La Palma Aktuell   Nachrichtenarchiv Mai 2013

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Freitag 31.05.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 20,8 Grad - niedrigste Temperatur 15,6 Grad

Last drinks please
Sperrstunde in der Hauptstadt verlängert

In der Innenstadt unserer Hauptstadt Santa Cruz de La Palma darf man nun die Bars und Cafeterías bis 02:30 geöffnet lassen, und hat darüber auch noch eine halbe Stunde Zeit, das Lokal zu räumen. - Praktisch ergibt das dann eine Sperrstunde um 03:00 Uhr und wie es im Aushang so schön heißt, gilt das für die Zonen der Stadt, welche den größten Zulauf an Touristen hat. - Das bringt uns zunächst ein bisschen ins Grübeln, denn im Moment sind Inselgäste eher eine äußerst rare Angelegenheit, wir sind eher unter uns, was aber eigentlich nicht Sinn der Sache ist. - Natürlich will man mit dieser Verlängerung der Öffnungszeiten der Branche einen Gefallen tun, denn die hat sich immer schon darüber beklagt, dass man, nach deren Meinung, zu früh schließen musste. - In Santa Cruz hat die Vereinigung der Gewerbetreibenden des historischen Stadtkerns einen bedeutenden Einfluss auf die Stadtpolitik, die andauernde Parkplatzdiskussion stammt auch aus der Ecke. - Allerdings glauben so manche Beobachter, dass das "Nachtleben" in unserer Hauptstadt sowieso schon länger am Ausklingen war, lediglich bei Fiestas und Veranstaltungen sei viel und auch spät noch was los, die wirklichen Partys, die würden in Los Llanos gefeiert und das auch nur am Wochenende. - Da klingt dann auch wieder der Krisen-Blues durch, man sieht halt immer mehr leere Bars und Kneipen, oder die Gäste halten sich Stunden an einem Bier fest, weil die Beule in der Hosentasche das Handy ist, und nicht mehr die prall gefüllte Geldbörse. - Auch wird man abwarten müssen, ob sich die Anwohner das gefallen lassen, die haben doch vor einer ganzen Weile schon mal gehofft, man würde den Lokalen neben Wohnhäusern noch striktere Auflagen geben, und auch in der Innenstadt von Santa Cruz ist praktisch alles Wohngebiet. - Da wird man Rücksicht nehmen müssen, allerdings sagt jegliche Erfahrung etwas anderes, und meist sind es auch nicht die Gaststätten selbst, welche das Lärmproblem sind, sondern die Gäste, die oft noch lange vor dem Lokal verweilen und mit lautem Gebrabbel die Anwohner unterhalten. - Aber unsere Hauptstadt muss ja eh etwas unternehmen, und sich praktisch neu Erfinden, denn die ursprüngliche Bedeutung als Einkaufsstadt, die hat der "Speckgürtel Breña Alta" über die Jahre sogar gezielt abgetragen. - Wo die Reise für Santa Cruz hingehen soll, das ist eigentlich auch klar, mit dem Stadtstrand marschiert man mit Riesenschritten auf eine größere touristische Bedeutung hin, und wenn dann wirklich mal viele Gäste dort sind, dann wäre das mit den längeren Öffnungszeiten sicher eine gute Geschichte. - Aber so weit sind wir noch nicht, nur die Kneipen dürfen jetzt schon länger offen bleiben, ob das aber mehr Gäste anlockt, das darf ich einfach mal anzweifeln.

Fulanito de tal dice hoy: Calentar las orejas

Die Ohren erhitzen. - Zunächst mal heißt das hier in Spanien, dass man jemandem ordentlich die Leviten liest. - Uneinig waren sich die befragten Hobbylinguisten, ob das auch zu Handgreiflichkeiten führen kann, nach dem Motto: Ein Satz heiße Ohren. - Wohl eher nicht, die Mehrheit hat das abgelehnt, die Ohren werden auch alleine vom Anbrüllen heiß. - In manchen Ländern Südamerikas bedeutet aber der Satz heiße Ohren eher, dass einem jemandem unheimlich schmeichelt.



Freitag 31.05.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1018 hPa

Zehn Jahre Großmutter
Die Abuela macht zu

Heute ist der letzte Tag, an dem wir das Restaurant "La Abuela" in der alten Besetzung genießen können. - Kiko, Jaqueline und Alisay schließen zu, der alte Standort gegenüber der Clinica Dental wird aufgegeben, bei den sinkenden Umsätzen wegen der Krise, und dem Absinken der Touristenzahlen scheint es nicht mehr möglich zu sein, die Pacht plus Unkosten zu schultern. - Ende Juni eröffnen sie nun in La Laguna ein kleineres Restaurant, dort müssen sie keine Miete bezahlen, da sich das Gebäude im Eigentum der Familie befindet, und so will man eben den Monat beginnen, ohne gleich tief in den Miesen zu sein. - Damit rückt aber auch das, was die Abuela ausgemacht hat, für uns in deutlich weitere Entfernung, zu Fuß wird das schwierig werden dorthin zu gelangen, für einen Alltagsbesuch ist das einfach zu weit weg, so oft wie in den letzten zehn Jahren, werden wir uns wohl nicht mehr sehen. - Es gibt wohl eine Fortsetzung, Carmen aus Fuencaliente ist die kommende Pächterin dessen, was heute noch "Abuela" ist, und sie will das Restaurant in ähnlicher Weise fortführen, und da sie gute Kenntnisse in der Gastronomie hat, trauen wir ihr das auch zu. - Für uns wird das aber niemals mehr so sein wie früher, da Kino und Jaqueline weit aus mehr für uns sind und waren, als einfach nur Gastwirte eines nahen Restaurants, wir sind echte Freunde und Vertraute geworden über die Jahre und ich werde die ewigen Gespräche über Politik und Gesellschaft mit Kiko extrem missen, ebenso wie die vielen wirklich guten Tipps von Jaqueline, wie man denn zu alltäglichen Problemen zu stehen hat. - Nicht unbedingt hervorragend geeignet für Vegetarier, das muss man auch dazusagen, aber wer ein gutes Stück Fleisch essen wollte, der war immer richtig bei Kiko, der über Holzkohlenfeuer Entrecotes genau so wie seine berühmten Koteletts XXL wunderbar zubereitet hat. - Das Kotelett in einem Stück mit denn Rippchen, das macht den ganzen Teller voll, für mich Fleisch für sechs Tage, für hungrige Zeitgenossen aber eben endlich mal genug auf dem Teller. - Nouvelle Cuisine ist das sicher nicht, aber eben handfeste Hausmannskost, und ganz nah immer an dem, was uns hier ausmacht, und das bedeutet, mehr sein als scheinen. - Die Abuela ist nicht der einzige Fall in der hiesigen Gastronomie, in welchem man auf Schrumpfen setzt, Kosten runter, in Eigenregie und nicht der Umsatz bestimmt den Geschäftserfolg, sondern das, was unter dem Strich noch in der eigenen Hand bleibt. - Nischen suchen, den Massen ausweichen, so versuchen sich hier viele aus der Affäre, La Palma gegen die Auswirkungen der globalen Marktwirtschaft, an ein endemisches Ufer zu retten, und der Ausgang der ganzen Geschichte ist nicht wirklich klar. - Komm, lass uns eben in die Abuela gehen, den ganzen Mist, der tagsüber auf einen eingeprasselt ist vergessen und wegwischen, kurz raus aus dem Alltag, ein gutes Stück Fleisch, eine Flasche Tamanca mit Freunden teilen, so wird aus einem Tag auch ein Kreis, und das durften wir die letzten zehn Jahre so nah genießen. - Vielen Dank, Kiko, Jaqueline und Alisay, wir drücken ganz fest die Daumen, dass das neue Geschäftsmodell ebenso erfolgreich wird, und auch dort werden wir uns sehen, nur eben nicht mehr so häufig wie das in den vergangenen zehn Jahren so war.



Donnerstag 30.05.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 15,2 Grad

Wie sauber kann Lokalpolitik sein?
"Caso Móvil" macht mobil

Das Wetter ist deutlich besser geworden heute, der frische Wind schafft es endlich, die Sperrschicht auf etwas über 800 Meter aufzubrechen, so dass die aufsteigende Feuchtigkeit der Insel nach oben entweichen kann und nicht als dicke Wolkenschicht über uns bleibt. - Selbst auf der Ostseite kommt heute öfter die Sonne heraus, was uns ganz speziell für die vielen Menschen freut, die sich da um die Blumenteppiche und Triumphbögen in Mazo bemüht haben. - So viel zum Wetter, nun in die Grauen der Politik, und hier entwickelt sich ein interessanter Streit darüber, wie viel man denn "durchgehen" lassen soll, und wo denn bereits die Gerichte eingeschaltet werden sollten. - Wir gehen in den Nordosten der Insel, in die Gemeinde San Andrés y Sauces und dort regierte bis in den Juni 2011 die Bürgermeisterin Nieves Dávila, von der Coalición Canaria, und wenn man den Beobachtern dort Glauben schenkt, dann machte die das sehr selbstherrlich und mit einem horrenden Gehalt. - Darüber hinaus ist sie aber auch (und noch) Protagonistin des "Caso Móvil", denn sie hatte einen Vertrag mit einem Handyprovider abgeschlossen, über 25 Telefone, und allein im Jahr 2010 damit Handykosten von über 23.000 Euro erwirkt. - Wie gesagt, nur die Handys, Festnetz und Internetverbindungen sind da noch nicht einmal dabei. - Und die Gemeinde San Andrés y Sauces, die hat gerade mal 4.600 Einwohner, da erschrecken einen solche Zahlen, was haben die denn die ganze Zeit miteinander telefonieren müssen, so viel kann doch in der kleinen Gemeinde gar nicht los sein. - Aber es kommt noch deftiger, von bis zu 10 Telefonnummern konnte bislang kein Benutzer zugeordnet werden, und Beobachter der ganzen Geschichte lassen gerne die Gerüchte hören, wonach der Ehemann der Bürgermeisterin und andere Freunde auch auf Gemeindekosten telefoniert hätten. - Nach der Wahl im Mai 2011 schickten die Wähler Nieves Dávila in die Pampa, sie ging nach Tenerife, um dort weiter ihren Posten in einer Bank zu betreiben. - Der Wahlsieger, Francisco Paz, von den Sozialisten, der brachte das Thema mit den hohen Telefonkosten wohl in die Presse, und mokierte sich öffentlich kräftig über diesen Missbrauch, aber man lies es nach der bereits allseits bekannten kurzen, aber heftigen Entrüstungswelle auf sich beruhen. - Vor ein paar Tagen allerdings kommt nun die "IUC" (Izquierda Unida Canaria) also den wirklichen Linken hier auf der Insel, nicht die weichgewaschenen Salonsozialisten der PSC/PSOE, und gehen ihrerseits an die Presse, man hätte es nun erreicht, dass nicht nur der Rechnungshof sich mit dem "Caso Móvil" beschäftigen würde, sondern inzwischen auch der Staatsanwalt. - Auch geht man den jetzigen Bürgermeister zart, aber eben doch an, er hätte das seinerzeit schon anzeigen sollen und nicht aus sich beruhen lassen. - Bis dahin ist alles noch normal, nun aber fühlt sich der smarte (ist der wirklich) Francisco Paz auf den Fuß gepinkelt und lässt seinerseits eine Presseerklärung raus, in der er den Protagonisten der "IUC", José Pérez Ventura angreift, er wolle seiner Partei doch nur zu Publikumsaufmerksamkeit verhelfen, in dem er ein Thema aufgreife, welches eigentlich von ihm entdeckt worden wäre. - Außerdem sei das ein Fall, in dem man zwar davon sprechen könnte, dass es unmoralisch und nicht ethisch ist, solch hohe Telefonkosten zu fabrizieren, und nicht sicherstellt, dass nur berechtigte Personen die Telefone benutzen, aber die Rechtsabteilung des Rathauses konnte keinen Anhaltspunkt für ein illegales Verwenden der Telefone erkennen. - So haben man das auch nicht angezeigt, und darüber hinaus sei es eh unmöglich zu beweisen, wer denn mit den Apparaten telefoniert hätte. - Jetzt entsteht daraus aber wirklich eine Männerfreundschaft, denn heute schießt José Pérez Ventura zurück, mit einem haarfein gefeilten Artikel, und gibt Francisco Paz wirklich Saures. - Mit seiner Pressemeldung hätte er sich in den Fuß geschossen, denn wenn der Partei "IUC" es gelungen sei, dass der Staatsanwalt ermitteln würde, dann ist doch bewiesen, dass man diesen Fall wohl als eine mögliche Illegalität betrachten müsse. Als Bürgermeister sei es seine Pflicht gewesen, diese Vorfälle untersuchen zu lassen und niemals dürfe er entscheiden, was denn ein Delikt sei, und was nicht, dafür seien immer nur die Gerichte zuständig. - Er mache sich ja sogar noch zum Komplizen der ehemaligen Bürgermeisterin und sorge mit seinem Tun dafür, dass immer wieder solche Machenschaften ohne juristische Verfolgung die Politik zu dem gemacht haben, was sie heute ist, ein äußerst schmutziges und undurchsichtiges Gewerbe. - Die Netzwelt applaudiert José Pérez Ventura, dessen Partei allerdings hier auf La Palma nicht in einer einzigen Gemeinde in den Gemeinderat gekommen ist, jeder findet das Klasse, wenn da aufgeräumt wird, allerdings möchte ich befürchten, dass am Schluss nichts dabei rauskommt, da auch mir keine Idee kommt, wie man denn eventuellen Missbrauch der Telefone auch gerichtsverwertbar beweisen könnte.

Fulanito de tal dice hoy: Caiga quien caiga

Falle wer fällt. - Das war auch mal eine berühmte Sendung im spanischen Fernsehen, in der Leute, meist Promis, ziemlich fertig gemacht wurden, zur billigen Unterhaltung des Publikums. - Den Spruch aber hört man oft und gemeint damit ist, dass man keine Rücksicht auf irgendwen oder irgendwas nimmt, und es eben jeden oder jedes erwischen kann in einer Aktion. - Meist verwendet man diesen Spruch, wenn eben unklare, oder gar kriminelle Geschichten aufgeklärt werden sollen.



Donnerstag 30.05.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1018 hPa

Unkatholischer Regen
Corpus Christi in Mazo und im Regen

In Mazo ist heute gleich doppelter Feiertag, einmal der "Día de Canarias", ein offizieller Feiertag und auf der anderen Seite feiert man heute in Mazo auch das größte und bekannteste lokale Fest der Gemeinde, nämlich Corpus Christi. - Fronleichnam feiert man natürlich in allen Kirchengemeinden heute auf der Insel, aber nur in Mazo ist das dann auch echter Feiertag, und dort zelebriert man dieses Fest auch ganz besonders. - Wochen, wenn nicht bereits Monate vorher beginnen die Vorbereitungen, man bastelt dann bereits in Werkstätten die Halterungen und Unterlagen für die Triumphbögen, Stationsaltäre und Blütenbilder. - Vieles kann man auch vom letzten Jahr noch verwenden, muss das aber eben aufarbeiten, damit auch dieses "Corpus", wie man hier einfach sagt, wieder eine gelungene Angelegenheit wird. - Die Blütenteppiche selbst, die kann man dann erst einen Tag vor dem großen Fest anfangen aufzulegen, das sind recht vergängliche Kunstwerke, welche man da auf die Straßen der Gemeinde Mazo bringt, eben besonders, wenn es regnet. - Wir haben seit fast 2 Wochen nun permanenten Nordostpassat, welcher die Ostseite mit mal mehr, und mal weniger heftigem Niederschlägen berührt, und man kann sich natürlich vorstellen, dass es nicht nur unangenehm, sondern auch äußerst schwierig ist, bei Regen Blütenteppiche auf der Straße anzulegen. - Aber die Menschen aus Mazo kennen das schon, als Ostseitengemeinde ist man an Regen durchaus gewohnt, und wie kann man seine Traditionen noch inbrünstiger beweisen, als wenn man nicht nur gegen die Zeit, sondern auch noch gegen das Wetter seinen Dienst an der Gemeinschaft verrichtet. - Wegen der Blütenteppiche und auch der Triumphbögen hat das Corpus Christi Fest in Mazo auch bereits den Titel "Fiesta de Interés Turístico Nacional" (Fest mit nationalem touristischen Interesse) erhalten. - In der Tat lockt das hervorragende kunsthandwerkliche Können vieler Einwohner der Gemeinde Mazo immer sehr viele Besucher, denn von heute an, bis zum kommenden Sonntag, kann man die Blütenteppiche und die Triumphbögen bewundern. - Der Höhepunkt findet aber heute Abend statt, die Fronleichnamsprozession beginnt um 19:30 Uhr und da schreitet man die gesamte Strecke der geschmückten Straße ab. - Leider ist es nass in diesem Jahr, man sollte sich vielleicht lieber schon heute aufmachen nach Mazo, denn der Regen ist der erste Feind der Blütenteppiche und löst so viele Mühen und Arbeit der Einwohner einfach auf. - Blütenteppiche, oder so ähnlichen Straßenschmuck kennt man aber hier auf La Palma nicht nur in Mazo, auch in anderen Gemeinden wird das gemacht, meist aber in deutlich kleinerem Umfang. - Hier gibt es aber auch wieder einen wunderbaren Beweis für unsere pragmatische Art und Weise die Dinge, und auch die religiösen Abläufe zu sehen. - Früher, als alles anders, und nur manches besser war, da legte man auch in El Paso zu Corpus Christi Blütenteppiche aus, die aber nach lokaler Tradition mit ganz viel Sämereien gefertigt wird. - Allerdings versuchte man sich eben in der Attraktivität mit Mazo zu messen, und das klappte nicht wirklich, weil man damals noch Maultier fuhr, oder Schusters Rappen und noch nicht Toyota und so die Insulaner an einem Wochenende nicht zwei Feste auf zwei verschiedenen Inselseiten besuchen konnten. - So einigte man sich, El Paso macht an Corpus Christi keine Blütenteppiche mehr, dafür aber ein paar Tage oder Wochen später, wenn man das "Sagrado Corazón" feiert, das Herz-Jesu-Fest. - So kommen sich die Gemeinden also nicht mit ihren Attraktionen in die Quere, da kann der sonst so strenge katholische Kalender schon mal kräftig durchgerüttelt werden. "Sagrado Corazón" findet dieses Jahr übrigens am 9. Juni statt, und wir werden hier nicht gegen den Regen ankämpfen müssen, da hat die Westseite eben dem Osten gegenüber doch eindeutige Vorteile in Sachen Straßenschmuck…




Klicken Sie auf das Bild und Sie gelangen dann in unsere Bildergalerie mit weiteren Fotos der Blütenteppiche in Mazo




Mittwoch 29.05.2013 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 57 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 21,2 Grad - niedrigste Temperatur 13,6 Grad

Kurz angedacht
Caso Marín, El Hierro feiert keinen "Día de Canarias" und plötzlich neunfache Mutter

Im "Fall Marín" gibt es nicht wirklich etwas Neues, aber andere Menschen lassen Andeutungen fallen, und die können auch interessant sein. - Der "Caso Marín" geht um die mögliche Vorteilsnahme des ehemaligen Bürgermeisters der Stadt Los Llanos, Juan Ramón Marín, der einen Posten als Amtstierarzt angenommen hat, für die "GMR", eine Agrarmerchandisingfirma des Gobierno de Canarias. - Zwei weitere Tierärzte sollen auch die Möglichkeit dazu erhalten haben, allerdings sagen die aus, niemals zu einem Wettbewerb für diesen Posten eingeladen worden zu sein. - Der Chef der Abteilung Landwirtschaft im Gobierno de Canarias ist ausgerechnet auch noch der Vorgänger im Amt des Bürgermeisters, Juan Ramón Hernández, und ein guter Freund, sowie ein Parteikollege. - Der lehnt es aber ab, irgendetwas davon zu wissen, und hat alle Unterlagen über die Vergabe zu dem Fall bereits an die Justiz weitergegeben. - Er wird allerdings auch zitiert mit den Worten, "da gefallen ihm einige Sachen nicht, wie die Vergabe des Postens gelaufen sei". - Beobachter deuten, dass damit der Rückhalt für den "Freund" der den Posten erhalten hat, sinkt, weil man seinen eigenen Posten auch gefährdet sieht. - Nun meldet sich auch die jetzige Bürgermeisterin von Los Llanos und die meint nun, dass sie sich nicht vorstellen könnte, dass der Landwirtschaftsrat nichts davon gewusst hätte, wer denn nun der Tierarzt der "GMR" sei. - Am meisten aber regt Sie sich darüber auf, dass der ehemalige Bürgermeister und jetzige Oppositionsführer in den Plenen immer behaupte, die jetzige Rathausführung bekäme zu viel Geld, er aber für den Dienst als Amtstierarzt 3.333 Euro im Monate gefordert hat, mehr Geld als die Bürgermeisterin heute verdient. - Es bleibt spannend…

Auf El Hierro gibt man sich kämpferisch und ruft aus: Wenn wir nicht ausreichend Kanaren sind für eine Sache, dann sind wir auch nicht ausreichend Kanaren, um diesen Feiertag zu begehen. - Der Inselpräsident Alpidio Armas meint damit, wenn man nicht endlich genügend Fährschiffe schicken würde, damit meint man jeden Tag ein Schiff, dann müsse man das so sehen, dass man sich nicht ausreichend um die Insel bemühen würde seitens des Gobierno de Canarias und somit sei man auch nicht aufgelegt, einen "Día de Canarias" zu feiern. - Sämtliche offiziellen Feiern wurden abgesagt, und darüber hinaus strebt man für einen späteren Zeitraum auch noch einen Streik an, bei dem man das Anlanden und Abholen von Fracht verhindern wolle. - Das ist ein bisschen komisch, denn eigentlich geht es doch gerade darum, aber bitte, die wollen kräftig auf sich aufmerksam machen. - Man hat auch früher bereits Aktionen unternommen, so ist man mal als große Gruppe, Politiker und Geschäftsleute als protestierende Blinde Passagiere auf einer Fähre mitgefahren, und tatsächlich erhielt man auch die entsprechende Aufmerksamkeit, weil nämlich im Hafen von La Gomera dann die Polizei aufs Schiff kam und die Leute herunterholte. - Die Reedereien lassen sich eh schon die Fahrten nach El Hierro subventionieren, da nach deren Meinung ein Schiff in der Woche reichen würde, um alle Fracht und auch die Passagiere zu befördern, aber man kann natürlich die Bevölkerung nicht nur einmal in der Woche versorgen. - Gut, einen Flughafen hat man auch, aber Fracht geht eben kaum mit dem Flugzeug, da ist man wirklich auf die Schiffe angewiesen. - Mal sehen, ob die kleine Stichelei aus El Hierro den hohen Herren des Gobierno de Canarias weh tun kann.

Ganz plötzlich neunfache Mutter, und sie hat gar nichts vorher gemerkt. - Wir sind damit ganz plötzliche neunfache Großeltern, und haben auch von nichts gewusst. - Unsere ältere Tochter, die sitzt ja auf Gran Canaria und hat sich zum Zeitvertreib, und auch weil sie nicht ganz alleine bleiben wollte, zwei Zwerghamster gekauft. - Wie wir nun alle wissen, ein Männchen und ein Weibchen, und sie war gerade dabei den Käfig und die Tiere sauber zu machen, da werden das plötzlich immer mehr Hamster und schließlich sind das neun an der Zahl, und alles ist ganz aufregend. - Die hat hier natürlich sofort angerufen, was sie denn nun machen muss, und die Übermütter hier, die haben den ganzen Nachmittag im Internet gesucht, wie man denn Zwerghamsterbrut versorgt. - Gar nicht, das macht die Mutter selbst, aber man muss sich halt gut um die Mutter kümmern und sie am besten in Ruhe lassen. - Jetzt sind die Mädels dabei, den neun Kindern Namen zu geben, aber ich habe nur ein kleines Video gesehen und könnte diese kleinen piepsenden Tier niemals auseinander halten. - Ganz plötzlich neunfache Mutter, wer kann denn so etwas ahnen, dass auch Hamster sich vermehren…

Fulanito de tal dice hoy: Caérse la venda de los ojos

Wenn einem die Binden von den Augen fallen. - Auf Deutsch sind es die Schuppen, hier der Verband, wobei ich hier der spanischen Variante deutlich mehr Logik zusprechen muss.



Mittwoch 29.05.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 57 % - Luftdruck 1017 hPa

Caritas mit weniger "Kundschaft"
Krise schon vorbei?

Beim Überfliegen der Tagespresse fällt mir ein Bericht auf, wonach die Caritas, also der katholische Wohlfahrtsverband meldet, dass man in dem letzten Monaten an die 30% weniger "Umsatz" machen würde. - Denen gehen die Hilfsbedürftigen aus, könnte man das progressiv auch nennen, und die Frage ist natürlich erlaubt, warum das so ist. - Die "Krise" ist ja immer noch wirksam in Spanien, und zeigt sich für uns halt am deutlichsten in der extrem hohen Arbeitslosigkeit, und wie wir von den Zahlen her wissen, hat sich das auch noch nicht geändert. Wie kann es also sein, dass plötzlich so viel weniger Menschen praktische Hilfe, meist in Form von Lebensmittel- und Kleiderspenden, bei der Caritas suchen? - Die Antwort ist einfach, da besonders in den beiden großen Städten Los Llanos und Santa Cruz die Gemeinden deutlich stärker in die Wohlfahrt eingebunden sind als noch früher, die "Lebensmittelbanken" der Gemeinden funktionieren gut, und so gehen viele Bedürftige dazu über, eben nicht mehr bei der Caritas anzuklopfen, sondern über die Sozialdienste der Gemeinde Hilfe zu suchen. - Ein Luxusproblem könnte man meinen, unsere Bedürftigen können sich aussuchen, wo sie denn Hilfe annehmen, aber so lustig ist das sicher auch nicht, nur eben zeigt das wohl die große Solidarität, welche hier unter der Bevölkerung herrscht. - Da wundert es aber auch, dass man immer häufiger davon berichtet, dass sich, besonders junge Menschen aus Containern, welche nahe von Supermärkten stehen, Lebensmittel herausfischen, denn die Caritas zum Beispiel, die schickt niemanden wieder weg, ohne geholfen zu haben und bei den Gemeinden blitzt man nur dann ab, wenn die herausbekommen, dass man eigentlich in einer anderen Gemeinde gemeldet ist. - Hier muss niemand hungern, das meiste fangen sowieso die Familien und Freundschaften auf, und wer dort nicht genügend bekommt, der kann sich an die Gemeinde, oder eben die Caritas wenden. - Auch wenn es vielleicht kein Geld gibt, zu Essen ist immer da und die Kleiderkammern sind auch gut gefüllt, man muss sich aber halt als bedürftig zu erkennen geben und mag sein, dass da bei vielen auch noch eine große Hemmschwelle besteht. - Wenn die Hilfsorganisationen sich gegenseitig die Bedürftigen wegnehmen, was für eine interessante Konstellation, die nicht für unsere politische und wirtschaftliche Weitsicht spricht, denn dann gäbe es ja so gut wie keine Hilfsbedürftigen mehr, wohl aber für unsere solidarische Bereitschaft, in Not geratenen Menschen zu helfen.



Dienstag 28.05.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 18,1 Grad - niedrigste Temperatur 14,7 Grad

Jugendherbergen auf La Palma
Nur eingeweiht, oder auch eröffnet?

Die Idee auf dieser Insel Herbergen, oder auch Jugendherbergen zu installieren, die ist hervorragend und wunderbar. - In alten, oft sogar auch historischen Gebäuden hat man solche Herbergen ausgebaut, darüber hat man immer wieder gerne berichtet, allerdings ist es uns unbekannt, ob denn überhaupt schon eine dieser Herbergen auch alltagstauglich funktioniert. - Nun kommt die nächste Hurra-Meldung, der Direktor für Bürgerbeteiligung und Jugend im Gobierno den Canarias besucht gerade unsere Insel und hat die Schilder für die Jugendherbergen mitgebracht, welche darauf hinweisen sollen, dass diese Herberge Teil des Jugendherbergrings der Kanarischen Inseln sind. - Davon gibt es bislang wohl deren drei, wobei die einzige, die bereits nach der Webseite juventudcanaria.com, welche vom Gobierno de Canarias betrieben wird, bereits funktioniert, auf Tenerife liegt. - Die eine auf La Palma, welche bereits vor gut einem Jahr eingeweiht wurde, die wird dort als "bald funktionierend" geführt, genau so wie eine Einrichtung auf La Gomera. - Buchen kann man also bislang nur dieses eine Haus auf den Kanaren, und dennoch kommen nun vier weitere Herbergen hier auf La Palma dazu, allerdings fürchten aufmerksame Beobachter, dass das wieder nur ein weiterer Schritt zu einer irgendwann stattfindenden tatsächlichen Eröffnung ist. - Die große Fragestellung ist nämlich auch, wer denn diese Herbergen betreibt und wie das Buchungssystem laufen wird, das wäre doch auch mal interessant zu erfahren. - Darüber hinaus ist das eine perfekte Idee, gerade eben für Wanderer, welche die Insel zu Fuß erobern wollen, für einen "normalen" Urlaub ist es etwas schwieriger, denn die Lage der Herbergen sind nicht wirklich dort, wo sonst touristisches Umfeld zu finden ist. - Zu der bereits eingeweihten Jugendherberge "La Fuente" in Puntallana gesellen sich jetzt noch "Aldea del Charco" in Fuencaliente; "Tiguerorte" in Villa de Mazo; "El Tablado" in Garafía, und 'El Pinar" in Tijarafe. - Damit wären fünf Jugendherbergen auf La Palma verteilt, von sieben, welche es auf den gesamten Kanaren gibt, das kann man präsent nennen, und das ist auch gut so. - Nur muss man die eben auch in Betrieb nehmen und die Reservierungen steuern, und davon haben wir bislang noch nicht mitbekommen, dass das jemand machen würde. - Wie es heißt, ist für den Besuch dieser Herbergen auch der "carnet de alberguista" notwendig, also der Jugendherbergsausweis, und der ist, wie ich weiß, international gültig (IYHF). - Im Text der Presseerklärung heißt es aber auch, diesen Ausweis könne man im Cabildo Insular erhalten, man kann das aber auch über das Internet machen, ist aber ein bisschen komplizierter. - Zu der Seite kommen Sie, wenn Sie auf das unten angehängte Bild klicken. - Zum Preis der Übernachtung, und auch was man als Ausstattung vorfindet, darüber erfahren wir noch nichts, aber die, laut Webseite einzige bereits funktionierende Jugendherberge auf Tenerife, die kostet 15,- Euro die Nacht pro Person. - Also hoffen wir darauf, dass nicht immer noch weiter eingeweiht und Hinweistafeln verteilt werden, sondern dass so bald wie möglich auch eröffnet wird. - Für La Palma wäre dieses zusätzliche Angebot sicherlich eine gute Geschichte, aber gute Ideen hatten wir immer schon mal, nun soll es doch an der Ausführung nicht scheitern.

Fulanito de tal dice hoy: Hasta 40. de mayo, no quites el sayo

Bis zum 40. Mai zieh dir nicht den Mantel aus. - Auf Wunsch eines einzelnen Herren heute dieser Spruch, und in der Tat, der Mai will nicht so richtig mit den Temperaturen in Schwung kommen, die 20 Grad peilen wir nur von unten an. - Diese Spruch sagt man eben genau dann, wenn das Frühjahr ewig zu dauern scheint und der Sommer einfach nicht kommen will.





Dienstag 28.05.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 47 % - Luftdruck 1016 hPa

Skandälchen oder Alltag?
Moral oder illegal

25 Handys, und die haben über 23.000 Euro Kosten verursacht im Jahr 2010 und das nur im Rathaus der Gemeinde San Andrés y Sauces und die haben nicht einmal 4.700 Einwohner. - Darüber konnten wir im Jahr 2011 auch schon berichten, damals hatte das nämlich der neue Bürgermeister der Stadt öffentlich gemacht, nachdem er sich die Konten des vergangenen Jahres mal angesehen hatte. - Nieves Dávila ist die Ex-Bürgermeisterin der Gemeinde San Andrés y Sauces von der Coalición Canaria, und unter deren Mandat hatte man diese 25 Mobiltelefonverträge abgeschlossen und von mindestens zehn dieser Apparate weiß man bis heute nicht, wem die denn eigentlich von Nutzen waren, man kann die einfach nicht zuordnen. - Der Ehemann soll eines dieser Handys gehabt haben, andere Apparate Freunde, hieß es damals im Jahr 2011, aber beweisen müsste man das eben auch, also hat der neue Bürgermeister Francisco Paz von den Sozialisten darauf verzichtet, Anzeige zu erstatten. - Heute sagt er, moralisch oder ethisch ist das sicher zweifelhaft, was dort im Rathaus vor seiner Zeit geschehen ist, aber rechtlich wird man wohl kaum etwas machen können, da es keine Reglung oder Vorschrift gibt, wie man mit den Telefonkosten umzugehen hat. - Das sehen die, meist bärtigen Jungs von der Izquierda Unida Canaria allerdings anders, und haben wohl Anzeige erstattet, und der Rechnungshof sowie auch die Staatsanwaltschaft der Provinz Tenerife haben die Klage zugelassen, also wird nun in dem Fall gleich von zwei Seiten aus ermittelt, aber alle Beobachter sind sich eigentlich einig, dabei kommt nichts raus, denn die Zuordnung dieser Telefone, die bekommt man jetzt nicht mehr hin und beweisen wird man das noch weniger können. - So kommt auch als einzige Reaktion von der Ex-Bürgermeisterin der Satz, sie hätte ein ruhiges Gewissen, wohl ganz sicher in der Annahme, ihr kann keiner was, und wieder einmal denkt sich Fulanito de tal, die können tun und machen was sie wollen, und keiner zieht die mal wirklich zur Verantwortung. - Wir müssen abwarten, was denn die Ermittlungen ergeben, ob denn überhaupt ein Verfahren eröffnet wird und wenn ja, was denn dabei heraus kommt. - Die Izquierda Unida Canaria, also die Linken der Kanarischen Inseln werfen nun auch dem jetzigen Bürgermeister vor, das zwar öffentlich gemacht zu haben, nicht aber den Fall vor die Justiz gebracht zu haben, so könne es eben nur sein, das solche Fälle immer wieder ungeahndet bleiben. - Auf der anderen Seite kann es aber kontraproduktiv sein, wenn die Ermittlungen nichts ergeben, dann steht nämlich die Ex-Bürgermeisterin da und sagt, seht her, ich habe alles richtig gemacht, sagt sogar die Justiz. - Mir fällt dazu auch keine generelle Lösung ein, aber man fühlt sich schon derbe ohnmächtig wenn es immer wieder heißt, eine Klage macht gar keinen Sinn, man kann das niemals ausreichend beweisen.



