La Palma Aktuell   Nachrichtenarchiv August 2014

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Montag 31.08.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 24,6 Grad - niedrigste Temperatur 20,4 Grad

Möge der Sommer doch niemals enden
Hilfe, in vier Monaten ist das Jahr vorbei und in ein paar Tagen die Kinder weg

Ich habe das immer für Blödsinn gehalten, dass die Zeit schneller vergeht, wenn man älter wird. - Ich halte es immer noch für Blödsinn, das Problem dabei ist aber, dass es sich genau so anfühlt… Vielleicht reagiere ich auch schon übertrieben panisch auf den September, der Monat gehört doch bei uns noch klar in den Sommer rein, und den Oktober nehmen wir doch auch noch mit. - Stimmt schon, bei uns fängt der Sommer meist spät an, hört aber auch spät auf, und ich vermute eine ganz andere Geschichte hinter meinem Spätsommerblues. - Wer mich kennt, der weiß es schon, habe ich mich sonst nach der großen Agonie der fast dreimonatigen Sommermonate immer auf den Alltag im September gefreut, fürchte ich mich inzwischen davor, weil dann die Familie sich wieder halbiert und die Kinder erneut auf "ihre" Insel gehen, und die ist inzwischen Gran Canaria. - Noch sind sie hier, das heißt eine von ihnen, die andere fliegt ja noch durch Europa, und wird nur noch ganz kurz hier nach La Palma kommen, eigentlich nur um zu packen, um dann wieder, wahrscheinlich bis Weihnachten, zu verschwinden. - Dabei müssen wir ja dankbar sein, dass die Mädels fast ihre gesamte Ferienzeit hier bei uns auf der Insel verbracht haben und bei der größeren Tochter wird das wohl im kommenden Sommer schon nicht mehr sein, denn die geht ja bereits in ihr letztes Studienjahr. - Aber so rosig sind ja die Zeiten auch noch nicht wieder, dass wir damit rechnen könnten, dass sie direkt nach dem Studium eine Anstellung findet, aber irgendwann kommt eben auch der Schritt und dann sind es nur noch ein paar kurze Wochen im Jahr Urlaub, keine Ferien mehr und ob die uns dann noch ihre kostbar werdende Urlaubszeit dem Familienspiel überlassen, das muss ich dann doch bezweifeln. - Hoffen lässt, dass die nach ein paar Monaten schon immer wieder ein bisschen neugierig sind, ob und was sich denn getan hat auf der Insel und gleichzeitig sind ja Sommer- und Weihnachtszeit auch so die hauptsächlichen Treffpunktzeiten auf der Insel für die vielen Exilanten.

Und Exilanten, oder sollte man aus aktuellem Anlass schreiben Wirtschaftsflüchtlinge, die gibt es viele aus La Palma und es sind nicht nur die Studies, welche nach den Jahren der Zeit auf den Universitäten nur noch spärlich auf die Insel zurückkommen. - Aus dem Bekanntenkreis meiner Töchter sind nur die allerwenigsten noch hier, außer eben in den Sommermonaten, und neben den großen Kanareninseln und dem Festland ist weiter England das beliebtere Ziel. - Warum nicht Deutschland ist klar, wegen der viel größeren Sprachbarrieren, es ist schon ein gewaltiger Vorteil für unsere Brut, Deutsch als Muttersprache im Ausland "geschenkt" bekommen zu haben. - Man meint ja immer, gerade eben nach einem, dann doch wirtschaftlich bewegterem Sommer, auch bei uns tut sich endlich was. - Zumindest im Tourismus, und daraus ergeben sich dann auch wieder weitere Möglichkeiten, aber so richtig ist diese Spirale nach oben dann doch noch nicht angesprungen, dass man es wagen würde, jungen Leuten schon wieder erfreuliche Zukunftsaussichten auf der Insel zu versprechen. - Da sind wir immer hinten dran, und von den jetzigen guten Zahlen ist ja auch vieles gar kein eigenes Vermögen, sondern Effekte durch den billigen Euro und das günstige Öl, was real und an tatsächlich neu geschaffenen Arbeitsplätzen übrig bleibt, das werden wir uns genau angucken müssen. - Ob die aber jemals auf die Insel als Lebensmittelpunkt zurückkommen, das liegt sowieso in den Sternen und scheint im Moment wenig wahrscheinlich. - Was für ein, fast unverschämtes Glück wir doch haben, wir nennen uns nur selbst Wirtschaftsflüchtlinge, wenn wir bessere Karrierechancen in einem anderen europäischen Land suchen. - Wir leben wieder mal in beachtenswerten Zeiten, um nicht komisch zu sagen, aber mit ein bisschen kognitivem Spüli in der Draufschau waren die Zeiten immer komisch und wenn man das mit den Erzählungen unserer Eltern vergleicht, dann geht es und doch hervorragend. - Kein Wunder, dass die alle zu uns wollen, das würde uns doch nicht anders gehen!

Morgen, Dienstag den 01.09. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

10:00 Uhr, Lesecamp, Sachen rund um Bücher für Kinder zwischen 6 und 8 Jahren
Bibliothek in Casa de la Cultura

18:00 Uhr, Basketballturnier Frauen und Männer
Mehrzweckhalle hinter dem Fußballplatz

20:00 Uhr, Konzert "Belkis, la reina de Saba"
XIX Musikertreffen "Cuidad de El Paso" mit dem Gemeindeorchester
Recinto Ferial, neben der Guardia Civil gegenüber des Mercadillo

21:30 Uhr, Freiluftkino, "Ocho Apellidos Bascos
Plaza Francisca de Gazmira, oder bei "inclemencia meteorológica" also sollte es wieder nieseln, dann zieht man in die Casa de la Cultura um

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF



Freiluftkino El Paso / La Palma





Montag 31.08.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1018 hPa

Gastbeitrag von Petra Herrmann
Vernissage 4.9.2015


Liebe Freunde des Kunstraumes La Palma,
ich freue mich besonders, dass ich Ihnen heute die Ausstellung einer jungen palmerischen Künstlerin ankündigen kann.
Eva Lilith Pereda Sie kommt aus einer palmerischen Künstlerfamilie und ich bin sehr gespannt, wie Ihnen Ihre Arbeiten gefallen werden.
Wie immer erwarten wir Sie im Kunstraum La Palma Tazacorte, am Freitag, den 4. September 2015, 19 Uhr, bei Wein und kleinen Tapas und guten Gesprächen. Lilith, Helmut und ich freuen uns auf Sie
Ihre
Petra Herrmann

P.S. Sie finden uns jetzt auch in Facebook unter Kunstraum La Palma






Sonntag 30.08.2015 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 51 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 26,8 Grad - niedrigste Temperatur 19,0 Grad

Früher…
Strich Acht und Opel Kadett

El Paso ist für viele Angelegenheiten bekannt, ja, nennen wir es ruhig Angelegenheiten. - Wir sind im Sommer die heißeste Gemeinde der Insel, im Winter die kälteste, sagt man zumindest, und sowieso die größte Gemeinde der Insel, aber die einzige, welche keinen Zugang zum Meer hat. - Aber im Flächennutzungsplan einen Jachthafen. - Deswegen Angelegenheiten… Nirgendwo sonst möchte ich wohnen und leben auf der Insel, ehrliche Leute, bauernschlau und mit einem kleinen Hang zur Melancholie, wegen des Wetters kommt man nicht nach El Paso, sondern wegen der Menschen und der Möglichkeiten. - Und feiern kann man hier in El Paso, bis in die Grauen des Morgens, und da sind wir manchmal sogar maßlos. - Da nach zwei Uhr morgens aber eh nichts Gutes mehr passiert, bin ich dann eigentlich immer schon zu Hause, oder kann es daran liegen, dass ich einfach nicht mehr so lange aushalte? Gestern aber fanden die meisten Feierlichkeiten eh noch bei Tageslicht und abends statt, und danach sorgte penetranter Nieselregen dafür, dass eh alle keine Lust mehr auf weitere Unternehmungen hatten. - Tagsüber der Viehmarkt und am Abend dann das große Schaulaufen der Oldtimer, und hier meine ich Autos, und dafür ist El Paso ja auch bekannt, als Standort für die größte Ansammlung von antiken Autos auf der Insel. - Es gibt alte Autos, mein Auto zum Beispiel ist alt, und es gibt antike Autos, die allerdings nicht mal so alt sein müssen wie mein Auto ist. - Das mag so ähnlich kompliziert sein wie der Unterschied zwischen Kunst und Kunsthandwerk, ganz platt erklärt mag das so lauten: So lange man das Ding benutzt wie einen Alltagsgegenstand, dann ist es nicht antik oder Kunst, sondern alt oder Kunsthandwerk.

Nun könnte man die Frage weiterspinnen, ob ich denn noch von Nutzen bin oder nicht, aber bei Menschen kann man ja eh nicht von antik sprechen und manchmal frage ich mich, warum denn eigentlich nicht. - Diese wirren Fragen mögen damit zu tun haben, weil ich eben gestern Abend schlimme Erlebnisse hatte. - Begeistert betrachtete ich die, sicher aus hundert Fahrzeugen bestehenden Kolonne der antiken Autos, welche man in geschickten Abläufen mehrfach durch den abgesperrten Ort führte. - Die Eigentümer der Autos und deren Mitfahrer hatten sich dazu auch noch herausgeputzt, das Motto lautete ja "Principios del Siglo XX" also die Anfänge des 20. Jahrhunderts und da waren auch Autos dabei, die stammten wohl aus der Epoche. - Der Schock allerdings war, dass dort als Oldtimer auch Autos fuhren, welche ich selbst noch gesteuert habe, eben Strich Acht, Kadett, Ford Taunus und Käfer und das ist dann so, wenn einen die Kinder dabei erwischen, wie man Radio hört und die sagen: Na, hörst du wieder den Oldiekanal? - Ein wiederhergerichteter Linienbus, ein Austin war auch dabei, ein solcher fuhr vor gut 30 Jahren sogar noch die Nordroute der Insel lang, damals schon stinke alt, jetzt eben antik, und herausgeputzt wie Bolle. - Mich machte das alles aber eben auch ein bisschen nachdenklich, der Unterschied zwischen alt und antik macht mir dann doch ein bisschen Sorgen… Prächtig, was die da auf die Beine gestellt haben und Ramón als Polizist aus der Zeit verkleidet versuchte dann auch noch die vielen Leute und Autos wie ein Dirigent zu begleiten und es roch nach halb verbrannten Benzin und angekokeltem Gummi, Gerüche eben, welche das Herz jedes Oldtimer-Fans höher riechen lassen. - Das Wetter war nicht so, wie wir das gerne hätten und so wenig Licht machte es nicht wirklich einfach, die Autos auf Fotos zu bannen, selbst Oldtimer sind bei Sonnenuntergang zu schnell für das Teleobjektiv.

Morgen, Montag den31.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

10:00 Uhr, Lesecamp, Sachen rund um Bücher für Kinder zwischen 6 und 8 Jahren
Bibliothek in Casa de la Cultura

20:00 Uhr, Buchpräsentation von Talio Noda
"Noticias del Valle de Aridane en la prensa de La Palma 1863-1975"
Casa de la Cultura

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF



Oldtimer Vorführung in El Paso auf La Palma


Oldtimer Vorführung in El Paso auf La Palma


Oldtimer Vorführung in El Paso auf La Palma


Oldtimer Vorführung in El Paso auf La Palma





Sonntag 30.08.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1016 hPa

Fulanito de tal dice hoy: A la mujer, ni todo el dinero, ni todo el querer

Der Frau, nicht alles Geld und nicht alles Wollen. - Oh, der Fulanito birgt so einiges an Konfliktpotential. - Da sind Sprüche dabei, die gehen gar nicht und man kann die eigentlich nur unter dem Mantel des historischen Interesses bringen. - Auf jeden Fall muss da jemand furchtbar enttäuscht worden sein und rät uns allen zu einem Ehevertrag und sparsam mit unseren Ressourcen zu sein. - Und heute der letzte "Wurdel" beim Fulanito und danach kommen bemerkenswerte Unterwasseraufnahmen von Herbert Schaar.






Bild von Richard Wurdel





Samstag 29.08.2015 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 23,3 Grad - niedrigste Temperatur 18,8 Grad

Die Ebene der Badewannen
Pragmatismus in reinster Form

Meine Lieblingsecke zum Spazierengehen ist der "Llano de las Cuevas", die "Ebene der Höhlen" und das ist das flach Stück Land, welches neben der Hauptstraße zum Tunnel unterhalb der Cumbre Nueva liegt. - Für El Paso ein historisch ganz bedeutendes Stückchen Land, denn hier war auch der Übergang zur Ostseite, der Reventón-Pass begrenzt den "Llano de las Cuevas" zum Nordosten hin und die Wallfahrtskirche der Virgen del Pino liegt ein kleines Stückchen erhaben über dieser ebenen Fläche. - Ich bin halt keine Bergziege mehr, sondern laufe lieber gerade aus, und dort gibt es mehrere Wege durch die Felder, welche einem auch bei häufiger Nutzung immer mal wieder Abwechslung bieten können. - Darüber hinaus hat die Gemeinde, zusammen mit der "Reserva de la Biósfera", die Region zum Naherholungsgebiet ernannt und kleine Rundwanderwege angelegt, welche auch gepflegt werden und an denen Hinweistafeln interessante Dinge zur Umgebung schildern. Am besten man fährt mit dem Auto zum Informationszentrum des Nationalparks, oberhalb El Pasos, kurz vor dem Tunnel, lässt sein Auto dann dort stehen und folgt den Hinweisschildern "Itinerario Turístico". - Dann läuft man, je nach Gusto, eine dreiviertel bis anderthalb Stunden, das schafft auch jeder und kommt dann wieder zum Ausganspunkt zurück, je nachdem, wie weit man die Runde anlegen will. - Dort auf den Feldern wuchs früher mal das Getreide für das Aridanetal, heute "wachsen" dort fast nur noch Steine und man kann an den großen Haufen wohl erkennen, dass auch früher dort die Steine dem Wunsch nach Getreideanbau ziemlich Ärger machten. - Heute zieht dort niemand mehr Getreide, oder betreibt intensive Landwirtschaft, dort weiden fast das ganze Jahr Kühe, Schafe und Pferde, nur jetzt im Spätsommer steht dort auch kein Vieh mehr, dann nach einem solch trockenen Winter und Sommer gibt es dort kaum noch Pflanzen zum Abweiden. - Die Regenfälle vom August sind übrigens ergebnislos geblieben, man dachte ja, ein bisschen bringt das, aber zusammen mit der Wärme verpufften die Regenfälle komplett. - Nicht mal das Unkraut hat sich davon beeindrucken lassen, Regen im August ist also nicht nur extrem selten, sondern einfach nur für die Geschichtsbücher. - Dort oben am "Llano de las Cuevas" allerdings erreichen die weit östlich gelegenen Felder aber oft die, über die Cumbre Nueva treibenden Passatwolken, und läuft man dort vom Informationszentrum Richtung Cumbre Nueva, dann merkt man das auch, alle hundert Meter wird es ein bisschen grüner in der Umgebung und direkt unter den Hängen des Grates versteht man auch am besten, warum diese Passatwolken so wichtige Feuchtigkeitsspender für die Insel sind.

Bestimmende Pflanze dort ist inzwischen die "Tagasaste", als immergrüner Futterstrauch und dieser Kanarenendemit hat übrigens keinen deutschen Namen, zumindest kenne ich den nicht. - Ich nenne das also Baumluzerne, nachdem die Australier und Neuseeländer Tagasaste gerne als "tree lucerne" bezeichnen, denn diese Futterpflanze hat inzwischen größere Karriere dort "Downunder" gemacht, als bei uns auf den Inseln. - Cytisus proliferus ist der wissenschaftliche Name und dieses Kraut braucht kaum Pflege und ist mit schlechtesten Böden zufrieden und kommt auch mit wenig Wasser aus. - Ein wahrer Exportschlager, hätten wir mal nur gewusst, daraus auch bare Münze zu machen, aber da sind wir eh nicht so geschickt, wir sind wirklich nicht die geborenen Verkäufer. - Aber improvisieren können wir, Feste feiern und wir sind anpassungsfähig bis hin zu gnadenlosen Pragmatikern. - Manchmal ist das bereits grenzwertig hin zum Messietum, man kann alles irgendwie noch brauchen, wegwerfen tut weh, wird schon noch für irgendetwas gut sein. - Für was wir allerbeste Verwundung haben, das ist für ausgediente Badewannen, denn diese Körperbefeuchtungsbecken dienen überall auf der Insel, gedrängt aber dort auf dem "Llano de las Cuevas" als Viehtränke, einfach nur das Spundloch abdichten, und schon hat man die ideale Umverpackung für Trinkwasser in großen Mengen geschaffen. - Abends fahren dann die Landwirte mit dem gesattelten Pickup da hoch, und füllen die Badewannen mit Wasser für die Tiere und ich nenne schon seit langem dort oben die Ecke den "Llano de las Bañeras" und treffe damit deutlicher, als mit der "Ebene der Höhlen", weil es wirklich mehr Badewannen dort gibt als Höhlen. - Sicher gibt es schönere Viehtränken auf der Welt, es gibt aber auch viel Schlimmeres, für mich ist das nur der Ausdruck von höchstem Pragmatismus, das zweite Leben einer Badewanne und die hat sich das sicher auch verdient, nachdem die in ihrem ersten Leben so manch grausigen Laib erbaden musste. - Allerdings könnte man sich anhand des folgenden Fotos auch denken, man sei inzwischen dazu übergegangen den aufstrebenden Sektor der Wellness-Branche zu pragmatisieren, denn hoch im Norden haben Michael + Britta von Sorpresa diese Spa-Anlage entdeckt, welche zum Verkauf steht. - Fangopackungen, Algenlotionen, Wechselbäder, Thalassotherapie und Hydromassagen, alles wir da angeboten, da wird sich das zukünftig mal florierende Heilbad der Fuente Santa aber strecken müssen, um das rurale Luxus-Spa in Garafía noch zu toppen…

Morgen, Sonntag den30.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

20:00 Uhr, Gala zum Jahrestag des Kulturvereins "Brisas de El Paso"
Casa de la Cultura

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF





Das Badewannenspa steht zum Verkauf...




Der Llano de las Cuevas mit dem Bejenado im Hintergrund




Samstag 29.08.2015 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1015 hPa

Gastbeitrag von Hans J. Wienbeck
Mexikanisches Menü im El Casino


Nachdem ich nun das Festival des Sushi kulinarisch für einen großen Erfolg halte - denn ich habe außerhalb Japans selten ein so gutes Sushi gegessen - gibt es für morgen abend wiederum das Versprechen des Restaurante "El Casino" in Santa Cruz d LP einer kulinarischen Journada nach Mexiko. Das Menü ist auf dem Foto abgebildet und kostet pro Person 12 € zuzüglich (vorzüglicher) Getränke.

Der mexikanischen Küche ohn-mächtig erfuhr ich auf Befragen, dass es sich unter anderem um ein "Chili-con-carne" Gericht handelt sowie typisch mexikanische Spezialitäten, teilweise mit Fleich, teilweise auch vegetarisch. Auf jeden Fall gibt es aber auch Standardgerichte von der Karte, zum Beispiel verschiedene Arepas. Unsere vegetarisch "vegetierenden" Begleitungen bekamen schon beim Sushi Festival Arepas mit (rein)vegetarischer Füllung. Pacos Arepas sind die besten, die ich je gegessen habe (und die größten!); er servierte Arepas mit verschiedenen Fleischfüllungen, es gab eine (semi) vegetarische Arepa (Gemüse und Thunfisch) für Pseudovegetarier, die zwar kein Fleisch, wohl aber Fisch, essen und auch eine rein vegetrische Arepa für "echte" Vegetarier. Also bei Bestellung bitte gleich darauf hinweisen, welche Art vegetarischer Arepa man möchte. (`con´ oder ´sin atun´).

Ich habe mal versucht, mir die verschiedenen Philosophien erläutern zu lassen. Es gibt also die "Kadaverfresser", die hemmungslos alles Tierische essen, tot oder lebendig; dann die Pseudovegetarier der ersten Linie, die nur sich vegetarisch ernährende Tiere essen, aber auch Fische essen (Fische sind allerdings weniger oft selbst Vegetarier). Die größten im Meer lebenden Vegetarier wiederum sind keine Fische, sondern Meeressäuger, wobei Plankton möglicherweise wohl eher vegetarisch einzuordnen ist als Krill. Dann gibt es eben die reinen Vegetarier, die kein animalisches Fleisch essen, ob vom Land stammend oder aus dem Wasser, wohl aber den Tieren entwendetes Zubehör nutzen bzw. essen wie Eier, Milch, Käse usw. und beispielsweise Wolle und Leder tragen, dabei jedoch unterscheiden, ob die Tiere es mehr oder weniger freiwillig geben oder sich nehmen lassen, und dann noch Veganer, bei denen es auch unorthodoxe Richtungen gibt (Real-veganer, die zum Beispiel Wolle (manche sogar Leder) nutzen, sonst aber keine animalischen Nahrungsmittel verwenden). Und die orthodoxen bzw. Vollveganer, die überhaupt nichts Animalisches verwenden, nicht einmal Wolle, und bei denen angeblich auch kein animalischer Dünger aufs Feld kommen darf. Da ich jetzt möglicherweise ideologisch vermintes Gebiet betreten könnte, höre ich hier auf.

Nun, ich bin bei den Unterscheidungen irgendwie überfordert und manchen diesbezüglichen Glaubenskämpfen argumentativ nicht ganz gewachsen, kann auch den ideologischen, philosophischen und ethischen Grundsätzen nicht immer ganz folgen (vor allem wenn ich hungrig bin), halte mich daher auch besser aus Diskussionen darüber heraus. Ich folge da mehr meinem evolutionsbedingt biologisch-genetisch entwickeltem Stoffwechsel- und Verdauungssystem und esse unter Berücksichtigung gewisser ethischen Grundsätze alles, was mein Gewissen und meine Geschmacksnerven zulassen.

Wen ich jetzt nicht gelangweilt oder verprellt habe, dem sei empfohlen, am 29.08. ab 19:00 Uhr mit leerem Magen seine Schritte in die Calle Pérez de Brito No 15 (Calle Real, Nordseite v d Avda. El Puente) zu lenken. Voranmeldung auch noch am selben Tag bis mittags empfohlen, aber nicht Bedingung. Tel: +34 92243 00 43 oder +34 646 438 380.

Vielleicht begegnen wir uns

Uns wurde auch zugesichert, dass wir ab 19.00 Uhr bedient werden würden, obgleich der reguläre Restaurantbetrieb um 20:00 Uhr beginnt. Flexibilität gefällt mir gut!

Paco und Silvia planen übrigens, alle 14 Tage ein "Themen-Essen" zu veranstalten.






Freitag 28.08.2015 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 24,9 Grad - niedrigste Temperatur 19,2 Grad

Raza Palmera
Das hohe Lied der autochthonen Endemie

Am morgigen Samstag geht es wieder rund in El Paso und man sollte sich Zeit dafür reservieren, es locken der Viehmarkt oberhalb El Pasos und dann am Abend in der Stadt die nostalgische Traumfabrik "Principios de Siglo XX". - Damit einher geht auch die Oldtimer-Autoschau und das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Einen Viehmarkt, also eine "Feria de Ganado" gibt es jedes Jahr oberhalb El Pasos am "Cruz de Canales", allerdings findet dieses Jahr auch gleichzeitig die inselweite Leistungsschau der Rasserinderzüchter statt, welche unsere sonst stattfindende "Feria" nun ersetzt. - Das heißt, es kommen Züchter der endemischen Rasse "Raza palmera" aus allen Gemeinden der Insel nach El Paso, es kann also eng werden unter den großen Zelten dort oben bei den Eukalyptusbäumen. - Es kommen fast 60 Landwirte mit ihren Tieren, so dass man am Schluss bis zu 300 Rindviecher dort zählen und bestaunen kann. - Schlauerweise hatte man im Vorfeld bereits beschlossen, die sonst auch an der "Feria" in El Paso teilnehmenden Ziegen, Schafe und Hunde nicht einzuladen, es wäre einfach kein Platz mehr gewesen für weitere Tiere. - Das mag manchem Leid getan haben, aber man kann eben nicht immer alles haben und organisatorisch hätte man das wohl auch nicht auf die Reihe gebracht. - Fast 300 Rinder ankarren, alleine das ist schon eine gewaltige Leistung, auf vielen kleinen LKW, aber auch auf langen Sattelschleppern werden die Tiere angefahren, und schließlich von den Landwirten und Helfern auf ihre Stellplätze verteilt. - Was bringt nun die Landwirte dazu, solche Kosten und Mühen auf sich zu nehmen, bloß damit ihre Tiere einen Tag lang in El Paso von allen betrachtet zu werden? - Einmal gibt es einen Transportkostenzuschuss, der je nach Entfernung der Höfe bezahlt wird, und dann gibt es auch noch eine "Kopfprämie", also für jedes ausgestellte Tier bezahlt die Gemeinde den Landwirten eine Zuwendung. - Das ist es aber nicht alleine, denn diese Landwirte, welche sich darum bemühen, die heimische Rasse dieser Rinder weiterhin zu züchten, die sind auch extrem traditionsbewusst und zeigen gerne die Erfolge ihrer Zuchtarbeiten. - Dabei gelten die Kühe der "Raza palmera" als nicht gerade Hochleistungskühe bei der Milchleistung, und auch legen sie langsamer Gewicht zu, als andere moderne Rassen, so dass sich ein streng kalkulierender Landwirt schon fragen muss, warum züchtet man weiter solche Rassen, wenn es andere mit höheren Erträgen gibt. - Einmal ist es eben die Tradition, die man hier gerne und auch stolz verteidigt, auf der anderen Seite sind die Kühe und Bullen der "Raza palmera" deutlich genügsamer beim Futter und gelten auch als viel robuster und weniger krankheitsanfällig, als moderne Hochleistungsrinder aus der Retortenzucht. - Das muss jeder für sich abwägen, und vor 20 Jahren hat man auf der Insel schon geunkt, die "Raza palmera" würde aussterben, aber viele Landwirte sind dieser Rasse treu geblieben, oder halten sich ein paar Exemplare davon aus Lust und Laune an Traditionen. - Was auch noch beachtenswert ist, die Rinder der "Raza palmera" sind äußerst ruhig und friedfertig, für den Stierkampf würden diese Tiere auf keinen Fall taugen, aber eben für die Feldarbeit. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da zogen hier auf La Palma Maultiere oder eben diese Rinder den Pflug, und wurden vor den Karren gespannt wenn es schwere Lasten zu bewegen gab.

Woher die "Raza palmera" kommt, das weiß man heute inzwischen auch genau, galizische Bauern aus der Küstenregion der "Rias Gallegas" brachten Exemplare ihrer Arbeitsrinder mit nach La Palma, noch ziemlich am Anfang der spanischen Besetzung der Insel, und über ein paar Einkreuzungen entstand schließlich diese inzwischen auch offiziell anerkannte Rasse der "Raza palmera". - Hellbraun, manchmal sogar fast cremefarben kommen diese Rinder daher und die Kühe neigen immer ein bisschen dazu knochig auszusehen, auch wenn sie gut im Futter stehen. - Die Bullen sind runder und viel wuchtiger und fabelhafte Zugtiere, was man immer wieder gern bei den Wettbewerben im "Arrastre de Ganado" beweist, wo man den armen Viechern tonnenschwere Gewichte auf einen Schlitten lädt, und die dann im Bullengalopp eine bestimmte Wegstrecke damit bewältigen müssen. - Auch die Kühe müssen bei solchen Wettbewerben ran, aber da sind es nur ein paar hundert Kilo welche aufgelegt werden, die Königsklasse im "arrastre" sind ohne Frage die "fliegenden Bullen". - "Arrastre" gibt es morgen auch wieder, da kann man auch Preise gewinnen, und selbstverständlich Ruhm und Anerkennung von den anderen Landwirten, aber auch die Zuschauer erfreuen sich an die Spektakel, welches wohl bloß von den Tieren selbst nicht wirklich geliebt wird. - Ein paar Bauernburschen haben ihre Bullen inzwischen richtig trainiert für diese Vorstellungen, wenn die dann loslegen, dann muss der Landwirt selbst schlank, rank und gut trainiert sein, sonst überrennen ihn die eigenen Tiere trotz einer Tonne Gewicht an den Hacken.

Morgen, Samstag den 29.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

09:30 Uhr, Fahrradtour mit "La Palma Outdoor"
Vom "Chorro de las Canales" über Llano de las Cuevas, Riachuela und Valencia und zurück

19:00 Uhr, Frauenfußballturnier
Fußballplatz

10:00 Uhr, Feria de Ganado Leistungsschau der Rinderzüchter der Insel
Recinto Ferial Ganadero, beim Infocenter des Nationalparks aus El Paso kommend links rein, dann nächste Straße wieder links am besten dort bereits an der Kreuzung parken.

18:00 Uhr, Tennisturnier und Finale Padel-Turnier
Tennisplatz Todoque

19:00 Uhr, Gran Fiesta de Principios de Siglo XX
Stadtzentrum El Paso

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF



Der alte Mann und die Kuh, Rindermarkt in El Paso auf La Palma


Arrastre Bullenschlitten bei einem Wettbewerb in El Paso auf La Palma





Freitag 28.08.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1017 hPa

Fulanito de tal dice hoy: A la mujer barbuda, de lejos se la saluda

Die bärtige Frau grüßt man nur von Weitem. - Alles, was nicht der Norm oder dem Alltag entsprechend scheint, das möchte man nicht zu nah an sich heran lassen. -






Bild von Richard Wurdel





Donnerstag 27.08.2015 16:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 24,0 Grad - niedrigste Temperatur 19,5 Grad

Tapatour mit Fragezeichen
Ruta del Gallo soll Leute auf die Insel locken

Eine Tapa und ein Bier zwei Euro und fünfzig Cent, das ist ein Angebot, welches man eigentlich nicht ablehnen kann und sollte. - Sowieso, wenn sich die Wirte so viel Mühe geben damit und extra Häppchen zaubern, die es dann leider nach der Ruta del Gallo nicht mehr gibt.- Manchmal fragt man sich dann auch, ihr könnt doch super kochen und fantasievoll obendrein, warum gibt es dann später wieder nur noch Cordon Bleu und Pasta Carbonara? - Seit zehn Jahren nun findet sommerlich diese gastronomische Tour durch das Aridanetal statt und nicht das erste Mal hinterfragen einige auch, ob man denn noch auf dem richtigen Weg ist mit dieser Aktion. - Die Wirte lieben das auch nicht unbedingt besonders, denn es kann durchaus zu Überschneidungen kommen, zwischen "Gallo-Publikum" und den "wertvolleren Gästen" die nicht das Sonderangebot aufgreifen, sondern sich an die Karte halten und dann deutlich mehr als 2,50 Euro pro Person konsumieren. - Daher gibt es in vielen teilnehmenden Restaurants oder Kneipen auch nur zu bestimmten Uhrzeiten dieses Angebot, und in vielen Etablissements auch nur in bestimmten Bereichen. - Das sind natürlich meist die "Katzentische" und dann fühlt man sich halt nicht überall besonders willkommen. - Klar, man kann das überall nachlesen, welche Kneipen zu welcher Uhrzeit denn die Tapas überhaupt anbietet, aber es ist kontragemütlich, wenn man von einer Kneipe zur nächsten ziehen will, sicher immer an die vorgegebenen Uhrzeiten halten zu müssen. - Ganz besonders positiv allerdings ist auch in diesem Jahr wieder das Köchetreffen in Puerto Naos ausgefallen, welches auch im Rahmen zur Ruta del Gallo stattfindet, aber nur eben so viel damit zu tun hat, dass an diesem Tag Köche aller Kanareninseln auf der Promenade in Puerto Naos ihr besonderes Können zeigen und ihre Lieblingstapas produzieren und auch dem interessierten Publikum zum Kosten darbieten. - Eine ganz runde Veranstaltung war das erneut, auch reichlich Presse und sogar das Fernsehen waren auch dabei, das lockt und zieht eben die Leute gewaltig an, Kochen ist, auch nach der Hundertsiebenundsiebzigsten Fernsehshow mit Küchenhintergrund immer noch Trend. - Aber man muss den Veranstaltern, und hier halt allem voran der Handelskammer Tenerife zu dem Ereignis gratulieren, deutlich gelungen.

