Sonntag 31.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1026 hPa Höchsttemperatur heute 23,3 Grad - niedrigste Temperatur 14,9 Grad
Her mit den kleinen Skandinavierinnen
Schweden und Dänemark im Focus touristischer Träume
Im Tourismus auf La Palma läuft es seit dem vergangenen Jahr besser, hauptsächlich weil es wieder deutlich mehr Flugverbindungen aus Deutschland auf die Grüne Insel gibt. Darauf will man sich aber nicht ausruhen, immer hat man bereits versucht, neue Destinationen für La Palma zu suchen und geht das nun erneut an, zielgerichtet auf Schweden und Dänemark. - Das Gobierno de Canarias hat über den eigenen Werbepartner Promotur nun vier wöchentliche neue Strecken freigegeben, und zwar aus Göteborg, Stockholm, Kopenhagen und Billund. - Bis zum 15. Februar haben interessierte Fluglinien noch Zeit sich zu bewerben und wir könne nur hoffen, dass es Bewerber dafür gibt. - Aus Stockholm hatten wir ja bereits eine Verbindung, ich glaube es war der Winter vor zwei Jahren, aber die wurde mangels Auslastung wieder eingestellt. - Aber die Dinge haben sich ja verändert, die Kanaren und auch La Palma sind als politisch und wirtschaftlich sichere Reiseziele deutlich im Aufwind, und so hofft man, den erneuten Versuch auch aus Skandinavien Menschen auf die Insel zu holen, dieses Mal erfolgreicher angehen kann. - Vielleicht sind vier wöchentliche Verbindungen gleich ein bisschen viel, aber man wird es versuchen und möchte dann in der kommenden Winterperiode auch Bleichgesichter aus dem Norden Europas bei uns haben. Die Flugverbindungen sind die eine Geschichte, dann muss man eben auch noch wissen, welche Reiseveranstalter diese Linien bedienen wollen und ob man auf Billig und All-inklusive gehen will, oder vielleicht eher Aktiv-Urlaub auch für jüngeres Publikum anbieten will.
Von allem ein bisschen, so gierig sind wir nach wie vor, verständlich bei der immer noch schlechteren Auslastung unseres Hotelsektors gegenüber den anderen Inseln, allerdings ist diese Methode langfristig schwer zu halten und dient nicht dazu, La Palma eine Corporate Identity mit Alleinstellungsmerkmalen gegenüber den anderen Kanareninseln zu verschaffen. - Vielleicht erhoffe ich da auch zu viel, die Erwartungshaltung an touristische Planung und Machbarkeiten sind äußerst kurzfristig gesetzt, niemand aus dem Sektor lässt sich mit Hoffnungen und Plänen für die kommenden zehn Jahre berauschen, die Betten müssen jetzt und schnell belegt werden, alles andere ist reine Träumerei. - Leider, aber der Elfenbeinturm ernährt seine Kinder nicht, und so trägt man weiterhin das Motto: "La Palma lo tiene todo", La Palma hat alles, vor sich her, eine falsche wie ebenso gleichmacherische Phrase, welche eigentlich genau das Gegenteil unserer Identität beschreibt. - Aber das ist keine Kritik an den momentan Verantwortlichen, die stehen unter gehörigem Druck des touristischen Sektors, welcher angesichts der wenig erfreulichen Aussichten in Sachen Bananen, immer mehr Gewicht in der Inselvolkswirtschaft gewinnt. Daher auch der Versuch, oder sollten wir noch sagen Wunsch, der Inselregierung nach weiteren Standbeinen der Wirtschaft, so wie das Lieblingsthema unserer Inselpräsidenten, die Hochtechnologie mit Forschung und Lehrbereichen, irgendwie zukünftig dafür sorgen soll, dass diese Insel nicht wieder von einem Einkommenssektor alleine abhängig ist. - Dabei ist es ja gar keine Frage von heute oder morgen, die europäischen Bananen werden nicht so schnell verschwinden, wie wir das vor 15 Jahren noch gefürchtet haben, aber jeder weiß auch, dass langfristig diese hochsubventionierte Landwirtschaft keine Zukunft haben kann. - Und hier beißen sich eben die rein kurzfristigen Versuche im touristischen Sektor, auf jeden bimmelnden Zug aufzuspringen, mit den langfristigen Aussichten, und wir sollten eigentlich vorgewarnt sein, und uns nicht die Uniform des auch massentauglichen Tourismus überstreifen. - Allerdings befürchte ich, das bestimmen weder zögernde noch forsche Tourismusräte, sondern einfach die Weltwirtschaft und eben auch politische Geschehnisse, denn es muss uns immer klar sein, der heutige Tourismusboom auf den Kanaren ist nicht das Verdienst kluger Köpfe hier bei uns, sondern das Ergebnis der Betonköpfe im Maghreb und Nahen Osten. - Der Arabische Frühling ist der Kanarische Sommer, und wer sich dabei hier auf den Inseln Verdienstmedaillen anheftet, wegen der guten Werbearbeit, der gewinnt eine Städtereise nach Aleppo, vorsichtshalber erst mal nur Hinflug.
Hatten Sie das auch schon mal, eine Schreibblockade?
Sonntag 31.01.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1026 hPa
Gastbeitrag von Ulrika Tammenheimo
"In einer Ruine kann man nicht wohnen"
Roman von Ulrika Tammenheimo
Es ist eine Geschichte von Verwandlungen, vom Umdenken und Umpolen, vom Überwinden menschlicher Konflikte und vom Überleben inmitten einer Naturkatastrophe.
Kati ist die Hauptperson, die mit fünfzehn unwillig nach La Palma kommt, um wegen ihrer sozialen Probleme in ihrer Heimatstadt nun von einer Betreuerfamilie bzw. - Mutter aufgenommen zu werden. Sie wird zunächst in einer Ruine eines abgebrannten Hauses in Las Tricias wohnen und mithelfen, aus den Trümmern ein Zuhause zu schaffen.
Kati lernt schnell, dass leben und sich entwickeln vor allem auch sich verändern bedeutet und dass man neue Wege nur gehen kann, wenn man die alten verlässt.
Sie wird schließlich selbst zum Vorbild für andere. Mit Schwung, Kühnheit und Konsequenz bringt sie selbst kriminelle Jugendliche dazu, für sie und für die Finca zu arbeiten.
Im 2. Teil des Romans geschieht auf La Palma eine fatale Katastrophe von sogar weltweitem Ausmaß. Kati ist fast volljährig. Was wird nun aus ihr?
Mehr verrate ich lieber nicht, sonst wird es nicht mehr spannend für Sie!
Das Buch gibt es z.Zt. an folgenden Orten:
Las Tricias: Información turistica, Café Aloe Vera (Buracas)
Puntagorda: Información turistica, Tienda turqués, Papelería, Edición Alternativa
El Paso: La Sorpresa, Las Piedras
Samstag 30.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 1,5 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1026 hPa Höchsttemperatur heute 22,9 Grad - niedrigste Temperatur 15,0 Grad
Der Kochtopf läuft über
Ich mag ihn wirklich, den Passat
Es pfeift weiter kräftig bis weit hinab ins Aridanetal, nach vielen Wochen mit eher südlichen Strömungen hat uns der "Vater aller Winde" wieder fest im Griff. - Kleinvieh macht auch Mist, vielleicht hat es anderswo sogar richtig geregnet auf der Westseite, aber wir haben die ganze Nacht über gerade mal 1,5 Millimeter im Regenmesser auffangen können, mehr war einfach nicht. - Inzwischen treibt der Passat die Wolken nur noch die Cumbre Nueva hinab und lässt sich als Wind spüren, aber der gestern beschriebene Chirizo, also der Sprühregen, der hat sich auf die Abhänge der Cumbre zurück gezogen. - Immer, wenn der Passat wieder zurück kommt, dann weht er kräftig bis derart robust wie jetzt, und manchmal bleibt dieser scharfe Wind sogar wochenlang, was aber nicht die Regel darstellt. - Morgen und übermorgen noch, dann müsste der Wind nachlassen und ab Dienstag kann sogar schon wieder ein bisschen südliche Strömung kommen, dann lässt der Wind deutlich nach. - In Los Llanos hat man nun die Gala zur Wahl der Karnevalskönigin abgesagt und auf Montag verschoben, man hatte dort Angst, der böige Wind könnte die teuren Kleider und Arbeiten der Teilnehmerinnen von der Bühne fegen. - Nicht immer kommen diese Fallwinde als Kollateralsturm auch bis hinab nach Los Llanos, meist bleibt die "Brisa", wie man hier diese Winde verniedlicht, oberhalb El Pasos stecken. - Je mehr Kraft allerdings der Passat gewinnt, um so weiter hinab ins Tal gelangt, lässt der sich spüren und je nach Lage aus welchem Winkel der Passat die Fallwinde über die Cumbre Nueva steuert, kann der sogar in Puerto Naos für Chaos sorgen. - Sensationell dabei ist aber immer das Wolkenspiel des über die Cumbre Nueva fließenden Wolkenwasserfall, den man hier auch treffend "Cascada" nennt. - Der Kochtopf läuft über, hat ein uns befreundeter Familienvater das immer genannt und das Wort ist bei uns heute noch häufig in Betrieb, wenn wir den Weg von El Paso hinauf zum Tunnel nehmen und dabei auf diese Wolkenbänke zufahren.
Es ist aber nicht so sehr dieses beeindruckende Schauspiel, was mich den Passat mit Freuden erleben lässt, sondern eher das Wissen, dass ohne diesen Wind unsere Insel kein grünes Schmuckstück im Atlantik wäre, sondern ein vertrockneter Felsen auf dem Weg nach Afrika. - Vom Passat stammt mehr Wasser, als durch die Regenfälle aus Tiefdruckgebieten, welche sehr oft sogar mehr Schaden durch Erosion verursachen, als Nutzen durch die Niederschläge bringt. Einmal kühlen uns diese feuchten und oft frischen Wind auf eine Temperatur hinab, welche uns eigentlich als räumlichen Bruder zu der Sahara gar nicht zustehen würde. - Darüber hinaus trägt der Passat eben diese vielen kleinen Tropfen Regen mit sich, welche sich in den dichten Wäldern auf der Ostseite abregnen. - Dabei hat die Kanarische Kiefer auch den Trick entwickelt, mit besonders langen Nadelbüscheln den Passat zu melken. - Die feuchte Luft kondensiert an den Nadelbüscheln und der Baum lässt viel mehr Wasser so zu Boden fallen, als er selbst braucht. - Geht man bei Passatlage in den Wald, so regnet es unter den Kiefern, rechts und links davon aber nicht. - Anderswo stellt man sich zum Schutz vor Regen unter den Baum, bei Passat und der Kanarischen Kiefer ist das nicht ratsam. - Darüber hinaus gibt es ja auch noch die Geschichte vom Passat, der daran Schuld ist, dass man die Neue Welt entdeckt hat und überhaupt mit Segelschiffen über den Atlantik kam und auch wieder zurück! - Das große Nordatlantische Hoch, welches oft Azorenhoch genannt wird, treibt ja den Wind, den man auf Deutsch Passat nennt, am südlichen Rand von Ost nach West, also in die Neue Welt, und will man dann zurück segeln, dann muss man den nördlichen Rand des Hochs anpeilen, denn der Wind trägt dann zurück in die Alte Welt, nach Osten. - Darum heißt der Passat bei den ökonomisch orientierten Engländern auch "Trade Winds" und die christlich-melancholische Version in Spanien lautet "Vientos Alisios" also elysische Winde. - Ich bin mir aber ganz sicher, dass die Mitarbeiter der Shell-Tankstelle oberhalb El Pasos, oder die Wanderer, welche sich heute die Vulkantour angetan haben, einen komisch bis ärgerlich anblicken würden, wenn man ihnen diese Geschichte von den elysischen Winden erzählt. - Dennoch, man sollte immer daran denken, ohne diesen Wind wäre La Palma verloren und es mag trockene Jahre geben und feuchtere, der Passat hat bislang aber immer noch für ausreichend Wasser gesorgt.
Der Kochtopf läuft über...
Freitag 29.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 32 % - Luftdruck 1023 hPa Höchsttemperatur heute 21,8 Grad - niedrigste Temperatur 15,6 Grad
Chirizo und Chorizo
Bunte Kleinigkeiten
Es regnet, es regnet! - Nein, es regnet nicht, está chirizando, auf Deutsch müsste man sagen, es "chirisiert". - Gibt es natürlich nicht den Ausdruck in der Deutschen Sprache, man könnte es mit einem feinen Sprühregen wohl noch tragbar umschreiben. - Kräftiger Passat aus Ost, Nordost gehört dazu, welcher die feuchten Passatwolken wie durch eine Düse über die Cumbre Nueva drückt, welche nördlich von der Punta de Los Roques begrenzt wird und südlich vom Birigoyo und damit dem Anfang der Cumbre Vieja. - Je nach Wind schaffen es dann diese Passat-Wolken bis in die flache Zone des "Llano de las Cuevas" oder mit noch mehr Wind auch bis ins Tal hinein. - Das passierte heute Nachmittag, eine Wolke löste sich und nahm Fahrt auf in Richtung Las Manchas und den Süden der Insel. - Wir waren genau an der Grenze, kein messbarer Niederschlag, nur die Brille wurde besprenkelt, es reichte nicht mal aus um die Scheiben meines Autos sauber zu machen. - Im Süden ist vielleicht sogar messbarer Niederschlag gefallen, jedenfalls sah es dort viel dunkler aus. - Chririzo, so nennt man diesen feinen Regen hier und dieses Wort stammt aus dem Portugiesischen, so wie viele Worte rund ums Wetter, oder besonders aus der Landwirtschaft aus diesen Land auf der Iberischen Halbinsel stammen und damit auch wieder viel von der Besiedlungsgeschichte dieser Insel zeugen.
Das war der Chirizo, jetzt kommen wir zum Chorizo, aber in diesem Fall nicht zu der in tausendundeiner Variante der knackigen Paprikawürste, sondern wir meinen hier die ländliche Bezeichnung von Dieben und Strolchen. - Ich hatte ja vor ein paar Tagen allgemein über den Fall geschrieben, Gäste von uns wurden beklaut, aber mit dem glücklichen Ende, dass diese Leute heute bereits ihr Geld zurück bekommen haben. - Der Dieb wurde ja gefasst, noch bevor die Leute überhaupt wussten, dass man den Tresor mit einem Hammer erfolgreich bearbeitet hatte, alleine das ist schon bemerkenswert. - Anzeige bei der Polizei, die erfährt, dass die Leute montags bereits wieder abreisen, also versucht man denen ihr Geld noch schnell wieder auszuhändigen. - Das kann aber nur ein Richter machen und die haben das tatsächlich geschafft, das Pärchen hat nur drei Tage nach dem Einbruch bereits das gestohlene Geld wieder bekommen, und man darf sich wirklich fragen, ob das mit sichergestelltem Eigentum anderswo derart schnell möglich gewesen wäre. - War ein bisschen holperig, denn die Justiz ist solche Geschwindigkeiten ansonsten überhaupt nicht gewohnt, aber alle waren bemüht und zwischen Richter, Sekretär und Schreiberin bekam man das irgendwie hin. - Ich gebe zu, ein seltener Fall, allerdings ist der Chorizo auch schon wieder auf freiem Fuß, der hat einen festen Wohnsitz und darf nun auf seinen Prozess, oder sagen wir besser auf seine Prozesse warten, meist jahrelang, und was macht er währenddessen weiter?
Das Mandelblütenfest droht! - Jährlich in Puntagorda und weil man solche Feste ja schon eine ganze Weile vorher planen muss, kann das schon mal sein, dass die das Fest an einem Zeitpunkt feiern, wenn die Mandeln schon gar nicht mehr blühen. - Das haut dieses Jahr gut hin und man lässt sich nicht lumpen in Puntagorda, schließlich hat dieses Fest auch schon einen guten Ruf auch unter den internationalen Gästen und wird gerne angenommen. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da waren die Mandeln aus La Palma in ganz Europa beliebt, selbst das Nougat de Montelimar enthielt einen Anteil unserer kleinen runden Kerne, und viel Turrón auf dem Festland wurde damit hergestellt. - Aber unsere Mandeln sind eben klein und maschinell schwer zu verarbeiten und unaufhörlich wurden unsere Früchte durch billigere Importe sogar aus den USA ersetzt, welche diese beliebten flachen und hellen Mandeln anbieten, die sich eben auch hervorragend blanchieren lassen. - Aber unsere bringen mehr Öl mit und auch Geschmack, allerdings schaffen es unsere Mandeln nicht mehr auf internationale Märkte, was sicherlich auch mit dem Erzeugerpreis zu tun hat. - Lediglich in der Region Puntagorda selbst hat man wieder angefangen, die Mandeln zu ernten und zu verarbeiten, allerdings nicht annähernd in den Mengen, wie das noch vor hundert Jahren war. - In der zweiten Region auf La Palma mit den meisten Mandeln, das ist El Paso / Cumbre Nueva / Tacande, da sieht das immer noch spärlich aus mit blühenden Mandelbäumen, da es einfach zu trocken war in diesem Winter. - In Puntagorda hatte man mehr Wasser und das zeigt sich nun eindeutig. Das Programm für das Mandelblütenfest können Sie HIER nachlesen, ein Besuch dort im Nordwesten lohnt sich sicher und daneben auch einen Abstecher auf den Wochenendmarkt "Mercadillo" welcher wunderbare Köstlichkeiten aus der Region und Kunsthandwerk bietet.
Ein, für uns ungewöhnliches Wolkenbild, rechts die "abgespaltene" Wolke, welche hier "Chirizo" hinterließ, sowie in Las Manchas und im Süden vielleicht sogar mehr
Freitag 29.01.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1025 hPa
Gastbeitrag von Sylvia Catharina Hess
Mandelblütenfest aus Künstlersicht
Die Fiesta del Almendro in Puntagorda hat begonnen und strebt ihrem Höhepunkt am Sonntag entgegen. 2014 und 2015 habe ich beim Mandelblütenfest über 200 Fotos gemacht und Zeichnungen angefertigt. Mit meinem großen Acrylgemälde "Wenn die Mandeln blühen" habe ich dieser wunderbaren Fiesta und ihren lebensfrohen Besuchern ein Denkmal gesetzt. Das Bild kann im Rahmen meiner Ausstellung in der "Avenida 17" in Tazacorte (Ortsmitte neben der Pizzeria) noch bis zum 7. Februar besichtigt werden (täglich von 11-14 Uhr und von 18 bis 20 Uhr). Ich freue mich, Sie dort zu begrüßen!
Sylvia Catharina Hess, La Punta
www.art-hess.com
mail@art-hess.com
Donnerstag 28.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1024 hPa Höchsttemperatur heute 22,8 Grad - niedrigste Temperatur 15,8 Grad
Gefahr erkannt, halb gebannt
Helo estrancher
Zunächst aber noch ein paar Takte zum Wetter. - Der Calima, hier auf La Palma noch sehr milde im vergleich zu den anderen Inseln aufgetreten ist vorbei. - Jetzt kommt wieder ein paar Tage lang Passat mit feuchterer und frischerer Luft zu uns und im Norden und Nordosten der Insel kann auch ein bisschen Niederschlag fallen. - Es pfeift wieder kräftig die Cumbre Nueva herunter ins Tal, ich liebe den Passat. - Das dauert aber auch nur ein paar Tage, dann wird es erneut wärmer und auch die erste Februarwoche lässt keine Hoffnung auf kräftige Niederschläge in diesem Jahr. - Das Schema ist immer das gleiche, die Tiefs kommen wohl von West nach Ost über den Atlantik gerauscht, aber kurz bevor diese auch die Kanaren mit Wasser segnen könnten, verschwinden diese, meist mit Hilfe von kräftigen Hochs über unserer Breiten so weit in den Norden, dass die Kanaren wieder kein Wasser abbekommen. 2 Millimeter Niederschlag im Tal, im eigentlich zweitregenreichsten Monat des Jahres. - El Niño? Klimawandel? Atlantisches Drüsenfieber? Oder einfach nur schlecht gelaufen. - Wir werden sehen, ob der Februar da noch helfen kann, ansonsten müssen sich die Bananenbauern auf heftige Wasserpreise diesen Sommer einstellen.
Nun zum heutigen Thema, und das ist eigentlich eine gute Nachricht wert. - Eigentlich deshalb, weil ich eben dieser schreckliche Typ bin, der auch noch in der Nudelsuppe das einzige Reiskorn findet, denn man bietet wieder nur eine Teillösung für ein, eigentlich sehr wichtiges Problem an. - Es geht um die sprachliche Ausbildung unserer Schüler, und da habe ich zum wiederholten Male beanstandet, dass diese nicht nur auf den Kanaren, sondern auch auf dem Festland deutlich zu wünschen übrig lässt. - Dabei geht es nicht darum, dass man an den Schulen keine Fremdsprachen lehren würde, sondern vielmehr darum, dass man so gut wie keine Muttersprachler als Lehrer hat und als Beherrscher eine Weltsprache sich irgendwie der Irrtum eingeschleppt hat, dass man die spanische Betonung und Aussprache der Worte ungebügelt übersetzen kann. - Geht natürlich nicht, oder nur so weit, bis man versucht aus seinen Sprachkenntnissen auch Gewinn zu schlagen, sprich diese in der internationalen Berufswelt anbieten will. - Manchmal erinnert mich das ein bisschen an die Versuche, wenn Google etwas übersetzen will, aber das war jetzt schon fast ein bisschen böse. - Grammatikalisch und auch vom Wortschatz alles da, aber was nutzt das einem, wenn mich mein Gegenüber nicht versteht, da die Aussprache derart miserabel ist, dass keine flüssige Kommunikation möglich ist.
