La Palma Aktuell   Nachrichtenarchiv Januar 2013

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Donnerstag 31.01.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 27,8 Grad - niedrigste Temperatur 17,4 Grad

Vom Asphaltwerk nichts Neues
Keiner weiß wie es weitergeht am Callejon de la Gata

Ein bisschen passt hierzu auch die Meldung vom Cabildo Insular, dass man dort im neuen Industriegebiet von Los Llanos einfach keine Interessenten für die Grundstücke findet, welche im Besitz der Inselkorporation sind. - Das liegt auf der einen Seite sicherlich an der momentanen Flaute, auf der anderen Seite auch daran, dass es inzwischen in fast allen anderen Gemeinden dieser Insel ausgewiesene Industriegebiete gibt, und sicher auch am Asphaltwerk, denn wenig andere Industrien wollen sich neben einer solchen Dreckschleuder ansiedeln. - Beispiel hierfür die neue Großbäckerei, die aus einem Zusammenschluss von ich glaube an die zehn Bäckereien im Aridanetal entstanden ist, und die wollten sich eigentlich mal dort im Industriegebiet ansiedeln, aber angesichts der Möglichkeit, dass dort sogar zwei Asphaltwerke betrieben werden könnten, hat man sich dann doch für El Paso entschieden. - Das freut natürlich El Paso und in Los Llanos sollte man eigentlich auch schon gedanklich so weit sein, dass man mit dem Asphaltwerk als Nachbar sich eher einen schlechten Gefallen getan hat. - Nun will man die Grundstückpreise dort überdenken, wie es heißt, irgendwer muss doch mal anbeißen. - Was aus der Aktion geworden ist, in den beiden Industriegebäuden, welche das Cabildo Insular dort aufgestellt hat, Betriebe zu finden, die für Lau dort einziehen können, das weiß ich nicht, noch hat man uns darüber nicht informiert, wie viele Interessenten es denn gegeben hat.- Allerdings hat man mehrfach vor dem Ende der Bewerbungsfrist fast flehentliche Pressemeldungen verfasst, so dass wir vermuten dürfen, dass dort nicht mal für umsonst Ansturm auf das Industriegebiet am Callejon de la Gata zu finden ist. - Eine Pressemeldung hat nun in der Umgebung der Gegner des Asphaltwerkes für Aufregung gesorgt, denn in zwei Zeitungen hat man eine Presseerklärung der Anwälte des möglichen Betreibers abgedruckt, welche natürlich davon ausgehen, dass man das noch hinbekommt mit der Eröffnungsgenehmigung. - So lautete die Überschrift, "Die Gemeinde muss dem Betreiber die Lizenz nun erteilen". - Allerdings ist das nur die Ansicht der Anwälte des Betreibers. - Rekapitulieren wir noch mal kurz. - Die Bürgerplattform gegen den Betrieb der Asphaltwerke im neuen Industriegebiet von Los Llanos hat gegen die Lizenz vor dem Verwaltungsgericht geklagt, und nach fast drei Jahren des Wartens und Kämpfens schließlich voll und ganz Recht bekommen. - Das Verwaltungsgericht folgte klipp und klar den Ausführungen der Bürgerplattform und dessen Anwalt, dass das Asphaltwerk sich nicht an die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Abstände zu Wohngebieten gehalten habe. Das Gesetz ist zwar schon ziemlich alt, allerdings verliert es dadurch nicht an Wirkung, mindestens 2.000 Meter Abstand müssen gehalten werden und das Verwaltungsgericht hat das auch so gesehen. - Die Gemeinde Los Llanos hat das Urteil akzeptiert, nicht aber der Betreiber der Anlage, und dessen Einspruch gegen das Urteil vom Verwaltungsgericht ist nun von der zweiten Instanz, dem Tribunal Superior de Justicia de Canarias zumindest angenommen worden. - Das heißt allerdings noch nicht, dass die dortigen Richter nun auch der Argumentation der Anwälte des Betreibers folgen, allerdings bedeutet das wohl, dass noch nicht alles vorbei ist. - Die Anwälte des Betreibers allerdings argumentieren nun so, dass alleine bereits die Annahme des Rekurses die Gemeinde dazu zwingen würde, die Lizenz nun erteilen zu müssen. - Wir sind natürlich keine Juristen, und so richtig weiß das im Moment niemand, oder wagt darüber eine feste Aussage zu treffen, wir stehen wirklich auf dem Wissensschlauch im Moment. - Die Anwälte des Betreibers erklären weiter, dass es zwar dieses Gesetz gäbe, mit den erforderlichen Abständen, aber dass das nicht zwingend ist, besonders eben wenn die Industrieanalage mit den geeigneten Filteranlagen ausgestattet ist. - Zwei weitere Aspekte sind auch noch interessant, gegen die Betreiberfirma läuft ein Konkursverfahren, so dass es überhaupt nicht klar ist, ob es denn diese Firma überhaupt noch gibt, wenn die zweite Instanz dieses Verfahren mal anstößt oder gar abschließt. - Das alles ist nicht wirklich neu, aber da eben dieser Artikel einige Menschen wieder in Unruhe versetzt hat, wollte ich das nochmal zusammenfassen. - Einzig neu ist, dass die Bürgerplattform in ihrer neuesten Presseerklärung behauptet, dass ein hohes Mitglied des Tribunal Superior de Justicia de Canarias, zusammen mit anderen Personen Eigentümer des Grundstückes war, auf welchem dieses Asphaltwerk steht. - Ob das stimmt, das weiß ich natürlich nicht, allerdings sind die von der Bürgerplattform nicht auf der "Brennsuppe dahergeschwommen", wie wir Bayern für tüchtige Trottel sagen. - Es bleibt spannend und interessant, und so ganz wohl ist mir bei der Geschichte nicht, dass da jemand in der Justiz eigene Interessen haben könnte.

Und noch was, so nebenbei, die im Flieger der "Norwegian", die haben dort WiFi und unsere Tochter schickt uns gerade die ersten Bilder aus dem Flieger. - Irgendwie ist das schon aufregend mit der ganzen Technik, allerdings muss ich leider immer wieder anerkennen, ich bin nicht smart genug für mein phone.





Donnerstag 31.01.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 12 % - Luftdruck 1022 hPa

Kurzgeraspelt
Sturmfreie Bude, die "Ökos" melden sich mal wieder, und die Zwergschulen bringen den Frieden

Unsere beiden Mädels sind nun auf Gran Canaria, die eine zum Studieren, die andere hat nur einen Zwischenaufenthalt und fliegt dann weiter nach Schweden. - Früh mussten wir am Flughafen sein, noch im Dunkeln ging es los, allerdings hätten wir uns eine solche frühe Fahrt sparen können, denn als wir bereits am Flughafen waren, fuhren andere erst von zu Hause aus los, so ist das mit der Disziplin auf unserem Inselchen. - Hier herrscht nun eine bemerkenswerte wie unbegreifliche Stille, an die wir uns wohl irgendwann komplett gewöhnen müssen, aber nicht so richtig wollen. - Theoretisch haben wir nun "Sturmfreie Bude", aber was macht man damit, wenn man eigentlich den Sturm gewohnt ist, den ja sogar gesucht hat? - Wir werden die Zeit schon rumbekommen, fragen uns dann gegenseitig alle halbe Stunde, ob sich dieses oder jenes Kind schon gemeldet hätte und dann der ewig geltende Spruch: Wenn die sich nicht meldet, dann bedeutet das, dass es ihr gut geht. - Eltern eben, unselbstständige Wesen, die den Sturm brauchen wie Angela die FDP…

Lange haben wir nichts mehr von der "Grünen Fraktion" gehört, weder die "Asamblea Ecologista", noch die Leute von "Ben Magec" erscheinen mehr in der Presse, da wird doch nicht die Krise auch noch die "Ökos" verrammelt haben. - Sicher nicht, vielleicht atmet man nur durch, oder aber die Presse ignoriert diese lobenswerten Vereinigungen, obwohl man eigentlich seitens unserer Lokalpresse im Moment alles gierig aufsaugt, was Vereine oder Verbände an Pressemeldungen so verbreiten. - Nun meldet sich die Vereinigung der Bio-Erzeuger der Insel zu Worte, die "Ecopalma" (La Asociación de productores y consumidores de agricultura biológica) und fordert die Gemeinden, aber auch die Inselregierung auf, doch endlich auf den Gebrauch von Herbiziden im öffentlichen Raum zu verzichten. - Dabei lobt man die Gemeinde El Paso als Beispiel aus, welche die einzige Gemeinde dieser Insel ist, welche im öffentlichen Raum die Nutzung von Herbiziden verboten hat. - Allerdings muss ich mal vermuten, dass man mit diesem Aufruf im Moment nicht wirklich weiter kommt, außer Applaus aus der Grünen Ecke zu erhalten, denn wenn man auf den Einsatz von Herbiziden verzichten will, dann muss man mit den Händen das Unkraut von den Straßenrändern zupfen und wo überall das eben auch im öffentlichen Bereich sprießt. - Das wiederum würde bedeuten, dass man viele Leute einstellen müsste und in unserer augenblicklichen finanziellen Lage fürchte ich mal, können sich das die Gemeinden und auch die Inselregierung wohl einfach nicht leisten.

Der 30. Januar ist auch der "Día de la Paz", also der Friedenstag, und der wird hier in allen Gemeinden von den "Unitarias" gefeiert. - Diese "Unitarias" sind ländliche Zwergschulen, die man in den Sechzigern aufgelegt hatte, um allen, eben auch der Landbevölkerung den Schulbesuch zu erleichtern. - Heute, wo jeder (oder fast jeder) ein Auto hat, oder Zugang zum Öffentlichen Nahverkehr geraten diese kleinen Schulen, welche die drei Vorschulklassen und die ersten fünf Schuljahre anbieten immer mehr in die Bedrängnis, dass man, eben gerade im ländlichen Raum, zu wenige Schüler findet. - Jetzt geht die große Angst um, diese Schulen könnten geschlossen werden, da zum Teil nur noch fünf oder sechs Kinder in diese Schulen kommen und sich so ein Betrieb dieser Institute natürlich überhaupt nicht mehr rechnet. - Noch gibt man sich aber kämpferisch, auch unsere Kinder sind auf eine solche Schule gegangen und wir sind heute froh, uns dafür entschieden zu haben, anstatt unserer Kinder gleich in ein Schulzentrum der Gemeinde zu bringen. - Am 30. Januar dann gucken aber wieder alle auf diese Schulen, denn in allen Gemeinden zieht man bunt angezogen durch die Straßen zu den Rathäusern und verließt fromme bis lustige Sprüche in Sachen Frieden und Respekt gegenüber anderen Lebewesen. - Ja, nicht nur gegenüber Menschen, inzwischen hat man auch die Tiere zumindest verbal mit ins Gebet genommen. - Vielleicht lässt man auch deshalb die vielen Tauben fliegen, vom Rathausbalkon, um sie frei zu lassen, aber wir wissen ja, die Tauben, die fliegen selbst wieder in ihren Schlag zurück, erst kommt das Fressen, und dann die Freiheit, so menschlich können sogar Tauben sein. - Chapeau "Unitarias", lasst euch nicht unterkriegen.




Friede, Freude, Taubenkacke




Mittwoch 30.01.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 12 % - Luftdruck 1023 hPa
Höchsttemperatur heute 28,7 Grad - niedrigste Temperatur 14,4 Grad

Im Winter nach Nordschweden
Koffer packen für Umeå

Wir sind heute bei uns auf 28 Grad gekommen, natürlich im Schatten, und da fällt es etwas schwer, die Winterausrüstung zu testen, welche wir in den letzten Monaten für unsere jüngere Tochter zusammengekauft haben. - Stiefel, dicke Jacken, Thermo-Unterwäsche und jede Menge Tipps, wie man sich gegen Kälte und Nässe wappnet liegen jetzt bereits im Koffer, und ein Blick auf die Wetterkarten von Umeå und Umgebung sagt uns auch, dass das eigentlich reichen sollte, da das Wetter dort in Nordschweden gerade ziemlich lau ist. - Tagsüber an die Null Grad heran und erst gegen Mitte der nächsten Wochen nachts unter Minus 10 Grad, wir rechnen also durchaus mit einer guten Überlebenschance für die 18 Pasenses, welche da morgen in aller Frühe bereits unsere Insel verlassen. - Zunächst geht es aber nur nach Gran Canaria, und von dort aus dann mit der "Norwegian" direkt nach Umeå, was natürlich ein ziemlicher Luxus ist, denn sonst hätte man noch von Stockholm weiterkommen müssen, entweder mit dem Zug, oder mit dem Flugzeug. - Zurück geht das genau so und weil die in der Nacht fliegen, kommen die gleich morgens wieder zurück auf die Insel und werden dann von Schneebergen, Rentieren, angefrorenen Zehen und Bierpreisen berichten, welche für unsere Breiten einfach unvorstellbar sind. - WhatsApp und Facebook hat wieder zu tun, man bespricht sich mit den zu besuchenden Schweden, was denn alles so anliegt und geplant ist, genau so wie mit den anderen "Schwedenfahrer", wer denn nun die peinlichste Winterkleidung gefunden hat und wer nicht. - Moonboots gibt es ja kaum noch, zumindest waren auf den Kanarischen Inseln davon keine aufzutreiben, denn schließlich ist meine jüngste Tochter sogar bis nach Gran Canaria zum Shoppen geflogen, weil es ja bei uns eigentlich nichts Warmes zu kaufen gibt. - Stimmt natürlich nicht, es gibt sogar gleich mehrere Läden mit "Outdoor-Kleidung" auch die mit dem Wolf, "aber dann sehe ich ja aus wie ein Guiri," war die Antwort meiner Tochter und Goretex geht schon gar nicht, "wie sieht das denn bitte aus"… - Ein Guiri, das bin ich, weißer Mitteleuropäer, der gerne solche schlabbrigen Fleece-Geschichten trägt, und meine Tochter, die ist hier geboren, die kann also mit so etwas nicht herumlaufen. - Gut, ich muss ja nicht frieren, sondern sie, aber ich glaube das haben die sogar schon einkalkuliert, da wollen die sich einen riesigen Spaß draus machen und dazu ist die ganze Geschichte doch auch gedacht. - In den elektronischen Austauschbörsen geht auch der Hinweis um, alle sollten eine Flasche Schnaps mitnehmen, weil eben der Sprit so teuer sei in Schweden, allerdings werden das nicht alle machen, auch weil manche noch gar nicht volljährig sind. - Das Programm ist ähnlich dicht wie wir es auch für die uns zuerst besucht habenden Schweden, und Höhepunkte sind Skifahren und Eislaufen, das wird einem Palmero oder Pasense nicht alle Tage angeboten. - Ein bisschen erschrocken ist man über die Essenszeiten, Mittag um elf, abends um 16:00 - 17:00 Uhr, da sind manche hier gerade mit dem Mittagessen fertig, aber das ist in nördlichen Ländern einfach so, zumal nachmittags die Sonne ja bereits wieder untergeht. - Unsere Tochter hat richtig Glück, deren Familie wohnt in der Innenstadt und auch nur ein paar Minuten entfernt von der Schule, andere müssen zum Teil sogar aus umliegenden Orten mit dem Bus und der Bahn anreisen. - Deren Schule, die ist auch der Hammer, die zeigen uns mal kräftig die Nase, oder unserem Schulsystem, denn unsere Schule konnte die schwedischen Kinder und Lehrer nicht zu allem einladen, das mussten die Gasteltern tragen, dort in Umeå bekommen unsere Kinder aber alles bezahlt. - Auch den öffentlichen Nahverkehr, die Essen, die Unternehmungen, einfach alles, und das bezahlt die Schule, nicht die Gasteltern. - Morgen mit der ersten Maschine geht es nach Gran Canaria, deshalb gibt es morgen auch die Nachrichten deutlich später, da ich eine Weile am Flughafen bin. - Dann üben meine Frau und ich bereits eine Woche lang Zukunft, wenn später beide Töchter aus dem Haus sind, meine Frau hat auch schon gewarnt, es lohne sich doch eigentlich gar nicht für nur Zwei im Haus zu kochen, ich muss mir also noch irgendwo ein carnivores Überlebenspaket anlegen, aber es ist ja auch nur für gut eine Woche. - Am nächsten Freitag kommt dann die Kleine, welche aber eigentlich die Größere ist, aber man zu den Jüngeren komischerweise immer Kleine sagt, und am Samstag dann die Große, welche eigentlich die Kleinere ist, aber eben die Ältere. - Dann gibt es auch wieder Fleisch in diesem Haushalt, dann sind wir für ein paar Tage wieder mal komplett, allerdings hat unsere ältere Tochter uns schon gewarnt, sie kommt weniger auf Familienbesuch, als zum Feiern, denn es ist ja dann Karneval, und den darf man hier nicht auslassen.

Wir hier haben gerade unverschämt gutes Wetter, und das wird wohl auch noch bis Samstag so weitergehen, mit Temperaturen über 25 Grad. - Ab dem Wochenende aber dann wieder normaler, mit Hochdruck und Passat, also dann wieder Temperaturen, wie sie der Jahreszeit eher angemessen sind.





Mittwoch 30.01.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1022 hPa

Euro Marsch in Los Llanos
Zwanzig Jahre Zeit um die Wasserschulden zu tilgen

Man kann Erbe nicht immer ausschlagen, und ein neuer Gemeinderat muss auch immer die Schulden der alten Korporation übernehmen, so ist das nun mal. - Das war nicht leicht im Fall der Stadt Los Llanos, auch weil man gar nicht wusste, wie viele Rechnungen eigentlich offen sind, denn immer wieder tauchten neue Verbindlichkeiten auf. - Die drei Millionen Euro, die man dem Inselamt für Wasser schuldete, von denen wusste man allerdings schon, hat man doch, als man selbst noch Opposition war, oft genug darauf hingewiesen, dass es unfein ist von der Stadt, von seinen Bürgern das Wasser zu kassieren, selbst aber das bezogene Wasser nicht zu bezahlen. - So sammelte sich eine Schuld von über drei Millionen Euro an und erst jetzt kommt es zu einem Kompromiss mit der Inselregierung, welche dem "Wasserrat" (Consejo de Auguas) vorsteht. - So zahlt man zukünftig monatlich 12.000 Euro und das 20 Jahre lang, dann ist die Schuld getilgt, die laufenden Wasserkosten werden sofort bezahlt und nicht mehr liegen gelassen. - Sollte man die Wasserversorgung zukünftig privatisieren, dann müsste die gesamte Restschuld augenblicklich getilgt werden, allerdings ist anzunehmen, dass eine mögliche Privatisierung an mangelndem Interesse der entsprechenden Dienstleister scheitern wird. - Im Gegenzug verspricht das Wasseramt auch wieder mit den notwendigen Investitionen am Wassernetz weiter zu machen, welche man nach dem Jahr 2005 ausgesetzt hatte, weil Los Llanos seine Wasserrechnung nicht mehr beglichen hatte. - Nun ist man zufrieden auf beiden Seiten, das Wasseramt kommt, wenn auch mit einer heftigen Verzögerung an sein Geld und die Stadt Los Llanos erhält einen äußerst großzügigen Kredit, welcher es erlaubt das Wasser abzubezahlen, ohne gleich bankrott zu gehen.

Ich muss noch etwas zur Präsentation des Patronato de Turismo auf der CTB 2013 in Stuttgart schreiben, denn anders als in meinem Artikel vom 27.1 erwähnt, gab es doch Prospektmaterial über La Palma. - In dem Brief, welche die Agentin für Ferienhäuser an die Eigentümer der "Casas Rurales" geschrieben hat beschwert sie sich über die fehlende Dekoration, schreibt aber unglücklich und leider missverständlich davon, dass absolut nichts vorhanden gewesen sei. - Das deutet Víctor Martín, aus dessen Artikel ich zitiere, genau so wie ich, dass überhaupt kein Material vorhanden gewesen sei, also auch kein Prospektmaterial, sondern nur der erwähnte Tablet-PC. - Es handelt sich also um eine Fehlinterpretation, und es tut uns Leid, wenn wir damit eine Diskussion zusätzlich angeheizt haben, die allerdings dennoch stattfinden muss, da insgesamt die Werbung für die Insel nicht angemessen betrieben wird.



Dienstag 29.01.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 34 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 25,2 Grad - niedrigste Temperatur 12,4 Grad

Brief an den Weihnachtsmann
Wir wünschen uns Flugzeuge und Schiffe

Nein, keine Spielzeuge, sondern richtige Maschinen, welche Passagiere und Fracht befördern können. - Wer das fordert, das sind sowohl die Handelskammer, der Verband der Gewerbetreibenden, die Verbände der touristischen Gewerbetreibenden, Transportes Insular de La Palma, die Zollagenturen und auch landwirtschaftliche Verbände. - Die haben sich nun zusammengesetzt und einen langen Wunschbrief an den Weihnachtsmann geschrieben, aber weil die nicht mehr daran glauben wird alles der Inselregierung und der Presse mitgeteilt, was man sich denn für die Zukunft so wünsche. - Zu allererst kritisiert man die Iberia, welche ja gar nicht mehr nach La Palma fliegt sondern inzwischen die Route Madrid - La Palma von ihrer Billigtochter "Iberia Express" betreiben lässt, die aber meist überhaupt nicht billig ist und bei kurzfristigen Buchungen schon gar nicht. - Um eine saftige Auslastung zu bekommen hat man diese direkte Verbindung in die spanische Hauptstadt auf 2 wöchentliche Verbindungen reduziert, und das nennt man nun in der Presseerklärung ein Attentat auf die wirtschaftlichen und touristischen Interessen der Insel. - Dem kann man zustimmen, aber in der freien Marktwirtschaft ist das so, die können fliegen so oft sie das für richtig halten, und die vertreten eben die Einstellung, lieber weniger Fluggäste insgesamt, dafür die einzelnen Flüge mit hoher Auslastung und saftigen Preisen. - Ein bisschen fies ist das schon, man ist ja schließlich Monopolist, auf der anderen Seite muss man aber eben auch zugeben von uns aus, dass unsere 80.000 Einwohner halt einfach kein großer Markt ist. - Es gäbe allerdings noch ein anderes Mittel, und das geht über Subventionen, und so fordert man die direkte Flugverbindung zwischen Madrid und La Palma zur "OSP" (Obligación de Servicio Público) erklären, also zu einem zwingenden öffentlichen Dienst und vorgeben, fünf Verbindungen wöchentlich anzubieten, die dann bedient werden müssten. - Das gibt es bislang im Schiffsverkehr hier, der Nachteil ist halt, da muss dann subventioniert werden, die würden dann auch einen Airbus 320 mit fünfzehn Passagieren losschicken, und der Staat müsste die anfallenden Kosten begleichen. - So darf ich wohl davon ausgehen, dass man sich solche Subventionen nicht mehr leisten will, Spanien spart sich doch gerade die Finger und die Arbeitslosenquote blutig, da werden die uns eines husten mit unserem frommen Wunsch nach fünf Fliegern wöchentlich. - Wäre natürlich Klasse, auch für den Tourismus, dann könnte man viel besser La Palma auch von Mitteleuropa her anbinden, als wenn eben nur zweimal die Woche geflogen würde. - Ein anderer interessanter Vorschlag wird auch noch gemacht, und zwar denkt man dabei an die schnellen Schiffsverbindungen zwischen Tenerife Süd, also Los Cristianos und La Palma. - Störend an der Geschichte sind ja bislang die Uhrzeiten an denen gefahren wird, beide Fähren fahren abends los und kommen denn nachts an. - Würde man morgens und abends fahren, dann könnte man Tagestourismus aus dem Süden der Insel zu uns locken, was sicherlich auch eine interessante Einkommensquelle für gewisse Gewerbetreibende sein könnte. - Eine frühere Ankunft hier auf der Insel wäre aber auch interessant für Urlaubsreisende nach La Palma, die könnten dann zum Südflughafen Tenerifes fliegen, dann nachmittags auf die Fähre und wären dann in zweieinhalb Stunden auf La Palma. - Allerdings sind die Reedereien damit nicht einverstanden, die bekommen nämlich die Subventionen unabhängig von der Uhrzeiten an denen sie verkehren, und tagsüber laufen der Schiffe auf den Rennstrecken zwischen den beiden großen Inseln und auch zwischen dem Süden Tenerifes und La Gomera. - Auch fordert man, dass man die Frachten von und nach La Palma stärker subventioniert, denn wir würden ja immer weiter für unsere "doppelte Insellage" bestraft werden. - Damit meint man richtig, dass die allermeiste Ware nicht auf direktem Weg zu uns kommt, sondern den Umweg über Tenerife oder Gran Canaria nehmen muss, und dass sich damit die Güter nochmals verteuern. - Allerdings muss man da auch aufpassen, es gibt ja für bestimmte Produkte bereits Transportvergünstigungen, allerdings sorgt man damit auch dafür, dass einige hier auf La Palma hergestellte Produkte noch weniger konkurrenzfähig werden. - Mächtig auf die Pauke haut man da mit seinen Wünschen und Forderungen, und alles verständlich aus der Sicht der Gewerbetreibenden und Transportunternehmen, allerdings sehe ich geringe Chancen darauf, dass jemand unsere Wünsche wirklich ernst nimmt und daran geht, uns diese zu erfüllen. - Richtige Wünsche zur falschen Zeit, es riecht nicht wirklich nach weiteren Subventionen im Moment und ob das überhaupt der richtige Ansatz wäre, darüber sollten wir eigentlich im langfristigen und nachhaltigen Sinn auch noch mal kräftig nachdenken.



Dienstag 29.01.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 12 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 32 % - Luftdruck 1021 hPa

Immer diese Fahrradfahrer
Los Llanos eröffnet den ersten Fahrradweg der Insel

Gehört hatten wir davon schon mal und haben uns vorgestellt, dass dieser Fahrradweg irgendwo ins Grüne führt. - Aber zwischen Vorstellung und Realität klafft oftmals ein gewaltiger Spalt, und nun steht da, völlig ohne weitere Anbindung mitten in der Stadt Los Llanos ein blauer Fahrradweg herum, welcher bislang von der Statue des Guanchen hinab bis zur Markthalle reicht, etwas mehr als 250 Meter auf der Avenida Enrique Mederos. - Geplant sind wohl 1,7 Kilometer wie es heißt, bis runter nach Argual. - Es ist ein Anfang, so müssen wir das vielleicht sehen, wobei ich mal ganz prophetisch die Aussage wagen will, La Palma und auch Los Llanos werden niemals zur Fahrradinsel oder Stadt, so wie man das von den Niederlanden oder Münster gerne sagt, weil es eben einfach dieses Problem mit der Schwerkraft gibt und wir nicht nur ein supergeile, sondern auch supersteile Insel sind. - Macht nichts, Los Llanos gibt sich progressiv, wohl auch weil die Finanzierung für den Fahrradweg eh aus EU-Töpfen der "Feder-Fonds" bestritten wird, und wir auch die Gegenfrage stellen dürfen, warum den eigentlich nicht. - Was allerdings viele Anwohner und Besucher der Stadt wundert bis ärgert ist die Tatsache, dass man wegen des Fahrradstreifens die gesamte Verkehrsführung ändern musste. - Die Avenida Enrique Mederos ist nun nur noch zweispurig in Richtung Westen zu befahren, links davon ein Parkstreifen, rechts auch und daneben eben, noch vor dem Bürgersteig, der Fahrradweg für beide Richtungen. - Wer will, der kann nun sein Fahrrad, so weit er eines besitzt, mit dem Pickup bis runter nach Los Llanos fahren, am besten in Parkhaus, und dann schiebt man das Fahrrad bis zum Fahrradweg, fährt die 250 Meter hin und wieder zurück, lädt dann wieder auf und bringt sein Fahrrad wieder nach Hause. -So viel Polemik hat das Ding aber eigentlich nicht verdient, denn wir müssen das wohl wirklich als Anfang bewerten, in eine Zukunft, in der nicht nur Autos Platz in unseren Städten bekommen sondern natürlich auch das Fahrrad. - Ich erinnere mich noch sehr gut an die Einführung der ersten Ampel in Los Llanos, da wetterte auch jeder dagegen, heute sind die unverzichtbar und auch die Zebrastreifen waren vor vielen Jahren noch gute Gelegenheit für Suizidgefährdete, heute allerdings beachten die allermeisten Autofahrer mit großer Disziplin diese Zebrastreifen und Fußgänger sind in Los Llanos schon lange nicht mehr die Gejagten. - Einen wirklichen Sinn machen diese Fahrradwege nur, wenn ein ganzes Netz dieser Streifen eine Stadt durchquert, denn man kann auf vielen Straßen durch Los Llanos es einfach nicht wirklich empfehlen, mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. - Es wird auch noch sehr lange dauern, bis die Autofahrer sich an Fahrräder gewöhnen und wie man damit umgeht, dass sich rechts von einem auch noch etwas bewegt. - Die Krönung wäre natürlich ein Fahrradweg rund um die Insel, damit man in Ruhe und ohne auf den weiteren Verkehr achten zu müssen unsere hervorragenden landschaftlichen Reize bewundern kann, und auch da gibt es ja prinzipiell gute Nachrichten. - Für den Ausbau der Südumfahrung, also von Mazo bis nach El Paso über Fuencaliente, hat man ja einen Fahrradweg in der Planung, aber dann ist irgendetwas dazwischen gekommen, ich glaube man nennt das Krise. - Ob der Berliner Flughafen eher fertig ist, oder wir den Fahrradweg in den Süden der Insel bekommen, ich kann es nicht sagen, aber Los Llanos hat eröffnet, in hellem Blau und manch einer wird sich nun auch daran erinnern, dass er doch eigentlich auch ein Fahrrad besitzt. - Und wer keines hat, der kann sich ja in den inzwischen reichlich vorhandenen Biker-Läden eines ausleihen, die haben wirklich alle Typen und Größen auf Lager und Besucher aus Mitteleuropa sollten sich das wirklich gut überlegen, ob sie denn ihre Fahrräder mit in Flugzeug packen wollen, Beschädigungen riskieren, dafür noch viel Geld ausgeben um dann hier auf der Insel ein paar Touren zu machen oder mehr Zeit damit verbringen irgendwelche Ersatzteile zu suche. - Google oder auch vernünftige Suchmaschinen geben beste Auskunft darüber, wer hier alles Fahrräder verleiht, und ein Anbieter bringt die Fahrräder sogar ins Haus oder Hotel und holt die auch wieder ab, das darf man dann doch mal wirklich als kundenfreundlich bezeichnen.




Interessant ist auch, dass man bei jeder Einfahrt Vorfahrt gewähren muss als Fahrradfahrer, das kennt man eigentlich anders




Montag 28.01.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 69 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 20,2 Grad - niedrigste Temperatur 14,3 Grad

Eigenlob olfaktorisch aufgebessert
Gemeinderat Breña Bajas lobt sich selbst über den CIT-Tedote

Wir sagen es ja nicht das erste Mal, der CIT-Tedote ist eine Erfolgsgeschichte und jede Gemeinde, die mit diesem privaten Verband von Gewerbetreibenden aus den touristischen Branchen zu tun hat, die lobt sich gerne doch auf die Idee gekommen zu sein, gerade mit dem CIT-Tedote zusammenzuarbeiten. - "CIT" heißt: Centro de Iniciativas y Turismo, also Zentrum für Initiativen und Tourismus und das "Tedote" hat man noch dazu gefügt, um sich auch äußerlich von einem zweiten "CIT", welcher in der Hauptstadt mehr oder weniger tätig ist, auch deutlich abzuheben. - Dieser Verband CIT-Tedote betreut nicht nur sehr erfolgreich die Tourismusinformation in El Paso, die man auch zum Hauptbüro des "CIT" ausgebaut hat, sondern auch die beiden Informationsbüros in Los Llanos und Puerto Naos, sowie die "Außenstelle" in Los Cancajos. - Von dort lässt man uns nun Zahlen zukommen, die Erfreuliches zeigen und unsere Aussage auch stützen, dass das Jahr 2012 von den Besucherzahlen her gar nicht schlecht war. - So meldet man sich in Los Cancajos mit einer Auslastung von 64,7% gar nicht unzufrieden, das war zwar schon mal besser, aber in den letzten vier Jahren sogar deutlich schlechter. - Woran es lag, dass La Palma im vergangenen Jahr, und jetzt auch noch den Winterflugplan lang, wieder mehr besucht wurde, das liegt in erster Linie an den besseren Flugverbindungen mit Mitteleuropa. - Leider bricht diese "Luftbrücke" bereits mit dem Sommerflugplan zusammen und für den kommenden Winterflugplan hören wir auch nur beunruhigende Dinge, so dass wir mal realistisch davon ausgehen sollten, dass wir dieses Ergebnis von 2012 in 2013 nicht wiederholen können. - Man kann unseren Stammkunden nur raten, so bald wie möglich ihre La Palma Flüge zu buchen, sowohl Sommer wie auch kommenden Winter, wobei die Air Berlin für den Winter noch nicht buchbar ist, die Condor bereits wohl. - Aber bleiben wir noch einen Moment in Los Cancajos und in der Tourismusinformation. - Die haben da genau Buch geführt, wer sich denn alles hat informieren oder helfen lassen und unterteilen die Zahlen sogar noch in zwei Halbjahre. - Erstes Semester kamen 11.706 Besucher in das Büro, und davon waren 46% Deutsche, 17% Briten, 15% kamen vom Festland 8% aus den Niederlanden und 5% von den Kanarischen Inseln. - Im zweiten Halbjahr sieht das anders aus, von 14.175 Besuchern kamen 32% vom Festland, 30% aus Deutschland 12% aus Großbritannien, 8% aus den Niederlanden, 7% von den Kanaren und 2% aus Belgien. - Warum es keine Österreicher und Schweizer mehr in unseren Statistiken gibt, das liegt einmal daran, dass es keine Flüge von dort mehr gibt und man nun die Österreicher meist den Deutschen "zuschlägt" und die Schweizer auch. - Ich weiß, da tun sich nun geschichtliche Abgründe auf, aber in Spanien war man immer pragmatisch, was die Integrität anderer Völker angeht, wer keinen Flug mehr hat, bekommt auch keinen Platz mehr in einer Statistik... - Ein bisschen überrascht uns dann doch die relativ hohe Zahl an Festlandsspaniern, denn hier auf der Westseite hat man kaum was von diesen Besuchern gesehen, und so hatten wir hatten weniger erwartet. - Noch eine andere Zahl wartet denkwürdig auf, im Jahr 2011, da war das Tourismusbüro noch nicht in der "Hand" des CIT-Tedote, da hatte man lediglich 6.200 Besucher und im Jahr 2012 bereits deren 25.800. - Das liegt aber auch an den viel längeren Öffnungszeiten und an allerlei Aktivitäten, die man rund um das Büro angeboten hat, welches übrigens prominent gleich oberhalb des Strandes liegt, architektonisch allerdings sehr gewöhnungsbedürftig ist. - Damit passt es aber auch ganz gut zu Los Cancajos, dessen Beschreibung als lauschiges Badeörtchen mit südländischem Charme den Zugang zum Himmelreich zumindest schwieriger macht, wenn man dreiste Lügen immer noch mit mindestens Fegefeuer belegt.