Licht bringt immer auch Schatten und so unverständlich es klingen mag, aber die haben doch tatsächlich Abordnungen auf die anderen Kanareninseln geschickt, immer mit einem als Hahn verkleideten Maskottchen, Gott sei Dank dermaßen verkleidet, bis zu Unkenntlichkeit der darin steckenden Person, um Menschen auf den anderen Inseln davon zu überzeugen, sie sollen doch auch nach La Palma kommen. - Da gäbe es in bestimmten Kneipen in einer bestimmten Region zu bestimmten Uhrzeiten und an bestimmten Tischen eine Tapa und ein Bier für zwofuffzich. - Selbst bis nach El Hierro sind die gefahren, wobei der durchschnittliche Personentransfer von El Hierro nach La Palma vielleicht 10 Personen in der Woche beträgt, aber irgendjemand hatte sich das in den Kopf gesetzt und glaubt vielleicht sogar noch selbst daran, dass manche Leute ihren Urlaubsplan ändern, nicht nach Gran Canaria oder Fuerteventura fahren, sondern nach La Palma, weil dort im Aridanetal der Hahn kräht mit ein bisschen Happy Hour. - Aber das liegt uns im Blut, ich darf nur daran erinnern, wir hatten mal eine Tourismusrätin der Kanaren, welche einhundert junge Leute als Botschafter nach Island schickte, eine ganze Woche lang, um dort für die Kanaren zu werben. - Es war schon ein bisschen unglücklich, weil seinerzeit Island gerade Pleite war, aber darüber hinaus gab es auch gar keine Flugverbindung von dort auf die Kanaren, vielleicht wäre ein Entsenden von einhundert Urlaubsbotschaftern nach Nordkorea dann doch zukunftsträchtiger gewesen. - Werbung ist eine schwierige Kiste und ganz selten nur kann man direkt den Erfolg oder auch Misserfolg solcher Touren ergründen, also sollte man für alle Ideen zunächst offen sein. - Aber die Idee, auf den anderen Insel für die Ruta del Gallo zu werben, wo man doch schon hier auf der Insel kaum einen Ossi (Bewohner der Ostseite der Insel) wegen einer, einigermaßen billigen Tapa in den Westen bekommt, das ist schon die hohe Schule der abstrakten Werbekunst. - Ich kann nur hoffen, dass die Leute Spaß daran gehabt haben, so wie die hundert Jugendlichen, die man nach Island geschickt hat sicher auch.

Morgen, Freitag den 28.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

18:00 Uhr, Vortrag, spezielles Training für "Ultra-Trails"
Mit Fabián Rivera, Sportwissenschaftler
Polideportivo Municipal, (Basketballhalle hinter dem Fußballplatz)

19:00 Uhr, Frauenfußballturnier
Fußballplatz

20:00 Uhr, Musikgala mit Preisverleihung an die "Asociación Cultural Tagoror"
Casa de la Cultura

20:30 Uhr, Jugendfußballturnier, Finale
Fußballplatz

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF





Ich liebe es immer wieder, wenn Google glaubt, Deutsch zu können...





Donnerstag 27.08.2015 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1018 hPa

Gastbeitrag von Rose Marie Dähncke
Zu mir kommt er donnerstags


Ja, zu mir kommt er immer donnerstags, die weiteren fünf Wochentage verbringt er bei anderen Freundinnen. Er heißt Erich, und wenn ich gewusst hätte, dass er mit Nachnamen Raffelhöschen heißt, dann hätte ich mich wohl gar nicht erst mit ihm eingelassen. Raffelhöschen. Was für ein Name! Auch irgendwie feminin, denn es wäre wohl vorstellbar, wie man ein Damenhöschen runterraffelt, aber kaum, wie eine Herrenhose hochgeraffelt wird. Na, wie dem auch sei, ich sage ja Erich zu ihm und kann den Rest vergessen. Und seine Füße muss ich auch nicht ansehen, da sie zum Glück unter dem Tisch versteckt sind. Sie sind ein bisschen eklig, nackt in den unansehnlichen Riemchensandalen, dazu staubig und schmuddelig vom Anmarsch. Hingegen sein enormes Mitteilungsbedürfnis sehe ich nicht als Nachteil an, denn durch ihn habe ich nun nicht nur einen netten Bekanntenkreis, sondern ich weiß ständig, wie es den anderen geht, und was sie so machen. Dass er sein übersteigertes Redebedürfnis auf so viele verteilen muss hat seine Logik, einer alleine würde das gar nicht ertragen. Und so ergibt sich eine wohl abgerundete Situation, er kann reden, und wir hören einmal die Woche zu und erfahren was Neues. Persönlich habe ich noch keine der anderen Damen kennengelernt, und das wird vermutlich auch so bleiben, denn sie sind schon ziemlich häuslich, möchte ich mal sagen, alle sind wir nämlich recht alt, recht recht alt.

Also donnerstags so am späten Vormittag trudelt er regelmäßig ein. Dann setzen wir uns in die Küche, und ich beginne mit der Vorbereitung für das Mittagessen. Bei mir möchte er immer Kartoffelpuffer haben, die machen ihm seine anderen Damen nicht, weil sie mit der Hand reiben müssten. Ich hingegen habe eine tolle Küchenmaschine und keine Probleme mit der Herstellung. Er isst sie am liebsten mit Zucker oder auch mal mit Apfelmus. Weil mal ein paar Pilze vom Vortag weg mussten, mischte ich diese in den Teig, und er hat es gar nicht gemerkt. Von da an gab ich auch mal restliche weiße Bohnen oder Kichererbsen dazu, ohne dass das beanstandet wurde. Es entwickelte sich eine richtig nette Resteverwertung. Nur als ich mal einen etwas überständigen Matjeshering einmogelte, sagte er 'heute schmecken sie etwas different, es würden wohl statt Zucker besser Tomatenketchup oder süßer Senf passen'. Na gut, ich legte auch noch die Tube mit scharfem Meerrettich dazu, wenn schon, denn schon.

Und zwischendurch wurde ich mit allen Neuigkeiten versorgt. "Weißt Du, die Maria kann man ja kaum noch ertragen mit ihrer furchtbar gewöhnlichen Lache. So was von ordinär. Na ja, sie war mal Kneipenwirtin, wie kann es da anders sein. Da musste sie wohl mehr lachen als gewöhnliche Leute, um die Kunden an der Theke bei Laune zu halten. Und lauter, um alle übertönen zu können. Ich sage schon kaum noch was, das ein Lachen bewirken könnte, aber sie lacht auch einfach ohne Grund. Furchtbar.

Aber da sie recht gut kochen kann, muss ich das eben in Kauf nehmen. Gestern gab es etwas Tiefgefrorenes, sie sagte, es sei etwas ganz Besonderes, japanischer Kugelfisch, aber da hatte sie sich geirrt, in Wirklichkeit waren es Hühnerkeulchen. Ich merkte es gleich. Sie schmeckten nicht schlecht, aber die vielen Gräten! Immer die Angst, dass man sich daran verschluckt. Ich finde, wenn man es geschafft hat, bei den Schweinen die Speckschicht weg zu klonen, damit sie mehr mageres Fleisch haben, dann könnte man ja bei den Hühnerkeulchen auch mal die Gräten wegklonen. Was sollen die da drin. Aber sonst ist der Tag ganz gut gelaufen".

"Na prima. Und Helga?"

"Helga? Die ist immer so lieb und empfängt mich mit Küsschen, aber weißt Du, ich glaube, die hat schon manchmal nicht mehr alle Tassen im Schrank. Habe ich mich erschrocken, als sie die Tür aufmacht und dasteht mit leuchtend orange gefärbten Haaren, die stumpf und zipfelig um ihren Kopf standen. Sie drehte und wendete das Gebilde und lächelte kokett: 'ist das nicht süß? Da habe ich beim Aufräumen doch die Ostereierfarben gefunden von früher, als die Kinder noch klein waren, und das ist eine tolle Farbe. Die ist dauerhaft und nicht wieder rauszukriegen, ich habe es versucht. Viel besser als die teuren Haarfärbemittel, die bald nachlassen und ausbleichen. Ich habe auch noch grün und blau, die kommen als nächste dran, weil, das sind ganz aktuelle Farben. Habe ich in der Illustrierten gesehen'. Ich meine, die sollten in den Zeitungen doch wenigstens dazuschreiben, dass auch die Mode ihre Altersgrenzen hat".

Das war auch meine Meinung. "Aber wirklich, da hast Du recht. Aber sie konnte ja noch nie etwas wegwerfen, wie Du mir mal erzählt hast. Na lass sie, wenn sie damit glücklich ist. Und Gerda?"

"Geh mir ab mit Gerda. War das peinlich. Die Schuld hatte der scheußliche Hund, dieser Riesenschnauzer. Wegen dem bleibt sogar ihr Ehemann in Deutschland und kommt nicht wieder. Schmuddelig und ungepflegt liegt der blöde Köter da auf dem alten Sessel rum wie ein richtiges Familienmitglied, und den ganzen Tag erzählt sie nur, was der Hund alles getan hat, und wie lieb er ihr ist. Dabei guckt er nur immer stur, und man fühlt sich ständig beobachtet. Als wir bei der Suppe waren, roch es mit einmal schlecht, und ich sagte: 'der Hund hat gepupst, es riecht schlecht', und da begann ein richtiges Streitgespräch, denn sie konterte: 'der hat nicht gepupst'. 'Aber ich habe doch so was gehört'. 'Dann hat er eben gepupst, aber das riecht nicht'. 'Aber es riecht doch ziemlich schlecht'. 'Aber nicht von dem Hund'. Da war ich dann erst mal still. Tatsächlich roch es anhaltend nach Gefürzeltem bei mir herum, und ich überlegte schon, ob ich was Falsches in mein Frühstücksmüsli getan hatte. Einmal hatte ich schon die kleinen Spielzeugfiguren drin, die es für die Kinder dazugibt. Es kam dann keine gute Stimmung mehr auf. Mal sehen, ob ich das noch lange aushalte, obwohl, sie plättet mir ja immer mein Sonntagshemd. Vielleicht sollte ich aber diesen Dienstag doch freimachen für eine gewisse Gudrun, die ich kürzlich im Supermarkt kennengelernt habe. Die stand vor mir in der Schlange bei der Kasse. Sie guckte auf meinen spärlichen Einkauf und fragte: 'leben Sie allein?', und ich sagte 'ja'. Dann hatte ich sofort Gewissensbisse. Konnte man sagen, dass man allein lebt, wenn man sechs feste Freundinnen hatte? Vielleicht hätte ich sagen müssen 'ich bin alleinstehend', denn nach dem Gesetz ist man ja wohl alleinstehend, wenn man nicht verheiratet ist. Und das bin ich ja nicht. Na, egal, als sie abgefertigt war, guckte sie sich nochmal um und sagte: 'wir sehen uns hier sicher mal wieder, ich heiße Gudrun'. Gudrun. Hübscher Name Gudrun. Sie war auch noch etwas jünger. Und wenn sie einen Hund hatte, dann war der bestimmt klein, süß und sauber, und pupste auch nicht. Ich muss sie mal fragen, ob sie gut bügeln kann, wegen dem Sonntagshemd."

Auch ich war begeistert von der Aussicht auf eine neue Freundin. "Da bin ich ja gespannt, wie sich das entwickelt. Wäre doch schön, wenn man mal wieder eine Neue kennenlernt. Man sollte bis ins hohe Alter immer das Interesse an den Mitmenschen wachhalten und sich an was Neues wagen, das hält den Geist munter. Frage sie dann gleich nach dem Verlauf ihres Lebens usw., man möchte doch wissen, mit wem man es zu tun hat. Und Gisela?"

"So nett, wie sie auch ist, war es doch nicht die reine Freude. Sie wird schon etwas vergesslich. Das Essen kriegt sie noch ganz gut hin, es gibt immer etwas feines Zusammengekochtes mit einem Schuss Rotwein dran. Den französischen Namen dafür hat sie wohl einem Reiseprospekt entnommen, denn mit Essen hat der nichts zu tun. Aber sie wollte schon immer etwas Besseres sein, und da musste das Essen auch einen französischen Namen haben. Als ich dann mal zur Toilette musste, war ich doch sehr überrascht. Der Klodeckel war total nass. Das fand ich recht unangenehm und auch unpassend und tröpfelte dann absichtlich etwas daneben. Als ich ihr sagte, dass der Klodeckel nass war, sagte sie: 'ach, das ist weiter nichts, ich habe nur vergessen, den Deckel aufzumachen und mich draufgesetzt, als ich mal pinkeln musste. Meine Hosen waren auch nass'. Was sagst Du dazu?"

Was sollte ich dazu sagen? Die Wahrheit. "Wir sind eben alle nicht mehr die Jüngsten, und man muss schon viel Geduld mit uns haben".

"Ja, und dann sagte sie noch: 'Du könntest doch auch noch sonnabends kommen, zweimal die Woche wäre doch auch ganz nett'. Aber da habe ich gleich abgesagt. Nein, nein, sonnabends bin ich bei Renate, und das möchte ich mir nicht entgehen lassen. Die ist die Einzige, die noch ein Auto hat und mich damit ein bisschen herumfährt. Das möchte ich wirklich nicht missen. Sie ist auch die Einzige, die noch Sport treibt. Sie hat die alte Angel von ihrem verstorbenen Mann gefunden, ist damit ans Meer gefahren und hat die Schnur ins Wasser gehalten. Ich war natürlich neugierig, ob etwas angebissen hatte, vielleicht gab es dann mal Fisch. Aber sie sagte: 'nein, hat keiner angebissen'. 'Hattest Du denn einen guten Köder dran?' 'Nein, ich hatte keinen Köder dran, ist da nicht nötig'. 'Ach, wie denn das?' 'Na, ich habe doch die Angler neben mir beobachtet, die hatten alle Köder dran, und kein Fisch hat angebissen. Da brauchte ich doch erst gar keinen dranzumachen'. Ja, die ist eben richtig intelligent. Sie fand das Angeln sehr schön und wird es bald wieder einmal machen".

"Aber Du hättest doch für die Gisela noch den Sonntag frei, wenn sie durchaus will".

"Um Gottes Willen! Lass mir meinen Sonntag! Den brauche ich so dringend zur Erholung von der anstrengenden Woche. Das kommt doch einer ausgesprochenen Schwerarbeit gleich, ständig auf Achse, bei jeder Freundin verständnisvoll teilnehmend am Verlauf ihrer Tage, und jeder von all den anderen berichtend, damit der Kontakt immer frisch und aktuell bleibt. Das kostet vielleicht Konzentration. Dazu muss ich allerdings erwähnen, dass ich möglicherweise mal die Erlebnisse und Personen verwechsle, denn mein Gedächtnis ist wohl doch schon etwas überfordert mit all den Begebenheiten. Betonen möchte ich, dass ich Euch alle sehr lieb habe, auch mit kleineren oder größeren Schrullen, und bei Dir bin ich immer besonders gerne, denn Du bist eine gute Zuhörerin, und das brauche ich einfach persönlich bei meinem großen Mitteilungsbedürfnis, da bist Du einfach die Beste, Inge".

Inge? Wieso Inge? Ich heiße doch ganz anders. Doch nicht Inge. Da musste ich ihm wohl glauben, dass er die Personen mal verwechselte. Aber Inge? War doch gar keiner aus unserer Gruppe. Vielleicht holte ihn die Vergangenheit manchmal ein. Schade, ich wäre nun auch gespannt, was er den anderen über mich so erzählt. Möglicherweise etwas ganz Falsches. Na, macht ja nichts, die Hauptsache ist doch, wir haben alle unsere Unterhaltung, und sei es mit dem Schicksal der anderen, selbst wenn es nicht ganz stimmt. Wir ließen uns durch ihn auch immer alle grüßen und unsere gute Freundschaft beteuern. Wir sind eben ein netter Kreis.

"Ja, nun muss ich los, der Bus wartet nicht. Danke für alles und bis zum nächsten Freitag!"

Ich denke, mich trifft der Schlag. Was soll das denn nun? Wieso Freitag? Ist er nun etwas mehr verrückt, als ich dachte, oder bin ich total durcheinander? Das darf doch nicht wahr sein! Freitag! Hieß ich vielleicht doch Inge? Und heute war gar nicht Donnerstag?!






Mittwoch 26.08.2015 16:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 43 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 25,4 Grad - niedrigste Temperatur 19,4 Grad

Und die Drachen fliegen doch
Aber wo sind die Ravioli?

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da fingen die Planungen des Familiensommerurlaubes bereits im Mai an. - Als etwa ab Mitte des Wonnemonats musste ich mir anhören, was man alles machen will im Urlaub und wo man überall hingehen muss und Sommerurlaub und Drachenflugtag bedeuten ja für mich, alle fliegen weg, und ich bleibe hier. - Heute ist auch wieder Drachenflugtag, aber light und spontan, ich musste mir ab Mai dieses Jahres auch nicht anhören, was man alles machen wolle und wo man überall hingehen könnte, sondern nur den Konjunktiv davon. - Light bedeutet, dass eine Tochter bei mir bleibt, ob aus Mitleid, Überzeugung oder einfach aus freiem Willen, das Thema will ich lieber gar nicht berühren, an manchen Tagen ist mir selbst der Spiegel im Bad bereit zu wahrhaftig, also lassen wir das. - Ein paar Tage Barcelona und Hamburg, ich habe es in meinem Leben nur ein einziges Mal geschafft, meine Frau in eine ländliche Region zu schleppen, das allerdings nachhaltig mit El Paso. - Ansonsten lieben die Städtetouren, und den Norden, und Barcelona ist von uns aus gesehen bereits hoher Norden, also bitte keinen Geographieunterricht hier mit mir. - Barcelona ist ja auch schick geworden, spätestens seit den Olympischen Spielen, ich kenne es nur aus der Zeit davor, und kann wohl keine aktuellen Tipps dazu mehr verfassen. - Auch gibt es den riesigen Vorteil, dass man direkt aus La Palma dort hinfliegen kann, die Fluggesellschaft mit dem lustigen Namen "Vueling" bedient diese Strecke, und das wohl mit beachtenswertem Erfolg. - Und in der Schlange standen auch reichlich Familien, welche wohl zurück aufs Festland wollten aber auch Leute von hier, die nicht unbedingt nach Barcelona wollten, aber von dort besser in ihr echtes Ziel als über Tenerife oder Madrid. - So hat sich Barcelona für uns und unsere Besucher schon so ein bisschen zu einer alternativen Drehscheibe entwickelt und sicher auch dazu beigetragen, dass wir diesen Sommer sehr gute Zahlen im Tourismus vermelden können. - Warum man erst jetzt fliegt, ganz knapp am Ferienende und so spontan, das hat viele Gründe, und hat wohl auch mit der sommerliche Gesamtunplanung zu tun, die wir uns hier auferlegt haben. - Andauernd Besuch, Schlimmeres und Familie obendrein, nur mit Mühe und Geschick hat man sich eben diese anderthalb Wochen noch zusammengeklebt, um daraus noch den traditionellen Drachenflugtag zu basteln. -

Die andere Tochter, also diejenige, welche mit mir hier bleibt, die hat auch versprochen sich wunderbar mit einzubringen, also ab und zu wird sie auch Mahlzeiten mit mir zusammen einnehmen, könnte auch heißen, dass sie mit mir frühstückt, wenn ich bereits zu Abend esse. Allerdings hat sie mich gebeten, doch die kommenden Tage nicht so laut mit den Katzen zu sprechen und dabei ist mir aufgefallen, dass ich das wirklich mache. - Nein, keine Selbstgespräche, so weit ist es noch nicht, aber ich würde wohl unseren Katzen Lebenstipps und Anweisungen geben, und das derart laut, und das eben vor ihrer Schlafzimmertür, dass sie mittags bereits davon geweckt würde. - Ich lasse das mal sacken und werde das mit Paul besprechen, der kann so gut zuhören, und widerspricht mir selten. - Angst macht mir allerdings wieder die Beobachtung, dass beide Frauen riesige Koffer mitgenommen haben, die aber fast komplett leer waren… - Der Flieger war pünktlich und ich muss mich die kommenden Tage konzentrieren, um ja alles richtig zu machen, die lauern ja nur darauf mir zu beweisen, wie wenig selbstständig ich geworden bin. - Na ja, was erwartet man denn auch von mir, drei Frauen und sieben Katzen bestimmen mein Umfeld und dann soll ich auch noch eigene Initiative entwickeln? - Das wird schon klappen, hat es immer, und zur Not kaufe ich mir halt neue Hemden und Hosen, falls die Waschmaschine sich doch zu kompliziert beweist und der Einkaufszettel liegt vom letzten Jahr auch noch im Auto und ist polianual anwendbar. - Bier, Katzenfutter, Ravioli, nur stilecht, kalt aus der Dose zu essen, nur die Zigaretten sind seit vier Jahren bereits durchgestrichen, es hat sich also doch was getan.

Morgen, Donnerstag den 27.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

18:00 Uhr, Numismatische Ausstellung, Münzen und Scheine, 1936 - 2001
Casa de la Cultura

19:30 Uhr, Tanzkurs Kizomba
Recinto Ferial, neben der Guardia Civil, gegenüber des Mercadillo

20:30 Uhr, Musikgala der Caritas
Casa de la Cultura

22:00 Uhr, Konzert von "Vrandán"
Gegenüber dem Rathaus

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF







Mittwoch 26.08.2015 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1018 hPa

Fulanito de tal dice hoy: A la muerte, ni temerla, ni buscarla, hay que esperarla

Den Tod soll man nicht fürchten und auch nicht suchen, man muss darauf warten. - Vielleicht sitzen deshalb so viele alte Männer auf den Bänken. - Und hat sich niemals jemand gefragt, warum dort keine Frauen sitzen?






Bild von Richard Wurdel





Dienstag 25.08.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 25,1 Grad - niedrigste Temperatur 20,0 Grad

Immer nur die Hütten, niemals die Paläste
Küstenbehörde fordert Abriss der Kioske in El Remo

Gerüchte züngelten schon eine Weile durchs Volk, nun bringt der immer hervorragend informierte Maikel Chacón in seiner Online-Zeitung "eltime.es" einen Artikel mit dem Titel, Costas ordnet den Abriss der Kioske in El Remo an. "Costas" nennt man hier kurz und harmlos die "Demarcación de Costas" provinzielle Außenstelle des "Ministerio de Agricultura, Alimentación y Medio Ambiente" also des Landwirtschaftsministeriums. - "Costas" hat keinen guten Ruf bei uns auf der Insel, tritt man doch seit vielen Jahren als Abrissagentur auf, die ganzen wilden, aber gewachsenen Siedlungen an den Küsten der Kanaren sollten weg, da sie gegen den Grundsatz verstoßen, die Küsten sollen vor Bebauung gerettet werden und der Zugang immer und überall möglich sein. - Vor so viel hehrer Gesinnung möchte man eigentlich den Hut ziehen, nur fragt man sich bei näherer Betrachtung unserer Küsten, für wen gilt das eigentlich? - Die ganz großen Abrissaktionen laufen im Moment auch nicht mehr, zu viel Gegenwind hat es gegeben und viel zu viel schlechte Presse, und wer besonders pfiffige Anwälte einschalten konnte, der durfte oft sein Haus an der Küste auch behalten, hat meist allerdings nur noch einen Nutzungsanspruch über eine bestimmte Anzahl von Jahren hin, die aber locker eine Generation überschreiten können. - El Remo war da auch immer im Gespräch, allerdings hat man das meiste des Ortes in einem Handstreich gerettet, in dem man die Zone einfach als "urban" auswies und man gerade im Moment dazu auch einen Sondernutzungsplan erstellt hat, den "Plan Especial del Paisaje Protegido de El Remo". - Allerdings rettet das nicht alle Gebäude, wer zu nah an der Küste wohnt muss dennoch weg, aber die Anzahl der Häuser welche verschwinden sollen ist gering. - Wenn eben der Raum städtisch ist, dann gelten andere Mindestabstände zur Küste als in ländlichen Zonen, ansonsten müsste man komplette Städte in unserem Land abreißen, und das kann doch nicht wirklich jemand wollen. - Allerdings stehen in El Remo immer noch ein paar Häuser, oder sagen wir der Überschrift entsprechend Hütten ganz nah am Wasser und innerhalb der letzten Jahrzehnte, seit dem man über die drohenden Abrisse an der Küste spricht, haben wir uns immer gewundert, wie denn dort in El Remo sogar Gewerbetriebe so nah an der Küste geführt werden können, dass bei Hochwasser die Brandung bis zu den Tischen hin spritzt. - Wir meinen natürlich die drei Kioske dort am Meer, von denen mindestens zwei bereits seit über 30 Jahren dort Gäste bewirtschaften, bei dem dritten weiß ich nicht wirklich, wie lange der schon betrieben werden. - Ich für meine Wenigkeit muss gestehen, dass ich niemals wirklich begeistert war und bin von der, inzwischen nicht mehr ganz so wilden Siedlung El Remo, und ich auch Einladungen dorthin in die Kioske nicht gerne angenommen habe, ich bin halt eher Almödi und ziehe die Umgebung der Berge denen des Meeres vor.

Aber so denken nur wenige und für ganz viele sind diese Kioske dort am Meer der absolute Lieblingsplatz und einige unserer Gäste freuen sich gleich am Ankunftstag darauf, abends dort in El Remo am Meer zu sitzen und sich ein kleines bisschen Unangepasstheit zu gönnen. Manchmal muss es eben ein bisschen Remo sein… El Remo passt eben wirklich zu La Palma, ungeschliffen, kaum rechte Winkel, gespickt mit ein Stückchen Anarchie, begleitet von gebratenem Fisch mit Mojo und einem derben Krug kalten Bieres. - So sitzt es sich vortrefflich und ich übertreibe sicherlich nicht, wenn ich El Remo, und damit eben auch diese Kioske, für die Insel La Palma als touristische Attraktivität ersten Ranges einordne. Gerade auch weil es keine Tischdecken und keine sich vornehm räuspernde Gästeschaft gibt, sondern man fröhlich und durchaus robust zu genießen weiß. - Die Diskussion um legal oder nicht, die will ich gar nicht betreiben, steht mir auch nicht zu. - Allerdings gebe ich zu bedenken, dass die meisten Gesetze um Grund und Boden und gewerblichen Wettbewerb immer nur dazu dienten und dienen, gewissen Gruppen Schutz und Halt vor anderen zu bieten, und man sich auf diese Art und Weise lästige Konkurrenz vom Hals halten möchte. - Das ist oft purer Lobbyismus, und wenn wir auf andere Inseln blicken, dann erleben wir das sogar noch viel häufiger, dass sogar riesige Hotelkomplexe dort stehen, wo eigentlich nichts stehen darf, Privatleute aber, welche ihr Apartment teilweise an Feriengäste vermieten, vom Gesetzgeber her als Illegale gebrandmarkt werden. - Manchmal fuchteln Interessengruppen mit Gesetzen herum die wie Berufsverbote wirken können, und dabei macht sich dann gewisse politische Dienerschaft zum Büttel der Lobbyisten. - Kommt Ihnen bekannt vor? - Aber auch hier auf der Insel gibt es jede Menge von Gebäuden, welche ganz klar, zum Teil sogar unter Urteil des obersten spanischen Gerichtshofes eigentlich der Abrissbirne als Ziel dienen müssten, sich aber niemand finden will, welcher das Urteil vollstreckt und sogar noch unter den Augen aller dort Geschäfte betrieben werden. - Man kommt nicht umhin, das Küstengesetz als Handwerkszeug einer gewissen Lobby zu betrachten, da geht es weniger um den Schutz der Küste, als um den Schutz gewisser Cliquen, und das weiß jeder. - Mit dem Abriss dieser Kioske aber würde man ganz viel Schaden anrichten, und zwar im touristischen Sektor, und La Palma würde erneut ein Alleinstellungsmerkmal verlieren, ganz abgesehen davon, dass von diesen Restaurants mehrere Familien seit Generationen leben. Zur Frage muss man stellen, ob denn auch der Besuch von Kontrolleuren der Lebensmittelüberwachung vor ein paar Wochen bereits damit zu tun hatte, oder ob das lediglich ein Zufall war. - Auch stellt sich die Frage, warum denn gerade jetzt, und nicht, als die Hütten dort entstanden sind? - Die sind nicht gestern "illegal" geworden und ganz weit weg von juristischer Kompetenz, kann ich mir durchaus vorstellen, dass man solche Betriebe nicht einfach schließen kann, nur weil irgendjemand plötzlich entdeckt, dass die dort seit Jahrzehnten bereits gearbeitet haben. - Besser wäre natürlich, man fände einen anderen Weg, den ich immer gerne als palmerischen Königsweg bezeichnen möchte und ich unendlich viele Fälle kenne, in denen so verfahren wurde, denn es genügt doch nicht einfach, dem Gesetz zu dienen, wenn das Gesetz mehr Schaden anrichtet, als es dient. - Gegenfrage kann lauten, wenn das aber alle so machen würden? - Aber hier ist die Antwort ganz einfach, es machen doch gar nicht alle so und die allererste Aufgabe jeglicher Behörde, also der Dienststellen der Volksvertretung muss doch sein, dem Volk in die Legalität zu verhelfen, und nicht einfach zu verbieten.

Morgen, Mittwoch den 26.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

10:30 Uhr, Hüpfburgen und Wasserspiele für Kinder
Plaza Francisca de Gazmira

20:00 Uhr, Konzert, XIX Musiktreffen "Ciudad de El Paso"
Oscar Martín, Trompete - Ricardo Rodríguez, Horn - Fernando Felipe, Piano
Casa de la Cultura

20:00 Uhr, Fußballturnier für Jugendliche, 2. Halbfinale Mensajero / Los Llanos
Fußballstadion

22:00 Uhr, Musikspektakel, Bolero und anders
mit Los del Valle, Chano, Inés Suárez, Carlos Calero, Pino Rodríguez und Lucy Pérez
Gegenüber dem Rathaus

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF








Das soll dann nicht mehr sein? - Wem nützt das?
Bilder von Richard Wurdel





Dienstag 25.08.2015 07:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 56 % - Luftdruck 1019 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Al amigo y al pariente, un real más de lo corriente

Dem Freund und dem Verwandten, eine Mark mehr als normal. - Dem Reim ist es wohl zu schulden, dass der Freund zuerst kommt. - Natürlich wird man immer Familie und Freunde bevorzugen, wer sich darüber wundert, der hat weder das eine, noch das andere.






Bild von Richard Wurdel





Montag 24.08.2015 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 47 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 26,1 Grad - niedrigste Temperatur 20,1 Grad

Bei uns kommt der Asphalt aus der Steckdose
Augen zu und durchgeteert

Mal so ganz unter uns, nie zuvor haben wir so viele Straßenkilometer asphaltiert, seit dem wir keine komplett legale Anlage für die Asphaltherstellung mehr haben. - Oder fragen wir noch fordernder: Hatten wir jemals eine legale? - Das mag sich zunächst ein bisschen flapsig anhören, aber es gab auch einen großen Stau an Investitionen in Sachen Straßenrenovierungen, so dass dem alten, jetzt halberneuerten Cabildo Insular gar nichts anderes übrig geblieben ist, viele ungepflegte Straßenabschnitte mit einer neuen Teerdecke wieder besser befahrbar zu machen. - Man hatte eh das Gefühl, die machen mit weniger Geld mehr, als die früheren Inselregierungen, und der ganz neue Rat für Infrastrukturen in der Inselregierung ist auch der alte, nämlich Jorge Gonzáles (PSC/PSOE). - Dabei ist die Diskussion über die Asphaltwerke der Insel noch gar nicht fertig, nur in Fuencaliente arbeitet noch das der Firma Lopesan, Asfalto y Construcciones, S.A., und glaubt man Neidern und Gegnern dieser Anlage, dann ist die auch alles andere als legal. - Im letzten Jahr hatte man die auch bereits kurzzeitig geschlossen, allerdings minimiert die Firmenleitung die Probleme auf die bürokratische Ebene, und dass man inzwischen alle notwendigen Papiere eingereicht hätte. - Uns fehlt da die Übersicht, auch fehlt der robuste Kläger, so scheint es dann doch machbar zu sein, diese Anlage auf dem kleinen Dienstweg zu legalisieren, auf jeden Fall hat man keine weiteren Unternehmungen in Sachen "auch die muss weg" unternommen. - Wäre auch fatal für die Insel, denn dann stünde man komplett ohne Asphaltwerk da, aber ob das alles so einfach ist mit der Anlage in Fuencaliente, falls da mal ein kompetenter Kläger auftritt und ähnlich stringent gegen das Werk vorgeht, wie das die Bürgerplattform im Industriegebiet von Los Llanos gemacht hat, dann sollte sich da niemand sicher sein. - Allerdings ist natürlich die nachträgliche Aktualisierung der bürokratischen Auflagen ein anderes Kaliber, als eine komplette Neugenehmigung, und vielleicht liegen da auch die Möglichkeiten für die Anlage.

