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Paul


Paul hat die Waschmaschine wieder gefunden
              

Jetzt, wo es nur noch ein paar lächerliche Stunden sind, bis ich meine drei Frauen und die siebzehn Koffer vom Flughafen abholen darf, ist endlich mein Gewissen wieder rein. Das darf ich nicht bringen, die kommen zurück und die Waschmaschine ist nicht mehr zu finden. Das hätte einen tiefen Vertrauensbruch zur Folge gehabt, aber Pauls Instinkt hat mich noch mal gerettet. Instinkt kommt bekanntermaßen von stinken und einmal diese Fährte und Gedanke aufgenommen, war es lediglich eine Arbeit von einer halben Stunde, die Wäscheberge so weit aus dem Badezimmer zu entfernen, dass zumindest ein optischer Zugang zu dem weißen Stück Glückseligkeit meiner Frau entsteht. Ein bisschen Schuld hat meine Frau da auch, sagt sie mir doch immer, da gehört die schmutzige Wäsche hin und nicht flächendeckend auf die Terrasse. Immerhin, das kann ich zu meiner Bewährung sagen, da war ich doch mal gehörig. Es sind noch ein paar weitere kleine Retuschen fällig bevor meine drei Frauen diesen Haushalt wieder vor und nachhaltig übernehmen können. Das Leergut habe ich hinter die Bougainvillea gestellt, geht man schnell daran vorüber, wird man die 21 Kästen nicht sofort entdecken. Sie wissen doch, "You will never get a second chance for a first depression" (oder war das impression?) macht nichts, kein Mensch hier auf La Palma spricht französisch....

Dem Kater geht es gut, er hat inzwischen die Geschäfte übernommen und kümmert sich um das Fortkommen der Firma. Vielleicht ist es ein paar Leuten aufgefallen, dass in unserer Webseite die Währung von Euro auf 400 Gramm Dosen Whiskas umgeschrieben wurde, aber sonst macht er das ganz gut. Da kommt so einiges zusammen an Dosen und wenn ich die Eigentümer der Ferienwohnungen davon im Selbstversuch überzeugen kann, dass das Zeug mit ein bisschen Mojo verrührt, auch nicht schlechter schmeckt als "Ropa Vieja" im Restaurant "Tätäträ", dann darf er seine Arbeit vielleicht auch weiter machen. In dieser schweren Zeit, Männerhaushalt ohne Halt, ist er mir treu zur Seite gestanden, hat keine übermäßigen Forderungen gestellt, sondern mir immer genauso sanft wie eindrücklich gezeigt, wo das Hämmerchen hängt. Eigentlich nutzt er mich aber nur noch für die groben Arbeiten, Dosen öffnen, Toilette reinigen, Nachbarshund vertreiben. - Das was Menschen halt am besten können.

Er hat jetzt auch bereits die ersten Fahrstunden genommen und sich gerne bereit erklärt, mich in den frühen Abendstunden nach El Paso City zu fahren und zu gegebener Zeit auch wieder auf der Ladefläche nach Hause zu transportieren. Die Ausnahmegenehmigung um hilflose Personen liegend transportieren zu dürfen hat das Vieh auch schon beantragt, ich glaub da wächst ein echter Freund heran. Das ist auch der einzige Punkt der mir Angst macht, wenn meine Frauen heute zurückkommen und morgen der Kater im Sitzen pinkelt, dann habe ich ein Problem. - Sie sind sehr aufmerksam und glauben Kater pinkeln immer im Sitzen, das kann sein, aber nicht alle. Ich habe Paul so einiges beibringen können, was ihm später im Leben mal wirklich weiterhelfen kann.



zum nächsten Paul...

Paul


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