Montag 28.01.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 88 % - Luftdruck 1021 hPa

Steinreich
Und dennoch darf kein Steinchen die Inseln verlassen

Sechs Tonnen geologisches Material, (eine nette Umschreibung für Steine und Sand) werden jedes Jahr aus dem Handgepäck der Urlaubsgäste gefischt, welche auf einem der beiden Flughäfen Tenerifes die Kanarischen Inseln verlassen wollen. - Für La Palma werden keine Zahlen genannt, es wird wohl entsprechend der viel geringeren Passagierzahlen viel weniger sein, aber auch hier gilt, wer mit Steinen oder Sand erwischt wird, der muss die an der Kontrolle wieder hergeben, nichts von den Bausteinen der Inseln darf mitgenommen werden. - Eine Strafe wird nicht ausgesprochen, höchstens ein dunkler Blick, aber man sollte sich vielleicht doch lieber andere Souvenirs überlegen, als einen Brocken Lava. - Dass sogar das Mitnehmen von Sand verboten ist, das wusste ich ehrlich gesagt nicht, denn der kommt und geht ja mit den Jahreszeiten sowieso, und Puerto de Tazacorte hat sogar zu viel Sand, aber die Spielregeln sind nun mal so und wir spielen doch alle mit. - Natürlich will man damit verhindern, dass diese Inseln geologisches Material verlieren, allerdings erscheinen die Mengen, welche Urlaubsgäste von der Insel schleifen wollen lächerlich angesichts der Erosion, oder dem Verbauen von geologischen Material in Bauwerken. - Die vielen tausend Tonnen an Material, welche in den Atlantik gekippt worden sind, um in Puerto de Tazacorte eine zweite Hafenmole zu bauen, die niemand braucht, die wiegen wohl bis ans Ende der Tage die Mengen auf, welche von Urlaubsgästen hier von der Insel getragen werden. - Aber man will eben so viel wie möglich erhalten und das ist auch grundsätzlich richtig so, dass man die Dinge da lässt wo sie hingehören und in anderen Ländern werden sogar Strafen verhängt, wenn man jemanden dabei erwischt, wenn er Steine oder anderes Material rausschaffen will. - In Tenerife mit seinen sechs Tonnen gibt es sogar zweimal im Jahr eine "Auswilderungsaktion", dann fahren Mitarbeiter der Flughafengesellschaft "AENA" zum Nationalpark, und lassen sich von den dortigen Rangern zeigen, wohin man denn die den Reisenden abgenommenen Steine wieder "auswildern" soll. - Mit dem Sand geschieht das genau so und ich glaube ja alles, was in den Zeitungen steht, also wundern Sie sich nicht, wenn sie in Zukunft vielleicht mal ein paar Arbeiter sehen, die Eimer mit Sand zum Strand tragen und den dort behutsam zum anderen Sand kippen. - Also, Mojo gehört ins Gepäck, Salz aus der Saline, Mandelgebäck, ein Stück kräftiger Ziegenkäse, und wenn man ihn gut verpackt bekommt, auch noch eine Flasche Wein, damit soll man die Daheimgebliebenen erfreuen, aber nicht an Sand oder Brocken Lava, die bleiben bitte hier.




Manchmal möchte man aber doch schon "hinlangen" - Finger weg!




Sonntag 27.01.2013 16:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 68 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 20,2 Grad - niedrigste Temperatur 14,0 Grad

Seid milde mit den Sünderlein
Cabildo Insular de La Palma bittet um Nachsicht für die Transportunternehmen

Man kann sich überlegen, ob das eine wichtige Nachricht ist, allerdings finde ich diesen Aufruf schon bemerkenswert, denn immerhin handelt es sich ja dabei um den interessanten Versuch, dass ein Teil der Legislative den anderen bittet, doch eher Gnade zu gewähren anstatt zu verurteilen. - Dass wir uns richtig verstehen, es geht nicht darum, wenn der Fahrer eine Verkehrsstrafe erhält, das ist Sache der Polizei, es geht eher um Verstöße bei den Transportgenehmigungen, welche zwar auch von der Polizei angezeigt werden können, dann aber weitergeleitet werden zum Gobierno de Canarias, wo dann die Consejería de Transporte die Strafen verhängt. - Meist handelt es sich dabei um die generelle Transportgenehmigung, und wer die nicht mit sich führt, der muss über 4.600 Euro Strafe bezahlen, und das erscheint einem eine viel zu hohe Strafe, besonders wenn man weiß, wie knapp hier manche Transporteure vor dem finanziellen Ruin stehen und es kaum noch Arbeit gibt. - In der Tat hat sich in den Boomjahren hier auf der Insel eine zu große Flotte an schweren LKW und kleinen bis mittleren Transportunternehmen angesammelt, der Flughafen ist nun fertig, die großen Straßenbaumaßnahmen haben den BER-Virus, und bis der Stadtstrand von Santa Cruz mit Sand beschickt wird, ist auch noch eine Weile hin, und im Hafenneubau von Puerto de Tazacorte wird auch kaum noch Füllmaterial gebraucht, so stehen viele LKW einfach nur herum und bekommen vielleicht alle paar Tage mal einen Auftrag. - Da kommt es eben nicht selten vor, dass man mal einen LKW aus dem "Fundus" holt, für den man keine Verlängerung der Transportgenehmigung beantragt hat, weil man eh kaum Fahrten hat und prompt soll das dann bestraft werden. - Die Transportunternehmen unterbieten sich auch gegenseitig dann mit den Preisen, und das führt dazu, dass eh kaum noch was verdient wird in diesem Geschäft. - Nun könnte man auch sagen, da muss eben eine Zäsur her, aber das sollte man dann den Transporteuren schon selbst ins Gesicht sagen, und ich verstehe auch nicht immer, warum es für ganz bestimmte kleine Vergehen, also die Transportgenehmigung nicht bei der Hand zu haben, gleich so dicke eins auf die Mütze geben muss. - Ob das was hilft, dieser Aufruf der Inselregierung an den großen Bruder im Gobierno de Canarias, ich kann es nur hoffen, von politischer Seite aus dürfte dem auch nichts im Wege stehen, Coalición Canaria mit PSC/PSOE hier, und die gleiche unheimliche Besatzung sitzt auch im Gobierno de Canarias.

Intern können wir noch auf eine echte neue Bereicherung in unserer Bildergalerie hinweisen, Kai Stockrahm präsentiert Astrofotografie vom Allerfeinsten und zeigt beeindruckende Nachtaufnahmen am Roque de Los Muchachos und von den Beobachtungsstationen auf der Cumbre Vieja. - HIER gibt es wieder mal was aufs Auge. - Weiß du wie viel Sternleinen stehen….





Sonntag 27.01.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 56 % - Luftdruck 1020 hPa

Gut gebrüllt Karin
Patronato de Turismo bei der Arbeit erwischt

Es geht um Karin Pflieger, welche seit ganz vielen Jahren bereits eine feste Größe in der Vermarktung von ländlichen Ferienhäusern der Insel La Palma ist und kaum jemand kennt die Branche besser als sie. - Karin Pflieger berichtet in einem Brief an die Eigentümer der Häuser, welche sie auf der Insel vermietet, über einen Besuch ihrerseits auf der CMT 2013 "Die Urlaubsmesse Internationale Ausstellung für Caravan, Motor, Touristik" wie das von der Messe Stuttgart genannt wird. - Dieser Brief wurde nun auch an die Presse weitergegeben und Víctor Martín von der Zeitung El Día macht nun eine Geschichte daraus, über die es noch viel zu sprechen geben wird. - Es ist gut, dass das Patronato de Turismo sich entschieden hat, auch auf der CMT 2013 in Stuttgart präsent zu sein, kommt man doch auf dieser Messe direkt mit dem Publikum in Kontakt und das genau muss doch auch unser Ziel sein. - Ein kleiner Stand, kein Problem, wir sind doch auch eine kleine Insel, aber was Frau Pflieger dann im weiteren Verlauf beschreibt, bestätigt wieder einmal unsere Vermutung, dass die Werbung, welche wir für unsere Insel im Ausland machen einfach furchtbar schlecht, wenn nicht gar kontraproduktiv ist. - Laut Karin Pflieger, und wer sollte ihr Wort denn anzweifeln, gab es keinerlei Bild- oder Werbematerial, lediglich ein Tablet-PC mit Bildern von Los Cancajos und der Hacienda San Jorge stand zur Verfügung, wer überhaupt an dem schmucklosen Stand anhalten wollte, der konnte sich auf dem kleinen PC die Werbebilder des Hotels angucken, ansonsten war über La Palma nichts zu erfahren. - Es wäre keine Zeit mehr gewesen sich besser vorzubereiten, die Repräsentantin wäre direkt aus dem Urlaub auf die Messe gekommen und so gäbe es eben nur dieses Tablet und die Bilder des Hotels. - So kann man natürlich keine Werbung für eine Insel machen, das ist so was von in die Hose gegangen und mit Grauen denken wir daran, was denn auf den vielen anderen Messebesuchen dann los ist, aber das bekommen wir ja gar nicht raus, weil eben niemand nachguckt. - Karin Pflieger kritisiert das mit ganzem Recht, besonders auch vor dem Hintergrund, dass La Palma touristisch bei den Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften gerade im Rückwärtsgang ist, und dann schickt man Leute auf Messen, welche nur die Bilder eines Hotels zu zeigen haben und nichts von dem, was diese Insel eigentlich ausmacht, die grandiose und unverwechselbare Landschaft. - Wasser auf die Mühlen der Kritiker des jetzigen Rates für Tourismus Julio Cabrera, dessen sicherlich gut gemeinte Bemühungen man doch eher als glücklos bezeichnen muss und der uns einen subventionierten Flieger aus Polen als Erfolgsmeldung verkauft, den Verlust aber von vier Charter aus Deutschland im Sommer noch nicht einmal kritisch zu würdigen weiß. - Da haben wir seitens des privat organisierten CIT-Tedote schon ganz andere Auftritte für La Palma gesehen, so zum Beispiel sind die einen Monat durch die Karstadt-Häuser der Republik getingelt, mit Musik, Preisausschreiben und eben auch jeder Menge an Informationsmaterial. - Damals hat das Patronato de Turismo solche Initiativen auch noch unterstützt, heute wirbt man getrennt voneinander, und was das Ergebnis ist, das lässt uns Karin Pflieger nun wissen, sie hat das Patronato bei der Arbeit erwischt und alle unsere Befürchtungen leider nur bestätigen können. - Es wird noch einiges zu Reden geben darüber und bin gespannt, wie man seitens der Inselregierung auf diesen Bericht reagiert.



Samstag 26.01.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 56 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 18,4 Grad - niedrigste Temperatur 12,8 Grad

Dreimal kurz
Späte Hilfe, frühzeitiger Schulerguss und wer zahlt schon gerne für fremde Kacke

Schnelle und unbürokratische Hilfe, so lauten nach Unglücken oder anderen Unpässlichkeiten immer die Versprechen der Politik, oder der Versicherungen. - So war das auch im Dezember 2009, als im Süden der Insel durch Murenabgänge nach den endlosen Regenfällen rund um Weihnachten Häuser, Straßen, aber eben auch landwirtschaftliche Flächen zerstört wurden. - Für die Häuser gab es die Hilfen relativ schnell, allerdings haben die meisten, die Geld erhalten hatten das Kleingedruckte nicht gelesen, denn man musste einen Eigenanteil in gleicher Größe einbringen, wie das, was von staatlicher Seite kam. - Darüber musste man auch Rechnungen bringen, und das haben sehr viele nicht, so dass viele diese Hilfen später wieder zurückzahlen mussten. - Für die landwirtschaftlichen Nutzflächen gab es zunächst nur Versprechungen, und jetzt, drei Jahre später, rückt das Gobierno de Canarias doch noch 1,1 Millionen an Hilfen raus. - Davon gehen knapp 900.000 nach La Palma, weil unsere Insel am schlimmsten betroffen war und hier hatte wohl schon keiner mehr daran gedacht, dass doch noch Geld kommen könnte. - Das mag nun für manche eine wunderbare Überraschung sein, schnell und spontan nach drei Jahren und lest bloß das Kleingedruckte der Hilfen, nicht dass das Kredite sind, oder in Pesetas…

Spanien hat zusammen mit Portugal, Italien und Malta eigentlich schon traditionell eine extrem hohe Schulabbruchquote, so um die 30% aller, welche die Schule antreten, verlassen diese bevor sie einen Abschluss haben. - Das ist extrem hoch, der europäische Schnitt lag 2009 bei 14%, in Deutschland bei 11% und ich hätte es nicht gewusst, aber Slowenien, die Slowakei, Polen und Tschechien haben die geringsten Schulabbruchquoten, rund um die 5%. - In den letzten Jahren konnte man es nur schwer schaffen, diese hohe Quote hier zu drücken, nun aber meldet das Instituto Canario de Estadísitca stolz, dass man für das letzte Jahr, also 2012 es erstmals geschafft hätte, die Marke der 30 Prozent nach unten zu knacken und nun liegt diese Quote bei "nur" noch 28,3 Prozent. - Wahre Freudensprünge sehen anders aus, immer noch liegt diese Rate viel zu hoch und es wird noch viel Arbeit bedeuten, daran etwas grundlegend zu ändern. - Auch fürchtet man, dass das Absinken dieser Quote nur eine Folge der Krise ist und nun viele Eltern ihre Kinder kräftiger drängen doch einen Abschluss zu machen, da man ohne einen Schulabschluss eigentlich im Moment überhaupt keine Chance mehr hat.

Los Llanos hat inzwischen eine funktionierende Kläranlage. Das war nicht immer so, in Puerto de Tazacorte erinnert man sich mit Grausen an die Zeiten, in welchen die Kläranlage von Los Llanos bei schwerem Regen übergelaufen ist und dann die Brühe mit allem Drum und Dran den Barranco Tenisca hinab bis nach Puerto de Tazacorte gelaufen ist. - Das ist vorbei und damals hatte man in Los Llanos es geschafft, dass das Gobierno de Canarias die Kläranlage gebaut hat, weil man kurzerhand diese Anlage zu einer regionalen Einrichtung heraufgestuft hatte, da El Paso und Tazacorte die Kläranlage auch mit beliefern sollen. - Allerdings ist der Anteil der Wohnungen in El Paso, welche an das Kanalnetz angeschlossen sind extrem gering, die allermeisten Häuser nutzen funktionierende Sickergruben und aus Tazacorte muss man des Zeug ja hochpumpen, und mal so bei uns, ich wüsste nicht, ob das überhaupt wirklich gemacht wird. - Nun aber kommt Los Llanos und möchte nicht mehr alleine die jährlichen Betriebskosten von an die 350.000 Euro schultern, denn es wäre doch ungerecht, wenn nur die Bürger aus Los Llanos für die Kläranlage zahlen müssen, obwohl das doch eine Anlage wäre, welche dem gesamten Aridanetal zur Verfügung steht. - Der Consejo de Aguas solle sich doch mal Gedanken darüber machen, wie man das gerechter machen könne, und für nächstes Jahr würde man auf die Wasserrechnungen dann auch die Entwässerung und Klärung von den Kunden berechnen, welche das Wasser um etwa 30 Euro im Jahr für den durchschnittlichen Haushalt teurer machen wird. - Auch erklärt man, dass Gemeinden wie Santa Cruz, Puntallana und Mazo im Jahr mehr als 300.000 Euro erhalten, weil sie Anlagen auf ihrem Gemeindegebiet haben, welche der gesamten Insel dienen, (Deponie und Müllverwertungsanlage) und so etwas stelle man sich in Los Llanos auch vor, da man ja nicht nur eigene Knödel verarbeite. - Mal sehen, wie diese Diskussion weitergeht, peristaltisches Poker für drei Gemeinderäte, ich nehme noch zwei Karten.



Samstag 26.01.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1023 hPa

Mandelblütenfest in Puntagorda
Ein Wochenende mit Mandelaroma

Nächstes Wochenende ist es so weit, das immer wieder begehrte Mandelblütenfest in Puntagorda wartet auf Besucher, und die kommen jedes Jahr auch reichlich. - Und auch wenn der Hauptteil der Programme der Fiesta die erste drei Tage des Februars stattfinden, ein witziger und interessanter Wettstreit findet bereits am morgigen Sonntag statt. - Dann eifern 12 Kandidaten, wer denn der schnellste Mandelklopfer ist. - Dreißig Minuten hat man, und wer in dem Zeitraum die meisten Mandeln von ihrer Schale befreit hat, der darf sich ein Jahr lang schnellster Mandelklopfer der Insel nennen. - Es gibt schlimmere Titel, denken Sie nur an Wurstkönige oder Hanswursten der Politik, da ist der Gewinn der Mandelklopfermeisterschaften schon eine besondere Geschichte. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da haben das fast alle Bewohner hier gemacht, zumindest aus den Gemeinden, in denen es viele Mandelbäume gab. - Da saß man dann abends, nach der Arbeit vor der Haustür, hatte Säckeweise die Mandeln dort stehen und einige schälten die pelzige Fruchthaut ab, und andere schlugen, meist sehr geschickt, die Mandeln dann auf. - Diese kamen dann wieder in einen anderen Sack, die kaputten nach unten, damit sie keiner sehen konnte und die heilen nach oben, denn geknackte Mandeln, die wurden viel besser bezahlt, als wenn man die Mandeln mit der Schale ablieferte. - Viele Abende lang saß man da zusammen, bis kein Licht mehr war, oder die Finger wund, weil man nach tausend Schlägen einfach sein Werkzeug nicht mehr richtig führen konnte. - Und jeder entwickelt eine andere Technik, ich kann empfehlen, dreiviertelzoll galvanisiertes Wasserrohr, vielleicht 45 Zentimeter lang, damit hatte ich die besten Erfahrungen, denn es ist wichtiger die Mandel genau zu treffen, als die Wucht eines schweren Werkzeugs. - Die meisten nehmen allerdings einen Hammer, da muss man dann aber noch vorsichtiger sein, geht es doch darum die Mandeln zu öffnen und nicht die Finger. - Heute werden kaum noch Mandeln gesammelt, lediglich in Puntagorda gibt es noch Weiterverarbeitung der Mandeln, wenn auch in einem deutlich bescheideneren Rahmen, als das noch von ein paar Jahrzehnten der Fall war. - So hat man vielfach auch das Problem, dass die vielen Mandelbäume verwildern, denn wenn man die Früchte nicht mehr erntet, dann kommt auch niemand mehr, welcher die Mandelbäume pflegt und beschneidet. - In El Paso hat man vor ein paar Jahren mal ein Programm aufgelegt, die vielen Bäume an den unteren Ausläufern des Bejenados zu pflegen, aber seit dem die Gemeinde immer weiter sparen muss, leistet man sich das nicht weiter. - Ob man jemals wieder dazu kommt, Mandeln in größerem Maße aufs Festland und sogar nach Frankreich zu exportieren, wo man die rundliche und ölreiche Mandel aus La Palma über alles schätzte, das wage ich zu bezweifeln. - Wir sind eben mal wieder viel zu teuer mit unserer vielen Handarbeit und manchmal gelingt es uns nicht einmal den lokalen Markt zu beherrschen, viele Bäckereien der Insel kaufen geschälte Mandeln aus dem Ausland, weil die billiger sind, als unsere eigenen Kerne. - Die Mandelblüte hat dieses Jahr sehr früh begonnen, angeregt von den gewaltigen Niederschlägen im Oktober und November, aber nun hat es bereits zwei Monate nicht mehr geregnet und das hat sehr viele Mandelbäume komplett aus dem Takt gebracht. - Oben im Norden blühen deutlich mehr Bäume als hier jetzt, aber es gibt ein Phänomen, dass manche Bäume überhaupt noch nicht blühen wollen und nebenan welche stehen, die in voller Blüte sind. - Dann hat es Ende November und Anfang Dezember bereits Mandelbäume gegeben welche geblüht haben, allerdings nur sehr schwach, und die haben danach keine Blüten mehr hervorgebracht, so dass wir mit der diesjährigen Blüte erneut nicht komplett glücklich sind. - Alles hängt halt davon ab, dass es schon längst wieder hätte regnen müssen, aber vor der zweiten Februarwoche ist kein Niederschlag auf der Westseite in Aussicht und selbst dann ist es noch keineswegs sicher, dass uns dann mal wieder ein Tiefdruckgebiet erwischt. - Mandelblütenfest in Puntagorda, ein Muss für alle welche das Glück haben, gerade bei uns auf der Insel zu verweilen. - HIER noch das komplette Programm aus der Webseite der Gemeinde.





Freitag 25.01.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1024 hPa
Höchsttemperatur heute 18,4 Grad - niedrigste Temperatur 13,0 Grad

Kurz angesprochen
Strom sparen, auch Polizisten müssen arbeiten und ein Ort ohne Einwohner will eine Straße

200.000 Euro im Jahr könnte man einsparen, und zwar an Kosten für elektrische Energie, wenn man Anlagen, Gebäude oder auch Maschinen effizienter betreibt, allein im Umfeld des Cabildo Insular. - Zu diesem Schluss kommt Jorge González, Rat für Infrastruktur im Cabildo und Sparen ist im Moment nicht nur Bürger- wie Politikerpflicht, kein Wunder also, dass man aus der Nachricht eine Pressemeldung macht, die fast schon eine ganze Seite groß ist. - Allerdings wird uns nicht gesagt, wo denn konkret an Energie eingespart werden soll, nur dass man jetzt ein System eingeführt hat, welches im gesamten Umfeld des Cabildo Insular den Energieverbrauch nach diversen Einsparmöglichkeiten untersucht. - Da werden diverse Tarife angesprochen und eben besonders immer wieder erwähnt, dass man viele Dinge effizienter betreiben oder auch nutzen kann. - Sicher kann man das machen, einfach die Stecker ziehen, wenn man einen Maschine nicht brauch,t und das Licht ausmachen, wenn niemand im Raum ist, davon haben wir alle schon gehört, und viele machen das auch bereits. - Welches System man dort implantieren muss, das weiß ich nicht, freue mich aber über die Hausaufgaben, die man selbst im Cabildo Insular langsam zu machen scheint. - Vielleicht besteht ja das implantierte System auch aus vier Angestellten, die andauernd durch die ganzen Gebäude laufen und überall die Lichter ausschalten und Stecker ziehen. - Aber warum die Polemik, Strom sparen ist gut, dann hat man später, wenn man den Produzenten subventionieren muss, weil der zu wenig Strom verkaufen kann…

Erlösung für den Ex-Bürgermeister aus Los Llanos, der seit Jahren einen arbeitsrechtlichen Streit an der Backe hatte, den nun aber los ist, da die "Audiencia Provincial" (Landgericht) Juan Ramón Marín vom Vorwurf entlastet, er hätte beim Absetzen der Gehaltszahlung an einen Stadtpolizisten einen Straftat begangen. - Die Geschichte ist einfach erzählt, ein Stadtpolizist war krank geschrieben, diese Krankschreibung lief aber aus, dennoch erschien der Mann nicht wieder zur Arbeit, sondern reiste nach Brasilien, um eine zweite ärztliche Meinung einzuholen, wie es später hieß. - Aber das wusste damals noch niemand, zunächst suchte man den Mann, konnte ihn aber nicht lokalisieren, aber man "steckte" eben dem Rathaus, dass der Polizist auf "Überseeurlaub" sei. - Darauf hin setzt Juan Ramón Marín durch, dass das Gehalt nicht weiter überwiesen werden soll, und das gelang aber erst im zweiten Monat. - Allerdings brachte das auch den verschwundenen Polizisten wieder zum Vorschein, der schnell vorstellig wurde auf dem Rathaus um nachzufragen, warum kein Geld mehr kommen würde. - Schließlich klagte er gegen die Entscheidung des Bürgermeisters, verlor in erster Instanz und nun auch in der zweiten und mal sehen, ob der auch noch eine dritte Instanz will um Geld einzufordern, welches er weder nach gesundem Menschenverstand, noch nach anderen Kriterien verdient hat. - Selten genug, aber hier verstehen wir Juan Ramón Marín und freuen uns darüber, dass er aus der Sache keinen weiteren Ärger zu befürchten hat.

Der Ortsteil "El Mudo", was übrigens übersetzt "der Stumme" heißt, liegt in einer der ärmsten Gemeinden der Insel, in Garafía. - Vielleicht liegt es auch daran, dass dieser, sagen wir Weiler mit ein paar alten Gebäuden keine geteerte Zufahrt hat, sondern nur eine blanke Piste, welche nach Regenfällen nur noch schlecht, oder aber nur noch von Allradfahrzeugen befahren werden kann. - Gegen diesen Zustand kämpft ein aufrechter Bürger Garafías, und das laut, überall und mit großem Aufwand. - Der Gute schreibt sich in jedem Forum hier auf der Insel ein, kommentiert in jeder Zeitung und immer fordert er, selbst wenn das Thema überhaupt nicht passt, mit Inbrunst die Gemeinde Garafía in aller Öffentlichkeit auf, doch endlich diesen unhaltbaren Zustand zu beenden, und dem Ortsteil "El Mudo" doch endlich eine echte und wirkliche Straße zu geben. - Ich glaube inzwischen kennt den hier jeder auf der Insel, auf jeden Fall jeder, welcher die Lokalpresse durchsieht und die Foren ließt, bei denen es um lokale Themen geht und im Gemeinderat Garafías ist man der Geschichte einfach nur noch müde, aber jeden Tag muss man das sonst wo wieder lesen. - Dabei hat die Gemeinde letztes Jahr noch die Piste neu mit einem Raupenschlepper geschoben, aber die Niederschläge aus Oktober und November haben die Straße wieder fast unbenutzbar gemacht. - Dem Bürgermeister bleibt letztendlich auch nichts anderes mehr zu sagen als: Es tut ihm Leid, aber die Gemeinde hat einfach kein Geld dort eine richtige Straße hin zu bauen, sondern man bräuchte das Geld dringender um soziale Dienste aufrecht erhalten zu können und die wären wichtiger, als eine Straße zu bauen, hin zu einem Ort, in dem niemand mehr wohnt. - "El Mudo" ist länger schon ganz stumm, und führte dort eine Straße hin, also eine mit Teer, auch dann wäre es nicht sicher, ob da jemals wieder jemand hinziehen würde.



Freitag 25.01.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1023 hPa

Nationalpark Caldera de Taburiente überlebt den Krisenhaushalt
Nachverhandeln hilft

Anstatt 2,4 Millionen wie im vergangenen Jahr, stehen für das laufende Jahr 2013 nur noch 1,6 Millionen für den Betrieb und die Pflege des Nationalparks Caldera de Taburiente zur Verfügung, und da wird man heftige Einschritte unternehmen müssen. - Die feste Personaldecke bleibt erhalten, allerdings wird man weniger zusätzliches Personal für bestimmte Aktionen und auch für den vorsorglichen Brandschutz einstellen können, und hier haben wir gleich eines der Hauptargumente der Leitung des Nationalparks, die durch Nachverhandlungen noch mal über 400.000 Euro freimachen konnten, Geld welches komplett in den Brandschutz geht. - Es sieht also besser aus als noch vor zwei Monaten, als man dachte, man müsse mit nur 1,2 Millionen das Jahr 2013 angehen und könnte so überhaupt kein Geld in weitere Investitionen und vor allem in Maßnahmen stecken, welche dem Schutz vor der Ausbreitung von Waldbränden dienen. - Wer nun genau in der langen Verhandlungslinie geholfen, und wer ursprünglich versagt hat, das ist äußerst undurchsichtig. - Die Nationalparks werden ja, trotz ihres Namens nicht mehr von der Nation Spanien geleitet, sondern im Fall der Kanarischen Inseln von den Cabildos Insulares. - Das hat bereits für viel Polemik gesorgt, denn auf der Ebene der Inselregierungen haben wir eigentlich überhaupt nicht das Fachpersonal, um solche Einrichtungen leiten zu können also fürchtet man sehr um die Integrität dieser höchsten Schutzräume für die Natur. - Das Geld kommt aber weiter aus Madrid, so hat das vor Jahren ein Gericht mal bestimmt, allerdings erhalten die Cabildos die Zuwendungen für die Nationalparks vom Gobierno de Canarias, und dieses Regionalparlament ist zuständig dafür, dass man aus Madrid genügend Mittel herausquetscht. - Und da muss auch ein "Unfall" größerer Reichweite passiert sein und man heftet das dem Sozialisten José Miguel Pérez an, er hätte Millionen liegen lassen für die Nationalparks der Kanaren, indem er einfach seiner Arbeit als Vizepräsident des Gobierno de Canarias nicht richtig nachgegangen ist. - Ob man ihm alleine die Schuld geben muss, das kann ich nicht genau überblicken, aber selbst Mitglieder seiner Partei sehen das Problem dort liegen und nun müssen die Nationalparks in den kommenden Jahren nicht nur wegen der Krise mit deutlich weniger Geld auskommen. - Dennoch sind sich auch wiederum alle einig, die Verlagerung der Verwaltung der Nationalparks in die Länderparlamente, oder wie bei uns auf den Kanaren sogar noch bis in die Inselregierungen war sowieso ein kompletter Fehler, aber es gibt eben diesen richterlichen Spruch, welcher die Verwaltung der Nationalparks in die Hände der autonomen Regionen weitergibt.




Eine der Attraktionen der Caldera de Taburiente, die "Cascada de Colores", hier allerdings der von Menschenhand errichtete "Farbenwasserfall"




Donnerstag 24.01.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1023 hPa
Höchsttemperatur heute 24,2 Grad - niedrigste Temperatur 13,5 Grad

Neuer Brunzerlass in der Hauptstadt
70.000 Indianer mit voller Blase ins Vergnügen

Mal kurz überlegen. - 70.000 Menschen, die reichlich Alkohol trinken, oft auch viel Bier, sind an die sechs Stunden in der Stadt, und somit sicher fünf Mal pinkeln, das macht dann Pi mal Daumen, oder besser Hand an die Hose, so an die 350.000 urinale Vorgänge am Rosenmontag auf den Straßen unserer Hauptstadt. - Eine handelsübliche Blase geht mit 0,7 Liter über den Ladentisch, also reden wir über 245.000 Liter Abschlagbrühe. - Da muss man sich auch mal Gedanken darüber machen, und die neue Stadtverwaltung scheint das auch zu tun, denn man hat nun extra eine Gemeindeverordnung erlassen, für diesen einen Tag, welche es den Kneipen und Restaurants der Stadt, welche an diesem Tag offen haben verbietet, die Toiletten zu verschließen. - Das haben die bislang gemacht, wirklich, weil man eben sonst nach der ersten halben Stunde bereits die Lenzpumpen anwerfen musste. - So will man die Situation ein bisschen verbessern, und darüber hinaus stellt man auch doppelt so viele transportable Toiletten auf wie noch im letzten Jahr, allerdings sagt man uns in der Presseerklärung nicht, wie viele das sein werden, denn sicherlich immer viel noch zu wenige. - Allerdings erklärt man uns brav, man hätte extra ein Orchester weniger geordert, dafür mehr Toiletten, das klingt, wenn man uns kennt, nahezu bereits revolutionär und es würde mich nicht wundern, wenn die Coalición Canaria sich nun öffentlich beschweren würde, dass man solch einen unglaublichen Vorgang in der Hauptstadt beobachten musste. - Ich weiß auch nicht wirklich, ob 70.000 Menschen an dem Tag den Hauptstadtkarneval besuchen, das wäre ja fast die gesamte Inselbevölkerung und ich kann schwören, dass ich an dem Tag nicht alleine auf der Westseite sein werden. - Aber es hat keinen Sinn darüber zu diskutieren, ob wir denn übertreiben mit der Anzahl an Feierwütigen, welche die Straßen der Hauptstadt belegen und eben auch begießen, denn jedes Jahr bislang war der Dienstag ein übel riechender Tag nach dem Rosenmontag, und aus der Innenstadt meldet man selbst Tage danach noch verräterischen Duft nach Stoffwechselendprodukten. - Da sind die Leute inzwischen ziemlich abgebrüht geworden, nur oberflächlich werden noch Büsche aufgesucht oder man schleicht hinter eine Häuserzeile, mit zunehmender Dauer dieser Festivität kann es dann schon vorkommen, dass einem ein vergnügter Indianer Pulver aufs Haupt schüttet, während der zitternd versucht, seine verkrümelte Urinierzielvorrichtung weiter gegen die Hauswand zu richten. - Sie wollten es doch immer volksnah haben, an Karneval haben Sie bei uns die Chance dazu! - Nein, das ist nicht immer schön und ich darf jedem nur anraten, wer sich in unseren Karneval stürzen will, der sollte sich wirklich ganz und gar darauf einzulassen, und auf keinen Fall zimperlich sein, und Antialkoholiker, Asketen und Moralapostel haben andere Höhepunkte in ihrem Dasein, so hoch die wohl auch liegen möchten. - Ich sage es ehrlich, mir ist das im Laufe der Jahre auch zu wild geworden, aber das liegt sicherlich am Alter, an meinem, und das ärgert mich schon ein bisschen. - Mal sehen, ob die Verdopplung der Toiletten und der bürgermeisterliche Brunzerlass in diesem Jahr etwas Abhilfe schaffen, ansonsten dürfen Saubermänner eigentlich auf Regen hoffen, aber das ergibt eine ganz gemeine Schmiererei und das möchte man eigentlich den Indianern nicht wünschen. - Wasser und Talkumpulver zusammen, das ergibt eine wahre Rutschbahn, und da die meisten Besucher an dem Tag eh nicht mehr über den vollen Gleichgewichtssinn verfügen, lass nach Petrus, es kommt schon genug Wasser aus anderen Richtungen. - Was ich nicht weiß, weil es wurde darüber nicht mehr geprochen, ob es denn gelungen ist, mit der Aida-Reederei mal zu reden, dass die in der Karnevalswoche doch lieber am Montag zu uns kommen sollten und nicht am Dienstag, weil wir da einfach ziemlich unpässlich sind. - Eigentlich sollte das kein Problem sein, die wären dann Montag bei uns könnten den Karneval sich sogar angucken und mitmachen und wären dann Dienstag in Santa Cruz de Tenerife, wo dann der dortige Straßenkarneval stattfindet.





