La Palma Aktuell   Nachrichtenarchiv März 2013

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Nachtrag 20:00 Uhr

Doch wieder 4,9 und nach der Skala mbLg, so dass nun wieder alle seismischen Ereignisse mit der gleichen Skala gemessen werden. - Erklärung steht noch aus, aber 4,9 bleibt...




Gleiches Ereignis, andere Methode, 4,9 ist heftig



Sonntag 31.03.2013 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1012 hPa
Höchsttemperatur heute 25,1 Grad - niedrigste Temperatur 15,5 Grad

Eierwärmer sind Ladenhüter
Und Rekordbeben unter El Hierro

Das gute Wetter bleibt weiter unser Begleiter und nur im Schatten konnten wir heute die Eier verstecken, so dass natürlich die Verstecke nicht so sonderlich schwierig zu meistern waren. - Man kann selbst erwachsene Kinder mit solchen Sachen noch begeistern, auch ganz einfach, weil es Tradition geworden ist. - Allerdings futtern die die ganze schöne Schokolade gar nicht, die sind wieder mal auf Diät, aber ich lasse mich nicht lumpen und meine Kinder nicht im Stich, ab Lindt nach Oben helfe ich gerne aus… Aber wir haben auch ein paar echte Eier geschenkt bekommen, von der Fraktion, nur Schokolade geht doch gar nicht. - Danke, und so können wir auch endlich das Beweisfoto bringen, Lindt-Hasen legen echte Eier und wer versuchen will Eierwärmer hier auf den Kanaren zu verkaufen, der hat im Moment keine wirkliche Chance. - Die Strände auf der Westseite waren nun heute auch besser besucht, nachdem die Wellen nicht mehr ganz so hoch waren konnte man auch trockene Plätze an den Stränden finden. - Ein bisschen gemein ist das ja, Ihnen in Deutschland gegenüber, die zum Teil ja die Eier unter einer Schneedecke suchen mussten, aber Sie wissen doch, wir haben auch nicht immer Traumwetter, und die Kälte in Deutschland, das geht schon noch vorüber. - Dafür haben Sie auch noch einen Tag mehr frei, bei uns wird der Ostermontag nicht als Feiertag geführt, genau so wenig haben wir einen zweiten Weihnachtsfeiertag, also nicht immer meckern über die Südländer, die so viel mehr Feiertage haben… Für mich geht nun auch eine wunderbare Woche wieder zu Ende, nicht nur, dass wir nicht früh aufstehen mussten, sondern unsere ältere Tochter, die muss morgen wieder nach Gran Canaria, der Uni-Betrieb geht dann nach einer Woche Pause wieder weiter. - Das heißt hier im Haushalt, zwei Vegetarier, die auch noch näher am Herd gebaut sind, gegen einen Karnivoren. - Die ältere Tochter kommt ja ernährungstechnisch eher nach mir, Gott sei Dank nicht im Aussehen, und wenn die halt hier ist auf Besuch, dann erinnert sich meine Frau plötzlich wieder an so herrliche Fleischgerichte aus anderen Zeiten. - Na gut, ich kann mich sicher noch zwei oder drei Tage mit Schokoladenostereiern aufrecht halten, und ansonsten heißt es dann halt Einkaufen gehen wenn mich die Fleischeslust packt. - Eine wunderbare Woche geht zu Ende, morgen heißt es wieder ranklotzen, aber wir sollen doch froh sein, Arbeit zu haben, so sagt man hier inzwischen immer häufiger.

Unter El Hierro war es heute eigentlich eher ruhig, so wie gestern Abend und die ganze Nacht über, allerdings gab es mehrere heftige Unterbrechungen einer ruhigeren Phase, mit mehreren Beben über 3. - Vormittags dann zunächst 4,5 und dann 10:49 Uhr ein Beben der Stärke 4,9 und somit absoluter Rekord seit dem es unter El Hierro wackelt und wir haben hier wieder nichts gemerkt, obwohl ich still und leise am Computer saß. - 4,9 das ist mächtig und nur noch ganz knapp von der magischen 5 entfernt, und ab da sagt man ja Schäden in Wohngebäuden voraus und aus Rumpelstilzchen wird echter Ärger. - Eine Stunde später allerdings steht da für das Beben mit der Bezeichnung 1202861 vom 31.3.2013 nur noch eine Stärke von 4,6. - Das kann schon mal vorkommen, dass man später nach tieferer Überprüfung die Stärken ändern, hier allerdings scheint man eine anderen Strategie angewandt zu haben. - Es geht hier um die Messmethode und sonst auf der gesamten Liste der seismischen Ereignisse wird nach mbLg (short-period body-wave magnitude) gemessen, was mit diesem Ereignis auch zunächst so geschah und dabei ein Wert von 4,9 herauskam. - Dann allerdings änderte man die Messmethode auf Mw (Moment Magnitude) und hier lautet der Wert "nur" noch 4,6. - Ich bin interessierter Laie und langer Beobachter der vulkanischen Gesichte hier auf der Insel, aber weit davon entfernt Fachmann zu sein, und kann Ihnen so die Unterschiede dieser beiden Methoden nicht wirklich erklären, deshalb die Links auf die "wikis". Momenten-Magnituden-Skala und Kurzperiodische Raumwellen-Magnituden-Skala. Warum man hier nun eine andere Skala für ein einziges Ereignis ansetzt, das sollte vom IGN schon erklärt werden, was es sicher auch wird, denn so setzt man sich dem Verdacht aus, man wolle unter Umständen die Dinge schönen, so wie das vor ein paar Jahren bei der vulkanischen Krise auf Tenerife auch mehrfach vermutet wurde. - Kann aber auch sein, dass man ab einer bestimmten Stärke der Beben von der einen Skala auf die andere wechselt, weil eben "mbLg" nur für Beben kleinerer Natur gut geeignet sind. - Aber da werden wir die Aussagen der Experten abwarten müssen, da ist mein Latein am Ende und von Vermutungen hat niemand was.





Aus 4,9 wird 4,6 und aus mbLg wird Mw





Frohe Ostern noch!




Hier wieder die sehr interessanten Links, bei denen man mehr über die momentane Situation erfahren kann.

Instituto Vulcanológico de Canarias (facebook)

Actualidad Vulcánica de Canarias "AVCAN"

Instituto Geográfico Nacional "IGN"

Todogeologia (interessantes Forum über Vulkanologie der Kanaren)





Sonntag 31.03.2013 09:30/10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1014 hPa

Wie spät ist es?
Viel zu spät

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da mussten wir die Uhr umstellen, wenn wir nach England gefahren sind, oder weit in den Osten. - Seit 1980 nun raubt man uns regelmäßig im Frühling eine Stunde, und gibt uns die dann gnädig am Ende des Sommer zurück. - Ganz ohne Zinsen übrigens, und dass es die Sommerzeit in Deutschland auch schon während des Ersten und den Zweiten Weltkriegs gab, sollte und vielleicht auch zu denken geben, denn ich fühle mich noch Wochen nach der Umstellung im Frühling ständig wie im Kampf. - Es gab auch mal eine Zeit, da wussten wir immer nicht, wie man denn die Uhr zu drehen hatte um auf das richtige Ergebnis zu kommen, aber das System habe ich dann für mich mal vereinfacht und seit dem gibt es nur noch die böse Umstellung und die gute Umstellung. - Erstere ist im Frühling, da klaut man uns die Stunde, die gute ist im Herbst, da gibt es einen Tag mit 25 Stunden und wir können ausschlafen. - Früher hieß es, man könne jede Menge an Energie damit sparen, heute ist das Thema äußerst umstritten, es gibt auch Aussagen, welche das Gegenteil beweisen wollen. - Ich weiß das nicht, es interessiert mich auch nicht wirklich, mich kostet diese Zeitumstellung jede Menge an Energie und ich brauche Wochen, um meinen Körper auf diese neue Anforderung zu konditionieren. - Die ersten Tage sind natürlich die schlimmsten, auch weil man immer nicht weiß, welche Uhr ist denn schon umgestellt ist und welche nicht. - Der Computer und die Smartphones sind schon umgestellt, das machen die von ganz alleine, der Receiver am Fernseher nicht, das DVD-Gerät aber schon und Frühstücken um 10:00 Uhr ist für mich einfach äußerst ungewohnt. - Meine beiden Töchter haben das wieder viel geschickter gemacht als ich, die sind erneut bis in die Puppen, oder die berühmten Grauen des Morgens ausgegangen, und die stehen irgendwann nach dem Mittagessen auf, und dann ist es eigentlich völlig egal, wie spät es inzwischen ist. - Vielleicht liegt da auch mein Problem, ich kämpfe gegen die Uhrzeit, anstatt das alles einfach an mir abperlen zu lassen und Schulterzuckend auf die Frage nach der Uhrzeit zu antworten. - Gedanklich bekomme ich das schon hin, allerdings wette ich mit Ihnen, dass ich morgen früh, wenn wir noch früher raus müssen als sonst, weil die ältere Tochter zum ersten Flug am Flughafen sein muss, sämtliche Gelassenheit wieder aus meinen geplagten Gliedern fährt und gewaltige Flüche über einen gewissen Herrn Sommer in den palmerischen Morgen hallen. - Herr Sommer ist der, der die Sommerzeit erfunden hat, der Stundendieb. Nicht mal zum Tagedieb hat es gelangt, da muss man sich ja nicht wirklich wundern.




Dem Glücklichen schlägt keine Stunde




Samstag 30.03.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 25,3 Grad - niedrigste Temperatur 15,2 Grad

Königswetter
Da schmelzen die Eier morgen

Wir haben keinen Kaiser, also Königswetter… Hätten wir doch echte Eier nehmen sollen, und nicht voll auf Schokolade setzen, denn wenn das Wetter morgen so ist wie heute, und es sieht ganz danach aus, dann müssen wir extrem leichte Verstecke suchen für die Ostereier, sonst finden die Mädels nur noch flüssige Schokolade. - Dabei haben wir eigentlich gar kein Wetter, zumindest wenn man sich mal die Isobarenkarte des Nordatlantiks ansieht. - Nördlich von uns ein Tief, westlich von uns ein Hoch, welches mal ein Azorenhoch werden will, aber mit einem Kerndruck von 1029 Hektopascal wird das wohl nicht stark genug sein, sich gegen die Tiefs vom Atlantik durchzusetzen. - So haben wir jetzt eine westliche Strömung, welche uns warme Luft zufächert und es sind überhaupt keine Wolken unterwegs, also scheint die Sonne ohne Unterlass und hat so heute die Temperatur sogar auf 25 Grad ansteigen lassen. - Die Strände könnten voll sein, im Westen sind allerdings so hohe Wellen, dass die Strände kaum noch trocken sind, aber im Osten finden sich reichlich Besucher an den Stränden ein. - Das Wetter wird Anfang April aber wieder etwas unruhiger werden, das Hoch ist eben zu schwach, uns bereits in den Sommermodus zu bringen (stabiles nordatlantische Hochdrucklage) und so kann es sein, dass uns Tiefausläufer von Nordwesten her nochmal erwischen können. - Aber keine Breitseite mehr vom Westen, sondern Störungen aus dem Norden, was dann bedeutet, dass eher der Nordwesten betroffen sein wird und wir uns auch keine Sorgen um den Flugverkehr machen müssen. - Aber so weit sind wir noch nicht, genießen wir die kommenden Tage, lassen wir einen sehr bewegten März ausklingen, welcher uns wettermäßig nicht besonders verwöhnt hat. - Aber wir dürfen auch nicht ungerecht sein, Dezember, Januar und Februar waren dafür wunderbar und irgendwo muss das Wasser für die "Grüne Insel" doch auch herkommen.

Die Nacht über war es wieder äußerst kabbelig unter El Hierro, zwei Beben über 4,0 tagsüber ist es jetzt seit vielen Stunden ruhiger geworden, mit einem Maximum von 3,5 um 11:12 Uhr. - Die Hypozentren liegen meist wieder etwas tiefer (17 - 22 Kilometer) nachdem wir vor ein paar Tagen auch bereits eine Reihe von Beben hatten, welche deutlich höher lagen. - Die Bodendeformation ist weiterhin spektakulär, im Westen hat sich die Insel innerhalb von ein paar Tagen um bis zu 11 Zentimeter gehoben und in einem Interview lässt uns Nemesio Pérez (bekannter Vulkanologe des kanarischen Involcan) wissen, dass die Insel sich auch etwas in Richtung Osten verschoben hätte. - Sehr interessant auch die Verlagerung der Epizentren in den letzten Tagen, die Grafik des Instituto Geográfico Nacional gibt das sehr gut her. - Es gibt also keine Neuigkeiten heute aus, oder unter El Hierro, Rumpelstilzchen bleibt aktiv und alle warten gespannt auf den nächsten Zug des Unruhestifters




Da muss man auch mal lobend das Staatliche Geographische Institut loben, die uns fast in Echtzeit wunderbare Daten und Grafiken liefern, ohne die eine solche öffentliche Beobachtung der Vorgänge unter El Hierro nicht möglich wäre




Samstag 30.03.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1017 hPa

Fühler und Nichtfühler
Ostereier

Das muss man den Palmeros mal erzählen, dass in Deutschland die Hasen Eier legen und die auch noch bunt sind. - Ich halte mich mit der Geschichte zurück, weil so wirklich schlüssig kann man das nicht erklären und zu oft haben ich das schon erlebt, dass mein Gegenüber dann die Hand an den Hinterkopf nimmt, unschlüssig daran herumkratzt und deutlich zu überlegen scheint, wie sag´ ich es ihm nur, ohne ihn zu beleidigen… Für uns ein Segen, dass die Firma Lindt alle Jahre wieder kurz vor Ostern ein paar Aufsteller mit Eierchen und dem berühmten Hasen an die hiesigen Supermärkte verkaufen kann, ansonsten bekommt man eher gar nichts an Schokoeiern, und was der deutsche Discounter an Qualität da liefert, das haben sicherlich Frettchen oder Waschbären gelegt, aber keine Hasen, das geht gar nicht. - Unsere beiden Töchter verlassen sich darauf, dass die Eltern sich langsam zu den Traditionalisten zugehörig fühlen, wobei ich da manchmal glaube, die kommende Generation fordert das von uns und wir veranstalten eigentlich nur aus Harmoniesucht und um niemanden zu enttäuschen, diese Geschichten um Ostereier und Weihnachtsessen. - So ganz sind wir damit noch nicht durch, was denn zuerst war, das Osterei, oder die Pflicht, da mitzumachen. - Eier färben oder bemalen, die Sauerei haben wir längst aufgegeben, es gibt auch nur noch braune Eier hier zu kaufen und der Markt nimmt nicht so wirklich Rücksicht auf das Eierbefinden der Deutschimmigranten einmal im Jahr. - Ob man nun an den Hasen und die Eier glaubt, das ist die eine Geschichte, die andere hat etwas mit den vielen Erbeben unter der Insel El Hierro zu tun und hier auf La Palma spaltet sich die Bevölkerung in Fühler oder Nichtfühler. - Zahlen dazu gibt es nicht, aber gehen wir mal davon aus, dass die Hälfte der Bevölkerung hier sagt, sie hätten die paar starken Beben auch hier auf La Palma gespürt und die andere Hälfte sagt, nein, ich habe gar nichts gespürt. - Es mag sicherlich auch auf die Lage ankommen, wo man denn sich aufhält und eine interessante These sagt auch, dass man es in Häusern mit mehreren Stockwerken oben wohl spürt, in einem solchen alten und starren Haus wie wir das ebenerdig haben, aber nicht. - Könnte sein, ich weiß es nicht, aber niemand aus unserer Familie hat diese Beben gespürt und auch die Katzen zeigen kein auffälliges Verhalten, wir sind also Nichtfühler. - Vielleicht geht uns auch die notwendige Empathie ab, wir neigen eben grundsätzlich nicht zum Drama, wir stellen uns nicht die Frage nach dem halbleeren oder halbvollen Glas, sondern schütten einfach nach. - Wobei ich den Vorwurf, wir Nichtfühler seien ignorant auch nicht gelten lassen will, es ist ja nicht so, dass wir extra "wegfühlen" würden wenn es so weit ist, sondern bei uns einfach keine Fenster knacken, keine Flüssigkeiten im Glas schwappen und schon gar nichts schwankt unter unseren Füßen. - Du bist einfach ein unsensibler Klotz, meint mein Freund Dieter zu mir, aber auch er ist ein Nichtfühler und wir wollen das ja nicht zu einer Glaubensgeschichte hochstilisieren. - Ich beneide die Fühler, geraten wir Unsensiblen doch immer weiter so ein bisschen in die Rolle von Verweigerern. - Gesellschaftliche Ausgrenzung durch Nichtspüren von Erdbeben, wir müssen dringend eine Betroffenengesprächsgruppe bilden, Heerscharen von Psychologen und Schamanen dürfen sich schon die Hufe und die Börsen wetzen, irgendwie so ähnlich muss das auch mit der Inquisition gewesen sein und vielleicht wäre es einfacher, ich würde schlichtweg so tun, als würde ich etwas fühlen. - Es soll dafür ähnliche Beispiele bei anderen gesellschaftlich relevanten Ereignissen gegeben haben…



Freitag 29.03.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 22,9 Grad - niedrigste Temperatur 14,9 Grad

22 mal über 4
Der El Hierro-Shake schlägt zu

Zwischen den Prozessionen gibt es nicht wirklich viel zu berichten, ich habe mir nur überlegt, wie ich denn an einen Döner heute komme, ohne dass mich jemand dabei erwischt… Nein, so schlimm sind die Katholen hier gar nicht, das mit der Fastenzeit nimmt eh keiner so richtig ernst, allerdings bleiben heute die Diskotheken zu, aber wenn einer eine Wurst ist oder einen Döner isst, dann werden nicht die Religionswächter gerufen, besonders nicht dann, wenn das ein "ungläubiger Guiri" macht. - Das Wetter macht heute richtige Freude, man könnte leicht blasphemisch auch behaupten, so macht die Prozession noch mehr Spaß und für die allermeisten ist das ja eh Symbolik, wenn auch mit ernstem Hintergrund. - Ich habe im Bayrischen Wald deutlich strengere katholische Jahre durchgemacht, hier sind wir äußerst pragmatisch im Umsetzen unseres Glaubens, und wer nicht will, der muss nicht, und wird deswegen aber auch nicht ausgegrenzt.

Unter El Hierro geht es weiter zur Sache, erneut eine Serie von Beben mit Magnituden über 4, und eines davon erneut mit dem Wert von 4,6 welches natürlich wieder von jedem auf La Palma gespürt wurde, nur von mir nicht… Insgesamt habe ich nun 22 Beben über der Grenzen von 4 gezählt seit der Reaktivierung der seismischen Aktivität unter El Hierro, damit liegen wir deutlich über den Werten der anderen Phasen der hohen Aktivität, so dass die meisten Beobachter davon ausgehen, dass diese Phase erneut zu einer Eruption führen könnte. - Sicher ist das nicht, aber diese Klopper über 4 sind wohl dazu geeignet den Weg durch die Erdkruste frei zu machen für das flüssige Magma. - Heute wieder so starke Beben würde aber die vorgestern angesprochene Theorie schwächen, dass bei Vollmond besonders heftige Beben zu erwarten sind. - Auch bemerken andere Beobachter ganz richtig, dass es gar nicht der Fall ist, dass es in dieser Phase weniger, aber dafür stärkere Beben geben würde. - Vielmehr ist es so, dass durch die starken Beben, welche durchaus länger als eine Minute dauern können, kleinere Beben gar nicht mehr dargestellt werden können. - Macht Sinn diese Aussage, man lernt eben jeden Tag hinzu, besonders bei unseren Vulkanen und manch ein altgedienter Vulkanologe kratzt sich immer wieder am Kopf, hatten wir doch vieles beim kanarischen Vulkanismus bislang anders verstanden. - Die Epizentren wandern weiter in Richtung Süden, und man bleibt zwischen 10 und 15 Kilometer vor der Küste, allerdings muss eine mögliche Eruption nicht zwingend dort stattfinden, wo die meisten oder stärksten Beben waren, das haben wir im Oktober 2011 ja auch erleben dürfen. - Als Nachtrag noch, um 17:01 gab es nun sogar ein Beben der Stärke 4,7 und damit das kräftigste, welches es seit dem Beginn der vulkanischen Aktivität im Juli 2011 dort gegeben hat.


Hier wieder die sehr interessanten Links, bei denen man mehr über die momentane Situation erfahren kann.

Instituto Vulcanológico de Canarias (facebook)

Actualidad Vulcánica de Canarias "AVCAN"

Instituto Geográfico Nacional "IGN"

Todogeologia (interessantes Forum über Vulkanologie der Kanaren)








Freitag 29.03.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 60 % - Luftdruck 1017 hPa

Hochleistungspilger
Drei Prozessionen an einem Tag

Die erste Prozession liegt schon hinter uns, die ging um 06:00 Uhr los und man schritt die vierzehn Kreuzstationen ab. - Anderthalb Stunden ist man da unterwegs, hinaus Richtung Tacande, dann eine kleine Pause, in welcher manche Pilger in einer Art Werkstatt verschwinden und dann mit einem Lächeln auf den Lippen und leicht gerötetem Gesicht wieder auftauchen. - Geistliches und Geistiges liegt hier oft nah zusammen, wobei mir der Wunsche eher nach einem frühen Kaffee geht. - Es ist aber schlecht auszubüchsen bei dieser frühen Prozession, es sind ja nicht mehr als vielleicht 70 Pilger, die sich das antun, und da würde man schnell merken, wenn ein paar Köpfe fehlen. - Das war früher, als alles anders war und nur manches besser viel leichter, als es die Bar von Ramón noch gab, direkt neben der Kirche, da war es möglich gleichzeitig pastoral präsent, aber dennoch in der Kneipe zu sein. - Ramón hat das irgendwann hingeschmissen, vor ein paar Jahren und keiner aus der Familie wollte den Betrieb übernehmen und so findet sich heute ein Bestattungsunternehmen dort, wo man früher Geistliches und Geistiges hervorragend vereinen konnte. - Ein Bestattungsinstitut anstatt Kneipe, vielleicht passender neben einer Kirche, allerdings ich stelle mir städtebauliche Progression anders vor. - Tagsüber ist wenig los, nachmittags Messe in Tajuya, und dann aber die große Prozession am Abend. - Mit allen Votivwagen die man satteln kann, fünf an der Zahl, zieht man dann durch den gesamten Ort und weil man bei uns eben gleich fünf verschiedene Figuren geschmückt präsentieren und verehren will, trägt man die nicht, sondern hat diese pragmatisch auf Fahrgestelle von VW-Käfern gepackt. - Anstatt der Karosserie kommt ein Aufbau drauf, welcher dann die Figur aufnimmt und von Stoffen verborgen sitzt dann ein Fahrer in dem Wagen, welcher versucht, trotz der sehr eingeschränkten Sicht niemanden über den Haufen zu fahren. - Im engen und steilen El Paso ist allerdings die Bremse das meistgefragte Element dieser klerikalen Flitzer, aber es gibt auch noch Haltestangen am oberen Aufbau und da jeder Wagen ja von Pilgern begleitet und geschoben und auch gehalten wird, ist es bislang noch nicht zu einer Massenkarambolage mit Heiligen gekommen. - Dieser sehenswerten Prozession, die so gegen 19:30 stattfindet schließt sich ein fast als makaber zu bezeichnendes Schauspiel statt, das "Santo Entierro" oder wie es auf deutsch heißt, das heilige Begräbnis. - Dabei wird die Statue des Sohn Gottes, der hier bereits als Toter gezeigt wird von Trägern in wiegendem Schritt in die Kirche getragen und schließlich vor dem Altar allen Besuchern der Kirche noch mal präsentiert. - Dann schließlich hebt man den Körper auf eine Empore, wo bereits ein Sarg wartet und zwei weitere Helfer übernehmen nun die Statue und legen diese, nach mehrmaligen Heben und Senken schließlich in den Sarg. - Nun kommt der besondere Punkt, jetzt schlägt man den Sargdeckel mit Wucht zu, und wenn alles richtig synchronisiert wurde, dann schlägt gleichzeitig mit dem Zuwerfen des Sargdeckels ein hinter einem Tuch versteckter Junge kräftig auf eine ganz große Trommel, so dass alle Pilger in der Kirche richtig erschrecken. - Jeder kennt das eigentlich, dennoch zucken alle immer wieder, Spontanität in der katholischen Kirche kann ganz lustige Wege nehmen. - Das war aber noch nicht alles, nun kommt noch die dritte Prozession, die so genannte "Stille Prozession", ein viel kleinerer Zug macht sich erneut auf den Weg durch die Stadt, aber eben schweigend, in der man auch den Sieben Schmerzen Marias gedenkt. - So kann man den Tag ganz auf katholisch verbringen und unser Pfarrer kann wieder mal zeigen, was er doch noch für eine Kondition hat, aber wie gesagt, es läuft weniger rund in der Pilgerschar, seit dem die Kneipe neben der Kirche einem Bestattungsinstitut gewichen ist.









Donnerstag 28.03.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 22,2 Grad - niedrigste Temperatur 12,8 Grad

Eine Männerfreundschaft wird das nicht
Bleiben wir beim Asphalt und möglichen Kollateralschäden

Im Mai 2011 war das, ein paar Tage vor den Kommunalwahlen, da fand diese denkwürdige Versammlung der Bürgerplattform gegen die Asphaltwerke im Aridanetal in der Casa de la Cultura El Pasos statt. - Man hatte nicht nur die Bürger eingeladen, sondern auch die Politiker und forderte die gekommenen auch auf, sich doch öffentlich zu äußern, wie sie denn zu den Asphaltwerken stehen würden. - Die Coalición Canaria kam gar nicht, von der Partido Popular nur Noelia aus Los Llanos, die anderen Parteien waren allesamt vertreten und alle, einschließlich Noelia García gaben schließlich schriftlich ihr Versprechen, sich gegen den Betrieb dieser Anlagen einzusetzen. - Das war bereits denkwürdig genug, und auch ein kluger Zug der Bürgerplattform, so nahe an den Wahlen benehmen sich Politiker meist sehr komisch und sind auch bereit, auf die Forderungen der Bürger einzugehen. - Leider hat sich im weiteren Verlauf herausgestellt, dass Papier äußerst geduldig sein kann, wir müssen feststellen, dass die Bürgermeisterin von Los Llanos ihr Versprechen nicht mit wirklicher Inbrunst vorantreibt, sondern man könnte besser meinen, sie arbeite sogar eher für den Betrieb dieser Anlagen. - Aber noch etwas geschah an dem Abend, der stimmgewaltige Sprecher der Bürgerplattform Vicente Ramos erklärte den interessierten Zuhörern im Saal, dass es nicht nur komisch zugeht bei der Verteilung der Installationsgenehmigung, sondern dass es auch handfeste Interessen einiger Politiker gab, genau dort ein Industriegebiet zu erstellen. - Teile des Landes dort, wo heute das Industriegebiet und auch das Asphaltwerk steht, die gehörten der Familie des Antonio Castro Cordobez, bis vor kurzem noch Parteichef der Coalición Canaria für La Palma und immer noch Parlamentspräsident des Gobierno de Canarias. - Ein extrem einflussreicher Mann, und der Sprecher der Bürgerplattform nahm kein Blatt vor den Mund, sondern nannte auch Ross und Reiter. - Die Presse griff das auf am kommenden Tag und Antonio Castro fühlte sich beleidigt und entehrt, und wie macht man das so, wenn man sich stark und unantastbar hält, man geht vor Gericht. - So geschah das dann auch, Antonio Castro Cordobez klagte Vicente Ramos wegen Beleidigung und Rufschädigung an, nur folgte das Gericht nicht den Ansichten Antonio Castros, sondern meinte, es wäre eine Informationsveranstaltung gewesen auf der diese Worte und Kritik gefallen wäre und das reiche nicht aus, um als Rufschädigung zu gelten. - Was macht man wenn man sich unantastbar fühlt, man geht in Berufung und nun ist erneut ein Urteil gesprochen worden und der Rekurs von Antonio Castro ist auch abgewiesen worden. - Sehr ausführlich erklärt dort die Audiencia Provincial den Unterschied zwischen Information und Beleidigung und Rufschädigung, und es sei eben Information gewesen und sonst nichts. - Einmal atmet natürlich Vicente Ramos privat auf, es ist nicht so schön mit einer Klage gegen sich die Tage zu verbringen, aber auch deuten nun viele Zeichen darauf hin, dass die Zeit der Unantastbaren vielleicht hier doch vorbei sein könnte, nachdem man früher auch das Gefühl nicht losewerden konnte, da werden einige sogar noch von der Justiz geschützt. - Chapeau Vincente Ramos, gut gebrüllt und weiter so! - Hier ein Artikel darüber in der Zeitschrift La Voz de La Palma und auch die Links auf die beiden Urteile.

Unter El Hierro gehen die Beben weiter, auch wenn sich immer wieder Phasen einmischen, in welchen die Beben nicht so stark sind. - Man könnte fast eine rhythmische Angelegenheit daraus machen und in dem Forum "todogeología" hat man sich auch mal die Mühe gemacht und alle Seismogramme aus dem März zusammengelegt, und da kann man dann ganz gut erkennen, auf welcher Trommel Rumpelstilzchen spielt. - Die große Trommel immer mal wieder und in dem gleichen Forum wird auch die interessante Theorie diskutiert, dass diese starken Beben auch mit der Mondphase zu tun haben könnten, und gestern, am Tag mit den kräftigsten Magnituden, da war Vollmond. - Man muss das aber nicht als Beweis gleich sehen, kann auch Zufall sein, aber in der Landwirtschaft kennen wir ja auch die unterschiedlichen Bewegungen der Flüssigkeiten in den Pflanzen und auch in der Erde bei Vollmond. - Was in dieser neuen Phase der vulkanischen Krise auffällt ist, dass die Zahl der Beben nicht unbedingt größer ist als in den anderen Phasen, aber die Beben stärker sind und so die freigesetzte Energie in den letzten zehn Tagen viel schneller angestiegen ist als noch in den anderen Phasen mit verstärkter Aktivität. - Und doch hat man die Beben auf La Palma gespürt, es haben sich so viele Zeugen gemeldet und die werden sich sicher nicht alle irren, nachdem ich es angezweifelt habe, dass man die Beben hier spüren konnte. - Ich bin wohl eifersüchtig, weil ich die nicht gespürt habe, weil ich so ein unsensibler Klotz bin, der erst ab Stärke 5 etwas mitbekommt…




Im Mai 2011, rechts im Bild Vicente Ramos, gerade unterschreibt "Loli" - Dolores Padilla, die Bürgermeisterin El Pasos, dass Sie sich gegen den Betrieb der Asphaltwerke einsetzen wird, und dieses Versprechen hat diese Dame auch gehalten




Donnerstag 28.03.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1012 hPa

Verkehrte Welt
Zweites Asphaltwerk durchgewunken

Die Zeitung "El Día", mit ihrem neuen Frontmann auf La Palma Victor Martín sind meist äußerst gut informiert, so dass man diese heutige Meldung auf jeden Fall ernst nehmen sollte.- Demnach hat man im Cabildo Insular bereits letzte Woche Grünes Licht gegeben, nachdem auch bereits das Rathaus von Los Llanos im Juli 2012 den Antrag der Firma "Unsaspa" positiv weitergereicht hat. - Genauere Hintergründe sind in dem Artikel nicht erwähnt, und auch steht eine Aussage der Bürgerplattform gegen die Asphaltwerke im Aridanetal noch aus, so dass bislang dieser Artikel von Victor Martín zunächst mal ziemlich alleine in der Presselandschaft steht. - Dabei hatten wir alle gedacht, dass das zweite Asphaltwerk gar nicht das Problem sei, denn der neue Flächennutzungsplan der Gemeinde Los Llanos schließt ja solche Schwerindustrie komplett aus und nach unserer Rechnung stellte das zweite Asphaltwerk den Antrag erst nach Inkrafttreten des lokalen Flächennutzungsplanes. - Sollte die Meldung in "El Día" aber richtig sein, und wir zweifeln eigentlich nicht an Ausführungen Victor Martins, dann kommt das zur absoluten Unzeit und rückt Fragen in den Mittelpunkt, die man sich bislang gar nicht gestellt hat. - Aus dem Cabildo Insular kommen seit Monaten Signale, dass man längst bereit ist andere Lösungen für die Standorte solcher Schwerindustrie zu finden, als eben in den Wohngebieten rund um den Callejón de la Gata, wo im Umkreis von 2.000 Metern mehr als 7.000 Menschen wohnen und so von der spanischen Gesetzgebung her eigentlich gar keine solche Industrie aufgestellt werden dürfte. - Gleich zwei Asphaltwerke dort, das ist ein Erbe der Megalomanie an Infrastrukturmaßnahmen, welche man noch vor ein paar Jahren plante, mit neuer Südumfahrung und der Autobahn von Santa Cruz nach Los Llanos, und wäre das alles so gekommen wie vor der profunden Krise geplant, dann hätten diese beiden Asphaltwerke dort natürlich auch noch einen netten Standortvorteil und reichlich Arbeit gehabt. - Nun kommt aber weder die Autobahn, noch hat man Geld für die Südumfahrung, so dass man sich wirklich fragt, was will man denn eigentlich mit den zwei Asphaltwerken dort im Industriegebiet von Los Llanos. - Große Fragezeichen stellen sich da einfach denkenden Mitbürgern wieder in den Weg, und der Bürgerplattform gegen diese gesundheitsgefährdenden Betriebe geht die Arbeit ganz sicherlich nicht aus, wo es nun wieder gegen zwei Asphaltwerke zu gehen scheint, wo wir doch eigentlich schon sicher waren, dass das zweite Werk gar keine Chance hat.