Montag 27.05.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 33 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 19,4 Grad - niedrigste Temperatur 15,1 Grad

Ministerium ermittelt gegen Fluggesellschaften
Residentenrabatt aufgebläht

Die Balearen, die beiden Städte auf dem afrikanischen Kontinent, Ceuta und Melilla und eben unsere Kanarischen Inseln. - Wer von oder nach diesen Inseln uns Städten innerhalb Spaniens fliegt oder auch mit dem Schiff fährt, und eben ein Ansässiger ist, der bekommt die Hälfte des Reisepreises bezahlt. - Diesen Rabatt teilen sich die Autonomen Regionen und auch das Ministerio de Fomento in Madrid. - Und immer, wo solche Rabatte locken, da gibt es Begehrlichkeiten. - Auf der einen Seite haben sich viele Menschen, die oft reisen, hier auf den Kanaren oder auf den Balearen mit dem Wohnsitz angemeldet, diesen in den Ausweis eintragen lassen und dann konnten die eben zehn Jahre lang für die Hälfte reisen, auch wenn sie längst nicht mehr auf den Kanaren oder Balearen wohnten. - Dagegen hat man ja nun den Riegel geschoben, dass nicht mehr der Eintrag auf dem Ausweis gilt, sondern man sich einen Eintrag der Gemeinde aus den Melderegister besorgen, welches immer nur ein halbes Jahr gültig ist. - Ob man damit wirklich viel gespart hat, das wissen wir natürlich nicht, das ist leider so ein Fall, von dem wir niemals ein Ergebnis erhalten werden. - Aber nicht nur die Passagiere sind da gerne mal zu Betrügern geworden, man untersucht nun auch Fluggesellschaften, mit den Residentenrabatten Schindluder getrieben zu haben. - Hier ist die vermutete Praxis, dass man nicht die tatsächlichen Flugpreise ans Ministerium gemeldet habe, sondern höhere Tarife, als für die man wirklich geflogen ist. - Wie gesagt, bislang nur eine Vermutung, aber wo viel Geld zu verdienen ist, da kann es schon mal sein, dass sich nicht nur kleine Gauner finden, sondern auch große. - Angefangen hat das alles mit einer Anzeige gegen die Fluggesellschaft "Islas Airways" welche mit sechs Flugzeugen hier zwischen den Inseln hin und hergeflogen ist. - Denen hatte man wohl auch schon die Zahlung der Residentenrabatte eingestellt, wonach die Fluggesellschaft in extreme finanzielle Schwierigkeiten gekommen ist, und den Flugbetrieb einstellen musste. - Das war vor über einem halben Jahr, aber vor ein paar Wochen hieß es dann, "Islas Airways" kommt zurück auf den Markt, man hätte die von Madrid festgehaltenen Gelder doch noch erhalten, oder einen Teil davon und wolle nun wieder weitermachen. - Danach hörten wir allerdings nur noch, dass sich alles wieder verzögern würde und dann gar nichts mehr. - Den aktuellen Stand rund um "Islas Airways" wissen wir nicht, allerdings kämen die zurück in einen Markt, der nicht gerade ein Wachstumsmarkt ist, und die übrig gebliebene "Binter Canarias" musste selbst schon Routen streichen, weil nicht genügend Nachfrage besteht. - Nun will man seitens des Ministeriums aber gegen alle Fluggesellschaften ermitteln, welche solche Strecken angeboten haben, auf denen es Residentenrabatte gegeben hat. - Und das sind nicht wenige Fluggesellschaften, auch die deutsche Air Berlin ist dabei, ebenso wie Ryanair, und das sind wohl Flüge von Barcelona und Madrid auf die Balearen, welche die durchgeführt haben. - Neben diesen beiden Gesellschaften betrifft das auch Air Europa, Binter Canarias, Clickair, Easyjet, Helitt Líneas Aéreas, Iberia Express, Iberia, Iberworld Airlines, Inaer Helicópteros, Quantum, Spanair, Volotea und Vueling. - Aus den letzten vier Jahren will nun das Ministerium die Kopien aller Tickets und Unterlagen der Fluggesellschaften haben, was Flüge mit den 50% Residentenrabatt angeht, da dürften die Firmen ganz schön zu tun haben das beizubringen und auf dem Ministerium wird man wohl Überstunden ableisten müssen, wenn man das wirklich alles überprüfen will. - Mal sehen, ob was dabei herauskommt, auf jeden Fall sucht man dringend Geld für die öffentlichen Kassen und an allen Ecken lauern Untersuchungen, Nachforderungen, Überprüfungen und was man sich sonst noch einfallen lässt, um an unser Geld zu kommen.

Fulanito de tal dice hoy: Caérse el alma a los pies

Die Seele auf die Füße fallen lassen. - Das Herz in die Hose rutschen, wieder werden einfach nur andere Körperteile und Dinge genutzt um uns zu sagen, dass wir vor irgendetwas große Angst und Schrecken haben.



Montag 27.05.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 33 % - Luftdruck 1016 hPa

McDonalds kommt,
aber ein Tröpfchen später

Zunächst hieß es ja, im Juli sollten wir bereits in der fröhlichen Lage sein, die endgültige Antwort auf gastronomische Gutbürgerlichkeit auch hier auf der Insel konsumieren zu können, Hamburger und andere lustige Reformhappen aus der amerikanischen Diätküche. - Dabei ist das so gar nicht richtig, Fast Food ist längst gutbürgerlich, auch hier in Europa, und wenn wir ehrlich sind, dann ist auch eine Leberkässemmel oder ein Bocadillo Fast Food, aber eben mit einem deftigen Endemiespiegel glattgestrichen, und schon ist alles wieder in Ordnung. - Also sollten wir den globalen Fleischklops nicht gleich pauschal verdammen, es gibt ja schließlich auch keine Verzehrpflicht, das vergessen wir immer wieder, cada maestrillo tiene su librillo, haben wir doch gestern Abend erst gelernt, hier ist Platz für fast alles. - Wir haben uns schon ein bisschen gewundert, dass McDonalds hier zu uns auf die Insel kommt, sind es doch erstens, keine guten Zeiten für Gastronomie, und darüber hinaus wohnen in unserer Hauptstadt gerade mal knapp 17.000 Einwohner. - Dafür hat man sich die beste Lage überhaupt ausgesucht, vor der "Marina", im Hafengebiet der Hauptstadt, und daneben ist gleich der nun größte Parkplatz der Hauptstadt und auch wird man extra für dieses Unternehmen sogar die Verkehrsplanung des Hafengebietes ändern. - Mit viel Aufwand hat man vor ein paar Jahren die Einfahrt zum Hafen nach Süden verlegt, zum großen Kreisverkehr am Eingang der Stadt und damit prächtig verhindert, dass alle Fahrzeuge, besonders eben der Schwerverkehr, in die Stadt einfahren mussten, um in den Hafen zu gelangen. - Die nördliche Zufahrt wurde daraufhin gesperrt, was eine tatsächliche Entlastung des inneren Kreisverkehrs brachte, aber diese Zufahrt wird nun wieder geöffnet werden, um es eben den Gästen zu erleichtern, die McDonalds Filiale zu erreichen. - Die werden nämlich auch einen "Drive-in-Schalter" erhalten, einen McAuto wie es heißt und dazu muss man natürlich mit seinem Auto auf vorfahren können, sonst kann man das ja knicken. - Die Bauarbeiten sind im Gange, aber für Juli kann das nichts mehr werden, es hätte Schwierigkeiten gegeben, heißt es lapidar, ohne uns weiter zu schildern, welcher Art die denn gewesen seien. - Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten Schwierigkeiten zu haben hier, das sind bürokratische, oder es fehlt das Geld, was immer es auch gewesen sein mag, man peilt nun September oder Oktober als Monat der Eröffnung an, wir müssen uns also noch ein bisschen durchs Bocadillo beißen, bis wir endlich globalverträgliche Buletten im Labberbrötchen zu uns nehmen können. - Ob das ein Erfolg werden wird, ich weiß es nicht, nehme aber mal an, dass ja, denn die wissen doch was sie tun, die sind doch nicht auf der Brennsuppe dahergeschwommen, sondern haben sicherlich genauestens die Umstände und Möglichkeiten hier in Erwägung gezogen. - Der zukünftige Betreiber der Filiale, der weiß auch was er macht, der hat bereits mehrere Filialen der gastronomischen Heilsbringer auf Tenerife, da kommt also ein Vollprofi, der uns schon zeigen wird, wie das Fleischpflanzerl in die Semmel kommt.




Bauarbeiten an der "Marina" im Hafen von Santa Cruz




Sonntag 26.05.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 26 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 20,9 Grad - niedrigste Temperatur 14,7 Grad

Kurz
Falangesiegel fällt im Dezember, und was macht unser Tourismusrat im Baskenland?

Heute Morgen habe ich das noch angemerkt, dass am Rathaus von Los Llanos immer noch das Siegel der Falange Española mit den Pfeilbündel und dem Doppeljoch thront, da kommt jetzt die Meldung, dass man nun versucht, dieses aus Stein geschlagene Emblem im Dezember zu entfernen. - Am 6. Dezember soll das geschehen, zum Verfassungstag, und ausgedacht hat sich das der Vizebürgermeister und Chef der Sozialisten im Rathaus, Chema de Vargas. - Hundertprozentig scheint das aber noch nicht zu sein, zumindest nicht dieses Datum, aber er weist uns darauf hin, dass es sogar Teil der Koalitionsverhandlungen war, noch bevor man in Los Llanos eben den Pakt zwischen Partido Popular und der PSC/PSOE unterschrieben hat. - Darüber hinaus gibt es ja auch das Gesetz über das historische Andenken, "Ley de la Memoria Histórica" in dem ja auch angeordnet wird, dass solche Symbole der Franco-Ära von öffentlichen Gebäuden entfernt werden sollen. - Allerdings steht da nicht, wann das zu geschehen hat, also können sich alle Gemeinden Zeit lassen damit, und in manchen Fällen gerät das durchaus auch zum Zankapfel zwischen den linken und den rechten Kräften. - Was da nun als Ersatz hinkommt, Chema de Vargas schlägt vor, das Wappen der Stadt Los Llanos dort hin zu machen, oder einfach gar nichts, das steht auch noch nicht fest. - Viele Reaktionen auf diese Pressemeldung sind allerdings der Meinung, es gäbe wichtigeres zu tun als sich darum zu kümmern, dass irgendwelche Wappen oder Siegel getauscht würden, man solle sich doch um die Arbeitslosigkeit kümmern und nicht als Gemeinde um die Aufarbeitung der Geschichte. - Nun ist es ja eben aber nicht so, dass man wählen kann, entweder schafft man die Arbeitslosigkeit ab, oder das Wappen am Rathaus, sondern das Eine hat mit dem Anderen überhaupt nichts zu tun und hohe Kosten bringt die Entfernung auch nicht mit sich, es haben sich seit langem bereits mehrere Firmen gemeldet, welche dieses Siegel kostenlos von der Fassade entfernen würden. - Einige, weil sie das Ding los sein wollen, andere vielleicht, weil sie das als Souvenir begehren. - Cada loco con su tema, daran erinnern wir uns doch noch…

Unser Rat für Tourismus ist mal wieder auf Reisen, wir haben ihn entdeckt, und zwar im kleinen Pyrenäenort Zegama. - Julio Cabrera ist aber dort nicht auf Urlaub, sondern in offizieller Mission, denn dort in Zegama fand heute ein Marathon hinauf zum Aizkorri und auch noch anderen für uns unaussprechlichen Berggipfeln statt, und dieses Rennen, welches sich Maratòn Alpina Zegama-Aizkorri nennt gehört eben zu den Rennen der "Skyrunners World Series", so wie unsere "Transvulcania" auch. - Dort wurde er sowohl als Ratgeber gebraucht, wie auch zum Lernen, denn solche Veranstaltungen, die sind enorm aufwendig in der Organisation, und da kann man niemals auslernen. - Er durfte dann auch ein paar Preise überreichen und man ist eben als Veranstalter solch eines Events auch mit der Szene dick befreundet. - Und Julio kam nicht alleine aus La Palma nach Zegama, sondern auch noch ein junger Läufer kam mit, Juan José Rodríguez aus Tijarafe, und der gewann für viele überraschend gleich die Ausgabe des Rennens für Jugendliche. - Ja, da hat sich viel getan auf La Palma seit dem hier auch das Lauffieber herrscht, und wenn man die Jugendarbeit konsequent fortsetzt, dann kommen vielleicht auch mal Läufer aus La Palma bei den Großen unter die ersten zehn. - Ansonsten war das Podium dort in Zegama fast eine Kopie dessen hier auf der Insel, zumindest waren die ersten beiden Gewinner, sowohl bei den Frauen, wie auch bei den Männern die gleichen, wie auch hier auf der Transvulcania. - Emelie Forsberg, die in Norwegen lebende Schwedin, gewann auch dort vor Nuria Picas, und bei den Männern geschah das gleiche, Kilian Jornet vor Luis Alberto Hernando. - Wir gratuliere von hier aus und Julio soll viele gute Ideen mit nach Hause bringen, davon kann man niemals genug haben.

Fulanito de tal dice hoy: Cada maestrillo tiene su librillo

Jedes Lehrelein hat sein Büchlein. - Das bedeutet im Grunde nichts anderes, als das was wir gestern bereits mit "Cada loco con su tema" hatten, jeder kann nur mit seiner ganz eigenen Art etwas erreichen und man sollte das auch respektieren.




Das Rathaus von Los Llanos mit dem verräterischen "Vatermal" auf der Stirn




Sonntag 26.05.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1017 hPa

Wir sollen guter Hoffnung sein
Besucherzentrum auf dem Roque de los Muchachos rückt dahin, wo es immer war

Wie lang die lange Bank sein kann, das verklärt sich jedes Mal wieder aufs Neue. - Sei es das UFO in Puerto de Tazacorte, oder das Symbol der Falangisten an der Rathausfassade in Los Llanos, es gibt Dinge, da müssen erst Generationen über die Felder und Wiesen laufen, bevor sich etwas tut. - Auch das Besucherzentrum auf dem Roque de los Muchachos gehört dazu, von welchem man bereits seit dem Jahr 1975 spricht, dem Jahr, in dem man das "IAC" (Instituto de Astrofísica de Canarias) gegründet hat. - Eröffnet wurden die ersten Anlagen auf unserem höchsten Berg zwar erst zehn Jahre später, aber es war immer auch ein Besucherzentrum dort vorgesehen, und heute, fast vierzig Jahre später, sind wir immer noch beim Reden. - Wir dürfen nicht vergessen, solch ein Besucherzentrum dort auf dem Berg wäre eine gute weitere touristische Infrastruktur, man wirf uns doch immer wieder vor, wir wären so langweilig und hätten nur Landschaft und Mojo, was natürlich völliger Blödsinn ist, aber gut, wir haben in der Tat nicht so viele Spektakel zu bieten, welche sich außerhalb unserer natürlichen landschaftlichen Ressourcen finden lassen. - Das Projekt sei fertig, heißt es, nach fast vierzig Jahren ist das fast ein Wunder, nur überarbeite das "IAC" gerade das Projekt noch einmal, und da liegt auch einer der Gründe, warum man die Nutzung des Geländes dort oben auf dem Berg bislang nur der Wissenschaft zugänglich gemacht hat. - Es gab immer Streit zwischen den Inselbehörden und dem "IAC", wer denn dort oben auf dem Berg das Sagen hat, und bislang konnte sich immer das "IAC" durchsetzen, eben auch mit der Drohung, dann zukünftig eben weitere Investitionen lieber in Izaña auf Tenerife zu machen, anstatt in der "Filiale" auf La Palma. - Man hatte immer Angst seitens des "IAC", dass die wissenschaftliche Arbeit von Besuchern gestört werden könnte, wobei das natürlich nicht der Fall sein muss, es kommt eben nur darauf an, wie man die ganze Geschichte plant und durchzieht. - Die Beobachtungen finden ja sowieso meist nachts statt und es ist nicht geplant, dass das Besucherzentrum auch nachts geöffnet ist und auch will man dort oben, so wie immer gehofft, kein Amateurobservatorium aufstellen, dass Interessierte auch mal durch ein Teleskop gucken können. - Das ist vorgesehen in der Gemeinde El Paso, in Mendo, auf dem Gelände der ehemaligen Müllverbrennungsanlage, dort sollen gleich mehrere kleine Teleskope hin, aber wann das nun wieder vollendet wird, solch lange Bänke finden ja nicht mal mehr wir. - Nun macht man uns wieder Hoffnung, das Besucherzentrum hätte doch bereits Finanzierung gefunden, heißt es in der Überschrift, aber im Text wird es dann wieder vage. - Man hätte seitens des Ministeriums in Madrid, es steht da nicht mal welches Ministerium, angekündigt, man fände es ein interessantes Vorhaben, die Geschichte mit dem Besucherzentrum auf dem höchsten Berg der Insel und kann sich vorstellen, das zu unterstützen. - Das als Zusage für die Finanzierung zu betrachten ist mindestens freundlich naiv, aber wir brauchen gute Nachrichten, also nur her damit. - Am allerbesten aber ist eine Formulierung, von der ich natürlich nicht weiß, ob die so aus dem Mund unserer Inselpräsidentin stammt, oder später so auf das Papier geflossen ist. - "Wir sind sehr hoffnungsvoll, die Arbeit fortsetzen zu können, wenn wir diese einmal angefangen haben…" Wir sind immer guter Hoffnung, wenn wir einmal damit angefangen haben, manchmal bleibt uns auch nichts anderes übrig.





Samstag 25.05.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 19,2 Grad - niedrigste Temperatur 13,8 Grad

Vertreibung aus dem Paradies
Eigentlich habe ich keine Ahnung von Fußball

Immer, wenn meine Frauen versuchen, mir die Abseitsregel zu erklären, dann wechsle ich einfach das Programm und gut ist. - Allerdings haben sich bei uns im Haus die Dinge geändert, meine Frau und meine Kinder sind Fußballfans und wichtige Spiele, also europäische oder gar Weltmeisterschaften, die gucke ich dann auch mit. - Die Bundesliga geht mir eigentlich am Hut vorbei, aber meine Frau, die kommt doch aus Hannover, und die sitzt am Samstagnachmittag dann wirklich im roten 96er Fanshirt vor dem Liveticker. - Zwangsweise werde ich so auch einem anderen Verein zugeteilt, und ich kann ja gar nicht anders, ich bin aus Bayern, also bin ich Bayern-Fan. - Gedungen, das gebe ich zu, aber heute Abend bin ich natürlich für Müller und Lahm, das versteht sich doch von selbst. - Sagen Sie jetzt bitte nicht, ich könnte doch für Augsburg sein oder Fürth, denn Augsburg liegt in Schwaben und Fürth in Franken und ist bereits Geschichte, die einzige bayrische Mannschaft in der Bundeliga ist Bayern München. - Fragen Sie mal einen Schwaben oder einen Franken, die sehen das genau so wie wir Bayern. - Nun könnte man ja meinen, wir machen uns einen wunderbaren Fußballabend vor dem Fernseher, ich mache kleine Schnittchen, einen Käseigel, und rühre eine Bowle an, aber ich werde vorsichtshalber heute Abend des Hauses verwiesen, denn meine Frau, die ist natürlich für Dortmund, und wenn sich meine Frau und ich beim Fußball streiten, was natürlich immer wieder vorkommt, dann erträgt das unsere andere Tochter nicht und so gibt es entweder Sprechverbot, oder eben, einer guckt anderswo. - Heimrecht hat immer meine Frau, ist auch in Ordnung so, ich bin sowieso eher der Freigänger, also werde ich das Spiel heute Abend mit befreundeten Kneipenwirten gucken, und meine Frau im Wohnzimmer, aber ich mache ihr keinen Käseigel, das ging dann zu weit. - Wir streiten uns wirklich beim Fußball, natürlich nur, wenn wir für unterschiedliche Mannschaften sind, und auch, wenn ich eigentlich nichts von Fußball verstehe, kann ich jedes auch nur erdenkliche Foul der Gegenseite erkennen. - Sogar die, die gar nicht im Blickwinkel der Kamera sind, ich habe da ein Gespür und es ist mir schon lange aufgefallen, dass der FC Bayern so gut wie niemals foul spielt, aber permanent gefoult wird. - Geht mir übrigens mit der Deutschen Nationalmannschaft genau so, und da sind wir uns dann meist prima einig, und diese Spiele müssen wir immer Zuhause und zusammen ansehen, denn für Dritte sind wir dann nicht zumutbar. - Das zumindest sagt unsere jüngere Tochter, denn die Ältere, die ist auch Bayern-Fan und ebenso wenig zart besaitet, wenn es darum geht, den bösen gegnerischen Spielern qualitativ negative Kosenamen viel zu laut zuzubrüllen. - Mit der Großen, die aber eigentlich die Kleinere ist, werde ich so heute Abend Dank WhatsApp im stetigen Austausch über die Boshaftigkeiten der Dortmunder mit ihr sein, und jedes Bayern-Tor sogar mit einem Smiley versehen, ich weiß inzwischen, wie das geht. - Ein heftiger Riss geht durch diese Familie, und manchmal ist es einfach besser, man geht sich mal eine Zeitlang aus dem Weg. - Bei uns dauert das allerdings immer nur 90 Minuten plus Pause und heute ist es eben mal wieder so weit, die Vertreibung aus dem Paradies steht unmittelbar bevor und vielleicht sollte ich sogar hoffen, dass Dortmund nicht verliert, so von wegen Familienharmonie. - So weit geht das dann aber doch nicht, ich hoffe einfach nur, dass Dortmund nicht zu hoch verliert…

Fulanito de tal dice hoy: Cada loco con su tema

Jeder Verrückte mit seinem Thema. - In Köln gibt es einen fast gleichlautenden Spruch, "Jede Jeck es anders" und das ist doch eigentlich ein prächtiger Aufruf für Toleranz, denn ganz tief in uns schläft in jedem ein "Jeck" und jedem sollte man eben seine kleinen Verrücktheiten lassen. - Leben und Leben lassen wäre wohl die galanteste Umschreibung.




Cada loco con su tema...




Samstag 25.05.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1018 hPa

Unsere Besten
Zum Kanarentag gibt es Goldmedaillen für die Kunstakademie und die Transvulcania

Am 30. Mai feiert man hier auf den Inseln immer den "Día de las Canarias", also den Kanarentag, und das ist dann auch gleichzeitig ein offizieller Feiertag hier. - Dieses Jahr feiert man auch ein bisschen kräftiger, ist es doch ein "runder" Geburtstag, denn am 30. Mai 1983 setzte sich zum ersten Mal das Kanarische Parlament zusammen, und das gilt nun als Geburtsstunde der Autonomen Region der Kanarischen Inseln. - Wer dreißig wird, der sollte die schlimmsten Flegeljahre hinter sich gelassen haben, und das ist auch so, allerdings sucht man hier immer noch heftig nach der "Kanarität" und kann sich da nicht so wirklich einig werden, was denn das nun eigentlich so sein soll. - Ich wurde und werde den Verdacht nicht los, dass und da von Interessengruppen Masken aufgesetzt werden sollen und man durch Abgrenzung Gemeinsamkeiten basteln will, eine in der Geschichte immer wieder funktionierende Taktik der gesellschaftlichen Steuerung. - Dabei will man etwas Statisches konstruieren und übersieht dabei, dass eben genau unsere Gesellschaft hier aus dem Wandel seine Kraft und von mir aus sogar Identität schöpft, denn kaum eine andere Region Europas ist permanentem Wechsel und globalen Einflüssen ausgeliefert wie die Kanarischen Inseln. - Ein Wanderer zwischen den Welten, geographisch Afrika, politisch Europa, gesellschaftlich halb Amerika und vom Wetter her Atlantik. - Damit eine statische "Leitkultur" zu basteln, viel Erfolg, allerdings gelingt das nur in weinseligen Bodegas und irrwitzigen Reden lokalpolitischer Helden, mit der täglichen Realität hier hat das nichts zu tun, das sind eher Wunschbilder, wie man sich eine heile Welt dahinbastelt. - Das ist so ähnlich, wie wenn die Fürsten der CSU sich in Wildbad Kreuth zum endemen Gruppenkuscheln versammeln und sich vor weißblauer Ekstase kaum noch rühren können. - Dabei ist doch eine offene und sich wandelnde Gesellschaft, ohne den Ballast von fünfhundert Jahren, viel eher in der Lage, sich zukünftigen Aufgaben zu stellen und manchmal hat man schon das Gefühl, dass das Festhalten an komischen Ritualen uns nicht kompatibel macht, um den Aufgaben der sich deutlich zu schnell drehenden globalen Entwicklung irgendwie gerecht zu werden. - Aber das ist wahrscheinlich viel zu krumm um die Ecke gedacht, da kommt wieder der deutsche Grübler durch, und solche Gedanken haben hier meist keinen Platz. - Am 30. Mai feiern wir uns selbst, nachfragen ist kontraproduktiv, davon wird der Wein nur sauer, und das will doch sicher keiner. - Meist ist der "Día de las Canarias" kein anstrengender Feiertag, es gibt nicht wirklich viele Veranstaltungen, aber da dieses Jahr eben der runde Feiertag ist, kann das ein bisschen anders werden. - Und dann werden ja auch immer noch von einem Rat des Gobierno de Canarias an dem Tag Medaillen verliehen, eben für besondere Leistungen. - Das kann Einzelpersonen genau so treffen wie Organisationen oder Einrichtungen, und neben einigen anderen Auszeichnungen wird die Kunstakademie La Palmas, welche nun den Namen "Escuela de Arte Manolo Blahnik" trägt, wie auch der Ultramarathon Transvulcania in diesem Jahr mit der Goldmedaille ausgezeichnet werden. - Das ist eine gute Wahl, die Schule hat das ebenso verdient wie das Rennen, welches uns international für einige Wochen in den Blickwinkel der Sportelite der Extremlaufsportler rückt, und wie es heißt, liegt auch ein Hauptaugenmerkt der Jury darauf, wie es denn möglich ist, dass so viele Freiwillige gerne weit über 12 Stunden am Stück schuften, damit man solch ein Spektakel überhaupt bewältigen kann. - Unsere Kunstakademie wird in diesem Jahr einhundert Jahre alt, das, und eben weil man sich inzwischen den bekanntesten Palmero in der Welt, eben Manolo Blahnik als geistigen Sponsor sichern konnte, das ist es auch allemal wert, als ein Stück kanarische Erfolgsgeschichte mit solchen Medaillen bedacht zu werden. - Ich komme ja aus dem tiefsten Bayrischen Wald, so ist mir das alles nicht fremd und ob man nun singt, Gott mit dir du Land der Bayern oder Ésta es la tierra amada: mis Islas Canarias, der Unterschied ist wohl einfach nur wein- oder bierselig.



Freitag 24.05.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 19,0 Grad - niedrigste Temperatur 13,1 Grad

Gastronomische Wunderwelt in El Paso
Zwischen Mut und Verzweiflung

Es gibt viele Kneipen in El Paso, vielleicht sogar zu viele, weil der Binnenkonsum äußerst schwach ist und viele einfach das Geld für andere Dinge brauchen, als auswärts Essen zu gehen, oder einfach nur auf ein paar Bierchen mit Freunden in die Kneipe. - Ich frage mich oft, wie die eigentlich alle überleben können und wenn man mal genauer hinguckt, dann haben die meisten sich in reine Familienbetriebe verwandelt, ohne eben Personalkosten zu verursachen. - In zwei Fällen hat man auch den Standort gewechselt, sich so weit verkleinert, dass man es eben alleine schaffen kann, ob sich das ausgeht am Schluss, das wird man abwarten müssen. - Der "Chinese" also das Wok-Restaurant, mit "all you can eat" Angebot, das hat ziemlich eingeschlagen, die Restaurants, beziehungsweise Kneipen, welche auch Mittagstisch für Einheimische angeboten haben, die spüren das deutlich, für das Abendgeschäft sorgen sowieso meist Urlaubsgäste, oder eben die hier ansässigen Ausländer, jedenfalls diejenigen, welche nicht von der spanischen Krise und Einsparungsfront überrollt wurden. - Die Wirte kämpfen auf verschiedenen Posten, zunächst ist da natürlich der sinkende Umsatz, aber eben auch die Gebäudemieten, und da scheint Unverständliches zu geschehen, viele Vermieter weigern sich einfach, ihre Vorstellungen von Mietzins doch mal an die aktuelle Situation anzupassen, da stehen oft Schuppen für ein halbes Jahr oder mehr geschlossen herum, um dann mal wieder auf einen neuen Mieter zu treffen, der dann drei Monate das Ding betreibt, um dann festzustellen, dass es unmöglich ist mit diesem Umsatz diese Miete zu erwirtschaften. - Auch gibt es bei uns ein Preisdiktat, welches der schmale Geldbeutel der Kunden vorgibt, man achtet inzwischen sehr darauf, was der Kaffee kostet, die Flasche Bier und das Glas Wein, und dann wagt man es eben nicht, da so zuzulangen, wie man das eigentlich machen müsste. - Ich nenne da immer wieder den Wein, da kostet ein Glas 0,1l zwischen 1,- und 1,20 und das ist viel zu wenig, zumindest wenn es sich um Wein aus La Palma handelt. - Je nach Marke und Sorte muss der Wirt zwischen 4,- und 6,- Euro für die Flasche abdrücken, und da wir schlechte Rechner, aber gute Einschenker sind, zieht man hier maximal 6 Gläser aus der 0,7 Liter Flasche und hat damit dann 6,- oder eben 7,20 Euro an einer Flasche Wein. - So kann man Gastronomie eigentlich nicht betreiben, aber die Leute meckern hier sofort, wenn man für das Glas Wein 1,30 oder wie es eigentlich sein müsste, 2,- Euro für das Glas verlangen würde. - Manche Wirte helfen sich darüber, dass sie sehr billige Weine vom Festland anbieten, den man dann eben für diesen Preis auch realisieren kann, aber da sinkt meist auch die Qualität, und wir wollen es ja billig und gut. - In diese Zeit der "Krisengastronomie" hinein würde man nun nicht gerade vermuten, dass plötzlich ein sehr gehobenes Speiserestaurant mitten in El Paso aufmacht, an ganz bekannter Stelle. - Die "Bar Central" ist nun die "Perla Negra" und irgendwie muss das vorangegangene Konzept mit den Veranstaltungen nicht effizient genug gewesen sein, nun setzt man wieder auf Restaurant, aber mit deutlich gehobenem Anspruch. - Das Wagnis geht man auch mit den Preisen an, die kalkulieren eben so, wie das auch sein muss, und ob das angenommen wird, das muss wird man sehen. - Wir haben nur ausländische Gäste gesehen den Abend, als wir dort essen waren, und eigentlich kann es sich doch noch gar nicht herumgesprochen haben, dass man dort nicht nur exzellent isst, aber eben zu einem Preis, der angemessen, aber eben nicht billig ist. Dort versucht man auch ganz gezielt bei den angebotenen Weinen sich mit Exoten unvergleichbar zu machen, Weine von Matias y Torres (Fuencaliente) gibt es selten hier in der Gastronomie und als preisgünstigere Alternative serviert man Cuevas del Pino aber auch der kostet das Glas dann bereits 2,- Euro. - Ich nenne das einen fairen Preis, weil ich weiß, was der kostet, aber wenn man eben dann "draußen" erzählt, dass die für den Wein 2,- oder eben gar 3,- Euro das Glas nehmen, dann hat die Schwarze Perle schnell ihren Ruf weg, und das wäre sehr schade. - Man isst wirklich gut dort und mich schrecken normale Preise nicht, weil ich eh schon mit einer Vorspeise satt bin und meine Frau auch kaum mehr isst. - Wer richtig reinhauen will, und großen Hunger von der Wandertour stillen will, der ist anderswo vielleicht passender aufgehoben. - Durchweg alles was wir gegessen haben war überdurchschnittlich, und auch Dekoration und eben die Frische der Ware selbst lassen nicht nur den Anspruch erkennen, sondern erfüllen diesen auch. - Ebenso ist der Service Klasse, freundlich, aufmerksam und schnell, ohne diese Fallgrube der Unterwürfigkeit auch nur zu berühren. - Mutige Leute machen das, eigentlich würde man ja annehmen, dass das nicht die Epoche ist, um mit gehobener Küche auf La Palma zu glänzen, und so kann man denen nur wünschen, dass es genügend Feinschmecker gibt, die das auch zu schätzen wissen und bereit sind, dafür auch etwas tiefer in den Geldbeutel zu fassen.