Im Gemeinderat allerdings hat nun eine Gruppierung mit daran gearbeitet, dass Gregorio Alonso von der CC nicht mehr weiter regieren kann und genau diese Leute, von "Sí se puede" hatten noch im Herbst letzten Jahres gefordert, dass man dieses Asphaltwerk schließt und das auch gegenüber der "APMUN" (Agencia de Protección del Medio Urbano y Natural) gefordert. - Daraus entstand dann auch die aberwitzige Situation, die kanarische "APMUN" zeigt beim Umweltministerium an, die Papiere aber gehen ans Industrieministerium und schwupps wird das Asphaltwerk geschlossen, besser gesagt, der Strom wird abgestellt, (nur ein kleiner Hinweis an Los Llanos, wie das gehen kann) aber schon ein paar Tage später kann Lopesan wieder produzieren, denn die Papiere wurden nun doch gefunden. - Damals haben wir uns alle immer gefragt, ob da jemand zu schnell den Aus-Knopf gedrückt hat oder zu schnell den An-Knopf, aber vielleicht müsste man da ganz bestimmte Personen in Deutschland befragen, welche vom Ausstieg vom Ausstieg mehr Ahnung haben als wir. - Fakt bleibt, wir brauchen ein Asphaltwerk und man wird dieses über eine inselweite Reglung lösen müssen, aber die ducken sich im Cabildo alle weg, so lange es gelingt, das eine Werk in Fuencaliente, welches eben schon über 30 Jahre lang pumpt, doch am Köcheln zu halten weil sich keine Gruppierung einen Harten Hund als Anwalt leisten kann oder will. - Das geht es wohl auch um den Weg der geringsten Widerstände, und hier im Aridanetal kann man auf jeden Fall so lange wieder beruhigt sein, so lange da unten in Fuencaliente der Asphalt gekocht wird. - Natürlich hat das was von der Geschichte des Heiligen Sankt Florian zu tun und der klugen Feststellung, man muss nicht schneller laufen können als der Tiger, sondern lediglich schneller als sein Begleiter. - Ich bin gespannt bis ungläubig, dass man in der nächsten Überarbeitung des Inselplanes einen rechtskräftigen Standort für ein Asphaltwerk auf der Insel bestimmen wird, aber eben genau für solche Dinge wäre dieser Plan notwendig. - So lange das alles nicht steht, verbessert Jorge Gonzáles bereitwillig unser Straßennetz und auffallend gerne lese ich die Aufzählung aller Teilstücke und Straßen, denn die Autobahn ist da nicht dabei. - So ist das halt, so lange der Asphalt aus der Steckdose kommt, so lange fahren auch wir SUV-Ökos gerne über frisch geteerte Fahrbahnen, und ich kann immer wieder nur anmerken, das beste Argument gegen eine Autobahn, ist ein bereits vorhandenes und hervorragendes Straßennetz.

Morgen, Dienstag den 25.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

10:30 Uhr, Hüpfburgen und Wasserspiele für Kinder
Plaza Francisca de Gazmira

17:30 Uhr, Schaumfest für Kinder
Plaza Francisca de Gazmira

18:00 Uhr, Einweihung des dritten Zyklus der Kunstausstellungen zur Bajada
Casa de la Cultura

20:00 Uhr, Fußballturnier für Jugendliche, 1. Halbfinale El Paso / Tenisca
Fußballstadion

20:00 Uhr, Vorträge über das ländliche Erbe vom "Llano de las Cuevas"
mit Arnoldo Santos, Jorge Pais und Carlos Cecilio Rodríguez
Casa de la Cultura, bis 21:30 Uhr

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF





Gut aufgepasst, das ist gar nicht La Palma, das ist die Nordautobahn auf Tenerife und so erwachsen wollen wir doch gar nicht werden...





Montag 24.08.2015 06:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1018 hPa

Gastbeitrag vom Kulturbeauftragten
Kunst oder nicht Kunst, das ist gar nicht die Frage


Ich kenne Herrn Ibarrola nicht, den kauzigen Basken, der in Garafia Steine bemalen möchte, weiß aber wohl, dass er in den Zirkeln der darstellenden Künste kein gänzlich Unbekannter ist. Manche sprechen sogar von Weltruhm. Das kann und will ich nicht beurteilen und überlasse das gerne so genannten Kennern der Materie. Schon etwas absurd erscheint mir aber die Diskussion darüber, ob sein Projekt, La Palmas Nordwesten aufzuhübschen, die im Raum stehenden € 160.000 auch wirklich "wert" ist. Zugegeben, allein bei dem Gedanken, dass sich jemand über den "Wert" von Kunst echauffiert, schwillt mir die Halsschlagader. Wer, bitte schön, erdreistet sich, an Kunst eine Messlatte, eine Skala anzulegen? Seit wann ist Kunst überhaupt messbar? Habe ich da was verpasst? Muss das einer großen Mehrheit gefallen, um gut zu sein? Dann gute Nacht. Auf das Glatteis, uns zu fragen, ob die Masse das eigentlich will oder gut findet, sollten wir uns nicht begeben. Auf den Sport übertragen würde das nämlich bedeuten, dass wir es in Zukunft auf Fußball, Tennis und Formel 1 beschränken sollten, alles andere ist doch Minderheitengedöns. Mehrheitsbeschlüsse, so basisdemokratisch das auch klingen mag, würde ich in Kunstdingen doch lieber nicht als Grundlage für die Verwirklichung von Projekten hernehmen. Helene Fischer droht aus dem Hinter- bzw. Untergrund!

Einhundertsechzigtausend Euro, in Zahlen: € 160.000! Trotz des Ausrufezeichens, welches als Zeichen leichter Empörung gedeutet werden mag, kann ich es mir nicht verkneifen, andere Ziffernfolgen dagegenzustellen: Unsere Inselhauptstadt leistet sich einen Stadtstrand für € 27.000.000. Bei unserer vielgeliebten und ausgesprochen populären Transvulcania wurden für € 40.000 Eiswürfel verteilt, kleine, durchsichtige (Quasi-)Steinchen, die eine deutlich kürzere Halbwertszeit als Garafias Felsen aufweisen. Ja, so rufen wir aber nun empört in die Runde: Unsere Transvulcania lockt aber auch jedes Jahr Hunderte von Besuchern im vom Tourismus nicht gerade verwöhnten Monat Mai auf unsere Insel! Stimmt, und das ist auch gut so. Und gerade deshalb würde ich die Kosten von Herrn Ibarrolas Steinmalerei gerne in Bezug zu dem damit verbundenen Popularitätsschub für unser Eiland setzen, ohne damit etwas bewerten oder gar messen zu wollen. Unsere Medien sind wild auf Storys, wenn wir nur ein kleines bisschen clever sind, dann bedeutet Ibarrolas Projekt Präsenz auf allen Kanälen, ob gedruckt, gesendet oder, ganz aktuell, in den Social Media. Und genau deshalb verbietet sich eigentlich die Frage, ob wir uns dies "leisten" können. Es stellt sich vielmehr folgende: Wollen wir so viel Steuergeld in die Hand nehmen, um nicht nur ein einmaliges Monument erschaffen zu lassen, sondern auch um damit vorzügliche Außenwerbung zu bekommen? Und: Nein, messen lassen wird sich das sicher nicht!

Ich möchte mich mit ein paar äußerst bemerkenswerten Worten des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker verabschieden:

"Kultur kostet Geld. Sie kostet Geld vor allem auch deshalb, weil der Zugang zu ihr nicht in erster Linie durch einen privat gefüllten Geldbeutel bestimmt sein darf. Vor ein paar Jahren (...) habe ich bei einer Ansprache vor dem Deutschen Bühnenverein ausgeführt, dass Kultur nicht etwas sein darf, was die öffentlichen Hände nach Belieben betreiben oder auch lassen dürfen. Substanziell hat die Förderung von Kulturellem nicht weniger eine Pflichtaufgabe der öffentlichen Haushalte zu sein als zum Beispiel der Straßenbau, die öffentliche Sicherheit oder die Finanzierung der Gehälter im öffentlichen Dienst. Es ist grotesk, dass wir Ausgaben im kulturellen Bereich zumeist "Subventionen" nennen, während kein Mensch auf die Idee käme, die Ausgaben für ein Bahnhofsgebäude oder einen Spielplatz als Subventionen zu bezeichnen. Der Ausdruck lenkt uns in die falsche Richtung. Denn Kultur ist kein Luxus, den wir uns leisten oder auch streichen können, sondern der geistige Boden, der unsere eigentliche innere Überlebensfähigkeit sichert."

Denken sie bitte mal einfach in Ruhe drüber nach.

Ihr

Ödi Jonitz, MdS
(Kulturbeauftragter)




Bild von Richard Wurdel





Sonntag 23.08.2015 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 26,0 Grad - niedrigste Temperatur 19,5 Grad

Kein Sommerloch, keine Agonie
Sind es die Fiestas, oder die Urlauber, welche uns in Schwung halten?

Natürlich war auch das Wetter komisch, mehr Niederschläge im August, als im Dezember, Januar, März und April zusammen, solch einen Monat merkt man sich. - Auch merkt man sich den Sommer wegen der vielen Fiestas, besonders eben der beiden großen Bajadas, welche irgendwie die Insel gar nicht mehr aus feierlichem Rhythmus lassen. - Aber auch sonst ist viel los, die Restaurants haben mehr zu tun, die Autovermietungen wundern sich über die vielen Reservierungen im Sommer und es mischt sich auffallend viel helle Haut unter die Kunden in den lokalen Geschäften und Stränden. - Auch auf dem sonntäglichen Markt in Los Llanos drängelt man ähnlich wie im Winter, und die Selbsthilfegruppe für nicht wahrgenommene Dienstleister des touristischen Sektors musste temporär schließen, mangels Masse. - Nein, es überfordert uns nicht, es überrascht uns nur ein wenig, denn bislang hatten wir doch der sommerliche Agonie und Beschäftigungslosigkeit nur ganz schwerlich morbiden Charme abgewinnen können. - Ich erinnere mich halt noch an die vergangenen Sommer, da erschreckte man Kellner und Verkäufer durchaus damit, dass Kundschaft rüttelte, und so manch einer musste erst die Spinnweben von der Registerkasse ziehen, damit das piepende Ding überhaupt aufging. - Der neue Aufschwung kommt halt auch ein bisschen brüsk daher, der beste touristische Sommer seit 15 Jahren, nach dem schlechtesten überhaupt, und das einzige, was wir, (oder sollten wir sagen man) geändert haben ist, dass mehr Flieger auch den Weg im Sommer zu uns finden. - Manchmal frage ich mich dabei, warum wir uns seit ganz vielen Jahren die Köpfe und die Kostenvoranschläge zermartern, um mehr touristische Attraktionen auf die Insel zu bringen, damit wir das brutale Absinken der Gästezahlen endlich stoppen können. - Dabei scheint das ganz einfach, wir hängen am Tropf der Reiseveranstalter und Fluggesellschaften, wenn die uns gewogen sind, dann wiegen wir wieder was und wenn nicht, dann gähnen wir uns den Sommer über wieder zu.

Dabei können wir nur hoffen, dass der neue Mut der Reiseveranstalter auch den Sommer über auf La Palma zu setzen durch nette Auslastungszahlen belohnt wird, denn auch im kommenden Sommer wollen wir nicht zurück ins Jammertal, auch wenn das oft lustig war und vielleicht sogar schon ein bisschen Hautgout hatte, wenn sich Autovermieter und Ferienhausvermittler den Sommer über gegenseitig beim Nichtstun neckten. Natürlich kommen auch die Fiestas hinzu, und ein gespürter Hauch nationaler Rückbesinnung auf Konsum, Spanien ist zwar längst noch nicht aus der Krise, aber diejenigen, die immer hatten und trotzdem meckerten, die haben nun keine Angst mehr es könnte noch schlimmer werden und geben nun plötzlich wieder Geld aus, und fahren sogar in den Urlaub. - Ist es also wirklich so leicht, La Palma wieder in die Spur zu rücken? - Im Prinzip ja, aber da waren wir schon mal, wir hatten vor 15 Jahren genau so viele Gäste wie wir heute, und uns danach durch Unterlassung und Unfähigkeiten fast selbst komplett ins Aus geschossen. - Und das macht mich vorsichtig, da ist viel zu viel Abhängigkeit dabei und viel zu viel Konjunktiv, und auch wenn neun Charter schon einen Sommer machen, zumindest hier für La Palma, heißt das noch lange nicht, ob da nicht auch Eintagsfliegen dabei waren. - Ähnlich steckt ja in der spanischen wirtschaftlichen Erholung auch viel fremde Kraft, der billige Euro, das billige Öl und Länder und Strukturen, die selbstzerstörerisch daran arbeiten, uns die Gäste zuzuschustern, auch das ist fragil und unzuverlässig, weil eben nicht aus eigener Kraft geschaffen. - Für La Palma muss das heißen, trotz des wunderbaren Erfolges, den wir diesen Sommer haben einfahren dürfen, weiter an der Verbesserung der touristischen Attraktivität zu arbeiten, auch wenn sich noch gar nicht alle einig sind, was das denn überhaupt bedeutet. - Kein Sommerloch, keine Agonie, und trotz der vielen Fiestas nicht einmal einen Kater, da brummt es endlich mal einen Sommer lang auf der Insel und es ist nicht der eigene Schädel, und wir können es kaum glauben und haben schon wieder Angst das könnte morgen schon wieder alles vorbei sein…



Morgen, Montag den 24.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

10:30 Uhr, Hüpfburgen und Wasserspiele für Kinder
Plaza Francisca de Gazmira

20:30 Uhr, II Festival des Kurzfilms, "Festival de CortoEspaña"
Acht Kurzfilme im Rahmen ein Wettbewerbes, welcher im ganzen Land ausgetragen wird
Casa de la Cultura

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF





Bild von Richard Wurdel





Sonntag 23.08.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1018 hPa

Fulanito de tal dice hoy: A la fea, el caudal de su padre la hermosea

Das Vermögen des Vaters verschönert die Hässliche. - Bei vielen dieser Sprüche lebt man eh mit einem Bein in der Chauvikasse. - Manche habe ich auch schon weggelassen. - Der Spruch aber ist, manchmal auch in Abwandlungen, durchaus zeitgemäß geblieben, wobei es seltener um die hässliche Tochter geht inzwischen, als um Einfluss und Macht und eben Geld wichtiger scheint als andere Attribute. - "El caudal" heißt sowohl Vermögen, wie auch die Menge an Wasser, die einem zur Verfügung steht, in ländlichen Regionen in trockenen Ländern durchaus verständlich.






Bild von Richard Wurdel





Samstag 22.08.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 26,6 Grad - niedrigste Temperatur 20,4 Grad

Das Tal der Spiegel
Fehlt das Wasser, kommen die Ideen

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da nannte man das Aridanetal auch mal das Tal der Spiegel, oder wie man eben hier sagt, "el valle de los espejos". - Nicht, weil hier viele arrogante Leute den ganzen Tag vor dem Spiegel stehen würden, sondern weil die vielen Wasserbecken für die Bananenplantagen so spiegelten. - Das ist aber Geschichte und warum das so ist, das hat was damit zu tun, dass wir unablässig die Wasserwirtschaft modernisiert haben und heute die meisten Bananenplantagen direkt aus den großen Speicherbecken oder aus dem Tunnel gegossen werden und die Pflanzer das Gießwasser nicht mehr zwischenspeichern müssen. - Man spart damit viel Wasser, denn früher ging sehr viel Wasser dabei verloren, auf dem Weg durch Kilometer lange offene Leitungen, wenn man die vielen Tanks voll machte. - Nun stehen die allermeisten großen Wassertanks leer herum, nur ganz wenige hat man zurückgebaut, und kaum noch eines wird genutzt. - Immer wenn es nun einen trockenen Winter gab, da kommen dann die Leute wieder auf die Idee, doch diese privaten Becken wieder in Betrieb zu nehmen um überschüssiges Regenwasser aus dem Winter aufzunehmen.

Vor Jahren schon hat man mal ausgerechnet, wie viel Wasser man in diesen privaten Tanks speichern könnte und ist auf die gewaltige Summe von 11,4 Kubikhektometer gekommen. Wenn ich richtig umgerechnet habe, dann sind das sage und schreibe 11.400.000.000 Liter, die jetzt als Wasserreserve fehlen, da diese Tanks nicht mehr befüllt werden. Das macht fast 20% des gesamten Wasserbedarfes der Insel im Jahr aus und anstatt nun nach dem Bau der großen Wasserspeicher viel mehr des benötigten Lebensspenders in Reserve zu haben, ergibt sich sogar ein Minus an Wasserreserven für die Insel. Riesiger Plan, viele Leute haben viele Jahre daran getüftelt und nun dabei diesen beachtenswerten Punkt einfach übersehen. Das soll keine Häme sein, man wusste beim Aushecken dieses Planes noch nicht, wie viel Kapazität in den privaten Speichern schlummert und dass kein Landwirt diese nunmehr befüllt. Nun muss man noch mal neu anfangen zu denken, wie man diese Speicherkapazität nutzen kann und überschüssiges Wasser aus den Regenzeiten, von den großen Speichern in die kleineren privaten verschiebt. So einfach geht das aber gar nicht, nur Leitungen legen klärt nicht die Eigentumsfrage des Wassers und schließlich wird ja Geld daran verdient. Es gibt Probleme, die gibt es nur auf La Palma, endemische Probleme sozusagen.

Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Schwierigkeiten und die fangen damit an, dass es zum Beispiel in diesem Winter überhaupt keine Periode gab, in der man Wasser hätte speichern können und wenn es im Winter viel regnet und man speichern könnte, dann braucht man das Wasser im Sommer nicht wirklich. - Auch sind viele dieser alten Speicherbecken inzwischen in einem Zustand, der es wohl gar nicht mehr erlauben würde, befüllt zu werden. - Wie gefährlich das sein kann, das haben wir doch vor ein paar Monaten gerade wieder erlebt, als unterhalb von Argual ein Speicherbecken einen Kooperative barst und die Straße in den Barranco de las Angustias überschwemmt hatte. - Es war Glück, dass da nicht gerade jemand unterhalb des Beckens sich aufgehalten hat, aber so viel Glück werden wir wohl auch nicht immer haben. - Die Wasserfrage über die alten privaten Speicherbecken lösen zu wollen erscheint mir nicht praktikabel, zu viele Fragen tauchen dabei auf und es ist schlichtweg auch gefährlich. - Viel eher könnte man durch Verbesserungen des "Túnel de trasvase" noch sehr viel mehr Wasser bekommen, so schlägt das Carlos Soler vor, denn der Tunnel, welcher knapp oberhalb Los Llanos´ aus dem Berg kommt, der sei sehr schlecht abgedichtet auf den Kilometern durch den Berg, und ganz viel Wasser ginge dabei verloren. - In einem Monat etwa könnten bereits die ersten winterlichen Regen fallen, Ende September kann das schon mal sein, und sollte der kommende Winter wieder normal regenreich sein, dann sprechen wir über dieses Thema erst wieder, wenn es dann erneut zu spät ist…

Morgen, Sonntag den 23.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

19:00 Uhr, Seniorenfiesta, "Fiesta de la 3a Edad"
Folklorekonzerte, Tanzkurs und Wettbewerb, Likörchen und Süßigkeiten.
Calle Tanausu und Seniorenzentrum

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF







Samstag 22.08.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1019 hPa

Gastbeitrag vom La Palma Weinclub
Vega Norte - ein genussvoller Abend in den Weinbergen







Freitag 21.08.2015 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 27,4 Grad - niedrigste Temperatur 20,8 Grad

Feliz Cumple Mercadillo
13 Jahre Avantgarde

Global denken, lokal handeln. - Angesichts der Nachrichtenlage auf der Welt schmerzt das mir dem global denken öfter mal, aber es folgt ja gleich das lokale Handeln und das gelingt immer besser. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da stellte man sich oft die Frage, wo eigentlich kann man lokale Produkte kaufen? - Sagen wir mal, so vor 20 Jahren, da tauschten ein paar Feierabendlandwirte ihre Karotten gegen Zwiebeln und neben Bananen und Avocados waren lediglich noch Kartoffeln ein Produkt, welches aus palmerischer Landwirtschaft exportiert wurden. - Aber selbst das mit den Kartoffeln hat man dann noch eingestampft, sogar die Tuberkel aus Israel waren nur halb so teuer wie heimische Knollen, warum also noch die schwere Guataca in den Boden rammen, wenn alles von woanders her billiger ist. - Ist es übrigens heute noch, und der Global-Player mit dem "dl" hinten am Namen macht es uns auch schwer, doch eher auf heimische Produkte zu setzen, viel zu lockend sind deren konfektionierte Produkte und mit Preisen, da fällt uns doch glatt die ganze Endemie aus dem Brustkorb. - Gut, die meisten Obst und Gemüse-Produkte dort sind nur Blender, werden nie mehr reif, oder lassen uns kurz erschauern, wenn wir angesichts der Verkaufspreise daran denken, was denn der Erzeuger dafür bekommen haben mag, aber dennoch greifen die Leute zu, ob nun mit schlechtem Gewissen oder nicht, das konnte ich noch nicht ergründen. - Bislang haben die gesammelten Frechheiten an Obstabteilungen in den Supermärkten ja den lokalen Handel immer wohlfeil unterstützt, auch wenn aus Unterlassung, und ich möchte gar nicht darüber nachdenken wie es wäre, wenn alle Supermärkte in Sachen Obst und Gemüse derart geschleckt auftreten würden, wie der globale Kollege mit dem "Li" am Anfang des Namen. - Aber der lokale Handel und das Angebot aus naher Scholle haben sich ja längst wieder etabliert und daran großen Anteil hat auch der Mercadillo in Puntagorda, welcher morgen seinen13. Geburtstag feiern kann. - Es war ja auch immer die Frage, wie kommt das Angebot an die nachfragenden Leute und waren es vor 13 Jahren vielleicht noch ein paar Urlauber und Batik-tragende Tschernobyl-Flüchtlinge, welche heimische Produkte forderten, so ist es heute ein breiter Teil der Bevölkerung, welcher eben inzwischen begriffen haben, dass lokaler Handel ein extrem wichtiger Bestandteil für eine funktionierende Gesellschaft ist.

Dabei gilt aber kein Bio-Dogma, und nur wenigen neben Wolfi gelingt es eben, gegen grüne Läuse, rote Spinnen und mehligen Tau nicht den Peace-Maker von BASF aus dem Halfter zu ziehen. - Da ich aus der konservativen Landwirtschaft stamme, habe ich eh keine Angst vor Pülverchen und Mineraldünger, und korrekt und maßvoll angewandt ist das kein Teufelszeug, sondern notweniger Selbstschutz, wenn man nicht mehrmals täglich die Raupen vom Blumenkohl zupfen will. - Aber das kann ja jeder für sich selbst entscheiden, denn inzwischen gibt es ja diese Produkte hier auf der Insel alle wieder zu kaufen, nachdem gewaltige Nachfrage nach lokalen Lebensmitteln es dann doch irgendwann wieder geschafft hat, eine halbwegs funktionierende Wertschöpfungskette im lokalen Obst- und Gemüseanbau wieder zu ermöglichen. - Natürlich war der Markt in Mazo vor dem in Puntagorda, da will auch keiner dran rütteln, und damals war vielleicht auch noch ein Bauernmarkt ohne Zwischenhändler genug auf der Insel, um die damals minimale Nachfrage zu stillen. - Auch ich habe mich vor 13 Jahren gefragt, ob es denn genügend Käufer gibt auf der Insel für Mazo und Puntagorda und auch ich habe uns und den Käufern wohl zu wenig kognitive Fähigkeiten zugetraut, die Wichtigkeit des lokalen Handels zu erkennen. - Inzwischen gibt es ja nicht nur Mazo und Puntagorda, sondern fast jede Gemeinde hat inzwischen einen Mercadillo, also einen bäuerlichen Erzeugermarkt, und wenn wir in El Paso nur ein kleines bisschen vernünftiger wären, und unseren Markt nicht in einer dunklen Höhle an der Rückseite im Keller der Tourismusinformation verstecken, sondern den unter Palmen für alle sichtbar machen würden, dann könnten wir wohl sogar noch dem sonntäglichen Treiben in Los Llanos Konkurrenz machen. - Der Bauernmarkt dort ist inzwischen der meistbesuchte überhaupt, und auch hier dachte man wieder, warum sollen denn dann die Leute überhaupt noch nach Puntagorda fahren, wenn es den ganzen Kram auch hier in Los Llanos gibt. - Strand, Palmen und Berge gibt es auch überall auf der Welt, dennoch kommen die Leute nach La Palma und so hat auch der Mercadillo in Puntagorda nicht nur seine Berechtigung, sondern auch seinen ganz eigenen Charakter immer gehabt und auch behalten. - Natürlich profitiert man auch von der Lage, gleich neben dem Grill- und Naherholungspark La Fajana und sowieso in der prächtigen Landschaft des Nordwestens der Insel. - Der Mercadillo in Puntagorda hat einen wichtigen Anteil an einer positiven Entwicklung des lokalen Handels gehabt und kam gerade zum richtigen Zeitpunkt und auch ein bisschen gegen die Richtung des Stroms, aber man muss eben azyklisch handeln, wenn man nach vorne gehen will, und das hat sich prächtig gelohnt. - Wie immer zu den Geburtstagen des Mercadillo hat man sich zusätzliche Veranstaltungen ausgedacht und so wird es am morgigen Samstag eine "Masterclass" in Sachen Küche geben und Juan Carlos Rodríguez Curpa sowie Diego Rodríguez Gómez zeigen den interessierten Besuchern, wie man globale Köstlichkeiten mit lokalen Produkten zaubert. - Am Sonntag dann werden für die kleinen Besucher Spiele angeboten und auch ein mechanischer Stier fordert zum Rodeo auf und für die Älteren gibt es Sangría. - Der Mercadillo in Puntagorda, fester Bestandteil eines langsam wieder wachsenden Selbstbewusstseins einer ländlichen Insel und immer lohnendes Lockmittel für einen wochenendlichen Ausflug in den breiten Westen der Insel. - Alles Gute zum Geburtstag Mecadillo!

Morgen, Samstag den 22.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

10:00 Uhr, Schachturnier
Platz vor der Tourismusinformation

10:00 Uhr, "Expoempresa" 1. Messe der Gewerbetreibenden des Ortes
Plaza Francisca de Gazmira

19:00 Uhr, Kinderkino Llalena López Samá
Casa de la Cultura

20:00 Uhr, Pferderennen
Auf der Hauptstraße Richtung Tajuya

20:30 Uhr, Sex und Lügen der palmerischen Frau, 1. Festival "Ri&E.T"
satirischer Monolog von Petit Lorena
Gegenüber dem Rathaus

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF



Petit Lorena tritt in El Paso auf, lohnt sich auf alle Fälle





Freitag 21.08.2015 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1020 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Ahora si se juntó el hambre con la necesidad

Jetzt haben sich der Hunger und die Not getroffen. - Man kann Läuse und Flöhe gleichzeitig haben. - Wenn schon alles verkehrt läuft, dann wird auch alles nur noch schlimmer. - Man sagt das aber auch von Personen, wenn ein möglicher Delinquent auf den anderen trifft, oder auf Spanisch, ein Banker und ein Politiker sich treffen…






Bild von Richard Wurdel





Donnerstag 20.08.2015 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 26,6 Grad - niedrigste Temperatur 19,4 Grad

Wollen wir uns Kunst schon wieder leisten?
Es geht wohl weniger um Kunst, als um Geld

Die Geschichte mit der Bürgerbeteiligung ist nicht immer so einfach, wie sich das anhört. - Die Statuten, wie das geregelt ist, versteht so gut wie niemand, dafür gibt es in den Gemeinden extra Personal, welches das verstehen sollte, aber es kommt sowieso fast niemand, wenn es um entsprechende Veranstaltungen geht, also was soll der ganze Quatsch… Ähnlich musste sich der Bürgermeister von Garafía fühlen, nachdem er zu einer Informationsrunde eingeladen hatte, rund um das hart diskutierte Kunstobjekt des Basken Augustín Ibarrola. - 17 Menschen haben sich informieren lassen, davon wohl die Hälfte gedungene Politfreunde, und wieder mal funktioniert die Bürgerbeteiligung nicht, mangels Bürger, die sich beteiligen wollen. - Jetzt ruft Martín Taño, so heißt der aktuelle Bürgermeister Garafías zu einer neuen Informationsveranstaltung auf, die wird am 29. dieses Monats stattfinden, und vielleicht kommen ja dann über 20 Leute. - Dabei hat das Projekt des alten Mannes aus dem Baskenland, Augustín Ibarrola, im Frühjahr noch Tausende von Menschen auf der Insel bewegt und in den sozialen Netzwerken kam es zu wüsten Beschimpfungen und sogar Unterschriftensammlungen bei Change.org, die sich fast ausnahmslos gegen das Kunstprojekt in einem Barranco der nordwestlichsten Gemeinde der Insel richteten. - Es wurde sogar Wahlkampf betrieben mit dem Projekt, wobei die eigentlichen Verantwortlichen, die Rätin für Kunst und die anderen Räte des Cabildo Insulars komplett in Deckung gingen, und sich bis heute nicht mehr über dieses Projekt zu Worte gemeldet hatten.- Der damals noch in der Opposition steckende Bürgermeister Garafías war seinerzeit auch gegen das Projekt, so wie eigentlich alle Oppositionellen, und hatte besonders gefordert, dass man ohne die Gemeinde zu befragen, doch solche Kunstprojekte nicht einfach auf Garafía loslassen dürfe. Es hieß, Augustín Ibarrola wolle einen Barranco mit Farbe bemalen und groß war eben die Aufregung darüber, wie man denn darauf kommen könne, die wunderschöne Natur mit künstlichen Farben zu verschandeln. - Was Augustín Ibarrola dort wirklich machen wollte, das wussten die allerwenigsten, obwohl es bereits im Vorfeld eine Ausstellung in der Hauptstadt gegeben hatte, die aber wohl auch wieder nur diejenige besucht haben, die das sowieso müssen. - Das Schlimmste aber daran war die Summe Geld, welche genannt wurde, dabei geisterten gleich zwei unverschämte Summen durch den Pressewald, die einen schrieben, 160.000 Euro, die anderen 180.000 Euro, auf jeden Fall viel zu viel für Volkes Gedanke und Zorn, wo wir doch sowieso in Krisenzeiten leben und jeder dritte Kommentar in den sozialen Netzwerken mit dem Satz beginnt: "Für das Geld hätte man auch was besseres machen können".

In Wirklichkeit wollte Augustín Ibarrola fünf Steinhaufen aufeinander schichten lassen, und davon die Innenseiten der Steine mit Farbe bemalen. - Also keinen Barranco, keine Bäume, kein Naturschutzgebiet, nur ein paar Steinhaufen, also ist der Protest in Sachen Naturschutz und gegen die Verschandlung von öffentlichem Raum gar nicht gegeben, aber nur wegen des Geldes zu protestieren, das ist nicht nachhaltig genug. - Dabei geht es genau darum und um die Frage, wie weit sind wir denn schon wieder aus Krise genesen und wie viel Kunst wir uns denn schon wieder gönnen wollen. - Der Bürgermeister aus Garafía ist nun auch ein bisschen unglücklich mit seinem Versprechen, er wolle die Sache objektiv hinterfragen, denn es scheint sich ja sonst schon niemand mehr für die Angelegenheit zu interessieren. - Aber er stellt die richtige Frage, wohl die einzige, welche überhaupt zu stellen wäre, wie ergibt sich denn der Preis von 160.000 Euro und dazu müssten die Herren und Damen aus dem Cabildo Insular Antwort geben. - So erhofft er sich auch, dass auf der nächsten Versammlung am 29. August auch jemand aus dem Cabildo Insular kommt und die Summe erklärt. - Mal sehen, ob seine Hoffnungen erfüllt werden, auf jeden Fall wird der "Fall Ibarrola" in einem öffentlichen Plenum im Rathaus entschieden, ob denn der alte Baske die Steine dort mit Farbe bemalen darf, oder nicht. - Wenn er denn überhaupt noch will, denn der ist ziemlich bedient von der öffentlichen Diskussion hier auf der Insel über sein Werk und manchmal habe ich ein bisschen Angst vor zu viel Demokratie, denn wenn zukünftig Volkes Stimme darüber zu entscheiden hat, das ist Kunst und das keine. - Und überhaupt, Kunst liegt nicht nur im Auge des Betrachters, sondern auch im Geldbeutel des Steuerzahlers…

Morgen, Freitag den 21.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

21:30 Uhr, Jazzkonzert mit Manolo Brito Ruiman und Martín Dimas Machado
Platz vor der Tourismusinformantion

22:45 Uhr , Konzert mit "Los Coquillos" und Dj de Música Joven
Gegenüber dem Rathaus "Teraza 37 Grados"

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF





Ibarrolas Häufchen Kunst





Donnerstag 20.08.2015 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1018 hPa

Gastbeitrag von Sorpresa
in El Paso


Sommer, Sonne, Fiesta und gute Laune! In El Paso wird ja kräftig gefeiert und wir möchten die gute Stimmung noch ein wenig heben, denn unsere neue Kollektion ist eingetroffen! La Sorpresa ist das älteste Kunsthandwerks- und Souvenirgeschäft im Herzen von El Paso. Erst im vergangenen Jahr feierten wir unser 20jähriges Bestehen und bedanken uns an dieser Stelle nochmals herzlich für die enorme Resonanz. Motivierter denn je haben wir uns inzwischen wieder auf die Suche begeben und unser Sortiment mit neuen Überraschungen aufgestockt. Schauen Sie doch gern mal vorbei! Zum Beispiel Seidentücher in schillernden Farben, biologisch gefärbt mit Pflanzenfarben, ein reines Naturprodukt und in noch größerer Auswahl als im nahegelegenen Seidenmuseum, das auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Zu den taufrischen Neuheiten gehören außerdem zauberhafte Geldbörsen aus Rinderleder. Farbenfroh, dezent, schick, peppig, modern, groß, klein, für Kinder, Damen, Herren, frisch, fröhlich, frei - und von bester Qualität. Eben typisch La Sorpresa. Natürlich finden Sie bei uns auch Ihr ganz persönliches Andenken für die Ewigkeit an die Bajada de la Virgen 2015. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und helfen gern fachkundig bei der Auswahl!









