La Palma Aktuell   Nachrichtenarchiv September 2013

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Montag 30.09.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 68 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 24,0 Grad - niedrigste Temperatur 19,0 Grad

Residenten zum halben Preis
Aber nur mit Zertifikat

Keine Angst, es geht hier nicht im Menschenhandel, sondern auch im Jahr 2014 wird man bei Flügen und Schiffsreisen von und nach den Kanaren, Balearen und Ceuta und Melilla für deren Einwohner eine Subvention von 50% zuzahlen. - Jedes Jahr erneut muss darüber neu entschieden werden und jetzt steht der Haushalt 2014 in der Diskussion, und da man hier seit ein paar Jahren auf Sparmodus gestellt hat, kann man nicht mit Sicherheit sagen, dass das auch die kommenden Jahre so weitergehen soll. - Der Rabatt, wie man hier sagt, der vor ein paar Jahren noch 33% betrug, der soll es eben den Einwohnern der Insel und auch der Städteexklaven ermöglichen, billiger und damit leichter die Reisen zu unternehmen, denn man kann sich ja nicht einfach ins Auto setzen und losfahren, sondern muss immer das Flugzeug und das Schiff nehmen, wenn man auf eine andere Insel will oder aufs Festland. - Die Rabatte teilen sich das Ministerio de Fomento und das Gobierno de Canarias, und wir müssen dann nur den halben Preis für das Ticket bezahlen. - Seit letztem Jahr brauchen wir dazu allerdings ein Nachweis vom Rathaus, dass wir wirklich Einwohner einer Gemeinde auf den Kanaren oder Balearen oder eben Ceuta oder Melilla sind, und das gilt immer nur ein halbes Jahr. - Früher, da genügte der Personalausweis, da steht ja der Wohnort drauf, allerdings gilt der Personalausweis 10 Jahre lang und viele wohnten dann schon gar nicht mehr hier, sondern auf dem Festland oder sonst wo, genossen aber weiterhin die Rabatte. - Man berichtet auch, dass man sogar Fälle aufgedeckt habe, in denen Menschen sich sogar nur um einen kanarischen Ausweis zu bekommen, kurzzeitig hier angemeldet haben, aber nie hier lebten. - Also muss man das Papier vom Rathaus immer haben wenn man diesen Rabatt bekommen will, und ausländische Residenten der Inseln auch noch das grüne Papier. - Da die Anzahl der Flüge zwischen den Inseln stark zurückgegangen sind, müsste man ja eigentlich auch weniger für die Subventionen bezahlen, aber Madrid stellt dennoch etwas mehr Geld dafür zur Verfügung als noch im Jahr 2012, nämlich 188,8 Millionen Euro, und das erschließt sich mir nicht ganz, denn es sind deutlich weniger Flüge. - Zwar sind es mehr Schiffstickets geworden, aber da die ja deutlich billiger sind als die Flugpreise, müsste man eigentlich weniger ausgeben müssen. - Vielleicht rechnet uns das noch mal einer vor, aber vielleicht will ich das auch gar nicht wissen, weil ich mich sonst nur wieder ärgern würde, weil da wieder irgendwelche Oberschlaumeier einen Reibach machen. - Vor Jahren war sogar mal die Rede davon, dass man diese Rabatte für die Residenten auf 70% erhöhen wollte, aber das wird nicht mehr diskutiert, der Sparzwang lässt solche Träumereien nicht mehr zu. - Gäbe es diese Rabatte nicht, dann wären Reedereien und Fluggesellschaften bettelarm, denn die Flüge zwischen den Inseln sind sehr teuer, wenn man das mal an den Kilometern misst, aber da wir nur die Hälfte bezahlen ist es dann wieder für uns tragbar. - Dann gibt es auch noch Flugrouten, die "OSP" (Obligaciones de Servicio Público) sind, also von den Fluggesellschaften und Reedereien bedient werden müssen, auch wenn die Routen defizitär sind, dafür bezahlt dann auch das Ministerio de Fomento die Fehlbeträge. Nach La Palma gibt es keine solche Route beim Flugzeug, aber die Fährschiffe, die erhalten Ausgleichszahlungen. - Allerdings kann das ja nicht so viel sein, denn die Fähren haben ja Reisende hinzugewonnen, welche eben die teureren Flugzeuge nicht mehr bezahlen wollen oder können. - Der dritte Sparhaushalt in Spanien hintereinander, und dennoch werden wir 2014 die Billionengrenze bei den Schulden erreichen. - Wo ist das ganze Geld denn hin? - Auf ein paar Wahnsinnsbauten blicken wir hier auch, ich muss eben nur mit dem Flugzeug nach La Palma kommen…

Fulanito de tal dice hoy: Guardar las distancias

Die Abstände einhalten. - Sich fern halten von Menschen die nicht vertrauenswürdig sind, oder einem schaden könnten.




Das Fundstück der Woche: Islo Bonita. - Danko Volksbanko! Apropos Fundstücke, wenn Sie auch irgendeine witzige Geschichte als Foto um, über oder aus La Palma haben, nur her damit, wir lachen viel zu selten zusammen...




Montag 30.09.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59% - Luftdruck 1015 hPa

Der Michel soll es richten
Herr schick Hirn, und Geld

Jedes Jahr die gleiche Geschichte, Inselpräsident(in) spricht im Gottesdienst zu Ehren des Schutzpatrons der Insel, dem Erzengel Michael in Tazacorte, und bittet dabei diesen klerikalen Recken um seine Mithilfe. - Ja, es ist eine Tradition, und Traditionen diskutiert man nicht, und hier fängt wahrscheinlich auch schon das oder die Probleme an, mit denen wir einfach nicht fertig werden. - Es ist wohl nur für das Publikum, so viel Intelligenz möchte ich unserer politischen Führung doch noch zusprechen, aber auch das alleine reicht schon aus, kritisiert zu werden, denn man darf doch nun wirklich nicht hingehen und von Heiligenfiguren das erhoffen, was Menschenhand und Hirn nicht hinbekommen haben. - "Bis morgen" - "Wenn Gott will" so heißt es oft, aber das ist nicht richtig, denn es muss heißen, "Wenn wir wollen" und Verantwortung an eine andere Macht abgeben, das kann nur das allerletzte Mittel sein, wenn Unausweichliches bereits klar zu erkennen ist. - Oder sind wir schon so weit, gibt es keine Rettung mehr für diese Insel? - Was für ein Blödsinn, diese Insel braucht keine Rettung sondern einfach nur Menschen, die ohne Eigeninteresse und Lobbyismus Kräfte zusammenführen und dann arbeitet man daran, dass diese phantastische Insel die ökonomischen und sozialen Errungenschaften genießen kann, welche ihren Bewohnern aber auch Besuchern zustehen. - Aber wir haben uns in den vergangenen, sicher mehr als 20 Jahren einzig und alleine darauf beschränkt darauf zu achten, wo man den Geld herbekommen könnte, um eine bestimmte Gruppe von Amigos zu hofieren, die sich immer schon darauf beschränkt haben, auf dieser Insel die Fäden in der Hand zu halten. - Das System funktionierte prächtig, und wer kommentar- und besonders kritiklos daran mitwirkte, der hatte auch seinen Job sicher und konnte alleine von den vom Tisch fallenden Brösel ordentlich leben. - Das klappt nun nicht mehr, da sind keine Brösel mehr, und immer schwieriger wird es die Millionen heranzuschaffen, das marode System der Abhängigkeiten weiter aufrecht zu erhalten. - Der Umbruch steht ins Haus, die ersten großen Namen sind bereits gefallen, und den allermeisten ist längst klar geworden, dass wir so nicht weitermachen können und ein Strukturwandel dringend nötig ist, und dass der nicht vom Himmel fällt, sondern von Fachleuten eingeleitet werden muss. - Ein erster Schritt dazu wäre, sich nicht die Hilfe von Heiligenfiguren zu erhoffen, sondern vielleicht Fachleute zu suchen, die mehr von Tourismus, Städtebau, Landwirtschaft und Soziologie verstehen, als Töchter und Söhne von ehemaligen Honoratioren der Insel. - Nichts gegen einen Gottesdienst, da kann man sich sammeln, Kraft suchen, und dann muss man wieder rausgehen und die Dinge angehen, aber ob das funktioniert oder nicht, das ist nicht die Entscheidung eines Schutzpatrons, sondern einzig die Leistung und Fähigkeit der Menschen, die daran arbeiten. - Es liegt an uns, nicht an San Miguel Arcángel, ob die Dinge gut laufen in der Zukunft dieser Insel, und langfristig habe ich keine Zweifel daran, denn auch wir werden erwachsen und lösen uns irgendwann von unseren verkrusteten Vorstellungen und unserem Käfig im Kopf, der Schuld und Verantwortung immer woanders sucht. - Diese Insel kann mehr als Heilige anbeten, aber wir sind gerade noch dabei uns neu auszurichten, und wie immer, brauchen wir halt ein bisschen länger dazu. - Und wir schaffen das, nicht wenn Gott das will, sondern wenn wir das wollen!




Der Erzengel Michael als Statue, Patron Tazacortes und der ganzen Insel. - Jetzt interessiert mich noch, wer denn der Typ ist, der unten liegt...




Sonntag 29.09.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61% - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 24,6 Grad - niedrigste Temperatur 20,0 Grad
Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 26,7 - Temp. Min 16,1 - Feuchte 53 - 78% Niederschlag 0 mm

Einfach nur so dahingedacht
Deutschland ist ein komisches Land

Hier macht man sich in letzter Zeit häufigere Gedanken darüber, was denn in dem Land so vor sich geht, in dem Minister zurücktreten, weil sie bei der Doktorarbeit die Quellen nicht ordentlich angegeben haben. - Da käme hier niemand auf die Idee, welcher einer solche Lappalie den Hut zu nehmen und ein böser, aber leider frequenter Witz lautet so: Es gibt gar keine Diebe mehr, sondern nur noch Politiker in der Ausbildung, und in der Tat haben wir in letzter Zeit traurige Höhepunkte erwischt, die sich um Korruption und Selbstbedienungsmentalität drehen, und keine Justiz scheint in der Lage zu sein, daran etwas zu ändern. - Da guckt man neidisch nach Deutschland und besonders auch auf Frau Merkel, das bekommt man bei allen Vorbehalten gegen den strammen Sparkurs immer wieder zu hören, "die ist aber sauber". - Davon gehen wir alle mal aus, ich auch, obwohl mir da immer vieles komisch erscheint, aber ich sollte eben nach so vielen Jahren nicht mehr Deutschland wohl da nicht zu viel kritisieren. - Interessiert ist man auch nach den Wahlen, wie das denn weitergeht und hier ist man auch deutlich überrascht, dass es so etwas wie eine Große Koalition geben kann, denn PP mit der PSOE, das kann es in den Gemeinden geben, maximal in einer autonomen Region, niemals aber auf nationaler Ebene. - Nach der FDP fragt niemand, die kannte hier keiner, und die Grünen sind doch nicht mehr so mächtig, wie das noch vor ein paar Jahren hier erzählt wurde. - Auch da ist man wieder am Überlegen, warum denn die politische Landschaft in Deutschland so viel anders ist, hier haben die Grünen nichts zu sagen, das grüne Mäntelchen das streift sich hier jeder selbst nach Lage der Dinge über, mit dem Wort "sostenibilidad" also Nachhaltigkeit schleudern alle nur so um sich, aber niemand weiß eigentlich so richtig, was das ist. - Neulich hat jemand darüber gefaselt, ein Politiker, dass wir eine nachhaltige Müllabfuhr hätten. Nein, nicht Müllverwertung, sondern von der Müllabfuhr hat der gesprochen und wenn man das mal weiterspinnt, dann könnte man ja hingehen und sagen, dass die Bürger immer genau so viel Müll produzieren, wie die Müllabfuhr wegschafft, und schon ist man bei der Nachhaltigkeit. - Hier gibt es also keine Grünen die stark wären und auch keine neoliberale Partei, das erledigen alles die großen Volksparteien, aber wir haben eben hier die bemerkenswerte Szene der regionalen Parteien, die auch noch Sonderbehandlung erfahren. - Seien es Basken, Katalanen, Galizier oder eben hier auch die Coalición Canaria, stark vertreten sind deren Regionalparteien, welche es eben nur in diesen autonomen Regionen gibt. - Um denen noch mehr Einfluss in Madrid zu verschaffen erhalten diese doppelte so viele Sitze in Madrid, wie Ihnen von der eigentlichen Wählerstimmen zustehen dürften und das wäre schon mal ein Thema, was man angehen sollte es aber nicht wagt, weil man diese Parteien eben immer zu Pakten benötigt und wir doch gelernt haben, in der Politik sind nicht die Bürger wichtig, sondern nur die Parteien. - In den Zeitungen redet man uns jetzt ein, eine Große Koalition von CDU/CSU und der SPD wäre gut für uns, weil auf der einen Seite Europa ein starkes Deutschland braucht, denn irgendwer muss die Fiesta ja auch noch bezahlen können, und auf der anderen Seite erhofft man sich von der Beteiligung einer linkeren Gruppe auch mehr Verständnis für den Kranken Mann am Mittelmeer. - Allerdings glaube ich, dass wir uns da täuschen, Mitleid mit den Südländern ist inzwischen ja derart verpönt, dass sich auch die SPD da keine Feinde machen will. - Mariano Rajoy bewundert Frau Merkel, das macht er wirklich, sagt es auch immer wieder, macht aber alles ganz anders als sie. - Nicht, weil er es besser wüsste, aber es galt hier immer schon als unschick, wenn man die Deutschen kopiert, zumindest nicht zu offensichtlich. -

Fulanito de tal dice hoy: Guardar la ropa

Die Kleidung verstauen. - Sich nicht in schwierige Positionen begeben, mit Vorsicht umgehen. - Wer nicht auf die Nase fliegen will, der sollte wissen, wie man die Kleidung im Schrank verstaut. - Es gibt auch noch den Spruch "nadar y guardar la ropa" aber das bedeutet etwas anderes und dazu kommen wir, wenn wir bei "N" sind.



Sonntag 29.09.2013 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1016 hPa

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Und wir sind wieder da

Gestern Nachmittag, kurz vor 15:00 Uhr gingen unsere Webseiten offline und erst in der heutigen Nacht waren die wieder komplett erreichbar. - Was da los war, weiß ich nicht, aber unsere Seiten waren nicht die einzigen die es erwischt hat, der Provider muss wirklich große Probleme gehabt haben. - Was auch nicht ging waren die E-Mails und was jetzt ankam kann nicht alles gewesen sein, denn nicht einmal Spam kam, daher bitte ich alle, die uns gestern Nachmittag und Abend Mails geschickt haben, das erneut zu tun. - Es ist ärgerlich, wenn so etwas passiert, Technik macht Spaß und ist bewundernswert, so lange sie funktioniert. - Das Wetter bleibt noch ein paar Tage so sonderbar, denn wir stecken weiterhin am Südrand eines gewaltigen Tiefdruckgebietes, welches einfach nicht weiter nach Osten gelangt, weil das ehemalige Azorenhoch über Mitteleuropa liegt, und ein Vorankommen des Tiefs aufschiebt. - Die Luft ist winterlich klar, aber viel zu warm, und wenn es wolkenlos ist, dann brennt die Wintersonne ganz fürchterlich auf der Haut, so sauber ist unsere Luft hier im Moment. - Gutes Zeichen könnte man sagen, oder eben auch sarkastisch, wir brauchen dringend Feinstaub oder Dieselruß, sonst bekommen wir hier alle Hautkrebs… Regen haben wir auf La Palma so gut wie gar nicht abbekommen, auf den anderen Inseln gab es mehr Niederschläge. - Im Norden der Insel fällt die Weinernte viel geringer aus als gehofft, die beiden Monate Mai und Juni waren viel zu kalt und feucht, und daher hat es große Schäden durch Pilzkrankheiten gegeben, allen voran der Mehltau hat deutlich zugeschlagen. - Inzwischen geht man davon aus, dass man gerade eben mal die gleichen Mengen wie im Vorjahr auf der Insel ernten kann, in bestimmten Regionen sogar weniger als vergangenes Jahr. - Dabei kommt dann gleich wieder die Diskussion auf, ob man es denn gutheißen soll, dass manche Bodegas offen, und andere wohl versteckt, Weintrauben von außerhalb zukaufen, um überhaupt genügend Wein zu haben. - Und selbst dieses Jahr haben wir es ja erlebt, Tamanca hat schon länger keine normalen Weißweine mehr, und bei Teneguía liefert man gerade die letzten Chargen aus, dann müssen wir bis Dezember warten. - Eine Gruppe von Bürgern will eine Bürgerplattform für die Arbeitslosen dieser Insel schaffen und dazu lädt man für den morgigen Montagabend nach Santa Cruz. Um 19:00 Uhr ruft man in die Sala Municipal de la Recova de Santa Cruz de La Palma und lädt nicht nur alle Interessierten, sondern auch die Politik und die Gewerkschaften ein, doch zu erscheinen, man will den Lobbylosen eine Lobby geben, und ich fürchte, das wird eine schwere Aufgabe sein, auch wenn wir bei über 30% Arbeitslosigkeit eigentlich genügend Interessierte haben sollten. - Vuela, vuela palomita… Flieg, flieg kleine Taube, so sang man gestern Abend in Tazacorte wieder und dazu tanzten die "caballos fufos" aus Papier gefertigte Pferdeskulpturen, in denen jeweils ein Mensch steckt, welcher dieses Pferde dann zu dem Lied tanzen lässt. - Das kommt auch aus Kuba, wie so vieles hier und dieses Fest wird jeweils am Vorabend des "Día de San Miguel Arcángel" gefeiert, also den 29. September, denn heute feiert man den Tag des Schutzpatrons der Gemeinde Tazacorte aber auch der ganzen Insel, was allerdings in den letzten Jahrzehnten etwas verloren gegangen ist. - Eigentlich heißt diese Insel nämlich San Miguel de La Palma, aber man hat davon nur La Palma übrig gelassen und die Virgen de Las Nieves hat als Schutzpatronin der Insel den Erzengel Michael überflügelt. - Big Brother bei Heiligens, Michael, du bist raus. - In Tazacorte allerdings nicht, und ganz haben die den auch noch nicht vergessen, denn heute gibt es Elefantentreffen in Tazacorte, alle Politiker treffen sich dort zum Gottesdienst zu Ehren des San Miguel und bitten ihn dann auch um Rat und Hilfe, so verzweifelt sind die schon, dass die ohne den Erzengel nicht mehr weiter wissen…





Samstag 28.09.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 27,6 Grad - niedrigste Temperatur 20,9 Grad

Neues oder doch nicht von der Autobahn
Oberster Straßenbaumeister antwortet unserer Bürgermeisterin

Nach Ablauf der Frist für die Eingaben gegen die Autobahnpläne haben wir ja auch von anderer Seite gehört, dass man diesen Verkehrsweg zumindest im Moment ablehnt. - Das kam von der Partido Popular, aus dem Rathaus El Paso sowieso und schließlich ließ auch die Inselpräsidentin verlauten, dass man es im Moment zumindest nicht für notwendig und machbar halten würde, diese Autobahn zu bauen. - Nur, das bestimmen wir ja nicht, sondern ein solcher Verkehrsweg, der wird im Gobierno de Canarias geplant und projektiert, wir werden eigentlich gar nicht gefragt, sondern haben eben nur während des öffentlichen Aushangs die Möglichkeit, per Eingabe, also die berühmten "alegaciones" unsere Bedenken darüber zu melden. - Es hieß, der öffentliche Aushang würde zurückgenommen, das ist erst mal angenehm das zu hören, allerdings hieße das ja auch, dass die Autobahn zwar momentan vom Tisch ist, aber immer noch in der Schublade. - Auf jeden Fall forderte die Bürgermeisterin den Rat für öffentliche Bauten, Transport und Territorialpolitik, Domingo Berriel auf, sich dazu bitte schriftlich zu äußern. - Das dauert bei uns immer ein bisschen, aber nun kam die Antwort und wie könnte es anders sein, er schreibt nicht, ob denn der öffentliche Aushang zurückgenommen wurde, sondern hat andere Bewegungen signalisiert. - Es heißt, man überlege gerade die richtigen Antworten auf die viele Eingaben die eingegangen wären, nicht nur von Einzelpersonen, sondern auch von öffentlichen Institutionen. - Darüber hinaus wird man seitens der Consejería de Obras Públicas die Meinung der anderen Institutionen sehr beachten, besonders die der Inselregierung, da die ja das Straßennetz der Insel betreut. - Und die hatten ja eigentlich gesagt, dass man diese Straße jetzt nicht brauche. - Dann kommt der letzte Abschnitt, der einige Dinge offen lässt, allerdings auch hoffen lässt, denn da heißt es: Für den Fall, dass der Rat für öffentliche Bauten das Projekt mit der jetzigen Planung zurückzieht, wird man auf jeden Fall Maßnahmen ergreifen, die Verkehrsverbindung von einer Seite der Insel auf die andere zu verbessern. - Was will uns Domingo Berriel damit sagen? - Immerhin steht da die Möglichkeit, dass man diese Autobahn nicht nur vom Schreibtisch in die Schublade zurück packt, sondern in die Tonne tritt, aber dafür kommt irgendetwas anderes auf uns zu, und das muss man sich dann auch wieder ganz genau angucken. - Auf jeden Fall kommt erneut nichts Definitives von dort, und wir spekulieren eben rum, was der gute Mann damit gemeint haben mag. - Das Wahrscheinlichste ist doch, dass der auch nicht weiß wie es weitergehen soll und die im Moment ja nicht mal annähernd die Mittel haben, die bereits angefangenen Straßenbauprojekte hier auf der Insel fertig zu stellen. - Nur würden wir schon gerne irgendwann mal wissen, ob wir uns denn auf sinnvolle Maßnahmen freuen dürfen, oder ob wir weiter nur noch traurig die Köpfe schütteln können über so viel Planungsblödsinn mit dem man uns in den letzten Jahren überzogen hat. - Eine Autobahn durch das Weltbiosphärenreservat, für die paar Autos die hier fahren, darauf muss man erst mal kommen…

Fulanito de tal dice hoy: ¡Guárdame una cría!

Heb mir einen Welpen auf. - Das ruft man einem Menschen zu, der gerade etwas wirklich Dummes getan oder gesagt hat. - Dabei lobt man ironisch sein Verhalten, will aber damit die eigene Verachtung zeigen.



Samstag 28.09.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 64 % - Luftdruck 1014 hPa

Politik am Strand
Kioske am Strand von Puerto Naos belasten Koalition in Los Llanos

Die einen haben nicht Nein gesagt, die anderen sagen aber Nein. - Fast fertig ist die neue Promenade in Puerto Naos, nur noch wenige Kleinigkeiten sind zu tun, da bringen drei mögliche Strandkioske deutliche Polemik ins Rathaus von Los Llanos. - Diese Kioske sollen mitten auf dem Strand stehen, nur Getränke verkaufen dürfen, und keine harten Sachen, sondern Erfrischungsgetränke und Bier, und die Genehmigungen dafür gibt es bereits von der Küstenbehörde und der zuständige Stadtrat in Los Llanos will auch die Genehmigung für die Kioske geben, wenn die bürokratischen Schritte abgeschlossen seien. - Aber so einfach wird das nicht, denn in Los Llanos regiert einen Koalition aus Partido Popular und den Sozialisten der PSC/PSOE und die sind klar und deutlich gegen die Aufstellung der Kioske am Strand von Puerto Naos, denn diese Kioske würden die Ästhetik der neuen Promenade deutlich stören und den Blick von dort auf das Meer behindern. - Damit schließt sich die PSC/PSOE aus Los Llanos der Kritik des Cabildo Insular an, die auch mit deutlich gleichen Argumenten die Aufstellung dieser Kioske kritisiert haben, und damit treten wir in einen ziemlich komischen politischen Zirkus ein, der nicht wirklich Lösungen vorgibt. - Die Inselregierung, in Minderheit Coalición Canaria, vertritt die gleiche Anschauung wie die Sozialisten in Los Llanos, die zusammen mit den Räten der Partido Polular die Coalición Canaria in Los Llanos auf die Oppositionsbank geschickt haben, indem man diesen Pakt eingegangen ist. - Die Zeitung "Diario de Avisos" will erfahren haben, dass es gar nicht der Stadtrat in Los Llanos war, welcher die Kioske beantragt hat, sondern Privatleute selbst, die das von der Küstenbehörde gefordert haben und diese Behörde habe das genehmigt und nun hätte man eigentlich gar keine Handhabe mehr, den Betreibern der Kioske die Eröffnung zu untersagen. - Das erinnert uns an die Asphaltwerke, Gobierno de Canarias und Cabildo geben Grünes Licht, also sagt die Gemeinde, wir müssen das auch geben, sonst machen wir uns strafbar. - Gott sei Dank sind drei Bierbuden am Strand nicht so wie zwei Asphaltwerke, aber es ist erneut ein Stich in die bereits ziemlich stark belastete Koalition in Los Llanos, und so ganz kann ich auch die Kritik an den Kiosken nicht verstehen. - Solche Dinger bereichern eigentlich einen Badeort, und ein Strand und eine vorgelagerte Promenade sind doch kein künstlerisch zu bewertendes Stillleben, sondern der lebende und auch produzierende Teil eines touristischen Badeortes. - Meine ganze Sympathie gilt ja dem charismatischen Chef der Sozialisten aus Los Llanos, Chema de Vargas, aber was der nun gegen diese Kioske am Strand hat, das will sich mir nicht richtig erschließen. - Vielleicht sollte man besser hinterfragen, wer denn die Konzessionen ergattert hat, aber auch, ob denn das wirklich ein Geschäft sein kann mit diesen Buden, wenn in den Wintermonaten nur ein paar Figuren diesen Strand besuchen.



Freitag 27.09.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 26,5 Grad - niedrigste Temperatur 20,8 Grad

Señor Paul oder Senior Paul
Der Kerl ist inzwischen älter als ich

Dabei hatte ich ihm mal versprochen, wir werden zusammen alt. Meine Frau hat diesen Satz ja als Drohung verstanden und behauptet seit dem, wir würden verschiedenen Generationen angehören. - Gut, ich muss den Anblick jeden Tag beim Zähneputzen in der Frühe bereits ertragen, manchmal drehe ich vorher heißes Wasser auf, dann beschlägt der Spiegel und das ist dann wie ein Weichzeichner und der Schock ist nicht so dramatisch. - Paul sieht aber immer noch schön aus, so lange der seinen Mund nicht aufmacht, denn die kleinen Zähne zwischen den Hauern, die fehlen ihm bereits, aber wie heißt das doch auch so schön, dem geschenkten Paul schaut man nicht ins Maul. - Langsamer ist er geworden, und nach oben springen fällt ihm aber schon deutliche schwerer, und er überlegt sehr lange, bevor er dann doch diese Anstrengung unternimmt. - Wir merken das an unseren Beinen, wenn er uns auf den Schoß springen will, dann muss er die letzten 15 Zentimeter sich schon an die Hose krallen, die Meinung, dass nur junge Katzen scharfe Krallen haben, die kann ich nicht unterschreiben. - Paul war immer extrem zutraulich und sucht geradezu nach Berührung, kein Wunder, der hat ja die ersten Wochen seines Lebens in der Hosentasche meines Overalls verbracht, nur so konnte ich den überall mit hinnehmen und ihn dabei nicht zerquetschen. - Paul glaubt sowieso, er sei ein Mensch, ein ganz besonderer Mensch natürlich, und wir tun auch nicht wirklich etwas dagegen, um ihn von diesem Gedanken abzubringen. - Er hätte mehr Trockenfutter essen sollen, sagt der Tierarzt, der Blauäugige, zu dem auffällig viele Frauen geben, aber ansonsten ist das mit den Zähnen nicht so schlimm, aber in ein paar Jahren könnte das dazu führen, dass der alte Mann dann gefüttert werden muss mit ganz weichen Sachen. - Ich meine Paul, nicht mich, noch nicht. - Mit seinen guten acht Jahren ist er aber noch nicht in dem Alter einen Rollator zu bekommen, aber man merkt eben die ersten Anzeichen von Reife, aber eben auch Abnutzungserscheinungen. - Gut, die haben wir ja auch, schließlich sind wir über dreißig, und Hochsprung oder für Olympia trainieren wir auch nicht mehr. - Was Paul gar nicht mehr macht, dass ist Jagen. - Er hat allerdings auch nie viel gejagt, er hatte ja auch nie die Notwendigkeit und heute guckt er eine Maus vielleicht sogar nur noch verächtlich hinterher, "ich brauch´ das nicht mehr" sagen seine immer noch hellblau strahlenden Augen, und in der Tat, so schnell wie Mia ist Paul sowieso nicht mehr, und die schnappt sich die Maus dann. - Aber Paul spielt noch, mit Mia, die anderen Beiden haben nie wirklich viel gespielt, nur der alte Herr und die anderthalbjährige schwarze Minibitch aus Los Llanos. - Dabei scheint es inzwischen so, als ließe Mia den Paul gewinnen in den Scheingefechten, sie weiß halt doch was sich gehört, wenn auch nur dem Paul gegenüber, dem sie ja schließlich zu verdanken hat, positiv in der Katzenfamilie aufgenommen worden zu sein. - Wenn meine Frau und ich abends zusammen Essen gehen, dann will ich mir immer ein Gericht teilen mit ihr, weil mir so ein ganzes Steak oder eben Teller zu viel ist und dann zieht sie mich immer damit auf, ich solle doch den Seniorenteller bestellen. - Dabei ist uns aufgefallen, dass es diese Angebote hier überhaupt nicht gibt und wohl auch in Deutschland so etwas nicht mehr auf der Karte hat. - Aber für Katzen gibt es das, und nach dem Ausmecker des Tierarztes haben wir uns nun den Versprechungen der Tierfutterindustrie hingegeben, und so wird aus Señor Paul der Senior Paul, und weil der Drops nicht lesen kann, hat er das Futter gerne angenommen, denn wenn mir jemand Faltencreme schenkt, dann gefährdet der grob fahrlässig unsere Freundschaft. - Und nie im Leben würde ich einen Seniorteller im Restaurant bestellen, und ich werde immer sauer, wenn mich die Kassiererinnen an der Supermarktkasse nicht nach meinem Ausweis fragen, wenn ich Wein oder Bier kaufe…

Fulanito de tal dice hoy: Gorrear con lo ajeno

Vom Fremden schnorren. - Das ist einfach, das ist der, der immer die Marke "Van den andern" geraucht hat. - Einfach schnorren halt.




Gnadenbrot...





