La Palma Aktuell   Nachrichtenarchiv Februar 2016

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Montag 29.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 21,8 Grad - niedrigste Temperatur 13,4 Grad

Die Niederkünfte und das liebe Geld
Transparenz für Fortgeschrittene

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da wurden Bürgermeister und ganze Stadträte aus dem Dorf geschmissen, wenn die lokale Fiesta kein Erfolg war. - Noch vor diesen Zeiten hat man das auch mit den Bürgermeistern gemacht, die nicht genügend Straßen geteert hatten. - Heute lobt man sparsame Politiker, die "Krise" hat uns wohl beeindruckt und wer in diesen Jahren keinen Sparhaushalt vorlegen konnte, dem blies das Volk den Schweigemarsch. - Gut, so ein bisschen ändert sich das gerade wieder, Silbergräberstimmung wird in einzelnen Bereichen ausgegeben, für Gold reicht es noch nicht, aber dennoch möchten die Leute zwar alles flott haben in der Gemeinde und auf keine Fiesta verzichten, aber das darf alles nichts mehr kosten. - Und eben Transparenz wird gefordert, Glasnost bis in den letzten Winkel und so werden zunehmend künstlerische Charaktere in der Politik bevorzugt, solche eben die sparend Geld ausgeben können. - Wenn man heute daran denkt, wie wir noch vor der Krise mit öffentlichen Geldern umgegangen sind, der wundert sich überhaupt nicht mehr, dass das alles nicht gut gehen konnte, aber damals, das waren noch die Zeiten mit "Alles ist möglich Aznar" verschuldeten sich die Gemeinde um Fiestas besonders groß werden zu lassen, um Schulklassen in den Loroparque zu schicken und überhaupt, wer keine Schulden hatte, der war kein Mensch. - So ein bisschen fehlt uns dabei die Mitte, überhaupt neigen unsere Pendelausschläge zur Robustheit und gehen oft über eine angestrebte Mitte hinaus. - Gar kein Geld mehr ausgeben, das bedeutet ja auch den Verlust von Arbeitsplätzen und es muss einen Zustand zwischen Klotzen und Kleckern geben. - Vielleicht hat man den in der Hauptstadt ja gefunden, für das Fest aller Feste, die nur alle fünf Jahre stattfindenden Niederkunft der Jungfrau von den Schneen, (las Nieves - Plural von Schnee) manche Dinge sollte man einfach nicht übersetzen… meldet man den großen Erfolg, wohl noch in diesem Jahr alle Rechnungen aus dem letzten Jahr bezahlen zu können, welche das Fest betreffen.

Und das ist wirklich ein Erfolg, in früheren Ausgaben hat es oft über Jahre gedauert, bis man alle Kosten beglichen hat, manchmal stand schon die neue Niederkunft vor der Tür und die Rechnungen der vorhergehenden waren noch nicht sämtlich beglichen. - Eine genaue Gesamtabrechnung gibt es noch nicht, die muss erst noch vom erlauchten "Patronato de la Bajada de la Virgen 2015" abgesegnet werden, aber aus dem Rathaus kommt schon fröhlicher weißer Rauch, das Spektakel im letzten Jahr kostete die Stadt 38% weniger als die Ausgabe 2010 und sogar 46% weniger als im Jahr 2005 und gar 65% weniger als 2000. - Deswegen meinte ich doch, Künstler sind die neuen Politiker, wenn schon Glasnost, dann mit ein bisschen Phantasie, denn wir erfahren nicht, von was man diese 38% nehmen soll. - Mir ist auch ein Prozent von Tausend lieber als Hundert Prozent von eins, aber wir sollten dennoch die Hoffnung nicht aufgeben, irgendwann wird es den Moment geben, in dem ein Politiker auf die Frage eines Journalisten auch das antwortet, was in der Frage enthalten war. - Aber ein paar Zahlenbrocken werden uns schon hingeworfen, man hätte sich lediglich bei den Einnahmen für die veranstalteten Konzerten und Aufführung geirrt, anstatt den erhofften 930.000 Euro wären lediglich 674.176 in den Stadtsäckel gehüpft, aber man wisse auch schon wieder wie das passiert sei. - Es seien nämlich 11.242 Eintrittskarten gratis verteilt worden, als Einladungen, und wäre es eigentlich vermessen zu wissen, wie viele Eintrittskarten es überhaupt gegeben hat? - Schuld daran seien aber nicht so sehr die Politiker, denn das vermutet das tumbe Volk ja immer, dass die alles umsonst bekommen, sondern hauptsächlich würden diese Gratiseintrittskarten an die Teilnehmer der Spektakel gehen. - Diese seien ja alle Altruisten und bekämen nichts für die Teilnahme und so ginge das doch sicher in Ordnung. - Ich weiß, ich stelle immer die falschen oder unangenehmen Fragen, denn wie bitte braucht ein Teilnehmer eines Spektakels eine Eintrittskarte, wo er doch teilnimmt?




Immer geht es nur um das Geld





Montag 29.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1020 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Amigo que no presta y cuchillo que no corta, que se pierdan poco importa

Ein Freund der nichts verleiht und ein Messer welches nicht schneidet, sind nicht wichtig, wenn sie verlorengehen. - Den Spruch muss ich wohl nicht erklären, wobei die Geschichte mit dem Verleihen von Dingen oder Geld unter Freunden so ihre ganz eigene Gefahr beinhalten.