Fulanito de tal dice hoy: Cacarear y no poner huevos

Gackern, aber keine Eier legen. - Auch der Spruch braucht keine Deutung



Freitag 24.05.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1017 hPa

Blaue Flaggen und Balkone
Fundstücke und Fragezeichen

Was die Blaue Flagge ist, das wissen die allermeisten, und für touristische Regionen und Orte ist es natürlich schon wichtig, dieses Qualitätssymbol für sich beanspruchen zu können. - Puerto Naos ist dabei, Charco Verde, Los Cancajos und auch die Playa de Bajamar, die eigentlich im Hafen von Santa Cruz liegt, aber das wohl niemanden stört. - Auch nennt die Organisation "El Puerto", als mit der Blauen Flagge ausgezeichnet, und damit meinen die wohl den Strand von Puerto de Tazacorte, oder sollten die etwa den Hafen selbst meinen, da auch Marinas oder Sporthäfen mit dieser Ehrung bedacht werden? - Ich gehe deutlich davon aus, dass man den Strand meint, aber ein bisschen irreführend ist das wohl, und hier regt man sich wohl auf darüber. - Auch diskutiert man ja immer wieder, dass es in Puerto de Tazacorte ein Problem mit der Sauberkeit des Wassers gäbe, was aber von Leuten dort, und auch den Autoritäten, immer wieder verneint wird. - Ich kann es nicht beurteilen, ob es sich tatsächlich um Sedimente handelt, welche im Winter nach den Regenfällen aus der Caldera angeschwemmt werden, und auch im Sommer deshalb das Wasser bei bestimmten Bedingungen trüb werden lässt, oder ob es, wie andere vermuten, ungeklärte Abwässer sind, die das verursachen. - Puerto de Tazacorte hat eine eigene Kläranlage, die man vor ein paar Jahren aufgerüstet hat, so dass es eigentlich keine Notwendigkeit geben sollte, da ungeklärte Abwässer verschwinden zu lassen. - Allerdings liegt diese Kläranlage oberhalb der eigentlich Siedlung, man müsste also die Abwässer aus dem unteren Teil Puerto de Tazacortes hochpumpen. - Bei mir bleiben da immer ein paar Fragezeichen stehen, aber der Strand von Puerto de Tazacorte ist der beliebteste Strand auf der Westseite, und an den Wochenenden der Sommermonate ist dieser Strand auch komplett voller badelustiger Menschen. - Irgendwie fällt es mir leicht von den Fragezeichen zum Fundstück zu kommen, hat doch diese neue Entdeckung auch etwas mit Stoffwechselendprodukten zu tun. - Alle Besucher dieser Insel kennen doch die schönen Balkone an der Avenida Marítima unserer Hauptstadt Santa Cruz de La Palma. - Eine herrliche Pracht, nichts wird häufiger fotografiert in der Hauptstadt als diese historischen Vorbauten der mehrgeschossigen Häuer dort an der Promenade. - Die Bauweise ist portugiesisch, wie es immer wieder heißt, haben die doch sowieso sehr viel Einfluss auf die Entwicklung der Insel La Palma gehabt, wohl genau so viel wie die Flamen, und später die Südamerikaner, meist natürlich Kubaner und Venezolaner. - Eine herrliche Mixtur also, noch später auch mit blonden Mitteleuropäern bestückt, fehlt eigentlich gar nichts mehr um ein treffliches Cuvée abzugeben, na ja, Asien ist nicht wirklich vertreten, noch nicht, aber wenn ich die vielen Chinesen-Läden sehe, die hier in letzter Zeit wie Zinsen aus dem Boden geschossen sind, dann sind wir doch auf dem besten Weg. - Ich gleite ab, passiert mir immer wieder, denn Thema waren doch die Balkone der Hauptstadt. - Nun erscheint ein Artikel im "Diario de Avisos" welcher das Geheimnis der Balkone entschlüsselt haben will, und da heute nicht der Erste April und auch nicht der Día de los Santos Inocentes ist, das spanische Gegenstück zum Ersten April, wollen wir dieser Meldung doch Glauben schenken. - Diese Balkone waren nicht nur Zierde für das Haus, sondern gleichzeitig auch die Toiletten der oberen Geschosse, da man es niemanden aus dem ersten oder zweiten Stock zumuten wollte, zum peristaltischen Krümmungsvorgang jedes mal ins Erdgeschoss zu laufen und dort den Herzchenschuppen aufzusuchen. - An den äußeren Rändern der Balkone soll es Auslassöffnungen geben, oder gegeben haben, von wo aus das erlösende Ergebnis der Sitzungen ohne weitere Behandlung dann direkt vor dem Haus gelandet ist. - Ich finde Fortschritt Klasse, und früher war nicht alles besser, eben nur alles anders.





Donnerstag 23.05.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 19,4 Grad - niedrigste Temperatur 13,8 Grad

10. Mai 2014
Sechste Ausgabe der Transvulcania

Am besten gleich anmelden, wer da wieder mitmachen will, das kann man wirklich bereits tun, auf der Webseite der Tranvulcania ist das bereits machbar. - Und es gibt auch zwei Neuigkeiten für das kommende Jahr, man kann nun auch die Modalität Marathon wählen, also einen Lauf über 42 Kilometer. - Dieser führt zunächst genau so wie die anderen Strecken, also Halbmarathon (26 Km) und Ultramarathon (83 Km) vom Leuchtturm in Fuencaliente zum Refugion El Pilar, aber dann trennen sich die Strecken. - Während der Ultramarathon dann weiter über die Cumbre Nueva hinauf zum höchsten Berg der Insel führt, also den gleichen Weg, wie in den vergangenen fünf Jahren auch, macht der Marathon einen Abstecher nach Mazo und zwar den Wanderweg LP16 hinab in den Ort auf der Ostseite und dann den LP17 wieder hinauf. - Das sind dann 3.347 Höhenmeter Aufstieg und 1.907 Meter bergab, dieser Marathon hat es also in sich und so will man die Lücke zwischen dem Halbmarathon und der wahnsinnigen Strecke von 83 Kilometer schließen. Wir werden mal sehen, ob diese neue Strecke auch angenommen wird, entweder von denen, die sich mehr zutrauen als den Halbmarathon, aber eben nicht die ganz lange Strecke, oder vielleicht auch diejenigen, welche dieses Jahr auf dem Weg einsehen mussten, dass die 83 Kilometer doch zu viel sind. - Denn von 1.600 gestarteten Läufern für den Ultramarathon sind knapp Tausend angekommen, die anderen blieben auf der Strecke, und das war sicher äußerst frustrierend für die. - Eine weitere Neuerung betrifft lediglich die Läufer, welche von den Kanarischen Inseln und auch aus La Palma stammen, die erhalten zukünftig eine Extrawertung und werden dann auch entsprechend ausgezeichnet. - Darüber hinaus können die drei ersten Palmeros und Canarios aus der diesjährigen Ausgabe im kommenden Jahr zusammen mit der Weltelite wohnen, vorher trainieren und dürfen dann auch aus dem Pulk der dreißig Besten starten. - So möchte man die große Beteiligung lokaler Läufer besser hervorheben und auch dem Publikum damit entgegenkommen, denn es sind eben auch zum großen Teil die vielen lokalen Läufer, welche für ein solch riesengroßes Publikum am Wegesrand und auch am Ziel gesorgt haben. - Da sind sich alle Läufer komplett einig, die Stimmung hier auf La Palma rund um das Rennen, die ist einmalig, selbst die Leute der Weltspitze der Skyrunners World Series haben das deutlich bestätigt, das frenetisch anfeuernde Publikum gibt diesem Lauf einen ganz eigenen Charakter. - Ganz großer Sport hier auf der Insel und die Leute gehen begeistert mit, das ist wie eine inselweite Fiesta und von Jahr zu Jahr wird mehr geboten. - Was natürlich auch wichtig für die Insel ist, es wird in Sportlerkreisen dann sehr viel über uns gesprochen und geschrieben, eine bessere Werbung für die Insel kann es gar nicht geben, und wie Sie wissen, haben wir Werbung deutlich nötig. - HIER auch noch ein Laufbericht von einem deutschen Transvulcania-Held, der es auch geschafft hat diese große Herausforderung zu meisten.

Fulanito de tal dice hoy: Buscar una aguja en un pajar

Eine Nadel in einem Strohschuppen suchen. - Dazu braucht man keine Erklärung abgeben.




Die Marathonstrecke der Transvulcania 2014




Donnerstag 23.05.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1018 hPa

Rücken die Stühle wieder?
Kommunalpolitische Halbzeit macht alles möglich

Der Mai ist nicht nur der Sommeranfang bei uns, sondern alle vier Jahre wird im Mai die Kommunalpolitik neu bestimmt, und dann weitere zwei Jahre die geschlossenen Pakte neu überprüft. - Das hat Tradition, viele Koalitionen auf lokaler Ebene halten nur zwei Jahre, dann richtet man sich neu aus, meist um bei den kommenden Wahlen nicht weiter mit dem Verlierer zusammen zu sein. - Warum man dann, wieder eben zwei Jahre zuvor, überhaupt einen Pakt eigegangen ist, das ist dann eine andere Frage, aber Stühlchen wechsle dich, das ist hier so allgegenwärtig, dass sich niemand mehr wirklich wundert. - Jetzt ist es wieder so weit, und alles scheint möglich zu sein, und die entsprechenden Medien positionieren ihre Kräfte eben in die Richtung, wie man das von Parteiseite aus vorgegeben hat. - Dabei klafft eine enorm große Lücke zwischen den lokalen Basen der Parteien, und den Spitzen der Parteiführung auf der Ebene des Gobierno de Canarias, und bei kaum einer anderen Partei ist das so offen sichtbar, wie bei den selbst ernannten Sozialisten der PSC/PSOE. - Im Gobierno de Canarias, also so zusagen der Landesregierung, da paktiert man in der lächerlichen Koalition der Verlierer mit der Coalición Canaria, und José Miguel Pérez, der Chef der kanarischen Sozialisten, wird wohl mit den Meriten untergehen, derjenige Parteichef der kanarischen Sozialisten gewesen zu sein, welcher am meisten Stimmen verloren hat. - Dennoch wendet der sich nicht in Scham vor seinem eigentlichen Scheitern ab, sondern ermöglicht der Coalición Canaria, einem weiteren Wahlverlierer, das Weitermachen, in dem man mit ihnen paktiert und so den Wahlgewinner, die Partido Popular, von den kanarischen politischen Fleischtöpfen ausschließt. - Für die Bases der PSC/PSOE war das so ziemlich das Schlimmste was passieren konnte, denn die eigenen Leute, die sorgten nun dafür, dass die obsolete Coalición Canaria weiter ihr Unwesen hier auf den Inseln treiben konnte. - Auf lokaler Ebene sah das anders aus, hier auf La Palma gibt es in den Kommunen zehn Gemeinden mit einem Pakt PSC/PSOE und der Partido Popular, zwei Gemeinden sind in absoluter Mehrheit der Sozialisten, und zwei weitere in den Händen der Coalición Canaria. - Im Cabildo Insular knickten die gewählten Räte der Sozialisten nach langer Schamwartezeit auch ein, und paktierten mit der Coalición Canaria, angeblich weil der Druck so groß war, allerdings überzeugt das die Basis bis heute nicht, und man erwartet immer noch Erklärungen dafür, warum man nicht dem Beispiel der Kommunen gefolgt ist und der Coalición Canaria immer noch die Möglichkeit gibt, ihr offensichtliches Interessenspiel weiter unter den Amigos zu spielen. - Alles ist nun möglich, die Coalición Canaria droht offen damit, die Pakte im Gobierno de Canarias und auch dem Cabildo Insular de La Palma aufzukündigen, wenn die lokalen Koalitionen nicht endlich auch nach ihrem Gusto neu gestrickt werden. - Dabei ist man sich aber nicht wirklich einig bei der Coalición Canaria, denn kündigt man diese Pakte auf, dann ist es zumindest im Cabildo Insular auch gut möglich, dass sich die PSC/PSOE dann mit der Partido Popular einigt, und somit die Coalición Canaria wegen ihres Übermutes völlig draußen bleibt. - Sicher ist nur eines, wer tätig werden wird, wie auch immer, das ist die Coalición Canaria. - Die Partido Popular kann bestens abwarten, sollte der Pakt PSOE/CC fallen, dann kann man sich den Partner aussuchen und die Sozialisten sind auch nicht wirklich unter Druck, denn man kann auch ruhig in die Opposition wechseln, dann war man im Mai 2015 wenigstens nicht mehr für den Schlamassel verantwortlich, der sich hier immer noch auftut. - Um die Geschicke und Notwendigkeiten der Insel, um die kümmert man sich auf politischer Ebene um diese Zeit überhaupt nicht, man ist viel zu sehr damit beschäftigt den Gegner zu beobachten und in Bodegas, oder einfach auf der Straße Gespräche zu halten, und diese oder jene Information aufzuschnappen, oder auch gezielt fallen zu lassen. - Alle vier Jahre tun wir so, als könne der Wähler etwas ändern, und alle zwei weiteren Jahre wirft man das Ganze wieder durcheinander, und wundern uns dann, dass die Bevölkerung inzwischen das Wort Politiker durchweg nur noch als Schimpfwort benutzt.



Mittwoch 22.05.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 18,9 Grad - niedrigste Temperatur 15,0 Grad

Lidl macht Beine
Bislang nur wenige Verlierer

Keiner nennt Zahlen, also können wir nicht wirklich sagen, wer denn von den anderen Supermärkten die Verlierer im Kampf um die Umsätze sind. - Aber es gibt bereits Verlierer, und das sind kleinere Läden, welche sich durch den Verkauft von deutschen Produkten und Wurstwaren ein zusätzliches Geschäft verschafft haben und seit dem Lidl auch noch vermeintlich deutsches Brot backt, da zittert man schon ein bisschen in den Reihen der hiesigen Brezelbäckereien. - Bei den Großen kann man noch nicht ausmachen, wer denn der erste Verlierer ist, aber es muss denen ja Umsatz fehlen und zwar in der Höhe, welche Lidl da über die Kassen schaufelt. - Die Reaktionen unserer Supermärkte haben wir ja eigentlich so erwartet, man renoviert, kopiert Lidl zum Teil, mit bunten Faltblättern und eigentlich kann man sich sicher sein, wenn Lidl diese Woche holländisches Dünnbier für 29 Cent die Dose anbietet, dann machen das die anderen Supermärkte in der kommenden Woche für 28 Cent. - Der Verbraucher kann sich freuen, allerdings wissen wir ja, dass man sich das anderswo wieder reinholen muss, und letztendlich führen diese Preiskämpfe in den Ruin der Hersteller und dazu, dass die Läden noch mehr am Personal sparen müssen, weil eben die Margen dünner werden. Wir kaufen nicht in allen Supermärkten der Insel, wohl aber im Spar, im San Martín, (auch wenn da nun Hipercentro draufsteht, es war und wird immer der San Martín bleiben) und im Hiperdino, wir haben da so unsere fast festen Wege und Tage. - San Martín und Hiperdino haben bereits renoviert, beziehungsweise umgebaut, der Spar macht nun seine umsatzstärkste Filiale zum "EuroSpar" und verspricht, alles wird besser, bunter, billiger und überhaupt. - Der San Martín versucht nun immer neue Produkte aufzunehmen, man hat wieder Kleinhaushaltsgeräte, zusätzlich noch Bücher und Zeitschriften in diversen Sprachen, und die neueste Errungenschaft, das sind Topfpflanzen, das hat man sich wohl auch bei Lidl abgeguckt. - Aber der San Martín, der lebt sowieso über den Parkplatz und auch muss man da lobend erwähnen, dass die die besten Weinabteilung aller Supermärkte auf La Palma hat und besonders die Auswahl an hiesigen Tropfen hervorragend ist. - Der Spar hat seine Frischfleischabteilungen schon vor einer Weile aufgewertet und trumpft eben auch immer noch mit dem deutlichen Heimvorteil, man kennt halt Spar schon ewig, da nimmt man Stallgeruch wahr, und schließlich ist das auch die einzige palmerische Kette. - Das hört sich doof an, aber alle Spar-Märkte hier auf der Insel gehören der Tomás Barreto S.A. und Tomás Baretto ist palmerischer Unternehmer. - Auch sponsert man die bekanntesten lokalen Sportereignisse, tut sich besonders hervor im Verkauf von lokalen Produkten, auf der Schiene eben arbeiten die an ihrem Ruf. - Der Hiperdino hat eine äußerst breite Auswahl an Produkten, sowohl hochpreisige, wie auch die billige Variante, und die locken auch mit kernigen Sonderangeboten in der Frischfleischabteilung, und wenn ich da für mich mal das einsame Hühnerbein kaufen will, dann geht da nichts ohne eine Nummer zu ziehen und dann heißt es warten, während robusten palmerische Hausfrauen Mengen an Fleisch kaufen, welches für mich Jahresportionen darstellen würden. - Der Lidl kann auch nicht zaubern, wir haben uns das auch genau angesehen, ein paar Produkte sind eben außergewöhnlich und findet diese auch gar nicht woanders, und das macht dann auch mal Spaß durch die Reihen zu gleiten und Raritäten zu entdecken, aber das normale Programm, das ist weder besser, noch billiger als in anderen Supermärkten. - Aber Lidl hat die Supermarktszene hier auf der Insel ganz schön aufgemischt, das ist keine Frage, nun müssen wir nur noch abwarten, ob das alle durchhalten können. - Und was man neidlos anerkennen muss, die von Lidl sind am allerbesten organisiert, da kommt so ein bisschen was Deutsches durch. - Sind zu wenige Kassen offen, und es drohen die ersten Staus, dann ertönt sofort eine laute Hupe, Marke U-Boot sinkt, und schon springen weitere Kassierer herbei und jagen die Produkte über das Band, dass man nicht mehr hinterherkommt, die einfach nur in den Wagen zu packen.

Fulanito de tal dice hoy: Buscar los tres pies al gato

Die drei Füße an der Katze suchen. - Wenn jemand versucht, etwas zu erklären, was weder Hand noch Fuß hat, dann bestraft man ihn mit diesem Satz. - Also wenn die FDP uns ihre Vorstellung von sozialer Gerechtigkeit darlegen will, dann sollte man die Zahl der Katzenfüße erst klären. - Allerdings kennen die meine Katze Lucky nicht, denn die hat nämlich nur deren drei. - Heißt das nun im Dusselumkehrschwung, dass meine Lucky von der FDP ist??



Mittwoch 22.05.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 68 % - Luftdruck 1016 hPa

Immer wieder auf die gleiche Stelle
Partido Popular fragt nach dem Auditorio Insular

Es gibt doch diesen wunderbaren Satz, wenn Lügner, Lügner Lügner nennen, den man auch erweitern kann auf, wenn Räuber, Räuber Räuber nennen und nur rein theoretisch kann das was mit den nächsten Zeilen zu tun haben. - Ihnen ist wahrscheinlich nicht verborgen geblieben, dass wir hier in Spanien, und auch auf unserer kleinen Insel, einen ziemlich heftigen Prozess der Reinigung durchmachen, wobei es eben nicht wirklich angenehm ist, mit einer Drahtbürste auf bereits offenen Stellen herum zu rubbeln. - Aber wir machen das, weil man uns immer wieder weismacht, dass es keinen anderen Weg gibt. - Dabei fragen die Wenigsten nach, wie wir denn überhaupt in diesen Sumpf geraten sind. - Es war die Sucht nach schnellem Geld, alles auf Pump ist möglich, wenn Wachstum daneben das auch deckt, aber wie wir heute erfahren müssen, hat man diese Deckungen nur erfunden. - Das war die Zeit eines José María Aznar, welchem wir letztendlich die Ursachen für diese Krise zuschreiben müssen, mit denkwürdiger Mithilfe eines politischen Autisten der Klasse Zapatero, wegen unterlassener Hilfeleistung. Zur gleichen Zeit aber hier auf den Inseln herrschte und herrscht immer noch der Interessenverband einheimischer Gewerbetreibenden, die sich den Anstrich einer politischen Partei gegeben haben und sich Coalición Canaria nennen, und machten genau die gleichen Geschichten eben wie die Partido Popular auf Landesebene. - Megalomanie aller Orten, losgelöst von Sinn, Nutzen oder gar Notwendigkeit, Paläste wollte man errichten, manche davon stehen auch und tragen fragwürdige Namen, vieles aber wurde nie gebaut, oder niemals fertig gestellt, weil uns eben da so ein furchtbares Malheur in den Weg gekommen ist, dass wir heute die Rechnung vorgelegt bekommen, die für die Sause während der Jahrtausendwende entstanden ist. - Dabei ist es natürlich fies, dass die Rechnung nicht diejenigen bekommen, welche damals den Champagner getrunken haben, sondern wir bekommen heute die Rechnung genau von denen überreicht, welche eben gefeiert haben. - Das nur am Rande, darüber könnte man Bücher schreiben, aber das ist jetzt nicht unser Anliegen. - Hier auf der Insel haben wir auch solche Mahnmale der Megalomanie, sei es nun der fertig gebaute Flughafen, welcher eine Kragenweite besitzt, elf Nummern zu groß und einen Charme, der niemals der unsere werden kann, oder die Ruine am Eingang von Los Llanos, welches mal der "Parque Cultural de las Islas Canarias" werden sollte, und nun, halbfertig vor sich hingammelt und wohl nicht fertig gestellt werden wird. - Wie denn auch, ohne Hände, und dann immer wieder die gleiche Geschichte, dass man ein noch Potemkinscheres Projekt durch die Haushaltskassen jagt, nämlich das "Auditorio Insular" von dem lediglich ein Plan vorhanden ist, und noch kein einziger Stein verbaut wurde. - Aber dennoch verursacht dieses "Auditorio" Kosten. - Einmal das Projekt selbst, von dem wir nicht wissen, was es gekostet hat, aber wir wissen wohl, dass der Architekt, welcher die Pläne gezeichnet hat, seit Jahren vom Cabildo Insular 390.000 Euro fordert, und hören Sie gut zu, für die Änderung des ursprünglichen Projektes. - Das Ding wird also niemals gebaut werden, aber das Projekt hat bereits XXX.XXX Euro gekostet, wie viel wissen wir nicht, und die Änderung 390.000 Euro, von etwas, was wir niemals zu sehen bekommen werden. - (Nur zum besseren Verständnis, Auditorio Insular heißt auf Deutsch Elbwenigerharmonie ) - Im Cabildo Insular will man natürlich dieses Geld nicht bezahlen, man bekommt ja nichts dafür, aber der Architekt bleibt hartnäckig. - Nun aber besinnt man sich auf einen wunderbaren Kniff, den man bereits öfter angewandt hat, niemand hat diese Änderung in Auftrag gegeben heißt es nun, also muss man das auch nicht bezahlen. - Es wird wohl vor Gericht ausgetragen werden, mit den entsprechenden Kosten, und ich habe keine Zweifel, dass der Architekt Recht bekommen wird und das alles noch viel teurer werden wird für uns, die Steuerzahler. - Nicht für diejenigen, die kurz vor den Wahlen immer wieder Prestigeprojekte aus den Taschen zaubern und damit blindes Wahlvolk blenden, so wie das vor den letzten Wahlen auch wieder war, als man vor einer staunenden Masse erneut die Brücke über den Barranco de las Angustias vorführte. - Was dieses Projekt wohl gekostet haben mag, ich glaube ich will das aus Gründen der Moralerhaltung gar nicht wissen. - Jetzt ist es wieder Carlos Cabrera, der Mann fürs Grobe der Partido Popular hier auf der Insel, welcher die Geschichte um das "Aditorio Insular" erneut auf die Tagesordnung rückt, und eine Pressemeldung veröffentlicht, die man eigentlich jedes halbe Jahr genau so wieder bringen kann. - Wenn Politiker, Politiker Politiker nennen, vielleicht ist das die Endstufe der verbalen Grausamkeiten, aber mir fallen auch noch andere Namen ein, also Schwamm darüber, Kopf einziehen, und einfach weitermachen.




Parque Cultural de Canarias in Los Llanos - Vom Auditorio Insular gibt es keine Bilder, nur Rechnungen




Dienstag 21.05.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 19,5 Grad - niedrigste Temperatur 14,5 Grad

Kurznachrichten
Konzert wieder knicken, "Caso Marín" wird weiter betrieben, Bananen sind unser Kulturgut

Da freuen wir uns heute Morgen so darüber, dass wir endlich mal ein Konzert einen Tag vorher ankündigen können, und nicht erst am Tag der Aufführung selbst, da muss nun leider verkündet werden, das Konzert müssen wir leider knicken. - Die Künstlerin sei indisponiert und könne nicht auf die Insel kommen, im Klartext heißt das, Amparo Navarro ist erkrankt. - Da habe die Freunde von ACAPO reichlich Pech gehabt, denn Amparo sollte ja auch schon einspringen für ein anderes Konzert, was auch nicht geklappt hat. - Wann das Konzert nachgeholt wird, das ist noch nicht klar, und der Sopransängerin wünschen wir schnelle Genesung.

Der "Caso Marín", also der Fall, in dem es darum geht, ob denn der ehemalige Bürgermeister von Los Llanos, Juan Ramón Marín zu unrecht die Arbeit als beratender Tierarzt für die "GMR" (Gestión del Medio Rural) erhalten hat, die lässt uns weiter nicht in Ruhe. - Die Zeitung "El Día" macht da ein riesen Fass auf, auch wenn es eigentlich kaum neue Nachrichten darüber gibt. - Der Hauptvorwurf lautet ja, dass es wohl gefälschte Unterschriften von zwei Tierärzten geben soll, welche man angeblich auch eingeladen hätte sich zu bewerben, aber uns ist nicht ganz verständlich, warum man denn das nicht einfach überprüfen kann. - Nun heißt es, der Ex-Bürgermeister hätte auch nicht 3.300 Euro im Monat erhalten, sondern nur 2.300 und wir sind uns da nicht sicher, ob die eine Zahl einfach brutto ist, und die andere der Nettoverdienst. - Die Zahl soll von Marín selbst stammen, und auch, dass er sich vorverurteilt fühlt, aber wo er das gesagt haben soll, das erfahren wir nicht. - Was dabei herauskommt, das wissen wir heute natürlich noch nicht, wahrscheinlich gar nichts, aber die Zeitung "El Día" lässt da nicht locker und ich weiß nicht, ob die bereits ihr Pulver verschossen haben, oder noch einen rauchenden Colt irgendwo an der Hüfte haben. - Drei Tage lang war das die Titelgeschichte, und nicht vergessen, "El Día" ist eine Tageszeitung aller Kanareninseln, mit Schwerpunkt Tenerife, und nun steht der Name "Caso Marín" weiterhin immer noch auf der Titelseite, wenn auch nur noch als kleinerer Hinweis.

Dass Bananen eines unserer Kulturgüter sind, das haben wir ja hier auf La Palma noch nie bestritten, man könnte sie auch unsere Wappenfrucht nennen und wenn wir manchmal sagen, dass wir eine Bananenrepublik sind, dann muss das nicht immer abwertend gemeint sein. - Nun ist es aber offiziell, Bananen sind Kulturgut, denn man hat Kanarische Bananen auf dem Karneval der Kulturen in Berlin vorgestellt, allerdings zunächst nur virtuell. - Dick aufgetragen haben die trotzdem, einen ganzen Truck dort hingestellt, und dann Filme gezeigt über die Bananen von den Kanaren aber auch Madeira und Martinique, also von den "EU-ultraperipheren Zonen" und es gab Geschenke für die den Werbetruck besuchenden Gäste. - Auch heißt es, dass ab der Wintersaison wieder Kanarische Bananen in den Supermärkten Deutschlands geben wird, und das ist doch mal eine wirklich gute Nachricht. - Dann war das also doch kein kompletter Schuss in den Ofen, als man letztes Jahr das auch schon mal in den Karstadtfilialen angeboten hat, aber dann sind unsere Bananen wieder aus dem Angebot verschwunden, warum, das hat man uns seitens der "ASPROCAN", also der kanarischen Vermarktungsorganisation für Bananen, nie erzählt. - Es gibt ja auch immer noch den, meist nur hinter vorgehaltener Hand ausgesprochenen Verdacht, dass die einflussreichen Bananenhändler und Reifereien auf dem Festland es gar nicht wollen, dass Kanarische Bananen auch außerhalb Spaniens verkauft werden, weil man dann fürchtet, eben das quasi Monopol als Aufkäufer zu verlieren. - Sicher sollten wir uns da aber nicht sein, aber mit den Bananen wird viel Geld verdient, und nicht alles dabei auf unseren Inseln. - Die Plátanos kommen also wieder nach Deutschland, es gibt also wieder einen Grund mehr, in Deutschland zu wohnen… Wer noch mehr Informationen über die Europäischen Bananen haben will, der kann sich auf der Webseite www.theoriginaleuropeantaste.eu informieren. - Da kann man auch ein Ratespiel machen, äußerst schwer übrigens, und mein Tipp, die Kanarischen Inseln sind nicht für ihre Produktion an Sauerkraut bekannt. - Vorsicht, das ist eine Fangfrage… Und übrigens, vielen Dank für den linksdrehenden Hinweis und die Fotos aus Berlin"

Und dann hat mich noch jemand gebeten, kurz etwas über das Wetter zu schreiben. - Kann ich gerne machen, ganz kurz sogar: Scheißwetter!

Fulanito de tal dice hoy: Bueno es hablar, pero mejor callar

Gut ist es zu reden, besser aber zu schweigen. - Reden ist Silber, schweigen ist Gold. - Hättest du geschwiegen, wärest du Philosoph geblieben, oder einfach: Halt einfach mal den Mund





Dienstag 21.05.2013 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1017 hPa

Der Kulturbeauftragte gibt bekannt
Flexibilität hat was

Da wollte ich an dieser Stelle vier der besten Bläsersolisten Europas ankündigen, begleitet von einem nicht weniger guten Pianisten, und nun kommt das ganz anders.

Ich verkneife mir, auch wenn es schwer fällt, hier Details zu nennen, Namen von lebenden Personen oder Institutionen schon gleich gar nicht, und verkünde nur lapidar: Es gelingt aus Gründen, die die Organisatoren nicht zu verantworten haben, leider nicht, das Abschlusskonzert des zweiten Kammermusikzyklus "Jerónimo Saavedra Acevedo" so durchzuziehen, wie das im Programmheft und in den Medien ursprünglich angekündigt war. Im Namen von ACAPO, der Asociación Cultural Amigos Palmeros de la Ópera, kann ich nur sagen: Es tut uns leid. Und zwar aufrichtig.

Jetzt kommen wir zur Flexibilität, zweifellos eine nicht zu unterschätzende Eigenschaft, und wenn man uns auch das eine oder andere Defizit in Spanien nachsagt: In Sachen Improvisation sind wir nicht schlecht! Schnell, unbürokratisch, flexibel (!), auf diese Weise konnten wir auf die Schnelle Ersatz finden, der sich keineswegs verstecken muss.

Die Sopranistin Amparo Navarro war bereits im letzten Sommer bei uns zu Gast und hat zusammen mit dem Bassbariton Miguel Sola einen denkwürdigen Liederabend präsentiert. Nun kommt sie in Begleitung ihres Ehegatten Javier Agulló, Tenor seines Zeichens. Ich hatte mir schon in meinen letzten Beiträgen angewöhnt, auf die übliche Aufzählung von Theatern, Festivals, Opernhäusern und prominenten Begleitpianisten zu verzichten. Dies möchte ich gerne so beibehalten. Schließlich kann sich jeder Interessierte in aller Ruhe auf den Homepages der beiden Sänger umschauen. Es gibt dort Hör- und Sehbeispiele zuhauf, Fotos und Aufzählungen von Theatern...........

www.amparonavarrosoprano.com

www.javieragullo.com

Und wenn wir unseren Haus- und Hofpianisten Fernando Felipe Martel nicht hätten, dann würde die ganze Flexibilität nichts nützen. Danke schön an dieser Stelle an unseren "House"! Du bist großartig!

Gesungen und gespielt werden Arien und Duette aus Oper und Zarzuela, der völlig zu unrecht stiefmütterlich behandelten iberischen Schwester der Operette. Beginn ist um 20.30 Uhr im Teatro Municipal Circo de Marte in Santa Cruz de La Palma, am Mittwoch, 22. Mai 2013. Der Eintritt beträgt freundliche € 10, Karten gibt es ab 19.30 Uhr an der Abendkasse.
Mit musikalischen Grüßen, Ihr Kulturbeauftragter

Ödi Jonitz






Montag 20.05.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 22,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,4 Grad

Dreht euch nicht um, LOMCE geht um
Bildungsreform oder Einsparungsprogramm?