Freitag 27.09.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 1 mm - Luftfeuchte 62 % - Luftdruck 1013 hPa

Zwerge versenken
Auf der, fast schon verzweifelten Suche, nach touristischen Attraktionen

Anders sein alleine reicht eben wohl nicht mehr aus. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da kamen viele Gäste auf die Insel, einfach eben nur, weil La Palma anders ist als zum Beispiel Tenerife oder Lanzarote. - Da gab es überhaupt keine touristische Infrastruktur und in der Anfangszeit des Tourismus auf La Palma, da haben die Leute Matratzen in Garagen gelegt und diese Unterkünfte waren trotzdem beliebt. - Diese Zeiten sind vorbei, man muss auch sagen Gott sei Dank, aber seit dem man Planungen und Projekte macht, ist das Alternativobjekt La Palma zu einem Produkt geworden, und das muss sich halt nun mit anderen Destinationen messen lassen und da zeigen sich dann plötzlich auch Defizite. - Früher, da waren rein spanisch geschriebene Speisekarten authentisch bis touristisch unberührt, heute sind nur in spanisch verfasste Speisekarten ein Ausdruck von Unfähigkeit. - Früher bahnte man sich mit Abenteuerlust, Kompass und Entdeckerstolz einen Weg diese wunderbare Landschaft zu erwandern, heute schreibt man abfällige Schmähbriefe an die Inselregierung, wenn auf irgendeinem der 1.000 Kilometer Wanderwege Brombeeren den Tritt etwas erschwert haben. - Und das obwohl es inzwischen hervorragende Karten (Freytag & Berndt) oder Wanderführer (Rother-Verlag) gibt. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da konnten wir einfacher damit umgehen, heute wissen wir einfach nicht so recht, was die Leute denn eigentlich wollen. - Wollen die uns, also so wie wir sind, mit Ecken, Kanten, Eigenheiten und auch Fehlern, oder wollen die ein Produkt, welches sich aus einer bunt zusammengewürfelten Erlebniswelt so ein bisschen zwischen Ponyhof, Erlebnispark, aber bitte authentisch, ökologisch und auf keinen Fall massenorientiert bewegt. - Die eierlegende Wollmilchinsel, aber bitte mit Pool in Alleinbenutzung, oder noch besser, wie das Kurt Tucholsky mal gesagt haben soll: Vorne die Ostsee, hinten die Friedrichstraße. - Und wir machen da mit, bauen Hotels, die mehr Betten haben als die Gemeinde Einwohner in der sie stehen, planen Golfplätze, Jachthäfen, Interpretationszentren für was auch immer und fangen selbst an zu glauben, dass wir zu wenige touristische Attraktionen haben und wir das dringend ändern müssen. - Oder redet man uns das nur ein, oder ist uns einfach nur unseres, als Insulaner eigentlich von Neptun gegebenes unbedingtes Selbstvertrauen verloren gegangen? - Wenn ich das wüsste, dann würde ich das ändern, aber wir sind noch am Grübeln und selbst dabei sind wir langsamer als die globale Konkurrenz. - Zwei der vielen Versuche attraktiver zu werden, wobei wir doch eigentlich schon richtig gut aussehen, begeben sich unter die Wasseroberfläche, man möchte zwei Tauchparadiese anlegen. - Eines vor Tazacorte, von der Inselregierung bevorzugt, und ein zweites, knapp nördlich der Hauptstadt, und das von der Gemeinde Santa Cruz und privaten Sponsoren. - Die wollen ein paar Schiffe versenken, allerdings haben die nur ziemlich kleine Kähne bekommen, zwischen sieben und vierzehn Meter, aber man möchte einen wirklichen Unterwasserpark anlegen und dabei darf in der Hauptstadt natürlich eine Geschichte nicht fehlen, der Zwerg. - "El enano", inzwischen emblematische Figur der alle fünf Jahr stattfindenden "Bajada de la Virgen de Las Nieves" und überhaupt hat man die Figur des Zwerges, welcher dort nach einer verblüffenden Verwandlung eine lustige Polka tanzt, so als Aushängeschild für die Hauptstadt, aber auch ein bisschen der gesamten Insel gemacht. - Und dieser Zwerg, der muss nun auch für den Unterwasserpark herhalten und nun hat man unter großem Aufwand einen, knapp einssiebzig großen und fast 500 Kilo schweren Zementzwerg hergestellt, der zukünftig Menschen aus aller Welt zu uns auf die Insel locken soll, damit man abtauchen kann und dann eben diesen, und später noch weitere Zwerge erspähen kann. - Der Zwerg ist hohl, damit sich auch marines Leben dort ansiedeln kann, damit sind wir auch beim ökologischen Synergieeffekt, und spätestens jetzt müsste man erkennen, wie verzweifelt wir den Holzweg im Eisenhüttenwerk suchen.



Donnerstag 26.09.2013 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 1 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1011 hPa
Höchsttemperatur heute 25,7 Grad - niedrigste Temperatur 20,5 Grad

Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose
Elektroautos sollen den Tourismus ankurbeln

Techniker aus den Ministerien für Tourismus und Industrie haben beschlossen, dass La Palma gute Voraussetzungen mitbringt, für Elektroautos besonders geeignet zu sein. - Damit meinen die, dass man keine mehrere hundert Kilometer lange Fahrten unternehmen muss, um von einem Ziel zum anderen zu kommen, und nimmt man Lieferanten, Boten und den öffentlichen Nahverkehr mal aus, dann stimmt das sicherlich auch. - Besonders hat man da die Mietwagen im Blick, und man sieht hier auch die Möglichkeit, touristisch für die Insel zu werben, wenn man Elektroautos zum mieten anbietet und somit das hohe Umweltbewusstsein mitteleuropäischer Besucher befriedigt. - Auch damit haben die nicht Unrecht, wir haben sehr viele höchst aufmerksame und kritische Besucher, die sehr wohl genau wissen wollen, wie wir denn mit unseren Ressourcen umgehen und die gucken uns sehr genau auf die Finger. - Nun kommen Techniker der beiden Ministerien auf die Insel und bringen 300.000 Euro mit, die man wohl hauptsächlich dafür verwenden will, Ladestationen an den meist besuchten touristischen Punkten einzurichten. - Sicher notwendig, die Autovermieter werden sonst nicht zu begeistern sein, sich Elektroautos anzuschaffen, wenn es keine Ladestationen auf der Inseln gibt, also geht man hier schon mal den richtigen Weg. - Ich denke an erhöhte Stresshormonausschüttung, wenn täglich mehrfach das Telefon in den Autovermietungen klingelt, weil wieder jemandem auf dem Weg hoch auf den Roque de Los Muchachos die Batterie schlapp gemacht hat.- Nur alleine damit, dass man Ladestationen schafft bekommt man die Autovermieter auch noch nicht dazu sich Elektroautos anzuschaffen, denn die sind ja schon noch deutlich teurer als konventionelle Autos und man ist ja auch mit der Technik nicht wirklich vertraut, wenn mal was kaputt geht. - Und wird denn der Kunde auch bereit sein, mehr Geld für den Elektromietwagen zu bezahlen, wo doch gerade in letzter Zeit Billigvermieter die Preise für Mietwagen so weit in den Keller drücken, dass man eigentlich nur noch Geld wechselt, aber nichts mehr verdient. - Man muss es ausprobieren, und es ist ja auch keine neue Idee, vor Jahren schon mal hat uns eine Firma hier Elektroautos und Roller andrehen wollen, allerdings mit wenig bis keinem Erfolg. - Wir sind halt sehr konservativ was Autos angeht, geradezu amerikanisch sind wir da, und neigen eher zu großvolumigen Spritfressern aus der Allradfraktion, und nicht so sehr zu spritsparenden Kleinwagen. - Drum wendet man sich ja auch an die Gäste der Insel, die sollen progressiver sein als wir Bewohner, und manchmal glaube ich das sogar. - Nur, so einfach ist das ja auch nicht, wer mehr fragt, als was es zu Essen gibt, der will doch sicher auch wissen, wo der Strom denn herkommt. - Und da haben wir halt wieder das Problem, dass unser Strom nur zu ganz geringem Anteil aus Windkraft und Photovoltaik stammt, sondern aus dem Kraftwerk "Los Guinches" nahe der Hauptstadt und die dort Schweröl verbrennen und damit kräftig die Umgebung einschwefeln. - Es gab mal ehrgeizige Projekte, welche für La Palma bereits in diesem Jahr 2013 eine hundertprozentige elektrische Energieversorgung aus alternativen Quellen vorgaben, aber uns ist da so einiges in die Quere gekommen, unter anderem auch eine Krise und nicht wirklich konsequente politische Führung. - Im Prinzip gut, das mit den Elektroautos, aber auch ein bisschen verlogen, vielleicht ist es nämlich sauberer, Diesel oder Benzin in kleinen Motoren zu verbrennen, als Schweröl in elektrische Energie umzuwandeln, um dann sauber fahren zu können.

Fulanito de tal dice hoy: Gastar pólvora en zamuros

Schießpulver verbrauchen in Geier - oder in Kübel. - "Zamuro" heißt Geier, aber hier auf La Palma gibt es auch einen Kübel, deutlich größer als ein Eimer, der so genannt wird. - Ich habe noch nicht herausgefunden, was der Urheber dieses Spruches da eigentlich meint. - Der Sinn des Spruchs ist der gleiche wie der von vorgestern: Wer seine Zeit verschwendet in dem er unnütze Dinge macht, die sowieso nichts bringen, dann verbraucht er sein Pulver, um etwa auf Geier zu schießen, oder es in Kübel zu werfen. - Ich gebe mich geschlagen…




Der schwarze Kübel ist ein zamuro und dient auch oft als Maßeinheit. - Bei der Weinernte zum Beispiel fragt man dann, wie viele zamuros hast du denn geerntet.




Donnerstag 26.09.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 1 mm - Luftfeuchte 56 % - Luftdruck 1010 hPa

Wenn Palmeros auf Dächern stehen
Dann kommt der Regen ganz bestimmt

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da gab es die Wetterweisen, alte Männer mit tiefen Gesichtsfalten, mit die wussten, wann es regnet, und wie der ganze Winter wird, und vor allem, wann man Kartoffeln setzt und das Dach für den Winter bereiten muss. - Heute hat jeder Trottel Internet, und da kann man mit höchster Genauigkeit nachsehen, wie denn die Dinge um das Wetter stehen, und Dienste wie das Global Forecast System sind sogar in der Lage, uns einen Überblick über die kommenden 16 Tage zu geben. - Die Folgen sind aber immer noch die gleichen, gestern stand mein Nachbar auf seinem Flachdach und legte letzte Hand an um es dicht zu machen, und beim Abendspaziergang sah ich vier Gärten, in denen die Eigentümer Kartoffeln legten. - Auch meine Frau sagte noch, das wird regnen, José, so heißt einer unserer wenigen Nachbarn, der macht sein Dach dicht, ich hänge wohl besser keine Wäsche mehr raus. - Bislang nieselt es nur, kleine, feine Tröpfchen wollen begrüßt werden, als erster Regen der Wintersaison, aber so ein bisschen weigere ich mich noch, jetzt bereits den Winter einzuläuten. - In drei Monaten ist Weihnachten bereits wieder vorbei, bei uns zumindest, denn wir kennen keinen zweiten Weihnachtsfeiertag, und irgendwie hat doch der Sommer erst vorgestern angefangen, zumindest kommt mir das so vor. Die alten Männer reden inzwischen nicht mehr vom Wetter, sondern nur noch über Politik, vielleicht liegt darin der ganze Schlamassel und über das Wetter wissen wir eben, was die Wetterberichte hergeben und die sind inzwischen derart gut und zuverlässig, dass die alten Männer eben es gar nicht mehr wagen, ihre Thesen zu verbreiten. - Der Sommer war eher zu kalt in diesem Jahr, und auch wenn es ein bisschen verfrüht scheint, der Sommer 2013 wird auch in die Geschichte eingehen, eben als Sommer, in dem kein Waldbrand an unseren Nerven und Feuerwehrleuten gezerrt hat, und das ist doch mal eine richtig gute Nachricht. - Und das verdanken wir nicht nur dem kühleren Sommer, sondern auch den Leuten, welche sich gegen diese Feuer bereit stellen, denn es gab wohl reichlich kleine Feuer, die man aber jedes Mal schnell in den Griff bekommen hat. - Es ist eben nicht alles nur Glück oder Zufall, wir können auch jede Menge dazu beitragen, dass aus einer Kleinigkeit kein Monster wird, man muss eben nur wollen. - Ein wirklich dickes Tief zieht da nördlich von uns über den Atlantik, aber uns werden nur kleine Ausläufer erwischen, dennoch ist es wirklich der erste Gruß des Winters, denn im Sommer lässt das dann kräftigere Azorenhoch es gar nicht zu, dass Tiefdruckgebiete so weit in den Süden rutschen können. - Aber das hat auch was Gutes, der Wind kommt jetzt aus Südwest, und das bedeutet Wärme für die kommenden Tage, Mindesttemperatur von 20 Grad ist doch auch was Feines und die Waldbrandgefahr tendiert gegen Null, und irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich mir den Winter schönreden will…




Da kommt was auf uns zu, aber eben nur ein Ausläufer. - Diese Grafiken stellt uns die Agencia Estatal de Meteorología bereit, "AEMET" abgekürzt, und die reden nicht über Politik...




Mittwoch 25.09.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 25,2 Grad - niedrigste Temperatur 20,0 Grad

Gut gebrüllt Oscar
Unnötige Mängel am Flughafen

Oscar Leon ist der Präsident des Unternehmerverbandes "CIT-Tedote", wobei das "CIT" für Centro de Inicitivas y Tourismo steht. - Das muss ich nicht übersetzen, und so sind halt in dem Verband allerlei Firmen, welche irgendwie mit Tourismus zu tun haben. - Auch betreuen sie die Tourismusinformationen in Puerto Naos, Los Llanos, El Paso und Los Cancajos, also alle, außer die in Santa Cruz, welche von einem anderen "CIT" geleitet wird. - Man muss aber einfach sagen, der "CIT-Tedote" ist deutlich aktiver, hat auch mehr Mitglieder, an die 180, kann also auch mehr bewegen. - Allerdings hat man sich mit dem Rat für Tourismus angelegt, oder sollten wir sagen umgekehrt, denn in der letzten Legislaturperiode, da arbeitete man noch ganz eng mit dem Patronato de Turismo zusammen, also dem inseleigenen, nennen wir es Fremdenverkehrsbüro. - Ist natürlich nicht gerade dienlich, wenn man schon im gleichen Boot sitzt, sollte man auch in die gleiche Richtung rudern, aber seitens der Politik ist uns eh kaum was Positives in Sachen Tourismus geglückt. - Jetzt weist aber Oscar in einem offenen Brief an den Direktor des Flughafens La Palma auf deutliche Defizite hin, die immer schon bekannt waren und auch moniert wurden, aber seit den 2 Jahren Betrieb des neuen Terminals immer noch nicht abgestellt worden sind. - Es geht hier zunächst um den Umstand, dass der Treffpunkt der ankommenden Gäste mit den lokalen Autovermietern im Parkhaus stattfinden muss, was an sich schon ein ungünstiger Umstand ist, denn um einen positiven Einstand in ein Weltbiosphärenreservat zu haben, möchte man sicherlich im Dunkeln zwischen rangierenden Autos begrüßt werden. - Dort, wo die lokalen Autovermieter, also nicht die Global Player, ihre Pulte haben im Parkhauskeller, dort gibt es keine Anzeigetafel wann die Flieger kommen oder gehen, die Angestellten der Autovermietungen müssen sich also immer ins Treppenhaus begeben, wenn sie wissen wollen, welche Maschine gelandet ist. - Auch befindet sich dort am Treffpunkt kein Parkscheinautomat, es muss also jedes Mal 200 Meter hin und 200 Meter her gelaufen werden, wenn man das Ticket bezahlen will, um so mit dem Mietwagen auch wieder das Parkhaus verlassen will. - Das hat man schon oft gefordert, aber nach den zwei Jahren ist nichts passiert, was die Arbeit für die Autovermietungen nicht wirklich einfacher macht. - Auch sind die Fahrspuren und Parkbuchten sehr eng gehalten, andauernd fahren die Kunden Kratzer in die Wagen, klar, die sind halt noch nicht an das Auto gewöhnt und müssen da ganz schön kurbeln, um um die Kurven zu kommen. - Auch moniert man mit Recht, dass man an den Parkscheinautomaten auf der Ebene S2, also da wo die lokalen Autovermieter ihre Wagen übergeben, nicht mit Kreditkarte zu bezahlen kann, der einzige Automat der das macht, der befindet sich auf einer Zwischenebene genannt "S0" und die Gäste erhalten darauf auch nur einen kryptisch verfassten Hinweis auf Spanisch. - Und es gibt am ganzen Flughafen auch keinen Geldautomaten, denn manche Gäste rechnen ganz klar damit, wollen das Auto gleich bar bezahlen, aber haben kein Geld dabei. - Es gibt auch keinen Laden am Flughafen in dem man sich Zeitungen kaufen könnte. - Aber auch außerhalb des Terminals gibt es einiges zu tun, da wären zum Beispiel die komplett ungepflegten kleinen Grünzonen in der Ausfahrt vom Parkhaus, man fährt um eine tote Palme herum und nur Unkraut wuchert da. Die Palme bemängelt Oscar Leon nicht einmal, dabei ist das doch so ein wichtiges Ding. - Die Leute sehen das erste Tageslicht, wenn sie nach La Palma kommen, aber zunächst einmal müssen sie um eine tote Palme herum fahren. - Ein Hinweisschild auf die Einfahrt zum Parkplatz wurde von einem Sturm umgeworfen, aber nicht wieder ersetzt, was den abreisenden Gast meist sehr verwirrt, denn der muss bei der Rückgabe des Fahrzeuges eine andere Einfahrt ins Parkhaus wählen, als über die er es verlassen hat. - Und dann gibt es noch einen Schildbürgerstreich, ein Zebrastreifen gaukelt dem Überquerer der Straße Sicherheit vor, aber auf der einen Seite ist der Überweg von einem Gitter bewehrt. - Das alles führt Oscar Leon auf und bittet den Direktor des Flughafens doch diese Defizite abzustellen, und man kann im Sinne des Tourismus hier auf der Insel wirklich nur hoffen, dass man auf die absolut richtigen Forderungen des CIT-Tedote eingeht.

Fulanito de tal dice hoy: Gastar saliva

Speichel verbrauchen. - Wer unnötiges Zeug labert, der verbraucht Spucke, sagt man hier.




Spring wenn du kannst!





Mittwoch 25.09.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 63 % - Luftdruck 1013 hPa

Auf der Suche nach dem Skandal
Juan Ramón I oder Juan Ramón II

Die Frage ist ja, wer was gewusst hat. - Der Ex-Bürgermeister aus Los Llanos, Juan Ramón Marín, also Juan Ramón II, erhält eine Stelle als Amtstierarzt der Firma "GMR Canarias" (Gestión del Medio Rural de Canarias) und später stellt man groß in Frage, wie der Mann denn zu dem Job gekommen ist. - Es soll eine Ausschreibung gegeben haben, in einem kleinen Rahmen, man hätte an drei Tierärzte geschrieben, die sollen sich doch bewerben, und da sich keiner der anderen Tierärzte darauf hin gemeldet hatten, wurde Juan Ramón Marín der Posten zugesprochen, zu dem maximal vereinbarten Monatslohn von 3.333 Euro. - Dann zweifelte man aber daran, dass das alle in Ordnung sei, denn die anderen beiden genannten Tierärzte versicherten, dass sie niemals eine Einladung zur Teilnahme an diesem Wettbewerb erhalten haben. - Darüber hinaus muss man wissen, dass die "GMR Canarias" dem Landwirtschaftsrat untersteht und der wird geleitet von dem Vorgänger Juan Ramón Maríns, nämlich Juan Ramón Hernández Gómez, oder auch genannt, Juan Ramón I. - Die ganze Angelegenheit ist nun vor Gericht, denn man hat auch nicht wirklich einen positiven Arbeitsnachweis über das eine Jahr als Tierarzt der "GMR" gefunden, und vor allem die linke "IU" (Izquierda Unida) und auch die Partido Popular treiben diese Geschichte gerne als Skandal vor sich her, natürlich auch mit dem Hintergrund, der Coalición Canaria, welcher die Juan Ramóns angehören, schaden zu wollen. - Inzwischen lässt uns die Zeitung "El Día" wissen, dass die beiden anderen Tierärzte ausgesagt haben sollen, dass sie nicht die Unterschriften geleistet hätten, welche die Empfangsbestätigungen der Einladung zu dem Wettbewerb um den Job vorweisen würden, es sich also um Fälschungen handeln müsse. - Der Rat für Landwirtschaft im Gobierno de Canarias, also Juan Ramón I sagt aus, er hätte überhaupt nicht gewusst, dass die "GMR" einen Tierarzt eingestellt hätte und noch weniger, dass es sich dabei um seinen Nachfolger im Amt des Bürgermeisters und Protegé Juan Ramón II handeln würde. - Solche Personalien würden von den zuständigen Referaten erledigt, und man würde die Sache untersuchen lassen und alles was man darüber wisse, auch der Justiz anvertrauen. - So heißt die Geschichte "Caso Marín" also der Fall des Juan Ramón II aber die Partido Popular möchte gerne den "Caso Hernández" daraus machen, denn so könnte man dem politischen Gegner größeren Schaden zufügen, in dem man nicht den Lokalpolitiker stolpern lässt, sondern den mächtigen regionalen Kollegen. - Dabei ist es schon fragwürdig wer denn im Glashaus mit Steinen wirft, denn die Partido Popular hat mit den "Fällen Gürtel" und "Bárcenas" landesweit ganz heftige Korruptionsvorwürfe abzuarbeiten, und hier auf La Palma verfolgt man einen auffälligen, aber vergleichsweise billigen Vorfall, den man unbedingt zum Skandal machen will. - Meist kommt bei diesen Geschichten eh nichts heraus, und unsere Justiz verfährt gerne nach dem Motto "Slow-justice" und so kann es gut sein, dass man da erst klar sieht nach den nächsten Kommunalwahlen. - Und Vorsicht, dann kann es gut sein, dass dann die Coalición Canaria wieder mit der Partido Popular gemeinsame Sache macht, also sollte man jetzt bereits aufpassen, in welchem trüben Teich man denn mit dem großen Mixer rührt. - Die "IU" also die Linken, die werden auf jeden Fall weiterrühren, denn mit denen will eh keiner paktieren, die müssen also auch auf niemanden Rücksicht nehmen.



Dienstag 24.09.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 25,0 Grad - niedrigste Temperatur 17,6 Grad

Wann bekommt die Binter endlich Konkurrenz ?
Canaryfly oder Islas Afortunadas Air

Ganz richtig ist die Frage eigentlich nicht, denn die Canaryfly fliegt bereits, allerdings nur mit drei Maschinen (1 ATR72 - 1 ATR 42 - 1 Metro SA 227) und auch nur zwischen Gran Canaria und Lanzarote sowie Fuerteventura. - Die machen also hier in der Provinz Tenerife noch gar nichts, aber gerade kann man wieder in deren Facebook lesen, dass man als nächstes Ziel La Palma ansteuern wolle. - Ich nehmen mal an, aus Gran Canaria, das wäre dann für unsere Familie sehr gut, aber natürlich auch für alle anderen, welche mit diesen beiden Inseln zu tun haben. - Die Hoffnung ist natürlich nun gegeben, dass dann der absolute Marktführer, Binter Canarias, mit den Preisen runter muss, weil ihm sonst Canaryfly Kunden wegschnappen könnte. - Das war noch so zu den Zeiten, als noch die Islas Airways flog, da gab es regelmäßig gute Preise, aber diese Fluggesellschaft ist ja verschwunden. - Denen hat man ja vorgeworfen, sie hätten bei den Zuzahlungen für die Residenten betrogen, und nachträglich höhere Flugpreise angegeben, von denen man ja dann die 50% sich aus Madrid holt. - Ob das so ist, das wissen wir natürlich nicht, aber das Ministerium hatte wohl denen schon länger die Zahlungen verweigert, und dann sind die wohl schlichtweg nicht mehr zahlungsfähig gewesen. - Man wollte ja wieder zurückkommen, aber das scheint nicht so zu sein, zumindest haben wir sehr lange schon nichts mehr von denen gehört. - Einige vermuten auch, dass der Konkurrent Binter Canarias hinter den Betrugsvorwürfen stehen würde, um sich so eines unliebsamen Konkurrenten zu entledigen, aber das sind auch nur Vermutungen, für die es keine Beweise gibt. - Für einen freien Markt aber braucht man Konkurrenz, aber die wird es eben auch schwer haben im Moment bei uns, denn die Zahl der Flugpassagiere, die innerkanarische Routen nehmen, die ist stark zurückgegangen. - Man fliegt eben einfach nicht mehr so viel wie früher, das Geld ist knapp, darüber haben wir schon oft berichtet, und viele sind aber auch zurück auf die Fährschiffe gegangen, die deutlich günstiger sind als das Flugzeug. (66,- Euro ein Flug nach Tenerife, 29,- die Fähre, beides Normaltarife, eine Fahrt) - Allerdings fahren die Fähren sehr früh ab, man muss noch vor den Hähnen aufstehen, aber wenn das Geld zwickt und man reisen muss, dann steht man schon mal früh auf. - Es gibt ja aber auch immer noch die Pläne für eine ganz neue Fluggesellschaft, die Islas Afortunadas Air, also die "Glücklichen Inseln Luft" und die haben vor, gleich groß einzusteigen. - In deren Facebook ist man recht aktiv, hat auch im Sommer bereits Personal gesucht, und die haben wohl inzwischen 2 Airbus 321 gechartert, allerdings erfahren wir überhaupt nichts darüber, wann man denn meint, man könne daran gehen, einen Flugplan zu basteln, und ein bisschen überrascht mich das mit den Airbus, denn bislang fliegen hier zwischen den Inseln nur Maschinen mit einer Sitzkapazität von deutlich unter hundert Plätzen. - Aber vielleicht wollen die gerade so punkten, wir werden uns überraschen lassen müssen. - Es wird aber schwer, für neue Gesellschaften hier einen Weg zu finden wirtschaftlich zu arbeiten, gegen die Konkurrenz der Binter kann man nur über den Preis gehen, und wenn man zu billig ist, dann geht das nicht lange gut. - Vielen Verbraucher ist so etwas meistens egal, die würde auch eine nordkoreanische Chartermaschine buchen, wenn man ein Schnäppchen machen kann.

Und noch ein Wetterhinweis, es kann in den kommenden Tagen auf der Westseite zu Niederschlägen kommen, Wind aus Südwest, aber nicht viel Regen.

Fulanito de tal dice hoy: Gastar pólvora en salvas

Schießpulver in Salven aufbrauchen. - Wer seine Zeit verschwendet in dem er unnütze Dinge macht, die sowieso nichts bringen, dann verbraucht er sein Pulver in Salven.




Eine ATR 72 der Binter Canarias. - Könnten Hirsche fliegen, so wie Rentiere an Weihnachten, dann könnte man sagen, der Platzhirsch am kanarischen Himmel.




Dienstag 24.09.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1017 hPa

Santa Cruz de La Palma
Es gibt einen Plan

Das haben wir doch immer gehofft, dass es einen Plan gibt, wie man denn unsere Hauptstadt Santa Cruz de La Palma auf die nähere Zukunft vorbereiten kann. - Oft genug ist es ja diskutiert worden, die Verwaltungsstadt dieser Insel muss sich als zweites Standbein eine neue Ausrichtung suchen, denn als Einkaufsstadt gibt es wohl keine Zukunft. - Das hat man nicht nur den wenigen Parkplätzen zu verdanken, das wird zu einfach als vordergründige Ursache hingestellt, sondern die progressive und vielleicht sogar egoistische Geschäftspolitik der Gemeinde Breña Alta, welche Gewerbegebiet auf der Grünen Wiese im großen Stil angeboten hat, sorgte dafür, dass man heute Anschaffungen und Einkäufe die über den Bummel-Charakter hinausgehen, nicht mehr in der Hauptstadt tätigt. - Shopping kann man wunderbar in Santa Cruz machen, keine Frage, das Kleine Schwarze kauft man weiterhin dort, aber Lebensmittel oder Haushaltsgeräte oder Werkzeuge, das kauft man längst nicht mehr in der Hauptstadt. - Aber es kommt ja der Strand, vielleicht wirklich bereits nächsten Sommer, und dann soll alles anders werden, auf jeden Fall besser, obwohl ganz viele Menschen, und da besonders aus der Hauptstadt selbst, gar nicht so wirklich an die Vorzüge dieses Strandes glauben. - Vielleicht bin ich ja bereits der letzte Verfechter dieser Infrastruktur, aber auch ich habe doch immer die Frage gestellt, wie man denn diesen Strand mit der Stadt verbinden will, scheint doch überhaupt kein Plan vorzuliegen, wie man denn städtebaulich die kommenden Jahre sich vorgestellt hat. - Aber es gibt doch einen Plan, der nennt sich: "Plan Director de la Zona Comercial Abierta de Santa Cruz de La Palma" und da spricht man davon unter anderem, dass man in den kommenden 15 Jahren weite Teile der Stadt in eine Fußgängerzone verwandeln will, probates Mittel für Städte welche so kompakt gestaltet sind wie Santa Cruz, welches ja auf der einen Seite vom Meer abgegrenzt ist und auf der anderen Seite sich an die Berge drückt. - Der zugehörige Architekt, der hat das treffend erkannt, "die besondere Herausforderung welche auf Santa Cruz zukommen wird ist die Mobilität" und meint damit sicher den Verkehr und wie man denn, wenn man alles zu einer Fußgängerzone macht, von einem Ende der Stadt Waren, Besucher und Einwohner zur anderen Seite bekommt. - Die Frage habe ich mir ganz oft gestellt, wie das denn aussehen könnte, auf der einen Seite die wunderbaren Anlagen, welche die Hauptstadt mitbringt, wie historische Gebäude, ein geradezu entwaffnendes weltstädtisches Flair, (für uns Bauern aus El Paso…) und bald einen Strand direkt vor der Stadt, und auf der anderen Seite trennt in der Hauptstadt permanent ein grausamer Straßenverkehr die Einwohner und Besucher von der Stadt, genau so wie vor dem Strand. - Der hat wirklich zu tun, dieser Architekt, und dem ist es wohl klar, dass das nicht einfach wird, aber er hat ja einen Plan…



Montag 23.09.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 26 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 25,0 Grad - niedrigste Temperatur 16,0 Grad

Air Via ab Hamburg
Man feiert in der Hansestadt

Wir konnten heute bereits unsere ersten Gäste aus Hamburg begrüßen, welche keine Weltreise hinter sich bringen mussten, um auf die Schöne Insel zu fliegen.- Ganz Norddeutschland wird ja im Sommer von den Fluggesellschaften alleine gelassen, wenn es um La Palma geht, und wer eben von dort kommen wollte, der musste nach Frankfurt oder Amsterdam gehen, und von dort aus fliegen. - Die gute Nachricht ist, es sind für alle Montage bis Ende Oktober noch freie Plätze da, und die Preise hin und zurück liegen zwischen 346.- und 486.- Euro. - Buchen kann man über "Schauinsland", oder unseren Partner für Flugreisen, die Flugpoint GmbH, zum gleichen Preis übrigens, und die einzig schlechte Nachricht ist, dass Ende Oktober diese Verbindung wieder eingestellt werden soll. - Als Carrier hat man die bulgarische "Air Via" ausgesucht, die mit fünf Airbus 320-232 Charterflüge anbietet. - Unsere Gäste haben sich sehr positiv über die Crew geäußert, bulgarische Flugbegleiterinnen, welche aber sehr gut deutsch sprachen. - Direkt bei der Fluggesellschaft kann man nicht buchen, es ist ein reiner Charterdienst. - Wir freuen uns natürlich sehr über diese neue Möglichkeit, wir brauchen ja dringend mehr Verbindungen und sind froh über diesen Versuch. - Anders kann man das ja kaum betiteln, es ist ja auch ungewöhnlich, dass man in der kargeren Reisezeit und für ein paar Wochen solch Flüge ansetzt. - Wenn sich das gut anlässt, vielleicht bleibt das dann ja bestehen, also sollte man denen vielleicht auch mal zeigen, dass Norddeutschland wohl interessiert ist, eine stabile Verbindung auf diese Insel zu besitzen. - Preise sind ja auch in Ordnung, und ich kann Ihnen auch garantieren, dass es noch viele freie Gästebetten auf dieser Insel gibt, die Sie gerne erwarten. - La Palma steht ja dieses Jahr ziemlich schlecht da, was die Gästezahlen angeht, und das, wo man sonst in Spanien und auch den Kanaren Rekordzahlen schreibt. - Die Gründe für den Rekord sind einfach, die Reiseveranstalter suchen Ausweichziele wegen Ägypten und zum Teil aus Tunesien und auch die Türkei und da bieten sich die Kanaren doch hervorragend an. - La Palma bekommt aber von diesem Nachschlag nichts ab, ich glaube es wäre auch nicht wirklich fair den Gästen gegenüber, La Palma anstatt Hurghada, das geht einfach nicht. - Dabei hat natürlich alles seine Berechtigung und auch die Reize, aber auf La Palma sucht man andere Dinge, als der Urlauber der nach Ägypten will. - Der Minister für Tourismus, der Kanare José Manuel Soria, der bezeichnet den August 2013 als "historisch" und das zuständige Statistische Amt "INE" (Instituto Nacional de Estadística) lässt uns als Zahlen zukommen, 8,3 Millionen ausländische Gäste hätten im August 2013 Spanien besucht, das sind 7,1% mehr als noch im August 2012 und die haben 42,3 Millionen Übernachtungen getätigt. - Das gibt einen kräftigen Ruck, und seit sechs Monaten hintereinander ist ja auch die Arbeitslosigkeit in Spanien gesunken und so kommt der Spruch, ein arabischer Frühling macht einen spanischen Sommer, zwar etwas makaber, aber auch etwas richtig daher. - Und aus Norddeutschland kann man jetzt die Zahlen für La Palma noch ein bisschen geraderücken, wir freuen uns auf Sie!