Seestern mit vielen Armen, (Malpique, Februar 2016)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar





Sonntag 28.02.2016 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 21,6 Grad - niedrigste Temperatur 13,5 Grad

4% von 160 sind 20
Die dreifache Parität und die Mathematikreform

Es gibt Geld, viel Geld in den kommenden Jahren auf den Kanaren auszugeben. - Mehr Geld, als man gedacht hat, und Schuld daran sind die nun so oft diskutierten Einnahmen aus einer bereits verschwundenen Steuer, der IGTE (Impuesto General sobre el Tráfico de Empresas). - Diese Steuer wurde vor dem Eintritt Spaniens in die EU als Vorläufer der Mehrwertsteuer von den Firmen erhoben und ging später dann in die IVA auf dem Festland ein, und in die IGIC (Impuesto General Indirecto de Canarias) hier auf den Kanaren. - Diese Mehrwertsteuern sind eigentlich Angelegenheit der autonomen Regionen, aber Madrid behielt sich weiterhin den Anteil der damaligen IGTE ein, einer nationalen Steuer, aber inzwischen ist man der Meinung, dass das nicht korrekt war und ist, also zahlt man zukünftig so lange weniger Steuern an Madrid, bis dieses zu viel gezahlte Geld wieder ausgeglichen wurde. - Man spricht von insgesamt 1,6 Milliarden Euro, welche man in den kommenden 10 Jahren weniger an Steuern an Madrid zahlen muss, also an die 160 Millionen Euro im Jahr. - Eine wunderbare Summe, allerdings für die ganzen Kanarischen Inseln und weil wir hier auf La Palma an die 4% der Bevölkerung der Kanaren stellen, wären das rein rechnerisch 6,4 Millionen Euro für uns. - Zusätzlich zu den Geldern die wir von staatlicher Seite und aus dem Gobierno de Canarias oder auch Projektbezogen von der EU erhalten. - Aber da wir das Rechnen neu erfunden haben und auch die dreifache Gleichheit, die "triple paridad" gibt man hier auf der Insel in Gedanken bereits 20 Millionen Euro mehr im Jahr aus und spricht bereits von Strukturwandel und einem neuen Inselprojekt. - Die Geschichte mit der dreifachen Parität stammt aus der Zusammensetzung des Gobierno de Canarias, dort sind die Hälfte aller Abgeordneten aus den fünf kleinen Inseln und die andere Hälfte stammt aus Tenerife und Gran Canaria. - Man hat diesen Schlüssel mal erfunden, um eben den kleinen Inseln überhaupt die Möglichkeit zu geben, auch an der Politik Teil zu haben, denn beide großen Inseln stellen 1,8 Millionen Einwohner und die fünf anderen Inseln nur 300.000 Bewohner. - Würde man hier keinen trickreichen Schlüssel ansetzen, dann kämen von den kleinen Inseln niemals Leute ins Gobierno de Canarias.

So aber haben die Abgeordneten des Gobierno de Canarias eben genau die Interessen der kleinen Inseln vertreten und wollen eben den gleichen Schlüssel ansetzen, wie auch in der Zusammensetzung des politischen Gremiums, und nur der Inselpräsident Gran Canarias, Antonio Morales Méndez, meckert über die Anwendung der "triple paridad". Alle anderen Inselpräsidenten applaudieren und Carlos Enrique Alonso Rodríguez aus Tenerife sagt gar nichts dazu, schließlich gehört er der Partei Coalición Canaria an, welche auch den Präsidenten des Gobierno de Canarias stellt. - Antonio Morales Méndez, also der aus Gran Canaria, rechnet uns allerdings ein paar Beispiele vor, die einen schon nachdenken lassen. - So führt er auf, dass man diese Gelder, welche für Investitionen, und damit für den Arbeitsmarkt einsetzen solle, sich komplett ungerecht verteilt würden. - Beide großen Inseln hätten zusammen 300.000 Arbeitslose und die anderen fünf Inseln "nur" 50.000 Arbeitslose, also würde man für einen Arbeitslosen auf den großen Inseln 300 Euro ausgeben, auf den Insel El Hierro und La Gomera aber 5.000 Euro. - Darüber hinaus sei die ganze Rechnung eh die eines Milchmädchens (so sagt man hier zu falschen Rechnungen) denn was man auf der einen Seite mehr an Steuern bei sich behalten könne, das habe Madrid auf anderen Seiten wie im Straßenbau in der Gesundheits- und der Bildungspolitik den autonomen Regionen eh schon wieder aus der Tasche gezogen. Allerdings steht er damit ziemlich alleine da, denn das Gobierno de Canarias wird dieses Geld verteilen. - Das nächste Streit aber droht auch schon, denn die Gemeinden haben angekündigt, sie wollen auch direkt an diesen Geldern beteiligt werden, aber da haben sowohl unser Inselpräsident Anselmo Pestana, wie auch der Präsident des Gobierno de Canarias bereits abgewunken, dieses Geld soll in großen Projekten, welche inselweite Wirkung zeigen, angelegt werden und nicht in kleinen Projekten versanden, wie das in den Zapatero-Jahren mit dem "Plan-E" leider geschehen war. - Das Besucherzentrum auf dem Roque de Los Muchachos, das Interpretationszentrum der Vulkanröhre von Todoque und die Fuente Santa, das sind so die Projekte, welche unserem Inselpräsidenten vorschweben. - Auf jeden Fall will man klotzen und nicht kleckern, denn das macht doch am allermeisten Spaß.