Nun aber schlägt die Bildungsbehörde der Kanaren, die Consejería de Educación del Gobierno de Canarias genau in diese Lücke, und will mit Hilfe muttersprachlicher Lehrer diese Situation verbessern. - Allerdings werden diese Lehrkräfte nicht auf die Schüler losgelassen, sondern diese sollen in vielen Zyklen die Sprachlehrer unserer Schulen verbessern. - Dagegen kann man nichts einwenden, die Weitbildung von Lehrkräften ist wichtig und notwendig, allerdings kann ich nur hoffen, dass damit diese grundsätzlich Annahme, Fremdsprachen würde man genau so aussprechen, wie man das mit Spanisch macht, endlich vorbei ist. - Langfristig wäre mit Sicherheit empfehlenswert, man würde generell bei Sprachunterricht auf Muttersprachler zurückgreifen, es geht schließlich nicht darum, so viele Englischlehrer wie möglich aus Spanien unterzubringen, sondern den Schülern die Möglichkeit zu reichen, nach den vielen Jahren Sprachunterricht in der Schule auch von einem Engländer verstanden zu werden. - Man hatte ja bislang immer das Gefühl, man lehrt Fremdsprachen hier nach dem Motto, dass dann später sich zwei Spanier auch in einer anderen Sprache unterhalten können, aber das kann doch eigentlich nicht der Sinn der Sache sein. - Wer Sprachen kann, der kommt weiter, und vielleicht ist diese Maßnahme ja eine erste reelle Einschätzung der bisherigen Verweigerung, seinen Kindern und damit seiner Zukunft, Handwerkszeug in die Hand, oder besser in den Mund zu drücken, welches auch auf die mannigfaltigen internationalen Anforderungen Antwort geben kann.
Falls noch mal jemand fragen sollte, warum das Azorenhoch heißt
Die Grafik stammt von der Agencia Estatal de Meteorología = AEMet
Donnerstag 28.01.2016 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1025 hPa
Gastbeitrag vom Musikbeauftragten
DÚO CASSADÓ
Kaum begonnen neigt sich der Kammermusikzyklus von ACAPO schon wieder langsam seinem Ende zu.
Das vorletzte Konzert dieser Reihe findet am morgigen Freitag, dem 29. Januar, erneut in der Casa de la Cultura "Braulio Martín Hernández" in El Paso statt, einem der wenigen tauglichen Auditorien für klassische Musik auf La Palma. Gut, über die Innenarchitektur kann man geteilter Meinung sein, aber man kann sich dort wohl fühlen, und die Akustik ist ziemlich passabel.
Zwei spanische Musiker der jüngeren Generation werden zu Gast sein, da tut sich was in España, der nationale Nachwuchs kann sich wirklich hören lassen! Das Dúo Cassadó, bestehend aus Damian Martínez Marco, Cello, und Marta Moll de Alba, Piano, spielt Werke von Schubert, Cassadó, Halffter und Miaskovsky, also wie gewohnt eine Mischung aus wohlbekannten und zu entdeckenden Komponisten. Meine liebevoll gepflegten Vorurteile gegen E-Musik der letzten hundert Jahre fliegen mehr und mehr in den Papierkorb. Zu oft bin ich in den vergangenen Spielzeiten des Kammermusikzyklus durch Werke vollkommen unbekannter Meister aufs angenehmste überrascht worden.
Beginn ist wie immer um 20.30 Uhr, Karten gibt es zum Vorzugspreis von € 12 an der Abendkasse. Und El Pasos gastronomische Betriebe sind jederzeit einen Besuch wert, sei es nur auf einen "vinito" oder gleich auf ein fürstliches Mahl, vorher oder hinterher, nützen Sie den Abend!
Ich freue mich auf Sie!
Mit musikalischen Grüßen
Ihr
Ödi Jonitz, MdS
(Kulturbeauftragter)
P.S. Die Homepage von ACAPO geht dieser Tage online:
www.acapo.eu
Mittwoch 27.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 18 % - Luftdruck 1025 hPa Höchsttemperatur heute 24,5 Grad - niedrigste Temperatur 14,7 Grad
Ringelpiez mit Anschubsen
Streit um Außenbestuhlung der Gastronomie
Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da saß man eigentlich immer in der Kneipe und niemals in den drei bröckeligen Stühlen vor dem Haus. - Nur die Fremden, die wollten immer draußen sitzen, denn bei sich zuhause kann man sich den Luxus nur ein paar Monate im Jahr gönnen. - Heute wollen die meisten draußen sitzen, im Sommer generell, in einem solchen Winter besonders und die Plätze an der Sonne werden inzwischen sehr knapp. - Beim Essen ist das was anders, die Copa und das Bier im Freien, aber draußen essen, außer es sei direkt am Meer, kostet vielen von hier immer noch Überwindung. - Aber die Tendenz ist ganz klar, die Leute wollen das Flair auf der Straße, oder an der Promenade und dagegen hat der kahl gescheuerte Tresen keine wirkliche Anziehungskraft zu bieten. - Man will ja auch sehen, manche auch gesehen werden und andere Leute zu beobachten, das kann ja richtig Spaß machen und man hängt dann seinen Gedanken nach oder diskutiert das mit seinen Gegenübern. - Vor des Menschen Glück hat der Mensch die Ordnung gesetzt, und auch wenn wir wohl nicht das Schicksal des "Hauptmann von Köpenick" hier erdulden müssen, sind wir oftmals wunderbare Erfinder von unmöglichen, über schildbürgerhafte bis hin zu kafkaesken Gemeindeerlässen. - "Ordenanzas municipales" nennt man die hier und die sollen eben alles regeln, was das Gesetzbuch nicht so konkret aufführt. - Es ist verboten auf den Boden zu spucken, der Müll darf erst ab lalala auf die Straße gestellt werden und die Müllcontainer sind nach dem Öffnen wieder zu verschließen und Ballspielen am Strand ist nur hier oder dort zulässig. - Sind doch gar nicht doof diese Regeln könnten Sie mir jetzt entgegenwerfen, sind sie aber doch, weil niemand sie kontrolliert oder einschreitet. - So regeln auch verschiedene Erlässe, wie das denn geht mit der Bestuhlung der gastronomischen Etablissements, und dahinter steckt der hehre Wunsch nach freiem Durchgang auf dem Bürgersteig für freie Bürger, noch ein bisschen weiter dahinter steckt aber auch die Gier nach Einkünften, denn inzwischen kostet die Bestuhlung auf der Straße oder Plätzen wohl in allen Gemeinden eine Gebühr.
Auch sind die Vorgaben unterschiedlich, mal muss ein Meter Restplatz auf dem Bürgersteig vorhanden sein, mal anderthalb und theoretisch müsste die Lokalpolizei das auch überwachen und einschreiten, wenn sich jemand über die Anzahl, oder die korrekte Anordnung der Bestuhlung hinwegsetzt. - Im Alltag sieht das aber meist ein bisschen anders aus, aber zwischen dem Wunsch, oder sagen wir schon Notwendigkeit des Wirtes, und der Lust der Gemeinde auf Einnahmen, wird dann auch schon mal dort genehmigt, wo es eigentlich nach der Verordnung gar nicht gehen dürfte und da entsteht dann auch schnell mal ein politisch/gastronomischer Ringelpiez nach dem Motto, der darf dort seine Stühle haben und ich nicht? - Man muss ja auch wissen, wir sind nicht New York, hier kennt jeder jeden, zumindest jeder Wirt alle Wirte, der nächsten 15 Kilometer, und wenn der eine das darf, dann will der andere das doppelt. - Allerdings kommen wir da in vielen Momenten schlichtweg an natürliche Grenzen, wo keine Fußgängerzonen in der Altstadt sind und man sich den wenigen Platz auch noch mit Autos teilen muss, und der Bürgersteig dort nicht mal einen Meter breit ist, wo sollen denn dann die Tische und Stühle hin? - Darüber hinaus gibt es auch noch eine große Anzahle an Bestuhlung die überhaupt nicht erlaubt ist, oder man sich nicht an die genehmigte Anzahl der Tische hält. - Gerade in Santa Cruz ist das nun zum Tagesthema geworden, nicht nur durch die vielen Kreuzfahrer, sondern überhaupt sind wieder mehr Gäste auf der Insel und fordern ihren Platz an der Sonne, oder in der ersten Reihe, und die Wirte wollen da natürlich nachziehen und das Angebot schaffen. - Wir wissen ja noch gar nicht genau, wie das denn in der Hauptstadt dann ab Sommer mit dem Stadtstrand sein wird. - Gibt es dann jenseits, also auf der Strandseite auch Gastronomie, oder will man das auf der Avenida Marítima halten. - Da kommt ja immer meine Kritik an, das ist kein richtiger Stadtstrand, so lange die Stadt durch eine mehrspurige Straße vom Strand getrennt bleibt. - Man muss da mutiger werden und wo wir doch schon alle auf Tourismus setzen und wohl setzen wollen, müssen wir auch mehr Raum für die Ansprüche der Gastronomie schaffen, denn anders als mit Plätzen in der Ersten Reihe lockt man das verwöhnte Publikum nicht mehr so einfach wie früher. - Gelungen ist das hingegen in Tazacorte, im Ort oben, die "Villa" genannt, die Bar Marmota hatte angefangen, die Kellner über die Straße zu jagen um auf einem wunderbar gelegenen Platz die Gäste zu verwöhnen und inzwischen macht das auch eine Pizzería, und man sitzt dort herrlich, mit Blick auf den Atlantik und den kunstvollen bis unbrauchbaren Hafen von Tazacorte, nur die Kellner, die müssen fit und schnell sein, oder aber gut versichert…
Mittwoch 27.01.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 14 % - Luftdruck 1026 hPa
Gastbeitrag von Kai Stockrahm
Shooting Startrails
Keine Sorge, es geht auf Deutsch weiter, aber den Titel "Wie man Sternstrichspuren fotografiert" fand ich dann doch zu sperrig. Worum geht es überhaupt? Was sind Startrails?
Wenn man Fotos nachts lange belichtet, erscheinen die Sterne nicht mehr als Punkte, sondern als kleine Striche - je nach Belichtungsdauer mal mehr, mal weniger lang. Das hängt damit zusammen, dass sich die Erde unter dem Sternenhimmel dreht. Nur ein Stern scheint am Himmel festzustehen, nämlich der Polarstern, da er genau in der Verlängerung der Erdrotationsachse steht. Die übrigen Sterne bilden daher bei längerer Belichtung Bogensegmente oder vollständige Kreise, da sie sich scheinbar um den Polarstern drehen. Startrail-Aufnahmen können faszinierende Bilder ergeben und das schönste: Sie sind relativ einfach herzustellen.
Es gibt zwei Wege, um zu Startrail-Fotos zu gelangen:
Zum einen durch eine lange Belichtungszeit, typischerweise mehr als eine Minute. Zu diesem Zweck haben viele Kameras die Einstellung ‚B', ein der der Verschluss solange geöffnet bleibt, wie der Auslöser gedrückt wird. Am besten verwendet man hier einen Selbstauslöser, den man verriegeln kann (gibt's in jedem Fachgeschäft für z. T. unter 10€). Diese Methode hat einige gravierende Nachteile: Man kann nicht beliebig lange belichten, da der Sensor der Kamera sich erwärmt und dann sogenannte Hotpixel produziert, die mühsam aus den Aufnahmen wieder entfernt werden müssen. Schwierig ist auch die Berechnung der richtigen Blende, um keine über- oder unterbelichteten Aufnahmen zu erhalten. Die Lösung ist eine andere Variante:
Gestapelte (‚gestacked') Aufnahmen. Hier wird nicht mit einer Aufnahme gearbeitet, sondern mit 20, 30 oder noch mehr Bildern, die mit einer Bildverarbeitung übereinandergelegt (eben gestacked) werden. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass man mit Belichtungszeiten bis 30 Sekunden arbeitet, was das Risiko von Hotpixeln vermindert. Gleichzeitig wird man bei der Wahl der richtigen Blende noch vom Belichtungsmesser der Kamera unterstützt, erhält also korrekt belichtete Bilder. Und das schönste: Die Bildverarbeitung, die das Stapeln der Aufnahmen vornimmt, gibt es kostenlos - auch wenn sich der Autor der Software über eine Spende freut. Und glauben Sie mir, nach den ersten Versuchen werden Sie mit Freuden einen kleinen Obolus überweisen…
Was brauchen Sie an Hardware?
Zunächst einmal ein stabiles Stativ. Sie haben nur ein ganz einfaches, das in voll ausgefahrenem Zustand wackelt? Kein Problem, auch das günstigste Stativ steht bombenfest, wenn man die Beinsegmente eingefahren lässt. Wichtig ist, dass Sie einen stabilen Kugelkopf (oder ähnliches) montieren, um die Kamera auf den Polarstern ausrichten zu können. Und die Kamera darf sich während der gesamten Reihenaufnahmen nicht bewegen, da es sonst Brüche in den Startrails gibt.
Die Kamera sollte eine möglichst offene Blende haben (f/4, besser weniger) und auch hohe ISO-Zahlen (Lichtempfindlichkeit) noch halbwegs rauschfrei darstellen können. Für erste Experimente reichen aber auch niedrige ISO-Zahlen (400 bis 1000, einfach experimentieren). Sie werden dann nur hellere Sterne abbilden, aber der Effekt ist trotzdem erkennbar. Als nächstes muss die Kamera eine Serienbildfunktion haben, also solange Bilder machen, wie der Auslöser gedrückt wird. Wenn die Kamera dann noch Belichtungszeiten bis zu 30 Sekunden unterstützt, hat sie praktisch alle Bedingungen erfüllt - und das machen mittlerweile fast alle modernen Kameras.
Das Setup
Suchen Sie sich einen dunklen Ort, der nach Möglichkeit keine schwankenden Lichtverhältnisse hat. Im Klartext: Ein Platz mitten auf einer einsamen Wiese ist besser als an einer viel befahrenen Landstraße (obwohl auch das zu interessanten Ergebnissen führen kann). Auf La Palma finden Sie solche Orte praktisch an jeder Ecke. Bauen Sie Ihr Stativ auf, montieren Sie die Kamera auf den Kugelkopf (oder Dreiwege-Neiger) und richten Sie sie auf den Polarstern aus. Geeignete Apps, um selbigen zu finden, gibt es für iOS oder Android, oder Sie behelfen sich mit einem simplen Kompass. Auf La Palma finden Sie auch einige astronomische Beobachtungspunkte, an denen ‚Wegweiser' auf den Polarstern zeigen.
Stecken Sie jetzt den Kabelfernauslöser ein, wählen die Belichtungseinstellungen (z. B. 15 Sekunden, f/2.2 und ISO 3200) und machen Sie ein erstes Bild zur Kontrolle. Wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, schalten Sie die Kamera in den Serienbild-Modus, drücken wieder den Kabelfernauslöser und verriegeln ihn. Die Kamera wird nun solange Bilder machen, wie der Auslöser arretiert ist. Wie viele Bilder Sie machen, bleibt Ihnen überlassen. Beeindruckende Ergebnisse erhält man schon ab 20 oder 30 Bildern.
Wenn Sie jetzt mitgerechnet haben, werden Sie bemerken, dass man noch etwas braucht: Zeit. 40 Bilder mit je 15 Sekunden Belichtungszeit ergeben schon 10 Minuten reine Aufnahmezeit. Im Winter kann das lang werden, deswegen ist es gut, entweder seinen Wagen in der Nähe zu haben oder eine Isomatte und eine Thermoskanne mit heißem Tee…
Das eigentliche Bild
Ganz wichtig: Sie brauchen jetzt das Windows-Programm Startrails von Achim Schaller (http://www.startrails.de/html/softwared.html). Das Programm ist Freeware und benötigt keine Installation. Die Bedienungsoberfläche sieht so aus:
|
Die Symbole bedeuten von links nach rechts: "Datei öffnen", "Darkframes öffnen", "Datei speichern", "Vordergrund mitteln", "Startrails berechnen" und "Zeitraffer". |
Im Idealfall haben Sie z. B. 40 durchnummerierte JPG-Dateien. Gehen Sie jetzt auf "Datei öffnen" und laden Sie alle Dateien in das Programm (Tipp: STRG+A markiert alle Dateien der Liste). Im nächsten Schritt klicken Sie auf "Startrails berechnen" (zweites Symbol von rechts), übernehmen die Voreinstellungen und trinken einen Kaffee, während das Programm seine Arbeit macht. Mit dem Disketten-Symbol (die Älteren unter uns werden sich erinnern) speichern Sie Ihre Arbeit. Wählen Sie am besten das TIFF-Format, um nicht noch mehr Kompressionsverluste wie bei den JPG-Dateien zu erleiden. Die Datei können Sie anschließend in einer beliebigen Bildverarbeitung weiter bearbeiten.
Pro-Tipp: Nach ersten Gehversuchen mit dem Programm und Ihrer Kamera sollten Sie unbedingt von JPG-Dateien auf die kameraeigenen RAW-Dateien umsteigen. Das RAW-Datenformat speichert die Daten des Bildsensors Ihrer Kamera unbearbeitet. Eben roh, denn das bedeutet "raw" auf Deutsch. Jedes JPG, das Ihre Kamera produziert, ist bereits von der Bordsoftware interpretiert und, schlimmer noch, komprimiert worden. Mit den RAW-Dateien (erkennbar an den Endungen .CR2 bei Canon) können Sie mit einem geeigneten Programm wie z. B. Lightroom selbst scheinbar unbrauchbare Bilder noch retten.
Viel Spaß!
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Und noch ein Hinweis. - Der bereits bekannte Kalender La Palma bei Nacht 2016 von Kai Stockrahm ist noch in einer kleinen Restauflage vorhanden. - Es gibt ihn jetzt zum Sonderpreis, da 2016 bereits ein bisschen angeknabbert ist, bei Sorpresa in El Paso zum Sonderpreis von 9,95,- Euro.
Dienstag 26.01.2016 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1026 hPa Höchsttemperatur heute 25,0 Grad - niedrigste Temperatur 14,7 Grad
Aus gegebenem Anlass
Auch Tresore bieten nur bedingten Schutz
Vergleichen wir die Kriminalstatistiken La Palmas mit Mitteleuropa, dann könnte man meinen, wir seien ein Hort der Glückseligkeit. - Sind wir auch, aber trotzdem wird auch hier geklaut und eingebrochen und was beruhigt mich die Statistik, wenn gerade ich Teil dieser werde. - Vor ein paar Monaten habe ich schon mal darauf hingewiesen, wie man sich am besten schützen kann und das ist grundsätzlich ganz einfach. - In aller Regel haben es die Diebe fast ausschließlich auf Bargeld abgesehen, auch weil in den allermeisten Fällen wir von Beschaffungskriminalität sprechen. - Diebesgut hier auf dem lokalen Markt abzusetzen ist schwer, und das Risiko geschnappt zu werden viel höher, als nur mit Bargeld in der Hand angetroffen zu werden. - Dabei bedienen sich die meisten Diebe unsere Unachtsamkeit und nutzen oft nicht ganz verschlossene Fenster, oder hebeln geschickt und mit wenigen Griffen so eine Luke auf. - Die meisten Häuser sind kein Hochsicherheitstrakt und irgendwann greift das Spiel von Hoch- und Nachrüstung nicht mehr, auch weil eben die Delinquenten meist schneller lernen, als wir nachrüsten. - Dabei ist es einfach, nicht Diebstahlsopfer zu werden, man hat sein Geld einfach bei sich. - Nicht nur, wenn man auf eine Wanderung geht ist es einem ohne Probleme zuzumuten, die, vielleicht auch über 1.000 Euro bei sich zu tragen, das wiegt nicht viel und kein Versteck in der Ferienwohnung ist so gut, dass ein "Chorizo" (so nennt man hier die Gauner) das nicht schon kennen würde. - Dabei habe ich immer einen besonderen Trick, gerade wenn ich mal verreise, dann habe ich den Großteil meines Geldes als "Röllchen" in der Hosentasche, so wie man das auch aus amerikanischen Filmen kennt. - Da hat auch ein Taschendieb keine Chance, in die vorderen Hosentaschen kann keiner greifen, ohne dass man es merken würde und in der Gesäßtasche (Guter Deutscher, hinten, Rechtsträger) -- (Ich meine die Geldbörse!!!) sind die Ausweise und ein bisschen Taschengeld.