Fulanito de tal dice hoy: Ganarse el pulso

Den Puls verdienen. - Mit kräftiger Anstrengung ein Objektiv erreichen.







Montag 23.09.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 43 % - Luftdruck 1018 hPa

Abstimmen im Internet
"La Merkel" und Karneval

War das wirklich eine Überraschung, dass "keine Experimente" wieder gewonnen hat? - Vielleicht ein bisschen zu deutlich, und die knappen 5% für die Euro-Gegner, das hat fast Angst gemacht, über die FDP muss man endlich nicht mehr reden und die allergrößte Freude hat mir persönlich gemacht, dass die Rechten nun wirklich keine Rolle mehr spielen. - Chapeau Deutschland! - Hier nimmt man das Ergebnis mit alltäglicher Gewissheit hin, hat ja eh jeder so vorausgesagt und ganz hinten am Horizont hofft man ein kleines bisschen, dass eine große Koalition dann doch mit etwas mehr Nachsicht die südeuropäischen Länder behandeln würde. - Wir stimmen nun über das Internet ab, nicht in politischer Weise, das liegt im Moment nicht an, aber über das Karnevalthema in Los Llanos dürfen wir bestimmen, das ist dann doch auch schon ein bisschen Demokratie, und die wird dann auch noch über das Internet ausgeübt. - Die Welt der Magie steht da als Möglichkeit, die Kulturen der Welt und alles was im Fernsehen geschieht, und im Moment führen die Kulturen der Welt etwa mit "la Merkel" Mehrheit die Auswahl an, und man freut sich doch, wenn man auch ein bisschen wählen darf, und sei es auch nur für den Karneval. - Allerdings findet diese Abstimmung nicht wirklich großen Zuspruch, von über 70% Beteiligung kann nicht annähernd die Rede sein, bis heute Morgen haben lediglich 140 Personen an der Abstimmung teilgenommen, als würde Karneval hier niemanden mehr interessieren. - Stimmt natürlich nicht, aber ich glaube die angebotenen Themen sind auch nicht wirkliche Reißer, und ich bin mir auch gar nicht sicher, ob man denn dem Karneval wirklich ein Thema verpassen müsste, ist doch der Karneval an sich bereits eines. - Für Santa Cruz ist die Frage nach einem Thema sowieso nicht nötig, da zählen nur die "Indianos" und Los Llanos fühlt sich dagegen immer ein bisschen benachteiligt, wobei das völliger Quatsch ist, denn in Los Llanos wird mehr und auf jeden Fall länger Karneval gefeiert als in der Hauptstadt, aber eben nicht die Traditionsgeschichte um die weiß gekleideten Rückkehrer von den Antilleninseln. - Auf der Webseite der Gemeinden (www.aridane.org), unten Rechts, kann man seine Stimme abgeben, und dabei fällt mir auf, dass der Ausdruck, seine Stimme abgeben, ja auch etwas endgültiges haben kann. Es gibt kaum etwas Wichtigeres, aber darüber dürfen wir abstimmen, und auch noch ganz bequem von zu Hause aus. Über die Lage von Asphaltwerken und Autobahnen aber nicht, dagegen muss man klagen und protestieren, aber man kann halt nicht alles vom Sofa aus entscheiden, und vielleicht ist das auch gut so.- Fernsehen, Zauberei, Völkerkunde, irgendwie fällt da bei mir der Groschen Karneval noch nicht.



Sonntag 22.09.2013 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 22,9 Grad - niedrigste Temperatur 16,5 Grad

Wir haben keine Wahl
Zwischen Angst und Hochachtung

Hier schaut man nicht unbedingt hochgespannt auf die Wahl in Deutschland, und man weiß ja auch nicht so genau, was man sich den wüschen soll. - Auf der einen Seite bewundert man ja Deutschland, und man sieht auch ein, dass Europa ohne das Zugpferd wohl nicht wirklich funktionieren würde, aber auf der anderen Seite fühlt man sich von Deutschland auch gegängelt, die vielen Sparzwänge haben uns ja zum Teil diese hohe Arbeitslosigkeit beschert. - Und was am allerschlechtesten ankommt, ist wenn man hier das Gefühl hat, andere würden einem vorschreiben, wie man doch dieses und jenes zu tun habe, und dann unterstellt man meist den Deutschen schnell die berühmte Oberlehrerrolle. - Uns ist es ja eigentlich klar, warum wir so tief in der Patsche sitzen, dass wir uns da selbst hineingewerkelt haben, und gemerkelt, nur wollten wir eigentlich nicht so derbe dafür bezahlen, was ja sicherlich auch verständlich ist. - Die Augen hier sind bei den deutschen Wahlen zunächst nur auf Merkel gerichtet, die steht alleine für die deutsche Politik, "la Merkel" und für die Opposition interessiert sich kaum jemand, nur fällt hier immer wieder auf, dass es in Deutschland so viele Grüne gibt, und hier so gut wie überhaupt keine. - Wie denn eine alternative Haltung Deutschlands in Bezug auf Spanien denn überhaupt aussehen könnte, da sind die meisten Meinungen klar, man solle uns mehr Zeit lassen und dann fragen die immer zurück, würde die Opposition uns hier mehr Zeit lassen und dann muss ich ehrlich antworten, dass ich das nicht weiß. - Ich habe auch tatsächlich Schwierigkeiten die deutsche Parteienlandschaft zu erklären, und dass es in Deutschland auch Euro-Gegner gibt, das verwundert die allermeisten hier, lernt man doch aus der heimischen Presse immer wieder, dass gerade Deutschland am meisten vom Euro profitiert. - Warum es keine Sozialisten gäbe in Deutschland, die braucht man doch auch, fragt man mich auch immer wieder und ich versuche das dann eben damit zu erklären, dass es mal zwei Deutschland gab, und das eine bezeichnete sich als sozialistisch, da wagten es die Sozialisten aus dem anderen Teil gar nicht, sich mit dieser Bezeichnung zu behängen. - (Wobei ich mich dann auch manchmal frage, ob es denn wirklich welche gibt…) Was positiv dann immer auch über die deutsche Politik geäußert wird, dass man viel weniger Korruption hätte und wohl auch die Justiz besser funktionieren würde, und man sehr erstaunt sei, aus welchen Gründen denn in Deutschland Minister zurücktreten würden. - Da hätten wir hier längst keine Regierung mehr, heißt es oft, die Stimmung um die eigenen Politiker ist hier wirklich komplett im Keller, aber man muss sich auch nicht wundern, bei den vielen Skandalen. - Dass "la Merkel" sauber ist, das hört man hier auch oft, aber sehr viel mehr will man dann auch nicht wissen, Politik verdirbt uns hier im Moment die Laune, also wechselt man zum Thema Fußball, denn da steht Spanien ja wirklich anders da. - Vielleicht ist das auch unser Problem, wir ducken uns lieber vor Problemen, anstatt diese anzugehen, und so wird das dann wohl auch erst möglich, dass sich eine solche Klasse an Politikern festsetzen kann und zum Teil sogar über die Justiz bestimmt. - Wenn "la Merkel" weitermacht, dann fahren hier keine Autokorsos herum, und wenn die nicht weitermachen kann, dann ebenso nicht. - Die Nachrichten bestehen hier 4 Minuten aus nationalen Meldungen, 30 Sekunden Tote, weitere 30 Sekunden international, 20 Minuten Sport und fünf Minuten Wetter. - Es könnte sein, dass die Nachrichten heute Abend mal ein paar Minuten international sind, und ich nehme auch an, dass "la Merkel" zu sehen sein wird, denn Steinbrück, das ist ein Zungenbrecher für spanischen Zungen, das traut sich niemand auszusprechen. - Möge der oder die Bessere gewinnen, für Spanien steht eh nicht so viel auf dem Spiel.

Fulanito de tal dice hoy: Ganarse los frijoles

Die Bohnen verdienen. - Das Leben mit Arbeit, Anstrengung und Mühe meistern.



Sonntag 22.09.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1018 hPa

Ikea, Lidl, McDonald´s
Gefahr für die Insel oder Weckruf?

Die Diskussion ist offen und laut, und manche dürfen sich freuen, dass die Eröffnung des McDonald´s ihnen die Schlagzeilen geraubt haben. - Arbeitsplätze haben die drei globalen Herausforderer geschaffen, neue Arbeitsplätze, und wie man aus den Reihen der bereits installierten Global-Player hören kann, gute Arbeitsplätze. - Hier steht die Frage aber im Raum, wie viel Arbeitsplätze kosten die von Ikea und Lidl und eben auch nun McDonald´s in den heimischen Konkurrenzbetrieben, denn man kann schlecht an die Idee glauben, dass nun mehr konsumiert wird, bloß weil nun mehr Konkurrenz da ist, besonders nicht bei Möbeln. - Auf der anderen Seite kann ich bestätigen, dass McDonald´s die Jugendlichen anzieht, viele wären gar nicht rausgegangen, wenn es eben diesen Laden nicht geben würde, da kann man also schon davon ausgehen, dass ein Teil deren Umsätze nicht Geld von lokalen Anbietern abzieht. - Aber eben nur ein Teil und auch darf man annehmen oder fürchten, dass auch Kreuzfahrtpublikum sich dann nicht die Mühe machen wird, die wirklich schöne und interessante Hauptstadt zu erkunden und sich auf das Abenteuer einzulassen in einer fremden Sprache ein paar Bier und ein paar Tapas zu ordern, sondern dass man das globale und bekannte Angebot des Fleischklopsbraters annimmt. - Lidl hat die Welt der bereits hier vorhandenen Supermärkte aufgemischt, das muss man deutlich sagen, allerdings bekommen wir keine Zahlen geliefert, ob denn nun die Umsätze bei den Mitbewerbern kleiner geworden sind. - Was wir sehen ist ein aufgekommener Preiskampf, bei prominenten Artikeln, nicht in der Breite der Produkte, aber wer eben solche Schnäppchen wie holländisches Dosenbier mit vielen lustigen Namen liebt, der kann sich billig versorgen hier inzwischen. - Die Schlangen an den Kassen sind geringer geworden, der San Martín in El Paso öffnet inzwischen bis 21:30 Uhr, man hat da nachgelegt und muss wohl soweit anerkennen, dass die Konkurrenz Lidl diesen Läden wohl Beine gemacht hat. - Wir haben halt keine Zahlen, also können wir nicht sagen, ob das den anderen Läden Arbeitsplätze gekostet hat, aber es gibt wohl auch Verlierer und das sind, wie es aussieht nicht die großen Läden, sondern kleine Bäckereien und Spezialisten, die auch auf deutsche Lebensmittel und Brot machen. - Denen macht der Lidl schon zu schaffen, denn die vielen mitteleuropäischen Einwohner hier, und eben auch die vielen "Brezeldiebe", welche im Winter auf der Insel überwintern, die waren bislang eben treues Publikum der kleinen Spezialisten, welche auf Teutonenfood getrimmt sind. - Lidl hat auch Brezeln, nicht gerade knackig die Dinger, aber man sieht schon viele helle Gesichter, wenn man dort ist. - Bei der Möbelfront gibt es wohl Verlierer, da haben einige Läden geschlossen, seit Ikea gekommen ist, aber wir können nicht wirklich sagen, dass es wegen der Präsenz des globalen Riesen ist, oder einfach weil die Krise es nicht wirklich einfach macht, neue Sofas und Schränke in die Häuser zu bekommen. - Das war eh immer ein eher dunkler Punkt, wer ein neues Haus einrichten wollte, der fuhr eh auf eine andere Insel, also meist nach Tenerife, und kaufte sich dort die gesamte Einrichtung, und auch immer noch mit dem festen Glauben, dabei viel Geld gespart zu haben. - Und jetzt ruft McDonald´s meist die Jugendlichen zu sich, und wenn man ehrlich ist, die Qualitätsdiskussion über die Produkte dort, und besonders die diätetischen Einwände gegen Fast-Food, die wird ein bisschen unfair geführt, denn die meisten Jugendlichen, die essen in den lokalen Stätten keinen Staudensellerie mit Quark oder Tofu, sondern auch Hamburger, Hotdogs und die berühmt berüchtigten Papas Locas, und damit kann dann ein McDonald´s schon wieder konkurrieren. - Oft wünschte ich mir, wir hätten uns noch schneller geduckt, als die Globalisierung endlich Zeit hatte auch uns zu erwischen, aber da steckt doch wohl ein gehöriges Stück Nostalgie und auch Egoismus drin, und La Palma bleibt La Palma, auch wenn es globalisierte Fleischklopse hier inzwischen gibt. - Und warum nicht, wer jetzt in der Gunst um Jugendliche in der Gastronomie setzt, der muss sich eben strecken und mit guten Ideen punkten, und wenn wir uns alle ein bisschen mehr anstrengen müssen, dann kann das eigentlich nicht wirklich unser Schaden sein.



Samstag 21.09.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 27 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 25,0 Grad - niedrigste Temperatur 16,6 Grad

Durchgewunken
Gesundheitsdienst sagt Nein, Inselregierung sagt trotzdem Ja

Die Bürgerplattform gegen die Asphaltwerke im Callejón de la Gata ist stinkig. - Auf die Inselregierung, denn dort gibt man Grünes Licht für das zweite Asphaltwerk, obwohl der Gesundheitsdienst ein Gutachten verfasst hat, welches sich klar gegen die Genehmigung dieser Anlagen wendet, da wohl von Belästigungen, Störungen aber eben auch gesundheitlichen Schäden zu sprechen sei. - Wie man nun in der Inselregierung darauf kommen kann, dieses ablehnende Gutachten nicht ernst zu nehmen, sondern dennoch das Projekt durchwinkt, darüber kann man eben nur spekulieren. - In die Richtung eben, dass es deutliche Interessengruppen gibt, diese Anlagen dort doch zu betreiben, und dabei geht es klar um wirtschaftliche Interessen. - Die Inselregierung hat sich dazu noch nicht geäußert, klar, denen fehlen dazu ja auch die Worte, und ich bin ganz gespannt, wie man das der Bevölkerung erklären will, dass der Gesundheitsdienst klar sagt, solche Anlagen dürfen dort nicht betrieben werden, die Inselregierung aber dennoch unterschreibt. - Jetzt liegt die ganze Hoffnung eben auf dem noch für Oktober zu erwartenden Urteil des höchsten kanarischen Gerichts, welche die Revision des Urteils des Verwaltungsgericht verhandelt, welches ja in erster Instanz der Bürgerplattform in allen Punkten Recht gegeben hatte. - Wie da die Chancen stehen, das kann ich nicht abschätzen, wir müssen abwarten. - Im Moment wird aber eh kaum Asphalt benötigt, die Baustellen auf der Insel stehen fast alle still, und das einzige funktionierende Asphaltwerk auf der Insel arbeitet nur ein paar Tage im Monat, weil einfach so wenig Bedarf herrscht. - Klar hatte man die beiden Asphaltwerke hier im Aridanetal noch in anderen Zeiten geplant, die Südumfahrung, die komplett neu gemacht werden soll, für 70 Millionen Euro, die geht da ja direkt vorbei, und dann sind da ja auch noch die Autobahnpläne, die man aber jetzt wohl wieder aus Gründen der Scham vorerst zurück in die Schublade gesteckt hat. Würde man diese ganzen Projekte wohl durchziehen, dann könnten die Anlagen wohl ausgelastet werden, aber im Moment ergibt es nicht mal einen wirtschaftlichen Sinn, die Dinger dort aufzustellen. Asphalt und kein bisschen weise, mal sehen, was die uns noch alles so einbrocken wollen.

Fulanito de tal dice hoy: Garbanzo negro

Schwarze Kichererbse. - Schwarze Schafe gibt es hier auch, aber man kann eine negative Ausnahme in einer Gruppe von Menschen eben auch als schwarze Kichererbse bezeichnen.



Samstag 21.09.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 43 % - Luftdruck 1014 hPa

Wenn er Recht hat, hat er Recht
Paulino kämpft für eine Stunde weniger

England, Portugal und die Kanarischen Inseln, die leben nach dem Stundenschlag aus Greenwich, und der "Rest" Europas ist bereits eine Stunde weiter. - England, weil sie immer anders sein wollten, Portugal hat es gar nicht mitbekommen und hier auf den Kanaren bestehen wir sogar darauf, eine andere Uhrzeit zu haben als auf dem Festland, sonst würde man uns gar nicht mehr wahrnehmen. - Wobei man ja sowieso erst noch abklären müsste, ob wir überhaupt noch Europa sind, aber diese Diskussion, die will eh keiner führen, sonst kämen wir noch auf die Idee, dass der marokkanische König doch Recht hat. - In Madrid, also in der Regierung Spaniens gibt es nun Überlegungen, doch auch auf GMT, also Greenwich Mean Time, umzustellen, da man so weit westlich liege, und sowieso, in den vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wäre man ja auch noch GMT verfahren, also ist das wieder im Gespräch. - Und Paulino ist dagegen, Paulino steht für Paulino Rivero, Präsident des Regierung der autonomen Region Kanarisch Inseln und er erklärt auch warum er unbedingt den zeitlichen Unterschied zwischen dem Festland und den Kanaren aufrecht erhalten will. - Die allermeisten Radio- und Fernsehsendungen werden natürlich auf dem Festland produziert und aufgenommen und da kommt natürlich auch immer wieder die Zeitnennung, und andauernd heißt es dann z.B.: "Son las dos de la tarde, una hora menos en Canarias" - Es ist zwei Uhr, eine Stunde weniger auf den Kanaren. - Das hört man in Spanien in den Medien am Tag weiß nicht wie oft, und jedem Spanier liegt der Spruch, "una hora menos en Canarias" wie ein Ohrwurm im Gehörgang. - Schaltet man nun die Uhrzeiten gleich, also auch "GMT" auf dem Festland, dann würde dieser Spruch wegfallen und damit ganz viele und umsonst gefahrenen Werbemöglichkeiten für die Inseln. - Ich wäre darauf nicht gekommen, aber der Mann hat Recht, die Kanaren sind in Spanien in allen Nachrichten, Uhrzeiteinblendungen und eben dauernd präsent, weil wir eine andere Uhrzeit haben und keine andere spanische autonome Region wird so oft in den Medien dadurch erwähnt wie die Kanarischen Inseln. - Und Medienpräsenz ist wichtig, und auch teuer, und sollte Spanien sich wirklich dazu entscheiden, von der CET, oder MET oder MEZ zu verabschieden, dann müsste man hier die Uhren noch eine Stunde anhalten, damit wir weiter so in den Medien präsent bleiben. - Häufig kritisiert, Paulino Rivero, aber wenn er Recht hat, hat er Recht.



Freitag 20.09.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 33 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 24,5 Grad - niedrigste Temperatur 18,3 Grad

D.O. La Palma oder D.O.P. Canarias
Wein oder nicht Wein

In der önologischen Welt La Palmas hat sich in den letzten Jahren viel getan, und auch hier ist nicht früher alles besser gewesen, sondern unsere Weine haben sehr gewonnen dabei, dass junge und progressive Keltermeister hier wirkliches Fachwissen eingesetzt haben. - Auch die Einführung des D.O. La Palma, und damit strenge Regeln, hat sich gelohnt, man kann blind alles kaufen was unter dem Siegel angeboten wird, ob es aber dann genau die Geschmacksnote trifft, die man selbst gerne hat, das ist eine andere Frage. - Natürlich gibt es auch noch einfach Tafelweine, die sich nicht dem D.O. La Palma unterwerfen, aber auch dort kann man an der Qualität nichts aussetzen. - Immer wieder ein Problem auf La Palma ist, dass wir zu wenige Trauben haben, um die geforderten Mengen zu produzieren, Weißweintrinker werden einen düsteren Herbst haben, nachdem bereits die Bodega Tamanca keinen Listán und auch die "Reserva blanco" mehr liefern können, hamstert man auch bei Llanovid und Vega Norte. - Die Bodegas sagen, sie bekommen nicht ausreichende Mengen von bester Qualität, und deswegen seien die Trauben von ausreichender Qualität sehr teuer, was sich natürlich auf die Preise niederschlägt. - Dann kommt jedes Jahr auch wieder der Generalverdacht hoch, man würde mit Trauben vom Festland den Wein hier strecken und berichtet von großen Containerladungen, welche auf die Insel kämen, aber man das nicht weiterverfolgen könne, wer denn nun Weintrauben vom Festland bezieht. - Verboten ist das nicht, dann kann man diesen Wein aber nur als Tafelwein anbieten, und nicht unter dem D.O. - Einen neuen Weg versuchen jetzt S.A.T. Bodegas Noroeste de La Palma, welche Weine unter dem Namen "Vega Norte" anbieten, genau so wie Bodega Juan Jesús Pérez Adrián, welche Weine unter dem Namen Bodegas Tagalguen führen, diese beiden Produzenten findet man nun auch auf der Liste der D.O.P. Canarias, ausgeschrieben: La Denominación de Origen Protegida Islas Canarias. 28 Bodegas aus Tenerife, Gran Canaria, La Palma und El Hierro haben sich da zusammengetan, und eben diese neue Bezeichnung geschaffen und die Idee dabei ist eben nun, dass man so diese Produkte besser vermarkten könne und für unsere Bodegas würde das auch ergeben, dass die nun ihre Fehlmengen an Weinen auf den anderen Inseln decken könnten und so die geforderten Mengen garantieren. - Puristen und Traditionalisten fällt dabei sofort die Reblaus aus dem Glas, manche nennen das glatten Frevel, aber ich rate da zur Vernunft und wenn man das glatt, und transparent macht, dann ist das doch in Ordnung. - So verspricht man es auch seitens der Bodega die Vega Norte macht, die Flaschen mit dem D.O.P. Canarias sollen eine völlig anderen Aufmachung erhalten als der Vega Norte, den wir bislang kennen, und den soll es aber auch weiterhin geben. - So ganz klar ist noch nicht, ob sich denn die anderen Bodegas hier auf der Insel das mit ansehen wollen und nicht vielleicht den "Consejo Regulador", welcher über das palmerische D.O. wacht, auffordern werden, diese Bodegas gar nicht mehr zu unterstützen, aber das würde böses Blut in einen Sektor bringen, der gerade angefangenen hat gut, zu funktionieren. - Und wer weiß, vielleicht läuft das ja gut, ich werde sicherlich diesen Wein auch probieren und den Geschmack entscheiden lassen, aber nur, wenn er deutlich besser schmeckt als reiner Wein aus La Palma dann auch wechseln. - Allerdings kann ich mir das kaum vorstellen.

Fulanito de tal dice hoy: Ganarse el cielo

Den Himmel verdienen. - Wenn einer ein ganz besonders guter Mensch ist, dann verdient der sich den Himmel.



Freitag 20.09.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 43 % - Luftdruck 1014 hPa

Die machen was
CIT-Tedote glaubt an Deutschland

Centro de Iniciativas y Turismo, das muss ich nicht übersetzen, und das Tedote kommt mit hinzu, weil man sich so abgrenzen will, von einem weiteren "CIT", welcher in der Hauptstadt Santa Cruz eher ohne wirkliche Initiativen wirkt. - Mitglieder in diesem Verband sind alle möglichen Unternehmen, die mit dem Tourismus auf der Insel verbunden sind, neben Hotels und Apartmentanlagen auch Autovermietungen, Restaurants, Reisebüros, Geschäfte aller Art und eben auch die Anbieter von Freizeitaktivitäten. - Die sind rührig vom CIT-Tedote, organisieren viele Unterfangen um La Palma für Gäste interessanter zu machen und haben jetzt eine Aktion in Deutschland gestartet, damit man die Einwohner des wichtigsten Reiselandes für La Palma wieder mehr dafür begeistert, doch wieder zu uns zu kommen. - Die Rückgänge der Touristenzahlen aus Deutschland waren zum Teil dramatisch in diesem Jahr, und so ganz wissen wir noch nicht, ob der Grund dafür einzig die schlechten, teuren und seltenen Flugverbindungen nach La Palma sind. - Ein bisschen stellt sich auch die Frage, was verkörpern wir eigentlich, ist anders sein alleine bereits ein Attribut, und wissen wir eigentlich was wir wollen? - Wir haben große Defizite im Marketingbereich, weil meist keine professionellen Leute da am werkeln sind, sondern die weithin bekannte Liga der Zweckpolitiker, aber die gesamte Schuld darf man denen auch nicht auferlegen, denn wer aus einem, früher zufälligem Produkt (Tourismus), ein Geschäft mit Zukunft machen will, der muss auf allen Ebenen fit sein. - Also auf jeden Fall muss man sich bewegen, allein die Analyse, dass wir da was falsch machen, bietet noch keinen Ausweg, sondern nur das Handeln. - Dazu ist nun der CIT-Tedote aufgebrochen und tingelt seit über einer Woche durch deutsche Städte, um rund um die Flughäfen, welche Flüge nach La Palma anbieten, in direkten Kontakt mit potentiellen Urlaubern zu treten. - Von Tür zu Tür, so wie man das auch seitens des Patronato de Turismo bereits an anderer Stelle gemacht hat, und angefangen hat man in Leipzig, dann Berlin und Hamburg, und schließlich Düsseldorf, Frankfurt und München. - Man hofft immer noch, dass das Cabildo Insular und die Gemeinden sich auch noch finanziell beteiligen, dann könnte man länger und in weiteren Radien Deutschland beglücken, und der Grundgedanke dabei ist, wenn mehr Nachfrage herrscht, setzen die Fluggesellschaften und die Reiseveranstalter von sich aus schnell auf ein größeres Angebot. - Das ist sicher richtig, und wohl auch der beste Weg, denn über den Preiskampf könne wir nicht gewinnen, billiger können die anderen alle besser, wir können nur besser. - Die vom CIT-Tedote haben auch ein neues, und technisch und inhaltlich hervorragendes neues Video über La Palma gedreht, auch das kann man auf der Webseite des Verbandes sehen.





Donnerstag 19.09.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 23,4 Grad - niedrigste Temperatur 19,0 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Zu McDonald´s noch vor Schulschluss

Es war deutlicher Andrang heute am ersten Tag, aber meine Frau und Tochter noch rechtzeitig vor Schulschluss dort im McDonald´s, welches ab heute unsere Hauptstadt mit kulinarischen Köstlichkeiten versorgt. - Alles ganz neu, die Angestellten noch ganz verunsichert und gleich zwei Chefs blickten denen heute griesgrämig auf die Hände, denn auch der Oberchef aus Tenerife war da, der auch der Lizenznehmer ist. - Die wollen noch mehr machen auf den Kanaren, die Anzahl der Läden verdoppeln, wie es heißt. - Man kann sogar draußen sitzen wenn man will, aber als die ersten Schulklassen kamen, fast geschlossen wie man meinen könnte, ist dann unser Außenteam geflüchtet. - 37 Angestellte haben die in dem Laden, und 33 davon seien aus La Palma, und diese 33 wären unter 1.200 Bewerben ausgesucht worden. - 3 Millionen Euro hätte man investiert, und bereits im ersten Jahr will man 1,8 bis 2 Millionen Umsatz machen, die haben sich ganz schön was vorgenommen. - Bleiben wir in Santa Cruz. - Dort überlegt man nun, an der südlichen Einfahrt noch mal 300 Parkplätze zu schaffen, auf dem Gelände wo der neue Busbahnhof hin soll. - Das liegt an der Auffahrt der Umgehungsstraße, und dort wäre noch genügend Platz. - Ob das den Ladenbesitzern der Innenstadt helfen würde, das weiß ich nicht so richtig, denn das ist auch ein ganz schöner Fußweg, und viele sind eben doch so bequem, und wollen direkt vor den Laden fahren. - Dabei wäre das eigentlich gar kein Problem, mitten in der Stadt gibt es ein Parkhaus, zugegeben, recht eng und dunkel, aber selbst ich mit meinem Pickup finde dort immer einen Parkplatz, weil ganz viele andere Besucher das gar nicht annehmen. - Ganz anders in Los Llanos, da wird das Parkhaus kräftig besucht. - Aus dem Gesundheitsdienst noch eine positive Geschichte, fast eine Überraschung. - Es heißt doch immer, es gäbe so lange Wartezeiten um einen Facharzt zu sehen. - Das stimmt auch, wenn ich daran denke, dass wir ein Jahr lang auf den HNO gewartet haben. - Nun brauchten wir einen Termin beim Dermatologen, und ängstlich ließ ich mir im heimischen Centro de Salud vorgestern eine Überweisung geben. - Die machen dann auch gleich den Termin, und siehe da, in 2 Tagen um 12:15 haben wir den Termin und heute, nur ein bisschen gewartet, schon kamen wir dran.- Kommt nicht häufig, aber vor. - Arzt nett, schnuffelig hat meine Tochter gesagt, patent, schnell, effektiv. So soll das sein. - Im kommenden Jahr, die Monate Mai und Juni wird ja davon gesprochen, dass das Hotel Sol schließen will. - Die einen sagen, weil da zu wenig Kunden kommen, aber das Hotel sagt, man wolle in den beiden Monaten sanieren. - Dass würde man ja auch pfiffigerweise dann machen, wenn am wenigsten los ist, und so hört sich die Geschichte mit dem temporären Schließen schon ein bisschen schöner an. - Die Angestellten erhalten dann Gelder über eine "ERE" (Expediente de Regulación de Empleo) und dabei übernimmt der Staat einen großen Teil des Gehaltes, und im Juli fangen die dann wieder an zu arbeiten. - Die ängstlichen Rufe, "das Hotel schließt", die darf man also getrost verhallen lassen.