An Bildungsreformen bastelte man immer schon, das ist wohl in allen Ländern gleich, und wenn wir uns die Pisa-Werte hier in Spanien ansehen, dann herrscht da wohl wirklich Nachholbedarf. - Die Partido Popular ist ja in Madrid in absoluter Mehrheit am Drücker, die können also beschließen, was sie wollen, geht man von Parteidisziplin aus, und das muss man diesen Konservativen immer zutrauen, dann pauken die nun das "LOMCE" (Ley Orgánica para la Mejora de la Calidad Educativa) durch das Abgeordnetenhaus, und dann hätten Opposition, oder auch die Autonomen Regionen nur noch die Möglichkeit, das Verfassungsgericht anzurufen, um diese Bildungsreform zu stoppen. - Nach den breiten Protesten gibt man sich jetzt allerdings noch verhandlungsbereit, besonders eben die Autonomen Regionen haben Bedenken angekündigt, weil man eben ihre Autonomie stark beschnitten sieht, weil man künftig die Prüfung zur Hochschulzulassung nur noch 25% selbst bestimmen kann. - In Regionen, welche offiziell mehrere Sprachen haben, wie Katalonien, das Baskenland aber auch Galizien, da darf man noch 35% selbst bestimmen, was natürlich eine Ungerechtigkeit gegenüber den anderen Autonomien darstellt. - Bleiben wir gleich bei der Zulassung zur Universität, die man bislang "PAU" nannte, "Prueba de Acceso al la Universidad", oder auch "Selectividad". - Diese verschwindet, wird aber eben durch eine andere Prüfung ersetzt, welche auf dem gleichen Zentrum abgehalten wird, in dem der Schüler bislang gelernt hat. - Man muss dazu vorher alle Fächer bestanden haben, und dann gibt es, eben je nachdem welche Fachrichtungen man gewählt hat, die von staatlicher Seite vorgegebenen Aufgaben. - Das heißt auch, die müssen dann überall in Spanien zur gleichen Uhrzeit und am gleichen Tag abgehalten werden, was eine ziemlich drastische Planungsdisziplin fordert, genau unser Fachbereich also… Besteht man dann diesen Test, dann heißt das aber auch noch nicht, dass einem alle Universitäten im Land schon offen stehen, die Unis können auch selbst noch Eignungstests durchführen, wenn sie das denn für angemessen halten. - Hier fürchtet man natürlich, dass die Abiturarbeiten schwerer werden, in den diversen Autonomien hat man sich meist eben ganz gewisse Prioritäten gesetzt, das wird nun frisch aufgewirbelt. - Ganz klar ist, man will weniger Abiturienten haben und weniger Leute sollen studieren, es sollen mehr Menschen gleich in die Berufsausbildung gehen. - Nach den ersten drei Pflichtjahren, der so genannten "ESO" (Educación Secundaria Obligatoria) sollen sich die 15 - 16 jährigen bereits entscheiden, ob man denn weiter nach dem vierten Pflichtjahr in Richtung Abitur schreiten will, oder ob man in die Berufsausbildung will, in die "FP" (Formación Professional). - Dann gibt es das vierte Jahr der "ESO" als "Curso de Iniciación" (Einführungskurs) hin zum Abi oder zur Berufsausbildung. - Aber zunächst muss nach Ende dieses Kurses ein Examen abgelegt werden, alleine die Noten reichen nicht mehr, dann weiter auf die Schule zu gehen oder für die Berufsausbildung zugelassen zu werden. - Das ist auch noch so ein Punkt, an dem man sehr zu knabbern hat, zehn Jahre gebüffelt und dann entscheidet ein Vormittag über das weitere Schicksal? Nun kommt aber der Teil, den man wohl als gute Veränderung ansehen kann, denn die Berufsausbildung, die wird deutlich verbessert werden, nämlich mit praktischer Ausbildung in echten Betrieben, also ein bisschen nach deutschem Vorbild. - Das war bislang nicht so, da hat man in den Schulzentren jeweils eine Werkstatt gehabt und unter fast virtuellen Bedingungen gearbeitet, so dass die Arbeitgeber draußen, wo die böse Globalisierung wohnt, nicht allzu viel auf diese erworbenen Titel der "FP" gegeben haben. - Also man möchte weniger Abiturienten und Studenten, aber mehr und bessere Ausbildung in gewerblichen und handwerklichen Berufen, und das wird man wohl durch eine solche härtere Gangart gegenüber den Schülern sicher auch erreichen. - Zu Befürchten ist da aber dann auch wieder, dass man noch mehr Schulabbrecher hat, die dann weder zum Abitur gelangen, noch zur Berufsausbildung. - Ein heftigen Streit auch gibt es noch, da die Katholische Kirche in Spanien sich doch wieder durchgesetzt hat, und das Fach Religion sogar wieder in die Note für das Abitur einfließen kann. - Das ist wirklich ein Hammerstück, für ein Land, welches sich selbst seit 1978 als "Aconfesional" bezeichnet, und richtig in die Verfassung geschrieben, dass nun Katholische Religion wieder Einfluss darauf haben kann, ob man denn das Abitur besteht, oder nicht. - Aber einen Trick gibt es hierbei, denn der Schüler kann offiziell wählen, zwischen Religion und Ethik, aber da man in Religion als schlechteste Note bislang immer noch eine neun, von zehn Möglichen erhalten hat, und das in Ethik sicher nicht so ist, wird man halt mit dem Kruzifixchen dazu angehalten, doch wieder in den Religionsunterricht zu gehen. - Man soll halt wertkonservative Brüder, die auch Jesuiten und Leute vom Opus Dei in ihren Reihen haben, nicht unbedingt Bildungsreformen machen lassen, war doch klar, dass da irgendwie die Kirche wieder ihre Finger hineinbekommt. - Nicht falsch verstehen, ich habe keine Angst vor Weihwasser und bin dem christlichen Glauben sehr nah, aber Abiturienten was von der Hölle und vom Himmel erzählen lassen, das geht alles viel zu weit und hat lediglich auf freiwilliger Bases was zu suchen. - Unser Bildungsminister heißt übrigens mit Nachnamen Wert, was uns für Wortspiele doch leider entgehen…

Fulanito de tal dice hoy: Borrón y cuenta nueva

Klecks, und eine neue Rechnung. - Den Schlussstrich unter etwas setzen und von vorne beginnen. - Mein Freund KW hat das so ausgedrückt: Jetz möcht i oamoi, oamoi ganz von vorn ofanga…



Montag 20.05.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 47 % - Luftdruck 1018 hPa

Neue Direktoren kehren gut
Strafversetzt, oder neue Aufgabe

Unser Flughafen hat einen neuen Direktor. - Seit letzter Woche steht Juan Carlos Peg Ros an der Verwaltungsspitze unseres Flughafens, und man könnte meinen, das ist der schlechteste Zeitpunkt überhaupt, eine solche Stelle anzutreten. - Die Passagierzahlen sinken beständig, nur drei Läden noch gibt es im internationalen Flughafen von La Palma, keinen Geldautomaten, keine Uhr und nicht mal mehr einen Informationsschalter, wo man nach der Uhrzeit fragen könnte. - Über 220 Millionen Euro hat das neue Flughafenterminal und das neue Vorfeld gekostet, Geld, über das man heute natürlich fragt, wie konnte man das denn für diesen Flughafen ausgeben, wo es doch überhaupt keinen Bedarf gibt, im Gegenteil, weniger Passagiere als noch vor 10 Jahren. - Ein bisschen muss man aber die Planer auch in Schutz nehmen, denn als man den neuen Flughafen plante, da gab es noch Wachstum und so hat man sich daraus eine Goldene Kuh aus Hoffnung und Phantasie gebastelt, und eben vor über 10 Jahren noch diesen Flughafen geplant. - Dass man auch in den glühenden Zeiten des geschmierten Wachstums a la José María Aznar bereits ahnen konnte, dass dieses Wachstum nur eine ganz gefährliche Blase ist, das darf man auch nicht unbedacht lassen, genügend Köpfe haben auch damals schon von dieser anderen Schwungrichtung des Pendels gewarnt, und hätte es im Aufschwung mutige Verantwortliche gegeben, und nicht nur willfährige Erfüller und Diebe, dann hätte man vielleicht sogar was daraus machen können. - Der Flughafen steht aber nun mal so da, zurückbauen geht nicht mehr, und vielleicht dient uns ja dieses Gebäude als ständiges Mahnmal gegen zukünftige Megalomanie und rät uns so eben zur Mäßigung. - So ganz hat das aber wohl noch nicht diesen Zweck erreicht, denn keine drei Kilometer vom Flughafen entfernt plant man ja bereist den nächsten vorbestimmten Reinfall, einen Technologiepark für mindestens 15 Millionen Euro, ohne zu wissen, wer denn dieses Gebäude mal mit Technologie füllen wird. - Die Zeiten sind nicht verrückt, außer der Sommerzeit, die Menschen drehen leider durch und wir müssen versuchen, noch das Beste daraus zu machen. - Das wird auch die Aufgabe des neuen Direktors des Flughafens, und da gibt es durchaus Dinge, die man verbessern könnte. - Da fast alle Ladengeschäfte leer sind, könnte man ja vielleicht mal darüber nachdenken, die Mieten der Läden zu senken, vielleicht bekommt man ja so mehr Leben in die Bude und vielleicht auch ein paar Magneten, welche den Flughafen nicht nur für Reisende interessant machen könnte. - Oder man überlegt sich mal was mit dem komplett leer stehenden Parkhaus neben dem Terminal, auch da könnte man ja Sinn und Nutzen reinbringen und gleiche mehrere Technologieparks unterbringen, oder was sonst man immer mit so viel ungenutzter Infrastruktur anfangen will. - Ob strafversetzt, oder ob sich da jemand eine wirkliche Aufgabe gesucht hat, ein neuer Direktor gibt neue Hoffnung, und vielleicht wird ja unser, so gar nicht geliebter neuer Flughafen, doch ein bisschen menschlicher durch neue Ideen und Maßnahmen.





Sonntag 19.05.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 21,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,0 Grad

Willkommen in der Sommeragonie
Stöhnen aller Orten

Nur das Wetter macht im Moment noch nicht mit, der Passat bläst heftig, bringt im Norden und im Osten Regen, und bei uns kühle Fallwinde, so das dass mit der Sommeragonie nichts mit den heißen Temperaturen zu tun haben kann. - So meinen wir das auch nicht, sondern nun treten wir in den Jahreszeitraum ein, in dem die Hälfte der Insel auf Urlaub gehen könnte, die andere Hälfte hätte kein Problem damit, die restliche Arbeit zu schaffen. - Die Saison ist ja eigentlich bereits nach Ostern zu Ende, aber da plätscherte noch so einiges nach, so dass wir erst jetzt so richtig ins tiefe Loch fallen, touristisch gesehen. - Eigentlich kennen wir das ja schon, wir sind jetzt 20 Jahre im Geschäft, aber dennoch ist das immer wieder ein komisches Gefühl, wenn so wenig los ist. - Das merken ja nicht nur diejenigen, welche primär mit Urlaubsgästen zu tun haben, sondern auch die Restaurants, die Autovermieter und die Geschäfte überhaupt bekommen da sauer zu spüren, wie wenig Menschen jetzt auf der Insel sind. - Solidarisches Jammern von allen Seiten, wer jetzt noch mit einem breiten Grinsen durch die Landschaft läuft, der macht sich verdächtig, und ich kann es keinem raten, sich in unserer engen Gesellschaft zum Außenseiter zu machen. - Ganz plötzlich lässt dann auch die Aufmerksamkeit nach, die Konzentration, und wenn diese Spannung nicht mehr da ist, dann labbern die Tage so dahin. - Gut, dass uns die Katzen und die eigenen Töchter auf Trab halten, die schreiben jetzt noch jede Menge Arbeiten, und das lustige Studentenleben ist auf einmal weggeblasen, und die väterliche Betreuungsarbeit besteht nun meist in beruhigenden Durchhalteparolen. - Gestern Abend war ich in meiner Lieblingskneipe, ich muss mich ja nach einem anstrengenden Spaziergang von einem guten Kilometer Länge doch mindestens ein Viertel lang erholen, eine viertel Stunde würde nicht reichen, bevor ich den harten Heimweg wieder antreten kann. - Ich saß mit einem bekannten Pärchen am Tisch, und wir waren den ganzen Abend lang die einzigen Gäste, das Gesicht von Wirt und Wirtin war schon längst über den Punkt Schockstarre hinaus, die hatten bereits diese leeren Augen, so wie die FDP nach der kommenden Bundestagswahl. - Sonst lachen die ja immer höflich über meine, nach meinen Kindern, meist peinlichen Witzchen, aber ich versuchte es nur zweimal, die noch aufzuheitern, dann endlich habe ich es kapiert, ab jetzt herrscht Dunkel in der Branche, und es ist ja schließlich auch meine Branche. - Ich weiß noch nicht so recht, ob ich mich da heute wieder hinwage. - Das passende Gesicht hätte ich jetzt schon, aber wenn wir dann zu dritt Trübsal blasen, dann kann das ganz schlimm kommen. - Wer Trübsal bläst, der wird schlechte Laune ernten, und nun wissen Sie auch, wie meine Kinder das mit den peinlichen Witzen meinen.

Fulanito de tal dice hoy: Borar con el codo, lo que se hace con las manos

Mit dem Ellenbogen das ausradieren, das was man mit der Hand macht. - Muss ich nicht weiter erklären, auf Deutsch nutzt man dazu nur andere Körperteile






Die Zebrakatze




Sonntag 19.05.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1019 hPa

Nur das Wetter?
Viehmarkt in San Isidro mit sehr geringer Beteiligung

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da waren die "Ferias de Ganado" so ziemlich der Jahreshöhepunkt für die Landbevölkerung. - Damals waren das auch noch richtige Viehmärkte, auf denen gehandelt, gekauft, verkauft, gesoffen, geprügelt und geschnackselt wurde, heute sind das allerdings nur noch Leistungsschauen, auf welchen die Landwirte ihr Großvieh bringen, weil man sie von der Gemeinde dafür bezahlt. - Es kommt auch immer weniger Publikum, für junge Menschen, außerhalb der Viehzucht aufgewachsen, ist es einfach auch kein Grund zu feiern, weil man sich dicke Kuhbäuche und gewaltige Stierhoden angucken kann. - Einzige Ausnahme dabei scheint der Viehmarkt "San Antonio del Monte" in Garafía, aber dort hat man es geschafft, die Rahmenveranstaltungen längst von der reinen Viehschau so weit selbstständig zu machen, dass "San Antonio del Monte" auch ohne eine einzige Kuh stattfinden würde. - Dorthin gehen auch viele Jugendliche, und es ist längst üblich, dort dann auch zu übernachten, in mitgerbachten Zelten und reichlich Picknickhardware, weil es eben auch zu weit weg vom Schuss ist um am selben Abend wieder zurück zu fahren, und Tausende nehmen an diesem "Woodstock" mit Kuheuter und Volksmusik teil, und die Kühe spielen längst nicht mehr die erste E-Gitarre. - Aber die anderen Viehmärkte, wo es außer Kühen nur noch einen Kiosk gibt und einen missgelaunten Sonnenbrillenverkäufer, die locken kaum noch Publikum an und so sieht man das in der Gemeinde Breña Alta auch sehr kritisch. - Zumindest meint Blas Bravo, Gemeindevater seit unzähligen Jahren, nun aber nur noch Rat für Landwirtschaft, dass man sich wohl überlegen muss, ob denn dieser Viehmarkt da oben in San Isidro weiter Sinn macht. - Die geringe Zahl der Besucher, aber auch der Landwirte, die lässt eigentlich nur den Schluss zu, dass es kaum noch Interesse für solche Veranstaltungen gäbe und man so noch nicht weiß, ob es im kommenden Jahr auch wieder den Viehmarkt von San Isidro geben wird. - Der Bürgermeister allerdings sieht das anders, es seien wohl weniger Tiere dagewesen, etwas mehr als die Hälfte des vergangenen Jahres, aber die Qualität sei dadurch gewachsen. - Interessantes Argument, und der Bürgermeister schiebt die geringe Beteiligung der Bevölkerung an dem Viehmarkt ganz dem schlechten Wetter zu, welches in den letzten Tagen besonders im Norden und Osten der Insel tatsächlich die Geschichte nicht wirklich einfacher macht. - Auch der Viehmarkt in El Paso, der hat in den vergangenen Jahren von Besucherschwund Kund tun müssen, und auch dort überlegt man sich, ob denn diese Veranstaltung weiterhin überhaupt noch Rückhalt und Unterstützung in der Bevölkerung findet. - Allerdings macht man zunächst weiter, wird sich aber sicherlich überlegen müssen, ob man denn diese Tierschauen nicht einfach mit interessanten Rahmenprogrammen begleitet, nur um Kühe und Ochsen zu betrachten, kann man kaum noch Leute aus der guten Stube locken, und schon gar nicht, wenn das Wetter nicht stimmt.




Früher, als alles anders...




Samstag 18.05.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 18,8 Grad - niedrigste Temperatur 13,5 Grad

Kleinigkeiten
WiFi auf dem Schiff, Cabildo macht Druck auf Iberia Express, und La Palma in Farbe

Wir hatten ja nicht schlecht gestaunt, dass die Fluggesellschaft "Norwegian" an Bord WiFi gratis für ihre Passagiere bereit hält. - Bei uns gibt es nun WiFi auch auf dem Schiff, aber dieses Schiff umsegelt nicht die Weltmeere, sondern bleibt hübsch bei uns auf der Plaza la Alameda stehen, in unserer Hauptstadt Santa Cruz. - El Barco de la Virgen wird das Schiff genannt, obwohl es in einem Gedicht über die Bajada de la Virgen de las Nieves, nämlich dem berühmten Dialog zwischen dem Schiff und der Burg, mit dem Namen "Estrella de los Mares" genannt wird. - In dem Schiff, welches niemals segeln wird, ist das Meeresmuseum untergebracht, das "Museo Naval". - Und dort hat man nun WiFi gratis, der Witz aber ist, man muss den Eintritt bezahlen. - Modern will man sich geben, und denkt dabei auch an die vielen Kreuzfahrer, welche die Stadt besuchen und das ist gar nicht so unrichtig, denn uns hat man erzählt, auf vielen Kreuzfahrtschiffen muss man zum Teil deftige Gebühren für die Internetbenutzung zahlen. - Allerdings bevölkern die Ausflügler von den Schiffen lieber die Cafés der Stadt, welche meist auch diesen Dienst ihren Kunden anbieten, aber vielleicht klappt es ja auch, so ein paar mehr Besucher ins Meeresmuseum zu locken.

Wir wissen es ja, eine Insel die nicht zu erreichen ist, die braucht sich wenige Hoffnung auf Tourismus zu machen. - Oft genug haben wir bereits über die schlechte Erreichbarkeit La Palmas aus Norddeutschland berichtet, besonders im Sommer, aber auch die Anbindung mit Madrid ist nicht so, wie wir uns das wünschen. - Man könnte ja schöne Verbindungen basteln über die spanische Hauptstadt, aber die fliegen ja auch oft nur zweimal oder dreimal die Woche, und im Sommer immerhin viermal. - Aber auch die Uhrzeiten sind zum Teil katastrophal, so dass man nun seit geraumer Zeit bereits an das Förderungsministerium herangetreten ist, um einen festen und garantierten täglichen Flug zwischen Madrid und La Palma zu erreichen. - Dafür gibt es die Möglichkeit des "OSP" (Obligación de Servicio Público) und dabei würde man die Fluggesellschaft zwingen, zu einem bestimmten Uhrzeit und an jedem Tag der Woche ein Flugzeug zu schicken. - Allerdings bezahlt dann Madrid auch die Kosten, wenn die Auslastung nicht stimmt, aber das kann uns doch egal sein, meint man hier. - Gefordert hat man das bereits eine Weile, und weil nun die Iberia Express nur für den Sommer mehr Flieger angeboten hat, aber uns für den Herbst schon wieder im Unsicheren lässt, versucht man seitens des Cabildo Insulares erneut Druck auf Iberia Express zu machen und gleichzeitig auch auf das Ministerium in Madrid, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die das nicht wirklich kratzt, und wir es gar nicht hinbekommen, ordentlich Druck aufzubauen. - Immer noch meine Lieblingserklärung für Druck und Gegendruck: - Druck ist, wenn man einer Kuh so die Hörner zusammendrückt, dass die einen Furz lässt, und Gegendruck ist, wenn man der Kuh so heftig in den Hintern bläst, dass die Hörner wieder gerade stehen. - Das denken Sie sich jetzt in derber bayrischer Mundart, dann kommt das auch lustig rüber.

Vielleicht ist es Ihnen ja auch schon mal aufgefallen, dass man hier auf La Palma durchaus Mut zur Farbe hat. - Nicht nur ist unsere natürliche Umgebung bereits ein bemerkenswertes Farbspiel mit den Grundtönen Grün, Schwarz und Weiß, als Kiefern, Lava und Wolken, und darauf setzen sich dann die Blütenträume in allen erdenklichen Farben und verzaubern unsere Umgebung. - Aber auch die Menschen tragen dazu bei, mit dem Mut zur Farbe. Seien es die Häuser oder andere humane Beiträge zu dem Ganzen, was diese Insel ausmacht. - Richard Wurdel hat das auf seinem Besuch hier auf der Insel wunderbar eingefangen, die Farben La Palmas neu in unserer Fotogalerie.

Fulanito de tal dice hoy: Besar el suelo que otro pisa

Den Boden küssen den ein anderer betritt. - Wenn man jemand richtig verehrt, dann sollte man seinem Beispiel auch mit Hingabe folgen. Da war doch mal ein Papst…




Auch dieses Bild ist aus der angesprochenen Galerie, also die "Estrella de los Mares" oder einfach nur "Barco de la Virgen"




Samstag 18.05.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1016 hPa

Krise, wo denn?
Neue Autos, und jeder hat ein Smartphone

Man muss schon ganz genau hinsehen, um bei uns die "Krise" überall erkennen zu können. - Meine Frauen waren gestern Nachmittag bis in den Abend hinein in der Hauptstadt zum Bummeln und auch Einkaufen, und das machen die gerne mal ohne mich, denn ich bin nicht wirklich das, was man einen gelungenen Einkaufsbegleiter nennen könnte. - Und was die so berichten ist wohl interessant, denn die Hauptstadt war voll, die Läden ebenso, von wegen Agonie und Stillstand, da muss es zwischen Berichterstattung und letzten Eindrücken eine Parallelwelt geben. - Gut, die Zahlen belegen die Krise, der äußerliche Eindruck aber nicht, und die vielen neuen, und besonders großen Autos, welche uns hier auf den Straßen begegnen, wollen eigentlich auch zeigen, dass hier keine Krise an unserer Volkswirtschaft nagt. - Kein Jugendlicher ohne Smartphone, kostet doch auch eine Menge Geld, oder die monatlichen Gebühren und reihenweise Klamotten von angesagten Labels. - Auch scheint der Einzelhandel auf der Insel den Auftritt von Lidl ohne Weiteres weggesteckt zu haben, noch keine massenhaften Entlassungen von Angestellten, noch keine Geschäftsaufgaben, welche man der neuen Konkurrenz zuschreiben könnte. - Auch siedelt sich MacDonalds an, da wird schon gebaggert vor der Marina in Santa Cruz, und die sind doch nicht blöd und investieren auf verbrannter Erde. - Ist denn nun das ganze Geschwafel um die "Krise" alles nur dünner Rauch, den wir da tagein, tagaus in die Luft blasen? - Leider nein, auch wenn man eben bei uns genauer hingucken muss, um die Folgen der immer knapper werdenden finanziellen Ressourcen erkennen zu können, denn auch bei uns gilt es nicht sonderlich als schick, arm oder gar bedürftig zu sein. Und auch bei uns gibt es eben viele krisenresistente Berufe und wer mit Bananen oder Politik sein Geld verdient, der kann auch nicht wirklich klagen, wobei bei uns das Tiefstapeln mit gleichzeitigem Höherlegen bereits schwindelerregende Phantasien erreicht. - Wer reich ist, der würde das hier niemals aussprechen, ganz bestimmt nicht, der jammert genau so herum, wie alle anderen auch, wie schwer alles geworden ist, lässt sich dann in der Kneipe auch noch zu einem gemeinsamen Krisenbier einladen, und steigt dann, weil er weg muss, in seinen Panamera, den er vor dem Laden geparkt hat. - Drum Tiefstapeln und Höherlegen, bei uns sind Statussymbole nicht unbedingt schnell, aber immer groß und hoch. - Die Verlierer, die sieht man einfach gar nicht, weil sich die meisten eben nicht die Mühe machen vor der Tür der Caritas mal zu warten, wer denn da alles anklopft oder beschämt hineinschlupft. - Armut ist die wie Akne, man schämt sich dafür und tut alles, damit das keiner mitbekommt. - Am Garten kann man es sehen, wo früher Blumen wuchsen oder gar das Unkraut freie Bahn hatte, da sind heute geradlinig die Furchen gezogen um Kartoffeln und sonst was anzubauen, damit man den Weg in die Läden seltener einschlagen muss. - Und in den Kneipen kann man das sehen, nicht in allen, die "In" Schuppen sind weiterhin voll, aber die kleineren und früher verrauchten Buden, in denen die Arbeiter ihren Feierabend eingetrunken haben, die sind leer, oder nur ein paar Gesichter hängen an der Bar und dehnen ein Bier auf eine Stunde aus, weil das zweite im Geldbeutel schon schmerzt. - Die Einen haben, die Anderen zeigen nicht, dass sie nichts haben, so wunderbar lügen wir uns den Alltag zurecht und wer von außen kommt und gehört hat, dass wir hier über 30% Arbeitslosigkeit haben, der wird geschockt fragen, ob wir uns da nicht verzählt hätten. - Kein Essen mehr im Haus, aber der Junge bekommt ordentliche Klamotten und das neueste Handy, und vor dem Haus ist stets gefegt und aufgeräumt. - Mit uns kann man das machen, außen hui, und innen beißen wir uns halt auf den leeren Magen.



Freitag 17.05.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 19,4 Grad - niedrigste Temperatur 14,6 Grad

Familienaufstellung
Jeder hat seinen Platz

Hätte mir einer vor zehn Jahre gesagt, dass ich mal vier Katzen haben würde, und einige der Viecher bei mir sogar im Bett schlafen dürfen, dann hätte ich den traurigen Trottel herzlich ausgelacht. - Jetzt bin ich der Trottel, aber meist nicht traurig, und die Katzen haben einen anderen Menschen aus mir gemacht, weil man sich eben auf diese Tiere einlassen muss, will man überhaupt eine Beziehung zu diesen verschlagenen Raubtieren aufnehmen. - Wir haben gleich vier Katzen, wie sich vielleicht schon herumgesprochen hat, und deren interne Beziehungen, die überblicken wir zum Teil nicht, oder nur ganz schwer. - Schiere Charakterköpfe, Eigenbrötler, Zimt- und Cayennezicken, Eidechsen und Vogelmörder und auch Schmusekugeln. - Paul steht über allem und über allen, und ist dennoch der einzige, der auch mit allen anderen Katzen hervorragend auskommt. Er war halt zuerst da, alle anderen haben sich dem untergeordnet und ohne Gewalt oder große Drohungen beherrscht der Souverän seine Meute, humane Mitglieder eingeschlossen. - Gut, vor allem mich, ich gebe es zu, ich behandle unsere Katzen nicht gerecht, sondern ziehe immer den Paul vor, kommt aber eben aus der Zeit, als der praktisch in meiner Hosentasche aufgewachsen ist. - Vielleicht ist Paul auch überhaupt nicht daran interessiert seine Stellung zu festigen, er ist einfach da, keiner macht ihn an, und damit ist Ruhe. - Was er nicht mag ist, mit den anderen zusammen fressen, aber das hat auch was damit zu tun, dass eben Mops und Mia grausame Tischsitten besitzen und sich sogar bis hin zum Fauchen herabwürdigen, und das Futter schlingen, als wären sie Hunde. - Meist bekommt Paul dann mit Lucky sein Futter in der Küche, die anderen draußen auf der Terrasse, und nur selten gelingt es uns, da alle vier in Frieden an den Schälchen zu haben. - Lucky, die zwar vier Beine hat, aber nur drei davon reichen bis zur Erde, die kommt prima mit Paul aus, da gibt es nie Probleme und relativ gut mit Mia. - Mit Mops allerdings gibt es häufig Streitereien, da werden dann auch Ohrfeigen verteilt, aber wirklich gekämpft wird nicht. - Wir haben nie herausbekommen, ob denn Lucky und Mops wirklich Bruder uns Schwester sind, aber wir haben die zusammen bekommen, im gleichen Alter und Lucky hatte noch eine blutige Pfote, das musste also gerade kurz vorher passiert sein. - Mops und Lucky schlecken sich niemals gegenseitig ab, was da vorgefallen ist wissen wir nicht, selbst die Mia, die Bitch aus Los Llanos ist da oft gnädiger und gibt so manche Streicheleinheit, die sie erhält, auch zurück. - Mops und Mia haben sich beim Fressen immer in den Haaren, brummen aber nur, während sie sich gegenseitig die Happen vom Schälchen ziehen, zum Fauchen oder gar zum Schlagabtausch kommt es zwischen den beiden nicht, irgendwie scheinen sich die in ihrer Fressgier zu verstehen und das verbindet wohl. - Mia ist absolut respektlos allen anderen gegenüber, lediglich der Paul zeigt auch hier seine Ausnahmestellung, die kleinen Scheinkämpfe werden dann beendet, wenn Paul Schluss macht und dann ist es auch wieder gut. - Selbst dem humanen Teil der Familie zeugt Mia keinerlei Respekt, schnappt man sich die Dame und will schmusen, dann fängt man sich selbst ohne Warnung schnell einen Biss oder eine Kralle ein, nicht letal, aber doch spürbar, gegen ihren Willen geht nichts. - Lucky ist die weise Dame bei uns, die allerdings ab und zu auch einen Anfall bekommt und dann vor dem Futterplatz stehen bleibt und uns lauthals beschimpft und auf unsere Aufgaben hinweist. - Das kann Stunden gehen, selbst wenn sie gerade gefressen hatte, ohne dass man irgendetwas herausrückt lässt die nicht weiter ruhig, es kann aber wohl passieren, dass sie das Fressen dann nur einmal ansieht, auf der gesunden Pfote kehrt macht und verschwindet. - Mag ein Machtkampf sein mit uns Zweibeinern, meist gewinnt sie, weil man das irgendwann nicht mehr hören will und weil Lucky sowieso einen Schutzreflex bei uns auslöst, es scheint, die will das ab und zu einfach wieder bewiesen haben. - Vier Katzen, neun Welten, die eine kann nicht mit der anderen und ein weiser alter Eunuch behält mit sanften Pfoten die Ordnung über diesen Haufen, der sich heute zu eigenen Ehren endlich mal friedlich zu viert fotografieren ließen. - Ich kann es immer nur wiederholen, ich wäre am liebsten eine meiner Katzen…

Fulanito de tal dice hoy: Bajarle a uno los humos

Einem den Dampf absenken. - Wenn man sich jemand zurechtlegen will, dann dreht man ihm den Dampf ab. - Jemand wieder auf den Boden der Realität zurückholen.




Von links nach rechts: Paul, Mops, Mia und Lucky, die Hand ist die meiner Frau




Freitag 17.05.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 3 mm - Luftfeuchte 47 % - Luftdruck 1012 hPa

Der "Fall Juanra" bleibt weiter Tagesthema
Niemand hat etwas gewusst

Äußerst auffallend ist auch, dass die kanarenweit erscheinende Tageszeitung "El Día" nun den dritten Tag hintereinander als Titelgeschichte die mysteriösen Vorgänge um die Einstellung des Ex-Bürgermeisters der Stadt Los Llanos als Veterinär in der "GMR" bringt. - Solche Ehre kommt sonst niemandem zum Teil, die wollen das wissen und geben keine Ruhe und so findet der Beobachter natürlich auch, dass die sich die Geschichte nicht aus den Rippen geleiert haben können, sondern dass da was dran sein muss. - Ich werde nun die gesamten Vorfälle nicht erneut schildern, wer gar nicht weiß, um was es hier geht, der geht zurück zum Mittwochmorgen und liest dort die Vorgeschichte. - Auch fällt auf, dass Juan Ramón Marín sich gar nicht in der Öffentlichkeit zeigt, und sich noch nicht zu den Angriffen in den Zeitungsartikeln geäußert hat. - Ein Schuldeingeständnis ist das natürlich nicht, aber Juan Ramón Marín hat sich sonst immer auffallend schnell zu diversen Themen interviewen lassen. - Wer sich aber nun öffentlich dargestellt hat, das ist der politische Chef des Landwirtschaftsrates und damit auch der öffentlichen Firma "GMR" (Gestion de Medio Rural) welche ja die Ausschreibung für den Posten eines, wir sollten es wohl Amtstierarztes nennen, aufgelegt hat. - Juan Ramón Hernández Gómez lässt jetzt in einem Artikel ganz klar wissen, das er überhaupt nichts davon gewusst hat, dass die "GMR" überhaupt eine solche Ausschreibung laufen hat, und hat erst später erfahren, dass sein guter Freund, Juan Ramón Rodriguez Marín, diesen Posten erhalten hat. - Er hätte sich sehr darüber gefreut, allerdings hätte er überhaupt keinen Einfluss darauf, denn die "GMR" arbeite autonom und würde nicht in allen Angelegenheiten gleich den obersten politischen Rat anrufen. - Diese Haltung hatte man erwartet, allerdings scheint es unwahrscheinlich, dass die "GMR" ohne Wissen der obersten Führung Tierärzte einstellt, während doch gleichzeitig Mitarbeiter dieser Firma in "ERE" geschickt werden, die spanische Version der Kurzarbeit, aber bei Null-Stunden. - Auch wird der palmerische Ableger der "GMR" ja komplett aufgelöst werden, warum dann da noch ein Tierarztposten her muss, das bleibt fragwürdig. - Diese Stelle als Tierarzt gab es aber auch nur für ein halbes Jahr, mit der Option auf Verlängerung um ein weiteres halbes Jahr und es ist bislang noch nicht berichtet worden, ob Juan Ramón Marín denn nur ein halbes, oder ein ganzes Jahr beschäftigt war. - Juan Ramón Hernández scheint aber unantastbar zu sein, vermuten kann man alles, aber vor welchem Gericht auch immer, sind Vermutungen natürlich weniger als Schall und Rauch. - Theoretisch kann auch Juan Ramón Marín zunächst niemand etwas, wenn er einfach nur seine Bewerbung abgeschickt hat, als Antwort auf die Einladung zur Ausschreibung, dann hat er in seinen Augen den Wettbewerb korrekt gewonnen und auch den Dienst bei der "GMR" legal abgeleistet. - Aus einem anderen Artikel, natürlich auch von "El Día", kann man auch noch den Vorwurf lesen, er wäre zwar nun der Veterinär der "GMR" gewesen, aber kein Landwirt hätte ihn jemals seine Arbeit machen sehen, und wie viel Wahrheit da nun dran ist, das können wir natürlich überhaupt nicht abschätzen. - So bleibt also im Moment als greifbare Person, José Luis Rodríguez Lorenzo übrig, der Chef der "GMR", welcher auch für den Wettbewerb zuständig war. - Hier steht ja der Vorwurf im Raum, dass man den beiden anderen Tierärzten gar keine Einladungen zur Bewerbung hätte zukommen lassen und die Unterschriften auf den Zustellungsbelegen gefälscht hätte. - Beide Tierärzte sagen nämlich aus, dass man niemals eine solche Einladung erhalten hätte und seitens der Geschäftsleitung der "GMR" heißt es dazu, dass es ja gut sein könnte, dass Familienangehörige oder Mitarbeiter die Post entgegengenommen haben aber dann vergaßen, diese weiter zu geben. - Theoretisch möglich, aber eben sehr unwahrscheinlich und wenn man hier ein Einschreiben erhält, dann muss man nicht nur unterschreiben, sondern auch noch seine "NIF" (Número de Identificación Fiscal), also die Steuernummer mit angeben, die Nummer welche einen ein Leben lang in Spanien begleitet. - Keine angenehme Position in welcher sich die Beteiligten befinden, denn "El Día" hat mit seinen drei Titelgeschichten hintereinander klar gemacht, dass man den Fall nicht auf sich beruhen lassen wird und alle Welt, sei es auch nur die Mondo Piccolo hier auf La Palma sieht zu, ob denn investigativer Journalismus auch hier auf den Kanaren gelingen kann.



Donnerstag 16.05.2013 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 43 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 19,5 Grad - niedrigste Temperatur 13,5 Grad

Cabra-Burger
Fast-Food downgeslowt

Wenn schon Anglizismen, dann richtig daneben, sonst macht es keinen Spaß. - Eine der inzwischen üblichen Tapas und Copa-Touren ist gerade wieder zu Ende gegangen, und nun werden die Siegerrestaurants genannt. - Angefangen hat das vor Jahren mal hier im Aridanetal mit der "Ruta del Gallo" und der Trick dabei ist immer der gleiche, die Cafés, Kneipen und Restaurants bieten dann eine besondere Tapa und ein Getränk zum Preis von 2,50 Euro, um auch mal Publikum auf sich aufmerksam zu machen, welches sonst nicht kommt. - Die Kunden bekommen dann auch noch irgendwelche Preise, wie Mützen oder Schürzen und am Schluss gibt es dann meist auch noch eine Auslosung für einen größeren Preis, welcher oft ein Wochenendaufenthalt in einem Ferienquartier ist. - Jetzt geht zu Ende die zweite Auflage der "Ruta Gastronómica de Cruces y Tapas", welche in den Gemeinden Santa Cruz de La Palma, Breña Baja, Breña Alta und Mazo abgehalten wurden. - Gastronomische Tour der Kreuze und Deckel heißt das korrekt übersetzt, und jeder der schon mal an Spanien gerochen hat, der weiß natürlich was der "Deckel" bedeutet, so nennen wir eine Kleinigkeit an Speise, welche zu einem Getränk gereicht wird.- Außerhalb der festen Mahlzeiten isst man hier zum Trinken und nicht umgekehrt, kommt mir manchmal sehr gelegen, mich stört dieses viele Essen beim Wein immer… Das mit dem Kreuz, das kommt daher, dass diese Tour im Mai gemacht wird, und dieser Monat ist eben auch für die Kreuzfeste in den genannten Gemeinden sehr wichtig. - Die Wirte der Etablissements, welche an diesen gastronomischen Touren teilnehmen, die werden auch immer phantasievoller mit ihre Kreationen und manchmal kommen sogar richtig bekloppte Sachen dabei raus, wenn mal wieder ein Wirt über das kulinarische Ziel hinausschießt. - Also, die Gewinner sind, zunächst der Kiosco de la Playa de la Salemera mit der Schöpfung "Arena blanca" also weißer Sand und das ist ein Flan aus Spinat mit geräuchertem Marzipan in einem Blätterteignest und ich glaube, Sie wissen nun was ich meine, mit dem "über das Ziel hinaus". - Und wenn Sie glauben, ich erzähle Mist, ich kopiere Ihnen gerne noch das Original aus der Pressemeldung rein: "flan de espinacas y queso ahumado de almendras en nido de hojaldre" - Queso de almendra, das ist unsere Art Marzipan zu machen. - La Bodeguita de Los Cancajos wurde ebenso ausgezeichnet, für ein Gericht mit Ziegenfleisch mit Süßkartoffeln, also etwas Bodenständiges. - Der Parador bekam auch einen Preis für sein Gericht Kaninchenrücken mit weißem Porree gefüllt und dazu mit Käse überbackenen Süßkartoffeln und das ist auch eine gehobene Darstellung von palmerischen Grundzutaten, da tut sich also was in Richtung "Neue Palmerische Küche". - Back to the roots ging man im Restaurant "El Carajo", und dort servierte man Gofio in Wein, eine so genannte "Ralera", die man eigentlich sonst am frühen Morgen mit Milch kennt anstatt Wein. - Auch wurde ausgezeichnet die Bodega "La Paranda" in der Hauptstadt, dort gewann man mit einem Salat mit Stockfisch und Bananen. - Zusätzlich ausgezeichnet wurde auch noch die Cinnamon Bar, und die bekamen eine Auszeichnung für ihren guten und freundlichen Service. - Auf La Palma ist freundliche Bedienung zunächst nichts anderes als formloser Gewaltverzicht… - Der Spruch stammt eigentlich aus dem Bayrischen Wald, aber als von dort stammender kann ich Ihnen durchaus versprechen, dass es viele Gemeinsamkeiten zwischen niederbayrischen Grantlhubern und voll krass endemen Palmeros gibt. - Ich gratuliere herzlich den Gewinnern, hätte aber am allerliebsten in der Tasca El Refugio gegessen, dort gibt es die palmerische Antwort auf die Globalisierung der kulinarischen Weltformel, den Cabra-Burger, also einen platten Klops aus Ziegenhackfleisch. - Verschluck dich dran MacDonalds, wir haben Fast-Food downgeslowt, auch wenn unser Englisch meist so schlecht ist, dass sich nur zwei Spanier gegenseitig in dieser Fremdsprache unterhalten können.