Mittwoch 19.08.2015 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 24,3 Grad - niedrigste Temperatur 19,8 Grad

Kurzgeschichten
Was die Wortpresse so hergibt

In Puerto Naos arbeitet man ständig daran, doch "der" Badeort der Insel überhaupt zu werden. - Was dagegen gearbeitet hat ist die nun wiederholte Schließung des großen Hotels in den Monaten April, Mai und Juni. - Vielleicht kann man das aber für das kommende Jahr vermeiden, denn die Gästezahlen haben sich ja so weit erhöht, dass man selbst in diesem Monaten auf La Palma mit Tourismus Geld verdienen kann. - Den Strand will man nun aufwerten, in dem die Gemeinde nun ein System installiert hat, mit welchem das Baden für körperlich behinderte Menschen leichter wird. - So kündigt man das an, dahinter steckt die einfache Aufstellung einer Seilwinde, mit deren Hilfe man die amphibischen Rollstühle ohne körperliche Anstrengung für die Helfer aus dem Wasser ziehen kann. - Gute Sache, keine Frage, und man zögert auch nicht darauf hinzuweisen, dass man der einzige Strand auf der Insel sei, welcher solch eine Seilwinde für diesen Zweck zur Verfügung stellt.

Die online-Zeitung "ElTime" hat herausbekommen, dass die Firma Jaguar hier einen Werbespot für ihre Autos dreht. - Auf dem Roque de Los Muchachos ist das geschehen, und der Zusammenhang entsteht irgendwie mit dem modernen Teleskop und dem Aufenthalt des Physikers Stefan Hawking auf der Insel, aber es wird nicht mehr verraten, wie das denn später mal aussehen kann. - Wie es scheint hat diesen Werbedreh wohl die "La Palma Film Commission" eingefädelt, inseleigene Firma, welche eigens für den Zweck gegründet wurde, internationalen Produzenten des cineastischen Marktes unsere Landschaft und Insel näher zu bringen. - Scheint ja geklappt zu haben und vielleicht lohnt es sich ja irgendwann auch mal wieder, Autowerbung im Fernsehen zu gucken. - Ansonsten, Jaguar auf der Insel, ein paar gibt es, aber irgendwie erscheinen diese "Tiere" hier dann doch deplatziert.

45 Studenten aus Gran Canaria sind auf der Insel, um ein bisschen zu arbeiten und viel zu gucken. - Es sind viel mehr Studenten aus Gran Canaria hier, aber eben diese 45 sind mit dem Programm "Ruta7" zu uns gekommen, wie auch schon in den Jahren zuvor. - Ausgesuchte Teilnehmer besuchen während der Sommerferien alle anderen Kanareninsel und lernen dort arbeitend und staunend die Inseln kennen. - Gestern sind die Studenten nach La Palma gekommen, am 23. August geht es dann weiter auf eine andere Insel und die Tage hier wird man meist im Nordosten der Insel verbringen. - Wandern, Vorträge, Besuche in der Landwirtschaft, aber eben auch Strände sauber machen und Aktionen am Meerwasserschwimmbad Charco Azul stehen auf dem Programm. - Gesponsert wird die "Ruta7" hauptsächlich von der Bank BBVA und der Reederei Armas, welche die Studis auch von Insel zu Insel bringt. - Die Teilnahme an dieser sommerlichen Aktion ist unter den Studenten der ULPGC sehr beliebt und man muss das Jahr über mehrere Aufgaben und Castings überstehen, um aus 1.500 Bewerbern ausgesucht zu werden.

Wer mal wieder kräftig im Schlamm wühlen, und dabei komplett an seine Grenzen gelangen will, der kann das am Wochenende sogar mit Spaßfaktor in Garafía machen. - Ja, auch in Garafía ist noch was los, man möchte es kaum meinen… Zum dritten Mal bereits findet dort der Hindernisparcours "Lo natural extremo" statt - das extrem Natürliche, heißt das wörtlich übersetzt, aber vielleicht sollte man einfach sagen, extreme Natur. - Die begnügen sich nicht mit einfachem Laufen, also einen Fuß vor den anderen, sondern die bauen Hindernisse auf den Weg, und Hindernisse der fiesen Art. - Ein Hindernisparcours muss überwunden werden, und dabei muss man robben, kriechen, auf Seilen balancieren und dabei ordentlich dreckig werden, denn die Veranstalter die Sorgen für allerlei Matsch und Pampe und die Zuschauer werden dabei sicherlich ihre allergrößte Freude haben. - Nur für die Allerstärksten, die Extremsten, die Fittesten und die Taffsten sei dieser Lauf zu schaffen, heißt es und das Ganze findet am 23. August um 18:00 Uhr in Santo Domingo statt. - Harteier können sich auf der Webseite www.garafia.es/lonaturalextremo anmelden, und sagen Sie nicht, es hätte Sie keiner gewarnt. Bis morgen kann man sich auch noch anmelden. - Kinder, das wird ein Spaß, für alle die zuschauen, und das Rennen an sich beginnt um 11:00 Uhr.

Morgen, Donnerstag den 20.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

10:30 Uhr, Schminken für Kinder
Plaza Francisca de Gazmira

19:30 Uhr, Tanzkursus Kizomba
Recinto Ferial, neben der Guardia Civil, gegenüber dem Mercadillo

22:00 Uhr. Konzert-Spektakel "Entre Orillas" - Zwischen den Ufern
Chor Ntra.Señora del Pino und eingeladene Künstler
Casa de la Cultura

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF



Lo natural extremo Hindernisparcours in Garafia auf La Palma






Mittwoch 19.08.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1016 hPa

Fulanito de tal dice hoy: A gusto de los cocineros comen los frailes

Die Mönche essen nach dem Gefallen der Köche. - Es wird eh gegessen, was auf den Tisch kommt, weil sonst nichts anderes auf dem Tisch ist. - Erst kommt das Fressen, dann die Moral, und alle anderen Dingelchen.






Bild von Richard Wurdel





Dienstag 18.08.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 25,4 Grad - niedrigste Temperatur 19,9 Grad

Autos trinken keinen Kaffee und kaufen keine Klamotten
Los Llanos arbeitet kräftig an sich

Auch als aufrichtiger Bürger und Fan El Pasos muss ich zugeben, dass die Innenstadt Los Llanos´ in den letzten Jahren deutlich gewonnen hat. - Die Geschichte mit den Fußgängerzonen zahlt sich auch bereits mittelfristig aus, immer vorausgesetzt, man verfügt über eine ganz bestimmte Ressource, und das sind Fußgänger. - El Paso plant auch eine Fußgängerzone, die kleinen Sträßchen rund um das Gebäude der Post und des Seidenmuseums, aber man muss dort auch eingestehen, es fehlen noch die lockenden Läden, um dann dort die Fußgänger auch in deren Zone zu bewegen. - Wir sind ja in El Paso auch nicht gerade die Mutigsten, und die Progressivste ist ja auch gerade gegangen (worden) und die neuen Kräfte sprechen eher von der Autobahn und einem Schwimmbad, als von wirklichem Fortschritt, also werden wir wohl noch eine Weile auf eine Fußgängerzone warten müssen. - In Los Llanos ist man da bereits viel weiter und anfänglich war es ja nur die Plaza selbst, dann kamen die kleinen Straßen links oberhalb hinzu und spätestens seit dem die Calle Díaz Pimienta, die Straße in der das Haus mit den blauen Säulen steht, auch Fußgängerzone ist, hat man nur noch schwach daran gezweifelt, dass man diese Struktur noch breiter machen will. - Beim Umbau der Calle Real, die auch mal Calle General Franco hieß, da zweifelte man dann doch wieder mal, zumindest die anliegenden Geschäftsleute, denn die Arbeiten gingen dermaßen langsam und unverständlichen lückenhaft voran, dass manch ein Geschäftsinhaber sogar aufgeben musste. - Heute stellt sich die Frage nicht mehr, ob es denn richtig war mit der Ausweitung der Fußgängerzone, sondern eigentlich eher nur, warum hat man das nicht bereits vor 20 Jahren gemacht.

Nächstes Teilstück ist nun die Avenida Venezuela zwischen der Plaza und der Calle La Salud, und dieser Abschnitt war eh schon ein toter Zipfel Straße für den normalen Verkehr, denn der Ausgang Richtung Nord führt direkt auf das obere Ende der Plaza und ist auch bereits Fußgängerzone. - Gut, da sind immer wieder ein paar irrgeleitete Inselbesucher lang gefahren, auf der Suche nach einem Parkplatz oder dem Weg hinauf zum Calderarand, aber ansonsten wird man nun die Fußgängerzone stringent auch noch um dieses Teilstück erweitern. - Das hatte aber auch bereits zu großen Diskussionen geführt, wobei eher nicht das Ob, sondern das Wann das Thema war, denn immer passte es den Geschäftsleuten nicht, mal war Weihnachten, mal war plötzlich mitten im Sommer, so genau weiß man auch nicht mehr, warum man das erst jetzt macht. - Nun laufen aber die Arbeiten auf vollen Touren und bislang gewinnt man wohl den Eindruck, als hätten die jetzigen Stadtherren schon begriffen, dass man den Anwohnern und den Geschäftsleuten natürlich Änderungen aufdrücken kann, diese aber bitte schnell und ohne Verzögerung durchzuziehen hat. - Für die Anwohner ist ein hydraulischer Hammer oder ein Winkelschleifer über Monate hin kein Vergnügen und viele Geschäftsleute schaffen es nicht, über Monate hin auf einen großen Teil der Einnahmen zu verzichten, weil die Laufkundschaft komplett ausbleibt, da alle einen großen Bogen um die Baustelle machen. - Bis Oktober aber soll das bereits fertig sein, wir alle, und besonders die Anwohner und Geschäftsleute freuen sich darüber ganz besonders. - Nun erfahren wir aber auch, dass man als nächstes Vorhaben die gesamte Avenida Venezula zur Fußgängerzone machen will, also nach dem jetzigen Teilstück danach auch noch den Rest bis vor zur Hauptverkehrsstraße, der Avenida Carlos Francisco Lorenzo Navarro. - Aber halt, war da nicht das Projekt eines großen City-Kaufhauses, welches auch bereits steht, ganz tief in die Erde gebuddelt mit einer großen Parkgarage? - Schon, aber das wurde irgendwie in die Krise hinein gebaut und immer mal wieder nannte man illustre Namen der Konfektionsbranche, wer denn da alles Geld reinstecken wollte, und nun plant man, die Straße, welche dorthin führt zur Fußgängerzone zu machen? - Gut, Schilda ist überall, aber eher ist anzunehmen, dass da große Vorhaben in sich zusammengefallen sind und wir jetzt im Moment auch wieder aufpassen müssen in unserer der Krise angepassten Planung, es kann auch wieder anders kommen.

Morgen, Mittwoch den 19.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

10:30 Uhr, Spiele, Workshops und Handarbeiten für Kinder
Plaza Francisca de Gazmira

19:30 Uhr , Die Marienstatue besucht die Stadtteile
Heute "El Pino"

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF



Avenida Venezuela in Los Llanos, La Palma

Avenida Venezuela in Los Llanos. - Geradeaus die Baustelle. Rechts vor dem Sportladen, das wäre die Einfahrt zum Einkaufszentrum





Dienstag 18.08.2015 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1016 hPa

Gastbeitrag von MariAnne Jaeger
La Palma - eine historische Kostbarkeit


Inselurlaub ist stets etwas besonderes. Auf La Palma, und das können sicher alle bestätigen die schon einmal dort waren, weht der Wind des Zeitgeistes an vielen Orten.
Einer davon ist in den Höhlen von Belmaco, bei Mazo, zu finden. Unser erster Besuch war geprägt von Zweifeln, wie die Ureinwohner so leben konnten. Eine Betrachtung aus heutiger Sicht war deshalb nicht relevant.
Sicher hatten wir darüber gelesen, wie das harte Leben der Menschen damals war. Aber nach kurzer Zeit schwindet die Erinnerung daran.
Auf dem gesamten Gelände befinden sich Info-Tafeln, um die einzelnen Abläufe zu erfahren. Welchen Naturgewalten die Einwohner ausgesetzt waren und wie mühsam die Suche nach Nahrung war.

In den Höhlen von Belmaco öffnet sich das Zeitfenster auf geheimnisvolle Weise

Wenn man das zerklüftete Gelände betritt und in die felsigen Behausungen hineinschaut, ist es wie in einer Stein-Oase mit Meerblick. In der Schlafhöhle konnten wir kaum stehen. Die Menschen waren damals sehr klein und hatten das Problem nicht.
Die Aussicht von den höher gelegenen Felsspalten auf den Atlantik, haben die Urmenschen sicher nur in Verbindung mit Nahrung aus dem Meer verbunden. Es war ihre Sommer-Nahrung. Wovon sie sich noch ernährten und wie sich alles entwickelt hat im Laufe der Jahrhunderte, möchte ich im zeitlichen Verlauf erzählen.

Mazo- ein Garten Eden am Meer

Mazo, auf der Ostseite der Insel gelegen, wurde als Pflanzenparadies ausgewählt. Die große Vielfalt an Früchten, Samen und essbaren Wurzeln, waren entscheidend für die Suche nach einem Wohnort. In Mazo gibt es bis heute Wolfsmilchgewächse, Heidelandschaften, Pinienwälder und viele Arten von Lorbeerbäumen. Die Benahoaritas, so nannten die Urmenschen sich auf La Palma, verwerteten die gesamte Flora, welche sich für ihre Ernährung und Verarbeitung eignete. Als Sommer-Nahrung diente ihnen alles was aus dem Meer kam. Nur ein paar Meter von ihren Höhlen entfernt. Die Natur schenkte ihnen alles was sie zum Leben benötigten.

Wie alles begann

Im vierten Jahrhundert gab es erste Ansammlungen von Urmenschen im Osten und Norden von La Palma. Daraus entstanden Siedlungen.

Das zwölfte Jahrhundert war von Viehzucht geprägt. Allerdings existierte noch keine Landwirtschaft.
Kunsthandwerklich entwickelte sich im dreizehnten Jahrhundert die Keramik- Herstellung mit neuen Mustern und Techniken. Die Urzeitmenschen waren sehr begabt.

Die Eroberung La Palmas durch die kastilische Krone im vierzehnten Jahrhundert, konnte nur schwer verkraftet werden. Es dauerte über hundert Jahre bis die Anpassung und Integration an die Europäer und Ihrer Lebensweise auf der Insel Beachtung fand.

Doch diese Eingliederung brachte ihnen den nötigen Aufschwung für den landwirtschaftlichen Anbau und den Handel mit Zuckerrohr.

Der Ausbruch des Vulkans von Los Llanos im fünfzehnten Jahrhundert, setzte dem geschäftlichen Treiben zunächst ein Ende. Nun kämpften die Menschen mit Naturgewalten.
Mitte des sechzehnten Jahrhunderts bescherte ein weiterer Ausbruch des Vulkans Tigalate erneut einen wirtschaftlichen Stillstand.

Die Vulkanausbrüche hatten aber auch Vorteile für den Weinanbau. Im siebzehnten Jahrhundert ersetzen Sie den Anbau von Zuckerrohr. Der Handel mit Wein war nun die größte Einnahmequelle der Insel.

Die Krise von Mitte siebzehntes bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts, bereitete dem Weinhandel jedoch ein jähes Ende. Piraterie und Zerstörung, welche englische Piraten auch über Tazacorte brachten, schwächten den ökonomischen Status.

Neue Orientierung war nötig. Sie kam mit der Farbstoffgewinnung aus der Koschenille. Der Schildlaus. Ende des achtzehnten Jahrhunderts. Der neue Aufschwung gab den Menschen wieder Hoffnung.

Gleichzeitig konzentrierte man sich auf den Bananen-Anbau, welcher schon seit dem neunten Jahrhundert bestand. Als Haupteinnahmequelle sorgt er bis heute für das Wohlergehen der Palmeros. Allerdings müssen sie auch schwer dafür arbeiten. In einer Bananen-Plantage ist Knochenarbeit Alltag.

Die Eröffnung der Vergangenheit

Mit der Eröffnung des Belmaco Parks 1999 wurden die historischen Ereignisse La Palmas, einem breiten Publikum zugänglich gemacht.
Dies ist den Betreibern sehr gut gelungen. Mit den nötigen Informationen auf dem gesamten Gelände, kann sich jeder Besucher ein authentisches Bild machen, wie die Urmenschen hier gelebt haben.

Die Benahoaritas standen zwar ganz am Anfang der Zeit, aber sie zeigen uns nach vielen Jahrhunderten immer noch in welcher Einfachheit der Alltag gemeistert werden kann.
Und sie haben uns Schönes hinterlassen: Kunsthandwerk, wie Korbflechterei, Keramik-Herstellung oder einfacher Schmuck aus natürlichen Materialien. Der Belmaco Park bestätigt, was für alle gilt:

Es sind die kleinen Taten, die unsere Welt verändern.









Montag 17.08.2015 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 25,9 Grad - niedrigste Temperatur 20,1 Grad

Das Wort Patient kommt von Geduld
Neue Zahlen aus den Krankenhäusern

Leider kann ich bei dem Thema mitreden, ich muss allerdings zugeben, ich würde lieber sagen, ich habe keine Ahnung vom kanarischen Gesundheitsdienst, weil ich ihn noch nicht gebraucht habe. - Habe ich wohl, und kann gerne sagen, die machen gute Arbeit, auch wenn es an manchen Stellen noch zu feilen gibt. - Lassen Sie mich aber ein paar Dinge vorab erklären, welche anders sind als in Deutschland, damit man das versteht. - Jeder der in Spanien Geld verdient, der muss in die staatliche Seguridad Social eintreten, da kommt man nicht umhin und hat auch keine Kassenwahl. - Was man aber machen kann, und was einige auch machen ist, sich zusätzlich zu versichern, damit am dann eben zusätzliche Leistungen erhält. - Grundsätzlich aber schafft es niemand aus der Seguridad Social heraus, welche dann auch noch gleichzeitig die Renten- und die Arbeitslosenversicherung darstellt. - Die Gesundheitsdienste wiederum sind je nach Autonomer Region aufgestellt, werden zwar aus der gleichen Kasse aus Madrid bedient, sind sich aber untereinander schon mal krumm, was zu Störungen kommen kann, wenn man als Student oder Pendler die Region wechselt. - Hier auf den Kanaren ist der SCS zuständig, der Servicio Canario de Salud, und die unterhalten eben das öffentliche Gesundheitswesen, aufgestellt in Centros de Salud und den Krankenhäusern. - Die Gesundheitszentren in den Städten oder Stadteilen sind immer erste Anlaufstation, es sei denn, man trägt den Kopf bereits unter den Armen, dann kann man direkt in die Urgencia im Krankenhaus gehen und dort die Unfallstation aufsuchen. - Aber so krank sind wir noch nicht, alles beginnt mit dem "Médico de Cabezera" im zuständigen Centro de Salud, dem zugewiesenen Hausarzt, der alle Dinge außer Notfallmedizin und eben fachärztlichen Kompetenzen ausübt. - Aber eben auch Nachkontrollen, Papierkram und sonstiges, alles der "Kopfarzt", wie der Hausarzt eben hier genannt wird. - Das klappt, je nach Gesundheitszentrum hervorragend bis gähnend, bei uns in El Paso zum Beispiel wunderbar, nur wenn man ohne Termin kommt, dann muss man warten, aber auch meist nur eine halbe Stunde, oder auch schon mal eine Stunde. - Mit Termin ist die Wartezeit meist gleich Null oder einen Kaffee lang, wenn eben "Don Médico" gerade auf der drübscheren Seite seinen Kaffee trinkt. - Ein gutes Verhältnis zum Hausarzt kann ich übrigens nur empfehlen, wer sich da komisch aufführt, oder mehr zu wissen glaubt, als ein ausgewachsener Arzt, der muss sich nicht wundern, wenn alle weiteren Schritte viel aufwendiger sind, oder gewisse Dinge überhaupt nicht funktionieren. - Überhaupt, man muss ein bisschen wissen, wie das abläuft in Sachen Gesundheitsdienst hier, und das erleichtert die Sache dann ungemein und vielfach mag es unverständlich sein, aber einmal "Drin" sind dann plötzlich Sachen und Abläufe möglich, die würde man als Außenstehender gar nicht für möglich halten.

Der Notfalldienst, also wenn man bereits den Kopf unter dem Arm hat, auch der kann Tücken aufweisen, denn vor die Behandlung hat der Gesundheitsdienst die "Triage" gestellt. - Das Wort kennt der Duden wohl, hier heißt es "triaje" und das bedeutet, jeder, der in die Notfallstation kommt, wird schnell oberflächlich eingeteilt, wie dringlich denn eine weitere Behandlung notwendig ist. - Wer da dann mit einem kleinen Ratscher ankommt, oder mit Schnupfen, der wird dann wohl mit deutlicher Wartezeit bestraft, denn das sollte eigentlich Sache der Gesundheitszentren sein. - Wer wirklich Notfallhilfe braucht, der bekommt die auch und durchaus intensiv und professionell, dort in der Urgencia in der Klinik arbeitet höchst qualifiziertes Personal. - Natürlich sind auch dort Grenzen gesetzt, dann kommt es schon vor, dass Patienten weiter nach Tenerife geschleust werden, das geschieht dann entweder mit dem Helikopter, oder mit einem kleinen Flächenflugzeug. - Die allermeisten Notfälle aber können bei uns im Krankenhaus behandelt werden. - Aber im Krankenhaus haben auch noch die Fachärzte ihre Praxen, und hier liegt oft das eigentliche Problem unseres Gesundheitsdienstes, für manche, oder sagen wir ruhig für die meisten medizinischen Spezialgebiete gibt es Wartezeiten, die auch mal über mehrere Monate dauern können, in manchen Fällen sogar über Jahre hingezogen werden. - Das ist natürlich zunächst Unterversorgung mit der Zahl der Fachärzte, zum Teil aber auch herrscht ein ziemliches Chaos in der Verwaltung, und immer öfter auch werden bereits bestätigte Termine telefonisch kurzfristig abgesagt oder verlegt. - Auch schickt man häufiger inzwischen Patienten in Privatkliniken für bestimmte Untersuchungen, natürlich bezahlt vom Gesundheitsdienst, und so ganz schlau daraus werden wir nicht, ob das denn eine Maßnahmen ist, mit der man eben die Wartezeiten abkürzen will, oder sich der regionale Gesundheitsdienst langfristig von manchen Spezialgebieten trennen will. - Das ist auch eine Diskussion, die nicht enden will, die mögliche und schleichende Privatisierung und das, durchaus berechtigte Misstrauen dagegen seitens der Patienten.

Und nun sind die neuen Zahlen da aus dem kanarischen Gesundheitsdienst, zumindest kann man sich schon länger nicht mehr vorwerfen lassen, man würde keine Transparenz zeigen. - Im Gegenteil, die Statistik über die Wartezeiten in den einzelnen Kliniken sind breit und ohne jegliche Zugangsbegrenzung, wobei es halt immer ein Grundmisstrauen gegen solche offiziellen Statistiken gibt, und wenn einer gerade seinen Termin abgesagt bekommen hat, dann wird der auch erst mal losmeckern, das kann doch so nicht sein. - Die Zahlen besagen leider klar, dass man das mit den Wartezeiten nicht wirklich in den Griff bekommen hat, im Gegenteil, seit dem Jahr 2005 sind die Zahlen immer weiter gestiegen, zumindest generell, und das was die Chirurgie dabei betrifft. - Das mag natürlich auch daran liegen, dass die kanarische Bevölkerung auch immer älter wird, aber mehr noch sind das die Auswirkungen der Sparmaßnahmen. - Das verstuscht auch keiner wirklich und vielleicht sollte man sich an der kleinen positiven Nachricht festhalten, dass zwar die Zahl der Patienten der Wartelisten angestiegen ist, welche eine Operation benötigen, in den meisten Fachgebieten aber die Anzahl der Patienten, welche auf einen normale fachärztliche Untersuchung warten, bei uns auf La Palma zurückgegangen sind. - Wer sich die Statistiken seit dem Jahr 2003 ansehen will, der kommt HIER weiter.

Morgen, Dienstag den 18.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

10:30 Uhr, Spiele, Workshops und Handarbeiten für Kinder
Plaza Francisca de Gazmira

20:00 Uhr , Finale Fußballturier "Nuestra Señora del Pino"
Fußballstation

21:00 Uhr, Vorstellung des Buches "El Fausto. Historia y misterio de una tragedia"
Von Luis Javier Velasco Quintana, Casa de la Cultura

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF





Anzahl der Patienten, welche auf einen Termin mit einem Facharzt warten im Jahr 2011





Die gleiche Tabelle für den Juni 2015





Montag 17.08.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1018 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Agüita caliente, ayuda al vientre

Warmes Wässerchen hilft dem Bauch. - Nur um mal wieder zu zeigen, dass das Ü keine reine türkische oder deutsche Angelegenheit ist. - Hausmittel gegen allerlei Zipperlein, warmes Wasser.






Bild von Richard Wurdel





Sonntag 16.08.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 25,7 Grad - niedrigste Temperatur 20,6 Grad

Gibt es ein Leben nach der Romería?
Im Prinzip ja

Leid tun konnten einem heute die Gemeindeangestellten, welche bereits am Vormittag noch daran gingen, den ganzen liegen gebliebenen Kram vom Vortag wegzuräumen. - Und es bleibt immer viel liegen, besonders bei solchen Festen, auf denen die Letzten erst nach Hause gehen, wenn eben die Ersten schon wieder aufräumen kommen. - Eine runde und erfolgreiche Wallfahrt war das, ob man wirklich neue Rekorde mit der Teilnehmerzahl erreicht hat, das kann ich nicht beurteilen, denn es ist unmöglich, die Wallfahrt als Ganzes zu übersehen. - Viele gehen nämlich schon nach Hause, nachdem die Virgen im Ort ist, andere kommen dann erst herausgeputzt an, und ich erinnere mich an eine Ausgabe, an der die Organisation derart stramm geführt wurde, dass die Jungfrau pünktlich um die Ecke von der Hauptstraße abbog und ganz viele Leute so zu spät kamen, die Patronin zu begrüßen. - Das hat mächtig Ärger gegeben, seit wann läuft so etwas pünktlich ab, und gestern war das auch wieder kein Problem, das mit der Pünktlichkeit. - Ganz unterschiedlich reagieren auch die Geschäftsleute auf die Romería, einige Restaurants und Bars hatten zu, andere extra Tresen und Tische vor die Kneipe gestellt, um sich ein Stückchen vom Wallfahrtskuchen abzuschneiden. - Nicht immer geht die Rechnung auf, meist herrscht so ein großes Durcheinander, dass man überhaupt nicht effektiv arbeiten kann, und wenn die beiden Kühltruhen der Kneipe einmal gelehrt wurden und dann erst neu beschickt, dann ist die ganze Plörre warm und das können auch Pilger, bereits mit einen Wolf im Schritt, nicht ab. - Eine weitere Branche ist rund um die vielen Volksfeste gewachsen, denn fast scheint es inzwischen Pflicht zu sein, in Tracht zu erscheinen, und man muss ein paar Wochen vorher bei den einschlägigen Unternehmen vorbeischauen, um sich solch eine Tracht auszuleihen. - 30 Euro für den Mann, 50 Euro für die Frau, aber nur, wenn keine Änderungen geschehen müssen, und damit hat man das Ding nicht gekauft, sondern nur geliehen, für ein Fest. - Oder aber man lässt sich eines machen, das kostet aber ein paar hundert Euro, je nachdem, wie aufwendig man das haben will und wenn auch noch Seide mit ins Spiel kommt, dann kommt man schnell gar an die Tausender-Marke. - Und dann darf man nie wieder ab- oder zunehmen… - Aber man lässt sich dabei nicht lumpen, und getrunken und gegessen wird auch, als wäre das Wort Krise längst ausgewiesen worden. - Heute hat sicher die Pizzería von Thomas so richtig viel zu tun, denn das ist die allerbeste Katernahrung und selber kochen in dem Zustand ist eigentlich nicht möglich. - Gott segne alle Jungfrauen dieser Welt und die Bürgermeisterin, welche es angeordnet hat, dass man die Romería an einem Samstag abhält, und so den Sonntag zum entgiften hat.


Romeria de la Virgen del Pino El Paso - La Palma 2015



Romeria de la Virgen del Pino El Paso - La Palma 2015



Romeria de la Virgen del Pino El Paso - La Palma 2015



Romeria de la Virgen del Pino El Paso - La Palma 2015



Romeria de la Virgen del Pino El Paso - La Palma 2015



Romeria de la Virgen del Pino El Paso - La Palma 2015



Romeria de la Virgen del Pino El Paso - La Palma 2015



Romeria de la Virgen del Pino El Paso - La Palma 2015



Romeria de la Virgen del Pino El Paso - La Palma 2015





Sonntag 16.08.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 57 % - Luftdruck 1018 hPa

Gastbeitrag vom Hafenbeauftragten Federico Ulrich

Die rettende Marina Tazaorte


Ein schwedisches Ehepaar erreichte nach 12 Tagen aus einem Sturmgebiet mit der durchgewühlten SY Missy die Marina Tazacorte. Was war passiert...

500 sm südlich der Azoren wurden die Crews von fuenf Yachten gerettet, die SAR-Operation wurde koordiniert durch die MRCC Ponta Delgada. Zu dem Zeitpunkt war ich und Funker vom Intermar - Amateurseefunknetz mit einer deutschen Yacht ( ein Ehepaar mit 3 Kindern ) in Funkkontakt. Wir konnten die Crew über das Wetterchaos informieren und "umleiten" bevor sie das Sturmtief erreichten.

Ein Katamaran unter französischer Flagge sank. An Bord zwei Kinder und ein Ehepaar. Die Frau und der Sohn wurden von einem chinesischen Frachter gerettet. Der Vater und die Tochter trieben über 7 Stunden mit Rettungswesten im Wasser. Der Mann wurde von einem spanischen Spitalschiff gerettet. Das Mädchen überlebte den langen Aufenthalt im Wasser wegen Unterkühlung nicht.
Die Crew eines griechischen Tankers hat zwei Personen von einer Yacht unter USA - Flagge gerettet. Vier Personen einer norwegischen Yacht wurden von einem Helikopter der portugiesischen Marine aus den hohen Wellen aufgewischt.
Die Crew einer schwedischen Yacht brachte nach Durchkenterung ihre Notlage unter Kontrolle. Wegen Wassereinbruch fiel die ganze Technik aus. Mit dem Handfunkgerät konnten sie noch mit dem Heli - Pilot kommunizieren und mitteilen, dass sie keine Hilfe brauchen und Tazacorte ansteuern.
Als ich das Seglerpaar am Steg begrüßte, war ihnen der Schock noch ins Gesicht geschrieben. Trotz verstauchten Händen und der Körper übersäht mit blauen Flecken machten sie klar Schiff und setzten nach ein paar Tagen ihre Reise fort.

Foto: SY Missy mit verbogenem Ruder und ein durcheinander auf dem Deck

Federico Ulrich

SY Missy im Hafen von Puerto de Tazacorte auf La Palma





Samstag 15.08.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 37,4 Grad - niedrigste Temperatur 21,4 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Die eine Maria fährt hoch, die von der Kiefer hat Niederkunft

So ein bisschen sind wir Katholiken schon selber schuld an den vielen Wortspielen, die man rund um den religiösen Zirkus machen kann. - El Paso war gestern Abend schon ganz aus dem Häuschen, alles vollgeparkt, hier ein Konzert, dort eine Wohltätigkeitsveranstaltung und dann musste man ja gestern auch noch die ganzen "Carrozas" zusammenschrauben. - Jene abenteuerlichen Gefährte, welche heute ab Mittag die große Wallfahrt begleiten sollen, und in diesem Jahr wird es an die 230 von diesen Fahrzeugen geben. - 230 angemeldete, plus viele kleine, welche geschoben oder gezogen oder geschubst werden, also die berühmten San Martín-Chopper, Einkaufswagen mit ein paar Palmblättern auf Fiesta getrimmt. - Ich hatte das vorgestern schon ausführlicher beschrieben und dann gibt es einen neuen Trend, Oma-Porsches, also diese Einkaufswagen zum hinter sich her ziehen, mit Eiswürfel gefüllt und darauf eben die notwendigen Spiritualutensilien, welche irgendwie unerlässlich für unsere katholische Feierlichkeiten zu sein scheinen. - Nimm doch einfach einen Rucksack, war mein dummer wie väterlicher Kommentar, und zurückgeschleudert bekam ich den Hinweis, dass solch ein Rucksack natürlich überhaupt nicht zu dem "traje típico" passt, also zu der Tracht, welche man heute tragen muss, und nun stelle ich mir vor, wie getunte und gestylte Damen und Herren in Trachten da einen Oma-Porsche hinter sich herziehen, und das besser zum "Dirndl" passen soll, als ein Rucksack. - Es ist natürlich kein "Dirndl", aber ich habe mir sagen lassen, dass der neue Trend zur lokalen Tracht kein Alleinstellungsmerkmal unserer Feierinsel sei, sondern man auch inzwischen auf jedem Feuerwehrball und Anglertreffen in Deutschland fast zwangsweise Klamotten tragen muss, welche aus irgendeinem Jahrhundert wahllos herausgesucht wurden, oft sogar als "Fusion" zwischen ländlichen und städtischen Klamotten, um dann als typische Tracht zu gelten. - Das ist etwa so stimmig, wie das mit den Sternbildern, aber genau so zugkräftig, und wer es immer schon wissen wollte, ich bin vom Sternzeichen her ein Wolpertinger.