Aber auch wenn Sie am Haus sind, also glauben, alles unter Kontrolle zu haben, dann sollten Sie Ihr Geld dennoch bei sich tragen. - Es gibt hier ein paar Diebe, die sind Spezialisten im Beobachten und kennen halt die Umgebung ganz genau. - Die stehen hinter irgendwelchen Bäumen und warten geduldig den Moment ab, wenn die Gäste nach vollbrachter Wanderung wieder zuhause sind und sich mit der Flasche Teneguía auf die Terrasse setzen, oder den Grill anfachen. - Dann hat man ja das Haus meist nicht verschlossen, sondern wägt sich in Sicherheit, aber genau diese Momente werden dann ausgenutzt und der, oder die Diebe schleichen sich ins Haus und haben oft ganz schnellen Zugriff in die Handtasche, oder den noch geschnürten Rucksack. - Also, Geld bei sich tragen, es kommt keiner und haut Ihnen was über die Rübe, das geht ohne Gewalt ab, die Heimlichkeit ist der beste Freund des Diebes. - Solch simple Dinge wie Geldgürtel oder Brustbeutel mögen wie Relikte aus der Interrail-Zeit erscheinen, taugen aber auch heute noch, das Motto, Geld am Mann, nicht in der Butterdose zu vereinfachen. - Es gibt ja auch immer noch die Möglichkeit Tresore zu nutzen, allerdings empfehle ich das aus Erfahrung auch nicht mehr, da die Diebe inzwischen auch in der Lage sind, diese Blechdosen ohne großen Aufwand zu knacken. - Es mag da Ausnahmen geben, ein paar kenne ich, die würden sogar in Fort Knox Eindruck schinden, aber im Regelfall sind die Tresore eine leichte Aufgabe für schwere Jungs. - Auch ich nutze im Urlaub nicht die Hoteltresore, ich verlasse mich auf das System "Röllchen" und so wurde mir noch nie etwas geklaut. - Nur, wenn ich zuhause die Geldbörse gleich neben der Küchentüre nach Feierabend hinknalle, dann war die auch schon zweimal verschwunden, denn auch wir glauben, bei uns zuhause sicher zu sein. - Glücklicherweise werfen die Diebe die ausgenommenen Geldbörsen meist noch ganz nah am Haus wieder weg, so dass einem oft der enorme Aufwand erspart bleibt, alle Papiere neu beantragen zu müssen. - Also die Regel ist, selbst wenn man am Haus ist, Türen und Fenster zu, oder noch besser, das Geld immer bei sich am Körper zu tragen. Und wenn man weggeht, auf keinen Fall Geld im Haus lassen, nach meiner Auffassung auch nicht im Tresor, der bietet oft nur trügerische Sicherheit, so wie wir das gestern wieder erleben mussten. - Das war sogar ein eher untypischer Fall, da der Dieb schon in Polizeigewahrsam war, noch bevor die Gäste überhaupt merkten, dass ihnen Geld gestohlen wurde. - Aufmerksame Nachbarn hatten den Dieb, der auch wieder untypisch für La Palma per Fahrrad unterwegs war beobachtet und die Lokalpolizei, mit Hilfe von ein paar Nachbarn, konnte den Dieb dann stellen. - Mitsamt dem Geld und verräterischem Einbruchswerkzeug.
Das klappt aber leider selten und bei Geldscheinen ist es ja auch nicht einfach zu behaupten, dieser oder jene Schein gehört mir, das steht ja nicht darauf geschrieben. - Dazu habe ich noch eine Anekdote aus früheren Zeiten, als mein einbeiniger Nachbar Antonio noch lebte. - Dass Menschen auch nach dem Gut anderer streben ist ja keine heutige Erfindung und nah in unserer Nachbarschaft hatten wir einen talbekannten Freund des fremden Eigentums. - Und so fehlte Antonio eines Tages 4.000 Peseten, die er als Notgroschen über dem Lampenschirm in der Küche versteckt hatte. - Die waren weg, und auf der Polizei war sich Antonio sicher, dass der Nachbar das Geld hatte und forderte die Polizei auf, den Mann zu untersuchen, ob der vier 1.000 Pesetas Scheine irgendwo bei sich hätte. - Geht natürlich nicht, ohne dringenden Tatverdacht und kann man eine Wohnung oder einen Menschen nicht so einfach so dursuchen und die Polizei versuchte den, verständlich zornigen Antonio, zu beruhigen und ihm zu erklären, dass man es nicht so einfach beweisen könne, dass diese Geldscheine ihm gehören würden und nicht vielleicht ehrlich erworbenes Eigentum des Beschuldigten ist. - Schließlich steht ja nicht dein Name auf den Geldscheinen kam noch der Hinweis eines bemühten Polizisten und das hätte er sich besser sparen sollen. - Sie ahnen, was jetzt kommt. - Wochenlang noch musste die Polizei, aber auch die Nachbarn und besonders Sizo, der Besitzer des kleinen Ladens an der Ecke, Antonio anflehen, doch nicht immer auf jeden Schein seinen Namen zu schreiben, den er mal in der Hand hielt. - Und er schrieb seinen Namen natürlich nicht mit Bleistift auf die Scheine, dazu war er zu schlau, den Bleistift hätte der Dieb ja radieren können, also mit Kugelschreiber, dick und fett auf jedem Schein: Antonio.
Hinter Schwedischen Gardinen. - Wobei die Beiden nur angeklagt sind, mir mein Herz gestohlen zu haben...
Dienstag 26.01.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1028 hPa
Montag 25.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1026 hPa Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,6 Grad
Schwerter zu Pflugscharen
Ratsherren in die Volkswirtschaft
Was sich zunächst so ein bisschen nach Kolchose Schwarze Pumpe anhört, kommt aus dem genau gegenteiligen Lager. - Dass Spanien viel zu viele Politiker hat, das wissen wir schon lange. - Dagegen unternommen wird nichts, und selbst in der tiefsten Krise, in den Jahren 2008 bis 2011 redete man nur publikumswirksam davon, eine Gemeindereform durchzuziehen, welche mit dem Irrsinn der Kleinstgemeinden hier aufräumt. - Es gab mal die Idee, alle Gemeinden unter 5.000 Einwohner aufzulösen und der nächst größeren anzugliedern, aber es blieb beim Gespräch darüber. - Was man gemacht hat ist, die Anzahl der vollzeitbeschäftigten Ratsmitglieder zu beschränken, aber den Ausweg gelassen, auch halbtagsangestellten Räten so viel bezahlen zu können, wie man denn will. - Die Selbstheilungskräfte der spanischen Lokalpolitik sind leider nicht allzu groß, aber wir wollen auch die positiven Ausnahmen gerne nennen. - Nicht mehr im Amt, weil es ihm doch keiner gedankt hat ist, Yeray Rodríguez, Ex-Bürgermeister aus Garafía begrenzte von sich auch sein Gehalt auf 1.200 Euro monatlich, der Rat für Podemos im Cabildo Insular verzichtet auf mehr als ein Drittel seiner Bezüge und in San Andrés y Sauces hat der dortige Bürgermeister Alberto de Paz die Reglung eingeführt, dass nur er als Bürgermeister ein bezahltes Amt hat, die Arbeit der Räte von Angestellten aus dem Rathaus ausgeübt werden und die Räte nur noch in Kommissionen und Plenen auftreten. - Letzteres wäre eh ein guter Vorschlag, die Räte ziehen sich in die Politik komplett zurück, erhalten lediglich kleine Bezüge für die aufgewandte Zeit in den Kommissionen und Plenen, und die eigentliche Arbeit machen echte Profis. - Dieses Modell könnte gewinnbringend sein, damit würde man auch die vielen Berufspolitiker vermeiden, welche sich einfach aus Ermangelung eines anderen, gut bezahlten Jobs lieber in den Gemeinden einnisten. - Davon haben wir mehr als genug und was eben oft noch schlimmer ist, die sind doch keine Fachleute auf ihrem Gebiet und können so überhaupt nicht professionell arbeiten.
Jetzt kommt die Partido Popular aus Los Llanos mit einem interessanten Vorschlag daher, man will einen scheidenden Politiker aus der Regierungsmannschaft durch zwei Angestellte ersetzen lassen. - Wir sprechen von Mariano Zapata, welcher für die PP in den Senat nach Madrid gewählt wurde. - Der wird nach der, immer noch schwierigen Regierungsbildung dann von Madrid bezahlt und sein Gehalt in Los Llanos wäre dann frei. - Von dem Geld sollen dann zwei Angestellte in die Gemeinde kommen, einer sollte fürs Bürgermeisteramt zur Verfügung stehen, ein weiterer Angestellter soll das Amt für Soziales unterstützen. - Zunächst hört sich das alles prima an, man ersetzt einen Politiker durch zwei Angestellte und man fragt sich, warum dieses Modell nicht überall praktiziert wird. - Primär, weil nicht andauernd irgendwelche Lokalpolitiker plötzlich freiwillig von der Lohnliste des Rathauses gestrichen werden können und der zweite Punkt ist, dass die anderen Parteien fürchten, die neu angestellten Kräfte im Rathaus würden von treuen Parteigängern eingenommen, welche dann auch noch auf Angestelltenbasis Parteiinteressen vertreten. - Genau so liest sich das nämlich, die beiden neuen Angestellten sollen nämlich als Vertrauenspersonen eingestellt werden und nicht über eine sonst notwendige Ausschreibung und das ist sicherlich dabei der Punkt des Misstrauens über die, zunächst vernünftig klingende Lösung. - Darüber hinaus kann man parteigebundene Vertrauensleute einfach loswerden, einen richtigen Angestellten allerdings nicht. - Ob eine Partei mehr Vertrauenspersonal haben darf, das muss über ein Plenum entschieden werden, also ist das noch gar nicht sicher, dass Mariano sich zukünftig durch 2 Angestellte ersetzen lassen kann. - Seine Stimme als Ratsherr will er auf keinen Fall aufgeben, er muss also für die Plenen immer wieder aus Madrid anreisen, da denkt der kommende Herr Senator bereits an die Zukunft. - Denn anders als bei Boxern, denen man nachsagt, sie kommen nie zurück, hat Madrid schon einigen Kongressabgeordnete und Senatoren nach Gebrauch wieder in der Region zurckgespuckt. - Nur aus Brüssel, von dort kommt wirklich niemand zurück, ich glaube, so blöd wäre auch niemand.
Los Llanos de Aridane, hier mal von hinten
Montag 25.01.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1026 hPa
Gastbeitrag von La Palma WeinClub
Wein-Degustation am 27.2. in Tazacorte
Sonntag 24.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1025 hPa Höchsttemperatur heute 24,6 Grad - niedrigste Temperatur 14,2 Grad
Inder gegen Indianer
Rivalität zwischen Ost und West, auch im Karneval
Dieses Jahr kommt ja der Karneval derart schnell, dass man nach dem dreiteiligen Weihnachtsgeplänkel kaum zu Atem gekommen ist. - Der Atem besteht auch schon mal aus bunten Papierschnipsel, mit meist wenigen Zahlen drauf, denn der Januar ist ja so kniffliger Monat, den man finanziell erst mal überstehen muss. - Das nennt sich die die "Cuesta de Enero", also der Aufstieg des Januar, Versicherungen und andere jährlich zu bezahlende Beträge fallen an, und da soll man dann Anfang Februar schon wieder karnevalistisch in die Taschen greifen können. - Aber wir haben das ja in den letzten paar Monaten immer wieder gehört, es ist wieder mehr Geld unterwegs, der Tourismus treibt die Stimmung voran, also sollte es nicht an den Finanzen liegen, wenn der Karneval nicht funktioniert. - Dabei ist das mit dem Rosenmontag, der bei uns "Día de los Indianos" heißt eine feste Burg für die Hauptstadt, an dem Tag findet keine Rivalität zwischen der Ost- und der Westseite statt, die "Indianos" mir ihrer "Negra Tomasa" sind regionalübergreifende Helden, auch wenn das an dem Tag nur in Santa Cruz gefeiert wird. - Dabei musste man sich auch über die Jahre eingestehen, dass das Werfen mit dem Pulver nicht einzigartig ist, das gibt es in mehreren Regionen auf der Welt, aber der Gesamtkomplex und eben auch der Name und Ursprung dieser Art, Karneval zu feiern, der ist wirklich einzigartig. - Die "Indianos" sind die, meist reich gewordenen Rückkehrer aus der großen Antilleninsel Kuba, denn über Jahrhunderte gab es einen regen Austausch von Migranten zwischen den Kanaren und der damals noch Neuen Welt. - La Palma hatte da ganz besondere Affinitäten zu Kuba, erst im letzten Jahrhundert, aber auch wegen politischer Veränderungen, stellte sich dann Venezuela als wichtigster Austauschplatz für Migration dar, in den letzten zwei Jahrzehnte allerdings nur noch von dort nach hier, und nicht zurück. - Aber bleiben wir beim Karneval und am Rosenmontag, dieses Jahr der 8. Februar, kommt kein karnevalistisches Ereignis auf der Insel gegen die vielen Tausend weiß bis cremefarben bekleideten Indianer an, die mit eine Geldkoffer in der einen, dem Cuba Libre in der anderen, und weiß nicht wie, dennoch Talkumpulver in Massen versprühen kann. - Immer auf die Leute, "enpolvar" = bepudern kann viele Bedeutungen haben und woher das letztendlich kommt, darüber wird heute noch ausgiebig in Foren und Zirkeln diskutiert.
Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da war der "Día de Los Indianos" noch eine reine Tagesveranstaltung auf die man vormittags ging, und gegen Abend zog dann das feierwütige Publikum nach Los Llanos, um sich dort dann die Nacht um die Ohren zu saufen. - Das ist anders geworden, man bleibt in Santa Cruz, man rückt auch näher an, selbst gebackene Traditionen, so darf an dem Abend öffentlich nur noch kubanische Musik gespielt werden und theoretisch darf man dort so angezogen hinkommen wie man will, aber man wird als nicht weiß, oder cremefarben bekleidet dann doch schon komisch beäugt. - Kennt man ja auch von anderen Traditionsveranstaltungen auch, als ich aus Bayer wegging, als Flüchtling so zu sagen, (Sozi im Bayrischen Wald) da wollte unsere Generation das Dirndl endgültig in die Ecke stellen und wenn man heute Bilder von den Volksfesten sieht, da ist das ja längst wieder Uniform. - Meistens ist das allerdings nicht wirklich ein Zurück zu Traditionen, sondern ein dahin, wo man es sich heute gerne in breiten sozialen Umfeldern einrichtet. - Macht aber nichts, nur wenn die kreuzkonservativen Brauchtumswächter dann um die Ecke lugen, und auf Einhaltung von fragwürdigem Brauchtum bestehen, dann kann da schon mal muffige Restschuldstimmung aufkommen. - Die wollen doch nur spielen, vielleicht muss man das so sehen, und auch die ewig unseren Karneval begleitende Eifersucht, man könnte in den großen Städten auf den anderen Inseln was von unserem Karneval, und damit auch ein Stück Identität stehlen. - Dazu bin ich wohl viel zu wenig alaaf, um meine Identität mit irgendwelchem Karneval in Verbindung zu stellen, aber wer Brauchtum oder Traditionen nutzt, um sich eine eigene Identität zu verleihen, der braucht den Karneval sicherlich, um überhaupt noch was zu lachen zu haben.
In Los Llanos springt einem immer die große Gala ins Auge, die mit den Kleidern so untragbar und auch meist unaussprechlich, dass man große, fahrbare Gestellen braucht, um sich überhaupt noch damit über die Bühne schleppen zu können. - Aber wer es mag, der erlebt dort Glitter, Glamour und Glitzer gemischt mit aberwitzigen Sponsorenansagen, wie: Als nächstes sehen Sie: Fulanita de tal mit ihrer Phantasie "Schlagende Kolibriflügel über der Blauen Lagune, unterstützt von Boutique Kuhscheiße und der Metzgerei ihres Vertrauens, Baltasar Knochenbrecher. - Glauben Sie nicht? - Noch nie in der Boutique Caca de Vaca was gekauft? - Großes Theater, bis ein bisschen bizarr, und das Ganze gibt es dann nochmal mit kleinen Kindern und auch mit Seniorinnen, zwischen Hall of fame und der of shame liegt wohl oft nur ein Bürgersteig. - Was Los Llanos weiter ausmacht, dort wechselt die Band um vier Uhr morgens noch mal, und erst gegen acht Uhr kommt der Besenwagen, aber ganz modern mit dem Saugrohr, und verbläst die letzten Narren auf ihre Zimmer. - Polvo wird auch in Los Llanos geworfen, auch in großen Menge und nicht immer zur Freude aller, denn diese feine Babypuder macht vor keinen Ritzen oder Stoffen Halt, und findet sich meist noch Monate nach Karneval in irgendwelchen Ecken. - Weiter steht dann noch der große Umzug an, der "Coso" und auch das ist eine prächtige Angelegenheit, auch weil man immer wieder ein Motto verteilt. - Die Inder, also die Indios sind Thema dieses Jahr in Los Llanos und nicht nur alleine das Wortspiel bringt es auf den Punkt, Indios gegen Indianos, man könnte nun noch eine ganze Geschichte über den Aberwitz dieser Bezeichnungen schreiben, aber das würde mir den Rest des Sonntags rauben. - Ihnen auch, deswegen hier noch die Links zu den einzelnen Programmen und nicht vergessen, früher, als alles anders war, und nur manches besser, da war Karneval lustig, und nicht so anstrengend.
Programm Karneval Los Llanos
Programm Karneval Santa Cruz de La Palma
Programm Karneval El Paso
Sonntag 24.01.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1024 hPa
Fulanito de tal dice hoy: Al son de mis dientes, acuden mis parientes
Nach dem Klang meiner Zähne, erscheinen meine Verwandten. - Das musste ich mir auch erst mal erklären lassen. - Wenn die Zähne nicht mehr klappern, weil mehr dazwischen ist als Luft, dann kommen die Verwandten an, weil sie nun wissen, hier gibt es etwas (vornehmlich Nahrung) zu holen.
Eine junge Vieja (bis 50 cm). Sie ist zwar ebenfalls überschnitt, benötigt aber keinen Rückspiegel (Okt. 2015, Las Cabras)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar
Samstag 23.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1020 hPa Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 15,3 Grad
Wirres und zusammenhangloses Zeug
Asphalt-Jorge planiert gegen die Autobahn
Das beste Argument gegen eine Autobahn auf La Palma sind gute Straßen. - Den Spruch hören Sie von mir ja nicht das erste Mal. - Ebenso sieht das unser Mann im Cabildo Insular, der für die Infrastrukturen zuständig ist, Jorge Gonzáles. - Es hat sich schon einiges getan am Streckennetz auf der Insel, an vielen Stellen ist der Straßenbelag nach vielen Jahren bereits gewechselt und nun kommt ab Montag noch eine neue Baustelle hinzu. - Auf der meist befahrenen Straße der Insel, oder Ost-West-Verbindung, der LP3 wird nun ein 2 Kilometer langes Teilstück erneuert, und zwar vom neuen Cumbre-Tunnel hinab Richtung El Paso bis zur Geraden an der Shell-Tankstelle. - Es wird auch Behinderungen geben für den Verkehr, allerdings wissen wir ja bereits aus Erfahrung, dass die Jungs, welche dort arbeiten, das im Griff haben und eine Fahrspur fast immer offen halten können, so dass der Verkehr generell weiterlaufen kann. - Auf der gleichen Straße, aber auf der Ostseite, in der Nähe von Botazo, da werden nun zwei Stücke mit Überholstreifen miteinander verbunden, so dass anstatt zwei kurzen Möglichkeiten langsame Fahrzeuge zu überholen, dann ein ziemlich langes Wegstück entsteht, auf dem man bequem überholen kann. - Auch das ist eine vernünftige Maßnahme und wenn man diesem Vorbild folgt, die aktuelle Trassen immer weiter verbessert, dann können wir und das ganze Gedöns über die irrsinnigen Pläne mit der Weltbiosphärenreservatsautobahn doch gleich sparen.
In San Nicolás wird ein Mini-Gesundheitszentrum entstehen, ein so genanntes Consultorio, mit einem Arzt und einer Krankenschwester, um den, über 1.500 Einwohner der Region Las Manchas die Anfahrt nach El Paso oder Los Llanos zu ersparen. - Das fordern viele Einwohner der Region schon lange, nun hat der Gesundheitsdienst die Zusage erteilt, man warte nur noch ab, wer denn ein Gebäude dort zur Verfügung stellen könnte. - Die Gemeinde El Paso bietet nun an, man könne das in dem Haus machen, in dem auch die Bürgervereinigung Las Manchas ihren Sitz hätte. - Das wäre gleich neben der Schule, also ganz zentral, allerdings liegt es eben im Teil Las Manchas der zur Gemeinde El Paso gehört und das wiederum sehen manche, die im Los Llanos Abschnitt leben, wieder mit Kritik, die wollten lieber in Las Manchas de Abajo dieses Consultorio haben. - Sicher ist es also noch nicht, und auch ist noch nicht klar, woher denn das medizinische Personal stammt und ob dann eben El Paso oder Los Llanos in ihren Gesundheitszentren auf einen Arzt oder eine Krankenschwester verzichten müssen. - Ebenso steht auch noch nicht fest, ob denn dann die Einwohner der Region Las Manchas ihren Hausarzt generell dort aufsuchen müssen, oder sie sich weiter an die gewohnten Ärzte in El Paso oder Los Llanos wenden können.
Für den guten Zweck laufen Politiker schon mal 150 Kilometer in anderthalb Tagen. - Zumindest macht man sich im Cabildo Insular stark für die Beteiligung an der Rundwanderung um La Palma, welche den Titel Desafío GR130 heißt, also die Herausforderung GR130 und das ist die Bezeichnung des Rundwanderweges, welcher zum Teil an der Küste, meist aber in den mittleren Höhenlagen die Insel komplett umrundet. - Der Start war bereits heute 06:00 in Los Llanos und da es sich nicht um ein Wettrennen handelt, sondern um eine Solidaraufgabe, kommt die Gruppe geschlossen um 12:00 mittags am Sonntag 24.1. in Los Llanos auf der Plaza wieder an. - So hofft man das zumindest, denn sicher werden nicht alle durchhalten, denn es gilt ja nicht nur die 150 Kilometer, sondern auch noch an die 7.000 Höhenmeter rauf und runter zu schaffen. - Die sportliche Organisation liegt in den Händen des Club de Triatlón Bayana, mit technischer wie personeller Hilfe des Cabildo Insulares, sowie allen Gemeinden der Insel. - Es gibt keine Preise zu gewinnen, aber im Umfeld des Laufes wird Geld gesammelt für den Verein "Asociación de Niños Especiales de La Palma" welcher sich um behinderte Kinder und Jugendliche besonders bemüht. - Morgen Mittag also auf der Plaza in Los Lanos, mit dem Wetter haben die Sportler ja Glück und mal sehen, wie viele Recken diese Herausforderung geschafft haben.
Samstag 23.01.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1023 hPa
Gastbeitrag von Hagen Westphal
III. Veranstaltung "Arte y música"
Neue Malereien im Atelier und Garten von Hagen Westphal.