Donnerstag 24.01.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1022 hPa

Hauptstadt droht finanzielles Fiasko
Alte Schmurucheleien bedrohen Haushalt

Früher, als alles anders war und nur manches besser, da sanierten viele Gemeinden in Spanien ihren Haushalt damit, in dem man öffentliche Dienstleistungen an private Unternehmer verkauft hat. - Hier auf La Palma war ein interessantes Geschäft die Vergabe der öffentlichen Wasserversorgung an private Dienstleister, und das klang extrem verführerisch. - So boten zum Beispiel drei verschiedene Anbieter der Gemeinde Santa Cruz bis zu 10 Millionen Euro Anstand und verpflichteten sich darüber hinaus, auch noch zu weiteren Investitionen, nur dafür, dass man für die kommenden 25 Jahre die öffentliche Wasserversorgung betreiben darf. - Den Zuschlag für die Übernahme der Wasserversorgung gewann in den vier Gemeinden der Insel, welche ihre Wasserversorgung privatisiert hatten die Firma "Canaragua", und die beiden Mitbieter, "Aqualia" und "Valoriza Agua" klagten später erfolgreich gegen die Ausschreibungen, die nun allesamt wiederholt werden müssen. - Allerdings hat sich inzwischen herausgestellt, dass der Betrieb der öffentlichen Wasserversorgung überhaupt kein gutes Geschäft ist, zu viele Reparaturen liegen an und die Zahlungsmoral ist katastrophal, so dass die beiden Firmen, welche gegen Fehler bei der Vergabe der Aufträge geklagt hatten, "Aqualia" und "Valoriza Agua", wohl gar keine neuen Angebote vorlegen werden, oder nur pro forma, so dass wohl nur "Canaragua" übrig bleiben wird, aber in keinem Fall mehr Millionenbeträge als Abstand zahlen wird. - Wie der Fall ausgeht, das weiß man nicht, im Moment betreibt "Canaragua" weiterhin die öffentliche Wasserversorgung in Santa Cruz, Breña Alta und Tazacorte, in El Paso war man auch am Drücker, allerdings gab es dort überhaupt keine Ausschreibung, sondern nur einen Vertrag über fünf Jahre, der bereits abgelaufen ist. - Jetzt aber müssen die Gemeinden an "Canaragua" den Dienst bezahlen, oder aber die Millionenbeträge aus der Ausschreibung zurückzahlen, damit sich die dann, natürlich für weniger Geld, erneut bewerben können. - Wir wissen natürlich nicht, ob damals die Vergabe an "Canaragua" wirklich unter nicht verständlichen Gründen geschehen ist, auf jeden Fall haben eben die anderen Anbieter vor Gericht so weit argumentieren können, dass man bei der Vergabe besser Angebote als das von "Canaragua" nicht berücksichtigt hätte. - In dem Kontext muss man auch eine Warnung an Los Llanos senden, die haben auch immer noch vor, ihren äußerst belasteten Haushalt mit der Vergabe des Wasserversorgung an einen privaten Dienstleister zu sanieren und denen schwebt da so eine Zahl von acht Millionen Euro vor. - Das geht sicher in die Hose, es wird sich bei eine Ausschreibung wohl lediglich, wenn überhaupt, "Canaragua" bemühen, und die werden wohl so gut wie gar nichts bieten, weil die doch wissen, dass andere Interessenten sich aus dem Geschäft auf La Palma bereits herausgezogen haben. - Und nun bekommt die Hauptstadt noch eines aufs Dach, auch aus dem Konjunkturprogramm "PlanE", welcher im Jahr 2009 kräftige Finanzspritzen aus Madrid in die Gemeinden geblasen hat, wird Geld zurückgefordert, knappe 400.000 Euro sind das hier, weil bei der Vergabe eines Auftrages zur Reparatur des Daches der Sportanalage von El Pilar der Auftrag nicht mehr fristgerecht erteilt wurde, und auch an eine Firma, welche überhaupt keine Eignung für eine solche Aufgabe gehabt haben soll. - Jeder trägt seinen Rucksack mit sich herum, für den Gemeinderat ist das allerdings so, dass andere diesen Rucksack gepackt haben, jetzt aber die Wäsche dennoch gewaschen werden muss. - Aber hier wird wohl auch die parteidemokratische ewige Gerechtigkeit dafür sorgen, dass jetzt auch schon wieder an Rucksäcken für die nachfolgenden Gemeinderäte gepackt wird.



Mittwoch 23.01.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 13,1 Grad

Die Canarios trinken weniger Alkohol und nehmen weniger Drogen…
…oder sie lügen besser als die Bewohner des Festlandes

Weniger Drogenkonsum wegen der Krise, na ich weiß nicht so recht. - Aus einem Bericht des Amtes für öffentliche Gesundheit kann man herauslesen, wenn man so will, dass auf den Kanaren weniger Alkohol getrunken wird als auf dem Festland, und auch weniger Drogen konsumiert werden. - Und nicht nur das, sondern dass sich der Drogenkonsum und auch der Alkoholgenuss in den vergangenen Jahren reduziert hat sondern auch gewandelt. - Dort wo die Krise zuschlägt, das sind die Bereiche beim Drogenkonsum, wo weniger Kokain und Heroin zum Einsatz kommen, sondern "modernere" synthetische Drogen, die wohl einfach billiger sind. - Gut, das mag einleuchten, aber eigentlich neigen doch gerade Gesellschaften unter schlechten wirtschaftlichen Bedingungen eher dazu mehr Drogen und Alkohol zu konsumieren als Gesellschaften, in denen es gerade fluffig aufwärts geht. - Gut, wir sind keine Spezialisten und müssen die Zahlen sowieso glauben und können uns maximal eigene Interpretationen erlauben, und ob wir damit richtiger liegen als das, was uns vorgekaut wird, das steht ja auch völlig außer Frage. - Einzig beim Cannabis sieht es auf den Kanaren ein bisschen anders aus, hier steigt wohl der Verbrauch ein wenig an und auch wird Cannabis hier etwas mehr konsumiert als auf dem Festland, bei allen anderen Drogen ist das wohl nicht so. - Ein stetiger Anstieg allerdings bemerkt man aber bei den Psychopharmaka, sowohl auf dem Festland wie auch hier, und da trifft es vor allem Frauen zwischen 55 und 64 Jahren und meine Vermutung dazu ist, dass das etwa das Alter ist, in dem der zauselige Ehemann endgültig nicht mehr zu ertragen ist. - Verzeihen Sie meine Despektierlichkeiten, aber meine Entgleisung liegt auf einem ähnlichen Niveau, wie uns Gründe für Alkohol, Drogen und Medikamentenmissbrauch durch diesen Gesundheitsbericht serviert werden. - Wobei mich einige Zahlen wirklich erschrecken und man eigentlich nur noch hoffen kann, dass die falsch sind, ansonsten hätten wir wohl eine weitere Erklärung für die momentanen Schwierigkeiten in denen dieses Land steckt. - Nach dem Pressebericht hätten hier auf den Kanaren 33,7 Prozent aller befragten Menschen im vergangenen Monat keine psychoaktiven Substanzen konsumiert, gegen 25,3 Prozent auf dem Festland. - Als Beispiele werden genannt, Crack, Heroin, Extasy, Cannabis und Haschisch und drei Punkte deuten an, dass man diese Liste noch verlängern kann. - Das heißt im Umkehrschluss, dass nur ein Viertel der Bevölkerung des Spanischen Festlandes keine Drogen nimmt, und das kann eigentlich überhaupt nicht sein. - Ich denke aber mal, dass die in der Presseerklärung Alkohol und Psychopharmaka nicht mit aufgeführt haben, Substanzen die auf jeden Fall auch als psychoaktiv zu gelten haben und dann kann das schon eher stimmen. - Noch ein sehr fragwürdiges Ergebnis steht da, das Einstiegsalter für den Alkoholkonsum wird mit 17 Jahren angegeben, die waren bei uns noch auf keiner Fiesta und überhaupt, wie groß sind eigentlich bei einer solchen Umfrage die Margen für Lügen oder Irrtümer. - Man beantwortet das selbst, mit 2 Prozent Abweichung rechnet man, bei allem gebührenden Respekt, das kommt mir nicht sehr reell vor. - Über das Rauchen wird auch gesprochen und auch dort gelten wir auf den Kanaren mal wieder als Gesundheitsapostel, nur noch 36 Prozent der Bevölkerung geben an, im letzten Monat geraucht zu haben und tägliche Raucher, als das, was ich einen echten Raucher nenne, davon gibt es wohl nur noch 28 Prozent hier. - Ich kann diese Zahl auch nicht wirklich bestätigen, allerdings fällt es schon auf, dass man in den letzten Jahren immer weniger Raucher sieht, da hat wohl auch das Rauchverbot in den Lokalen und die steigende Ächtung der Raucher etwas dazu beigetragen. - Nein, ich nicht, ich habe das Rauchen nur aufgegeben, um zu beweisen, meinen inneren Schweinehund besiegen zu können. - Stimmt nicht, ich habe aufgehört, weil ich einfach keine Luft mehr bekommen habe und es satt war, nach fünf Minuten Spazierengehen bereits müde zu sein und weil ich doch noch etwas von der Rente genießen will, die ich seit ganz vielen Jahren bereits einzahle. - Also, was lernen wir daraus, die Canarios nehmen immer weniger Drogen, besonders als die Festlandsspanier, und wir können besser lügen…



Mittwoch 23.01.2013 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 34 % - Luftdruck 1021 hPa

Tourismus und Landwirtschaft
Die neuen Protagonisten in der beruflichen Ausbildung

Früher, als alles früher war und nur die Zukunft besser, da ging mit fünfzehn der Junge dann eines Tages mit dem Vater morgens los zur Arbeit, und das was der Vater arbeitete, das machte dann der Junge später auch. - Heute ist das ein bisschen komplizierter, auch weil die Anforderungen zunehmen, und wir in dieser globalisierten Welt einzig dadurch, dass wir Mauern auch ohne Wasserwaage ziemlich gerade hinbekommen, dennoch keinen Fleißpunkt mehr erhalten. - Gerade bei uns auf den Inseln merkt man ziemlich genau, wer denn an seiner Karriere schraubt, oder wer einfach in den eingefahrenen Wegen weiterschaukelt, die früher mal reichten, um Auskommen zu erlangen, heute aber eben nicht mehr Grundlage für ein berufliches Dasein bieten. - Diejenigen, die studieren, die verschwinden eh von der Bildfläche der kleinen Inseln, einmal die Große Weite Welt berührt, schon ist man infiziert und lässt sich die globalen Verlockungen nicht mehr entgehen. - Zuhause bleiben wir dann mit einem Haufen professioneller Amateure, gerade mit so viel Halbwissen bestückt, dass wir alles machen können, aber nichts wirklich gut oder gar perfekt. - Berufsausbildung war eine der größten Lücken hier auf den Inseln, in ganz Spanien sogar, es gibt eine kleine, hervorragend ausgebildete wissenschaftliche Oberschicht, aber die allermeisten sind eben angelernte Kräfte, ohne solide Grundausbildung. - Das hat man vor einer ganzen Weile bereits erkannt und schon seit vielen Jahren bietet man für Schüler, die nicht das Abitur machen wollen Zyklen in der "FP" (Formación Profesional) welche fast immer auch in den Zentren der Oberstufe gegeben werden. - Allerdings machen noch zu wenig Schüler davon Gebrauch und da will man nun mit weiteren Angeboten noch mehr Schüler auf die Berufsschulen locken und für La Palma legt man nun die Schwerpunkte für die kommenden Jahre auf Tourismus und Landwirtschaft. - Das ist gut ausgesucht, denn nehmen wir das Beispiel Landwirtschaft, jeder meint hier mit der Hacke in den Garten gestürmt und Kartoffeln angebaut, das ist bereits das ganze Wissen in dem Bereich, aber weit gefehlt. - Es geht eben um das Gesamtkonzept, Landwirtschaft bedeutet nicht nur Kartoffeln in die Erde zu bringen, diese zu gießen und nach drei Monate wieder auszubuddeln, sondern Landwirtschaft bedeutet auch, welche Kartoffeln pflanze ich wann, damit ich die zum besten Preis später auf den Markt bringen kann und wenn es zu viele Kartoffeln gibt, dann muss ich eben etwas anderes anbauen. - Da geht noch viel Wissen ab, Planung und Vermarktung sind genau so wichtig wie der richtige Körpereinsatz, das Wissen um Pflanzenschutz und es schadet wirklich nicht, wenn der Landwirt weiß, wie viel 30 Milliliter sind, damit man sich mit dem anzuwendenden Pflanzenschutzmittel nicht die Haut vom Körper ätzt oder die gesamte Nachbarschaft meuchelt. - Im Tourismus ist das ähnlich, auch da haben wir kaum beruflich vorgebildetes "Material", wer eine Ausbildung in der Gastronomie hat oder gar ein Tourismus-Studium, der ist längst nicht mehr auf der Insel, sondern treibt sich dort in der Welt herum, wo man eben für diese Ausbildungen auch entsprechende Positionen findet. - Grundregeln der Betriebswirtschaft, Fremdsprachen, zumindest eine, Kenntnisse der Anforderungen nach Herkunft der Urlauber und natürlich für die Gastronomie auch das Einmaleins des guten Benehmens und dass man als Kellner keine Schirmmütze tragen kann, auch nicht richtig herum, wobei ich mit niemandem darüber diskutieren will, wie denn eigentlich richtig herum ist. - Der neue Plan für die Angebote in der Berufsausbildung für die Jahre 2013 - 2016 ist jetzt auf dem Tisch, und ich muss lobend anerkennen, dass man sich da wohl die richtigen Gedanken gemacht hat, jetzt müssen nur noch die Jugendlichen da auch zugreifen und die Angebote auch annehmen. - Chapeau an die Bildungsbehörde der Kanarischen Inseln, es geht doch!



Dienstag 22.01.2013 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 23 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 21,4 Grad - niedrigste Temperatur 13,8 Grad

Kurzgebackenes
Karneval in Los Llanos, alter Wein in neuen Schläuchen und für die Jahreszeit zu warm

Die genauen Daten für den Karneval in Los Llanos sind nun auch raus. - Nachdem sonst im Vorfeld immer nur alle Welt vom "Día de los Indianos" in Santa Cruz spricht, sollte man doch auf gar keinen Fall den Straßenkarneval von Los Llanos unterschlagen. - Manche sagen sogar, der würde noch härter gefeiert, allerdings kann ich Ihnen da nicht genau sagen, ob man mit härter hier die Getränke, die Länge der Veranstaltungen oder die Robustheit des Katers am nächsten Tag meint. - Im Gegensatz zu Santa Cruz sucht man sich in Los Llanos jedes Jahr ein neues Thema, und das ist in 2013 Afrika. - In der Hoffnung, dass sich natürlich die meisten Karnevalisten in Kostüme packen, die irgendwie mit dem Thema zu tun haben, allerdings gehen in Los Llanos auch viele auf die nächtlichen Karnevalsveranstaltungen, ohne kostümiert zu sein. - Talkumpulver wird dort genau so geschmissen, allerdings ist es in Los Llanos dann doch verpönt, die gesamte Stadt in Weiß zu hüllen, man hätte es gerne, wenn die Pulverei sich auf die Zone am Busbahnhof beschränkt, dort wo man ab abends dann für die Feier alles absperrt, allerdings halten sich Betrunkene meist nur an das Glück, und nicht an Regeln. - Am 5. und am 7. finden die ersten Umzüge statt und am 8. Februar wird die Karnevalskönigin gewählt, was in Los Llanos immer einer der ganz großen Attraktionen des Karnevals ist. - Das wird meist gigantisch aufgezogen, mit bekannten Conférenciers aus Rundfunk und Fernsehen und über Stunden guckt dann das zahlende Publikum wie nette, aber meist völlig überforderte junge Damen Kostüme über die Bühne wuchten, welche eigentlich nur zum Ansehen, nicht aber zum getragen werden gebastelt wurden. - Am 10. Februar macht man das dann nochmal, aber mit Kindern, und am 12. findet dann der große Karnevalsumzug statt, an dem dann alle teilnehmen, der so genannte Gran Coso del Carnaval. - Die "Sardine" besser die Beerdigung der Sardine und damit eigentlich das Karnevalsende in Los Llanos, die ist für den 15. Februar gedacht, aber dann ist dennnoch nicht Schluss, am 16. gibt es noch das Treffen der Trommelgruppen und der Komparsen und am 17. gibt es dann noch einmal eine "Special" für die "Terzera Edad" also einen Rentnerkarneval, und dann ist wohl wirklich Schluss. - Noch detaillierter und mit Uhrzeitangaben steht das Programm auch von der Gemeinde Los Llanos aus zur Verfügung und kann HIER als PDF abgerufen werden.

Die Coalición Canaria hat ihren Kongress hier auf der Insel nun beendet und sich auch gleich eine neue Parteiführung für La Palma gegönnt. - Hatten manche doch gedacht, gehofft oder gefürchtet, die Coalición Canaria hier auf der Insel könne sich endlich mal erneuern, der durfte gleich wieder enttäuscht oder auch beruhigt werden, neuer Wein in alten Schläuchen gibt es, eher eine Häutung, aber kein Neuanfang, auch wenn die große Figur der geläuterten palmerischen Freiheitskämpfer Antonio Castro Cordobez, nun nach 22 Jahren die Präsidentschaft als Parteiführer dieser Insel aufgibt. - Sein Nachfolger ist sein treuerster Vasall, was soll also passieren, der Ex-Bürgermeister Los Llanos´ Juan Ramón Hernández Gómez, heute als Rat im Gobierno de Canarias tätig. - Seine Rechte Hand wiederum und damit Parteisekretärin wird Guadalupe Gonzalez Taño, die jetzige Inselpräsidentin und auch nicht wirklich auf Neu oder Progressiv geeicht, eine brave und willfährige Befehlsempfängerin, die immer ihre Aufgabe stetig und auch lobenswert unter den straffen Fäden der alten Herrengarde erledigt hat. - Bei der Coalición Canaria ist das wie bei Bayern München, wer nicht aufmuckt, der kann alt werden mit denen, und das wird dann auch immer belohnt. - Auch die weiteren Posten wurden neu belegt, und immer mit treuen Gefährten, wobei die einzigen beiden Überraschung wohl darstellen, wer nicht in den Führungskreis der Partei gewandert ist, und da muss man den Ex-Inselpräsidenten, Ex-Senator und Ex-Abgeordneten La Palmas in Madrid nennen, José Luis Perestelo. - Die Presse möchte da gerne einen oppositionellen Akt wittern, und ja, Perestelo ist zwar ein Urgestein und einer der erfolgreichsten Politiker der Partei, die man hier auf La Palma hat, aber er gehörte nie in die Geheimloge um die Leitfigur des Antonio Castro. - Auch finden wir den Ex-Bürgermeister aus Los Llanons Juan Ramón Marín nicht in der neuen Parteiführung, der muss sich seine Sporen wohl erst noch verdienen, dann bislang hat er es lediglich geschafft, dass nach, ich glaube fünf Legislaturperioden, die Coalición Canaria in Los Llanos plötzlich in der Opposition steckt. - Nein, da muss man keine Spaltung der Partei herbeireden, alle anderen politischen Gruppierungen können nur lernen vom Kadavergehorsam, welcher in den Reihen der selbst ernannten Nationalisten steckt.

Und für die Jahreszeit zu warm. - Nichts war mit Regen für die Westseite, alles gelogen, nur ein bisschen Wind und Wolken und schon steht uns der nächste Schönwetterabschnitt ins Haus, und wenn wir den langfristigen Prognosen des Global Forecast Systems Glauben schenken wollen, dann wird der Januar der zweite Wintermonat nach dem Dezember, in dem auf der Westseite kein Tropfen Regen fällt und die Temperaturen deutlich zu hoch sind. - Hochdruck bis zum Abwinken, bis in den nächsten Monat hinein. - Heute und morgen noch Fallwinde auf der Westseite, die wir mit dem Ausdruck "brisa" so herrlich verniedlichen, und dann geht es weiter im touristischen Wundertext: Sonnig und für die Jahreszeit zu warm, und wenn mir gerade kein Landwirt begegnet, dann pfeife ich das auch tagsüber vor mir hin.





Dienstag 22.01.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1018 hPa

Zwergschulen sammeln für die ärmeren Familien
Der "Tag des Friedens" wird neu ausgerichtet

Am 30. Januar ist der "Día de la Paz" und an dem Tag organisieren traditionell die "Escuelas Rurales" der Insel einen Aufmarsch in der Hauptstadt, mit Plakaten, Aufführungen und allerlei Vorträgen, welche als Hauptthema natürlich den Frieden haben. - Man hat auch schon mal in Märschen die Insel umrundet, allerdings ist das ein sehr schwer zu organisierender Vorgang gewesen, denn überall musste natürlich Polizei nach vorne und hinten absichern, so hat man das wieder gelassen, auch wenn die Beachtung natürlich weiter reichte als wenn man nur statisch in der Hauptstadt bleibt. - Dieses Jahr also wieder in der Hauptstadt, aber der "Weltfriede" wird in diesem Jahr ein bisschen einhalten müssen und mal ohne Fürbitte der jüngsten Schüler dieser Insel klar kommen, denn die Gemeinschaft der "ländlichen Schulen" hat sich für dieses Jahr vorgenommen, Lebensmittel für die ärmsten Familien der Insel zu sammeln, frei nach dem Motto, der schlimmste Feind des Friedens ist der Hunger. - Dazu fordert man alle Menschen auf, am 30. Januar nach Santa Cruz zu kommen und dort Lebensmittel- oder auch Geldspenden abzugeben, für einen guten Zweck, und auch für den Frieden, den Frieden in den Bäuchen. - Sicherlich eine gute Aktion, auch eben der gedankliche Schwenk, weg von virtuellem Gutmenschtum und hin zu Aktionen, die vielleicht profaner wirken, aber überhaupt eine Hebelwirkung besitzen, denn wie man ja sieht, ist es den Zwergschulen hier auf der Insel nicht wirklich gelungen in den letzten Jahrzehnten den Weltfrieden durch ihre Aktionen umzusetzen. - Ein bisschen müssen wir natürlich auch aufpassen, dass diese vielen solidarischen Sammelaktionen, welche man in letzter Zeit überall und an jeder Ecke organisiert, nicht einen negativen inflationären Charakter annehmen, denn kaum noch einer weiß, wer für wen sammelt und wo das dann alles hingeht. - Meist geht es an die Caritas, und das ist gut so, die wissen am allerbesten, wer wirkliche Hilfe braucht. Und jeder Bürger kann natürlich am besten helfen, wenn man direkt zur Caritas in seinem Ort geht, und dort eine Geldspende abgibt. - Man kann die aber auch bei Pfarrer abgeben, das kommt genau so an, denn das mit den Lebensmittelspenden hat leider den Nachteil, dass die Caritas von manchen Lebensmitteln zu viel hat, und von anderen zu wenig. - Mein Chapeau geht dennoch an die "Escuelas Rurales", man beschäftigt sich mit aktuellen Themen und zeigt damit auch bereits den jüngsten Schülern auf dieser Insel, dass man nicht nur was machen soll, sondern auch was machen kann.



Montag 21.01.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 19,5 Grad - niedrigste Temperatur 15,0 Grad

Sind es die Algen, oder ist der Vulkan
Wissenschaftler streiten um grünen Fleck vor El Hierro

Unter El Hierro ist es im Moment so ruhig, wie schon seit anderthalb Jahren nicht mehr, man könnte fast meinen, nach einem letzten Aufbäumen vor ein paar Wochen, das war es nun mit der vulkanischen Aktivität. - Aber so weit geht man nicht, das wagt niemand wirklich vorauszusagen, denn seit dem es unter der Insel im Juli 2011 angefangen hat zu rumpeln, und schließlich auch vor der Küste zu mindestens einer Eruption gekommen ist, hat uns die vulkanische Aktivität dort immer wieder erstaunt, und neue Fragen aufgebracht, denn niemand hatte vermutet, dass diese Aktivität dort so lang anhalten würde. - Nun schien zunächst eine neue Phase einzutreten, nachdem das "IGN" (Instituto Geográfico Nacional) zuständig und auch kompetent für die vulkanologische und auch seismische Kontrolle aller Vorfälle in Spanien gemeldet hat, dass es wohl an der Südküste der Insel, vor La Restinga, einen Gasauswurf gegeben hat. - Dort genau konnte man auch die einzige nachgewiesene Eruption feststellen, die am 10. Oktober 2011 begann und im März 2012 als offiziell beendet erklärt wurde. - Nun also wieder Gas, obwohl man überhaupt keine seismischen Bewegungen mehr messen kann, aber eben genau dort, wo der Schlot des Vulkans nahe an die Wasseroberfläche kam, dort gibt es grüne, verräterische Flecken im Wasser. - Allerdings konnte man das noch nicht durch Messungen beweisen, denn man hatte die Messinstrumente, also wohl einen "Schnüffler" dort im Süden bereits abgebaut und im Norden installiert, weil sich eben in der letzten Zeit die seismische Aktivität mehr auf den Norden konzentriert hat. - Vielleicht liegt es an der Krise, dass man sich seitens des "IGN" nicht zwei solcher Messgeräte für El Hierro leisten kann oder will, aber so kommt es eben, dass man noch nicht beweisen konnte, dass dort erneut Gas austritt. - Nun kommt auch seitens anderer Wissenschaftler eine komplett gegenteilige Aussage, es sollen Algen sein, die von der westafrikanischen Küste bis in den Süden El Hierro getrieben wurden, und das käme nicht das erste Mal vor. - Mit Karten aus dem "MARINEMET", einem Projekt welches der "AEMET" der "Agencia Estatal de Meteorología" unterstellt ist will man das auch beweisen, dort wird die Chlorophyllmenge im Wasser angezeigt und eben somit Grün eingefärbt. - Ich muss allerdings zugeben, dass ich auf der Graphik nun nicht so wirklich viel Grün vor El Hierro sehe, aber die Wissenschaftler aus dem Forschungssektor sind absolut davon überzeugt, dass es sich dort nicht um eine Ausgasung des Vulkans handelt, sondern um einen Algenteppich. - Was auch gut wäre für die Umgebung dort heißt es weiter, diese Algenteppiche, die von der westafrikanischen Küste wegtreiben locken viele kleine Fische mit sich und diese wiederum dann größere Raubfische. - Es sei völlig normal, dass sich diese Algenteppiche vor der Südküste El Hierro sammeln, das hätte man immer schon beobachtet und sei schließlich auch ursächlich dafür, dass sich vor der Südküste der Insel so gute Fisch- aber eben auch Tauchreviere befinden würden. - Ich wage es nicht, genau zu bestimmen, was denn nun dort passiert ist, allerdings reflektiert der Seismograph auf El Hierro nicht im geringsten irgendeine Aktivität, und so völlig geräusch- und bewegungslos furzen Vulkane eigentlich nicht, das haben wir doch schon seit längerem gelernt. - El Hierro bleibt weiterhin unter Beobachtung, ist es nicht der Vulkan, dann sind es die Algen





Montag 21.01.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1017 hPa

Schiffe versenken
Künstliche Riffe erschaffen mit Booten von 8 und 14 Metern Länge?

Sicher eine legale Idee, das Angebot an Tauchsportattraktionen auf der Insel zu erhöhen und das kennt man ja auch bereits aus anderen Regionen dieser Welt, man versenkt Schiffe und bietet dann das Wracktauchen als Lockmittel an, und darüber hinaus entsteht um das versenkte Schiff herum langsam ein Riff. - Bis hier hin alles wunderbar, zwei dieser Attraktionen will man auf La Palma gleich fördern, einmal vor der Hauptstadt Santa Cruz, und ein zweites Projekt gibt es für Puerto de Tazacorte, dort allerdings in Verbindung mit dem geplanten Hotel in der Zone am Leuchtturm, in Richtung La Bombilla. - Die Investoren des Hotels, die gleichen übrigens, welche auch im Süden das riesige Hotel betreiben, die haben sich in der Gemeinde bereits erkundigt, ob denn mit den Papieren alles im Lot sei, und dem ist wohl so. - Allerdings hat man danach nichts mehr gehört von der Hotelgruppe und Bautätigkeiten sind auch keine zu beobachten, und so steht im Moment der "Tauchpark" an der Hauptstadt im Vordergrund und wäre wohl schneller zu betreiben, als der auf der Westseite der Insel. - Nun heißt es auch, man hätte bereits zwei Schiffe an der Hand, welche keine Kosten verursachen würden, ein Eigner hat das Boot der Gemeinde geschenkt und das andere ist wohl bereits seit langer Zeit aufgegeben worden, man müsste also kein Geld mehr dafür aufwenden Schiffe zu kaufen, um diese zu versenken. - Nun stehe das Projekt, und dann wolle man sich an die Europäische Union wenden, damit die das Ganze finanzieren und da stellt sich die Frage, was denn eigentlich finanzieren? - Man hat zwei kleine Schiffe und will diese versenken, was können denn da riesige Kosten entstehen, welche die Europäische Union übernehmen soll, so ganz leuchtet mir das nicht ein. - Die zweite Frage wäre, man sprach mal davon eine aufgegebene Fregatte der Marine dort zu versenken, an die sechzig Meter lang, und nun sind zwei Boote übrig geblieben von 8, beziehungsweise 14 Meter Länge. - Ob man sich daraus ein Riff basteln kann, das weiß ich nicht, aber sicher sind auch kleine Wracks interessant für Taucher, aber ein sechzig Meter Schiff wäre sicherlich viel aufregender, aber davon ist plötzlich nicht mehr die Rede. - Wohl aber von einem Museum oder Interpretationszentrum, welches sich mit dem Thema Meeresboden beschäftigt und da fällt mir plötzlich wieder ein, dass wir ein solches ja bereits haben, im Süden der Insel, im alten Leuchtturm von Fuencaliente, welches aber aus Gründen des öffentlichen Sparzwangs gerade geschlossen ist und man sich seitens der lokalen Behörden bemüht, dieses wieder zu öffnen. - Also braucht man die Mittel von der Europäischen Union wohl eher für die Aktionen an Land, und damit zeichnet sich da schon ab, dass Santa Cruz wohl in Zukunft mehr in eine touristische Richtung spaziert, wohl eher weg vom bisherigen Image der Verwaltungs- und Einkaufsstadt. - Das hängt natürlich auch in erster Linie vom Gelingen des Stadtstrandes ab, aber das läuft wohl bislang ohne Probleme und wäre damit wohl die einzige noch funktionierende öffentliche Großbaustelle auf der Insel.





Sonntag 20.01.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 34 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 21,5 Grad - niedrigste Temperatur 12,8 Grad

Weniger Läden aber mehr Ladenfläche
"Tía María" verliert gegen Lidl und Konsorten

Tante-Emma-Laden kann man natürlich hier in Spanien nicht sagen, und "Tía María" ist auch nicht richtig, das ist ein Kaffeelikör, la tienda", "la tiendita" oder "el colmado" wären die richtigen Ausdrücke, dennoch bleibt es dabei, es werden immer weniger. - Wer das behauptet ist die "Fundación La Caixa", eine Stiftung welche sich eingehend mit der wirtschaftlichen aber auch gesellschaftlichen Veränderungen in unserem Land beschäftigt. - Hier mal nur auf die Kanaren gemünzt heißt es, in den letzten fünf Jahren hätte man von 33.000 Läden kleinerer Quadratmeterzahl 10.000 verloren. - Die Verkaufsfläche der großen Supermärkte, Ketten und Einkaufszentren hingegen sei von knappen 700.000 Quadratmetern im Jahr 2007 auf etwas mehr als eine Million im Jahr 2012 angestiegen. - Nur hier auf den Kanaren, ganz schön viel, für ein bisschen mehr als zwei Millionen Einwohner. - Vor 2007 waren es noch deutlich weniger, allerdings ließ man damals auch noch gar keine so großen Läden zu, und versuchte auf diese Art und Weise auch zu verhindern, dass sich zum Beispiel Ketten wie Lidl auf den Kanaren ansiedeln. - Das hat sich inzwischen erledigt und auch bastelt man nun an freieren Öffnungszeiten, und auch das wird die wenigen Vorteile, welche die Tante-Emma-Läden noch besitzen, weiter minimieren. - Es gibt also weniger Läden, aber dafür Größere, und das schlägt sich auch in der Zahl der Arbeitnehmer im Handel nieder, dieses Ressort verliert laufend Arbeitskräfte, weil große Läden einfach effektiver ihr Personal nutzen können, um nicht ausnutzen sagen zu müssen. - Die Krise spielt auch eine Rolle, bei Kleidung ist es ja nicht unbedingt so, dass ein großer Laden billiger ist als ein kleiner, aber bei den Lebensmitteln muss man doch davon ausgehen, dass San Martín, Hiperdino und Lidl jeden Vergleich mit der "tiendita" um die Ecke gewinnen würden. - Punkten können die kleinen Läden eben nur noch durch Präsenz, durch Bekanntsein, durch persönliche Ansprache oder eben für den Einkauf zwischendurch, wenn eben nur ein Paket Nudeln fehlt und ein Päckchen Zucker. - Oder aber man ist besonders gut, als Metzgerei oder als Bäckerei, auch dann kann man sich sein Publikum erhalten und oft ist es ja so, dass zum Beispiel eine Metzgerei und eine Bäckerei am besten neben einem Discounter funktionieren, da man meist beim Discounter eben keine frischen Qualitätslebensmittel erwerben kann. - Wenn ich mich hier so umgucke, dann müssen wir diese Zahlen wohl auch bestätigen, vor gut einem Jahr hat ein kleiner Laden, keine 250 Meter von uns auch zugemacht, es wurde einfach zu wenig gekauft, nur noch kleine Noteinkäufe, für alle anderen Dinge bewegen sich halt die Verbraucher in die Supermärkte und erhoffen sich dort günstigere Preise und ein größeres Angebot. - Welchen "Schaden" Lidl bei den hier bereits alt eingesessenen Supermärkten angerichtet hat, das kann ich nicht sagen, wohl aber, dass die anderen Supermärkte auf Lidl wohl auch mit kräftigen Sonderpreisen reagiert haben und manche Artikel, zum Beispiel in der Damenhygiene, bei den Preisen fast mitteleuropäisches Niveau erreicht haben, billiger geworden sind, meine ich in dem Fall, denn die sollen hier auf der Insel unverschämt teuer gewesen sein. - Nein, das habe ich nicht entdeckt, das haben mir erfahrene Frauen zugetragen… Wie zufrieden Lidl mit seinem Markt auf La Palma ist, auch das weiß ich nicht, ich glaube nicht, dass die uns mit Umsatzzahlen oder sonst was beglücken werden, da rückt keiner mit raus.