Sonntag 28.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1024 hPa

Fulanito de tal dice hoy: A médico, confesor y letrado, háblales claro

Sei ehrlich zum Arzt, Beichtvater und Anwalt. - Den Steuerberater sollte man vielleicht auch noch aufnehmen in diese Rubrik, es gibt halt einfach Leute, denen sollte man keinen Mist erzählen, wenn sie einem helfen sollen.





Junger Torpedo marmorata (¡220Voltios!) (Malpique, Februar 2016)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar





Samstag 27.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 20,2 Grad - niedrigste Temperatur 13,8 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Immer noch Karneval

Heute begräbt man in Barlovento die Sardine und dann ist hoffentlich wirklich Schluss mit Karneval und wir können endlich wieder an den Arbeitsalltag gehen. - Die Sardine verbrennen, weil man diesen Fisch als Symbol der Wollust und Ausschweifung sieht und da wir klug genug sind, die Fastenzeit deutlich zu verkürzen, in dem wir Karneval noch Wochen nach Aschermittwoch feiern, fällt uns das meist nicht schwer. - Fasten ist aber bei uns eh nicht so ausgeprägt, wenn ich noch an den Bayrischen Wald denke, wo man in den Wirtshäusern sogar Freitags immer eine Sonderkarte hatte mit Fisch und Mehlspeisen, dann geht es bei uns ja richtig weltoffen zu. Wobei ja Fasten sogar gesund sein soll und ich kann das bestätigen, zwischen den Mahlzeiten nehme ich so gut wie überhaupt keine festen Nahrungsmittel mehr zu mir.

Bleiben wir beim Thema Gesundheit. - Ein Leser hat mir einen interessanten wie erschreckenden Link gesandt, nachdem in den USA ein Kosmetikhersteller zu einer großen Schadensersatzzahlung verdonnert wurde, weil er weiterhin Babypuder verkauft, welcher als Basis Talkumpulver nutzt. - Das sei wohlmöglich krebserregend und genau dieses Talkumpulver wird hier im Karneval tonnenweise, und wirklich viele Tonnen, über die Jecken gestreut. - Allerdings spiegelt sich dieser Usus nicht in der Krebsstatistik wider, auf den Grafiken kann man erkennen und nachlesen, dass die Lungenkrebsrate auf La Palma unter dem spanischen Durchschnitt liegt. - Wer da nun Recht hat und wer Links, ich weiß es nicht und man darf auch nicht vergessen, dass wir hier bei Calima im Sommer oft Feinstaubkonzentrationen haben, bei welcher in Mitteleuropa schon lange kein Auto mehr fahren dürfte. - Aber unseren Lungen kann das wohl nichts anhaben und natürlich glauben wir jeglicher Statistik.

Wir glauben ja auch, dass die Transvulcania, dieser Ultramarathon über unsere Vulkane genau 74,33 Kilometer lang ist. - Das ist jetzt wieder ein bisschen länger als im vergangenen Jahr, denn man hat die Versorgungstation am Pico de la Nieve etwas nach Osten verlegt. - Aus Sicherheitsgründen heißt es, sicher aber auch, weil man nun diese Versorgungsstation besser von der Straße aus erreichen kann. - Bislang hatten Soldaten Getränke und Lebensmittel auf den Pico de la Nieve geschleppt, aber jetzt sind ja keine Soldaten mehr auf der Insel stationiert und aus dem Grund hatte man letztes Jahr diese Versorgungsstation überhaupt nicht mehr angeboten. - Nun ist sie also, nach deutlicher Kritik vieler Läufer, wieder drin, aber eben mit einem kleinen Umweg für die Teilnehmer.

Und falls noch jemand einen Beweis braucht, dass La Palma immer noch eine Insel mit ländlichem Charakter ist, der muss nur auf die Erfolgsmeldung der Polizei blicken. - Die meldet jetzt, dass man zwei überaus gefährliche Avocadodiebe, Strauchdiebe wäre hier eindeutig nicht richtig, gefasst hat. - Vierhundert Kilo dieser Früchte haben die beiden Jugendlichen an sich gebracht, heißt geerntet, und dann an den Großhandel verkauft. - Das kommt immer mal wieder vor, dass bevorzugt diese grünen Früchte geklaut werden, wobei das schon eine ganze Menge Arbeit bedeutet, diese auch per Gartenschere zu ernten. - Verkaufen kann man die Früchte auch nur sehr billig, denn die Großhändler kennen doch ihre "Erzeuger" und wer eigentlich gar keine Avocadobäume hat, der hat meist auch keine Avocados.

Und zum guten Schluss, Monta-Max hat eine neue Webcam installiert, und zwar in der Hauptstadt und der Blick streift über denn neuen Stadtstrand, so dass wir jetzt und zukünftig immer mitbekommen, wie denn das Wetter in der Hauptstadt ist und wie viele Leute sich am Strand tummeln. - Gut gemacht, und diesen Sommer soll es ja mit dem Badebetrieb auch endlich losgehen.