Einen Nachtrag noch zu gestern. - Es gibt nicht nur auf der Ostseite die Tradition, gebrauchte Kleidung für Bedürftige auch an Bushaltestellen abzulegen. - Bei der Cascada oberhalb von El Paso wird das auch gemacht, und im Nordwesten zwischen Las Tricias und La Punta. - Danke für die Hinweise!

Fulanito de tal dice hoy: Bajar la guardia

Die Wacht sinken lassen. - Das sagt man, wenn man einer Situation nicht mehr die notwendige Aufmerksamkeit oder Vorsicht gelten lässt.




Palmerische Systemgastronomie




Donnerstag 16.05.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1013 hPa

Sag mir wo die Deutschen sind, wo sind sie geblie-he-ben…
Große Anteilnahme am Reizthema

Zu keinem anderen Artikel habe ich so zahlreiche Reaktionen bekommen (außer zum 1. April, aber das ist doch ein Scherz…) wie zu der Feststellung, dass uns immer weniger Gäste aus Deutschland besuchen und wir nicht so wirklich wissen, warum das so ist. - Dafür will ich mich zunächst mal bedanken, wir hier sind ja betriebsblind und brauchen immer mal wieder einen gründlichen Scheibenwischer von außen. - Viele Details wurden da geschildert, von manchen hatten wir nicht die Spur einer Ahnung, aber im Großen und Ganzen geht es hauptsächlich um das Thema Erreichbarkeit und die relativ hohen Kosten eines Urlaubes auf La Palma. - Das treibt uns natürlich zunächst die Tränen in die Augen, denn wir vermieten hier Ferienwohnungen, die preiswerter sind als Jugendherbergen in Deutschland und Mietwagen, welche weniger kosten als noch vor 15 Jahren und ein Glas Weizenbier 0,5 Liter kostet 2,50 Euro und ein halbes Brathähnchen 3,90 Euro im Restaurant und ein Glas Wein 1,20 Euro. - Aber der Flug, der kostet 400 Euro, und damit sind wir im Paket teurer als Ägypten, Tenerife oder Domrep mit "all inclusive" und darum funktioniert die Ferienmaschine mit La Palma nicht mehr so richtig. - Dabei hat ein Flug nach La Palma, in den so genannten "guten Zeiten" auch meist 800 D-Mark gekostet, zumindest habe ich so viel bezahlen müssen mit der Germania oder Deutschen BA, also ich noch ab und zu nach Deutschland geflogen bin. So richtig stechen kann dieses Argument eben nur, wenn man uns mit anderen touristischen Destinationen vergleicht und eben den globalen Trend verfolgt, dass man mehr Umsatz fordert, um die gleiche Rendite zu erlangen. - Und da sind wir gleich beim ersten Knackpunkt, warum wir kräftig an deutschen Urlaubern verloren haben über die Jahre, es gibt zu wenige und auch zu unbequeme Flugverbindungen nach La Palma. - Das ist natürlich auch mit eine Folge der immer geringer werdenden Margen im touristischen Geschäft, früher, als alles anders war, und nur manches besser, da konnte man als Fluggesellschaft noch Geld verdienen mit einer Auslastung von vielleicht 50 Prozent, heute geht das nicht mehr und die können es sich eben nicht mehr erlauben Ziele anzubieten, welche eben keine Auslastung von an die 80 Prozent garantieren. - Wir müssen bloß die Statistik noch mal ansehen, und den Zeitraum November bis April 2011/2012 betrachten (dritte Tabelle von oben), dann können wir ganz einfach den Effekt betrachten der entsteht, wenn wir wieder annähernd die Anzahl der Flüge von Deutschland nach La Palma haben, wie das noch in den Zeiten um die Jahrtausendwende war. - Aber die Auslastung der Flüge reichte eben nicht aus, um dieses Angebot aufrecht erhalten zu können, also kappt man einige Verbindungen und sofort bricht die Zahl der Besucher aus Deutschland wieder drastisch ein. - Es ist natürlich billig und sicherlich viel zu einfach zu behaupten, wir können an dem Ganzen also sowieso nichts drehen, außer eben die Fluggesellschaften und auch die großen Reiseveranstalter zu bezirzen und auch zu bezahlen, doch wieder die Schlagzahl zu erhöhen und mehr Kontingente nach La Palma zu dirigieren. - Es ist doch kein Wunder, dass weniger deutsche Gäste zu uns kommen, wenn ganz Norddeutschland überhaupt keinen Flug mehr nach La Palma anbietet und man aus Hamburg bis Düsseldorf oder Frankfurt fahren muss, um zu uns zu gelangen. - Ich kann das verstehen, die Leute müssen zum Teil eine Übernachtung einplanen, um dann einen Flug nach La Palma zu bekommen, selbst Los Angeles ist dann näher, als unsere kleine Insel und damit sollte uns eigentlich die gesamte Entwicklung nicht mehr wundern. - Die globale Entwicklung reißt uns aus unseren endemischen und viel zu naiven Träumen und wir wissen nun nicht so recht, wie wir darauf reagieren sollen. - Mit wohlfeiler Anpassung, also mehr Hotels, Golfplätze und massentauglicher Konfektionsware, oder mit dem genauen Gegenteil, eben mit alternativen Gedanken und dem Versuch, trotz weniger Umsatz bessere Renditen zu erzielen. - Wie köstlich, da denkt doch wirklich noch ein Hinterwäldler mitten im Atlantik, wir hätten die Wahl… Noch mal vielen Dank für die vielen Zuschriften, da waren richtig interessante Meinungen dabei, die uns hier in der internen Debatte helfen können uns zu verbessern, aber es ist auch ganz klar, dass es hauptsächlich darum geht, die Flugverbindungen zu verbessern und damit auch wieder preislich konkurrenzfähig zu sein.



Mittwoch 15.05.2013 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 19,1 Grad - niedrigste Temperatur 15,4 Grad

Dreimal Kurz
Partido Popular verlangt Untersuchung, Bushaltestellen als Kleiderkammer und den Strand von hinten aufgezäumt

Der Artikel von heute Morgen in "El Día" hat wie eine Bombe eingeschlagen und überall wurde darüber mehr getuschelt als geredet. (siehe Morgennachricht) - Man weiß ja nicht so wirklich, ob das alles stimmt, allerdings sind die Protagonisten der Geschichte wie vom Erdboden verschluckt, was immer das auch heißen mag. - Dass Parteien ihre Mitglieder, oder Familienangehörigen gerne mit öffentlichen Posten bescheren, das kennt man ja schon, man nennt das "enchufar" also ein- oder anstecken, oder auch die Bavarisierung der Arbeitsplätze, aber die Geschichte mit der Behauptung, man hätte Unterschriften gefälscht, die geht ja nun gar nicht. - Die Partido Popular hat nun auch bereits schriftlich gefordert, der Vorgang solle von der staatlichen Stelle gegen Korruption untersucht werden, denn auch wenn die Unschuldsvermutung auch hier zu gelten habe, es muss eine komplette Aufklärung der Geschehnisse kommen. - Es ist auch nicht weiter schlimm, dass die Partido Popular im Glashaus mit Steinen wirft, denn die haben auch noch so einiges aufzuklären in ihren Reihen, deren Problem ist die Liste des Herrn Bárcenas, und die Zeitung, die das veröffentlicht hat war nicht "El Día" also der Tag, sondern "El Pais", also gleich das ganze Land…

Man spricht ja viel von den Kleiderkammern der Sozialdienste der Gemeinden und der Caritas, aber es gibt eben auch immer wieder arme Menschen, die sich nicht trauen, sich an solche Stellen zu wenden. - Das war immer so und das wird wohl immer so sein, arm oder bedürftig zu sein ist auch in unserer, ach so aufgeklärten Gesellschaft immer noch ein Makel. - Man sollte sein Gegenüber nicht zwingen, Danke sagen zu müssen, habe ich irgendwann mal gehört, und das ist übrigens auch der Grund dazu, dass man hier das Trinkgeld auf dem Tisch liegen lässt und geht, und nicht dem Kellner durch Aufrunden zukommen lässt. - So hat sich auf La Palma, und besonders auf der Ostseite eine Angewohnheit durchgesetzt, welche den Armen das Nehmen leichter machen soll. - Spender legen an den Bushaltestellen im Ostteil der Insel Kleidung aus, und abends oder nachts können sich dann Bedürftige ihren Stapel holen. - Interessante Geschichte, das habe ich vor Jahren auch schon mal gehört und wie man jetzt lesen kann, kommt diese Art der anonymen Hilfe gerade jetzt wieder in Mode. - Warum das aber nur auf der Ostseite üblich ist, dahinter bin ich noch nicht gekommen. - Sind wir "Wessies" zu blöd zum Helfen oder haben bei uns die Armen keine Scheu?

Dauerbrenner Stadtstrand von Santa Cruz. - Man hat uns immer wieder nette Geschichten erzählt, warum denn der Strand erst ein Jahr später fertig werden kann, als man das vorgehabt hat. - Die Beste war die mit dem Schutz der Gelbschnabelsturmtaucher, die bei Puntallana gerade dort leben würden, wo man den Sand holen will. - Ich finde es immer toll, wenn die sich beim Lügen wenigstens phantasievolle Mühe geben… Nun aber heißt es, eine, eigentlich als Vorarbeiten zum Strand notwendige Maßnahme sei noch gar nicht geschehen, nämlich die Versenkung der neue Versorgungsleitungen, auf der man dann die neue Promenade verlegen will. - Stimmt, eigentlich legt man erst die Rohre in die Erde und fängt dann an das Haus drauf zu stellen, aber bei uns sind viele Wege möglich. - Es ist aber nicht so, dass wir komplett gepennt haben, es gibt hierfür eine Erklärung. - Eigentlich sollten die 2 Millionen Euro für die Verlegung der Versorgungsleitungen vom Gobierno de Canarias kommen, den Strand bezahlt ja Madrid. - Aber das Gobierno de Canarias weigerte sich das Geld zu zahlen, da die sauer sind auf Madrid, weil man ja viele Gelder gestrichen hatte für andere Angelegenheiten. - Also stimmte Madrid schließlich zu, auch diese Vorarbeiten zu bezahlen, aber wahrscheinlich haben die kein Geld mehr gefunden so auf die Schnelle, wir sind ja bekanntermaßen im Moment nicht wirklich flüssig, sondern eher zähfließend. - Nun mahnt der Bürgermeister Madrid an, doch endlich diese 2 Millionen zu schicken, sonst muss man sich eine weitere nette Geschichte ausdenken, vielleicht mausern gerade die Delfine bei Puntallana, wenn das noch mal ein Jahr länger dauern sollte. - Aber vielleicht haben wir ja auch einfach Glück, und in Madrid tauchen ganz unerwartet plötzlich Milliönchen auf und machen uns glücklich.

Fulanito de tal dice hoy: Bailar con la más fea

Mit der Hässlichsten tanzen. - Kann natürlich auch wörtlich genommen werden, nutzt man aber eigentlich häufiger dazu um sich zu beklagen, dass man selbst wieder mal die schlimmste Arbeit erwischt, oder das allermeiste Pech hat. - Chauvinistenpack, zehn Euro in die Kasse!




Heute schon Glück gehabt?




Mittwoch 15.05.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 43 % - Luftdruck 1015 hPa

Erwischt Juanra?
Schwere Vorwürfe gegen die Ex-Bürgermeister von Los Llanos

Wir haben uns ja immer wieder darüber beklagt, dass es so wenig investigativen Journalismus auf den Kanaren, und auch bei uns auf La Palma gibt. - Das hat grundsätzlich damit etwas zu tun, dass Journalisten auch von jemandem bezahlt werden, und darüber hinaus haben Schreiberlinge, welchen anderen auf die Füße treten, auch keinen leichten Stand hier. - Herausragend aus diesen Verschachtelungen waren hier auf La Palma Maikel Chacón, der aber inzwischen nicht mehr als Journalist tätig ist, und sein Nachfolger bei der Tageszeitung "El Día", Victor Martín. - Der bringt nun heute einen Artikel, welche die Ex-Bürgermeister von Los Llanos schwer in Verdacht geraten lässt, sich der Urkundenfälschung und Vorteilsgabe schuldig gemacht zu haben. - Wir wissen natürlich überhaupt nicht, was an der ganzen Geschichte dran ist, aber da EL Día das heute sogar als Titel bringt, werden wir viel zu diskutieren haben in den kommenden Tagen. - Juan Ramón Marín, von der Coalición Canaria, war bis Juni 2011 Bürgermeister der Gemeinde Los Llanos und hat dann seinen Posten an Noelia García (Partido Popular) verloren, welche zusammen mit den Sozialisten der PSC/PSOE einen Pakt eingegangen sind. - Juan Ramón ist eigentlich Veterinär, hat also auch einen echten Beruf, aber in Zeiten der Krise leiden auch die Tierärzte hier auf der Insel sehr, die Leute brauchen ihr Geld für andere Dinge und der Besuch beim Tierarzt wird dabei oft zurückgestellt. - Da kommt es sehr gelegen, dass Juan Ramón Marín nun einen Vertrag bei der "GMR" (Gestion de Medio Rural) erhalten hat, einer Vermarktungsgesellschaft in Händen des Landwirtschaftsrates des Gobierno de Canarias, und der heißt Juan Ramón Hernández, und ist der Vorgänger im Bürgermeisteramt von Los Llanos und politischer Ziehvater von Juan Ramón Marín. - Der taucht aber offiziell gar nicht auf, sondern beauftragt mit der ganzen Geschichte war José Luis Rodríguez Lorenzo, welcher zuständig für die Arbeit des "GMR" ist. - Nach seinen Aussagen hat man im vergangenen Jahr drei Tierärzte hier auf der Insel angeschrieben, damit die sich bewerben können, um für die "GMR" die veterinäramtliche Überwachung der palmerischen landwirtschaftlichen Betriebe zu übernehmen. - Dazu muss angemerkt werden, dass das niemals vorher in den Händen der "GMR" lag und darüber hinaus man gerade dabei ist, die Dienste der "GMR" hier auf La Palma zu beenden und das gesamte Personal der "GMR" bei der inseleigenen "SODEPAL" zu integrieren. - Von den drei angeschriebenen Tierärzten meldete sich allerdings nur Juan Ramón Marín mit einer Bewerbung auf diese Stelle, und da eben er der einzige Kandidat war, bekam er diese Anstellung auch, zu einem Monatsgehalt von 3.300 Euro. - Auf Nachfrage bei den anderen beiden Tierärzten allerdings kommt die große Überraschung, die sagen, Sie hätten niemals ein Schreiben von der "GMR" erhalten, obwohl man Quittungen mit deren Unterschrift als Beweis für erhaltene Einschreiben vorgelegt hat. - Beide Tierärzte vermuten nun, dass man ihre Unterschriften gefälscht hätte, und dabei sind wir bei zwei derben Vorwürfen, die aber zunächst mal nur José Luis Rodríguez Lorenzo betreffen und an beiden Juan Ramóns, (meist als Juanra I und Juanra II) abprallen können. - Die beiden haben ja zunächst gar nichts falsch gemacht, der eine ist nur Chef der Behörde bei dem José Luis Rodríguez arbeitet, und der andere zufälligerweise Begünstigter einer Ausschreibung, die er ja nicht verfasst hat. - So muss man das zunächst sehen, auch wenn natürlich alle Beobachter von einer anderen Lage ausgehen. - Was die Bayern können, das können wir schon lange, nur nicht ganz so gut Fußball spielen und ich bin äußerst gespannt, ob und welche Konsequenzen es zu dieser haarsträubenden Geschichte gibt. - Kann natürlich auch sein, dass Victor Martín was auf den Deckel bekommt, der Überbringer der Nachricht, der es gewagt hat, darüber zu schreiben. - Neu wäre das nicht, vielleicht kann er dann als Kellner im schönen "Marmota" arbeiten, welches Maikel Chacón betreibt, nachdem er es gewagt hat über Dinge zu berichten, die man wohl besser nicht anfassen sollte.



Dienstag 14.05.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 26 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 21,5 Grad - niedrigste Temperatur 17,4 Grad

Auf der Suche nach den deutschen Urlaubern
Was machen wir falsch?

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da machte die Insel La Palma überhaupt keine Werbung irgendwo, und trotzdem kamen jedes Jahr mehr Urlauber zu uns. - Dann fing man an, die Dinge regeln zu wollen, baute Hotels und auch ein bisschen an dem, was wir touristische Infrastruktur nennen und heute stehen wir da, dass weniger Gäste uns besuchen kommen, als noch im Jahr 1999. - Die Zahlen sind nicht nur schlecht, sondern sogar katastrophal zu nennen, das liegt aber daran, dass der nationale Tourismus aufgrund der Krise ganz schmerzlich eingebrochen ist, mit Rückgangszahlen von über 25% in den ersten vier Monaten des Jahres gegenüber dem Vorjahr. - Bei den internationalen Besuchern kann man das katastrophal wieder wegnehmen und einfach das schlecht stehen lassen, aber es sind auch 12,6% weniger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2012. - Hier muss man aber drauf hinweisen, dass 2012 ein gutes Jahr war im internationalen Tourismus hier auf La Palma, nimmt man die Zahlen von 2011 zur Hand, dann sind das "nur" noch ein paar Prozent weniger. - Drastisch allerdings sieht die Entwicklung aus, wenn wir mal den stetigen Rückgang der deutschen Besucher betrachten, vom 43.000 Deutschen, welche uns im Jahr 2000 zwischen Januar und April besucht haben sind wir nun auf deren 26.700 gerutscht und für den Sommer wird diese Entwicklung weiter so anhalten, denn bei den geringen Flugmöglichkeiten, die man aus Deutschland bietet, kann man keine Besserung erwarten. - Für den Winter vielleicht wieder, da soll ja die SunExpress für die FTI aus sechs deutschen Städten Flüge nach La Palma anbieten, allerdings haben wir die noch nicht auf dem Markt gesehen. - Die Deutschen nun durch Holländer, oder Engländer zu ersetzen und damit die Verluste aus Deutschland wieder wegzumachen, das klappt aber auch nicht, denn auch die Anzahl der Niederländer ist gesunken, allerdings nur leicht. - La Palma hängt also wieder mal von den Deutschen ab und man muss sich wirklich fragen, ob diese Insel an Beliebtheit bei den Deutschen eingebüßt hat, oder ob es nur eine Frage des Preises und auch der Verfügbarkeit von Flugmöglichkeiten geht. - Ich befürchte mal, dass wir das nicht komplett auf den Umstand schieben dürfen, dass wir weniger Flugverbindungen haben, irgendetwas haben wir auch falsch gemacht, oder unterlassen zu machen, und da ist Selbstkritik nun eine wertvolle Sache. - Die geschieht auch, allerdings gibt es derart unterschiedliche Sichtweisen, dass einem schwindelig werden kann, aber das hier ist ja auch keine Meinungsdiktatur und im Besitz der reinen Wahrheit ist sowieso niemand, oder nur die üblichen Besserwisser. - Nicht nur, dass wir seit dem Jahr 1999 Gäste verloren haben, wir haben in der Zeit auch sicherlich an die 3.500 Hotelbetten mehr, als noch vor 14 Jahren, und wie sich das dann auf die Auslastung der Hotels niederschlägt, das muss ich nicht vorrechnen. - Nun gibt es aber dennoch Zeitgenossen, die uns vorrechnen, wir müssen dringend noch mindestens fünf große Hotels hinstellen, damit sich die großen Reiseveranstalter wieder für uns interessieren, denn die brauchen die berühmte "kritische Masse" an Unterkünften, damit es sich für die überhaupt lohnt, eine Destination zu bedienen. - Das kann gut sein, dass auch die TUI wiederkommt, wenn wir 7.500 Hotelbetten im gehobenen internationalen Standard anbieten, allerdings wäre dann das Ergebnis, dass wir eine kleine Kopie Tenerifes werden, und damit völlig austauschbar und im Preisdiktat der globalen Ferienindustrie untergehen würden. - Diese Konsequenz, dass wir damit unsere Insel dermaßen und unwiederbringlich verändern, und wir damit unsere bisherige Klientel, welche La Palma eben gerade deswegen besuchen, weil wir anders sind, dann endgültig vor den Kopf stoßen, die wird oft nicht erkannt. - Endgültig deswegen, weil wir ja in den vergangenen Jahren bereits mal zügig, mal langsam daran gearbeitet haben, unseren Nimbus der Authentizität und als Alternativziel zu verwässern. - Welche Säue bei uns nach und nach alle durch das Weltbiosphärenreservat gejagt wurden, welche Pläne bei uns ein, und meist auch wieder ausgingen, seit dem man "planvoll" daran geht, unseren Tourismus hier auf der Insel zu regeln. - Ich haben auch noch weitere Kritikpunkte, welche ich mir aber für die internen Diskussionen aufhebe, aber nicht nach außen tragen will, weil man mir eh schon vorwirft, ich würde zu wenig "blumig" über das Inselleben berichten, aber ich kann plumpe Werbung einfach nicht ausstehen, und unser Publikum, das lässt sich doch sowieso schon lange nichts mehr vormachen. - Wohin die Reise geht, das weiß ich nicht, bislang hat uns ja immer noch das geringe Interesse der Investoren davor zurückgehalten, dass wir uns breit in Richtung einer Kopie anderer Destinationen bewegen. - "Aus dem Sektor" kommen die Statistiken und Grafiken die in "elapuron.com" veröffentlicht wurden, über die Anzahl der Besucher der vergangenen 15 Jahre, wer genau die erstellt hat, weiß ich nicht, dennoch Danke, ich hatte das ja auch immer mal wieder gemacht, aber nicht so übersichtlich und aufwendig.

Fulanito de tal dice hoy: Bailar al son que tocan

Zu dem Klang tanzen der gespielt wird. - Sich adäquat gegenüber einer Person oder auch Gelegenheit verhalten.




Viel zu schön um sich anzubiedern. - San Pedro und im Hintergrund die Nachbarinsel La Gomera




Dienstag 14.05.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 60 % - Luftdruck 1016 hPa

Stadtsäckel sanieren mit Verkehrsstrafen
Niemand traut sich das so recht

Obwohl, in Santa Cruz sind die Verkehrsstrafen welche ausgesprochen wurden, im vergangenen Jahr 2012 um fast 50% gegenüber dem Vorjahr 2011 angestiegen, und nun müsste man raten oder sinnieren, ob das einfach nur mehr Einsatz der Lokalpolizei zu verdanken ist, oder von der Gemeinde auf die Polizei eingewirkt wurde, doch mehr zum Strafzettelblock zu greifen. - Was die Lokalpolizei an Strafen in der Gemeinde ausstellt, das darf die Gemeinde auch behalten, man könnte sich also durchaus vorstellen, dass so mancher Stadtkämmerer da eine Möglichkeit sucht, die permanent blanken Konten der Gemeinde zu sanieren. - Und so wie ich unsere mangelnde Verkehrsdisziplin kenne, da könnte man Vermögen scheffeln, wenn man doch gnadenlos und konsequent durchgreift. - Das wagt man aber nicht so wirklich, denn einmal sind in kleinen Orten alle miteinander bekannt, oder gar verwandt, und es ist nicht einfach, demjenigen einen Strafzettel zu verpassen, mit dem man am Abend zusammen in der Fußballmannschaft spielt, oder noch drastischer, wenn der Schwiegervater seine Kiste mal wieder völlig bescheuert auf dem Fußgängerüberweg geparkt hat, dann bleibt einem ja gar nichts anderes übrig, als wegschauen. - Die nächste Hürde ist dann die politische. - Die ausgeschriebenen Strafzettel gehen nun ins Rathaus und jeder hat natürlich die Möglichkeit, gegen die verhängte Strafe Einspruch zu erheben. - Dazu macht man eine Reklamation, und dann entscheidet der oder die Bürgermeisterin, was denn mit den Strafzettel zu geschehen hat. - Meist wird dann der Polizist noch einmal befragt, wie sich denn das abgespielt hat, aber wir kennen auch genügend Fälle, in denen die Strafzettel dann einfach wieder verschwunden sind. - Das ist dann natürlich auch wieder eine Ohrfeige für den Polizisten, der sieht und zeigt eine Ordnungswidrigkeit an, und dann verschwindet der Strafzettel später im Rathaus, weil es politische oder andere Gründe gibt, das nicht weiter zu verfolgen. - So kann man das natürlich dann nicht wirklich als Ausweg sehen, den Stadtsäckel sanieren zu wollen, und der Verkehrsdisziplin nutzt es auch nicht wirklich viel, wenn Strafzettel eigentlich nur nach Bekanntheitsgrad oder Einfluss eine Wirkung haben sollen. - So moniert die Opposition in der Hauptstadt Santa Cruz mit Kenntnis der Dinge, da man ja selbst noch vor zwei Jahren am Drücker, oder Wegdrücker war, dass von den ausgesprochenen Strafen im Wert von fast 270.000 Euro im Jahr 2012 man bislang lediglich 125.000 Euro hat kassieren können. - Ob denn da Freunde oder Bekannte einfach wieder aussortiert worden sind, fragt die Opposition nach, und die Regierung verneint das natürlich kräftig und sagt, das seien alles säumige Zahler, welche nun über den Weg eines Mahnverfahrens zur Zahlung aufgefordert werden. - Leicht wäre es bei uns, einen Stadthaushalt einzig durch konsequente Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr zu sanieren. - Allerdings sollte man sich vorher in einer anderen Gemeinde, oder noch besser, auf einer anderen Insel niederlassen.



Montag 13.05.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 22,2 Grad - niedrigste Temperatur 18,4 Grad

Rectificar es de sabios
Transvulcania bleibt 83,3 Kilometer lang

Heute gibt es den Tagesspruch bereits in der Überschrift und das heißt übersetzt: Berichtigen ist der Weisen, und soll eben beschreiben, dass es weiser ist einen Fehler oder Irrtum einzugestehen und diesen zu berichtigen, als so zu tun, als sei alles in Ordnung. - Zunächst hieß es, von Julio Cabrera, unserem Rat für Tourismus und letztendlich Verantwortlichen der Organisation der Transvulcania noch einen Tag vor dem Rennen, dass man für das Jahr 2014 plane, die Laufstrecke von 83,3 auf 100 Kilometer zu verlängern. - Das sei so üblich in dem Geschäft, viele andere Rennen würden das auch machen, dann bekäme man auf der Skyrunners Tour auch mehr Punkte, weil es ein längeres Rennen ist, und außerdem könnte man so auch noch einen echten Marathon einführen, also gleich drei Rennen in einem, anstatt wie bisher deren zwei. - Warum sich jetzt Julio Cabrera doch wieder anders entscheidet, und alles bleibt beim bewährten alten System, hat damit zu tun, dass er inzwischen eben auch mit Betroffenen, und das sind die Läufer reden konnte und die haben ihn, wie auch mich glatt überzeugen können. - Am Freitag, als er die Verlängerung verkündigte, da stand er noch ganz im Einfluss des Hauptsponsors, und wie es scheint, wollten die eher eine Verlängerung. - Nun zu den Argumenten vieler Läufer, denn es haben sich natürlich nicht alle dazu geäußert, aber bislang haben wir noch keinen gehört, der eine Verlängerung des Rennens positiv empfunden hätte. - Die Profis argumentieren, die Transvulcania ist bereits eine sehr schweres Rennen, welches auch ein großes Verletzungsrisiko mit sich bringt, und da dieses das erste große Rennen der Saison ist, würden wohl viele Profis dann darauf verzichten hier zu starten, wenn man das Rennen noch deutlich schwerer und damit gefährlicher für die Gesundheit machen würde. - So sei es gerade zu vertreten und wir müssen uns ja nur an letztes Jahr erinnern, da wäre Kilian Jornet, der damalige Weltmeister und auch haushoher Favorit auf den Sieg auf dem letzten Anstieg von Tazacorte hinauf nach Los Llanos fast aus den Latschen gekippt und wurde so auch "nur" Dritter. - Dieses Jahr hat er es endlich geschafft, aber das Wetter war auch viel Kühler als noch vor einem Jahr. - Wenn also die Transvulcania solche Läufer schon an die Leistungsgrenze bringt, dann muss man da nicht noch was draufpacken. - Das wäre mitten in der Saison vielleicht etwas anderes, aber gleich am Anfang eben nicht. - Und nun auch noch aus der Sicht der hiesigen Amateurläufer, die würden es dann wohl auch nicht mehr wagen, wenn es dann darum ginge anstatt über 8.000 dann über 11.000 Höhenmeter in beiden Richtungen zu überwinden und eben die Qualen dann auch noch um weitere 18 Kilometer zu verlängern. - Es hat solch einen großen Anhang gefunden dieser Ultramarathon, so viele Hobbyläufer aus La Palma, den anderen Kanaren und vom Festland geben alles, um sich an dieser Strecke zu beweisen, aber das hat Grenzen, und die wären wohl genau dort überschritten. - Die Transvulcania hat La Palma bereits verändert, viele Menschen hier sind dadurch zum Laufsport gekommen, in allen Gemeinden gibt es inzwischen bereits kleinere Trail-Rennen, und alle dienen letztendlich dazu, sich den Traum eines jeden palmerischen Läufers zu erfüllen, einmal die Transvulcania zu schaffen. - Wenn man nun die Latte zu hoch hängt, und das wäre wohl der Fall, dann geht das eben nicht mehr gut und aus einem grandiosen Volkslauf mit einer Reihe Profis, würde eben ein reiner Profilauf, welcher dann auch nicht mehr die Beachtung unter der Bevölkerung finden würde. - Jeder hat einen Freund, oder gar ein Familienmitglied, welches ein ganzes Jahr, oder manche auch schon jahrelang dafür trainieren, einmal die Transvulcania zu laufen, da sind wir alle mit dem Fieber angesteckt und das sollte man den Leuten und auch der Stimmung auf der Insel nicht nehmen. - Ich hacke nun nicht, so wie andere auf unseren Tourismusrat ein, der heute etwas anderes sagt als noch vor ein paar Tagen, denn es ist doch nur richtig, wenn er sich von den Meinungen der Hauptbetroffenen umstimmen lässt und nun die Dinge wieder zurückrudert. - Ich wünschte, die meisten Politiker wären auch so, dann müssten wir nicht so unendlich viel Blödsinn ertragen. - Rectificar es de sabios und dafür gibt es einen Chapeau an Julio Cabrera!




So freuen sich die Hobbyläufer selbst nach 14 Stunden Strapaze, wenn sie die Vulkane und die Herde Schweinehunde aus dem Inneren besiegt haben



So freuen sich die Profis nach weniger als der Hälfte der Zeit: von links nach rechts:
Luis Alberto Hernando, Núria Picas, die Zweiten, Kilian Jornet Burgada, Emelie Forsberg, die Sieger und Sage Canaday und Uxue Fraile Azpeitia, die Drittplatzierten



Und hier mein Fundstück, mein Lieblingsbild der diesjährigen Transvulcania: - Diese beiden Kinder haben sich T-Shirts drucken lassen um damit ihren Vater am Ziel abzuholen. - Darauf steht geschrieben: "Bravo Papi Erste Herausforderung, ans Ziel kommen bei der Transvulcania, Zweite Herausforderung, heute das Rauchen aufgeben"... Klasse Idee der Beiden, ich kann nur hoffen, dass der Vater beide Herausforderungen geschafft hat. - Ich habe ja nur die Zweite geschafft, aber das waren für mich auch mehr als 83 Kilometer...