Sonntag 20.01.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 50 % - Luftdruck 1018 hPa

Der kanarische Minister ohne Denkverbot
Alle Macht an die Cabildos

Mit José Manuel Soria ist nach langer Zeit mal wieder ein Kanare Minister in Madrid, aber wer nun glaubt, damit hätten die Kanarischen Inseln einen wunderbaren Führsprecher in der spanischen Hauptstadt gewonnen, dem muss man leider sagen, genau das Gegenteil ist der Fall. - Das hängt aber an dem unsäglichen Pakt, den die Sozialisten der PSC/PSOE mit der Coalición Canaria gebastelt haben, damit diese beiden Wahlverlierer das Parlament der autonomen Region Kanarische Inseln regieren können und der Wahlgewinner, nämlich die Partido Popular draußen vor in der Opposition bleibt. - Das war allerdings immer so, auf den Kanaren haben immer die Verlierer die Macht an sich gerissen, gewinnen die Sozis, dann paktieren die Bürgerlichen mit der CC, gewinnen die Konservativen, dann lassen sich die Sozis von der Coalición Canaria breitklopfen. - Vielleicht liegt es auch daran, dass wir nicht richtig aus der Hüfte kommen und immer eben Parteien, die bei uns am Ruder sind, gerade in Madrid nichts ausrichten können. - José Manuel Soria jedenfalls hat uns das wiederholt spüren lassen, dass die Kanaren nicht auf dem Sonderbehandlungsstatus bestehen können, den sie immer für sich einfordern, und nun kommt der absolute Hammer, nun möchte José Manuel Soria auch noch das Gobierno de Canarias ganz abschaffen. - Ob es eine gute Idee ist oder lediglich eine weitere Provokation gegenüber denen, die seine Partei hier verschmäht haben, das wage ich noch nicht zu beurteilen, zu neu ist dieser Gedanke für uns. - Was uns allen klar ist, wir müssen dringend die politischen und auch die Verwaltungsstrukturen deutlich ausdünnen, wir haben zu viele Köche, und kein Geld mehr Mehl für den Brei zu kaufen, also sollten wir weniger Köche haben damit wir wieder Mehl kaufen können. - Bislang konzentrierten sich die meisten Vorschläge auf die Abschaffung der kleineren Gemeinden, es sickerte durch, dass man wohl alles unter 5.000 Einwohner zur Fusion freigeben wird, allerdings ist noch nichts davon wirklich unterschrieben. - Aber man sprach auch darüber, dass man doch die Cabildos aufgeben könnte, diese Inselregierungen, welche ein, für viele unnötiges Bindeglied zwischen den Gemeinden und dem Gobierno de Canarias darstellt. - Nun aber platzt José Manuel Soria heraus, er möchte den Cabildos fast alle Mache übereigenen, nur Gesundheit und Erziehung sollten noch in den Händen einer, wie dann auch immer gearteten Regionalregierung unterstehen. - Man nennt so etwas "kein Denkverbot", und sicher wird sich Soria damit herbe Kritik eben gerade von den Mitgliedern der Regionalregierung anhören, aber man sollte doch so fair sein und diese Idee auch weiter diskutieren. - Als Bewohner einer der kleinen Inseln überkommt mich dabei natürlich sofort wieder der Gedanke, die kleinen Inseln würden dann noch weniger zu sagen haben im Geflecht autonome Region Kanarische Inseln, man müsste also zunächst mal weitere Details darüber wissen, wie man sich das denn so vorstellt. - Muss dann jede Inselregierung in Madrid selbst vorstellig werden, und warum übergibt man die Ressorts Bildung und Gesundheit nicht gleich wieder ganz an Madrid, das wäre dann doch noch ehrlicher. - Und vielleicht auch besser. - Ich bin gespannt auf die vielen Reaktionen, besonders von denen, die abgeschafft werden sollen, das sind sicherlich die Ersten, welche gegen diesen neuerlichen Vorschlag aus dem Munde des kanarischen Ministers die Stimme erheben werden. - Wir leben in interessanten Zeiten, der kanarische Minister will das Gobierno de Canarias abschaffen und je länger ich darüber nachdenke, um so interessanter wird dieser Gedanke.





Samstag 19.01.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 30 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 22,0 Grad - niedrigste Temperatur 12,4 Grad

So weit die Flügel tragen
Alle Wege führen nach La Palma

Man sollte sich ja eigentlich nicht von den morgigen Problemen das Heute verderben lassen, aber ich hatte es ja schon öfter erwähnt, dem internationalen Tourismus auf La Palma droht mit dem kommenden Sommerflugplan schon eine gewaltige Delle. - Noch stecken wir ja sogar in einem sehr guten Winter, aber für den Sommer gibt es nur noch 5 Charter aus Deutschland, gegenüber deren 10 im Sommer des vergangenen Jahres. - Warum nun La Palma auf der Abschussliste zu stehen scheint, das müssen wir wohl durch die neue Politik der Fluggesellschaften erklären, dass die sich nur noch ganz sichere Routen leisten wollen, und alles was auch nur nach nicht Vollauslastung riecht, das wird bestraft. - Auch kann der unfassbare Schlendrian in Berlin damit was zu tun haben, denn die Air Berlin hat ja durch dieses Debakel dort ihre Strategie ändern müssen, von Wachstum schaltet man nun auf Gesundstoßen und dabei wird dann La Palma auch mit abgestoßen. - Wir merken wieder einmal, alles hängt von anderen Geschichten ab und wenn die Fluggesellschaften Husten haben, dann bekommen wir eine Lungenentzündung. - Letztendlich hat das auch wieder etwas mit dieser dämlichen Billigsucht und Schnäppchenmentalität zu tun, wer konkurrenzfähig bleiben will, der muss auf billig machen und kann es sich somit nicht mehr leisten, mit geringerer Auslastung zu fliegen. - Wir hofften ja immer noch auf Besserung, dass da die Condor oder die Air Berlin doch noch etwas nachschieben, oder dass nun ein anderer Carrier auf den La Palma-Zug springt, aber wir fürchten fast, dass wir da enttäuscht werden. - Auf der anderen Seite konnten wir nun aber auch erfahren, was wirkliche Treue ist, denn der gesamte Norden und Osten Deutschlands verfügt im Sommer nicht mehr über eine Anbindung nach La Palma, selbst die Air Berlin fliegt nur noch aus Düsseldorf zu uns. - Aber gerade im Norden und auch im Osten Deutschlands sitzen eben wirkliche La Palma-Fans, und die fangen nun an, so ganz auf eigenen Antrieb hin sich dennoch Verbindungen zu basteln, auf welche man eigentlich so gar nicht kommen würde. - Die sitzen dann den ganzen Abend an der Kiste und buchen sich einen Flug zusammen, der dann schon mal kreuz und quer durch Deutschland führt, um von irgendwo aus dann weiter nach La Palma zu fliegen. - Andere nutzen die Möglichkeit über die beiden großen Insel Tenerife und Gran Canaria, wobei man bei Tenerife warnen muss, fast alle Charter kommen dort am Südflughafen (TFS) an und mit den interinsularen Flügen muss man dann zum Nordflughafen (TFN), an die 100 Kilometer weiter. - Das kann man wohl machen, es gibt auch einen Bus, aber man muss das natürlich bei den Umsteigekadenzen berücksichtigen. - Über Gran Canaria wäre das dann einfacher, und wer ein günstiges Ticket dorthin bekommt, für den ist dann der weitere Flug mit der Binter Canarias auch noch drin. - Fährverbindungen gibt es auch, vom Süden Tenerifes aus, allerdings fahren die abends in Los Cristianos ab, so dass man erst spät nachts auf La Palma ist. - Man kann auch über Madrid zu uns fliegen, allerdings gibt es momentan nur zwei Flieger wöchentlich aus der spanischen Hauptstadt zu uns, und in der Vergangenheit mussten wir leider auch feststellen, dass die Iberia-Express ihren Flugplan auch eher als unfixe Idee betrachtet und nach Belieben später neue Flugpläne schmiedet. - Ja früher, als alles anders war, und nur manches besser, da rechneten die Betriebswirte der Fluggesellschaften aus, was denn so ein Flug kostet, dann schlugen die was drauf, denn jeder muss doch leben und verdienen, und man konnte sich dann darauf auch verlassen, dass die zur angegebener Zeit geflogen sind. - Heute heißt es, was können wir denn dafür nehmen, die Flugpreise variieren von einem Tag zum anderen um manchmal mehrere hundert Euro, und dennoch scheinen alle Carrier Rote Zahlen zu schreiben. - Und immer muss es billig sein, wobei, wenn man sein Gegenüber dann mal fragt, ob er denn auch billig sei oder billig sein wolle, dann sieht das meist anderes aus. - Jeder will billig, aber keiner will billig sein. - Komische Welt, in die wir uns da reingeschlichen haben und manchmal ergreift uns sogar echte Rührung, was ganz viele La Palma Stammgäste auf sich nehmen, doch noch auf ihre Lieblingsinsel zu gelangen. - Ich kann es verstehen, muss aber auch nicht fliegen dafür, ich habe wohl richtig großes Glück gehabt in meinem Leben. - Nachfolgend finden Sie den traurigen Rumpfflugplan für den Sommer 2013, ich habe es bislang einfach noch nicht gewagt, dieses Trauerspiel zu zeigen…


Sommerflugplan 2013
(gilt bei den meisten Gesellschaften von Mai bis Anfang November.)

Bitte beachten Sie, dass die Fluggesellschaften oft kurzfristig Änderungen vornehmen. Man muss also diese Pläne immer als provisorisch ansehen.

DE = Condor | AB = Air Berlin | ST = Germania | HV = Transavia | HQ = Thomas Cook Belgium


vom Flughafen: fliegt die Fluggesellschaft: am Wochentag:
Berlin
-
-
Düsseldorf
AB
FR
Düsseldorf
ST
MO ab 07.2013
Frankfurt
DE
Mi
Hannover
-
-
München
DE
Di
Stuttgart
DE
Di
Hamburg
-
-
Amsterdam
HV
MO + Fr
Brüssel
HQ
DI + SA




Samstag 19.01.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1017 hPa

Weniger Cola und Kichererbsen
La Palma will Ausstoß von CO2 bis 2020 um 20 Prozent senken

Haben Sie schon mal vom "Pakt der Bürgermeister" gehört, welcher auf der Weltklimakonferenz in Mexiko-Stadt unterschrieben wurde? - Ich bislang nicht muss ich zugeben, und man kann auch ganz wenig Konkretes darüber im Netz nachlesen, auf jeden Fall geht es wohl darum, dass sich die Bürgermeister der größten Städte der Welt dazu verpflichtet haben, bis 2020 den Ausstoß von CO2 und anderen schädlichen Gasen zu senken. - Wie man nun darauf kommt, La Palma mit in die Geschichte um die größten Städte der Welt zu packen weiß ich auch nicht, ist eigentlich auch egal, denn diese Aufgabe sollte sich ja wohl nicht nur auf die großen Städte beschränken, sondern ist Verpflichtung für Alle. - Stolz erklärt man uns aus dem Cabildo Insular, dass La Palma die einzige Insel im spanischen Territorium ist, welche komplett mit allen Gemeinden diesen "Pacto de los Alcaldes" eingegangen ist, von Garafía bis nach Fuencaliente sind wir alle ganz wild drauf, unser grünes Herz zu offenbaren. - Das einzige Problem dabei ist, dass es in der ganzen Presseerklärung keinen Vorschlag gibt, wie man denn dieses Ziel auch erreichen möchte, denn bei uns können wir den Ausstoß umweltschädlicher Gase ja ziemlich eng einkreisen. - Der Kraftverkehr und die Energiegewinnung machend en absoluten Löwenanteil aus, und da wir ja gerade wieder den Individualverkehr gefördert haben, indem man weniger Subventionen an in den Öffentlichen Nahverkehr stecken, sollten wir uns auf den Sektor wohl auf ein Wunder warten. - Hoffnungsvoller sieht es bei der Energieerzeugung aus, der von elektrischer Energie muss man hinzufügen, denn das Kraftwerk der Unelco-Endesa nahe der Hauptstadt ist sicherlich die größte Einzelquelle an Schadstoffen auf der Insel. - In Fuencaliente hat man nun die alten Windkrafträder durch neue, effizientere ersetzt und auch im Norden der Insel plant man nahe Garafía einen zweiten Windpark in der Gemeinde, und mit all diesen Maßnahmen könnte man wohl das Kraftwerk bei der Hauptstadt weiter herunterfahren, so dass der Ausstoß an Schadstoffen geringer wird. - Allerdings freuen sich die Anwohner Santo Domingos nicht besonders über den ausgesuchten Standort, und in der Tat hätte man in der Gemeinde Garafía ohne Probleme Plätze finden können die Spargel aufzustellen, die deutlich weiter von Siedlungen entfernt sind. - Die Diskussion um saubere Energien aber bitte nicht vor meiner Haustür, die wird ja in anderen Ländern viel heißer geführt als hier, aber nach der ganzen Atomdebatte und dem drohenden Klimakollaps hatten sich die Wenigsten vorstellen können, dass es eine solche Debatte überhaupt gibt. - Die Einsparung von 20% an schädlichen Umweltgasen wäre eigentlich hier auf der Insel ohne große Probleme zu erreichen, allerdings muss man dann wirklich weitermachen mit dem Aufstellen von Windparks und Photovoltaikanalgen, aber seit dem man die Einspeisevergütungen drastisch gesenkt hat, geht das Investitionsinteresse an solchen Analgen auch deutlich zurück. - Gutmenschen sind wir, oder unsere vierzehn Bürgermeister, wir verpflichten uns zu etwas, was wir selbst gar nicht leisten können, aber das ist alltäglich in der Politik. - Ansonsten könnten wir ja weniger Brause trinken, dann sparen wir auch jede Menge CO2 ein und wenn man nur noch jeden vierten Tag Kichererbsensuppe serviert, dann sinken auch die Methanemissionen gewaltig. - Wir können also doch was tun, wie beruhigend.



Freitag 18.01.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 18 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 22,0 Grad - niedrigste Temperatur 12,4 Grad

Kurzgestrickt
Deckelung für Flugsubventionen, das Wetter wird kabbelig und ich kann einfach nichts mit abstrakter Kunst anfangen

Hier auf den Inseln ist man heute wieder besonders sauer auf die Kandidaten in Madrid, welche gerade versuchen dieses Land gesund, oder wahrscheinlich eher kaputt zu sparen. - Ein Vorschlag nach dem anderen wird durchs Land gejagt und nun kommen wieder die Subventionen für Flugreisen ins Visier, welche den Menschen auf den Balearen, den Kanaren und auch den spanischen Exklaven in Afrika gewährt werden. - 50% erhalten die Residenten dieser Regionen für Flüge von und nach ihrem Wohnort, innerhalb Spaniens. - Diese 50% sollen bleiben, allerdings will man nun die Obergrenzen für die Zuzahlung auf 60 Euro pro Strecke deckeln. - Noch ist nichts unterschrieben und die Flüge zwischen den Inseln wären davon nicht betroffen, denn erst bei einem Flugpreis ab 120 Euro pro Strecke würde man dann alles was mehr kostet voll bezahlen müssen. - Es geht also um Flüge auf das Festland und auch dort gibt es viele Möglichkeiten unter diesen 120 Euro zu bleiben, allerding kaum, wenn man kurzzeitig buchen muss. - Wer noch diese Woche von La Palma nach Madrid will, der muss über 300 Euro dafür abdrücken, und lassen wir einfach mal die 300 Euro voll stehen, um das leichter rechnen zu können. - Zukünftig sollen dann für den Flugreisenden dieser Strecke nicht mehr 150 Euro kosten, sondern 240 Euro. - Allerdings muss man auch anmerken, dass der Rabatt bislang auch auf die Erste Klasse gilt und für die Business Klasse und wer so reist, von denen könnte man ja dann doch erwarten, dass die nicht auf Subventionen angewiesen sind. Das alles haut rein, und wer seine Kinder auf dem Festland studieren hat, der wird dann wohl weniger Besuch bekommen und irgendwie kann man ja auch den Verdacht gewinnen, dass die Iberia Express den Braten schon roch, oder schon im Mund hatte, als die die Frequenz nach La Palma auf nur noch zweimal wöchentlich gesenkt hatte. - Vielleicht könnte man ja die Zuzahlung noch ein bisschen aufstocken, auf 80 oder 100 Euro, dann würde das fast nur noch die wirklich teuren Flüge bestrafen. -

Die kommenden Tage werden unruhiger bei uns mit dem Wetter, nachdem wir bislang einen Januar genossen haben, der sich wirklich prächtig präsentiert hat. - Sieht man das aus der touristischen Sicht, denn kein Regen und jeden Tag wunderbarer Sonnenschein, da kann ich persönlich mich an deutlich andere Januare erinnern. - Die Temperaturen werden sinken, und am kommenden Montag und Dienstag kann es auch zu Niederschlägen kommen. - Zunächst nur auf der Ostseite, so wie man das eigentlich kennt, allerdings kann der Wind dann die Wolken auch zu uns auf die Westseite blasen. - Den Wetterwechsel verdanken wir eigentlich einer Normalisierung der Wetterlage, wir hatten die ganze letzte Zeit keine wirkliche Hochdrucklage mit feuchten Passatwinden, sondern immer noch eine trockene, leicht westliche Strömung. - Der Satz, "und für die Jahreszeit zu warm", den werden wir uns aufheben müssen für spätere Zeiten, aber es ist auch kein wirkliches Tiefdruckgebiet in Aussicht, welches uns mit Sturm und Regen überzieht. - Die Landwirte sehen das nicht so gerne, aber seien wir jetzt mal egoistisch, und irgendwie haben wir gutes Wetter doch auch verdient.

Über die "Negra Tomasa" habe ich Ihnen gestern schon ein bisschen erzählt und in einem Land, in dem eine der meistbekannten Packungsbrotsorten "Bimbo" heißt, unterliegt man wohl nicht dem so deutschen Drang auf politische und gesellschaftliche Korrektheit. (Es gibt übrigens auch Mayonnaise der Firma Chovi, aber das kostet schnell fünf Euro in die Kasse, also lassen wir das. - Für den Karneval in Santa Cruz, also den Día del los Indianos wollte man endlich ein Logo haben anhand dessen man unsere Art den Karneval zu feiern in die Welt trägt. - Öffentlich ausgeschrieben wurde das, allerdings hat man ganz viele Einsendungen wieder verworfen und seitens der Jury hatte man sich beklagt, dass die einsendenden Künstler eher Plakate entworfen hätten, aber kein Logotyp. Es hat sich aber herausgestellt, dass viele der Einsender eben die Figur der "Negra Tomasa" als Protagonistin für das Logo ausgesucht haben. - Nun aber hat man doch einen Sieger gefunden, ein Künstler aus Gran Canaria hat das Logo geschaffen, welches nun in der Welt unsere Form den Karneval zu feiern repräsentieren soll. - Vielleicht ist unser Karneval ja eine Veranstaltung der Sorte "Paracarnevalycs" denn ich erkenne nur Teile einer vielleicht dunkelhäutigen Person, wenn man denn überhaupt etwas erkennen kann, was in der Humanmedizin nach der Abtrennung von Körperteilen noch so übrig bleibt. - Der fette rote Kreis soll übrigens den Mund der Tomasa repräsentieren, der eben grotesk sei, wie uns der Künstler wissen lässt, die anderen Farbklekse werden nicht interpretiert, ich tippe mal auf ein Stück Milz und die arbeitenden Arme eines Veterinärs bei einer Koloskopie an einem Dreifingerfaultier. - Der Künstler hofft, dass die Palmeros sich in dem Logo wiedererkennen können und nur ganz selten bin ich stolz, kein Palmero zu sein. - Aber das liegt eben nur an meiner Unfähigkeit mit abstrakter Kunst umzugehen, ich habe keinerlei Vorstellungsgabe oder Phantasie, ich komme aus dem Bayrischen Wald und dort sehen Bäume aus wie Bäume, Schweinsbraten wie Schweinsbraten, schmeckt auch so, und die Resi oder die Zenzi die sehen auch so aus, wie sie eben sind. - Aber urteilen Sie selbst:





Freitag 18.01.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 12 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 30 % - Luftdruck 1021 hPa

Industriegebiet sucht Industrie
Inselregierung "verschenkt" Hallen am Callejón de la Gata

Die vier Hallen, welche man dort vor ein paar Jahren gebaut hatte, seitens der Inselregierung, werden natürlich nicht physisch verschenkt, aber man kann dort mietfrei seine Firma betreiben, wenn man gewisse Auflagen erfüllt. - Die haben Probleme dort im Industriegebiet von Los Llanos, denn niemand will sich dort ansiedeln und die Firmen die dort, außer dem Wertstoffhof und dem Zementwerk sind, das sind die beiden Asphaltwerke und die werden wohl niemals in die Produktion gehen. - Sonst ist da nichts los, niemand will dort hin und die vielen Straßenlaternen die man dort vor vielen Jahren bereits installiert hatte, die haben noch nicht einmal leuchten dürfen. - Man wüsste eigentlich auch nicht warum, dort geht niemand spazieren abends, niemand hält sich dort auf, und die Aussichten, dass unsere verschlafene Insel mal Industrieanlagen er- und unterhält, die im 24 Stunden Rhythmus Schlote zum Qualmen bringen, das darf man knallhart bezweifeln. - Ich kann es nicht sagen, ob das an den Asphaltwerken liegt, dass sonst niemand dort seine Firma aufstellen will, oder eher an der wirtschaftlichen Lage, dass es im Moment einfach keine Notwendigkeit gibt, geeigneten Raum für industrielle Anlagen anzubieten. - So könnte man das Angebot der Inselregierung ja auch eher verstehen, warum aus unseren Steuergeldern vier Industriehallen errichtet wurden, die nun ohne Mietzahlungen zu fordern angeboten werden. - Im Falle, dass sich jemand neu auf den Markt wagt, so ein paar Arbeitsplätze schafft und damit auf der Insel ein paar Produkte anbietet, die man bislang importieren wollte, wäre das sicherlich sinnvoll. - Allerdings fürchte ich mal eher, dass sich dieses Angebot eher Gewerbetreibende aus dem Sektor Industrie gefallen lassen werden, die anderswo Miete bezahlen müssen, und so ein paar wichtige Euro einsparen können. - Das Angebot, dort mietfrei seine Firma betreiben zu können, das besteht schon eine geraume Weile und einfach nur die Tatsache, dass nun der Rat für Öffentliche Dienste, Industrie, Abfall und Wasser, (Was für eine Kombination) sich erneut an die Presse wendet, damit man dieses Angebot erneut veröffentlicht kann ja nur heißen, dass man bislang noch nicht viele Interessenten dafür gefunden hat. - Im Moment hat hier weder das Handwerk, noch die Industrie goldenen Boden, daran mag das auch liegen, dass Wachstum und industrielle Expansion einfach kein Thema sind. - Ist ja überhaupt schwierig für diese kleine Volkswirtschaft hier angepasst zu produzieren, die sich ja auch noch in einer Rezession befindet. - Auf der anderen Seite sind das gerade die Zeiten, in denen man neue Wege nicht nur beschreiten muss sondern das auch kann, eben nun mit der Hilfe der Inselregierung, die einem Starthilfe mit dem wunderbaren Angebot der mietfreien Produktionsstätte bietet. - Eine Telefonnummer wird auch noch genannt: 922 423100 ich nehme mal an, dass ist die vom Rat für öffentliche Dienste und wer interessiert ist, seinen Betrieb hier im Industriegebiet von Los Llanos zu installieren, der kann ja mal anfragen.



Donnerstag 17.01.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 24,1 Grad - niedrigste Temperatur 12,3 Grad

Indianerflieger
Karneval wirft seine Schatten und Flugzeuge voraus

Das Triumvirat aus Weihnachten, Sylvester und den Heiligen Drei Königen haben wir erst so halbwegs wieder verdaut, da steht uns bereits die nächste kollektive Ausschalte bevor. - Und davon dürfen wir ausgehen, Karneval wird bei uns deutlich wilder und ausgelassener gefeiert als anderswo, was aber natürlich die Menschen im Rheinland nicht so sehen. - Vielleicht sollte man mal einen Ausdauerwettbewerb machen, und dabei möchte ich nur anmerken, dass bei uns am Aschermittwoch noch gar nicht alles vorbei ist, es geht, je nach Gemeinde, dann noch ein paar Wochen weiter, bis bei uns Karneval sein Ende gefunden hat. - Der Hammer aber ist der Rosenmontag in der Hauptstadt, der "Día de los Indianos" und der wird so, nur bei uns gefeiert, und nirgendwo anders auf der Welt. - Nein, das mit dem Talkumpulver meine ich gar nicht, das gibt es schon auch anderswo, oder Mehl, wenn auch selten, aber warum das bei uns der "Weiße Karneval" heißt oder eben der "Día de los Indianos" ist, das findet man sonst wirklich nirgends. Na ja, ein bisschen auch auf Gran Canaria, dort haben "Exil-Palmeros" vor ein paar Jahren angefangen, auch so etwas zu machen, und ein Teil der Canariones, wie man die Leute aus Gran Canaria nennt, haben das dann mit aufgegriffen und nun läuft das dort unter dem Namen "Carnaval Tradicional" und keiner weiß, wie man denn auf diesen Namen gekommen ist. - Die Hüter der reinen Inselrasse, also die Traditionalisten mit einer doppelten Portion Lokalpatriotismus, die würden das am liebsten verbieten, dass jemand woanders auf dieser Welt ähnliche Feiern begeht wie wir das tun, aber das ist natürlich auf der einen Seite gar nicht zu unterbinden, und auf der anderen Seite wäre das doch der Hammer, und die Werbung für die Insel überhaupt, wenn man den "Weißen Karneval" exportieren könnte und sich somit unser karnevalistischer Ruhm überall auf der Welt verbreiten würde. - Kurz geschildert, am Rosenmontag macht man sich über die reich gewordenen Rückkehrer von den Antilleninseln lustig, welche damals weiß gekleidet und mit dunkelhäutigen Sklaven begleitet die Heimat besucht haben. - Man nannte diese Leute damals die "Indianos", man merkt also, Kolumbus Irrtum hält auch bei uns bis heute an, und eine weitere Hauptfigur ist dann die "Negra Tomasa", die ich mal gesellschaftspolitisch korrekt als die dunkelhäutige Tomasa betiteln will. - Um sich nun über andere Menschen lustig zu machen, bepulvert man diese, man streut Mehl oder bei uns Talkum über andere Menschen, die auch beim Feiern sin, oder eben gerade in der Nähe, und das nennt sich dann "echar polvo". - Das bedeutet Vieles, hat auch eine sexuelle Andeutung, ich glaube Süddeutsche oder Österreicher kennen das Wort "puivern" auch von unter der Gürtellinie. - Aber alle kleiden sich Weiß oder Beige ein, und ein Sonnenhut ist ebenso "Vorschrift" und dann wirft jeder gegen jeden das Pulver und raue Mengen an Alkohol, meist Rum werden dabei getrunken. - Das Fest beginnt bereits mittags, und hört erst in den Grauen des nächsten Morgens auf, man sollte Santa Cruz also am Dienstagvormittag weiträumig umfahren. - Diese Fest ist aber so beliebt, dass ganz viele Menschen nur dafür nach La Palma reisen und ganz viele Palmeros, die auf anderen Inseln oder auf dem Festland arbeiten, diesen Tag unbedingt auf La Palma verbringen wollen. - Die Schiffs- und Flugverbindungen reichen rund um den Rosenmontag natürlich hinten und vorne nicht aus, so dass nun die Binter Canarias knapp 8.000 Sitzplätze rund um den Rosenmontag mehr zur Verfügung stellt als sonst. - Zwischen dem 7.2. und 10.2. für den Hinflug und für den 12. und 13.2. für die Rückflüge. - Seitens der Fluggesellschaft gibt man an, dass man durchschnittlich für die genannten Tage die Kapazitäten für Flüge nach und von La Palma mit Herkunft oder Ziel Tenerife und Gran Canaria um 70% erhöht hätte. - Wer sagt also, dass Karneval kein Geschäft sei und interessant ist es doch auch festzustellen, dass an solchen Tagen es uns wunderbar gelingt, die Krise kurz oder auch länger abzustellen.




Tomasa kam mit dem Schiff, die heutigen Karnevalisten reisen mit dem Flugzeug an




Donnerstag 17.01.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 12 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1022 hPa

Noelia macht uns nervös
Nicht genügend Geld für die Bauarbeiten in Puerto Naos?

Ja sind wir denn hier am Willy-Flughafen? - Nein, Flughäfen gelingen uns vortrefflich, sogar rechtzeitig und überdimensioniert und vielleicht sollten wir denen mal vorschlagen, dass wir die Planung und Beratung dort übernehmen sollten… Lassen wir das mit den Flughäfen, die einen bekommen ihren nicht hin, und wir haben einen, der so viel zu groß ist, dass wir andauernd darüber stolpern. - In Puerto Naos wird gebuddelt und gebaut, und in den letzten Wochen sogar mit erfreulich vielen Arbeitern, so dass man wirklich darauf hoffen konnte, dass der vordere Bauabschnitt doch noch bis Ende Februar fertig wird. - Wie gesagt, der vordere, denn eigentlich wollte man bis Februar auch noch die Promenade bis zum Hotel erledigt haben, aber das sollten wir ehrlich abschreiben. - Zumindest wäre dann aber direkt vor dem Ort alles fertig, so hofften die vielen Geschäftsleute, Anwohner und Vermieter und natürlich nicht zuletzt die Urlaubsgäste, welche in dem Ort wohnen wollen. - Jetzt trifft uns eine Pressemeldung der Bürgermeisterin Los Llanos´ unerwartet und mit vielen Fragezeichen versehen, denn die freut sich zwar darüber, dass die Arbeiten hier in einem guten Rhythmus laufen, aber man noch Geld brauche, um die Arbeiten fertig zu bekommen. - Das ist immer der Moment, in dem sich bei vielen Menschen Schweißperlen auf der Stirn oder im Geldbeutel bilden, denn das heißt doch wohl nichts anderes, als dass man das zur Verfügung gestellte Geld bereits ausgegeben hätte und man nun nicht weiß, wie es weitergehen soll. - Ein bisschen hinterfragen würde ich auch gerne die Lokalisierung des Problemherdes, denn, ich zitiere: "…para poder finalizar esos trabajos en todo lo que se refiere a la parte trasera de la Avenida, que es donde está centrada la actuación." - Auf Deutsch: …um die Arbeiten fertig zu bekommen, welche sich auf den Teil hinter der Avenida beziehen, wo sich nun die Bemühungen konzentrieren. - Also ich würde sagen, die haben Probleme bereits den Teil fertig zu bekommen, der noch im Ort selbst liegt, also direkt vor den Apartmenthäusern. - Optimistisch trainiert möchte ich allerdings rauslesen, Noelia bezieht sich auf den Teil "hinter" der Avenida, welche in Richtung Süden zum Hotel zeigt. - Das wäre dann nicht so schlimm, nur eine dreifache Ohrfeige für die Betreiber des Hotels, welche seit Monaten ihren Gästen im Voraus eine Baustellenwarnung zukommen lassen müssen, obwohl vor ihrem Haus gar nicht gebaut wird. - Das würde jetzt dann bald beginnen, wenn man den "vorderen" Teil fertig hätte, aber wenn kein Geld da ist, dann wird die Nase immer länger. - Noch ist aber Puerto Polen nicht verloren, Noelia trifft sich die kommenden Tage mit dem zuständigen Rat für öffentliche Bauen im Cabildo Insular, Jorge González, denn von denen ist ja das Geld gekommen (über Töpfe vom Gobierno de Canarias) und auch der Plan, in dem es hieß, mit 1,2 Millionen könne man das Alles bis Ende Februar hinbekommen. - Erinnert mich dann doch irgendwie erneut an Berlin, Politiker reden über Dinge, von denen sie keine Ahnung haben, fragen auch nicht mal die, welche Ahnung haben, und letztendlich ist der Bürger immer der Dumme. - Wobei wir hier Noelia mal nicht die Schuld geben sollten, denn die hat ja den Plan und die Berechnung dafür gar nicht aufgemacht, sondern das Cabildo Insular. - Allerdings wird sie die Prügel der Geschäftsleute, Anwohner und Gäste einstecken müssen, denn die Bürgermeister sind ja meist viel greifbarer, als die Räte des Cabildo Insular. -Wie hat ein sehr musikalischer Freund von mir mal so wunderbar gesagt: Wenn das Beten sich lohnen würde, was meinst du was ich dann Beten würde. - Beten für Puerto Naos, na ja, wenn sonst nichts mehr hilft. - Wer neben dem Beten auch noch Gucken will, der macht das über die Webcams von Max Deffner.