Vernissage am Samstag, der 23.01.2016, um 16 Uhr (mit Musik). Sonntag 24.01.2016 von 12-18 Uhr (ohne Musik).
Bis auf wenige Bilder sind alle im Jahre 2015 entstanden. Die zwei vorherigen Ausstellungen aus den Jahren 2013 und 2014 im Garten und Atelier waren außerordentlich gut besucht. Somit brachten sie den Anreiz mit neuen Arbeiten die Aquarell- und Acryltechnik weiter zu entwickeln und weiter zu verfeinern.
Die Gäste können den Entstehungsort im natürlichen Ambiente mit exotischen Pflanzen und gewachsener Gartenanlage betrachten. Ebenso im Atelier und in der Außengalerie.
Die musikalische Untermalung wird von dem "Grupo Barrial" mit vielfältigen Rhythmen vorgenommen und rundet die Ausstellung ab. Es spielen Ralf Martens (Saxophon), Bernd Otto (Gitarre), Frank Bekedorf (Bass), Miguel Valdez (Schlagzeug) und als Gast ist Rolf Thiele dabei.
Die ausgestellten Arbeiten sind nicht chronologisch angeordnet, doch die Bildtitel, die während der Arbeit entstehen, zeigen eine fantasievolle Welt die der Betrachter selbst fortführen kann, so dass kleine Bildgeschichten für jeden selbst geöffnet werden können, wie z.B. Grünling im Lorbeerwald, Wolkenfluss, Hemd der Gärtnerin, Übermensch, Kontinente, Wasserwerfer (Gartenpinkler), Flügelig, der Sprung, Treppenweg, Auto mit Flügeln.
Wegbeschreibung: La Laguna, Camino Baile Bueno 21. Neben der Schule in La Laguna, an der Feuerwehr geradeaus vorbei bis zu den großen Palmen.
Über Hagen Westphal
Er malte bereits als Kind und machte 1957-1961 eine Ausbildung an der Kunstschule Bremen zum Grafik-Designer und bis 1963 Studium der Malerei. Meisterschüler bei Prof. J. Schreiter. Es folgten diverse Reisen ins Ausland, welche Inspiration, neue Gesichtspunkte und Ausstellungen mit sich brachten.
Auf seinen Reisen lernte er La Palma kennen. Hier lebt er dauerhaft seit 1988. Diese Insel inspiriert ihn zu immer neuen Ideen und Arbeiten in vielfältigen Techniken u.a. in Acryl, Aquarell und allem, was ihm in die Hände fällt, und erfreut sich jeden Tag erneut an dem Atlantik und dem unvergleichbaren Klima von La Palma.
Wir wünschen Ihnen viel Freude am Sehen und Hören im Baile Bueno!
Freitag 22.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1022 hPa Höchsttemperatur heute 22,9 Grad - niedrigste Temperatur 15,4 Grad
Glasnost in Transvulcanien
Warum Podemos so wichtig ist
Aus Sicht der Sportwelt wäre für La Palma der Name Transvulcanien wohl gut angebracht. - Kein anderes "Event" reicht auch nur annähernd an die Läufe der Transvulcania heran, besonders der Ultramarathon, 73 Kilometer über die Vulkane der Insel, ist in der Welt der Extremläufer bereits eine Legende und meist die erste große Herausforderung im Jahr, da dieses Rennen immer schon im Mai stattfindet. - Das erste Rennen für die meisten Spezialisten im Jahr, eine Standortbestimmung und so kommt es auch, dass so ziemlich alles was Rang und Namen hat, oder diese erwerben will, sich im Mai auf La Palma einfindet, um sich über die Vulkane zu quälen. - Die Insel steht Kopf, Tage vor dem Rennen bereits, da man dieses internationale Flair spüren und fast riechen kann, und die vielen Tausend Teilnehmer der einzelnen Kategorien verbreiten in den Tagen schiersten Candystorm über den Lauf, die Insel und die Leute hier per Bild und Texte über die sozialen Netzwerke. - Es ist wohl nicht wirklich errechenbar, was dieses internationale Sportfestival als Werbeträger für die Insel bringt, aber schaden kann uns das wohl in keiner Weise, außer man schlachtet dieses Rennen unter politischen Interessen zu weit aus. - Dabei sollte man aber in einer, sagen wir man zaghaft beginnenden offenen Demokratie auch immer wissen dürfen, welches Zahlenwerk sich denn hinter solch einem Ereignis verbirgt, auf gut Deutsch, was die Chose denn kostet. - Das war bislang ein ziemliches Inselstaatsgeheimnis, überhaupt ließ, oder lässt man sich nicht so gerne in die Konten blicken, was denn die öffentlichen Ausgabe angeht. - Allerdings ist das völlig falsch, man muss die Zahlen nur interpretieren und die Transvulcania als das sehen was sie ist, nämlich als riesengroße Werbeveranstaltung für die Insel mit weit reichender internationaler Relevanz. - Ich weiß schon, vor was die Politiker Angst haben, das sind immer die gleichen Totschlagargumente die nach dem Motto gehen, man hätte so viel Geld doch für dringendere Dinge ausgeben können und zählt dabei immer wieder soziale Gründe auf. - Allerdings wissen doch selbst wir linke Bazillen, dass Investitionen oft nachhaltigere soziale Dienste leisten können, so frei nach dem Motto, schenk ihm keinen Fisch, sondern eine Angel. Wenn wir also über die Kosten einer solchen Veranstaltung reden, dann muss man auf der einen Seite glaubhafte Zahlen unverschlüsselt und freiwillig geben, dann kann man dem Bürger auch glaubhaft erzählen, dieses Geld ist nicht willkürlich ausgegeben, sondern klug investiert.
Gefragt, was denn diese Spektakel Transvulcania kostet, das hat man öfter, meist die Opposition, erhalten hat man aber meist nur ausweichende Erklärung, aber eben nichts Klares oder noch wichtiger, Glaubhaftes. - Podemos hat ja nun einen Rat im Cabildo Insular nach den letzten Kommunalwahlen, Dailos Gonzáles heißt der junge Mann, und der geht wohl seiner Aufgabe nach und die lautet, Fragen stellen. - Eben auch zu den Kosten der Transvulcania, welche er aber damit nicht in Frage stellen möchte, sondern lediglich Klarzahlen fordert, um Transparenz zu erhalten. - Er hat auch inzwischen eine Aufstellung der Kosten und der Einnahmen aus den Veranstaltungen der Jahre 2014 und 2015 erhalten, allerdings sind diese sehr pauschal gehalten und fragwürdig. - Verfasst hat die Kostenaufstellung die inseleigene Firma "Sodepal",welche ursprünglich mal zu Förderung diverser Aktivitäten gegründet wurde, inzwischen aber als Lückenbüßer für alle möglichen Unternehmungen auftreten muss, welche die Regierungsstellen gerne aus ihrer Verantwortung haben wollen. - Podemos veröffentlicht nun auch diese Kostenaufstellung, alleine das ist bereits eine neue politische Dimension, welche man loben muss, und in der Tat, die dort genannten Zahlen sorgen nicht wirklich für Glaubhaftigkeit. - Einmal sind die Zahlen viel zu pauschal verfasst, Löhne und Gehälter nicht explizit beschrieben und es ist einfach sehr fragwürdig, dass man im Jahr 2014 die Summe von 173.856 Euro als Einnahmen für die Einschreibungen nennt, für das Jahr 2015, in dem es nach Presseerklärungen noch mehr Teilnehmer gab, aber nur die Summe von 30.312 Euro angibt. - Auch gibt es bei manchen Posten keine Angaben, für welches Jahr diese zutreffen, zum Beispiel bei den Sponsoren und der Läufermesse, der Feria del Corredor. - Dailos Gonzáles klagt auch richtig an, dass das Verhältnis zwischen Sponsorenzahlung (80.742 Euro) und Zuzahlung des Cabildo Insular (465.320 Euro) nicht wirklich gesund ist und darüber hinaus wie es sein kann, dass man für das Jahr 2014 nur 68.286 Euro als Rechnungen für Kosten vorliegen hat, für das Jahr 2015 aber deren 537.801 Euro. - Grundsätzlich falsch ist es auch, die Zuzahlungen vom Cabildo Insular als Einnahmen zu verbuchen, die müssten im Resultat als weiteres Minus auftauchen, aber da darf man vermuten, dass man das einfach nicht wollte, damit es besser aussieht. - Podemos hat Fragen gestellt, eine Antwort bekommen, aber diese ist leider wenig aussagekräftig und damit auch nicht glaubhaft und das erleichtert eine wirkliche Offenheit zwischen Regierungsarbeit und dem klaren Wunsch vieler Bürger auf politische Transparenz in keiner Weise. - Es ist nicht schlimm, wenn die Transvulcania dem Steuerzahler über eine halbe Million Euro kostet, das ist diese Veranstaltung mehrfach wert, es ist aber schlimm, wenn man immer wieder die Bürger als Deppen betrachtet, denen man solche Zahlenwerke als Glasnost unter die Nase reiben kann. - Kein Wunder, dass Podemos solch großen Zulauf hat, nicht unbedingt, weil die es besser können, aber weil sie auch unangenehme Fragen stellen und die Dinge einfach veröffentlichen.
Freitag 22.01.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1023 hPa
Gastbeitrag von Michael Kröger
Und wieder hat eine Künstlerin das Angebot angenommen….
…..und präsentiert sich und ihre Bilder vom 22.1. - 7.2. in der Avenida 17 in Tazacorte. Sylvia Catharina Hess hat schon zahlreiche Ausstellungen in Deutschland und Frankreich absolviert, aber es ist ihre erste Ausstellung auf den Kanaren. Sie präsentiert uns Arbeiten in drei verschiedenen Richtungen: Landschaften, Akte und " Mein kanarisches Bilderbuch". Letztere sind noch pinselfrisch und werden erstmalig ausgestellt. Die Künstlerin hat sich von den lebensfrohen Menschen und ihren unterschiedlichen Festen inspirieren lassen und diese Motive in ihrem eigenen Malstil zu unverwechselbaren Bildern verarbeitet. Das Ergebnis muss man gesehen haben, es könnte jedes Ankündigungsplakat für eine Fiesta zieren.
Die Ausstellung läuft vom 22.1. - 7.2. und ist täglich von 11-14 Uhr und 18-20 Uhr geöffnet.
In der gleichen Räumlichkeit gibt es dann noch eine Lesung: Harald Braem liest am 30.1. um 19 Uhr aus seinem Buch Tanausu. Sitzplatzreservierungen bitte unter mail@avenida17.com.
Donnerstag 21.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1021 hPa Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,5 Grad
Was die Krise alles so aufgefressen hat
Kein Krankenhaus auf der Westseite der Insel
Zuvor noch kurz Neuigkeiten vom Wetter. - Das heranrauschende Tief aus Westen wird nun doch kein Wasser auf den Kanaren lassen, es ist auch schon wieder so weit in den Norden geflüchtet, dass wir wohl erneut nicht nass werden. - Wir hatten das ja schon befürchtet, das wird irgendwie einfach nichts in diesem Winter, es bleibt weiter viel zu warm und viel zu trocken. - Das hören die Inselgäste sicher gerne, aber wir brauchen dringend Regen.
Ein Krankenhaus auf der Westseite der Insel, darüber sprach man vor 15 Jahren mal, das sollte an der Umgehungsstraße von Los Llanos entstehen. - Man speckte das vor 10 Jahren dann auf eine Unfallstation an gleicher Stelle ab, auf jeden Fall sollte dafür gesorgt werden, dass Notfälle auch auf der Westseite komplett behandelt werden können. - Dann kam die Krise, man sprach überhaupt nicht mehr darüber, jetzt allerdings sagt man uns 2 weitere Ärzte und 2 Krankenschwestern zu, welche die Notfallstation im Gesundheitszentrum Los Llanos verstärken sollen. - Immerhin, mehr Ärzte als weniger, hört sich zunächst gut an, auch wenn wir wissen, dass im Inselkrankenhaus mindestens 6 Ärzte fehlen, deren Stellen einfach nicht zu besetzen sind, weil man die Leute nicht verpflichten kann, nach La Palma zu kommen. - Dabei bekommen die Ärzte schon einen Zuschlag auf den "peripheren Inseln" wie man immer so trefflich für die "nichtkapitalinen Inseln" sagt, aber viele Mediziner sehen wohl ihre Karrierechancen in solch kleinen Zentren, wie hier auf der Insel, nicht ausreichend unterstützt. - So verkauft man uns das wenigstens, und damit bleibt leider die Versorgung durch Fachärzte das Problem des öffentlichen Gesundheitsdienstes auf La Palma. - Dabei muss ich anmerken, Notfallmedizin aber auch die Grundversorgung in den Gesundheitszentren sind hervorragend, wer aber kein Notfall mehr ist und "nur" zum Facharzt muss, der kann sich, je nach medizinischer Spezialität, auf Wartezeiten von bis zu zwei Jahren einrichten. - Wobei man das Problem mit den fehlenden Ärzten ja auch nicht löst, in dem man einfach ein weiteres Krankenhaus hinstellt, also muss man wohl mit der Situation zufrieden sein, dass man keine neuen Infrastrukturen aufstellt, außer in der Hauptstadt, welche ein neues Centro de Salud erhalten soll, welches bereits seit langer Zeit projektiert ist.
Was auch nicht kommt, jedenfalls nicht so schnell, wie man das vor 10 Jahren noch wollte, ist eine neue Polizeistation für das Aridanetal. - Das hatte man schon öfter angeregt, auch schon konkret die Grundstücke ausgesucht, auch an der Umgehungsstraße von Los Llanos gelegen, um einen strategisch günstigen Platz im Aridanetal zu finden. - Nötig wäre das allemal, wer weiß, in welchem schlechten technischen wie baulichem Zustand das "Casa Cuartel de la Guardia Civil" in Los Llanos ist, der wünscht sich für seine Polizei schon längst neue Dienststellen. - Damals wollte man die Guardia Civil von Tazacorte, Los Llanos und El Paso zusammenfassen und eben ein großes, und auf jeden Fall modernes Polizeizentrum aufbauen, aber als uns dann die Krise im Jahr 2008 die Haushalte um die Ohren warf, da wurde das Projekt schnell auf die Halde der nicht bezahlbaren Träume geworfen. - Es wäre aber schon nötig, die Polizisten selbst schämen sich oftmals dort, und eine junge Polizistin vom Festland, welche für kurze Zeit ihren Dienst in Los Llanos manchen musste, die frug mich schon, was denn unsere Landsleute (damit meinte sie Urlauber, mit denen ich als Übersetzer dort war) über die Zustände des Polizeireviers in Los Llanos denken. - Mal sehen, Spanien hat sich ja so weit berappelt, dass auch die Gemeinden inzwischen wieder Haushalte auflegen, welche das Kapitel Investitionen wieder spürbar beinhalten, vielleicht schickt uns ja dann das Innenministerium auch mal wieder Geld, um ein modernes Polizeirevier hier im Aridanetal betreiben zu können. - Vielleicht können wir sogar wählen, mehr Ärzte, oder ein neues Polizeirevier? - Wohl eher weniger, und da für das Gesundheitswesen und auch die Polizei keine Gelder aus Brüssel kommen, sondern nur für unnütze Häfen und Autobahnen, müssen wir vielleicht auch noch länger auf mehr Ärzte und Polizisten warten.
Das Inselkrankenhaus La Palma in der Gemeinde Breña Alta
Donnerstag 21.01.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1022 hPa
Mittwoch 20.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1020 hPa Höchsttemperatur heute 22,2 Grad - niedrigste Temperatur 13,8 Grad
Dingsbums
Kleinigkeiten auf dem Weg nach morgen
Auch der Januar knüpft an die Vormonate in dem Sinne an, dass die Temperaturen deutlich zu hoch sind. - Erst gestern und heute hatte man ein bisschen so was wie "Januargefühl" mit Tageshöchsttemperaturen von unter 20 Grad und nachts knackt man die 13 Grad Marke von oben. - Aber das wird nicht so bleiben, es wird schon wieder wärmer und dann hoffen ganz positiv gestimmte Laubfrösche auf Regen in der kommenden Woche. - Montag oder Dienstag glaubt man an den Durchzug eines Ausläufers eines dicken Tiefs, welches weit nördlich der Kanaren auf seinem Weg von West nach Ost ist, allerdings hat uns die Erfahrung gelehrt, dass solche Ausläufer zumindest in diesem Winter bei uns kaum Eindruck hinterlassen. Die Trockenheit wird zwar noch nicht zur aktuellen Bedrohung, aber wer die Insellandschaft kennt, der erkennt wohl das fehlende Grün und auch die Mandelblüte hier im Tal will gar nicht so richtig beginnen. - Da fehlt nun wirklich ein nasser Startschuss, und auch wenn Sie es als Urlauber vielleicht nicht hören wollen, wir warten inzwischen ganz dringend auf Regen.
Fröhliche Regionalpolitiker lächeln in die Kamera. - Das bedeutet, ein Geldautomat auf dem Flughafen wird eröffnet, oder eine Telefonzelle am Industriegebiet von Puntallana. - Ganz so aufwühlerisch ist die folgende Nachricht nicht, aber endlich kommt man in Sachen Stadtstrand von Santa Cruz weiter, denn die Pumpstation für die Abwasserbeseitigung am Hafen kann noch diesen Monat in Betrieb gehen. - Um diese Knödelpumpstation hat man sich monatelang gefetzt, da man unzufrieden mit dem Standort war und nur mit viel Geduld, Verhandlungsgeschick und letztendlich auch viel Steuergeld hat man es hinbekommen, dass man diesen peristaltischen Quirl gute hundert Meter weiter neben der Hafenmole gebaut hat, und nicht als Blick- und Nasenfang mitten auf dem Kreisverkehr, welcher alle Besucher begrüßt, die vom Süden in die Hauptstadt einziehen. - Die neue Pumpstation ist so wichtig, denn erst wenn die funktioniert, kann man die alte Pumpe wegnehmen und erst dann kann man mit der Erreichbarkeit des längst fertig gestellten Stadtstrandes beginnen. - Nun ist es so weit, ein paar Jahre nur zu spät geht es auf die Zielgerade mit dem Vorhaben Stadtstand und diesen Sommer noch sollen dann dort Badefreuden möglich sein. - Es bleibt ein bitterer Nachgeschmack hängen, denn die schlechte Standortwahl für diese Pumpstation, die wurde weder von den Technikern noch von den Politikern erkannt, sondern erst zum Gespräch, nachdem eine Zeitung eine Fotomontage abgedruckt hatte, wo man dieses monströse Gerätehaus abgebildet hatte.
Bleiben wir noch in der Hauptstadt und es bleibt auch unappetitlich, denn jedes Jahr um die vielen Feiertage im Dezember und Januar entsteht eine neue Mülldebatte in Santa Cruz. - An Feiertagen feiert auch die Müllabfuhr und so kommt es vor, dass die Container tageweise nicht geleert werden. - Dann legen die Anwohner die Müllbeutel vor die bereits vollen Container und es gibt mindestens optische Kontamination, oft aber riecht das auch noch sehr unangenehm und wenn sich dann auch noch Hunde über den Müll hermachen, dann wird das Ganze äußert unschön. - Darüber streitet man sich jeden Januar in der Hauptstadt, Schuld daran hat immer der Bürgermeister, denn der macht ja die Feiertage… Macht er natürlich nicht, er wirft auch die Beutel nicht neben die Container aber irgendwo muss der Ärger doch hin und wenn man ein bisschen genauer hinsieht, dann kommt die Kritik auch meist aus dem oppositionellen politischen Lager, oder deren Epigonalbereich. - Abhilfe könnte man schaffen, die Müllabfuhr auch an Feiertagen arbeiten zu lassen, dafür müsste man halt mehr Geld ausgeben um die Leute an Feiertagen zu locken. - Geht aber anderswo doch auch und darüber hinaus bekommt man es einfach nicht hin, den Leuten Disziplin in Sachen Mülltrennung beizubringen, irgendein Trottel schmeißt immer irgendwelche Kartons in die Container, die sind dann gleich voll und die anderen schmeißen dann ihre Tüten daneben, weil sie sie nicht zurück in die Bude schleppen wollen um die nächste Leerung der Container abzuwarten. - Jeder Bürgermeister legt dann einen neuen Strafkatalog auf, in dem mit höheren "multas" gedroht wird, aber keine Exekutive wendet diesen Katalog jemals an. - Sind die Feiertage dann wieder rum, die Container täglich geleert, dann verstummt diese Diskussion wieder und wird erst wieder Karneval von der abgelöst welche verlangt, dass man mehr Toilettenhäuschen für Indianer aufstellen soll, die Druckprobleme im unteren Körperdrittel haben. - Irgendwie doch schön, dass wir keine anderen Probleme haben…
Nach den wenig appetitlichen Angelegenheiten nun noch die große Meldung des Tages. - Der "La Gota 2015" ist auf dem Markt und wir konnten uns gestern Abend bei Thomas in der Pizzería Dulce y Salado in El Paso davon überzeugen, dass dieser Tropfen aus dem Hause Llanovid wieder vortrefflich gelungen ist. - Nicht knochentrocken, feine Fruchtaromen, so wie man das eben von den Listán und Albillo-Trauben kennt. - Ich muss mich ausdrücklich bei den vielen freiwilligen Helfern bedanken, welche in uneigennützigem Auftrag den 2014er so weit reduziert haben, dass nun endlich der Neue Wein in alte Schlünde gelangen kann. - Gut, ich habe auch kräftig mitgeholfen, aufopfernd, altruistisch geradezu, der Kampf gegen den Wein vom vorletzten Jahr nehme ich immer sehr persönlich. - Aber es ist gelungen, der erste 2015er auf dem Markt und mal sehen, wer denn die ganzen anderen Weißen 2014er austrinkt, denn ich habe nun wieder einen Lieblingstropfen…
La Gota, Erfolgscuvée von Llanovid in Fuencaliente, welche ansonsten die Weine unter der Marke Teneguía vertreiben. - La Gota heißt der Tropfen, aber auch die Gicht. - Ich habe aber auch schon Leute sagen hören, "der Wein mit der Träne auf dem Etikett". - Ich kann Ihnen aber versichern, man weint beim Verzehr lediglich wörtlich...