Schon gegen 09:00 Uhr hat man in El Paso angefangen, die Straßen abzusperren, noch am Vormittag werden dann in Karawanen die "Carrozas" zum Startplatz an der Wallfahrtskirche geleitet, welche dann unter großem Tohuwabohu in die richtige Aufstellung gebracht werden müssen. - Die sind alle nummeriert, aber es funktioniert niemals, dass die alle so fahren, wie man sich das eigentlich vorgestellt hat und das kann dann durchaus auch schon mal dazu führen, dass es robuste Auseinandersetzungen gibt. - Die Anzahl der, wie sagt man da eigentlich, Prachtwagen vielleicht, so wie mir ein einschlägiges Werk zur verbalen Völkerverständigung vorschlägt, ist dieses Jahr auch so hoch wie noch nie und das verleitet dann die Organisatoren auch wieder von neuen Teilnehmerrekorden zu sprechen. - Aber auch das hat Tradition bei uns, wir machen aus drei Semmeln siebzehn belegte Brötchen, und so sollen heute sogar 40.000 Menschen an der Romería in El Paso teilnehmen. - Die ganze Insel hat offiziell knapp über 80.000 Einwohner, allerdings wissen wir alle, dass in dieser Zahl erheblich viele Karteileichen enthalten sind, und selbst wenn, es ist absolut unvorstellbar, dass so viele Leute auf dem Weg sein können oder heute Abend das Ortszentrum von El Paso bevölkern sollen. - Nein, ich kann keine genaue Zahl dagegen stellen, aber zwischen 10.000 und 20.000 Menschen werden es wohl sein und dazu muss man ja auch anmerken, dass die Wallfahrt von El Paso sich auf fünf Kilometer Wegstrecke dehnt, und wenn die ersten Wägen und Pilger in den Ort kommen, die letzten noch nicht einmal vom Ausgangspunkt losgefahren sind. - Man darf nur nie fragen, ob wir denn eigentlich auch was zu feiern haben. - Assumptio Mariae, die eine fährt hoch zur Vollendung, die andere kommt nach El Paso, nachgucken, was wir denn so die letzten drei Jahre getrieben haben und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass wir hinter den vielen Girlanden und Fahnen vielleicht doch irgendwelche Altlasten verstecken wollen. - Nicht so viel hinterfragen, und sollte es doch brenzlig werden mit den Argumenten, dann packen wir die Traditionen aus, zur Not auch noch was mit historischem Erbe, und wer wissen will, wie man Frömmigkeit auf Pasensisch buchstabiert, der darf sich diese Wallfahrt auf keinen Fall entgehen lassen.

Morgen, Sonntag den 16.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

Nichts, absolut nichts, vielleicht erste feste Nahrung nach Sonnenuntergang…

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF







Samstag 15.08.2015 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 77 % - Luftdruck 1018 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Agua por mayo, pan para todo el año

Wasser im Mai, Brot für das ganze Jahr. - Dabei geht es wieder um die Vorzüge des späten Regens im Frühling, wenn man im iberischen Raum davon ausgeht, dass es im Sommer nicht, oder wie wir lernen mussten, kaum regnet.






Bild von Richard Wurdel





Freitag 14.08.2015 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 29 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 31,1 Grad - niedrigste Temperatur 25,4 Grad

Wie rette ich die Umwelt vor den Umweltschützern?
Die Umkehr der Schuldumkehr ist umgekehrt

Aber kurz noch das Wetter, und hier spürt man bereits den frischeren Hauch aus bekannterer Luft. - Noch ist der Staub des Calimas nicht ganz verschwunden, aber ein bisschen fängt die Maschine des Passats schon wieder an zu funktionieren, und lässt uns mit einem gewissen Schulterzucken über die vergangene Augustwoche zurück. - 15 Millimeter Niederschlag im Aridanetal, 50 Millimeter in der Nähe von Santa Cruz de Tenerife, und noch streitet man sich hier bei uns auf der Insel, ob er denn nützlich war der Niederschlag, oder ob mögliche Verluste beim Wein durch die Feuchtigkeit das einmal weniger die Bananen gießen wieder auffangen. - Letztendlich werden wir abwarten müssen, was die späteren Trauben aus dem Norden der Insel machen, und oft sind Rekordernten eh keine gute Nachricht für den Sektor, wenn man den laufenden Jahrgang noch lange nicht verkauft hat. - Wichtig war das Wetter ja auch für den morgigen Tag, die Romería El Pasos, das wichtige Stück Fröhlichkeit unter dem Mantel der Religiosität. - Es wird also keinen Regen geben morgen, und auch keine schwüle und stickige Hitze, sondern gutes Wetter, so wie immer, wenn die Ehrenpatronin El Pasos die fünf Kilometer Triumphweg in den Ort getragen wird. - Auch gehen die Witze um, ob denn die neue Inselregierung es geschafft hätte, bei den beiden Schutzpatroninnen so nach Regen zu betteln, dass die es selbst im August regnen lassen?

Pläne machen ist nicht unbedingt unser herausragendes Können. - Es geht um den neuen, bereits wieder gekippten Flächennutzungsplan in Los Llanos und den Versuch, aus einem Scherbenhaufen kein solches Gericht zu machen, sondern ob noch irgend etwas zu retten ist. - Die besorgten Anwohner des Industriegebietes hatten gegen zu geringe Umweltauflagen im neuen Flächennutzungsplan geklagt, und weil man eh schon mit den Asphaltwerken durch die Instanzen geklagt hat, landete dieser Einspruch bereits beim obersten Gerichtshof, dem Tribunal Supremo. - Die hatten nun dem Einspruch der Bürgerplattform Recht gegeben, auch neben dem Industriegebiet lässt sich nun nicht einfach Industrie ansiedeln und als Kompott, oder weil man vielleicht in den Feiertag ging, oder warum weiß der Geier, hat man nicht die Gemeinde aufgefordert, für diesen Abschnitt einen Sondernutzungsplan oder partiellen Plan nachzureichen, sondern den gesamten Flächennutzungsplan der Stadt für nichtig erklärt. - Ich lasse jetzt die politische Zusammensetzung und das Wirrwarr drum herum außen vor, sonst kapiert das eh keiner mehr, aber sollte es wirklich so sein, dass man nun einen neuen Flächennutzungsplan einreichen muss, dann gilt zunächst wieder der aus dem Jahr 1987. - Zwar auch nicht ganz ohne Einschränkungen, denn im Streitfall würde man dann argumentieren, der neue Plan liegt ja bereits als Projekt vor, (der alte, neue Plan, mit einer Änderung der angesprochenen Zone) und in solchen Fällen können dann Anträge nicht mehr bearbeitet werden, welche komplett dem Geist des neuen Planes widersprechen würden. - Juristen hätten den Satz sicher anders formuliert, Ergebnis wäre aber sicherlich, dass sich kaum noch was in der Gemeinde tun würde und man damit Los Llanos für, vielleicht anderthalb Jahre, ins urbanistische Nichts bomben würde.

Manch einer mag sich nun denken, das könnte auch nicht schaden, aber ganz viele Menschen und auch Arbeitsplätze hängen davon ab, dass unter Rechtssicherheit Häuser gebaut werden, Hypotheken vergeben und Firmen arbeiten können, ohne Flächennutzungsplan ist eine Gemeinde zum Stillstand verbannt. - Noch schlimmer aber, wenn dann viele Glücksritter eben auf den Plan von 1987 setzen würden, welcher von heutigen Umweltstandards natürlich deutlich weiter entfernt ist, als der neue Plan, welcher gerade erst im vergangenen Jahr gültig wurde. - Jetzt hat sich die Gemeinde, übrigens nach einem einstimmigen Entscheid des Plenums dazu entschlossen, gegen den Einspruch beim obersten Gerichtshof anzugehen und diesem zu widersprechen.- Dabei wird das Hauptargument sein: Das Gericht setzt mit seinem Einspruch auf härtere Umweltauflagen, hebelt diese aber mit ihrem Einspruch komplett aus, weil man nun wieder zu einem Flächennutzungsplan aus dem letzten Jahrtausend gezwungen würde. - Jeder ist jetzt sauer auf jeden, die Umweltschützer werden von Bürgern angegangen, sie hätte mit ihren Forderungen übertrieben, die Planbastler werden angegangen, sie könnten keine Pläne schreiben und alle sind sauer auf die Richter in Madrid, welche Los Llanos mit einem Satz urbanistisch ins letzte Jahrtausend schicken. - Das ist alles nicht einfach, wenn man will, dann kann man so gut wie jeden Plan juristisch angehen, aber natürlich war es auch nicht das Anliegen der Umweltschützer, den gesamten PGOU der Stadt Los Llanos zu kippen, man wollte lediglich erreichen, dass auch neben dem Industriegebiet keine Industrie werkeln kann. - Es ist manchmal schon verrückt, aber mit der Reaktion der Richter in Madrid hat halt niemand gerechnet und mal sehen, ob nun die mehrfach umgedrehte Argumentationskette, oder im Handwerkerdeutsch, nach fest kommt locker, und das dann kräftig, beim Einspruch gegen den Einspruch helfen kann. - Bis dahin, plant euch einen!

Morgen, Samstag den 15.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

13:00 Uhr, Messe
An der Wallfahrtskirche Virgen del Pino


15:00 Uhr , großer Umzug von der Wallfahrtskirche nach El Paso, dann gegen 19:30 Uhr Empfang der Virgen im Ort und Tanz und Remmidemmi die ganze Nacht lang.

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF





Vielleicht hätte man den nach Madrid schicken sollen...





Freitag 14.08.2015 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 20 % - Luftdruck 1018 hPa




Gastbeitrag von SOS La Palma

Flohmarkt in Santa Cruz am 16. August


Da sitzt sie nun wieder auf ihrem Berg die Jungfrau und schaut auf ihre Insel herunter, wo sich das Leben langsam wieder in normalen Bahnen bewegt. So wird es auch wieder höchste Zeit für die drei großen K´s. Nein, nicht Kirche, Kinder, Küche. Ich denke, das liegt weitgehend hinter uns. KKK steht für Krusch - Kunst - Kitsch - also für den Stand auf dem Flohmarkt von "SOS La Palma - ayuda para los Palmeros". Am Sonntag ist es endlich wieder soweit und wir freuen uns wie immer auf euren Besuch.

Dieses Mal haben wir etwas Besonderes im Angebot. Kleine Mäuse, Vögel und Igel aus Ton hocken auf wunderschönen Schwemmhölzern. Rainer aus Salemera hat die Hölzer in seiner Bucht gesammelt, die Tierchen geformtund gebrannt und sie uns zum Verkauf überlassen. So ganz kann man nicht einordnen, zu welchem K sie gehören. Doch ich glaube, sie haben von allen dreien etwas.

Also, am Sonntag, 16. August von 8 bis 14 Uhr erwarten wir euch an unserem Flohmarkt-Stand in Santa Cruz am Hafen






Donnerstag 13.08.2015 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 29 Grad - Niederschlag 0,5 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 31,1 Grad - niedrigste Temperatur 25,4 Grad

Supermärkte, schließt die Einkaufswagen weg
Wallfahrtskollateralschäden

Am Samstag ist es wieder so weit, die Romería aller Romerias findet statt. - Man könnte da vielleicht in Streit geraten, denn eigentlich ist doch die "Bajada de la Virgen de Las Nieves" das bekanntere Festival der Niederkunftsbranche, und das müssen wir wohl, auch mit aller Westeuphorie auf der Insel anerkennen. - Aber wenn es um die Romería geht, also die Wallfahrt an sich, die Begleitung der Marienfigur in den Ort, dann behaupten die allermeisten Leute schon, die Romería von El Paso sei bemerkenswerter. - Das mag aber auch daran liegen, dass die Wallfahrten aus Las Nieves zweigeteilt sind, zunächst wird der Thron heruntergebracht, dann die Statue und die dortige Wallfahrt ist sehr streng religiös gehalten, fast fromm, und die in El Paso muss man als das komplette Gegenteil bezeichnen, nämlich als fröhlichen vom Berg in den Ort einer kompletten Gemeinde. - So konzentriert man sich in El Paso auch viel mehr auf dieses eine spezielle Ereignis, in Sachen Rahmenveranstaltungen schlägt die Niederkunft der Schutzpatronin der Hauptstadt uns um Längen, aber die Wallfahrt selbst, da hält El Paso schon mindestens mit. - Das Wichtigste dabei ist natürlich die, wie immer in hellem Grün gekleidete Marienstatue und den Namen hat die natürlich von der über 800 Jahre alten Kiefer, also die Virgen del Pino und fast genau so lang hat der Baum im Umkehrschluss auch den Namen der Patronin angenommen, der heißt nämlich, el Pino de la Virgen. - Dabei muss man beachten, auch auf Gran Canaria gibt es eine "Virgen del Pino", das ist sogar die Schutzheilige der ganzen Insel dort, allerdings erschien dort eine Mariengestalt in der Krone einer Kiefer, bei uns auf La Palma fand diese Erscheinung im Stamm der wohl ältesten Kanarischen Kiefer des gesamten Archipels statt. - Das zumindest haben neueste Forschungen ergeben, welche die Kiefer, wo man dann die Wallfahrtskirche hingestellt hat, auf über 800 Jahre schätzt. - Die erste Erwähnung einer Marienerscheinung in dem Baum datiert auf das Jahr 1493, also ein Jahr nachdem Alonso Fernández de Lugo mit seinen Mannen in Tazacorte landete, und just einer seiner Soldaten soll eine Marienstatue im Geäst der damals schon mächtigen Kiefer gefunden haben. - Er schnitzte einen Hohlraum in den Baum, um die kleine Staute wohl besser zu schützen, den Hohlraum kann man heute noch sehen, die Statue aber nicht mehr. - Wann genau diese, allererste Statue abhanden kam, das weiß man nicht mehr, jedenfalls stand bis 1930 in der Baumhöhle, beleuchtet von einer Laterne, die zweite Statue der "Virgen del Pino", bis man die heutige Wallfahrtskirche baute und eine neue, deutlich größere Statue weihte, welche bis heute die "Virgen del Pino" verkörpert.

Das Zweitwichtigste an der Romería allerdings sind die "Carozas" also die Begleitwägen und da bricht dann plötzlich die Phantasie und auch das Improvisationsgeschick der Leute durch, denn was die alles für Aufbauten auf einen Pickup schaffen, das ist enorm, bis sensationell. Auf und in den Wagen wir gesessen, gefeiert, getrunken und auch gekocht und vielleicht auch manchmal neue kleine Pilgerlein gemacht, denn die Romería von El Paso hat so gar nichts von Frömmigkeit an sich oder noch weniger von der "Furcht", welche auch schon bewährtes Begleitmaterial über die Jahrhunderte der Katholischen Kirche war. - Der Pfarrer trägt Tracht an dem Tag, keine Soutane, und wirklich Leid können einem die Fahrer dieser Vehikel tun, denn das sind die Einzigen, welche nicht bereits vor dem Erreichen der Innenstadt sich dem Alkoholgenuss hingegeben haben und weil es immer warm ist an dem Tag und immer die ältesten Autos dazu genommen werden, die keine Klimaanlage haben und vielleicht auch keine Servolenkung, schwitzt der Fahrer da enorm, denn meist steht das Vehikel ja, 5 Stunden für 5 Kilometer, da kann sogar ich die mittlere Geschwindigkeit ausrechnen. - Und man sieht ja auch durch die Aufbauten nichts, man braucht immer Helfer, die einen einweisen und losten und oft ist nur der Begleitung der Schutzheilgien zu verdanken, dass noch kein Pilger durch ein Pilgergefährt in die ewigen Wallfahrtsgründe gesandt wurde.

Meist weniger Phantasie aber mehr Pragmatismus bringen da viele mit, die nehmen einfach Einkaufswagen aus den Supermärkten der Stadt. - Es gibt ja immer viel zu transportieren, die Getränke vor allem und das viele Eis, welches zur Kühlung so wichtig ist, denn nichts ist grausamer auf einer heißen Wallfahrt, als warmes Pilgerbier, und den ganzen Kram für die vielen Stunden und die vielen Kumpels, den kann man doch gar nicht mitschleppen. - Eigentlich ist das verpönt und verboten, das mit den Einkaufswagen aus dem Supermarkt, denn im Grunde ist das ja Diebstahl, denn so ein Wagen, der kostet ja wirklich Geld, aber auf unseren Wallfahrten haben die Polizisten schnell gelernt woanders hin zu gucken. Und in der Tat, wenn da 20.000 - 30.000 Menschen auf die Strecke gehen, dann sind andere Sachen wichtiger und die meisten Wägen, die tauchen ja am nächsten Tag wieder auf und werden dann von den Supermarktmitarbeiten wieder eingesammelt. - Mindestens mit Palmenblättern sollte man die Wägen aber schon verkleiden, besser noch mit ein bisschen mehr und bei manchen Gefährten muss man schon genau hinsehen um zu erkennen, dass das Chassis aus Einkaufswägen aus dem Supermarkt besteht. - Der Sonntagmorgen ist dann auch der Tag der verlassenen Einkaufswagen in El Paso, ein bisschen traurig sieht das dann schon aus, gefüllt mit leeren Flaschen und in einer Lache, die bitte aus dem Tauwasser besteht, welches aus dem mitgeführten Kühlungseis entstanden ist, aber nach der Wallfahrt in El Paso, sind die allermeisten Helden ganz furchtbar müde, und so hat man seit nunmehr drei Wallfahrten den Umzug auf den Samstag verlegt, um eben den Puffersonntag dazu nutzen zu können, um sich halbwegs wieder auf den Alltag vorbereiten zu können. - Zunächst war die Maßnahme umstritten, denn der Samstag ist ja eigentlich ein Arbeitstag, übermorgen aber nicht, denn da trifft die Romería aus El Paso ja zufällig auf Maria Himmelfahrt. - Und das ist Feiertag bei uns, der 15. August und auch ein großes Problem, weil die Leute sich ja für die Fiesta mit den notwendigen Artikeln eindecken müssen. Darum haben die meisten Lebensmittelgeschäfte am Samstag bis Mittag auch auf, und ich kann nur warnen, früh einkaufen zu gehen, oder besser noch am Freitag, denn wenn die Pilger feststellen, dass ihnen noch dieses oder jenes für eine gelungene Wallfahrt fehlt, und immer fehlt was, dann drängt eine ganze Stadt am Samstagvormittag noch in den Supermarkt, und das kann eng werden. - Offiziell geht der Zug um 15:00 Uhr los, oben an der Wallfahrtskirche, aber die meisten kommen schon früher, um sich aufzustellen in dem Zug, oder zum "vorglühen". Aus El Paso gibt es ab 11:00 Uhr Shuttle-Busse nach oben, die alle Viertelstunde fahren, also bloß nicht versuchen, mit dem eigenen PKW dort oben hin zur Kapelle zu gelangen, das geht schief und wohlmöglich hängt man dann Stunden dort herum, ohne dass es weitergeht. - Wer Angst hat vor Nähe, Fröhlichkeit und ausgelassenen Leuten, der muss am Samstag El Paso weiträumig umfahren, alle anderen sind herzlich eingeladen, dieses Fest als weiterer Romero, also Pilger zu begehen.

Morgen, Freitag den 14.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

20:00 Uhr, Fußballturnier Atlético Paso gegen S.D. Tenisca
Fußballplatz


20:00 Uhr Kursus im sportlichen Kampf mit der Garrote-Canario (etwa Stockfechten)
Den Unterricht gibt die Garrote-Schule "La Reviolá" aus Gran Canaria
Plaza Francisca de Gazmira (gegenüber dem Rathaus)

21:30 Uhr, Jazzkonzert mit "Bitter Biscuit" im Rahmen "Plazas von Encanto"
Plaza Francisca de Gazmira (gegenüber dem Rathaus)

21:30 Uhr. Wohltätigkeitsabendessen mit Kunstversteigerung zu Gunsten der
23 Kinder aus dem Flüchtlingslager in Tinduf (Algerien)
Recinto Ferial, neben der Guardia Civil, gegenüber dem Mercadillo

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF



Bajada de la Virgen del Pino, El Paso, La Palma


Bajada de la Virgen del Pino, El Paso, La Palma


Bajada de la Virgen del Pino, El Paso, La Palma





Donnerstag 13.08.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1016 hPa

Gastbeitrag von Hans Jürgen Wienbeck
Restaurante Casino


Da dachte ich nun, dass ich in über dreißig Jahren, davon nunmehr fast 11 Jahre als Resident, so ziemlich alle gastronomischen Hochlichter der Insel kennen würde, vor allem auf der Ostseite. Aber nun habe ich gerade eine neue, besondere Erfahrung machen dürfen. Zwar kannte ich schon den Ort, in dem sich das Restaurante Casino seit etwa zwei Jahren befindet, aber damals war es noch eine Pizzeria und unter anderem Management. Nun diese Konstellation an sich ist ja nicht ungewöhnlich: Alle notwendigen Einrichtungen eines gastronomischen Betriebes sind vorhanden und bleiben im wesentlichen auch so, aber Besitzer, Koch oder Management wechseln immer mal wieder. Aber in der Erinnerung bleibt halt die letzte Konstellation, und so war dies die Pizzeria im alten und sehr schönen Gebäude der "Sociedad La Investigadora de Francisco Pérez Carballo". Nun, meine Lieblingspizza ist in San Pedro ("O sole mio"), und so zog es mich nie zum Pizzaessen in das besagte alte Pratizierhaus in der Calle Pérez de Brito, 15 in Santa Cruz de La Palma.

Bis auf letzten Samstag. Da hatten wir auf Umwegen erfahren, dass die besagte Pizzeria seit zwei Jahren nicht mehr in dem Gebäude existiert, sondern seitdem das Restaurante Casino. Diese Information wurde begleitet von einer Empfehlung. Da nun die Aufnahme von Speisen meistens mit der Geschmacksfrage verbunden ist, und erfreulicherweise die Geschmäcker sehr verschieden sind, nehme ich gastronomische Empfehlungen stets mit etwas Zurückhaltung auf, bis ich dortselbst eine eigene Erfahrung gemacht habe.

Diese Erfahrung habe ich nun gemacht - und ich bin überwältigt!

Darauf gekommen waren wir, weil meiner Frau libanesisches Essen sehr gut bekam und wir es bereits längere Zeit bedauerten, dass das vor ein paar Jahren in Los Cancajos ansässige libanesische Lokal seine Pforten schloss und kurz darauf das HAVANA seine Renaissance feierte.

Uns wurde nun also berichtet, das es im Restaurante Casino (auf Vorbestellung) libanesisches Essen geben würde, das authentisch schmecken würde. Denn die Frau des - zwar - venezolanischen Kochs hätte libanesische Wurzeln und sei die inspirative rechte und linke Hand des Kochs, Paco.

Nach meiner langen Einleitung mache ich es jetzt kurz:

Es war köstlich! Verschieden Arten von Humus (Kichererbsen-Mus), Spieße mit Rindfleischhackbraten, ein köstlicher Salat mit einer originalen libanesischen Gewürzmischung zubereitet, Fleischklößchen. Dazu gab es sehr gute Weine - und alles zu absolut krisenverträglichen Preisen. Pacos Frau Silvia führte den Service mit arabischer Gastlichkeit durch, sehr zuvorkommend und schnell.

Bemerkenswert scheint mir auch zu sein, dass Paco sehr viel mehr internationale Küchen nicht nur kennt, sondern auch kochen kann. Natürlich zuerst die venezolanische Küche, dann aber auch verschiedene Lateinamerikanische Küchen ("Chili-con-Carne" haben wir schon auf dem Wunschzettel). Auch persische Küche mit ihren speziellen Gewürzen hat Paco im Programm, Japan-, Thai-, teilweise chinesische und indonesische Küche auch. Die beiden Wirtsleute versicherten mir, dass es Pacos Ehrgeiz ist, alle Speisen immer frisch zuzubereiten. Tiefgefrorenes wird nicht aufbereitet und serviert. Oben auf der Galerie hat Paco viele Blumentöpfe mit all den exotischen, arabischen und sonstigen Gewürzen, die er braucht.

Natürlich bieten sie auch kanarische/palmerische Gerichte an, standardmäßig (ohne Vorbestellung). Besondere internationale Gerichte sollte man zweckmäßigerweise mindestens 24 Stunden vorher bestellen - es lohnt sich. Wobei es auch vorkommen kann, dass Paco mal alternative Vorschläge macht.

Wer in das Restaurante Casino geht und erkennen lässt, dass er es eilig hat, wird freundlich aber bestimmt an MäckDoof verwiesen. Wenn man bei Paco vorbestellt hat, dann ist auch schon alles vorbereitet, und es gibt keine langen Wartezeiten.

Die Räumlichkeiten sind sehr klassisch und gediegen. Zu unserer Freude war das Casino nicht stark besucht, so dass wir uns ausgiebig mit unseren reizenden Gastgebern unterhalten konnte.

Wir fanden aber auch, dass diese Restaurant durchaus mehr Besucher nicht nur vertragen kann sondern auch verdient hat. Schon allein aus ganz egoistischen Gründen, damit wir noch lange die Gelegenheiten wahrnehmen können, viel mehr von der Speisekarte auszuprobieren, und vieles, was noch gar nicht seinen Weg auf die Karte gefunden hat.

Eine gut Gelegenheit ergibt sich am kommenden Samstag, den 15.08., wenn es im Casino "Das Festival des Sushi" geben wird. Paco möchte gern alle 14 Tage einen Tag mit einem internationalen Thema anbieten.

Vielleicht begegnen wir uns dort ja mal in Kürze?

Hier noch ein paar Kontaktdaten:

Telefon: 922 430 043
Movil:64 64 383 80

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Restaurant Casino Santa Cruz de La Palma





Mittwoch 12.08.2015 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 33 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 12 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 33,7 Grad - niedrigste Temperatur 24,9 Grad

Kurzaufstoßen
Kleine Nachrichten neben den Wetterkapriolen

Dass es heute wieder knackig heiß werden würde, das war nicht überraschend, es darf ja ruhig auch mal deutlich über die dreißig Grad haben im August. - Allerdings wird für morgen auch wieder starker Wind und sogar Regen erwartet, und wenn man den nationalen Kollegen glauben will, dann regnet es morgen Vormittag überall auf der Insel und zwar begleitet von Gewittern und kräftigen Winden meist aus Süd. - Was passiert da nun im August eigentlich auf der Insel? - Auf den ersten Blick ist alles gar nicht ungewöhnlich, das Azorenhoch ist mehr oder weniger dort, wo es zu sein hat und erst wenn man mal nicht isoliert nur den Nordatlantik betrachtet, sondern die gesamte Nordhalbkugel, dann kann man beobachten, wie kleine Tiefs südlich des Azorenhochs auf unserer Höhe dieses kurzweilige, aber nicht gewöhnliche Wetterspektakel abhalten. - So ist das Azorenhoch ja immer eine mächtige und meist verlässliche Barriere gegen Tiefs aus dem Westen, welche meist von Nordwesten her versuchen, auch den Süden des Nordatlantiks zu erwischen, aber eben vom mächtigen Azorenhoch davon abgehalten, und weiter in Richtung Großbritannien und Mitteleuropa geschleudert werden. - Da ist dem Hoch von Süden was reingerutscht, und es kommt nicht mehr so einfach heraus, wenn man das mal ohne Fachjargon so weitergeben will. - Der Regen, wenn es denn ein bisschen mehr ist als nur die paar Millimeter, die sind eher willkommen als die kräftigen Windböen und die Gewitter und da wieder der Hinweis, sollte das erste Wetterleuchten am Horizont zu sehen sein, oder das erste Donnergrollen, dann bitte alle empfindlichen elektronischen Geräte nicht nur ausschalten, sondern auch physisch vom Strom- und Telefonnetz trennen. - (Stecker ziehen!) - Interessant dabei auch wieder die unterschiedliche Eischätzung der "großen Wetterdienste" während die lokalen Kollegen sogar einen Voralarm geben, allerdings der geringsten Stufe, wegen Wind, Regen und hohem Wellengang, meldet das Global Forecast System überhaupt keine Niederschläge für uns am morgigen Donnerstag. Man könnte wetten, tue ich aber nicht…

In Garafía gibt es nun auch einen offiziellen Zeltplatz und auch Wohnmobile finden jetzt dort einen von der lokalen Regierung erlaubt Unterschlupf. - Die Plätze an sich sind schon seit letztem Jahr so weit fertig, was aber noch fehlte waren eben die lokalen Reglementarien und die sind eben jetzt erst klar und nun kann der Campingplatz auch richtig betrieben werden. - In San Antonio del Monte befinden sich die Plätze, muss man ja sagen, denn es gibt unterschiedliche für Zelte und Wohnmobile. - Dabei sind natürlich die notwendigen Service-Gelände, mit Bädern und Toiletten und auch können dort die Wohnmobile ihre Huckepack geführten Stoffwechselendprodukte ablassen. - Das Gelände dort bietet sich natürlich hervorragend an, aber ist eben auch wie der andere zugelassene Platz für Wohnmobile (La Laguna de Barlovento) eigentlich "ab vom Schuss", wenn man das auch ganz ohne Aridanearroganz sagen darf, denn die allermeisten Camper oder Leute mit Wohnmobilen, die wollen hier im Tal oder rund um die Hauptstadt Ferien machen und dort findet man keine entsprechenden Anlagen. - Aber da liegt ja auch der Vorteil und der Gewinn, welche die Nordgemeinden anbieten können, was man hier im dichter besiedelten Tal nicht hinbekommt, weil wieder irgendwelche Anwohner oder lokale Nutzungspläne das nicht zulassen, dort im Norden kann man das viel einfacher machen und die machen das dann einfach auch. - Ein Zelt kostet ab 6,- Euro die Nacht, aber bis 5 Personen, und größere Zelte dann 11,- Euro und ein Wohnmobil 6,- Euro. - So kann man das aus der Preisliste entnehmen, welche die Gemeinde Garafía neben weiteren Informationen in ihrem Angebot zeigt, und man kann auf der Seite auch gleich seinen Aufenthalt reservieren. - Was neu ist, auch Hunde müssen bezahlen, und zwar 2,- Euro am Tag und wer die Hundekacke nicht wegräumt, der muss dann 50,- Euro bezahlen. - Was dort nicht steht ist, wie viel das kostet, wenn Herrchen sein eigenes Vermächtnis an Pachakompost einfach so liegen lässt. - Aber das kommt doch gar nicht vor, sind doch alles höchst zivilisierte Leute. - Sicher, aber wer mal auf dem jährlichen Viehmarkt genau dort in San Antonio del Monte war…

Am Flughafen La Palma verbreitet man wieder fröhliche Laune über die Zuwachszahlen bei den Passagieren im Juli dieses Jahres, und eine ähnelich positive Tendenz dürfen wir ja das ganze Jahr über bereits vermelden. - Die Rechnung ist auch ganz einfach serviert, wir haben fast doppelt so viele Charterflüge diesen Sommer aus Mitteleuropa nach La Palma wie das im vergangenen Jahr noch war, und auch die nationalen Passagiere sind wieder deutlich mehr geworden. - In beiden Bereichen meldet man ähnlich starke Zuwächse und gerade weil auch noch die Bajada de la Virgen de Las Nieves diesen Juli noch mehr nationale Gäste angelockt hat, können wir global einen Zuwachs von 28,2% vermelden. - Knapp einhunderttausend Passagiere waren das somit für den Flughafen La Palma im Juli, und wenn die Zuwächse in den kommenden Monaten ähnlich sind, dann kann man in diesem Jahr wohl wieder mit mehr als einer Million Passagiere auf unserem Flughafen rechnen. - Diese Zahl hatten wir in den Jahren vor der Krise bereits deutlich überschritten gehabt, dann aber waren die Zahlen kräftig eingebrochen und nun versuchen wir zu "alter Stärke" zurück zu finden. - Dabei darf ich darauf hinweisen, das bedeutet nicht, dass dann über eine Million Passagiere nach La Palma gereist wären, sondern der Flughafen hat dann über eine Million Passagiere abgefertigt, gezählt werden dabei sowohl die ankommenden Reisenden, wie auch die abfliegenden. - Das hat immer mal wieder zu Verwirrungen geführt, als früher äußerst beflissene Gutredner der touristischen Branche alle über den Flughafen abgefertigten Passagiere zu Touristen gestempelt hatten. - Aber das war früher, und früher war alles anders, aber nur manches besser.