Montag 13.05.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 53 % - Luftdruck 1015 hPa

Verhältnismäßigkeit der Mittel
Guardia Civil jagt Muschelsammler mit Helikopter

Die Moral von der Geschichte ist einfach. - Die Großen lässt man laufen, weil systemrelevant, die Kleinen fängt man mit einem fast unverhältnismäßig großen Aufwand. - In der Gemeinde Garafía hat die Guardia Civil drei Männer festgenommen, welche dort an der Küste bei Juan Adalid Napfschnecken gesammelt haben, die hier so beliebten "Lapas". - Das ist dort verboten und auch braucht man um diese Tiere zu sammeln auch eine Lizenz und sowieso, wenn man die nicht zum Eigenbedarf sammelt, sondern zum Verkauf. - Der Hinweis, dass dort ein "Kapitalverbrechen" stattfindet, der kam von Anwohnern und professionellen Fischern und die Guardia Civil ließ sich nicht lumpen und schickte nicht nur eine Patrouille der "Seprona", also der Umweltabteilung der Guardia Civil, sondern auch noch einen Hubschrauber, welcher sehr schnell die drei Übeltäter bei der Arbeit stellte und eben den Beweis führen konnte, die haben dort tatsächlich diese Napfschnecken gesammelt. - Die Agenten auf dem Boden stellten dann die drei "Fischer" und mit ihnen 16 Kilogramm der Meeresfrüchte, und sicher waren die eben zum Verkauf bestimmt und nicht zum Eigenbedarf, da die Menge viel zu groß ist. - Einer der Männer muss sich auch noch furchtbar aufgeregt haben und wurde sogar von der Polizei mitgenommen, da er randaliert habe, heißt es, ansonsten hat man die Personalien der Männer festgestellt, die Lapas konfisziert und die Anzeige an das Fischereiministerium weitergeleitet. - Von dort kommt dann eine Strafe auf die Schneckensammler zu, und dann war es das auch wieder. - Nun regen sich sehr viele hier auf, dass die Guardia Civil sogar einen Hubschrauber wegen ein paar Napfschnecken schickt, sieht man doch das Sammeln dieser Tiere eher als ganz normalen Zeitvertreib an, und in den Zeiten, in denen die Krise derart zuschlägt, muss man doch den Leuten die Möglichkeit lassen, sich etwas dazu zu verdienen. - Wer da allerdings die Grenzen ziehen will, ab wann dem Kavaliersdelikt der Kavalier abgeht, das ist eine ganz schwierige Kiste und da müssen wir sehr vorsichtig sein, sonst laufen uns da viele Dinge schnell aus der Hand. - Ich weiß ja nun auch nicht, ob die drei "Fischer" arme Leute waren, welche ohne das Sammeln der "Lapas" sonst nicht über die Runden kommen, oder ob die das bereits semiprofessionell aufgezogen haben, als dauerhafte Einnahmequelle. - Dass Anwohner und "echte" Fischer diese Männer angezeigt haben, das könnte ja darauf hinweisen, dass man diese Schneckensammler dort schon öfter beobachtet hat, denn es kommt wirklich äußerst selten vor, dass man hier jemanden bei der Polizei verpfeift, weil der einmal "Lapas" einsammelt. - Gut, die Polizei hat die drei erwischt, in flagranti, vom Hubschrauber aus, und alle Welt wünscht sich nun, dass man genau so erfolgreich gegen die wirklichen schlimmen Finger in Wirtschaft, den Banken und der Politik ermitteln würde, aber da scheint es irgendwie keine Möglichkeit zu geben. - 16 Kilo Napfschnecken, das gibt Haue, aber die wirklich dicken Fische, die ziehen weiterhin unbeschadet ihre Runden.



Sonntag 12.05.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 25,4 Grad - niedrigste Temperatur 19,5 Grad

Was ist ein künstliches Riff?
Polemik um das Versenken von Schiffen vor der Küste der Hauptstadt

Wir wollen ja den nautischen Tourismus fördern, und da hat man auch besonders den Tauchsport im Visier. - Ist verständlich, das Meer vor unseren Küsten ist äußerst interessant für Taucher und wir wollen nun auch andere Regionen nachmachen, in denen man Wracks versenkt hat, um ein künstliches Riff zu schaffen. - Einmal ist Wracktauchen wohl eine höchst interessante Geschichte, und auf der anderen Seite weiß man ja auch, dass sich bei solchen künstlichen Hindernissen, oder meinetwegen Riffen oft eine Vielzahl von Meeresbewohnern sammelt. - Vor Jahren hatte man auch bereits mit der Marine ausgemacht, einen ehemaligen Mienensucher zu erhalten, welcher dann hier versenkt werden kann. - Davon haben wir allerdings nie wieder etwas gehört, und nun heißt es, es würden drei kleinere Schiffe, oder wohl eher Boote dort versenkt werden, und eines davon ist das "Cayuco", welches im März hier elf Flüchtlinge aus Ghana und dem Senegal gelassen hat. - Diese Flüchtlingsboote, von denen vor Jahren noch sehr viele auf die Kanaren gekommen waren, werden sonst immer verbrannt oder anders entsorgt, aber werden nicht weiter genutzt. - Jetzt überlassen die staatlichen Behörden nach Anfrage der Gemeinde Santa Cruz dieses Boot, damit man das auch als künstliches Riff nutzen kann. - Ich zweifle, ob ein zwölf Meter langes und offenes GFK-Boot wirklich Taucher nach La Palma locken kann, so etwas findet man bereits in Baggerseen, eine richtige Attraktion stellt das mit Sicherheit nicht dar. - Aber die Diskussion ist hiermit noch nicht zu Ende, andere argumentieren nun, man würde damit Müll vor der Küste versenken und ob denn ihre alte Waschmaschine denn nicht auch als "Riff" taugt. - Wieder andere sehen die Sache vom moralischen Standpunkt aus gesehen fraglich, denn diese Boote gelten auch als Symbol der Ungleichheit auf unserer Welt, denn hier in Spanien kennt man halt diese Boote nur als Überbleibsel von vor Hunger oder Krieg geflohenen Personen. - Das sei so unmoralisch, wie mit Eintrittsgeldern von ehemaligen Konzentrationslagern Geld zu verdienen, meint ein anonymer Schreiber, und ich weiß nicht mal, ob das überhaupt gemacht wird. - Das trifft den Nagel sicherlich nicht auf den Kopf, aber man merkt schon, so richtig einfach ist das nicht, hier jedem alles Recht zu machen, wenn es schon bei solchen Dingen zu heftigen Diskussionen kommt, welche Boote oder Schiffe man denn versenken darf, damit man sich künstlicher Riffe bastelt, dann kann man schon ahnen wie das wird, wenn es einmal um wichtige Dinge geht. - Wieder andere sehen das eher sarkastisch und meinen, dieses und auch andere "Cayucos" sollte man weder versenken noch verbrennen, denn wenn sich die Situation hier nicht bald bessert, dann bräuchten wir diese Schiffe, um unsererseits damit zu fliehen. - Ganz so schlimm ist es noch nicht, es lebt sich immer noch hervorragend hier, aber man sollte sich auf jeden Fall interessante Boote, und noch besser Schiffe beschaffen, mit zwölf-Meter Booten ist da kein Taucherstaat zu machen.

Fulanito de tal dice hoy: A troche y moche

Kreuz und Quer, aufs Geratewohl. - Lange habe ich suchen müssen, woher diese Worte stammen. - "Troche" soll vom Wort "trocear" stammen, was schneiden oder auch zerstückeln heißt und "moche" von "mocho" was Wischmopp aber umgangssprachlich auch Wuschelkopf bedeuten kann.



Sonntag 12.05.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 30 % - Luftdruck 1014 hPa

Mündliches und immaterielles Erbe der Menschheit
Bajada soll zum Gesamtkunstwerk erhoben werden

"Patrimonio Oral e Inmaterial de la Humanidad", das kann ich nicht anders übersetzen als in der Überschrift, und ein bisschen gekünstelt und ungeschickt kommt dieser Titel einher. - Was die wirklich wollen ist, dass man seitens der UNESCO die Bajada de la Virgen de Las Nieves als kulturelles Erbe der Menschheit erklärt, warum das nun mündlich und immateriell heißen muss, das erschließt sich mir nicht wirklich. - Gut, eine Feier ist zunächst nichts materielles, das versteht sich aber doch von selbst, und vielleicht will man das den Prüfern, oder wer so etwas bei der UNESCO entscheiden muss einfacher machen, denn solch eine Feier, oder sagen wir ruhig, solch eine Aneinanderreihung von Rahmenveranstaltungen rund um ein klerikales Fest, die sind nicht wirklich einfach zu bewerten. - Die Gesamtheit der Abläufe und Veranstaltungen sind äußerst komplex in dieser Feier, die viel zu einfach als Niederkunft der Schutzpatronin der Stadt bezeichnet wird, denn damit spricht man ja nur einen Teil der Feierlichkeiten an. - Das geht uns bei vielen Festen so, ursprünglich ein religiöses Fest, aber im Laufe der Jahre hat man weitere, meist weltliche Spektakel hinzugefügt, die zum Teil sogar den kirchlichen Ursprung überdecken. - Längst sind die Zwerge zum Symbol geworden für die "Bajada" und nicht die Figur der "Jungfrau vom Schnee" und als weiteres Beispiel kann dienen, jeder kennt das "Teufelsfest" aber die wenigsten wissen, dass es ein Teufelsfest überhaupt nicht gibt, sondern der Teufel in Tijarafe auf dem Fest der Schutzpatronin "Virgen de Candelaria" tanzt und schließlich von dieser besiegt wird. - Und auch der Zwergentanz, der hatte ursprünglich gar nichts mit dem religiösen Fest der Niederkunft der Jungfrau zu tun, sondern war in den Zeiten, als französisches Interesse auch an den Kanarischen Inseln bestand, als eine humorvolle Verunglimpfung Napoleons entstanden, und wurde in diversen Gemeinden vorgeführt. - Was man eben heute als Erbe der Menschheit anerkannt wissen will, das ist die evolutionäre Geschichte einer ganzen Ansammlung von Veranstaltungen, die im Laufe der Jahrhunderte zu fast so etwas wie einem Gesamtkunstwerk verschmolzen sind, und in der Tat, zu einem extrem auffälligen Fest erwachsen sind. - Minutiös erklärt man, warum man denn meint, dass dieses Fest den Titel "Patrimonio Oral e Inmaterial de la Humanidad" tragen sollte und findet auch gute Erklärungen dafür. - Man fängt an damit, dass der Ort der jetzigen Wallfahrtskirche auch bereits ein religiöser Ort für die Ureinwohner der Insel war, und man eben nicht erst seit dem die Insel unter der Herrschaft der kastilischen Krone stand, dort bereits höhere Kräfte angerufen hat. - Seit 1680 hat es bereits 67 Ausgaben der Niederkunft der Jungfrau gegeben, also Feierlichkeiten, in denen die Statue der Jungfrau vom Schnee in die Stadt Santa Cruz getragen wurde, und die Vielzahl der Rahmenveranstaltungen, denn das geht über sieben Wochen, sind bis heute zu einem komplexen aber gut erklärbaren Gesamtkunstwerk zusammengetragen worden. - Zum Schluss vielleicht das beste Argument, zumindest erscheint mir das so zu sein, dieses Fest hat über die vielen Jahrhunderte hin immer mehr Besucher und Bewunderer angezogen, und ist heute noch größer und bekannter als vor vielen Jahren, also lebendiger als jemals zuvor. - Das ist wirklich so, auch junge Menschen lassen sich von diesem Spektakel einnehmen, auch wenn sie vielleicht nicht immer genau wissen, was sie denn da eigentlich feiern. - Letztendlich muss man aber auch die Frage stellen, warum man denn eigentlich dieses, ebenso alte wie lebendige Fest überhaupt mit einem Titel schmücken will, den man doch eigentlich gar nicht braucht, da man ja äußerst erfolgreich ist mit diesem Fest. - Ob es da Geld von der UNESCO gibt, das weiß ich nicht, sicher aber kann man dann noch besser werben für dieses Fest, und ganz sicher geht es auch um Stolz und Ehre für die Hauptstadt und die ganze Insel. - Meinen Segen haben die allemal, mündlich und immateriell sowieso, und wenn irgendwann auch materiell was dabei herauskommt, dann soll uns das doch auch Recht sein.



Samstag 11.05.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 24 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 25,2 Grad - niedrigste Temperatur 19,1 Grad

Emelie und Kilian
Favoritensiege bei der Transvulcania 2013

Und ein neuer Rekord, besser gesagt gleich deren zwei, da auch der zweite Sieger noch unter der Marke des letztjährigen Ersten angekommen war. - Man muss allerdings dazu sagen, dass es letztes Jahr noch wärmer war als heute, so dass es die Athleten in diesem Jahr ein ganz klein bisschen einfacher hatten. - Wenn man überhaupt von einfach sprechen kann, nach 83,3 Kilometer bergauf, bergab über die Insel La Palma. - Bei den Damen gab es knapp keine neue Rekordzeit, so dass die Marke von "Frosty" Anna Frost aus dem vergangenen Jahr als Rekordzeit weiter stehen bleibt. - Anna Frost war auch dabei, beim Rennen, aber nicht als Läuferin, denn eine Verletzung hatte es unmöglich gemacht zu starten, aber sie machte sich an den Verpflegungsstationen wertvoll und half ihren Sportkameraden, so gut wie es ging. - Da sind diese Extremsportler sowieso auch Ausnahmen im Leistungssport, bei aller Konkurrenz, und dass man gewinnen will, sobald ein Läufer merkt, dass ein anderer in Schwierigkeiten ist, lässt der sofort vom Rennen ab und versucht zu helfen, so lange, bis andere Hilfe zur Stelle ist. - Das steht sogar in den Statuten, allerdings müsste man das gar nicht reinschreiben. - Die Profis hatten aber solche Probleme nicht, die sind die Strecke durchgelaufen und der Sieger schien auch im Ziel nicht wirklich 83,3 Kilomter gelaufen zu sein, so fit sah der noch aus. - Es war ein spannendes Rennen, welches sich bei den Männern erst am Time entschieden hat, denn zuvor hatte es mehrere Führungswechsel gegeben. - Zunächst zog der Amerikaner Sage Canaday davon und lag zwischenzeitlich bis zu drei Minuten vor seinen Verfolgern. - Am Pico de la Cruz übernahm dann der Überraschungsmann des heutigen Rennens die Spitze, Luis Alberto Hernando, der noch gar nicht so in der "Ultra-Szene" bekannt war, sondern eher kürzere Rennen bislang beschritt. - Dann aber, auf der extrem langen bergab Strecke zeigte Kilian Jornet, dass er überall hervorragend ist und eben auch sehr gut den Berg herunterlaufen kann. Ab El Time übernahm Kilian Jornet dann bereits die Führung, und gab diese bis zum Ziel nicht mehr ab und erreichte die Plaza in Los Llanos in der neuen Rekordzeit von 06:54:09 vor dem ebenfalls aus Spanien stammenden Luis Alberto Hernando, der 06:58:31 benötigte. - Dritter wurde Sage Canaday aus Oregon, als einziger auf dem Podium mit einer Zeit von über sieben Stunden, ganz genau in 07:09:57. - Kilian war von Anfang an der heiße Favorit, nicht nur, weil er im Moment einfach der Stärkste zu sein scheint, er kennt eben auch die Ttransvulcania gang genau und seine Taktik ist voll aufgegangen, er kann Gegner ruhig am Anfang etwas ziehen lassen, in der Sicherheit, auf der bergab Strecke das wieder egalisieren zu können. - Bei den Frauen war es nicht ganz so spannend, da gab es von Anfang an das Duell Emiliy Forsberg mit Nuria Picas, und dieses Rennen wurde erst beim letzten Anstieg von Tazacorte nach Los Llanos entschieden, nachdem man das ganze Rennen zusammen bestritten hatte. - Auf dem Weg nach Los Llanos zog Emelie Forsberg dann noch einmal an und Nuria konnte nicht mehr dagegenhalten. - Emelie Forsberg gewinnt also die Transvulcania 2013 in der Zeit von 08:13:22 vor Nuria Picas in 08:19:30 und Dritte wurde Uxue Fraile aus dem Baskenland, in einer Zeit von 8:44:48. - Wir erinnern daran, dass Anna Frost im vergangenen Jahr eine Zeit von 08:11:30 gelaufen ist, der Rekord als bei ihr bleibt. - Die Spanier haben also in diesem Jahr deutlich ihre Übermacht gezeigt, natürlich ist die Transvulcania ein bisschen auch ein spanisches Heimrennen, aber die internationale Konkurrenz war auch Weltspitze und Kilian Jornet ist einfach im Moment bei den "Ultra-Rennen" das Maß aller Dinge. Der Doppelsieg war nicht wahrscheinlich, das war schon einen Überraschung, vielleicht auch dadurch ermöglicht wurde, da ein anderer Sieganwärter, Anton Krupicka aus den USA wegen einer plötzliche Grippe-Erkrankung nicht laufen konnte. - Noch bis 21:00 Uhr kann man auf der Webseite der Transvulcania Interviews und weitere Zieleinläufe von Teilnehmern verfolgen. - Das sind alles Sieger heute, und auch die Insel La Palma hat sehr gewonnen, die Organisation wurde von den Teilnehmern erneut sehr gelobt und durch die sozialen Netzwerke sind die Bilder dieses Rennens bis in das letzte Wohnzimmer von sportbegeisterten Menschen getragen worden. - Chapeau an die Läufer, an die Organisatoren aber auch an die Insel, welche solche Bilder erst möglich gemacht hat.

Fulanito de tal dice hoy: A trancas y barrancas

Mit Knüppeln und Schluchten. - Mit Ach und Krach, mit Hängen und Würgen, mit Mühe und Not, so wie heute viele Läufer es noch schaffen werden, über die Ziellinie in Los Llanos zu gelangen




Der Sieger "schreitet" über die Ziellinie.




20 Physiotherapeuten versuchten die Läufer wieder auf die Beine zu stellen. - Fotos von Reimund Ignatz




Samstag 11.05.2013 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 34 % - Luftdruck 1014 hPa

And the winner is
www.irunfar.com

Wo laufen sie denn? - Schon längst angekommen im Refugio El Pilar und das versprochene Livebild auf der Seite von der Transvulcania funktioniert nicht, und so muss man, wie im vergangenen Jahr sagen, die Webseite www.irunfar.com schießt hier wieder den Vogel ab und mit deren Berichterstattung über twitter. - Am Refugio El Pilar ist Sage Canaday aus Oregon in der Zeit von 2:22:47 durchgegangen, gefolgt von einer Dreiergruppe in der sich Kilian Jornet, Cameron Clayton und Patrik Bringer befinden. - Diese Gruppe hat bereits drei Minuten Rückstand auf Sage Canaday, aber das Rennen ist noch sehr lange und alles kann noch passieren. - Mit dem Wetter hat man mehr Glück als im vergangenen Jahr, die Sonne scheint zwar auf den meisten Teilen der Strecke, aber der Wind ist frisch und kühlt die Läufer ganz gut ab. - Die Läufer sind so auch schneller unterwegs als der Vorjahressieger Dakota Jones, fünf Minuten schneller bislang, man könnte also auf einen neuen Rekord hoffen. - Einen Livestream haben wir jetzt doch noch entdecken können, unter http://www.livestream.com/canarysportchannel sehen wir Bilder, welche wohl vom Refugio El Pilar stammen. - Gerade erfahren wir, dass der Livestream auf der Webseite der Transvulcania erst ab 11:30 laufen soll und eben fix nur das Ziel in Los Llanos zeigt. - Schade, dass man so wenige Bilder von unterwegs bekommt. - Wir müssen nun los…



Freitag 10.05.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 31 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 25,6 Grad - niedrigste Temperatur 20,1 Grad

Tansvulcania 2014
"Vater der Transvulcania" gibt neue Pläne bekannt

Da ist der Ultramarathon in diesem Jahr noch nicht abgerackert, denn erst in ein paar Stunden geht es los, da legt Julio Cabrera, Rat für Tourismus im Cabildo Insular schon mit einen nächsten Ideen nach. - Zur Person muss ich vielleicht noch erklären, er hat die Transvulcania zwar nicht erfunden, aber eben sich ganz kräftig und auch gegen deutlichen Widerstand für dieses Sportereignis eingesetzt und es auch hinbekommen. - Diesen Ruhm trägt er bis heute, halt auch mit Recht, wie einen Pokal vor sich her, allerdings ist ihm in den letzten beiden Jahren für seine restliche Arbeit ziemlich heftig Kritik an den Kopf geblasen worden. Das mit der Transvulcania, das kann ihm keiner mehr nehmen, er muss allerdings aufpassen, dass er das Ereignis auch in einem Rahmen hält, wo man das Ganze noch beherrschen kann. - Da können wir also nur hoffen, dass Julio Cabrera sich von den richtigen Leuten hat beraten lassen, nachdem die Neuerungen für das kommende Jahr schon gewaltig sind. - Zunächst wächst der Ultramarathon um knappe 17 Kilometer an, und dann müssen 100 Kilometer gelaufen werden und als zusätzliche Disziplin gibt es dann auch noch eine echte Marathonstrecke über 45 Kilometer, dessen Ziel dann irgendwo zwischen dem Pico de la Nieve und dem Pico de la Cruz liegen dürfte. - Vorausgesetzt, man startet auch den Marathon in Fuencaliente und nimmt die gleiche Strecke wie den Ultramarathon, wovon wir mal ausgehen wollen. - Der Halbmarathon bleibt, der geht von den Leuchttürmen bis zum Refugio El Pilar, daran rüttelt man also nicht, und dieser Lauf ist auch sehr beliebt, besonders bei den heimischen Sportlern, die das Ganze eher nach dem Spaßfaktor angehen und keine höchst professionellen Leistungen anstreben. - Der Ultramarathon wird wohl einen Abstecher zu den Quellen von Marcos y Corderos machen, auch wenn das noch nicht wirklich ausgesprochen wurde, so gehen die Beobachter doch davon aus, dass man diesen Umweg als Verlängerung der Strecke wählen wird. - Es hieß allerdings auch immer, dass Santa Cruz unbedingt auch in die Transvulcania eingebunden werden will, allerdings wäre ein Besuch in der Hauptstadt und wieder zurück auf die ursprüngliche Wegstrecke weiter als 17 Kilometer und würde bedeuten, dass man dann nochmal 2.000 Höhenmeter runter und rauf der Strecke hinzufügen würde. - Irgendwann wird das aber zu hart, und dann kommen nicht mehr genügend Läufer, da muss man vorsichtig sein. - Allerdings hat man den Ultramarathon von Katalonien, "Cavalls del Vent" auch auf 100 Kilometer verlängert und einer der Hauptsponsor unseres Rennens, der Sportartikelhersteller "Salomon" hat da wohl auch uns angeraten, man sollte diese Streckenlänge wählen. - "Ultras" neigen in Zukunft wohl eher zu dieser Kilometerzahl und wenn die anderen "über 100" bieten, dann müssen wir das auch machen. - Wem das zu hart ist, für den ist ja dann der Marathon da, so wird man sich das zusammengestöpselt haben. Dann würde man also diese Verlängerung nicht machen, damit die Sportler sich in den Quellen von Marcos y Corderos laben können, oder die schöne Landschaft dort genießen, die "Globalisierung der Ultra-Rennen" fordert noch mehr Tribut von den Läufern und den Strecken. - Heute und morgen steht diese Insel ganz im Zeichen der Transvulcania, da stecken andere Nachrichten zurück und wir können nur hoffen, dass auch morgen wieder alles mit der Organisation klappt und dass man auch diese, über 2.000 Teilnehmer gut handeln kann.

Fulanito de tal dice hoy: Lo que funciona no lo toques

Was funktioniert, nicht anfassen. - Das passt heute zum Text der Nachricht, hoffentlich übernehmen wir uns nicht mit den Veränderungen an der Transvulcania.- Never change a running system, sagt der polyglotte Weltbürger ja auch, und wir hoffen, dass das nicht immer so sein muss.



Freitag 10.05.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1015 hPa

Wäre doch nur immer Transvulcania
Hotels, Gastronomie und Autovermieter atmen auf

Von vierzehn guten Tagen im Jahr kann keiner leben, das ist uns auch klar, so kommt auch aus dem Mund eines Hoteldirektors hier: "Wäre doch nur immer Transvulcania". - Das Hotel Sol in Puerto Naos hat es irgendwie geschafft, offizielles Haus der Transvulcania zu werden, und die melden fast ein volles Haus, zumindest nun am Wochenende. - Das Princess im Süden, welches eigentlich strategisch viel besser gelegen ist, denn es sind nur ein paar Kilometer zum Start, das vermeldet eine Verdopplung der Belegung wegen der Transvulcania und auch die Mietwagenfirmen träumen davon, dass doch jeden Monat bitte ein solches Ereignis stattfinden sollte. - Auch die Gastronomie hat von den vielen Besuchern ihren Teil abbekommen, viele Läufer bringen Familie oder Begleiter mit, und die wollen dann auch Essen gehen. - Wir haben gestern Abend gleich zwei Gruppen in unserer Lieblingskneipe getroffen, ein französischer Läufer mit seinen Eltern und acht lustige Guardia Civiles aus Madrid, die das erste Mal die Transvulcania angehen und bereits nach wenigen Stunden auf La Palma völlig begeistert von dieser Insel waren. - Das sind Hobby-Läufer, welche jedes Jahr sich eine sportliche Aufgabe suchen und auf die Idee nach La Palma zu kommen um die Transvulcania zu laufen, sind die durch die Presse gekommen, und weil dort so viel und positiv über die Insel berichtet worden ist. - Zwischen 12 und 16 Stunden werden die wohl brauchen, nach eigener Aussage, einige sind fitter als die anderen, aber durchhalten wollen sie alle und dann gemeinsam als Sieger über sich selbst wieder nach Hause in den Alltag fahren. - Das war extrem interessant, wie die unsere Insel und auch dieses Rennen sehen, und jederzeit Bestätigung für uns, dass diese sportlichen Ereignisse, eben gepaart mit den jederzeit vorzeigbaren landschaftlichen Charakteristika unserer Insel auch die touristische Zukunft widerspiegeln. - Natürlich kann man nicht jeden Monat eine Transvulcania organisieren, aber man könnte zum Beispiel im Herbst noch einen Triathlon abhalten, da müsste man sich mal die Termine der anderen großen Rennen über Land und durch Wasser ansehen, wo das denn reinpassen würde. - Auf jeden Fall ist aber hier auf La Palma eigentlich immer Transvulcania, denn dort wo die Läufer morgen alles aus sich herausholen werden, da kann man immer, das ganze Jahr über laufen, gehen, trainieren oder einfach auch nur ganz gemütlich in der Landschaft vor sich her schlendern. - Wir basteln uns da ja keine neue Landschaft, oder gar neue Insel, das ist alles natürlich, das ist immer da, nur eben dass da jetzt viele Menschen um die Wette laufen, sonst ist das unser tägliches Brot. - Da kann man doch touristisch richtig was draus machen, wer sich körperlich die Kante geben will, der kann das wunderbar hier auf der Insel machen, und da eben bereits diese Insel immer weiter in der sportlichen Welt bekannt wird, wie wir halt auch an der Gruppe Polizisten aus Madrid sehen konnten, darf sich La Palma wohl, trotz aller Probleme wegen der schlechten Anbindung an Europa, deutliche Hoffnungen machen, dass wir mittelfristig auf einem guten Zug aufspringen können, und eben durch die Eigenschaften der Insel, also aus ganz eigenen Ressourcen, ohne viel verändern zu müssen, da eine immer weiter wachsende Zielgruppe an Besuchern ansprechen. - Die Transvulcania hat da eine Tür aufgestoßen, von der wir heute noch nicht richtig ahnen können, was hinter dieser Tür auf uns wartet, aber ich bin mir sicher, da warten viele gute Dinge und dazu brauchen wir keine Golfplätze oder Jachthäfen, sondern nur das, was wir eh schon haben und können, zielstrebig zu verbessern und endlich auch anfangen, das professionell nach außen zu zeigen.



Donnerstag 09.05.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 26,7 Grad - niedrigste Temperatur 18,1 Grad

Transvulcania
Volksfeststimmung in Los Llanos

Am Samstag findet hier der absolute sportliche Höhepunkt des Jahres statt, der Ultramarathon über 83 Kilometer, von den Leuchttürmen am Meer bei Funcaliente, dann die gesamte Vulkantour, über die Cumbre Vieja, dann über die Cumbre Nueva zur Punta de los Roques und dann weiter zum höchsten Berg der Insel, dem Roque de Los Muchachos. - Das war aber noch nicht alles, denn nun geht es wieder bergab, den ganzen Caldera-Rand bis nach Puerto de Tazacorte, also erneut Meereshöhe und dann, und das zeckt auch noch mal deutlich, wieder hinauf nach Los Llanos. - Insgesamt müssen 4.415 Höhenmeter gekraxelt werden und 4.110 Meter wieder abgestiegen, fast alles eben über Stock und Stein, das ist wahrlich eine absolute Herausforderung für alle Teilnehmer. - Es gibt allerdings auch einen Halbmarathon, der geht von den Leuchttürmen im Süden bis zum Refugio El Pilar, und auch das sind schon gewaltige Anstrengungen, so dass man den Hut nicht nur vor den Stars ziehen muss, sondern eben vor jedem der es wagt, sich dieser Anstrengung zu stellen. - Auch gibt es noch Kategorien für Jugendliche, die kürzere Strecken bewältigen müssen, insgesamt nehmen so 2.500 Sportler an den diversen Rennen teil. - Das sind natürlich Zahlen an Teilnehmern, welche eine gewaltige organisatorische Aufgabe sind, nicht nur für die Sportler ist das immer wieder eine Herausforderung und richtig viel Arbeit, aber es gibt eine enorme Anzahl an freiwilligen Helfern hier, welche das überhaupt erst möglich machen. - In den Sportvereinen und den Schulen streitet man sich um Helfer bei der Transvulcania zu werden, und alle hier sind stolz darauf, dass man dieses Unterfangen mit einem internationalen Ultramarathon so gut hinbekommen hat bislang. - Die vierte Ausgabe ist das am Samstag und in der Welt der Extremsportler ist La Palma schon keine unbekannte Insel mehr, sondern steht für eines der härtesten Rennen im jährlichen Laufkalender. - Meist auch eines der ersten im Jahr, viele fangen die Saison bei uns an, bei der International Skyrunning Federation ist die Transvulcania das erste Rennen der Kategorie "Ultra". - Das Rennen beginnt um 06:00 Uhr morgens, da starten die für den Ultramarathon, dann um 06:30 Uhr die für den Halbmarathon, so dass sich das riesige Teilnehmerfeld nicht zu sehr in die Hacken treten kann. - Gegen 08:00 Uhr erwartet man dann die ersten Läufer bereits am Refugio El Pilar, und gegen 13:00 Uhr, oder ein ganz klein bisschen früher, wenn man so schnell rennt wie der Gewinner letztes Jahr, Dakota Jones, der nur knapp unter sieben Stunden für die 83 Kilometer gebraucht hat, dann im Ziel in Los Llanos. - Um 20:00 Uhr dann wird die Siegerehrung vorgenommen, aber selbst heute schon war das in Los Llanos wie ein Volksfest und am Samstag wird auf der Plaza so enorm viel los sein, dass man nicht sicher sein kann, dort einen Platz ergattern zu können, von wo aus man die ins Ziel kommenden Läufer sehen kann. - Aber es gibt Live-Übertragungen, einmal auf der Webseite der irunfar.com (von dort gelangt man auch auf Analysen, wer denn als Favorit gilt) und auch auf der Webseite der Transvulcania 2013 finden sich Hinweise, dass man Livebilder sehen kann. - Das ist das, was uns noch fehlt, dass ein großer und möglichst internationaler Fernsehkanal sich dieses Spektakels mal annehmen möchte, da werden alle möglichen Straßenmarathons übertragen, unser Rennen allerdings, welches deutlich interessanter für Zuschauer ist, als 42 Kilometer Asphalt, das wird noch nicht im Fernsehen gezeigt. - Aber wenn das Rennen weiterhin solch internationale Beliebtheit erreicht, oder diese sogar noch erhöhen kann, dann kommt das vielleicht auch noch. Wir sind alle ganz stolz auf die Transvulcania, da stehen wir mal ein paar Tage im Mittelpunkt der internationalen Aufmerksamkeit, zumindest was eben die Läufer der extremen Klasse angeht. - Das muss man sich reintun dieses Erlebnis, wenn schon nicht als Teilnehmer, weil halt die allermeisten das niemals schaffen würden, dann eben als Zuschauer, auch die kommen richtig auf ihre Kosten.

Fulanito de tal dice hoy: A tal señor, tal honor

Dem Herren, diese Ehre - Hier werden zwei Versionen als Erklärung angeboten. - Einmal meint man damit, dass jeder so zu behandeln sei, wie er sich eben gibt, oder welchen Stand er hat. - Die zweite Erklärung neigt dazu so Persönlichkeiten zu ehren, welche in aller Öffentlichkeit einen Irrtum eingestanden haben.





Donnerstag 09.05.2013 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1016 hPa

Noch ein "ITV" (TÜV) in Mirca?
Nichts Genaues weiß man nicht

Da heute die Schüler und die Lehrer streiken, gegen das neue Bildungsgesetz "Lomce", welches keiner von den Schülern und Lehrern so richtig versteht, konnten wir wunderbar ausschlafen. - Die Lehrergewerkschaften und die Schülervereinigungen haben uns schon so manchen freien Tag beschafft, ob wir ihnen dafür dankbar sein sollen, das ist eine andere Frage. - Auch beschäftigt uns eine weitere Frage, ob es denn richtig ist, dass hier auf La Palma eine zweite "ITV" (Inspección Técnica de Vehículos) installiert werden soll. - Bislang gibt es nur eine dieser Stationen, bei uns in El Paso, und jeder, der ein Auto hat, groß, klein, dick, dünn, oder verbeult, der muss nach El Paso um sich dort der durchaus peniblen Prüfung zu unterziehen. - Das ist für uns im Aridanetal natürlich kein Problem, aber wer aus Barlovento, oder überhaupt der Ostseite ist, der verliert einiges an Zeit, immer für die Überprüfung nach El Paso fahren zu müssen. - Wer dann auch noch ein Auto hat wie ich, welches jedes halbes Jahr die Hauptuntersuchung machen muss, zu alt und als LKW zugelassen, - ich meine das Auto, und nicht mich - der würde das gerne in der Nähe machen. - Nun hören und lesen wir ein gedrucktes Gerücht, dass ein Unternehmer aus Gran Canaria im Industriegebiet von Mirca, welches zu Santa Cruz gehört und oberhalb der Hauptstadt liegt, dort eine zweite Station der "ITV" errichten will. - Wäre natürlich eine gute Angelegenheit für die Ostseite, dann bräuchte man nicht mehr so weit fahren, aber kein Verantwortlicher lässt da wirklich etwas Genaues verlauten, ob denn dieses Gerücht auch der Wirklichkeit entspricht. - Dazu muss man nämlich sagen, dass die Station in El Paso nicht wirklich ausgelastet ist, nur zu den Spitzenzeiten gibt es dort Warteschlangen, wer ein bisschen unabhängig ist, der fragt einfach mal nach, wann denn der optimale Zeitraum ist, sich einen Termin zu besorgen um ohne langes Warten dort auch bedient zu werden. - Dazu muss man nicht mal nach El Paso fahren, sondern kann den Termin auch im Internet machen, wer HIER klickt, der muss nur noch seine Daten eingeben und dann ist die Sache schon spruchreif. - Für das Industriegebiet von Mirca wäre das eine wunderbare Geschichte, denn plötzlich hätte man dort reichlich Publikumsverkehr, und auf der anderen Seite würde das Industriegebiet von El Paso etwa die Hälfte aller Besucher verlieren, mit den entsprechenden Folgen von Einbußen in den Werkstätten, die sich um die "ITV" angesiedelt haben. - Der Bürgermeister von Santa Cruz möchte das Gerücht weder bestätigen noch widerlegen, ob es denn Interesse gibt dort eine zweite Station zu errichten, aber wir dürfen wohl annehmen, dass da was in Planung ist, denn gleichzeitig spricht er von den positiven Synergieeffekten, welche solch eine Station für Mirca mit sich bringen würde. Ob es finanziell interessant ist, das kann ich nicht bestimmen, und ob es sinnvoll ist, hier auf dieser kleinen Insel eine zweite Station der "ITV" einzurichten auch nicht. - Wir müssen das abwarten, aber wirklich mehr Autos als früher, die laufen hier im Moment nicht über die Straßen.