Auf El Hierro hat man für den westlichen Teil der Insel nun doch die vulkanische Ampel von Grün auf Gelb gesetzt, nach der Serie der schweren Beben mit Magnituden von bis zu 4,6. - Einige Steinschläge haben dort stattgefunden aber es wurden keine weiteren Beschädigungen an Häusern oder Infrastrukturen gemeldet. - Einige Straßen hat man vorsichtshalber gesperrt, so wie man das im Sommer 2011 auch bereits gemacht hatte. - Seit gestern Abend gab es keine Erdstöße mehr, welche die Magnitude von 4 überschritten haben, aber die Erdbeben gehen weiter, heute früh am Morgen mit einer Serie von Beben zwischen 3,1 und 3,7. - Hier diskutiert man immer noch, ob man denn die starken Beben von gestern Nachmittag hier auf La Palma nun gespürt hat oder nicht, denn einige behaupten dieses, die meisten allerdings haben nichts bemerkt, so dass man das fast ein bisschen in die Ecke sehr unterschiedlicher Aufnahmevermögens packen muss. - Ich für meinen Teil habe noch niemand direkt gesprochen, der die Beben selbst gespürt hat, aber jeder kennt jemanden, der es gespürt haben soll. - El Hierro hat seinen unberechenbaren Vulkan, wir basteln uns die Probleme selbst, wie man um die Asphaltgeschichte sehen kann, spannend bleibt es dort wie hier.



Mittwoch 27.03.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 62 % - Luftdruck 1009 hPa
Höchsttemperatur heute 20,9 Grad - niedrigste Temperatur 15,1 Grad

Geschüttelt und nicht gerührt
Erdbeben von El Hierro auch auf La Palma spürbar?

Kräftig rumpelt es vor der Westküste der Insel El Hierro, heute Nachmittag eine Serie von Beben über 4,0 mit dem kräftigsten um 15:08 mit einer Stärke von 4,6. - Das ist schon gewaltig und wenn man einigen Beobachtern glaubt, dann war dieses, und noch andere Beben über 4,0 auch bei uns auf La Palma spürbar. - Ich muss zugeben, niemand aus unserer Familie hat diese Beben bemerkt, wir haben natürlich auch nicht darauf geachtet. - 4,6 das ist auch die Stärke von welchen die Wissenschaftler der "Pevolca" ausgegangen sind, es ist verblüffend, welchen Treffer die da gelandet haben, und es ist auch noch das schwerste Beben seit dem Beginn der vulkanischen Krise El Hierros im Juli 2011. - Die "Pevolca" ist der "Comité Director del Plan de Protección Civil por Riesgo Volcánico" und das ist ein Gremium, besetzt aus Wissenschaftlern, Politikern und Sicherheitskräften, und die sind dafür verantwortlich, welche Maßnahmen denn in den gefährdeten Gebieten eingeleitet werden. - Aus einer Pressemitteilung gestern geht hervor, dass die "Pevolca" keine Maßnahmen im Moment einleitet, und auch die vulkanische Ampel für die Insel oder die Westküste nicht von Grün auf Gelb gesetzt wird. - Man erwarte keine zeitnahe Eruption, also muss auch nichts verändert werden an der Lage der vulkanischen Ampel. - Hier kommt es auch gleich wieder zum Streit der verschiedenen Institute, welche sich um die kanarische Vulkanologie kümmern, denn die Mitarbeiter der kanarischen "Involcan" sind da anderer Meinung und man müsse wohl die Ampel auf Gelb stellen. - Das staatliche "IGN" (Instituto Geográfico Nacional) schließt sich wiederum der Entscheidung der "Pevolca" an, die Polemik ist also auch hier wieder gesät. - Das war vor anderthalb Jahren auch nicht anders, bis heute geht ja noch der Streit zwischen den Diensten, gab es nun mehrere Eruptionen oder nicht, und die Frage bleibt weiterhin offen. - Von El Hierro werden Steinschläge an Steilküsten gemeldet, ansonsten hört man sehr wenig von der Insel, auch in den sozialen Netzen, das ist hier ganz anders auf La Palma, da geht es rund, nachdem einige gemeldet hatten, man hätte ein Beben auf der Insel gespürt. - Zunächst hieß es sogar, es hätte ein Beben bei uns gegeben, aber das ist definitiv falsch, nur kann man eben die stärkeren Beben unter El Hierro auch auf unserem Seismographen erkennen und muss schon genau hinsehen, dass es sich um ferne Beben handelt. - Unser Seismograph zeichnet allerdings seit 15:00 Uhr gar nicht mehr auf, vielleicht hat der sich so erschreckt, dass plötzlich was los war, dass er die Arbeit eingestellt hat. - Die Lage der schwersten Erdstöße vor und unter El Hierro wandern nun ein wenig nach Süden aus, so dass die meisten Epizentren nicht mehr nordwestlich der Insel liegen, sondern komplett im Westen, man kann also richtig verfolgen, wie die Bewegungen des Magma dort sind. - Eigentlich sagt man ja, Erdbeben dieser Stärken sind geeignet den Boden so weit aufzubrechen, dass das Magma dann abfließen kann, aber davon gibt es noch kein Zeugnis, sondern weiterhin immer wiederkehrende seismische Ereignisse von über 4,0. - Auch sehr bemerkenswert die Bodendeformationen im westlichen Teil der Insel, also dort, wo die Beben stattfinden hat sich die Insel zum Teil bis zu zehn Zentimeter innerhalb ein paar Tagen gehoben, auch das ein starkes Anzeichen dafür, dass Magma dort sich bewegt und einen Ausweg sucht den Druck geringer werden zu lassen. - Auch wenn sich die Institute nicht einig sind, wie viele Eruptionen denn inzwischen stattgefunden haben, müssen jedoch alle der These zustimmen, dass bislang die Eruption oder Eruptionen nicht genügt haben den Druck des Magma so weit abgesenkt zu haben, damit der Untergrund unserer Nachbarinsel wieder zur Ruhe kommt.

Hier nun einige sehr interessante Links, bei denen man mehr über die momentane Situation erfahren kann.

Instituto Vulcanológico de Canarias "Involcan" (facebook)

Actualidad Vulcánica de Canarias "AVCAN"

Instituto Geográfico Nacional "IGN"

Todogeologia (interessantes Forum über Vulkanologie der Kanaren)











Mittwoch 27.03.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 74 % - Luftdruck 1010 hPa

Holprig am Anfang, geschmeidig im Abgang
La Palma hat den Umgang mit Kreuzfahrttouristen gelernt

Für einige Dinge brauchen wir ein bisschen länger, aber dafür kommen ab und zu sogar nachhaltige Angelegenheiten dabei raus. - Seit ein paar Jahren nun besuchen uns in der Wintersaison immer mehr Kreuzfahrtschiffe, und bringen so immer mehr Tagesurlauber auf die Insel. - Anfänglich konnten wir überhaupt nichts mit diesen blassen Engländern anfangen, es gab sogar so etwas wie eine unterschwellige feindliche Stimmung gegenüber diesen Besuchern, und immer stand der Vorwurf im Raum: Die bringen uns doch gar nichts, die benutzen nur unsere Toiletten und ziehen dann wieder ab. - Das mag in manchen Fällen sogar stimmen, aber der Kreuzfahrttourismus hat sich gewandelt und wir auch ein bisschen, so dass wir heute in der Lage sind, diesen kurzzeitigen Besuchern eine große Anzahl an Ausflügen anzubieten, oder wer nur in der Hauptstadt bummeln will, der kann das inzwischen sogar am Sonntag mit offenen Läden tun. - Unser Lernprozess ging über den Geldbeutel, denn die anfängliche Schelte, die würden doch kein Geld bei uns ausgeben, die prallte an den viel zu oft geschlossenen Läden ab und inzwischen hat man begriffen, wenn man Geld verdienen will, dann muss man seinem Gegenüber die Möglichkeit geben, dieses auch auszugeben. - Der Lernprozess geht sogar so weit, dass inzwischen manche Etablissements in Santa Cruz zwei verschiedene Speisekarten haben, und von Kreuzfahrtpublikum andere, natürlich höhere Preise fordern, als von dem sonstigen Publikum. - Das ist natürlich nicht die feine Art, hat man aber eben von anderen Destinationen gelernt, bringt aber eben nicht nur diese eine Branche in Verruf, sondern könnte über die ganze Insel einen unangenehmen Ruf stülpen. - Man rudert aber auch schon wieder zurück, da gab und gibt es durchaus auch Einsicht, um ein paar schnelle Euro mehr zu verdienen einen schlechten Ruf zu riskieren, das ist weder smart, noch nachhaltig. - Mit dem breiter werdenden Spektrum an Kreuzfahrtpublikum konnte man auch die aktiven Angebote auf der Insel öffnen, denn waren es früher meist nur weißbeinige Engländer am Rollator gebunden, so sind Kreuzfahrer heute ganz normale Urlauber, welche eben diese neue Art des Reisens vorziehen. - Und diesen Urlaubern kann man eben auch interessante Ausflüge verkaufen, die ziehen dann auch aktiv und mit offenen Augen und Ohren über die Insel und nehmen starke Eindrücke mit. - Da verdienen dann auch die Organisatoren und Führer und Busfahrer daran, und nicht nur das, sondern wir empfehlen dabei diese Insel ganz vielen Menschen und diese Besucher tragen das sogar noch an ihre Freunde und Bekannte weiter. - Ein besseres Werbemedium kann man eigentlich gar nicht betreiben und wir selbst haben es bereits des Öfteren erlebt, dass wir Urlauber bei uns begrüßen durften, die uns mal per Kreuzfahrtschiff einen Tag lang besucht haben, einen Ausflug dabei unternahmen und spontan beschlossen, diese Insel erneut und dann mit mehr Zeit eingehend zu ergründen. - Man hat sich inzwischen aneinander gewöhnt, wir können mit diesen vielen Besuchern besser umgehen, wir sind smarter geworden könnte man auch sagen, und begegnen diesen Gästen inzwischen auf Augenhöhe. - Stolz nennt man erneut die gestiegenen Zahlen, sowohl was die Anzahl der Schiffe angeht, und auch die Gesamtzahl der Passagiere, welcher dieser Insel die Chance gewährt haben, sich von seiner besten Seite zu zeigen. - 159 Kreuzfahrtschiffe erwartet man in diesem Jahr, gegenüber 138 im vergangenen Jahr, das macht 213.000 Passagiere gegenüber 183.000 im Jahr 2012. - Auch daran kann man feststellen, dass die Reedereien mit uns zufrieden sein müssen, sonst kämen eben nicht mehr, sondern weniger Schiffe.




Aus dem Archiv...




Dienstag 26.03.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1012 hPa
Höchsttemperatur heute 20,1 Grad - niedrigste Temperatur 11,8 Grad

Plaudereien am Asphaltkamin
Was wird wenn die Bürgermeisterin die Betriebsgenehmigung erteilt?

Alles rein hypothetisch, der Druck auf Noelia García ist sicherlich groß, und in der Coalición Canaria nahen Presse erscheint wöchentlich ein Artikel in dem steht, dass man nun die Betriebsgenehmigung erteilen muss, aber das sind Presseerklärungen der Anwälte des Betreibers, und das kann man nicht wirklich ernst nehmen. - Dennoch kann es gut sein, dass die Bürgermeisterin dem Druck erliegt, und die Betriebsgenehmigung für die Anlage im Callejón de la Gata erteilt. - Erste mögliche Maßnahmen wäre eine einstweilige Verfügung gegen diese Betriebsgenehmigung, allerdings müsste man dann eine noch zu bestimmende Summe als Sicherheit hinterlegen, und das kann sich die Bürgerplattform gegen die Asphaltwerke nicht leisten. - Was man aber machen würde ist wohl Anzeige gegen die Bürgermeisterin oder den zuständigen Stadtrat stellen, da es nach der Meinung der Plataforma und deren Anwalt Felipe Campos nach dem Urteil des Verwaltungsgerichtes eine Straftat wäre, diese Betriebsgenehmigung zu erteilen. - Dann ist auch noch die Frage offen, was denn aus dem Konkursverfahren der Firma wird, denn im Moment zieht dort ein Konkursverwalter die Fäden und der müsste dann bestimmen, was mit dem Werk geschieht. - Dann müsste man auch noch sehen, für welche Arbeiten man denn überhaupt Asphalt braucht, denn schließlich produziert die Konkurrenz Lopesan in der Gemeinde Fuencaliente ebenfalls Asphalt. - Nächstes Fragezeichen bestände in der Lokalpolitik, denn wir gehen sicher davon aus, dass die Erteilung einer Betriebsgenehmigung seitens der Bürgermeisterin dazu führen würde, dass ihr Koalitionspartner PSOE und in führender Form der stellvertretende Bürgermeister Chema de Vargas dann den Pakt aufkündigen würde. - Damit könnte Noelia García ihren Posten verlieren und nach einem Misstrauensantrag die Coalición Canaria wieder den Bürgermeister stellen. - Die CC (Coalición Canaria) hat 10 Sitze im Rathaus, die PP (Partido Popular) deren 8 und die Sozialisten der PSC/PSOE deren 3. - Wenn also der Pakt aufgekündigt werden sollte, dann muss man annehmen, dass die CC eine "moción de censura" also einen Misstrauensantrag stellt und wenn dann jeder sich selbst wählt, dann wäre Juan Ramón Marín erneut Bürgermeister der Stadt Los Llanos. - Aber man darf doch in der Lokalpolitik auch mal ganz böse denken, man kann wohl den Pakt aufkündigen, dann aber beim Misstrauensvotum dennoch für Noelia García stimmen, um eben zu verhindern, dass die Coalición Canaria wieder ans Ruder kommt. - Damit wäre dann die PP in Minderheit an der Regierung und müsste für jeden einzelnen Punkt und Entscheidung die Zustimmung der drei Räte der Sozialisten erkämpfen, oder man entsinnt sich auf einen Pakt PP und CC, was aber nach der momentanen Stimmung eher unwahrscheinlich ist. - Mir ist auch klar, dass der Vorschlag den Pakt aufzukündigen und dennoch Noelia wieder zur Bürgermeisterin zu wählen ein nicht wirklich landläufiges Manöver wäre, aber wenn die Coalición Canaria wieder ans Ruder kommt, dann haben wir in Sachen Asphaltwerk auch nichts gewonnen und die Gemeinde Los Llanos sowieso nicht. - Das ist alles aber reine Spekulation, vielleicht überrascht uns ja die Bürgermeisterin positiv und vielleicht kommt ja auch noch aus der Inselregierung der vermittelnde Vorstoß, dass man doch endlich ein anderes Gelände auf der Insel vorhält, in welchem solche Industrie betrieben werden könnte.




Ein Bild aus dem Jahr 2011 nach den Wahlen. - Die Bürgermeisterin im Gespräch mit dem Pfarrer, der nun Oppositionschef Juan Ramón Marín neben den beiden Ministranten, und José María de Vargas, im Hintergrund hinter dem, ich nehme an Messdiener im weißen Gewand




Dienstag 26.03.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1012 hPa

Skandal oder Rache?
Vorgänge um das Heim für geistig Behinderte weiterhin ungeklärt

Die Zeitung "El Día" steht im Mittelpunkt um die Anklagen gegen den nun Ex-Direktor des Heimes für geistig Behinderte in Los Llanos und veröffentlicht nun einen klugen Arbeitsnachweis über die letzten beiden Wochen. - Es ist längst nicht mehr klar, ob es sich bei den Anklagen über eventuelle Misshandlungen von Insassen des Heimes um Wahrheiten handelt, oder von Ex-Angestellten gestreute Unterstellungen sind, die Halbwahrheiten bunt ausgeschmückt zu einen Skandal hochpeitschen wollen. - Die Zeitung "El Día" hat sich wohl Zeit gelassen und auch Mühe gegeben die Vorgänge dort plastisch darzustellen, allerdings beruhen die Anklagen über den eventuellen Missbrauch in der Tat auf Aussagen von Ex-Angestellten. - Darüber hinaus gibt es mehrere Aussagen von Familienangehörigen, die auch nicht zufrieden waren mit der Betreuung ihrer Kinder oder Verwandten, allerdings lässt sich aus Unzufriedenheit über mögliche schlechte Betreuung noch keine Misshandlung basteln, auch nicht in einer wohl aufgeheizten Stimmung. - Was auch interessant ist in dem Arbeitsnachweis der Zeitung "El Día" ist, dass es nicht das Cabildo Insular war, welches die Öffentlichkeit über die Vorgängen informieren wollte, sondern das auf Druck der Zeitung geschehen ist, da die von Ex-Mitarbeitern informiert wurden, dass es den Vorwurf wegen Misshandlungen und auch die Untersuchungen gegen den ehemaligen Direktor gibt. - Erst nachdem klar war, dass die Zeitung "El Día" darüber schreiben würde, war man geneigt seitens des Cabildo Insular die Vorgänge zu veröffentlichen. - Sicher ist es zu verstehen, dass man das nicht vor einer echten Klärung an die Öffentlichkeit tragen will, auf der anderen Seite ist es angesichts der Vorwürfe schon mindestens fahrlässig, die Öffentlichkeit oder zumindest die Angehörigen der Insassen nicht verständigt zu haben. - Oder wollte man genau das vermeiden, was jetzt geschehen ist, nämlich die Vorverurteilung des Ex-Direktors, der bereits seines Amtes enthoben wurde und damit bereits zum Sündenbock erklärt wurde? - Dabei ist noch nicht einmal Anklage erhoben worden, sondern es liegt lediglich ein Bericht der Inselregierung beim Staatsanwalt, und der soll dann entscheiden, ob es genügend Hinweise dafür gibt, eine Anklage wegen Misshandlung zu erheben oder auch nicht. - Vielleicht hätte man das wirklich auf stiller Ebene abhandeln sollen, die Aussagen von ehemaligen Angestellten gelten nicht immer als beste Quellen, aber es ist unmöglich von außen dort Bewertungen anzustellen, nur die jetzigen Angestellten könnten klares Licht in die Angelegenheit bringen. - Aus der Ecke hat man noch nichts gehört, was uns ein bisschen verwundert, aber man sollte natürlich auch nicht den Untersuchungen der Staatsanwaltschaft vorgreifen, die wohl sicherlich stattfinden werden, angesichts der Schwere der Vorwürfe und auch des großen Medieninteresses wgen. - Freunde und Bekannte des Ex-Direktors melden sich in Foren auch zu Worte und bescheinigen dem Beschuldigten einen hervorragenden Leumund, in der ganzen Angelegenheit weiß man wirklich nicht mehr woran man ist, aber eines ist sicher schon klar, der Ruf des modernsten Zentrums auf La Palma für die Betreuung von geistig Behinderten Menschen ist komplett ruiniert. - Hexenjagd oder endlich ein aufgedeckter Skandal, nur ganz wenige haben den Schlüssel zur Wahrheit dort in der Hand und alleine die Tatsache, dass die Zeitung "El Día" nun chronologisch aufführt, wie sich das alles abgespielt hat zeichnet ja auch das Bild von der wachsenden Unsicherheit über die Bewertung der Vorgänge und dass man sich überhaupt nicht mehr sicher ist, was denn nun wirklich dort vorgefallen ist. - Aufklärung ist dringend erforderlich und diese Aufklärung sollte wohl wirklich von außen geschehen, ohne Mediendruck und ostentative Empörung dienstbereiter Politiker, und so ist der Anruf der Staatsanwaltschaft auf Tenerife wohl der richtige Weg in dieser Angelegenheit, bei der nicht nur der Ruf und die Zukunft des Ex-Direktors des Heims auf dem Spiel stehen, sondern auch der mediale und gesellschaftlicher Umgang mit Halbwissen und Vermutungen.



Montag 25.03.2013 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 47 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 18,9 Grad - niedrigste Temperatur 12,4 Grad

Kurz
Dreimal Polizei, Wetter und El Hierro

Ob man das Mundraub nennen darf? - Auf Tenerife, genauer gesagt in der Gemeinde Granadilla de Abona hat ein Mann auf einem landwirtschaftlichen Betrieb 5.000 Eier geklaut. - Ein Eierdieb also, und leider verrät uns die kleine Pressemeldung nicht, wie er denn die Eier da wegbekommen hat und auch nicht, was er denn damit machen wollte. - Verkaufen nehmen wir mal an, oder die größte Tortilla der Welt oder wollte er sich einen guten Vorrat anlegen für noch härtere Zeiten? - Immer wieder erleben wir es auch hier, dass in der Landwirtschaft geklaut wird, Avocados, Zitrus und beim Biobauern um die Ecke, da fehlen auch öfter mal Salatköpfe und andere leckere Dinge. - Biodiebe, was es nicht alles gibt.

Auch wieder auf Tenerife, das nächste Fundstück aus dem Polizeibericht. - Dort bricht ein Mann in ein Haus ein, in dem er auf die Hilfe eines Schlossers zurückgreift. - Der ruft dort an, sagt er habe sich ausgeschlossen und bittet den Schlosser das Schloss zu öffnen, und dann räumt der in Ruhe die Bude aus. - 1.800 Euro war die Beute, und wer den Schlosser bezahlt hat, das ist leider auch nicht Teil der Pressemeldung.

Dritter Polizeibericht kommt aus La Palma und der ist weniger lustig, aber erfolgreich zu nennen. - In Santa Cruz kam es zwischen zwei Männern zu einem Streit auf der Straße und als einer der Männer sich daraufhin in einen Hauseingang flüchten will, zieht der andere eine kleine Sichel und hält diese dem Opfer an den Hals. - Etwa eine Stunde lang ging das so, Polizei und Rettungskräfte waren schnell vor Ort und einem Agenten der Guardia Civil und einer Bekannten des Täters gelang es schließlich den Aggressor davon zu überzeugen, dass es keinen Sinn hat diese Aktion weiter zu führen. - Schließlich gab der Mann auf, wurde festgenommen und der Bedrohte ins Krankenhaus gebracht. - Nicht, weil er von der Sichel verletzt war, sondern einen Schock hatte von der Stunde in Todesangst. - Um was es bei dem Streit ging das wird uns nicht berichtet, und Chapeau an den Polizisten und an die Frau, welche wohl Schlimmeres verhindert haben. - Die Leute sind verrückt…

Die kommenden Tage wird es wärmer, auch wenn wir immer noch nicht wieder zu alter Stärke mit Hochdruck zurückgefunden haben. - Den ganzen März geht das schon so, nur ist jetzt nicht mehr mit Regen zu rechnen, den wir auch reichlich in diesem Monat gehabt haben. - Da so gut wie überhaupt kein Wind weht, bewölkt es sich tagsüber ab Nachmittag, das sind von der Insel selbst produzierte Wolken, welche wegen des fehlenden Windes nicht die Sperrschicht zwischen 800 und 1.200 Meter Höhe durchbrechen können und sich so mit der trockene Luft darüber verbinden können. - Für die kommenden Tage allerdings dürfte wieder etwas Wind aufkommen und wir so in den Genuss von besserem Wetter kommen.

Unter El Hierro bebt es weiterhin gewaltig, ein Beben der Stärke 4,1 wurde inzwischen gemeldet, und reihenweise Beben mit Magnituden zwischen 3 und 4. - Nicht wirklich gemütlich geht es da im Moment zu, allerdings ist der Westen der Insel so gut wie nicht besiedelt und die Epizentren der meisten Beben liegen inzwischen 15 Kilometer vor der Nordwestküste der Insel. - Die Insel füllt sich nun erneut mit Wissenschaftlern und auch mit Pressemenschen, so wie das auch im Jahr 2011 schon war, jeder möchte eine eventuelle Eruption mitbekommen. - Das "Involcan" (Instituto Vulcanológico de Canarias) entsendet gleich fünf Wissenschaftler auf die Insel, die sollen die Gasemissionen messen, welche auch sehr gute weitere Anhaltspunkte liefern können, was denn da so los ist unter der Insel. - "El Hierro ist die jüngste der Kanareninsel und wächst immer noch", so die kurze Ausführung eines Wissenschaftlers, und diese Phasen der erhöhten vulkanischen Aktivität gehören zu diesem Prozess einfach dazu. - Eine ebenso simple, wie überzeugende Erklärung, aber nicht hundertprozentig beruhigend…




Die Lage der Beben vor der Insel El Hierro der letzten drei Tage




Montag 25.03.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1013 hPa

El Hierro wieder im Blickpunkt
Erdbeben nehmen in Zahl und Stärke zu

Wir hier hätten hier nur ein kleines politisches Erdbeben zu melden, in Tazacorte schmeißt der Vizebürgermeister hin, nachdem er vom lokalpolitischen Alltag zermürbt keinen anderen Weg mehr sieht, als das hinter sich zu lassen. - In Tazacorte regiert eine Koalition der Sozialisten mit den Bürgerlichen der Partido Popular, und Pachi Hernández von der PP gibt sein Amt nun auf und macht damit Platz für Francesca Acosta Pérez, welche die neue Nummer zwei der Gemeinde hinter der taffen Bürgermeisterin Carmen Acosta von den Sozialisten werden wird. - El Hierro hat größere Probleme, die Zahl der Erbeben ist weiter angestiegen und auch die Hypozentren bewegen sich leicht nach oben, das heißt, dort wo das Magma die Erdkruste aufbricht, diese Zone kommt näher an die Oberfläche und in den üblichen Foren und Webseiten ist man schon gar nicht mehr weit davon entfernt, von einer möglichen kommenden Eruption zu sprechen. - Das ist zwar alles noch sehr hypothetisch, es kann sich auch alles wieder beruhigen und das Magma wieder absinken, aber die momentanen Parameter zeichnen eigentlich ein anderes Bild. - Auch die Bodendeformationen haben wieder zugenommen und man spricht inzwischen nicht mehr davon, dass es eine weitere Episode an eruptive Ereignissen unter El Hierro gibt, sondern man nennt das eine neue Phase der Geschehnisse unter El Hierro, da es eben signifikante Änderungen des Normalzustandes gibt. - Die Epizentren zeigen auch eine klare Tendenz in den Westen der Insel und seit ein paar Tagen auch schon darüber hinaus, so dass man eher von einer erneuten Eruption unter Wasser ausgehen möchte, als eine auf dem Land. - Heute morgen kurz vor sechs gab es dann auch bereits ein Beben der Stärke 4,0 und wir erinnern uns an die erste und einzig bewiesene Eruption vor El Hierro im Oktober 2011, da waren es auch einige Beben dieser Stärke, welche letztendlich dafür gesorgt haben, dass der Weg für das Magma Richtung Oberfläche frei gemacht wurde. - Muss aber nicht sein, und die allerneuesten Grafiken zeigen auch bereits wieder eine kleine Beruhigung der seismischen Tätigkeit, aber alle Beobachter sind sich soweit einig, dass es sich um eine neue und durchaus kritische Phase unter der Insel El Hierro handelt und dass man die Beobachtung dieser Phänomene wieder verstärken muss, nachdem man sich eigentlich bereits daran gewöhnen wollte, dass unter El Hierro das Magma immer weiter vor sich hinbrodelt. - Es gab immer mal wieder Episoden der erhöhten seismischen Aktivität, auch nach dem offiziell erklärten Ende der ersten eruptiven Phase im März 2012, aber das ist die erste "seismische Krise" unter El Hierro, in welcher die Zahl und eben auch besonders die Intensität der Erbeben stark an den Oktober 2011 erinnern lassen. - Wissenschaftliche Meinungen über die Ereignisse der letzten Tage sind kaum zu hören, man möchte gerne noch weiter beobachten wie die Messwerte sich entwickeln, dabei wäre es eigentlich gerade jetzt interessant wissenschaftliche Meinungen zu hören und nicht Bewertungen nach den Ereignissen. - Aber das hat man eben bereits als Lehre aus der vulkanischen Tätigkeit unter El Hierro gezogen, dass nichts so kommen muss wie man das eigentlich erwartet und alle gerade komplett neu lernen müssen, wie sich denn der Vulkanismus auf den Kanaren auch darstellen kann. - Es bleibt äußerst spannend unter und vor der Küste El Hierros, unsere kleine Nachbarinsel kommt nicht wirklich zur Ruhe und ist öfter in den Zeitungen, als ihnen eigentlich lieb ist.




Heutiger Arbeitsnachweis Rumpelstilzchens unter El Hierro




Die Zahl der Beben seit Beginn der "Krise" im Juli 2011. - Diese Grafiken stammen vom "IGN" Instituto Geográfico Nacional




Sonntag 24.03.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 43 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 20,1 Grad - niedrigste Temperatur 12,6 Grad

Ein Sonntag zwischen Bett und Sofa
Für die Muse ist die Muße ein Muss

So schlecht ist das gar nicht mit der Neuen Rechtschreibung, man kann immerhin Dank der "Esses" nun einem Ausländer klar machen, wann ein Vokal kurz zu sprechen ist, und wann lang. - Meine Musen liegen heute bereits den ganzen Tag auf dem Sofa und treiben Muße, vielleicht auch ein bisschen Buße, (Busse sind mehrere große Fahrzeuge zur Personenbeförderung) denn gestern Abend waren die noch weg, bis in die Grauen des Morgens. - Ein Brunch ist eigentlich etwas Anderes, nicht wenn es anstatt des Frühstücks bereits das Mittagessen gibt, aber wir können ja mal so tun, zumindest hört sich das doch progressiver an als Familienmittagessen. - Zunächst haben wir nur die Butter und die Milch von unserem Frühstück wieder in den Kühlschrank gepackt, dann auch das Brot weggeräumt, irgendwann auch die Marmelade und schließlich auch den frischen Orangensaft, der eigentlich Schwung in den Tag bringen sollte, denn alle zehn Minuten umrühren, damit sich da das Fruchtfleisch nicht absetzt, das ist auch anstrengend. - Irgendwann dann zehn Minuten vor dem Mittagessen haben wir den Frühstückstisch dann ganz abgeräumt und sind gleich zu vollendeten Tatsachen übergegangen, kein Frühstück, sondern ein Mittagstück, fast schon ein Nachmittagsstück. - Aber gute Laune herrscht vor im weiblichen Lager, auch bei den Katzen, die werden nun wieder zusätzlich gefüttert, da will sich jemand beliebt machen. - Ich höre meiner älteren Tochter gerne dabei zu, wie sie mir die Unterschiede des Nachtlebens Las Palmas und La Palmas erklärt, verstehe das zwar nicht richtig, weil ich vor 35 Jahren das letzte Mal in einem Ort gewesen bin, den man Diskothek nennt, bin aber dennoch stolz, dass meine erwachsene Tochter sich die Zeit nimmt, mir etwas zu erklären. - Ich glaube ich war sowieso nur ein einziges Mal in einer Diskothek, musste den Ort aber gleich wieder verlassen, ich hatte das Gefühl in einen Raum mit akustischer Kriegsführung geraten zu sein, in dem man sich auch noch spastisch bewegen sollte und es keinen Sinn hatte, über den Sinn des Lebens zu diskutieren. - In Las Palmas ist alles viel größer, ich wäre da nicht drauf gekommen, und schrecklich voll muss es gestern Abend in den üblichen Etablissements der Metropole Los Llanos gewesen sein, da wohl alle palmerischen Studenten im Moment wieder auf der Insel sind und natürlich am Samstagabend nicht in der elterlichen Stube hocken können. - Die jüngere, nicht die kleinere Schwester, die wurde schlichtweg zwangsverpflichtet einfach mitzukommen, wir sollten uns keine Sorgen machen, schließlich sei sie doch in Begleitung eines Erwachsenen und deutete dabei auch sich selbst. - Manchmal könnte ich mich ohrfeigen, dass es unser Erziehungsziel war, die zu selbstbewussten und unabhängigen Wesen zu machen, wie wird das nur erst werden, wenn man mir irgendwann den Rücken schrubben muss und die Windeln tauschen. - Keine negativen Gedanken heute, geht auch gar nicht, meine atheistische Frau trägt seit vorgestern ein Bild vom Papst Franz in der Geldbörse, das hat uns der Pfarrer als Fleißbildchen überreicht, denn der argentinische Pontifex scheint ja einer zu sein der menschelt, und wer die Geschichte von Franz von Assisi kennt, der darf da schon einiges erwarten. - Eine helle Freude bereitet mir das, meine Frau jetzt damit aufzuziehen, ein Bild vom Papst in der Geldbörse, aber keines von mir. - Na gut, dem Anspruch kann ich ja auch gar nicht genügen, wer sich solcher Konkurrenz aussetzt, der ist selbst Schuld. - Ich werde mal wieder zu den Musen im Wohnzimmer gehen, fragen ob ich denen noch was zu Trinken bringen kann, die Füße massieren, oder was noch anliegt den restlichen Tag, nur noch Muße, oder muss einer wieder weg heute Nacht und wir lassen das mit dem Montagmorgenfrühstück lieber gleich sein. - Na ja, ein bisschen blass sind die noch, vielleicht gibt es heute ja einen Familienabend und wenn ich ganz großes Glück habe, dann schicken die mich später noch Pizza oder einen Döner holen, dann kann ich noch kurz bei Franzi und Wilson ein bisschen unterkriechen, einen Nispero trinken und einen tiefen Schluck Muße zu mir nehmen, bis ich wieder los muss. - Familiensonntage zwischen Bett und Sofa, wenn es die nicht schon gäbe, man müsste sie erfinden.