Morgen, Donnerstag den 13.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

18:00 Uhr, Eröffnung zweiter Zyklus von Kunstausstellung
Casa de la Cultura


19:30 Uhr, Tanzkurs/Workshop Kizomba
Neben der Guardia Civil, gegenüber dem Mercadillo, Recinto Ferial

20:00 Uhr Kursus, wie verbindet man Verletzungen richtig
Casa de la Cultura

20:00 Uhr Kursus im sportlichen Kampf mit der Garrote-Canario (etwa Stockfechten)
Den Unterricht gibt die Garrote-Schule "La Reviolá" aus Gran Canaria
Plaza Francisca de Gazmira (gegenüber dem Rathaus)

21:30 Uhr, Präsentation der Novelle "Lolita Pasión" von Julieta Martín Fuentes
Sprechen werden Elsa López und Ricardo Hernández u.a. - begleitet von kubanischer Musik
Platz vor der alten Kirche, Tasca Tapas & Trekking

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF



Campingplatz, San Antonio del Monte in Garafia, La Palma





Mittwoch 12.08.2015 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0,5 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1015 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Agua, sol y basura, y menos libros de agricultura

Wasser, Sonne und Dreck (Kompost) und weniger Bücher über Landwirtschaft. - Mal ein flotterer und modernerer Spruch, aber der landwirtschaftliche Ursprung bleibt. - Man soll die Dinge nicht extra kompliziert machen. - Landwirtschaft besteht aus Wasser, Sonne und Pflanzenernährung, hier auf Kompost, organische Abfälle, und weil es sich reimt, auf "basura" reduziert. - Der Spruch wird allerdings in fast allen Lebenslagen angewandt und gilt als Aufforderung, das Grübeln sein zu lassen und einfach anzupacken. Mein Freund Bob sagt immer: Don´t think twice, it´s all right.






Bild von Richard Wurdel





Dienstag 11.08.2015 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 1 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 28,7 Grad - niedrigste Temperatur 23,4 Grad

Was so neben dem Regen fiel
Nicht viel…

Regen im August ist sehr selten, aber nicht unbekannt. - Meist allerdings sind es nur ein paar dicke Tropfen, welche aus reinem Sand zu bestehen scheinen, welche dann dazu führen, dass man die gesamte Wäsche wenn diese auf der Leine hängt erneut in die Waschmaschine packen muss. - Hatten wir anfänglich auch, aber dann folgte schon "echter Regen" und inzwischen sind wir seit Samstag bei 15 Millimeter und um noch einmal den trockenen Winter 2014/2015 zu verdeutlichen, in den Monaten Dezember, Januar, März und April zusammen fielen in diesem Winter genau so viele Niederschläge, wie jetzt im August. - Die Frage, welche übrig bleibt, hilft uns denn jetzt dieser Regen weiter? - Das hängt ganz davon ab, was man anbaut, die Bananen profitieren klar, man spart sich wohl eine Woche Gießen und damit entspannt sich die Situation um die Wasserknappheit wieder ein wenig. - Die Weinbauern haben eher Angst vor diesem Regen, denn nun könnten sich, zusammen mit der Wärme, die gefürchteten Pilzkrankheiten und vor allem der Mehltau wieder breit machen. - Und das so kurz vor der Ernte, denn in Fuencaliente hat man heute bereits angefangen die ersten Trauben zu lesen. - Ansonsten wird ja den Sommer über nicht so viel angebaut, viele Flächen liegen jetzt brach und da wird sich nun mit dem Regen das Unkraut am wohlsten fühlen, was dann wiederum dazu führt, dass die Landwirte mit Spritzmitteln dagegen angehen. - Alle sind sich aber einig, wenn diese Augustniederschläge überhaupt Nutzen bringen können, dann müsste noch schnell hintereinander mehr fallen, aber es sieht nicht wirklich danach aus, dass wir weiteren wirksame Niederschläge erhalten. - Auch wieder alle einig sind sich, dass es am kommenden Samstag überhaupt nicht regnen darf, denn an dem Tag findet die große Wallfahrt, die "Romería" von El Paso statt, und an dem Tag sind Tropfen nur aus Wein, Bier und Rum erlaubt, und auch bitte nur zur inneren und spirituellen Anwendung.

Andere Tropfen fallen jetzt auch, und zwar die Tränen des Heiligen Lorenzo, oder wie man auch sagt, die "Perseiden". - In den kommenden Nächten, wohl am häufigsten in der Nacht vom 12.8. auf den 13.8. kann man diese Meteore beobachten, wie sie über den Nachthimmel sausen. - Noch dazu ist der Neumond nah, also sollte das Mondlicht nicht allzu viel stören und darüber hinaus wissen wir doch, dass der Sternenhimmel La Palma zu denen gehört, welche auch Dank eines Himmelsgesetzes von Lichtverschmutzung in gewissem Maße geschützt werden. - Grundsätzliches über die Himmelsbeobachtung auf La Palma hat uns Torsten Güths netterweise überlassen, und auch den Tipp, in Richtung Nordosten muss man blicken, dort aus dem Sternbild Perseus scheinen die Meteore zu kommen und in der besten Zeit kann man bis zu 140 Sternschnuppen sehen. - Ob jemand so viele Wünsche hat, und die sich auch alle merken kann? - Leider spielt das Wetter im Moment nicht so ganz mit, die Bewölkung wird zwar deutlich weniger in den kommenden Stunden und Tagen, aber ich wage es nicht, morgen Nacht bereits einen freien Himmel in Richtung Nordosten zu prognostizieren. - Aber meistens haben wird doch Glück und wenn man im letzten Jahr bei der Beobachtung der Perseiden nicht den Wunsch vergessen hat, dass man auch dieses Jahr wieder freie Sicht haben will, dann sollte das doch klappen...

Morgen, Mittwoch den 12.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

17:00 Uhr, Schminkkursus für Anfänger
Anmeldung vorher im Rathaus


20:00 Uhr, Kursus im sportlichen Kampf mit der Garrote-Canario (etwa Stockfechten)
Den Unterricht gibt die Garrote-Schule "La Reviolá" aus Gran Canaria
Plaza Francisca de Gazmira (gegenüber dem Rathaus)

20:00 Uhr, Fußballturnier Nuestra Señora del Pino
C.D. Mensajero - U.D. Los Llanos. - Fußballstadion

21:30 Uhr. Gala mit Wahl der Mini-Romería-Königin Romera Infantíl
Auf dem großen Parkplatz auf dem Weg zum Friedhof (Recinto Central)
Wird nachgeholt, da am 8.8. wegen schlechten Wetters abgesagt.

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF



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Komisches Augustwetter im Aridanetal, es dampft, es riecht feucht, kennen wir sonst so nicht





Dienstag 11.08.2015 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 6 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1014 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Agua limpia no engorda cochinos

Sauberes Wasser macht keine Schweine dick. - Man merkt, dass fast alle Sprüche aus dem ländlichen Raum stammen. - Ohne Inhalte kommt man nicht weiter, man muss schon ein bisschen investieren, um dafür auch etwas zu erhalten, wer ernten will, der muss auch sähen.






Bild von Richard Wurdel





Montag 10.08.2015 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 29 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 40 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 31,0 Grad - niedrigste Temperatur 24,4 Grad

Strom aus dem Vulkan
Die Geothermie meldet sich zurück

Ein gesunder Mix aus Photovoltaik, Windenergie und vor allem Verringerung des Verbrauches verspricht gute Möglichkeiten langfristig oder irgendwann auf fossile Brennstoffe für die Versorgung mit elektrischer Energie zu verzichten. - Dass wir hier auf La Palma einen gewissen Innovationsstau haben und nur ganz wenig der fast immer vorhandenen Sonnenergie und auch des Windes nutzen, das wissen wir, aber wir reden nicht so gerne darüber, sondern lieber über Golfplätze. - Nur an die 5% des Energiebedarfes decken wir im Moment mit den Windgeneratoren und den beiden großen Photovoltaikanlagen, und gegen die vermehrte Nutzung von alternativen Energien sprechen eben vor allem die gesunkenen Einspeisevergütungen und die subventionierten Preise für Gas und Sprit. - Darüber hinaus sind wir auch noch träge und konservativ, nicht gerade bester Nährboden für neue Ideen. - Vor ein paar Jahren allerdings, und die Pläne liegen wohl noch in irgendwelchen trächtigen Schubladen, gab es wohl Vorschläge, wie man denn La Palma zu 100% mit alternativen Energien antreiben könnte. - Leider immer ausgenommen davon der Verkehr, sondern wir sprechen bei den 100% von der elektrischen Energie, welche hier auf der Insel verwendet wird. - In dem Plan geht es vor allem um hydroelektrische Anlagen, welche aus Photovoltaik und äolischer Energie gespeist werden und während des Überschusses Wasser in hoch gelegene Speicherbecken gepumpt werden, welche dann bei Flaute oder nachts wieder in einem oder mehreren Wasserkraftwerken zu elektrischer Energie geformt werden. - Technisch alles machbar, nur dermaßen teuer, dass es sich wohl für private Investoren nicht rechnen will, und darüber hinaus besteht ja seitens eines, nicht so ganz durchleuchteten Komplexes aus Volksvertretung und Energiekonzernen, auch kein ausreichender politischer Druck. - Hauptproblem bleibt halt immer wieder, dass keine verlässliche Grundversorgung durch Wind- und Sonnenenergie dargestellt werden kann. - Auch auf El Hierro gelingt es immer nur stundenweise, die Dieselgeneratoren auszulassen, obwohl man aber gerne von El Hierro 100% spricht.

Um eine zuverlässige Grundlast zu sichern wollte man lange die Geothermie nutzen, als Watt legende Voltmilchsau, und in der Tat, wir sind dem energiespendenden Höllenfeuer der Vulkane ja immer noch sehr nah. - Man sah auch genauer hin und dann ergab sich das Problem für La Palma, dass salziges Meerwasser alle gebohrten Röhren oder Tunnel belegen würde und der technische Aufwand, das zu verhindern, viel zu groß sei, um dafür eine profitable Lösung zu erhalten. - Darum hat man die Geothermie auch längere Zeit nicht mehr ernsthaft ins Gespräch gebracht, wenn man das Thema alternative Energiegewinnung wieder mal angeht. - Jetzt aber wird die Karte Geothermie doch wieder gezogen, aber eben nicht nur die konservative Karte mit heißem Wasser treibt Turbinen an, für die anderen Inseln, sondern man hat nun die Thermoelektrizität entdeckt und dabei von den entsprechenden Forschungseinrichtungen auf der Insel auch den Süden La Palmas als möglichen Standort einer Anlage mit solcher Technik ins Auge gefasst. - Thermoelektrische Zellen können direkt aus Temperaturunterschieden elektrische Energie gewinnen und dabei verlieren sich eben die Bedenken mit Salzablagerungen in gebohrten Röhren und darüber hinaus auch alle zusätzlichen Infrastrukturen die man bräuchte, um aus heißem Wasser elektrische Energie zu gewinnen. - Das "ITER" (Instituto Tecnológico y de Energías Renovables), das "IGME" (Instituto Geológico y Minero de España) und die "Geoplat" (Plataforma Tecnológica Española de Geotérmica) haben nun unter der Schirmherrschaft des "Involcan" (Instituto Volcanológico de Canarias) mehrere Konferenztage abgehalten und als Ergebnis verkündet man uns, dass man das Gobierno de Canarias dazu auffordern will, doch die Geothermie weiter für die Kanaren im Blickfeld zu haben. - Man will zunächst kleine Anlagen auf Lanzarote, genauer gesagt im Nationalpark Timanfaya ausprobieren und dafür möchte man eben von der Regierung der Autonomen Region die Gelder haben. - Hört sich alles phantastisch bis hin zu ein bisschen Musik in einer doch irgendwie weiteren Zukunft an. - Auf der anderen Seite aber plant man doch hier auf der Insel einen aufwendigen Technologiepark, mit dem man internationale Firmen anlocken will, um was denn eigentlich zu tun? - Na ja, da haben wir doch bereits ein Thema gefunden und mal sehen, ob sich jemand ernsthaft dafür interessiert, Thermoelektrizität für La Palma in den Blickpunkt zu richten.

Morgen, Dienstag den 11.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

17:00 Uhr, Schminkkursus für Anfänger
Anmeldung vorher im Rathaus


20:00 Uhr, Kursus im sportlichen Kampf mit der Garrote-Canario (etwa Stockfechten)
Den Unterricht gibt die Garrote-Schule "La Reviolá" aus Gran Canaria
Plaza Francisca de Gazmira (gegenüber dem Rathaus)

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF



Windkraftanlagen im Süden La Palmas





Montag 10.08.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1015 hPa

Gastbeitrag von Manuela und Theodor Sabiote Grün
La Palma per Bus: reisen entdecken wandern


"...Busfahren auf La Palma ist nicht nur praktisch. Busfahren auf La Palma ist auch spannend! Du fährst durch Schluchten, Wolken, Lavalandschaften, Kiefern- und Lorbeerwälder und Bananenplantagen; vorbei an schwarzen Lavasandstränden, Steilwänden, Vulkanen und hinauf zu Haltestellen, die auf 1.200 Metern Höhe liegen; meistens mit Meerblick und das Beste … Du schaust dabei entspannt aus dem Fenster." (La Palma per Bus)

Liebe la-palma-aktuell.de-Gemeinde,

gerne möchten wir Euch/Ihnen unser Buchprojekt La Palma per Bus vorstellen.

Wir sind ein Jahr auf der grünen und schönen Insel unterwegs gewesen und das meistens mit dem Bus. Unsere Erfahrungen mit dem Bussystem auf La Palma sind dabei sehr positiv gewesen.

Darauf aufbauend hat sich die Idee ergeben, eine neue Art von Reiseführer zu schreiben, um anderen Menschen den öffentlichen Bustransport von La Palma näherzubringen.

Egal ob für Urlaub, Wanderung, Ausflüge oder das tägliche Leben, Busfahren auf La Palma ist etwas Besonderes und wir möchten Euch/Sie einladen und ermutigen mitzumachen; und eventuell unser eBook (elektronisches Buch) zu kaufen...

Auf unserer Internetseite:

lapalmaperbus.de

und in verschiedenen Online-Buchhandlungen stehen Leseproben bereit und wir freuen uns auf die Meinung der La Palma Expertinnen und Experten...

In diesem Sinne: buen viaje und alles Liebe, Manuela und Theodor Sabiote Grün






Sonntag 09.08.2015 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 28,0 Grad - niedrigste Temperatur 21,6 Grad

Vom Wunderbaum zum Problem
Kanarische Kiefer auf Expansionsmodus

Ohne die Kanarische Kiefer wäre das hier nicht die Grüne Insel. - Darüber sind wir uns alle klar, und auch für den Wasserhaushalt der Insel ist dieser Baum enorm wichtig. - An den, über dreißig Zentimeter langen Nadelbüscheln kondensiert die Feuchtigkeit aus der Luft, welche die Passatwinde aus dem kühlen Norden mitbringen und oft hat man das berechnet, dass eine Kiefer viel mehr Wasser durch Kondensation erwirtschaftet, als sie selbst verbraucht. - Der stete Tropfen sickert so in den porösen Basalt und speist damit die vielen Wasservorräte, welche die Insel im Inneren bereit hält. - Spezialisten der Szene sprechen auch davon, hätte man breit Teile des Landesinneren von Gran Canaria nicht großflächig abgeholzt, weil man für die Werften der Insel reichlich Baumpech "Brea" brauchte, wäre Gran Canaria ähnlich wasserreich wie unsere kleine Insel. - Ob man so weit gehen kann, das weiß ich nicht, nur alleine die Kiefer als Ursache für den positiven Wasserhaushalt zu benennen, das erscheint mir gewagt, aber auch hier auf der Insel hat man vor ganz vielen Jahren bereits die Kanarische Kiefer unter Schutz gestellt, weil man sich um die enorme Wirkung auf den Wasserhaushalt der Insel bewusst ist. - Zum Kalfatern braucht man das Baumpech schon lange nicht mehr, und auch als Bau- oder Möbelholz nutzt kaum noch jemand die Kanarische Kiefer, auf der einen Seite eben wegen des Schutzstatus und darüber hinaus ist es eben günstiger und einfacher, sich für den Bau und auch andere Zwecke bereits konfektioniertes Importholz zu besorgen. - Die wenigen traditionell arbeitenden Betriebe, die sich auf die Restaurierung und den Bau von Möbeln aus Kiefernkernholz, dem so genannten "Tea" spezialisiert haben, verarbeiten nur marginale Mengen an Kiefernholz, stellen also überhaupt keine Bedrohung mehr für den Kiefernbestand auf der Insel dar. - Über die letzten Jahrzehnte und Dank des Schutzstatus hat sich nun die Kanarische Kiefer besonders auf La Palma prächtig bis mächtig ausgebreitet, schon lange sind es nicht mehr nur die hohen Lagen, in denen Kiefern wachsen, sondern nach und nach bewachsen die Bäume auch die tieferen und bewohnten Zonen der Insel. - Es ist aber nicht nur der Schutzstatus, welcher zu einer breiten Ausdehnung des Kiefernwaldes auf der Insel geführt hat, sondern auch der Rückgang der Landwirtschaft, da viele Gebiete eben nicht mehr zu Futterzwecken gerodet oder auch nur gemäht werden, und auch der Weinbau in den ganz hohen Zonen oftmals aufgegeben wurde.

Darüber hinaus verfügt die Kanarische Kiefer über einen höchst bemerkenswertes Instrument der Familienplanung, die Kiefer selbst übersteht Waldbrände fast immer, aber die andere Vegetation herum nicht, also sind die meisten Kiefernwälder irgendwann komplette Monokulturen, sogar ohne das sonst dafür verantwortliche Zutun des Menschen. - Gäbe es keine Siedlungen auf der Insel und keine Landwirtschaft in den Zonen ab 800 Meter Höhe nach unten, dann wäre die Insel wohl bereits komplett mit Kiefernwald überzogen, und wo die Kiefer wächst, da gedeiht nichts anderes mehr, also wäre das auch kein wünschenswerter Zustand für die Biodiversität der Insel. - Was vor, vielleicht einem Jahrzehnt noch undenkbar, oder unaussprechlich in der öffentlichen Meinung war, das wird inzwischen immer häufiger diskutiert, denn die Kiefer hat sich inzwischen für viele Regionen der Insel vom Lebensspender hin zur Bedrohung entwickelt und damit vom Wunderbaum zum Problem. - Weniger sind es Expansionswünsche der Landwirtschaft, als eben die nicht friedliche Koexistenz von Menschen und dem Kiefernwald. - Dabei geht es fast ausschließlich um die Brandgefahr, denn wir hatten ja bereits erwähnt, dass der Kiefernwald auch das Feuer dazu nutzt, sich auszubreiten. - Zwei Faktoren spielen dabei eine Rolle, denn nicht nur der Mensch siedelt immer näher, oder gar schon im Kiefernwald, aus welchen Gründen auch immer, auch die Kiefern selbst sind immer näher an die Siedlungsgebiete der Menschen gekommen. - Beispiele hierfür findet man im Norden der Insel häufig, aber auch im Süden und schrecklich erinnern sich die Bewohner des Ortsteils Los Canarias in Fuencaliente daran, dass sie inzwischen genau am Rande des Kiefernwaldes wohnen. - Damals, im Jahr August 2009 war es bei einem rasanten Waldbrand beinahe zur Katastrophe in Fuencaliente gekommen und unter dem einfachen, wie brillant um sich schlagenden Spruch "Kein Baum kann nicht brennen" gibt es seit dem eine, meist nicht öffentlich geführte Diskussion darüber, ob man sich denn nicht lieber auf Abstand zum Kiefernwald begeben sollte. - Das geht auf zwei verschiedene Art und Weisen, man könnte den Menschen davon abhalten, am Rand des Kiefernwaldes oder sogar in dem zu siedeln, ober aber man drängt den Wald mit "Stihl-Argumenten" dorthin zurück, wo er früher mal war. - Und dass früher alles anders war, und der Wald viel weiter oben, das wird immer häufiger inzwischen nicht mehr nur von freundlichen Herren aus der Immobilienbranche behauptet.

Das Wetter bleibt interessant bis spannend. - Nach einem warmen und schwülen Tag ohne Niederschläge kann es morgen durchaus erneut zu Regen auch auf der Westseite kommen. - Der nationale Wetterdienst sieht dabei den Vormittag des Montags als wahrscheinlich an, das Global Forecast System meint allerdings, es wird erst später regnen. - Das Wetterkuddelmuddel mit dem seltenen Regen im August hält insgesamt noch bis Donnerstag an, danach erst erwarten wir die Rückkehr zu einem regenfreien August, so wie wir das kennen.


Morgen, Montag den 10.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

17:00 Uhr, Schminkkursus für Anfänger
Anmeldung vorher im Rathaus

20:00 Uhr, Kursus im sportlichen Kampf mit der Garrote-Canario (etwa Stockfechten)
Den Unterricht gibt die Garrote-Schule "La Reviolá" aus Gran Canaria
Plaza Francisca de Gazmira (gegenüber dem Rathaus)

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF



Die folgenden Bilder hat uns Rolf Reckort zur Verfügung gestellt, der eine wunderbare Vorher-Nachher Situation eingefangen hat. - Die verbrannten Kiefern nach dem große Brand im September 2005 und die gleiche Kameraposition erneut im Juli 2007. Beeindruckend!


Kanarische Kiefer La Palma

Aufgenommen Oktober 2005


Kanarische Kiefer La Palma

Aufgenommen Juli 2007


Kanarische Kiefer La Palma

Aufgeommen Oktober 2005


Kanarische Kiefer La Palma

Aufgenommen Juli 2007


Kanarische Kiefer La Palma

Und hier die Kanarische Kiefer "bei der Arbeit"





Sonntag 09.08.2015 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 2 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1014 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Agua en San Juan, quita vino y no da pan

Regen an Johanni nimmt Wein weg und gibt kein Brot. - Regen im Sommer bringt für viele Feldkulturen keinen Vorteil. - Der Wein braucht um diese Jahreszeit kein Wasser mehr, im Gegenteil, Regen fördert dann den Mehltau und auch das Getreide will Ende Juni kein Wasser mehr haben.




Richard Wurdel, La Palma

Bild von Richard Wurdel





Samstag 08.08.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 6 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 25,8 Grad - niedrigste Temperatur 22,3 Grad

Wetterkapriolen am Weltkatzentag
Den Unseren geht´s am Fell vorbei

Was es nicht alles gibt. - Wir vermissen allerdings dringend den Weltwattestäbchentag und den internationalen Tag der Ferienhausvermittler. - Unsere sieben Racker haben heute Nacht und diesen Morgen den gleichen Radau und Aufruhr gemacht wie immer, und ich musste es erst in der Presse lesen, dass wir heute eigentlich Kaviar und Lachs hätten verfüttern müssen. - Aber am Weltkatzentag geht es eben nicht um die Vermenschlichung dieser Tiere, dafür bin an manchen Tagen ich ganz alleine schon genug, sondern man will diese Tiere ehren und daran erinnern, über wie viele Jahrtausende uns diese Feline bereits begleitet haben. - Gut, mich muss man daran nicht erinnern, vielleicht manchmal eher an die Menschenrechte, wenn gerade wieder eine vor Schnurren geifernde Mia nachts über einen herfällt, und sich nicht mit dem Vorderteil aufs Gesicht setzt. - Gut, selber Schuld, keine Frage und ich sage es ja auch immer wieder, wenn ich auf etwas neidisch bin, dann auf meine Katzen und sollte das mit der Reinkarnation einiger Dienstleister aus der religiösen Branchen tatsächlich irgendwie funktionieren, Sie wissen, wo Sie mich suchen können. - Ein Problem dabei ist, dass diese Tiere das ganz genau wissen, und die feiern sogar einen Weltdosenöffnertag, aber das bekommen wir meistens gar nicht mit. - Vielleicht war das der Tag, an dem keine der sieben Kaziken auf die Terrasse gekotzt, oder halbe Eidechsen in Schuhe gestopft hat, also irgendwann im Frühsommer muss das gewesen sein, ich hatte mir den Tag noch knallrot angestrichen. - Das ganze Gedöns um das Verhältnis zwischen Katzen und Menschen basiert sowieso nur auf einem Missverständnis, die trotteligen Zweibeiner holten die Katzen heran, damit diese die Mäuse aus dem Korn jagten, und die Katzen dachten, diese, bei der Bewegung so komisch wankenden Kreaturen wurden geschaffen, um für sie die Mäuse zu züchten.

Es sind sowieso alles nur Missverständnisse, oder wie würde man sonst darauf kommen, auf der falschen Seite der Insel einen Frachthafen zu bauen? - Aber das sind im europäischen Maßstab gerechnet Peanuts, dafür haben wir nun einen der sichersten und schönsten Jachthäfen der Kanaren und eine, mehrere zehntausend Quadratmeter große Fläche, auf der die Jungend der Insel Fahrradfahren lernen kann, oder Konzerte und Ausstellungen eine Heimat finden. - Übersetzungsprobleme sind ja im Grund auch nichts anderes als Missverständnisse, wer seine schrumpelnden Päpste, also papas arrugadas heiß haben will, der muss die dann auch so bestellen. - Und überhaupt, der Typ meinte eigentlich, er wäre in Indien und deswegen spielen Generation an Kindern Cowboy und Indianer, und nicht Cowboy und Amerikaner. - Aber das macht alles nichts, obwohl ich manchmal schon darüber nachdenke, ob nicht Indien doch die einfachere Wahl gewesen wäre, und der Unterschied zwischen der Neuen Welt und der Alten dann doch mehr ist, als nur ein Adjektiv. - Am meisten aber interessiert mich eigentlich, wer denn die Welten nummeriert hat? - Also Erste Welt und Dritte Welt und gibt es wirklich noch eine Welt dazwischen? - Paul hört mir immer geduldig zu, wenn ich ihm diese Fragen stelle, Penny auch, aber die wird irgendwann unruhig und will wieder weiter, also habe ich mir in diesen Dingen irgendwann Pauls Sichtweise der Welt angewöhnt. - Was absolut phantastisch ist, durch blaue Augen sieht man wirklich alles blau, zumindest wenn durch blaue Katzenaugen blickt und das macht vieles deutlich angenehmer. - Da gibt es dann plötzlich wieder nur noch eine Welt, alle heißen Miau, und Gut und Böse unterscheiden sich lediglich in Sachen hat Futter in der Hand, oder keins. - Derart gut gepolt lässt es sich dann den weiteren Verlauf eines Tages ganz einfach angehen. - Ich sagte doch, ich beneide Katzen, zu allererst meine, denn hier gibt es neben lecker Superhäppchen und eben dem schmeichelnden Neid auch noch jede Menge Bewunderung und Anerkennung.

Über das Wetter dürfen wir auch noch kurz reden, denn es gab zwei der bei uns seltenen Sommergewitter. - Bei so wenig Landmasse, wie es unsere Inseln nun mal bieten, sind Gewitter äußerst selten und das ist auch gut so. - Gäbe es im Sommer mehr Gewitter, dann hätten wir viel mehr Waldbrände und bislang scheinen wir aber den Durchzug dieser Front ohne Schaden in den Bergen überstanden zu haben. - Gestern blitzte und donnerte es bereits über Gran Canaria und Madeira, heute Mittag zog dann ein kleiner Ableger der Störung auch von Ost nach West über La Palma gegen Nachmittag dann zog und zieht das Gewitter auch über das Aridanetal und hinterlässt sogar den seltenen Augustregen. - Immerhin sechs Millimeter, also mehr als im ganzen Dezember, und vielleicht wird das sogar noch ein bisschen mehr und hier schließe ich noch mal einen Tipp an, den man ruhig auch in Ferienhäusern beachten darf. - Sollte es Gewitter geben, alle empfindlichen Geräte komplett vom Netz trennen, besonders Router oder Satellitenreceiver, bei uns liegen fast alle Leitungen noch oberirdisch und wenn so ein Blitz auch nur in die Nähe kommt, dann Gnade uns Sony. - Pfiffige Tandler der informatischen Branche, die ordern bereits vor dem Auftreten des Gewitters Router, Receiver und Fernseher, für all die armen Tröpfe, welche nicht schnell genug die Stecker aus der Wand bekommen. - Das Gewitterrisiko bleibt auch morgen noch erhalten und auch an der Küste muss man vorsichtig sein, die Wellen sind recht hoch. - Die Feiern in Barlovento zu Ehren der dortigen Schutzpatronin Virgen del Rosario mussten abgesagt werden, die große Gala zur Wahl der Romería-Königin in El Paso auch, (verschoben auf kommenden Mittwoch) und wer heute Nachmittag in der Caldera war, der hat sich auch einen feuchten Schreck abgeholt. -

Morgen, Sonntag den 09.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

20:30 Uhr Gala mit Wahl der Mini-Romería-Königin Romera Infantíl
Auf dem großen Parkplatz auf dem Weg zum Friedhof (Recinto Central)


Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF



Mia auf La Palma

Es gibt Bücherwürmer und Bücherkatzen


Paul auf La Palma

Sollten Sie Paul fragen, ob er die alle gelesen oder besessen hätte, glauben Sie zweiteres


Selten genug, Regen auf der Westseite La Palmas im August

Nicht lange anhaltend, aber es hat doch einen kräftigen Schauer heute gegeben





Samstag 08.08.2015 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1013 hPa

Gastbeitrag von Rose Marie Dähncke

Frau Sowieso, die Arme


Es war ein glückliches Ehepaar in fortgeschrittenem Alter. Sie sagte: "wir lieben uns immer noch so sehr; wenn wir uns im Zimmer begegnen, küssen wir uns und tanzen auch ein paar Schritte. Und ich gebe meinem Mann täglich einen Löffel Honig, das ist gesund". Er starb ihr trotzdem. Einfach so.

Kurz darauf fiel mir in der Stadt ein älteres Pärchen auf, umarmt und sich herzend und küssend, juchzend auf der Avenida flanierend. Ich dachte, ich seh´ nicht recht, aber es war tatsächlich die Witwe, Frau..., na, nennen wir sie einfach Frau Sowieso. Trafen sie da Bekannte, so rief sie schon von weitem glücklich und begeistert "schauen Sie mal, wir sind ja sooo verliebt". Sie rief es auch mir zu, deshalb weiß ich es so genau. Ganz schnell hatte sie schon einen Geliebten, und sie lebten zusammen in ihrem Haus.

Eines Tages kam ein Ehepaar bei mir zu Besuch. Die beiden redeten und redeten, über alle möglichen Dinge, und erst als ich müde und ihrer schon ziemlich überdrüssig war, gaben sie sich zu erkennen als Mitglieder einer evangelischen Gruppe in unserer zweiten Hauptstadt. Sie wollten mir eine Druckschrift und möglichst auch ihre Überzeugung verkaufen. Ich lehnte ab, aber sie waren vermutlich geschult und durch inselweiten Einsatz so abgehärtet, dass sie keineswegs wegen so ein bisschen Ablehnung aufgaben. Sie suchten nach immer neuen Motiven, dass man ohne ihre Gruppe nicht leben kann, und dass auch ich ihrer eines Tages plötzlich bedürfen könnte. Als Krönung ihres bisher wohldosierten Vortrags deklamierten sie dann salbungsvoll: "Jeder kann ganz unvorbereitet in die Situation geraten, dass er Gott braucht! Denken Sie nur an den plötzlichen Tod des Ehemanns von Frau Sowieso. Die Arme".

O je, nun wurden mir die Augen geöffnet. Da hatte sich ganz schnell Gott dieser armen Frau angenommen und zuckelte mit ihr die Avenida rauf und runter, und dabei knutschten sie auf Deubel komm mal raus. Wer ahnt denn so was.

Meine Tochter sagte später: "Mama, das war nicht Gott, das war der Heischwi". Heischwi, Heischwi? Kannte ich den? Nein. "Wer ist das denn, der Heischwi?" "Ach Mama, den kennt doch jeder. Das ist der, der sich dauernd neue Frauen per Anzeige sucht und sie abzusahnen versucht. Die Schlauen bleiben nicht lange bei ihm." "Und der heißt Heischwi?" "Nein, natürlich nicht, der heißt anders, aber das ist unsere Abkürzung für Heiratsschwindler".