Mittwoch 20.01.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1021 hPa
Gastbeitrag von Gisela van Dijk
TANGO ARGENTINO LA PALMA
Am 23. Januar wird neben einer Milonga (Tangotanzabend) UNTERRICHT angeboten, auch für Anfänger. Gonzalo Santana, ein sehr guter Tangolehrer aus Tenerife vermittelt interessierten "Neulingen", gleich welcher Altersklasse das erforderliche "Rüstzeug", mit dem sie dann nach einigen Stunden schon etwas "das Tanzbein schwingen" können. Die erfahreneren Tanguer(a)os können ihre Kenntnisse im Kursus für mittleres Niveau verbessern. Nähere Einzelheiten für Gruppenunterricht (10 € ) bitte dem beigefügten Plakat entnehmen.
Auf Anfrage gibt Gonzalo auch Einzelunterricht (60 Min. = 30 € pro Person oder Paar).
Alle tangotanzenden Residenten und Urlauber , die auf der MILONGA am Abend den Tango bei ausgewählter Musik im Kreis von Gleichgesinnten genießen möchten , sind herzlich willkommen. Unkostenbeitrag: 3 €
Auf Wunsch gebe ich gerne nähere Informationen.
Gisela van Dijk, Tel. 629 024 169, e-mail: giselalapalma@yahoo.es
Dienstag 19.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1018 hPa Höchsttemperatur heute 19,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,7 Grad
Läuft bei uns
Tourismus auf La Palma in Höchstform
Die anderen Kanareninseln trällern seit Jahren schon das Lied vom touristischen Boom, leider auch angefeuert von dem Zielwechsel vieler Reiseveranstalter, welche eben Alternativen zu den nordafrikanischen und arabischen Destinationen suchen, in denen Sicherheitsbedenken herrschen. - Da gibt es, manchmal bereits zynisch geführte Diskussionen, das Leid und der Terror anderswo beflügelt unsere Ökonomie. - Ich denke allerdings, wir müssen diese Diskussion gar nicht führen, aber wir sollten bedenken, dass dieser touristische Boom nicht unser Verdienst im Sinne von Anerkennung, sondern nur unser Verdienst im Sinne von finanziellem Gewinn ist. - Das alleine ist ja auch schon was, sollte uns aber eben nicht zur Nachlässigkeit führen, sondern weiter anspornen, uns für die Zukunft zu rüsten. - Für La Palma hat es allerdings ein paar Jahre länger gedauert, als für die anderen Kanareninseln, an diesem Aufschwung teil zu haben, denn man kann den Leuten nicht El Paso anstatt Luxor oder Djerba verkaufen, damit würde man keinem einen Dienst erweisen. - Aber die Fluggesellschaften haben nun wieder Kapazitäten frei, fliegen lieber so, eigentlich wirtschaftlich risikoreiche Destinationen wie La Palma an, denn nach Nordafrika und in den arabischen Raum, und in letzter Zeit sogar die Türkei, wird einfach weniger geflogen. - Und alleine schon durch die bessere Erreichbarkeit unserer Insel aus Deutschland, mit fast doppelt so vielen Flügen im Sommer und ein paar mehr im Winter erreichen wir wieder Gästezahlen, welche uns an die goldenen Zeiten rund um die Jahrtausendwende erinnern lässt. -
Die Zuwachsraten werden zwar jetzt nicht mehr zweistellig sein, dass erreichte man aber eben im Vergleich von 2015 zum Jahr 2014, welches das schlechteste Jahr überhaupt war, aber kurzfristig wird sich da wohl kaum etwas ändern und wir auch diesen Sommer über wieder deutlich mehr zu arbeiten haben.
Ein Leser hat mir einen interessanten Artikel weitergeleitet, zum Tourismusboom auf den Inseln, welcher allerdings nicht so ganz für La Palma zutrifft, da wir immer noch keine Vollauslastung der Hotelbetten haben. - Dennoch streift auch uns der Artikel, denn wir bieten planerisch eventuellen Investoren keinerlei Rechtssicherheit, was die Verwirklichung derer Projekte angeht und sollten die Zahlen weiter in Richtung Wachstum stehen, dann brauchen auch wir mehr Gästebetten. - Hier könnte man aber auch seitens der Hotelbetreiber wie auch der Reiseveranstalter mal wieder umdenken, und nicht alles über die bloße Anzahl der Gäste zu definieren, sondern mehr auf die Rendite zu achten und anstatt Massenware anzubieten, lieber auf Qualität zu setzen. - Es würde dann eben auch ein bisschen teurer werden, und man bräuchte vielleicht das wenig rentable Spiel um die Auswirkungen des All-inklusive-Sektors nicht mehr so deutlich spüren, wie das jetzt noch der Fall ist. - Allerdings stelle ich das sehr in Frage, ob die regionalen Verantwortlichen für Tourismus und die Hoteliers das auch begreifen wollen. - Hier gibt man sich nach wie vor kämpferisch bemüht und erfindet andauernd touristische Eigenwerbung neu und hat nach dem Astrotourismus nun den aktiven Tourismus entdeckt, ohne dabei zu beachten, dass der aktive Tourismus uns bereits vor 30 Jahren entdeckt hat. - Das sind allerdings nur Abzüge in der B-Note, richtig ist aber, dass man besonders junges Publikum auf die Insel locken will, denn unsere Stammgäste, die sind zusammen mit uns bereits ein bisschen in die Jahre gekommen, ein bisschen versilbert sagt man dazu vielleicht angenehmer und man muss dringend diese Lücke zu den jüngeren Leuten schließen, denn mit Wandern und "Tranquilo" alleine lockt man die jungen Leute nicht auf die Insel. - Wir sind prinzipiell auf dem richtigen Weg, und wenn uns dieser geschenkte Boom nicht dazu verleitet zu glauben, wir hätten alles richtig gemacht und wir nicht die Quantität vor die Qualität setzen, dann hat La Palma auf touristischer Ebene durchaus gute Zeiten vor sich. - Nach sieben Jahren in Folge schlechtere Zahlen, das ist hoffentlich auch mittelfristig vorbei, der Arabische Frühling sorgt für einen Kanarischen Sommer und wir müssen dabei einfach nur aufpassen, dass wir dabei nicht über die gute Laune hinausschießen sondern weiter an der Qualität und an der touristischen Attraktivität arbeiten.
La Palma, nicht Ibiza oder Hurghada
Dienstag 19.01.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 32 % - Luftdruck 1020 hPa
Fulanito de tal dice hoy: Al rico y al cochino, hasta que no se les mata, no se les ve el tocino
Beim Reichen wie beim Schwein, bis man sie nicht geschlachtet hat, sieht man den Speck nicht. - So lange das Schwein lebt, so lange profitiert man nicht davon, genau so sehen das die Erben...
Vorgestern über La Palma, ein "Halo" und wie gut, dass Kai Stockrahm gerade auf der Insel ist und unserem Drago ein Bühnenbild verleihen kann.
Mittwoch 13.01.2016 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1020 hPa
Ich mache ein paar Tage Urlaub
Dienstag 12.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 53 % - Luftdruck 1017 hPa Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,8 Grad
2 Millionen libysche Flüchtlinge auf den Kanaren
Forscherin will Herkunft der Ureinwohner der Kanaren ermitteln
Es verdichtet sich nach vielen Jahren der Forschung, die Ureinwohner der Kanaren stammen wohl aus dem, heute südlichen Libyen, und waren wohl Berber. - Das ist nicht unbedingt eine Neuigkeit, zu der Ansicht ist man schon vor einer ganzen Weile gekommen, aber nun versucht Rosa Fregel, welche am Samstag einen Vortrag im archäologischen Museum darüber gehalten hat, diese Herkunft auch zu beweisen. - Die Zeitung lapalmaahora bringt dazu netterweise ein Interview mit der Forscherin. - Rosa Fregel arbeitet an DNS-Nachweisen über die Herkunft der Ureinwohner in einer Zusammenarbeit der Universitäten La Laguna auf Tenerife und der berühmten Stanford-Universität in den Vereinigten Staaten von Amerika. - Man möchte nun die exakte Herkunft der Ureinwohner feststellen, das kann man mit den DNS-Proben wohl machen, und interessant dabei ist, dass sich bei den hiesigen Frauen die Verwandtschaft zu den Berbern aus Nordafrika stärker erhalten hat, als das in bei der männlichen Bevölkerung festzustellen ist. - Grund dafür könnte sein, dass die männliche Bevölkerung der Ureinwohner zum Teil getötet und auch zur Zwangsarbeit verschleppt worden ist, und der weibliche Teil der Ureinwohner sich mit den spanischen und portugiesischen Eroberern vermischt hat. - Die nächste Frage ist allerdings, wie unterschiedlich waren nun die Ureinwohner auf den Inseln, denn es wird bestritten, dass die, allgemein als Guanchen bezeichneten Erstsiedler der Seefahrt mächtig waren, also die Inselbewohner untereinander keinen Kontakt zueinander hatten. - Da schließt sich gleich die nächste Frage an, wie kommenden Berber aus dem südlichen Libyen auf die Kanaren? - Da findet man zwei angenommene Zeiträume, welche sich um etwa 1.000 Jahre unterscheiden, es könnten vor an die 3.000 Jahren die Phönizier gewesen sein, welche diese Berber auf die Inseln gebracht haben, oder 1.000 Jahre später, also etwa um das Jahr Null die Römer. - Darüber sind sich die Forscher nicht einig und es kann auch gut sein, dass die Inseln nach und nach sowohl von den Phöniziern, als auch den Römern besiedelt wurden. - Nächste Frage lautet, warum macht man sich die Arbeit, und bringt diese Berber auf die Kanaren? - Auch hier gibt es mehrere Thesen, von denen eine lautet, diese Berberstämme waren Störenfriede bei der Kolonialisierung durch die Phönizier oder/und Römer, und so ist man diese Leute am besten losgeworden. - Es gibt aber auch Stimmen, die sagen, man würde sich solchen Aufwand nicht machen, sondern man hätte diese Stämme bei Widerstand einfach vor Ort niedergemetzelt. - Es wäre also auch möglich, dass diese Berber zusammen mit Ziegen auf die Inseln gebracht wurden, um für spätere Seefahrten Nahrung auf den Inseln aufnehmen zu können. - Da man nicht wusste, ob diese Leute hier überleben könnten, hätten die Phönizier oder die Römer nicht die eigenen Leute auf den Inseln ausgesetzt, sondern eben "entbehrliche" Sklaven.
Es bleiben also noch viele Fragen offen und das liegt auch mit daran, dass man viele Jahrhunderte überhaupt keine Ahnenforschung hier auf den Inseln betrieb. - Das war kein Selbstverständnis der spanischen Krone, man kümmerte sich generell nicht darum, was denn die Ureinwohner in den Kolonien so anging. - Auch noch unter Franco war es kein Thema, im Gegenteil, deren Jugendorganisationen zogen sogar aus, und zerstörten Fundstellen mit Hinterlassenschaften der Ureinwohner. - Das ist heute anders, man forscht inzwischen im größeren Rahmen und es hat sich auch so etwas wie eine Kanarität entwickelt, welche durchaus nostalgischen Charakter haben kann, aber auch dazu genutzt wird, sich von den Bewohnern des spanischen Festlands abzuheben. - Zum Teil wird da auch ein, sagen wir mal nett, rührender Ahnenkult betrieben, was allerdings auch ein bisschen zynisch sein kann, denn die allermeisten sind Nachkommen der Kolonisatoren und nicht der Ureinwohner. - Aber das bastelt man sich ja überall auf der Welt so hin, wie man das haben will, und Gott sei Dank ist zumindest hier bei uns das inzwischen eine Frage der Neugier, welchen Ursprung man hat, und keine Notwendigkeit um überleben zu dürfen, wie das leider anderswo immer noch der Fall ist. - Interessant auch immer wieder die These, dass die Kanaren ihren Namen von einer Seehundkolonie haben sollen, welche früher, wann wissen wir halt nicht mehr so genau, hier gelebt haben sollen. - Also nicht Hundeinsel, von canis, sondern von Seehund, was allerdings auf Lateinisch phoca heißt. - Also nicht wirklich schlüssig, genau so wenig wie die andere Vermutung, dass diese Berber einem Stamm angehört haben, der sich Knrr oder Knarr nannte und so der Name entstanden ist. - Und um die Verwirrung noch größer zu machen, La Palma heißt eigentlich San Miguel, früher Awara oder Benahoare, aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Bei Guanchels, hinterm Sofa. - Im MAB, dem Museo Arqueológico Benahoarita in Los Llanos de Aridane
Dienstag 12.01.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1017 hPa
Montag 11.01.2016 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1019 hPa Höchsttemperatur heute 22,7 Grad - niedrigste Temperatur 13,0 Grad
Die Seele der Sonne
Ist das Kunst, oder kann das auf den Berg?
Ich habe es Ihnen schon oft genug gesagt, ich habe keine Ahnung von Kunst. - Ich habe aber auch nichts dagege,denn Kunst bereichert eine Gesellschaft und gehört zu den Dingen, welche über das Notwendige hinausgehen und somit ein kleines bisschen Wohlstand darstellt. - Wir verfolgen ja mit Interesse seit einem Jahr bereits die Wehklagen über das Kunstprojekt des Basken Agustín Ibarrola, welcher zwei Skulpturen oder Objekte in Garafía aufstellen will und dafür vom Cabildo Insular über 200.000 Euro zugesagt bekommen hat. - Es wird robust gegen die Aufstellung dieser Objekte gewettert, so viel Geld könne man doch nicht einfach in die Landschaft stellen, wir haben ganz andere Probleme und bräuchten das Geld für soziale Zwecke. - Alles richtig, dennoch scheint es mir gefährlich zu sein, solche Argumente generell gegen Kunst einzusetzen, sonst gibt es immer weniger Kunst und diese wird dann auch brotlos. - Allerdings kann ich nicht einschätzen, ob die fünf bemalten Steinhügel und die eine Mauer einen Gegenwert von über 200.000 Euro darstellen und wer überhaupt in der Lage ist, das zu bewerten. - Volkes Stimme wird da schnell zur Zornes Stimme und das hat noch nie gut getan. - Das Cabildo Insular bleibt aber an dem Projekt hängen, es gibt wohl auch einen Kontrakt zwischen Künstler und Inselregierung, und der muss erfüllt werden, sonst braucht man ja gar keine Verträge mehr zu machen.
Nun wird es diese ganzen Diskussionen erneut geben, denn wir erhalten noch mehr Kunst, und auch wieder ist es die Öffentliche Hand, welche ein Projekt sponsert, das sicherlich auch nicht unumstritten sein wird. - Allerdings ist nicht nur die Inselregierung und das Ministerium für Erziehung, sondern auch der CIT-Tedote, als Vereinigung der Gewerbetreibenden des touristischen Sektors der Insel, als privater Träger sind beteiligt, die Kosten sind für den Steuerzahler also nicht so groß. - Darüber hinaus wird das kommende Projekt mit 36.000 Euro fast zum Schnäppchen, wenn man bedenkt, was die Geschichte in Garafía kosten soll. - Die Künstlerin, welche nun nach einem mehrere Monate dauernden Wettbewerb den Auftrag erhalten hat, ist die Australierin Jessie Hughes, welche sich neben 150 anderen Bewerbern auf der ganzen Welt um diesen Auftrag bemüht hatte. - Unter dem Begriff "Technarte" will man das Zusammenspiel von Kunst und Technologie fördern und dazu schickt man nun die Australierin einen Monat lang auf den höchsten Berg der Insel, damit sie dort arbeitet und sich inspirieren lässt. - Sie wird in der Residenz der Techniker und Astrophysiker wohnen, und kann die Observatorien nutzen, um sich Ideen zu holen. - Sie will aber auch die gewaltige Landschaft dort oben mit in ihr Werk einfließen lassen und das Objekt soll den Namen "Soul of Sol La Palma" tragen. - Sie möchte die kalten Zahlen, in denen die astrophysikalische Beobachtungen in den Observatorien dargestellt werden, in etwas Warmes, Schönes und Kommunikatives verwandeln, und auch wenn ich es nicht genau aus der Presseerklärung erlesen kann, ich glaube nicht, dass die da eine Skulptur schaffen will oder ein Bild, sondern das liest sich ein bisschen nach einer technischen Installation. - Um diese fertig zu stellen hat sie nach dem Aufenthalt bei uns auf dem Berg noch mehrere Monate Zeit, ihr Projekt auch zu erstellen und die Veröffentlichung ihres Objektes wird dann am 19. Mai auf der internationalen Konferenz für Kunst und Technologie in Bilbao stattfinden. - Da soll dann wohl der Werbeeffekt für La Palma entstehen, also der Gegenwert für die Finanzierung, immer wenn man das Werk betrachtet erfährt man hoffentlich, wer denn "Modell gestanden" für das Kunstwerk oder meinetwegen die Muse war, damit Jessie Hughes das ersinnen konnte. - Nur ein bisschen Angst habe ich jetzt wieder vor der sicherlich bald beginnenden Diskussion, ob man sich denn in Krisenzeiten Kunst leisten dürfen schon wieder, und hoffentlich spricht Jessie nur ganz schlecht Spanisch, damit sie die vielen peinlichen Kommentare in den sozialen Medien nicht mitbekommt. - Ich finde die Idee mit Kunst und Technologie Klasse und mal sehen, was die Australierin daraus machen kann. - Einen Monat auf dem Roque, manche sagen ja, da würde man den Koller bekommen, vielleicht lassen die sie auch ab und zu runter vom Berg, damit sie auch mal was anderes der Insel sieht.
Montag 11.01.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 69 % - Luftdruck 1018 hPa
Fulanito de tal dice hoy: Alquimia probada: Tener renta y no gastar nada
Bewährte Alchemie: Einkommen haben und nichts ausgeben. - Eigentlich macht das keinen Spaß, aber eines der probaten Mittel viel Geld zu besitzen ist, wenig davon auszugeben.
Auf Latein heißt sie sogar „Die Roteste“: Gorgonia roja, Leptogorgonia ruberrima. (Juni 2015, El Mocán)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar
Sonntag 10.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 1 mm - Luftfeuchte 88 % - Luftdruck 1017 hPa Höchsttemperatur heute 21,0 Grad - niedrigste Temperatur 14,1 Grad
Mia - bipolar
Der Katzenflüsterer kommt auch nicht weiter
Zunächst aber noch der Hinweis, dass der WDR den Sendetermin für die eigentlich heute vorgesehene Sendung "Wunderschön!, Highlights der Kanaren" auf den kommenden Sonntag den 17.01.2016 um 20:15 Uhr verlegt!
Tausche sieben Katzen gegen einen Hund! - Solch ketzerische Aussagen kommen natürlich nicht aus meinem Mund, das aber auch nur, weil ich nicht dauernd hinter Mia-bipolar herwischen muss. - Mia macht uns Sorgen. - Hat sie immer schon gemacht, trotz Handaufzucht und Flaschensaugen ist die Dame höchst abweisend uns gegenüber, zumindest am Tag. Falsch angefasst wird das sofort zur Kriegserklärung, selbst wenn man im unpassenden Moment zu nah an hier vorbei geht, wird bereits gekloppt und streicheln ist in solchen Momenten eigentlich schon Selbstverstümmelung. - Mit ein bisschen Kenntnis merkt man das aber schon von weitem, die Stellung der Ohren verrät den Kriegszustand in dem sich die "Bitch aus Los Llanos" gerade befindet und ob man sich ihr in nicht suizidähnlichem Verhalten nähern darf. - Dabei ist unsere Mia auch unsere schönste Katze, klingt auch schon wieder ketzerisch gegenüber den anderen, fast ausnahmslos friedlichen Felingenossen, deren Anwesenheit wir genießen dürfen. - Glänzend schwarzes Fell, stark und schnell, springt und läuft, fast hätte ich katzengleich geschrieben, auf jeden Fall eleganter als alle anderen Katzen hier bei uns. - Nachts, da kommt Mia dann angekrochen und ist verschmust über beide Ohren und alle vier Pfoten, schnurrt und drückt sich an einen heran, sabbert aber dabei fast so schlimm wie Paul, also ein Herd der Feuchtigkeit, was nicht immer so ganz angenehm im Schlaf ist. - Schlimmstenfalls muss man die Dame dann einfach vor die Tür setzen, was auch an und zu vorkommt. - Aber das ist es nicht alleine, was uns an Mia besorgt macht, mit ihren Launen könnten wir hervorragend leben, haben wir selbst doch auch launische Momente.