Mittwoch 16.01.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 24,5 Grad - niedrigste Temperatur 13,3 Grad

Gute Lokalpolitik ist möglich
Sagt der Stadtrat von Los Llanos zu sich selbst

Noelia García und Jose María de Vargas, ob diese Paarung hält, das hatte man von Anfang an bezweifelt. - Allerdings läuft das besser als man gemunkelt hat, im kommenden Mai wären das schon zwei Jahre, die man sich in dieser Koalition zwar viel gestritten hat, aber eben immer noch gemeinsam die Geschicke der Gemeinde Los Llanos steuert. - Nicht in Sachen Asphaltwerk, da sind die Beiden absolut gegenläufig, allerdings wissen wir im Moment überhaupt nicht, wie die Sache steht. - Auf der einen Seite heißt es, das Tribunal Superior de Canarias hätte den Rekurs von Ruiz Romero zugelassen, auf der anderen Seite heißt es aber auch, Ruiz Romero wäre bankrott und dieses Verfahren würde eh nicht zu Ende gebracht. - Niemand weiß jetzt im Moment wie das weitergehen kann, wir müssen einfach abwarten, aber da das Werk ja nicht arbeitet, ist die Zeit nicht gegen uns. - Auf anderer Ebene hat man gepunktet, zumindest hat man viele, lange und ausführliche Pressemeldungen verschickt, und die meisten davon sind auch an die Öffentlichkeit gekommen. - Ganz oben auf der "Arbeitsfahne" des Gemeinderates stand das Vorhaben, die zerrütteten Gemeindefinanzen irgendwie wieder in den Griff zu bekommen und da scheint man ein gutes Stück weitergekommen zu sein. - Von den sieben Millionen an Verbindlichkeiten, die man an Lieferanten hatte, sind nur noch eine halbe Million übrig, man sei inzwischen so weit, die Lieferanten innerhalb von 60 Tagen zu bezahlen und ist damit eigentlich auf dem Laufenden. - Erreicht hätte man das durch einen von der Regierung in Madrid garantierten Kredit von vier Millionen Euro um die Lieferanten zu bezahlen, und die Gesamtverbindlichkeiten bei den Banken lägen nun bei elf Millionen Euro. - Das sind alles Zahlen, welche der Gemeinderat uns nennt, ob die denn alle so zutreffen, das kann ich von hier aus natürlich nicht überblicken, aber in den meisten Gemeinden, in denen nun eine der rebellischen Koalitionen aus Partido Popular und der PSC/PSOE betrieben wird, sieht man als hervorragende Aufgabe die Sanierung der Gemeindefinanzen. - Schwierig ist für die meisten Gemeinden da auch gewesen, dass man nach der Übernahme im Juni 2011 oft nicht annähernd wusste, wie viele Verbindlichkeiten die Gemeinde überhaupt hatte, und täglich neue Rechnungen auftauchten, von denen vorher noch nie die Rede war. - Wichtig wäre die Sanierung auch für ganz Spanien, mehr als die Hälfte der Schulden dieses Landes stecken in den Kommunen, und da muss gehandelt werden. - Ein paar interessante Kleinigkeiten erfahren wir auch noch, so hätte man mit der Firma Cymimasa ausgehandelt, welche in den Jahren 2005/2006 die Elektrik am "Parque Cultural Canarias" installiert hatte, die 200.000 Euro nicht zu bezahlen hat, die man eigentlich als Zinsen hätte abdrücken müssen, weil die vorhergehende Stadtverwaltung viel zu spät gezahlt hatte. - Das kommt gut, denn sollte der "Parque Cultural Canarias" noch jemals weitergebaut werden, dann muss man eh die ganze Elektrik neu machen, die ist inzwischen bereits wieder vergammelt, weil überall der Regen reinkam und viele Kabel geklaut wurden.- Für einen Bau, den keine Mensch braucht, der aber bereits Millionen verschluckt hat, muss man nun keine Zinsen mehr für etwas bezahlen, was eh schon nicht mehr vorhanden ist. - Das als Sieg zu verkaufen ist dann schon ein bisschen Los Llanos nach zwanzig Jahren Coalicón Canaria, aber wollen wir nicht so mit den blanken Finger darauf zeigen, denn schnell würden sich auch in anderen Gemeinden und von anderen Fraktionen hin- her- und weggestellte Peinlichkeiten und Absurditäten finden. - Übrigens überall auf der Welt, oder soll ich wieder von deutschen Bahnhöfen und Flughäfen anfangen… In den kommenden Tagen wird es dann sicher auch die Antwort auf die Selbstbeweihräucherung der momentanen Stadtverwaltung von der jetzigen Opposition geben, und dann müssen wir mal vergleichen, wer sich selbst für den Besseren hält. -




Parque Cultural de Canarias, ob wir den je Kulturen sehen?




Mittwoch 16.01.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1020 hPa

Lass die Lampe ungeputzt
Schwerter zu Pflugscharen, Unkraut zu Papier

Öfter mal träumt man von der eierlegenden Wollmilchsau, oder lässt sich von dem Spruch berieseln, es gibt keinen Müll, sondern nur mehr oder weniger stinkende Rohstoffe. - Ist ja alles richtig und schön, die Frage ist eben dabei nur, wie viel Energie und Ressourcen muss ich aufwenden, um aus Müll wieder verwendbare Rohstoffe zu machen. - Soldaten haben wir keine mehr auf der Insel, das mit den Schwertern können wir also vernachlässigen, aber was wir bis zum Abwinken auf der Insel haben, das ist Unkraut. - In diesem Fall sogar invasives Unkraut, das Lampenputzergras, Pennisetum setaceum für diejenigen die es genau wissen wollen, und hier nennt man das Kraut "Rabo de gato" also Katzenschwanz. - Diese Pflanze wurde irgendwann mal als Zierpflanze zu uns gebracht, wohl über Tenerife, stammt aber eigentlich aus den Ostafrika, dem Mittleren Osten und Südwestasien. - Es ist wohl nett anzusehen und wächst selbst in Gärten von Menschen mit schwarzen Daumen, das hat den Katzenschwengel ja so erfolgreich gemacht, so erfolgreich sogar, dass Pennisetum setaceum hier auf der Insel zum Inselfeind Nummer eins der Naturschützer, Biologen und Landschaftspfleger geworden ist. - Viele Aktionen hatte man schon gestartet, diesen Eindringling wieder von der Insel zu verbannen, aber wenn man mit offenen Augen über die Insel fährt oder geht, dann muss man leider anerkennen, dass all diese Aktionen nichts oder nur wenig gebracht haben. - Jetzt, wo die öffentlichen Gelder auch noch knapp werden, kann sich dieses Unkraut noch deutlich schneller ausbreiten, außer freiwilligen Aktionen gibt es im Moment keine organisierten Unternehmungen, die Ausbreitung des Lampenputzergrases zu stoppen. - Jetzt kommt aus Tenerife eine Idee, man habe dort herausgefunden, dass man aus dem "Rabo de gato" Papier machen könne, man also kein nutzloses Unkraut mehr vorfinde, sondern herrlichen Rohstoff, und auf der anderen Seite somit andere Pflanzen vor der Verarbeitung zu Papier retten könnte. - Der Gutmensch in mir hört das mit wahrer Rührung, allerdings muss man sich fragen, wie viele Tonnen man denn dieses dünnen Krautes zusammentragen müsste, damit sich eine Papierherstellung lohnen könne. - Bei allem Frohsinn und schönen Projekten muss ich doch die Befürchtung äußern, dass man da handgeschöpftes Papier aus dem Elfenbeinturm erhält, weniger aber Papier, welches halbwegs zu Preisen angeboten werden kann, welcher der Weltmarkt so vorgibt. - Ich werde die Ohren und die Augen weiter aufsperren, ob sich denn in der Sache weiter etwas tut, oder man mit dieser zarten Meldung einfach nur wieder Zeitungspapier verbraucht hat.





Dienstag 15.01.2013 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 30 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 24,2 Grad - niedrigste Temperatur 13,3 Grad

Touristische Zahlenspiele
Weniger Gäste insgesamt, aber wieder mehr internationale Gäste

Unser Rat für Tourismus, Julio Cabrera, welcher deutlich angezählt ist, der konnte vor ein paar Tagen mal wieder eine positive Nachricht loswerden. - Die Zahl der internationalen Gäste war im vergangenen Jahr wieder mal als nett zu bezeichnen, etwa 13% kamen mehr aus internationalen Destinationen und das ist ein gutes Jahr gewesen für diejenigen, welche mit ausländischen Gästen arbeiten. - Froh bin ich auch darüber, dass man inzwischen "echte" Zahlen benutzt, nachdem es früher üblich war, die Zahlen entweder zu schönen oder auf Schätzungen zurück zu greifen die man dann nach Belieben interpretiert hat. - Der staatliche Flughafenbetreiber "AENA" hält für alle spanischen Flughäfen genaueste Statistiken bereit, und denen können wir uns prächtig bedienen, es sind also keine versteckten oder schwer zugängliche Zahlen. - Im Jahr 2011 kamen 107.635 ausländische Gäste zu uns über den Flughafen, im Jahr 2012 erfreuliche 121.884, das kann sich nach mehrere schwächeren Jahren wieder sehen lassen. - Grund hierfür waren reichlich Flugverbindungen, welche es den La Palma Besuchern eben einfacher machten, sich einen passenden Flug zu besorgen, allerdings sieht das für den kommenden Sommer gar nicht so nett aus. - Die Air Berlin schrumpelt sich krank oder gesund, das werden wir noch sehen und auch die Condor geizt mit Flügen nach La Palma, so dass wir im Sommer nur noch vier Charter aus Deutschland zu uns haben. - Befassen wir uns aber nochmal mit der Statistik, denn so froh wir sind, dass der internationale Tourismus auf La Palma wieder angestiegen ist, so traurig sieht es für den nationalen Sektor aus. - Als Gegenspieler Julio Cabreras im Cabildo Insular de La Palma stellt sich Raul Camacho stimmgewaltig auf, von der Partido Popular aus Los Llanos, der gilt als Tourismusexperte der konservativen Partei, da er selbst auch ein Apartmentkomplex in Puerto Naos betreibt. - Der nun wirft mit einer anderen Zahl um sich, und das sind 16 Prozent weniger Passagiere auf dem nationalen Sektor und in der Tat, die Passagierzahlen aus nationalen Flügen, die sind von 414.295 Gästen im Jahr 2011 auf 349.069 im Jahr 2012 gesunken. - (Raul Camacho rechnet für 2011 eine etwas andere Zahl, nämlich 417.373) allerdings machen die 3.000 Passagiere nun den Kohl auch nicht mehr fett. - Allerdings kann man nun das Sinken der Passagierzahlen nicht gleichsetzen mit einem Sinken der Touristenzahlen aus dem nationalen Fundus, denn auch die schönste Statistik der AENA sagt uns nicht, wer denn von den nationalen Reisenden ein Tourist, ein Besucher, ein Geschäftsmann, ein Patient, ein Schüler, oder sonst was ist. - Sicher ist die Zahl der nationalen Urlaubsgäste stark zurückgegangen, das ist auch kein Wunder, Spanien befindet sich in einer seiner heftigeren Krisen und vielen Leuten ist nicht nach Urlaub gewesen im vergangenen Jahr, oder maximal eine Woche mit dem Auto ans Meer, und nicht Abenteuer auf La Palma. - Aber auch Julio Cabrera muss nicht wirklich so laut frohlocken, denn sieht man sich die Zahl aus 2012 an, dann ist das gar nicht der Spitzenreiter, denn die Jahre 1995 bis 2005 waren genau so gut oder sogar noch deutlich besser. - Und damals, Ende 1999, da hatten wir auch noch eine geringere Anzahl an Hotelbetten auf der Insel, so an die 3.500 weniger, die Geschichte, dass man mehr Gäste über mehr Hotelbetten auf die Insel lockt, die ist damit endgültig als Quatsch entlarvt worden. - Um mal einen kompletten Überblick über die Situation gewinnen zu können habe ich mir noch ein Fleißbildchen verdient, und mal die gesamten Passagierzahlen bei der AENA herausgekramt und in eine Tabelle gepfercht.



Jahr

Alle

National

International

1999

412.549

277.172

135.377

2000

430.347

239.682

136.665

2001

445.543

312.105

133.483

2002

421.146

299.592

121.554

2003

446.896

324.403

122.493

2004

484.681

365.547

119.134

2005

539.913

419.865

120.048

2006

554.081

442.753

111.328

2007

570.663

460.265

110.398

2008

558.702

434.744

123.958

2009

506.340

399.773

106.567

2010

482.033

378.526

103.507

2011

521.930

414.295

107.635

2012

470.953

349.069

121.884





Dienstag 15.01.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 68 % - Luftdruck 1020 hPa

Der Doktor auf dem Smartphone
Telemedizin kommt nach La Palma

Glaubt man den Pressemeldungen, dann ist sie schon da und der freundliche und niemals robust-globale Multi "Cisco Systems, Inc" stellt die dafür notwendige Technik zur Verfügung. - Was man sich unter Telemedizin vorstellen muss ist, dass man nicht mehr einem Arzt gegenübersitzt, sondern einem Bildschirm, und wenn alles gut läuft auf dem Bildschirm ein Arzt zu sehen ist, welche sonst wo auf der Welt sitzen kann und einen dann untersucht. - Zunächst findet man das sicher abstoßend und fragt sich, wie man denn so eine Bindung zu dem Arzt aufbauen kann oder wie der eine Anamnese erstellen kann und man möchte das eigentlich gar nicht für einen in Anspruch nehmen, allerdings sollte man wenigstens mal zuhören, was die einem noch so alles damit verkaufen und anpreisen wollen. - Die Telemedizin soll auch gar nicht den Hausarzt ersetzen, also den "Médico de Cabecera", sondern soll Spezialisten für alle erreichbar machen und man erhofft sich so, dass ganz viele Patienten zu Nachuntersuchungen oder Beratungen nicht mehr zu den Fachärzten hinfliegen müssen, sondern das eben in Begleitung von Krankenhauspersonal hier auf der Insel erledigen können. - In der Tat eröffnen sich da Möglichkeiten, die man sonst auf einer kleinen Insel wie der unseren nicht hat, denn niemals wird es uns gelingen, auch wenn keine "Krise" wäre, hier auf der Insel Spezialisten für alle Kunstrichtungen der medizinischen Heilkunde bereit zu halten. - Sieht man die Telemedizin als zusätzlichen Service zum ohnehin bestehenden Angebot, dann darf man da durchaus Hoffnung investieren, allerdings kennen wir doch unsere Pappenheimer und es wäre sicherlich zu fürchten, dass man dann irgendwann in den Gesundheitszentren auch nur noch mit Ärzten spricht, die meinetwegen in Salamanca sitzen. - Auf der anderen Seite muss man auch gleich wieder anmerken, dass es so dann auch in Garafía oder Fuencalienten nachmittags oder nachts möglich wäre, einen Arzt zu konsultieren, der dann eben entscheiden kann, ob man ins Krankenhaus muss, oder nur eine Tablette einwerfen. -Die Telemedizin kommt sowieso, wir müssen nur eben aufpassen, dass das eine Verbesserung wird und kein Ersatz des Kontaktes des Hausarztes zum Patienten, sonst gewinnen ja die Behandelten nichts, sondern nur Cisco und eventuell das Gesundheitssystem, wenn man durch Telemedizin Geld sparen kann. - La Palma hat man wieder mal als Versuchsregion ausgewählt, das kennen wir bereits und mal sehen, wann und wer denn die ersten Patienten sind, welche mit ihrem Arzt quasi "skypen", denn so muss man sich das vorstellen. - Allerdings erklärt uns Cisco, dass die Übertragungsqualität der Signale überhaupt nicht mit solchen Systemen vergleichbar sei, die es im Moment für private Anbieter gibt, sondern dass man mit dem Arzt ohne irgendwelche Verzögerungen oder Ausblendungen sprechen könnte. - Der Arzt hat gleichzeitig Zugriff auf alle Daten, welche bereits über den Patienten gesammelt wurden, und irgendwie sieht der Arzt da gegenüber auf dem Bildschirm plötzlich George Orwell verdammt ähnlich. - Einen weiteren Trumpf hält man auch noch in der Hand und spricht hierbei den Tourismus an. - Ja, habe ich auch zuerst ein bisschen gezuckt, aber die sprechen von Gesundheitstourismus und da wäre eben dann vorstellbar, dass zum Beispiel Rekonvaleszenten aus meinetwegen Deutschland hier auf der Insel sich erholen könnten, aber wöchentlich einmal von ihrem Hausarzt in Deutschland überprüft oder untersucht werden, über den Bildschirm. - Schöne Neue Welt, alles ist möglich und ich möchte bloß ganz nebenbei darauf hinweisen, dass man gar nicht alles zwingend auch machen muss, bloß weil es technisch möglich ist.



Montag 14.01.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 12 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 21,5 Grad - niedrigste Temperatur 14,2 Grad

Die Insel der heulenden Geschäftsleute
Geschäftsklimaindex hat Husten

Was wir auch schon oft gehört haben, dass La Palma die Insel der weinenden Frauen wäre. - Dabei muss man allerdings unterscheiden, um welche Epoche es sich handelt und um welchen Typus der Emigranten. - In der Tat, es gibt ganz viele Frauen, welche in den schlechten Jahren, und das waren viele schlechte Jahre vor rund fünfzig Jahren, von ihren Männern verlassen wurden, weil diese ihr oder auch das Familienglück in Amerika suchten. - Man nennt diese Frauen auch "Weiße Witwen", und eben nicht in allen Fällen hielt das Versprechen, mit Geld wiederzukommen, oder aber die Familie nachzuholen, sobald man sich eingerichtet hat. - Daher sagte man auch bereits vor fünfzig Jahren schon, die Insel der weinenden Frauen, wobei ich mir auch denken könnte, so manch eine war vielleicht auch froh, dass der alte Stecken "nach Drüben" gemacht hat. - Jeder hat ein "Drüben", manche auch eine drübschere Seite, das war so ziemlich der gefälligste Spruch, den ich in Berlin aufgeschnappt habe. - Aber auch in späteren Zeiten kam das mit der Insel und den weinenden Frauen wieder auf, nun aber mitteleuropäische Einwanderer betreffend. - Nach der ersten Euphorie der frisch angekommenen platzen meist bald viele Träume, auch auf La Palma kann es regnen, auch auf La Palma gibt es Alltag und der sieht meist genau so aus wie überall und jeder nimmt seinen Rucksack mit, überall hin. - Frauen und Männer gehen unterschiedlich mit Niederlagen oder schweren Zeiten um, aber bei beiden schlägt sich das oft auch in Problemen mit der Partnerschaft nieder. - Sie bleibt zu Hause, er geht in Kneipen, man lebt sich auseinander, er geht, sie heult und wieder landen wir bei einer moderneren Form der Insel der weinenden Frauen, was übrigens nicht von mir stammt. - Aber bei uns heulen auch die Geschäftsleute, das zeigen uns die neuesten Zahlen des "Indicador de Confianza Empresarial Armonizado" ich glaube in Deutschland nennt man das Geschäftsklimaindex. - Das Kanarische Statistische Institut ermittelt diese Zahlen und da müssen wir uns hier auf La Palma vorwerfen lassen, die Insel mit dem absolut geringsten Vertrauen in die wirtschaftliche Zukunft zu sein. - Die Kanaren als Ganze sind sogar noch zuversichtlicher als die Unternehmer des Festlandes, aber was uns als Insel angeht, die Insel der heulenden Geschäftsleute. - Die Zahlen. - Das Mittel in Spanien lautet - 50,1 und das heißt, dass 49,9 % der spanischen Geschäftsleute für das Jahr 2013 eine negative Entwicklung ihrer Geschäfte sehen. - Der kanarische Schnitt liegt "nur" bei -44,5 also über fünf Punkte besser als das, was man sich auf den Festland erhofft. - Nun aber zu den Unterschieden auf den einzelnen Inseln und nun wird es peinlich für uns. - Fangen wir bei den moderaten Geschichten an, Gran Canaria ist der Motor, zumindest bei der geschäftlichen Zuversicht, die Insel führt das Ranking mit -33,8 hervorragend an. - Gefolgt von Lanzarote (-40,3), El Hierro (-41,8) und La Gomera (-44,4). - Wir können hierbei auch ganz gut beobachten, dass es nicht daran liegt, ob kleine oder große Insel, und auch nicht daran, dass man in der Provinz Gran Canaria zuversichtlicher sei, als in der Provinz Tenerife. - Nun geht es weiter. - Die Insel Tenerife selbst liegt bereits über den kanarischen Mittel, -48,6 ist hier der Index, auf Fuerteventura -47,8 und nun kommt der Spielverderber, die Spaßbremse, jetzt kommen unsere Jämmerlinge mit -65,6. - Von einer Insel zur anderen verdoppelt sich fast die negative Geschäftserwartung, womit wieder mal der Beweis erbracht wurde, das kanarische Archipel ist keine einheitliche Wirtschaftsregion. - Ein bisschen liegt es vielleicht auch an einer grundsätzlichen Haltung, die Palmeros gelten eh als zögerlich, abwartend und eher melancholisch, und die Leute auf Gran Canaria als extrovertiert und progressiv. - Auf der anderen Seite haben wir ja auch das Phänomen bereits mehrfach angesprochen, dass La Palma als Insel Einwohner verliert und damit auch Konsumenten, und es hier also deutlich schwieriger sein muss, positive Geschäftserwartungen für das laufende Jahr zu entwickeln. - Gedacht hatte ich mir schon, dass La Palma diesen Index nicht als Sieger erlebt, aber solch deutliche Zahlen haben selbst mich überrascht.



Montag 14.01.2013 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1021 hPa

Steigbügelhaltershitstorm
Der Esel geht aufs Eis

Die Coalición Canaria hier auf La Palma ist unzufrieden, keine Frage, die Dinge laufen nicht so wie sie sollten. - Man ist selbst daran Schuld, das hat sogar der große Vorsitzende Antonio Castro in seiner weisen oder debilen Art eingeräumt, und wenn man selbst an seinem Leiden Schuld trägt, dann muss unbedingt ein Ablenkungsmanöver her, oder am allerbesten, jemand dem man die eigene Schuld in die Arme drücken kann. - Solche Geschichten kennt man ja, passieren jeden Tag, dazu muss man nicht mal den Unflughafen "BER" zitieren, selbst im Kleinen passieren solche soziologischen Flatulenzen täglich. - Die Coalición Canaria hinterfragt nun nicht mehr sich selbst, sondern den Pakt mit den Sozialisten der PSC/PSOE, und das ist lustig bis schrullig, hat doch dieser Pakt die CC auf La Palma überhaupt erst noch am Leben gehalten. - Wäre alles so gelaufen, wie sich das die Bases der PSC/PSOE gedacht hätte, dann wäre die Coalición Canaria auf La Palma nur noch in Fuencaliente und Mazo aktiv, in allen anderen Gemeinde und auch im Cabildo Insular hätte ein Pakt der PSC/PSOE mit der Partido Popular das Sagen. - Es kam nicht so, aus diversen Gründen verwechselten führende Mitglieder der Sozialisten das Scheck- mit dem Parteibuch und unter dem falschen Titel, man darf der Partido Popular nicht zu viel Einfluss geben, ging man sowohl im Gobierno de Canarias wie auch im Cabildo Insular de La Palma einen Pakt mit der Coalición Canaria ein. - Für die Partei die absolute Katastrophe, tiefer wird die PSC/PSOE niemals mehr sinken und wenn dieser Pakt bis zu den Kommunalwahlen 2015 anhält, dann darf man sich ganz sicher sein, dass sich die Sozialisten auf der Insel eine gewaltige Ohrfeige von den Wählern einfangen werden. - Wer mit der Coalición Canaria paktiert, ist immer der Verlierer der nächsten Wahlen, auch diese Weisheit hat man seitens der Sozialisten nicht berücksichtigt, allerdings kann man sich auch ziemlich sicher sein, dass dieser Pakt spätestens Ende 2014 ausläuft, das wäre dann die temporäre Sollbruchstelle, damit sich dann danach die PSC/PSOE noch so weit wieder von der Coalición Canaria entfernen kann, damit man wieder die eigene Klientel ansprechen darf. - Nun aber springt der Esel aufs Eis, Manuel Lorenzo, Ex-Bürgermeister aus Tijarafe, der auch der Rache der Wähler zum Opfer gefallen ist in seiner Heimatgemeinde, weil sich eben auf lokaler Ebene die Sozialisten mit den Bürgerlichen gegen die Coalición Canaria verabredet haben, der stellt nun den Pakt mit den Sozialisten in Frage, eben weil es nur noch zwei Gemeinden von vierzehn auf La Palma gibt, in welchen die Coalición Canaria das Sagen hat. - Schlechter Stil und auch schlechtes Timing, denn wenn man diesen Pakt in Frage stellt, dann kann man sehr schnell hinten runter fallen, denn es ist nicht wirklich angezeigt, dass die Partido Popular im Moment dazu bereit wäre, als neuer Steigbügelhalter für die Coalición Canaria zu dienen. - Die Partido Popular würde nämlich nur als Alpha-Buddy einen Pakt mit der CC begehen, und das will man natürlich seitens der Coalición Canaria nicht, deshalb hat man sich doch auch den Wahlverlierer PSC/PSOE als Juniorpartner ausgesucht. - Man würde also in Minderheit regieren, oder noch schlimmer, sogar einen Pakt der PSC/PSOE mit der Partido Popular riskieren und wäre somit weg vom Fenster. - Es ist also wirklich wohl nur der Esel auf dem Eis, zu viel steht für die Coalición Canaria auf dem Spiel und einen dümmeren und damit besser kontrollierbaren Steigbügelhalter als es die augenblickliche PSC/PSOE darstellt, den kann man eigentlich gar nicht haben. - Die wollen einfach nur wieder mal ernst genommen werden, man soll einfach mal wieder über "die" berichten, weil die Politikmüdigkeit inzwischen so groß geworden ist, dass nicht mal mehr die Presse jedes dahingeworfene Korn aufgreifen will, aus Angst, die Leser könnten das mit dem großen Gähnen abstrafen. - Erst ab Kategorie Shitstorm ist man noch bereit über Lokalpolitik zu berichten und wenn das so weiter geht, stellen Sie sich das mal vor, es ist Politik, und keiner hört mehr zu. - Stefan Raab und die FDP arbeiten daran, und nur die Coalición Canaria scheint noch ein bisschen erfolgreicher zu sein.



Sonntag 13.01.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 24,5 Grad - niedrigste Temperatur 11,5 Grad

Studentenfutter
Man gönnt sich ja sonst nichts

Noch vor dem Karneval im Februar müssen fast alle Arbeiten für das erste Semester geschrieben sein, und so wird dort in Gran Canaria gebüffelt, was das Zeug hält. - Erkältet ist sie auch immer noch, nicht mehr so schlimm wie noch vor einer Woche, aber diese Erkältung hat es wirklich in sich, meine beiden anderen Frauen die spielen auch immer noch Konzerte für zwei Nasen in rotzdur. - Drum muss man auch aufpassen, dass man sich hin und wieder etwas Gutes tut und dazu gehört auch, dass Studenten mehr als nur Stullen und Knabbereien zu sich nehmen. - "Koch dir doch mal was", heißt es so dann auch immer in den meisten Nachrichten, welche man der Brut zukommen lässt und nach der flächendeckenden Einführung von WhatsApp zur studentischen Überwachung auf elterlichen Smartphones, fordern dann immer wieder die Eltern die Nachwuchsakademiker auch dazu auf, ein Beweisfoto zu schicken. - Leider brauche ich oft noch Hilfe mit dem ganzen WhatsApp-Mist, ich bin halt nicht so smart wie mein Phone, aber meist bekomme ich das Foto dann vom Handy schon auf den Computer. - Andere Eltern sind noch viel heftiger, die schicken denen Vorgekochtes und wenn Bekannte oder Freunde auch nur in die Nähe der eigenen Brut reisen, dann müssen Tupper und Ähnliches mit Carne en salsa und Albondigas und natürlich frischem Ziegenkäse vom elterlichen Haushalt in die Fremde geschickt werden. - So schlimm sind wir nicht, wir stecken immer noch ein paar hilfreiche Sachen in den Koffer, wenn der eigentlich schon zu ist, Brühwürfel, Spaghettigewürz und ein Kochbuch, und wenn wir ganz ehrlich sind, dann haben wir es zunächst unserer älteren Tochter gar nicht so wirklich zugetraut, einen Haushalt zu führen. - Sie ist eine moderne Frau, Haushalt ist Zeitverschwendung, und wenn man eine Mutter hat wie sie sich eine gönnen kann, dann wird man auch nicht von klein auf in die Hausarbeit eingewiesen, oder erlernt die dreißig häufigsten Gerichte vom mitmachen. - Der Volksmund sagt wohl, bei der brennt sogar das Wasser an, allerdings beschämt uns unsere ältere Tochter immer wieder, wie selbstständig und einfallsreich die junge Dame geworden ist. - Elterlicher Stolz schwingt hier sicher mit, das will ich gar nicht bestreiten, ist doch auch erlaubt. - Und sogar ein bisschen Gemüse gibt es dazu, ein kleiner Ring Paprikaschote, so etwas nennt man dann ausgewogene Ernährung. - Nein, nicht wirklich, aber wer sich den ganzen Sonntag mit büffeln um die Ohren haut, der hat zumindest eine leckere Mahlzeit verdient und nun bin ich nur noch gespannt, für wen sie denn den zweiten Teller gebastelt hat???




Reis, Banane, Ei im Paprikamantel und Cocktailwürstchen und zum Runterspülen Muntermacher mit Büffelpissearoma. Die können ja leben, die Studenten heutzutage...




Sonntag 13.01.2013 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 30 % - Luftdruck 1021 hPa

Die Aufrechterhaltung der Kaufkraft der Lokalpolitiker
Neuer "Harter Hund" bei der Zeitung "El Día"

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da sorgte Maikel Chacón immer mal wieder für robuste Schlagzeilen. - Besonders gerne und auch tiefschürfend schrieb er über seine Heimatgemeinde Tazacorte und war nahe dran, einen Verwaltungsskandal höchsten Ausmaßes an die Öffentlichkeit zu tragen, welcher mit der Klassifizierung von Grundstücken in den letzten 15 Jahren zu tun hatte. - Warum heute Maikel Chacón in Tazacorte eine Kneipe betreibt, und nicht mehr schreibt, das müssen Sie ihn selbst fragen, uns allen ist aber eine hervorragende und auch investigative Stimme und Meinung in unserer ohnehin sehr dünnen Presselandschaft verloren gegangen. - Auch wenn Maikel Chacón ideologisch eher der Coalición Canaria nahe stand, und das auch niemals versuchte zu verstecken, vermissen wir seine Artikel sehr. - Eigentlich besteht die beschriebene Medienlandschaft im Moment hier auf der Insel fast nur noch aus willfährigen Abdruckern von Pressemeldungen der Parteien und Korporationen. - Das ist einfacher, man braucht nicht selbst zu schreiben, man kopiert einfach und druckt die Meinungen Anderer ab, das gibt dann auch keinen Ärger. - Die Zeitung "El Día" scheint nun aber wieder Lust bekommen zu haben doch ihrer Arbeit nachzugehen, Víctor Martín hat seinen Bleistift gespitzt, oder die Tastatur, und berichtet durchaus kritisch über die politische und auch gesellschaftliche Lage unserer Insel. - "El Día" war eigentlich immer eine sehr linientreue Zeitung an der Seite der Coalición Canaria, allerdings hat das Risse bekommen, da der Herausgeber und Chef der Zeitung, der kauzige José Rodríguez Ramírez erster Intimfeind des Präsidenten der Autonomen Region Kanarische Inseln ist, und sich mit Paulino Rivero schon viele mediale Schlachten bis hin vor die Gerichte geliefert hat. - Ich kann es nicht genau ausmachen, wie weit die Privatfehde dieser beiden Starrköpfe die Linie der Zeitung verändert hat, aber wohl eher nicht. - Unbequem vor allem macht sich Víctor Martín in seinen bisherigen Artikeln, aber eine Ideologie kann ich dabei nicht entdecken, noch bekommen alle ihr Fett weg und so sollte es vielleicht auch sein. - Er bemängelt in seinem heutigen Artikel ganz richtig die unsolidarische Haltung durch Unterlassung seitens unserer Lokalpolitiker. - Alle müssen sparen, die Einen bekommen weniger Gehalt, die Selbstständigen müssen deutlich mehr Steuern bezahlen, aber unsere Lokalpolitiker behalten die gleichen Bezüge wie noch im vergangenen Jahr, eigentlich sollten wir froh sein, dass die sich die Gehälter nicht noch erhöhen. - Eine Falschmeldung lief auch noch durch die Presse, von der Coalición Canaria lanciert, und viele druckten das einfach ab, weil eben kaum einer denkt, bevor der druckt. - Dort hieß es, in der Gemeinde Barlovento erhöhen sich die Politiker die Gehälter um an die 20 Prozent. - Das wäre natürlich eine Frechheit, wenn das so wäre, aber der Fall liegt ganz anders. - Richtig ist, dass die Gehälter, welche an die politische Führung in Barlovento gehen an die 20 Prozent steigen, da in diesem Jahr nach Absprache der Koalition aus PSC/PSOE und Partido Popular, der Posten des Bürgermeisters wechselt, und zwar von der Sozialistin Vanessa Rodríguez an den Konservativen Jacob Qadri. - Der bezog bislang noch kein Gehalt von der Gemeinde, sondern war weiterhin als Apotheker tätig, wird aber in dem Moment, in dem der den Regentenstab empfängt, auch ein Gehalt der Gemeinde bekommen. - Mehrkosten ja, wegen der Zwänge die sich aus den Koalitionen ergeben haben, aber keiner erhöht sich die Bezüge, so wie man das in der Pressemeldung suggerieren wollte. - Richtig aber ist, weder die Bürgermeister, noch die Gemeinderäte senken ihre Gehälter auch nur wenigstens ein bisschen um ihren guten Willen zu zeigen, und das ist kein gutes Zeichen für die eh schon vergiftete Stimmung, welche sich zwischen "Volk" und "Politik" herausgebildet hat. - Da reicht es auch nicht mehr, dass man nach den Wahlen im Mai 2011 insgesamt die Kosten gesenkt, oder wie im Falle El Pasos einen Stadtratsposten ohne Ersatz gestrichen hat. - In Madrid bastelt man sowieso an einer neuen Strategie, nach der in Zukunft die Bezüge der Bürgermeister und der Stadträte nach der Anzahl der Bevölkerung gedeckelt werden sollen und da wird man sicherlich davon ausgehen können, dass in den kleinen Gemeinden, und bei uns auf La Palma hat die Hälfte aller Gemeinden nicht einmal 5.000 Einwohner, die Posten in den Gemeinderäten zukünftig nicht mehr finanziell, sondern nur noch ideologisch interessant sein dürften. - Also nichts Neues von der politischen Front und uns Lesern bleibt nur die Hoffnung, dass es sich zukünftig wieder mehr lohnen könnte, auch "El Día" wieder öfter einmal zu öffnen.