Sonntag 24.03.2013 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1012 hPa

Breña Alta erfindet den Bauernmarkt
Bio heißt jetzt Produkte ohne Rückstände

Breña Alta schreibt mit seinem "Agromercado sin residuos" Geschichte, so trägt man das in die geduldige Presse hinaus und die gibt das gerne weiter, gerade so als würde man in Breña Alta Bio und Bauernmarkt erst erfinden. - Ist natürlich nicht so, auch wenn es kein Alter Hut ist, und sicherlich das Vorhaben dort in San Pedro äußerst löblich ist, in fast jeder Gemeinde gibt es inzwischen einen Bauernmarkt und das schon seit vielen Jahren und fast überall sind auch Bio-Landwirte vertreten. - Das Rad ist bereits erfunden und so verwundert es etwas, warum man derart auf die Trommel haut. - Das Weltbiosphärenreservatssiegel taucht hier nun auch wieder auf, da liegt vielleicht der Unterschied zu den anderen Märkten, die auf Siegel und Neuerfindungen unter anderen Namen verzichten, sondern einfach nur ehrliche Produkte anbieten. - Interessant ist auch der Versuch um die Begriffe "Bio" und "Ecológico" herum zu kommen und man deshalb diese interessante Geschichte mit den "Produkten ohne Rückstände" erfunden hat. - Man kommt damit halt um die Registrierung bei der "CRAE" (Consejo Regulador de la Agricultura Ecológica) herum, die strenge wie undurchsichtige Behörde welche das beliebte Siegel verleiht und man damit seine Produkte als "Bio" oder eben "Ecológicos" vertreiben darf. - Man kontrolliert sich selbst in Breña Alta, mag sicherlich auch in Ordnung sein, allerdings löst man so natürlich die strengen Standards auf, obwohl selbst im Sektor die "CRAE" nicht ganz ohne Kritik dasteht. - Das, was die da machen und samstags an dem schönen und neu gestalteten Platz rund um den Parque de Los Álamos anbieten, das ist schon alles wunderbar und zielt natürlich genau auf unseren, so von der Globalisierung wunden Nerv und rückt lokale Produkte und Produzenten noch deutlicher in den Vordergrund. - Schade natürlich, dass die momentane Krise ein bisschen dagegenhält gegen die schnellere Entwicklung der lokalen Ideen, denn das Obst und Gemüse aus dem globalen Angebot im Supermarkt ist meist doch noch billiger, selbst wenn man den Zwischenhandel ausschließt, wie das eben auf Bauernmärkten so der Fall ist. - Auf der andern Seite muss man aber auch wieder sagen, vielleicht haben wir diese Entwicklung sogar zum Teil der Krise zu "verdanken", denn gerade jetzt entwickelt man eben wieder Strategien und setzt neue Hoffnung in die lokale Landwirtschaft, weil eben die fehlenden Arbeitsalternativen die Leute wieder auf die Scholle zwingen. - Es ist nicht immer ganz leicht dort zwischen Ursache und Wirkung zu unterscheiden, aber für den Erfolg ist es eigentlich auch gleichgültig. - Ein bisschen dick auf den Putz haut man schon in San Pedro, aber Klappern gehört zum Geschäft und vielleicht erleben wir ja damit auch eine neue Marketingrevolution, das ein bisschen meist schnarchig daherkommende Gelaber um lokale Produkte darf ja auch mal bunt, laut und schrill daherkommen. - Wie hieß das früher immer, wir haben den besseren Wein, aber die Italiener die schöneren Etiketten, von mir aus auch anders herum, da scheiden sich mit Sicherheit die Geister, aber wenn es was nutzt, dem Radieschen ein Weltbiosphärenreservatssiegel umzuhängen, dann soll uns das nur Recht sein, wofür haben wir das denn sonst. - Also, eine neue Adresse in der Speisekammer der lokalen Produkte, Samstag, San Pedro, Parque de Los Álamos, passt doch ganz gut auf dem Rückweg von Lidl ins Aridanetal, so für das lokale gute Gewissen…



Samstag 23.03.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 20 % - Luftdruck 1011 hPa
Höchsttemperatur heute 22,2 Grad - niedrigste Temperatur 13,2 Grad

Ostersaison
Inexistent

Der CIT-Tedote ist ein sehr rühriger Verband von Gewerbetreibenden, welche allesamt etwas mit Tourismus zu tun haben. - Der CIT-Tedote betreibt auch die Tourismusinformationen in Los Llanos, Puerto Naos, El Paso und Los Cancajos, ist also jederzeit auch am Puls des Besuchers. - Darüber hinaus sind fast alle Hotels dieser Insel Mitglieder bei dem Verband, man ist also auch bestens informiert, was die Belegung angeht. - Eine traurige Meldung kommt allerdings in diesem Jahr auf uns zu, das Ostergeschäft ist praktisch inexistent, nachdem früher, Sie wissen schon, als alles anders war, und nur manches besser, die meisten Hotels auf den Kanaren für die Osterwoche oder zumindest das Osterwochenende die Fahne mit der Aufschrift "ocupado" heraushängen konnten. - Das war auf den anderen Inseln immer schon mehr als hier bei uns auf La Palma, aber vor ein paar Jahren meldete man noch Auslastungen in der Osterwoche von über 80% und nun unter 50%. - Das Ostergeschäft hier gehörte nicht wirklich in die Hände des internationalen Tourismus, jedoch müssen wir auch hier negative Zahlen für dieses Frühjahr nennen, zumindest gegenüber dem gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. - Allerdings muss ich hinzufügen, dass die Zahlen im letzten Frühjahr sehr gut waren. - Was hier das Ostergeschäft ausgemacht hat, das sind die Besucher vom Festland, von den anderen Kanareninseln, und nun halten Sie sich fest, die Wochendendler von der Insel selbst. - Wir haben das auch schon erlebt, als das neue Hotel im Süden aufgemacht hat, da sind wir ja auch eine Woche hin, mal Urlaub von der Insel auf der Insel, und am Wochenende dann hatten wir das Gefühl, plötzlich mitten in El Pasllanos zu sein, da das Hotel plötzlich voll war mit Leuten von der Insel. - Das alles läuft nicht mehr wirklich beklagt man sich, und die Ursache liegt natürlich auf der Hand, viele haben keine Arbeit mehr und müssen sparen und diejenigen, welche Arbeit haben und eigentlich auch genügend Geld, die trauen sich nicht das auszugeben, aus Angst vor noch schlechteren Zeiten. - Ganz schlimm hat es das Hotel Sol in Puerto Naos erwischt, von dort meldet man nur eine Belegung von 38% in der Osterwoche, allerdings muss man hier auch dazusagen, das hat was mit der immer noch vorhandenen Baustelle an der Uferpromenade zu tun. - Allerdings sind die Belästigungen durch diese Baustelle bei weitem nicht mehr so schlimm wie noch am Anfang, aber das hat dem Hotel sehr geschadet. - Bald sind die aber dort fertig und dann können wir nur hoffen, dass dieses Hotel wieder deutlich effizienter betrieben werden kann, als das im Moment der Fall ist. - Kein Ostergeschäft mehr, eigentlich hatten wir das mit dem Zusammenbruch des nationalen Tourismus schon so erwartet, wenn es dann aber eintrifft, dann schmerzt auch eine erwartete Ohrfeige genau so wie die unerwartete, wenn nicht sogar noch schlimmer. - Auf den anderen Inseln ist es nicht ganz so schlimm, aber das hat was mit der besseren Erreichbarkeit zu tun, da fliegen deutlich mehr Flugzeuge zu anderen Preisen, als man uns vom Festland aus bedient. - Wenn wir Ostern schon jammern im Tourismus, dann wird der Sommer grausam werden, oder als alte Tourismusregel: Jammert der Hotelier bereits im März, dann wird der Rest des Jahres ein Scherz…



Freitag 22.03.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 20,6 Grad - niedrigste Temperatur 14,5 Grad

Freitagabendsammlung
Es werde Licht, dicker Rums unter El Hierro und ab morgen ist die Familie wieder komplett

Heute morgen hatten wir ein einhundertfünfzigjähriges Jubiläum, und nun schließt sich noch eines an, welches 120 Jahre auf dem Buckel hat. - Seit dem Jahr 1893 gibt es auf La Palma elektrisches Licht, und damit früher als in vielen anderen Regionen und dazu gibt es eine Ausstellung in der Casa Salazar mit dem Namen: "La memoria encendida" - Die erhellte Erinnerung. - Genau übersetzt würde es heißen, die entzündete Erinnerung, aber das ist missverständlich, hört sich ja fast an wie eine Krankheit im Bregen. - Und damals, vor 120 Jahren, da war La Palma eine einhundertprozent Grüne Insel, denn der Strom, welcher dann die Straßenlaternen von Santa Cruz beleuchtete, der kam von dem Wasserkraftwerk "El Electrón" welches oberhalb der Hauptstadt das Wasser des "Barranco del Rio" nutzte, um eben Strom zu produzieren. - Heute sieht das ein bisschen anders aus, heute haben wir wieder Nachholbedarf in Sachen Energiegewinnung und Nachhaltigkeit, was in einhundertzwanzig Jahren doch so alles passieren kann…

Unter El Hierro spielt Rumpelstilzchen unschöne Spiele, weil einfach keiner weiß, was dort vorgeht. - Zunächst wieder Schwarmbeben, einen Tag und eine Nacht lang, dann beruhigt sich alles wieder, dann erneut Schwarmbeben und schließlich gestern Nacht gegen 22:50 dann ein heftiger Erdstoß von 3,8 welcher auch von der Bevölkerung gespürt wurde. - Die meisten Beben sind unter der Stärke in welcher Menschen diese wahrnehmen können, aber 3,8 da fängt dann doch das Bett an zu zittern und die Bewohner werden wieder einmal kräftig daran erinnert, dass unter der Insel das Magma immer noch nicht weiß, wohin der Weg denn gehen soll und wie man wieder Ruhe findet.

Ein Fundstück habe ich noch zu bieten, eines der Sorte, die dümmsten Gauner der Welt. - Auf Tenerife spielt das Stück, dort wurde bei einem jungen Mann, welcher die Wohnung voll mit Marihuana-Pflanzen hatte, von dreisten Dieben einfach welche dieser Pflanzen gestohlen. - Und was macht der Trottel, ja, Sie ahnen es bereits, der geht zur Polizei und zeigt das an, hat aber noch weitere fünfzig Pflanzen in einem anderen Zimmer und das entgeht der Polizei nicht. - So merke man, wenn Strolche, Strolchen etwas klauen, dann freut sich die Polizei meist diebisch.

Die Osterwoche wird herrlich, nicht nur das Wetter macht uns guten Laune, die nächsten Tage lassen wunderbares Wetter auf uns zukommen und wir haben hier die noch größere Freude, dass wir die kommenden zehn Tage die gesamte Familie wieder komplett haben. - Eine Woche sind zwar nur Ferien, aber die werden wir uns bestens gestalten. - Die eine hat schon frei, die andere sitzt gerade noch im Hörsaal, nimmt aber morgen in aller Frühe den ersten Flieger nach La Palma und ich darf dann bereits um nullachthundert am Flughafen sein. - Das Frühstück findet dann hier statt, eingekauft haben wir bereits, Körbeweise, wenn die arme, halb verhungerte Studentin kommt, dann sind wir immer ein paar Tage vorher bereits auf der Suche in den Supermärkten nach irgendwelchen Dingen, welche dem Besuch besonders gefallen könnten. - Die andere Tochter hält uns dann immer für verrückt, so viel kann doch gar niemand essen und Kopfschütteln ist dabei nur die geringste Geste, welche wir erfahren dürfen. - Aber so sind Eltern nun mal und ich schwöre, wenn die auch erst weg ist und dann uns besuchen kommt, dann sind wir ganz genau so, das bekommt man aus Eltern einfach nicht mehr heraus. - Morgen gibt es wohl keine Morgennachrichten, ich habe viel zu tun…




Kleine Schwarmbeben und dann ein dicker Rums kurz vor 23:00 Uhr. - Diese Grafiken stellt wie immer das Instituto Geográfico Nacional zur Verfügung




Freitag 22.03.2013 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 2 mm - Luftfeuchte 62 % - Luftdruck 1012 hPa

150 Jahre Lorbeerbäume auf der Plaza in Los Llanos
Wenn Bäume sprechen könnten

Gestern feierte man in Los Llanos nicht nur die einstimmige Verabschiedung des Haushaltes 2013, ein erneuter Sparhaushalt mit 16,3 Millionen Euro. - Wir hätten gerne andere Zahlen vorgelegt, so bescheiden kommt inzwischen die Bürgermeisterin daher, und man feiert als großen Sieg die Einsparung von 30.000 Euro im neuen Haushalt bei den Personalkosten, die nun auf 9,3 Millionen sinken… So viel zum weltlichen Tagesgeschehen, da ist der einhundertfünfzigjährige Geburtstag der Lorbeerbäume auf der Plaza doch das weitaus interessantere Geschehen. - Mächtig stehen sie da die Bäume und haben gegenüber dem Rathaus bereits viele Haushalte verabschieden sehen, Königreiche untergehen, Republiken wachsen und wieder vergehen sehen und schließlich auch wie die Demokratie endlich Einzug gehalten hat. - 1863 hat man die Bäume dort gepflanzt, das weiß man noch ganz genau aus den Aufzeichnungen und die Plaza wäre heute für uns doch gar nicht vorstellbar ohne diese Bäume, die gehören deutlich zum Stadtbild und wohl auch zum Charakter dieser Stadt. - Seit vielen Generationen beginnt das Leben unter den Lorbeerbäumen der Plaza, wenn man die Säuglinge zur Taufe in die Kirche trägt und das geht dann bis zum letzten Weg, auch die Särge werden an den Lorbeerbäumen vorbei in die Kirche getragen, ein reichlich nachhaltiger Baum könnte man auch ein bisschen sarkastisch formulieren. - Als Schattenspender für junge Fußballkünstler, die ohne Gottesfurcht die Kirche als Torwand benutzen, und auch den alten Männern vor dem Casino bieten diese mächtigen Bäume die notwendige Kühle in der Mittagszeit, bevor man sich zur mehr oder weniger verdienten Siesta zurückzieht. - Hitzige Debatten wurden 150 Jahre lang ebenso unter diesen Bäumen geführt wie romantische Liebesschwüre gesäuselt, ohne diese Bäume ist Los Llanos nicht vorstellbar, einfach nicht komplett. - Unten an der Allee hat man die Lorbeerbäume nun gerade wieder beschnitten, eine radikale wie notwendige Geschichte, so an die alle zehn Jahre lang, und dann sieht das für ein paar Wochen richtig fremd und komisch aus, gerade so als hätte irgendjemand das Dach des Hauses angehoben und man stände nun schutzlos vor der Mittagssonne oder auch dem Winterregen da. - Für die Suppe taugt er nicht, es ist schließlich nicht der Laurus nobilis, sondern es handelt sich im den Laurus indica, dessen Blätter viel weniger aromatisch sind und früher schätze man das Holz hier auf den Inseln, genau so wie auf Madeira und den Azoren als wunderbares Bauholz, man sprach sogar vom "Kanarischen Mahagonie", aber heute werden die Abschnitte dieses noblen Gewächses nur noch als Kaminholz verwertet. - Wer den Ausdruck "emblematische Pflanze" wirklich mal als gelungen anbringen will, der nimmt das für die Lorbeerbäume und Los Llanos und liegt dabei sicherlich komplett richtig. - In El Paso sind es die Kiefern, oder vielleicht eher noch genau diese eine Kiefer, die an die 800 Jahre alte Kiefer an der Wallfahrtskirche die nach dem Baum heißt, und der Jungfrauengeschichte dabei, und in Los Llanos, ein bisschen jünger und vielleicht auch ein bisschen aufgeklärter sind es die Lorbeerbäume, ohne die man sich die Geschichte dieser Stadt gar nicht mehr vorstellen kann.




Auch für die neuere Geschichte halten die Bäume als Dach her, hier eine der Kundgebungen gegen die Aufstellung der Asphaltwerke im Aridandetal




Donnerstag 21.03.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 31 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 21,8 Grad - niedrigste Temperatur 11,8 Grad

Wir fliegen auf La Palma
Air Berlin schaltet Winterflugplan frei und man hofft auf einen täglichen Flug nach Madrid

An den Sommer wagen wir ja kaum zu denken, nur noch vier Charter aus Deutschland nach La Palma, so wenige gab es im Sommer noch nie und jeder der uns dann besuchen will, der sollte schon mal seine Tickets klar machen. - Irgendwie hoffen wir zwar immer noch auf einen plötzlichen Vernunftschub, aber wirklich glauben tun wir schon nicht mehr dran. - Aber es gibt Hoffnung auf der Ebene der Flugverbindungen von und nach Madrid, da arbeitet man inzwischen sogar schon mit der Unterstützung des Gobierno de Canarias dran, täglich eine Maschine von und nach La Palma zu bekommen. - Das wäre dann auch eine gute Nachricht für den Tourismus, denn jeden Tag eine Maschine, da tun sich dann plötzlich viele neue Möglichkeiten auf, die Chartergesellschaften zu umgehen. - Allerdings muss die Regierung in Madrid da noch mitmachen, es geht hierbei um die Anerkennung dieser Flugverbindung als "OSP" (Obligación de Servicio Público), was dann zur Folge hätte, dass diese Route bedient werden muss, auch wenn es sich von der Auslastung her nicht lohnt. - Damit sich das für die Fluggesellschaft trotzdem rechnet, wird subventioniert, für die Fluggesellschaft eine Aufforderung Geld zu drucken, für den Insulaner super, für den spanischen Steuerzahler eine Ohrfeige. - Auch müssen die Europäer da zustimmen, denn man darf ja nicht einfach eine Fluggesellschaft subventionieren, aber ich kenne diese Prozedur natürlich nicht genau, es wäre schließlich auch die erste Fluglinie auf die Kanaren, welche einer solchen Pflicht unterliegt. - Ein altbekannter Mann kümmert sich besonders um dieses Anliegen und hat das zur "Chefsache" erklärt, obwohl er eigentlich gar kein Chef mehr ist. - José Luis Perestelo, Ex-Inselpräsident und Ex-Abgeordneter für die Coalición Canaria im Madrid ist beim letzten Stühlerücken der Partei hier irgendwie übersehen oder übergangen worden, macht sich aber dennoch nützlich, in dem er eben dieses Vorhaben vorantreibt. - Sollte das wirklich funktionieren, dann soll eine Maschine am Tag von und nach La Palma fliegen und sogar ein Höchstpreis festgesetzt werden, allerdings heißt das immer noch nicht, dass wir dann zum Schnäppchenpreis nach Madrid fliegen können, aber eben immerhin jeden Tag und dass auch damit zu rechnen ist, dass immer Plätze frei sind. - Ein Argument bringt man auch immer wieder an, die Insel Menorca, die hat sogar gleich zwei Flüge täglich nach Madrid unter der Reglung der "OSP" und die haben 95.000 Einwohner, wir 84.000, da sind wir doch mit der Forderung nach einer Maschine sogar noch im bescheidenen Bereich. - Aber Vorsicht, die Balearen werden von der Partido Popular regiert, also die Gleichen, welche in Madrid in absoluter Mehrheit am Drücker sind und die Kanaren von einer wilden und unglücklichen Koalition von PSC/PSOE und Coalición Canaria. - Wir wissen also noch nicht was draus wird und freuen uns jetzt erst mal mit der Air Berlin, die über das Drehkreuz Berlin am Freitag wieder Destinationen anbietet, welche wir bereits deutlich vermisst haben. - Die Schweizer und die Österreicher dürfen wieder jubeln, La Palma rückt erneut näher, Zürich, Wien und Salzburg stehen auf der Liste, sowie aus Deutschland Düsseldorf, Köln, natürlich Berlin, Nürnberg, Karlsruhe, München, Saarbrücken und Stuttgart. - Die beiden großen Fragezeichen sind noch Hamburg und Hannover, ob uns denn da die Air Berlin gar keine Verbindungen mehr schenken will. - Wer also jetzt schon weiß, wann er im Winter kann, der sollte sich dranmachen, und wer sein Traumhaus reservieren will, nur zu. HIER geht es zu den Flugplänen nach La Palma.



Donnerstag 21.03.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 12 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1012 hPa

Studieren wird für viele noch teurer
Cabildo Insular streicht Zuzahlungen für Studentenheime

Wer bislang von La Palma aus nach Tenerife oder Gran Canaria zum Studieren gegangen ist, und in einem der Studentenwohnheime der Universität gewohnt hat, der bekam einen monatlichen Zuschuss von rund 200 Euro. - Wohnen und Essen, das schlägt dort in den Heimen mit knapp 600 Euro ins Kontor, davon übernahm die Inselregierung ein Drittel und ab dem kommenden Studienjahr 2013/2014 fallen diese Hilfen, so wie man liest, ersatzlos weg. - 233 Studenten bekommen bislang diese Hilfe, die seit dem Jahr 1998 gewährt wird, wir erinnern uns, das war die Zeit in vollster spanischer Blüte, oder sagen wir mal aufgepumpt von der sinnlichen Megalomanie, welche der kleine Diktator José María Aznar seinerzeit angeordnet hat. - Viel ist davon nicht übrig geblieben, außer Bauchweh, und man müsste mal hingehen und zusammenzählen, was denn in den letzten Jahren alles für Hilfen, Subventionen oder Vergünstigungen gestrichen wurden. - Aber das macht schlechte Laune und die wollen wir nicht haben, also nehmen wir weiter jeden Schritt zurück in die Mittelmäßigkeit bewusst hin und gucken mal, wie das weitergeht. - Diese Hilfen für die Studenten, welche nun wegfallen, die bekam jeder Student, ganz egal ob die Eltern reich waren oder nicht, und auch ganz egal, ob die Noten des Studenten gut, oder er ein fauler Hund war. - Insofern argumentiert man damit, dass man eben jetzt nur noch auf die staatlichen Hilfen zurückgreifen kann und da spielen beide Faktoren eine Rolle, wenn die Eltern zu viel verdienen, gibt es keine "becas" und wenn die Noten nicht stimmen, dann auch nicht. - Nun wird man mal abwarten müssen, wie denn die Studenten und ihre Familien sich das zurechtbiegen können, da sind sicher Fälle dabei, da kann man sich nicht einfach 200 Euro im Monat irgendwo her basteln. - Schlimmstenfalls war es das dann mit dem Studienbegehren, so unken bereits einige Kommentare und Spanien bewegt sich noch weiter in Richtung der Ungerechtigkeit, dass eben nur noch wohlhabende Menschen ihre Kinder auf die Universität schicken können. - Man muss allerdings auch klar hinzufügen, diese Hilfen für die Wohnheime, die hat bislang nur das Cabildo Insular de La Palma verteilt, von den anderen Inseln gab es diese Hilfen nicht, die mussten halt bislang auch zusehen, wie sie zurecht kommen. - Von den Gemeinden gibt es auch meist Geld für die Studenten, das sind dann Hilfen, für die Heimflüge, damit zu Ostern und zu Weihnachten die Familien komplett sind. - Diese Hilfen gibt es weiterhin von den Gemeinden, allerdings ist man auch dort bemüht, die Zuwendungen zu minimieren, der Sparzwang ist omnipotent und wirklich nicht mehr zu übersehen. - Da haben wir ja Glück gehabt, unserer Tochter zieht man keine Hilfen ab, die hat nie welche bekommen…




Studentenfutter, Originalaufnahme, selbst gemachte Arepas...




Mittwoch 20.03.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1012 hPa
Höchsttemperatur heute 21,8 Grad - niedrigste Temperatur 11,7 Grad

Heiß diskutiertes Tagesthema
Die Vorfälle im Heim für geistig behinderte Menschen

Vor ein paar Tage berichteten wir bereits darüber, und seit dem hört man hier in der Öffentlichkeit nicht mehr auf, darüber zu diskutieren. - Wobei es weniger Neuigkeiten oder Klarheiten gibt als Meinungen, und wenn man über behinderte Kinder spricht, dann bleiben die Emotionen auch nicht außen vor, sondern wir berühren ja die allerverletzlichsten unserer Mitbürger. - Fakten gibt es auch. - Der beschuldigte Direktor ist nicht mehr am Arbeiten dort, ein Gesandter der Inselregierung hat nun die Leitung des Heimes in Los Llanos übernommen. - Die Firma, welche das Heim hier betreut ist auch noch für zwei weitere Einrichtungen auf den Kanaren verantwortlich und der Vertrag mit der Inselregierung läuft noch für ein Jahr. - Der Direktor hat sich wohl gegenüber der Zeitung "El Día" per E-Mail geäußert und dort behauptet, alle Maßnahmen die dort getroffen wurden in der Behandlung der Insassen seien korrekt abgelaufen und nach den bestehenden Vorschriften druchgeführt. - Inzwischen ist auch ein Video veröffentlicht worden, in welchem die Mutter einer zwanzigjährigen Autistin die Heimleitung anklagt, allerdings werden dort keine "smoking guns" präsentiert, sondern die Mutter beklagt sich über die allgemeine schlechte Behandlung ihrer Tochter dort und dass sich ihr Kind dort nicht wohlgefühlt hätte und wohl über die Maßen sediert worden wäre. - Auch bezeichnet sie das Heim als Gefängnis, allerdings sind diese Heime auch so ausgelegt, dass von außen niemand reinkommt, und auch die dort betreuten Menschen nicht einfach hinausgelangen können. - Und es gibt auch in der Betreuung von geistig behinderten Menschen Maßnahmen wie Ruhigstellungen und Fesselungen, eben um zu verhindern, dass der Insasse sich selbst oder andere verletzt. - Darüber muss Buch geführt werden und es wird nicht nur interessant, sondern sicherlich ganz notwendig sein, das alles ganz genau zu analysieren, um niemanden Schaden zuzufügen, auch nicht dem jetzt verdächtigten Direktor des Heimes. - In der "Stimme des Volkes" ist das immer schnell und einfach, das sind alles Verbrecher, die müssen bestraft werden, aber über wirkliche Beweisführung und darüber, ob denn das alles stimmt, was da behauptet wird, das fragen die wenigsten nach. - Auch muss man vorsichtig sein mit der Weiterleitung der Verantwortung an die Behörden, nicht immer und zwingend muss es politische Verantwortung, oder gar Schuld geben, es kommt eben drauf an, was man wusste und was einem zugetragen wurde. - So weiß man eben auch nicht, ab wann Anzeigen oder Hinweise auf eventuelle Demütigungen oder Misshandlungen an den Insassen des Heimes eingegangen sind. - Zwei Mitarbeiter des Sozialdienstes seien regelmäßig in das Heim gegangen und hätten nichts Negatives festgestellt, wobei es an anderer Stelle heißt, den beiden seien seit Jahren Beschwerden und Anzeigen rund um das Heim bekannt gewesen. - Auch werden immer wieder ehemalige Mitarbeiter des Heims zitiert, und da muss man auch aufpassen, meist sind die ja gar nicht gut zu sprechen auf die Heimleitung und wie hoch der Wahrheitsgehalt solcher Aussagen sist, das ist schwierig zu beurteilen. - Je heftiger diskutiert wird, um so kritischer wird es werden, die Wahrheit zu finden und jetzt mischen sich auch noch private Anwälte ein, von besorgten Eltern eingeschaltet. - Der Alltag in solchen Heimen ist den allermeisten Menschen überhaupt nicht geläufig, und dass es dort zu Übergriffen oder falschen Maßnahmen kommt, das wäre ja keine neue Geschichte. - Meist eben, weil das Personal überfordert ist oder einfach nur zu wenig, und allein über die Geschichte, dass man eben dieses Heim an einen privaten Betreiber übergeben hat lässt ja bereits die Vermutung zu, dass man dort Geld einsparen wollte. - Die Empörungswelle kocht immer noch hoch und in der Tat, mit den Schwächsten der Schwachen Schindluder zu treiben, das ist eine ganz miese Schiene, aber wo denn der betreuerische Alltag aufhört und die Falschbehandlung anfängt, diese Linie ziehen wohl auch die Interessenlagen auf ganz deutlich unterschiedlichen Ebenen. - Viel werden wir in den kommenden Wochen noch darüber sprechen und wohl vermuten, ob wir die Wahrheit jemals wirklich erfahren, das darf zumindest bezweifelt werden.



Mittwoch 20.03.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1013 hPa

Naturschutz oder Einkommensquelle
Der Vulkankegel des Teneguía rückt ins Interesse der Gemeinde

Wir müssen aufhören, immer nur negativ zu denken. - Wir können es ja zumindest man versuchen. - Gar nicht so lange her, da durften wir über die progressiven Methoden der Gemeinde Fuencaliente berichten, die sehr gewinnbringend ihre natürlichen Ressourcen auch als Einkommensquelle betrachtet und auf diese Art und Weise einen Teil des Gemeindehaushaltes bestreitet. - Man darf darüber geteilter Meinung sein, und sowieso wenn es sich dabei um Ressourcen nicht nur von lokaler Reichweite handelt, sondern im inselweiten Interesse stehen. - Gut, andere Gemeinden in anderen Ländern finanzieren sich durch Verkehrsstrafen, irgendwo her muss das Geld ja kommen, damit die Bürgersteige nicht endgültig hochgeklappt werden. - Jetzt dürfen wir den nächsten Versuch der Gemeinde Fuencaliente beobachten, Kasse mit den natürlichen Ressourcen der Umgebung zu machen. - Aber hatte ich am Anfang nicht gesagt, wir wollen die Dinge jetzt positiv angehen? - Also darum jetzt die andere Version. - In der Gemeinde Fuencaliente macht man sich Sorgen um die direkte Umgebung des Vulkans Teneguía, welcher im Jahr 1972 unter größter Anteilnahme ausgebrochen war. - Natürlich lockt der erloschene Vulkankegel ganz viele interessierte Besucher, und damit einher geht leider auch die Gefahr, dass die vielen Besucher die Gegend einfach zertrampeln und dadurch immer mehr Erosion entsteht. - Der Teneguía selbst steht zwar unter der Schutz eines Naturdenkmals, aber da der Berg zum allergrößten Teil Privatbesitz ist, kann die Gemeinde nicht eingreifen und dringend erforderliche Schutzmaßnahmen ergreifen. - Nun will man, (man wollte das vor vielen Jahren auch schon) einen Teil des Privatgeländes kaufen, und dann ein Besucherzentrum dort einrichten und die Besucherströme so leiten, dass die Gefahr für das Naturdenkmal Teneguía gebannt werden. - Wir sollten aber davon ausgehen, dass für den Eintritt sicherlich ein kleiner Obolus zu entrichten ist, aber man gönnt sich ja sonst nichts und wer kann schon von sich sagen, aktiv und nicht zyprisch an der Erhaltung eines Vulkanes teilgenommen zu haben. - Das weitere Wort hat der Kulturbeauftragte.

Gleich zwei Klaviere

Einmal ist immer das erste Mal, und so werden am heutigen Mittwoch zum ersten Mal beide Flügel der Stadttheater von Santa Cruz auf einer Bühne aufgestellt, und zwar im "Teatro Circo de Marte". Das hat es bisher nicht gegeben. Wenn du was erleben willst, was du noch nie erlebt hast, dann musst du etwas tun, was du noch nie getan hast. Quasi eine Uraufführung werden wir also erleben. Und einmal mehr entspringen die beiden Ausführenden dem regen deutsch-palmerischen Kulturaustausch.

Aziz Kortel ist in Istanbul geboren, lebt und arbeitet seit langer Zeit in Deutschland als Dirigent, Komponist und Pianist. In Kaiserslautern und Freiburg leitete er die Opernorchester, in Bayreuth den parallel zu den weltberühmten Opernfestspielen stattfindenden Liederkurs. Als Solist und Lehrer von Meisterklassen hat er die halben Welt bereist. Seit fast dreißig Jahren ist er als Klavierprofessor an der Hochschule für Musik in Freiburg tätig.