Samstag 27.02.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1021 hPa



Freitag 26.02.2016 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 19,2 Grad - niedrigste Temperatur 13,0 Grad

Voll in den Spiegel gegriffen
Wunderschöner Artikel aus der Vergangenheit

Eigentlich mag ich Spiegel nicht. - Muss was mit den vielen Falten zu tun haben und dass die schneller schrunzeln als die Sehkraft nachlässt. - Aber den Spiegel, und hier meine ich das Nachrichtenmagazin, das mag ich doch sehr und informiere mich über die Geschehnisse auf der Welt über deren online-Auftritt. - Über La Palma liest man dort eher selten was, die kümmern sich um andere Angelegenheiten, aber nun kommt doch wieder einmal ein Artikel mit Beiträgen über die Kanarischen Inseln. - Das kann ganz große Werbung sein, Spiegel-online ist wohl das meistgelesene Nachrichtenmagazin online in Europa und wenn wir da als kleine und schrullige Kanareninsel auftauchen, dann ist das schon was für uns. - Und da taucht dann auch ein großer Artikel über die Insel auf, sogar stimmig und gut geschrieben, aber der Aufhänger, oder das Thema, sind die Kioske in El Remo und die sind bereits seit letzten August ja nicht mehr geöffnet. - Zwei der drei stehen sogar schon gar nicht mehr, abgerissen, auf Geheiß der Küstenbehörde. - Das geht also voll nach hinten los, wobei der Autor gar nichts dafür kann, denn der Artikel ist nicht neu, sondern schon vor über einem Jahr erschienen. - Ein bisschen kommt einem das so vor, als klebte da so ein bisschen Sand im Werbegetriebe, wir haben immer schon Probleme gehabt uns richtig in die Presse zu manövrieren und dann bringt dieses mächtige Blatt "Spon" mal was über uns, aber eben einen Artikel über eine Schrulligkeit, welche schon seit sieben Monaten nicht mehr vorhanden ist. - Der Autor berichtet ja sogar von dem Küstengesetz, welches eben das Aus für diese Lokale war und unsere Unfähigkeit solche Werbeträger zu erhalten, ist nach wie vor unverständlich. - Werbung ist der Artikel trotzdem und eigentlich könnte man behaupten, das sei ja nicht unsere Schuld, sondern die fehlende Recherche des Spiegel, ob denn das noch alles aktuell sei, aber so einfach lasse ich uns nicht davonkommen.

Wir müssen uns nämlich fragen lassen, warum wir keine Möglichkeit gefunden haben, diese drei Kioske dort zu erhalten. - Als Alleinstellungsmerkmal und touristische Attraktivität haben diese, baulich wohl sicher nicht wirklich ansprechenden Buden, nämlich hervorragend gewirkt. - Legal oder nicht, eigentlich wissen wir das seit dem Entstehen der gesamten Siedlung, und man war wohl bemüht, über eine Urbanisierung El Remo selbst größtenteils zu erhalten, aber bei den Buden hat das nicht funktioniert. - Gut, die waren so nah am Meer, da hätte man wohl selbst mit drei zugedrückten Augen keine Behörde überzeugen können aber ich kenne wohl andere Gebäude auf der Insel, über denen auch eine Abrissverfügung schwebt, diese aber nicht vollzogen wird. - Neue Standorte für die Restaurationen wären sicher möglich gewesen, einfach ein paar Meter weiter landeinwärts, aber auch das wurde nie wirklich diskutiert. - Sicher wird es zukünftig wieder Restaurants in El Remo geben, aber eben nicht mehr diese Buden, welche ja, siehe Artikel, wirklich eine absolute Sehenswürdigkeit waren. - Der Autor beschreibt das bestens, El Remo ist sicherlich keine Schönheit, aber eben genau dieses piratenhafte, dieser Wellblechcharme, hat ganz viele Besucher dieser Insel zumindest eine Zeit lang aus dem Alltag verschwinden lassen und kaum ein anderer Ort auf der Insel war dermaßen unvergleichlich La Palma wie El Remo. - Vielleicht auch ein kleines Fenster in die Vergangenheit. - Und glauben Sie nicht, dass ich dort gerne war oder bin, im Gegenteil, die Leute von hier sind selten gerne nach El Remo gefahren, aber ich kenne ganz viele unserer Gäste, welche gleich am ersten Abend ihres Urlaubes dorthin gefahren sind, um Mitteleuropa und diese ganzen Regeln ausbaumeln zu lassen. - Wir waren nicht in der Lage, diese Oase am Laufen zu halten, und lassen uns von unseren eigenen Regeln gängeln und sollten nicht dem Spiegel Nachlässigkeit vorwerfen, sondern uns selbst, dass wir diese Kioske nicht lebendig und aktuell gehalten haben.




Das war mal so. - Bild von Richard Wurdel





Freitag 25.02.2016 11:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1024 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Amar es tiempo perdido, si no es correspondido

Lieben ist verlorene Zeit, wenn es nicht erwidert wird. - Ob das wirklich so ist, weiß ich nicht, aber der Spruch soll uns darauf hinweisen, dass wir nicht unsere Zeit mit Dingen verschwenden sollen, die eh nicht funktionieren.






Hier ist es RICHTIG tief, aber schön. Antipathella wollastoni (Malpique, Februar 2016)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar





Donnerstag 25.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 22,1 Grad - niedrigste Temperatur 14,0 Grad

Nationalpark wird Inselpark
Chance oder Gefahr?