Samstag 12.01.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 25,0 Grad - niedrigste Temperatur 11,9 Grad

Durcheinander
Was fehlt, Königswetter und Rätselraten unter El Hierro

Fangen wir hinten an, oder von uns aus gesehen im Süden, unter El Hierro. - Unter, weil uns hier natürlich im Moment besonders der Vulkanismus interessiert, und nun sieht es so aus, als wäre das letzte Aufleben der seismischen Aktivität Anfang des Jahres ein vorläufig letzter Rülpser des Hotspots gewesen. - Über einhundert Beben gab es Sylvester und bis zum zweiten Januar, man dachte gerade wieder darüber nach, ob denn nun die nächste Phase der vulkanischen Krise losgeht, da rumpelte es gegen 21:45 das letzte Mal und dann war komplette Ruhe. - Gut, gestern gab es ein Beben, allerdings im Süden der Insel und nicht im Norden, dort wo zuletzt die seismische Aktivität am höchsten war. - Zwischen dem 2.1. und dem 11.1 gab es überhaupt kein Beben über einer Magnitude von 2,0 unter der Insel, und das war seit dem Juni 2012 nicht der Fall. - Allerdings wertet diese augenblickliche Ruhe niemand als wirkliches Ende der außergewöhnlichen vulkanischen Aktivitäten unter El Hierro, man vermutet einfach nur wieder eine erneute Laune des Vulkans, der uns schon so oft absolut überrascht hat mit seinen Wendungen und atypischen Verläufen, so dass man den Forschungen über Vulkanismus hier auf den Kanaren mindestens ein neues Kapitel hinzufügen muss. - In der Ruhe liegt die Kraft, und einfach mal sehen, wie das weitergeht.

Was ist das nur für ein Wetter. - Ein Sonnentag reiht sich an den nächsten und auch wenn Bewölkung angesagt war, die kommt einfach nicht. - Wir befinden uns am südlichen Ende eines Hochdruckgebietes, welches sich weit in den Norden streckt, plattgedrückt von einem Tief, welches nun nach Osten drängt. - In den kommenden Tagen erwarten wir, dass das Tief noch weiter noch Norden zieht und so unser Hoch wieder zentraler auf den Atlantik rutscht, um dann wieder seiner Kernlage nach als Azorenhoch zu gelten. - Bis 18. oder gar 19. dieses Monats wird sich daran auch wenig ändern, die Temperaturen bleiben für die Jahreszeit zu hoch und geregnet hat es auf der Westseite nun seit Ende November nicht mehr. - Schwamm drüber, wir arbeiten im Tourismus und nicht in der Landwirtschaft und noch ist das Wasser nicht knapp, also von mir aus kann das so weitergehen. - Was nun bei den vielen Sonnenstunden auffällt ist, dass wir nun einen großen Tag/Nacht Unterschied bei den Temperaturen haben. - Vor ein paar Tagen war das sogar noch heftiger, nachts bis 10 Grad runter und tagsüber auf 25 Grad angestiegen. - Das ist bei uns nicht so häufig, solch drastische Temperaturveränderungen tagsüber. - Die Luft ist relativ kalt, aber die Sonne wärmt gewaltig, so dass wir nun dieses, eigentlich kontinentale Phänomen erleben dürfen. - Ob kontinental oder sonst wo her, das Wetter ist Klasse und wer sich La Palma jetzt als Urlaubsregion ausgesucht hat, um dem europäischen Winter zu entfliehen, dem darf man einfach nur gratulieren.

Und weil es uns wieder einmal so gut geht, denke ich an Lebewesen, von denen man eigentlich nur spricht, wenn sie da sind, aber niemand bemerkt, wenn sie nicht kommen. - Ich meine den portugiesischen Tausendfüßer, oft fälschlicherweise als "Drahtwurm" bezeichnet, der ab und zu mal im Winter hier in großen Mengen aufgetaucht ist und für Verwirrung bis Ekel bei einigen Besuchern und Insulanern gesorgt hat. - Der taucht sowieso nur im Winter auf und über Jahre haben wir uns immer wieder gefragt, wann denn der seine massenhaften Auftritte hat, und besonders eben warum? - Mit Wasser hängt es auf jeden Fall zusammen, bei Regen oder regnerischem Wetter kriecht der aus dem Boden, aus Angst zu ertrinken. - Das wissen wir, das hat er vom Regenwurm gelernt, aber warum er manche Jahre zu abermillionen Tieren auftaucht und in andern Jahren überhaupt nicht, dieses Wissen bleibt uns immer noch versagt. - Also, diesen Winter keine "bichos negros" wie man den Diplopoden hier nennt, und Andere bezeichnen den kleinen Gutzufuß auch gerne mal als "Falangista" - Warum fragen Sie, ganz einfach, die Tausendfüßer sind wie die Rechte Brut, schwarz gekleidet, treten immer in Massen auf, dumm wie Kaninchenkacke bei Vollmond, und keiner braucht sie.




Findet einfach keine Freunde und auch keine Lobby. - Diplopoda julidae ommatoiulus moreletii




Samstag 12.01.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 12 % - Luftdruck 1020 hPa

Tiefschlag 2.0
Was ist nur mit Tazacorte los

Ein wunderschönes kleines Städtchen, mit einem Hafen und einem langen und schönen Strand, alles könnte so hervorragend laufen und jede Menge Zukunftspotential steckt in Tazacorte. - Allerdings brodelt seit, und da weiß ich eben nicht genau wann das begann, die lokalpolitische Stimmung auf Säureniveau, in keiner Gemeinde wird so viel geschimpft, bedroht, angezeigt, verleugnet und läuft so viel schief wie in Tazacorte. - Dabei sind doch die "Bagañetes" (so nennen sich die Leute dort selbst) nicht von einem anderen Stern, sondern auch eher friedliebende Palmeros, aber sobald es um Lokalpolitik geht, verwandeln sich diese netten Menschen in heißblütige Ideologen. - Dort in Tazacorte regierte fünf Legislaturperioden lang die Unión Bagañete, ein Lokalableger der Coalición Canaria und irgendwie betrachteten die den Ort im Aridanetal als ihr persönliches Eigentum und wirtschafteten wild bis unergründlich und wohl auch mit dem Unglück des Nichttüchtigen. - Im Mai 2011 gelang es nun einer Koalition der Parteien PSC/PSOE und Partido Popular die Unión Bagañete endlich vom Regierungsthron zu stürzen, man errang eine knappe Mehrheit und die Menschen dort tanzten und feierten bis in den frühen Morgen auf den Straßen und riefen "Tazacorte libre", geradezu als wäre dort das erste Mal die Demokratie eingefahren. - Gut, wenn man dort einige Stimmen hört, dann ist das wohl auch so gewesen, und wenn nur ein Drittel von dem stimmt, was man sich über das Verhalten und die Methoden der Unión Bageñete erzählt, dann sind alle andere palmerischen Gemeinden Horte gepflegtester Lokalpolitik und ich kann eigentlich aus eigener Erfahrung Anderes berichten. - Die neue Bürgermeisterin heißt Carmen Acosta, eine überaus intelligente und auch starke Persönlichkeit, welche die Aufgabe dort in Tazacorte sehr ernst genommen hat, aber auch gleich spüren musste, dass man die langen Jahre der Unión Bagañete nicht so einfach wegwischen kann. - Sowohl den aufgehäuften Schuldenberg nicht, wie auch die feindselige Stimmung, welche den Ort nach wie vor teilt, und im Alltagsgeschäft einer Bürgermeisterin einer Gemeinde von knapp an die 5.000 Einwohner vermutet man nicht so viele Möglichkeiten offenes, wie auch verstecktes Mobbing zu erfahren. - Carmen ist mächtig unter Druck, das geht ihr alles schon reichlich auf die Nerven und wohl muss man anerkennen, dass sie so ziemlich den schwersten politischen Job auf dieser Insel hat. - Ob sie das durchstehen will, noch bis 2015, das weiß ich persönlich nicht, wahrscheinlich weiß sie selbst es auch noch nicht, wie viel ein einzelner Menschen an Ärger schlucken kann ohne daran kaputt zu gehen, das muss nicht wirklich jeder ausprobieren. - Neuste Nettigkeit, wobei man ja nicht wirklich weiß, ob es aus der Feder der politischen Gegner stammt, aber annehmen will man es schon, ist nun ein Versuch von Cyber-Mobbing. - Irgendwer hat nun ein falsches Facebook-Profil von ihr angelegt, unter ihrem Namen natürlich und auch mit Fotos bestückt, welche Carmen in ihren echten Account hinterlegt hatte. - Was man damit beabsichtigte, das lässt sich natürlich nicht genau sagen, aber nett war das sicherlich nicht gemeint. - Allerdings entdeckten Freunde Carmens das falsche Profil sehr schnell und Carmen brachte das sofort bei der Guardia Civil zu Anzeige und siehe da, das falsche Profil ist wohl wieder gelöscht worden, da hat dann doch jemand Angst bekommen. - Ob man jemals feststellen wird, wer denn dieses falsche Profil erstellt hat, das möchte ich bezweifeln, aber es war richtig von Carmen gleich zur Polizei zu gehen und es war auch richtig, das gleich öffentlich zu machen, denn nur so hat man den oder die Fälscher dazu bewegt, das gleich wieder zu löschen. - Denn als sie eine Pressemeldung verfasste, eben um auf das falsche Facebook-Profil hinzuweisen, da wurde Carmen, von wem ahnen wir, auch gleich wieder kritisiert, sie solle sich um Politik kümmern und die Zeitungsleser nicht mit ihrem privaten Kram belästigen. - Sie erinnern sich vielleicht, ich denke mir doch immer Fegefeuer für gewisse Zeitgenossen aus. - Christian Wulff als Bürgermeister in Tazacorte, und das vier Jahre lang, und nicht gleich wieder weglaufen, und Geld gibt es nur für Arbeit, nicht für späteres Rumsitzen.




Der Strand im Puerto de Tazacorte




Freitag 11.01.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Schuldeingeständnis der Coalición Canaria
Wenn die Regierung vom "Wechsel" spricht

Gut, Schuld an der ganzen Misere sind wieder mal die selbst ernannten Sozialisten der PSC/PSOE, die es erst möglich gemacht haben, dass La Palma weiterhin von der Coalición Canaria regiert wird. - Ich kann es nicht genau sagen, ob man an den Pöstchen hing, welche im Cabildo Insular angeboten wurden, oder ob man den Befehlen von "Oben" gehorcht hat, denn auf der Ebene des Gobierno de Canarias gibt es ja auch diese Koalition der Verlierer, also die PSC/PSOE mit der Coalición Canaria. - Vermuten dürfen wir alles, und eigentlich hat die gesamten Basis der PSOE hier auf der Insel daran gearbeitet, dass endlich der Wechsel kommt, und man war auch bereit mit dem eigentlichen Feind zu koalieren, also der Partido Popular, nur damit endlich die Coalición Canaria aus der Inselregierung gedrängt wird. - Nicht, dass es keine klugen Köpfe in der Partei gäbe, und auch nicht, dass regionale Parteien, welche sich um die besonderen Belange der Region bemühen, keine Daseinsberechtigung hätten, sondern nur aus einem Grund, die Coalición Canaria ist gar keine politische Partei, sondern ein Lobbyistenclub, welcher über die fetten Jahre nicht dafür gesorgt hat, dass es der Region gut geht, sondern jedem, der an dem Rad Coalición Canaria mitgedreht hat. - Jetzt sind die fetten Jahre vorbei, es gibt nichts mehr zu verteilen, jetzt lautet es nur noch, rette sich wer kann und Antonio Castro Cordobez sagt auch noch zu Beginn des jährlichen Inseltreffens: "La Palma ist die Insel, welche am meisten Schwierigkeiten hat, La Palma braucht einen Wechsel, einen starken Impuls, so wie wir das vor 20 Jahren gebracht haben und damit erreicht, dass La Palma mehr Fortschritt in Infrastruktur, Wohnungsbau, Gesundheit, Sozialdienste, Kultur und Sport erreicht hat, gemessen an seiner Bevölkerung." - Ja, und seit dem sind die an der Macht und haben aus der Insel, welche damals an dritter Stelle bei der Bevölkerung und des Inselproduktes im kanarischen Archipel war, die Nummer Fünf gemacht im Canary-Ranking. - Manchmal weiß ich nicht, ob die nicht nachdenken, oder die Leser und Wähler hier auf der Insel nicht lesen können, Antonio Castro lässt schreiben, dass die Coalición Canaria die letzten 20 Jahre Mist gebaut hat und fordert dann seine Mitglieder auf, sich stark zu machen, damit der ganze Mist so weitergehen kann. - Ob das nur Altersstarrsinn ist, Verblendung oder einfach nur Gedankenlosigkeit, ich kann mir keinen echten Reim darauf machen, wie man denn mit so etwas an die Presse gehen kann, denn es ist ein ganz klares Schuldeingeständnis, dass man die letzten 20 Jahre versagt hätte. - Er meint es aber nicht so und das macht mir die Geschichte noch unheimlicher, denn Antonio Castro Cordobez ist ein extrem einflussreicher Politiker, welcher im Moment nicht nur den Posten des Präsidenten der palmerischen Coalición Canaria inne hat, sondern auch noch Parlamentspräsident des Gobierno de Canarias ist und laut vieler Beobachter, der große Strippenzieher, die graue Eminenz, welche mehr Macht ausübt, als der Präsident des Gobierno de Canarias, Paulino Rivero. - Wir haben den Karren an die Wand gefahren, nun wollen wir noch ein Stück weiter, und fordern als Regierung selbst den Wechsel. - Von mir aus können die den haben, wir haben alles versucht im Jahr 2011, aber uns selbst dabei KO geschlagen. - Jetzt hält man den jährlichen Kongress der Partei auf der Insel ab, mal sehen, welche Weisheiten, Ein- oder Ausgeständnisse uns noch ins Haus stehen, der Subventionier- und Amigoverein zelebriert sich selbst und der Chef merkt nicht einmal, dass es sich um Kopf und Kragen redet. - Oder noch besser, wir merken es nicht!



Freitag 11.01.2013 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Der amerikanische Komplex?
My home is my car

Seit Tagen, seit Wochen oder vielleicht sogar schon seit Jahren ist das Thema, wo parke ich mein Auto in Santa Cruz und Los Llanos, fast ein Leitthema in der Tagespresse. - Ich greife das auch immer wieder auf, meist verwundert, gibt es doch eigentlich andere Komplexe auf dieser Insel, welche vielleicht von größerer Reichweite für die zukünftige Entwicklung sein können, als wo Juan Normalverbraucher sein Auto lässt. - In Santa Cruz sollen nun Parkscheinautomaten die völlige und unkontrollierbare Freiheit der Bürger dieser Insel reglementieren und diese Freiheit scheint sich über den Anspruch auf kostenfreien Parkplatz zu definieren. - Wir sind in manchen Dingen etwas zurück, denn selbst meine Erinnerungen an Deutschland, die nun wirklich weit zurück liegen haben wohl gespeichert, dass man bereits vor über dreißig Jahren in Deutschland für einen Parkplatz an der Sonne, oder eben nahe der Geschäfte, hat bezahlen müssen. - Vielleicht habe ich deswegen kein Problem damit, ich bin damit aufgewachsen und in Los Llanos parke ich eigentlich immer im Parkhaus und zahle dann, je nach Dauer, 50 Cent oder mal 1,50 Euro, und lasse mich erst gar nicht darauf ein, mit meinem 5,15 Meter langen Pickup einen Parkplatz zu suchen. - Ich habe also kapituliert, viele Andere wollen das nicht machen, und so ist die Zahl derer, die bereit sind in Santa Cruz für eine Stunde parken 50 Cent zu bezahlen, auch nicht besonders hoch. - Seit Dienstag nun sind die Parkuhren in der Hauptstadt aktiv, die blau umrahmten Parkplätze sind von jetzt ab gebührenpflichtig, aber 40% der dort parkenden Straßenverkehrsteilnehmer ignorieren einfach die "Blaue Zone" und haben kein Ticket gelöst. - Da fällt einem zunächst ein, das ist doch ein Erfolg, 60% haben mitgemacht, also sollten wir doch fröhlich sein. - Das Problem dabei ist aber, wenn es heute 40% sind die nicht mitmachen, dann werden das immer mehr, denn das spricht sich rum und so soll ab kommenden Montag nun auch nicht nur kontrolliert, sondern dann auch Strafen verteilt werden. - In Foren gibt es bereits Aufrufe zum Boykott, manche ereifern sich derart, dass man meinen könnte, es ginge um die Beschneidung der Grundrechte und wir ständen kurz vor dem Ausnahmezustand. - Da sind wir mal richtig gespannt, wie das rüberkommt, Strafen sind hier nicht besonders populär und viele glauben eben, dass man mit dem Bezahlen der Kraftverkehrssteuer natürlich auch das Recht erworben hat, seine Schüssel überall hin zu stellen. - Disziplinlosigkeit könnte man das nennen und einerseits ist das wohl auch so, aber noch mehr scheint hier der ungebrochene Glaube an die Wahrhaftigkeit des Verbrennungsmotors zu gelten, und zwar in dem Ausmaß, dass mich das an die Vereinigten Staaten von Amerika erinnert. - Was anders ist dabei, wir haben die Städte und Straßen nicht entsprechend angelegt, die Erwartung ist amerikanisch, aber der Straßenbau europäisch, Gott oder wem auch immer sei es gedankt, und müssen nun langsam begreifen, dass unsere Freiheit sich wohl nicht andauernd über dicke Autos definieren kann, sondern die Kiste zum Teil sogar zum Hindernis wird, wenn man die Karre einfach nicht genau vor dem Laden abgestellt bekommt, wo man einkaufen wollte. Es wird sich also wohl nur über eine gesellschaftliche Wandlung wirklich beheben lassen, wobei die Krise auch schon geholfen hat, die bereits begonnene Tendenz zum Drittwagen ist wieder gebrochen, die Zulassungen von Kraftfahrtzeugen ist in den vergangenen Jahren stetig gesunken, wobei die Zahl derer, die ohne ITV (TÜV) und Versicherung unterwegs sind, wieder deutlich gestiegen ist. - Die Geschichte mit der Disziplinlosigkeit, die ist übrigens wohl nicht genetisch, denn die geht ohne weiteres auch in Immigranten über. - Einmal in der Woche etwa fahre ich nach Triana, in die Bäckerei Vitoria. - Dort backt man nach deutschem Brauch, auch wenn die Chefin Baskin ist, aber das Brot ist sehr gut und das haben auch schon viele andere Immigranten teutonischen Ursprungs mitbekommen. - Es gibt immer Parkplätze in der Umgebung, immer, auch wenn man vielleicht fünfzig bis einhundert Meter zum Vollkorngenuss laufen muss, aber dort parken die Leute in schier unvorstellbar dritter Reihe, obwohl es bloß eine gibt. - Und das sind fast immer Deutsche, keine undisziplinierten Palmeros, sondern Deutsche, die einfach überfordert sind Autos einzuparken, die über vier Meter lang sind, oder die sich über Undiszipliniertheit beim Parken als bereits integriert offenbaren wollen. - Oft haben wir den Satz bereits gehört, die Kanaren sind die Schnittstelle zwischen Amerika und Europa. - Gute Sache, gefällt mir sehr, aber warum sich das über die Vorstellung dokumentieren muss, dass unser Auto Hoheitsgebiet unseres Charakters ist, und somit alle Grundrechte besitzt, das will sich mir einfach nicht erschließen.



Donnerstag 10.01.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Höchsttemperatur heute 24,5 Grad - niedrigste Temperatur 12,1 Grad

Wer zuerst kommt, nutzt die Quelle
Die "Fuente Santa" mit Besucherzentrum

Warum heißt Fuencaliente denn eigentlich so? - Wer ein klein bisschen Spanisch kann der weiß, das Wort kommt von Fuente caliente und das bedeutet heiße Quelle. - Und in der Tat, im jüngeren Süden der Insel ist man noch viel näher an dem vulkanischen Hotspot, der unter den westlichen Kanareninseln noch aktiv ist, und wir haben dort in der Tat eine heiße Quelle, welche ein kuratives Mineralwasser von um die 50 Grad Wärme hervorbringt. - Es kamen Reisende aus ganz Europa im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert auf die Insel gereist, um sich vom Zipperlein oder allerlei anderen Krankheiten in der "Fuente Santa" kurieren zu lassen, die wohl als Allheilmittel gegen so ziemlich alles galt, nur mit Schwiegermüttern und der Inquisition hatte man wohl keinen Erfolg, was vielleicht daran hängt, dass das schon mal das Gleiche sein kann. - Mal ohne Scherz, Magenleiden, Lepra und die Syphilis waren die damlas am häufgsten in der Quelle geheilten Krankheiten. - Heute Vergleicht man den Wert der damaligen Ressource mit Vichy oder Bad Nauheim, wir sind also Bad La Palma und keiner macht was draus. Allerdings verschüttete die Lava des San Antonio im Jahr 1677 diese Quelle und erst das lange Studium und die lange Arbeit mit dem Geologen und Hydrologen Carlos Soler brachten im Jahr 2004 diese Quelle wieder zum Vorschein. - So lange nutzte die Insel also diese hervorragende, auch touristische Infrastruktur nicht, und man müsste doch meinen, nach Carlos Soler müsste man Straßen, Plätze oder gar ganze Berge benennen, denn eine Thermalquelle auf La Palma, die einzige auf den Kanaren, das ist doch ganz sicher verdientes Geld und ein trefflicher Lockruf für ganz viele Gäste. - Da hat man eben nicht mit unseren Fähigkeiten gerechnet, uns das Paradies ordentlich zu versalzen, seit dem es Pläne, Projekte und sowieso mehr als eine Interessenlage gibt, haben wir so ziemlich jede Ressource noch irgendwie klein gekriegt. - Nur mangelndes Interesse vieler internationaler Investoren hat es ja verhindert, dass man die Küsten hier zugebaut hätte und man mit vier Golfplätzen "erlauchtes" Publikum auf die Insel ziehen wollte. - So ganz hat man das alles noch nicht vergessen, aber langsam prügelt eben die Realität die Tagträume wieder aus den Bregen unserer Planer und manchmal, wenn man ganz still ist, dann meint man sogar einen kleinen Hauch an Vernunftsgras wachsen zu hören. - Man braucht sehr gute Ohren dazu, aber die habe ich. - Acht Jahr nach der Wiederentdeckung der Heiligen Quelle nun haben wir aber noch keine Badeanstalt dort, welche bereits Publikum aus der ganzen Welt, oder bleiben wir vorerst bescheiden bei Europa zu uns lockt, wir haben dort nur ein paar Bagger stehen, welche nun für die Gemeinde Fuencaliente, für etwa eine halbe Million Euro, ein Besucherzentrum hinstellen. - Das ist nicht deren Geld, aber die werden das so machen wie auch am Besucherzentrum des Vulkans San Antonio, dort kassiert man fünf Euro, das Ding wurde von der Inselregierung und dem Gobierno de Canarias erstellt, und die Einnahmen retten jeden Monat die Gemeinde gerade noch mal vom Konkurs. - Und überhaupt, wer hat eigentlich der Gemeinde Fuencaliente erlaubt, dort eine höchst wertvolle Ressource für die ganze Insel zum Kiosk down zu graden? - Niemand hat das erlaubt, außer der Küstenbehörde, aber die Inselregierung schaut einfach zu, weil man selbst in den acht Jahren niemals etwas auf die Beine gestellt hat, sondern immer nur Projekte und Ideen hin und hergeschoben hat. - Dieses Besucherzentrum, von dem die Gemeinde meint, es könne bereits im kommenden Sommer fertig sein, kann für die Ressource "Heilige Quelle" eine schwere Hypothek bedeute, denn auf der einen Seite hat man ja nun bereits baulich etwas dort verändert, und auf der anderen Seite schreckt man private Investoren, welche für den Bau und Betrieb eines Thermalbades bei unseren Kassen unerlässlich wären, die schreckt man mit der dann bereits öffentlichen Nutzung ab. - Carlos Soler kritisiert den Bau des Besucherzentrums so auch heftig und meint auch noch dazu, das Gelände dort, wo die Bauarbeiten stattfinden, das würde sich auch in kürzester Zeit senken, also seien das dortige verbaute Geld eh nicht gut investiert, würde aber eben langfristig der Nutzung der Heiligen Quelle schaden. - Warum hört man eigentlich nicht auf den Mann, der es wirklich wissen sollte? - Da hat sich die Inselregierung deutlich den Schneid abkaufen lassen, wer zu spät kommt, den bestraft die Quelle und Fuencaliente ist erneut dabei, sich eine inselweite Ressource unter die eigenen Nägel zu reißen. - Wir in El Paso sind echt komisch, warum kassieren wir nicht für den Eintritt in den Nationalpark, der liegt doch auf unserem Gemeindegebiet? - Wir sind wieder mal viel zu gut, oder viel zu blöd.




Carlos Soler hat sogar einen ganzen Wälzer über die Heilige Quelle geschrieben, das ist auch so ein bisschen sein Lebenswerk, und da knabbern nun Kleingeister daran.




Donnerstag 10.01.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 12 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1020 hPa

Ainara und Pablo
Häufigste Vornamen auf La Palma im vergangenen Jahr

Heftige Veränderungen hat es bei den Lieblingsnamen für palmerische Kinder nicht gegeben, aber ein Trend hält an, man vergibt wieder weniger Namen, welche von den Ureinwohnern der Insel stammen und auch weniger exotische, welche von irgendwo her aus der Welt kommen. - Das war mal kräftige Mode mit den Namen der Ureinwohner, und viele Tanausus, Garas, Yaizas und Airams sausten und sausen durch die Klassenzimmer. - Wie Moden entstehen, da bin ich kein Fachmann für, allerdings gab es vor reichlich 10 - 15 Jahren mal so etwas wie eine erneute Identitätssuche der Menschen hier auf den Kanaren. - Auch politisch angehaucht war das, man wollte sich allerdings eher dadurch definieren, in dem man sich von anderen abgrenzt, und suchte so den Schulterschluss zu den so wenig bekannten Ureinwohnern. - Dass die allergrößte Mehrheit der heutigen Bevölkerung eher zu den Nachkommen der Eroberer zählt, und nicht zu den Nachkommen der Eroberten, das spielte und spielt weiter keine Rolle, im Gegenteil, man hört es auch nicht so gerne. - Was die Namensgebung aber angeht, so ist man davon abgekommen, das muss nun keine Sache der Einsicht sein, sondern vielleicht gab es ja einfach eine Inflation dieser Namen und die Eltern waren so dieser Mode überdrüssig. - Keine Guanchen-Namen mehr in der Hitparade der beliebtesten sechs Mädchen- oder Jungennamen, sondern eher harmonisch klingende Namen sind nun der neue, oder auch nicht ganz so neue Trend. - Auf die Herkunft wird weniger geachtet, so stammt der am häufigsten gewählte Name für Mädchen auf La Palma aus dem Baskenland und diese Mädchen hören, oder auch nicht, auf den Namen Ainara. Weiter geht es mit Adriana, Lucía, Valeria, Carla und Gabriela. Also bis auf die Siegerin Ainara durchaus konservativ, wobei die Statistik auch eingestehen muss, dass die Namensvielfalt derart groß ist auf der Insel, dass der Siegername nur mit knapp drei Prozent ermittelt wurde. - Bei den Jungs sieht das ähnlich aus, auch wenn hier der Sieger Pablo deutlich über drei Prozent erhielt, aber immer noch keine vier. - Pablo, der Klassiker schlechthin, der Paul also, der Pawel, der Paolo, konservativer kann man eigentlich sein Kind gar nicht mehr nennen, besonders hier in Spanien heißen die männlichen Kinder seit Jahrhunderten Pablo und ein bisschen verwundert mich das schon, denn bei den Mädchen sind die Klassiker María oder Ana einigermaßen in den Hintergrund getreten. - Und bei den Jungs geht es klassisch-konservativ weiter: Alejandro, Mateo, Hugo, Adrián und Mario. - Was soll uns das nun sagen? - Ich bin kein Namensforscher, aber die Rückkehr zur traditionellen und konservativen Namensgebung bei den Kindern, und besonders bei den Jungs, könnte man wohl darauf zurückführen, dass man von Experimenten im Moment nicht sonderlich begeistert ist, und man eben eher andere Werte sucht und vermitteln will als expressionistische Exotik. - Sind ja nur Vermutungen, aber ein ganz klein bisschen kann auch die Krise daran Schuld haben, dass die Kinder nun nicht mehr Kevin und Shakira genannt werden. - So schade ist das gar nicht.



Mittwoch 09.01.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 23,2 Grad - niedrigste Temperatur 10,2 Grad

Martial Mia
Pubertät oder schlechter Charakter

Unsere Mia ist ja die einzige Katze aus Los Llanos, die anderen drei sind echte "Pasenses", also kann es vielleicht auch daran liegen, dass unsere jüngste Katzeneroberung sich völlig anders benimmt, als die andere Drei. - So platt sieht bei uns der Lokalpatriotismus aus und man sollte lieber erst gar nicht fragen, wie die Katzen aus Los Llanos über die aus El Paso denken. - Katzenjammer ergibt das sicherlich, aber Mia macht wirklich kräftig Krawall, ihre Begrüßung der anderen Katzen besteht meist aus der erhobenen Pfote, weniger aus dem bekannten "kurz mal die Nase anriechen" und dann weiterziehen, sondern aus einem knackigen Schlag aus dem Ellenbogen heraus. - Dann tut sie zwar nichts weiter, unsere bereits Jahre bei uns verfestigte Katzenbrut kennt solche Zickereien nicht und kapiert auch gar nicht richtig, um was es da eigentlich gehen soll. - Selbst Paul bleibt zurückhaltend, auch wenn der eigentlich nicht mit erhobener Pfote begrüßt wird, aber sie ist im Spiel zuletzt einfach zu robust geworden, als dass man in Frieden und Eintracht ein paar Runden kabbeln könnte. - Beim Fressen ist das dann ganz wild, die hört das Öffnen einer Packung mit den parfümierten Tierkadavern, (immer kognitiv besonders interessant, wenn Tierschützer bei der Fütterung von Tieren Tiere verfüttern, nein nicht reell, sondern eher abstrakt, also durch den Wolf gedreht) bereits aus Meilenentfernung und jagt dann wie eine Wilde über Flur, Stock und Terrasse, um bloß immer die Erste am Napf zu sein. - Das gelingt ihr eigentlich immer, und sie ist dann körperlich dermaßen präsent und schiebt die Anderen einfach zur Seite, die das sogar mit sich machen lassen. Meist aus Verwunderung, die wissen gar nicht wie ihnen geschieht, dass da plötzlich zwischen dem leckeren Happen und der eigenen Schnauze schmatzendes schwarzes Fell aufgetaucht ist. -Lediglich Mops neigt ab und zu dazu sich wehren zu wollen, nein, nicht durch Schläge oder Bisse, sondern er setzt dann auch seinen Körper ein um die Schnauze so weit über die Schale zu schieben, dass irgendetwas von dem Zeug bei ihm kleben bleibt. - Es ist ein Drama, wenn die vierte Katze, und das ist inzwischen der Paul, dann auch sein Schälchen voll hat, eine ganze Tüte Felix "Fantastic" (ist der Renner zur Zeit) dann hat Mia ihren Brei bereits verschlungen und späht nun darauf´, ihren katzenhaften Körper zwischen Leckerli und einem anderem Katzenmaul zu manövrieren. - Man schreibt ja auch oft bei Menschen, er sei sehr human veranlagt, also können doch auch Katzen sich katzenhaft bewegen und ich erkläre Ihnen das auch gerne im Umkehrschluss, denn unser Mops ist zwar eine Katze, macht aber bei vielen Bewegungen eher seinen Namensbrüdern Ehre. - Paul bekommt sein Essen aber weit ab vom Büffet-Getümmel auf den billigen Plätzen, der bekommt eh nichts runter, wenn er neben den schlingenden Plebejern seinen Kopf in den Napf tauchen soll. - Paul bekommt sein Essen (Paul bekommt kein Fressen) auf der Anrichte in der Küche und dann wird die Tür zugemacht, dass er auch in aller Ruhe seinen Napf so weit leeren kann, wie er das will. - Nie isst er den wirklich auf, es bleibt immer ein Rest, der wird dann nach draußen gestellt zwischen die anderen immer noch zankenden Katzen, und manchmal glaube ich ein verklärtes Lächeln in seinem Gesicht zu sehen, wenn die Anderen sich um seine Brosamen kloppen. - Meist gewinnt ja eh die Mia, die in der Pubertät, oder die gerade ihre neuen Zähne bekommt, oder eben einfach die aus Los Llanos.




Nein, Mia hat keinen Vogel gefangen, das ist ein Spielzeug, aber sie würde schon gerne...