Katharina Kegler arbeitet als Dozentin an der selben Hochschule. Auch sie ist international als Solistin und Klavierbegleiterin auf vielen Bühnen zuhause. Aufmerksamen Fernsehzuschauern fiel sie vielleicht schon beim ARD-Wettbewerb Musik auf, wo sie offizielle Klavierbegleiterin ist.

Gespielt werden Werke für zwei Klaviere von Brahms, Schubert, Dvorak und Barber.

Beginn ist um 20.30 Uhr, der Eintritt beträgt krisenfeste € 10, Karten gibt es in ausreichender Stückzahl ab 19 Uhr an der Abendkasse, es bleibt also sogar noch Zeit für eine "Copita" und eine Tapa in der Calle Real. Der palmerische Opernfreundeverein ACAPO würde sich über einen regen Zuspruch freuen.




Dienstag 19.03.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1011 hPa
Höchsttemperatur heute 21,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,1 Grad

Der Masterplan -
- durchgefallen

Man kann nicht wirklich sagen, dass die Dinge uns hier im Moment flüssig von der Hand gehen. - Der Wurm steckt im Detail, aber nicht nur dort und , und nur das Wetter ist nun endlich wieder gut, und der wunderbare Bauknecht rückt wenigstens die Wäschefront wieder gerade. - Viele Probleme sind in den letzten Monaten, fast möchte man sagen Jahren aufgetaucht, und nun kommt auch noch heraus, dass eines der wichtigsten Planungspapiere für unsere Zukunft hier auf der Insel vom Gericht gestoppt wurde. - Wir sprechen vom "PIOLP", dem Plan Insular de Ordenación de la La Palma, dem Masterplan in dem steht, wo wir denn was auf der Insel machen können und wo was nicht, und alle lokalen Flächennutzungspläne mussten sich diesem Papier unterordnen und nun kommt das Tribunal Superior de Justicia de Canarias und sagt: Euer Papier gehört in die Tonne getreten, der Plan tritt nicht in Kraft. - Manch einer denkt sich nun, um so besser, der Plan hat mir eh nicht gefallen, und in der Tat sind in dem Plan auch Dinge aufgeführt, die einem nicht gefallen können. - Ich möchte nur erneut mal an die Autobahn erinnern, die taucht da wieder auf, auch wenn es inzwischen eigentlich nur noch lächerlich ist, darüber nachzudenken, da man selbst zum Blödsinn machen Geld braucht. - Jetzt werden sogar auf Tenerife schon die großen Bauvorhaben eingestellt, wir müssen uns hier lange Zeit keine Sorgen darum machen, dass jemand neue Verkehrswege baut, die niemand braucht. - Der Plan wäre aber auch der anderen Seite ganz wichtig endlich in Kraft zu treten, da man Planungssicherheit bei ganz vielen Projekten braucht, und diese eben nur mit einem gültigen Plan erreichen kann. - Die Inselregierung will nun auch sofort Rekurs gegen diese Entscheidung einlegen, weil man gar nicht einsehen will, den ganzen Plan zurückzuhalten, wo es doch nur um ein fehlendes Papier geht, um den akustischen Fingerabdruck rund um den Flughafen. - Man darf nun auch mit Elan fragen, was denn dieses Zusatzpapier am Inselplan ändert und da lautet die Antwort ganz klar gar nichts, aber es ist eben eine staatliche Vorschrift, dass dieser Bericht in den Plan eingearbeitet werden muss. - Hier sieht man sich nun natürlich bürokratisch angefressen, das sei doch nur eine Lappalie, ein "mechanisches" Problem, man muss diesen Bericht nachreichen, aber das darf doch nicht so weit gehen, dass man deswegen den gesamten Plan ungültig macht. - In der Tat scheint das komplett übertrieben, aber die haben wohl ihre Vorschriften und so stehen wir jetzt vor den Trümmern unseres großen Planes, weil uns ein kleines Ungeschickt ereilt hat. - In den anonymen Kommentaren wird das natürlich robuster bewertet, die seien alle unfähig, die müssen doch wissen wie das geht und wenn die so was nicht auf die Reihe bekommen, dann sollten sie abtreten und einen anderen Job machen. - Ich weiß nicht genau, ob man deswegen so ein Fass aufmachen sollte, und wer den Fehler begangen hat, den sollte man wohl eine Rüge erteilen, ansonsten muss der Plan wieder zurück in die Bearbeitung, und dann erneut verabschiedet werden, sollte der Rekurs nicht fruchten, und wir sind weiter wieder planlos unterwegs in unserem Inseluniversum. - Und by the way, wenn man den Plan schon wieder bearbeiten muss, dann kann man doch auch gleich noch reinmalen, wo denn unsere Schwerindustrie hin kann. - Ja, damit meine ich das Asphaltwerk, denn gerade noch vor kurzem hat man seitens des Cabildo Insular lamentiert, das hätte man versäumt. - Los, los, den akustischen Fingerabdruck und dann bin ich gespannt, wo die das Asphaltwerk hinpacken, wenn die es überhaupt wagen, diese heiße Kartoffel anzufassen.



Dienstag 19.03.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 2 mm - Luftfeuchte 84 % - Luftdruck 1009 hPa

Rumpelstilzchen ist wieder da
Seismische Aktivität unter El Hierro erneut sehr hoch

Seit gestern Nachmittag kündigen pausenlose Erdstöße unter der Insel El Hierro den nächsten Abschnitt der vulkanischen Vorgänge an, welche seit dem Juli des Jahres 2011 unsere kleine Nachbarinsel beschäftigen. - In einer ersten Stellungnahme bekräftigten die zuständigen Geologen, dass man sich überhaupt nicht überrascht zeigt von der neuerlichen Entwicklung, die vulkanische Aktivität unterhalb der Insel dauere an, und jederzeit kann es, trotz immer wieder langer Ruhephasen, zu erneuter erhöhter Aktivität kommen. - Gesagt haben das Carmen López vom Instituto Geográfico Nacional (IGN) und ähnlich auch Ramón Ortiz vom Consejo Superior de Investigaciones Científicas (CSIC), weitere Stimmen von Wissenschaftlern konnten wir in der Kürze der Ereignisse noch nicht finden, so wie es überhaupt sehr schwer geworden ist, von Spezialisten zu den Vorgängen unter der Insel El Hierro klare Aussagen zu bekommen. - Es läuft dort halt nicht nach den sonst für die Kanaren bekannten Schemen ab, die "vulkanologische Krise" dauert eigentlich bereits viel zu lange und man ist sich überhaupt nicht einig, wo das denn irgendwann mal hinführen soll, wenn es dann überhaupt ein spürbares Ergebnis haben soll. - Das Magma unter der Insel kommt einfach nicht zur Ruhe, scheint immer noch seinen Platz zu suchen und eine weitere Eruption kann man genau so wenig ausschließen wie das Gegenteil, was man aber auch bei dieser erneuten Episode nicht erkennen könnte ist, dass das Magma aufsteigen würde. - Es scheinen eher horizontale Bewegungen zu sein, so wie das in vielen, allerdings unrhythmisch auftretenden Episoden bereits vorher stattgefunden hat, und der einzige Schluss bislang daraus ist, die Geschichte unter El Hierro ist noch nicht zu Ende und alle Spezialisten gehen auch wieder in den Beobachtungsstatus über, für Bewertungen sind zu viele Unbekannte in diesem Spiel der Naturgewalten enthalten. - Die Bevölkerung der Insel scheint sich bereits daran gewöhnt zu haben, immer mal wieder im Mittelpunkt wissenschaftlichen Interesses zu stehen, obwohl man wohl gut auf derartigen Protagonismus verzichten könnte.

Hier kann ich endlich die neue Kontonummer der Bürgerplattform gegen die Asphaltwerke im Aridanetal veröffentlichen. - Wie Sie vielleicht mitbekommen haben gibt es die "Caja Canarias" nicht mehr, die sind von der "Caixa" geschluckt worden und gerade Ende letzter Woche sind die Umstellungen der Konten geschehen. - National kann man zwar immer noch auf die alte Kontonummer einzahlen, das wird dann automatisch weitergeleitet, aber international hat das wohl nicht funktioniert, hier muss man also ab sofort die neue Kontonummer verwenden.

Asociacion Plataforma En Contra La Instalacion De Plantas de Asfalto En El Valle Aridane
N.I.F. G 38995007
Código Cuenta: La Caixa
2100 7119 01 2200137899
Wenn Sie von Deutschland aus etwas überweisen möchten:
IBAN: ES80 2100 7119 01 2200137899
BIC / SWIFT: CAIXESBBXXX




Unterirdischer Gefühlszustand der Insel El Hierro, seit 14:20 Uhr ist wieder der "El Hierro-Shake" angesagt




Montag 18.03.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 7 mm - Luftfeuchte 84 % - Luftdruck 1007 hPa
Höchsttemperatur heute 17,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,9 Grad

Ungeheuerliche Vorwürfe
Misshandlung von geistig Behinderten in inseleigenem Heim angezeigt

Um das gleich klarzustellen, das Heim gehört der Inselregierung, die hat das im Jahr 2008 fertig stellen lassen und es ist damit auch gleichzeitig das modernste Haus welches zu dem Zweck der Betreuung von Behinderten zur Verfügung steht, aber den Betrieb dieses Heimes hat man an eine private Firma übergeben. - So muss man zunächst auch die Inselregierung aus dem direkten Vorwurf herausnehmen, denn die darf man nicht dafür verantwortlich machen, was ein privater Betreiber falsch macht. - Anders sieht es aus, wenn der Inselregierung bereits seit vielen Jahren bekannt sei, dass es dort in dem Heim mindestens zu Fehlverhalten seitens der Heimleitung gekommen ist. - Dieser Vorwurf steht auch im Raum, ist aber nicht bewiesen, also sollten wir damit auch sehr vorsichtig umgehen. - Was richtig ist, dass die Inselregierung von sich aus nun die Vorfälle beim Justizministerium angezeigt hat, mit einem sehr umfangreichen Bericht, damit die dann entscheiden können, ob es zu einer Anzeige wegen Misshandels kommt. - Konkret hat eine Familie bei der Inselregierung angezeigt, ihre geistig behinderte Tochter würde immer wieder misshandelt und man hätte auch bei anderen Mitinsassen das beobachten können. - Im Einzelnen wird berichtet von Einzelhaft, Fesselungen, übermäßige Sedierungen und als überschriftentauglich gar für die Gelbe Presse werden zwei Fälle genannt, welche einem einfach nur noch Ekel hervorrufen. - So soll vom Direktor des Heims, der Name wird sogar genannt in der Reportage in der Zeitung "El Día", einem Insassen seine eigene Notdurft ins Gesicht gerieben worden sein, als Erziehungsmaßnahme, damit er zukünftig aufs Klo geht, wenn er sich entleeren muss. - Ein anderer Fall lautet, man hätte einen Insassen mit eiskaltem Wasser übergossen, weil er "eingepieselt" hatte und nannte das auch eine Erziehungsmaßnahme. - Die Inselregierung hat, nachdem sie diese Vorwürfe kennen gelernt hat, extra eine Sachbearbeiterin darauf angesetzt, diese Vermutungen zu hinterfragen und nach mehreren Untersuchungen und Befragungen von Eltern und Angehörigen der Insassen sowie mit Ex-Mitarbeitern ist man wohl zu der Auffassung gekommen, dass diese Vorwürfe wahr sein müssen. - Davon sollte man ausgehen, wenn die Inselregierung sich so weit aus dem Fenster lehnt, diese Vorwürfe jetzt auch publik zu machen, denn nun gibt es keinen Weg mehr zurück. - So hat man auch bereits einstimmig auf politischer Ebene beschlossen, die Firma, welche das Heim betreibt, von der Aufgabe zu entbinden, ganz egal, ob nun Anklage wegen Missbrauches erhoben wird oder nicht, und zunächst den Betrieb selbst zu leiten. - Ob man später dann den Dienst wieder privatisiert, das weiß man jetzt noch nicht. - Vor dem Gesetz gelten die Beschuldigten natürlich immer noch als unschuldig und die werden auch die Möglichkeit erhalten ihre Version zu den Vorwürfen darzubringen, aber das fühlt sich alles gar nicht gut an und wir stehen hier mit herabgefallenem Kinn vor einem Fall, den wir vielleicht mal aus der Bösen Weiten Welt gehört haben und nun geschieht das mitten unter uns und wir müssen uns vielleicht auch sogar noch den Vorwurf selbst aufgeben, nicht schnell, oder genau genug hingesehen zu haben, nachdem es die ersten Hinweise gab. - Das kann ich natürlich nicht beurteilen, aber man wird noch viel sprechen jetzt darüber und auch die Privatisierungswut aller möglichen Dienste gerät so natürlich wieder sofort in die Diskussionslinie. - Ich möchte aber gerne auch den Hinweis auf die Schwierigkeiten geben die es gibt, wenn man investigativ vor einem solchen Vorwurf steht. - Bevor man das an die Öffentlichkeit trägt, muss man absolut sicher sein und darf sich weder auf Hörensagen noch Vermutungen verlassen. - Wer da zu früh brüllt, der kann nicht nur unheimlichen Schaden beim direkt Betroffenen anrichten, sondern auch überhaupt das Vertrauen in solche Untersuchungen zerstören. - Ich erinnere dabei an die Ehec-Geschichte, als von der Presse getriebene Politiker spanische Gurken als Übeltäter nannten. - Das ging voll nach hinten los, hier musste man tausende Tonnen Gemüse vernichten, aber der wahre Übeltäter waren deutsche Keimlinge. - Da hatte jemand zu früh geplaudert, und das scheint dieses Mal hier nicht der Fall gewesen zu sein und so darf ich sogar aus dieser üblen Geschichte noch etwas Positives saugen, die Bemühungen um die Aufklärung, die scheinen ordentlich geführt worden zu sein.



Montag 18.03.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 1 mm - Luftfeuchte 85 % - Luftdruck 1007 hPa

Union Bagañete soll verschwinden
Coalición Canaria möchte sich eines Schmuddelkindes entledigen

Oft haben wir die besonders ruppigen lokalpolitischen Verhältnisse in Tazacorte angesprochen, und mit Verwunderung überlegt, was denn da anders gelaufen sein kann als in den anderen Gemeinden. - Einmal kann es wohl daran liegen, dass eine Partei und eine Parteispitze viel zu lange in absoluter Mehrheit an der Regierung war in dieser Gemeinde, und sich so das Gefühl eingeschlichen hat, es sei eines von Gott oder der Demokratie gegebenes Grundrecht, in Tazacorte befiehlt die Union Bagañete. - Eigentlich ist das die Coalición Canaria, allerdings hat man sich in Tazacorte einen eigenen Namen gegeben, der noch mehr Lokalkolorit enthält und es scheint ja auch funktioniert zu haben. - Über 20 Jahre hat man sich so an der Macht gehalten, wobei man im Hintergrund immer wieder von gekauften sowie erpressten Stimmen spricht. - Was da alles in den letzten Jahrzehnten gelaufen ist, wir wissen es natürlich nicht genau, und dann kommen auch noch die ganzen Ungereimtheiten auf urbanistischer Seite dazu, welche bis heute anhalten und die Gerichte mannigfach beschäftigen. - Es laufen Millionenklagen gegen die Gemeinde und die gesamte urbanistische und touristische Planung rund um Puerto de Tazacorte ist um Jahrzehnte zurückgeworfen worden, weil inzwischen völlige juristische Unsicherheit sämtliche Investoren verscheucht hat. - Vielleicht hat Puerto de Tazacorte damit auch Glück gehabt, manche Pläne waren derart verschroben und überkandidelt, dass man eher das Gefühl hatte, man hätte sich auf der Insel geirrt. - Auf der anderen Seite dümpelt eben Puerto de Tazacorte so mittelmäßig weiter vor sich hin, wo es doch mal Motor und Aushängeschild der Gemeinde der Insel werden sollte, welche heute die höchste Arbeitslosenquote aufweist. - Dann noch das Gebäude "Los Tarajales" 24 Luxuseigentumswohnungen, allerdings so illegal erbaut, dass selbst das höchste spanische Gericht sich damit beschäftigen musste und auch die letzte Instanz hat bestätigt, dort wo dieses Gebäude steht, da darf keine private Immobilie stehen. - Auch deswegen läuft noch einer der größte Prozesse mit urbanistischem Hintergrund und wieder ist der alte Gemeinderat der Union Bagañete dort im Focus. - Die Parteispitze der Coalición Canaria möchte nun das Bild ihrer Partei nicht mehr weiter durch die Vorgänge in Tazacorte beschädigt sehen und drängt darauf, dass die lokale Gruppe sich deutlich erneuert und verjüngt, und auch soll der Name Union Bagañete verschwinden, denn der steht schon lange in einem sehr schlechten Licht da. - Aber eben nicht nur der Name soll weg, und zukünftig in Tazacorte die Coalición Canaria direkt auftauchen, sondern auch die alten Politiker, welche eben alle diesen makelhaften Geruch der möglichen Korruption, mindestens aber eben dieser ganzen fehlerhaften Entscheidungen mit sich herum tragen. - Ángel Pablo Martín, altgedienter, fast möchte man meinen dauerhafter, nun Ex-Bürgermeister, der soll gehen, genau so wie die Nummer zwei, der Mann fürs Grobe, der auch schon mal zulangt oder wüste Beschimpfungen über sein Gegenüber ausgeschüttet hat, Juan Miguel Acosta und die Nummer drei, Nieves Yolanda Acosta, alle diese Lokalpolitiker hätten ihren politischen Zyklus beendet, wie es wortgewandt aus der Spitze der Partei schallt. - Adolfo Pérez soll den neue starke Mann sein, war zwar auch bei der Union Bagañete, aber scheint doch durch die Spruchkammer der Coalición Canaria gegangen zu sein, sonst würde man den doch nicht als neuen Hoffnungsträger dort vorstellen. - Mal sehen, ob die alte Garde das so einfach mit sich machen lässt, haben die doch noch nicht mal verdaut, dass inzwischen in Tazacorte eine Koalition von PSC/PSOE und Partido Popular sie aus dem Amt vertrieben hat und nun kommt auch noch die eigene Partei, und fällt das Rentenurteil über sie. - Und dann noch die vielen anhängigen Verfahren, sieht nicht nach einem Abschied in Ehre und mit aufrechtem Gang aus.



Sonntag 17.03.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 5 mm - Luftfeuchte 94 % - Luftdruck 1006 hPa
Höchsttemperatur heute 18,4 Grad - niedrigste Temperatur 15,2 Grad

Kilometer Null
Leute kauft beim Nachbarn, und nicht vom anderen Kontinent

Hier wird nur gekauft, was aus La Palma kommt! - Gut, das klappt nicht immer, es gibt weder eine Autofabrik noch Regenschirme aus La Palma, aber man muss ja nicht immer gleich alles so streng sehen. - Kilometer Null ist übrigens eine Idee der Europäischen Union, und man meint damit, dass der lokale Warenkreislauf eigentlich das Ideale ist, auf jeden Fall nachhaltig sowohl in Herstellung wie auch auf Sicht der Umweltbilanz, denn Bouletten mehrfach durch ganz Europa fahren, und am Schluss ist auch noch Pferd drin, das kann man sich eigentlich sparen. - Wenn die Leute nicht so viel sparen würden, denn der globale Handel, besonders mit Lebensmitteln, macht die zum Teil dermaßen billig, dass daneben handwerklich produzierte lokale Produkte plötzlich ganz schwach aussehen. - Wir kennen das doch von der Obst- und Fleischtheke jeden Tag, die globalen Tuberkel aus England, Dänemark oder Israel kosten etwa die Hälfte von heimischen Kartoffeln, denn wir müssen die Dinger mit der Handhacke im Boden versenken, die auch noch Düngen und Wässern und dann auch per Hand wieder herausholen, und diese Prozesse machen das Produkt natürlich teurer, als wenn man mit dem Vollernter die 30 Hektar Flächen irgendwo in der industrialisierten Landwirtschaft aberntet. - Jetzt kommen ja manche sogar auf die Idee und erzählen uns, dann sollten wir nicht mehr Kartoffeln anbauen, sondern nur noch die billigen globalen Erdäpfel kaufen und wenn wir das konsequent weiter machen und denken, dann wäre es eigentlich an der Zeit, uns gleich komplett abzuschaffen, denn irgendwo auf der Welt gibt es immer jemanden der stellt etwas billiger her als wir. - So kann und darf man das eben nicht sehen, grundsätzlich bestehen wir auf unserer Existenzberechtigung, wäre ja noch schöner, allerdings schiebt die momentane Krise ja eher den globalen Schimmel an, denn wer am Ende des Geldes noch zwei Wochen Monat hat, den interessiert der gute, lokale Wille tangential bis peripher. - Dennoch können wir in den letzten Jahren wohl angenehm beobachten, dass es einen spürbare, wenn auch nicht revolutionäre Entwicklung gibt, die wohl in Richtung lokaler Produkte geht. - Die vielen Bauernmärkte sind ein Zeichen davon und in der Tat kauft man dort die Produkte auch kaum noch teurer als das globale Gemüse, denn man kauft ja direkt beim Hersteller und nimmt in dem Moment den Zwischenhandel aus. - Der ärgert sich zwar darüber, aber auch hier gibt es bei einigen Supermärkten inzwischen auch schon eine gewissen Bewegung dazu, lokale Produkte anzubieten. - Die Spar-Märkte sich da vorne im Geschehen zu finden, die punkten auch gewaltig mit diesem Angebot. - Nun wirft sich auch noch die Inselregierung in die Schlacht um lokale Produkte und will ein Label herausbringen, welches lokale Produkte für den Verbraucher schnell deutlich macht. - Bei Wein, Käse, Obst und Gemüse ist ja die Kennzeichnung klar und einfach, aber es gibt ja noch weiterverarbeitete Produkte, die nicht so einfach für den Verbraucher als lokal zu erkennen sind, und da möchte man nun eingreifen. - Da es eine Geschichte der EU ist, das mit der Idee "Kilometer Null", wird es wohl auch Geld gegeben haben aus Brüssel, ansonsten haben wir je keine Euros für solche Dinge zur Verfügung. - Wie das Siegel der La Palma-Produkte aussehen soll, das ist noch nicht klar und auch nicht so ganz genau beschrieben, wie das denn nun ist, wenn zum Beispiel der Weizen für das Gofio aus den USA kommt, das Zeug aber hier geröstet, gemahlen und verpackt wird. - Gibt es dafür dann auch das lokale Siegel oder muss das Gofio als "Bastard" auf das Siegel verzichten? - Wir werden das weiter beobachten, immer weiter auf der Suche nach dem Kilometer Null.



Sonntag 17.03.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 6 mm - Luftfeuchte 95 % - Luftdruck 1006 hPa

Ganz nah am Wasser gebaut
Ein kleines Tief macht auch nass

Mit Grausen erinnern wir uns an den Durchzug eines doch recht gewaltigen Tiefs vor 2 Wochen, welches nicht nur reichlich Regen und Sturm hinterlassen hat, sondern die Insel auch volle drei Tage lang unerreichbar gemacht hat. - Kräftiger Wind aus Südwesten machte den Anflug auf unseren Flughafen einfach unmöglich, und die Fähren konnten auch nicht anlegen, weil Wind und Wellen die Kontrolle über die Schiffen beim Anlegen auch extrem schwierig machten. - So ein bisschen hatten wir für gestern Nachmittag ähnliches befürchtet, aber der Wind war dann doch nicht kräftig genug und jetzt hat er bereits auf West gedreht, in den Höhen sogar mit einer kleinen Tendenz aus Nordwest, so dass die möglichen Probleme am Flughafen keine Bedrohung mehr sind. - Die Niederschläge hielten sich auch im Rahmen, das hatten wir auch so erwartet, gestern sechs Millimeter am Nachmittag, das Gleiche nochmal in der Nacht, also auch keine Gefahr durch Erosion. - So kann ein Tief auch aussehen, nachdem uns sein Vorgänger vor zwei Wochen dann doch etwas überfordert hat. - Heute im Laufe des Tages kann es durchaus noch zu weiteren Niederschlägen kommen, allerdings wohl mehr im Nordwesten der Insel, aber im Aridanetal sind wir auch noch nicht komplett durch, also die Wäsche bleibt noch im Haus. - Mitgefühl breitet sich in mir aus, wenn ich dran denke, dass jetzt gerade über zweihundert Mountainbiker in El Paso darauf warten, auf die Reise geschickt zu werden, die beteiligen sich am "Bike Marathon La Palma" und haben, je nach Kategorie, zwischen 40 oder 80 Kilometer nasse und neblige Piste vor sich, die Berge hinauf nach Fuencaliente, und dann zurück nach El Paso. - Das hätte man besser erwischen können, aber solche Großereignisse muss man halt sehr lange im Voraus planen, da kann man noch nicht mit den Unbilden des Wetters rechnen. - Aber Biker sind hart im Nehmen, habe ich mir sagen lassen, ich weiß das nicht so genau, denn ich war immer nur ein Radfahrer. - Im Laufe des Tages sollte das Gros des kleinen Tiefs durch sein und die kommenden Tage dann auch störungsfrei. - Allerdings herrscht auf dem Nordatlantik noch nicht wieder die gewohnte Ordnung mit dem Alphaphänomen Azorenhoch, welches dann für stabile Verhältnisse auf dem A-Ozean sorgt. - So bleiben wir in einer Art Niemandsland, kein Tief, kein Hoch, und alles was kommt, darf bei uns rein. - So kann nächste Woche nochmal ein Tief bei uns ankommen, allerdings rechnet niemand damit, dass es erneut ein kräftiger Vertreter seiner Zunft sein wird, sondern eher wieder so ein Leichtfuß, den wir jetzt zu Besuch haben. - Danach, und dann sind wir ja schon wieder auf der Resterampe des März, sieht das wieder besser aus mit dem Hochdruck, gegen Ende berappelt sich der März dann doch noch wieder, denn bislang hat der nicht den besten Eindruck hinterlassen. - Ein Sonntag zum Ausspannen, es sei denn man ist Biker, und muss sich den Berg heute geben…




Friedensreich Hundertwasser wäre sehr zufrieden mit uns




Samstag 16.03.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 6 mm - Luftfeuchte 80 % - Luftdruck 1004 hPa
Höchsttemperatur heute 20,4 Grad - niedrigste Temperatur 16,8 Grad

Asphaltkopie
Bericht über die gestrige Versammlung von nosafalto.info

Ich habe die Grippe, und Männer haben die immer heftig und leiden sehr. - So habe ich gestern Abend geschwänzt, auch wohl wissend, dass es andere Schreiberlinge gibt, welche einen Bericht darüber verfassen. - Hier also nicht vom "Hörenschreiben", sondern aus erster Hand, der Bericht über die Versammlung der Bürgerplattform gegen die Asphaltwerke am Callejón de la Gata.

TAGESORDNUNGSPUNKTE:

1. Entwicklungen seit der letzten Versammlung im Mai 2011
2. Zusammenfassung zur finanziellen Lage
3. Laufenden gerichtliche Verfahren
4. Klage gegen RAMOS D.Vicente

Aktueller Stand:

UNASPA:

Unser Antrag aus 2009 an das Ministerium für Industrie auf Prüfung der Umweltverträglichkeit (EDIE) wurde nie beantwortet.

Im September 2011 hat das Unternehmen UNASPA die Lizenz zur Eröffnung einer Asphalt-Mischanlage beantragt.

Wir präsentierten mehr als 600 Einsprüche gegen diese Anlage. Der neue PGO von Los Llanos erlaubt solche Anlagen nicht mehr (PGO = Flächennutzungsplan). Bis heute haben wir keine Antwort.

Stati der Verfahren:

RUIZ ROMERO:

Prozess in S/C de Tenerife: Urteil vom 15.10.2012 der Abteilung Administrative Rechtsstreitigkeiten der S / C de Tenerife entschied:

Der Klage der Plataforma wird entsprochen, die Apshaltmischanlage darf lt. bestehenden Gesetzen so nahe an Wohngebieten nicht stehen

Es gibt keine explizite Beurteilung der Kosten.

Die Stadtverwaltung von Los Llanos entschied in einer Plenarsitzung am 30/10/2012 dieses Urteil vorläufig anzunehmen.

Die Stadtverwaltung entschied in einem Plenum vom 09.11.2012 keine Berufung gegen dieses Urteil einzulegen.

Der Betreiber dieser Anlage, R.R. erhob Einspruch am Obersten Kanarischen Gerichtshof gegen dieses Urteil. (Nach spanischem Recht ist das möglich, da er der Betroffene ist.)

Gerüchte

Wegen der Gerüchte, dass die Gemeinde nun evtl. eine "vorübergehende" Erlaubnis für die Inbetriebnahme des Asphaltwerkes ausstellen könnte, ist die Plattform weiterhin aktiv:

Sie hat beantragt, unter den gegenwärtigen Umständen diese Genehmigung nicht zu erteilen. Die Plataforma legte dem Magistrat der Stadt Gutachten vor, was diese Industrie für Schäden anrichtet, für die Menschen und die Natur und dass eine Genehmigung resp. Inbetriebnahme dieses Aspaltwerkes eine Straftat darstellt.

Die Plataforma sucht nach Möglichkeiten, dass das Urteil des Verwaltungsgerichtes doch noch in Kraft treten kann.

Die Plataforma bezweifelt die Unparteilichkeit des obersten Richters des obersten kanarischen Gerichtshofes (TSJC), da dieser Richter der ehemalige Eigentümer des Grundstückes ist, auf dem die Anlage von R.R. steht.

RUIZ ROMERO - Prozess in Los Llanos:

Nach der Inbetriebnahme der Anlage gab es mehrere Beschwerden bei der Guardia Civil und der lokalen Polizei. Es wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wegen einer Straftat gegen die Umwelt.

Derzeit ruht dieses Verfahren.

Weitere Aktivitäten:

Flächennutzungsplan

Die Plataforma sah sich gezwungen, gegen die Flächennutzungspläne des PGO und PIOLP vor Gericht zu gehen. Beide Pläne sehen vor, das Industriegebiet in südliche Richtung zu erweitern und hier Schwerindustrie anzusiedeln. Derzeit sind hier schon Steinbrechanlagen (ohne Lizenz) in Betrieb sind. Auch bei ihnen wird der notwendige Abstand zu den Wohngebieten nicht eingehalten. Dies wird von der Stadtverwaltung Los Llanos ebenfalls stillschweigend geduldet.

Die Plataforma hat eine Beschwerde vor der Beschwerdekammer des Verwaltungsgerichtes von S/C de Tenerife eingereicht, und auch beim Ministerium für Industrie, dass die erteilte Baugenehmigung von RR gelöscht wird.

Verfahren gegen D. Vincente Ramos

Der Pressesprecher der Plataforma, D. Vincente Ramos, wurde von D. Antonio Castro Cordobez, Präsident des kanarischen Parlamentes, verklagt, er hätte seine Ehre verletzt. Diese Klage wurde von der Plataforma in erster Instanz vor dem Gericht S/C de Tenerife am 17/09/2012 gewonnen und D. Antonio Castro Cordobez wurde verurteilt, die Gerichtskosten zu tragen.

Gegen dieses Urteil wurde von Antonio Castro Cordobez Berufung eingelegt. Die Plataforma hat auch in der zweiten Instanz gewonnen, auch hier wieder mit der Verurteilung, dass der Kläger die Kosten zu tragen hat. Die Frist für einen weiteren Einspruch ist inzwischen abgelaufen.
Wir gehen deshalb davon aus, dass dieses Urteil nun rechtskräftig ist.

Die Plataforma führt weiter Gespräche mit verschiedenen Politikern, auf lokaler Ebene, aber auch überregional und sucht zusammen mit diesen Politikern nach einem Gebiet, in dem solche Schwerindustrie angesiedelt werden kann.