Im Wort steckt es eigentlich drin, die Naturschutzgebiete mit der höchsten Schutzstufe sind nationale Angelegenheit. - Allerdings sieht das die Judikative im Land anders, die Nationalparks sind auf Richterspruch hin den autonomen Regionen zugesprochen worden und hier auf den Kanaren geht man noch einen Schritt weiter, die Nationalparks werden noch in diesem Jahr den Inselregierungen, den Cabildo Insulares überstellt. - Der Nationalpark Teide auf Tenerife ist schon seit einem Jahr unter der Führung des Cabildos der Mütter aller Inseln, und der Nationalpark Caldera de Taburiente auf La Palma und der Garajonay auf La Gomera sollen spätestens am 1. Januar 2017 von den entsprechenden obersten Inselkorporationen geleitet werden. - Geld dafür gibt es weiterhin aus Madrid, aber die Aufsicht, die Planung und die Betreuung dieser Schutzzonen bleiben dann der Insel selbst überlassen. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da hätte ich noch die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, ein Nationalpark in den Händen inseleigener Lobbyisten, das kann nicht gut gehen. - Auf der anderen Seite hat sich ja einiges in Sachen politischer Verantwortung geändert, und da darf man auch mal an die Möglichkeiten denken, die sich daraus ergeben könnten. - Die Befürchtungen lauteten ja so, die gestalten den Nationalpark in einen Freizeitpark um, Riesenrad, Bungeejumping und Currywurstbuden, allerdings traue ich uns inzwischen schon zu, dass wir solche Frivolitäten nicht machen. - Aber man könnte diese allererste touristische Attraktion der Insel schon besser nutzen, so wären Restaurationen in Los Brecitos und am Campingplatz sicherlich gern genutzte Einrichtungen. - Auch wären Führungen denkbar, welche themenbezogen auf die Flora oder Fauna eingehen und wo wir doch gerade dabei sind Denkverbote abzuschaffen, wie wäre das eigentlich mit einem Konzert bei Dos Aguas, die Caldera als Resonanzkörper oder geht da jetzt mit mir der Phantasiegaul durch? - Nein, keine Alphörner, Vivaldi oder Bach, und keine Angst, mich nimmt sowieso schon keiner mehr ernst, also kann ich das ruhig alles daherplappern.

Die ganz große Frage wird ja auch immer noch sein, kassiert man irgendwann auch Eintritt um den Nationalpark zu betreten und wenn man das vernünftig und mit einer reellen Gegenleistung macht, dann spricht eigentlich nichts dagegen, dass man zwei oder drei Euro pro Person verlangt, und dieses Geld eben transparent in den Unterhalt des Parks steckt und dabei eben mit Schildern, Hinweistafeln und verbesserten Wegen den Nationalpark für den Besucher noch zugänglicher machen kann. Natürlich muss der hohe Schutzcharakter bewahrt bleiben, aber wir reden ja nur von ein paar Prozent der Fläche des Nationalparks welche zugänglich für den Besucher sind und so lange man dort keine Straße rein baut, sondern die Leute auf befestigten Wegen hält, so lange ist die Gefahr doch auch gar nicht gegeben, dass Flora und Fauna des Parks in Mitleidenschaft gezogen werden. - Das Ziel muss eben sein, die touristische Attraktivität des Nationalparks weiter zu erhöhen, ohne den Schutzcharakter zu verletzen. - Dazu braucht es kluge Köpfe und man wünscht unserer Inselregierung da ein weises Händchen, denn es steht eine ganze Menge auf dem Spiel, die Caldera de Taburiente ist unser touristischer Lockvogel Nummer eins und solch eine Ressource schlecht verwaltet, das geht ganz ordentlich nach hinten los.




Bild von Wolfgang Hempel





Donnerstag 25.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1022 hPa

Gastbeitrag von Claudia Gehrke (Konkursbuchverlag)
Lesenacht mit Livemusik in Tazacorte


Heute möchte ich Sie herzlich zu unserer zweisprachigen Lesenacht mit Livemusik von Alberto de Paz einladen, am Freitag, 26.2., 20 h, im Casa Massieu in Tazacorte.

Es lesen u.a. Antonio Abdo und Pilar Rey, ihnen zuzuhören ein Genuss! Sie rezitieren seit Jahrzehnten gemeinsam, gründeten und leiteten bis zu ihrem Ruhestand die Städtische Theaterschule in Santa Cruz. Antonio Abdo richtete auch ein umfangreiches Archiv über die Theatergeschichte und Literatur La Palmas ein. Für unser zweisprachiges Lesebuch "Canarias" hat er von verbotener Poesie berichtet, Texte, die nur unter der Hand, von Hosentasche zu Hosentasche weitergegeben wurden, denn in den Zeiten nach dem spanischen Bürgerkrieg wurde auch auf La Palma Zensur geübt. Diese geheimen "versos de bolsillo" trugen sprechende Titel wie "Der schlimmste Feind" und "Ehre dem Wein".
Der Wein wird auch an diesem Abend geehrt und ausgeschenkt.
Auf Deutsch lesen Inés Dietrich, Uka Rösch und Hedda Wortmann. Hedda Wortmann lebt seit 1971 auf der Insel. Sie eröffnete La Palmas erste Ballettschule und tanzte früher auch selbst und schon zu Zeiten, in denen es noch so gut wie keine Sprachschulen gab und auch keine Ampeln, unterrichtete sie Spanisch, Deutsch und Englisch - und noch immer trifft man in manchen Kneipen Mitarbeiter, die bei ihr gelernt haben.