Fulanito de tal dice hoy: Ganar por la mano

Um eine Hand gewinnen. - Wenn jemand ein bisschen schneller war als man selbst, dann sagt man hier: Du hast um eine Hand gewonnen. -





Donnerstag 19.09.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1017 hPa

Da war doch noch was
Es riecht wieder, ein bisschen, nach Asphalt

Ruhig war es geworden um die Angelegenheit Asphaltwerk im Callejón de la Gata, aber das kommt daher, dass alle darauf warten, was der oberste kanarische Gerichtshof auf die Revision seitens des möglichen Betreibers der ersten Anlage dort verkündet. - Wir erinnern, das Verwaltungsgericht gab der Bürgerplattform in allen Punkten Recht, die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Abstände zu Wohnsiedlungen seihen nicht eingehalten worden, also dürfe man dort keine solche Industrien ansiedeln. - Der Betreiber hatte gegen dieses Urteil Berufung eingelegt und nun entscheidet das Tribunal Superior de Justicia de Canarias darüber, ob das Verwaltungsgericht wirklich Recht gesprochen hat. - Das Urteil wird für Oktober erwartet, zumindest gibt es keine weitere Nachricht darüber, als die direkt nach Bekanntgabe der Annahme der Berufung. - Seit dem warten eben alle auf das Urteil, unterbrochen von der Geschichte um den öffentlichen Aushang der Pläne um die Autobahn, die ja eigentlich ursächlich für die Asphaltwerkpläne ist, denn die Autobahn wäre das Geschäft in Sachen Asphalt überhaupt. - Hier warten wir immer noch auf die schriftliche Bestätigung vom Gobierno de Canarias, dass man den öffentlichen Aushang zurückgenommen hat, was man mündlich bereits ausgesprochen hat. - Jetzt kommt die Meldung, dass die Leiter der Bürgerplattform einen Besuch beim "Diputado del Común" in unserer Hauptstadt hatten, das ist der Chef des regionalen Petitionsausschusses, wenn man das mit deutschen Institutionen vergleichen will. - Es handelt sich hierbei um die illustre Person des Jeronimo Saavedra, erster Präsident der autonomen Region der Kanarischen Inseln, zweimal Minister in Madrid und Bürgermeister der größten Stadt der Kanarischen Inseln, Las Palmas de Gran Canaria und irgendwo hin musste man dieses politische Urgestein der kanarischen Sozialisten doch schicken, nachdem die Sozis hier in der letzten Kommunalwahl einen derben Absturz erlebt haben. - Der Mann interessiert sich für das Thema, so heißt das pflichtbewusst in der Presse, was für faktische Ergebnisse das im Kampf gegen die Asphaltwerke hat, das wird man noch sehen, oder nicht. - Auf anderer Ebene gibt es da interessantere Geschichten, denn der Betreiber der Anlage, der hat gar keine Firma mehr, und muss nun 42 Angestellte noch Monate lang bezahlen und darüber hinaus Abfindungen vergüten. - Man hatte alle diese Angestellten ein Jahr freigesetzt, nach der Regel der "ERE" (Expediente de regulación de empleo) aber dann nach der Ablauffrist im März dieses Jahres nicht weiter reagiert. - Er hätte die Leute dann wieder beschäftigen müssen, oder eben entlassen, aber er hat überhaupt nichts gemacht, was viele der Angestellten in ernste Probleme gebracht hat, denn man hatte ja nun seit März keine Einkommen mehr. - Das ist jetzt endlich geregelt, der Betreiber ist vom Gericht her veranlasst worden alle Arbeitsverträge zu kündigen, so dass die jetzt zumindest Arbeitslosengeld kassieren können. - Jetzt wird daran gearbeitet, die Abfindungen und die ausstehenden Lohnzahlungen einzuklagen, und ganz grob überrissen, kommen da wohl Kosten von an die zwei Millionen Euro auf den Betreiber zu. - So kann es wohl sein, dass im Oktober das höchste kanarische Gericht dem Betreiber Recht gibt, und der sein Asphaltwerk anwerfen darf, aber mit wem er das macht, das ist dann die andere Frage. - In den kommenden Jahren gibt es eh wohl noch keinen Bedarf für ein weiteres Asphaltwerk auf der Insel, das einzige vorhandene produziert nur manche Tage im Monat, weil eben so gut wie alle Straßenbaumaßnahmen aufgrund der Sparpläne im Moment ruhen.




Die polemische Anlage am Callejón de la Gata




Mittwoch 18.09.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 24,9 Grad - niedrigste Temperatur 18,5 Grad

Die Wahrheit ist irgendwo da draußen
Was wirklich war, wissen nur drei Menschen

Es geht erneut um den verurteilten Musiklehrer und wie es unmöglich erscheint, damit richtig umzugehen, denn es gibt zumindest glaubhafte Zweifel daran, ob wir alle dem Mann nicht unrecht tun. - Ich habe in den letzten Tagen mit sehr vielen Menschen gesprochen, auch mit solchen, die darüber entscheiden müssen, ob sie denn weiter mit dem Mann zusammenarbeiten wollen. - Die machen sich die Entscheidung nicht leicht, und gehen davon aus, dass sie, wie sie sich auch entscheiden, andere Menschen damit gegen sich aufbringen werden. - Einige Presseberichte waren auch verdreht, aus dem Zusammenhang gerissen und einer zumindest irreführend, denn in El Paso ist man längst nicht der Meinung, dass man auf keinen Fall weiter mit ihm weiter zusammenarbeiten will. - Überall wo ich gefragt oder gebohrt habe ist man unschlüssig, ich habe inzwischen noch mehr Fragen als Antworten erhalten und zum Teil gehen da Meinungen und Gerüchte in Richtungen, die abstrus wirken. - Es gibt regelrechte Schlachten zwischen Anhängern des Mannes, die ihn zum Teil sogar nahezu vergöttern, und die andere Seite scheint auch äußerst aufgebracht zu sein, allerdings hört man aus dem Schlachtenlärm heraus die wenigsten konkreten Hinweise, wie man die Sache nun betrachten soll. - Warum es da solch robust geführte Auseinandersetzungen gibt, das ist wieder Grundlage für weitere Vermutungen, die man aber als Außenstehender wohl auch besser nicht wirklich verfolgt. - Meine Zweifel haben sich verdichtet, nicht gelichtet nach längerer Zeit des Fragens und auf der Suche nach glaubhaften Antworten, was da wirklich passiert ist, das wissen nur drei Menschen, und die sagen nicht das Gleiche. - Die Möglichkeit, dass wir dem Mann unrecht tun, die ist gegeben, aber die Wahrheit ist irgendwo da draußen, und ich habe sie nicht gefunden.

Fulanito de tal dice hoy: Gajes del oficio

Die Unannehmlichkeiten des Berufes. - Braucht keine Erklärung



Mittwoch 18.09.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 71 % - Luftdruck 1017 hPa

Kino Kino
Kleines Theater in Santa Cruz

Das einzige noch überlebende Kino auf der Insel ist das "Multicines Milenium" in Los Llanos, welches zusammen mit Diskotheken und Spielsalons in einem modernen Neubau unterhalb des Busbahnhofes liegt. - Das scheint zu funktionieren, trotz aller Konkurrenz aus Netz und blinkender Scheibe, sind es gerade meist junge Menschen, welche der großen Leinwand eine Chance geben. - In Santa Cruz schloss das letzte Kino im Sommer 2011, und seit dem fühlt man sich in der Hauptstadt gegenüber Los Llanos doch etwas zurückgesetzt, in Los Llanos gibt es ein Kino, in der Hauptstadt aber nicht, das kann doch nicht sein. - Wir dürfen aber nicht vergessen, dass in Santa Cruz 5.000 Menschen weniger leben als in Los Llanos und El Paso zusammen mit Tazacorte auch einen voluminöseren Speckgürtel ergeben, als die "Breñas". - Und wir haben auch immer wieder mit ansehen müssen, was in der einen Stadt funktioniert, das klappt in der anderen nicht automatisch. - Da meine ich zum Beispiel das Parkhaus, welches in Los Llanos sehr gut ausgelastet ist, in Santa Cruz aber nicht mal die Zinsen für die Kredite einspielt. - Nun gibt es aber doch wieder Pläne um ein Kino in der Hauptstadt und Raum dafür soll das prominente "Teatro Chico" geben, mitten in der Stadt, gleich neben der Markthalle. - Die Idee haben Profis aus dem Kino-Geschäft, ehemalige Mitarbeiter aus den Kinos in Santa Cruz und Los Llanos, und der Gemeinderat der Hauptstadt ist wohl interessiert daran, denn das "Teatro Chico", also das kleine Theater, ist zwar eine wunderbare bis skurrile Einrichtung im Schick alter italienischer Theater, kostet aber der Stadt nur Geld und dient meist nur für gelegentliche Veranstaltungen. - Seit dem Jahr 2011 ist es aber eh geschlossen, der Holzwurm hat zugebissen und erst jetzt hat man den Kampf dagegen aufgenommen und natürlich sucht man dringend nach einem Nutzen für dieses Gebäude. - Einhundertfünfzig Sitzplätze könnte das abgeben, das ist sehr wenig für ein Kino, aber die möglichen Betreiber sprechen von bis zu fünf möglichen Vorstellungen am Tag und wollen bereits vormittags mit den Vorstellungen beginnen. - Ob das machbar ist, ich weiß es nicht, und so schickt man nun auch Techniker der inseleigenen Firma "Sodepal" (Sociedad de Promoción y Desarrollo Económico de la Isla de La Palma) aus, um eine Machbarkeitsstudie zu erstellen. - Da stellen sich bei vielen schon wieder die Haare auf, denn "Sodepal" ist ein Reizthema, meist für Kritiker der jetzigen Inselregierung, gilt diese Firma doch als Parkplatz für Söhne, Töchter und Freunde der seit zwanzig Jahren bestimmenden Partei dieser Insel, ganz so wie in Bayern die Abgeordneten ihre Frauen und Töchter als Sekretärinnen mehr oder weniger arbeiten ließen. - Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass da dennoch Leute mit Wissen sitzen und so sollen die doch mal loslegen und eine Machbarkeitsstudie erstellen, wie das aussehen könnte, ein altes Gebäude mit der Kapazität von 150 Sitzplätzen in ein Kino zu verwandeln, welches in der heutigen Zeit überleben kann. - Ich bin da skeptisch, aber natürlich auch nicht der Fachmann und habe die Hoffnung, dass die Techniker von "Sodepal", welche diese Studie erstellen werden, mehr Ahnung von dem Geschäft haben als ich.



Dienstag 17.09.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 24,8 Grad - niedrigste Temperatur 18,4 Grad

Die Bananen machen den Kohlrabi billig
Universität La Laguna rechnet uns die Bananen schön

Was wäre La Palma ohne Bananen? - Darüber lässt es sich wohl spekulieren, aber im Moment käme dabei nichts Gutes raus, man kann stehen zu unserer Wappenfrucht wie man will, ohne die Dinger gäbe es einen wirtschaftlichen Zusammenbruch auf der Insel. - Also Finger weg, nur sollte man wohl langsam anfangen, einen Strukturwandel zumindest mal in die Nähe der Möglichkeiten zu rücken, damit uns ein jähes Ende des Bananenzeitalters nicht unvorbereitet erwischt. - Totgesagt war der Sektor Banane hier auf der Insel ja schon oft, aber die Zahlen sprechen eine andere Sprache und die Ausgleichzahlungen an die Landwirte auch, und so lange wir nicht das böse Wort Subvention in den Mund nehmen, lässt sich doch das auch verkraften. - Allerdings ist ja Spanien nicht alleine, auch Frankreich und Portugal haben ja großes Interesse daran, dass diese Ausgleichszahlungen bleiben, wir könnten also wohl Glück haben, aber wie lange das hält, das wissen wir nicht. - Dennoch ist mir unwohl dabei alternativlos zu sein, die Abhängigkeit von den Bananen macht nicht nur mich nervös, aber an die Große Glocke will man das auch nicht hängen, sonst würde man ja von der Politik sofort Lösungen fordern, und die sind nicht so schnell aus dem Hut zu zaubern. - Mit Tourismus wollte man hier ja das zweite Standbein aufmachen, allerdings eiern wir damit wie ein Hanghuhn herum, ein langes und kräftiges Bein, und ein kurzes und krummes, und ich weiß auch gar nicht so richtig, ob man sich den Tourismus in großen Zahlen, um nicht Massentourismus zu sagen, wirklich für diese Insel wünschen sollte. - Ich denke auch, dass das gar nicht funktioniert, La Palma sollte vielleicht lieber die Kopffüßer-Methode anwenden und mehr Beine als nur zwei haben, so schlängelt sich ja auch der Börsenprofi geschickt über das Parkett. - Energie, Wasser, Hochtechnologie, Altenpflege unter Palmen, internationale Umweltuniversität, ich schmeiß einfach ein paar Dinge in den Raum und schließe dann die Tür nicht zu. - Nun aber zum Kohlrabi, und warum der billiger ist mit den Bananen. - Die von der Uni La Laguna rechnen uns vor, dass Importwaren, und hier vor allem die Lebensmittel um 5% teurer wären, wenn wir keine Bananen verschicken würden. - Die Kühlcontainer müssen ja auch wieder zurück auf die Insel, damit wir neue Bananen reinpacken können, und auf diesem Rücktransport kommen so in den Containern die Lebensmittel deutlich billiger zu uns, als wenn man extra Fracht auf den Weg bringen müsste. - Wenn wir allerdings die Bananen nicht mehr hätten, dann könnten wir uns eh keinen Kohlrabi mehr leisten. - Auf der anderen Seite fördert natürlich die Verbilligung von Obst und Gemüse wieder nicht den heimischen Anbau von Produkten, und hier kommt es ja immer wieder dazu, dass unsere Landwirte vor Billigimporten kapitulieren müssen, weil wir auf unseren kleinen Parzellen und der vielen Handarbeit nicht wirklich effektiv produzieren können. - Das mit dem billigeren Transport der Waren, davon profitieren auch die anderen Inseln, heißt es in dem Bericht der Universität, also sind die Bananen nicht nur für uns vorteilhaft, wie nett wir doch sind.

Fulanito de tal dice hoy: Forrarse de por vida

Sich für das Leben anfüllen. - Raffen, scheffeln, wenn einer so viel Geld verdient, dass er keine Sorgen oder Probleme mehr befürchten muss, dann füllt er sich für das Leben an.





Dienstag 17.09.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1015 hPa

McDonald´s eröffnet am Donnerstag
Die Kids können es kaum erwarten

19.9.2013, die Insel La Palma taucht in die globalisierte Welt ein, endlich bekommen wir auch den gleichgeschalteten Fleischklops und können mitreden. - Wir hatten das lange nicht für reell gehalten, die Gerüchte um das mögliche Erscheinen eines McDonald´s hier auf der Insel, und das gerade jetzt, mitten in der Krise, wo doch die Leute eh kein Geld in die Gastronomie tragen. - Also warum investiert man da richtig viel Geld in ein recht großes Systemrestaurant in der Hauptstadt am Hafen? - Vielleicht weil gerade die große Zahl Jugendlicher genau darauf gewartet hat, ein Treffpunkt, welcher frei vom Mief von Gofio, Traditionen und Stallgeruch ist, sondern einen kleinen Moment der großen Freiheit spüren lässt, welcher eben über den permanent vorhandenen Inselhorizont hinaus geht. - Da stellt sich die Frage nach Sozialkritik gegenüber einem Multi nicht, der ernährungstechnisch so ziemlich alles in die Tonne tritt, was Diätspezialisten so predigen, und selbst meine streng vegetarische Tochter ist bereits am Wochenende mit ihren Spezis in der Hauptstadt bei McDonald´s verabredet. - Auf meine Frage hin, was sie denn da essen will antwortet sie, das ist doch gar nicht wichtig, da wird es schon was geben für mich, vielleicht einen Salat. - Sicher gibt es den da, aber diese Antwort zeigt es doch auch klar, die gehen da nicht nur hin, weil es einen, nach meiner Meinung nach eigentlich nicht konsumierbaren Fleischklops in Warmduscherbrot gibt, sondern weil man endlich solch einen Treffpunkt haben will, der über Lokalkolorit hinaus etwas bietet, oder zumindest das verspricht. - Die haben mächtig investiert dort, und sogar auch die Stadtverwaltung und die Hafenbehörde davon überzeugt, ihr Verkehrskonzept zu verändern, denn die Zufahrt zu dem McDonald´s die wird über den nördlichen Zugang zum Hafen erfolgen. - Den hatte man eigentlich zu gemacht, um den Schwerverkehr aus der Innenstadt zu holen, und die südliche Einfahrt zum Hafen konstruiert, nun dient die nördliche Einfahrt nur dem McDonald´s und man kann dort auch mit dem Auto hinfahren, denn es gibt auch einen "McAuto" und der wird an Wochenenden und Feiertagen sogar 24 Stunden geöffnet haben. - Jetzt wird unsere Hauptstadt doch noch aus ihrer Lethargie gerissen, könnte man fürchten wie hoffen gleichzeitig, denn so genau wissen wir das ja noch gar nicht, ob wir denn überhaupt in die Neuzeit entlassen werden wollen. - Und genau so wenig wissen wir, wie denn ein La Palma 2.0 aussehen sollte oder könnte, im Traditionskostüm geht es sich nicht leicht in eine unbestimmte Zukunft, und dann kommt dieser globale Wüstling, und nimmt uns unsere Kinder weg. - Ikea, Lidl, und jetzt McDonald´s, wir wehren uns mit Margarinestullen gegen epochale und globale Klopse, Klappbetten gegen Sultan-Matratzen, und griesgrämigen Kassiererinnen in endemischen Kaufhallen gegen internationale Discounterware. - Es ist nicht so, dass die gut sind, diese globalen Schnäppchenritter, aber es ist leider so, dass wir nicht wirklich etwas dagegen vorzuweisen hätten. - Daran müssen wir kräftig arbeiten, sonst frisst nicht die Revolution ihre Kinder, sondern die Globalisierung, und das aus Unterlassung unsererseits.





Montag 16.09.2013 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 51 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 17,6 Grad

Fremde Federn
Thai-Küche, La Palma Bilder und Fundstücke

Ich solle doch mal was über das Thai-Restaurant in Puerto Naos schreiben, und dass die jetzt wieder aufmachen. - Ganz ehrlich, ich wusste gar nicht, dass es ein solches Restaurant in Puerto Naos gab, und ich habe auch gar keine Ahnung von der Küche. - Also kann ich nichts darüber schreiben, ein Leser und Thai-Kenner aber schon, und der übernimmt das hier:

Mal was anders zum Essen - gern auch mal Thailändisch? Wir sind seit 8 Jahren jeweils einen guten Monat pro Jahr auf der Insel nähe Las Manchas und ich konnte es erst gar nicht glauben was mir meine Frau vor 2 Jahren erzählte als Sie von einem Einkauf beim Spar in Puerto Naos zurückkam. "Stell Dir vor, wir haben ein Thai-Restaurant hier". Als jemand der gern und gut isst, sowie seit 25 Jahren Geschäfte mit Thailand macht, war das natürlich eine sehr gute Nachricht. Als wir dann aber dort essen waren, war ich noch mehr begeistert denn das was wir dort aßen war auch noch von außerordentlicher Qualität. Mir ist selbst in München kein Thailänder bekannt, der eine solch gute Küche hat. Zwar nicht ganz billig, aber wie soll es auch gehen, exotische Gewürze und gute Ware kosten einfach etwas mehr. Das rote Curry mit Hühnerfleisch mit "extra Ananas", die handgemachten Frühlingsrollen oder mein Lieblingsgericht PatThai ein traditionelles Nudelgericht mit Scampi leicht süß, sauer, scharf, wirklich empfehlenswert wie auch die Nachspeise Mrs. Bangkok, die aus mit süßen Reis und Apfel gefüllten Beutelchen besteht die frittiert mit verschiedenen Soßen und Eis serviert werden. Leider kam es wie schon öfters auf der Insel. Diese Jahr wurde uns Anfang August gesagt das das Lokal schließt am Ende des Monats. Wir konnten dies erst gar nicht glauben, denn meistens im August wo ja nicht die Hochsaison ist, war das Lokal ganz gut gefüllt aber anscheinend nicht genug um die hohen Kosten zu decken und das Lokal wurde dann schon am 20.August geschlossen. Die Köchin erzählte mir, dass Sie wohl nach Teneriffa geht, oder besser gesagt, gehen muss. Als ich davon dann den uns bekannten Residenten hier erzählte wurde dies sehr bedauert denn die meisten kannten das Lokal und schätzten die gute Küche. "Sehr schade, dass das Lokal dicht gemacht hat" bekam ich von allen zu hören. Die gute Nachricht erreichte mich dann kurz vor dem Rückflug am 3.9.2013 das das Lokal wieder aufmacht. Zwar nützt mir das nicht mehr dieses Jahr, aber allen anderen, die hier leben. Am 20.9.2013 soll das Lokal wieder öffnen, so stand es auf einem Zettel an der Türe zu lesen. Ich hoffe die Residenten, die einen sehr hohen Anteil der Gäste des Lokales Ausmachen, sollten dieses Mal nicht den Fehler machen zu denken, dass das Bangkok nun für immer wieder offen ist. Der Besitzer muss damit Geld verdienen, sonst ist es wieder nur eine vorrübergehende Wiedereröffnung, und dazu muss der Laden gut laufen. Nur reden wie gut das Essen ist, und wie schön es doch ist, ein gutes Thailändisches Restaurant auf der Westseite von La Palma zu Haben, reicht nicht, es müssen auch die Leute dort zum Essen gehen, wenn Sie wollen, dass ein solches Restaurant langfristig die Insel bereichert.

Weiter darf ich eine neue Bildergalerie anmelden, es gibt wieder was auf die Augen. - Michael Hausmann schenkt uns 107 Bilder aus den Jahre 2008 bis jetzt, und der hat ein Auge für La Palma entwickelt. - Er dringt tief in die Natur ein, lässt uns an vier Wanderungen teilhaben, und das lohnt sich allemal, was wir zu sehen bekommen. - Danke Michael Hausmann. HIER geht es zu den Bildergalerien.

Und noch zwei Fundstücke. - Das eine stammt von H.D. und zeigt die Wettervorhersage von La Palma, Mitten im August, so wie sie das Global Forecast System macht. - Wie der Fehler passiert ist, ich weiß es nicht, aber Regen, Schnee, und Eiskörner und Windchill weit unter Null Grad, das habe ich dann doch auch noch nicht erleben im August auf La Palma. - Und dann heißt es doch immer, es sei so teuer geworden, nach La Palma zu fliegen. - Ja, wenn man von Hannover fliegt, 17 Stunden lang und bei Opodo bucht, dann kann man sich aussuchen, ob man für 1.622 oder gar für 4.099 Euro von Hannover nach La Palma fliegen will. - Zwei Fundstücke eben, so läuft es manchmal im Netz.

Fulanito de tal dice hoy: Formarse und piña

Einen Zapfen formen. - Piña heißt Zapfen, Tannenzapfen aber auch Ananas. - Ich nehme mal an, hier ist der Zapfen gemeint und wenn man einen Zapfen formt, dann meint man hier damit, dass sich eine Gruppe von Personen zusammenschließt, die ein gemeinsames Ziel haben.










Montag 16.09.2013 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 52 % - Luftdruck 1015 hPa

Wer hat Angst vor der Demokratie?
Die unsinnige Wasserfrage in Los Llanos

Ob die Wasserversorgung in Los Llanos privatisiert werden soll oder nicht, das hat bereits der Gemeinderat entschieden. - Dort heißt es ja, die eigenen Kräfte seien nicht in der Lage, die Wasserversorgung effektiv zu gewährleisten, und wenn die Gemeinde weiterhin die Wasserversorgung aufrecht erhalten solle, dann müsse man das Wasser deutlich teurer machen. - Es gibt aber viele Bürger, die wollen die Wasserversorgung nicht privatisiert haben, und die wehren sich jetzt dagegen und habe auch bereits eine Bürgerplattform gebildet, welche Unterschriften gegen die Privatisierung sammeln will. - Allerdings kommt den Gegnern der Privatisierung auch die Politik entgegen, denn die Opposition und auch die Sozialisten sind für eine Bürgerbefragung, um die Meinung der Einwohner aus Los Llanos zu hören, ob man denn will, dass die Wasserversorgung privatisiert wird oder nicht. - Die Opposition, hier Coalición Canaria ist gegen die Privatisierung, vordergründlich weil, man solch eine Grundversorgung nicht aus der Hand geben soll, aber nach Meinung von vielen Beobachtern auch eher, weil eben gerade unter den fast 20 Jahren Herrschaft der Coalición Canaria in Los Llanos die jetzigen Missstände in der Wasserversorgung entstanden sind und viele Haushalte noch niemals das bezogene Wasser bezahlt haben, weil niemand kontrolliert und die Versorgungsleitungen in einem derart schlechten Zustand sind, dass mehr als die Hälfte des Wassers aus den öffentlichen Versorgungsleitungen einfach versickert. - Gut verständlich, dass die Gemeinde sich dieser Aufgabe entziehen will, und das einem privaten Unternehmer übergeben will, aber hier darf die Gegenfrage gestellt werden, welcher private Unternehmer ist denn überhaupt bereit, diese Aufgabe zu übernehmen? - Und dann erhofft sich die Gemeinde auch noch eine Abstandszahlung von an die 10 Millionen Euro, damit eine Firma für 25 Jahre die öffentliche Wasserversorgung übernimmt und auch noch den ganzen Blödsinn und Pfusch aufräumt, den man jahrelang im öffentlichen Wasserhaushalt begangen hat? - Außer der Firma "Canaragua" hat sich kein privater Betreiber mehr um Wasserversorgung hier für die Gemeinden interessiert, und aus nahen Quellen hört man, dass die sich gar nicht um Los Llanos kümmern möchten, die wissen doch, auf was sie sich einlassen würden. - Das haben die auch schon in El Paso ausgeschlagen, auch dort hat sich auf die letzte Ausschreibung keine einzige Firma mehr beworben, auch wenn man nur noch kleines Geld wollte und die Wasserleitungen in El Paso deutlich besser in Schuss sind, als die in Los Llanos. - Der Vorsitzende der Sozialisten in Los Llanos, Chema de Vargas, der sagt klug und mutig, eine Bürgerbefragung soll her, und wenn wir, also der Gemeinderat will, dass die Wasserversorgung privatisiert werden soll, dann ist es unsere Aufgabe, die Bürger davon zu überzeugen. - Gut gesprochen, allerdings dürfte man damit auch den Koalitionspartner der Partido Popular verärgert haben, denn die sind gegen eine Bürgerbefragung, und überhaupt, die sei eh nicht bindend. - Wenn eine solche Bürgerbefragung nicht bindend ist, dann muss man die auch nicht machen, da gebe ich denen so weit Recht, aber haben die denn noch niemals darüber nachgedacht, dass sie als Gemeinderat genau das machen sollen, was die Bürger wollen? - Es ist wie bei Radio Eriwan, im Prinzip ja, aber mein Tipp ist ja ein anderer, es wird sich keine Firma um die marode Wasserversorgung in Los Llanos bemühen, und darüber können doch die Bürger ohne Probleme abstimmen…



Sonntag 15.09.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 22,9 Grad - niedrigste Temperatur 17,8 Grad

Sonntagsblues
Morgen ist Montag, und da geht alles wieder los

Den ganzen Tag bereits verhangen der Himmel, und wenn wir es bislang noch nicht bemerkt hätten, der Sommer ist vorbei. - Das Wetter ist eigentlich stabil, das Azorenhoch fast dort, wo es sein soll, aber es haben sich doch reichlich Wolken auf unsere Höhen gemogelt, welche die Tage schon grau sein lassen. - Mehr Wind bräuchten wir, dann könnte man die Wolken vertreiben, aber im Moment können wir nicht auf die Hilfe von Wind hoffen. - Draußen auf dem Atlantik, wohl auf unserer Höhe, allerdings an die 700 Meilen weg, da regnet und stürmt es heftig, der ehemalige Hurrikan "Humberto" macht dort kräftig den Atlantik nass und vor ein paar Tagen sah das sogar mal so aus, als könne der Hurrikan in unserer Richtung ziehen. - Aber er floh dann weiter nach Nordwesten, nun ist er kein Hurrikan mehr, aber die "Forecaster" des "National Hurricane Center" sehen eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich diese Störung dort erneut zum Hurrikan auswächst. - Aber man erwartet, dass dann die Richtung Nordwest weiter anhält und so lange das Azorenhoch dort ist, wo es jetzt steckt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Hurrikan zu uns gelangen kann. - 2005 besuchte uns der Hurrikan "Delta", das war eine interessante Erfahrung, allerdings waren die Schäden dann doch nicht so hoch, wie befürchtet. - Wir behalten "Humberto" im Auge, aber es ist nicht wirklich wahrscheinlich, dass wir da Böses zu erwarten haben. - Ab morgen geht dann auch für unsere jüngere Tochter die Schule wieder richtig los, nachdem die Abiturklassen in der letzten Woche lediglich eine Stunde in die Schule mussten, die hat man noch deutlich geschont. - Morgen müssen wir dann auch wieder früh raus und der morgige Montag ist dann auch der Startschuss für all die Aufgaben, die man immer so Ferien beseelt auf die Zeit nach der großen sommerlichen Agonie geschoben hat. - Die "to-do-Liste" liegt plötzlich wieder auf dem Schreibtisch, und mit nur einer Tasse Kaffee bekomme ich die einfach nicht abgedeckt, ich fürchte, ich muss da morgen wieder ran. - Bei der älteren Tochter sieht das auch nicht viel anders aus, die haben zwar bereits letzten Dienstag mit dem Studienbetrieb wieder begonnen, aber viele Profs scheinen das noch nicht mitbekommen zu haben, die meisten Vorlesungen sind ausgefallen und Uni-Profis meinten sowieso, das geht erst nächste Woche wieder richtig los. - Dieses Jahr hat meine Tochter auch Deutsch-Unterricht, das müssen die Tourismus-Studenten dort immer belegen, Deutsch ist da Pflicht und es wird nun mal ganz spannend sein, denn unsere Tochter, die spricht zwar fließend und akzentfrei Deutsch, hat allerdings von der Grammatik keine Ahnung und die Rechtschreibung ist auch nicht hundertprozentig. - Das ist das Schicksal eben der vielen ausländischen Kinder hier, dass die spanische Grammatik wohl lernen, aber in der eigenen Sprache aber nicht, so dass es da Nachholbedarf gibt. - Jetzt kommen gerade die Hochrechnung von der Bayern-Wahl, aber sieht man genau hin, dann haben die gar keine Wahl, und wieder einmal bin ich davon überzeugt, dass es doch richtig war, hier politisches Asyl zu beantragen. - Aber hier haben wir ja die Coalición Canaria, die sind ähnlich drauf wie der joviale Gutsherrenclub dort im schönen Bayern, wo die Redner noch wonnig Wippen bei der Ansprache, und selbst die Ministerinnen als "resch" bezeichnet werden können. Saludos Amigos, hier wie dort, am einfachsten lebt es sich ohne Gesinnung, auch hier wie dort. - Sonntagsblues eben, weil morgen Montag ist.