Finanzielle Situation

Unser Präsident, Berto Perdomo, gab noch einen Einblick in die finanzielle Situation der Plataforma. Wir werden wegen der laufenden Verfahren auch in diesem Jahr viel Geld brauchen und bitten alle Mitglieder, Freunde und Sympathisanten um

Spenden:

Einzahlungen bitte auf das Konto

Asociacion Plataforma En Contra La Instalacion De Plantas de Asfalto En El Valle Aridane

CODIGO CUENTA: CAJA CANARIAS (jetzt: CAIXA)
2065 0718 17 1400970190




Samstag 16.03.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 70 % - Luftdruck 1005 hPa

Superminister Soria auf La Palma
Spanien geht es besser als vor einem Jahr

Wen Politik ankotzt, der geht jetzt besser spazieren. - José Manuel Soria weiß mehr als alle anderen, denn Spanien geht es besser als vor einem Jahr, lässt er uns wissen, und es interessiert ihn nicht wirklich, dass alle Zuhörer dabei entweder die Kinnlade fallen lassen, oder beginnen, sich ungläubig am Hinterkopf zu kratzen. - Man kann eigentlich wirklich bereits eine Formel fixieren, je höher der ministeriale Besuch auf der Insel, um so grausamer die Übertreibungen und Fehlinformationen, und ich muss eingestehen, es war beim letzten Ministerbesuch der Vorgängerregierung nicht anders, damals erzählte uns José Blanco bei der Eröffnung des neuen Flughafenterminals auch, Spanien sei längst wieder auf dem Weg aus der Krise. - Damals hatte die noch nicht einmal richtig begonnen, und José Manuel Soria erklärt dieses "Bessergehen" damit, dass man nun nicht mehr davon sprechen würde, dass Spanien unter den "Rettungsschirm" gesteckt werden müsste. - Ein Sonnenköpfchen unser Minister für Energie, Industrie und Tourismus, so hat der auch früher in Gran Canaria regiert, denn Soria ist ein Kind unseres Archipels und wir haben jede Menge Hoffnung in "unseren Mann in Madrid" gelegt, wurden aber mehr als enttäuscht. - Das hat politische Hintergründe, in Madrid regiert in absoluter Mehrheit die konservative Partido Popular, und auf den Kanaren hat sich eine vom Volk nicht gewollte Koalition der Verlierer zusammengefunden, hier im Gobierno de Canarias regiert die Coalición Canaria mit Hilfe der vom Wähler arg zurechtgestutzten Sozialisten der PSC/PSOE. - Logisch, dass der Superminister kein gutes Haar mehr an seiner Heimat lässt, und alle hier fassen sich immer wieder fragend an den Kopf, wie denn die Sozialisten bloß auf diese Idee kommen konnten, sich als Steigbügelhalter der Coalición Canaria missbrauchen zu lassen. - Für ein paar Pöstchen einiger gut trainierter Parteijongleure, so sieht das wohl aus und als Ergebnis verlieren die Kanaren ihre Stellung als Lieblingskind der Zentralregierung, und kein Sondertopf mehr leuchtet uns aus Madrid an, sondern wir gehen den ganz dunklen Weg der Krise. - Aus Europa gab es ein anderes Signal, die interessiert ja auch nicht die dusselige Kleinkariertheit beleidigter politischer Leberwürste, Europa gibt uns Sondermittel, um die hohe Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen, und da müssen wir uns nochmal ganz ausdrücklich bedanken. - So ist uns Brüssel im Moment näher als Madrid, und riesengroß bekommen wir täglich den Fehler zu spüren der es war, die Partido Popular aus dem kanarischen Parlament rauszuwerfen. - So kann das nichts werden, gegen Madrid haben wir keine Chance und so gibt es auch längst Gesprächsrunden im Hintergrund, die auf eine virtuelle Große Koalition hinarbeiten, oder auf das, was die sozialistische Basis fürchtet, dass bald die Coalición Canaria wieder mit der Partido Popular "rummacht" und dann die Sozis auf der Strecke bleiben. - Verdient hätten sie es, dann sie hatten es ja in der Hand, die Partido Popular war gewillt, auch im Gobierno de Canarias mit den Sozialisten zusammen zu arbeiten, aber die kleine, aber irgendwie unantastbare Führungsspitze der kanarischen Sozialisten hatte andere Pläne. - Es sieht nicht wirklich gut aus, weder für die Kanaren, noch für Spanien und dass wir nicht unter dem Rettungsschirm sind, das bezahlen wir mit extrem hohen Zinsen für die Anleihen, und wenn wir dann mitbekommen, dass all unser Sparpotential, und hier wird wirklich überall gespart, nur dazu dient, die hohen Zinsen zu bezahlen, dann kommt keine gute Stimmung auf. - Da wäre der Rettungsschirm sicherlich die bessere Wahl gewesen, aber dann tritt man ja Kompetenzen ab, und dabei stellt sich mir die Frage, ob denn hier noch irgendwer überhaupt kompetent ist? - Immerhin ist nun eine Frage endgültig geklärt worden, meine Lieblingsfrage. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da war der teilsmarte Zapatero noch Ministerpräsident Spaniens und damals ging das so richtig los mit der explodierenden Staatsverschuldung und dem fürchterlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. -Zapatero schien das weglächeln zu wollen, wie wir nun wissen, nicht wirklich erfolgreich und die Kritik an ihm wird bleiben die da sagt, er hat gute drei Jahre verschenkt, erste wichtige Schritte gegen den Verfall einzuleiten. - Und in den Kneipen haben wir uns damals die Köpfe heiß geredet und gestritten, und immer drauf auf "olle Zapi" und zu guter Letzt war Zapatero sogar am Wetter Schuld oder wenn die Frau Migräne hat. - Ich habe damals zu hitzig werdende Debatten immer mit der Frage beendet, ob denn die Anderen, also in dem Fall die Partido Popular mit Mariano Rajoy, das besser gemacht hätten, und damit war das Gespräch dann meistens beendet, und wurde sofort friedlich. - Jetzt haben wir endlich die Antwort, von besser kann gar keine Rede sein und langsam stellen wir uns schon wieder hin, und nagen an der Gegenfrage…



Freitag 15.03.2013 19:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 11 % - Luftdruck 1009 hPa
Höchsttemperatur heute 24,5 Grad - niedrigste Temperatur 14,6 Grad

Was der Tag so übrig lässt
Krähenbaum gefällt, "Besucher" aus Gambia nun auf Tenerife und MTB-Rennen am Sonntag

Wir nennen den großen, schwarzen Vogel "Graja", es sind Alpenkrähen, und die ist so was wie die Wappenvögel unserer Insel. - Eigentlich heißt der Vogel im spanischen Vogellexikon gar nicht "Graja", sondern "Chova piquirroja", also Krähe mit einem roten Schnabel, aber wir nennen die Dinge eben so, wie uns der rote Schnabel Gewachsen ist. - Die großen, schwarzen und meist laut krächzenden Vögel verleihen unseren Bergen schon einen majestätischen, wie auch ein bisschen mystischen Charakter, wenn die in Schwärmen an den Berghängen dann in die Wolkenbänke eintauchen. - Diese Vögel haben viele Menschen hier bereits zu Schriften, Bildern und auch zu Skulpturen angeregt. - Das größte Kunstwerk um die Krähe haben alle La Palma Besucher bereits gesehen, zumindest alle diejenigen, welche seit 2002 unsere Insel besucht haben. - Seit dem steht nämlich am Westeingang des neuen Cumbre-Tunnels die mächtige Skulptur des "Àrbol de la Graja", also der Krähenbaum. - Ausgedacht und arrangiert von dem erst kürzlich verstorbenen Künstler Antonio Capote Pozuelo, und hergestellt vom Bildhauer Pereda de Castro, war diese Skulptur eine Hommage an diesen wunderbaren Vogel, und mit ein bisschen Phantasie konnte man dort wirklich die "Grajas" auf einem Baum sitzen sehen. - Über den Materialwunsch Antonios haben sich hier viele aufgeregt, aus oxydiertem Eisen wurde der Baum zusammengesetzt, und es kann auch sein, dass diese Materialwahl nun das vorzeitige, aber wohl nicht endgültige Aus dieses Monumentes eigenleitet hat. - Wir hatten etwas Wind, am 2. März, wenn Sie sich noch richtig erinnern, und da ist vom Krähenbaum ein Ast abgebrochen und nun hat man die Skulptur genauer angesehen und sich dann entschlossen, das Ding lieber abzubauen und zu lagen. - Dann will man sehen, ob man genügend Geld auftreiben kann, um das Kunstwerk zu sanieren, damit man es dann wieder aufstellen kann.

Die 12 Bootsflüchtlinge, welche am Dienstag den 12. März aus Gambia zu uns gekommen sind, die sind nun auf Tenerife angekommen und werden dort untergebracht, man muss aber wohl eher sagen interniert. - La Palma bot sich also nur sehr kurz für die 12 jungen Männer als Aufenthalt an, und wird denen wohl auch nicht wirklich sehr positiv in Erinnerung bleiben, da sie ja schließlich hier aufgegriffen wurden. - Nun versucht man die Identitäten der Flüchtlinge heraus zu bekommen, was aber nicht immer gelingt. - Bekommt man diese aber heraus, oder sicher die Herkunft der unglücklich Reisenden, dann werden die zurückgebracht in ihr Heimatland. - Wenn man gar nicht herausbekommt, welche Nationalität die haben, dann kann man die auch nirgendwo hin deportieren, es sei denn, mit dem Land, aus dem die losgefahren sind, besteht eine Abmachung, dass die alle Flüchtlinge, von deren Gebiet die gekommen sind, auch wieder aufnehmen, ganz egal ob die Nationalität ermittelt werden konnte, oder nicht. - Im Fall Gambias weiß ich es einfach nicht, aber man hat in den Zeiten, als extrem viele afrikanischen Flüchtlinge zu uns kamen seitens der EU mit so einigen afrikanischen Ländern solche Verabredungen getroffen. - Die 12 Westafrikaner wurden übrigens mit der Fähre von La Palma nach Tenerife gebracht, früher geschah das mit dem Flugzeug, der Sparzwang erreicht auch noch diesen Sektor.

Am Sonntag um 09:30 Uhr starten in El Paso in der Avenida Islas Canarias, das ist die Hauptstraße, wo auch das Rathaus ist und die Taxen stehen, die neunte Ausgabe des "Bike Marathon La Palma". - Zwei Strecken werden angeboten, eine kurze, auf der vierzig Kilometer bewältigt werden müssen, und die längere Strecke, das sind 80 Kilometer, und in beiden Versionen geht es zunächst von El Paso aus nach Süden, Richtung Las Manchas, und dann bergauf den Weg "Cabeza de Vaca", also den "Kuhkopfweg" und dann weiter über Stock und Stein nach Fuencaliente, und dann wieder zurück nach El Paso. - Dort wird dann auch das Ziel sein, direkt am Rathaus und gegen 11:15 Uhr erwartet man dann auch schon wieder die ersten Teilnehmer der kurzen Strecke. - Um 15:00 Uhr ist dann die Siegerehrung und um 15:30 Uhr ist dann Rennende, wer die Strecke bis dahin nicht geschafft hat, der muss nach Hause schieben…Veranstalter ist das Cabildo Insular, unterstützt von den Gemeinden El Paso und Fuencaliente, aber wäre niemals möglich, ohne die Unterstützung vieler Clubs und Vereine, aber auch gewerblicher Firmen die mit Mountainbike-Verleih und Touren hier ihr Geld verdienen. - Am Sonntag ist El Paso Radfahrerstadt, und wer sich dann als Fußgänger an der Cumbre Vieja herumtreibt, der sollte aus den Augenwinkeln immer beobachten, ob nicht von irgendwo her ein schnelle Geschoss anfliegt. - Was aber auch droht, das ist ein mögliches Schlamassel, denn am Sonntag kann es gut sein, dass es hier auf der Westseite regnet. - Ein deutlich weniger drastisches Tief, als das, welches Anfang des Monats zu uns herabgestiegen ist, wird wohl wieder etwas Regen bringen. - Nicht viel, aber genug um nass zu machen und bislang hält sich der angesagte Südwestwind in Grenzen, man erwartet zwischen 15 und 20 Knoten. - Südwestwind auf La Palma, klingelt da bei Ihnen nicht etwas?




Die rostige Graja fällt vom Baum




Freitag 15.03.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 28 % - Luftdruck 1008 hPa

Waldbrandopfer in Fuencaliente sollen Hilfen zurückbezahlen
Gobierno de Canarias erkennt die Abrechnungen über die erhaltenen Hilfen nicht an

Die allermeisten werden sich an den Sommer 2009 erinnern, als ein schlimmer Waldbrand Teile der Gemeinden Mazo und Fuencaliente heimsuchte, und dabei auch viele Häuser Opfer der Flammen wurden. - Manche Häuser waren gänzlich unbewohnbar, andere nur beschädigt, und neben der solidarischen Hilfe von Nachbarn und der Bevölkerung gab es auch Geld vom Gobierno de Canarias. - Das beantragte man auf der Gemeinde und dort hieß es, man erhalte 50% der Kosten der Bau- bzw. Sanierungsmaßnahmen. - Die Gemeinde leitete das weiter ans Gobierno de Canarias und in der Tat wurde knapp über einhundert Hilfsersuchen stattgegeben, und die Betroffenen machten sich freudig ans Werk, die Schäden an den Häusern auszubessern. - Bereits vor einem Jahr dann erhielten die Waldbrandopfer ein unschönes Schreiben vom Gobierno de Canarias, dass man die bezahlten Hilfen zurückverlange, da man nicht die ausgeführten Arbeiten zu 100% über Belege nachgewiesen hatte. - Der böse Trick dabei ist, dass das Gobierno de Canarias nur 50% gibt, und im "Kleingedruckten" steht aber, die anderen 50% müssen vom Antragsteller kommen und auch darüber muss ein Nachweis erbracht werden. - Das hatte aber keiner gemacht, denn die allermeisten haben per Eigenleistung und mit Freunden und Bekannten die Häuser wieder aufgebaut, oder die Schäden saniert, und da sind natürlich keine Rechnungen vorhanden, weil eben auch nichts bezahlt wurde. - Scheiß Solidarität fällt einem da ein, oder eben wieder mal nicht richtig gelesen, was da geschrieben steht, und mit Heulen und Zähneklappern wandte man sich an die Politik, man möchte doch helfen, man sei einem Missverständnis erlegen. - Das war im Jahr 2012 und nachdem die Gemeinde und auch die Inselregierung die Reklamationen der Bürger unterstützt hatte mit Schreiben und Erklärungen, erhielt man seitens der Politik die beruhigende Nachricht, da würde jetzt nichts mehr passieren. - Denkste, nun kommen die nächsten Briefe, und das sind nun keine Eröffnungen einer Untersuchung mehr, sondern das sind Zahlungsaufforderungen, und man hat noch einen Monat Zeit, dagegen Einspruch einzulegen. - Das ist natürlich eine heftige Geschichte und es bleiben viele Frage offen. - Zunächst, warum denn die Betroffenen nicht gründlich aufgeklärt wurden. - Sicherlich haben die viele Seiten von Instruktionen erhalten, aber wer liest das denn alles schon und noch weiter, wer versteht dass denn alles. - Die andere Frage ist auch, warum stellt man denn diese Bedingungen, die doch damit Eigenleistungen und familiäre Hilfen eigentlich unnütz machen, wo doch bei uns die allermeisten Häuser auch so entstanden sind. - Nun wird man eben erneut Einspruch erheben, sicher werden Gemeinde und Inselregierung dabei wieder federführend sein, aber ob ein erneuter Einspruch denen hilft, das wage ich zu bezweifeln. - Auf jeden Fall haben wir hier einen interessanten Fall davon, dass die Politik gar nicht wirklich die Ressorts beherrscht, denn politisch wollte man den Fall ja abschließen, aber auf der Verwaltungsebene hat man sich davon nicht beeindrucken lassen. - Für ganz viele der Betroffenen dort im Süden der Insel wäre es eine ganz schlimme Geschichte, wenn die nun Summen zwischen 12.000 bis gar 50.000 Euro wieder zurückbezahlen müssten und nun sind gute Argumente gefragt.



Donnerstag 14.03.2013 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Tourismus paradox
Mehr Hotels trotz rückläufiger Besucherzahl

Es lief alles so prima hier auf der Insel mit dem Tourismus, bis einige Politiker angefangen haben da mit zu wursteln, und man plötzlich Pläne und Projekte auflegte, von denen nicht einer Sinn machte, oder gar irgendwie geeignet gewesen wäre, eine nachhaltige touristische Entwicklung dieser Insel zu fördern. - Diese aberwitzige Situation, dass in den Jahren vor der Jahrtausendwende bereits deutlich mehr Gäste diese Insel besucht haben als in den letzten 13 Jahren, und das völlig ohne Plan, ohne Werbung oder große Projekte, sondern diese Gäste sind einfach nur zu uns gekommen, weil sie Lust auf eine Alternative zu anderen touristischen Destinationen hatten. - Ob dann die Gier kam, oder die Dummheit, ich weiß es nicht, aber ich glaube eher, die Ignoranz und die Selbstüberschätzung, waren dann weitere Begleiter einer Entwicklung, die man auch als Loslösung von den palmerischen Grundprinzipien der Langsamkeit und der Bescheidenheit benennen darf. - Wir haben uns bislang nicht immer sehr erfolgreich, aber doch nachhaltig durch die Jahrhunderte gekleckert, immer wieder abgehackt von wirtschaftlichen Zusammenbrüchen, weil man wieder einmal der nächsten Monokultur oder dem nächsten Exklusivvertrieb seiner Güter aufgesessen ist, aber auf La Palma gab es immer etwas zu Essen und auch die gute Aussicht, mit viel Arbeit und eben Stück für Stück, bekommen wir das Ding schon geschaukelt. - "Poco a poco" war die Devise, und so geriet man niemals in die Gefahr, man könnte die Wirtschaft überheizen, und war jederzeit auch kognitiv und bildungsmäßig auf der Höhe, wie man sich denn hier zu drehen und wenden hätte. - Geschenkt hat man uns den Einstieg in den internationalen Tourismus und auch auf die Gefahr mich zu wiederholen, es ging uns nie besser im Tourismus, als man noch keine Pläne für Wachstum und ähnliche Begehrlichkeiten aufgelegt hatte. - Seit gut 15 Jahren aber leben wir in den Epoche der Pläne und Projekte und auch die touristische Entwicklung konnte sich daran nicht vorbeistehlen und was wir nicht schon alles vorgehabt haben, geträumt, projektiert, angefangen, rausgerissen in den Müll getreten oder einfach nie wieder darüber geredet haben, weil solch durchaus zickige Kleinode wie unserer raue Insel La Palma sehr schwer beplanbar sind. - Sicher könnte man hervorragende touristische Zukunftspläne basteln, wenn man es denn könnte, und meine ich nun die Frage nach den Fähigkeiten taucht hier plötzlich auf. - Das Problem allerdings ist bei uns, dass die Pläne von Politikern gelenkt werden, welche ihr Klientel im Sinn haben, und die Pläne dann von Architekten und Technikern ausgearbeitet werden, die was von Vorschriften und Maßeinheiten verstehen, aber nichts vom Tourismus. - Was fehlt ist der große Blick über der Geschichte, und dann eben auch der Mut, Dinge wirklich anders anzugehen als anderswo. - Dabei ist das eigentlich gar nicht so schwer, La Palma taugt nicht als kleine Kopie Tenerifes, das braucht nämlich niemand, La Palma hat als touristische Destination nur eine gute Zukunft, wenn man konsequent den Nischencharakter dieser Insel betont und gezielt weiter ausarbeitet. - Doch leider sehen die meisten Pläne vor, wie man uns denn kompatibel für das globale Tourismusgeschäft machen könnte ruft dabei Erfahrungen und Standards aus Regionen ab, welche in keiner Wiese zu unseren Ansprüchen und Möglichkeiten passen. - Leider setzt man aber bei den Plänen auch immer wieder auf Wachstum, und beschränkt sich in der dummen Drehmühle der Wachstumspflicht auch wieder nur auf die Einfältigkeit, dass man die Zahl der uns besuchenden Gäste als Erfolgskatalog aufschlägt. - Dabei möchte ich jetzt mal einen fast ketzerischen Satz anbringen der lautet: Wir brauchen gar nicht mehr Touristen, sondern müssen versuchen, unser Klientel so gut wie möglich zu bedienen und dabei eine Rendite erwirtschaften, bei der wir nicht nach Masse rufen müssen, sondern bereits aus den bestehenden Margen leben können. - Das massenhafte Durchgeschleuse von Pauschaltouristen, um dann am Jahresende gerade mal plus-minus Null herausgegangen zu sein, das sollte nicht unsere Zukunftshoffnung sein. - Was aber passiert ist, man will nun seitens des Cabildo Insular dem Gobierno de Canarias vorschlagen, in den beiden Tourismushochburgen, wenn man denn das überhaupt so betiteln kann, doch die Gesetzgebung so weit zu ändern, dass man dort endlich noch mehr Hotels hinstellen könnte. - Man meint natürlich Puerto Naos und Los Cancajos und weil dort zum Teil auch noch Wohnhäuser und Apartmentkomplexe stehen, die nicht touristisch genutzt werden, unterliegen die Flächen dort solch hohen bürokratischen Auflagen, dass es eigentlich unmöglich ist, dort ein Hotel hinzustellen. - Bürokratie ist immer Mist, muss aber sein, um Missbrauch abzuwenden, allerdings sollte man sich wirklich doch endlich mal die Zahlen ansehen, wie groß denn der Bedarf ist an Hotelbetten, und wie viele leerstehende wir bereits haben. - Auf der anderen Seite suchen die Reiserveranstalter natürlich immer nach den neuesten Hotelkomplexen, und lassen schnell in ihrer Begeisterung für eine Region nach, wenn es dort nicht mehr die entsprechenden Novitäten gibt welche mit den allerneuesten Trends hausieren gehen. - Diese ganzen Schuhe passen uns nicht, und den obersten Knopf vom dem Hemd von der Stange bekommen wir auch nicht zu, wir bräuchten dann schon bitte einen Maßanzug, aber uns fehlt noch der Schneider mit den notwendigen Fähigkeiten.



Donnerstag 14.03.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Ist Sie nicht süß?
Bürgermeisterin von Tazacorte besäuselt die Banken

Carmen Acosta heißt die ebenso resche, wie fesche Bürgermeisterin aus Tazacorte, und die lässt gerade mal wieder ihr Linkes Herz erglühen und hat einen bewegenden Brief an die Banken verfasst, welche sich in dem Ort tummeln. - Dabei geht es hier nicht um die Hypothekenfrage, welches dieses Land so hefig rüttelt, sondern es geht um die hohen Kontoführungsgebühren oder Kosten für die Ausstellung eines Kontoauszuges oder einer Bescheinigung, zur Vorlage bei den Ämtern. - Carmen Acosta regt sicher richtig an, dass solche Kosten einer Familie, welche sowieso nur ein paar hundert Euro im Monat zu leben hat, ganz besonders weh tun und man doch bitte etwas solidarischer sein solle, gerade eben mit den Konten, auf denen die Inhaber gerade mal diese 200 bis 400 Euro auf dem Konto bewegen können und immer nah an der Null sind. - Leider ist es ja so, dass man alleine mit Bargeld nicht mehr klarkommt, und auch wenn das Sozialamt einen Betrag für eine bestimmte Familie ausbezahlen will, dann wird das per Überweisung gemacht und nicht bar auf die Kralle. - Man zwingt also Menschen oder Familien dazu, für die ein Konto bei einer normalen Bank eigentlich überhaupt nicht notwendig wäre, eines zu eröffnen, lässt aber dann die Kontoinhaber mit den Kosten dafür alleine dastehen. - Aber das scheint ja sowieso der große Trick zu sein, wir leihen der Bank Geld, und dafür müssen wir sogar noch etwas bezahlen. - Gut, von den Konten, auf denen sich dreihundert Euro abnehmend bis Monatsende tummeln, da haben die nicht viel, allerdings ist es ja die Masse an Einlagen, die überhaupt erst den Betrieb von Banken ermöglichen. - Carmen gegen die Windmühlen, das fällt einem immer gleich wieder dazu ein, und so wirklich dran glauben, dass sich was daran ändert, das tue ich auch nicht. - Sie fordert aber auch die Bankdirektoren, welche in Tazacorte Dienst tun auf, diesen Brief wiederum an ihre Vorgesetzten weiterzugeben. - In der Tat könnten die Banken hier, nach den Skandalen um Korruption und dem massenhaften Rauswurf von Besitzern aus Eigentumswohnungen, welche ihre Hypothek nicht mehr bezahlen können, ein bisschen positive Presse brauchen. - Wie könnte das aussehen? Bei Konten, auf denen niemals tausend Euro landen, da drittelt man die Kosten, bei unter 500 gar keine Kosten und darüber kann man ja vielleicht auch wieder noch mal abstufen, und dann erst den vollen Betrag kassieren, wenn auf dem Konto die dreitausend Euro Marke überschritten wird. - Ist nur so eine Idee, das kann man sicherlich auch noch anders angehen, aber der Vorstoß von Carmen Acosta ist ganz klar lobenswert, allerdings hege ich die Befürchtung, dass die Banken das anders sehen. - Trotzdem, ein Chapeau für Carmen, wer gar nichts macht, der erreicht sicherlich überhaupt nichts, und schlimmer als eine Abfuhr, oder gar keine Antwort, kann es ja eigentlich gar nicht kommen.




Der Heilige Michael, der Schutzpatron des Ortes Tazacorte und auch der gesamten Insel, der wäre eigentlich prädestiniert dazu, einen in die Bank zu begleiten...




Mittwoch 13.03.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Eventgastronomie unter dem Sternenhimmel
Tour Los Indianos in der Hauptstadt Santa Cruz de La Palma

Ich weiß auch, dass ich Sie nun gerade störe, denn sicherlich gucken Sie auch den Livestream aus Rom, welcher die ganze Zeit auf den kleinen Schornstein gerichtet ist, und welche Farbe dann der Rauch nun hat… Wir blicken auch in den Himmel, aber eher aus wissenschaftlicher Sicht, wobei es mich immer wieder fasziniert, dass es sehr viele, und ich wiederhole das gerne, sehr viele Astrophysiker gibt, die neben ihrer, rein auf Wissen und Beweisen basierenden Lehre, häufig tief gläubige Menschen sind. - Man kann ja manchmal die ganze Nacht durch dem oft herzlich witzigen Astro-Nerd Harald Lesch zugucken, der ist auch ein solches Beispiel für die Grenzen der Naturwissenschaften und wer etwas nicht mit einem Schulterzucken erklären will, denn solch hervorragend ausgebildeten Physiker, die lassen bei solchen Fragen die Schultern nicht hängen, der muss andere Erklärungen bei sich tragen. - Oh Gott, wo bin ich denn im Text gelandet, das passiert, wenn ich kräftig erkältet bin, ich glaube sogar ein waschechte Grippe hat mich erwischt, meine erste, seit dem ich nicht mehr rauche, und ich mich nicht richtig konzentrieren kann. - Viel haben wir ja auch schon über beginnenden Astrotourismus gesprochen, wobei ich hier auch wieder politisch ketzerisch anmerken will, dass es Astrotourismus schon gab, bevor man seitens der politischen Garde dieses Wort überhaupt aufgeschnappt hat. - Nun investiert man viel Zeit und auch etwas Geld um Infrastruktur für diesen Sternentourismus aufzubauen, aber wir wissen doch alle ganz genau, dass letztendlich es private Firmen sein müssen, welche dann schließlich aus Projekten effiziente Einnahmequellen für die Bevölkerung schaffen sollen. - So einige versuchen sich dort auch schon zu tummeln, aber das ist alles noch ganz am Anfang und erst so langsam muss man halt feststellen, welche Nachfrage herrscht und was wir anbieten können und sollen. - Die Firma Astro Camp La Palma tritt nun seit dem vergangenen Jahr hier auf der Insel an und man veranstaltet Astro-Touren, Seminare und Ausflüge, welche eben allesamt einen astronomischen Hintergrund besitzen. - Und was es auch noch gibt, das sind Leihteleskope, vom kleinen Feldstecher bis hin zu größeren Teleskopen, und die kann man sich eben auch ausleihen, ohne Touren mit denen gehen zu müssen. - Aber genau diese Touren scheinen der Renner zu sein, und nun legt man zusammen mit dem Restaurant "Casa Los Indianos" einen abendlichen Spaziergang einmal längs durch die Hauptstadt ein. - Vom Schiff, an der Plaza Alameda geht es durch die Altstadt, zunächst zur Sonnenuhr an der Kirche San Francisco. - Danach in die Cafetería "Cosmos" wo es keinen kleinen Snack geben wird und auch eine kleine Beobachtung einiger Sterne. - Dann geht es weiter an den Balkonen am Meer, wo früher die Schiffswerften waren, denn La Palma war mal der drittgrößte Hafen Spaniens, aber davon merkt man heute kaum noch was, wir sind bescheiden geworden. - Dann durch die Calle Real, weiter runter zum Hafen und schließlich kehrt man im Restaurant "Casa Los Indianos" ein, und dort wird nicht einfach nur getrunken und gegessen. - Es wird vielmehr vor, während und nach dem Essen die Geschichte der "Indianos" erklärt, also das hin und her der Migranten und warum das eigentlich so war. - Auch wird erklärt, wie man denn die Sterne genutzt hat, um mit den Schiffen in die damals noch Neue Welt zu kommen. - Das Menü ist natürlich auch astronomisch, wobei sich das auf die Speisen bezieht, und nicht auf den Preis. - Eine "Eierstichsuppe Oortsche Wolke" und als Hauptgericht gibt es ein "Entrecote Milchstraße vom Roque de Los Muchachos aus" und das Stück Fleisch wird die Form der Insel La Palma haben, auf einer bunten Garnierung "Michstraße". - Als Nachtisch gibt es dann "Polvos de Indianos" zum Essen, und auch wenn ich es nicht weiß, ich könnte mir vorstellen, dass es sich dabei um ein Dessert handelt in dem Gófio steckt. - Das hört sich doch gut an und ist mit 35,- Euro pro Person auch gar nicht zu teuer. - Jeden Donnerstag geht es los, Winter um 19:00 Uhr und im Sommer um 20:00 Uhr. - Buchen kann man im Restaurant Casa Indianos und bei Astro Camp auf der Webseite, allerdings habe ich nicht genau gefunden, wo auf der Webseite man das machen kann, denn auf der normalen Buchungsseite erscheint nur die sonst angebotene Tour.





Mittwoch 13.03.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Mit Kultur und Häppchen in den Sommer
El Paso nennt sich Stadt des Vergnügens

Hört sich ein bisschen groß angelegt an, aber in der Werbung wird oft mehr geklingelt als man Haustüren hat, so kann man das ruhig mal hinnehmen. - Sieben Festivals mit Musik, Theater und Kino wird es in den Monaten Mai bis Juni geben, dann ist der Sommer da und dann gibt es sowieso Fiestas fast täglich auf der Insel, wir bemühen uns bestens, den Vorurteilen gerecht zu werden, die man gegenüber uns feiernde Südlingen konserviert. - Los geht es die Tage 21/22/23. März mit einem Jazz-Festival, jeweils 20:30 Uhr in der Casa de la Cultura. - Im April (18/19/20/27.) dann findet ein Liedermacherfestival statt, auch wieder im großen Saal der Casa de la Cultura, ebenso um 20:30 Uhr. - Anfang Mai dann das Musikfestival "Made in La Palma" mit solchen bekannten Größen wir "Vrandan" und dem "Trio Zapatista" - Mitte Mai, genauer gesagt vom 13. - 18. des Monats findet dann ein Kinofestival statt, mit Filmen von den Kanarischen Inseln, unter anderen auch der Film "Madres bajo la piel", eine Geschichte im illegale Immigranten, der palmerischen Filmemacherin Mercedes Afonso. - Ende Mai, also 30. und 31. sowie am 1. Juni gibt es dann ein Volksmusikfestival unter den Namen "Nuestra Música" . - Weiter im Juni, genauer gesagt eine Woche später findet am 7. und 8. Juni des Festival "Boleronächte" statt und abschließend gibt es noch drei Theatervorstellungen am 20/21/22. des Monats Juni. - Was das kostet und wer da jeweils seinen kulturellen Beitrag leistet, das kann man wunderbar, auch ins Deutsche übersetzt, im Programm des Kulturfrühlings nachlesen. - Wo bleiben nun die versprochenen Häppchen? - Die gibt es in den Kneipen und Restaurants des Ortes, fast alle der Innenstadt nehmen daran teil, und wenn Sie ihre Eintrittskarten des Konzertes, welches Sie besucht haben vorzeigen, dann erhalten Sie einen Rabatt von 20% auf ihre Rechnung in den Restaurant oder der Kneipe. - Das Rathaus musste wenig beisteuern um diese Festivals in El Paso zu haben, neu ist halt, dass diese Vorstellungen allesamt Eintritt kosten, das war früher oft nicht so, aber die neue Doktrin lautet halt, wenn ich Fiesta haben will, dann muss ich auch was dafür bezahlen. - Ob dieses Unternehmen ein Erfolg wird, das müssen wir sabwarten, aber es ist vollkommen richtig, solche Veranstaltungen zu programmieren, Hände in den Schoß stecken und auf weißen Rauch warten, auch wirtschaftlich, das gilt nicht.