Mittwoch 09.01.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 10 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1020 hPa

Beutleris palmensis officinalis
Spar-Märkte mit gelungener Werbung

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da wagten sich nur ein paar verwegene Ausländer mit dem Jutebeutel, oder mit mitgebrachten Tüten zum Einkaufen. - Mit Beuteln oder Tüten zum Einkaufen gehen, das war uncool, das ging gar nicht. - Wir haben mit den Plastiktüten nur so um uns geworfen, das war sauber, das war einfach und vor allem fanden wir das modern. - Und natürlich umsonst, das hätte man vor zehn Jahre nicht wagen dürfen, für solch eine Plastiktüte zu kassieren, nicht auszudenken. - In der Hochzeit des Kunststoffzeitalters hier auf La Palma ging man in den Laden, kaufte sich eine Knolle Knoblauch, tütete die vorschriftsgemäß in eine Plastiktüte ein, ging dann zur Kassen um dort dann die Plastiktüte, welche den Knoblauch umschließt, dann noch in eine weitere Tüte zu stecken, die dann einen bequemen Griff hat. - Wir verlassen langsam diesen Weg, über die Jahre hin hat man uns auch eingebläut, dass Plastiktüten alles anderes als sauber sind und wir ohne nachzudenken dabei auch eine ziemlichen Umwelthypothek eingegangen sind. - Irgendwann fingen manche Supermärkte an mit kleinen Hinweisschreiben die Käufer zu animieren, doch Plastiktüten wiederzuverwenden und zwei Ketten beschlossen sogar, ich glaube es war zu Beginn des vergangenen Jahres, ein paar Cent für die Plastiktüten zu berappen. - Das kam zunächst gar nicht gut, aber ein paar Einzelhandelsverbände griffen das auf und verteilten zu diversen Anlässen Jutebeutel. - Gierig haben wir nach diesen Beuteln gegriffen, aber die verschwanden alle in den Haushalten, dienten dazu Wäsche aufzubewahren oder wurden sonst wie zweckentfremdet, eine durchschlagenden Erfolg brachte das noch nicht. - Dann kam die nächste Generation an Beuteln, oder man muss fast sagen Taschen, welche der Hiperdino aufbrachte, in hässlichem Giftgrün und aus irgendeiner Billigfaser gezupft, die zwar leicht war, aber auch leicht zu zerstören. - Diese Beutel musste man kaufen, oder eben für Plastiktüten bezahlen, die giftgrünen Taschen setzten sich aber auch nicht durch, weil eben nicht belastbar genug. - Dann kam der San Martín und brachte plastifizierte dunkelgrüne Taschen oder Beutel in den Umlauf und verschenkte diese großzügig an alle Kunden, die über 20 Euro oder so herum eingekauft hatten. - Die ganze Insel erstrahlte nun in diesem Dunkelgrün, denn das waren und sind extrem haltbare Beutel, die natürlich auch bei uns wieder komplett zweckentfremdet werden. Darin kann man Obst zum Markt tragen, Hundefutter aufbewahren, Unkraut transportieren und Dinge staubdicht verpacken. - Inzwischen gibt es diese Beutel nicht mehr umsonst, und der Rücklauf dieser Taschen wird leider auch immer geringer. - Es kommen zwar insgesamt jetzt mehr Menschen mit Tasche, Tüten oder Beutel bereits zum Einkaufen, aber insgesamt ist die Wiederverwertungsrate der Einkaufstaschen immer noch viel zu gering. - Der Spar auf La Palma, welcher sehr gut aufgestellt ist hier, mit ein paar großen Läden, aber eben auch vielen kleinen Geschäften im platten Land, hat sich bisher herausgehalten aus der Tütenschlacht, dort erhielt man weiterhin so viele Plastiktüten wie man wollte beim Einkauf, ohne Diskussion. - Das änderte sich nun im neuen Jahr heftig und Spar setzt sich mit seiner genialen Idee plötzlich an die Front der Befürworter der Wiederverwendung von Einkaufstüten. - Das macht der auf der einen Seite, dass er nun für die Plastiktüten auch kleine Centbeträge verlangt, auf der anderen Seite aber gibt der Spar einen Rabatt von 20 Cent auf den Einkauf, wenn man die Verpackung, also die Beutel oder Taschen selbst mitbringt. - Es kostet also nicht nur kein Geld, sondern es gibt vom Spar obendrein noch Geld dafür, dass wir nun auch alle Beuteltiere werden, also allzeit bereits eine Einkaufstasche mit uns herumtragen. - Chapeau für die Idee, so kann man uns kriegen, uns Pesetas- und Centfuchser und ich bin mal gespannt, wie andere Ketten auf diese pfiffige Werbe- und Umweltkampagne reagieren.




Der neue "In-Beutel"




Und auch für den heutigen Tag noch ein Hinweis des Kulrutbeauftragten. - Der macht das immer so kurzfristig, weil er Angst hat, wie könnten das alle vergessen, wenn man das ein paar Tage vorher veröffentlicht...

Wie gewohnt rechtzeitig, zumindest für Kurzentschlossene, meldet sich der Kulturbeauftragte mit einem kleinen Veranstaltungshinweis.

Am heutigen Mittwoch findet im Stadttheater "Circo de Marte" in Santa Cruz das fünfte Konzert des Kammermusikzyklus "Jerónimo Saavedra Acevedo" statt. Allein das aufs Feinste renovierte Theater ist einen Besuch wert - man mag kaum glauben, dass es hier so ein Kleinod gibt - aber mit dem richtigen Musikprogramm wird dann sogar ein unvergesslicher Abend daraus.

Auch im zweiten Zyklus wird ein endemisches Konzert veranstaltet. Vor einem Jahr gab sich die Pianistin Isora Castilla die Ehre, die es aus dem Aridanetal bis zu einer Lehrtätigkeit an der Züricher Musikhochschule der Künste gebracht hat. In diesem Jahr freuen wir uns auf das "Trio Tres".

César Cabrera, Amanda Arteaga und Fernando Felipe Martel sind Inselkinder, zwei Palmeros und eine Tinerfeña, die deutlich über den Teller- und Inselrand rausgeschaut haben und trotzdem in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Das ist ja nicht unbedingt selbstverständlich.

Gespielt werden Trios von Johannes Brahms und Astor Piazolla. Beginn ist um 20.30 Uhr, Karten gibt es für € 10 an der Abendkasse.

Im Hauptberuf bin ich, wie der Blogbetreiber, selbständig im Individualtourismus. Ich empfehle meinen Gästen stets persönlich, zu den Konzerten zu gehen, über die ich hier berichte. Die Rückmeldungen sind fast immer voller Begeisterung. Deshalb geht nun mein Rat und meine Bitte an die hier lesenden Quartiergeber: Machen sie ihre Gäste auf die Veranstaltungen aufmerksam, sie werden es nicht bereuen! Nichts verbindet besser mit einem Urlaubsort als ganz besondere Erlebnisse!






Dienstag 08.01.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 21,2 Grad - niedrigste Temperatur 11,2 Grad

Feuerschreck in Garafía
Allerdings meldet man den Brand bereits als kontrolliert

Feuer zu dieser Jahreszeit, ein höchst seltener Begleiter unserer Wälder, und so war man schon überrascht heute morgen, als man gegen 09:30 in der Gegen von Briestas in der Gemeinde Garafía einen Waldbrand meldete. - Lokale Kräfte waren schnell zu Stelle und auch die Bell 412 des Gobierno de Canarias begann umgehend beim Löschen des Feuers zu helfen. - Ein zweiter Hubschrauber wurde angefordert, ob der noch zum Einsatz kam, das weiß ich nicht, denn gegen frühen Nachmittag meldete man das Feuer bereits als kontrolliert. - Es ist einfach unwahrscheinlich, dass bei solchen Bedingungen wie sie jetzt vorherrschen ein Waldbrand so außer Kontrolle geraten kann, dass das Eingreifen der Brandbekämpfer nur noch geringe Wirkung zeigt. - Kein Wind, Temperaturen unter 20 Grad und am Waldboden selbst noch feuchte Piniennadeln, da hat man gute Chancen schnell erfolgreich arbeiten zu können. - Einziger Faktor welcher für das Feuer sprach ist die momentan sehr geringe Luftfeuchtigkeit, da wir eine südliche Strömung haben, aber dieser Faktor alleine reicht eben nicht aus, um aus einem kleinen Brandherd ein katastrophales Ereignis werden zu lassen. - Auch wenn es inzwischen wohl alle bereits kennen, wirkliche Gefahr in unseren Wäldern herrscht eigentlich nur, wenn dass Wetterambiente eine 30 - 30 - 30 Situation aufruft. - Das bedeutet, über 30 Grad Temperatur, unter 30% Luftfeuchte, über 30 Kilometer Windgeschwindigkeit und. - Das ist eine internationale Formel, welche leider fast immer stimmt, und hier können wir im Sommer eben leider bei bestimmten Wetterlagen, auch mal 40 - 0 - 80 erreichen, und in dem Fall wäre auch aus dem heutigen Brandherd wohl ein fatales Feuer geworden. - Das Wetter und auch die Orographie, dort wo es brennt, also ob man auch vom Boden an das Feuer heran kann oder nicht, das ist viel entscheidender für die Ausbreitung eines solchen Feuers, als viele Feuerwehrleute oder hochmoderne Technik. - Das hilft dann im weiteren Verlauf des Feuers, ob aber ein kleiner Brandherd auch nur ein kleines Feuer ergibt, oder eine katastrophales Ereignis, das bestimmen Wetter und Orographie. - Allerdings lieferten die noch feuchten Kiefernnadeln extreme Rauchentwicklung, so dass das Feuer viel mehr "hermachte" als wirklich dahinter stand. - Man meldet zwischen fünf und zehn Hektar betroffene Fläche, im Barranco de Briestas, Kiefernwald und ein paar Weinfelder. - Richtig ist es aber auf jeden Fall, alle Feuer schnell zu melden und ernst zu nehmen, und wenn es auch einfach nur der Faktor ist, immer wieder die Abläufe erneut durchzunehmen, man kann in jedem Einsatz nur lernen und die Feuerwehren dabei immer besser werden. - Ausgebrochen war das Feuer übrigens dadurch, dass ein Nachbar Unkraut und Baumschnitt verbrannt hatte und ihm dabei die Kontrolle über das Feuer entglitten ist. - In der Tat ist das Abbrennen von Unkraut oft die Ursache von Waldbränden, wohl häufiger sogar als vorsätzliche Brandstiftung und nun bin ich auch mal gespannt, ob denn nun der unglückliche Landwirt oder Gärtner zur Verantwortung gezogen wird, denn eigentlich könnte man so etwas als fahrlässige Brandstiftung betiteln.




"Unser" Hubschrauber im Einsatz




Dienstag 08.01.2013 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 11 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1022 hPa

Compramos Oro
Goldene Zeiten für goldene Läden

Wir sprachen neulich schon mal davon, es gibt Krisenanzeiger, die man so nicht an allererster Stelle erkennen möchte. - Weniger Müll war das letzte Thema in diesem Sinn, und heute präsentiert uns die Zeitung "El Día" Zahlen über einen Geschäftsmodell, welches es in dieser Form bei uns erst wirklich seit der Krise gibt. - Gut, Juweliere kauften immer schon Gold an, aber seitdem der Goldpreis, eben durch die Krise, so enorm gestiegen ist und gleichzeitig die Leute weniger Geld in der Tasche haben, konnte man beobachten, wie hier auf der Insel in nur etwas mehr als zwei Jahren 16 Goldankaufgeschäfte eröffnet haben, die ausschließlich dieses Edelmetall kaufen. - Meist sind es kleine, schmucklose Geschäfte und hinter einem Schutzglas sitzen meist erstaunlich junge Frauen, denen man wohl die Tricks und die Kenntnis angeeignet hat, die man im Umgang mit Gold kennen muss. - Draußen steht dann in großen Lettern "Compramos Oro" dran und sicher verraten anderen Schriftzüge auch noch, dass man die besten Preise bezahlen würde, und man sich auch ein unverbindliches Angebot machen lassen könne. - Bis zu 20 Euro für ein Gramm, und zunächst trennt man sich dann in Nöten von ein paar alten Schmuckstücken, die man eh nicht mehr getragen hätte, oder noch von der Uroma stammen, aber inzwischen werden auch neuere Preziosen an die Schalter getragen, sei es plötzliche Arbeitslosigkeit, oder eben die lange Krise, für so manche Familie ist der Gang in eines dieses Etablissements die letzte Chance an frisches Geld zu kommen. - Man verrät uns nicht, wie hoch der Umsatz ist mit den Läden hier auf der Insel, wohl so hoch, dass es peinlich wäre, und in der Branche will man sich natürlich auch nicht gerne ins Hinterzimmer gucken lassen. - Den Vorwurf, man würde so auch die Schmuckdiebstähle lohnender machen, weil Diebe die Hehlerware so einfacher absetzen können, den verneint man, schließlich müsse man jeden Ankauf von Schmuck dokumentieren, der Ausweis des Verkäufers werde kopiert und die Daten dann zusammen mit einem Foto des angekauften Stücks an die Polizei weitergegeben. - Gehen wir einfach mal davon aus, dass das immer so gemacht wird, dann liegt es wohl sicher einfach daran, dass die Leute immer so geduckt in diese Läden gehen, als wollen sie nicht erkannt werden, weil es ihnen peinlich ist. - Manchmal sieht man auch vor den Läden Menschen in Autos sitzen und diskutieren, da geht es wohl darum, ob man sich nun entschließen will, das Schmuckstück zu verkaufen und ob denn nicht endlich dieser dürre, haarlose Ausländer weitergehen will, damit man unbeobachtet in den Laden gehen könne. - Sinkt der Goldpreis wieder, oder geht es uns wieder so gut, dass wir unseren Schmuck nicht mehr verkaufen müssen, dann verschwinden diese Läden sicherlich auch wieder. - Krisenindikatoren im allerdfeinsten Stoff, goldene Regeln für schlechte Zeiten.



Montag 07.01.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 20,8 Grad - niedrigste Temperatur 10,6 Grad

Winterschlussverkauf beginnt an einem Feiertag
Rebajas de invierno

Interessant finde ich immer wieder, dass man in der Presse bereits weiß, wie viel jeder Kanare im Winterschlussverkauf ausgeben wird, nämlich 72,- Euro, noch bevor dieser überhaupt angefangen hat. - Noch interessanter finde ich, dass man den Winterschlussverkauf an einem Feiertag beginnt, also heute, wo doch vielleicht in den Zentren der großen Städte sich die Öffnung lohnt, aber doch nicht hier auf den Land. - Gut, Feiertag war eigentlich gestern, aber es geht uns doch so gut, dass wir uns eine solchen zusätzlichen Tag sicher leisten können… (Sagen Sie bitte nichts der Merkel, die legt sonst gleich wieder los, von wegen faule Südeuropäer) - Macht nichts, gleich nach dem Dreierblock der Fiestas legt der Einzelhandel immer hoffnungsvoll los, dass irgendjemand doch noch Geld in der Börse hätte, damit man denen die Lager leer räumt. - Mit mir dürfen die nicht rechnen, machen die auch nicht, aber dennoch, im Familienverbund schaffen es dann doch wieder konsumorientierte Mitglieder dieser Gemeinschaft, dass wir auch mindestens den kanarischen Durchschnitt erreichen. - Aus der Hauptstadt und auch aus Los Llanos hört man so auch bereits die ersten Klagen, von Kunden, dass bestimmte Läden nicht offen seien, und von Händlern, dass viele Kunden trotz der Öffnung nicht gekommen wären. - Recht machen kann man es keinem, und bis meine Einkaufsspezialisten das Schlachtfeld "rebajas" betreten dauert es auch noch ein bisschen, die müssen erst noch ihren Keim loswerden. - In El Paso waren überwiegend die Lebensmittelläden offen, auch ein paar andere, aber die Mehrheit hatte dort auch beschlossen, wir lassen das heute noch sein, und greifen dann morgen wieder an, wenn auch wieder mehr Leute unterwegs sind. - Januar ist eh immer ein schwerer Monat, hier spricht man von der "cuesta de enero" und das bedeutet der "steile Weg im Januar", und meint damit, dass viele Fixkosten im Januar zu begleichen sind wie Versicherungen, Gemeindesteuern und so weiter, und dass man in diesem Monat eh kein Geld mehr zur Verfügung hat. - Ehrlich gesagt besteht für die meisten aber inzwischen das ganze Jahr aus "cuestas", und die Frage, warum am Ende des Geldes immer noch so viel Monat übrig ist, die stellt sich jeden Monat erneut. - Nun sind wir erst mal gespannt, wie denn der Einzelhandel das Weihnachtsgeschäft beurteilt, wobei man da ja vorsichtig sein muss mit dem was die Tandler so sagen, denn die meisten sind ebenso auskunftsfreudig und mit absolutem Wahrheitsgehalt versehen, wie niederbayrischen Viehhändler. - Irgendwie würde sich das im Moment sowieso niemand trauen, zu sagen er hätte ein besseres Weihnachtsgeschäft gehabt als noch letztes Jahr, wer jetzt so etwas rauslässt, der macht sich verdächtig und unbeliebt. - Da schlägt auch wieder die schon deutliche soziale Kontrolle hier zu, wenn alles um einen herum jammert, dann darf man sich kein neues Auto kaufen, das geht einfach nicht. - Aber doch wenigstens eine neue Hose und ein paar Schuhe, darauf hoffen die Händler in den kommenden Wochen, und wartet nur, sobald die wieder fit sind, dann sende ich meine schlagkräftige Konsumtruppe aus und formuliere dann den Spruch ein bisschen um, warum ist am Ende des Geldes immer noch so viel Schlussverkauf übrig?



Montag 07.01.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 10 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 23 % - Luftdruck 1022 hPa

Wo ist der Alltagsmodus
Ab morgen müssen wir wieder funktionieren

Die meisten bekommen heute noch einen Tag zum Ausruhen geschenkt, wobei wir doch eigentlich meinen sollten, in den vergangenen Wochen hätte es genügend Möglichkeiten gegeben sich zu erholen. - Aber diese drei Feste hintereinander sind Stress, nicht nur für die Angestellten im Einzelhandel und der Gastronomie, Weihnachten, Sylvester und dann Reyes belastet die meisten Menschen hier mit ihren eigenen, meist viel zu hoch gesteckten Erwartungen. - Große Feiern, große Menüs, und immer viele Menschen um sich herum, irgendwann wird selbst triefende Seligkeit anstrengend, und kaum einer kann sich dem entziehen. - Wir haben das inzwischen immer besser drauf, es hilft auch, dass wir trotz der Feiertage ja arbeiten müssen, und unsere Kinder sind ja auch nicht mehr in dem Alter, dass die Kunststücke und Magie von einem abverlangen. - Die Lebensmittelgeschäfte sind größtenteils heute schon wieder offen, und morgen ist dann wieder Alltag, mit Schule, Amtsschimmel und frühem Aufstehen. - Morgen ist auch Alltag für die 16 Parkscheinautomaten in unserer Hauptstadt, die stehen zwar schon ein paar Tage, sollen aber ab morgen in Betrieb genommen werden. - 50 Cent kostet die Stunde dann dort, man holt sich seinen Parkschein, legt den ins Auto und darf dann dort auf den blau markierten Parkplätzen stehen. - Wenn man seinen Einkauf oder seine Erledigung dann abgeschlossen hat, dann steigt man wieder ins Auto und hofft so, dass auf den knapp über 200 Parkplätzen der "Blauen Zone" eine schnelle Rotation von Autos stattfindet. - Man möchte verhindern, dass gerade in den Einkaufszonen der Hauptstadt die Pendler und Anwohner parken, und somit für Kunden der Läden oder Behörden keine Parkplätze zur Verfügung stehen, oder die lange Fußmärsche in Kauf nehmen müssen. - Theoretisch sind solche Kurzparkzonen ja durchaus interessant, das funktioniert aber nur, wenn die auch überwacht, und eben im Zweifel auch mit Strafen belegt werden, wenn sich die Verkehrsteilnehmer nicht daran halten. - Da gibt es dann auch Zweifel, denn eine private Firma ist mit der Aufstellung und auch Überwachung der "Blauen Zone" beauftragt worden, aber es liegt eine Entscheidung vom Verfassungsgericht vor, dass private Betreiber solcher Anlagen gar keine rechtliche Handhabe besitzen, solche Strafen auszusprechen oder zu kassieren. - Das dürfte wiederum nur die Stadtpolizei machen, und die haben vorab schon gesagt, sie hätten dafür keine Zeit. - Unsere Hauptstadt und seine Mühen um die Parkplätze, und jede Woche wird ein neuer Vorschlag diskutiert, oder auch verworfen, wie man es denn schaffen könnte, dass jeder Verbraucher mit seinem Auto direkt in den Laden fahren kann, wo er dann ein paar Schuhe kauft. - Dabei haben wir mitten in der Stadt ein Parkhaus, fast niemals voll, aber es wird einfach nicht genutzt. - Es gibt Probleme, die gibt es nicht nur hier, aber unsere Form von Problembewältigung, die gibt es nur hier. - Allen Besuchern der Hauptstadt sei gesagt, parken Sie, von Süden kommend doch bereits an der "Playa de Bajamar" und machen dann einen wunderschönen Spaziergang am Hafen vorbei in die Stadt, dann gibt es überhaupt kein Problem.



Sonntag 06.01.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1023 hPa
Höchsttemperatur heute 22,7 Grad - niedrigste Temperatur 11,8 Grad

Weg ist sie
Der Koffer ging nicht zu

Gut dabei ist, dass das nicht nur bei uns so ist, sonst hätten wir uns schon über uns gewundert, aber über Eltern sollte man sich generell nicht wundern. - Mehrfach haben wir den Koffer gewechselt, zigfach gewogen, immer wieder etwas herausgenommen, umgepackt und irgendwann war das Kunststück geglückt, wir konnten zum Flughafen fahren. - Warum man seiner Tochter in den ohnehin bereits vollen Koffer noch ein paar Orangen aus dem Garten reinschmuggeln muss, oder warum die Kamillentee aus La Palma nach Gran Canaria mitbekommt und Dosen mit Thunfisch, das kann ich auch nicht erklären. - Schreiben Sie uns bitte nicht ab, wir sind nicht verrückt, andere Eltern machen noch ganz andere Unternehmungen, wenn die Küken aus dem Haus gehen. - Da wird vorgekocht, Kühltaschen voll mit Tupperdosen werden da eingecheckt, Kartoffeln mitgegeben, Mojo sowieso, weil den kann man ja nur hier auf der Insel machen, da waren wir doch mit unseren Gaben noch relativ normal, nur eben, dass der Koffer nicht mehr zuging. - Irgendwann haben wir es ja dann doch noch hinbekommen und ich denke mir immer wieder, wie bekommt die denn die ganzen Sachen wieder zurück nach La Palma nach dem ersten Jahr und sehe mich mit dem Pickup schon auf der Fähre… Beim einchecken ging aber alles klar, der Koffer wog nur ein bisschen über die 20 Kilo, und ich stand mit dem Handgepäck abseits, gebückt vom Gewicht der Handtasche und des Köfferchens für den Laptop, denn dieses Köfferchen alleine musste kräftig gebaut sein. - Aber alles gut gegangen, der Flieger ist bereits wieder in Gran Canaria gelandet, das verfolgen wir, wenn unsere Brut fliegt immer in Echtzeit, und stellen uns erst gar nicht die Frage, ob wir denn etwas unternehmen könnten, wenn da ein Problem auftaucht. Dieses Mal müssen wir auch nicht so lange warten, bis sie uns wieder besuchen kommt, zum Karneval wird sie wieder auf unserer Insel weilen. - Allerdings nur für ein paar Tage und sie hat uns auch gleich gedroht, dass sie im Karneval eigentlich ausschließlich zum Feiern kommt und das Zuhause wohl eher nur als Basislager wahrnimmt. - Mal sehen, wenn sie dann auch gleich wieder am zweiten Tag hier auf der Insel krank wird, dann werden solche Pläne aber wohl sicher auch wieder umgeworfen. - Unsere zweite Tochter, die hält uns eh für verrückt, allerdings versichern wir ihr immer, dass wir genau so reagieren wenn sie verreist ist, es ist fast so, als würde eine der Katzen beim Abendessen fehlen… Das Wetter ist die beiden vergangenen Tage prächtig, wolkenloser Himmel bringt Wärme auf die Insel, aber die Luft ist recht frisch, und nachts gehen die Temperaturen gewaltig herunter. - Für die kommenden Tage erwarten wir nur ganz geringe Änderungen in der Großwetterlage, aber garantiert ist der Sonnenschein die kommenden Tage nicht immer. - Erst gegen Mitte des Monats deutet sich eine Änderung an, so verrät es uns das Global Forecast System, welches es wagt, sogar 16 Tage im Voraus Hinweise auf die kommende Wetterentwicklung zu geben. - Ich weiß, Sie wollen das nicht hören, aber die ersten Landwirte sprechen bereits wieder davon, dass es nun doch mal wieder regnen könnte. - Stimmt, im Dezember ist gar kein Tropfen Regen und die Voraussagen geben bis zum 17. dieses Monats auch nichts her. - Auf dem Gebiet werden wir uns wohl niemals einig werden, auf der einen Seite die Landwirte, und auf der anderen Seite diejenigen, welche im Tourismus arbeiten, wie sagt dazu der passende Spruch auf spanisch: "Nunca llueve a gusto de todos" - Niemals regnet es zum Gefallen aller. -



Sonntag 06.01.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 12 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1024 hPa

Archäologisches Museum kommt langsam in Schwung
Besucherzahl verdoppelt

Man nennt sich selbst ganz modern und kosmopolitisch "MAB" und das ist gut so, denn ausgeschrieben heißt das Museo Arqueológico Benahoarita und ist somit ein bisschen zu lang. - Der Rundbau in Los Llanos ist nicht nur archäologisch interessant, sondern auch architektonisch, der Bau stammt noch aus der Zeit, in der man alles für möglich, und besonders alles für bezahlbar hielt, wir gönnen uns ja sonst nichts, außer Schulden. - Leider liegt der Bau sehr versteckt, hinter einem Wohn- und Geschäftshaus, man muss schon direkt davor stehen um den Rundbau in all seiner Pracht begreifen zu können und die Anwohner der Ecke sind froh, dass das Ding nun endlich fertig ist, denn erst vor einem Jahr etwa hat man auch die Umgebung des Museums gestaltet. - Das Museum selbst ist schon seit ein paar Jahren offen, aber für die Gestaltung des Vorfeldes hatte man kein Geld mehr und es sah immer aus, wie eine verlassene Baustelle. - Nun aber hat man Palmen in der Oleandergasse gepflanzt, was Raum bietet für weitere polemische Gespräche, aber das Museum selbst ist nach der Fertigstellung aus der Diskussion getreten, auch wenn es zunächst so gut wie keine Besucher hatte. - Es war auch einfach lange wieder zu nach der feierlichen Eröffnung vor irgendwelchen Kommunalwahlen, das macht man hier so, jetzt aber ist Schwung in die Angelegenheit gekommen, und die Besucherzahlen steigen deutlich an. - Der Trick ist einfach, will man Besucher haben dann muss man A, etwas zeigen, und B, offen haben. - Wenn beide Voraussetzungen erfüllt sind, dann kann sich Erfolg einstellen und den meldet man nun, man hätte im vergangenen Jahr 2012 die Besucherzahl mit 10.000 gegenüber dem Jahr 2011 mehr als verdoppelt. - Böse Zungen behaupten nun, jetzt zähle man die Besucher wenn sie rein gingen, und auch wenn diese das Gebäude wieder verlassen, aber das ist natürlich nicht so, man hat mit Sonderausstellungen und immer wieder neuen Hinweisen es wohl erreicht, dass das "MAB" endlich von den Besuchern angenommen wird. - Und mehr als die Hälfte der Besucher sind Auslänger, meist Urlauber, welche es irgendwie geschafft haben, dieses Gebäude zu finden, dann das bleibt wohl das größte Problem dieser Einrichtung. - Das eigentliche Museum, welches dem Namen treu sich um die Erstbesiedler der Insel kümmert, um die "Awara",oder "Hawâra" und deren Heimstatt, also die Insel La Palma Benahoare genannt wird befindet sich im Ersten Stock, daneben hat beherbergt das Gebäude auch noch einen Konferenz- und Konzertsaal und es gibt auch noch eine Werkstatt und ein Lager, in welchem die Fundstücke gelagert und aufgearbeitet werden. - Erstaunlich aufgeräumt und verständlich bringt man uns in dem Museum vieles aus den Zeiten der Erstbesiedlung, durch einen, oder auch mehrere Berberstämme aus dem heutigen Libyen und Algerien näher, eingeteilt nach den Zeitzonen, welchen man die Fundstücke zuordnet. - Herausragende Stücke sind ein kleiner Tonzylinder, der "Ídolo Bereber", auf dem sich so etwas wie ein Berberalphabet befinden soll. - Dann gibt es noch einen Lavablock aus Mazo, in dem man Reste einer Begräbnisstelle der Ureinwohner gefunden hat, und erst vor Kurzem hat man Pflanzenfossile aus der Caldera entdeckt, welche auf die Zeit hinweisen, als die Caldera de Taburiente noch eine echte Caldera, also ein Kessel war, noch ohne Ausgang zum Meer und wohl angefüllt mit Wasser. - Die Öffnungszeiten sind: Montag bis Samstag von 08:00 bis 20:00 Uhr und sonntags (nicht heute, heute ist Feiertag) von 08:00 bis 14:00 Uhr. - Wie finden wir das Museum? - Das beantworte ich am besten mit einem Stadtplan von Los Llanos, den ich der offiziellen Webseite der Stadt entnommen und noch einen roten Pfeil eingefügt habe, welcher auf das Museum deutet.





Samstag 05.01.2013 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1024 hPa
Höchsttemperatur heute 23,2 Grad - niedrigste Temperatur 11,1 Grad

Wunschbriefe schon geschrieben?
Die Könige kommen in die Gemeinden

Heute ist der große Tag für die Allerkleinsten, denn die Könige kommen in die Orte und lassen sich von den Kindern dann die Wunschbriefe übergeben. - Danach gehen die Könige dann einkaufen, oder bestellen alles noch schnell im Internet, wie sollen die denn vorher bereits wissen, was die jungen Menschen so auf die Zettel schreiben… Für die jüngsten unter uns steht eben noch die ganze Magie des Glaubens da im Vordergrund, und ein Schuft, wer solch kleinen Kreaturen diesen Glauben entreißen will, nur weil er selbst Andere nicht glauben lässt. - Macht aber hier so gut wie niemand, bei vielen klappt das erstaunlich weit noch bis in die Schulzeit hinein, und manche Eltern sind da auch perfekt in der Schauspielerei. Die "Cabalgata de los Reyes Magos de Oriente" findet heute statt, meist am frühen Abend ziehen dann die Heiligen Drei Könige in die Ortszentren, lassen sich dann an einem zentralen Platz nieder, verteilen Süßigkeiten und nehmen dann die "cartas" also die Wunschbriefe der Kinder entgegen. - Die Könige ritten früher meist auf Kamelen, oder Dromedaren, ich habe mir nie gemerkt, wer mehr Höcker hat, oder auch Pferden ein, in unserer Hauptstadt kamen sie auch schon mal mit dem Schiff, oder gar mit dem Hubschrauber. - In viele Gemeinden aber lässt man das mit den Kamelen weg, kostet ja auch Geld und das gibt man ja in Spanien lieber den Banken, weil die keinen Wunschzettel geschrieben haben, sondern einen Drohbrief. - Ich bin nicht richtig bei der Sache, merke ich gerade, versuche mich aber wieder auf das Thema "Cabalgata" zu konzentrieren. - Später, wenn die Eltern, oder oft auch die Großeltern mit den Kindern dann wieder nach Hause gehen, dann muss noch frisches Gras oder Heu besorgt werden, das streut man dann vor die Eingangstür und stellt auch einen Eimer mit Wasser hin, klar, für die Kamele, als Wegzehrung. - Das haben meine Mädels auch immer mit Begeisterung gemacht, das waren dann die einzigen Male im meinem Leben, dass ich es geschafft habe, meine Brut zum Unkrautzupfen bewegen zu können. - Morgen in der Früh stehen die Kinder dann auf, und die Geschenke sind da, welch Wunder, und oft auch Ärger, weil die Könige wieder so viel von dem, was in dem Brief stand, vergessen haben. - Es kann gut sein, dass es in diesem Jahr noch mehr Enttäuschungen gibt, aber wer die letzten Tage mal durch die Läden gegangen ist, der hat sich zum Teil schon gewundert, wo denn die Krise geblieben ist. - Auch bei den Lebensmitteln, da stand ich gestern weit über eine halbe Stunde an, um drei Hühnerbeine zu erwerben, und sowohl der Metzger wie auch flinke Mamsell, die waren da nicht Pause machen, sondern arbeiteten die Bestellungen der Kunden ab, die vor mir dran waren. - Nummern ziehen musste man, wie im Gesundheitszentrum, und die Bestellungen waren äußerst üppig dimensioniert, auf solchen Festen lässt man sich dann doch nicht lumpen, und ich erinnere mich an viele solcher Feste und immer gab es viel zu viel zu Essen, so sind wir halt. - Ich mit meinen drei lächerlichen Hühnerbeinen wurde fast mitleidig beäugt, aber unsere Brut hat seit vielen Jahren bereits beschlossen, zu Weihnachten eine Bescherung zu machen, und nicht erst zu Dreikönig. - Ich glaube, das macht man in Europa nur in Spanien so, auch in Südamerika gibt es die Geschenke zu Weihnachten, aber diese eigene Tradition will man sich dann doch nicht nehmen lassen. - Morgen schwelgt man dann ganz in Familie, meist sind die Großeltern mit angerückt, es wird ausladend gegessen und getrunken, und wenn dann gegen Mittag die ersten Geschenke bereits wieder kaputt sind, oder die Batterien alle, dann treffen sich reichlich überforderte Väter an den Tankstellen, und erholen sich, gemeinsam mit anderen Batterievätern ein bisschen von dem Treiben.




Den rechten König kennen Sie übrigens, das ist unser Kulturbeauftragter. - Ich bin beim Casting durchgefallen, weil ich nicht wusste, ob denn Kamele oder Dromedare mehr Höcker haben...