Mittwoch 08.05.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 27 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 24,5 Grad - niedrigste Temperatur 17,0 Grad

Kurzgeschichten
Cabildo gewinnt gegen Ministerium, Santa Cruz ohne LKW und Anna Frost läuft am Samstag nicht

Kennen Sie den "PIOLP"? - Ausgeschrieben heißt das Plan Insular de Ordenación de La Palma und das ist der Raumordnungsplan für die gesamte Insel La Palma. - Ein äußerst wichtiges Papier, da viele Sondernutzungspläne und auch die lokalen Flächennutzungsplane diesem Plan in der Hierarchie folgen müssen. - Viele Jahre hat man daran gearbeitet, viel zu viele Jahre, denn mittlerweile hat man eben auch andere Pläne gebastelt, die nun wieder an diesen obersten Plan angepasst werden müssen. - Dann hat man das Ding endlich fertig, ob nun ein großer Wurf oder nicht, das mag ich nicht mal entscheiden, aber ohne einen solchen Plan gäbe es überhaupt keine Rechtssicherheit mehr, was man hier den machen kann und was nicht. - Dann der Schock, das Ministerio de Fomento lässt unseren Inselplan für ungültig erklären, da wir vergessen haben einen "akustischen Fingerabdruck" unseres Flughafens mit beizubringen. - Das hat man vergessen, übersehen, wäre sowieso bloß reine Bürokratie, aber das Ministerium war da hart. - Allerdings hat das Cabildo Insular dagegen beim "TSJC" (Tribunal Superior de Justicia de Canarias) Einspruch erhoben und die haben dem Einspruch auch tatsächlich stattgegeben, weil man eben auch nicht einsah, dass man wegen eines kleinen Formfehlers das ganze Papier zerreißt. - Nun könnte das Ministerium noch die letzte Instanz anrufen, ob die das machen, das wissen wir nicht, aber in der Inselregierung ist man extrem erleichtert über den Richterspruch des "TSJC".

Santa Cruz de La Palma möchte gerne die schweren LKW aus der Stadt verbannen und so wird ab kommenden Freitag die Durchgangsstraße Avenida Marítima für LKW über 12 Tonnen verbotenes Gelände sein. - In der Innenstadt wird es noch schärfer gehandhabt, dort sind dann sogar LKW mit einem zulässigen Gesamtgewicht, hier "MMA" (Masa Máxima Autorizada) von 7,5 Tonnen verboten und da werden dann einige Lieferanten schon Schwierigkeiten bekommen. - Allerdings gibt es Ausnahmegenehmigungen, auch die Müllabfuhr wäre ja sonst betroffen und die LKW, welche beim Bau des Stadtstrandes helfen, auch die bekommen Genehmigungen erteilt. - Darüber hinaus wird in den meisten Teilen der Stadt die Höchstgeschwindigkeit auf 40 Stundenkilometer gesenkt, man will so die Leute mehr auf die Umgehungsstraße schicken, denn immer noch ist ein großer Teil des Verkehrs auf der Avenida Marítima Durchgangsverkehr aus und in den Nordteil der Insel. - In Richtung Süden wird die Avenida Marítima dann auch nur auf der gesamten Strecke einspurig sein, von der Avenida del Puente bis zu Kreisel am Hafen waren das bislang ja noch zwei Spuren in Richtung Süden, davon wird nun die rechte auch zur Kurzparkzone, allerdings nicht mehr im Einflussbereich der Parkscheinautomaten, sondern das soll anders geregelt werden. - Durchgangsverkehr raus aus der Stadt, richtig so!

Anna Frost wird am Samstag auf der Transvulcania nicht an den Start gehen, das ist eine ganz traurige Meldung. - Anna Frost hatte dieses Rennen im letzten Jahr gewonnen, und zwar mit einem gewaltigen Vorsprung vor der Zweitplatzierten und immer noch schneller, als der männliche Sieger dieses Ultramarathons aus dem Jahr 2009. - Anna Frost ist bereits eine Weile auf La Palma und hat sich gestern entschieden das Rennen doch nicht anzugehen, da sie seit einer Weile Ärger mit dem Lendenmuskel hat. - Zunächst hoffte sie, das noch hinzubekommen, aber sie fühlt sich wohl nicht sicher genug und 83 Kilometer mit Schmerzen laufen und immer die Angst, dass man damit noch mehr kaputt macht, das ist sicher keine gute Option. - Schade für Anna, schade für das Rennen, allerdings geht die Gesundheit sicherlich vor und man muss diese Entscheidung absolut respektieren. - Aber sie bleibt noch bis nach dem Rennen auf der Insel und wird eben auch dabei sein bei der Transvulcania, aber eben als Zuschauerin.

Fulanito de tal dice hoy: A rego lleno

Wie eine volle Ackerfurche - Das Wort "rego" gibt es nur auf La Palma und El Hierro und wird hier für Ackerfurche verwendet. - Wenn man wie eine volle Ackerfurche isst, dann biegt sich der Tisch voller Essen, man kann damit jegliche Abundanz ausdrücken.




Der Baufortschritt des Stadtstrandes ist gut zu verfolgen, im Hintergrund die Avenida Marítima




Mittwoch 08.05.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1015 hPa

Mehr ist weniger
Iberia Express mit Sommermodus

Was hat man uns nicht alles versprochen, als die Iberia ihre Verbindungen zwischen La Palma und Madrid einstellt, und diesen Dienst an die "Billigtochter" Iberia Express übergab. - Häufiger, billiger und zu besseren Uhrzeiten sollte das führen, das genaue Gegenteil war aber der Fall, und endete damit, dass in vielen Wochen des Jahres nur noch zweimal wöchentlich zwischen La Palma und Madrid direkt geflogen wurde. - Auch waren die Preise zum Teil haarsträubend hoch, wer nicht bereits Monate im Voraus gebucht hatte, der muss bis zu 400 Euro für einen Flug nach Madrid hinlegen, so sieht sie also aus, die schöne neue Welt der Billigfliegerei. - Aber auch wer ein Ticket unter einhundert Euro ergattert hat, weil er früh genug buchte, der durfte sich noch nicht freuen, da die Iberia Express nicht wirklich nach Flugplan fliegt, sondern nach Auslastung, oder nach Neigung, und so hat man ganz viele Verbindungen dann wieder verschoben oder einfach gestrichen und damit auch vielen Menschen einen dicken Strich durch die Urlaubsplanung gemacht. - Diese fehlende Planungssicherheit lässt so die Iberia Express nicht zu einem verlässlichen Partner werden und auch aus diesem Grund hat ja die Inselregierung La Palmas gefordert, einen täglichen Flug zwischen Madrid und La Palma als obligatorischen Verkehrsweg einzusetzen. - So etwas gibt es nach dem spanischen Gesetz, das heißt "OSP" (Obligación de Servicio Público) und weil man sogar zwei Flüge täglich von Madrid nach Menorca und zurück als "OSP" einsetzt, machen wir uns die Hoffnung, dass wir wenigstens einen Flug bekommen. - Allerdings haben wir in den letzten Wochen nichts mehr davon gehört, das muss wohl irgendwo im Ministerium in Madrid auf irgendwelchen Schreibtischen vor sich hingammeln, das kommt halt davon, wenn in Madrid diejenigen auf politischer Ebene am Drücker sind, die hier auf den Kanaren nichts zu sagen haben. - Nun kündigt die Iberia Express für den Sommer an, deutlich mehr Maschinen von Madrid nach La Palma zu schicken, und zwar deren fünf Verbindungen im Juli und gleich sechs im August in der Woche. - Ab September gibt es dann drei Flieger wöchentlich, sagt man im Moment, aber wir wissen ja, dass sich das schnell wieder ändern kann. - In den beiden "echten" Sommermonaten", also in denen Juan Normalverbraucher auch in den Urlaub geht, wenn er denn überhaupt noch Geld dafür hat, hoffen wir natürlich auf deutlich mehr Besuch vom Festland und da ist es völlig normal, wenn man mehr Maschinen aus Madrid einsetzt. - Allerdings gab es vor ein paar Jahren noch bis zu 12 Verbindungen aus Madrid in der Woche nach La Palma, also ist die als wunderbares Geschenk der Iberia Express kaschierte Pressemeldung mindestens eine Mogelpackung, aber wir sind ja inzwischen dankbar für jede Maschine mehr, die bei uns landet und in den Zeiten der Krise, wo eben der Binnentourismus in Spanien auf ganz kleiner Flamme köchelt, ist wohl einfach nicht mehr drin. - Noch nicht wirklich klar ist, ob denn auch wieder Maschinen aus Bilbao, Barcelona und Sevilla zu uns kommen, so wie das die vergangenen Jahre im Sommer immer so war, man bastelt wohl noch daran.



Dienstag 07.05.2013 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 30 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 24,2 Grad - niedrigste Temperatur 16,5 Grad

Lernen von Manolo
Der berühmteste Palmero wird auf der Insel geehrt

Kurz könnten wir darüber diskutieren, ob denn der berühmteste Palmero nicht vielleicht Tanausú sei, der letzte Banahoare-Fürst, der erst nach bitterer Schlacht in der "Schlucht der Todesängste" besiegt werden konnte von den spanischen Eroberern, aber Tanausú ist eben doch nur eine lokale Größe und Manolo Blahnik kennt man in der ganzen Welt. - Natürlich eher in der Damenwelt, gelten doch seine, zum Teil statisch bereits relevanten High Heels so mit zu dem schicksten, was es in der Damenschuhwelt so zu bestaunen und auch tragen gilt. - Manolo Blahnik hat seine Karriere weit weg von der Insel gemacht, so ist die Überschrift auch ein bisschen ketzerisch zu betrachten, denn man könnte den, oft gesagten Satz, wenn du Karriere machen willst, dann musst du von der Insel runter, auch einseitig negativ belastet sehen. - Ist er aber nicht, es kommt eben nur darauf an, ob und wie man wiederkommt auf diese Insel, und was man dann mitbringt, um dieser Gesellschaft die benötigten Impulse von außen zu liefern. - Erst im Jahr 2016 wird Manolo sich mehr um "seine Insel" kümmern können, zur Zeit ist er noch viel zu sehr in seiner Arbeit eingebunden, wir müssen also noch etwas geduldig sein. - Aber man hat Manolo hier auch schon um den Finger gewickelt und wird ihn auch nicht mehr loslassen, denn man hat die Kunstschule in Santa Cruz nach ihm benannt, die heißt nun ganz offiziell "Escuela de Arte Manolo Blahnik" und das hat den erfolgreichen Geschäftsmann dermaßen gerührt, dass er zur Feierstunde der Namensvergabe auf die Insel gereist ist um bei den Feierlichkeiten dabei sein zu können. - Ohne Einschränkung lobt er auch die dort vorgefundenen Stücke der Schüler der Kunstakademie und lässt auch andeuten, dass er dort Stoffe gesehen hat, welcher er sich gut vorstellen könnte, in seine Kollektionen einzubinden. - Das wäre natürlich der Traum überhaupt, wenn wir nicht nur so ein "Zipfelchen Manolo" hier für unsere Insel hätten, sondern ein Teil dieser berühmten Schuhe würden, aber wie wir das schaffen können, das ist eine ganz andere Frage. - Lernen können wir auf jeden Fall von Manolo Blahnik, und auf jeden Fall, dass man auch mutige und ungewöhnliche Wege gehen kann, und vielleicht auch muss, wenn man sich gegen Mainstream und Globalisierung durchsetzen will, weil man eben kein massentaugliches Produkt besitzt. - Allein mit dem Hinweis, dass der berühmte Manolo Blahnik Sohn dieser Insel ist und sich selbst auch als Palmero fühlt, auch wenn er weit mehr als die Hälfte seines Lebens nicht auf La Palma gelebt hat, das bringt noch nicht wirklich brauchbare Lorbeeren. - Vielleicht kann aber ja Manolo in Zukunft wirklich viel für uns tun, die Verbindung mit Kunst und Kunsthandwerk ist ja schon mal eine ganz brauchbare Geschichte, und auf jeden Fall hat der Mann auch Ahnung davon, wie man sich und seine Produkte am besten darstellen und verlaufen kann. - Ich bin ja nur froh, dass man auf die Idee gekommen ist die Kunstakademie nach ihm zu benennen, überlegen Sie mal, man hätte den Flughafen nach ihm benannt. - Da muss man schon ganz schön aufpassen, was man da den zu Lobenden antun kann, fragen Sie doch mal Willy Brandt dazu…

Fulanito de tal dice hoy: A punto de caramelo

Zum Zeitpunkt des Bonbons - Genau im richtigen Moment



Dienstag 07.05.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 20 % - Luftdruck 1014 hPa

Der Februar dauert bis in den Sommer
Peinliche Vorstellung in Puerto Naos

Die Geschichten um BER, Elbphilharmonie oder Stuttgart 21 sind noch viel peinlicher, nur mal so dahingesäuselt, bevor ich mich jetzt in Selbstkritik begebe. - Der Umbau der Strandpromenade in Puerto Naos wurde bereits im Vorfeld kritisiert, meist weil wir gar nicht wussten, was da eigentlich entstehen soll, aber viele haben auch genau das vorhergesehen was nun eingetreten ist, die Arbeiten werden wohl sogar noch bis in den Juli dauern, obwohl man eigentlich im Februar bereits fertig sein sollte. - So etwas kennen wir, leider, und in diesem Fall muss man sagen, die Anwohner, Besucher und Gewerbetreibenden aus Puerto Naos sind weit über die Maßen geprügelt worden und dafür gibt es sogar Verantwortliche, die allerdings ihre Verantwortung nicht einmal annähernd wahrhaben wollen. - Das Hotel gehört auch zu den großen Verlierern, die Reiseveranstalter schicken schon lange niemand mehr dorthin, und jetzt, wo es heißt, vor Juli wird das nicht fertig, werden die kommenden Monate auch noch nicht wieder normal laufen. - Keine Frage, das Endergebnis wird sich mal sehen lassen können, wir konnten uns eben am Anfang kein Bild davon machen, wie das mal aussehen sollte, aber nun bekommen wir doch langsam eine Vorstellung davon und müssen sagen, besser als wir befürchtet haben. - Was aber nun komplett und wirklich deutlich aufstößt ist, dass nun ein Pressebericht auftaucht, offensichtlich von der Inselregierung verfasst, in dem man sich selbst und alle Beteiligten über den bunten Klee lobt, was man denn Wunderbares dort in Puerto Naos vorangetrieben hat und dass im Laufe des Juli auch alles fertig sein werde. - Inselpräsidentin, Bürgermeisterin, Stadträte, die üblichen Steigbügelhalter und eine Abgeordnete der Regierung, für die man wohl auch diesen Besuch in Puerto Naos unternommen hat, alle beglückwünschen sich und sogar die ausführende Firma, die besondere Liebe in die Arbeiten gesteckt haben soll. - Auch erfahren wir, dass wohl nur 700.000 Euro von den benötigten 1,2 Millionen Euro vorhanden sein sollen und dass man schleunigst einen Nachtrag unterzeichnen muss, und plötzlich verstehen wir auch wieder, warum man der ausführenden Firma dankbar ist, die gehen da wohl finanziell in Vorleistung. - Die ersten Monate hat man meistens nur zwei, manchmal drei Arbeiter auf der Baustelle gesehen und alle Welt wusste im Oktober des vergangenen Jahres bereits, dass das mit dem angekündigten Fertigstellungstermin im Februar niemals klappen kann. - Aber keiner der Verantwortlichen, welche alle auf dem Grinsefoto dort zu sehen sind hat eingegriffen, und die Firma ermahnt, man solle doch mehr Leute schicken und auch bei der Auftragsvergabe hat niemand einen rechtsverbindlichen Termin für die Fertigstellung verlangt, das scheint hier sowieso nicht gang und gäbe zu sein. - Die absolute Frechheit ist es aber nun, sich dort inmitten einer wirtschaftlichen Katastrophe für die Gewerbetreibenden des Ortes lachend auf die Promenade zu stellen, das Projekt zu loben, sich selbst, die Ausführenden, und dann ohne jegliches Gewissen den neuen Fertigstellungstermin auf Juli purzeln zu lassen. - Kein Wort des Bedauerns, kein Versuch um Entschuldigung zu bitten, weil man als Planer und Verantwortlicher so peinlich versagt hat und warum sind die da nicht einfach wieder abgezogen, nachdem man die Arbeiten der Abgeordneten der Regierung gezeigt hat, sondern macht auch noch das Gruppenfoto und bringt alles in die Presse. - Absolut weltfremd, peinlich, unsensibel und überhaupt nicht mehr auf dem Boden der aktuellen Ereignisse, und was für eine schallende Ohrfeige an alle, die seit Monaten, in welche Form auch immer, an den Arbeiten in Puerto Naos leiden.





Montag 06.05.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 22,5 Grad - niedrigste Temperatur 14,2 Grad

Mehr Arbeitslose hier, weniger Arbeitslose dort
La Palma bleibt im Kanarentrend

Der Jubel war bedeckt und angenehm dezent, als man die Zahl der Arbeitslosen für Spanien vermeldet hat, denn man hat nun den zweiten Monate hintereinander eine sinkende Zahl der Arbeitslosen melden können und ist nun wieder knapp unter die Fünfmillionen-Marke gerutscht. - Deswegen bedeckt und dezent, aber dennoch verkauft man uns das als vorsichtigen Beginn von größerer Hoffnung. - Man ist nicht so vermessen von einem baldigen Aufschwung zu sprechen, das traut sich niemand mehr, aber es hört sich eben so an, als wäre der rasende Fall jetzt gemildert. - Aber es bleibt immer noch dabei, Spaniens Problem ist nicht die Staatsverschuldung, da wollen nur einige Banken herrliche Kasse machen weil wir so hohe Zinsen bezahlen müssen, unser Hauptproblem ist die enorm hohe Arbeitslosigkeit und den damit einhergehenden Folgen wie geringere Steuereinahmen und sinkender Binnenkonsum. - Man müsste jetzt Geld in die Hand nehmen, nicht dauernd durch noch weitere Sparmaßnahmen noch mehr Arbeitsplätze gefährden, und langsam neigt man dazu, auch mal den Gewerkschaften Recht zu geben welche behaupten, "So zerstört man die wirtschaftliche Struktur eines Landes" - Aber wir werden unsere Lehre wohl auf die ganz harte Tour durchziehen müssen, jetzt wird nicht mehr von Weg abgewichen, wir sparen uns entweder gesund, oder auch kaputt und erst die Zeit wird die Antwort bringen. - Auf den Kanaren ist die Arbeitslosenzahl angestiegen, also gegen den nationalen Trend, aber bei uns kommt Vieles erst mit Verspätung an, und von irgendwelchen Frühlingsgefühlen auf dem Arbeitsmarkt ist hier wirklich nichts zu spüren. - 295.824 Menschen sind auf den Kanarischen Inseln Ende April als arbeitslos gemeldet, 2,45% mehr, als noch im April des vergangenen Jahres. - Allerdings hat sich die Geschwindigkeit des Anstieg der Arbeitslosigkeit deutlich gesenkt, wenn wir unbedingt auch etwas Positives hier auf den Kanaren finden wollen. - Für La Palma meldet man 11.473 Menschen, welche vom Arbeitsamt (SEPE Servicio Público de Empleo Estatal vormals INEM Instituto Nacional de Empleo) als arbeitsuchend gemeldet werden. - Der Anstieg ist gegenüber dem März mit 97 Personen gering, aber eben die Zahlen steigen kontinuierlich weiter an. - Und wenn man bedenkt, dass die Zahl der Arbeitslosen hier bei uns auf La Palma im Mai 2007 nur bei unter 6.000 lag, dann wird auch schnell klar, dass wir hier ein gewaltiges Problem haben. - Aber ich muss auch immer wieder betonen, man sieht das hier nicht so klar wie in großen Städten, wo aus Mangel schnell Elend wird, in unserer doch sehr ländlichen Struktur fangen Familien, Freunde und Nachbarschaften sehr viel auf. - Interessant auch immer wieder die Zahl der Arbeitslosen in den einzelnen Gemeinden, die folgende Tabelle gibt da erschreckende Erkenntnisse.

Gemeinde Einwohner Arbeitslose
Los Llanos 21.145 2.829
Santa Cruz 16.924 2.509
El Paso 7.947 1.073
Breña Alta 7.344 1.000
Tazacorte 5.559 751
Breña Baja 5.348 686
Mazo 4.986 666
Los Sauces 4.860 493
Tijarafe 2.763 312
Puntallana 2.416 280
Barlovento 2.231 249
Puntagorda 2.028 255
Fuencaliente 1.905 193
Garafía 1.707 177


Fulanito de tal dice hoy: A peo de burro

Zum Furz des Esels - Wenn etwas plötzlich und unerwartet massenhaft vorhanden ist und damit an Wert verliert. - Zum Beispiel, wenn alle Zucchinis gleichzeitig anbauen, dann bekommt man für die nur noch den Furz eines Esels.


Montag 06.05.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 70 % - Luftdruck 1016 hPa

Nur einer blickt durch
Palmerische Coalición Canaria auf Harakiri-Kurs

Wer sich nicht für Lokalpolitik interessiert, der kann jetzt gleich wieder wegklicken. - Da ich nicht weiß, was Sie wissen, muss ich immer wieder fast ganz von vorne anfangen. - Nach den letzten Kommunalwahlen im Mai 2011 bildeten sich in 10 von 14 Gemeinden der Insel Koalitionen aus Partido Popular und den Sozialisten der PSC/PSOE. - Zwei weitere Gemeinden, Puntagorda und San Andrés y Sauces gingen per absoluter Mehrheit an die PSC/PSOE und Mazo sowie Fuencaliente auch per Mehrheit an die Coalición Canaria. - Damit zwang man fast überall die sonst hier herrschende Coalición Canaria in die Opposition, in der einfachen Hoffnung, dass sich damit die Dinge endlich hier auf der Insel ändern könnten. - Allerdings gab es im Gobierno de Canarias eine völlig andere Entscheidung, dort wollte der absolute Wahlverlierer der PSC/PSOE, José Miguel Pérez nicht auf einen Posten verzichten und ging einen Pakt mit der Coalición Canaria ein, einen seltsamen und selbstzerstörerischen Pakt der Verlierer, aber wer kann schon in diese Köpfe blicken und was in denen so vorgeht. - Als Pfand für diesen Pakt forderte die Coalición Canaria natürlich, dass diese Koalition auch weiter nach "unten" durchgedrückt wird, also sowohl die Inselregierungen, (Cabildos Insulares) wie eben auch in den Gemeinden. - Dort allerdings in den Gemeinden war hier bereits alles besprochen, und trotz der Androhungen der Parteispitze änderte sich hier in den Gemeinden nichts mehr, es blieb bei den anarchischen Koalitionen, allerdings knickte man im Cabildo Insular ein, dort schlossen die Räte der Sozialisten sich mit denen der Coalición Canaria zusammen, für die Basis der Sozialisten hier auf der Insel ein Verrat, aber eben nicht mehr zu ändern. - Nun lässt aber die Coalición Canaria nicht locker, immer wieder übt sie Druck aus, auf die Koalitionspartner der PSC/PSOE, man möchte doch den Druck nach "unten" weitergeben, damit man endlich diese Pakte in den palmerischen Gemeinden zwischen PP und PSOE beenden sollte. - Aus dem Druck wurden dann Drohungen, man würde die Koalition sogar auf der Ebene des Gobierno de Canarias aufkündigen, falls man seitens der palmerischen PSC/PSOE nicht zur Besinnung kommen würde, allerdings haben die dabei nicht bedacht, dass diese Aktion auch zum Selbstmord führen könnte. - Hier auf La Palma ist es sicher, im Gobierno de Canarias nicht, aber dennoch wahrscheinlich, falls die Coalición Canaria den Pakt mit den Sozialisten aufkündigt, dann ist die Folge wohl eine Koalition aus Partido Popular und der PSC/PSOE und man hätte dann endlich das erreicht, was die Basis der beiden Parteien hier auf La Palma immer schon versuchten, endlich die Coalición Canaria von der Regierungsverantwortung fern zu halten. - Nur einer aus der Coalición Canaria scheint diese Gefahr auch zu sehen, und das ist wieder einmal der äußerst erfahrene José Luis Perestelo, der in einem Interview sich dafür ausspricht, doch die lokalen Pakte zu respektieren, um keine Verunsicherung in diesen schweren Zeiten aufkommen zu lassen, denn im Moment ginge es um andere Dinge, und nicht um das Wohl von Koalitionen und Pakten. - Ich gehe davon aus, dass dieser, mindestens bauernschlaue Politiker ganz genau weiß, was passieren kann, wenn man alles auf eine Karte setzt und gerade in seiner Partei neigt man ja doch eher zu Gutsherrenmethoden und da ist er mal lieber vorsorglich an die Presse gegangen, um dem "Vorhaben Vabanque" seiner politischen Mitstreiter Einhalt zu gebieten. - Ob das gelingt, das wird man abwarten müssen, aber es wäre nicht das erste Mal, dass Perestelo so ziemlich der einzige "Checker" in seiner Partei ist, und der die Dinge mit Demut und Überlegung angeht, und eben nicht mit Druck und plumpen Parolen.



Sonntag 05.05.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 18,7 Grad - niedrigste Temperatur 14,0 Grad

Sonntagsansichten
Zusammenhangloses Zeug

Es war und ist frisch die letzten Tage, der Himmel zu bewölkt, aber die kommende Woche soll es gut warm werden, wir geraten dann wieder in eine südliche Strömung, welche uns dann vorgewärmte Luft aus Afrika beschert. - Die Insel ist bereits im Transvulcania-Fieber, am kommenden Samstag findet dieser Ultramarathon über 83 Kilometer statt, und einige der großen Laufstars, die sind hier bereits auf der Insel angekommen und auf der Facebook Seite der Transvulcania kann man auch, übrigens auf extrem guten Fotos die Läufer dabei beobachten, wie sie trainieren und auch mal einen Ausflug über die Insel machen. - Über 2.000 Sportler werden am kommenden Samstag das Rennen früh morgens am Leuchtturm von Fuencaliente angehen, nicht alle über die 83 Kilometer, sondern viele auch nur den Halbmarathon der bis zum Refugio El Pilar geht. - Aus dreißig verschiedenen Ländern werden Teilnehmer erwartet und ohne Nachzudenken muss man dieses Rennen als große Chance für die Insel ansehen, denn man spricht in der Szene häufig über La Palma und das ist hervorragende Werbung. - Die Verlegung der Fiesta "Machanga" von Samstag auf Sonntagmittag, das muss wohl ein Flop gewesen sein, denn es trafen sich wohl nur rund 50 Leute heute Mittag am Cruz de Las Canales, um dann gemeinsam mit der Pepa nach El Paso zu laufen. - Später, und dann besonders gegen Abend waren dann wieder viele Leute dabei, aber so ein bisschen öffentlicher Boykott war das schon. - Uns sturen Pasenses kann man nicht so einfach die Fiestas hin und herschieben, das muss man wohl daraus lernen. - Seitens unseres einzigen Stromlieferanten meldet man sich mürrisch, denn im ersten Trimester dieses Jahres hätte man hier auf La Palma über 8% weniger elektrischen Strom verbraucht, als noch vor einem Jahr. - Das ist schlimm heißt es, ein klares Zeichen dafür, dass unsere Industrieproduktion stark gesunken sei und da muss ich dann schon nachfragen, welche Industrie denn bitte? - Es können auch andere Faktoren sein, und ich erinnere mich auch noch an die Meldung im vergangenen Jahr, dass dort im ersten Trimester glatte 7% mehr verbraucht wurden. - Jetzt kommen wir also auf das Niveau davor zurück und vielleicht haben die Menschen hier ja auch endlich verstanden, dass man mit Strom sparen auch gleichzeitig Geld sparen kann und wenn das Schwerölkraftwerk dort bei der Hauptstadt weniger produziert, dann qualmt das Ding auch etwas weniger. - Ich bin jedenfalls über diese Meldung nicht so sehr erschrocken wie der Stromerzeuger… Ich habe mich eher darüber erschrocken, dass meine drei weiblichen Familienangehörigen schon wieder dabei sind ihre sommerlichen Urlaubsprojekte zu planen. - Das ist gar nicht so leicht da alle Termine zu berücksichtigen und ich mische mich da überhaupt nicht ein, das könnte ja irgendwie so falsch verstanden werden, als wolle ich auch mal in den Urlaub fahren. - Aber ich kann doch gar nicht weg, wer ist denn sonst für die Katzen da, und für die Kunden… Und zum Schluss noch ein Fundstück, welches uns sehr gefallen hat. - Die Fiesta ohne Grund, und ohne Tombola und ohne Werbung. - Die Escuela Encantada, gegenüber der alten Kirche veranstaltet das, obwohl gleichzeitig auch noch Machanga ist und die Katze wohl furchtbar schlechte Laune zu haben scheint.

Fulanito de tal dice hoy: A partar el grano de la paja

Körner vom Stroh trennen - Muss man nicht erklären





Sonntag 05.05.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 62 % - Luftdruck 1017 hPa

Die Golf-Legende kehrt zurück
Fuencaliente träumt von einer 50 Millionen Investition

Erst kürzlich wurde bekannt, dass das oberste kanarische Gericht, das Tribunal Superior de Justicia de Canarias Teile des touristischen Sondernutzungsplans für La Palma gekippt hat. - Drei der fünf dort erscheinenden Golfplätze hätten nicht die erforderlichen Umweltgutachten und Machbarkeitsstudien vorzuweisen und könnten deswegen nicht in dem Plan als genehmigungsfähig erscheinen. - Es bleiben übrig, einer in Puntagorda, und der in Fuencaliente und heute füllt ein höchst optimistischer Artikel die schmalen Sonntagsnachrichten in der Presse. - Es liest sich geradezu so, als ob man morgen mit dem Bau des Golfplatzes beginnen würde, und wieder heißt es fröhlich, progressiv und ewig unprofessionell, das bringt Arbeitsplätze und Wohlstand in die Gemeinde und wie oft haben wir diese hohlen Phrasen bereits gehört. - Der Artikel nennt als Quelle den Bürgermeister Gregorio Alonso, und auch sein Vorgänger hat bereits das riesige Hotel dort als Heilsbringer der Gemeinde angepriesen, und nur wenige, und meist nicht sonderlich gut bezahlte Arbeitsplätze konnten geschaffen werden, aber der Ort selbst, hat überhaupt nichts von dem Hotel, da die Gäste kaum aus der Anlage herauskommen. - Der Bürgermeister hätte mit der Vermittler der Investoren gesprochen, und die hätten weiterhin Interesse daran, den Golfplatz in Fuencaliente voranzutreiben, und daran habe ich auch nicht die geringsten Zweifel, dass die Interesse daran haben, sonst können die ja daran nichts verdienen. - Allerdings habe ich allergrößte Zweifel daran, dass man 50 Millionen Euro zusammenbekommt, für ein äußerst umstrittenes Projekt, wofür es überhaupt keine Sicherheiten gibt, dass ein Golfplatz, angeschlossen an ein Fünf Sterne Hotel mit über 500 Betten hier auf La Palma irgendwann mal Gewinne abwerfen kann. - OK, das Geld sitzt wieder lockerer, seit dem die meisten Länder heftige Jagd auf die Steueroasen machen suchen viele Alternativen zum verzinsten Herumliegenlassen des Vermögens, und so ist es schon wahrscheinlicher, dass es Investoren gibt, welche solch ein Wagnis eingehen würden, aber es fallen einem so viel andere Projekte ein, die viel interessanter und auch verträglicher mit der Umwelt und der nachhaltigen Entwicklung sind, als ausgerechnet ein Golfplatz in einem Weltbiosphärenreservat. - Man weiß sicher, auch seitens des möglichen Betreibers, dass der Golfplatz alleine sich niemals tragen würde. - Das Geld will man mit einem über fünfhundert Betten fünf Sterne Hotel verdienen, welches eben gleich oberhalb des Hauptortes Los Canarias entstehen soll. - Jetzt sind vielleicht wirklich manche der Meinung, Golfspieler in Massen würden sich dafür interessieren, ein Wochenende auf La Palma zu verbringen, um mal eben 27 Löcher zu spielen, denn so viele Löcher hätte der Golfplatz, und wie man zu uns kommen kann, das wäre dann auch noch die andere Frage. - Meine Skepsis bleibt, nicht nur, weil ein der Golfsport in Europa nicht wirklich über einen Modestatus hinausgekommen ist, und es bereits viel zu viele Analgen gibt, sondern auch weil es kein kompatibles Modell für diese kleine Insel ist, erst Nachfrage schaffen zu müssen, die es bislang einfach nicht gibt. - Ich habe nichts gegen den Golfsport und noch weniger gegen Golfspieler, allerdings ist der Landschafts- und Ressourcenverbrauch dieser Sportart extrem hoch, und damit nicht wirklich geeignet oder angezeigt für solch höchst sensible Landschaften, wie es eben eine junge Vulkaninsel im Atlantik ist. - Es kann durchaus sein, dass die das durchziehen wollen, aber so richtig kann ich nicht daran glauben, besonders wenn die mal richtig unsere touristische Situation analysiert haben werden die eventuellen Investoren sehr schnell und einfach begreifen, dass man hier ein 500 Betten fünf Sterne Hotel und einen Golfplatz nicht gewinnbringend betreiben kann. - Man kann es drehen wie man will, entweder ist Golf nicht der richtige Sport für unsere Insel, oder wir nicht die richtige Insel für Golf. - Gegen Minigolf wäre eigentlich nichts einzuwenden und das wäre wohl auch sicher eher unsere Schuhgröße.