Dienstag 12.03.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Höchsttemperatur heute 20,7 Grad - niedrigste Temperatur 12,6 Grad

Afrikanisches Flüchtlingsschiff landet auf La Palma
Seltene Gäste auf unserer Insel

Heute Morgen gegen 08:00 Uhr meldete ein Fischer aus Tijarafe bei der Polizei, das ein Boot mit dunkelhäutigen Menschen versucht, an der Playa de la Veta anzulegen. - Polizei kam dort hin, allerdings wollte man dadie Flüchtlinge nicht an Land gehen lassen, das wäre sehr umständlich dort, sondern ein Schiff des "Salvamento Marítimo" begleitete das 12 Meter lange Flüchtlingsboot in den nahen Hafen von Puerto de Tazacorte. Dort holte man die 12 Flüchtlinge von Bord, verpflegte und untersuchte diese und nur ein Afrikaner musste mit dem Verdacht auf Dehydrierung ins Centro de Salud in Los Llanos gebracht werden. - Aber auch diesem Flüchtling geht ist nicht wirklich schlecht, die Reise aus Gambia haben diese Zwölf also gut überstanden und dazu muss man anmerken, dass es vielen anderen Flüchtlingen aus den westafrikanischen Ländern nicht so gut ergeht. - 18 Tage sei man auf See gewesen, so haben sich die Flüchtlinge geäußert, wobei es hier gewisse Zweifel gibt an der Darstellung, denn nach 18 Tagen in solch einem Boot müsste der gesundheitliche Zustand der Flüchtlinge schlechter ausgesehen haben. - Oft wird vermutet, dass größere Frachtschiffe aus Häfen von Gambia oder dem Senegal anbieten, kleinere Boote aufzunehmen und diese dann in der Nähe der Kanarischen Inseln aussetzen. - So verringert sich natürlich das Risiko drastisch, und wenn wir uns daran erinnern, welcher Seegang in den letzten Tagen rund um die Kanaren aber auch weiter südlich geherrscht hat, dann kann man eigentlich für diese Flüchtlinge nur hoffen, dass sie nicht den gesamten Weg in der kleinen Nussschale zurückgelegt haben. - Auf La Palma werden diese Flüchtlinge nicht bleiben, sondern weitergeschickt nach Tenerife oder Gran Canaria, denn wir haben hier überhaupt kein Aufnahmelager für Flüchtlinge. - Die zwölf Afrikaner werden zurückgeschickt, sobald man die Identitäten und auch die Nationalität festgestellt hat, das kann aber durchaus dauern oder gar nicht funktionieren, diese Menschen reisen nicht mit Dokumenten. - Es ist auf La Palma erst das dritte Flüchtlingsboot, welches hier gelandet ist, vor ein paar Jahren ein größeres, auch in Puerto de Tazacorte, und noch früher eines in Mazo. - La Palma liegt auch nicht wirklich "günstig" für die Routen der Flüchtlinge, denn mit diesen kleinen Booten fahren die ja nicht freiwillig 500 Kilometer hinaus auf den Atlantik, wenn man das gleiche Vorhaben auch nahe der Küste auf Lanzarote und Fuerteventura erledigen kann. - Das stärkt auch wieder die These, dass dieses Boot zumindest einen großen Teil der Reise nicht alleine zurückgelegt hat, denn wir liegen sicher nicht auf dem Weg von Gambia nach Europa. - Vor ein paar Jahren noch kamen fast täglich Flüchtlingsboote zu uns auf die Kanaren, meist eben nach Fuerteventura und Lanzarote, aber dann ebbte der Strom der Flüchtlinge stark ab, nachdem die "Frontex" also die "Europäische Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen" starke Mittel einsetzte, um die vielen tausend Flüchtlinge jedes Jahr, welche auf die Kanaren kommen wollten, noch vor der afrikanischen Küste zum Umdrehen zwingen wollten. - Der Einsatz der "Frontex" ist aber höchst umstritten und nun haben sich ja die Flüchtlingsströme nach Europa eher ins mittlere und östliche Mittelmeer verlagert. - Überhaupt erkennen wir hier in Spanien einen Zusammenhang zwischen unserer wirtschaftliche Prosperität und der Zahl der Flüchtlinge, welche zu uns kommen. - So gut wie überhaupt keine mehr, denn unser Arbeitsmarkt, der nimmt auch kaum noch afrikanische Flüchtlinge auf, es gibt längst auch wieder genügend heimische Arbeiter, welche nun für einen Appel und ein Ei auf den landwirtschaftlichen Großflächen im Süden des Landes dafür sorgen, dass die globalen Discounter Obst und Gemüse zum Schleuderpreis anbieten können. - Bei uns ist nichts mehr zu holen, lautet hier die unangenehme Aussage zur auffälligen Situation, dass kaum noch Flüchtlinge zu uns auf die Inseln kommen. - Die zwölf aus Gambia, die haben sich das wohl auch nicht gut überlegt, wohin sie geflohen sind.



Dienstag 12.03.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 12 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 72 % - Luftdruck 1014 hPa

Starkregen, ein seltener archäologischer Freund
Zufallsfund in Mazo

Meist fürchten die Archäologen die Erosion, verschwindet doch vieles einfach, mitgerissen von Wasserfluten ins Meer. - Hier war das nun mal anders herum, der Starkregen in Mazo bei den Höhlen von Belmaco hat dazu geführt, dass eine neue Fundstätte in Form einer Höhle von mehreren Metern Länge freigelegt wurde, und man nun plötzlich vor einem der wichtigsten Funde in der kanarischen Archäologie überhaupt steht. - So reisten gleich mehrere Spezialisten auch von den anderen Inseln an, um sich eine bislang eher unbekannte Schichtung von Erde, Kohle und Gebrauchsgegenständen anzusehen. - Schnell wollte man das machen, gleich alles festhalten, was nur irgendwie geht, hat man doch Angst, dass dort das Geröll weiterrutscht und dann alles wieder verschüttet. - Ohne wirklich sicher zu sein merken die Archäologen an, dass es sich bei der neuen Fundstätte um einen religiösen Platz handeln könnte, da gegenüber sonstigen Wohnstätten der Ureinwohner hier alles ganz anders ist. - Auch blickt man von der Höhle aus direkt auf den Teide, für die Ureinwohner ein mystischer und zugleich heiliger Berg. - Auch merkt man an, dort Obsidian gefunden zu haben, der in Mazo gar nicht vorkommt, sondern nur auf den höchsten Bergen und am Calderarand. - Die Höhlen von Belmaco gelten allgemein als die älteste Fundstätte auf den Kanarischen Inseln, und man schätzt, dass dort vor über 2.200 Jahren bereits Alltag stattgefunden hat. - Sicher werden die neuesten Fundstücke auch bald ins archäologische Inselmuseum gelangen, da hat man bereits sehr viele, und auch für die Wissenschaftler auf den anderen Inseln interessante Stücke aufbewahrt. - Die Archäologie ist auf den Kanaren keine Wissenschaft mit einer langen Tradition, ganz im Gegenteil, noch während der Franco-Zeit galt es als unpatriotisch, sich mit Dingen zu beschäftigen, die aus der Zeit waren, welche vor der spanischen Eroberung stattgefunden haben. - Es gab sogar Vorfälle, wo man gezielt Fundstücke zerstörte, um bloß keine Gedanken darüber aufkommen zu lassen, dass diese Inseln eine deutlich längere Geschichte haben, als nach der Eroberung durch die spanische Krone. - Seit den späten sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat man erst langsam begonnen, sich Gedanken über die Ureinwohner der Inseln zu machen. - Wobei man natürlich eigentlich das Wort Ureinwohner gar nicht richtig verwenden kann, denn diese Menschen wurden ja auch hier her gebracht, waren entweder Vertriebene, oder sollten den Römern oder den Phöniziern dazu dienen, die Kanarischen Inseln als Verpflegungsstation aufzubauen, wenn man wieder mal auf dem Seeweg in neue und unbekannte Regionen vordringen will. - Das weiß man bis heute nicht, warum denn ausgerechnet nicht seefahrende Berberstämme aus dem heutigen südlichen Libyen wohl die erste Bewohner der Kanaren waren und so bleibt reichlich Platz und Raum für viel Phantasie.



Montag 11.03.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 17,0 Grad - niedrigste Temperatur 10,8 Grad

Wanderer kommst du nach Fuencaliente,
pass auf deine Geldbörse auf

Nein, nicht dass dort schrecklich viele Diebe ihr Unwesen treiben würden, es ist eher das einnehmende Wesen der Gemeindedoktrin, die da sagt, wir müssen irgendwie an Geld kommen und da kommen uns die vielen Besucher gerade Recht. - Nicht, dass Sie jetzt meinen, das Geld würde nur von den Besuchern verlangt, nein, von uns genau so, aber wir kennen das Meiste ja schon und gehen da nicht mehr hin. - Der Besuch des Interpretationszentrums am Vulkan kostet inzwischen fünf Euro, selbst wenn man nur sein Auto am dortigen Parkplatz abstellt, um die Wanderung zu machen wird kassiert, und dann bietet man auch noch ein Vulkandenkmal dort an, vor dem man sich als Andenken fotografieren kann, allerdings das nicht selbst darf, sondern da ist ein Fotograph und der verdient sich was und muss dafür der Gemeinde auch was abgeben. - Wenn Sie die Wanderung machen wollen, lassen Sie ihr Auto ein bisschen weiter oben im Ort stehen und gehen dann am Besucherzentrum vorbei, und dann hoffe ich, dass der Bürgermeister Ihnen nicht hinterher läuft, um dennoch zu kassieren. - Sind Sie dann unten am Wasser, dann bietet sich bald wieder ein anderes Interpretationszentrum, das Museo del Mar, welche im Moment noch geschlossen ist, weil der Betreiber, das Landwirtschaftsministerium, welches auch die Marine Schutzzone vor der Küste La Palmas steuert, Geld sparen muss. - Der Eintritt kostete bislang nichts, das war ein nettes kleines Museum im alten Leuchtturm und hauptsächlich ging es dabei um die Umweltfolgen für das Meer, wenn der Mensch sich diesem Medium nähert. - Nun will unbedingt die Gemeinde dieses Museum wieder geöffnet sehen, und man bietet sogar dem Ministerium in Madrid an, die oder den Angestellten zu bezahlen, welche dort zur Aufsicht sein muss, und nun raten Sie mal, ob dass dann künftig noch gratis ist. - Natürlich nicht, dann muss da auch bezahlt werden, das hat man extra nachgefragt in Madrid, denn sonst wollte man das Angebot wieder zurückziehen, es ist also erlaubt, der Staat, oder das Gobierno de Canarias bauen, und die Gemeinde Fuencaliente hält die Hand auf. - Was der Eintritt kosten wird, das hat man uns noch nicht gesteckt, aber bei einigen Menschen hier auf der Insel heißt der Bürgermeister von Fuencaliente bereits Señor cinco Euros. - Ich muss das meinem belesenen Publikum nicht übersetzen und bald kommt die nächste Einkommensquelle auf die Südgemeinde der Insel zu, denn bald kann man den Stollen der Heiligen Quelle besuchen, und das wird sicherlich nicht umsonst sein. - Das wird gerade baulich vorbereitet und man nimmt keine Rücksicht darauf, dass man eigentlich Anderes, und vor allem Besseres mit der Fuente Santa vor hatte, nämlich dort eine Badeanstalt für Wellness und Gesundheit zu erstellen, von welchem die gesamte Insel profitieren könnte und nicht nur eine Gemeinde. - Vielleicht sollte sich El Paso auch mal überlegen, die Caldera liegt in deren Gemeindegebiet, die Vulkantour geht da los, der Aussichtspunkt Cumbrecita ist auch in El Paso und überall dort hin kann man ohne Eintritt bezahlen zu müssen. - Ich kann Phantasie der Gemeinden wohl verstehen, die sind alle fast Pleite, aber wenn sich die anderen Gemeinden ein Vorbild an Fuencaliente nehmen, dann kann das schnell zu einem unangenehmen Raubrittertum ausarten. - Und bitte, wenn schon Eintritt, dann einen Unkostenbeitrag, welcher transparent dazu genutzt wird, die Anlage zu erhalten, und nicht dafür, dass man sich fünf bezahlte Politiker in einem Dorf leisten kann, welches gerade mal 1.800 Einwohner hat.




Die Vulkane im Süden der Insel und ganz unten kann man klein die Saline und die beiden Leuchttürme erkennen.- Foto von Ralf Müller




Montag 11.03.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 10 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1015 hPa

Die Reform die keine ist?
Gemeindereform als Windei

Eigentlich sind sich alle, außer den Politikern einig, wir haben derer zu viel. - Dabei geht es hier nun um die Quantität und nicht um die Qualität, das ist da wieder eine andere Sache. - Von Oben wird nach Unten getreten, das kennt man ja schon, so wird in Madrid nun an einer Gemeindereform gearbeitet, welche bis zu 6 Milliarden Euro im Jahr einsparen soll. - Das hört sich phantastisch an, so hat uns Europa auch wieder gerne, und noch lieber würde man in den Gemeinden auch an einer Länder- bzw. Staatsreform arbeiten und auch dort unnötige Posten entfernen, aber das System funktioniert nur von Oben nach Unten, also wird daraus nichts werden. - Zunächst hieß es, es sollten alle Gemeinden aufgelöst werden, die weniger als 5.000 Einwohner hätten, aber davon hat man wieder Abstand genommen. - Dann hieß es, man reduziere die mögliche Anzahl der Gemeinderäte und limitiere deren Einkommen, und nannte dabei Zahlen, welche von allen, außer den Gemeinderäten begrüßt wurden. - Dabei geht es natürlich um die Zahl der bezahlten Gemeinderäte, so dass man einen großen Teil der Arbeit in der Gemeinde zukünftig auf freiwillige Basis stellen würde. - Da gibt es ganz verschiedene Ansatzpunkte, auf der einen Seite würde man dann Leute loswerden, welche die Aufgabe in der Gemeinde lediglich zum Geldverdienen betrachtet haben, auf der anderen Seite fürchtet man aber auch, dass sich dann gute Leute mit Ahnung und Fähigkeiten natürlich in der so genannten Freien Wirtschaft tummeln und nicht mehr auf der Ebene der kommunalen Verwaltung. - Das wird man abwarten müssen, mir ist es nicht gelungen das zu Ende zu denken, wobei das wohl auch gar nicht notwendig ist, denn nun stellt sich Asier Antona hin und sagt, diese Gemeindereform, die würde auf der ganzen Insel La Palma lediglich einen bezahlten Gemeinderatsposten kosten, und im Gegenteil sogar noch zwei bezahlte Arbeitsplätze für Vertrauensleute in den Gemeinden hinzugewinnen. - Asier Antona ist der Chef der palmerischen Partido Popular, der sollte eigentlich wissen, was seine Brüder im Geiste und der Börse dort in Madrid sich ausgedacht haben, und wenn das alles so ist, dann ist diese Gemeindereform wohl für uns hier auf den Kanaren ein Schuss in den Ofen. - Was er allerdings nicht anspricht, das sind die gedeckelten Gehälter, aber da wir auf der Schiene auch keine genauen Zahlen erhalten haben, bleibt das vorerst noch ungewiss. - Was sich hier laut Asier Antona ändern wird ist, dass einige Aufgaben, welche bisher die Gemeinden übernommen haben, zukünftig in die Hand der Inselregierung oder sogar des Gobierno de Canarias fallen werden. - Zum Teil ist das ja bereits geschehen, in Sachen Müllabfuhr und als weiteres Beispiel nennt er auch die Kinderkrippen, die von den allermeisten Gemeinde gar nicht betrieben werden können. - Da liegt er richtig, prominente Beispiele sind hier El Paso und Tazacorte, beide Gemeinden haben unter großen Anstrengungen jeweils eine moderne "Escuela Infantil" hingestellt, haben aber nicht die Mittel und zum Teil auch gar nicht die Nachfrage dafür, diese Kinderkrippen zu betreiben. - Wenn sich aber so wenig ändert, wie ist es denn dann möglich, im Jahr an die 6 Milliarden Euro einzusparen, diese Frage darf man stellen und auch die Mutlosigkeit anprangern, dass man sich trotz der Möglichkeiten, die man, Dank einer absoluten Mehrheit in Madrid hat, nicht an eine echte und wirkliche Gemeindereform heranwagt, denn 8.170 Gemeinden in Spanien sind wirklich viel zu viele und wir hier auf unserer kleinen Insel haben gleich 14 Gemeinden und nur eine (Los Llanos) davon hat über 20.000 Einwohner und nur eine weitere (Santa Cruz) über 10.000 Bewohner.



Sonntag 10.03.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 17,6 Grad - niedrigste Temperatur 11,6 Grad

Unwetternachlese
Eine Seefahrt die ist lustig…

Jetzt ist alles wieder ruhig, die Wellen sind noch ein bisschen höher als normal, aber das wird auch noch werden. - Während der Sturms, welcher genau vor einer Woche getobt hat, da ist ja auch diese unschöne Geschichte geschehen, dass ein Fährschiff, übrigens die größte Schnellfähre der Welt, die Benchijigua Express, nicht in den Hafen von Santa Cruz de La Palma hat einlaufen können. - Dass Sturm kommt, das wusste man ja bereits, allerdings war der zunächst erst für den frühen Abend angesagt, so dachte man eigentlich, dass man am Nachmittag noch locker in Santa Cruz anlegen könnte. - Ging nicht, wieder zurück, zunächst nach San Sebastian de La Gomera, ging auch nicht, dann erneuter Versuch in Los Cristianos und auch dort konnte man wegen des Windes und des Seegangs nicht anlegen. - Schließlich fuhr man nach Santa Cruz de Tenerife und dort konnte man anlegen. - Allerdings war für die meisten die Schifffahrt dort noch nicht zu Ende, es flog ja auch kein Flugzeug drei Tage lang, also musste man dort warten. - Am 5. März, also am Dienstag ging es schließlich weiter, zunächst nach Los Cristianos, dann nach La Gomera um schließlich dann gegen 22:30 Uhr in La Palma anzulegen. - Das gelang am Dienstag dann auch, allerdings fehlte ein Passagier, der nun seine Geschichte der Zeitung "El Día" erzählte, und dabei kommt nun die Reederei gar nicht gut weg, weil man den Passagier in La Gomera vom Schiff geschmissen hat, ohne Mitel und ohne sein an Bord befindliches Auto. - In der Zeitung wird das so erzählt: - Der Mann hatte, wie viele andere, welche diese Odyssee am 3. März bereits hinter sich gebracht hatten ziemliche Angst, und war sehr nervös wieder in See zu stechen und zunächst fuhr man ja von Santa Cruz de Tenerife nach Los Cristianos. - Dort besorgte sich der Passagier Beruhigungsmittel, und ging dann aber wieder auf die Fähre, obwohl er immer noch Angst hatte vor der Überfahrt. - Wegen dieses Unwohlseins zog sich nun der Passagier eine Schwimmweste an und wollte sich damit etwas beruhigen und die Fahrt nach La Palma so überstehen. - Die Besatzung sah das aber nicht gerne mit der Schwimmweste, und schließlich forderte der Erste Offizier den Passagier auf, die Schwimmweste abzulegen, aber dieser weigerte sich. - Schließlich kam man zunächst in La Gomera an, so wie das der Fahrplan vorsieht, und nun kamen zwei Agenten der Guardia Civil auf das Schiff und holten den verdutzten Passagier von der Fähre, der Kapitän der Benchijigua Express hätte das so angeordnet. - Die Polizei in San Sebastian de La Gomera nahm nun die Personalien des Passagiere auf und ließ ihn auf der Straße stehen, das Schiff war inzwischen weg, auf dem Weg nach La Palma, und da saß der gute Mann nun mittellos und ohne sein Gepäck und Auto auf einer fremden Insel. - Schließlich stundete man ihm in einer Pension die Unterkunft und Verpflegung, nachdem er seine Geschichte erzählt hatte und am kommenden Tag ging der Passagier dann aufs Gericht und zeigte die Reederei deswegen an, was ihm geschehen war. - Sein Auto wurde übrigens auf La Palma entladen, das erzählt man uns auch noch, nur wie nun der gute Mann von La Gomera wieder nach La Palma gekommen ist, das steht da nicht. - Ist nun auch nicht das Allerwichtigste, nur es ist schon ein starkes Stück, wenn ein Passagier ohne Mittel auf einer anderen Insel ausgesetzt wird, bloß weil er während der Überfahrt eine Schwimmweste getragen hat, und wenn das alles so stimmt, wie das da in der Zeitung erzählt wird, dann könnte ich mir auch vorstellen, dass das ein juristisches Nachspiel hat. - Aber wir sollten gespannt sein, ob es denn nicht auch eine andere Version gibt, welche der Kapitän, oder die betroffene Reederei zu erzählen wissen, denn eigentlich muss da mehr vorgefallen sein, als einfach nur die Weigerung die Schwimmweste auszuziehen. - Ich hoffe, die Zeitung bleibt dran an diesem Fall, solche Seeräubergeschichten lesen wir doch immer am liebsten…




Das mit der größten Schnellfähre der Welt erkläre ich immer so. - Es gibt Fähren, die sind größer als die Benchijigua Express, und es gibt auch welche, wenn auch wenige, die sind schneller. - Es gibt aber keine Größere, die auch schneller ist und so wird ein Gummistiefel draus




Sonntag 10.03.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 56 % - Luftdruck 1016 hPa

Stadtstrand mit Karies
Loch im nördlichen Deich

Erst vor ein paar Tagen hat man uns die nette Geschichte erzählt, wegen der Brutzeit des Gelbschnabel-Sturmtauchers würden die Bauarbeiten am Stadtstrand von Santa Cruz ein Jahr länger dauern als geplant, weil man erst wieder im kommenden Winter den Sand aus der Nähe von Puntallana holen könne. - Für viele ist das nur eine Ausrede, man vermutet eher, dass das Geld knapp geworden ist, oder man sich resistente BER-Keime eingefangen hat. - Da haben wir nun wochenlang darum gekämpft, aber Mehdorn hat sich dann doch für Berlin entschieden, wir sollten Wetten auflegen, was denn eher öffnet, BER oder unser Stadtstrand. - Für technische Probleme spricht die Tatsache, dass der nördliche Deich ein Loch hat, wohl geschlagen bei schwerer Dünung im Februar, wie uns Beobachter versichert haben. - In der Tat, der Deich war geschlossen und nun fehlt ein Stück, so kann das nicht gemeint gewesen sein, und ein richtiges Unwetter hatten wir doch im Februar überhaupt nicht, sondern nur die ersten Tage im März. - Nun stellt sich natürlich wohl die Frage, ob da etwas im Argen liegt in der Planung, denn solch ein Loch im Deich darf doch nicht passieren und warum das noch nicht wieder geflickt worden ist, diese Frage ist auch offen. - Oder gehört das zum normalen Bauabschnitt, dass man da wieder ein Stück wegnimmt? - Sicher nicht, da ist etwas vorgefallen, von dem in der letzten Presseerklärung über den Strand nicht gesprochen wurde, so dass wir auf der einen Seite einfach mal hoffen, das ist ein ganz normaler Vorgang beim Bau eines Deiches, dass auch mal wieder ein Stück Befestigung wegrutscht, aber die Verschiebung der Eröffnung von einem Jahr lässt dann doch eher darauf schließen, dass da etwas Größeres geschehen ist. - Anders sieht es inzwischen auf der anderen Inselseite aus, in Puerto Naos geht die Neugestaltung der Strandpromenade gut voran, wobei das am Anfang ganz anders aussah. - Nach quälenden Monaten, in denen man zwei bis drei Arbeiter dort sehr wenig bewegen hat sehen, ist dann nach der Jahreswende plötzlich wirklich Zug in die Geschichte gekommen und man braucht nun immer weniger Phantasie sich vorzustellen, wie das später mal werden soll. - Der hässliche, schwarze Bauzaun ist nun auch bereits verschwunden, wobei ich nicht weiß, ob den der Wind vergangene Woche weggeblasen hat, oder ob man das als weiteren Baufortschritt betrachten sollte. - In Puerto Naos geht es also voran, dieses Vorhaben wird dann also doch noch vor dem Stadtstrand in Santa Cruz fertig werden, April oder Mai dürfen wir mal schätzen und weil nun keine großen Maschinen mehr zum Einsatz kommen, sind die schlimmsten Störungen für die Anwohner und Besucher auch bereits vorbei. - Aber auch hier noch immer die zaghafte Warnung, hoffentlich bleibt am Ende des Geldes nicht noch viel Arbeit übrig, aber wenn das mal wirklich fertig ist, dann wird das deutlich schöner, als man anfänglich befürchtet hatte.




Bild von Walter Stumreich




Samstag 09.03.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 53 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 20,8 Grad - niedrigste Temperatur 13,8 Grad

Neue Informationsveranstaltung der Bürgerplattform gegen die Asphaltwerke
15. März 20:00 Uhr El Paso, Casa de la Cultura

Irgendwie ist nicht wirklich klar, wie das alles weitergehen wird mit dem möglichen oder unmöglichen Betrieb des Asphaltwerkes im Industriegebiet von Los Llanos. - Das Verwaltungsgericht auf Tenerife hatte ja bereits ein Urteil gefällt, welches klar gesagt hat, dass dort am Callejón de la Gata solche schwere Industrie nicht betrieben werden darf, und damit voll und ganz die Haltung der Bürgerplattform unterstützt hat. - Wir dachten dann, es sei nun alles bereits gewonnen, nachdem der Gemeinderat in Los Llanos darauf hin verkündet hatte, dass man gegen dieses Urteil keinen Einspruch einlegen werde. - Ein paar Tage lang haben wir auch schon gefeiert, bis die Nachricht kam, der Betreiber der Anlage würde nun Einspruch einlegen, wovon wir glaubten, das ginge gar nicht, da die Bürgerplattform gegen die Gemeinde Los Llanos geklagt hatte und nicht gegen den Betreiber. - Geht aber doch, das "TSJC" (Tribunal Superior de Justicia de Canarias) und damit höchste Instanz auf der Ebene der autonomen Region Kanarische Inseln hat den Einspruch zugelassen, und folgt man nun den Anwälten des Betreibers, dann basteln die alleine aus der Zulassung des Einspruchs jetzt die baldige Erteilung der endgültigen Betriebsgenehmigung seitens der Gemeinde. - Interessante Schlussfolgerung, obwohl ein Urteil dagegen bereits existiert, soll nun die Genehmigung her, ein kaum nachzuvollziehender Schluss. - Allerdings wissen wir alle nicht so richtig, wie denn die Bürgermeisterin Noelia García aus Los Llanos in der Sache steht, eigentlich könnte man gar nicht erklären, warum sie denn eher pro Betreiber reagiert hat in letzter Zeit, denn Kenner in der Szene schließen eigentlich einen, wie auch immer gearteten Korruptionsvorwurf deutlich aus. - Da gibt es keine nahen Beziehungen zwischen Betreiber und dem Gemeinderat, es wird wohl eher der Druck sein, welchen die Anwälte des Betreibers und auch die Umgebung Noelias aufgebaut haben. - Der Druck kommt aber auch von der anderen Seite, der Königinnenmacher in Los Llanos, Chema de Vargas, von den Sozialisten, der ja nur durch seinen Pakt mit der PP Noelia zur Bürgermeisterin gemacht hat und deutlich und offen gegen das Asphaltwerk ist, der wird der ersten Dame im Ort schon klar gemacht haben, dass man solch einen Pakt ganz schnell aufkündigen kann und dann war es das mit dem Posten der Bürgermeisterin. - Auch kommt aus der Seite der Bürgerplattform Druck auf Noelia, die klar und offen ankündigt, eine Erteilung der Betriebsgenehmigung zum jetzigen Zeitpunkt stelle eine Straftat dar und würde auch sofort entsprechend angezeigt. - Man kann friedlichere und einfachere Perioden als Bürgermeisterin haben, ich beneide Noelia García wirklich nicht für ihre Situation, und manchmal wenn man sie sieht, wirkt sie auch nicht wirklich glücklich und zufrieden, sondern eher wie eine Getriebene. - Lokalpolitik kann eine furchtbare Kopfmühle sein, man ist eben immer ganz nah dran, auch am Gemecker und an den Drohungen von jeder Seite. - Interessant ist nun auch, dass die Parteispitze der Partido Popular, allen voran der Chef für La Palma, Asier Antona, aber auch der Vizepräsident des Cabildo Insulares, der Sozialist Anselmo Pestana klar gegen den Betrieb des Asphaltwerkes ausgesprochen haben und eine inselweite Lösung finden wollen, wo man denn überhaupt Schwerindustrie auf La Palma hinstellen könnte. - Das ist auch so ein bisschen die Befürchtung einiger Beobachter, man könnte dem "TSJC" klar machen, dass es weitreichende Folgen für die gesamte Region Kanarische Inseln haben könnte, wenn man dieses Urteil des Verwaltungsgerichtes bestätigen würde. - Damit wäre es nämlich fast überall auf den Inseln möglich, Industrieanalgen zu stoppen und daran kann natürlich eine, wie auch immer von Lobbyisten angesprochene Justiz nicht interessiert sein. - Aber das wird man uns alles am 15. März erzählen, und in dem Zusammenhang darf ich auch immer wieder darauf hinweisen, dass die hervorragende Arbeit der Bürgerplattform zwar von den Aktiven dort kostenlos geleistet wird, aber dennoch hohe Kosten entstehen, die getragen werden müssen. - Also ist mal wieder ein Spendenaufruf angesagt, die von der Bürgerplattform arbeiten, und wir bezahlen, ist doch eigentlich nur gerecht.

Asociacion Plataforma En Contra La Instalacion De Plantas de Asfalto En El Valle Aridane, N.I.F. G 38995007 (Es reicht aber "Asociacion Plataforma" als Empfänger einzutragen)
CODIGO CUENTA: CAJA CANARIA 2065 0718 17 1400970190


Wenn Sie aus dem Ausland überweisen möchten:
IBAN: ES43 2065 07181714 0097 0190
BIC / SWIFT: CECA ESMM 065




Das umstrittene Asphaltwerk am Callejon de la Gata in Los Llanos




Samstag 09.03.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 81 % - Luftdruck 1014 hPa

Vernunft am Ende der Megalomanie
Der Tunnelblick verfeinert sich

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da galten Umsicht und besonders Bescheidenheit auf dieser Insel als allerhöchste Werte. - Das ist später in der "España va bien" Epoche nicht nur etwas verloren gegangen, sondern in manchen Schichten der finanziellen und politische Beletage völlig aus dem Ruder gelaufen, und die Rechnung zahlen wir alle heute, wobei gerade die, welche uns die Suppe eingebrockt haben, sich hinter Boni und Diäten bestens ausgerüstet verstecken können. - Ein Kind dieser Epoche ist der irrsinnige Plan, eine Autobahn von Santa Cruz nach Tazacorte zu schicken, damit man schneller von Hafen zu Hafen kommt. - Dass in dem einen Hafen die Schauerleute inzwischen Kurzarbeit leisten und in dem anderen überhaupt kein Schiff fährt, das spielt irgendwie keine Rolle, griesgrämige Warner wie unsereins, dass man doch für diese Megalomanie irgendwann grausam bezahlen muss, wurden als Reaktionäre beschimpft, oder lächerlich als "Iluminados" verhöhnt. - Die neue Bescheidenheit ist nun da, leider nicht in einem kognitiven Klärungsprozess erlangt, sondern die Krise hat uns diese Déjà-vu Lehre mit dem, nun wieder dampfbetriebenen Hammer eingebläut, und nun zupfen wir an den leerstehenden Fragmenten der ehemaligen Traumfabrik des José María Aznar herum. - Eines dieser Fragmente ist der neue Cumbre-Tunnel, wobei der inzwischen mit seinen ganz knapp zehn Jahren (Einweihung Mai 2003) schon gar nicht mehr so jung ist, und der war seinerzeit schon als Teilstück der Weltbiosphärenreservatsautobahn geplant. - Deshalb führt dieser Tunnel ja auch nur in eine Fahrrichtung mit zwei Fahrspuren von West nach Ost, denn gleich daneben sollte eine zweite Tunnelröhre gebaut werden, welche dann den Verkehr von Ost nach West auch zweispurig aufnimmt. - Diese zweite Tunnelröhre ist uns irgendwie abhanden gekommen, Elfenbeinturm und Traumfabrik sind beim Pfandleiher untergekommen, und so fahren wir von West nach Ost, so wie unser Jahrtausend das so fordert, und von Ost nach West so, wie keine europäische oder sicher sogar afrikanische Tiefbaubehörde das zulassen würde. - Der alte Cumbre-Tunnel ist eine dunkle, rumpelige und nasse Höhle, durch die man sich eher durchzwängt als fährt, aber es gibt eben keine Alternative zu dieser Verkehrsweg, außer man schleicht um den Süden der Insel. - Ab und zu allerdings, bei schlechtem Wetter oder bei sonstigen Maläsen wie Feuer oder einem Unfall am alten Tunnel, da tut sich dann die Schranke zum verkehrstechnischen Himmelreich auf, und man öffnet den neuen Cumbre-Tunnel dann in beide Fahrtrichtungen. - Dann halt eben nur mit einer Fahrspur in jede Richtung, aber bei unserem Verkehrsaufkommen spielt das überhaupt keine Rolle und fast alle Autofahrer hier auf der Insel fordern seit Jahren nun, dass man diese Reglung nicht nur bei Ausnahmesituationen so behält, sondern immer. - Man würde sich dann sechs Kilometer Bergfahrt ersparen, auf dem Weg von Ost nach West und das ist bei einer Gesamtzahl von 35 Kilometer (Santa Cruz - Los Llanos) schon eine richtige Ersparnis. - Nur geht das so nicht, denn es gibt keine Notparkbuchten auf der einen Seite des Tunnels und auch sollen noch andere bauliche Nachbesserungen notwendig sein, wenn man diesen Tunnel für beide Fahrtrichtungen nutzen will. - Jetzt endlich, nach vielen Jahren des Bittens seitens der Autofahrer kündigt man im Cabildo Insular an, man werde eine Studie in Auftrag geben, was es denn kosten würde, den Tunnel so herzurichten, damit man diesen ständig in beide Richtungen befahren könnte. - Ich weiß nicht, was alleine diese Studie kostet und ob man uns danach die Nase zeigt und uns verkündet, das können wir uns gar nicht leisten, oder ob wirklich was daraus wird. - Man gibt diese Studie auch nur in Auftrag, weil der Wunsch der Bevölkerung danach immer wieder öffentlich herausgetragen wird, von selbst scheint man da auch nicht darauf gekommen zu sein. - Am Ende der Megalomanie bleibt meist nur die Manie übrig, aber wenn man zumindest Restvernunftverwertung betreibt, dann minimiert man den Schaden und macht aus zwei Traumtunnel einen wirklich leistungsfähigen Verkehrsweg.