Bild von Richard Wurdel





Freitag 07.08.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 27,0 Grad - niedrigste Temperatur 20,3 Grad

Mehr Geld für den Straßenbau
Aber keiner spricht mehr von der Autobahn

Mein Spruch lautet ja immer, das beste Argument gegen eine Autobahn sind gute Straßen. - Im Generalplan der Insel ist die famose und häufig diskutierte Autobahn von Santa Cruz bis nach Los Llanos eingezeichnet, allerdings spricht man im Moment nicht mehr von diesem Projekt. - Ob es sich bei dem Schweigen um pure Vernunft handelt, oder Unwille zur Auseinandersetzung mit der breiten Ablehnung eines solchen Projektes, das weiß ich nicht, aber spricht man über den Straßenbau im Moment, dann sind andere Maßnahmen auf dem Tagesplan und eben nicht die Autobahn. - Ganz vorne an stehen die Vollendung der Nord- und Südumfahrung und da ist man ja immer noch kräftig am buddeln, obwohl beide längst fertig sein sollten. - Die Nordtrasse allerdings ist mehrfach so teuer geworden als geplant, also musste immer wieder gewartet werden, bis neue Gelder vorhanden waren und bei der Südumfahrung hat man sich ebenso aus Geldmangel dazu entschieden, auf ganz kleinem Feuer zu kochen. - Das bedeutet aber eben auch, Baustelle seit Jahren bereits mit immer wieder vorkommenden Sperrungen und niemand traut sich so genau vorauszusagen, wann denn nun diese beiden Projekte wirklich fertig werden. - Dann steht ja auch noch die Umgehungsstraße von Tazacorte an, diese Arbeit hat man komplett gestoppt, dort wird seit nunmehr zwei Jahren überhaupt nicht mehr gearbeitet, aber da will man auch so schnell wie möglich nun drangehen. - Ohne konkret Zahlen zu nennen, man ist halt vorsichtig geworden, fordert unser Inselpräsident nun mehr Anteile für La Palma aus dem Topf, welchen die Kanaren aus Madrid für den Straßenbau bekommen. - Aber nicht nur das, man will auch direkt mit Madrid verhandeln um direkte Finanzierung zu bekommen, so wie das auch mit dem Stadtstrand in Santa Cruz geklappt hat. - Wenn die großen Insel direkt mit Madrid verhandeln können um punktuelle Projekte zu finanzieren, dann können wir das doch auch, fehlendes Selbstbewusstsein war noch nie das Problem unseres Inselpräsidenten. Erfolg kann man da auch bereits vermelden, für die Sanierungsarbeiten der Straßen auf den Roque de Los Muchachos hat Madrid uns eine Million eingeräumt, nachdem man erfahren hat, dass dort oben weitere 20 Cherenkov-Teleskope erstellt werden sollen.

Neben den vier bereits beschriebenen Maßnahmen steht aber noch eine weitere Strecke auf dem Wunschzettel, und das ist eben nicht die Autobahn, welche früher nach den vier Großprojekten genannt wurde, sondern jetzt wird die Strecke El Remo nach Fuencaliente favorisiert, eine Verbindung, die bereits seit Jahrzehnten gefordert wird. Zumindest möchte man ein Vorprojekt für diese Straße erstellen und das kann ein interessante Aufgabe werden, denn es wird technisch sehr aufwendig, dort eine Straße zu erstellen. - Das sind zwar nur ein paar Kilometer, aber die Strecke führt eben an den Steilhängen der Cumbre Vieja entlang und dort findet man meist keine solide Felsstruktur, sondern Geröll. - Angedacht hat man dort sowohl eine Tunnelstrecke, fast auf der gesamten Strecke, oder eine Trasse auf Stelzen im Meer. - Auf jeden Fall ist allen klar, dass das keine einfache Angelegenheit sein wird und man sich auf deutlich höhere Kosten pro Kilometer einstellen muss, als bei normalen Straßen. - Besonders aus touristischer Sicht wäre diese Anbindung der südlichen Küste an Puerto Naos und El Remo interessant, mit einer solchen Straße würde man eine Fahrt von deutlich mehr als einer Stunde von Puerto Naos an die Südspitze zu einer Minutenfrage machen. - Denken wir dabei an das Thermalbad der Heiligen Quelle, dann drängt sich dieser Verkehrsweg fast auf und man versteht den Wunsch aller Investoren in Sachen Tourismus, doch diese Straße endlich zu bauen. - Die Marine Schutzzone grenzt allerdings genau an dieses Stück Steilküste und darüber hat man noch überhaupt nicht gesprochen, ob denn ein solcher Verkehrsweg dort auch Relevanz für diese Schutzzone hat. - Sicherlich, zumindest wenn das Projekt mit den Stelzen im Meer zum Tragen kommt. - Der ganz große Traum wäre ja dann auch noch, dass man diese Küstenstraße weiter herum um die Südspitze plant, bis hin nach Santa Cruz. - Auch das wurde schon mal in feuchten touristischen Träumen angedacht, aber man würde dabei mehr Küste zerstören als erobern, und das kann ja dann auch der Sinn nicht sein. - Wir dürfen also gespannt sein, was sich die Techniker für Ideen einfallen lassen, diese paar Kilometer an der Steilküste zu überbrücken, und dann sind wir noch viel gespannter, welche Töpfe sich denn öffnen lassen, für dieses kleine Stück Straße mit dem großen Ergebnis.

Morgen, Samstag den 08.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

09:00 Uhr, "Canicross" (Hund läuft mit Herrchen oder umgekehrt…)
Vor der Casa de la Cultura

12:00 Uhr, Ausstellung Rettungshunde und Agility-Vorführung
Vor der Casa de la Cultura

18:00 Uhr "Jinkana-Automovilística" - Geschicklichkeitswettbewerb mit Autos
Avenida Islas Canarias, also der Hauptstraße im Ort

21:30 Uhr. Gala mit Wahl der Romería-Königin
Auf dem großen Parkplatz auf dem Weg zum Friedhof (Recinto Central)

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF





Hier zur Abwechslung mal wieder ein echter "Hempel"





Freitag 07.08.2015 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 64 % - Luftdruck 1013 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Agua en Abril, fanegas mil

Wasser im April, tausend Scheffel. - Je näher es am Sommer regnet, um so wertvoller betrachtet man die Niederschläge. - Die Fanega ist sowohl ein Raum- als auch ein Flächenmaß und hier durchaus gebräuchlich beim Bestimmen, wie viele Bananen man denn hat. - Etwas mehr als ein halber Hektar, 5.248qm bringt eine fanega oder fanegada hier auf den Kanaren mit, woanders in Spanien ist das aber durchaus unterschiedlich.






Bild von Richard Wurdel





Donnerstag 06.08.2015 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 26,8 Grad - niedrigste Temperatur 19,7 Grad

Ist die Krise schon vorbei?
Weniger "Chinos" und "Compramos Oro"

Nein, ich kann das Gras nicht wachsen hören, es ist der Wind, der es zum rascheln bringt. - Auch weiß ich nicht, wann denn die fragwürdige Zeit, die wir hier fast verniedlichend bis ärgerlich als "crisis" bezeichnen, zu Ende geht, und wahrscheinlich muss das ja eh jeder für sich alleine beschließen, denn auch in der allersten Welt gibt es Leute, die mit ihrem Gehalt so gar nicht über die Runden kommen. - Allerdings haben über 30% Arbeitslosigkeit und schlechteste Aussichten für Jugendliche hier schon einen robusten Blues geblasen, und seit Ende 2007 sprechen wir deshalb hier auch von der Krise. - Diese Krise hat viele Gesichter, manche haben sogar gewonnen dadurch, man möchte es kaum glauben, aber es ist so. - Äußerlich haben wir uns hier auf der Inseln niemals das Krisengesicht gegönnt, in einer ländlichen Region, und das sind wir zweifelsohne, muss hohe Arbeitslosigkeit und wenig Geld nicht unbedingt ins Elend führen, so wie das in Ballungsräumen ohne ländlichen Hintergrund schon viel eher der Fall ist. - Man musste und muss schon genau hingucken um festzustellen, dass hier immer noch zu wenig Geld unterwegs ist, um unsere, in den Aznar-Jahren geweckten Erwartungen zu erfüllen. - Nein, nicht wieder die Diskussion, wer denn schuldiger war, Aznar, weil er uns verschuldet hat, oder Zapatero weil der versucht hat die Schulden wegzulächeln und nichts getan hat, und wieso denn überhaupt, die allermeisten Privatleute haben gar keine Schulden, sondern einfach zu wenig Geld. - Aber auf dem Land ist es möglich, die Krise besser und einfacher abzureiten. - Die meisten Leute wohnen in Eigentum, viele junge Leute sind aus Mietwohnungen wieder ausgezogen und zu den Eltern zurück, und dann ist da eben noch das, was man Nachbarschaftshilfe nennt, und der eigene Garten. - Tauschgeschäfte sind längst wieder an der Tagesordnung, da wird auch der Schritt über die Grenze hin zur Schwarzarbeit großzügig verschoben, leben und leben lassen hängt manchmal auch vom Weggucken ab.

Seit dem Jahr 2007 ist ein, für fremde Besucher archaisch wirkendes Arbeitsgerät wieder häufiger in Betrieb, die Guataca. - Eine schwer zu beschreibende Hacke mit zwei Spitzen und einem viel zu kurzen Stil, der einen fromm in die Bücke zwingt bei der Feldarbeit, aber mit andere Geräten kommt man bei unserer steinigen Erde einfach nicht voran. - Überall wurden plötzlich die kleinen Gärten wieder bestellt, "huertas" genannt, und so der Weg in den Supermarkt seltener und auch mehr Hühner und Kaninchenställe kann man wieder beobachten, die Leute wissen sich halt zu helfen. - Allerdings sind es meist alte Leute, welche dort die schwere Hacke in den Boden schlagen, denn auch hier haben wir bereits eine Generation "Gemüse im Supermarkt-Käufer" großgezogen und viele aus unserer Altersgruppe waren und sind vielleicht sogar stolz darauf, dass unsere Kinder niemals diese Hacke in die Hand nehmen mussten. - Wichtig dabei ist halt, dass die Erde, in welche du die Kartoffeln setzt, deine eigene ist, und das trifft hier in den allermeisten Fällen zu. - Wer hier fremd ist, dem fällt das aber sicher nicht auf, dass wieder in mehr Gärten Kartoffeln als Unkraut wachsen, aber leerstehende Läden, das nimmt jeder wahr. - Da blicken wir vor allem nach Santa Cruz und Los Llanos, und im ersten Fall ist es nicht nur die Krise, welche dem Einzelhandel deutlich zugesetzt hat, sondern das Umfeld, oft als Speckgürtel betitelt hat aufgerüstet mit Läden auf der Grünen Wiese, und was der Gemeinde Breña Alta lieb und steuerträchtig ist, das setzt der Gemeinde Santa Cruz zu. - In unserer Hauptstadt findet eben neben der "normalen Krise" auch noch ein Strukturwandel statt, Ikea und Lidl schlagen eben wohl Lücken in den konservativen Handel.

Aber auch in Los Llanos hat sich der Handel stark ausgedünnt, da war aber auch vieles auf Pump und ewiges Wachstum gesteuert, und in manche Läden, aus denen ein Traditionsbetrieb verschwand, setzten sich "Chinos" also Chinesen rein, welche mit ihren Billig-Läden dem angestammten Handel wohl zu schaffen machten und machen. - Die Ein-Euro-Läden sind eigentlich komplett verschwunden, und Haushaltswarenläden gibt es auch kaum mehr und eigentlich sollte unser lokaler Handel dem "San Correo" und der "Santa Aduana" auf immer dankbar sein, denn die grausam schlechte Post und der hinterhältige Zoll sorgen noch dafür, dass der Internethandel hier auf der Insel kaum Arbeitsplätze im Handel vernichtet hat. - Und dann kam die große Zeit der "Compramos Oro-Läden" die auch wie Chinesen aus dem Boden sprossen, und dort trugen nun die Leute den Schmuck ihrer Oma hin und manchmal auch einen Verlobungsring, wenn eben das Wasser bezahlt werden musste, oder die Unelco die rot eingefärbten Mahnungen verschickt hatte. - Meist saßen da blutjunge Mädchen hinter den Panzerglasscheiben, und zahlten lächerliche Beträge für die kleine Schätze aus, und teilweise war das dann schon beklemmend, wenn man mal aus sicherer Entfernung die Szenerie sah, wie da traurige Leute ihren Schmuck in schmucklose Läden trugen, um mit ein bisschen Geld wieder in den Alltag zu tauchen. - Es sind weniger geworden, deutlich wird das bei den Goldankäufern auf jeden Fall und in El Paso hat vor einer Weile sogar der Chinese geschlossen, der in der Innenstadt gegenüber dem Rathaus vor ein paar Jahren aufgemacht hatte. - Aus einem Sonnenbrand wird noch kein Sommer, aber wenn wir das Auftauchen von Billigläden und Goldankäufern damals als Spiegel der Krise betrachtet haben, dann könnte man daraus auch einen Umkehrschluss basteln. - Letztendlich muss jeder selbst für sich beschließen, wann die Krise vorbei ist, und ich habe Monatsende immer Krisengipfel mit meiner Brieftasche, wenn ich die Mieten und das Taschengeld für meine Töchter nach Gran Canaria schicke…


Morgen, Freitag den 07.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

20:15 Uhr, Fußballturnier "Pedro Simón López-Peruco" 3. und 4. Platz
Fußballstadium

21:15 Uhr, Fußballturnier "Pedro Simón López-Peruco" Finale
Fußballstadium

21:30 Uhr Folklorefestival Cumbre Nueva mit
der Gruppe Noroeste Guiense und den Solisten Patricia Muños und Luis Morera
Auf dem großen Parkplatz auf dem Weg zum Friedhof (Recinto Central)

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF





Die Guataca, hier noch ein Vorkrisenmodell aus dem Archiv, welche Rost angesetzt hat





Donnerstag 06.08.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1017 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Agua del cielo, no hace agujero

Wasser vom Himmel macht kein Loch. - Oft steht der Reim über dem Sinn. - Das Wort Loch soll wohl die Entbehrung bedeuten und das Wasser vom Himmel, also Regen, dieses verhindern kann. - Irgendwann hat ein Landwirt diesen dummen Spruch mal abgelassen, wahrscheinlich gerade auf dem Weg von der Beerdigung zur Kneipe, und er wollte wohl, dass man ihn in Ruhe lässt und das ist, was wörtlich übergeblieben ist.






Bild von Richard Wurdel





Mittwoch 05.08.2015 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 25,1 Grad - niedrigste Temperatur 20,1 Grad

Über sieben Jahre musst du gehen?
Die erste Million ist die leichteste…

Kommt halt immer darauf an, von was man spricht. - Bevor wir uns aber mit dem Dauerbrenner Arbeitslosigkeit beschäftigen, noch kurz das Wetter, und der Besuch des ehemaligen Königs Juan Carlos I auf der Insel, den so niemand bestätigen will. - Die kommenden drei, vier Tage bleibt das Wetter so wunderbar sommerlich und frisch, erst danach könnte auch uns wieder eine kleine Hitzewelle erwischen, aber auch wieder nicht mir zu erwartenden Rekorden. - Für den 10. August erwarten wird dann Wind aus dem Süden und man rechnet uns sogar eine kleine Wahrscheinlichkeit an Niederschlägen aus, allerdings weist uns die Erfahrung, dass das im Sommer eigentlich nur auf der Ostseite was werden könnte. - Der August bislang mit den Temperaturen unter dem Mittel, und eine Änderung erst ab dem zweiten Monatsdrittel. - Der ehemalige König Juan Carlos I soll auf der Insel gewesen sein, so zumindest schreibt das die Zeitung "Vanitatis" in einem Artikel und wenn man den Zeitraum, der nicht genau genannt wird sich hinbiegt, dann müsste der eigentlich genau zur Bajada auf der Insel gewesen sein. - Mitbekommen hat niemand etwas, oder alle tun nur so. Vanitatis, die für Klatsch und Tratsch bekannte Zeitung meint aber mitbekommen zu haben, dass genau dort, wo der ehemalige König auf La Palma gewesen sein soll, ein erhöhtes Polizeiaufkommen gesichtet wurde. - Ich wundere mich ein bisschen darüber, wie soll man denn einen solch bekannten Kopf hier während der Bajada verstecken und wenn der mit dem Segelboot kommt, wie der Artikel beschreibt, dann bekommen das doch andere Segler mit. - Wie dem auch sei, der echte König, also der Sohn Felipe VI war ja auch vor ein paar Wochen da, also lasst uns weiter munkeln, das macht doch immer Spaß…

Ein bisschen gemunkelt wird auch über die nicht anhalten wollenden positiven Nachrichten über den Arbeitsmarkt in Spanien. - Seit Oktober 2013 nun sinkt die Zahl der Arbeitslosen, das ist eine hervorragende Nachricht, und das kann uns auch keiner nehmen und wir haben inzwischen auch die erste Million geknackt, also eine Million Arbeitslose weniger. - Ein bisschen habe ich aufgerundet, das gebe ich zu, und auch greife ich munter in die Monate des Jahres, um diese erste Million auch herzeigen zu können. - Also im Februar 2013 waren laut der "Sepe" (Servicio Público de Empleo Estatal), das was man Arbeitsamt, oder Arbeitsagentur nennen könnte, 5.040.222 Menschen in Spanien als arbeitslos gemeldet, und im Juli 2015 sind es 4.046.276. - OK, ich höre bereits den Aufschrei, das ist noch gar keine Million, aber wer wird denn angesichts der Zahlen kleinlich sein. - Und, man dürfte auch, nach meiner eigenen Bedingung, einen Februar mit einem Juli nicht vergleichen, denn auch hier habe ich getrickst, und wenn man nun Juli 2013 mit dem Juli 2015 vergleicht, so wie sich das monatsbereinigt gehört, dann sind das immer noch 625.538 weniger. - (4.698.814 Juli 2013 - 4.419.860 Juli 2014 - 4.046.276 Juli 2015) - Meine Tricksereien sollen aber auch nur zeigen, dass es wohl darauf ankommt, wie man bestimmte Zahlen ins Licht hält und aus einem, durchaus positiven Trend, noch keinen Sieg machen kann. - Es sind halt immer noch über 4 Millionen und es müsste die 2 davor stehen, dass wir Zahlen erreichen, die wir noch vor "der Krise" hatten. - Von knapp 2 Millionen Arbeitslosen im Jahr 2007 sind wir auf knapp über 5 Millionen im Jahr 2013 geklettert, also in einem Zeitraum von 6 Jahren und wenn wir heute hochrechnen, dass wir im Jahr rund 300.000 Menschen wieder in Arbeit (oder sonst wo hin) schicken können, dann brauchen wir bei der momentanen Geschwindigkeit der Abnahme der Zahl der Arbeitslosen weitere sieben Jahre. - Nicht, um auf Null zu kommen, das ist abwegig, aber eben den Stand vor der "Krise" zu erreichen, also unter 2 Millionen.

Solche Zahlenspiele sind ja auch nicht ganz seriös, denn es ist ja nicht wirklich davon auszugehen, dass das Absinken der Zahl der Arbeitslosen in diesem wunderbaren Tempo wirklich weitergehen kann. - Schön wäre das auf jeden Fall, ohne Frage, aber wir wissen ja, dass uns im Moment wirtschaftlichen Faktoren, für die wir eigentlich nichts können, billiger Euro und billiger Treibstoff, deutlich favorisieren, und wir nicht damit rechnen sollten, dass das so einfach weiter geht. - Dagegen sprechen auch die Zahlen der Arbeitsverträge welche ausgegeben werden, die Firmen wagen es fast nur noch zeitlich begrenzte Verträge zu vergeben, natürlich aus der Angst heraus, das bislang noch klapperige Gestell eines gewünschten "Spanischen Wunders" sei so zerbrechlich, wie die wunderbare und wundersame Rosinante. - Die Zahlen hierzu sprechen Bände, von den 1.795.713 ausgestellten Arbeitsverträgen im Juli 2015 waren 1.671.874 mit einer zeitlichen Begrenzung versehen, also nur 123.839 unbefristete Arbeitsverträge. - Weit entfernt bin ich von der Beantwortung der Frage, ob denn ein temporärer Arbeitsvertrag besser sei, als gar keiner, denn die Frage stellt sich doch erst gar nicht, und man darf auch als linker Elfenbeinturmbewohner nicht aus dem Auge verlieren, dass man die Hürden für unbefristete Arbeitsverträge nicht so hoch legen darf, dass kaum ein Arbeitgeber es wagt, ein solches Risiko einzugehen. - Da haben alle Seiten permanent zu lernen, und ob das "Spanische Modell" besser ist als das, nur noch virtuell vorhandene "Griechische Modell", das kann ich wirklich nicht beantworten, weil ich es nicht weiß. - Die erste Million ist die leichteste, und wir werden Monat für Monat weiter die Daumen drücken, damit noch mehr Millionen dazukommen, denn Arbeitslose in Massen stehen überhaupt keinem Modell. - Und dann haben wir noch eine ganz fiese Sache gemacht, nämlich auf der monatlichen Grafik mit den bunten und freundlichen Kurven mal die X-Achse auf Null gesetzt. - Nur mal so, um zu zeigen, wie weit der Abstand noch zum sicheren Ufer ist.


Morgen, Donnerstag den 06.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

19:30 Uhr, Workshop Kizomba-Tanz
Recinto ferial, neben der Guardia Civil gegenüber dem Mercadillo

21:00 Uhr, Konzert von Jonny Acosta
"Efímera Vida Bonita" (Schnelllebiges schönes Leben)
Casa de la Cultura

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF





Hier nun die üblichen Grafiken zum Stand der Arbeitslosenzahlen, und nachfolgend dann kommt der Vergleich der Grafik oben zu der, auch welcher wir die X-Achse mal auf Null gesetzt haben. - Das sind halt Grafiken, die zeigt man dann doch nicht so gerne und jedem.







Das Absinken der Zahl geschieht weiterhin in beachtlichem Tempo.




Und hier die Anlage zu dem krummen Verhältnis zwischen temporären Verträgen und unbefristeten.


Die Zahlen stammen wie immer von der "SEPE" dem Servicio Público de Empleo Estatal und wer die nachfolgenden Grafiken eingehender studieren will, der kann das auf gut 67 Steiten als PDF hier machen.





Mittwoch 05.08.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1015 hPa

Gastbeitrag von Claudia Gehrke

Sommer auf La Palma oder "Die Wand"


Früher waren wir immer zu zweit oder mehreren hier. Im Onlinezeitalter lässt sich von überall in der Welt aus arbeiten, so komme ich seit Jahren auch alleine, habe darüber ja schon hier geschrieben. Das alte kanarische Häuschen (gehört dem Autor Udo Rabsch, der nicht mehr reist) liegt auf der Westseite der Insel, 700 Meter hoch, Lavawände, ums Eck gebaut, nach hinten Richtung Osten und Cumbre keine Fenster und eine kleine Straße, auf der anderen Seite der Straße die vier Generationen Nachbarsfamilie. Nach vorne, abschüssig Richtung Westen wildes Gelände, Opuntien, alte Mandelbäume, trockene Pflanzen, Orangenbäume, Feigenbäume, weit unten Meer, keine Menschen zu sehen, im Gelände unter uns Ziegen und Podencos. Ich arbeite draußen, in der Ecke des Hauses an der weiß-schwarz gescheckten Wand. Wenn es Wind gibt, kommt der meistens aus Ost und erreicht die Ecke nicht. Ein Vordach mit winzigen Sonnenlöchern hält sie schattig. Ein idealer Arbeitsplatz. Über den Bildschirm schweift der Blick in die Ferne. Niemand ruft an. Da ich kurzentschlossen reise, wenn es günstige Flugangebote gibt, katapultiere ich mich quasi von einem Tag auf den anderen aus dem "normalen" Leben mit Telefonaten und Begegnungen in eine andere Welt, bin plötzlich alleine mit Natur. Lebe mit Himmel, Meer, Wolkenschauspielen, Wind, Tieren und Pflanzen. Fragen wie diese, ob die Geckos über mir an der Hauswand trotz LED-Birnen noch genug Motten fangen können oder ob die Opuntien den Sommer aushalten - ihre strammen Glieder, die das Wasser speichern, sind nach dem regenarmen Winter dürr, keine Reserven mehr -, scheinen mich auf einmal mehr zu beschäftigen als die andere Welt, Griechenland, Deutschland. Das alles ist wie hinter einer "Wand". Natürlich bin ich online, lese Nachrichten, chatte, maile, besuche die Nachbarn und kontaktiere meine hiesigen FreundInnen - und doch, wenn ich alleine herkomme, nehme ich die Welt ein wenig so wahr wie in dem Roman "Die Wand" von Marlen Haushofer. Jeden Morgen fliegt das Graja-Paar, es wohnt seit Jahrzehnten in der Palme, über die Terrasse und kommt pünktlich zum Sonnenuntergang zum Schlafen zurück, zwischendurch schaut es vorbei, um nach dem neuen Nachwuchs zu sehen. Jeden Nachmittag schwebt ein riesiger Schmetterling herum. Nachts raschelt es in anderen Palmen, etwas rennt hin und her. Eidechsen? Oder Ratten, obwohl ich die nie sehe. Katzen, ein kleiner gescheckter Nachbarshund. Oft unterhalten sich die Hunde, besonders bei Vollmond, auch die Ziegen. Manchmal fliegt eine Eule vorbei. Und in der Ecke des Vordachs eine Spinne im Netz, eine Tigerspinne?, ich beobachte, wie sie ihre Beute verschlingt. Angeblich gibt es hier keine giftigen Tiere außer den Hundertfüßlern, riesige Monster mit vielen Beinen, die ich erst zweimal zu Gesicht bekam. Tödlich ist ihr Gift nicht, auch sind sie scheu. Angeblich leben sie weiter, oder der Teil von ihnen, der nicht getroffen wurde, wenn man sie erschlägt.
Die Nacht kommt. Hellgrün, die ersten Sterne, türkis, schwarzgrün, tiefblau, das Meer orange, silbern, grün, schwarzblau. Linien auf dem Meer. Dann klarer Sternenhimmel. Die Michstraße zieht sich wie eine Wolke längs über die Terrasse, manchmal liege ich im Sternschnuppenregen. Es ist wirklich dunkel. Weit unten die orangenen Lichter der Stadt. Manchmal kommt heißer Wind aus Afrika, bringt Sandstaub, dann wird die Luft schmutzig, statt der schönen Klarheit ein paar Tage eklig gelblicher Dunst. An diesen Tagen sagen mir gutmeinende Auswanderer, die alle in "besseren" Lagen wohnen, 700 Meter sei die schlimmste Klimazone. Der heiße Wind kommt von oben - so ist es hier wärmer als unten. Es gibt eine Grenze, man macht einen Schritt von ca. 28 Grad direkt in 38 Grad. Manchmal begegnen sich beide Winde, der frische vom Meer und der warme vom Berg. Wenn der heiße Wind weht, geht der Blick besorgt in die Berge, ob irgendwo Rauch zu sehen ist. Die meisten großen Brände wurden von Zigarettenkippen verursacht. Aber es kann auch sein, dass sich eine Kiefer von selbst entzündet und das Feuer weitergibt von Baum zu Baum, die Kiefern überleben das. Sie werden wieder grün, skurrile Baumgestalten überall.
Einmal gab es Mäuse. Ich wehrte mich gegen Mausefallen. Wir waren anfangs zu zweit hier und versteckten nach und nach alles Essen. Ich war der Meinung, wenn sie nichts Essbares mehr finden, würden sie schon abhauen. Obwohl sie niedlich aussahen und ich kurz mit dem Gedanken spielte, ihnen etwas Essen zu gönnen - nur setzten sie ununterbrochen Junge in die Welt. Sie hatten erstaunliche Wege gefunden, an Futter zu kommen, eine sprang in den Beutel mit Brot an der Wand. Schließlich besorgten wir einen riesigen Steinguttopf. Nichts lag mehr offen herum. Dann war ich die erste Nacht alleine im Haus. Ich erwachte; etwas knabberte an meinem Ellenbogen: eine Maus! Von dem Moment an wurden sie Feinde. Ich kaufte endlich Fallen. Seitdem gibt es keine Mäuse mehr im Haus.
Eigentlich wollte ich wieder einmal über die schöne Natur und die vielfältigen Landschaften auf der Insel schreiben, nicht über die Atmosphäre des Romans "Die Wand" und über Mäuse. Doch das viele Schöne können Sie z.B. in Ines Dietrichs Buch "Geheimnisse der Insel La Palma" nachlesen.
Eben versinkt eine hauchfeine rötliche Mondsichel unter zwei Sternen im Dunst über dem Meer, der Himmel ist noch dunkelgrün.

Auch Autorinnen haben mich hier schon besucht oder machten Wanderurlaub, und so fließt La Palma in unsere Bücher.

Hier folgt der "Werbeblog" :

der Thriller "Wanderurlaub" von Regina Nössler (einen Gastbeitrag von ihr hier am 5.10.14); ein surrealer Roman über La Palma von Yoko Tawada, der bisher nur auf Japanisch erschienen ist, und nur ein Ausschnitt davon auf Deutsch; ein Text über den Hundeboulevard von Dagmar Fedderke (beide erschienen in dem umfangreichen zweisprachigen kanarischen Lesebuch "Canarias" mit Geschichten, historischen und aktuellen Bildern, Beobachtungen, Geheimtipps, Momentaufnahmen kanarischer und reisender Autoren und Künstler gibt - die "Zeit" schrieb dazu: "Als eine Liebeserklärung an die Inseln im Wind offenbart sich das Buch Canarias. […] Zweisprachig Deutsch-Spanisch und enorm vielschichtig). In Ausschnitten gab es diese beiden Texte auch als Gastbeiträge hier: Dagmar Fedderke 7.10 bis 9.10.14, Yoko 10.12.14) und von Sigrun Casper über Feste (erschienen bisher nur als Gastbeitrag hier (am 23.9.14). Ihr Text wartet mit anderen auf einen neuen Band von "Canarias").

Die größte Auswahl unserer Bücher zu La Palma finden Sie in El Paso bei "La Sorpresa", Bücher gibt es auch im Laden "Gecko" in Puerto Naos oder bei Simone auf dem Rastro und anderswo.

www.konkursbuch.com/html/kanaren.html

www.konkursbuch.com/html/dietrich.html

http://www.konkursbuch.com/html/noessler.html










Auch der geologische Wanderführer ist wieder bei Sorpresa in El Paso vorrätig





Dienstag 04.08.2015 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 43 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 25,8 Grad - niedrigste Temperatur 18,8 Grad

Wasser ist alles
La Palma, die trockenste Region des Landes

Vorab eine Feiertagswarnung, morgen der 5.8. ist auf ganz La Palma Feiertag, man zelebriert den "Día de la Virgen de Las Nieves" und zugleich wird morgen auch die Statue der Patronin wieder von Santa Cruz zurück in die Wallfahrtskirche nach Las Nieves gebracht.

Vermuten konnte man es ja bereits nach diesem Winter, aber Klarheit darüber bringen einem nicht nur die eigenen Beobachtungen, sondern noch viel mehr die Grafiken der staatlichen Meteorologen. - Die Zeitung El Día greift das wunderbar auf und so richten wir halt unseren Blick nicht nur auf diese Grafiken, sondern einfach auch auf die Landschaft, rund um uns herum. Aber man muss schon genau hinsehen, um die außergewöhnliche Trockenheit wahrnehmen zu können. - Der Kiefernwald ist grün wie immer, und in den bewohnten Zonen liefern die Gärten und Bananenplantagen ebenso ein saftiges Bild ab, man muss eben schon die unbewohnten, und nicht landwirtschaftlich genutzten Gebiete betrachten, um die diesjährige Trockenheit einschätzen zu können. - Das fällt im Sommer natürlich noch schwerer, es ist immer trocken in dieser Jahreszeit, so war es März und April deutlich einfacher zu erkennen, dass dieser Winter es nicht wirklich gut gemeint hat in Sachen Niederschläge auf der Insel. - Nur im Oktober und November gelang es Tiefdruckausläufern vom Westen her Wasser auf die Insel zu bringen und in beiden Gelegenheiten regnete es auf La Palma viel weniger, als auf den anderen Inseln. - Das drückt auch die Grafik ganz gut aus, denn nur La Palma wird mit einer Regenschuld dargestellt, die anderen Inseln liegen im Soll. - Dabei sollte der Vergleich mit Lanzarote und Fuerteventura nicht so sehr unser Augenmerk verdienen, die anderen westlichen Inseln sind eher der Maßstab. In der Tat war das in den Monaten Oktober und November so, dass man, bis hin zu Überschwemmungen auf Tenerife gemeldet hatte, als bei uns lediglich moderate Niederschläge stattfanden.

Es handelt sich also um eine sehr lokale Angelegenheit, wären die dicksten Wolken ein paar Kilometer weiter südlich oder nördlich angekommen, dann wäre auch unsere Insel mit ausreichend Wasser versehen worden. - Ausreichend Wasser, um zumindest der Statistik ein grünes Mäntelchen zu verleihen, denn es ist nicht nur die Anforderung, mindestens 400 Millimeter im Winter auf der Westseite, sondern auch noch wie und wann. - Fallen diese 400 Millimeter in ein paar Tagen in einem Monat, dann wird die Jahresstatistik dennoch positiven Vollzug rufen, allerdings fließt das allermeiste Wasser bei solchen Starkregen komplett ungenutzt ins Meer. - Viel schlimmer noch, auf dem Weg in den Atlantik reißt das Oberflächenwasser auch noch die so mühsam angesammelte dünne Humusschicht mit, und das Ergebnis dabei ist nicht nur der Verlust an wertvollem Mutterboden, sondern auch der letztendliche Verlust der ganzen Insel. - Nun reden wir eben über Erosion und wir müssen nur irgendeine Landkarte betrachten, um die tiefen Schluchten der Insel zu bewundern, Ergebnis vieler starken Regenfälle. - Was hinten dabei rauskommen wird ist auch klar, eines Tages, in ein paar Millionen Jahren ist die Insel dann wieder verschwunden. - Wenn die vulkanische Aktivität nicht weitere Landmassen hinzufügt, nagen Regen, aber auch Wind und das Meer an der Insel so lange, bis diese irgendwann nicht mehr über den Meeresspiegel herausragen wird. Der Regen ist also nicht nur der Segen der Insel(n), sondern letztendlich auch Fluch und Untergang, wobei die Vertreter der Immobilienbranche bei dem Gedanken dennoch sehr ruhig bleiben können, denn es ist anzunehmen, dass die Menschheit noch vor dem Verschwinden der Insel aus irgendwelchen anderen Gründen keine Grundstücke mehr erwerben kann.