Schlimmer bei Mia ist, dass sie eifersüchtig auf die anderen Katzen zu sein scheint und so in der Wohnung markiert. - Sagen Sie jetzt nicht, Katzendamen und noch dazu sterilisierte, markieren nicht, sonst beweise ich Ihnen mit dem Wischmopp gerne das Gegenteil. - Es riecht nicht ganz so schlimm, wie bei männlichen Katzen, aber Katzenurin ist kein Parfum, ganz sicher nicht, und wir sind eigentlich nur froh, dass man hier keine Teppiche hat, sondern Bodenfliesen und imprägniertes Holz, was man mit dem Mopp eben von solchen Oberflächen dann doch ganz gut heraus bekommt. - Und Mia pinkelt nicht einfach aus Not, sondern es ist wirkliches Markieren, mit steil aufgestelltem und zitternden Schwanz zeigt sie uns an, welches denn ihr Revier ist. - So glauben wir das, denn wir vermuten einen Zusammenhang mit den ewigen Streitigkeiten mit den anderen Katzendamen, mit den drei Herren versteht sie sich hervorragend, da gibt es keinen Stress. - Das gibt uns auch zu denken, jegliche Szenen und Auseinandersetzungen zwischen unseren Katzen führen ausschließlich die vier Damen auf, wobei es zu richtig unangenehmen Attacken kommen kann. - Mia hat nicht immer markiert, das läuft erst seit einem guten halben Jahr so, das macht uns noch unsicherer, wie wir dem denn begegnen. - Ratschläge haben wir uns schon viele eingeholt, bis hin zu wenig ermunternden Aufruf, sie doch einfach gewähren zu lassen, oft lege sich das von selbst wieder. - Wir wischen wie die Blöden hinterher und alleine schon von der Wohnaufteilung wäre es überhaupt nicht möglich, unser Haus komplett und nur für eine Katze zu verschließen, und das wollen wir auch gar nicht erreichen. - An manchen Tagen verschont uns Mia, vielleicht Tage, an denen sie keinen Stress mit den anderen felinen Stinkstiefel hatte, aber so ganz genau wissen wir das nicht, denn Mia ist ganz alleine auch in der Lage, einfach ein Soziopath darzustellen. - Nachts passiert das nie, wenn sie schmusig und auf Kontakt aus ist, dann markiert sie niemals, das kommt nur tagsüber vor, wenn sie auf Krawall gebürstet wohl ihr Revier beansprucht, das aber mit anderen Katzen teilen muss. - Was da schief gelaufen ist, keine Ahnung, es ist unsere einzige Katze mit einem solchen Verhalten und vielleicht stimmt das ja, dass das von alleine wieder verschwindet, aber bis dahin steht immer der Wischeimer und der Mopp bereit, wenn unsere Nasen mal wieder zu viel Mia schnuppern.
Manchmal ist Mia wirklich ein bisschen dämonisch, wobei dieses Bild nachbearbeitet ist
Sonntag 10.01.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 72 % - Luftdruck 1018 hPa
Fulanito de tal dice hoy: Al que no quiere caldo, tres tazas
Wer keine Brühe will, drei Tassen. - Man soll die gestellten Aufgaben annehmen, auch wenn sie unbequem daherkommen, sonst wird alles noch viel schlimmer.
Bild von Dr. med. Herbert Schaar
Ankerleinen sind oft belebt: Pennaria disticha ist keine Pflanze (Juli 2014, Puerto Naos)
Samstag 09.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 75 % - Luftdruck 1017 hPa Höchsttemperatur heute 19,6 Grad - niedrigste Temperatur 15,4 Grad
Die Billig-Falle
Nur der Preis entscheidet über die Vergabe öffentlicher Aufträge
Bislang betreute der rührige Verband der Gewerbetreibenden im Touristischen Umfeld "CIT-Tedote" die allermeisten Tourismusinformationsbüros auf der Insel. - Macht ja auch irgendwie Sinn, wer sonst sollte mehr Ahnung von der Materie haben. - Die Gemeinden zahlen dafür dem Betreiber eine feste Summe im Jahr, das ist in den meisten Fällen an die 25.000 Euro, dafür kümmert sich der CIT-Tedote um den Betrieb zu vorher festgelegten Mindeststunden und Wochentagen. - Geht man davon aus, dass diese Informationsbüros bis zu drei Angestellte haben müssen um sechs bis sieben Tage in der Woche betrieben zu werden, dann wird das schon knapp mit den Löhnen und der CIT-Tedote konnte das nur machen, weil er eben noch andere Einkünfte aus den Mitgliedsbeiträgen hat und in deren Hauptbüro in El Paso neben der Dienstleistung der Gästeinformation auch noch die Bürotätigkeiten für den Verband geleistet werden. - Die Vergabe an den CIT-Tedote ist aber natürlich kein Ding auf Lebenszeit und so kam es, dass nun die beiden Büros in Los Llanos erneut ausgeschrieben wurden. - Sieben Bewerber gaben Angebote ab, auch der CIT-Tedote, mit den gleichen Rahmenbedingungen, wie man die letzten vier Jahre gearbeitet hatte und dabei heraus kam, dass nun eine, laut der Tageszeitung El Día, für uns alle unbekannte Firma namens "Naval Service" den Zuschlag bekommen hat. Für beide Informationsbüros, das in der Stadt Los Llanos selbst, und den Kiosk in Puerto Naos. - Bislang ging immer das Gerücht um, die Reinigungsfirma "Eulen" hätte den Zuschlag erhalten, so ist das eben mit Gerüchten, man darf diesen nicht wirklich folgen. - Wer "Naval Service" ist, keine Ahnung, eine Recherche im Netz führt uns da nicht wirklich weiter, aber die wollen nun den gleichen Service bieten, wie bislang der CIT-Tedote, aber für jährlich 10.000 Euro weniger. - Das nun weckt das Misstrauen vieler Leute, denn es war uns allen bekannt, dass die Mitarbeiter dort in den Informationsbüros ohnehin keine hoch bezahlten Posten belegen und das kann ja zukünftig nicht besser werden, sondern nur noch schlechter.
Sicher wissen wir das natürlich nicht, aber 15.000 Euro jährlich für, nehmen wir an, auch wieder drei Angestellte, das ergibt keine befriedigenden Lohnerwartungen. - Wie "Naval Service" die geforderten Bedingungen erfüllen will, das wissen wir ja nicht, man muss also abwarten, man kann bislang eben nur Fragen stellen und vermuten, dass für so wenig Geld der Auftrag nicht erfüllt werden kann, es sei denn, diese neue Firma überrascht uns mit neuen Ideen und nutzt diese Büros gleichzeitig noch für andere Ertragsmöglichkeiten, aus denen man dann die fehlenden Einnahmen tätigt. - Eine grundsätzliche Frage stellt sich hier nun allerdings auch wieder, ob es denn sinnvoll ist, immer den finanziell günstigsten Auftrag bei öffentlichen Ausschreibungen annehmen zu müssen und werden dabei die Korporationen nicht zu wenig investigativ tätig, wenn es darum geht, wer denn eigentlich dieses Angebot aufgegeben hat. - Da werden zum Teil höchst spekulative Firmen tätig, welche überhaupt nicht aus der Branche sind, auf der anderen Seite muss man natürlich auch anerkennen, dass es keine Exklusiv-Verträge für die bislang tätigen Firmen geben darf. - Allerdings begleitet deutliche Skepsis diese Änderung nun und der CIT-Tedote hat nun über die Presse angekündigt, dass man ab dem 14. Januar die Tätigkeiten in den beiden Tourismusinformationen der Gemeinde aufgeben wird. - Das Personal sei bereits benachrichtigt worden und man würde die beiden Büros an dem Tag an die Gemeinde übergeben. - Wir sind gespannt, wie uns die neue Firma überzeugen kann und wie man denn dieses Kunststück erbringen kann, für so viel weniger Geld gleich gute Arbeit abzuliefern, denn niemand wird bestreiten, dass der CIT-Tedote mit seinen Angestellten die geforderten Aufgaben gut geleistet hat. - Es wird aber auch die Frage gestellt, warum muss denn diese Aufgabe unbedingt an private Firmen vergeben werden? - Dabei erinnere ich mich an mehrere Gespräche mit dem damaligen Bürgermeister El Pasos, Jesús Rodríguez, als es darum ging, wer denn das neu erbaute Informationszentrum in El Paso betreiben würde. - Jesús meinte, die Gemeinde könne das nicht für den Preis machen, 25.000 Euro im Jahr, denn das zu stellende Personal, welches die Gemeinde einstellen müsste, unterliege höheren Löhnen und Gemeindeangestellte stünden unter einem besonderen Arbeitsschutz und die würde man im Zweifelsfall nicht wieder loswerden. - Das begegnet uns immer öfter, der verständliche Wunsch der Gemeindeleitung, so wenig Personal wie nötig "an der Backe" zu haben, allerdings bin ich da nicht sicher, ob das mit der Vergabe an private Firmen der richtige Weg ist.
Das war im März 2006. - Der damalige Gemeinderat weiht das Tourismusinformationszentrum ein. - Von den dort abgebildeten Räten und dem Bürgermeister ist heute niemand mehr in der Politik.
Samstag 09.01.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 1 mm - Luftfeuchte 81 % - Luftdruck 1019 hPa
Freitag 08.01.2016 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1016 hPa Höchsttemperatur heute 18,0 Grad - niedrigste Temperatur 14,1 Grad
Rebajas, Schlussverkauf
Park den Alten in der Kneipe!
Früher dachte ich immer, Schlussverkauf wäre, wenn Schluss ist mit verkaufen. - Ich habe vieles nicht wirklich kapiert, kenne auch den Unterschied zwischen Pink und Rosa nicht, kann eine Bluse nicht von einem Hemd unterscheiden und schlüssig konnte mir auch noch niemand den grundsätzlichen Unterschied zwischen Pullunder und Pullover erklären, wobei ich nur eines weiß, dass man beides wohl nicht mehr trägt, weder drüber noch drunter. - Sauber muss es sein, und nicht zerrissen, das macht für mich gelungene Kleidung bereits aus und so kommt es, dass meine Kinder mir immer was zum Anziehen herauslegen, wenn ich mit ihnen gesehen werden könnte. - Meine Frau hat das längst aufgegeben, die verfährt nach dem Grundsatz, ich wusste es ja vorher, schließlich wollte sie jemand, der eine Familie ernähren kann und keinen Dressman. - So hat sich das entwickelt, die Kinder sorgen inzwischen dafür, dass meine passive Konsumverweigerung sich nicht auf die regionale Wirtschaft niederschlägt, und wenn dann auch noch Schlussverkauf ist, dann läuft das seidenweich und die Kreditkarten sind ja so weit wartungsfrei, so lange der Alte die Konten füttert. - Seid gestern sind die Rebajas nun wieder da, und es ist auch hier längst Usus geworden, den etwas älteren Jugendlichen Geld zu Weihnachten oder hier zu "Reyes" zu schenken, weil man sonst sicherlich immer das Falsche kaufen würde. - Das Weihnachtsgeschäft wurde ja von den Händlern bereits gelobt und nun will man noch einen deftigeren Schlussverkauf hinlegen als in den vergangenen Jahren und gestern muss es wohl schon zu kräftiger Schlangenbildung in den einschlägigen Läden gekommen sein.
Ich bekomme davon meist Plaque, manchmal auch Pusteln, und werde seit der Erfindung der Kreditkarte ja sowieso schon nicht mehr mit in die Läden genommen. - Braucht mich ja keiner mehr zum Bezahlen, das geschieht alles virtuell, eben so lange ich reell die Konten fülle, darf auch dafür dann in der Kneipe warten, bis alle Tüten so weit gefüllt sind, dass ich durch das Gewicht derselben wieder gerade gehen kann. - Es muss auch wohl furchtbar gewesen sein mit mir in solchen Läden, allein mein panischer Gesichtsausdruck hat den Mädels bereits die Laune versaut, und wenn die dann noch aus Mitleid fragten, wie mir denn dies oder das gefallen würde, dann war es komplett vorbei, denn ich konnte plötzlich nicht mehr lügen… Aber dafür hat der Liebe Gott, oder sonst wie weise Geister, ja diese temporären Männeraufbewahrungsstationen geschaffen über deren Eingangstüren "BAR" steht, und meist werden dort die abgegebenen Väter und Gatten auch wieder abgeholt. Allerdings soll es schon auch ab und zu vorkommen, dass dort zur Aufbewahrung abgegebene Zausel schon mal als ausgesetztes Gefahrgut anderswie entsorgt werden müssen. - Mich hat man wieder abgeholt, ob das nur daran liegt, dass die Tochter, welche auch Auto und Führerschein hat schon wieder auf Gran Canaria weilt und dort "Rebajas" anfeuern muss, das lasse ich mal dahingestellt. - Auf jeden Fall haben wir unsere Konsumpflicht erfüllt, so ist das eben in einem funktionierenden Familiensystem, wenn der Alte schon keine Klamotten kauft, dann müssen da andere ran, das bekommen die schon hin.
Freitag 08.01.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1018 hPa
Fulanito de tal dice hoy: Al que no está hecho a bragas, las costuras le hacen llagas
Wer für kurze Hosen nicht gemacht ist, dem bereiten die Nähte Wunden. - Man soll sich doch auf das konzentrieren was man kann, nicht gewohnte Unternehmungen oder auch Gewohnheiten bereiten oft Ungemach. - Schuster bleib bei deinen Leisten.
Kann man fast unsichtbar sein, wenn man über 2,00 m Spannweite hat? (Sept. 2012, Bombilla)
Ja, man kann, jedenfalls, wenn man Gymnura altavela, Schmetterlingsrochen oder Mantelina heißt und mal nicht fliegt.(Sept. 2012, Bombilla)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar
Donnerstag 07.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 52 % - Luftdruck 1019 hPa Höchsttemperatur heute 17,7 Grad - niedrigste Temperatur 13,7 Grad
13.260.000.000 Liter Wasser
Wasserspiele
13,26 Kubikhektometer Wasserspeicher, so viel Platz hält die Insel in Form von Wasserspeichern vor, nimmt man auch die kleinen privaten Hausspeicher mit in die Rechnung auf. - Ich frage mich allerdings, wer das gezählt hat… Das lässt uns der neue Inselwasserplan wissen, der "Plan Hidrológico Insular" und damit will man natürlich auch zeigen, dass diese Insel bestens gerüstet ist in Sachen Wasserversorgung. - Das wird allerdings von vielen nicht so richtig getragen, es droht der zweite regenarme Winter in Folge, wobei es ab Mitte des Monats durchaus die Chance auf Regen auf der Westseite gibt. - Wasser auf La Palma, man möchte fast von einer Glaubensfrage sprechen, dabei ist es wohl eher eine Frage von Geld und Möglichkeiten, denn ohne Wasser läuft gar nichts, besonders nicht in der Landwirtschaft und diese Insel hängt eben nach wie vor deutlich vom subventionierten Bananenanbau ab und wir wissen ja, Bananen sind richtige Schluckspechte. Wer so viel Wasser verbraucht, mit dem kann man prima Geschäfte machen und dabei spielt es eben wohl eine Rolle, ob viel oder wenig von dieser Lebensgrundlage vorhanden ist. - Und von der Stelle ab wird das eben zur Glaubensfrage, keiner weiß so richtig, wie viel Wasser denn eigentlich im Inselinneren lagert. - Man muss sich die Insel wie einen Käse vorstellen, eher Tilsiter als Emmentaler, viele Kavernen durchziehen das Inselinnere und das poröse Basaltgestein lagert auch Wasser und immer da, wo dann verdichtete Schichten das Wasser nicht weiter nach unten sickern lassen, dort entstehen dann zum Teil sehr große Lagerräume für Wasser. Diese findet man außer im Süden eigentlich überall, manche bequem zu erreichen, andere sind nur schwer zugänglich in steilen Bergregionen der Caldera und immer waren es Privatleute, welche sich auf Wassersuche gemacht haben, um eben dann mit diesem Wasser auch Geld zu verdienen.
Viele solcher Firmen sind Aktiengesellschaften, man wird Anteilseigner der Firma und hält eben eine bestimmte Anzahl von Rechten, und damit einen bestimmten Anteil am Gesamtwasser, welches diese Gesellschaft aus dem Berg holt. - Andere Möglichkeiten sind meist lokale Bewässerungsgenossenschaften, Comunidades de Regantes, und dann ist da noch die mächtige "Hacienda" (Heredamiento de las Haciendas de Argual y Tazacorte), ein hier im Tal so ziemlich alles Bewässerungswasser verteilender Zusammenschluss von Wasserbesitzern. - Man kann Wasser kaufen per Anteilschein, also Aktie, man kann Wasser mieten und auch per Kubikmeter beziehen, immer vorausgesetzt, man hat die entsprechenden Wasserleitungen in Reichweite. - Dann muss man aber auch noch Durchgangsrechte erwerben, die "Pases" und einem "Ramal" angehören, in welchem das Wasser dann verteilt wird. - Und dann kann es immer noch passieren, dass einem viel zu wenig Wasser zugeflossen kommt, weil da verzwickte Eidechsenschwänze oder vermaledeite Blätter im der "Cajita" also dem Wasserverteiler liegen, und gerade eben die eigene Leitung blockiert. - Da muss man dann den "Llavero", den Schlüsselmann der Verteilerstation holen und der entfernt dann empört diese Obstakel und ist natürlich und selbstverständlich absolut schuldlos an solchen Missgeschicken. - Wirklich, wo denken Sie denn hin?
In diesem, für Außenstehende kaum begreifbaren Konglomerat von Einflüssen und Abhängigkeiten wird viel Geld verdient und wir kennen das ja auch aus anderen Wirtschaftsbereichen, Überschuss führt zu einem Wertverlust, also versuchen die Eigentümer und Nutznießer dieses Systems das Wasser möglichst knapp zu halten. - Das ist wie in der Landwirtschaft, das schlimmste sind zwei Rekordernten hintereinander, weil die meist zu einem Preisverfall führen. - Man kann natürlich einen ganz normalen Haushalt auch einfach mit Stadtwasser versorgen, die Gemeinden sind bereits seit längerem verpflichtet, allen Haushalten das zur Verfügung zu stellen, allerdings gibt es auch wunderbare Mittel das im entlegenen Bereichen zu erschweren, in dem man alle, oft im ländlichen Bereich gar nicht vorhandenen Bauprojekte und Bewohnbarkeitsurkunden einfordert. - Das Witzige aber an dem Stadtwasser ist, dass auch die Gemeinden das Wasser von privaten Unternehmen kaufen müssen, denn sämtliches Wasser auf der Insel ist in privatem Besitz. - Eigentlich unvorstellbar, ein öffentliches Gut, und es gibt sogar landesweite Gesetze, welche diese Handhabe nicht tragbar heißen, aber keiner hat jemals robust versucht, gegen diese Interessengruppen anzugehen. - Und auch fließen viele öffentliche Gelder in Staubecken und Druckleitungssysteme, und immer heißt es, die Verbesserung der Wasserversorgung auf der Insel nützt allen Bewohnern. - Das ist schon richtig, aber einige davon verdienen damit dann noch mehr Geld und wer dann plötzlich im Sommer zweimal die Woche gießen muss, weil sonst im Calima seine mehrere Hektar Bananen verdorren, der muss dann richtig Geld aufwenden, um das ach so knappe Wasser zu erlangen. - Es ist bislang immer genug Wasser dagewesen um die Landwirtschaft zu versorgen, die Preise haben dann aber den Landwirten zugesetzt und manche Zisternen und Galerien drohen zu versalzen, wenn man über längeren Zeitraum mehr Wasser entnimmt, als wieder nachfließt. - Der Wassermangel welcher durch zu wenig Regen entsteht, der macht sich in der nicht bewässerten Landschaft bemerkbar und ist eher für die Tierzüchter bedrohlich. Die müssen dann eben viel mehr Futter zukaufen da die Tiere auf eventuellen Weiden nichts mehr finden und auch das Landschaftsbild leidet natürlich darunter und wir können dann den Namen der Grünen Insel nicht so recht verfechten. - Also, Wasser kann es nie genug geben und es regnet auch nie zum Gefallen aller und manche ärgern sich nicht über Regen weil sie den nicht leiden können, sondern weil dann die Wasserpreise wieder sinken.
Das größte Speicherbecken, La Laguna de Barlovento. - Hat aber einen Schönheitsfehler, nach mehreren Havarien lässt es sich aus Gründen des fehlender Härte des Untergrundes nur noch zu einem Drittel füllen, und zwar mit bis zu einem hm³ anstatt deren drei Kubikhektometer, für die das Becken ursprünglich angelegt war.
Donnerstag 07.01.2016 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1021 hPa
Gastbeitrag von Rainer Tietel
Neuer WDR-Beitrag "Highlights der Kanaren" - Erstausstrahlung 10. Januar 2016 um 20.15 Uhr
Verschoben, neuer Sendetermin
17.1.2016
Das WDR Reisemagazin "Wunderschön!" ist eine der wichtigsten Reise-Fernseh-Formate im deutschsprachigen Fernsehen. Die Wunderschön-Sendungen werden am Sonntag zur Hauptabendzeit um 20.15 Uhr im WDR erstausgestrahlt, dauern jeweils 90 Minuten und werden nicht nur im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen sondern auch in weiteren ARD-Senderegionen (wie SWR, NDR, hr-fernsehen, rbb) sowie EinsPlus gesendet.
(Sendungsprofil).
La Palma wurde zuletzt am 25. Januar 2015 unter dem Titel "Zauberinsel im Atlantik" ausführlich in "Wunderschön!" portraitiert. Diese Sendung wird im WDR-Fernsehen am 24.1.2016 um 20.15 Uhr wiederholt und ist ein Jahr in der WDR-Mediathek nachzusehen (Link zur Sendung). Daneben kann eine DVD der Sendung um 14,95 € käuflich erworben werden.
Bereits im Januar 2016 widmet sich "Wunderschön!" unter dem Titel "Highlights der Kanaren" wieder "unserem" Archipel. Der WDR hat im März 2015 auf Fuerteventura neu gedreht, und aus älteren Kanaren-Sendungen über Gran Canaria, Teneriffa, Lanzarote und La Palma wurden die besten Geschichten neu zu den "Highlights der Kanaren" geschnitten. Diese Sendung wird am 10. Januar 2016 um 20.15 Uhr (deutscher Zeit) ausgestrahlt und am Sonntag, 17. Januar 2016 von 13.30 - 15.00 Uhr wiederholt. (Hier zum WDR-Livestream).