Telefonieren während der Fahrt ist verboten, fotografieren auch?




Freitag 08.03.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 71 % - Luftdruck 1012 hPa
Höchsttemperatur heute 20,3 Grad - niedrigste Temperatur 16,5 Grad

Kurze Knackpunkte
Guanchenklamotten, einige Wanderwege geschlossen, und hängt die Wäsche raus

Was denn der gepflegte Ureinwohner unter dem Fellumhang getragen hat, das würde auch so mancher gerne wissen. - Vielleicht erfahren wir das jetzt endlich, denn im sehenswerten archäologischen Inselmuseum in Los Llanos gibt es nun bis Ende April eine Sonderausstellung über die Kleidung der hiesigen Ureinwohner, Benahoaritas genannt. - Der Titel der Ausstellung lautet: "Mucho más que un tamarco" und suchen Sie "tamarco" nicht im Wörterbuch, denn das Wort stammt von den Ureinwohnern und beschreibt den meist üblichen Ziegenfellumhang, welcher bei den Benahoartis an der Tagesordnung war. - Aber eben im Titel heißt das auch, viel mehr als nur ein Fellumhang, und in der Tat bietet diese Sonderausstellung auch noch weitere Schaustücke um Bekleidung und auch Schmuck der Ureinwohner, und das ist höchst interessant, was man dort zusammengetragen hat. - Natürlich läuft die normale Ausstellung auch weiter dabei und zusätzlich gibt es noch Aquarelle von Juan Bautista Fierro Van de Walle (1841-1930) zu sehen, welche eben Ureinwohner in ländlicher Umgebung in La Palma zeigen. - Auch gibt es im "MAB" (Museo Arqueológico Benahoarita) inzwischen herrliche Souveniers von La Palma zu kaufen, nämlich große Kaffeetassen mit Aufdrucken von Kunst und archäologischen Artefakten, welche einem La Palma dann auch mit ins Büro oder an den Frühstückstisch bringen. - Nicht immer nur Zigarren, Mojo und Salz, diese Tassen haben interessante Motive und erinnern eben gut an La Palma. - Leider ist das archäologische Museum nicht so einfach zu finden, aber unten finden Sie eine Grafik mit einem Stadtplan, und ein Roter Pfeil deutet auf das Haus des großen Wissens um die Einwohner der Insel, vor der Hispanisierung La Palmas.

Das kräftige Tief, welches uns die vergangenen Tage deutlich beschäftig hat, führte leider auch wieder dazu, dass man zunächst alle Wanderwege der Insel schließen musste, aus Vorsicht. Nach und nach gibt man die Wege aber nun wieder frei, nachdem man den Zustand kontrolliert hat. - In der Caldera fließt immer noch so viel Wasser, dass es noch ein paar Tage dauern kann, bis man wieder dort hinein kann, aber dafür ist die genau so bekannte Vulkantour wieder zu machen, sowie die meisten Wanderwege auf der Ostseite in den Gemeinden Santa Cruz und den Breñas. - Mit Ausnahme der PR LP 19, Las Fuentes de Las Breñas und des Weges PR LP 2.3, Barranco de La Madera. - Der Weg PR LP 6: Sendero de Marcos y Cordero ist seit gestern wieder offen, und die anderen Wanderwege der Insel bleiben bis auf Weiteres gesperrt. - Nachsehen kann das jeder selbst, auf der Webseite www.senderosdelapalma.com steht das meist sehr aktuell geschrieben, man hat einfach noch nicht alle Wege überprüfen können und bittet auch weiterhin die Wanderer für die nächsten Tage und auch Wochen besonders vorsichtig zu sein, denn das Wasser kann Teile der Wege unterspült haben. - Also immer erst nachgucken, bevor es losgehen soll, und leider ist der Teil der Webseite, welche die aktuellen Sperrungen anzeigt nicht auf Deutsch oder Englisch zur Verfügung, aber Sie wissen doch sicher, wie man den Google-Übersetzer bedient, und auch wenn da nicht immer die feinste Übersetzung herauskommt, ob der Weg offen oder zu ist, das werden Sie schon verstehen.

Eigentlich wollte ich zunächst schreiben, Mädels, hängt die Wäsche raus, aber ich kann am Weltfrauentag keinen shitstorm gebrauchen, also schreibe ich es nicht, und denke es noch viel weniger. - Leute, ich habe eine Frau, zwei Töchter und vier Katzen, von denen nicht mal mehr die beiden Kater irgendwelche Reste von Testosteron produzieren, und wir haben eine Chauvikasse, die finanziert jedes Jahr den Europaurlaub aller drei Frauen und man sollte doch bitte nicht alles immer so verbissen sehen und mir fällt beim Weltfrauentag immer wieder ein, eigentlich schade, dass wir solche Tage immer noch nötig haben. - Das Tief scheint nun wirklich weitergezogen zu sein, ein paar dusselige Wolken hängen noch herum, aber die Regenwahrscheinlichkeit, die liegt für die kommende Woche extrem weit unten, der Wind will morgen bereits wohl wieder auf Nordost drehen und dann ist die Wetterwelt auch bei uns wieder normal. - Bei uns hängt schon alles voll mit Wäsche, wir sind da Optimisten und wenn es heute Nacht wieder regnet, dann gibt es mächtig rainshitstorm…





Freitag 08.03.2013 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 18 mm - Luftfeuchte 95 % - Luftdruck 1011 hPa

Ausländische Gemeinde auf La Palma zur Mithilfe aufgerufen
Dänin will Hilfsorganisation gründen

annette@lapalma.dk unter der E-Mail-Adresse will Annette Ibarra aus Dänemark auch von Ihnen eine Nachricht erhalten, um sich dann zu organisieren und zusammenzusetzen, wie man denn als hier lebender Ausländer auch seinen Teil dazu beitragen kann, die Not einiger Familien hier zu lindern. - Wir haben das ja alle mitbekommen, die hohe Arbeitslosigkeit und die zwingenden Sparmaßnahmen hinterlassen deutliche Spuren in der Bevölkerung und die Caritas und die solidarische Grundhaltung der Menschen hier sind wohl in der Lage zu verhindern, dass hier einige Menschen in Elend leben müssten, aber dennoch tut weitere Hilfe Not. - Annette argumentiert sehr richtig, dass sehr viele wohlhabende Mitteleuropäer hier auf La Palma leben, oft bereits in Rente, welche durchaus gut in der Lage wären, auch einen direkten Teil an Hilfe zu leisten, dazu auch wohl bereit sind, aber nicht wirklich wissen, wie man das denn am besten machen könnte. - So will sie Mittlerin sein, natürlich auch ihren Teil leisten und eine, oder gar mehrere Organisationen gründen, welche eben die hier lebenden Ausländer zusammenbringt, und man dann gemeinsam diverse Hilfsprojekte angeht. - Da wird zunächst natürlich finanzielle Hilfe für bedürftige Gruppen gefragt sein, aber längerfristig könnte man sich auch gut vorstellen, dass sich auch Spezialisten diverser Fachgebiete den lokalen Korporationen als Berater anbieten. - Wie Annette Ibarra so richtig meint, viele ausländische Mittbewohner La Palmas genießen wunderbar die Vorteile dieser Insel, bezahlen allerdings ihre Steuern im Heimatland und könnten nun noch mehr Solidarität mit den Bewohnern dieser Insel zeigen, in dem man ein Stückchen seiner Privilegien als Gastgeschenk denen überlässt, die einen mit offenen Armen empfangen haben. - In der online-Zeitung elapuron.com ist der Aufruf Annette Ibarras abgedruckt und das hat zumindest bei mir Eindruck hinterlassen und ich bin mir sicher, bei Ihnen auch, und es wäre sicherlich gut und richtig, wenn man solch einen Verein gründet, in dem ausländische Bürger sich zusammentun um gemeinsam tätig werden, in ihrer Wahlheimat einmal zu zeigen, dass Solidarität keine Staatszugehörigkeit kennt. - Chapeau Annette Ibarra, es wird sicherlich nicht ganz einfach, die reichlichen Ideen und Vorstellungen der vielen mitteleuropäischen Individualisten unter einen gemeinsamen Hut zu bekommen, aber man muss es angehen, sonst wird ja eh nichts draus. - Also, schreiben Sie Annette, machen Sie mit, gute Dinge, Vorhaben und Ideen sind genau das richtige Zeichen in einer schwierigen Zeit, in der so manch einer bereits den Glauben an die positive Grundhaltung der Gesellschaft verloren hat.



Donnerstag 07.03.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 2 mm - Luftfeuchte 95 % - Luftdruck 1010 hPa
Höchsttemperatur heute 18,4 Grad - niedrigste Temperatur 13,9 Grad

Danke Europa
13 Millionen jährlich um die Arbeitslosigkeit auf La Palma zu bekämpfen

Zunächst muss ich mich aber mal bitterböse beklagen, nämlich über das Wetter. - Dass das Tief uns noch ein paar Hinterlassenschaften übrig gelassen hat, das wussten wir ja, aber es ist nass, neblig und kalt, richtiges Sauwetter eben und ich denke ernsthaft darüber nach, wieder zu Schiesser Tausendsassa zu greifen, Feinripp lang und grau, mit Eingriff. - Die Unaussprechlichen nennt man diese Dinger sonst, und eigentlich habe ich die, seit dem ich nicht mehr Rauche, auch nicht mehr hervorgeholt, aber heute Abend garantiere ich für nichts. - Übermorgen wird das Wetter deutlich besser, so viel verspricht man uns. - Nun aber zu der Danksagung an Europa und in der Tat sollten wir uns da kräftig bedanken, denn allein die Insel La Palma wird in den Jahren 2014 - 2020 jährlich 13 Millionen aus einem Sonderfond der Europäischen Union erhalten, welchen man in Brüssel aufgelegt hat, um Länder, in welchen hohe Jugendarbeitslosigkeit herrscht, bei der Bemühung um Arbeitsplätze zu schaffen zu unterstützen. - Das Geld ist wunderbar willkommen, da wir doch momentan in der ungünstigen Zwickmühle stecken, auf der einen Seite bisher nicht gekannte Sparhaushalte zu stricken, auf der anderen Seite aber gleichzeitig die hohe Arbeitslosigkeit bekämpfen sollen, und dazu muss man Geld in die Hand nehmen, und das haben wir halt nicht. - So sieht man das eben auch in Brüssel, und es wird auch nicht anders gehen, bei über 50% Jugendarbeitslosigkeit muss eingeschritten werden, nur Sparen macht diese Länder kaputt, das wird inzwischen den allermeisten klar und da können wir von Glück reden, doch in einer solchen Gemeinschaft zu leben, wie es die Europäische Union nun mal ist. - Das meine ich übrigens ganz ohne Polemik oder Hintergedanken, und das ist den allermeisten hier auch ganz klar, dass wir ohne Europa nicht wirklich aus dem Mustopf gekommen wären und die überwiegende Zahl der klar denkenden Menschen hier ist sogar der Meinung, dass wir ohne Madrid besser dran wären, aber niemals ohne Brüssel, was eben als Bild für die Europäische Union dastehen soll. - Nun müssen wir bloß noch das Richtige mit dem Geld machen, denn bislang verkündet man uns seitens der Partidio Popular stolz, dass es diese politische Gruppe gewesen wäre, welche diesen finanziellen Erfolg für uns eingefahren hat, ein bisschen kommt das in der Presseerklärung sogar rüber, als hätte man das in Madrid erfunden, aber so sind die trolligen Jungs und Mädels von der ewigen Fortschrittspartei nun mal drauf. - Was nicht in der Presseerklärung steht ist, wie denn diese Gelder verwaltet werden, und auch welche Auflagen die Europäische Union daran geknüpft hat, denn so ganz ohne Nachweis sollte man uns solche Gelder besser nicht auf den, meist von listigen Politkern bewachten Tisch legen. - Wir werden genauestens beobachten ab dem kommenden Jahr, welche Programmen denn aufgelegt werden und ob das Sinn machen kann oder nicht, denn nichts wäre schlimmer, als wenn diese äußerst solidarischen Millionen irgendwo in dunklen oder falschen Kanälen landen. - Eine weitere gute Nachricht gibt es auch noch, die deutsche Arbeitsagentur arbeitet inzwischen auch mit dem kanarischen Arbeitsamt zusammen, dem "SCE" (Servicio Canario de Empleo) und nun sollen 25 jugendliche Arbeitslose von den Kanaren zu einer Ausbildung zum Industriebäcker nach Freiburg kommen. - Drei Jahre, also eine komplette Lehre erfahren die dort, Kost und Logis frei, und monatlich gibt es auch noch um die 500 Euro Taschengeld, das kann sich aber sehen lassen und dann ist man nach drei Jahren ein gemachter Bäcker und kann auch noch Deutsch sprechen, eine bessere Chance kann man doch den Jugendlichen überhaupt nicht bieten. "The job of my life" - so lautet das Motto für diese gemeinschaftliche Aktion beider Arbeitsämter und ich ziehe meinen Hut, dafür und für die Europäische Union gibt es somit hier einen Chapeau! - Und für mich eine lange Unterhose…



Donnerstag 07.03.2013 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 87 % - Luftdruck 1012 hPa

Auf gepackten Koffern
Der Tod des Hugo Chavez durch die insulare Brille

Man muss sich nicht darüber streiten, ob Hugo Chavez ein brillanter Politiker war, oder ein despoter Clown, es liegt sicher auch nicht in unserer Reichweite das zu beurteilen, sondern das müssen die Bewohner Venezuelas selbst übernehmen. - Es wird Neuwahlen geben, wenn sich alle an die Verfassung halten und im Moment sieht es ja so aus, als wäre das der Fall. - Henrique Capriles, der Führer der Opposition hält sich und seine Gefolgsleute klug zurück. Jetzt wird getrauert, und der Wahlkampf beginnt in einer Woche, die Angst vor öffentlichen Auseinandersetzungen bis hin zum Bürgerkrieg ist viel zu groß, als dass man jetzt unkluge Spielchen betreiben würde. - Hier auf La Palma, und wohl auch auf den anderen Kanareninseln hat auch niemand den Tod Hugo Chavez´ gefeiert, obwohl man das fast hätte erwarten können, denn die allermeisten Venezolaner hier auf den Insel sind vor Hugo Chavez geflüchtet, aus Angst, man könnte ihnen ihr kleines oder auch größeres Vermögen abspenstig machen, welches man als Klein oder auch Großunternehmer dort erworben hatte. - Meist sind es allerdings die Kinder, oder gar schon Enkel der ersten Auswanderungswelle von den Kanaren nach Venezuela, und auch unter denen herrscht ein eher konservativer Charakter, und alles was auch nur nach Links riecht, das wird abgelehnt. - Wobei die Frage, ob Chavez wirklich Sozialist war, auch noch nicht zu Ende gewurschtelt ist, da bleiben nämlich viele Fragen unbeantwortet und nur weil man das imperialistische Amerika offen zu kritisieren wagt, das macht einen auch noch nicht zum Sozialisten. - Bei den Wahlen zum Referendum der Verfassung in Venezuela vor ein paar Monaten haben hier auf den Kanaren 95% gegen den Vorschlag Hugo Chavez´ gestimmt, weiter im Amt bleiben zu können, auch wenn er wegen einer Erkrankung nicht rechtzeitig vereidigt hat werden können. - Im Mutterland selbst hat Chavez das Referendum gewonnen, wie sich nun zeigt ohne Wirkung, jetzt muss neu gewählt werden und wenn die Opposition sich durchsetzt, dann wird das Auswirkungen für die Kanaren haben, und für La Palma sogar einschneidende Veränderungen mit sich bringen. - Es gibt keine wirklich Zahl, wie viele Venezolaner hier leben, denn die meisten davon sind inzwischen "nationalisiert", haben also die spanischen Staatsbürgerschaft angenommen. - Das war für die allermeisten Immigranten aus Venezuela auch kein Problem, denn es gibt in fast allen Fällen verwandtschaftliche Beziehungen, und wenn man mal genau hin sieht, dann gibt es so gut wie überhaupt keine Familie hier auf der Insel, welche keine Verbindung nach Venezuela hat. - Sollte die Opposition in Venezuela gewinnen, dann wird es einen Exodus vieler Familien von den Kanaren und besonders aus La Palma nach Venezuela geben, denn viele der Auswanderer aus dem ölreichen Land sitzen seit dem sie aus Venezuela zu uns gekommen sind auf gepackten Koffern, und warten nur auf die Möglichkeit, wieder in "ihr" Land zurückzukehren. - Im schlimmsten Fall könnte diese Insel bis zu 10% ihrer Bevölkerung verlieren, und das wären nicht ältere Menschen, welche bereits nicht mehr aktiv sind, sondern gerade die jungen Familien, welche Mehrwert produzieren und auch viel konsumieren, die dann eine erneute Chance in Venezuela suchen werden, in einem Land mit deutliche breiter gestreuten Ressourcen, als das auf La Palma der Fall ist. - Die Folgen für unsere Insel wären dramatisch, noch weniger Binnenkonsum, weitere Vergreisung der Bevölkerung und das jetzt vorhandene Netzwerk venezolanischer Geschäftsleute, besonders in der Gastronomie, das dürfte dann auch zusammenbrechen und das bekäme dieser Insel überhaupt nicht gut. - Viel Kapital würde auch herausgenommen aus unserer, ohnehin bereits angeschlagenen Volkswirtschaft, denn zum Neustart in Venezuela, da kommen die hier verdienten Euros gar nicht schlecht. - Natürlich ist diese Betrachtungsweise ziemlich egoistisch aus Sicht des Inselinteresses beleuchtet, aber Geschichte wiederholt sich halt doch immer wieder, weil wir wohl unsere Fähigkeiten in Sachen Evolution meist deutlich überschätzen. - Man nennt hier Venezuela auch "die achte Insel", "la octava Isla" denn die Kanaren sind ja bekanntermaßen sieben Eilande, welche das kanarische Archipel bilden und das bezeugt klar, dass die Verbindungen, aber eben auch Abhängigkeiten vom Geschick in dem großen Land Venezuela für die Kanaren und besonders La Palma extrem groß sind. - Die Migrationsströme hinterließen da immer eine ganz deutliche Signatur, geht es hier auf den Kanaren wirtschaftlich oder politisch gut, und "drüben" eben nicht, dann schwappt die Welle der Migration von Amerika nach Europa, und ist es eben umgekehrt, und das ist es wirtschaftlich im Moment ja bereits, und wäre es für die meisten hiesigen Venezolaner eben auch politisch, wenn die jetzige Opposition in dem südamerikanischen Land gewinnen würde, dann zieht der Zug wieder von Ost nach West. - Politisch unkorrekt, und ganz egoistisch, wir sollten es uns nicht wünschen, dass in Venezuela die Opposition gewinnt, und nach den momentanen Umfragen sieht es ja auch nicht so aus. .



Mittwoch 06.03.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 1 mm - Luftfeuchte 95 % - Luftdruck 1009 hPa
Höchsttemperatur heute 18,5 Grad - niedrigste Temperatur 16,0 Grad

Kurzgeschichten
Alle Urlauber da, Aktion Wunder auf der ITB und arbeite heute, kassiere 2020

Die Urlauber, welche nun zum Teil seit Sonntag bereits auf anderen Inseln darauf warten mussten, endlich zu uns reisen zu können, sind nun endlich alle in ihren Unterkünften. - Der Wind ist weg, La Palma wieder erreichbar, allerdings ist das Wetter noch sehr trüb, das Tiefdruckgebiet ist noch nicht komplett abgearbeitet und es kann immer mal wieder zu Niederschlägen kommen, allerdings nicht mehr viel. - Ein wirkliches Ärgernis gab es dann aber heute noch am Flughafen zu vermelden, am Nachmittag streikten plötzlich Iberia-Mitarbeiter und verhinderten damit, dass aus einer Maschine der Condor die Koffer entladen wurden. - Die Leute sind seit Sonntag unterwegs, nach einer Odyssee endlich auf La Palma angekommen, zum Teil mit Kind und Kegel, und da kommt ein Hohlkopf der Gewerkschaft auf die dusselige Idee, bestrafen wir doch mal die deutschen Urlauber, weil die was dafür können, dass Manager bei der Iberia ihre Arbeit nicht richtig gemacht haben und nun viele Leute entlassen werden sollen. - Ich bin sehr dagegen, dass immer die einzige Sanierungsmethode sein soll Arbeitskräfte zu entlassen, allerdings war dieser Streik heute Nachmittag auf dem Flughafen deutlich kontraproduktiv und hat auch dem Ansehen dieser Insel geschadet. - Nach anderthalb Stunden ging es allerdings weiter, aber der absolut verständliche Ärger vieler Gäste verpufft nur langsam wieder.

La Palma hat einen eigenen Stand auf der ITB, allerdings im Pavillon der Kanarischen Inseln und man möchte dort besonders die Beziehungen zu dem Hauptherkunftsland der ausländischen Touristen vertiefen, zu den Deutschen Urlaubern. - Auf alle Fälle hat man angekündigt, Gespräche mit Reiseveranstaltern und auch Fluggesellschaften zu führen und damit zu versuchen, die Air Berlin und die Condor dazu zu bewegen, ihren sehr mager geratenen kommenden Sommer- aber auch Winterflugplan nochmal zu überdenken. - Man sollte natürlich auch noch das Gespräch mit anderen Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften suchen, vielleicht tun sich ja auch mal neue Wege auf. - Allerdings wird das schwer werden, die Fluggesellschaften beweisen sich immer mehr als beratungsresistent, und nun nach dem dreitägigen Zickenkampf mit dem Südwestwind, hat man gar nicht wirklich so die guten Argumente aufzuweisen. - Aber wir sind tief gläubig, manchmal meine ich, wir müssen das so sein, denn öfter mal brauchen wir ein Wunder, dass das alles überhaupt noch funktioniert. - Aber Wunder gibt es immer wieder habe ich mir mal von einer blonden Bardin vorsingen lassen, man muss nur ganz fest daran glauben.

Glaube hilft auch gut den Angestellten des Rathauses von Santa Cruz, denn die bekommen ihre Überstunden, welche sie bei der letzten "Bajada de la Virgen de Las Nieves" abgeleistet haben, bis zum Jahr 2020 abgestottert. Man hat zwar im letzten Jahr bereits einiges an Überstunden abbezahlt, aber man kann nicht noch mehr leisten und wird nun jedes Jahr, eben bis zum Jahr 2020, die Summe von 100.000 Euro zusätzlich zu den laufenden Löhnen bezahlen, um so die Überstunden irgendwann abbezahlt zu haben. Die Gesamtsumme an Überstunden beliefen sich auf 860.000 Euro, welche man den Arbeitern und Angestellten der Stadt noch zu zahlen hatte, und nun ist man auf 700.000 Euro runter und der Rest kommt eben ein Tröpfchen später. - 860.000 Euro nur an Überstunden für eine Fiesta, auch wenn es die größte Fiesta der Insel ist, das wird uns wieder dickes Ausmecker in Europa einbringen, denn genau wegen solcher Geschichten sind wir doch mehr berüchtigt als berühmt. - Und in der Tat, da muss in Zukunft einiges anders laufen und in El Paso hat man das ja bereits vorgelebt, da findet ja alle drei Jahre das zweitgrößte religiöse Fest auf der Insel statt und dort hat man die Kosten für das Fest geviertelt. - Vorsicht, 2015 ist die nächste Niederkunft der Jungfrau in der Hauptstadt Santa Cruz und da werden sicherlich wieder Überstunden anfallen, die gibt es dann im Jahr 2025 oder wie soll das sonst laufen.




La Palma auf der ITB in Berlin / Vielen Dank für die Bilder Lars




Mittwoch 06.03.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 14 mm - Luftfeuchte 95 % - Luftdruck 1008 hPa

Kein Wind mehr
Großanreisetag

Hier bei uns im Westen hängen noch die Reste des Tiefs herum, und es hat auch wieder geregnet in der Nacht. - Nicht viel, aber nass ist nass. - Auf der Ostseite ist es aber besser das Wetter, und so sind wir überzeugt, dass heute der Flughafen La Palma wieder seinen Dienst aufnehmen kann. - Neben den interinsularen Fliegern der Binter Canarias, die sicher auch ein paar Sonderflüge heute einstreuen wird, weil eben zu viele Passagiere auf anderen Insel "liegengeblieben" sind, werden heute acht Charterflieger aus Deutschland landen. - Neben den regulären aus Düsseldorf, Hamburg, Nürnberg und Frankfurt auch noch die vier, welche zum Teil seit Sonntag auf Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote darauf warten, nach La Palma weiterfliegen zu können. - Das wird heftig werden für die im Tourismus arbeitenden Menschen hier auf der Insel, in kurzer Abfolge so viele Menschen zu betreuen, das wird eng werden, aber Bange machen, das gilt nicht und jeder hat doch Verständnis dafür, dass in solchen Ausnahmesituationen nicht alles so perfekt funktionieren kann, wie an einem Tag der Routine. - Soeben ist die erste Morgenmaschine aus Tenerife bei uns gelandet, als wunderbarer Beweis dafür, dass La Palma jetzt auf dem Luftweg wieder erreichbar ist und damit die dreitägige "Blockade" endlich beendet ist. - Zwei, drei Tage vielleicht dauert es nun auch noch, bis die Reste des kräftigen Tiefs, welches in den kommenden Tagen auch Mitteleuropa beglücken wird, gänzlich verschwunden sind, und so lange kann es auch immer mal wieder sein, dass Niederschläge den Tagesablauf stören. - Nicht mehr viel Regen, eher in Form von Nieselregen, so wie man das aus dem Norden Deutschlands kennt, aber wie schon gesagt, nass ist nass. - Danach baut sich wieder Hochdruck um uns herum auf und schiebt das nächste, von Westen her anrauschende Tief so weit hoch in den Norden, dass es erst gar nicht den Umweg über die Kanaren und Afrika nehmen muss, bevor es dann Mitteleuropa trifft. - Eigentlich ist das, was uns in den vergangenen Tagen geschehen ist völlig normal für den Winter, nur eben war es ein bisschen heftiger als sonst, und vor allem der nervende Südwestwind wollte gar nicht mehr aufhören, so dass aus einem garstigen Tag gleich deren drei wurden, mit all den bekannten Umständen. - Hurra, hurra, wir fliegen wieder und die Condor, welche eben gleich vier Maschinen tagelang auf den Kanaren parken musste, die wird unendlich froh sein, über die nun kommende Wetterlage. - Und die Gäste sowieso, die ankommenden, genau so wie die abreisenden Gäste, deren Urlaub zwangsweise drei Tage länger gedauert hat, wenn man denn das hin und her zwischen Flughafen und Hotel denn als Urlaub betiteln darf.




"El vuelo ha aterrizado", ein selten gesehener Satz in den vergangenen Tagen




Dienstag 05.03.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 4 mm - Luftfeuchte 88 % - Luftdruck 1005 hPa
Höchsttemperatur heute 17,2 Grad - niedrigste Temperatur 13,4 Grad

Tag drei der Unerreichbarkeit
Noch geht nichts am Flughafen

Inzwischen wird es schwerer, die Contenance zu bewahren, denn wie es im Moment noch aussieht, geht heute erneut nichts am Flughafen. - Zwar haben wir immer noch die Hoffnung, dass noch später noch was geht, der Wind soll weiter nachlassen, aber immer wieder enttäuschen uns neue Böen und das ist ja genau das Gefährliche, dass diese Winde nicht berechenbar sind. - Drei Tage hintereinander nicht anzufliegen, das ist noch nicht Rekord, tut aber ziemlich weh, zunächst den Gästen, welche nicht an- oder abreisen können, aber eben auch der gesamten Tourismusbranche auf der Insel, denn so können wir keine Werbung für uns machen. - Seit Sonntag nun warten Gäste darauf auf die Insel zu gelangen und andere, die Insel wieder zu verlassen und wegen dieses dusseligen Südwestwindes geht das einfach nicht. - Schon kommt wieder die Diskussion auf, ob der Flughafen nicht am falschen Fleck wäre, aber das ist er nicht, denn alle anderen Standorte welche in Frage kämen sind sogar noch anfälliger für das Wetter. - Es ist unschön, richtig ärgerlich sogar, wenn man drei Tage diese Insel nicht erreichen oder verlassen kann, aber dennoch ist Wind aus Südwesten sehr selten. - Und La Palma ist gar nicht der kanarische Flughafen mit den meisten Ausfällen wegen schlechten Wetters, sondern Tenerife Nord, weil der in der Höhe liegt und damit oftmals bereits in den Wolken. - Aber das Thema diskutiert man immer wieder mal wenn uns dieser unschöne Wind erreicht und wir müssen sehen, wie wir das Beste daraus machen. - Für die Fluggesellschaften sind das auch hohe Kosten und die sind dann an solchen Tagen auch nicht wirklich bereit zu überlegen, mehr Flugzeuge zu uns zu schicken, so wie wir das immer wieder hoffen bis fordern. - Da sind Gäste dabei, die kommen nur für eine Woche, und werden nun schon seit drei Tagen zwischen Hotels und Flughafen hin und her gefahren und wollten doch nur eine gute Zeit hier auf der Insel verbringen. - La Palma macht sich so wieder zur sehr exklusiven Insel, so ist Massentourismus auch nicht machbar, und das wiederum ist ja zunächst nichts Schlimmes, aber auch wenn wir am liebsten auf Individualtourismus setzen, wir brauchen ja doch die Reiseveranstalter, sonst setzen die Fluggesellschaften noch weniger Flieger zu uns ein. - Aber so sind wir eben, wollen Insel sein und exklusiv, und wenn dann das Wetter nicht mitmacht, dann bekommen wir genau das auch um die Ohren gehauen. - Gute zwei Stunden bleiben noch, eine theoretische Möglichkeit besteht also noch, dass heute noch geflogen werden kann, denn der Wind wird wirklich stündlich weniger, allerdings fürchten wir, dass morgen erst die ganzen Flüge abgewickelt werden können.



Dienstag 05.03.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 19 mm - Luftfeuchte 95 % - Luftdruck 1000 hPa

Genug gefreut mit dem Landwirt
Heute muss es klappen

Abends und auch nachts huschten noch mal ein paar Schauer durch, manche auch mit Gewittern durchsetzt, die aber meist sehr schnell wieder weitergezogen sind. - Mittendrin kaum noch Wind, fast normales Wetter konnte man fast meinen, aber dann zieht der Wind erneut an und treibt neue Wolken heran. - Heute ist wieder Schule, wäre auch wirklich nicht mehr zu vertreten, die Kinder noch weiter Zuhause zu lassen, der Wind hat weiter nachgelassen und wir können ja nicht bei jeder Bö gleich Zuhause bleiben. - Wie schnell und schrecklich allerdings aus schlechtem Wetter auch eine Tragödie werden kann, das hat man auf La Gomera erkennen müssen, dort starb eine junge deutsche Urlauberin, die von abrutschendem Geröll getroffen wurde. - Man rückt diesen Unfall wohl in ins Umfeld des Unwetters, so dass wir den ersten Todesfall auf den Kanaren wegen des schlechten Wetters betrauern müssen. - Allerdings zeigt das auch wieder, dass es richtig war am Sonntag und am Montag auch noch die Wanderwege alle geschlossen zu halten und auch die Bevölkerung dazu aufzufordern, nur dann aus dem Haus zu gehen, wenn es absolut notwendig ist. - Wir bekommen ja immer nur mit, wenn etwas passiert ist, allerdings ist es uns unmöglich zu bewerten, was denn nicht passiert, weil man diese oder jene Maßnahme ergriffen hat. - Ab Mittag rechnet man nun mit einem weiteren Abflauen des Windes, der im Moment aus eher nordwestlicher Richtung kommt, so dass die Hoffnung besteht, dass heute wieder die ersten Flugzeuge landen können, nachdem bereits am Sonntagmittag Schluss war mit dem Flugbetrieb und im Moment sieht es auch noch nicht danach aus, dass La Palma schon wieder angeflogen werden kann. - Es wird aber dringend Zeit, dass der Hafen und auch der Flughafen wieder Gäste abfertigen können, es ist ja nicht nur so, dass Menschen seit nunmehr zwei Tagen warten, endlich zu uns auf die Insel zu kommen, sondern es warten ja ebenso viele auch wieder darauf, von La Palma aus nach Hause zu kommen. - Da hat so manch einer bereits seinen erneuten Arbeitsbeginn nach den Ferien nicht antreten können, es wäre also wunderbar, wenn diese meteorologische Episode doch nun ein Ende finden könnte. - Auch war das mit dem Regen genug für eine ganze Weile, für die Ostseite sowieso, die ein Vielfaches an Regen abbekommen hat, als wir im Aridanetal, wir würden gerne wieder zur normalen Tagesordnung übergehen und auch mal wieder über etwas anderes sprechen, als das Wetter. - Nur die Politiker, die würden gerne noch ein paar Tage weiter mit anderen Schlagzeilen rechnen, denn so lange das Wetter so schlecht ist, sprechen alle darüber, und lassen die Politiker eine Weile in Ruhe.