Fulanito de tal dice hoy: Flaquear las fuerzas

Die Kräfte schwinden lassen. - Sonntagabend eben…





Sonntag 15.09.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1017 hPa

Den Finger in die Wunde
Dinge rund um den unangenehmen Skandal

Wir sprechen nicht gerne darüber, denn zu viele Menschen haben wohl weggesehen. - In der Zeitung "El Día" erscheint heute ein Artikel, in dem Victor Martín, der für La Palma zuständige Journalist, die Mutter einer der von dem Chorleiter missbrauchten Mädchen interviewt. - Da kommen heftige Anklagen heraus und es klingt viel Verbitterung durch, denn die Mutter und das Mädchen müssen, nachdem Sie die Anzeige wegen des sexuellen Missbrauchs aufgegeben hatten, sehr unschöne Dinge erlebt haben. - So erzählt die Mutter, nach der Anzeige erging ein Annäherungsverbot gegen den Chorleiter, aber die Vorsitzende des Chores verbot dem Mädchen weiter zu den Chorübungsstunden zu kommen, weil ja sonst der Chorleiter diese nicht mehr durchführen könne. - Also genau anders herum als man das eigentlich verstehen sollte, und man sei auch von der Gemeinde damals nicht unterstützt worden, sondern man habe dem Chorleiter geglaubt, und nicht dem Mädchen. - Inzwischen wohnen die Mutter und das Mädchen, jetzt bereits junge Frau, auf Gran Canaria, und man sei sehr froh, dass inzwischen nicht nur das Urteil, sondern eben auch die zurückgewiesene Revision des Urteils die Geschichte der beiden Mädchen bestätigt. - Aber es gibt dennoch weiter Zweifel bei bestimmten Teilen der Bevölkerung, obwohl der gleichen Zeitung nach der Anwalt des Chorleiters zugegeben hat, dass es wohl eine sexuelle Beziehung zwischen ihm und einem Mädchen gegeben habe, allerdings in beidseitigem Einverständnis, heißt es dort. Der Umgang der Behörden mit dem Lehrer und Chorleiter ist auch sehr unterschiedlich, zunächst fanden die Gemeinde Tazacorte und die Diözese Tenerife, zu der wir gehören, klare Worte, und verweigerten jegliche weitere Zusammenarbeit mit dem Mann, sei es nun als Lehrer, oder als Chorleiter. - In Tazacorte unterrichtet der Mann allerdings weiter, weil die Erziehungsbehörde sich noch nicht entschieden hat, wie man denn verfahren soll, denn in dem Urteil heißt es nicht, dass er nicht weiter unterrichten darf. - Tazacorte fordert nun, dass er in der Erwachsenenbildung eingesetzt werden soll, aber entscheiden muss das die Behörde auf Tenerife. - Los Llanos, wo der Chor seinen Sitz hat, will nun auch nur noch den Chor weiter unterstützen, wenn der Chorleiter sich verabschiedet, der Chor und der Leiter seien zwei verschiedene Dinge, und das müsse getrennt werden. - Es kommen tatsächlich viele Fragen auf, bleiben unklar, denn das Urteil fiel ja bereits im Oktober 2012 aber alle Institutionen ignorierten das Urteil wohl, und erst jetzt, nach der verlorenen Revision, fängt man an den Mädchen zu glauben und reagiert zumindest teilweise. - Was auch auffällt ist, dass das Urteil mit einer Geldstrafe recht milde ausgefallen ist, keine Freiheitsstrafe, und das schafft auch weiteren Spielraum für Spekulationen. - Was wirklich vorgefallen ist, das wissen wohl nur drei Menschen, und rund um diesen Vorfall suchen hunderte von Vermutungen und Erklärungsversuchen ihren Platz, da ist aber kein Platz, sondern ein Urteil. - Und das war schon seit Oktober 2012 so, aber irgendwie wollten das viele einfach nicht wahrhaben.



Samstag 14.09.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 24,8 Grad - niedrigste Temperatur 17,8 Grad

Ein unmoralisches Angebot
Kanarische Partido Popular prostituiert sich

Wer von kanarischer Lokalpolitik nichts wissen will, der geht jetzt besser spazieren, oder legt sich wieder hin, als weiter zu lesen. - Mit absoluter Mehrheit regiert die Partido Popular Spanien, und ist auch auf den Kanarischen Inseln Wahlsieger geworden, aber dennoch hat man hier nicht das Sagen, weil eine Koalition der Verlierern, nämlich die Sozialisten der PSC/PSOE zusammen mit der Coalición Canaria die PP in die Opposition schickt, denn auf den Kanaren reicht es nicht zur absoluten Mehrheit. - Hat es nie, und es ist auch schon Tradition, dass immer eine Koalition der Verlierer an der Macht ist und immer ist die Coalición Canaria mit von der Partie. - Nein, Traditionen sind nicht immer gut, das habe ich immer gesagt! - Uns aus dem linken Lager ärgert das gewaltig, dass ausgerechnet die Sozialisten nun den Lobbyistenclub Coalición Canaria weiter an der Regierung halten, aber eben sieht das nur die Basis so wie wir, auf Höhe des Gobierno de Canarias sind die oberen der Sozialisten der Meinung, man müsse mit der CC paktieren, um der PP nicht noch mehr Protagonismus zu überlassen. - Damit setzt man sich natürlich dem Vorwurf aus, eher an die Partei zu denken als an Land und Leute, und genau so muss man das wohl auch um die Führungsclique bei den Sozialisten rund um José Miguel Pérez und Julio Cruz sehen. - Auf lokaler Ebene, besonders hier auf La Palma, hat man sich aber nicht an die Maßgabe gehalten, überall wo es notwendig war, mit der CC zu paktieren. Ganz im Gegenteil, in 10 von 14 palmerischen Gemeinden gibt es Koalitionen der PSC/PSOE mit der Partido Popular, in zweien absolute Mehrheiten der Coalición Canaria (Mazo und Fuencaliente) und in zweien absolute Mehrheiten der PSC/PSOE (Puntagorda und Los Sauces) - Im Cabildo Insular hingegen war man nicht mutig genug, dort hielt man sich an die Order aus dem Gobierno de Canarias und paktierte brav mit der Coalición Canaria. Deren hohe Herren allerdings waren so erbost über die Haltung der Gemeinden auf La Palma, dass man vor ein paar Wochen die Forderung an die PSC/PSOE stellte, man überlasse Santa Cruz und Los Llanos wieder der CC, oder man beende die Zusammenarbeit im Cabildo Insular. - Genau so geschah das auch, die PSC/PSOE ließ sich in den Gemeinden nicht erpressen, und darauf hin schmiss Guadalupe Taño, die Inselpräsidentin und Sekretärin der palmerischen Coalición Canaria ungerne die sozialistischen Räte aus der Inselregierung. - Ungerne, denn Sie selbst sagte, sie beende eine gute Inselregierung, und das zeigt ganz genau, dass sie nur auf Weisung, und wahrscheinlich eben auf die Graue Eminenz der Coalición Canaria gehört hat, auf Antonio Castro und seine nahe Umgebung wie die beiden Juan Ramones aus Los Llanos. - Nun wäre der Weg frei für einen Wechsel, nun könnte man in einem Misstrauensvotum die Coalición Canaria aus dem Inselparlament werfen, und das war doch eigentlich der Sinn der Geschichte, deswegen haben doch hier auf La Palma die Leute so gewählt. - Aber man ziert sich seitens der Sozialisten, das erste Plenum im Minderheit hat die Coalición Canaria überstanden, allerdings lagen auch keine Nagelproben in der Tagesordnung, es gab viel Konsens, alle hatten Respekt. - Nun aber besuchten andere Lokalfürsten der PSC/PSOE unsere Insel und ließen sich demonstrativ mit Anselmo Pestana, dem Chef der palmerischen Sozialisten blicken, und diese Lokalfürsten gelten als extrem kritisch mit der Führung de PSC/PSOE im Gobierno de Canarias, so wie der Inselpräsident El Hierros, welcher ja genau diesen Schritt gewagt hatte, und dort zusammen mit der Partido Popular die "AHI" (dort nennen sie sich nicht Coalición Canaria) in die Opposition gewählt haben. - Den wollte man deswegen aus der Partei werfen, aber so blöd waren die dann doch nicht, denn das hätte der Partei extrem viele Wähler gekostet, denn Alpidio Armas ist ein Sympathieträger für die Sozialisten. - Die anderen Abweichler waren Casimiro Curbelo, Inselpräsident La Gomeras, der allerdings sehr in die lange Reihe an selbst ernannten Sozialisten gehört, denn er regiert "seine" Insel höchst autokratisch. - Der dritte im Bunde war Manuel Fumero, Sekretär der Sozialisten Tenerifes, und auch der ist wohl nach La Palma gereist, um Anselmo Pestana Mut zu machen, doch einen Machtwechsel im Cabildo Insular zu wagen. - So vermutet man das seitens der Beobachter und auch der Presse, denn alle drei sind klare Gegner der Pakte mit der Coalición Canaria. - Nun setzt auch noch die Partido Popular eins drauf, José Manuel Soria und sein Günstling Asier Antona, frecher aber kluger Parteichef der Partido Popular La Palmas, bieten nun auf einem Treffen den Räten der Sozialisten im Cabildo La Palmas wie auch Tenerifes an, wenn man dort mit ihnen paktieren würde, dann überließe man auf beiden Inseln den Präsidentenstuhl den jeweiligen Kandidaten der PSC/PSOE. - So wären dann, Anselmo Pestana Präsident La Palmas, und Aurelio Abreu dann Präsident Tenrifes, obwohl beide weniger Stimmen erhalten haben als die Kandidaten von PP und CC. - Das nenne ich mal ein unmoralisches Angebot, was auch gefährlich sein kann, denn nehmen die Sozialisten dieses Angebot an, dann werden die sich immer den Vorwurf anhören müssen, nur wegen der Machtposition diese Misstrauensanträge gestellt zu haben und nicht um des Wohles von Land und Leuten wegen. - Und der Partido Popular kann man vorwerfen, die ziehen blank, legen sich auch nach unten, bloß um an die Reihe zu kommen. - Politik, das älteste Gewerbe der Menschheit.

Fulanito de tal dice hoy: Fuerte pejiguera

Kann man nicht übersetzen - Das Wort soll entweder von dem lateinischen "persicus" stammen und dann als Adjektiv "persicaria" heißen, oder von dem ebenso lateinischen "vesica" zu "vesicaria" geworden sein, und dann eben Spanisch zu pejiguera. - Jetzt wird es noch verwirrender, denn es gibt auch verschiedene Bedeutungen dieses Ausspruchs. - Man nennt nervige Menschen, die einem nicht aufhören auf den Geist zu gehen "pejigueros(as)" aber es wird auch genutzt um auszudrücken, dass man mit großem Aufwand eine Sache betreibt, bei der nichts rumkommt. - Komm mir nicht mich Kleingkeiten - No me vengas con pejigueras



Samstag 14.09.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1019 hPa

AIDAstella eröffnet Kreuzfahrtsaison
Früher pfui, heute hui

Am gestrigem Freitag besuchte die neueste Errungenschaft der "AIDA Cruises" unseren Hafen in der Hauptstadt der Insel, und brachte auch wieder die ersten Kreuzfahrer der Wintersaison. - Jedes Jahr kommen mehr Kreuzfahrtschiffe zu uns auf die Insel, La Palma ist im winterlichen Fahrplan nicht mehr von der Karte zu nehmen, und glaubt man Mitreisenden, dann sind wir die Insel, auf der die meisten Ausflüge angeboten und auch gebucht werden. - In dieser Wintersaison erwarten wir 166 Kreuzfahrtschiffe, welche nahezu eine Viertelmillion Passagiere in unseren Hafen steuern werden, und damit auch gleich die Anzahl an potentiellen zukünftigen Inselgästen. - Das haben wir früher nicht richtig begriffen, dass diese Tagesgäste nicht einfach nur einen Tag Station bei uns auf der Insel machen, sondern uns darüber aufgeregt, dass diese Gäste als erste Insel meist Madeira anlaufen, und dort die Gäste bereits ihre zollfreien Einkäufe getätigt haben. - Das ist immer noch so, aber inzwischen haben wir begriffen, dass der Besuch dieser vielen Menschen dennoch positiv für uns ist, auch wenn die vielleicht nur einen Kaffee in der Hauptstadt trinken und eine Postkarte kaufen und vielleicht darauf auch noch schreiben, wie schön es auf Las Palmas war… Aber trotzdem bleiben viele Leute kleben, besonders eben diejenigen, welche einen Ausflug unternehmen, sie sehen dann einen Teil der Insel und beschließen ziemlich schnell und fest, da muss ich wieder hin, und mir den Rest dieser gewaltigen Insel auch noch ansehen. In der Hauptstadt hat man auch inzwischen gelernt, dem neugierigen Publikum dienstbar zu sein, auch wenn es komplett unterschiedliche Besuchergruppen gibt. - Die Geschäftsleute berichten davon, dass sie je nach Schiff, mit gutem Geschäft rechnen können, oder nur mit Blickkontakt, es muss auch bereits beim Kreuzfahrtgeschäft Schnäppchentouren geben, deren Reisende dann nicht als zahlungskräftiges Publikum gilt. - Die "AIDAschiffe" gelten da als gutes Pfund, deren Gäste sind auch durchaus geneigt in den Geschäften der Hauptstadt ein, oder gleich mehrere Souvenirs zu kaufen, die kommen gerne hier her und wir sehen sie auch gerne, vielleicht auch, weil eben gerade der aktive Charakter der AIDA-Idee besser zu uns passt, als Krawatten- und Rollatorenkreuzfahrten, wie es das in der Branche auch gibt. - Ab kommender Woche kann dann ja auch diese Viertelmillion an Gästen endlich einen Hamburger von McDonalds auf La Palma verspeisen, so ziemlich das Erste, was dann diese Besucher zu sehen bekommen, ist das vertraute Firmenschild, denn die haben einen hervorragenden Platz in der ersten Reihe am Hafen bekommen. - Herzlich Willkommen Besucher, nur eine Bitte haben wir, Wiederkommen!




Mit AIDAs, aber noch ohne Strand. - Aus dem Archiv...




Freitag 13.09.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 24 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 26,4 Grad - niedrigste Temperatur 18,1 Grad

Bierbüdchen am Strand
Cabildo Insular ist dagegen

Es geht um Puerto Naos, dort hat das Cabildo Insular, allerdings mit viel Geld aus Madrid, die Uferpromenade aufgepimpt, oder ist immer noch dabei, denn so ganz fertig ist man noch nicht, da bricht auch schon Polemik über die weitere Nutzung des Strandes herein. - Die Gemeinde, und wohl auch die Küstenbehörde, und die beiden Institutionen haben dort das Sagen, die haben wohl erlaubt, dort am Strand, also noch auf dem Sand, und nicht auf der Promenade, 3 Kioske aufzustellen, aus denen dann Getränke, Eis und Sonstiges verkauft werden sollen. - Seitens der Inselregierung sei man dagegen, das würde den ganzen, nun harmonischen Blick und die Verbindung von der neuen Strandpromenade zum Strand stören, und außerdem sei das ein Fußtritt in die Geldbörsen der Gastronomen, welche auf der Promenade um Gäste buhlen. - Damit hat Luis Viña, der für das Cabildo Insular in diesem Fall spricht schon Recht, noch mehr Gastronomie bedeutet ja nicht mehr Gesamtumsatz, und damit fehlt dann den anderen schon etwas. - Aber warum drei Büdchen nun das Gesamtgefüge der neuen Uferpromenade stören sollen, das erschließt sich mir wirklich nicht, und diese Kioske, die könnten wohl eine Bereicherung für den Strand von Puerto Naos sein. - Nicht ganz klar ist die Vergabe, das muss doch sicher in einer öffentlichen Ausschreibung oder Auslosung geschehen, und da könnten sich ja die bereits angesiedelten Gastronomen auch bewerben, damit man sich dann selbst Konkurrenz machen könnte. - Die Aufregung Luis Viñas ist aber wahrscheinlich auch wieder politisch motiviert, denn die Gemeinde Los Llanos, die wird von einer Koalition aus PP und PSOE geführt, die Küstenbehörde wird aus Madrid gelenkt, also auch Partido Popular, und in der Inselregierung hat die Coalición Canaria das Sagen, auch wenn die in Minderheit dort regieren. - So kommt eigentlich gegen alles, was die Gemeinde Los Llanos macht immer ein Kontra aus der Inselregierung, das kennt man schon, und weil man auch noch so tut, als wäre man selbst der Erfinder und Sponsor der heutigen Uferpromenade, ist man besonders aufgekratzt, wenn nun die Gemeinde Los Llanos daraus auch noch Gewinn abschöpft, denn die werden sich schon nette Konzessionen für die Büdchen bezahlen lassen. - Und die Büdchenbetreiber, die sollten sich gut versichern, bei einer Versicherung, am besten einer, die Puerto Naos nicht kennt, denn im Winter, da räumt der Atlantik fast regelmäßig den Strand ab und wenn dann da so ein Kiosk herumsteht, dann sind das für die Wellen nur so etwas wie Kegel. - Aber ich könnte mir eh denken, dass man im Winter da kaum Geschäft machen kann am Strand, vielleicht sollen die ja dann wieder abgebaut werden. - Oder wie wäre es im Winter mit Bockwurst und Erbsensuppe…




Ich sags doch immer, früher war nicht alles besser... Puerto Naos vor 30 Jahren, das Gerippe wurde später wieder abgerissen, dort steht heute das Hotel Sol.



Fulanito de tal dice hoy: Ser flojo de muelles

Schwach sein um die Dämme - Dabei weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob in diesem Fall "muelles" die Dämme sind. - Es kann auch die Feder sein, oder Sprungfeder, das habe ich wirklich nicht recherchieren können, vielleicht gibt mir da noch ein Wissender einen Tipp. - Auf jeden Fall gibt es mehrere Bedeutungen, beginnend mit: Nachsichtig sein, bis schwach sein, aber auch diese, wenn jemand seine Körperwinde nicht bei sich halten kann oder andauernd aufs Klo rennt, dann ist der auch schwach um die Dämme. - Hier in Spanien geziemt es sich so gar nicht, vor anderen Menschen einen Furz zu lassen, da schämt man sich gewaltig. - Ich weiß, in Deutschland grundsätzlich auch nicht, aber man geht dort kulanter mit um. - Sollte es aber doch passieren, dann schenke ich Ihnen heute einen zweiten Spruch, man sagt nämlich dann: Mejor perder un amigo, que una tripa. - Besser einen Freund verlieren, als den Darm.



Freitag 13.09.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0,5 mm - Luftfeuchte 68 % - Luftdruck 1017 hPa

Bürgermeister fürchtet BERliner Verhältnisse
Können die nicht, oder wollen die nicht

Eigentlich sollte der Stadtstrand in Santa Cruz bereits dieses Jahr "bebadet" werden, aber daraus ist nichts geworden, und wie man uns das vor einer Weile wissen lassen wollte, weil an der Stelle, wo der Sand geholt werden sollte, gerade die Gelbschnabel-Sturmtaucher Brunftzeit hätten. - Ein Blick auf die Bauarbeiten sagt uns aber, den Fehlstart des Strandes auf das Kopulationsverhalten von Seevögeln zu schieben, ist ziemlich daneben. - Die Bauarbeiten sind noch voll im Gange, was da nicht funktioniert sind keine Vögel, sondern einfach schlechte Planung und ein Behördenwirrwarr, der jetzt zu erneuter Zeitverzögerung führt, weil die Küstenbehörde neue Fragen stellt, anstatt endlich mit dem notwendigen Ausbau der sanitären Versorgungsleitungen zu beginnen. - Das war ein Streitpunkt von Anfang an, die Arbeiten um den Strand werden allesamt aus Madrid bezahlt, die Arbeiten um die sanitären Geschichten aber sollten vom Gobierno de Canarias bezahlt werden, aber die weigerten sich, die veranschlagten 2 Millionen Euro dafür zu berappen. - Schließlich schaffte man es, dass Madrid, und eben dort die Küstenbehörde auch dieses Geld bereitstellt, damit man das Prestigeprojekt, Stadtstrand von Santa Cruz de La Palma doch durchziehen kann. - Nun aber verzögert sich der Baubeginn um die sanitären Versorgungsleitungen erneut, denn die Küstenbehörde fragt nun nach, ob man denn die Wassermengen richtig berechnet hätte, wenn nach starken Regenfällen die Wassermassen aus der Stadt in Richtung Meer fließen. - Eine erlaubte Frage, sicherlich, aber der Bürgermeister weist darauf hin, dass man das längst in einem Dokument aus dem Jahr 2012 erarbeitet hätte und dass die Küstenbehörde wohl ihre eigenen Papiere nicht mehr finden würde. - Mehrmals wurde der Baubeginn verschoben, nun sollte es endgültig am 10. September losgehen, und wieder hat man der bereitstehenden Baufirma nicht den Startschuss erteilt. - Noch kann man am Stadtstrand weiterarbeiten, aber sollten die Arbeiten an den Ent- und Bewässerungsleitungen nicht bald beginnen, dann müsste man die Maßnahmen am Stadtstrand unterbrechen und abwarten, dass man zunächst die anderen Arbeiten fertigstellt. - Der Bürgermeister ist nun sauer, verständlich, und man kann sich langsam fragen, ob die von der Küstenbehörde nicht wollen, oder nicht können, weil das Geld längst alle sei. - Das erzählt man sich in der Hauptstadt, zwischen Cortado und Kippe, allerdings glaube ich daran nicht so wirklich, denn die Arbeiten am Strand, die gehen weiter und es ist die gleiche Geldquelle und es ist die gleiche ausführende Firma, und die sind doch die allerersten die merken, wenn kein Geld mehr fließt. - Nächsten Sommer soll "Anbaden" sein, man weiß nur noch nicht, an welchem Strand…




Zustand Baustelle Stadtstrand diese Woche




Donnerstag 12.09.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 23,2 Grad - niedrigste Temperatur 19,2 Grad

Noelia platzt der Kragen
Bürgermeisterin fordert Mitspracherecht in Sachen Tourismus

Im Tourismus schreibt man auf den Kanaren den besten August seit elf Jahren und landesweit macht ein "Arabischer Frühling" einen Spanischen Sommer und die Auswirkungen des starken Tourismus greifen sogar auf anderen Branchen über. - Nur ein kleines Volk wehrt sich tapfer gegen den touristischen Aufschwung, als wären wir ein berühmtes Dorf in Gallien, wir fahren im Tourismus Zahlen ein, die haben 1995 schon zum Heulen und Zähneklappern gedient, sind jetzt aber zum Verzweifeln. - Wir haben weniger Gäste, aber mehr als doppelt so viele Gästebetten wie noch 1995 und das Ergebnis ist logisch wie einfach, die Auslastungen in den einzelnen Anlagen sinken. - Besonders dramatisch zeigt sich das in Puerto Naos, da sind eben die große Baustelle an der Promenade und die schlechten Aussichten im Tourismus zusammengekommen, so dass man im Hotel Sol nun überlegt, die schlechtesten Monate im Sommer das Haus zu schließen, weil man da nur Verluste machen würde. - Ganz richtig greift hier Noelia García die Inselregierung an, sie hätten gute Mine zum bösen Spiel gemacht, denn die Baustelle hätte bereits im Februar fertig sein müssen, und jetzt wird immer noch daran gebastelt und man hätte der ausführenden Firma sogar noch gedankt, dass alles so schnell gegangen wäre. - Das hat dem Hotel sehr geschadet, die mussten natürlich den Reiseveranstaltern das melden, dass da mit Baustelle und den damit einhergehenden Unannehmlichkeiten zu rechnen sei, und da sich das immer weiter hinzog, orientierten sich Gäste wie Reiseveranstalter woanders hin, vielleicht sogar auf andere Inseln. - Da muss eigentlich nach Verantwortlichkeiten gefragt werden, wenn eine Baustelle doppelt so lange dauert, wie vereinbart, dann sollte man das nicht einfach so hinnehmen, besonders, wenn daraus offensichtliche wirtschaftliche Schäden entstanden sind. - (Böse Zungen behaupten, der Mehdorn wäre in Puerto Naos gesichtet worden, aber nun ist man doch fast schon fertig geworden.) - Auch beklagt sie sich darüber, dass die Gemeinden zu wenig in die touristische Planung mit einbezogen werden, das Cabildo Insular, und dort eben das Ressort Tourismus entscheidet alleine, auf welche Messe gefahren würde und auch darüber, welches Marketing man denn der Gesamtmarke La Palma angedeihen will. - Der Ärger der Bürgermeisterin von Los Llanos ist mehr als verständlich, denn sollte sich das bewahrheiten, dass das große Hotel dort in Puerto Naos ein paar Monate schließen will im kommenden Jahr, dann wirft das ein sehr schlechtes Bild auf die touristische Entwicklung dieser Insel, nicht nur in der Gemeinde Los Llanos. - Ich weiß jetzt aber nicht, ob man das durch eine Beteiligung der Gemeinden verbessern könnte, wir müssen einfach besseres Marketing betreiben, und dazu brauchen wir Profis, und keine hemdsärmeligen Bürgermeister, die von Tourismus so viel Ahnung haben, wie ich von Walzer und Foxtrott. - Das war immer unser Problem, dass wir nicht die richtigen Leute an den richtigen Plätzen haben, sondern Blut dicker ist als Wissen, und das rächt sich natürlich über die Jahrzehnte, wenn man nicht ordentlich gearbeitet hat. - Langsam fängt man an das zu begreifen, aber immer noch sind eben die Seilschaften an der Macht, welche es als Naturgesetz begreifen wollen, dass sie die Geschicke dieser Insel steuern dürfen. - Auf der anderen Seite müssen wir natürlich uns auch eingestehen, dass wir diese Fachkräfte zum Teil gar nicht haben, sondern uns die jungen Akademiker seit vielen Jahren immer davonlaufen, weil sie eben hier auf der Insel keine lockenden Stellenangebote erhalten, da die guten Jobs immer von den Amigos bereits besetzt werden, und deren Professionalität nicht hinterfragt wird. - Ich hatte den gemalten Witz vor ein paar Wochen schon mal drin, von "El lápiz del Antifaz", einem bissigen Karikaturisten der für die Zeitung "La Voz de La Palma" schreibt. - Ich bring ihn einfach noch mal, denn eigentlich ist es gar kein Witz, sondern ein trauriges Spiegelbild unserer Gesellschaft, wie sie zum Teil heute noch ist.




Ein Professor spricht zu Abiturienten: Du gehts nach Deutschland, du gehst nach England, du kannst bleiben, weil du den Parteiausweis hast, und zum vierten sagt er: Möge Gott dich erst nach der Beichte erwischen. - Das sagen wir immer, wenn wir jemandem, oder uns selbst in größter Gefahr sehen und wir hoffen, doch noch irgendwie davon zu kommen. - Wer also nicht emigriert, oder das richtige Parteibuch hat, der kann als junger Mensch hier gleich einpacken. - Das hat der "Stift mit der Maske" natürlich überspitzt formuliert, aber es ist wirklich schwer hier im Augenblick, für engagierte Jugendliche anspruchsvolle Tätigkeiten zu finden.



Fulanito de tal dice hoy: Freír chuchangas

Erdschnecken braten - Wen man zum Erdschnecken braten schickt, den schmeißt man ohne Nachsicht raus. - Die kleinen Erdschnecken hat man früher in größter Not gesammelt und gebraten, und wenn man jemand entlässt, dann schickt man ihn ja meist auch in finanzielle Probleme.



Donnerstag 12.09.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1014 hPa

Zombies in Los Llanos
1. Horror-Festival in der Aridanemetropole

Viele sind sich da völlig sicher, dass es Zombies in Los Llanos gibt, und die Umgebung Rathaus ist auch sicherlich nicht so ganz falsch. - Auch kennt man ja die verwirrenden Statistiken, dass mehr Menschen ins Rathaus gehen, als wieder herauskommen, aber man spricht nicht gerne darüber… Horror in Los Llanos ist nun aber auch offiziell, das "1er Festival de Terror" auch genannt "Festi Bad" und das findet morgen am Freitag den 13. seinen ungekrönten Abschluss. - Dazu gibt es morgen Abend Konzerte im unteren Teil der Casa de la Cultura in Los Llanos und man betont, diese Musik habe nichts mit dem üblichen Mainstream-Sound zu tun, der sonst hier auf Fiestas unsere Sinne betört bis beleidigt. - Es spielen morgen Abend Avernessus, dann L.L.A.M, das sind DJs mit Musik jenseits von Reggaeton und 40 Principales, sowie eine spektakuläre Aufführung von zeitgenössischem Tanz im Treppenhaus der Casa de Cultura (von außen zu Betrachten). - Dann werden auch noch Horror-Kurzfilme prämiert, also meist Plenen der Rathäuser in Mazo und Fuencaliente, welche von Teilnehmern die Woche über produziert werden und weiter gibt es auch Ausstellungen über gruselige Orte auf der Insel, Alma de Tacande, Pared de Roberto, Cabildo Insular, neues Flughafenterminal und so weiter. - Die ganze Woche über aber gibt es bereits Horror-Tapas, aus den Händen der "Guarida de Creatividad" also der Schreckenshöhle der Kreativität, und das immer ab Mittag, auch wieder im Untergeschoss der Casa de la Cultura. - Da gibt es Gerichte, welche Psychose heißen, oder Beetlejuice, Poltergeist und Kraken, nur den wirklichen kulinarischen Horror wie Lebertran, BigMac und Porridge, den hat man Gott, oder dem Teufel sei Dank, ausgelassen. - Ein Horror-Festival im konservativsten Ort der Insel, eine deutliche Steigerung der Kreativität gegenüber anderen Jahren und es ist sicherlich der Versuch, sich ein bisschen über das tägliche Wiederholen von Traditionen zu erheben. - Man wirbt selbst damit, dass es ein "Low Cost Festival" sei, also krisengeschüttelter Horror, nicht unbedingt Hochglanzzombies, aber eine ganz irre und wirre Geschichte, die man so Los Llanos nicht wirklich zugetraut hätte. - So bin ich froh, dass man uns gewarnt hat, und diese Warnung muss ich weitergeben, Freitag der 13. In Los Llanos kann es zu Begegnungen mit Zombies kommen, und wer ein bisschen Spaß an dunklen und schrägen Geschichten hat, und alles nicht so ganz ernst nimmt, wie die Angela den Seehofer, der lässt sich mal morgen ab 17:00 Uhr an der Casa de la Cultura in Los Llanos beschauern. - Mal ganz was anderes, und es ist gut so, dass wir nicht immer nur den gleichen Käse produzieren, den wir auch gestern schon gemacht haben, obwohl der von ausgezeichneter Qualität war…







Wer traut sich...