Die anhängenden Fotos sind aus dem Archiv der Theaterschule ( abgedruckt in "Canarias") - die drei Frauen auf einem der Fotos tragen Kostüme aus Zeitungspapier: so aufwendig eingehüllt werden wir vermutlich in Tazacorte nicht auftreten

Hier der Ankündigungstext vom Flyer:
Freitag, 26. Februar, 20 h : Kanarische Literaturnacht: Lesungen & Live-Musik
Talk, Wein und kleine Tapas Tazacorte, Casa Massieu (am Ortsausgang von Tazacorte, Richtung Puerto die kleine Straße links hinunter Richtung Bananenmuseum und Hotel)
Heitere, poetische, dramatische und abenteuerliche Kurzgeschichten, Glossen und mitreißende Lieder gespielt und gesungen von Alberto de Paz zeigen verborgene Seiten der Insel. Lesung u.a. aus den zweisprachigen Büchern "Canarias", "La Palma" und "Meereslaunen". Die Veranstaltung ist zweisprachig, spanisch und deutsch. Mit Antonio Abdo und Pilar Rey, Rosario Valcárcel, Ines Dietrich, Hedda Wortmann und Uka Rösch

Tazacorte, Casa Massieu, El viernes 26 de febrero a las 8 de la tarde : NOCHE LITERARIA CANARIA Lecturas, música en vivo e imágenes, charla, vino ... Muestras de una visión mística de la isla. Relatos y extractos divertidos, poéticos, dramáticos y aventureros de los libros bilingües "Canarias", "La Palma" y "Caprichos de mar" y otros. Canciones conmovedoras con Alberto de Paz. La velada será bilingüe: español y alemán. Con Alberto de Paz, Antonio Abdo Y Pilar Rey, , Rosario Valcárcel , Inés Dietrich, Hedda Wortmann e.o. Entrada libre

Und nächste Woche am Freitag gibt es die Thrillerlesung, dazu schicke ich vielleicht noch einen Textausschnitt aud einemd er Bücher.
La Palma, Freitag, 04.03.16, 20 h
Thriller-Nacht im La Luna
Szenische Lesung aus dem La-Palma-Thriller "Wanderurlaub" von Regina Nössler u.a. Los Llanos, La Luna, Calle Fernández Taño 26
Sie haben einen Wanderurlaub gebucht, treffen sich das erste Mal im Hotel. Die Wanderungen führen durch die berauschende Natur der Insel. Doch der Wanderführer geht viel zu schnell, die Stimmung in der Gruppe kippt, unterschwellige Feindschaften entstehen. Die Natur zeigt ihre gefährlichen Seiten. Aber die eigentliche Gefahr lauert nicht in der Natur ... "Patricia Highsmith hat eine deutsche Erbin gefunden. Ein Feuerwerk an genauen Beobachtungen und stimmigen Details durchzieht die sich immer bedrohlicher aufschaukelnde Handlung." (Alf Mayer, Juror Dt. Krimipreis u. Krimibestenliste)
Musik, die guten Tapas und Inselweine der Bar La Luna runden den Abend ab ...Reservierung empfohlen: Tel. (0034) 922 40 19 13












Mittwoch 24.02.2016 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 18 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 23,6 Grad - niedrigste Temperatur 13,4 Grad

Die Asphaltfrage stellt sich wieder
Haben die nun Papiere oder nicht?

Irgendwo muss das Zeugs ja hin. - So weit sind wir uns einig, wir brauchen Asphalt auf der Insel, denn die Geschichte mit den Eselnkarren, oder die Sau aus Tijarafe auf dem Rücken zum Markt in Los Llanos tragen, das läuft bei uns nicht mehr. - Hier im Aridanetal hat man dann, vor vielen Jahren bereits, ein Industriegebiet geschaffen und dachte sich, so kann ich wertloses Land in Industriegebiet verwandeln und irgendwann entschlossen sich dann auch zwei Firmen, gleich diesen Standort für Asphaltwerke zu nutzen. - Letztendlich verloren diese Firmen aber den Kampf gegen die Anwohner, welche sich zu Wehr setzten, und gegen die Gerichte, eine Firma hat das auch bereits eingesehen und das Werk abgebaut und verkauft, die andere Firma hat das Werk dort noch stehen, aber das ist noch nicht einen Tag in Betrieb gewesen. - Auch wenn es jetzt den wundersamen Umstand gibt, dass Los Llanos den neuen Flächennutzungsplan wieder vom obersten Gerichtshof um die Ohren geworfen bekam, und nun der alte Plan wieder gilt, in dem es theoretisch möglich wäre, diese Anlagen im Industriegebiet zu betreiben, ist es nicht anzunehmen, dass die möglichen Betreiber der Analgen nun wieder Genehmigungen einholen werden. - Der Betrieb solcher Anlagen ist nach einem Landesgesetz nicht machbar, wenn Siedlungen in einem Umkreis von 2.000 Meter stehen und daran ändert ein lokaler Flächennutzungsplan auch nichts. - Allerdings gilt das mit den Abständen ja nicht nur in Los Llanos, denn das einzige Asphaltwerk, welches heute noch den gesuchten Stoff herstellt, das befindet sich im Ortsteil Las Caletas in der Gemeinde Fuencaliente. - Dort gibt es zwar viel weniger Betroffene als im Aridanetal, aber auch dort wohnen Menschen näher als diese 2 Kilometer. - Darum ist auch dieses Werk dort umstritten und von der Industriebehörde der Kanaren liegt wohl auch eine Stilllegungsverfügung vor, welche allerdings bislang nicht greift, und so das Werk weiter offen bleibt. - Auch die Fragen bleiben offen, wie sieht es denn um die Genehmigungen des Werkes aus, denn der Betreiber meint, es sei alles in Ordnung, man habe alle fehlenden Papiere nachgereicht und man verstehe gar nicht, warum denn immer wieder die Frage nach der eventuellen Illegalität gestellt wird.