So sieht die letzte Berechnung des Global Forecast Systems für heute aus




Montag 04.03.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 3 mm - Luftfeuchte 95 % - Luftdruck 994 hPa
Höchsttemperatur heute 15,2 Grad - niedrigste Temperatur 13,3 Grad

Alle reden vom Wetter
Wir auch

Bei uns auf La Palma haben wir das Gröbste deutlich hinter uns gelassen, auch wenn der Wind weiter so garstig ist, dass es auch heute wieder unmöglich war und ist, auf unserem Flughafen zu landen. - Die Condor, welche von gestern noch fehlt, die ist nun für morgen Nachmittag angesagt, und in der Tat besteht da mehr Hoffnung, der Wind soll nachlassen, auch wenn er noch längst nicht in dem Rhythmus schwächer wird, wie wir das gerne hätten. Kaum noch Regen heute, aber das hatten wir auch so erwartet, die großen Niederschlagszellen sind durch und bei uns macht wirklich nur noch der Wind Ärger. - Die ersten Berichte von den Schäden in der Landwirtschaft kommen nun, auch wenn man noch keine exakten Zahlen nennen kann, wie vermutet konzentrieren sich die Schäden in den bei dem Wind üblichen Bereichen, die Breñas und die Region Mazo sind hier besonders betroffen. - Zitrusfrüchte, Avocados, Bananen und besonders die Kartoffeln soll es erwischt haben. - Allerdings heißt es hoffnungsvoll aus dem Cabildo Insular, dass die Schäden geringer seien als befürchtet. - Auch wird der Ort Amagar in Tijarafe genannt, am Calderarand gelegen, hier bei uns auf der Westseite, dort soll es zu schweren Schäden in den Bananen gekommen sein, was eigentlich eher ungewöhnlich bei der Windlage ist. - Verlässliche Zahlen gibt es erst in ein paar Tagen, wenn die Schätzer der Agrarversicherungen Bilanz gezogen haben. - Der neue Cumbre-Tunnel ist seit gestern Abend wieder in beide Fahrtrichtungen zu benutzen, so spart man sich die letzten sechs Kilometer Passstraße, wenn man vom Osten nach Westen muss, und genau dort geschehen immer die meisten Steinschläge. - Eine sehr gute Maßnahme, die allerdings auch schon wieder zu spät eingerichtet wurde, wir wussten doch, auch wenn wir es nicht in dieser Stärke erwartet hätten, mehr oder weniger was auf uns zukommt. - Nun überlegt man noch, ob man morgen die Schulen nochmals geschlossen hält, eine Maßnahme, die ich für heute bereits als sinnlos eingestuft habe, wenigstens für La Palma und der Wind soll weiter abnehmen. - Aber sagen Sie das bitte nicht meiner Tochter, dass ich für die Öffnung der Schule bin… Wer sich nun ärgert, nicht mit dem Flugzeug rechtzeitig oder auf der richtigen Insel angekommen zu sein, der kann sich vielleicht ein bisschen damit trösten, dass es die Passagiere von der Schnellfähre, welche den Süden Tenerifes mit La Palma verbindet, deutlich schlimmer erwischt hat. - Das sollte eine schnelle und lockere Überfahrt werden, gute zwei Stunden setzt man für die größte Schnellfähre der Welt an, die Benchijigua Express, allerdings sollte die Fahrt gute 10 Stunden dauern und dann ist immer noch keiner von den Passagieren auf La Palma. - Man hatte schwere See erwartet, allerdings nicht, dass man auf La Palma schon nicht mehr anlegen konnte. - Man hat es versucht, aber diese modernen Schnellfähren sind so windanfällig, dass es unmöglich war. - So fuhr man zurück und wollte auf La Gomera anlegen, aber auch der Hafen war inzwischen geschlossen worden. - So nahm man dann Kurs auf Los Cristianos im Süden Tenerifes, aber auch da bemühte man sich vergebens, so dass man schließlich in den Norden nach Santa Cruz de Tenerife musste, wo man dann nach gut zehn Stunden und gegen Mitternacht angekommen ist. - Auch sind Fahrzeuge im Bauch des Schiffes verrutscht, und noch sind die ganzen Passagiere auch noch nicht auf La Palma angekommen, mit dem Flugzeug ging doch heute auch nichts und wann nun die Fähre einen erneuten Anlauf nimmt, das weiß ich nicht. - Hier zeigt sich nun mal der Vorteil der Einrumpfschiffe, die zwar deutlich langsamer sind, aber nicht so windanfällig und so konnte gestern die Fähre von der zweiten Reederei, welche auch den Dienst Los Cristianos - La Palma anbietet, wohl auf La Palma anlegen, auch wenn man einen Schleppe zu Hilfe nehmen musste. - Auch heute ist die Dünung hier rund um die Insel noch gewaltig und viele Schaulustige fanden sich heute in Puerto de Tazacorte ein, um einen Blick auf den fließenden Barranco zu werfen und auch, wie die Wellen immer wieder die alte Hafenmole von Puerto de Tazacorte überspülen. - Es waren sogar so viele, dass die Bürgermeisterin sich gezwungen sah in einer, höchst populären Radiosendung anzurufen und mitteilen zu lassen, dass man doch bitte nicht mehr nach Puerto de Tazacorte fahren möchte, weil bereits Stau gäbe und die Polizei besorgt sei, den Schaulustigen könnte etwas passieren. - Mitten drin, so wie jetzt gerade, lässt der Wind fast gänzlich nach und die Sonne kommt sogar durch, aber auch morgen werden wir noch mit diesem Tief zu tun haben, wenn auch in viel geringerem Ausmaß. - Wir sind halt ein Felsbrocken im Atlantik, auch wenn besonders gut gelungen, aber wenn Wind und Wellen zuschlagen, dann müssen wir uns ducken und sind dann leider unerreichbar.




Hier mal eine andere und hoffnugsvollere Grafik des "Global Forecast Systems" auf der man erkennen kann, wie denn die Temperaturen sich in den kommenden zwei Wochen entwickeln werden und auch, ob es Regen geben soll. - Jetzt noch schnell die Reste dieses Teifs abgeritten, und dann sieht es gut aus für die nächsten beiden Wochen





Und hier "gehen wir mal fremd", denn was haben die Geologen mit dem Wetter zu tun. - Auf dem Seismographen hier auf La Palma kann man wohl die Wucht der Wellen ablesen, welche gegen die Küste donnern. - Gestern gegen 17:00 Uhr war das besonders heftig, könnte fast schon als vulkanischer Tremor durchgehen, aber es sind die Erschütterungen, welche der Wellenschlag an der Insel ausübt




Montag 04.03.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 18 mm - Luftfeuchte 95 % - Luftdruck 995 hPa

Jetzt wird Marokko nass gemacht
Das Gröbste ist durch

Wie vorausgesagt hat die Ostseite die heftigere Ohrfeige dieses Tiefdruckgebietes abbekommen, obwohl man doch eigentlich meinen könnte, bei West, oder Südwestwind wäre die Westseite die stärker betroffene Region. - Ist aber nicht so, denn wegen der abrupten orographischen Situation der Insel entstehen auf der Leeseite, in diesem Fall die Ostseite, dann Fallwinde, welche die ursprüngliche Windgeschwindigkeit in Böen glatt verdreifachen können. - Wir kennen das in kleinerem Ausmaß auch hier auf der Westseite, wenn ein auf der Ostseite wenig spürbarer Nordostpassat, bei uns im Aridanetal die berühmte "Brisa" ankommen lässt, was auch nichts anderes als Fallwinde sind, welche die Cumbre Nueva heruntersausen. - Ein paar abgedeckte Dächer, der Zaun des Fußballplatzes in Breña Alta ist kaputt und in der Hauptstadt stand der Parkplatz am Hafen unter Wasser und die üblichen Steinschläge auf den Straßen in den Bergen. - Was noch aussteht sind die Meldungen, welche Schäden in der Landwirtschaft entstanden sind, denn in der Region Mazo, den Breñas und Santa Cruz wurden Windgeschwindigkeiten von über 150 Stundenkilometer gemessen, was zusammen mit dem Regen sicher bedeutet, dass viele Bananenstauden umgekippt sein werden. - Auch wenn der Wind nun deutlich nachgelassen hat, ist immer noch keine Möglichkeit gegeben den Flughafen wieder in Betrieb zu nehmen, da der Wind weiter aus Südwest kommt fürchten wir, dass es wohl auch den ganzen Montag über so weiter gehen wird und erst am Dienstag wieder daran zu denken ist, La Palma auf dem Luftweg wieder zu erreichen. - Vielleicht am späten Nachmittag doch schon, aber das ist sehr optimistisch betrachtet. - Die Olsen-Fähre konnte gestern auch nicht anlegen, die der Reederei Armas wohl, allerdings nur mit Hilfe eines Schleppers, aber immerhin. - Die Schule wurde für heute abgesagt, obwohl das eigentlich Quatsch ist, denn inzwischen ist das lediglich ein normales Tief mit Wind, aber als man das gestern beschloss, stand man halt noch in dem Eindruck eines Unwetters, was es aber heute sicherlich nicht mehr ist. - Horizontaler Regen, das ist so eine Geschichte hier auf La Palma, die auch viele Menschen staunen lässt, wie es denn möglich ist, dass Regenwasser ein Dach hinaufläuft, anstatt die Dachziegel herunter. - Wenn wir so richtig in der Wolke sind, dann kommt der Regen nicht mehr von oben, sondern von der Seite und es hilft nichts sich unter einer Pergola zu verstecken oder im Bushäuschen, hier wird alles nass gemacht, was nur irgendwie herumsteht, und fleißige Hausmänner und Frauen waren gestern den ganzen Nachmittag mit Mopp und Handtüchern unterwegs, und haben versucht, den in die Häuser drückenden Regen wieder aus dem Haus zu bekommen. - Unter den Türen durch, durch die Laufschienen der hier so häufig verwendeten Aluminiumfenster, aber eben auch selbst durch Dächer, die man eigentlich komplett dicht glaubt, kann das Wasser kommen, wenn der Wind eben das Nass in alle Ritzen und notwendige Lücken drängt die man braucht, weil man sonst ein Fenster nicht schieben kann oder eine Tür nicht öffnen. - Das könnte man alles besser machen, sicher, aber für die paar Tage im Jahr lohnt sich der Aufwand eigentlich nicht, und manchmal habe ich sogar das Gefühl, so ein bis zweimal im Jahr brauchen wir das sogar, um im kollektiven Gejammer die Gemeinschaft wieder zu stärken. - Dazu hätten wir ja eigentlich auch die Krise, aber die ist "vom Boden aus" eh nicht zu bekämpfen, da ist ein robuster Einsatz mit Wischmopp und Handtüchern dann doch eher eine Maßnahme, bei der man Erfolg sieht. - Beide Agenturen melden, dass es heute kaum noch nennenswerte Niederschläge geben wird, aber der Wind wird uns eben den ganzen Tag über noch beschäftigen, auch wenn er deutlich bereits gegenüber gestern Nachmittag abgenommen hat. - Der Kern des Tiefdruckgebietes ist nun bereits auf dem afrikanischen Kontinent angekommen und macht jetzt Marokko kräftig nass und für den weiteren Verlauf sieht das hier auf den Insel wieder richtig gut aus, nur eben wird es heute und morgen noch etwas ungemütlich bleiben.




Sogar die Kleidungsindustrie auf La Palma hat das meteorologische Phänomen mit dem horizontalen Regen hier bereits aufgegriffen und gibt Hinweise, wie man hier bei Westwind einen Regenschirm zu führen hat




Sonntag 03.03.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 3 mm - Luftfeuchte 95 % - Luftdruck 996 hPa
Höchsttemperatur heute 16,1 Grad - niedrigste Temperatur 13,8 Grad

Nie war ich tiefer, nie tiefer…
Deutlich mehr Wind als erwartet

Dafür ist kaum Regen gefallen bislang, aber selbst hier auf der Westseite pfeift ein ordentlicher Sturm aus Südwest, der in Böen deutlich auch über die 40 Knoten hat, und dann muss man sich vorstellen, wie das auf der Ostseite erst ankommen wird. - So hat man nun auch Roten Alarm ausgerufen, und die Inselregierung hat dafür alle notwendigen Sicherheitsprotokolle anlaufen lassen. - Die Wetterämter meinen auch, dass der Wind in den kommenden Stunden noch zunehmen soll, das als kräftiges Tief angekündigte Phänomen könnte sich also doch noch zum Unwetter ausweiten. - Schäden werden bislang zwar noch nicht gemeldet, aber das kann auch daran liegen, dass die Informationskette an einem Sonntag einfach sehr dünn ist. - Der Flugverkehr ruht seit heute Mittag, es ist auch nicht anzunehmen, dass heute überhaupt noch ein Flugzeug bei uns landen kann, dazu ist viel zu viel Seitenwind dort am Flughafen. - Der Hafen selbst dürfte auch schwer nur anzulaufen sein, aber da haben wir auch noch keine konkrete Meldung. - Nun fragen sich viele bereits, ob man denn morgen die Schulen öffnen soll, aber auch hier ist noch keine Entscheidung getroffen worden und wir hoffen, das in den kommenden Stunden noch zu erfahren. - Einige Straßen sind bei uns bereits gesperrt, hinauf auf den Roque de Los Muchachos, und nach Los Brecitos und die Wanderwege sind auch gänzlich gesperrt, aber das hätte man gar nicht machen müssen, denn bei dem Wetter geht man doch wirklich nicht aus dem Haus. - Stromausfall gab und gibt es auch bereits in einigen Regionen der Insel, auch bei uns war für eine Stunde der Strom weg, es werden wohl Leitungen von herabfallenden Ästen beschädigt worden sein, aber die Arbeiter des Stromversorgers sind allesamt unterwegs. - Auf der Hauptverbindungsstraße von Ost nach West ist es auch bereits zu Steinschlag gekommen, man kann wirklich nur jedem abraten heute noch mit dem Auto, oder auch zu Fuß unterwegs zu sein, das ist kein Tag, für Experimente. - Selten sinkt bei uns das Barometer unter die Eintausendermarke, heute ist es mal wieder so weit und es pfeift gewaltig dort draußen. - Da das Tief Stunden eher eingetroffen ist als die beiden großen Wetterämter angenommen haben, verbinden wir nun damit auch die Hoffnung, dass dieses Tief auch schneller als angekündigt vorüberzieht, aber ich denke mal, morgen müssen wir uns auch noch vorsehen und ob morgen bereits wieder geflogen werden kann, das muss ich dann doch eher anzweifeln.




So sieht das Global Forecast System die Entwicklung in den kommenden Tagen und da soll der Wind die kommenden Stunden noch zunehmen




Sonntag 03.03.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 3 mm - Luftfeuchte 95 % - Luftdruck 1005 hPa

Pack die Badehose wieder ein
Hauptstadtstrand kommt erst 2014

Es wäre ja zu schön gewesen, wenn die einzige noch funktionierende Großbaustelle auf der Insel doch tatsächlich pünktlich zu Ende gebracht werden könnte. - Es sollte dieser Sommer werden, ursprünglich, aber dann gab es ein paar Verzögerungen deren Gründe wir nicht genannt bekommen, und damit rücken wir in die Brutzeit des Gelbschnabel-Sturmtaucher (Calonectris diomedea wowereitii) und so verschiebt sich der früheste Eröffnungstermin in dem März 2014. - Was hat nun der Gelbschnabel-Sturmtaucher mit dem Hauptstadtstrand zu tun, werden Sie sich völlig richtig fragen und nun wird es interessant, denn jetzt erfahren wir auch ganz offiziell, wo denn eigentlich der Sand für den Strand geholt werden soll. - Aus Puntallana wir der angekarrt, also nicht aus Tazacorte, oder gar aus Afrika, wie uns manche lustige Zeitgenossen schon wahrmachen wollten, sondern aus der Nachbargemeinde und das macht ja wegen der Nähe auf jeden Fall Sinn. - Dort soll es Küstenabschnitte mit Sandbänken geben, wie wenig ich doch unsere Insel kenne fällt mir dabei wieder auf, aber Puntallana, da fährt man meistens einfach nur durch, und merkt das nicht einmal, weil die Umgehungsstraße einen weit am Ortszentrum vorbei führt. - Stimmt nicht ganz, dort gibt es auch den wunderschönen Strand "Playa de Nogales", welcher allerdings nicht nur wegen der berüchtigten Strömungen, sondern auch wegen des möglichen Steinschlags eher nicht zu empfehlen ist. - Den Sand dort kann man aber nur entnehmen, wenn die Brutpflegezeit des Gelbschnabel-Sturmtaucher zu Ende ist und das ist frühestens im November, noch besser Dezember so weit, denn dann erst fliegt der Jungvogel mit den Altvögeln zusammen wieder in den Südatlantik. - Im Frühjahr kommen die dann wieder zurück, und so heißt das, dass man nur zwischen Dezember und März den Sand dort entnehmen kann, ohne die Tiere bei der Brut zu stören. - Jetzt könnte man also den Sand entnehmen, aber so weit ist man dann doch noch nicht mit den Arbeiten, denn es fehlt noch der unterseeische Deich, welcher dann auch verhindern soll, dass dieser Sand wieder von rauer See zurück in den Atlantik gezogen wird. - Zwischen den beiden, fast fertigen Deichen, welche den Strand nach Süden und Norden hin schützen, kommt nämlich noch ein Deich, welcher den Strand nach Osten, also aufs offene Meer hin abdichtet, dieser wird allerdings nicht bis an die Meeresoberfläche reichen, sondern unterseeisch verhindern, dass eben der angekippte Sand wieder verschwindet. - Über 720.000 Kubikmeter Sand sollen dann aus Puntallana an den Strand gekarrt werden, was der Branche der Transportunternehmer sicher einen schönen Schub verleihen wird, allerdings hatten die damit ja bereits diesen Winter gerechnet. - Solche Verzögerungen bei öffentlichen Aufträgen sind nicht selten, wir hatten ja bereits fast an ein Wunder geglaubt, als es immer wieder hieß, man sei mit den Arbeiten auf dem Laufenden beim Stadtstrand von Santa Cruz, und dürfen jetzt eine kleine Wowereitisierung erfahren, die aber geschickt und tierfreundlich erklärt wird. (So was ist denen in Berlin nicht eingefallen…) - Allerdings fürchte ich bei solchen Verzögerungen, die dann doch viele Monate betreffen, dass damit die Baukosten entsprechend ansteigen könnten, da die ausführende Firma ja auch mit dem Personal neu planen muss. - Darüber lässt man uns bislang noch nichts wissen, wir wollen ja auch schon längst gar nicht mehr alles wissen.





Samstag 02.03.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 56 % - Luftdruck 1008 hPa
Höchsttemperatur heute 20,6 Grad - niedrigste Temperatur 14,0 Grad

Das "Ufo" kommt weg
Abriss einer Unvollendeten

Manch einer wird sich nun denken, die reißen jetzt das Gebäude "Los Tarajales" ab, welches laut obersten spanischen Gerichtshof ja illegal ist, aber das ist hier nicht der Fall. - Dieses Gebäude wird (noch) nicht abgerissen, weil keiner für die Kosten aufkommen will und man noch einen Blöden sucht, der damit anfängt. - Abgerissen werden soll, was einst mal das Symbol des Aufstiegs Puerto de Tazacortes sein sollte, das Meerwasserschwimmbecken mit seinem "Multifunktionsturm", welcher wirklich wie ein fremdes, glockenähnliches Ufo dort mitten im Hafenörtchen steht. - Ich glaube es sind über dreißig Jahre her, dass man dieses Meerwasserschwimmbecken dort aufgebaut hat, und niemals fertig stellten konnte. - Man streitet sich bis heute, ob man das hätte auf alle nur erdenkliche Weise durchziehen sollen, oder ob man das nicht vor 20 Jahren bereits weghauen sollte. - Es ging nicht immer nur um das Geld, das Ding fertig zu stellen, sondern auch darum, ob das Bad nicht im späteren Betrieb mehr Kosten verursacht, als man einnehmen kann, denn gerade im Sommer macht eigentlich ein Meerwasserschwimmbecken direkt neben einem seichten Sandstrand nicht wirklich Sinn. - Und dann noch das Problem mit dem nahen Meer, welches bei Unwettern immer mal wieder die Anlage überspült, da kann eigentlich nichts draus werden. - Die jetzige Gemeindeverwaltung will also nun diesen interessanten und fast schon zur Tradition gewordenen "Schandfleck" beseitigen lassen, und das soll wohl an die 20.000 Euro kosten. - Damit hat man dann aber das Ziel, diese Anlage dann anders zu nutzen auch noch nicht erreicht, denn eigentlich soll das ja mal eine Tiefgarage werden, mit einer Plaza oben drauf, welche dann für Veranstaltungen genutzt werden kann. - Ja, Träume habe wir immer noch, wenn auch keine Mittel mehr diese Träume umzusetzen, Herrgott, du nahmst und das Können, so nimm uns nun bitte auch das Träumen könnte man dazu auch sagen, aber wir gönnen uns doch schon lange nichts mehr, außer ein paar Träume. - Vier Millionen Euro würde das mit der Tiefgarage und der Plaza darauf kosten, und das ist im Moment unmöglich, so sagt die Gemeinde aber bei den 20.000 Euro für den Abriss des Turmes, da sei auch bereits eine Rampe drin, dass man mit dem Auto dann in das Schwimmbecken fahren kann. - Na ja, mir scheint das ein bisschen knapp bemessen mit dem Geld, und was macht man dann mit dem Wasser, das da drin ist, mal vom Regen, mal wenn das Meer überschwappt? - Ok, gebraucht wird der Parkraum ja auch nur im Sommer, wenn ganz viele Badegäste Puerto de Tazacorte überfallen, und im Sommer regnet es nicht und da hat der Atlantik auch keine schlechte Laune, also sollte man das doch wenigstens für den Sommer hinbekommen. - Ich könnte mir auch vorstellen, dass nach 30 Jahren so mancher diese bauliche Entgleisung fast vermissen wird, denn so was hat nicht jeder mitten im Ort rumstehen. - Wie es aus der Gemeinde heißt, soll der Abriss noch im März stattfinden, wird also Zeit, sich vom "UFO" zu verabschieden.




Das "UFO" in Puerto de Tazacorte




Samstag 02.03.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 32 mm - Luftfeuchte 95 % - Luftdruck 1007 hPa

Happy zweiunddreißig
Die erste Husche ist durch

Zweiunddreißig Millimeter Regen in einer Nacht, da freut sich der Landwirt ungemein, das spart richtig Geld und die Natur wird es in den kommenden Wochen auch mit weiteren Blühorgien danken. - Der erste Finger des dicken Tiefs ist durch, nun strahlt der Himmel in betörendem Blau und ein kleiner Zwischenbauknecht hellt auch das touristische Herz in uns wieder auf. - Allerdings traue ich diesem Bauknecht nicht, denn morgen im Laufe des Tages kommt dann der dickere Finger des Tiefs, und dieses Mal nicht nur mit Regen, sondern mit dem so auf der Ostseite gefürchteten Südwestwind. - Noch mehr Regen, lokal allerdings sehr unterschiedlich verteilt, und in Böen kann der Wind weit über die einhundert Kilometer pro Stunde betragen, und dann wird die Freude in der Landwirtschaft über den Regen gleich wieder hinfällig, denn dann fallen die Bananenstauden um, wie Studenten beim Spring Break. - So hat man Orangen Alarm ausgelöst, für Sonntag und Montag, bei uns auf der Westseite eher wegen des Regens, und auf der Ostseite und den hohen Bergen wegen des Windes. - Der Boden selbst ist eigentlich gut vorbereitet, es fing gestern ja langsam an zu regnen, das ist gut, denn so kann der Boden sehr viel mehr von dem kostbaren Nass aufnehmen und im Inneren der Insel speichern. - Kommt der Regen schnell und unvorbereitet in großen Mengen, dann hat der Boden gar keine Möglichkeit, das Nass aufzusaugen und das Wasser fließt ohne positive Wirkung für uns ins Meer. - Schlimmer noch, dabei reißen die Ströme enorme Mengen an kostbarem Mutterboden mit in den Atlantik, die Erosion durch Wasser ist die größte Gefahr für unsere Insel überhaupt. - Man muss sich nur die tiefen Schluchten ansehen, die allesamt durch ablaufendes Wasser in den Atlantik geformt wurden. - Ab morgen, spätestens ab Mittag, sollte man so auch wirklich auf Außenaktivitäten verzichten, wer nichts zu tun hat, der tut das am besten Zuhause, BBW, Buch, Bett, Wein ist dann angesagt, von mir aus auch BBK, Buch, Bett, Kakao und bei unseren lustig bis mutig gelegten elektrischen Leitungen kann es auch nicht verkehrt sein, ein paar Kerzen und Streichhölzer im Hause zu haben. - Nein, es kommt kein brachiales Unwetter, sondern ein kräftiges Tief auf uns zu, aber wegen unserer besonderen orographischen Situation wirken sich hier Regen und Wind oft hefiger auf die Umgebung aus, als im flachen Land. - Sicher wird es zu Problemen am Flughafen kommen, spätestens wenn der Südwestwind mit über 15 Knoten weht, dann gibt es dort Scherwinde, welche den Anflug für die Piloten äußerst kompliziert bis unmöglich machen können. - Und für morgen sagen uns die Agenturen Wind aus Südwest mit Geschwindigkeit von 40 Knoten voraus, und dabei bleibt es nicht, denn in den Bergen und auch auf der Leeseite der Insel entstehen dann Windböen, welche die doppelte, oder gar auch mal die dreifache Windgeschwindigkeit erreichen können.




So stellt die "AEMET", die staatliche Agencia Estatal de Meteorología die augenblickliche Situation dar, hier angezeigt die zu erwartenden Niederschläge und wie man sieht, da kommt was auf uns zu




Freitag 01.03.2013 15:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 4 mm - Luftfeuchte 90 % - Luftdruck 1010 hPa
Höchsttemperatur heute 17,8 Grad - niedrigste Temperatur 15,4 Grad

Schauerleute auf Kurzarbeit
Nur noch drei Tage Arbeit in der Woche

Nur Dank der vielen Bananen, welche unsere Insel per Kühltrailer verlassen, haben die 11 Hafenarbeiter in Santa Cruz noch einen verlässlichen Arbeitsplatz, aber nur noch für drei Tage in der Woche, den Tagen eben, an denen Frachtschiffe anlegen. - Früher waren es 16 Schauerleute im Hafen der Hauptstadt, und man musste fünf Tage lang arbeiten. Allerdings hat man es hinbekommen, dass niemand entlassen worden ist, sondern die fünf sind allesamt in Rente gegangen bereits und man hat eben die frei gewordenen Stellen nicht mehr besetzt. - In den letzten drei Jahren sei die Arbeit etwa um die Hälfte zurückgegangen, es kommt viel weniger Ware mit dem Schiff nach La Palma, als noch vor der Krise, man spürt das wohl ganz kräftig im Hafen heißt es seitens der "Estipalma, SA" welche für die Bewegung der Fracht im Hafen von Santa Cruz zuständig sind. - Nicht nur der Konsum ist stark gesunken in den letzten Jahren, es sind eben auch die Baumaterialien, welche in so deutlich geringeren Mengen nach La Palma geliefert werden und so fertigt man heute ein Schiff in ein paar Stunden ab, wozu man früher einen Tag oder sogar noch länger gebraucht hat. - Noch weniger Arbeit wird es allerdings nicht mehr werden, da die drei Schiffe in der Woche sowieso anlegen müssen, um die Bananen abzuholen und auch die dann leeren Kühltrailer wieder auf die Insel zu bringen. - In diesem Zusammenhang stellt sich dann auch wieder die Frage, mit welchen Argumenten denn man den Frachthafen in Puerto de Tazacorte rechtfertigen will, wo doch in unserem ersten Hafen schon nur noch drei Tage in der Woche überhaupt Fracht bewegt wird. - Natürlich hat man früher mal an das grenzenlose Wachstum geglaubt, aber das ist ja auch mit ein Grund, warum wir heute nicht nur in einer Schulden- und Arbeitslosenkrise stecken, sondern auch noch in einer Sinnkrise. - Auf der einen Seite wissen wir genau, dass unser Wirtschaftssystem, ausgelegt auf dauerndes Wachstum keine nachhaltige Angelegenheit ist, auf der anderen Seite aber können wir es uns im Moment überhaupt nicht erlauben, auf Wachstum zu verzichten. - Nur wie soll man denn durch Sparen Arbeitsplätze schaffen und den Konsum ankurbeln? - Darüber denken viel klügere Köpfe als ich schon viele Jahre nach, und noch keiner hat keiner den richtigen Dreh gefunden. - Interessant ist auch die Meldung, dass in Bankerkreisen in London tiefe Trauer herrscht, da die sich zukünftig ihr Jahresgehalt mit Boni nur noch verdoppeln dürfen und nicht mehr vervielfachen. - Da macht das Sparen doch gleich wieder Spaß…





Freitag 01.03.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 68 % - Luftdruck 1010 hPa

Habemos carreteram
Weißer Rauch über dem Cabildo Insular

Es können auch Wolken sein, von dem herannahenden Tief, welches uns wohl bereits die kommende Nacht bedienen wird. - Für das Wochenende und Anfang der kommenden Woche ist dann auch Sturm angesagt, zumindest was die Südostseite der Insel angeht. - Die Wetterdienste sagen Südwestwinde mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 Knoten voraus, also rund 70 Stundenkilometer, die dann allerdings als Fallwinde auf der anderen Seite der Insel die Geschwindigkeit in Böen locker verdoppeln können. - Die erwarteten Regenmengen werden unterschiedlich bewertet, lokal kann wirklich viel Niederschlag fallen, auf jeden Fall muss man heute nicht mehr in den Garten gehen und die Kartoffeln wässern, das erledigt sich am Wochenende von ganz alleine.

Das nur vorab, und nun zu dem was die Überschrift verkündet. - Des Öfteren bereits haben wir den Zustand der Hauptverkehrsstraße der Insel angeklagt, welcher sich in dem Teilstück oberhalb des Inselkrankenhauses bis zum neuen Tunnel in einem sehr beklagenswerten Zustand befindet. - Nun endlich heißt es aus dem Cabildo Insular, man werde 1,5 Millionen Euro aus dem 80 Millionen Euro Haushalt herauslösen, um den Zustand dieser, und auch anderer Straßen auf der Insel zu verbessern. - Das ist mehr als notwendig, allerdings fürchte ich, dass die genannte Summe nicht annähernd ausreichen wird um alle Schwachstellen der Straßen auf der Insel zu beheben, welche man in der Presseerklärung nennt. - So gibt man auch zu, dass man auf weitere 1,4 Millionen Euro vom Gobierno de Canarias warte, welche noch ausstehen für die Wartung an der Umgehungsstraße von Santa Cruz und der von Los Llanos, und es kann sehr gut sein, dass diese Geld überhaupt nicht kommt, die Finanzlage der autonomen Region Kanarische Inseln dürfte inzwischen bekannt sein. - Also wird es wohl daraufhin herauslaufen, dass dieses Geld nur für die Hauptverkehrsstraße reicht, wenn denn überhaupt, denn es sind viele Kilometer Straße neu zu asphaltieren, wenn man die Arbeit wirklich ordentlich machen will. - Wann das sein wird, das können wir aus der Meldung nicht herauslesen, und eben auch nicht, ob man die Straße flicken will, oder nach nunmehr dreißig Jahren wirklich neu macht. - Man muss sich auch keine Sorgen machen, dass nicht genügend Asphalt zur Verfügung steht, obwohl das Asphaltwerk in Los Llanos noch nicht in Betrieb ist. - In Fuencaliente betreibt die Firma Lopesan das im Moment einzige Asphaltwerk der Insel und die werden sich über diese Nachricht ebenso freuen, wie alle Autofahrer, welche die Straße von Los Llanos nach Santa Cruz öfter, oder gar jeden Tag benutzen müssen.








Familie Ellen & Simon Märkle

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