Samstag 05.01.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 12 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 22 % - Luftdruck 1025 hPa

Gehustete Frauensolidarität
Geschlechtsspezifische Krankheiten

Nicht, was Sie denken, die Grippe hat die Weiberwirtschaft erwischt, und das nicht schlecht. - Meine drei Frauen husten, schwitzen, rotzen, inhalieren, schlucken Tabletten und trinken literweise heiße Aufgüsse Marke Hausrezept, aber nichts hilft so wirklich. - Und glauben Sie nicht, das geht nur uns hier so, überall im Aridanetal geht der Husten und Keim um, und überall sind es Frauen, welche da mit Tropfnase und Schwellbirne herumlaufen. - Ich kann zwischen Grippe, grippalem Infekt, Erkältung und Angina nicht wirklich unterscheiden, irgendwie scheinen die alles zu haben, also mit Schmerzen der Haarwurzeln bis hin zu verschlossenen Nebenhöhlen und angeschwollenen Mandeln. - Die große Tochter, welche eigentlich gar nicht die Große ist, sondern nur die Ältere, weil die "Kleine" die "Größere" ist, die hat damit angefangen, gleich nachdem sie aus Las Palmas zu uns kam. - Ob sie den perfiden Frauenvirus von dort her mitgebracht hat, das kann ich nicht sagen, aber zwei Tage später ging das los, und heute ist es noch nicht vorbei, zwischen zwei Wochen und vierzehn Tagen dauert so etwas, sagt der Volksmund, was der Arzt sagt weiß ich nicht, denn Frauen weigern sich bei so etwas genau so zum Arzt zu gehen wie die Männer. - Aber Männer sind wohl dieses Mal nicht betroffen, ich lebe nun seit 11 Tagen in einer komplett verkeimten Umgebung, esse nur noch behustetes Brot, und trinke besprochenen Kaffee, und trotzdem schafft es der Keim nicht, bei mir zu landen. - Ich weiß nicht warum, denn früher, als alles anders war und ich noch geraucht habe, da war ich zehn Monate im Jahr erkältet und hatte zwei Monate Grippe und lief ein Keim in Santa Cruz über die Straße, dann hatte ich bereits Husten. - Aber daran kann es eigentlich auch nicht liegen, meine drei Frauen haben nie geraucht, nicht mal Tabak, es muss also noch ein anderes Geheimnis hinter dieser mystischen Frauenkrankheit stecken, aber wir kommen dem dunklen Enigma einfach nicht auf die Spur. - Bis Dienstag haben die beiden Teenager noch Zeit wieder fit zu werden, dann beginnen die Klassen wieder, der Montag ist noch geschenkt. - Der geschenkte Montag stammt aus der Feder des Kalenders, der sechste Januar, bei uns ein hoher Feiertag an dem die Geschenke verteilt werden, fällt auf einen Sonntag, also muss der Feiertag ersetzt werden und der Montag ist somit fällig. - Allerdings sind die meisten Lebensmittelläden offen, da muss man sich keine Sorgen machen, zur Grippe kommt nicht auch noch Hunger, das haben wir so nicht bestellt. - Wir brauchen geöffnete Läden dringend, es muss ein ständiger Nachschub an Taschentüchern, Teebeuteln und Heiß- sowie Kaltgetränken garantiert sein, sonst kippt die Laune um und das wollen wir uns bei einem drei zu eins Verhältnis nicht wirklich wünschen. - Nein, ich glaube auch, drei kranke Männer wären schlimmer als drei kranke Frauen, das muss die Natur wohl einfach so eingerichtet haben, dass Frauen besser krank sein können als Männer und was der Liebe Gott oder die Evolution sich dabei gedacht haben, das wissen wir auch noch nicht so genau. - Frauen sind also bei Krankheit ganz gut zu ertragen, das kann ich nun bestätigen, auch wenn die das wie mit dem Toilettengang immer gleich in Horden machen. - Schlimmer ist das mit PMS, und dann gleich drei auf einmal, oder noch schlimmer ist, wenn Frauen auf Diät sind. - Das ist dann wohl der Moment, in dem die Frau sich charakterlich auf eine Stufe mit einem kranken Mann stellt, und das sollte man sich nicht wünschen. - Gut haben wir die Feiertage rumgebracht, keine Diäten und auch kein Mann ist krank geworden, und wenn erst wieder Alltag ist, dann sind die Frauen auch wieder auf dem Damm, das machen die immer so gesellschaftsorientiert, die werden immer nur an Feiertagen krank.



Freitag 04.01.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 40 % - Luftdruck 1023 hPa
Höchsttemperatur heute 17,6 Grad - niedrigste Temperatur 14,8 Grad

Empörter Gutmensch auf der Probe
Polemischer Hauptgewinn in Santa Cruz geht an einen Gewerkschaftler

Die größte Prüfung für einen Kommunisten ist wirtschaftlicher Erfolg, oder was macht ein engagierter und investigativer Journalist, wenn man ihm einen hochdotierten Posten als Pressereferent bei der FDP anbietet? - Manchmal denke ich mit Fegefeuer aus, für bestimmte Menschen ebenso wie für Gruppen, zum Beispiel würde ich Frank Rijkaard und Mario Balotelli dazu verbannen, immer als Cheerleader bei allen Spielen der Deutschen Fußballnationalmannschaft anzutreten. - Im Tutu und mit einer Frisur wie weiland Rudi Völler. - In unserer Hauptstadt wurden nun auch wieder jemand auf die Probe gestellt, und hat diese nicht bestanden, zumindest nicht nach den Regeln seiner Zunft. - Da ich nicht weiß, was Sie wissen, muss ich nun wieder ausholen, sonst ergibt die Sache keinen Sinn. - In den meisten Gemeinden verteilen die Einzelhändler um Weihnachten Losabschnitte mit den Einkäufen, wenn diese zum Beispiel die 20 oder 30 Euro Grenze überschreiten. - Das macht man seit vielen Jahren so, die Gemeinden wollten damit Käufer in ihre Läden holen, aber da das alle machen, ist das eigentlich als Werbemittel für die Katz. - Macht aber nichts, ist halt inzwischen Tradition, und meist gibt es dann einen Geldpreis, ein paar tausend Euro oder Einkaufsgutscheine. - In Santa Cruz hat sich der Einzelhandelsverband der Innenstadt nun etwas ganz Neues ausgedacht, als Hauptgewinn lobte man einen Arbeitsvertrag aus, für sechs Monate, Vollzeit für 748 Euro im Monat. - Das fanden die witzig, oder der Zeit entsprechend, die meisten allerdings fanden es mindestens geschmacklos, bis beleidigend. - Die Meinungen darüber wurden heftig diskutiert und die Gewerkschaften wendeten sich natürlich dagegen, dass man an dem Recht an Arbeit vorbei einen Arbeitsplatz als Losgewinn einer Werbeveranstaltung auslobt. - In der Tat ist das geschmacklos, besonders eben, weil nach einem halben Jahr sowieso wieder Schluss ist und man für 748 Euro für einen Vollzeitjob wohl auch nicht von einem Hauptgewinn oder Geschenk sprechen sollte. - Nun aber ist der Hauptpreis verlost, und der Gewinner ist ein sechzigjähriger Mitarbeiter der Gewerkschaft, also ausgerechnet aus den Kreisen, welche die Verlosung des Arbeitsplatzes scharf kritisiert hatten. - Er selbst hat Arbeit, und wird nun den "Hauptgewinn" an seinen dreißigjährigen Sohn weitergeben, der seit zwei Jahre ohne Arbeit ist. - Allerdings weiß der Sohn wohl noch nichts von seinem Glück, dass er für das kommende halbe Jahr der Laufbursche oder sonst was der Einzelhändler sein wird, welche dem Verband angehören. - Eigentlich hätte der ja darauf verzichten müssen, als Gewerkschaftler, aber das Wort eigentlich ist sowieso ein hinterhältiges Stück Vokabel, mit dem Wort sind schön Königreiche gestürzt, Jungfrauen erobert, und manch ein Kommunist auch reich geworden. - Ich bin mal gespannt, was der Sohn für ein Gesicht macht, wenn der Papa ankommt und ihm sagt: "Du hast für ein halbes Jahr einen Job für 748 Euro mein Sohn."




Das weihnachtlich geschmückte Rathaus unserer Hauptstadt, Santa Cruz de La Palma




Freitag 04.01.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 40 % - Luftdruck 1023 hPa

Der Letzte macht das Licht aus
Immer weniger Einwohner

Ich erzähle das ja schon seit ein paar Jahren, dass die Bevölkerung dieser Insel schrumpft, und nun kommen so allmählich auch die offiziellen Stellen aus dem Mustopf, und bestätigen diese Rezession. - Es ist ja eine Rezession, die sich auch im Wirtschaftskreislauf spüren lässt, weniger Menschen, weniger Konsumenten, weniger Investition und so weiter. - Wobei ich mich immer wieder gefragt habe, warum das alle hier wissen, (alle sind eben Friseure, Taxifahrer, Kneipenwirte und ich) die Planer und Betreiber unserer Zukunft aber wohl nicht. - Zuerst gingen die vielen nicht angemeldeten Tagelöhner aus Südamerika, aber die tauchten ja sowieso in keiner Statistik auf, da gab es nur Schätzungen. - Allerdings waren das auch Konsumenten und Teil des Wirtschaftskreislaufes, denn wir dürfen nicht vergessen, dass die Schattenwirtschaft auch zur Volkswirtschaft beiträgt. - Wer auch geht, dass sind viele Mitteleuropäer, aber auch hier belügt uns die Statistik erneut, denn diese Menschen, die melden sich so gut wie niemals ab, bleiben also in den Meldeämtern der Gemeinde erhalten, obwohl sie längst anderswo, meist wieder in ihrer Heimat wohnen. - Ganz selten nur entdeckt man das Fehlen dieser "Einwohner", meist nur zufällig, denn die Gemeinden sind ja gar nicht daran interessiert, Bevölkerung zu verlieren, bekommen die doch Zuwendungen der Provinz- aber auch der Zentralregierung nach der Zahl der Einwohner. - Wir können hier nur schätzen, aber ich kann mich gut daran erinnern, dass knapp die Hälfte aller Briefe, welche man zu Zwecken der Wahlwerbung an die ausländischen Mitbürger verschickte, zurück kam mit dem Hinweis, den Adressanten nicht gefunden zu haben. - Schließlich gehen die Geburtenraten zurück, und auch viele junge Menschen kommen nach ihrem Studium nicht wieder, und auch hier lügt die Statistik ganz gewaltig. - Während des Besuchs der Universität ist so gut wie niemand der Studenten dort angemeldet, wo er studiert, sondern immer noch im Elternhaus. - Die Melderegister der Gemeinden sind also eigentlich überhaupt keine verlässliche Quelle, aber nicht mal mehr dort lässt sich das Schrumpfen der Einwohner dieser Insel durch Unterlassung kaschieren. - Offiziell leben im Moment 85.468 Menschen auf dieser Insel, oder erklären wir es besser so, diese Anzahl an Einwohnern ist hier gemeldet. - Es waren schon mal 87.324, allerdings wird die Zahl der tatsächlich auf der Insel wohnenden Menschen längst weit unter die Zahl 80.000 gesunken sein. - Nimmt man auch noch Studenten, Schüler und Pendler mit weg, die sich nur teilweise hier aufhalten, dann wird es noch dünner hier auf der Insel, und eigentlich sollte man das so werten, denn diese Menschen, die konsumieren ja meist nicht auf dieser Insel, sondern dort, wo sie wirken. - Diese Entwicklung war zum Teil abzusehen, um so schlimmer sind eben daneben die Planungen verlaufen, welche ein Wachstum der Bevölkerungszahl dieser Insel bis nahe an die 100.000 Menschen in ein paar Jahren vorausgesetzt haben. - La Palma ist eben keine der Metropolen, deren Wachstum noch ein paar Jahre weiter gehen wird, La Palma ist ländlicher Raum, ohne wirtschaftliche Anreize für die Ansiedlung von jungen, engagierten und progressiven Kräften. - Wir sollten ehrlicher sein in unseren Planungen und nicht immer Traum mit Realität mischen, bloß weil glauben, Wachstum würde uns besser stehen als Stagnation. - Dem ist nicht so, mit Wachstum ist es nur einfacher, etwas auf die Beine zu stellen aber wenn kein Wachstum mehr funktioniert, muss man smarter sein als vorher, und das fällt den meisten unserer Planer und Lenker sichtbar schwer. - La Palma hat hervorragende Zukunftschancen, in ganz vieler Hinsicht, und in vielen Nischen, die wir belegen können. - Sicher hat aber La Palma keine Chance, wenn wir uns weiterhin versuchen, am Goldenden Kalb des Wachstums zu reiben. - Es entstehen dadurch doch auch neue Möglichkeiten, wenn wir nicht weiter in neue Infrastrukturen investieren müssen, sondern die Mittel dafür einsetzen können, unsere vorhandenen zu optimieren. - Jetzt steht es endlich auch in den offiziellen Zahlen geschrieben, mal sehen, ob die Planer jetzt endlich die Kurve bekommen und Begriffe wie Bescheidenheit und Demut wieder in ihre Projekte mit einfließen lassen. - Diese Wertigkeiten haben uns nämlich Jahrhunderte lang gut getan und begleitet, und wir wissen ja, früher war nicht alles besser, nur alles anders.



Donnerstag 03.01.2013 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 19,1 Grad - niedrigste Temperatur 13,6 Grad

Halbvoll oder halbleer
Haben wir jetzt mehr Arbeitslose, oder weniger?

Die Zahl der Arbeitslosen auf La Palma ist gegenüber dem Dezember 2011 um 1.066 Menschen angestiegen, und zwar von 9.883 auf 10.949. - Der Durchbrich scheint geschafft, die Zahl der Arbeitslosen auf La Palma ist nach einem kräftigen Rückgang endlich wieder unter die 11.000 Marke gesunken, im Monat Dezember sank die Zahl der Arbeitslosen von 11.239 noch im November, auf 10.949 im Dezember, das sind 290 Menschen, welche nun wieder eine Anstellung haben. - Suchen Sie sich eine Wahrheit aus, oder eine Zeitung oder eine Meinung, es kommt halt immer auf den richtigen Standpunkt an und wie man die Dinge so sehen will. - In ganz Spanien ist im Dezember gegenüber dem November die Zahl der Arbeitslosen robust gesunken, auch auf den Kanaren und eben auch auf La Palma und irgendwie möchte man da dann doch schon auf eine Trendwende hoffen, denn der Rückblick auf die Zahlen gegenüber 2011 tut dann doch noch sehr weh. - Ein saisonbedingter Rückgang bei de Zahl der Arbeitslosen ist das nicht, jedenfalls nicht nach den Statistiken der letzten Jahre, saisonbedingt passierte im Sommer, nicht im Winter, so dass wir zumindest aufhorchen dürfen anhand dieses Rückgangs. - Allerdings fragt man sich auch wieder, woran liegt das denn, die wirtschaftlichen Zahlen hier in Spanien und auch auf den Kanaren geben das eigentlich gar nicht her, und was man bislang über das Weihnachtsgeschäft gehört hat, lässt auch nicht auf eine Wunderheilung durch Konsum schließen. - Das Weihnachtsgeschäft ist ja aber noch nicht vorbei, da hier die Geschenke erst am 6. Januar verteilt werden, kann man ja eigentlich noch kein Resümee ziehen. - Also sehen wir uns die Sektoren an, wo denn die Arbeitslosigkeit gesunken ist, aber auch durch den Vergleich werden wir nicht richtig schlau, denn alle Sektoren sind da berührt, außer dem der Industrie, dort stieg die Zahl der Arbeitslosen sogar an. - In der Landwirtschaft sind 6 Menschen weniger ohne Arbeit, 66 im Einzelhandel, 24 auf dem Bau, 40 in Hotel und Gaststättenbereich und 150 in Sektor der übrigen Dienstleistungsberufe und 28 Menschen sind weniger arbeitslos, die vorher noch keine Anstellung gehabt haben. - Aber weniger Arbeitslose heißt ja auch nicht gleich mehr Arbeitsplätze, die Menschen könnten ja weggezogen sein, woanders hin. - Allerdings ist ja die Arbeitslosigkeit in ganz Spanien gesunken und die Zahl der Versicherten ist etwa gleich geblieben, also darf man diesen Rückgang der Arbeitslosigkeit nicht darauf hin führen, dass nun viele arbeitslose Ausländer das Land verlassen haben. - Das tun sie schon, aber seit Jahren bereits, nicht erst diesen Monat, aber für viele ist der Heimgang auch keine Alternative, es gibt eben viele Länder auf dieser Welt, in der man mit Arbeit schlechter lebt, als in Spanien ohne Arbeit. - Ich möchte nun auch einfach nicht so weit zurückblicken und den Anstieg innerhalb eines Jahres beklagen, mir ist nach einem vollen Glas, oder zumindest einem halbvollen, und das ist die gute Nachricht, die Zahl der Arbeitslosen ist gesunken, wir wissen zwar nicht warum, aber wir freuen uns darüber. By the way, hier die Zahl der Arbeitslosen auf La Palma den 14 Gemeinden zugeordnet. Los Llanos 2.687 - Santa Cruz de La Palma 2.354 - El Paso 1.072 - Breña Alta 921 - Tazacorte 720 - Breña Baja 637 - Mazo 594 - San Andrés y Sauces 509 - Tijarafe 316 - Barlovento 258 - Puntagorda 254 - Puntallana 281 - Fuencaliente 177 - Garafía 169



Donnerstag 03.01.2013 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 47 % - Luftdruck 1020 hPa

60.000 Euro sparen, 350.000 Euro verlieren
Die Feinde im eigenen Lager

Uns fehlt immer noch touristische Infrastruktur, und wir hatten uns doch vorgenommen, daran zu arbeiten. - Eines der Projekte ist, oder eben war, ein Amateurobservatorien für interessierte Sternengucker in Mendo, dort wo früher die Müllverbrennungsanlage gestanden hat. - Oben in den Bergen, keine Nachbarn weit und breit, also keine Probleme durch Lichtverschmutzung, aber eben noch nah am Aridanetal, so dass die Nutzer dieser Observatorien keine Anfahrt von über 2 Stunden hätten, um auf den Roque de Los Muchachos zu gelangen, sondern gerade mal 15 - 25 Minuten, je nachdem, wo man im Aridanetal wohnt. - Das Gelände dort oben in den Bergen der Cumbre Vieja gehört dem Cabildo Insular, liegt aber im Gemeindegebiet von El Paso und zunächst kam aus der Gemeinde El Paso der Vorschlag, man solle dort doch eine Auffangstation für Hunde einrichten. - Allerdings will das Cabildo diese Aufgabe nicht übernehmen, das wird zurück an die Gemeinden delegiert, und so wird weiter wohl nichts geschehen, die lange Bank streckt sich zu einem unendlichen Sitzmöbel. - Nun aber gerät auch das Projekt mit den Amateurobservatorien in Gefahr, weil man im Gobierno de Canarias nicht mal mehr 60.000 Euro für uns bereitstellen will. - Diese Eigenbeteiligung wären aber notwendig, um eine bereits genehmigte Subvention der Europäischen Union für dieses Projekt abzurufen, die immerhin 350.000 Euro ausmachen würde, man spart also 60.000 Euro, um 350.000 Euro zu verlieren. - In der Ablehnung steht, aus Gründen des öffentlichen Interesses hätte man dafür kein Geld, und dass man damit unsere Bemühungen um eine Verbesserung der touristischen Infrastruktur um Jahre zurückwirft, das muss dann also im öffentlichen Interesse des Gobierno de Canarias liegen. - Hier ist man empört über diese Entscheidung, und politisch kann die eigentlich gar nicht motiviert sein, denn sowohl im Gobierno de Canarias, wie auch im Cabildo Insular sind die gleichen Parteien am Ruder, der unsägliche Pakt der selbst ernannten Sozialisten der PSC/PSOE mit den auch wiederum selbst ernannten Nationalisten der Coalición Canaria. - Aus dem Cabildo Insular heißt es, man hätte dem Gobierno de Canarias sogar vorgeschlagen, einen Teil des Geldes aus eigener Kasse hinzuzufügen, um bloß nicht diese europäische Subvention zu verlieren, aber auf diesen Vorschlag hin hätte man nicht mal eine Antwort erhalten. - 410.000 Euro gehen uns für dieses Jahr also verloren, und für 2014 hatte man bereits weitere 210.000 Euro in Aussicht, aus dem Haushalt für Tourismus, und wenn das erste Geld nicht fließt, dann braucht man die zweite Tranche erst gar nicht zu bemühen. - Ob da noch etwas zu kitten ist, das weiß ich nicht, das geht aus der Presseerklärung nicht hervor, aber die in Brüssel werden sich auch so langsam ihre Gedanken über uns machen, wer so leichtfertig Geld verschenkt, der hat eigentlich Subventionen gar nicht mehr verdient. - Man muss natürlich auch noch dazu sagen, dass man das gesamte Projekt nicht alleine mit den 410.000 Euro für 2013 und den 210.000 Euro für 2014 fertig bekommen hätte, man schätzt etwa die dreifache Summe für die endgültige Fertigstellung des Projektes, aber wir wollten doch wenigstens anfangen, und auf keinen Fall diese Subvention verlieren. - Vielleicht hat man aber genau davor Angst, dass man, wenn einmal angefangen dort, man das Gobierno de Canarias weiter und Druck setzen würde, weitere Gelder zu geben, damit man die bereits getätigten Investitionen nicht aufs Spiel setzt. - Der Feind sitzt also nicht in Brüssel, sondern hier bei uns, und wir hier auf La Palma müssen ganz klar erkennen, dass wir dem Gobierno de Canarias im Moment nicht mal diese 60.000 Euro wert sind.



Mittwoch 02.01.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 18,7 Grad - niedrigste Temperatur 13,8 Grad

Müll, ein Wohlstandsanzeiger
Wie man die Krise auch vermessen kann

Krisenindikatoren gibt es viele, und manche davon lassen uns reichlich nachdenklich werden. - Meine Tochter bemerkte es auch bereits, in der Sylvesternacht auf den "offiziellen" Partys kamen weniger Leute, als noch im vergangenen Jahr. - Das lag nicht am Wetter, sondern eben daran, dass auf diesen großen Veranstaltungen zum Teil richtig zugelangt wird beim Eintritt, oder auch bei den Getränken. - Gefeiert hat man aber trotzdem, auf privaten Partys, da geht es dann meist um Beträge von mal 3 - 5 Euro, oder auch schon mal deren 10 pro Person und der "Gastgeber" hält Getränke und auch Knabbereien vor, so lange der Vorrat reicht. - Ergebnis der Geschichte ist, dass die Müllabfuhr aber auch viel weniger Müll nach der Sylvesternacht von den Straßen kratzen musste als noch im vergangenen Jahr. - Aus La Palma wissen wir keine Zahlen, aber aus Las Palmas de Gran Canaria, dort sank die Müllmenge welche die Müllabfuhr am Neujahrstag zu entfernen hatte von über 10 Tonnen auf nun nur noch deren 5. Darüber hinaus gab es weniger Unfälle und auch weniger Ärger mit angetrunkenen Personen, die Krise könnte einem gefallen, wäre das Ganze nicht ein Trugschluss. - Eine andere Zahl rüttelt auch auf, 12 Prozent weniger Verkehrstote in Spanien im Jahr 2012 und sicher haben bessere Autos auch etwas zu tun, aber manche Verbände führen das auch darauf zurück, dass einfach weniger gefahren wurde im Land. - Wenn die Kassen knapp sind, dann macht man eine keine "Spritztour", oder diesen oder jenen Ausflug und so muss man wohl wirklich auch die geringer Zahl der Verkehrstoten als krisenbedingt betiteln. - Das wird ja immer schöner, weniger Müll, weniger Ärger, weniger Tote und auch werden die Straßen nicht mehr so stark abgenutzt, wenn weniger Autos fahren und weniger schwere LKW die Baumaterial transportieren und sicher werden auch weniger Schadstoffe ausgestoßen. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da hatten wir mal in Los Llanos einen Bürgermeister, der maß den Wohlstand seiner Gemeinde in Tonnen Zement, welche dort verbaut wurden. - Heftig habe ich mich darüber lustig gemacht, den Wohlstand würde man doch eher an der Zahl der Lehrer und Künstler messen und nicht an der Möglichkeit Bauten in den Raum zu stellen. - Aber so ganz verkehrt ist auch die Maßeinheit Zement für Wohlstand nicht, bloß eben mit der Begleiterscheinung, dass smarter Wohlstand wohl auf viel Zement verzichten könnte und bereits vorhandene Ressourcen nutzen würde. - Klar, der Müll zeigt es uns am besten an, wer wenig konsumiert, der hat auch wenig Müll, aber den weniger Müll kann man dann auch mit weniger Angestellten wegräumen, so einfach ist die Kiste. - Nach Diktat zum Mülleimer gegangen, Spanien retten.




So steigert man den "PIB", den Producto Interior Bruto, öfter mal die Kloschüsseln wechseln




Mittwoch 02.01.2013 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1020 hPa

Jakob - Jacomé - Diego
Grünberg - Groenenberg - Monteverde

Der Jakob ging von Köln nach Flandern, wurde dort zum Jacomé, und ging dann nach La Palma, und wurde zum Diego. - Die Nachnamen änderten sich auch entsprechend und so kommt es, dass man hier in diesem Jahr einen Kölsche Jung als Urvater der Beziehungen La Palmas zu Flandern, und hier besonders zu Antwerpen feiern will. - In der Tat gibt es auch heute noch, besonders in Bauwerken, aber auch in der kirchlichen Kunst eine Vielzahl von Überbleibsel aus der Zeit im sechzehnten Jahrhundert. - Jakob Grünenberg siedelte sich mit seiner Frau Margarita Pruss (Margriet Pyns) auf La Palma an, und kaufte hier auf der Westseite rund um Argual sehr viel Land und baute dort Zuckerrohr in sehr großem Stil an. - Den Zucker kaufte eine deutsche Firma und der Handel lief über den Hafen von Antwerpen und so kam es auch, dass La Palma in der Zeit mal den zweitwichtigsten Handelshafen Spaniens besaß. - Von hier ging der Zucker, welcher damals noch als weißes Gold bezeichnet wurde, Käse und besonders der süße Malvasía-Wein nach Mitteleuropa und aus Flandern kamen zu uns noch mehr Übersiedler und die brachten nicht nur Geld, sondern auch Kunstwerke und Traditionen zu uns. - Heute glaubt man das flämische Erbe im Alltag nicht mehr zu bemerken, aber einige der Namen sind wohl noch vorhanden, und wären sicherlich viel deutlicher, hätte man die meisten Namen nicht nationalisiert. - Heute spricht man hier von Diego de Monteverde, welcher den Zuckerrohranbau hier auf der Insel vorangetrieben hat und so verblasst eben der direkte Bezug zu Flandern oder eben auch zu Köln, dem Geburtsort des Jakob Grünberg. - Auf dem "Llano de Argual" kann man heute noch die Architektur aus der Zeit bestaunen und ein bisschen von dem feudalen Lebensstil der reichen Familien aus der Zeit nachempfinden. - Allerdings kam der Reichtum dieser Gruppe von Menschen auch wieder nur dadurch zustande, dass es in der Zeit Sklaven waren, welche in den Zuckerplantagen der Reichen arbeiteten. - In den kommenden Ausstellungen will man nun versuchen dieser gesamten Geschichte gerecht zu werden, also nicht nur die reichen und wertvollen Hinterlassenschaften der guten Beziehungen zu Flandern aufzuarbeiten, sondern eben auch daneben die Geschichte derer stellen, welche als Leibeigene oder Sklaven Zeugen der damaligen Zeit waren. María Victoria Hernández, offizielle Chronistin Los Llanos´ und inzwischen auch Inselrätin für Kultur, bereitet nun für Februar mehrere Ausstellungen und auch Vortragsreihen vor, welche eben die Beziehungen La Palmas mit Flandern in allen Winkeln ausleuchten sollen. - Als Beispiel hebt sie besonders hervor, dass die Fiesta de San Martín wohl auch ein kultureller Import aus Flandern sei, denn der 11. November war auch als traditioneller Zahltag in der Landwirtschaft festgelegt. - Allerdings weiß man da noch nicht wirklich ganz genau Bescheid, wie stark der Einfluss der Flamen letztendlich auf die Entwicklung der Insel war und bis heute noch anhält. - Zuckerrohr verlor im weiteren Verlauf der Zeit deutlich an Bedeutung für La Palma, da man später eben das Zuckerrohr noch billiger auf den Antillen anbauen ließ. - Heute gibt es nur noch wenig Zuckerrohr auf der Insel, und das wird fast ausschließlich dafür verwendet, in der einzigen Rum-Destillerie den berühmten "Ron-Aldea" aus frischer Melasse herzustellen. - Wir dürfen also in diesem Frühjahr mit einer ganzen Reihe an Ausstellungen und Vorträgen zum Thema La Palma und seine Beziehung zu Flandern rechnen, und werden uns gerne über weitere Ergebnisse der Geschichtsforschung aufklären lassen.



Dienstag 01.01.2013 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 27 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 21,6 Grad - niedrigste Temperatur 13,7 Grad

Rumpelstilzchen begleitet El Hierro ins Neue Jahr
Seismische Aktivitäten zum Jahresende

Dabei war das unter El Hierro seit September des nun vergangenen Jahres praktisch vollkommen ruhig. - Ein paar kleine Beben in der Woche, und seit dem 24. Dezember gar nichts mehr, da beginnt am Sylvestertag um 10:38 Minuten eine Serie an Beben, die man schon wieder als Schwarmbeben bezeichnen kann. - Allerdings sind die Magnituden nicht groß, die Lage der Beben ziemlich kompakt im Nordosten des "El Golfo" und die Hypozentren der Beben befinden sich auch sehr gleichmäßig in Tiefen zwischen 17 und 21 Kilometern. - Heute Morgen setzten dann die Beben für ein paar Stunden aus, um dann ab Mittag erneut in Erscheinung zu treten. - Die Beben sind zu klein um von Menschen gespürt zu werden, bislang gab es kein Ereignis von über 2,5 und zwischen 1,5 und 2,5 meldet das Instituto Geográfico Nacional inzwischen seit gestern Vormittag über 80 Beben. - Stellungnahmen von Wissenschaftlern sind noch keine vorhanden, so schnell geht das nicht und sowieso hat sich über die vulkanischen Aktivitäten unter unserer Nachbarinsel keine einheitliche wissenschaftliche Meinung ausgebildet. - Zu viele Unbekannte spielen da mit, so dass sich die meisten Wissenschaftler auch ungerne äußern, wir haben im Verlauf dieser "vulkanischen Krise" El Hierros bereits so viele unterschiedliche Wendungen und Vermutungen hören können, dass niemand mehr eine Prognose wagt. - Da hatten sich zu Beginn der Ereignisse manche ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt und wurden von der Realität dann eingeholt, und es kommt eben nicht so gut für einen renommierten Wissenschaftler, wenn der sich komplett vergaloppiert in seinen Aussagen. - Blicken wir aber zurück, dann gab es ein plötzliches Aufleben der seismischen Aktivität bereits mehrmals, es kann sich also um eine ganz normale Angelegenheit handeln bedenkt man, dass es zwar keinen eruptiven Prozess dort mehr gibt, aber der vulkanische Instabilität andauert. - Dort ist das Magma noch nicht wirklich wieder zur Ruhe gekommen und der Prozess läuft eben immer noch weiter, auch wenn es zwischendrin anscheinend nahezu komplett ruhig verläuft. - Wie das weitergeht, das wüssten Viele gerne, mich eingeschlossen, aber noch grummelt es unter El Hierro immer mal wieder.




Die Lage der neuesten Beben unter der Insel El Hierro




Die Entwicklung der Bebenhäufigkeit seit Beginn der "Krise" im Juli 2011

Noch weitere aktuelle Graphiken und Zahlen stellt das "IGN" Instituto Geográfico Nacional HIER zur Verfügung




Dienstag 01.01.2013 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1022 hPa

Alle noch fit?
Sonnig begrüßt uns das Neue Jahr

Zumindest hier auf der Westseite. - Unsere Partymaus habe ich gerade in der Hauptstadt eingefangen und denen hat es die Fiesta ziemlich verregnet dort, so dass wir wohl in den kommenden Tagen eine Rekonvaleszentin hier bei uns haben. - Ein großes Feuerwerk hat man hier noch nie abgebrannt, in diesem Jahr war es noch weniger, Krise oder Vernunft lassen grüßen. - Das Wetter wird die kommenden Tage wieder durchwachsener, auf jeden Fall nicht mehr so warm, denn die südliche Strömung, welche uns um Weihnachten herum einen Sommer vorgegaukelt hat, die ist nun wieder weg. - Der Passat und das Azorenhoch sorgen wieder für Wetternormalität und wenn nachts keine Wolken sind, dann kann es empfindlich kalt werden. - Dafür dann aber zumindest am Vormittag wieder mit Sonne auf der Westseite, aber gegen Mittag bewölkt es dann meistens. - Zwei Umfragen fallen mir in der Tagespresse gleich in die Augen, und die eine ist äußerst interessant, ist doch für den Teil der Menschen auf den Kanaren, welche diese Umfrage mitgemacht haben, Angela Merkel die Protagonistin des vergangenen Jahres 2012. - Wichtiger erschien den Menschen nur noch die "Plataforma Antideshaucios", die kämpfen dagegen, dass die Banken die Leute aus den Wohnungen schmeißen, wenn die ihre Hypotheken nicht mehr bezahlen können. Aber als Einzelperson gewinnt Angela und das sollte uns doch zu denken geben und zwar gegen Konkurrenz wie Messi, Felix Baumgartner und Obama. - Man verbindet hier doch die krasse Sparpolitik mit den Vorgaben und Forderungen der wohlhabenderen, oder meinetwegen auch disziplinierteren "Nordstaaten" und dort sieht man eben die Bundeskanzlerin des mächtigsten EU-Staates als Hauptverantwortliche. - Das soll nicht heißen, dass man Angela Merkel hier verdammen würde, man fürchtet sie eher und auf jeden Fall sieht man sie als mächtiger an, auch für uns hier, als unseren eigenen König. - Allerdings stand ja Mariano Rajoy nicht zur Wahl in dieser Umfrage, unser Regierungspräsident, der macht nämlich auch keine sonderlich gute Figur als nasser Prügelpudel Europas. - Die andere Umfrage beschäftigt sich mit dem jetzt Neuen Jahr und die Frage ist einfach gestellt, ob man sich denn von 2013 erwartet, dass es besser wird als 2012 und hier sind fast zwei Drittel der Meinung, es wird schlechter als 2012. - Keine gute Vorlage für das Neue Jahr, ein langer Pass in weiteren Pessimismus, da hat alle Sylvesterfeierei und das Anstoßen auf das Neue Jahr nichts geholfen, irgendwie sind wir doch Weicheier in Sachen Optimismus, und eigentlich hat so ein frisches und noch jungfräuliches Jahr wie dieses, doch noch gar keine schlechte Presse verdient.




Familie Ellen & Simon Märkle

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