Die Gemeinde Fuencaliente hält sich vornehm heraus, was auch verständlich ist, auf der einen Seite will man es sich mit den Anwohnern nicht verscherzen, auf der anderen Seite hat man aber auch Bammel, der Betreiber könne bei einer eventuellen Schließung auch die Gemeinde auf Schadensersatz verklagen. - Man hat generell eh schon eingesehen, dass die Frage, wo können auf der Insel solche kontaminierende Industrien überhaupt betrieben werden nicht den Gemeinden überlassen werden kann und darf, sondern dass hier eine inselweite Planung her muss, welche bislang im großen Inselplan aber noch nicht verfasst wurden. - Allerdings wird man auf der Insel wohl kaum ein Gelände finden, welches allen rechtlichen Auflagen entsprechend solch eine Industrie aufnehmen könnte. - Entweder finden man Siedlungen, oder aber man kommt Natur- und Landschaftsschutzgebieten zu nahe, von denen es hier auf der Insel reichlich gibt. - Man könnte natürlich mit den Gemeinden verhandeln, vielleicht wäre eine bereit, gegen einen finanziellen Obolus solch ein Werk zu dulden. - Und sagen Sie nicht, das gäbe es nicht, die Gemeinde Mazo verdient sich mit dem Flughafen und auch mit dem Standort der Müllverwertungsanlage den halben Haushalt zusammen und ist so die einzige Gemeinde, welche fast jedes Jahr überlegen muss, was man denn mit dem übrig gebliebenen Geld noch alles anfangen könnte. - Allerdings haben Asphaltwerke nicht so richtig einen lockenden Ruf bei den Bürgern und das kommt sicher auch durch die laute mediale Verbreiten des erfolgreichen, aber jahrelangen Kampfes der Bürgerplattform gegen die Asphaltwerke hier im Tal. - Jetzt rückt wieder die Idee eines mobilen Asphaltwerkes in den Blickpunkt und wenn wirklich das Werk in Fuencaliente geschlossen werden sollte, dann müsste man wohl auf jeden Fall übergangsweise solch einen Kompromiss eingehen. - Wir müssen ja davon ausgehen, dass so schnell kein praktischer Ausweichstandort gefunden wird, aber wir können ja nicht ganz auf Asphalt verzichten, wo man doch die Verbbesserung der Südumfahrung endlich fertig stellen will und auch die Pläne, die Hauptverkehrsstraße LP3 komplett neu zu machen, uns doch noch für dieses Jahr versprochen hat. - Ein mobile Anlage, man wird das Zeug eben nicht ganz los, aber wenn das wirklich nur für eine Baumaßnahme ist und dann wieder weg kommt, dann wird man sich das wohl gefallen lassen müssen. - Asphalt, wer hätte gedacht, dass diese schwarze Schmiere einen derart großen Anteil an Tagesgesprächen hier auf der Insel mal ausmachen könnte.




Hallo Martina, dein Hund ist berühmt, der Asphaltspürhund...





Mittwoch 24.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1023 hPa

Gastbeitrag von Hacienda de Abajo
Lesung über La Palma 1891


Donnerstag, den 25.2.2016, 18:00 Uhr

Wo könnte eine Zeitreise stilvoller beginnen, als im historischen Ambiente der Hacienda de Abajo in Tazacorte?

Barbara Schlüter liest dort in der hauseigenen Kapelle aus ihrem 2. historischen Roman "Verheimlichte Liebe", der 7 Kapitel über die "Isla bonita" enthält. Wie stets hat die Historikerin und Kommunikationsberaterin sorgfältig recherchiert und verpackt die interessanten Details in eine spannende Geschichte: die Zwillinge Elsa und Emilie wollen die Geheimnisse über ihre wirkliche Herkunft lüften und begeben sich auf Spurensuche an der Ort ihrer Geburt - dabei entdecken sie eine faszinierend andere Welt, geraten aber auch in tödliche Gefahr... Nach der Lesung (ca. 45 Minuten) ist Gelegenheit, Fragen zu stellen und signierte Bücher (auch mit persönlicher Widmung) zu erwerben. Der 3. Band wird im April erscheinen.