Autor von "Highlights der Kanaren" ist WDR-Redakteur Richard Hofer, selbst überzeugter Kanarenfan. Während die Sendung erstausgestrahlt wird, ruht er sich von getaner Arbeit aus und macht gemeinsam mit seiner Frau verdienten Urlaub auf ihrer Lieblingsinsel. Dreimal dürfen Sie raten, welche der Inseln die beiden als "die Perle der Kanaren" betrachten …
Weitere Infos: Homepage Wunderschön!, Highlights der Kanaren, Trailer
(Bildrechte: WDR/Richard Hofer)
Mittwoch 06.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1021 hPa Höchsttemperatur heute 20,4 Grad - niedrigste Temperatur 13,2 Grad
Querbeet
Könige, Kokain und ein kaputter Bus
Heute ist der Tag, an dem die Familienväter mindestens einmal an die Tanke fahren müssen. - Um Batterien zu holen, für die vielen Geschenke, welche eben nur mit diesen kleinen Kraftpaketen funktionieren. - Viele fahren aber auch zur Tankstelle, um mal einen Moment aus dem Haus zu kommen, zu viele Menschen, zu viele Geschenke, viel zu viel Essen und irgendwann muss man mal kurz raus aus der erdrückenden Glückseligkeit und dem unablässigen Piepen und Quaken der vielen elektronischen Geräte, welche heute Morgen vor den Türen lagen. - Ein paar Bier am Dreikönigstag an der Tanke, so unter Vätern, meist ohne viele Worte, nur ein paar flüchtige und verständnisvolle Blicke, oder ein kurzer, aber herzlicher Griff an die Schulter, welcher Kraft spenden soll, bevor man sich wieder ins Familiengetümmel stürzt und Freude über die geschenkten Socken und die Krawatte heuchelt. - Ist das nicht so? - Die Könige sind in manchen Städten gestern Abend ein bisschen nass geworden, bei uns in El Paso auch, aber nicht wirklich schlimm. - In Santa Cruz war mehr Regen, dort hat man dann ein Einsehen gehabt, und die Könige gleich in die Sporthalle Pabellón Rodríguez Estrello gebracht, wo dann die vielen jungen Menschen ihre Briefe überbringen konnten. - Dann geht man nach Hause, stellt einen Eimer Wasser vor die Tür, einen Korb voll Heu, beides für die Kamele und dann schnell ins Bett, weil man es kaum abwarten kann, bis endlich der große Tag der Geschenke anbricht. - Das Einschlafen ist dann aber oft ein Problem und man lauscht die ganze Zeit, wann denn nun die Könige auf den Kamelen um die Ecke kommen, um die Geschenke abzuladen. - Wehe, welche Eltern sich dabei erwischen lassen und keiner fragt sich in den Hochhäusern, wie denn die Kamele durchs Treppenhaus kommen oder in den Fahrstuhl passen. - Aber das sind Nebensächlichkeiten, Santa Weihnachtsmann rauscht ja auch mitsamt Rentieren durch den Kamin, peanuts also.
Keine peanuts sind 318 Kilo Kokainpaste. - So viel hat man nämlich auf einer Segeljacht im Hafen von Santa Cruz de La Palma gefunden und man konnte auch die beiden Skipper festnehmen. - Die Jacht kam aus Südamerika, wahrscheinlich Venezuela, und sollte wohl von La Palma aus weiter nach Barcelona segeln. - Man wusste, dass diese Jacht unterwegs zu den Kanaren war, da man im Vorfeld in einer großen Polizeiaktion bereits in der Nähe von Barcelona ein Drogenlabor ausgehoben hatte und vier Personen festnehmen konnte. - Insgesamt konnte man, in Barcelona und eben auf dem Schiff in La Palma, 375 Kilo Kokain aus dem Handel nehmen und sechs Personen festnehmen. - Die Kanaren sind oft erstes europäisches Ziel, wenn Schmugglerboote aus Südamerika auf dem Weg nach Europa sind und keineswegs gelingt es immer, diese Fahrten zu unterbinden. - Dabei heißt es, oft werden die kleinen Inseln angelaufen, weil man dort weniger Polizeipräsenz fürchten muss. - Wie oft also bereits Schiffe mit "Stoff" hier an- und wieder abgelegt haben, das wissen wir nicht im geringsten. - Meist sind es zufällige Funde, oder eben wie in diesem Fall, das Ergebnis einer groß angelegten Aktion der Guardia Civil, welche bereits wusste, dass dieses Schiff zu den Kanaren unterwegs war.
Heute läuft wieder alles am Flughafen, die tiefen Wolken von gestern sind weg und strahlend blauer Himmel breitete sich vormittags über der Insel aus. - Die beiden Condor aus Frankfurt und München sind nun auch gekommen, nachdem man die Maschinen samt Besatzung und Passagieren eine Nacht auf Tenerife unterbringen musste. In diversen Hotels hat man die Gäste einquartiert und dann im Laufe des Vormittags wieder an den Flughafen Reina Sofía gebracht, um dann nach La Palma geflogen zu werden. - Hier auf der Insel musste man die über 400 Gäste auch in Hotels unterbringen, es ist also jedes Mal, wenn es da Probleme mit dem Wetter auf dem Flughafen gibt, eine große und auch finanzielle Kraftleistung der Fluggesellschaft, das zu stemmen. - Wenn das häufiger im Jahr vorkommt, dann kann das natürlich auch dazu führen, dass man sich in den Regieabteilungen der Carrier darüber Gedanken macht, ob denn dieses oder jenes Ziel nicht mit einem Ausrufezeichen versehen wird und wirklich nur dann Verbindungen erhält, wenn alle anderen Ziele bereits bedient sind. - Dann kam es auch noch zu einer weiteren Verzögerung bei der Maschine aus München. - Die sollte auch bereits gegen 11:00 Uhr auf Tenerife starten, allerdings fehlten denen 40 Passagiere, welche auf dem Weg vom Hotel zum Flughafen eine Panne mit dem Bus hatten. - Manchmal läuft es einfach nicht aber inzwischen sind alle Gäste auf der Insel und freuen sich auf ihren Urlaub.
Image courtesy of Flightradar24.com
Mittwoch 06.01.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1022 hPa
Dienstag 05.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 62 % - Luftdruck 1019 hPa Höchsttemperatur heute 21,1 Grad - niedrigste Temperatur 15,4 Grad
Die Spirale nach oben
Der Rubel rollt wieder
Zunächst aber müssen wir noch kurz über das Wetter sprechen. - Gegen Nachmittag zogen tiefe Wolken über die Insel und besonders auf der Ostseite regnet es auch. - Die Flugzeuge haben nun Sichtprobleme bei der Annäherung und die beiden Charter aus München und Frankfurt sind nun nach Tenerife Süd ausgewichen. - Man hofft aber weiterhin, dass sich das Wetter am Flughafen bessert, und man wieder genügend Sicht hat, den Flughafen anzufliegen. Es ist auch schade, dass nun die in einigen Orten der Einzug der Heiligen Drei Könige vom Wetter beeinflusst wird. - Hier im Aridanetal fällt ganz leichter Nieselregen, der kaum spürbar ist.
Man kann Krisen herbeireden, das wissen wir. - Ob man Krisen auch wieder "besprechen" kann, wie eine Warze, das weiß ich nicht so wirklich, selbst Warzen glauben nicht so richtig daran. - Allerdings müssen wir einräumen, dass die "Krise von 2008" nicht herbeigeredet war, sondern ehrlich verdient… Sieben Jahre dauert so etwas, heißt es öfter mal, aber auch in solchen Aussagen steckt mehr Glaube als Wissenschaft. - Scheint aber zu stimmen, die Zahl der Arbeitslosen geht zurück und darüber hinaus frohlockt der Einzelhandel über deutliche Zuwächse bereits das Jahr über, und die Weihnachtskampagne muss besonders reichlich ausgefallen sein. - Los Llanos und Santa Cruz sind dabei die Epizentren des Aufschwungs, und in der Tat, wenn man von Parkplatzschwierigkeiten und Verkehrsstaus auf besseren Umsatz schließen kann, dann sind wir prächtig dabei. Allerdings ist auch hier nicht alles Euro was glänzt, auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, es ist nicht so, dass alle Leute nun plötzlich wieder im Wohlstand stehen, sondern diejenigen, welche immer Geld hatten, die trauen sich nun es wieder auszugeben, weil sich die Stimmung im Land deutlich verbessert hat. - Also doch herbeigeredet? - Nein, nicht ganz, aber es hilft, wenn die Stimmung gut ist, und der Handel spürt das zuerst und das Geld bleibt ja dort nicht stecken, sondern wandert weiter durch den Wirtschaftskreislauf und erlaubt so auch langsam wieder weitere Schichten zu erreichen. - Es gab ja im letzten Weihnachtsgeschäft auch schon einen Zugewinn gegenüber dem Jahr 2013, allerdings verzeichnete man davor sechs Jahre in Folge mit schlechter werdenden Zahlen und der Handel hier auf der Insel hat dabei mächtig geblutet . -
Auch heute noch sieht man die Leerstände, nur darf man feststellen, dass die Lücken noch nicht wieder geschlossen werden, aber auch nicht mehr zunehmen. Da passt natürlich auch die zunehmende Zahl an Inselgästen ins Schauspiel und fast will man die Frage stellen, wer denn zuerst da war, der Aufschwung, oder die deutliche Zunahme an Besuchern der Insel. - Aber auch hier wieder müssen wir bescheiden sein, wir bewegen uns heute wieder in Zahlen, die wir auch bereits beim Jahrtausendwechsel begrüßen durften und wenn man die Gesamtzahlen der Passagiere am Flughafen nimmt, dann liegen wir noch deutlich unter denen früherer Jahre.
Was gibt es denn noch so alles für Indikatoren, dass es langsam wieder aufwärts geht? - Da kann ich mich noch an eine Nachricht vor mehr als 10 Jahren erinnern, dass der damalige Bürgermeister Los Llanos´ frohlockte, man hätte mehr Zement als jemals auf die Insel verfrachtet und das sei doch eine gute Nachricht, weil die Menge an Zement gleichzeitig das Wachstum dokumentiere. - Ja, damals dachte man so, Betonköpfe und die immer wieder auftauchende Verwechslung von Wachstum und Fortschritt und dass man den Zustand einer Gesellschaft nicht an Autobahnkilometern messen sollte, sondern an der Anzahl seiner Ärzte, Lehrer und Künstler. - Allerdings können viel mehr Menschen an einem Autobahnkilometer mitverdienen als an der Planstelle eines Lehrers, und so erklärt sich vielleicht auch das so gerne genommene Phänomen Wachstum. - Aber ich rutsche wieder in Weltkritik ab, das können andere viel besser und hier auf der Insel dürfen wir von einer lange erwarteten und erhofften Wiederbelebung sprechen und das ist mehr als gut so. - Jetzt müssen wir bloß aufpassen, dass da nicht schon wieder jemand den Ballon heimlich aufbläst und das alle Schichten dieses Mal an der noch zarten Blume des Aufschwungs beteiligt werden. - Nicht nur, weil das nur gerecht wäre, sondern auch, weil sich bereits hoher gesellschaftlicher Druck aufgebaut hat, der sich bei Nichtbeachtung durchaus auch mal entladen könnte. - Da geht der Blick wieder ein bisschen nervös nach Madrid, in der Hoffnung, die neue demokratische Ordnung dort wird von den Krawatten- und Zopfträgern auch ernst genommen. - Wenn da einer Neuwahlen fordert, weil plötzlich keine bequemen Mehrheiten mehr stehen, der hat das Wort Demokratie überhaupt nicht kapiert und wer sein Volk so lange wählen lässt, bis hoffentlich ein Ergebnis herauskommt, welches den Politikern gefällt, der sollte schnell die Politiker wechseln bevor die sich ein neues Volk aussuchen.
Wer das noch ausführlicher will, der kommt HIER weiter.
Dienstag 05.01.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1021 hPa
Gastbeitrag von Claudia Gehrke
Schwierige Ankunft, Falken und ein Liebesbaum
Eine Bekannte zeigte mir im Sommer Fotos eines Nests in ihrem Drachenbaum. Ein Gärtner hatte von der Leiter aus fotografiert: in dem verlassenen Grajanest hatten sich Falken niedergelassen, auf den Bildern Falkenbabys winzig und flaumig, dann wuchsen sie und blickten mit weit offenen Augen und Schnäbeln in die Kamera.
Ich fragte die Bekannte, ob sie uns das Bild für die erweiterte zweite Auflage des Buchs "Geheimnisse der Insel La Palma" geben würde. In Ines Dietrichs Reiseführer durch 12 Monate gibt es auch ein kleines Kapitel im passenden Monat über Vogelnachwuchs.
Meine Bekannte wollte darüber nachdenken. Ich fragte mehrmals nach, sie schickte das Bild nicht, sagte aber auch nicht "nein". Ich verzögerte die Drucklegung, bis es fast keine Exemplare der ersten Auflage mehr gab. Dachte nur noch an dieses eine Bild. Absurd! Es gibt viele schöne Bilder von Pflanzen, Tieren und Landschaften im Buch. Auch Bilder anderer junger Vögel. Wieso war ich so besessen von diesem einen Foto, das mir verweigert wurde? Ist Begehren umso stärker, wenn es nicht leicht "zum Ziel" kommt? Wenn Widerstände überwunden werden müssen? Als diese zweite Auflage endlich fertig gedruckt bei unserer Auslieferung ankam - ohne dieses eine Bild , aber wie schon in der ersten Auflage ist das Foto eines erwachsenen Turmfalken auf meinem uralten Sonnenschirm im Buch - war gerade das letzte Exemplar der ersten Auflage verkauft worden.
Auf La Palma gibt es in einigen Läden noch die erste Auflage. Eine Erstauflage ist immer etwas ganz Besonderes.
Für die zweite Auflage haben wir uns nicht zurückhalten können, noch einige Bilder, Infos und Spaziergänge hinzuzufügen, es sind also ein paar Seiten mehr geworden. Auch habe ich auf Wunsch einer Leserin die Bildunterschriften einen Punkt größer gemacht.
Ergänzt wurde zum Beispiel ein Spaziergang, bei dem man an einer riesigen sehr alten Kiefer vorbeikommt - sie ist nicht so berühmt wie die Kiefer der Jungfrau am Kirchlein am Waldrand in El Paso, hat aber auch eine lange Geschichte: der "Arbol de Santo Domingo". Diese Kiefer schützt die Geheimnisse der Verliebten und wird auch "Arbol de los enamorados / der Baum der Verliebten" genannt.
Selbstverständlich schickte ich Exemplare der zweiten Auflage nach La Palma - ein schönes Geschenk, egal ob Erstauflage oder zweite. Vor Wochen gingen drei Pakete auf den Weg, eines an die Autorin und zwei an Contacto in Los Llanos.
Contacto hat leider seine einst umfangreiche schöne La-Palma-Bücher-und-Postkarten-Verkaufsecke abgeschafft, aber Pakete hinschicken - zum Weiterreichen der Bücher an andere Läden - kann ich noch. (Die größte Übersicht über La Palma Bücher finden Sie zur Zeit im La Sorpresa in El Paso.)
Die Pakete kamen und kamen nicht an. Die Auslieferung mailte mir schließlich und bat um Ausweiskopien und Telefonnummern. Die Pakete kamen weiterhin nicht an. Schließlich, vor ein paar Tagen, hieß es, wir sollen den Zoll anrufen. Die Gesamtsumme des Inhalts der drei Pakete sei so hoch, dass dazu ein Ausfuhrpapier benötigt würde. Und dieses dürfe man nicht nachträglich ausstellen. Der deutsche Zoll sagte uns, das stimme nicht, denn die Pakete hatten ja verschiedene Adressaten und daher sei dieses Papier nicht nötig. Der spanische Zoll behauptete, das Papier sei nötig … Inzwischen sind die drei Pakete auf dem Weg zurück zu uns nach Deutschland, und ein neues Paket ist wieder unterwegs. Hoffentlich kommt es an. Irrsinnige Portokosten. Eine Freundin hier in Berlin, wo wir im zur Zeit Veranstaltungen haben, erzählte mir (werden einem doch bei jedem kleinen oder größeren Malheur oder kleinen Krankheitserscheinungen grauenhafte andere Katastrophen vor Augen gehalten, die sich daraus ergeben könnten), sie erzählte mir also, dass ihr kleiner Laden (vor Ewigkeiten) pleite gegangen sei, nachdem drei Pakete mit Geschenkwaren aus Indien nicht angekommen seien und sie ihr Weihnachtsgeschäft verpasst hat. Damals waren die Pakete deshalb festgehalten worden, weil irgendwo auf dem Weg die Cholera ausgebrochen war.
Übrigens gibt es doch einen Ort, wo es schon Exemplare der neuen Auflage gibt: bei Simone Eigen auf dem Rastro in Argual. Denn das Buch war genau einen Tag, bevor ich das letzte Mal kurz auf La Palma war, angekommen - ich flog wg. günstigem Preis zwar nur mit Handgepäck, aber einen Stapel hatte ich hineingezwängt.
Claudia Gehrke
Montag 04.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1022 hPa Höchsttemperatur heute 18,9 Grad - niedrigste Temperatur 13,6 Grad
Pferd, Kamel, Hubschrauber oder Fahrrad?
Was ist ein angemessenes Transportmittel für Teilzeitkönige?
Der Dreikönigstag naht, und das ist der große Tag hier, wenn man Weihnachten als das Fest der Geschenke betrachtet. - Ich weiß gar nicht, ob es auch noch andere Länder gibt, in denen auch die Reyes Magos del Oriente die Geschenke bringen, aber hier rückt man eben die Geschichte um die Gaben, welche Kaspar, Melchior und Baltasar gebracht haben sollen in den Mittelpunkt. - Daraus schließt man eben, es sei sinnvoller das Überbringen von Geschenken auf den Dreikönigstag zu legen, als das zu Weihnachten zu machen. - Es ist wohl müßig, das ganze Geschehen um weihnachtliche Traditionen auf wahre Begebenheiten zu untersuchen und Daten historisch genau zuordnen zu wollen, dann wir würden wohl sonst auf das größte Familienfest überhaupt verzichten müssen. - Wenn es Freude macht, dann ist es erlaubt, und natürlich sind es besonders die kleinen Kinder, welche diesem Fest das Magische verleihen. - Dabei besteht hier für Eltern und Großeltern Lügepflicht, natürlich gibt es das Christkind, von mir aus auch den Santa Claus und natürlich kommen die Könige aus dem Morgenland, nehmen die Briefe an ihn entgegen und bringen dann auch die Geschenke. Ich würde es nicht missen wollen, meine Kinder auch nicht, und ich kenne keinen Menschen, welcher seine Eltern beschuldigen würde, mit dieser Lüge seine frühkindliche Entwicklung gestört zu haben. - Eltern erleben diese Magie, von mir aus basierend auf einer Lüge, dann erneut, wenn die eigene Brut diese großen Augen bekommt und wenn man lange genug wartet, dann geschieht das mit den Enkeln wieder. - Vielleicht ist das auch der Grund für den großen Erfolg der Weihnachtsgeschichte, man kann sie immer wieder erleben.
Die Gemeinden geben sich hier auf höchste Mühe, die "Cabalgata de los Reyes Magos", also den Einzug der Weisen aus dem Morgenland aufwendig zu zelebrieren, hier überlässt man das nicht dem Onkel, oder dem Nachbarn, sondern hier trifft man sich im Stadtzentrum und die Kinder dürfen dann abends ihre Wunschzettel den drei Fremdlingen übergeben. - Dazu gibt es immer reichlich Süßigkeiten und ganz wichtig, dicke, sämige Trinkschokolade und saftigen Biskuitkuchen, angereicht meist von lokalen Politikern und Honoratioren, denn bei dem Job kann man sich eigentlich nur beliebt machen. - Ein bisschen aufpassen muss man bei der Auswahl der Darsteller der Könige, die kommen halt auch meist aus den eigenen Gemeindereihen und wenn man die nicht ordentlich schminkt, oder immer die gleichen nimmt, dann kann es schon passieren, dass die heranwachsenden Kinder diese eben auch nach dem Dreikönigstag im Alltag erkennen, und schon wird die Magie wieder zur Lüge degradiert. - In kleinen Orten findet man meist auch keine echten dunkelhäutige Bürger, welche die Rolle des Kaspar übernehmen können, und warum denn unbedingt einer dunkelhäutig sein muss, das ist auch wieder eine Geschichte, über die man Doktorarbeiten verfassen könnte und sicher auch ganz dumme Forendiskussionen führen kann. - Machen wir aber nicht, einer ist schwarz, es muss nicht alles hinterfragt werden, wie gesagt, sonst können wir uns das ganze Brimborium um Weihnachten eh gleich sparen.
Die Frage, die uns, oder auch den Gemeinderat eher beschäftigt ist, wie kommen die Könige, oder Weisen, oder Magier in die Stadt und wenn mir jetzt jemand sagt, über die Balkanroute, dann werde auch ich zum kognitiven Emigranten. - Vor der Krise waren es meist Kamele, in den großen Städten auch mal ein Feuerwehrwagen, und ich erinnere mich auch noch daran, dass in Las Palmas die drei Kerle auch mal mit dem Hubschrauber kamen. - Oder in Santa Cruz de Tenerife mit dem Schiff, und weil es wohl nur auf Fuerteventura und Lanzarote genügend Kamele gibt um alle Gemeinden mit diesen Wüstenschiffen auszustatten, brachte man auch Pferde mit ins Spiel. - Und natürlich auch, weil man Pferde billiger bekam, oder ein verdienter Bürger diese der Gemeinde lieh, denn hier auf der Insel gibt es nicht genügend Kamele für alle, und die Besitzer dort in Fuencaliente, die lassen sich das auch gut bezahlen. - Es hat was mit der Krise zu tun, meist wurde in den letzten Jahren der Einzug der drei Herren einfacher gestaltet, als noch in den Zeiten des Goldenen Kalbes, aber auf dem Fahrrad, das habe ich noch nicht gesehen. - Vor vielen Jahren wurden auch schon mal mehrere Gemeinden, ich glaube es waren die beiden Breñas und Mazo von den gleichen Königen samt Kamelen bedient, und das wurde zu einem totalen Desaster. - Die Kinder in der zuletzt besuchten Gemeinde musste bis nach Mitternacht warten und die Könige hatten inzwischen auch schon so viel geistige und gar nicht geistliche Getränke in den anderen Gemeinden spendiert bekommen, dass man wohl keinen wirklich königlichen Eindruck hinterlassen hat. - Das wird nicht wieder vorkommen, Könige teilt man sich nicht mit einer anderen Gemeinde und wir werden ja sehen, wie dieses Jahr die Drei in die Gemeinden einziehen und wie man anhand der Transportmittel für diese Teilzeitkönige feststellen kann, ob wir bereits wieder aus der Krise geflutscht sind.