Samstag 04.05.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 18,1 Grad - niedrigste Temperatur 12,5 Grad

El Paso eröffnet die Fiesta-Saison
Wenn die Pepa zum Pepe geht

Den ganzen Sommer über kann man hier auf der Insel lückenlos von Fiesta zu Fiesta spazieren, man muss nur eben beweglich sein. - Den Traditionellen Auftakt hierzu ist immer die Fiesta "Cruz de Las Canales" oberhalb El Pasos, und im Rahmenprogramm dieser Fiesta findet die "Machanga" statt. - So ganz genau weiß man nicht, woher dieses Fest ursprngelich mal stammt, da hat Südamerika kräftig reingespuckt, denn es ist überhaupt kein kirchliches Fest, sondern kurz gesagt, die Pepa, hier verkörpert durch eine über vier Meter hohe Puppe, die geht vom Cruz de Las Canales hinab in das "Dorf" und wird dort vom Pepe, auch einer großen Puppe empfangen, und dann schwofen die da zusammen und alle Pasenses mit. - Heute stellt man das so dar, dass diese Pepa in den Ort geht, um die Leute von dort einzuladen, an der Fiesta teilzuhaben, welche der Ortsteil organisiert, wo sich eben das "Kanalkreuz" befindet. - Es ist auf jeden Fall lustig, auf den fünf Kilometern, welche sich der Zug mit der großen Puppe in den Ort windet wird getanzt, Musik gemacht und auch allerlei getrunken, so wie unsere Fiestas überhaupt immer deutlich mit Alkohol angeheizt werden, und das leider in den letzten Jahren unter den Jugendlichen immer schlimmer geworden ist. - Da macht man sich auch große Sorgen seitens der Veranstalter und seitens der Gemeinde, aber es ist furchtbar schwer, da seitens der Ordnungshüter oder auch der Ordner einzugreifen, denn stellen Sie sich mal vor eine Gruppe von 20 Jugendlichen, die sichtlich angetrunken sind, rund herum tanzt alles und alles trinkt, und verlangen von denen, dass sie sich ausweisen ob sie bereits 18 sind und wenn nicht, dann müssen Sie denen die Flaschen wegnehmen. - Nicht nur das Gepöbel der Jugendlichen, sondern manchmal sind dann auch noch die Eltern mit Kommentaren dabei, "ist doch nicht so schlimm" und "auf einer Fiesta geht das doch mal" und dann war da auch noch der Fall, wo ein Vater eines Fünfzehnjährigen, den man tatsächlich die Pulle weggenommen hatte, wütend auf die Polizei kam, um sich zu beschweren, dass man seinem Sohn den Schnaps weggenommen hatte. - Es ist wirklich nicht so angenehmen zu sehen, wie eben diese fröhlichen Fiestas immer weiter dem Gruppenzwang eine Basis geben, dass auf den Festen unter den Jugendlichen ordentlich gesoffen werden muss. - Einen Ausweg daraus haben wir noch nicht gefunden, und sicherlich wäre es doch auch die Sache der Eltern, dort einzugreifen. - Ich weiß auch, dass kein Jugendlicher es mag, wenn er auf der gleichen Fiesta ist wie seine Eltern, aber ich fände es schon sehr gut, wenn die Eltern zumindest in der Nähe ihrer Brut wären, und ab und zu, ganz aus Versehen natürlich, mal vorbeischauen, ob sich da nicht etwas zusammenbraut. - Hinzugehen und zu behaupten, die Polizei oder die Schule oder die Gemeinde mache da nicht ihre Hausaufgaben, das ist sicherlich der falsche, wie auch viel zu einfache Einwand. - Was man nun gemacht hat ist, dass man die Fiesta vom Samstagabend auf den Sonntagmittag verlegt hat und dabei hofft, dass sich eben die Leute nicht allzu sehr die Kante geben, weil man ja am Montag wieder in die Schule muss, oder auf die Arbeit. - Das hat auch ziemlich Kritik gegeben, denn die "Machanga" war immer an einem Samstag, eben gerade, weil man am Sonntag ausschlafen konnte, aber da ist uns einiges entglitten in den vergangenen Jahren und hier will ich mal die Krise nicht als zuständig erklären, dass immer mehr ganz junge Menschen auf unseren Fiestas sich bis zur Besinnungslosigkeit die Kante geben, ist ein gesellschaftliches Phänomen und muss erzieherisch angegangen werden. - Böse Zungen meinen nun, dann sind die Kids halt schon um 15:00 besoffen, wenn es Mittags losgeht, aber vielleicht kommen ja dann die Eltern bereits abends, die Jugendlichen aus dem Krankenhaus abholen… Wo ist denn nun das "Cruz de Las Canales" - Ganz einfach, Sie fahren die Hauptstraße aus El Paso Richtung Tunnel, und biegen dann am Besucherzentrum des Nationalparks in Richtung Cumbrecita ab. - An der nächsten Kreuzung fahren Sie links, dann ist es nicht mehr weit dorthin, und Sie müssen Ihr Auto wohl eh bereits dort abstellen. - Morgen am Sonntag um 12:00 Uhr geht das los und dann ab etwa 15:00 erreicht die Pepa die Ortsmitte und dort sorgen dann zwei Orchester dafür, dass ordentlich getanzt werden kann. - Wir machen das immer so. - Wir stellen unser Auto in El Paso ab und lassen uns dann mit dem Taxi hoch fahren, das kostet nur ein paar Euro, und dann kann man bequem mit den anderen wieder herunterlaufen, und hat dann sein Auto zur Hand.

Fulanito de tal dice hoy: A palabras necias, oidos sordos

Den törichten Wörtern, stummes Gehör - Wenn Rösler spricht, dann soll man auf taub schalten, so etwa könnte man das übersetzen.





Samstag 04.05.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 47 % - Luftdruck 1017 hPa

Tijarafe mit Vorbildfunktion
Zuschüsse für Sterilisierungen von Hunden

Die Krise lässt keinen Bereich unberührt, niemand kann sich hier vor den Folgen ducken und auch im Bereich Tierschutz löst die Krise unangenehme Folgen aus. - Die Leute haben weniger Geld in der Tasche, alles scheint dann wichtiger als die eigenen Hunde zu sterilisieren und dann kommt mehr Nachwuchs, das Futter ist auch teuer und so werden die Hunde dann vermehrt ausgesetzt. - Das war immer schon so, aber aus Tijarafe meldet man nun einen drastischen Anstieg der verwilderten Tiere und versucht nun aktiv dagegen anzugehen. - Die Ursachenkette hat man erkannt, also greift man hier ein und bezahlt seitens der Gemeinde einen dreißigprozentigen Zuschuss für Sterilisationen von Hunden und hofft auf diese Art und Weise das Problem nicht noch größer werden zu lassen, denn was mit den vielen verwilderten Hunden geschehen soll, das bleibt weiterhin offen und wird wohl den Gesetzen der Natur überlassen bleiben. - Die Veterinärklinik gibt der Gemeinden einen Rabatt, so kann man sich diese Aktion dann doch leisten in der Gemeinde und so macht sich Tijarafe zum Vorbild für andere Gemeinden. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser und noch Geld in den Stadtsäckeln schwamm, da gab es solche Aktionen auch schon in anderen Gemeinden und man bezahlte bis hin zu 50 Prozent der Tierarztkosten. - Die Aktion gilt allerdings, und verständlicherweise nur für Einwohner der Gemeinde Tijarafe und auch nur für Hunde, welche sich mit der Sterilisation auch registrieren lassen und mit einem Erkennungschip versehen. - Den haben viele Hundebesitzer ja bereits ihren Tieren verpasst, aber eben viele auch noch nicht, und das wäre eben so wichtig, damit man Kontrolle über den Bestand an Hunden erreicht. - Die Eigentümer der Tiere müssen nun aber die 70 Prozent der Kosten selbst tragen, und ich weiß nicht, ob das nicht immer noch abschreckt zum Tierarzt zu gehen, aber immerhin, irgendwie muss man es doch versuchen, da etwas zu ändern. - Gleichzeitig mahnt die Gemeinde Tijarafe aber auch noch das Cabildo Insular an, doch endlich etwas in Sachen Tierheim oder einfach Auffangstation für Hunde zu unternehmen, denn seit vielen Jahren fordert man das doch und der letzte Inselpräsident, José Luis Perestelo, hatte das sogar noch versprochen, bevor er sich auf gemacht nach Madrid, um dort im Abgeordnetenhaus als überzähliger Exot für die Coalición Canaria zu sitzen. - Eigentlich sind Haustiere und auch die verwilderten Hunde Angelegenheit der Gemeinden, aber es ist unsinnig von denen zu verlangen, dass alle 14 Gemeinden hier auf der Insel ein Tierheim unterhalten, sondern es wäre sinnvoller, man würde eines, oder zwei inseleigene Anlagen betreiben, welche die Gemeinden zusammen mit der Inselregierung finanzieren. - Da könnte man sicher auch mit großer finanzieller oder professioneller Unterstützung aus der Privatbevölkerung rechnen, denn einzig auf privater Ebene werden ja im Moment auf der Insel einige Tierheim ähnliche Einrichtungen betrieben. - Die neue Inselpräsidentin hat sich noch überhaupt nicht in dieser Richtung geäußert, das hat wohl überhaupt keine Priorität und die Gemeinden, die wagen es gar nicht darüber auch nur nachzudenken, solch eine Station zu errichten, sonst hätten die um Nu die ganzen überzähligen Hunde der gesamten Insel auf der Backe. - So ruft die Gemeinde Tijarafe sehr richtig die anderen Gemeinden auf, doch zusammen mit ihnen mehr Druck in dieser Angelegenheit auf das Cabildo Insular zu machen, Krise hin oder her, da gibt es bei uns en Problem, ein durchaus sichtbares, und das muss angegangen werden.



Freitag 03.05.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 33 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 17,6 Grad - niedrigste Temperatur 12,9 Grad

Es ist verboten, von der Sache zu sprechen
Kreativer Nichtumgang mit der Krise

Seid letzten Mittwoch spricht hier auch keiner mehr von Fußball, es werden lediglich Karikaturen auf dem Smartphones ausgetauscht, meist mit weinerlichen Messis und Ronaldos, man hilft sich mit Humor über die fußballerische Krise hinweg, denn über diese Spiele zu philosophieren, das gelingt nun wirklich keinem Anhänger von Madrid und noch weniger denen von Barca. - Vorbei also die Zeiten, als man sich mit dem Fußball über die wirtschaftliche Krise in unserem Land erheben konnte, jetzt sind wir wieder alleingelassen mit Risikoaufschlag, Staatsdefizit und einer Arbeitslosigkeit, die an Zeiten erinnert, an welche wir uns eigentlich nicht wirklich erinnern wollen. - Sparen und gleichzeitiges Wirtschaftswachstum schaffen, das scheint sich wohl auszuschließen und auch hat man eben das System nicht so weit verändern können, dass man einen Status Quo halten kann, und dabei auf Wachstum verzichten. - Die Situation ist äußerst vertrackt und wir sind ja alle "Spezialisten" und reden uns die Köpfe heiß und den Mund fusselig und kommen dann immer wieder zu dem letzten Schluss, dass das alles ein riesiger Bankraub ist, wobei die Bank raubt, nicht beraubt wird, und die Politik willfährige Helfer des Ganzen sind und uns zusätzlich auch noch beklauen. - Die Justiz sieht zu, kann wohl nicht eingreifen und so kommt das dann, dass man einen ehemaligen Schatzmeister der Partido Popular mit Schwarzgeldkonten erwischt, sogar noch seine Aufzeichnungen, an wen wie viel Geld gegangen ist, und da sind alle großen Namen der Partei drin und obwohl die Graphologen der Kriminalpolizei ganz klar sagen, dass sei die Handschrift des Schatzmeisters kann nichts unternommen werden, weil man nur die Kopien hätte. - Das stößt es Fulanito de tal (Otto Normalverbraucher) gewaltig auf, dass er mehr Steuern und Abgaben zahlen muss, wohlmöglich gar keine Arbeit mehr hat, aber in der mittleren bis hohen politischen Ebene das Geld lustig hin und her fließt, ein Skandal nach dem anderen auftaucht, aber die Justiz wohl machtlos ist. - Auch das Königshaus ist nun nicht mehr ohne Betrugsfall und es spricht sehr für die Disziplin hier im Lande, dass es noch keine größeren Aufstände gegeben hat. - Gut, hier bei uns auf der kleinen Insel neigen wir ja sowieso nicht dazu, wir müssen ja auch immer wieder zugeben, dass bei uns das weniger haben nicht im Elend endet, man lebt in so genannten schlechten Zeiten auf dem Land immer besser, als in der Stadt. - Wann die Stimmung nun bloß nicht so schlecht wäre, dann könnte man noch vieles deutlich einfacher gestalten, aber die Leute hier und auch im ganzen Land, die hat man zu lange und zu auffällig betrogen und bestohlen, als dass da nun irgendwoher noch Mut und Willenskraft vorhanden wäre, die Dinge jetzt wieder bei den Hörnern zu packen und mit doppelter Anstrengung voran zu gehen. - Die Presse bringt uns natürlich da auch nicht weiter, und wir selbst neigen eben auch oft dazu, nur noch das Negative zu sehen und uns somit in einen unangenehmen Strudel immer weiter nach unten ziehen lassen. - Wenn ich mit meinem Lieblingswirt über die "Sache" rede, dann haben wir beide nach 10 Minuten schlechte Laune und eigentlich bin ich doch bloß vorbeigekommen, um meinen abendlichen und notwendigen Spaziergang mit einem Schoppen Tamanca zu krönen. - In Puerto Naos hat nun eine Kneipe daraus gelernt, dort ist es nun verboten, von "der Sache" zu reden, die Politik und die Krise muss draußen bleiben. - Wie weit das eingehalten wird, das weiß ich nicht, mein Spaziergang geht nicht bis Puerto Naos, aber es ist wirklich so, neben der Tür in die Kneipe ist ein Schild angebracht worden: Esta prohibido hablar de la cosa und ich habe mir sagen lassen, dass diese Etablissement nicht das einzige in Spanien ist, welche fordert: Die Krise muss draußen bleiben.

Fulanito de tal dice hoy: A otro perro con este hueso

Zu einem anderen Hund, mit diesem Knochen - Sag´ ich immer am Telefon, wenn Vodafone erneut anruft und mich wieder als Kunden haben will, denn mit diesem Satz will man jemand anderen davon abbringen, einem etwas anzudrehen. - Die Zeugen Jehovas kennen diesen Satz auch sehr gut…



Freitag 03.05.2013 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 40 % - Luftdruck 1017 hPa

Radio Murion bleibt auf Sendung - vorerst
Legal, illegal, alegal, scheißegal

Das Wort "alegal" kennt man in der deutschen Sprache nicht, man muss es vielleicht kurz erklären. - Legal und illegal sind bekannt, und wenn es keinen rechtlichen Rahmen gibt, der eine Tätigkeit oder einen Zustand beschreibt, dann ist das alegal. - Außerhalb des Gesetzes, aber eben nicht gegen das Gesetz, so basteln wir uns hier oft Möglichkeiten hin, immer ein bisschen in Grauzonen oder Nischen, bis dann irgendwann ein Dekret oder ein Gesetz die Situation aufklärt. - Vor ein paar Tagen gelangte an die Öffentlichkeit, dass seitens des Gobierno de Canarias, genauer gesagt vom Viceconsejero de Comunicación y Medios de Comunicación die Aufforderung an den Radiosender "El Murion" gegangen ist, dass man den Sendebetrieb einzustellen habe, da man nicht über den erforderlichen Eintrag ins Register für Rundfunkanstalten verfügt. - Es ist wohl in der Tat so, dass der große, überwiegende Teil der der Radiosender auf den Kanaren nicht registriert ist in dem Sinne nach dem Gesetz "7/2010" aber da Radio Murion bereits vor diesem Datum auf Sendung war erklärt man standhaft, dieses Gesetz könne auf sie nicht zutreffen. - Es gab wohl eine Ausschreibung kanarenweit, in welcher sich die Radiosender ihre Frequenzen sichern sollten und den Eintrag ins Register erlangen konnten, aber diese Ausschreibung wurde durch ein Gericht gestoppt, so dass man überhaupt keine Möglichkeit hatte, einen komplett legalen Sendebetrieb zu ermöglichen. - Zunächst hieß es, es sei wegen der hohen Gebühren nicht erfolgt, aber das ist nun nicht mehr das Thema, sondern eben ab wann das Gesetz greift und wer vorher bereits auf Sendung war eben keine Möglichkeit erhalten hat, sich aus der Gesetzlosigkeit zu befreien. - Ich kann das juristisch natürlich überhaupt nicht einschätzen, aber die allermeisten Beobachter der Situation sehen in dem Sendeverbot zunächst einen Versuch, dieses laute und für viele sicherlich unangenehme Radio verbieten zu wollen. - In der Tat sind da zwei Programme, "El Soplete" morgens und "La Caldera" abends immer ganz knapp davor rüpelhafte Stammtischparolen zu verteilen, auf der anderen Seite haben diese Programme für ein hier auf der Insel bislang noch nicht erlebtes Echo gesorgt und für eine Transparenz in vielen Dingen, die eben nicht allen Recht ist. - Es werden Vorgänge an die Öffentlichkeit gebracht, die eigentlich sonst immer nur hinter vorgehaltener Hand ausgesprochen werden und da auch anonyme Nachrichten von Zuhörern verlesen werden, ist eine wirkliche Kontrolle der dort im Programm diskutierten Dinge wirklich nicht mehr möglich. - Zwar betonen die Moderatoren, übrigens unbezahlte Rentner, welche das Programm freiwillig bestreiten, immer wieder, dass sie nur die Überbringer dieser Nachrichten seien und man das nicht überprüft hätte, aber ausgesprochen bleibt es eben und damit übt das auch Wirkung aus. - Besonders der Kampf zwischen dem Eigentümer des Radiosenders, César Gil, der groß in Puerto de Tazacorte touristisch investieren wollte, und der ehemaligen Rathausbesatzung fällt wohl "ins Ohr", denn der nutzt jede mögliche Gelegenheit aus, sich über die früheren Zustände in Tazacorte zu beschweren und nimmt dabei überhaupt kein Blatt vor den Mund und nennt Ross wie Reiter beim Namen und bringt auch konkrete Zahlen ins Spiel. - Ob das alles wirklich so war, auch das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, aber das tut jeden Tag aufs Neue wieder einer Gruppe an Personen furchtbar weh, und man kann den Verdacht einfach nicht loswerden, dass die gleiche Interessengruppe um die Partei UB/Coalición Canaria mit diesem Verbot versucht, sich diese lästige Stimme vom Hals zu schaffen. - Wer da Recht hat, oder Recht bekommt, das werden wir verfolgen können und auch wenn Radio Murion nicht wirklich von Professionalität strotzt, so hat dieses kleine Dampfradio hier auf der Insel bereits einiges verändert, auch wenn bestimmte Gruppen das eben nicht als Fortschritt ansehen, weil die Dinge sich nicht in ihre Richtung verändern. - Radio Murion, im Aridanetal FM 91,0 oder www.radiomurion.com



Donnerstag 02.05.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 17,6 Grad - niedrigste Temperatur 13,8 Grad

Der Eine trage des Anderen Arbeit
Aufgegebene Weinfelder sollen wieder kultiviert werden

Meist im Norden der Insel und meist auch an nicht ganz einfach zu erreichenden Stellen, aber generell überall auf der Insel finden wir nicht mehr in Produktion befindliche Weinfelder. - Die Gründe, warum die nicht mehr gepflegt werden können variieren, meist liegt aber der Fall vor, dass aus Altersgründen die Reben nicht mehr gepflegt werden können und jüngere Nachfolger in der Familie nicht zu finden sind, weil die was Besseres vorhaben, oder keine Lust oder keine Ahnung von der Materie haben. - Es gibt aber auch die Fälle, dass mehrere Erben sich nicht einig werden, was denn mit dem Acker zu geschehen habe, einer will verkaufen, der andere nicht, und schon liegt das Weinfeld brach. - Wichtig zu wissen, warum denn dieses oder jenes Weinfeld nicht mehr bearbeitet wird wäre es ja auch nur in dem Fall, dass es sich nicht lohnt, dort die Bedingungen nicht optimal sind und ein Betrieb einfach keine wirtschaftliche Grundlage mehr bietet. - Die Idee, welche der Verband der Qualitätsweine La Palma nun hat ist einfach, jeder der eine, oder auch mehrere Parzellen mit Wein besitzt, aber die aus welchen Gründen auch immer nicht mehr pflegt, der meldet sich beim Consejo Regulador de Denominación de Origen Vinos de La Palma und dieser Verband vermittelt dann andere Weinbauern, welche an der Übernahme weiterer Flächen interessiert sind. - Das Ganze kann man natürlich auch ohne den Verband machen, allerdings scheuen manche auf privater Ebene davor zurück, weil man sich eben nicht ganz sicher sein kann, dass der andere sein Wort hält. - Dagegen will eben der Verband angehen und Rechtssicherheit bieten, die Verträge ausarbeiten und auch eine Schiedsstelle einrichten, für den Fall, dass es zu Streitigkeiten kommt. - Ziel ist es auf jeden Fall, dass man diese verlassenen Parzellen wieder in Produktion bringen will, nicht nur, damit man noch mehr Wein hat, sondern auch, damit der Landschaftspflege genüge getan wird und auch zum vorsorglichen Brandschutz, denn wenn die Weinfelder gepflegt sind, dann gibt es dort kein Unkraut, mit dem sich ein Feuer weiter ernähren könnte. - Zu den Verträgen zwischen Interessent und Eigentümer heißt es auch, mindestens fünf Jahre Laufzeit werden angestrebt, besser wären zehn, der Pächter muss ja auch die Möglichkeit haben, seine anfängliche Mehrarbeit für die erneute Urbarmachung auszugleichen. - Die Idee ist sicher gut, wir haben ja auch bereits in anderen landwirtschaftlichen Sektoren solche Vermittlungen laufen, allerdings nicht überall erfolgreich. - In Mazo muss das ganz gut laufen, da vermittelt die Gemeinde und stellt eben wohl auch einen Schlichter, wenn es zu Problemen kommt, aber aus anderen Gemeinden habe ich gehört, dass das eine ganz zähe Geschichte ist. - Nun wird man abwarten müssen, wie viele Parzellen mit Weintrauben man so wieder in Produktion bekommt, und manche der Parzellen liegen so weit abgelegen, dass man da ganz spitz rechnen muss, um noch auf seine Kosten zu kommen.

Fulanito de tal dice hoy: Andarse por las ramas

Auf dem Zweigen gehen - Um den heißen Brei herumreden



Donnerstag 02.05.2013 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1018 hPa

Kreuzbrücke
Ostseite und Westseite ohne Gleichschritt

Die Kreuzfeste feiert man zwar auf beiden Seiten der Insel, allerdings in völlig unterschiedlicher Intensität. - Morgen am 3. Mai ist in den Gemeinden Santa Cruz und den Breñas Feiertag, bei Mazo bin ich mir nicht sicher, aber hier auf der Westseite ist kein Feiertag. - Da haben die Gemeinden einige Freiheit sich die Feiertage einzuteilen, nur eben die nationalen Feiertage nicht, die sind überall gleich gehalten. - Dennoch basteln sich viele in diesen Tagen eine große Brücke, die Kreuzbrücke, wie das dann heißt. - Auch bei uns hat die zugeschlagen, die Schule unserer jüngeren Tochter hat sich zwei Karnevalstage aufgespart, und macht nun auf Kreuzbrücke, was uns einen kleinen Ausschlafurlaub beschert. - Santa Cruz wird morgen 520 Jahre alt, und da gibt es natürlich neben den "normalen" Feierlichkeiten zu Ehren des Heiligen Kreuzes noch eine ganze Reihe an Rahmenveranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen, die man HIER aufgereiht findet. Ein großer Tag für unsere Hauptstadt und auch sind die Kreuzfeste hier immer so ein bisschen der Einstieg in den Sommer. - Eine Woche später findet dann bereits die "Machanga" in El Paso statt, das erste große Fest des Sommers, von dem keiner so wirklich weiß, welchen Ursprung dieses Fest eigentlich hat, (ohne Frage Südamerikanisch) aber da wir keine Historie für Festivitäten brauchen, sondern die nehmen, wie sie kommen. - Das Wetter spricht noch so ein bisschen gegen Sommeranfang, frischer Passat mit reichlich Bewölkung bläst uns noch entgegen, aber das ist ja "unser Wetter", also sollten wir uns nicht beklagen. - Allerdings sprechen die Voraussagen für die kommenden Tage einen deutlichen Anstieg der Temperaturen und dann wollen wir die Kreuzfeste gerne als Start in den Sommer willkommen heißen. - Auch wenn mir persönlich die Böller ziemlich auf den Geist gehen, als Ankündigung für den Sommer lassen wir uns das dann doch gefallen. - Ich bin ja bloß froh, dass es gestern Abend keine Böllerschüsse gegeben hat, denn wenn es nachts knallt, dann ist das eigentlich immer wenn Real Madrid oder der FC Barcelona irgendwas gewonnen haben. - Dieses Sommermärchen ist ja wohl bereits gegessen, ein anderer FC spielt sich in den absoluten Vordergrund, und für uns Bayern hat ja der Sommer eigentlich schon gestern Abend angefangen…



Mittwoch 01.05.2013 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 32 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 18,3 Grad - niedrigste Temperatur 14,2 Grad

Kurzgeschichten
No Inglisch blise, Käse spricht Deutsch und 500 Kurzzeitparkplätze für Los Llanos

Erst gestern durften wir "ADER La Palma" (Asociación para el Desarrollo Rural de la Isla de La Palma) lobend erwähnen und heute erfahren wir, dass eine andere Maßnahmen dieses Verbandes ein auffällig negatives und unverständliches Ende findet. - Man hatte bereits vor einer Weile beschlossen, Basis-Englischkurse anzubieten, welche besonders für die Besitzer und Mitarbeiter der Geschäfte der Hauptstadt, aber auch anderen Regionen der Insel gestaltet werden. - So wollte man das Gewerbe fitter machen, besonders für das Kreuzfahrtpublikum in der Hauptstadt und eben für den Tourismus allgemein auf der ganzen Insel. - Umsonst sind diese Kurse und so verwundert es über alles, dass man nun erneut den Kurs absagen muss, weil sich lediglich zwei Bewerber gemeldet hatten. - Vor einem halben Jahr war genau das Gleiche geschehen, es scheint kein Interesse daran zu geben, sich in einer anderen Sprache nützlich zu machen. - Ich kann das nicht wirklich nachvollziehen, vielleicht sind die Zeiten des Kurses schlecht gewählt, oder aber die Angestellten bekommen dafür keine Arbeitszeit berechnet, sondern müssen das nach ihrem Feierabend auf eigene Kappe nehmen, oder aber es können bereits alle Angestellten der Läden dort in Santa Cruz Englisch… Dabei ist die offizielle Sprachenschule, sowohl die in Los Llanos, wie auch die in Santa Cruz voll belegt, vielleicht müssen die Dinge etwas kosten damit man das ernst nimmt. - Mich enttäuscht diese Nachricht ein bisschen, denn wer hier eine Fremdsprache spricht, der hat Arbeit und wer deren zwei spricht, ist bereits ein karrieregeiler Typ.

Und nun spricht unser Käste Deutsch, besser gesagt die Webseite des Consejo Regulador de la Denominación de Orígen Queso Palmero, dem Verband, welcher sich um die Qualität und die Reinhaltung des palmerischen Ziegenkäses kümmert. - Nicht jede Käserei hier auf La Palma arbeitet mit diesem Verband, denn die sind sehr streng und lassen nur Betriebe mit ihrem Siegel arbeiten, welche ausschließlich Milch der Ziegenrasse "Palmera" verwenden. - Das hat für ziemliche Polemik gesorgt, da man etwa die Hälfte aller Ziegenbauern damit abhält, auch diesem Verband beizutreten. - Von Rassengesetzen hat man da gesprochen und auch davon, dass man hier Teile der Landwirtschaft ausgrenzt. - Jetzt hat man die Webseite dieses Verbandes auch in die Deutsche Sprache übersetzt, zumindest die Startseite. - Wenn man sich dann weiterklickt, dann schlägt der Google-Übersetzer zu, mit denen uns allen bekannten Folgen. Ein kleines Beispiel: Verschiedene genetische Untersuchungen lokalisieren den Ursprung der Rasse Ziege prehispanic Palme bei Tieren. Die letzten Exemplare dieser Kabine wurde in den wilden 50 Jahre ausgestorben vor, gerade in La Palma. - Ich wusste nicht, dass Ziegen Tiere sind und klar, dass die aussterben, wenn man die zur Kabine macht… Mit den Sprachen haben wir es hier nicht so, aber wer besser Deutsch spricht als Google, der kommt hier gut weiter.

Parkplätze, Parkplätze und immer wieder Parkplätze. - Kaum etwas scheint wichtiger zu sein bei uns auf der Insel, aus Santa Cruz und Los Llanos kommen kaum noch andere Meldungen. So schlecht kann es uns also noch nicht gehen und früher, als alles anders war und nur manches besser, da sagte man über Los Llanos auch, die Tendenz zum Drittwagen geht um. - Es gibt aber kein Parkplatzproblem, sondern ein Problem mit dem ruhenden Verkehr, hat der Vizebürgermeister sehr richtig gesagt, wenn man die Autos dazu bringen würde auf den Parkplätzen zu rotieren, dann wäre das Problem gelöst und die Läden müssten sich nicht mehr beklagen, dass ihre Kunden keine Parkplätze finden würden. - Dazu schafft man Kurzparkzonen, bei uns blau markiert, und nun hat man den Einzelhandel aber auch interessierte Anwohner eingeladen, darüber zu diskutieren, wie man denn die Sache handhaben sollte. - Bürgerbeteiligung nennt man so etwas und jetzt haben wir auch erfahren, dass es 500 Stellplätze für Kurzparkzeiten geben soll, und dass die natürlich nicht umsonst sind. - Was man aber noch nicht weiß, wie lange die Parkzeiten sein werden, von wann bis wann man zahlen muss, wer das überwacht und was das kostet. - Und einen Clou verrät man uns auch bereits, es soll in der so modernen Stadt Los Llanos dann die Möglichkeit geben, per Handy über das Internet die Parkdauer zu verlängern, ohne dass man zum Auto laufen muss. - Ich dachte, das wären Kurzzeitparkplätze?

Fulanito de tal dice hoy: Andarse con chiquitas

Mit der Kleinen gehen - Hier steht "chiquitas" eher für Kleinigkeiten und nicht für kleine Mädchen. - Andar con chiquitas bezeichnet eine Art oder einen Menschen, der mit Kleinigkeiten, Vorwänden und Stolpersteinen zu legen Dinge schwerer macht, als sie sind. - Landläufig könnte man auch von einem Korinthenkacker sprechen.




Endlich ein Kondom, welches auch die Katholische Kirche unterstützt. - Ich muss dringend noch mal mit meiner Tochter sprechen...




Mittwoch 01.05.2013 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 26 % - Luftdruck 1016 hPa

Meinungsfreiheit im Rahmen der Macht
Radio Murion soll schließen

Con todo el debido respeto - Mit allem gebührenden Respekt, so fangen meist die schlimmsten Beschimpfungen an, ein ähnlicher Begleiter vernichtender Sätze wie, nichts für ungut. - Fällt dieser Satz in Radio Murion, dann drehen die allermeisten Zuhörer lauter, manche fahren sogar mit dem Auto rechts ran, um die folgenden Sätze besser hören zu können. - Besonders das vormittägliche Programm "El Soplete" (das Gebläse) das hört jeder hier auf der Insel, der mit Radio irgendwie noch verbandelt ist, und hat auch Leute wieder zum Radio gebracht, welche dieses bereits in die Besenkammer geräumt haben. - Mich eingeschlossen, ich höre erst wieder seit dem Tomás und Emilio diese Sendung moderieren, übrigens früher noch bei Radio Sol, welches mein Freund Carlos geleitet hat, die aber dann zu Radio Murion gewechselt sind, aus welchen Gründen auch immer, brauchen wir hier und heute nicht wirklich zu durchleuchten. - Radio Murion gehört dem, muss man sagen Ex-Investor in Puerto de Tazacorte, César Gil, der vor vielen Jahren noch äußerst freundschaftlich mit der Rathausbesatzung der Küstengemeinde zusammengearbeitet hatte, dann allerdings nach Strich und Faden mit falschen Auskünften und leeren Versprechungen hängen gelassen wurde, und keines seiner ehrgeizigen Projekte konnte dadurch verwirklicht werden. - Er strebt eine hohe Millionenklage gegen das Rathaus von Tazacorte an, und lässt natürlich auch in seinem Radio ganz öffentlich kein einziges gutes Haar am ehemaligen Gemeinderat und seinen Helfern, wie dem Stab der Techniker und Architekten, welche der alten Rathausbesatzung der Unión Bagañete/Coalición Canaria zugearbeitet haben. - Das hat sicherlich auch was mit Rache zu tun, keine Frage, allerdings hat der Mann auch wirklich sehr viel Geld verloren, in dem er jahrelang versucht hat, touristische Projekte in Tazacorte zu verwirklichen. - Wie reagiert nun die Politik oder Machtstrukturen auf eine solche Provokation? - Richtig, man versucht diese zum Schweigen zu bringen, anstatt mit Gegenargumenten oder Transparenz zu argumentieren, und weil wir hier nicht in Haudraufistan leben, macht man das nicht mit dem Knüppel, sondern sophistischer, und sogar mit Hilfe des Gesetzes. - So hat auch die Partido Popular den obersten Untersuchungsrichter Baltasar Garzón hier in Spanien zu Fall gebracht, der einzige, welcher auch heute in der Lage gewesen wäre, die Korruption und den Machtmissbrauch anzuklagen, den hat man sich in einem spitzfindigen Komplott so zurecht gelegt, dass er in Zwischenzeit vom Amt suspendiert wurde. - In dem Fall hat die Politik die Justiz korrumpiert, ein beachtlicher wie erschreckender Vorgang, dessen Auswirkungen wir jederzeit hier in Spanien zu spüren bekommen. - Natürlich läuft die Geschichte um Radio Murion nicht auf dieser Ebene, aber nach dem gleichen Schema ab. Eine politische Gruppierung nutzt juristische Unsicherheiten oder fehlende Reglungen dazu, sich unbeliebte Gegner vom Hals zu schaffen. - Radio Murion ist kein komplett legalisierter Radiosender, so wie die allermeisten hier auf den Kanaren, da er es nicht schafft, die enorm hohen Gebühren zu bezahlen, welche man für den ordentlichen Eintrag in das Register der kanarischen Rundfunkanstalten braucht. - Ich glaube, die hier auf La Palma arbeitenden Radiosender sind allesamt nicht in diesem Register, weil man mit Radio einfach kein Geld mehr verdienen kann. - Die Propagandasender der Coalición Canaria allerdings, die sind in diesem Register und damit unantastbar, und immer wenn ein anderer Kanal Ärger macht, dann sticht man mit dieser Karte und Radio Murion erhielt die Meldung am 23. April, dass man den Stecker ziehen muss, hat dies aber noch nicht gemacht. - Heute ist Feiertag, da läuft das "Skandalprogramm El Soplete" sowieso nicht, aber Radio Murion ist weiter auf Sendung und das finde ich gut. - Wie es weitergeht, das werden wir sehen und immer wieder fällt einem der Spruch ein, Cuando se remueve la mierda, huele peor - Wenn man in der Scheiße rührt, dann stinkt das immer mehr. - Noch wird kräftig gerührt auf FM 91.0 und auch unter www.radiomurion.com/ .




Familie Ellen & Simon Märkle

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