Mittwoch 11.09.2013 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 17,8 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeugs
Kognitive Moppelkotze

Der Duden kennt das Wort nicht, aber es gibt einen Wikipedia-Eintrag, also ist das doch berühmt. - Inselregierung, wie auch die Erziehungsbehörde eiern weiter herum, wie man denn mit dem wegen sexuellem Missbrauchs verurteilten Lehrer verfahren soll. - Etwas hilflos zeigt sich da wieder der große Zauderer José Miguel Pérez, Rat für Erziehung im Gobierno de Canarias, er müsse erst das Urteil studieren, und das läge ihm noch nicht vor. - Fragwürdig, denn das Urteil stammt aus dem Oktober 2012, und was jetzt neu ist, das ist lediglich, dass nun die Revision des Urteils abgewiesen wurde. - Man hätte, als zuständiger Rat für Erziehung sich doch wohl schon früher dafür interessieren können, wenn ein Lehrer mit diesem Urteil überzogen wird. - Sicher ist das alles nicht einfach, und im Urteil steht nicht drin, dass der Mann nicht mehr Lehrer sein darf, sich aber hinter Unwissenheit zu verstecken, das ist leider typisch. - Die Kirche und das Rathaus von Tazacorte waren da schneller und auf jeden Fall stringenter und haben klar Stellung dazu bezogen, dieser Mann sollte nicht mehr mit Jugendlichen zusammenarbeiten. - Man sollte sich auf La Palma keine Hautkrankheiten einfangen, denn nun hat man die neuen Wartelisten im Krankenhaus für den Termin mit einem Facharzt veröffentlicht, und nirgendwo auf den Inseln ist die Warteliste dafür länger, als auf La Palma. - Knapp eintausend Menschen warten auf einen Termin mit einem Hautspezialisten, und bei der Zahl kann man auch nur vermuten, dass wir überhaupt keinen im Krankenhaus haben, sondern nur einmal in der Woche einer von einer anderen Insel zu uns kommt. - Die Warteliste ist überhaupt eine unschönes Zeugnis dafür, dass alle Versprechungen der vergangenen Jahre einfach nur dahingehaucht waren. - Jetzt redet man sich mit der Krise raus, allerdings was das früher auch nicht besser. - Man könnte eigentlich sagen, Hauptsache, es juckt einen nicht…Erfreuliches gibt es von der Franzosenfront. - Deren Besuche haben zugelegt, im August kamen über 800 dieser Landsleute, im Juli waren es nur deren 220. - Da wird doch sicher in den kommenden Tagen unser berühmter Zahlenjongleur und Tourismusrat Julio Cabrera eine Bombenmeldung verbreiten dürfen, vierhundert Prozent, oder noch besser VIERHUNDERT, damit es jeder sehen kann, sind das mehr als noch im Juli, dann fällt es nicht so auf, dass insgesamt im August dieses Jahres 7.258 ausländische Gäste nach La Palma geflogen sind und im vergangenen August noch 9.246. - Dann gibt es noch die Meldung, auch den Tourismus betreffend, dass man im Hotel Sol vorhaben soll, die ganz schlimmen Monate im Jahr, also Mai und Juni zu schließen. - Man würde in den Monaten draufzahlen, so erwägt man diesen Schritt, das hört sich aber gar nicht gut an und wäre ein nicht wirklich positives Zeichen für die touristische Zukunft der Insel. - Aber 400 Prozent Franzosen mehr, das ist doch die Meldung. - Alles wird gut, wir müssen nur daran glauben, und ich fange damit jetzt schon mal an.

Fulanito de tal dice hoy: Firmar en papel mojado

Unterschreiben auf feuchtem Papier - Wenn man sehr bis ziemlich unsicheren Sachen zu viel Vertrauen schenkt, dann unterschreibt man auf feuchtem Papier.



Mittwoch 11.09.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1016 hPa

Neue Schule in Los Llanos
74 Jahre Frieden werden abgelöst

Die neue Schule war notwendig geworden, nachdem die Schule "XXV Años de Paz" in der Avenida Enrique Mederos doch nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprochen hat. - Zum Teil baufällig, halt bereits im Jahr 1964 erstellt, als man noch nicht wirklich auf die Notwendigkeiten des einfachen Zugangs für körperlich behinderte Menschen achtete. - Die neue Schule ist nicht weit weg, liegt nur nicht mehr an der Avenida Enrique Mederos, sondern hinter dem Parkplatz an dem ""Espacio Insular de Educación El Jable". - Zuletzt gab es noch Aufregung, ob man die Zufahrt rechtzeitig asphaltiert bekäme, aber das hat noch funktioniert, am Montag konnte die Schule für 400 Pennäler in Betrieb genommen werden und alle zeigen sich bislang zufrieden. - Die Coalición Canaria nimmt den Neubau dieser Schule als eigenes Verdienst, nur sie seien in der Lage in den Zeiten der Krise solche Errungenschaften aus dem Boden zu stampfen und lassen sich von dem Gebrüll auch davon nicht abbringen, dass wieder Gelder aus der Europäischen Union geflossen sind, um dieses Projekt zu verwirklichen. - Dabei muss jeder, der seine Kinder dort zukünftig in die Schule bringt, auch eine der schlimmsten Verfehlungen des Größenwahns der alten Gemeinderegierung betrachten, die Ruine dessen, was mal ein großes Spaßbad werden sollte und nun vor sich hin gammelt, weil es weder weitere Kredite noch Bedarf für solch eine Anlage gibt. - Aber lassen wir dieses Kapitel und beschäftigen uns mit dem Namen der neuen Schule, denn die heißt nun nicht mehr 25 Jahre Frieden, sondern "Mariela Cáceres Pérez". - Gerne hat man den Namen gewechselt, denn "XXV Años de Paz" ist ein Überbleibsel der Franco-Diktatur, man hat im Jahr 1964 eben damit das Ende des Bürgerkrieges gefeiert, und den Sieg der Falange, und die öffentlichen Gebäude, welche das fragwürdige Glück hatten, in dem Jahr gebaut zu werden, die erhielten eben oft auch diesen Namen. - 74 Jahre Frieden wären das heute, man hat es also doch noch zu etwas gebracht, aber man entledigt sich dann doch ganz gerne diesen letzten Überbleibseln einer Zeit, die immer noch in teilweise verklärten Bildern durch die Gegenwart fließt. - Es war halt früher alles anders, aber nicht alles besser… - Heute heißt die Schule "Mariela Cáceres Pérez", weit weg von aller Politik oder Zeitgeschichte, das ist der Name des Mädchens, achtjährige Schülerin der Schule, welche auf dem Sportplatz nicht weit von der Schule in der Pause durch eine umkippende Bank zu Tode kam. - Das war damals ein gewaltiger Schock, aus normaler Pausenunterhaltung wird ein tragischer Unfalltod und viele Schüler mussten das mit ansehen, wie ihre Schulkameradin dort zu Tode kam und die Rettungskräfte ohne Wirkung versuchten, das Mädchen wieder zu beleben. - Also auch kein wirklich einfacher Name, aber fern jeder politischen Richtung oder Ideologie, und man sollte halt wirklich aufhören damit, Straßen, Plätze oder öffentliche Gebäude Namen zu geben, denen man sich unter anderen Umständen eben schämen könnte. - Also gut gemacht und wir hoffen, dass diese neue Schule allen Schülern und Lehrern eine gute Basis für neue Aufgaben bietet.





Dienstag 10.09.2013 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 18,8 Grad

Für´n Appel und ´n Ei
Oder bin ich doch blöd?

Wenn Geiz geil ist, dann habe ich durchaus ein gestörtes Verhältnis zur Erregung. - Man kann sicher geteilter Meinung sein, wie man denn strategisch gegen eine Flaute im touristischen Geschäft angehen kann. - Wenn man darauf aber lediglich mit Sonderangeboten reagiert, und die auch noch derart unter der Gürtellinie anbringt, wie es das untenstehende Angebot macht, der hat sich doch eigentlich auch schon ein bisschen aufgegeben. - Unser touristisches Problem sind doch nicht die Hotels, oder dass wir zu wenige touristische Attraktionen hätten, wie man uns manchmal vorwirft, aber wohl eher die, welche die Insel gar nicht kennen. Unser Problem ist, dass wir nur schlecht zu verkaufen sind, weil die großen Fluggesellschaften durch Preisdruck eine immer höhere Auslastung haben müssen, und deswegen für solche Ziele wie La Palma dann immer weniger Flüge anbieten. - Oder man muss über andere Städte fliegen, dann sind das schon mal acht Stunden Anreise, das macht nur unser Stammpublikum mit, Gelegenheitsgäste bekommt man so nicht überzeugt. - Dann ist da auch noch das Problem im Winter, dass wir an manchen Tagen nicht angeflogen werden können, das stürzt die Fluggesellschaften in hohe Kosten, da die ja die "liegengebliebenen" Gäste versorgen müssen, und schwups, schon wieder streicht ein Betriebswirt der Fluggesellschaft einen Flug nach La Palma und die Spirale nach unten setzt sich fort. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da flogen die Fluggesellschaften noch Gewinne ein, selbst wenn die nur zur Hälfte ausgebucht waren, und so erklärt sich das auch, warum wir heute weniger Gäste haben als im Jahr 1995. - Damals kostete ein normaler Flug mit der LTU, denn die LTU war seinerzeit die einzige Fluggesellschaft, die uns anflog, 800 Mark hin und her, und das war ganz normal. - Heute allerdings werden Preise von 99 Euro bis 500 Euro gefordert, niemand blickt mehr durch in der Preispolitik der Fluggesellschaften, aber so mancher findet eben den Preis von 400 Euro nach und von La Palma als zu teuer. - Ist es aber nicht, im Jahr 1995 kostete das Kerosin weniger als die Hälfte und die Löhne und Gehälter sind auch deutlich gestiegen, also wie sollen es denn dann die Fluggesellschaften machen, wenn uns 400 Euro für den Flug zu teuer erscheinen. - Wo kaum noch Margen sind, da kann man sich eben nicht bewegen, bleibt kein Raum mehr auszuweichen, oder mal eine schlechte Woche wegzudrücken und so ist La Palma eben ein unbequemes Ziel für die Fluggesellschaften geworden. - Die Sucht, immer mit Billigangeboten beeindrucken zu wollen, die geht schnell nach hinten los, da hat uns doch eine Fluggesellschaft mal einreden wollen, man könne für 99 Euro hier her fliegen, und seit dem erscheinen Flüge, um die 400 Euro natürlich teuer. - So wurde aber auch eine Schnäppchenjägermentalität geschaffen, welche eben dann in dem Unsinn "Geiz ist geil" oder "ich bin doch nicht blöd" gipfelte. - Dass hinter jedem Preis ein Produkt steckt, dahinter wieder Menschen, die das machen oder betreiben, das lässt man außer acht, und bedenkt dabei gar nicht, dass man eines Tages auch der Mensch hinter dem Produkt sein kann, welches nun gerade billig geprügelt wird. - Letztendlich ist das, was nun plakativ in der Bekleidungsbranche geschieht, in dem man die Missstände in den Produktionsstätten in der Dritten Welt ins Fernsehen holt, doch ganz genau die Folge dieser "Geiz ist geil" Mentalität, wer billig will, der muss in Kauf nehmen, dass er damit Fronarbeit und Armut fördert. Und auf der anderen Seite, wer sich billig macht, der gehört wohl gerade dort hin, denn um jeden Preis Aufmerksamkeit oder Umsatz zu erzeugen, das kann doch nicht der Sinn sein um unsere Region auch touristisch weiter interessant zu halten. 2 Woche La Palma, All inklusive, für 799 Euro. - Ziehen Sie 400 für den Flug ab, dann bleiben 28 Euro am Tag über. - Vier Sterne Hotel, ich habe dort schon für 70 Euro nur mit Frühstück gewohnt. - Wie soll man denn damit irgendeinen Service aufrecht erhalten wollen, irgendwie noch klar kommen. - Der Gast isst und trinkt den ganzen Tag, was bleibt denn da noch übrig, wer gewinnt denn an der Geschichte, oder bin ich blöd? - Da kann ich nur hoffen, dass das eine große Ausnahme war, und nicht wieder vorkommt, denn uns billig machen, das ist doch das allerletzte was man sich wünschen kann.

Fulanito de tal dice hoy: Fíate de chusma

Vertrau dem Gesindel - Wenn jemand zu leichtgläubig ist, oder eben drauf und dran ist auf einen offensichtlichen Gauner hereinzufallen, den warnt man hier mit dem Ausruf, vertrau nur auf Gesindel.





Dienstag 10.09.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1018 hPa

Wo man singt da lass dich nieder…
Der unbequeme Skandal wird immer unbequemer

Der Fall um den Chorleiter und Musiklehrer, welcher wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger verurteilt wurde, beschäftigt uns weiter. - Das war zu erwarten und sind es die Gemeinde Tazacorte, die Elternvereinigung und die Diözese in Tenerife, welche nun darauf drängen, dass dieser Mann von seinen Ämtern entbunden wird und nur noch dort amtieren darf, wo keine Jugendlichen mehr unter seiner Leitung stehen. - Das verwundert uns, denn weder die Gemeinde, noch die Kirche wären hier eigentlich gefragt, sondern die Consejería de Educación, also die Erziehungsbehörde, und auch das Gericht, welches die Berufung des Mannes zurückgewiesen hat. - Es wäre doch sicher sinnvoll, wenn ein Gericht nicht nur eine Verurteilung vornimmt, sondern auch anweist, wie man denn weiter mit dem Mann verfahren sollte. - Aber das ist nicht geschehen und nun sehen sich eben eine Bürgermeisterin und ein paar besorgte Eltern in der Rolle, die man eigentlich gar nicht von ihnen verlangen kann. - Der Lehrer selbst, der erschien gestern zum Unterrichtsbeginn, der ist Beamter und will natürlich seine Ansprüche nicht verspielen. - Die Bürgermeisterin zusammen mit dem Elternbeirat hat nun ein Schreiben an die Erziehungsbehörde aufgesetzt, in dem man fordert, der Lehrer sollte nicht weiter an dem Zentrum beschäftigt werden, sondern nur noch in Bereichen, wo er nicht mit Jugendlichen zu tun hat. - Das Peinliche an der Geschichte ist, dass wir einen obersten Rat für Erziehung auf den Kanaren haben, José Miguel Pérez, der wohl auch in der Lage sein wird Zeitungen zu lesen, und der einzig in der Lage wäre, darüber schnell und besonders vor dem Schulbeginn noch zu befinden, ohne dass man das "Problem" von unten behandeln muss. - Die Stimmen, welche den Chorleiter verteidigen, die werden leiser und auch weniger, weil es eben wenig Argumente gegen eine solche Verurteilung gibt, ohne gleich die gesamte Justiz anzuzweifeln. - Die Zeitung "El Día" allerdings, die hat es geschafft ein Interview mit dem Anwalt des Lehrers zu bekommen und der sagt, dass es wohl sexuelle Beziehungen gegeben habe, zumindest mit einem Mädchen, allerdings mit beiderseitigem Einverständnis. - Ganz sauber kommt der da also nicht wieder raus, aber so erklären sich vielleicht auch die milden Strafen, denn der Mann wurde zu Schadensersatz gegenüber den Mädchen verurteilt, 3.000 Euro jeweils, und zu einer Geldstrafe von 20 Monate a 10 Euro täglich und nicht mit einer Freiheitsstrafe. - Wir wissen es nicht, was da geschehen ist, aber es dürfte doch wohl klar sein, dass man einen wegen sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen verurteilten Lehrer nicht weiter im Schuldienst beschäftigen sollte, sondern dort, wo er nur noch mit Erwachsenen zu tun hat. - Die Kirche schiebt nun den Schwarzen Peter an die Gemeinde Los Llanos und an das Cabildo Insular, denn die Verurteilung stammt ja aus dem Jahr 2012, und dennoch gab der Chor unter der Leitung des Verurteilten Konzerte in der Kirche von Los Llanos, vom Rathaus organisiert, und flog sogar, gesponsert von der Gemeinde und der Inselregierung mit dem Chor dieses Jahr nach New York. - Von der Gemeinde und der Inselregierung und eben auch von der Erziehungsbehörde auf Tenerife haben wir noch keine Stellungnahme vernehmen dürfen, die lassen Eltern, eine Bürgermeisterin und letztendlich auch den Verurteilten alleine, wie man denn jetzt weitermachen soll in einer nicht wirklich angenehmen Angelegenheit, welche aber deutlicher Klärung bedarf. - Auch der Verurteilte hat Rechte und muss wissen, wie denn seine Lebensplanung weitergehen kann, aber es haben eben viele Verantwortliche einfach immer nur weggeguckt und gehofft, dass sich das alles in Wohlergehen auflösen wird.



Montag 09.09.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 25,5 Grad - niedrigste Temperatur 19,3 Grad
Puntagorda 1.260 Meter - Temp. max. 23,3 - Temp. Min 13,1 - Feuchte 52 - 70 % Niederschlag 0 mm

Kurznachrichten
Was uns so aufgefallen ist

Der Herbst macht aber wirklich ernst. - Meteorologisch ist ja bereits Herbst und jetzt weht der Passat frisch und heftig ins Aridanetal, und am kommenden Donnerstag könnte es sogar regnen. - Was den Landwirt freut, er muss weniger gießen, das stört den Urlaubsgast, aber wir sind ja froh, mit diesem frischen Wetter auch wieder aus der schlimmsten Waldbrandgefahr heraus zu sein. - Glück gehabt in diesem Sommer, und gute Feuerwehrleute, denn es hat schon ein paar Mal gebrannt, doch immer gelang es, aus einer gefährlichen Situation kein Großfeuer entstehen zu lassen.

Der Chef unseres Energielieferanten UNELCO-ENDESA verspricht unserer Inselpräsidentin, dass man zukünftig, wenn wieder mal der Strom ausfällt, schneller die Havarie wieder beheben wird. - Ob das tröstend ist, das lasse ich mal dahingestellt, denn eigentlich wollen wir keinen Stromausfall mehr haben, auch keinen, der schneller behoben wird. - Ob der Stromversorger hier wieder eine Strafe auferlegt bekommt, so wie das bei den letzten beiden großen Stromausfällen war, das ist noch nicht heraus, aber im Winter 2010 waren wir hier mal drei Tage ohne Strom, während andere Regionen bereits wieder seit 2 Tagen Licht hatten, das kommt dann auch nicht besonders gut.

Unsere Inselpräsidentin war wieder mal in Sachen Bitten und Betteln unterwegs, von wegen Krise und Einsparungen und was man sich da alles ausgedacht hat. - Mittgendrin hieß es ja dann auch, wir sollten nur noch ein Gericht für die ganze Insel bekommen, nicht mehr die zwei, die wir jetzt haben, sondern das in Los Llanos sollte eingespart werden. - Jetzt war der Präsident des obersten kanarischen Gerichtshofes hier auf der Insel und Guadalupe Gonzáles Taño wurde nicht müde zu erklären, dass wir auf dieser Insel zwei Gerichte brauchen, unbedingt, da wir aufgrund der speziellen Lage, zwei Seiten und ein Berg dazwischen, solche Notwendigkeiten haben. - Auch brauchen wir viele Verbesserungen, besonders in Los Llanos, und bitte vorsichtig mit gleich zu viel wollen, sonst überlegen die sich das noch anders. - Aber der Gerichtspräsident ließ wohl durchblicken, dass man schon daran denkt, dass diese Insel eben eine besondere Behandlung brauch. - Gut gebettelt Guada, kann man da nur sagen.

Das ist der Wurm drin und der muss raus. - Im "Teatro Chico" in der Hauptstadt Santa Cruz, einem wunderbaren kleinen Theater im italienischen Stil, da hat sich der Holzwurm durch die Lehnstühle gefressen und so ist seit dem Herbst 2011 dieses Haus geschlossen. - Damals hatte man die elektrische Anlage erneuert und entdeckte dabei das Malheur und erst jetzt kommt der Kammerjäger und giftelt sich durch das Theater. - Das ist nun die erste Intervention, und später muss man dann periodisch auch immer wieder Maßnahmen ergreifen, damit der Wurm sich nicht durch das ganze Theater frisst. - Mal sehen, wann wir dann das Theater auch wieder nutzen können, das ist noch nicht raus.

Fulanito de tal dice hoy: Filtrar por el gorgüelo

Durch die Gurgel filtern - Wenn jemand exzessiv isst und trinkt, dann filtert der sich das durch die Gurgel.



Montag 09.09.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1019 hPa

Schule geht los
9.123 Schüler auf La Palma

Ein ganz anderer Rhythmus wird nun erneut auf der Insel angeschlagen werden, die Schule geht wieder los. - Heute für die Kleineren, Vorschule und Grundschule und dann am Mittwoch auch für die "ESO" und die Abiturklassen und die der Berufsschule, die müssen erst am Freitag ran, das heißt für uns noch Pause bis zum nächsten Wochenende. - Dann auch nur für eine Stunde, damit man sich kurz erinnern kann, dass es so etwas wie Schule gibt, dann werden die wieder ins Wochenende geschickt. - Das war aber immer so, dennoch ändert sich in dieser Woche sowohl der Rhythmus, wie auch die Geschwindigkeit mit der hier Dinge angegangen werden, die Schule macht uns immer Beine. - Mit dem Fahrrad kommt hier niemand in die Schule, zu Fuß wirklich nur diejenigen, welche ganz nah wohnen, die allermeisten werden im Auto gefahren und dann auch noch viele mit dem Schulbus. - Ich könnte ja jetzt anfangen, wie viele Jahre und Kilometer ich jeden Morgen durch Schnee und Regen mit dem Fahrrad in die Schule musste und nie wurde ich gefahren, aber solche Sprüche machen alt, einsam und schlechte Laune, also lassen wir das. - Das morgendliche Gedrängel per Auto vor der Schule ist oft ärgerlich, viele, noch nicht rasierte oder noch ungewaschene Gesichter versuchen dort, so etwas wie einen ordentlichen Start für die eigene Brut zu schaffen, um danach schnell wieder nach Hause zu kommen, wo dann noch mindestens drei weitere Kaffee einem auf die Füße helfen sollen. - Mittags ist das noch schlimmer, denn da kommen alle auf einmal, morgens kann man Glück haben, da verteilt sich das ja auf etwa 20 Minuten, aber da sehen die Gesichter dann schon wieder anders aus, und manche, die morgens einen nicht grüßen, weil sie einen einfach nicht erkennen, die sind dann quietschfidel und tun so, als wäre alles wunderbar. - Ist es ja auch, wir dürfen noch ein paar Tage rumhängen, wir haben schließlich die letzten 15 Jahre jeden Morgen, ja, mit Vorschule, Kinder in die Zentren gebracht, und mittags wieder abgeholt, bei 200 Schultagen im Jahr sind das 6.000 Fahrten, und nur noch dieses Jahr muss ich, wenn alles gut geht. - Nun sagen ja weise Zungen, das geht in ein paar Jahren wieder los, mit den Enkeln, aber davon will ich noch nichts hören, auch sehe ich das noch nicht so, dass unsere Kinder hier auf der Insel bleiben. - Die eine ist schon weg, die andere überlegt sich gerade noch den richtigen Studiengrund um zu gehen, La Palma ist die Insel zum Wiederkommen, nicht zum Bleiben, oder man muss über dreißig sein, so wie wir und keine Anstalten mehr um Berge zu versetzen oder Karrieren zu beginnen. Ab heute funktionieren Teile dieser Insel wieder, der Sommer liegt hinter uns, und ich bin damit noch nicht hundertprozentig einverstanden.



Sonntag 08.09.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 18 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 29,0 Grad - niedrigste Temperatur 18,5 Grad

Wer wirft den dritten Stein?
Ein unbequemer Skandal

Oberflächlich betrachtet ist die Geschichte ganz einfach. - Ein Mann, ein Chorleiter und Musiklehrer, wird im Oktober 2012 wegen sexuellen Missbrauches zweier minderjähriger Mädchen verurteilt. - Nicht zu Gefängnis, sondern zu Geldstrafe und Schmerzensgeldern. - Der Mann geht in Berufung, und nun hat das Gericht die Berufung abgewiesen und damit ist die Sache rechtskräftig. - Damit verlieren wir also einen Chorleiter, so ziemlich des besten Chors hier auf der Insel, und Tazacorte einen Musiklehrer und eigentlich ist es ein Skandal, dass der Mann nach der ersten Verhandlung überhaupt noch im den Ämtern sein konnte und weiterhin mit Jugendlichen umgehen. - Allerdings glauben eben viele das mit dem sexuellen Missbrauch gar nicht, und stellen sich deutlich hinter den Mann, und in den sozialen Netzen und auch in den Zeitungen beginnt nun eine heftige Diskussion über diese Angelegenheit. - Da wird kräftig ausgeteilt und beide Seiten beschimpfen sich in heftiger Manier. - Es wird ja äußerst interessant, wie denn nun die Schulleitung, aber auch die Ämter reagieren, die dem Chor ja Subventionen gewährt haben, auch noch nach der ersten Verurteilung, und ob das nun so weitergehen kann. - Kann es eigentlich nicht, denn man kann ja das Urteil nicht einfach übergehen, auch wenn man der Meinung sei, dem Mann habe man nur ganz böse mitgespielt. - Ich habe nicht die geringste Ahnung, was da abgelaufen ist, wir haben über die erste Verurteilung auch nichts in der Presse gehört, man wollte das wohl auch nicht breit treten, aber nun wird das breit, sehr breit sogar, und ich möchte nicht in der Haut derer stecken, die nun Entscheidungen treffen müssen, wie den nun mit dem Verurteilten umzugehen ist, auch wenn einflussreiche Menschen klipp und klar sagen, das ist ein Justizskandal und, zumindest eine der beiden Familien, welche den sexuellen Missbrauch zur Anzeige gebracht haben, sei nur hinter dem Schmerzensgeld her gewesen. - Diese Familie lebt inzwischen auf Tenerife, sie sagen, sie mussten hier wegziehen, da eben der Freundeskreis des Musikers und auch andere Zweifler an der Geschichte sie bedroht und laufend beleidigt hätten. - Andere sagen das genaue Gegenteil von dem, was diese Familie sagt, alle die kein Zeugnis über die Misshandlungen abgeben wollten, die seien von der Mutter der Betroffenen beleidigt worden. - Was nun wahr ist, und was nicht, das wissen nur drei Personen überhaupt, und die sind natürlich unterschiedlicher Auffassungen. - Viele Eltern aus der Schule in Tazacorte wollen morgen vor der Schule protestieren gehen, damit man auf keinen Fall den Mann weiter in der Schule beschäftigt, aber das ist gar nicht Sache der Schule, sondern der Erziehungsbehörde auf Tenerife. - Ich habe keine Ahnung, wie das rechtlich aussieht, darf ein verurteilter eines sexuellen Missbrauchs an Jugendlichen überhaupt noch an Schulen unterrichten? Wir wissen ja, dass es diese Fälle gibt, in denen die Justiz einfach irrt, und ganz nah in meinem Bekanntenkreis ist so ein Fall passiert, und erst nach Jahren konnte man schließlich beweisen, dass die Vorwürfe gegen den Mann nicht richtig waren, sondern man dem nur schaden wollte. - Ich weiß nicht, wie der Fall hier liegt, aber es ist auffällig, wie viele Fürsprecher sich finden, besonders eben die Mitglieder des Chores aber auch ehemalige, welche ganz deutlich behaupten, die Mädchen würden lügen. Ein ganz unbequemer Skandal, wie immer das ausgeht ist es ja schon einer, wenn der Mann wirklich einen sexuellen Missbrauch begangen hat, dann ist es skandalös, dass man ihn weiter als Lehrer und Chorleiter wirken ließ, und wenn er keinen Missbrauch begangen hat, dann ist es auch ein böser Skandal. - So etwas wollen wir eigentlich gar nicht anfassen, davor würden wir uns am liebsten drücken, darüber auch noch nachzudenken, denn alleine der Gedanke, man würde einen Päderasten unterstützen, der tut doch schon weh. - Das Thema ist noch nicht durch, und wir auch noch nicht, wie wir denn damit umzugehen haben.

Fulanito de tal dice hoy: Falta de und aguacero

Es fehlt ein Regenschauer - Wenn jemandem ein Regenschauer fehlt, dann hat der nicht alle Tassen im Schrank. - Es gibt hier sehr, sehr viele Möglichkeiten, an der geistigen Gesundheit anderer zu zweifeln.



Sonntag 08.09.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 52 % - Luftdruck 1018 hPa

Still ruht das Tal
Der Teufel ist gefallen

Im Aridanetal ist Ruhe, kaum ein Auto fährt, die Leute sind noch zu Hause, viele gerade eben erst nach Hause gekommen. - Die meisten waren in Tijarafe, auf dem, was man irrtümlich Teufelsfest nennt, denn es gibt ein solches gar nicht. - Es gibt den Teufelstanz, aber die Fiesta ist zu Ehren der Virgen de Candelaria und der muss sich schließlich der Teufel am Sonntagmorgen geschlagen geben. - Aber nicht wohl so heute früh, denn man erzählt sich, dass der Teufelstanz durch einen Unfall unterbrochen wurde, er stolperte und fiel schließlich hin. - Im Teufel, einer wohl 80 Kilogramm schweren Metall- und Fieberglaskonstruktion steckt natürlich ein Mensch, (das habe ich immer schon vermutet…) der diese bewegt, am besten tanzend, und die Konstruktion ist mit Feuerwerkskörpern über und über bestückt, welche während des Tanzes abgebrannt werden. - Man kann sich vorstellen, dass das ziemlich gefährlich ist, und wenn man mal die Vorschriften für den Umgang mit Feuerwerkskörpern buchstabengetreu umsetzen würde, dann wäre dieses Fest auch gar nicht machbar. - Aber wir sprechen hier von Traditionen, und das wiegt schwerer hier auf La Palma als trockenes Gesetzeswerk. - Der Teufel ist also gefallen, nicht das erste Mal übrigens in der neunzigjährigen Geschichte dieses Festes, und der Ersatzmann für den Teufel wollte dann das Konstrukt erneut auf die Beine stellen, aber es gelang ihm wohl nicht. - Die Feuerwehr beendete dann den Versuch mit dem Feuerlöscher, es wurde zu gefährlich, und man wuchtete die Figur von der Plaza herunter. - Die Bilanz liest sich skurril, 39 Vorkommnisse wurden vermerkt, davon waren 20 Verbrennungen die behandelt werden mussten, 6 Stürze gab es, viermal mussten Menschen die Augen gesäubert werden, 3 Menschen wurden wegen Rauchvergiftung behandelt, wobei ein Feuerwehrmann offensichtlich sogar ins Krankenhaus gebracht werden musste, 3 Personen wurden wegen Trunkenheit behandelt, hier nennt man das "coma etílico" 1 Person wurde wegen Ohrenschmerzen behandelt, und eine weitere Person, wegen Menstruationsbeschwerden. - Letzterer Einsatz hat wohl nichts mit dem Teufel zu tun, obwohl man genau das früher einmal glaubte, wird aber peinlich genau in der Ereignisliste aufgeführt. - Es wird jetzt wieder alle möglichen Diskussionen geben, wie man das sicherer gestalten könnte und was man dieses Jahr falsch gemacht hat, dabei wissen doch alle nur zu gut, dass solche Feuerwerke und nahe Menschen einfach nicht ohne Gefahr abzubrennen sind, und jeder, der den Teufel tanzen sehen will in Tijarafe, der weiß nur zu gut, in welche Gefahr er sich begibt und die allermeisten, die wollen genau das. - Der Teufel wird also nächstes Jahr genau so wieder tanzen und natürlich ist das gefährlich, und genau so soll es sein, wenn man sich dem Teufel nähern will. - Darum bleib ich ja zu Hause.