Die Kamele von Fuencaliente
Montag 04.01.2016 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1023 hPa
Fulanito de tal dice hoy: Al que huye del trabajo, el trabajo lo persigue
Wer vor der Arbeit flieht, der wird von der Arbeit verfolgt. - Was erledigt werden muss, das löst sich nicht von alleine und wer versucht sich seinen Aufgaben zu entziehen, der leidet noch mehr.
Der Kulturbeauftragte, schwebend (Sept.2011, Malpique Cruces)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar
Sonntag 03.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 43 % - Luftdruck 1023 hPa Höchsttemperatur heute 22,8 Grad - niedrigste Temperatur 13,8 Grad
Parkplatz statt Auditorium
Realexistierender Realismus
Wer kennt sie nicht, die Traumruine an der östlichen Ausfahrt von Los Llanos. - Seit nunmehr über 10 Jahren steht dort der, nicht mehr feuchte Traum des Parque Cultural de Canarias. Dort sollten seit Jahren bereits Konzerte und Tagungen abgehalten werden, was vorhanden ist, das ist eine Bauruine BER-verdächtigen Ausmaßes, nur müsste man wohl die dort ausgegebenen Milliarden hier in Millionen umrechnen. - Jede Korporation, eingeschossen Brüssel hat dort schon Geld reingeschmissen und es ist fraglich, ob dort jemals ein Empfang stattfinden wird. - Es waren eben die Zeiten des Tanzes um das Goldene Kalb, José María Aznar versprach uns ewigen Kredit und damals dachte man (nicht ich) eben, das funktioniert wirklich und heute noch sind die sauer auf die Leute, die dann irgendwann publik gemacht haben, dass man Schulden auch zurückzahlen muss. - Oder zumindest einen entsprechenden Gegenwert aufzeigen, und wie das weitergegangen ist, daran erinnern sich doch noch fast alle, außer die von der FDP, das nannte man dann Finanzkrise. - Der Parque Cultural de Canarias ist allerdings nicht die einzige Traumruine, nur eben in solch prominenter Stelle, dass man als Westseitler praktisch täglich daran vorbeifährt. - Wirklich brauchen tun wir ein solches Zentrum auch nicht, es gibt genügend Vortagsräume und Ausstellungsräume und auch der private Sektor dient sich ja mit solchen Räumen an. - Jede neue Stadtregierung verspricht, weiteres Geld für diesen Kulturpark heran zu schleppen, allerdings fürchte ich mal, dass man da schlechtem Geld noch weitere Mittel hinterherwerfen würde. - Es ist auch bereits seit Jahren nichts passiert dort, man hat nur die Eingänge zugemauert, damit nicht alles dort verbaute von "Aprovechadeuren" (semiprofessionelle Wertstoffverwalter mit durchaus lukrativem Hintergrund) mitgenommen wird, so wie das fast mit der kompletten elektrischen Anlage dort bereits geschehen ist. - Heute ist das Ganze eigentlich nur noch ein Verkehrshindernis, da die Ausfallstraße sich dort auf eine Spur reduziert, aber jeder hat sich längst daran gewöhnt und auch kein Politiker wird mehr rot im Gesicht, wenn er an dem fehlgeleiteten Projekt vorbei fährt.
Der richtige Klops aber ist, dass man ja neben dem, nicht notwendigen Kulturpark auch noch ein Auditorium geplant hatte, ein paar Kilometer weiter, im südlichen Teil der Metropole Los Llanos, genauer gesagt in Argual, gegenüber dem Llano, auf dem sonntäglich der Flohmarkt stattfindet. - Das hätte auch niemand gebraucht, aber es war eben die Zeit der hochtrabenden Pläne und wenn die Stadt Los Llanos eine Kulturpark bekommt, dann will die Inselregierung ein Auditorium, und das Grundstück dafür war dann auch schnell gekauft. - Allerdings bleibt uns hier eine Bauruine erspart, denn das Projekt verließ niemals die Schreibtische des Cabildo, es gab nur prächtige Modelle und Finanzierungsvorschläge, aber dann kam wieder der Spielverderber mit dem Hammer, der uns gesagt hat, man müsse Schulden auch zurück zahlen. - Viele Jahre nun lag das Gelände dort brach, Müll sammelte sich dort an und nun endlich kommt eine, durchaus als pfiffig, fast schon realistisch zu bezeichnende Inselregierung auf die Idee, man könne doch mit dem Grundstück mehr anfangen als nur verdörrte Träume darauf wachsen zu lassen. - Gegenüber findet ja der bei Insulanern, wie auch deren Besuchern, immer wieder sehr beliebte Trödelmarkt statt und dabei entstehen große Parkplatzprobleme, weil es eben dort kaum Parkraum gibt. - Die Leute stellen dann ihre Autos auf den Gehweg, oder kriminell an die Straße nach Tazacorte und wer da sonntags vorbei will, der muss höllisch aufpassen, dass er nicht von gierig suchenden Parkwandlern angefahren wird. - Uneigennützig, denn was gehen eigentlich die Parkprobleme der Stadt Los Llanos das Cabildo Insular an, hat man nun dieses Grundstück gereinigt, planiert und auch eingezäunt, und will das zukünftig als Parkplatz für den Flohmarkt anbieten. - Ich fürchte zwar, dass dieser Parkraum auch nicht ausreichen dürfte, alle dortigen Fahrzeuge aufzunehmen, aber ich gratuliere hier ausdrücklich dem Cabildo Insular, welches sich endlich der Realität stellt und statt feuchter Großmannsträume den Platz für reelle Lösungen schafft. - Parkplatz statt Auditorium, denn ein solches bräuchten wir gar nicht, die Parkplätze aber wohl.
Die traurige Ruine
Sonntag 03.01.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 24 % - Luftdruck 1025 hPa
Gastbeitrag von Dr.jur.W.M.Winkel
Sage mir keiner, dass das Gesundheitswesen auf dieser wunderschönen immergrünen Insel kritisiert werden muss!
Meine Frau und ich leben hier seit fast zehn Jahren und wir fühlen uns immer medizinisch zutreffend versorgt. Ob das unsere Ärztin Doctora Carmen Agosta im Centro de Salud in Puntagorda ist oder die Recepcionista Helena oder last but not least Krankenschwester Barbara.
Alle umsorgen uns. Es gibt nie ein Grund zum Klagen.
Ich habe den Eindruck: Es muss einfach mal gesagt bzw. geschrieben werden. Heutzutage wird viel zu viel beklagt. Deshalb heute hier ein ausdrückliches Lob. Übrigens auch mit dem Hospital General in Santa Cruz haben wir medizinisch gesehen nur gute Erfahrungen gemacht.
Aber: Es gibt auch Kurioses. Auf eine Kuriosität möchte ich hier aufmerksam machen bevor es die Gerichte der Provinz Tenerife offenlegen.
Ich hatte einen Autounfall während eines Starkregens kurz vor El Time. Erlaubt sei mir ein zeitlicher Sprung. Meine o.g. Ärztin war mit meinen ständigen Schmerzen unzufrieden und sie überwies mich ins Hospital General. Dort sollte ich zur MRT*). Ich wunderte mich, dass die Aufnahme nicht zur vorgegebene Zeit gleich dort gemacht wurde, sondern man schickte mich zu einem privaten Centro Medico Tinabana in Santa Cruz. Ich war etwas erstaunt, dass ich eines Tages zur Auswertung der MRT zur Privatklinik SERMEVA S.L. in Los Llanos bestellt wurde, und nicht zu Tinabana. Der Arzt in SERMEVA beguckte sich die MRT-Aufnahme und sagte zu mir: "Ist Arthrose, ist doch normal bei ihrem Alter!!"
Wieder wurde meine Ärztin Doctora Carmen aktiv und überwies mich zur Neurochirurgie im Hospital General. Der dortige Arzt schickte mich umgehend nach Tenerife ins Hospital Universitario in die Abteilung Neurochirurgie.
Dort ergab die MRT aber nicht Arthrose, sondern eine Quetschung eines Lendenwirbels Nr soundso. Ab sofort wurde ich von der dortigen Clinica de Dolor betreut.
Mir kam einiges Spanisch vor, zumal mir meine Autoversicherung ausdrücklich versichert hatte: mit dem Arzt bei SERMEVA haben wir gute Erfahrungen. Wenn ich mit meinen unzulänglichen Sprachkenntnissen nicht klar komme, sollte ich den Arzt bitten, die Autoversicherung telefonisch zu kontaktieren, man würde dann beim Übersetzen helfen.
Aber der wollte diese Hilfe nicht, weil ich alles sowieso verstehen kann oder nur so tun musste?! Eben Arthrose!
Irgendetwas störte mich an dem Zusammenspiel der medizinischen Einrichtungen. Abgesehen davon, dass ein Orthopäde in Berlin mir keine zweite Meinung geben konnte, da er die CD-ROM, die mir das Hospital General gegeben hatte, nicht lesen konnte, wollte ich mit mehreren Anläufen von SERMEVA außer der CD-ROM auch den Auswertebericht dazu haben. Es gab entweder keine Antwort auf meine Anfragen, oder man verwies mich darauf, dass die Autoversicherung mein Ansprechpartner wäre. Bis dato war ich der Meinung, dass Tinabana, wo meine erste MRT gemacht wurde, eine Filiale von SERMEVA sei. Bis ich informiert wurde, dass das nicht so ist. SERMEVA war doch im Besitz einer schriftlichen Auswertung der ersten MRT. Meine Bitte an Tinabana wurde sofort erfüllt und schickte mir eine CD-ROM und einen schriftlichen Bericht mit der medizinischen Auswertung.
Irgendwer will mich offensichtlich betrügen, befürchtete ich als medizinischer Amateur. Dazu kommt noch die neueste Erfahrung: Ich wollte eine Kopie der Ergebnisse meiner Konsultationen vom Hospital Universitario in Tenerife bekommen. Auch dort wurde die Herausgabe sagen wir mal vorsichtig, verzögert.
Gibt es ein Zusammenspiel der Verwaltungs-Leute untereinander, um etwas zu verdecken? Eine spanische Form der Korruption, wie sie heute in aller Munde ist?
Wenn ich mit der Herausgabe meiner Memoiren fertig bin **), werde ich wohl doch meine Erfahrungen als Story zu Papier bringen. Ob es dann ohne Gerichtsprozess eine plausible Erklärung geben wird? Außerdem muss ich wohl bei meinem Spanisch lernen nicht wie bisher den Schwerpunkt auf die Grammatik legen?! Aber ehrlich gesagt: Ich habe auch in Deutsch meine Probleme mit dem Verstehen der Mediziner. Aber: Solange ich die zutreffenden Rezepte verordnet bekomme, muss ich die medizinische Begründung nicht verstehen. Oder?
*)MRT: Magnetresonanztomografie
**) "Spurensuche oder auch ich bin ein Berliner" beim NOVUM-Verlag 29.2.2016 wird herausgegeben von Wolfgang Herrschaft. Wenn es für die Leser da ist, werde ich auch eine Buchlesung in "Las Piedras de Taburiente" organisieren. Vielleicht kann ich auch dann etwas mehr zum Fall oder Nichtfall der vermuteten "Korruption" erzählen?!
Samstag 02.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1024 hPa Höchsttemperatur heute 23,3 Grad - niedrigste Temperatur 13,6 Grad
Neues Jahr, alte Idee
Universität La Palma
Vielleicht sollte man schon mal T-Shirts drucken mit der Aufschrift "ULP". - Mal ganz unter uns, so etwas gibt es schon, auch wenn es noch eine dreiste Lüge ist. - Aber die Idee kommt immer wieder mal um die Ecke und man kann ja auch schon den Beruf der Krankenschwester hier auf der Insel erlernen, und das wird hier über ein Hochschulstudium erreicht. - Dazu gibt es eine Außenstelle der "ULL", der Universität La Laguna auf Tenerife und wahrscheinlich sollten wir trotz unserer hochtrabenden Ideen so demütig bleiben und nicht mit einer komplett unabhängigen Universität La Palma rechnen, sondern maximal mit ein paar Fakultäten liebäugeln, welche dann unter der Federführung einer der kanarischen Universitäten steht. - Dabei steht uns der Sinn nach mehr, nicht nur eine Schwesternschule, sondern eben auch Fächer aus den Naturwissenschaften und da bietet sich natürlich auch die Astrophysik oder die Physik an sich an, halten wir hier doch auf der Insel die gewichtigsten astrophysikalischen Observatorien der nördlichen Hemisphäre bereit. - Aber hier wird eben nicht die breite Forschung betrieben, sondern mehr die Beobachtungen, welche dann anderswo ausgewertet werden. - Da will man einhaken und dann steht ja auch noch der Technologiepark in Aussicht, ein Steckenpferd unseres ambitionierten Inselpräsidenten, und der versucht eben Hochtechnologie auf die Insel zu bekommen und will dafür den Standort bereitstellen, noch bevor es überhaupt Nachfrage nach einem solchen Standort gibt. - Dieses Fragezeichen haben wir allerdings an anderer Stelle bereits mehrfach aufgeführt, bedenkt man das im Umfeld mit dem Vorhaben hochschulische Fakultäten auf die Insel zu holen, bewegen wir uns eh auf einem ziemlichen Traumpfad, der noch völlig ohne konkrete Verhandlungen mit den Universitäten dasteht.
Anreize schaffen, damit hat Anselmo Pestana natürlich Recht, allerdings kämpfen die ULL, also die Universität La Laguna und die ULPGC, die Universität Las Palmas de Gran Canaria selbst schon mit Etat- und Studentenschwund und werden sicherlich nur ungerne bereit sein, auch noch Teile ihrer Pfründe auszulagern. - Also müssten die Anreize schon sehr groß sein und da würden natürlich die Einrichtungen des IAC, des Instituto Astrofísico de Canarias schon stechen können und ein Technologiezentrum gleichfalls. Vielleicht muss man das aber noch stringenter angehen und sich der Konkurrenz der beiden kanarischen Universitäten aussetzen und ein ganz neues System ausprobieren, welches über die Mithilfe von privaten Unternehmen geht, welche sich ihre eigenen Mitarbeitereliten heranziehen wollen. - Darüber wurde in mehreren Abhandlungen immer mal wieder nachgedacht, auch wenn solche Einrichtungen einem deutlich linken Geist natürlich zunächst mal robust widersprechen würden. - Aber wir begehen eh noch Traumpfade und auch ein Alptraum ist zunächst ein Traum und ich stelle mir gerade vor, wie die Monsanto-Universität Agraringenieure ausbilden, oder die Facebook-Fakultät über Datenschutz diktieren würde. - Anlass über den großen Wunsch nach möglicher Universitätsausbildung auf La Palma ergibt der Umzug des geriatrischen Zentrums der "Clinica Nuestra Señora de Los Dolores" aus der Hauptstadt ins ehemalige Inselkrankenhaus nach Las Nieves, welches man mit kräftigen Mitteln aus dem Inselhaushalt, aber auch mit Unterstützung des Gobierno de Canarias wieder auf Vordermann gebracht hat. - So spekuliert nun Anselmo Pestana mit der frei werdenden Immobilie in der Hauptstadt, das könnte ein zukünftiger Standort für Hörsäle sein, für den Lieblingstraum linksorientierter Fastfreigeister, welche doch unbedingt eine Universität auf der Insel haben wollen. - Die Vorteile wären natürlich offensichtlich, man bekäme endlich wieder junge Menschen auf die Insel, nicht nur Weihnachten und im Sommer, die Insel würde deutlich an Reputation gewinnen und Wohnraum für die Studenten gäbe es auch genügend, stehen doch sehr viele der in der Boomzeit gebauten Apartments in den Städten leer. Mal sehen, ob wir das noch erleben dürfen, einen Campus auf La Palma…
Samstag 02.01.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1025 hPa
Freitag 01.01.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1023 hPa Höchsttemperatur heute 24,0 Grad - niedrigste Temperatur 12,9 Grad
Alle wieder fit?
Auf der Suche nach dem Alltag
Was für ein Wetter am Neujahrstag. Wolkenfrei, kein Wind, aus einer frischen Nacht ein wunderbarer Sonnentag. - Auch für uns eigentlich zu warm, aber wieder sorgt ein Tief nördlich von uns, dass die Luftmassen welche zu uns kommen keinen Ursprung aus dem hohen Norden haben. - Das geht die kommenden Tage so weiter, nur die klaren Nächte sorgen eben auch dafür, dass die Temperaturen dann doch bis runter auf 12 Grad gehen. - Der Dezember war wieder ein sehr warmer Monat mit einer Durchschnittstemperatur von fast 20 Grad. Zwei Grad mehr als im vergangenen Dezember und ein gutes Grad mehr als der Durchschnitt der letzten 10 Jahre aber auch im Jahr 2011 war es schon mal fast so warm wie im jetzt vergangenen Monat.
Für uns ist die ganze Feierkiste ja immer noch nicht vorbei, jetzt noch Wochenende und dann kommt der sechste Januar, wieder ein Feiertag, denn am Vorabend kommen ja die Heiligen drei Könige in die Orte und lassen sich von den Kindern die Geschenkwünsche übergeben. - Erst ab dem 7. Januar erreichen wir dann wieder Alltagstemperatur, obwohl, dann ist auch gleich wieder Wochenende, also sollte man wohl nicht vor dem 11. Januar mit Sollstärke und Alltag rechnen. - Das machen wir immer so, sparen uns zwar den 2. Weihnachtsfeiertag und auch den Ostermontag, aber insgesamt dehnen wir solche Ausnahmezeiten auf mehrere Wochen aus. - Da heißt es dann: Das machen wir nach den Fiestas, oder wir sehen uns dann wieder, meist um etwas zu erledigen und so drücken wir uns davor die heutigen Aufgaben auch heute zu erledigen. - Positiv gesehen nennt man das tranquilo, kritischer mañana, klinisch nennt man das Prokrastination und wenn Sie erst morgen nachsehen, was das Wort bedeutet, dann haben Sie das auch… Mich macht das immer ein bisschen nervös, das habe ich nie ablegen können, ich mag wirklich den Alltag lieber, wenn alles um einen herum funktioniert. - Das haben wir uns doch vorgenommen für das Neue Jahr, dass alles besser wird, versteht sich doch von selbst, auch unser Inselpräsident freut sich auf das Jahr 2016 und er verspricht uns einen richtigen Schub für die Insel. - Auch das macht mich gleich wieder nervös, wenn Politiker was versprechen, dann versprechen sie sich meist und vieles hängt ja auch gar nicht von uns ab, sondern wird anderswo für uns gestrickt.
Und über allem steht die Frage an, wer nimmt in Madrid die Zügel in die Hand und so auf Taxifahrer- und Tresenniveau wird von einer große Koalition gesprochen und Mariano Rajoy und Pedro Sánchez sollen beide weg und Platz machen für Soraya Sáenz de Santamaria auf Seite der Partido Popular und Susana Díaz für die Sozialisten der PSOE. - Eine weibliche Doppelspitze, warum nicht und rechnerisch wäre das möglich, allerdings sträuben sich immer noch ideologische Traditionalisten, einen Pakt mit dem eigentlichen natürlichen Feind einzugehen. - Alternativen sind aber schwer zu finden, an Podemos rüttelt man, die sollen die Zusage zu einem katalonischen Referendum zur Unabhängigkeit widerrufen, weil es gegen die Verfassung sei und so lange die daran festhalten, will keiner ernsthafte Koalitionsverhandlungen mit denen führen. - Aber wir sind ja noch mitten in den Fiestas und vor dem 11. Januar wird sich da auch nichts weiter tun, Prokrastination steht auch nicht in der Verfassung, ist bei uns aber doch so ein bisschen wie Staatsdoktrin. - Und ganz wichtig, das heißt ¡Feliz Año Nuevo! und nicht Feliz Ano Nuevo. - Das eine ist das Neue Jahr, das andere ein neuer Anus, und der muss zwar auch gesund sein aber man wünscht einem doch keinen Neuen, es sei denn, der Arzt… Aber lassen wir das, es hat doch so gut angefangen.
Gestern war für eine halbe Stunde wieder San Borondón, unsere scheue Nachbarinsel, von La Palma aus zu sehen.
Freitag 01.01.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 12 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 21 % - Luftdruck 1024 hPa
Fulanito de tal dice hoy: Al que de ajeno se viste, en la calle le desnudan
Wer sich von Fremden kleidet, der wird auf der Straße entkleidet. - Wer sich mit fremden Federn schmückt, der kehrt nackt wieder heim. - So kennt man das auch in der deutschen Sprache. - Es bleibt halt wenig übrig, wenn man alles Zitierte und Geteilte abzieht.
220 Voltios? Kein Problem für Torpedo (Tembladero) (80 cm Ø). (Sept. 2012, Bombilla)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar
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