Bleibt dennoch die knackige Trockenheit dieses Winters und in der Tat, nach Oktober und November ist so gut wie kein Regen mehr gefallen, welcher auf der Westseite für nachhaltige Wirkung gesorgt hätte. - Noch herrscht keine akute Dürre, aber in der Landwirtschaft hat man bereits vorsorglich reagiert und die Zuteilungen gekürzt und Besitzer von Galerien und Brunnen sind aufgefordert, so viel Wasser wie möglich zu fördern. - Was uns die Grafiken der AEMET auch noch zeigen ist, gemessen an den letzten drei Jahren ist La Palma nicht besonders trocken, und wenn man gar nur den letzten Juli nimmt, dann haben wir sogar zu viel Regen abbekommen. - Aber es hat doch gar nicht geregnet im Juli? - Nein, im Westen nicht, aber auf der Ostseite und das bisschen Regen hat dafür gleich ausgereicht, der Juli-Statistik für La Palma einen nassen Monat vorzugaukeln. - Die Tabelle gibt Auskunft darüber, wie viel es die letzten 10 Winter auf La Palma auf der Westseite geregnet hat, gemessen an unserem Standort auf 540 Meter Höhe, jeweils von Oktober bis April, beide Monate einschließlich. - Der Durchschnitt der letzte 10 Jahre beträgt hierbei 380 Millimeter und die haben wir diesen Winter nicht mal halbwegs erreicht, der Winter 2011/2012 war allerdings noch deutlich trockener.


05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14 14/15
508 mm 391 mm 398 mm 251 mm 530 mm 678 mm 79 mm 563 mm 259 mm 135 mm





Von Juli 2014 bis Juli 2015 meldet die AEMET (Acencia Estatal de Meteorología)La Palma als die trockenste Region Spaniens.




Das ändert sich augenblicklich, wenn man nur den Juli 2015 alleine betrachtet.


Morgen, Mittwoch 05.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

Nix

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF







Dienstag 04.08.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1017 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Agua de Enero, cada gota vale dinero

Wasser im Januar, jeder Tropfen ist bares Geld. - Ab gestern die "Wasser-Sprüche", meist ist viel Regen gut, ohne Wasser geht halt gar nichts und auf jeden Monat reimt sich etwas. - Man merkt auch ganz deutlich, dass die allermeisten dieser Sprüchen einen Ursprung in der ländlichen Bevölkerung haben.






Bild von Richard Wurdel





Montag 03.08.2015 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 34 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 24,8 Grad - niedrigste Temperatur 18,3 Grad

Wasser (M)Arsch
Träumereien am tropfenden Hahn

Los Llanos, die einwohnerreichste Stadt der Insel und ohne Frage ökonomischer Motor mindestens der Westseite der Insel. - Boomtown des letzten Drittels des vergangenen Jahrhunderts und damit auch ein bisschen Schuld daran, dass der Nordwesten der Insel unter kräftiger Landflucht zu leiden hat. - Das mit der Landflucht geht aber bis heute weiter, der ländliche Raum dort im Nordwesten wird eher zum Rückzugsraum für Zivilisationsmüde, als dass man es schaffen würde, dort wieder jungen Familien entsprechende Lockmittel mit Schulen, Geschäften und Arbeitsplätzen zu bieten. - Allerdings muss das gar nicht zum Nachteil des Nordwestens sein, smart oder mindestens bauernschlau könnte man daraus durchaus lockende Tugenden schmieden, röhrende Massen hinterlassen immer wohlfeile Nischen, in die kluge Köpfe mehr als nur eine Idee packen können. - Los Llanos ist aber zu einer Metropole geworden, sollte man uns dieses Wort überhaupt überlassen wollen, aber für unsere Verhältnisse ist das so und selbst wir in El Paso sagen eigentlich ohne nachzudenken, wir fahren in die Stadt, wenn wir Los Llanos meinen. - So viel Wachstums hat natürlich seinen Preis, wie überall, und auch wenn natürliche Limits, aber noch mehr die Krise ab dem Jahr 2008 ein weiteres Wachstum der Stadt verhindert haben, der Preis für zu schnelles Wachstum ist trotzdem zu bezahlen. - Da kann man an anderer Stelle vielleicht mal die zweifelhafte Raumordnung hinterfragen, aber das soll nicht heutiges Thema sein. - Mit dem schnellen Wachstum steigen natürlich auch die Nachfragen nach Ver- und Entsorgung und auf bestes Fachwissen beim Bau von Sickergruben und immer dienstbaren Basalt kann man sich bei häuslichen Abwässern wohl darauf verlassen, dass dieses Thema keines wird. Industrielle Abwässer haben wir nicht, und die Landwirtschaft klammern wir sowieso aus allem aus, viel zu wichtig die Bananen, als dass man darüber diskutieren wolle.

Städtische Wasserversorgung, das wurde auch erst im letzten Viertel des vergangenen Jahrhunderts ein Thema, und irgendwann wurde es ja sogar zur Pflicht für die Gemeinden, alle Häuser an eine kommunale Wasserversorgung zu bringen. - Sagen wir mal vorsichtig, das ist ein bisschen schnell gegangen, und man hat wohl in der Eile nicht so genau darauf geachtet, das überall nach bestem Fachwissen zu erledigen und auch darüber nachzudenken, wo denn wie viel Wasser überhaupt benötigt wird. - Die Zahlen, welche uns heute genannt werden, wie viel Wasser aus dem öffentlichen Netz in Los Llanos verschwindet, die variieren je nachdem, wer diese nennt. - Auf jeden Fall geht mehr verloren als ausgeliefert wird, da ist wohl Handlungsbedarf angesagt. - Praktisch, dass heute Regierung, gestern oder auch wieder morgen Opposition sein werden, und damit Schuld und Sühne gleich wieder umverteilt werden, aber leider müssen wir anerkennen, dass es weder die einen, noch die anderen es geschafft haben, dort nachhaltig einzugreifen und man seit, inzwischen Jahrzehnten, immer nur flickt, aber nicht wirklich Missstände behebt. - Natürlich geht es dabei ums Geld, wie viel des Haushaltes man sich denn leisten kann in dauernde Bauarbeiten rund um die Wasserversorgung zu stecken, sowieso in den Krisenhaushalten der vergangenen Jahre, in denen Sparen schick war und eine Umverteilung aus der Sparte Investitionen in Soziales Not war. - Auch bezahlen ganz viele Nutzer überhaupt kein Stadtwasser, obwohl sie dieses beziehen, in den großzügigen Zeiten des Booms waren Listen und Zählernummern eher störendes Beiwerk, und augenzwinkernd übersah man solche dusseligen Formalitäten wie Verträge und Abstandszahlungen. - Allen war klar, das rächt sich irgendwann, und irgendwann dauert nun schon sehr lange und erst jetzt begreift man langsam, dass der perfide Traum von der wunderbaren Privatisierung der öffentlichen Wasserversorgung eben auch seine Grenzen hat. - Vor ein paar Jahren träumte man noch davon, viele Millionen würde man von einem privaten Dienstleister dafür erhalten, dass der für einen gewissen Zeitraum dann das Recht hat, für das verteilte Wasser auch zu kassieren. - Und wie man uns von überall her gewarnt hat, die globalen Heuschrecken stehen vor der Haustür, ihr dürft solche Dinge wie die Wasserversorgung nicht in private Hände legen, da kommt Monsanto von links und Nestlé von rechts und schwupp seit ihr Sklaven der Globalisierung. - Unterschreibe ich alles, die klopfen jeden Tag an, mit Düngemitteln, Babymilch und eigenen Fernsehkanälen und es gelingt kaum noch, im täglichen Alltag um alle diese Pfuis herum zu konsumieren, aber das mit der Gefahr der Privatisierung der öffentlichen Wasserversorgung auf La Palma, das unterschreibe ich nicht.

Wir haben es doch versucht, Aqualia, Sacyr und schließlich ist übrig geblieben Canaragua, und anfänglich umwarb man die Gemeinden, und in Tazacorte und Breña Alta gelang das auch, sogar in Santa Cruz bezahlte Canaragua noch einen Millionenbetrag, um die Wasserversorgung zu übernehmen. - Zunächst waren die anderen Gemeinden noch abwartend, auch weil die bei der Ausschreibung nicht berücksichtigten Anbieter immer gegen die Ausschreibung später klagten, so wie man das in Spanien irgendwie immer zu machen scheint, aber inzwischen ist nur noch Canaragua übrig geblieben, alle anderen sind nach Hilfe schreiend von der Insel wieder verschwunden und Gemeinden wir El Paso oder Los Llanos mussten erleben, wie auf deren Ausschreibungen hin sich nicht mal mehr der inzwischen Monopolist Canaragua um die Wasserversorgung bemüht hat. - Keine Millionen für den Stadtsäckel, so einfach läuft das nicht, man kann sich nicht die marode Wasserversorgung von einem privaten Dienstleister reparieren lassen und dafür auch noch Geld bekommen. - Diese fette Kröte muss halt erst mal geschluckt werden, die Heuschrecken trinken das Wasser aus Los Llanos nicht, sondern warten ab, bis wir das Leitungsnetz selbst erst repariert haben. - Allerdings, fast hätte es geklappt, die Heuschrecken waren mal so gierig, dass man fast zugeschlagen hätte, aber man war in den meisten Gemeinden nicht schnell genug, oder einfach zu träge, und inzwischen haben die alle mitbekommen, dass man, neben denen, die immer schon am Wasser verdient haben, einfach keinen weiteren Tropfen abzweigen kann. - In irgendwelchen Büros mit herrlicher Aussicht auf weitere Hochhäuser hängt eine Landkarte, und darauf gibt es ein paar dicke rote Balken, die selbst nichteigenweihten Leuten signalisieren, dort haben wir nichts verloren. - Unter einem dieser Balken befindet sich die Insel La Palma, sonst der Globalisierung komplett ausgeliefert, in Sachen Wasser allerdings können die alle noch von uns lernen, denn bei uns war das Wasser immer schon in privater Hand…


Morgen, Dienstag 04.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

20:15 Uhr, Fußballturnier, 1. Halbfinale Turnier "Pedro Simón López Peruco"
Fußballstadion

21:15 Uhr, Fußballturnier, 2. Halbfinale Turnier "Pedro Simón López Peruco"
Fußballstadion

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF





Man kann es ja mal versuchen, wie lange es hält...





Montag 03.08.2015 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1018 hPa

Gastbeitrag von Rose Marie Dähncke

Mann im Sonderangebot


Über die Pilze lernte ich einen ziemlich älteren Mann kennen, der sich auffällig für mich zu interessieren schien. Schon bald gab er fröhlich und fast siegesgewiss von sich: "Ich habe es ja schon immer gesagt, ich lande noch bei der Frau Dähncke da oben in ihrer paradiesischen Finca". Kleine Pause, und dann zu mir gewandt: "Ja, und das wäre auch möglich Frau Dähncke. Meine Frau möchte mich loswerden und würde sich scheiden lassen, aber sie verlangt 50.000 € Abfindung, die habe ich aber nicht. " Mit einem verschlagenen Grinsen hängte er an: "Da müssen Sie nun mal überlegen ...".

Na Klasse!!! Ich war vor Entrüstung wie leergefegt und konnte nicht ein bisschen überlegen. Mir fehlten sogar völlig die Worte, die ich ihm als erste Reaktion alle gerne an den Kopf geworfen hätte. Aber langsam konnte ich dann vernünftig sondieren: was denn, auf den sollte ich sparen? Und wenn ich ihn dann hatte, sollte ich ihm kochen und waschen, und in seinem Alter müssen manchen Herren auch die Windeln gewechselt werden. Und warum wollte seine Frau ihn loswerden? Und auf den sollte ich sparen? Den wollte ich doch überhaupt nicht haben.

Wie durch ein Wunder löste sich der Fall ganz von selbst zu allseitiger Wunscherfüllung: statt in meine paradiesische Finca ging der Herr in die noch paradieserischen, himmlischen Gefilde ein. Seine Frau war ihn los und bekam als gewünschte Abfindung obendrein die Witwenrente. Und ich war froh, dass ich nicht mein Geld mit diesem Sonderangebot verplempert hatte.




Weg in die paradiesischen Gefilde





Sonntag 02.08.2015 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 40 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 24,2 Grad - niedrigste Temperatur 18,6 Grad

Läuft bei uns
Alle arbeiten für die Kanarischen Inseln

Wir sprechen über Tourismus und hier auf den Kanaren, aber auch in ganz Spanien läuft dieses Geschäft prächtig. - Das hat vor allem was damit zu tun, dass Spanien die touristische Kraft überhaupt ist und man eben extrem viel Erfahrung in der Materie hat und das Angebot auch durchaus knackig ist. - Allerdings dürfen wir ebenso nicht übersehen, dass die touristischen Zuwächse in den letzten Jahren auch damit zu tun haben, dass einige andere Destinationen Sicherheitsprobleme bekommen haben. - Ein griffiges Schlagwort hierfür kann lauten: Der Arabische Frühling ist der Kanarische Sommer, und spätestens nach den Anschlägen in Sousse müssen wir eingestehen, dass auch die erste und vorerst letzte Hoffnung Tunesien wohl nicht in den Frühling starten darf, weil Harmonie noch nicht das greifende Moment in diesem jungen Jahrtausend scheint. - Viele dieser Gäste werden seit Jahren in andere Destinationen umgeleitet, das geht, mit Pausen, eigentlich so seit den Balkan-Kriegen so, dann die Tsunami-Katastrophe und der Nahe Osten sorgt eben andauernd seit Jahren dafür, dass er nicht mehr so nah ist. - Von der Umleitung der Gästeströme profitieren nicht nur die Kanaren oder Spanien, aber eben auch, und obwohl wenn man es nicht wirklich jeden Tag ansprechen will, jedes weitere Sicherheitsproblem in einem anderen Land macht die Kanaren noch attraktiver, wenn wir denn über Sonne und Strand-Tourismus sprechen. - Bitte, wir sollten nicht so weit gehen zu vermuten, dass die Hoteliersvereinigungen hier auf den Inseln jeden Anschlag sonst wo auf der Welt feiern, aber über moralische Bedenken, dass man eben Mitgewinner einer Situation ist, welche anderswo derbes Unglück beschert, führt man nur selten Debatten. - Nach dem Tsunami in Asien im Jahr 2004 gab es diese Debatte wohl, und ich erinnere mich an Spendenaktionen seitens der Hoteliers und "Gewinner" selbst hier auf La Palma, obwohl unsere kleine Insel weder als Ersatz für Ägypten noch Banda Aceh dienen kann. - Konkret auf La Palma haben wir das also gar nicht gespürt, und so muss man das auch sehen, dass wir bis letztes Jahr hier eine spiegelverkehrte Entwicklung in Sachen Tourismus erfahren haben, als das auf den großen und östlichen Inseln der Fall war.

Während auf den anderen Inseln die Zunahme der internationalen Touristen wohl das Webbleiben der Festlandsspanier wettmachen konnte, wurden wir hier auf der Insel doppelt geprügelt, im Sommer kamen die "Godos" nicht mehr und im Winter sogar weniger "Guiris" und im vergangenen Jahr 2014 mussten wir dann mit Gästezahlen leben, die wir noch aus den Aufbauzeiten in den frühen Achtzigerjahre stammen und Sie haben aufgepasst, ich rede vom vergangenen Jahrtausend… Erst in diesem Jahr schließt La Palma auf, und das nicht, weil nun wieder irgendwo ein Heiliger Krieg die Leute umbuchen lässt, sondern weil wir endlich mal unsere Hausaufgaben gemacht hatten. - Immer wieder dabei muss ich ganz einfach lobend den, jetzt wieder in der Opposition befindlichen Tourismusrat Raúl Camacho loben, dem zwar sicher nicht die gesamte Rückgewinnung der Flugverbindungen mit Mitteleuropa in sein Palmarès zu schreiben ist, wohl aber ein deutlicher Anteil. - Immer Glück hat unsere kleine Insel dabei in der Struktur seiner Besucher, denn unser Anteil an Individualreisenden ist viel höher, als der auf den anderen Inseln, insbesondere sind hier Lanzarote und Fuerteventura zu nennen, und diese Individualreisenden sind deutlich effektiver für die Inselvolkswirtschaft als die Pauschalgäste, oder gar Reisende im Modus "all-inklusive". - Betrachtet man nämlich mal die Zahl der Arbeitslosen in den letzten Jahren bei uns auf den Kanarischen Inseln allgemein und vergleicht das mit der wachsenden Zahl an Übernachtungen, dann wird man ernüchtert feststellen, dass mehr Gäste keineswegs direkt zu mehr Arbeitsplätze führen. - Das geht nun schon über Jahre so, langsam aber stetig sinkt die Zahl der Arbeitslosen in den meisten Ressorts, aber im Sektor Gastronomie auf den Kanaren irgendwie nicht. - Wir müssen also annehmen, dass wir mehr Gäste mit der gleichen Anzahl an Arbeitskräften bearbeiten und fast hätte ich das Wort durchschleusen benutzt, aber das hört man in der Branche nicht so gerne.

Aber die Zahlen sind halt da und nicht nur die Gewerkschaften finden das nicht prickelnd, auch unser neuer Kanarenpräsident Fernando Clavijo hat wohl diese Statistiken gesehen und sich auch gleich dazu geäußert. - Wie ein Donnerhall schlugen seine, fast ersten Worte als Präsident der Kanarischen Insel ein, als er suggerierte, er wolle die Anzahl an Urlaubsgästen auf den Inseln deckeln. - Einen wüsten Proteststurm hat der Mann da losgetreten und es dauerte mehrere Presseerklärungen, um das abzufedern hin zu einer Diskussion, ob man denn noch dauerhaft das touristische System noch auf diese Art und Weise aufrecht erhalten wolle. - Immer mehr Gäste, immer geringere Margen, um das als Rendite zu erzielen, was man früher pro Gast erarbeitet hat, muss man heute viele Gäste über die Insel "ziehen" und das allermeiste dieses Geldes wird eben auch noch in den Ursprungsländern der Reiseveranstalter verwaltet, von nachhaltigem Tourismus kann also bei dieser Schiene immer weniger die Rede sein. - Auf der anderen Seite lassen sich Hoteliers, Reiseveranstalter und Carrier nicht wirklich ins Geschäft reinreden, ein Hotelbetrieb sollte länger funktionieren, als nur eine Legislaturperiode, das alleine bringt bereits ein gewisses Ungleichgewicht bei der meist vorhandenen Beratungsresistenz mit. - Der Presi säuselt was von Nachhaltigkeit, die Konzernzentrale will Zuwächse, mach´ was draus. - Die Mischung muss es eben bringen, ohne Reiseveranstalter und deren Garantien für die Fluggesellschaften heben die Maschinen Richtung Kanaren gar nicht erst ab, und wenn man dazu parallel einen, gehobenen, oder individuellen Sektor aufbauen kann, der dafür sorgt, dass nicht nur durchgeschleust und Geld gewechselt wird, sondern auch Geld in der Region bleibt, dann gehen diese, eigentlich gegensätzlichen touristischen Philosophien sogar Hand in Hand. - Was für ein Glück, dass wir hier auf La Palma diese Schiene gar nicht erst aufbauen müssen, sondern die immer schon da war, die hat sich selbst gebaut, und die Insel, zunächst träge und schwerfällig auf die Nachfrage reagiert. - Also eine Sorge weniger! - Wir (hier auf La Palma) haben zwar die Krise nicht verschlafen, aber erst jetzt, wo man glaubt zu wissen, es kann auch wieder aufwärts gehen fällt uns auf, dass wir durch Unterlassung mal wieder richtig reagiert haben. - Mich wundert immer noch, warum Angela Merkel, wenn schon Kanaren, dann auf die Nachbarinsel La Gomera fährt und nicht zu uns, denn eigentlich hat nicht sie, sondern wir das Merkeln erfunden…


Morgen, Montag 03.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

17:00 Uhr, Beginn des Padel-Turniers "Nuestra Señora del Pino"
Tennis-Club Aridane, -Todque

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF






Tausend-Sterne Anlage mit alles inklusive!





Sonntag 02.08.2015 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 53 % - Luftdruck 1016 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Agua corriente, no mata a la gente

Fließendes Wasser tötet die Leute nicht. - Guter Rat aus der, noch Vorpfadfinderzeit, nicht aus Pfützen trinken, kein abgestandenes Tümpelwasser, sondern nur aus Bächen, die fließen, da die Wahrscheinlichkeit geringer ist, verkeimtes Wasser zu trinken. - Im übertragenen Sinn nutzt man den Spruch um Aktivität und Agilität einzufordern, so lange alles in Bewegung ist, muss man sich keine Sorgen machen.






Bild von Richard Wurdel





Samstag 01.08.2015 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 24,4 Grad - niedrigste Temperatur 19,2 Grad

Wochenend´ und Sonnenschein
In fünf Monaten ist Weihnachten…

Was das nun gestern mit den Wolken war, ich weiß es nicht. - Aber heute scheint die Sonne wieder so, wie in den ganzen letzten Wochen und es setzt sich ein phantastischer Sommer fort. - Rechnerisch war der Juli 2015 ein sehr warmer Juli, einer der wärmsten des letzten Jahrzehntes, allerdings fehlten die ganz große Ausreißer nach oben, also haben wir den Monat nicht als so heiß in Erinnerung. - Aber es war eben konstant warm, viele Tage zwischen 28 und 30 Grad und ganz selten Nächte unter 20 Grad. An die, auf unserer Höhe gemessene Höchsttemperatur überhaupt, 44,4 Grad aus dem Juli 2007 kamen wir nicht annähernd heran, der wärmste Tag war der 10. Juli mit einer Höchsttemperatur von 35,7 Grad.

Die Tochter berichtet von der ersten Nacht "Teraza de Verano" in El Paso, und es sei halt nicht auf Jugendliche zugeschnitten, sondern eher was für ältere Leute. - Wen sie damit gemeint hat ist klar, uns, aber heute Abend findet ja unten am Friedhof das Spektakel für die jüngeren Leute statt, mit Juan Magan und vielen DJs, und so mancher könnte darauf kommen, ob das nicht irgendwie auch Störung der Totenruhe sei, so laute Musik, da ganz nah am Friedhof. - Gut, das sind wohl die einzigen, welche sich nicht davon stören lassen, aber unsere Fiestas sind eben laut, spät und den ganzen Sommer lang. - Und wie tolerant wir sein können, wenn das Ganze eben im Rahmen eines religiösen Festes daherkommt.

Da empfiehlt sich vielleicht ein Abstecher nach Puntagorda, morgen am Sonntag, den Mercadillo besuchen, da geht es deutlich beschaulicher zu. - Lokale Produkte kaufen, eine kleine Jause mit den erworbenen Schätzen aus dem Markt im nahen Picknick-Park "El Fayal" und dann gibt es ja auch noch die neue Sehenswürdigkeit, eine Aussichtsplattform in Glas und Edelstahl. - Das Witzige dabei ist, dass die Aussichtsplattform die Sehenswürdigkeit ist, und nicht die Landschaft, auf welche die Aussicht eigentlich gehen soll. - Die Landschaft könnte man auch gut ohne die Plattform sehen, aber so wissen wir, wo wir hingucken müssen und ich bin auch den Schilderaufstellern überall auf der Welt dankbar für die wunderbaren Hinweise, hier und dort solle man doch ein Foto machen. - Schön Guckerchen machen hier, alle nur ein Bild, und folgen Sie der Frau mit dem gelben Regenschirm…

Kleiner Schreck wurde aus San Isidro in der Gemeinde Breña Alta gemeldet, dort soll in der Nähe der Schule ein Feuer ausgebrochen sein. - Allerdings konnte man nach weniger als einer Stunde schon keinen Rauch mehr beobachten, da kann wohl wieder Entwarnung gegeben werden. - Was da passiert ist, das werden wir wohl später erfahren, aber auf jeden Fall soll uns das ein Ausrufezeichen sein, jeden Moment im Sommer mit Feuer vorsichtig umzugehen. - Auf keinen Fall Gartenabfälle verbrennen, Vorsicht beim Grillen und wer brennende Kippen aus dem Auto wirft, der gehört sowieso woanders hin. - Apropos Kippen, drei Jahre und elf Monate ist es her, dass ich die letzte Zigarette geraucht habe. - Fällt mir gerade so ein, als wir über Kippen gesprochen haben. - Selten, ganz selten nur noch durchzuckt mich ab und zu einen Moment lang der Wunsch, jetzt würde eine Zigarette so richtig gut kommen. - Ein bisschen bleibt man wohl immer Raucher, aber ich bin wirklich durch.


Morgen, Sonntag 02.08. 2015 steht auf dem Programm der Bajada de la Virgen del Pino in El Paso:

19:00 Uhr, Tanz im Tageszentrum für Senioren, Casa de la Tercera Edad

Das gesamte Programm auf Spanisch als PDF







Samstag 01.08.2015 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1015 hPa

Gastbeitrag von Martin Sittig

La Palma…….2011/2012


Eine kurze Geschichte über die schönste Insel der Welt…...oder, La Palma sehen… erleben… und…

Hallo again…. wie der Engländer sagt, unser …?...Aufenthalt auf La Palma. Langsam verliert man ein bisschen die Übersicht. Diese Insel ist bezaubernd. Lieblich, schroff, faszinierend, wild… wie eine schöne Senorita. Mehr fällt mir dazu eigentlich nicht ein.

Es ist jedes Mal das Gleiche, sogar beim Landeanflug auf La Palma ist man schon von dieser Insel fasziniert. Also zumindest ergeht es uns so. Man gleitet durch die Wolkendecke, vorher der Blick auf den ´Schneeberg´, der Übergang über die Cumbre Nueva liegt meist unter Wolken verborgen, man fliegt mehr oder wenig an der Insel vorbei, der Pilot wendet und setzt zur Landung an. Der erste Kontakt mit der Rollbahn ist mehr oder weniger hart, nach einiger Wartezeit kann man den Flieger verlassen, man geht über eine fahrbare Leiter aufs Rollfeld, wird in Busse verfrachtet und zum Flughafengebäude gebracht. Alles Weitere ist nicht erwähnenswert, …halt, stopp, stopp. Man darf die netten Leute von der Autovermietung nicht vergessen. Es ist, wie kann es anders sein, eine deutsche Autovermietung. Die Inhaber leben bereits seit den Achtzigern hier auf der Insel. Die Übernahme des Leihwagens ist ohne großes Prozetere zu machen, alles ist geregelt.

Diesmal hat es uns wieder in den Norden verschlagen. Also nicht nur. Aber davon später. Wir haben uns ein Haus in Santo Domingo geleistet. Auf dreihundert Höhenmeter gastieren wir insgesamt zwei Wochen lang, Das Haus ist nicht direkt zufahrbar, man läuft ungefähr hundert Meter über einen angelegten Weg bis zur Haustür. Der Blick ist faszinierend, 180 Grad Atlantikblick, was will man mehr. Das Haus selbst ist sehr geräumig, Man fühlt sich sofort zu Hause. Die Vermieterin ist sehr nett, erklärt uns die ganzen Zugehörigkeiten, verlässt uns dann. Wir genießen am ersten Abend erst mal die Ruhe die uns hier umgibt. Kein Vergleich mit unserem Daheim, keine Hektik, kein Stress. Wir lassen unseren Haupturlaub diesmal absolut ruhig angehen. Die erste Woche eigentlich nur zu Hause vergammelt, erst dann kommen wir aus unserem " Loch" heraus.
Einkäufe erledigen wir meist vor Ort, der Bauernmarkt in El Fayal ist nicht weit, zudem gibt es in Santo Domingo einen kleinen Supermarkt. Es gibt sogar ein Postamt. Es ist zwar nur 2 Stunden am Tag geöffnet, aber um ein Paket aufzugeben reicht das. Wir haben eines aufgegeben. Wir haben uns folgendes überlegt: Nachdem es ja auf La Palma Lebensmittel gibt, die bei uns in Deutschland nicht erhältlich sind, oder unter Umständen sehr teuer angeboten werden, schicken wir ein ´Fresspaket ´nach Hause. Da man ja nicht genau weiß wie, der Vorstoß zum Postbeamten. Mit ´Hand und Fuß´ Rhetorik bekomme ich ein Paket ausgehändigt, geeignet für ca. 5 Kilo Material. Auch auf La Palma gibt es ein vorgefertigtes Paket, wie bei uns zu Hause. Beim Bezahlen desselbigen wurde sogar die Rechenmaschine gezückt, um das Wechselgeld genau festzulegen. Na dann. Wie gesagt, es ist ein Versuchspaket, auch um den Zustand zu sehen, wenn es solange und soweit unterwegs ist. Wir haben es gefüllt mit Salz aus der Saline in Fuencaliente, mit Käse und Mojo, der scharfen. Das ganze haben wir dann an unseren Sohn geschickt, ach so, auch ein Kleidungsstück war dabei, gekauft in El Fayal auf dem Bauernmarkt.
Leider kann ich nicht mehr genau sagen, was letztendlich die Beförderungsgebühr betragen hat, das Paket wurde in Los Llanos auf der Hauptpost auf den Weg gebracht. Billiger als mit dem Flugzeug auf jeden Fall. Nach ca. zehn Tagen ein Anruf, OK das Paket ist da, alles soweit in Ordnung, der Käse schmeckt hervorragend, ebenso die Mojo, aber das Salz…Ein Rückruf, stopp, stopp...das Salz benötigen wir zum Kochen. Uff. Gerade noch geschafft.

Nach zwei Wochen ziehen wir um in den Süden. Es ist das Haus, in dem wir das erste Mal 2004 gewohnt haben. Zu der Zeit waren wir nur eine Woche hier, die Örtlichkeiten sind uns also einigermaßen bekannt. Das Wetter ist auch hier super, fast kein Niederschlag, optimal zum Wandern. Die Sonnenuntergänge sind eine Sensation.

Eine Wanderung möchte ich hier noch erwähnen, sie gehört zu den Eindrucksvollsten auf La Palma. Diese Wanderung beginnt in San Nicolas und führt über Llano de Tamanca zum Lavastrom des San Juan.

Wie gesagt die Wanderung beginnt in San Nicolas, führt über das Hoyo de la Sima Richtung Lavastrom des San Juan. Man läuft erst durch Weinberge hindurch, kommt später durch lichten Kiefernbestand, es geht steil nach oben. Der Blick nach unten ist toll, in weiter Ferne ist der Atlantik zu sehen, ein herrlicher Blick auf Jedey und La Mancha. Das Hoyo de la Sima erreichen wir nach ca. zwei Stunden. Es ist eine Besonderheit in der Vulkanlandschaft. Wahrscheinlich entstanden bei Vulkanausbrüchen, wo sich unter gehörigem Druck die Gesteinsschichten gegeneinander verschoben haben. Zurück geblieben ist ein unergründliches Loch, nicht zu erahnen wie viele Meter es hinab geht. Wir befinden uns nun auf 1240 Höhenmeter und gehen weiter Richtung Lavastrom. Wir erreichen diesen über einen Waldweg, treten in den Sonnenschein und bleiben fasziniert stehen. Man erkennt genau den Fluss der Lava. Man steht dem erstarrten Fluss gegenüber, man glaubt jetzt, ja jetzt fängt er wieder an zu fließen. Man quert den Strom, sieht tolle Gesteinsverwerfungen, die sozusagen im Fluss erstarrt sind. Gigantisch. Das Lavagestein ist mit vielen Flechten bewachsen, die eine silbrige Färbung aufweisen, ein Gegensatz an Farbe, wunderschön. Ich habe mir erlaubt, einen Vulkanstein mitzunehmen, der Berg möge mir verzeihen, jedenfalls steht dieser Vulkanwürfel bei mir am Schreibtisch. Er hat eine Größe von ca., 5 cm Kantenlänge. Die Oberseite ist verwittert, sie weist Spuren von Niederschlag und Umwelt auf, die Unterseite ist Vulkan pur, schwarz, porig, Lavagestein eben. Der Abstieg ist sehr anstrengend, sehr steil, wir erreichen San Nicolas nach geraumer Zeit. Hier kann man nochmals den Lavastrom in ganzer Pracht betrachten. Der Ausbruchsort lässt sich zwar nicht genau bestimmen, aber der Lavastrom zieht sich in Bögen nach unten Richtung Meer. Toll anzuschauen. Natur pur. Tja, nach einer Woche ist es soweit,…wir müssen nach Hause. Es ist jedes Mal wieder ein Erlebnis, so lange Zeit auf dieser Insel zu verbringen. Wir kommen wieder, beim nächsten Jahreswechsel, so viel steht fest.

Hasta luego.

Marin Sittig













Familie Ellen & Simon Märkle

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