Samstag 07.09.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 23,1 Grad - niedrigste Temperatur 17,5 Grad

Im Nähkästchen
Ja die Jugend heutzutage

Zunächst mal haben die heute die grausame Entscheidung zu treffen, welche denn der beiden größeren Fiestas hier auf der Westseite man besuchen soll. - Es bietet sich an, die Romería von Las Manchas, da trägt man die Statue der "Virgen de Fátima" vom Vorplatz der Bodega Tamanca hin zum Monument, welches in Las Manchas steht. - Anschließend Tanz auf dem Dorfplatz bis in die Puppen, und eigentlich lässt sich das die Jugend El Pasos nicht entgehen. - Allerdings gibt es starke Konkurrenz, denn heute Nacht, oder besser morgen Früh, da tanzt der Teufel in Tijarafe und so wie ich unsere Jungs und Mädels kenne machen die folgendes, die gehen auf beide Fiestas. - Ich hoffe nicht, dass die mit dem Auto von Fiesta zu Fiesta fahren und außerdem gibt es einen Busdienst, ab 21:30 bis 00:30 fährt jede halbe Stunde ein Bus von Los Llanos nach Tijarafe. - Vom Busbahnhof. - Zurück geht es auch halbstündlich, ab 03:00 bis 06:30, da kann man dann auch ein paar Copas trinken, ohne gleich der Guardia Civil aufzufallen. - Viele Jugendliche gehen aber auf gar keine Fiesta, einige weil das Geld einfach zu knapp ist, und andere sind einfach nicht da, weil die Universitäten wieder angefangen haben, und wieder andere, die haben sich schon komplett aus dem Staub gemacht. - Viele zieht es nach London, dort erhofft man sich Arbeit und aus dem Umkreis meiner Töchter hat sich bereits eine ziemlich große Gruppe nach London abgesetzt. - Die ziehen dann natürlich immer noch mehr an, wenn die in den Kontakten erzählen, dass die dort bereits Arbeit haben und es ihnen gut geht. - England eher als Deutschland, wegen der Sprache natürlich, Deutsch ist für Spanier wirklich schwer zu erlernen, für viele Deutsche übrigens auch… Das erinnert mich an den bösen Witz, den es mal gemalt gab: Da steht ein Lehrer vor vier Abiturienten, und erklärt ihnen, auf einen nach dem anderen deutend: Du gehst nach Deutschland, du gehst nach England, du kannst bleiben, deine Eltern haben ja das Parteibuch, und auf den Vierten deutend sagte er: Und ich hoffe, dass Gott dich nach der Beichte fängt. - Das sagt man hier, "que dios te coga confesado", wenn man meint, du bist am Arsch mein Freund. - Die Stimmung unter den Jugendlichen ist nicht wirklich blumig, der lokale Arbeitsmarkt bietet nur Jobs, keine Arbeit, oder eben Karrieren an Supermarktkassen oder in der Gastronomie, für unter 1.000 Euro im Monat brutto, da kommt man nicht wirklich weit. - Vor ein paar Jahren, als die Krise begann, da schickten dann viele Leute ihre Kinder weiter in die Ausbildung, nun aber sinkt die Zahl der Studenten das erste Mal seit vielen Jahren und von den Unis hört man, dass viele es sich einfach nicht mehr leisten können, die Kinder auf die Universität zu schicken, weil es zu teuer ist. - Es gibt zwar die so genannten "becas", also Stipendien, aber werden bei weitem nicht mehr so breit gestreut wie früher noch, und wenn man in einige Kursen zwei Nachprüfungen braucht, dann ist Schluss mit den Stipendien. - Jetzt denkt zumindest die Universität La Laguna auf Tenerife nach, mit privaten Mäzenen bedürftigen Studenten zu helfen, und man sei auch bereits in Kontakt mit mehreren Personen aber eben besonders mit Firmen. - Wie das gehen soll, so ganz genau weiß ich das auch nicht, man wird doch dann nicht mit einem T-Shirt rumlaufen müssen, auf dem steht: Meine Eltern haben kein Geld, aber die Fleischerei ihres Vertrauens, Hubert Haxenbichel sponsert mein Studium. - Ich erinnere mich ja noch an die Autoaufkleber, sponserd bei Oma, und nun dürfen Sie nur einmal raten, warum Kiko sein Restaurant La Abuela genannt hat. - Das hat er ja inzwischen nicht mehr, sondern ist nach La Laguna gezogen, betreibt nun die "Casa Kiko" und das extrem erfolgreich, dass die Beiden schon wieder ganz blass und überarbeitet wirken. - Die gehen heute Nacht sicherlich nicht nach Tijarafe, sondern fallen wie jede Nacht müde ins Bett. - Die Jugendlichen aber, halt diejenigen, welche noch hier sind, die ziehen heute Abend und Nacht auf die beiden letzten großen Fiestas auf der Westseite, und irgendwie ist es auch gut damit, dass jetzt mit der Feierei auch mal wieder Schluss ist.

Fulanito de tal dice hoy: Faltaría más

Es würde mehr fehlen. - Ich werde es mit Beispielen erklären. - Eltern sorgen sich ein Leben lang um ihre Kinder, faltaría más! (In dem Fall wäre die Übersetzung: Das versteht sich doch von selbst) - Ich muss jeden Tag arbeiten gehen, faltaría más! (In dem Fall lautet die Übersetzung: Ist doch klar) - Ich muss jetzt mein Kind nach Las Manchas fahren, auf die Fiesta, faltaría más! - (Jetzt würde man auf Deutsch sagen: Das hat mir gerade noch gefehlt) und damit sind wir ja dann beinahe beim spanischen Ursprung der Worte. - Es hat mir wieder einmal Freude bereitet, Ihnen die Zeit zu stehlen, faltaría más!



Samstag 07.09.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1014 hPa

Früh aufstehen
Vom Flugzeug aufs Schiff

Die Zahl der Flugpassagiere sinkt, darüber haben wir bereits öfter berichten müssen, und auch die Frage gestellt, ob denn die Leute nun einfach zu Hause bleiben, oder anstatt das Flugzeug zu nutzen, aufs Schiff umsteigen. - Da man leider von den Reedereien keine Zahlen bekommt, konnte man das bislang nur vermuten, jetzt aber kramt die Online-Zeitung "elapuron.com" Zahlen von der Hafenbehörde hervor, und damit, wenn auch ein bisschen kryptisch, kann man schon herauslesen, dass die Zahl der Reisenden zwischen La Palma und Tenerife fast gleich geblieben ist, und die Reedereien wieder mehr Zuspruch finden als noch in den letzten Jahren. - Und das, obwohl die Schiffe zu ganz dunklen Uhrzeiten abfahren und ankommen, aber es geht wohl einfach nur ums Geld. - Das konventionelle Einrumpfschiff der Reederei Armas, das startet hier am Morgen bereits um 04:00 Uhr, um dann nach knapp vier Stunden Fahrt im Süden Tenerifes anzulegen. - Der Trimaran der Reederei Olsen, der fährt um 06:00 hier los, auch diese Uhrzeit erschreckt mich noch, aber so viele andere Reisenden eben nicht und es gibt ja noch einen weiteren Vorteil, auf dem Schiff kann man das Auto mitnehmen und diverse Sonderangebote der beiden konkurrierenden Reedereien machen damit vielen Familien beste Angebote, doch äußerst günstig mit Kind, Kegel und Hund doch auch für ein paar Tage die Insel zu verlassen. - Wo auf dem Meer Konkurrenz herrscht, ist das ja beim Flugverkehr nicht mehr so, Binter Canarias diktiert hier zwischen Tenerife und La Palma alleine die Flugzeiten und auch die Preise, und die sind seit dem Scheitern der "Islas Airways" wohl einfach nur gestiegen. - Wobei man da auch wieder vorsichtig sein muss, wer langfristig bucht, also vielleicht drei Monate im Voraus, der findet immer günstige Preise, wer allerdings in der gleichen Woche noch fliegen will, der muss kräftig hinlegen. - Wir hatten ja, dank der Zahlen, welche der Flughafenbetreiber "AENA" uns gibt errechnet, dass in den ersten sieben Monaten des Jahres 38.000 Menschen weniger aus Tenerife nach La Palma geflogen sind, anstatt 163.000 im vergangenen Jahr nur noch 125.000 in 2013, eine kräftige Ohrfeige für den Flughafen und auch den Carrier, und diese fehlenden Passagiere suchen wir nun im Hafen. - Da errechnen wir uns die Zahl 68.000, um so viel soll die Anzahl der Passagiere welche den Hafen benutzt gestiegen sein, und diese Zahl müssen wir nun halbieren, weil die eben an- und abreisende Gäste zählen und wir im Fall des Flughafens nur die anreisenden Passagiere gezählt haben und dann kommt man auf 34.000 Reisende, und diese Zahl stimmt zwar nicht ganz, aber doch auffällig mit der überein, die am Flughafen fehlen. - Es geht also nur ums Geld, gereist wird weiterhin, nur eben per Schiff, und nicht mehr im Flugzeug. - Nun plant ja eine neue Fluggesellschaft einen Auftritt hier, die "Islas Afortunadas Air" und die sind bei Facebook ziemlich präsent, allerdings kann ich mir nicht so richtig vorstellen, wie die denn in einem sinkenden Markt neu einsteigen können und gegen den, mit allen Winglets gewaschenen Marktführer Binter anstinken können. - Aber wir haben ja nun gesehen, dass das Publikum weiter reisen will, und wenn die Preise stimmen, dann vielleicht auch wieder aufs Flugzeug umsteigen werden.




Die größte Schnellfähre der Welt, die Benchijigua Express auf dem Weg von Santa Cruz de La Palma nach Los Cristianos im Süden Tenerifes. - Ja, es gibt größere Fähren, und vielleicht auch schnellere, aber keine, die größer und schneller ist.




Freitag 06.09.2013 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 24,3 Grad - niedrigste Temperatur 18,7 Grad

Ausgekräht
Los Llanos räumt die Gallo-Prämien ab

Die "Ruta del Gallo" wird jedes Jahr hier im Aridanetal veranstaltet, und es handelt sich dabei um eine kulinarische Aktion der drei Gemeinden, Tazacorte, Los Llanos und El Paso. - Viele Lokale machen da mit, und bieten einen Monat lang, eben den August über, zwei ganz besondere Tapas an, dazu gibt es dann noch einen Saft, ein Bier oder einen Wein, und der Gast muss dafür 2,50 Euro hinlegen. - Die Gäste erhalten dazu einen Gallo-Pass, lassen sich die Besuche in den Restaurants bestätigen, und wenn sie genügend Besuche nachweisen können, dann erhalten sie Geschenke wie Schürzen, Mützen oder T-Shirts und machen dann auch noch bei der großen Endverlosung mit, wo man noch mehrere Hotelaufenthalte gewinnen kann. - Für die Gäste ist das wohl eine interessante Geschichte, man kann für kleines Geld viele Leckereien bekommen, und die Wirte geben sich wirklich jedes Jahr wieder erneut viel Mühe, um phantasievolle Leckereien auf die Deckel zu bekommen. - Bei den Wirten selbst ist diese "Ruta del Gallo" nicht komplett beliebt, denn man verdient dabei nicht wirklich an den Tapas Geld, aber man kann sich zeigen, und auch mal was anderes kochen als immer nur die Karte rauf und runter, und über die Jahre haben wir dabei mitbekommen, dass viele Wirte sich bei den Tapas total progressiv geben, selbst wenn es sich dabei um ein sonst gutbürgerliches Restaurant handelt, oder eine Stehkneipe. - Die Wirte bekommen auch Preise, zumindest die Besten, und diese Preise heißen Goldhahn, Silberhahn und Bronzehahn und wer so einen erhält, der kann damit schon schöne Werbung machen, die Ruta del Gallo ist bekannt hier im Tal. - Es gibt auch noch zwei Sonderpreise, einen für die beste Tapa welche typisch palmerisch erscheint, das nennt sich einfach "Tapa Palmera" und dann gibt es noch den "Gallo Popular" und hier wählt keine Jury den Gewinner, sondern das Publikum selbst. - Die drei Hauptgewinne gehen alle drei nach Los Llanos und der "Gallo de Oro" an die "Tasca El Parque", welche keineswegs an einem Park liegt, wie der Name und Glauben schenken will, sondern an der Hauptdurchfahrtsstraße der Aridanemetropole, an der Avenida Carlos Francisco Lorenzo Navarro. - Die Gewinnertapa sind aufeinandergeschichtete Lagen von Zucchini und frischem Ziegenkäse und heißt auf spanisch: "Milhojas de calabacín y queso fresco palmero" - Der zweite Preis, der "Gallo de Plata", der fällt kein hundert Meter weiter und trifft die "Cafetería Marex", und hier gab es die "La Esperanza del Marex" also die Hoffnung des Marex, und das ist ein Kuchen aus Lauch und Serrano-Schinken, in einer leichten Knoblauch-Béchamelsoße gebadet mit knusprigem Ziegenkäse. - Das sage noch einer, bei uns sei die Gastronomie langweilig, nein, die können wirklich was, im Alltag geht das aber dann manchmal aus Angst oder Routine unter. - Der dritte Preis, der "Gallo de Bronce", der geht auch dort an die Ecke, wieder keine hundert Meter weiter, in der Calle la Pasión befindet sich die "Tasca La Pasión" und die haben gewonnen mit der "Tapa la Pasión". Wie könnte es auch anders sein, und das ist ein Teigbällchen gefüllt mit Streifen vom Hühnerfleisch, Champignons und Bacon, begleitet von frischen Gemüsen, im Ofen bereitet bei niedriger Temperatur und einem Schuss Sojasoße. - Fällt auf, alle drei Restaurants liegen in einem Umkreis von 150 Meter, wird aber wohl Zufall sein. - Aber El Paso bekommt auch einen Preis, und zwar den für die beste "Tapa Palmera", und die macht ausgerechnet ein deutscher Koch, und zwar der Künstler in der "Perla Negra". - "Salidulce" nennt man das Gericht, eine kuriose Kombination an Geschmäckern und Texturen aus Süßkartoffel, Ragout von Stockfisch, Gemüsen, Tomatensoße und Petersilie. - Das muss man gegessen haben, beschreiben lässt sich das nicht wirklich. - Schließlich gibt es noch den "Gallo Popular" und der geht, Gott und der Gerechtigkeit sein Dank, nach Tazacorte, so hat jeder Ort seine Preisträger und das ist auch gut so. - Dieser Preis geht das "Restaurant El Sitio", welches in dem neuen und einzigen Fünf-Sterne Hotel der Insel ist, in der "Hacienda de Abajo". - Da hatten wir uns auch ein bisschen gewundert, dass die da mitmachen, aber die wollten sich zeigen, und vielen auch die Schwellenangst nehmen, die man vielleicht vor einem solchen Haus haben könnte. - Deren Tapa hieß, "Rollito de cerdo con frutos secos del país" und war ein Stückchen Schweinefleisch, gefüllt Mandeln, Feigen, Chayota, Rote Beete, Malvasía-Wein, Rosmarin, Oregano und einer Spur roter Mojo. - Das kam so gut an, dass über die Webseite der Ruta del Gallo diese Tapa den Gallo Popular erhalten hat. - Wir gratulieren allen Gewinner und da fällt mir gerade noch ein Preis ein, und das ist der "Gallo-Mathias", und den bekommt meine Frau…

Fulanito de tal dice hoy: Falta de abrocharlo

Notwendigkeit ihn anzugurten. - Wenn jemand nicht auf Linie ist, sondern sich danebenbenimmt, so ganz und gar aus der Reihe tritt, dann sagt man, der muss angegurtet werden, so ähnlich wie. - Auf deutsch würde man wohl sagen, der muss zusammengefaltet werden, oder zurechtgestutzt.





Freitag 06.09.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1015 hPa

Ausgetrunken
Es wird eng bei den Weißweinen

Die Nachricht, dass man dieses Jahr deutlich mehr Trauben ernten wird als noch im vergangenen Jahr, die kommt gut an. - Allerdings scheint das nicht überall so zu sein, denn die Bodega S.A.T. Bodegas Noroeste de La Palma, welche Weine unter dem Namen Vega Norte vertreibt, die meint nun wieder, dass sie in diesem Jahr viel zu wenig Trauben bekommen. - So hat sich diese Genossenschaft zu einer Zusammenarbeit entschlossen, mit den Winzern aus Tacoronte, einer bekannten Weinbauregion im Norden Tenerifes. - Das würde dann unter dem Label "D.O.P." (Denominación de Origen Protegida de Vinos de Calidad de Canarias) laufen und in wie weit man dafür den Qualitätsnachweis "D.O. La Palma" (Denominación de Origen La Palma) aufgeben müsste, das ist nicht so ganz klar. - Man will ja nicht bei allen Weinen Trauben auch aus Tenerife nehmen, sondern nur dann und in den Jahren, wenn Trauben für bestimmte Weine fehlen. - Grundsätzlich ist nichts einzuwenden gegen einen solchen Austausch, denn auch Tacoronte soll Trauben von uns erhalten, wenn wir denn zu viele produzieren, und die Bedingungen und Sorten, welche dort angebaut werden, sind denen im Norden La Palmas sehr ähnlich. - Auf der anderen Seite gibt man so natürlich den lokalen Gedanken preis und man gefährdet damit schon den, in den letzten Jahren so hervorragend aufgebauten Namen Vega Norte. - Auch wenn der Weiße in diesem Jahr nicht so gut geraten ist wie noch im vergangenen Jahr, die Weine unter dem Namen Vega Norte sind Renner unter den großen Labeln der Insel und keiner kann bislang so richtig abschätzen, wie das denn laufen wird, wenn man sich dann als Bodega zu erkennen gibt, die "fremde" Trauben mit verarbeitet. - Ebenso ist nicht abzusehen, ob sich den andere Bodegas auch diesem Gedanken öffnen, und wie das denn die hiesigen Winzer sehen, denn man könnte ja nun auch auf den Gedanken kommen, dass die Bodegas dann lieber Trauben aus Tacoronte kaufen, weil die vielleicht billiger sind und unsere Winzer dann auf ihren Trauben sitzen bleiben. - Das ist alles noch ganz frisch, deswegen raten wir noch was für Folgen das haben kann, und Stellungnahmen anderer Bodegas dazu sind noch nicht zu haben. - Auf jeden Fall sagt die Bodega S.A.T. Bodegas Noroeste de La Palma, sie will zuerst alle Trauben der 57 angeschlossenen Winzer kaufen, garantiert, und wenn dann die Mengen nicht reichen, auch noch Trauben aus Tacoronte dazu. - Wenn die aber auch keine übrig haben, was wird dann? - Ein Engpass, wie wir das in diesem Jahr bereits erleben, denn die Bodega Tamanca in El Paso, die hat den die weißen 2012er einfach zu gut gemacht und man ist jetzt bereits ausverkauft. - Sei es der "Listán Blanco" oder der Cuvée "Blanco Selección" leergeräumt die Regale und die Restaurants verzweifeln, denn ihre besten Weißen im Programm können sie nicht mehr anbieten. - Klar, die Ernte war nicht sonderlich gut im vergangenen Jahr, aber was auch noch hinzukommt, die Weißen der Bodega Tamanca waren als 2012er besonders gut geraten, und einige Konkurrenten hatten da nicht so die glückliche Hand, so einige Weißweine aus 2012 gingen trefflich daneben. Nutznießer aus der augenblicklichen Situation ist der große Konkurrent aus Fuencaliente, die Bodega Llanovid, deren Weine als Teneguía über den Tresen gehen. - Die haben gleich vier Weiße im Angebot und eben noch Bestand, so dass die Gastronomen sich wohl in dieser Richtung orientieren werden. Weißweintrinker sind also hier auf der Insel im Moment nicht wirklich frei in ihrer Entscheidung, die Guten sind ausgetrunken, auch wenn es noch ein paar Premiumbodegas gibt, deren Weine aber nur im Fachhandel zu bekommen sind, Tamanca war zu gut in diesem Jahr und deswegen hat man ihnen die gesamte Ernte aus den Händen gerissen. - Im Dezember dann werden wir wissen, wie denn die 2013er gelingen, und es gibt keine Garantie, dass dann Tamanca auch wieder ganz vorne liegen wird.



Donnerstag 05.09.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 28 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 25,5 Grad - niedrigste Temperatur 20,1 Grad

Was die Presse so hergibt
Heute letzter Familienvolltag

Morgen Mittag entschwindet unsere akademische Hoffnung wieder nach Las Palmas, ein bisschen freut sie sich auch, dass es nun wieder losgeht. - Sie ist schon gerne bei der Familie, das hat sie auch immer gesagt, aber es ist schon so, und ich verstehe das auch, von Zeit zu Zeit sieht sie die Alten gern, und so soll es doch auch sein. - Mit einem Ticket als Student darf man auch dreißig Kilo Gepäck mitnehmen, dringend nötig, es wird sogar wohl mehr werden, und ich werde wohl am Pickup noch eine Hebebühne anbringen müssen, für den Koffer. - Mal sehen, was die morgen am Schalter sagen. - Für uns beginnt dann wieder der Alltag und dann müssen wir schon mal üben, noch früher aufzustehen, das fällt uns jedes Jahr nach der große Sommeragonie wieder schwer. - Auch scheint die Insel noch nicht wieder große Themen anzugehen, klar politisch wartet alles darauf, wie es im Cabildo weitergeht und so sind unsere größten Nachrichten: Das Projekt für den Busbahnhof am Krankenhaus ist nun raus und auch bereits der Auftrag vergeben. - Bislang besteht die Bushaltestelle am Inselkrankenhaus aus einem klitzekleinen Dach, und einem Schild mitten im Kreisverkehr, und wenn ein Bus kommt, dann muss der im Kreisverkehr anhalten und alles hinter ihm warten bis alle ein- und ausgestiegen sind. - Wenn dann eine Ambulanz mit, hier Gelblicht kommt, dann wird das schon mal eng, bis alle Platz gemacht haben für den Krankenwagen. - Was jetzt kommt, das sind 250 Quadratmeter überdacht, mit einem Wartehäuschen, die Busse können in alle Richtungen anhalten, die restliche Verkehr vorbeifahren, und es kommt auch noch ein kleiner Kiosk rein. - Der hat mir besonders gefehlt, als ich mal im Krankenhaus lag, man konnte bislang dort noch nicht einmal eine Zeitung kaufen. - Das ganze Gebäude wird 300.000 Euro kosten, das muss also schon etwas besseres werden, hofft man so, und leider ist der Auftrag an eine Firma aus Gran Canaria gegangen, warum wir das selbst nicht können, keine Ahnung. - Polemik gibt es noch um die Rückgabe einer Subvention von knapp einer Million Euro, welche das Cabildo Insular erhalten hatte, aber eben nicht unterbringen konnte. - Es geht dabei um Gelder, die nach den Bränden in Mazo und Fuecaliente gekommen waren, und man damit die Schäden an Straßen, Wasserwegen und Rückhaltemauern zu finanzieren sollte. - Allerdings hätte man, seitens des Cabildo Insulares auch noch, ich weiß nun nicht wie viel, selbst noch zuschießen müssen, und das Geld hat man wohl nicht gehabt. - Seitens der Opposition wird nun eben angeklagt, dass die Inselregierung nicht in der Lage sei, solche Subventionen auch auszunutzen, lässt dabei aber aus, dass man eben auch einen Eigenanteil zugeben muss. - Sicher wäre es besser gewesen, sich die Subventionen zu holen, denn es gibt viel dort zu reparieren und man wird nun seitens der Inselregierung ein bisschen Formulierungsbedarf haben, warum wir uns diese Million nicht haben leisten können. - Unangenehm und peinlich ist darüber hinaus, dass wir für die zurückgeschickte Fastmillion auch noch 65.000 Euro Zinsen zahlen müssen. - Wir sind gespannt auf den Versuch der Rechtfertigung. - Jetzt noch ein bisschen Räuberpistole. - In Los Llanos hat man einen neununddreißigjährigen Mann geschnappt, der in zwei Kirchen Kelche und Taufschalen geklaut hat, aber auch in ein Elektronikgeschäft eingebrochen ist, und dort ein "tablet" samt Zubehör geklaut hat. - Der Wert der geklauten Gegenstände wird mit 2.500 Euro angegeben, und der Dieb dem Richter vorgeführt. - Böse Zungen sagen hier in Spanien aber nicht mehr Dieb, sondern Politiker im Praktikum… Aus Garafía meldet man noch, dass man dort auf dem Grundstück eines Schweizer Mitbürgers Cannabis-Pflanzen gefunden hätte, mit einem Gesamtgewicht von 100 Kilo. - Große Pflanzen sollen das gewesen sein, der Mann wird eine Anzeige bekommen und dann hängt die Strafe davon ab, wie viel Tetrahydrocannabinol in den Pflanzen enthalten ist. - Dazu muss man das Kraut nun nach Tenerife schicken, wir haben dafür wohl kein entsprechendes Labor. - Aus Breña Baja wird gemeldet, dass man eine siebenundsechzigjährige Frau tot in einem Wassertank treibend gefunden hat. - Ob sie da reingefallen ist und ertrunken, oder bereits verstorben dort hinkam, darüber können wir noch nichts nachlesen, das ist alles noch unbekannt.

Fulanito de tal dice hoy: Estar mal de la azotea

Krank sein auf der Dachterrasse. - Auf Deutsch würde das heißen, bei ihm piept es im Oberstübchen, oder kognitiv zu früh abgebogen, oder einfach auch, der spinnt.



Donnerstag 05.09.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1016 hPa

Zahlen, die keiner gerne hört, aber es gibt Hoffnung für den Winter
Passagierzahlen wie im letzten Jahrtausend

Die Statistikspezialisten, welche mal ausgerechnet haben, dass wir bald 2 Millionen Fluggäste im Jahr registrieren würden, die haben bitte nicht auch unsere Renten ausgerechnet. - Obwohl, dann wäre ja da immer noch Wachstum… Die Zahl zwei Millionen bedeutet Passagierbewegungen, also sowohl ankommende, wie auch abfliegende Passagiere, meine nachfolgenden Zahlen stellen aber lediglich die ankommenden Fluggäste dar, aber man kann das ganz einfach hin und her rechnen, in der Regel fliegen so viele Passagiere ab, wie auch ankommen. - In den ersten sieben Monaten des Jahrs sind auf La Palma 224.000 Fluggäste gelandet, Pendler, Geschäftsreisende, rückkehrende Patienten für Untersuchungen auf anderen Insel, Urlauber und alles, was sich eben in ein Flugzeug drückt, um nach La Palma zu fliegen. - Im vergangenen Jahr 2012 waren das, auch in den Monaten von Januar bis einschließlich Juli 286.500, also 62.500 Fluggäste mehr. - Keine Frage, ein Ergebnis der Krise, man spart sich anscheinend unnötige Flüge, Schulklassen machen weniger Ausflüge, aber auch im internationalen Tourismus haben wir deutliche Einbrüche hinnehmen müssen. - Allerdings sank die Zahl der ausländischen Gäste nicht so stark wie die Zahl der interinsularen Passagiere. - Die ersten sieben Monate des vergangenen Jahres hatten wir 74.495 ankommende ausländische Gäste, in diesem Jahr und den gleichen Monaten waren es nur noch bescheidene 61.000. - Und das, obwohl der Rest des Landes, und auch die große Kanareninseln boomen im Tourismus, aber bei uns kommen eben die aus Ägypten und auch anderen unsicheren Ländern umgeleiteten Gäste nicht an. - Es wäre auch nicht wirklich sinnvoll und fair gegenüber den Gästen, La Palma ist keine Alternative zu Hurghada, sondern ein, immer noch verträumtes Landschaftsidyll, also ergehen wir uns nicht in Neid gegenüber den anderen Inseln. - Bei den nationalen Passagierzahlen sieht es so aus, dass im Jahr 2012 211.000 Fluggäste in den ersten sieben Monaten auf die Insel geflogen sind, und ein Jahr später waren es nur noch 163.000. - Es sind aber wohl nicht genau so viele Menschen weniger nach La Palma gereist, denn man hört von einem Anstieg im Passagieraufkommen bei den beiden Reedereien, aber da bekommen wir keine genauen Zahlen, also müssen wir raten, wie viele denn wegen der Preise vom Flugzeug aufs Schiff gegangen sind. - Insgesamt aber keine gute Entwicklung, und so steht natürlich dieses grausam dunkle und monsterhafte Flughafengebäude noch lächerlicher da. - Aber so sieht das eben aus, viel zu schnell gewachsen, auf den Versprechungen des Goldenen Kalbes Wachstum ausgerutscht, und nun zahlen wir die Zeche für gepumpten Wohlstand. - Aber es gibt auch durchaus bereits wieder positive Signale, in ganz Spanien zieht der Tourismus das Land aus der Rezession und auch wir haben das Gefühl, dass die Wintersaison besser werden könnte, als befürchtet. - Dabei liegt das wirklich nicht an dem, was man arabischer Frühling nennen wollte, sondern an den vielen Stammgästen, die ganz genau wissen, wie schön diese Insel ist und wie besonders hoch die Erholungswert ist. - Nun kommt auch noch eine Pressebericht von Alltours, einem Anbieter, der sich schon lange um La Palma bemüht und nun davon spricht, dass man zweistellige Zuwachsraten bei den Buchungen für die Wintersaison nach La Palma zu verzeichnen hätte. - Wenn das nicht eine gute Nachricht ist, und es heißt auch noch, La Palma sei momentan eine der am stärksten wachsenden Destinationen überhaupt. - Na gut, wenn zwei anstatt eine Person kommen, dann hat sich die Anzahl verdoppelt, aber dennoch hören wir solche Aussagen doch auch wieder gerne, immer nur Krisengedöns macht einen doch fertig. - Also, derbe Zahlen, aber die Hoffnung besteht zu Recht, dass es diesen Winter wieder aufwärts geht.



Mittwoch 04.09.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 26,2 Grad - niedrigste Temperatur 21,4 Grad

Kurz
Tschuldigung, Wasserstreit in Los Llanos und das Salz in der Suppe

Die Verantwortlichen unseres Stromversorgers entschuldigen sich in der Presse für den kompletten Stromausfall von gestern, und werden sich alle Mühe geben, damit das nicht wieder passiert. - Das haben wir früher auch schon so gehört, und bereits zweimal hat das Gobierno de Canarias die UNELCO-ENDESA wegen Stromausfällen hier auf der Insel zu Strafen verdonnert. - Das können nun auch wieder passieren, man hat nicht nur eine interne Untersuchung beim Stromerzeuger begonnen, sondern wird auch vom Gobierno de Canarias erneut untersuchen. - Die meisten von uns sind ja nun keine Spezialisten in Sachen Stromerzeugung, und so müssen wir die Aussage des Verantwortlichen, man hätte das Problem eigentlich sehr schnell gelöst, einfach so hinnehmen. - Allerdings gibt er sich auch verwundert darüber, warum der Ausfall eines Generators dazu geführt hat, dass das gesamte Kraftwerk heruntergefahren ist, denn eigentlich hätte man genau für diesen Fall eine Routine, dass die anderen Generatoren dann durch höhere Leistung den Ausfall kompensieren. - Es gibt also tatsächlich etwas zu untersuchen, und vielleicht bekommen wir dann irgendwann auch mal erklärt, warum der Strom gestern dann plötzlich weg war. - Die Hauptstadt und Teile Breñas hatten allerdings in der Tat schon wieder recht bald Strom, das Aridanetal aber erst wieder nach 20.00 Uhr und als letztes soll Fuencaliente dran gewesen sein. - Wer wirkliche Verluste eingefahren hat gestern, also Läden oder Kneipen oder Firmen, bei denen ohne Strom nichts geht, die können natürlich auch eine Entschädigung bei der UNELCO fordern, man muss es allerdings auf jeden Fall schriftlich machen, beweisen, also Umsätze von Vergleichstagen präsentieren, und dann abwarten. - Ich kenne allerdings niemanden persönlich, der schon mal eine Entschädigung erhalten hätte.

Privatisieren oder nicht, das ist die oberflächliche Frage der Wasserversorgung in Los Llanos. - Der Gemeinderat ist auf jeden Fall dafür, denn es sei ein Zuschussbetrieb und um noch mehr Druck aufzubauen hat man nun vorgerechnet, dass man den Preis für das Wasser um 35% erhöhen müsste, falls man den Dienst nicht privatisieren würde. - Nun bildet sich aber eine Bürgerplattform gegen die Privatisierung und die hat ja auch prominente Unterstützer, so kämpft der Oppositionsführer und Ex-Bürgermeister Juan Ramón Marín gegen die Privatisierung, und auch vielen Bürgern ist diese Privatisierung ein Dorn im Auge. - Es gibt aber noch ein anderes Problem, wer soll denn den Dienst eigentlich übernehmen, es gibt auf La Palma als privaten Versorger in Sachen Wasser nur noch "Canaragua" und von denen weiß ich, dass die nicht besonders daran interessiert sind, die Wasserversorgung der Gemeinde Los Llanos zu übernehmen, da ein ungeheurer Sanierungsbedarf bestehe. - Auch zahlen viele Bürger in der Gemeinde überhaupt kein Wasser, schwarze Anschlüsse oder nicht registrierte Zähler gehören dort fast zum guten Ton, und man müsste eben mit fast kriminalistischer Sorgfalt hingehen, und alle die Abnehmer feststellen, die sich da jahrelang bedient haben. - Es kann gut sein, dass sich auf die Ausschreibung zur Privatisierung überhaupt niemand meldet, der den Dienst überhaupt ausüben will, und dass man sich den Haushalt mit einer millionenschweren Abstandzahlung sanieren könne, das sollten die sich auch abschminken. - Aber wie heißt es so schön, jeden Tag läuft ein Depp über die Plaza von Los Llanos, aber ob der gerade eine Firma hat, welche die Wasserversorgung einer 22.000 Einwohnergemeinde garantieren kann?

Salzgarten "El Jardín de la Sal" heißt ein neues Restaurant hier auf der Insel, und das steht unten an den Leuchttürmen an der Südspitze der Insel und wird nun, nach zwei Jahren Bauzeit, am Freitag eröffnet. - Das Restaurant gehört zur Saline von Fuencaliente, die Betreiberfamilie hat sich damit einen Lebenstraum erfüllt, denn alleine mit dem Verkauf von Salz ist es schwer, über die Runden zu kommen. - Das Restaurant wird lokale Produkte und frischen Fisch favorisieren, und die Rezepte drehen sich auch alle um das Produkt Salz, wobei das junge Köche-Team, ausgebildet in der Gastronomieschule IES Las Nieves, wohl dafür sorgen wird, dass nichts versalzen ist. - Die Öffnungszeiten sind von 12 Uhr mittags bis eine Stunde nach Sonnenuntergang und an das Restaurant schließen sich noch ein Degustationsraum für Salz an, und ein kleiner Souvenirladen. - Die Südspitze mit den Leuchttürmen, der Saline und die vulkanische Umgebung dort waren immer schon ein lockendes Ziel für Inselbesucher. - Jetzt noch mehr, da man sich nun auch sicher sein kann, dort etwas leckeres zu Essen zu bekommen.

Fulanito de tal dice hoy: Estar entre dos fuegos

Zwischen zwei Feuern sein - Im Kreuzfeuer, also in einer sehr aussichtslosen Situation, wo man von allen Seiten Prügel bezieht.




Rechts der Teneguía und links hinten, die Südspitze mit der Saline




Mittwoch 04.09.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1016 hPa

Wer kommt aus dem Mustopf
Vorwärtsverteidigung der Inselpräsidentin

Der August ist uns durch die Finger gelaufen wie Eiscreme in der Sauna, und nun im September kommen auch solch lustige Dinge wieder auf den Tagesplan, wie Lokalpolitik. - Davon hält uns auch ein stundenlanger Stromausfall nicht ab, wobei ein Stromausfall heutzutage auch bedeutet, dass zunächst überhaupt nichts mehr geht. - Die Sommerpause hat die Probleme nicht einfach vom Tisch gegrillt, und wir erinnern uns dunkel aber heftig, dass wir da im Inselparlament das Problem haben, dass die Coalición Canaria dort in Minderheit weiterregieren muss. - Selbst hat man sich das so ausgesucht, denn den bisherigen Koalitionspartner der PSC/PSOE hat man ja rausgeschmissen, weil die Sozialisten im Cabildo Insular es nicht geschafft haben, ihre Kollegen auf Gemeindeebene davon zu überzeugen, dass die die Pakte mit der Partido Popular aufkündigen sollen. - Das hatten die auch niemals vor, ist doch allen klar, dass die Verbindung mit der Coalición Canaria von der sozialistischen Basis keinesfalls unterstützt wurde, sondern einfach nur von einigen Granden der Partei auch auf der Ebene des Gobierno de Canaria so gewünscht war. - Die Inselpräsidentin hat den Pakt aber auch nicht gerne aufgekündigt, sondern auf Druck ihrer Vorgesetzten im Gobierno de Canarias, die ihrerseits damit drohten, sonst den Pakt in der höchsten kanarischen Kammer aufzulösen, wenn La Palma nicht endlich reagiert. - Das hat man nun, und jetzt stehen die Räte der Coalición Canaria alleine da, und müssen mit 10 Abgeordneten gegen die zwölf der Opposition (jeweils sechs Sitze, Partido Popular und PSC/PSOE) antreten und wie man da zukünftig agieren wird, das ist noch nicht einmal raus. - Es gab bislang noch kein Plenum, in dem man nach den Abstimmungen sagen kann, wie denn die Sozialisten ihre neue Rolle verstehen, und auch hinter vorgehaltener Hand lassen die sich nicht zu Aussagen hinreißen. - Wir werden also abwarten müssen, ob es einen stillen Pakt der Opposition gibt, oder ob die Räte der Sozialisten die Vorschläge der Regierung unterstützen. - Dann gibt es ja immer noch die Hoffnung Vieler, dass sich nun endlich die Partido Popular und die Sozialisten zusammentun und in einem Misstrauensantrag die Coalición Canaria endlich in die Arbeitslosigkeit schicken. - Das würde dann aber auch bedeuten, dass der Pakt im Gobierno de Canarias fällt, und dann könnte man zumindest gedanklich auch einen Pakt der PP und der PSOE in der höchsten kanarischen Korporation andenken. - Das ist aber unwahrscheinlich, da die Granden der PSC/PSOE auf keinen Fall diesen Pakt wollen, man würde damit der PP zu viel Bedeutung verleihen heißt es, und da leider bei der PSC/PSOE auch die Partei vor dem Volk kommt, müssen wir also diese Version wohl abschreiben. - So hat die jetzige Inselpräsidentin Guadalupe Gonzáles Taño gute Chancen, auch in Minderheit noch weiter ihren Posten zu belegen, da die Abgeordneten der PSC/PSOE zwar viel Sachverstand gezeigt haben, aber wenig Mut, sonst hätte man bereits von Anfang an ja das Vorbild El Hierro oder Baskenland genommen, in beiden Regionen gibt es ein Bündnis der PP und der PSOE und beide dürfen als erfolgreich angesehen werden. - Guadalupe Taño geht nun aber gleich progressiv an die Presse und lässt uns in einem robusten Pressebericht wissen, dass sie keine Angst habe vor einer Minderheitenregierung und genau so wenig Angst habe vor einem Misstrauensvotum. - Sie verkauft weiterhin ihre bisherig Politik und hofft natürlich darauf, dass ihre Gefährten bis dahin auch diese Entscheidungen weiter tragen, schließlich waren doch die meisten Projekte von der PSC/PSOE auf den Weg gebracht worden und die möchte man doch jetzt nicht verteufeln, bloß weil man plötzlich Opposition ist, und nicht mehr Regierung. - Zeitgleich lässt Asier Antona, der Chef der palmerischen Partido Popular auch eine Presserklärung los, und in der schließt er ein Misstrauensantrag nicht aus, falls die Coalición Canaria weiter nichts für die Insel mache. - Zuvor hatte er auch bereits mitteilen lassen, dass er ohne Probleme mit der PSC/PSOE ein Inselparlament bilden würde und dabei sogar den Stuhl des Präsidenten Anselmo Pestana überlassen würde, dem Chef der palmerischen PSC/PSOE. - Da wundert einen eigentlich das Zögern der Räte der PSC/PSOE, aber es droht eben auch wieder Ärger mit der kanarischen PSC/PSOE, falls man mit einem Pakt PP/PSOE die Regierung im Gobierno de Canarias gefährdet. - So vertreten alle drei Parteien nur ihre eigene Interessen, La Palma hat weiterhin wenig davon, und gerade jetzt bräuchten wir eigentlich eine mutige Regierung, welche für die Zukunft den richtigen Weg einschlagen kann. - Wir bleiben aber weiter ungefähr, und hängen unsere Fahne einfach nur in den Wind der geringsten Widerstände.



Dienstag 03.09.2013 21:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 30,2 Grad - niedrigste Temperatur 21,4 Grad

Geht, geht nicht
Unser Stromversorger übt weiter

Zu ungewöhnlicher Stunde. - Es gibt diesen netten Satz: Wen Gott liebt, dem schenkt er Wasser und ein Leben auf La Palma. - Das kann man heute erneut umbenennen und das auf elektrische Energie anwenden, denn Stromausfälle sind zwar nicht mehr an der Tagesordnung, aber dennoch kommen die immer wieder vor. - So auch heute, ab 15:13 Uhr, so sagte uns das die abgestürzte Stadionuhr in El Paso, war diese Insel wieder ohne Strom, und die ganze Insel. - Laut Stromversorger, Unelco-Endesa versagte ein Unterbrecher in einem Generator, der schaltete sich ab, und damit auch die anderen Generatoren, um eine Überlastung zu vermeiden. - Was schnell klar war, man war sich sicher, das Problem zeitnah in den Griff zu bekommen, aber das komplexe an dem Thema ist wohl, dass man nur ganz langsam und vorsichtig wieder alle Kreisläufe auf der Insel unter Strom setzen kann. - Bereits gegen 17:00 Uhr hatte die Hauptstadt wieder Licht, und Teile der Breñas und gegen 20:30 Uhr auch wieder El Paso, aber nur kurz dauerte das Glück, dann war das Licht wieder weg. - Aber rezent kam es wieder und bislang hält es, wir freuen uns deutlich. - Vor ein paar Jahren hatten wir im Winter mal einen Stromausfall, der in unserer Region sogar drei Tage dauerte, das war dann wirklich unangenehm. - Die elektrische Energie wird hier zentral in dem Kraftwerk "Los Guinchos" nahe der Hauptstadt erzeugt, liegt aber bereits im Gebiet der Gemeinde Breña Alta. - Neben der wohltuenden Geschichte, dass dieses, als Dieselkraftwerk ausgelegte Anlage unsere Insel mit Strom versorgt, gibt es doch die unangenehme Begleiterscheinung, dass die dort die Generatoren mit Schweröl befeuern, und dadurch die nähere Umgebung in unangenehme Schwefeldämpfe hüllen. - Gesund kann das nicht sein und man spricht auch schon davon, einen anderen Standort zu suchen, aber vielleicht sollte man an der Technik feilen, und das allererste wäre doch eigentlich, dass man kein Schweröl mehr verbrennt, sondern Diesel. - Aber die Zeiten sind hart, jede Androhung wegen der messbaren Verschmutzung dort in der Ecke wehrt man mit dem Argument der Versorgungssicherheit und dem Preis ab und ich fürchte mal, dass wir noch eine geraume Zeit mit der Dreckschleuder dort auskommen müssen. - Laut Presse sind bis jetzt wieder 75% der Verbraucher am Netz, und witzig war die Geschichte, das jedes Mal wenn die ganze Insel ohne Strom ist, die Mobiltelefone spinnen und Verbindungen anzeigen und wählen, die man niemals wirklich bedient hat. - Ich habe heute Abend viele Leute kennengelernt, die glaubten, ich hätte angerufen. - Wir haben wieder Licht, andere noch nicht, aber über die Nacht hin soll wohl alles wieder laufen.

Fulanito de tal dice hoy: Estar con un pie en el cajón

Mit einem Fuß in der Kiste sein - Die Kiste ist hier der Sarg gemeint, und wenn man sehr krank ist, oder eben sehr alt, dann steht man mit einem Fuß bereits im Sarg



Dienstag 03.09.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1017 hPa

31 Arbeitslose weniger in Spanien
Stimmt nicht, es sind 73.149 mehr

Es kommt immer darauf an, wie man die Dinge verkauft. - Noch gestern kündigte unser Regierungspräsident Mariano Rajoy an, heute würden wunderbare Zahlen zum Arbeitsmarkt in Spanien verkündet und jetzt haben wir die Zahlen auf dem Monitor, und demnach ist die Zahl der Arbeitslosen im August um 73.149 angestiegen, gegenüber dem Vergleichsmonat des letzten Jahres. - Was ist daran also wunderbar, die Regierung feiert sich und ruft, das erste Mal seit dem Jahr 2000 sei die Arbeitslosigkeit gesunken im August gegenüber dem Vormonat Juli und das stimmt wohl, denn normalerweise steigt nach ein paar Sommermonaten die Zahl der Arbeitslosen in Spanien im August gegenüber dem Vormonat Juli. - Wir sprechen also immer noch über Anzeichen, über Signale, nicht über wirkliche Verbesserungen, denn nach wie vor steigt die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres an, aber das eben viel langsamer, als noch in den Jahren zuvor. - 4.625.634 Arbeitslose waren im August 2012 registriert, und 4.698.783 sind es im August 2013, da sollten wir dann doch noch nicht von einem Aufschwung sprechen. - Man spricht von grünen Zweigen, die man sieht und dem schließe ich mich auch gerne an, denn in der Tat, der freie Fall scheint beendet und die Zahl der Arbeitslosen sinkt nun den sechsten Monat hintereinander, aber eben immer nur dem Vormonat gegenüber, und nicht dem Vergleichsmonat des vergangenen Jahres. - Ich bastle mir meine Welt auch, wie sie mir gefällt, und dann können wir hingehen und verkünden, dass auf dem Höchststand der Arbeitslosigkeit wir hier in Spanien 5.040.222 Menschen ohne Arbeit hatten, aber jetzt "nur" noch 4.698.783 und das bedeutet 341.439 Menschen haben seit dem Februar dieses Jahres einen neuen Arbeitsplatz gefunden. - Die Opposition verkündet, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit einzig auf den saisonalen Effekt zurückzuführen sei, und wenn man hier den puren Vergleich ansetzt, dann haben die nicht wirklich Recht. - Von Februar 2012 bis August 2012 sank nämlich letztes Jahr die Zahl der Arbeitslosen lediglich um 86.646 und in diesem Jahr waren es ja 341.439, da reicht das Argument der saisonalen Veränderung dann doch nicht aus. - Ägypten sorgt im Alleingang dafür, dass Spanien nun an der Schwelle des Endes der Rezession steht, im Tourismus bricht man einen Rekord nach dem anderen und auch hier auf den Kanaren macht sich das bemerkbar. - Nicht unbedingt bei uns auf La Palma, man kann eben unsere grüne Insel nicht wirklich anstatt Ägypten verkaufen. - Auf den großen Kanareninseln aber brummt es gewaltig, und so meldet man für die autonome Region Kanarische Inseln 4.294 Menschen mehr in Arbeit als noch im Vormonat und hier kommt auch endlich die wirklich positive Zahl, denn mit "nur" noch 286.081 Arbeitslosen im August auf den Kanaren, sind das auch 2.585 weniger als im August des vergangenen Jahres, es geht also doch. - Wie man das alles nun deuten will, ob das bereits die grünen Zweige sind, oder erst die Iden des Fegefeuers, darüber lässt sich vortrefflich streiten und diskutieren, aber dazu habe ich heute keine Lust.



Montag 02.09.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 29 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 29,0 Grad - niedrigste Temperatur 22,0 Grad

Die reine Rasse macht immer nur Probleme
Das richtige Rindviech muss her

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da fand man in der heutigen Rinderrasse "Raza Palmera" wohl die richtigen Tiere. - Aus Galizien stammen diese Tiere ursprünglich, man kreuzte dann wohl, gewollt oder ungewollt noch andere Rassen rein, und hat dann heute das, was wir das heimische Rind nennen. - Die Bauern sind stolz drauf, zumindest noch manche, denn es lohnt sich nicht wirklich, diese Rasse noch außer aus traditionellen wie nostalgischen Gründen zu ziehen. - Die Milchleistung ist nicht hoch, das Fleisch gilt nicht als besonders wertvoll, warum zum Metzger hat man denn diese Tiere überhaupt auf die Insel geholt? - Das ist ganz einfach, früher mussten die Tiere nicht nur Milch geben und später Fleisch, sondern arbeiten, vor dem Pflug, vor dem Karren und das mit schlechtem Futter und hier zeigt sich nun die besondere Fähigkeit dieser Rasse. - Die können das, kommen auch mit magerem Futter aus und laufen geduldig wie stark stundenlang vor den Wägen oder dem Pflug. - Da war die Frage nach der Milchleistung und der Fleischqualität Nebensache, natürlich hat man das Rind auch geschlachtet, wenn die nicht mehr Kraft genug hatten für die Arbeit, aber man stellte eben auch nicht diese hohen kulinarischen Ansprüche, wie man das heute macht. - Diese Rasse ist eben nicht auf der Höhe der Zeit, moderne Hochleistungskühe sind natürlich viel effektiver, aber immer noch hängt man sehr an diesen hellen, ungefleckten Tieren, obwohl die Landwirte auch klagen, das würde sich nicht mehr lohnen. - Man weiß ja bei Viehhändlern nie so richtig woran man ist, Klagen gehört doch auch zum Geschäft, was sich halt bislang immer noch gelohnt hat, das waren die Viehmärkte, die so genannten "Ferias de ganado" denn Gemeinden wie auch Landwirtschaftsrat geben da Geld pro ausgestelltes Tier der heimischen Rasse. - Diese Ausstellungen aber werden weniger, und die Polizei kontrolliert nun immer häufiger die Tiertransporte, und hat auch Strafen ausgesprochen, die Landwirte fühlten sich regelrecht von der Polizei verfolgt und ganz korrekte Transporte wären wohl auch wieder teurer, aber richtige Viehtransporter habe ich hier sowieso noch nicht gesehen und dann karrt man die Viecher auch schon mal mit dem Kipper an. - Nein, die werden nicht abgekippt, sondern der LKW fährt rückwärts an extra aufgeschüttete Erdhügel, und dann werden die Tiere vom oder auf den LKW geführt. - In den Ställen haben die Landwirte meist andere Rassen stehen, für die Milch, für das Fleisch, aber eben auch noch eine oder mehrere der "Raza Palmera" aber mancher fragt sich inzwischen eben auch schon, warum soll ich da noch eine Kuh durchfüttern, die wenig Milch gibt, und der Fleischer nicht will, bloß weil sie von der "reinen Rasse" ist. - Traditionen werden hier eben immer noch sehr hoch bewertet, und das ist zum Teil auch unser Problem, wenn eben diese Traditionen nicht mehr in diese globalisierte Welt passen, weil wir dann überhaupt nicht mehr konkurrenzfähig sind. - Aber La Palma wäre nicht La Palma, wenn man trotzdem an den Tieren festhalten würde, und besonders die Politiker lassen sich immer gerne mit den Kühen der "reinen Rasse" fotografieren, Rindviecher unter sich, könnte man dazu auch sagen. - So verspricht unser Landwirtschaftsrat, er würde noch besser in Zukunft im der "AVAPAL" (Asociación de Criadores de Vacuno Selecto de Raza Palmera) (Vereinigung der Züchter der Rasse palmerisches Rind) zusammenarbeiten, um es diesen Landwirten zu erleichtern, auch diese Kühe weiter in ihren Ställen zu halten. - Man würde sich besonders anbieten, die Landwirte bei der Auswahl der Kreuzungen zu beraten, man möchte diese Rasse genetisch verbessern wie es heißt, in dem man aus dem vorhandenen Bestand die Tiere aussuchen würden, welche sich denn am besten untereinander vermehren. - Mehr Milch werden die deswegen auch nicht geben und so lange es immer noch Zuschüsse auf den Transport von importierten Gefrierfleisch gezahlt werden, und unsere eigenen Kühe daneben eben furchtbar teuer dastehen lassen, müssen wir wohl einsehen, dass es nicht billig und auch nicht einfach ist, unsere Traditionen zu bewahren. - Die "Raza Palmera" gehört auf jeden Fall in die Geschichte der landwirtschaftlichen Entwicklung der Insel, ist unmittelbar damit verbunden, hat aber heute als Nutzvieh ausgedient. - Dennoch werden die wohl erhalten bleiben, nicht in großen Stückzahlen, aber eben als Schaustücke und Traditionsbewahrer, und wer etwas dagegen sagt, der muss sich ganz schön was anhören, wie wir ja auch bei der völlig überbewerteten Diskussion um eine Modernisierung der Trachten der Landbevölkerung erlebt haben. - Traditionen werden nicht modernisiert, sonst sind das ja keine mehr, und ob man damit auch das Feuer weitergeben kann, und nicht nur die Asche behält, diese Diskussion wird schon noch geführt werden.

Fulanito de tal dice hoy: Estar con el alma al en un hilo

Mit der Seele an einem Faden sein - Hier ist der Faden nicht unbedingt aus Seide, aber es bedeutet genau das, man steckt in einer äußerst risikoreichen Aktion.




Der alte Mann und das Rind




Montag 02.09.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1015 hPa

Schluss mit lustig
Hoffen auf den Herbst

Zwei größere Fiestas kommen noch, die Romería in Las Manchas, und der Teufelstanz in Tijarafe, dann sind wir wohl durch mit dem sommerlichen Fiestas, und das ist gut so. - Eine Woche sind jetzt noch Schulferien, und die brauchen wir deutlich, unsere faulen Kadaver wieder in Richtung Leistung und Pünktlichkeit zu wenden, wer zehn Wochen nur bedingt funktionieren musste, der ist nicht mehr für alle Aufgaben bereit. - Das Wetter macht noch auf Sommer, noch ein paar Tage lang, aber rechtzeitig zum kommenden Wochenende, dem wirklichen Kehraus des Sommers, wird man sich dann auch den neuen Anforderungen anpassen und uns frische Luft um den kommod gewordenen Bregen blasen. - Nein, vom Winter sind wir noch weit entfernt, obwohl eines meiner Sprichwörter lautet, September, und überbald ist Weihnachten, aber der Sommer ist wirklich vorbei, jetzt wird die Geschichte wieder ernst und man kann unter Umständen sogar schon Termine machen für die kommende Woche. - Wir bereiten uns auf ein, hoffentlich letztes Schuljahr vor, und auf ein weiteres Jahr Universität und auf einen lauwarmen Herbst in Sachen Tourismus, denn La Palma bleibt die Unberührbare, die Fluggesellschaften zieren sich halt zu uns zu fliegen, andere Destinationen versprechen einfachere Renditen. - Ob da ein Golfplatz hilft, ich wage es zu bezweifeln, und auch wird wohl das Versenken zweier kleiner Boote vor der Küste Santa Cruz´ noch kein Tauchparadies aus dieser Insel machen, aber viel mehr fällt uns eben nicht ein, uns gegen die Billigangebote überall sonst wo auf dieser Welt zu wehren. - Dabei haben wir das eigentlich gar nicht nötig, diese Insel ist ein Naturwunder, ein Miniaturkontinent, der so ziemlich alles bietet, was die Natur so hervorzaubern kann, auf kleinstem Raum, was fehlt sind Stress und Hochhäuser und auch noch Golfplätze. - Ich kann auf alles das verzichten, aber vielleicht ist es ja auch gerade unsere geringe Erwartungshaltung, die uns vor großen Schritten aufhält. - Das war ein guter Sommer bislang, viele Fiestas und kein Feuer, und wenn wir noch ein paar Tage durchhalte, ich meine mit der Vorsicht gegenüber Feuer, dann geht 2013 als ein Jahr ohne Großfeuer in die Geschichte ein, und das alleine ist doch schon mal eine gute Meldung. - So, jetzt müssen wir los, wieder funktionieren, mal sehen, ob die Anderen auch schon so weit sind, lasst uns den Sommer aus den Gliedern schütteln, jetzt wird wieder angepackt.



Sonntag 01.09.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 31 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 29,0 Grad - niedrigste Temperatur 19,6 Grad

Zwei Jahre keine Kippe mehr
Trotzdem noch kein Nichtraucher

Mit dem Rauchen aufhören hat sich auf jeden Fall gelohnt, körperlich geht es mir so viel besser, als noch vor zwei Jahren, dass meine Frau nun Angst hat, ich könnte sogar noch achtzig werden… - Es ist auch schön und gut kein Sklave dieser Sucht mehr zu sein, und die Zeiten, in denen ich überhaupt nicht mehr ans Rauchen denke, die werden auch immer länger. - Dennoch zuckt es manchmal und dann wird mir klar, dass ich mir noch immer das Rauchen abgewöhne und noch kein Nichtraucher bin und dann bin ich ein bisschen überrascht, dass nach solch langer Zeit immer mal wieder der Moment kommt, in dem ich mir sage, jetzt wäre eine Zigarette eine feine Sache. - Nein, ich bin diszipliniert genug um dem momentanen Wunsch nicht nachzugeben, auch weiß ich, dass eine Zigarette alleine wahrscheinlich genügen würde, um den ganzen dummen Kreislauf der Abhängigkeit wieder in Gang zu setzen. - Das darf ich mir nicht erlauben, und die Geschichte, wie das manche machen, einmal in der Woche ein paar Zigaretten rauchen, wenn sie mit Freunden unterwegs sind, und dann den ganzen Rest der Woche keine mehr rauchen, das wird bei mir wohl niemals gehen. - Jeder eben wie er kann und ich kann wohl nur ganz oder gar nicht, und in dem Fall steht da also das gar nicht felsenfest in Basalt gemeißelt. - Inzwischen bin ich auch ohne Nikotin ruhiger geworden, aber ich würde mich selbst betrügen, wenn ich sagen würde, es gibt keinen Unterschied mehr zwischen dem Raucher und dem nicht mehr rauchenden. - Da muss ich zugeben, ich bin immer noch schneller das HB-Männchen, als mit der Kippe in der Hand, das ist ja das Fatale an den Zigaretten, dass die einen wirklich für ein paar Minuten aus dem Stress holen können, oder man sich zumindest das vorgaukelt. - Dass es funktioniert, das kann Ihnen jeder Raucher und Ex-Raucher bestätigen, und wer dann nicht mehr raucht, dem fehlt eben dieses Stückchen Auszeit, an das er gewöhnt wurde. - Ja, es wäre besser, nie geraucht zu haben, aber in meiner Jugend hat jeder geraucht, das war damals so und auch unsere ganze Familie. - In den vergangenen Jahren haben viele hier aufgehört zu rauchen, und auch unter den Jugendlichen gilt es nicht mehr überall als cool mit der Kippe herumzuhängen, allerdings greifen die vermehrt zu anderen Substanzen, (ich meine Nutella und Kaugummis…) aber das soll hier heute nicht das Thema sein. - Inzwischen hat sich meine Umgebung auch daran gewöhnt, dass ich rauchlos bin, keiner quatscht mich mehr auf ein Feuerzeug an, oder ob ich eine Zigarette wolle, das haben sie inzwischen alle kapiert, dass da bei mir nichts mehr geht. - Einen Teil des Erfolges schreibe ich so auch dem sozialen Druck zu, der es mir gar nicht gestatten würde, wieder mit dem Rauchen anzufangen, eine solch große Niederlage, die kann ich mir von anderen und mir selbst gar nicht erlauben. - Mir geht es besser denn je, nur kann man mich immer noch schneller auf die Palme bringen als noch früher, aber ich arbeite daran und allen Dank gilt meiner Familie und meinen Freuden, die mich auch als HB-Männchen ertragen haben. - Heute kommt ja auch unsere ältere Tochter aus Berlin zurück, dann feiern wir doppelt, das Zusammensein der ganzen Familie und niemand qualmt mehr in diesem Haus.

Fulanito de tal dice hoy: Estar con el agua al cuello

Mit dem Wasser am Hals - Auch hier gibt es wieder eine deutliche Übereinstimmung, das wendet man im Deutschen genau so an wie im Spanischen.




Ich soll Sie schön grüßen, von Paul




Sonntag 01.09.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1015 hPa

Der Platz des Lehrers
Fuencaliente mit Ausrufezeichen

Wein, Vulkane, schlechte Straßen, das sind so die ersten Gedanken, die einem kommen, wenn man an die südlichste Gemeinde der Insel denkt. - Nicht mal 2.000 Einwohner, aber man nimmt sich ernst, warum denn auch nicht. - Manche Pläne sind ein bisschen verrutscht, so hat man sich mit der Ansiedlung des weitaus größten Hotels der Insel einen Aufschwung für die Gemeinde erhofft, aber das ist irgendwie verpufft, die Leute bleiben im Hotel, besuchen den Ort nicht wirklich, das hat also nichts gebracht. - Nun bemüht man sich um einen 27 Loch Golfplatz mit Gestüt, man will dort in der Tat Galoppzicken genau so bespaßen wie Golfer, und wieder ist die ganze Sache viel zu groß geraten, so dass man sich wahrscheinlich darauf verlassen kann, dass die Angelegenheit eh nicht zu finanzieren ist. - Wir werden sehen, ob was daraus wird, vielleicht laufen ja noch irgendwo vor Geld triefende Investoren herum, die in solch ein riskantes Unterfangen ihr Geld stecken wollen. - Jetzt tut sich aber die Gemeinde mit einer Besonderheit hervor, die man ganz selten sieht, man hat nun einen Berufsstand geehrt, der in den letzten Jahren nicht wirklich von großem Prestigezuwachs zu berichten weiß. - Es gibt nun in Fuencaliente eine "Plaza del Maestr@" eine Platz des Lehrers, immerhin 800 Quadratmeter groß, mit einem Spielplatz und auch einer Tafel. - Ein Bürgerkollektiv hatte das vor einer Weile dem Rathaus als Idee angetragen und nun hat man das in das verwirklicht, man will damit der Wirkung dieser Berufsgruppe auf uns alle hervorheben, denn in der Tat, begleiten uns Lehrer in einer unserer wichtigsten Phasen des Lebens und haben oft größten Einfluss darauf, wie die weitere Entwicklung verläuft. - Na ja, einen Platz der Banker gibt es nicht, auch keinen der Gebrauchtwagenhändler, oder der Ferienhausvermieter, da haben uns die Lehrer nun etwas voraus. - Ziemlich geteilt sind meine Gedanken als zweifacher Vater über das Bild der Lehrer, welche die letzten 13 Jahre nun unseren Alltag begleitet haben, aber in der Gesamtschau muss ich wohl anerkennen, dass man sich mindestens große Mühe gegeben hat, und auch noch gibt. (Sie waren nicht unbemüht…) - Da gibt es sicherlich Ausreißer in alle Richtungen, und nicht an jedes Schuljahr denkt man mit Befriedigung zurück, aber da bleibt schon eine gewisse Zahl an Namen und Personen übrig, an die man mit Hochachtung und Respekt auch weiterhin denkt. - So ist das schon ganz in Ordnung mit einem Platz des Lehrers, sogar die weniger begabten unter den Pädagogen sind ja auch noch in der Lage ein Beispiel zu geben, dann eben, wie es nicht gemacht werden soll. - Ich bin den allermeisten Lehrern, welche meine Kinder in den letzten Jahren betreut haben, deutlich dankbar, und manchmal staune ich wirklich, was meine Kinder alles gelernt haben, seien es Rechenarten, von denen ich nicht mal weiß, wie man die buchstabiert, oder die Fähigkeit in Gruppen oder Gemeinschaften zu interagieren. - Meine ganz eigenen Gedanken an die Schule, die verdunkeln sich gnädig über die Jahrzehnte, auf bayrischen Gymnasien galt vor einer gewissen Weile nicht wirklich Gemeinsinn, sondern nur brutale Leistung, und dagegen haben es meine Kinder hier wirklich gut erwischt, und Pisa ist eine Stadt in Italien, und kein Dogma. - Ein Chapeau geht nach Fuencaliente, endlich mal, ein Platz des Lehrers, ist keine schlechte Idee.




Familie Ellen & Simon Märkle

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