Dienstag 23.02.2016 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1024 hPa
Höchsttemperatur heute 20,3 Grad - niedrigste Temperatur 13,5 Grad

Flatrate-Fliegen
Subventionen als Selbstzweck

Wir müssen wohl häufiger fliegen als die Leute vom Festland, weil wir einfach mit der Bahn oder dem Bus nicht in die Provinzhauptstadt kommen. - Das liegt an dem Grundsatz, dass immer verdammt viel Wasser um eine Insel herum zu finden ist, und wenn man dann auf einer kleinen Insel hockt, die nur sich selbst wichtig nimmt, dann muss man das Schiff oder noch viel schneller das Flugzeug nehmen, um wirklich wichtige Dinge auf den anderen Inseln zu erledigen. - Oft hat das was mit ärztlichen Untersuchungen zu tun, häufig auch auf Grund der Arbeit, oder Schüler und Studenten fliegen hin und her und schließlich gibt es auch noch tausendundeinen Grund privat von einem Inselchen zum anderen zu fliegen. - Um uns das schmackhafter zu machen, also in dem Fall erschwinglicher, hat man Subventionen erfunden, welchen allen Einwohnern der Kanarischen Inseln wie auch den Balearen die Hälfte des Ticketpreises bezahlen. - 50% Rabatt bekommen wir für alle Flüge zwischen den Inseln aber auch aufs Festland, Bedingung ist, dass man hier in einer Gemeinde als Einwohner gemeldet ist. - Dennoch sind die Preise für Flüge zwischen den Inseln oft ziemlich teuer, wobei das Dennoch ja Ei und Henne gleichzeitig sein kann, denn es bleibt ja auch immer die Vermutung im Luftraum stehen, dass die Ticketpreise nur so hoch sind, weil ja der Passagier sowieso den Rabatt erhält. - Gäbe es den Rabatt nicht, dann würden viel weniger Menschen fliegen und das wäre dann auch für die Fluggesellschaft nicht ergiebig. - Für nicht hier auf den Inseln residente Menschen wird das Fliegen zwischen den Inseln zum sehr teuren Spielchen, die Preise sind so kalkuliert, dass man die Rabattierung bereits eingerechnet hat. - So hat sich der Transit für Urlauber aus Mitteleuropa über eine andere Kanareninsel um nach La Palma zu kommen auch niemals richtig durchgesetzt. - Das war in den Zeiten, als es wenige Charter nach La Palma gab und auch über Madrid nur 2 oder 3 Flüge die Woche auf die Insel kamen durchaus ein robustes Problem und es gab sogar schon Vorschläge, welche auch die Flüge von Urlaubsreisenden mit Residentenrabatten versehen wollten. - Der Vorschlag allerdings drang niemals durch, ist heute auch nicht mehr dringend, da inzwischen die Flugverbindungen von und nach La Palma auch über Madrid, Barcelona und Bilbao bequem und häufig sind.

Bereits als Parteidoktrin könnte man das Verlangen der Coalición Canaria betrachten, welche sich als Hüter aller Subventionen betrachtet und immer, außer vor den letzten Kommunalwahlen, fordert diese Gruppierung eine weitere Erhöhung der Subventionen in Sachen Flugverkehr zwischen den Inseln. - Vor den letzten Kommunalwahlen, da hat ihnen allerdings die Partido Popular die Schau gestohlen und einfach mal eine Woche früher auf die Subventionskarte gesetzt. - Das war ein Tiefschlag für die selbst ernannten Nationalisten und vielleicht ist auch der Regierungspakt mit den Sozialisten hier auf den Kanaren die Rache für den Diebstahl der eigenen Themen. - Jetzt geht man aber die Sache wieder an und "unsere Frau in Madrid" Ana Oramas, die bringt nun einen neuen Vorschlag in den Kongress, man wolle einen Einheitspreis um zwischen den Inseln fliegen zu können und beantrage dafür eine Änderung des "OSP" (Obligación de Servicio Público). - Hinter dieser "Verpflichtung des Öffentlichen Dienstes" im Verkehr verbirgt sich ein Regelwerk, welches die Verbindungen zwischen den spanischen Inseln und dem Festland, sowie auch die Strecken zu den beiden Exklaven Melilla und Ceuta in Marokko regelt. - Bestimmte Anzahl von Verbindungen müssen gestellt werden, das gilt sowohl für die Reedereien wie auch für die Fluggesellschaften, welche sich in den Genuss der Rabattierung begeben. - Aber bislang gibt es eben in diesem Regelwerk noch keine "Flatrate" oder kein Einheitspreis und das will eben nun die Coalición Canaria für Flüge zwischen den Inseln erreichen. - Natürlich wieder nur für hier residente Bewohner und natürlich soll es dann noch billiger werden zwischen den Inseln zu reisen. - Warten wir mal ab, was daraus werden kann, und wie man sich das dann im täglichen Ablauf vorzustellen hat. - Die Verbindung von und nach Madrid, die wollte man ja auch gerne im Geltungsbereiches der "OSP" haben, aber man verfolgte das wohl nicht mit der entsprechenden Hartnäckigkeit. - Das liegt auch an uns, da viele Dinge sowieso nur für die Presseerklärungen gemacht werden und dann wieder in der Schublade verschwinden, nach Diktat verreist, heißt das dann, per Flatrate nach Lanzarote, man gönnt sich ja sonst nichts.




Eine ATR72 der Binter Canarias beim Anflug auf La Palma





Dienstag 23.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1025 hPa

Gastbeitrag von Kai Stockrahm
Eine Hommage an die Nacht auf La Palma


Viele Menschen reagieren irritiert, wenn man ihnen erzählt, dass man sich im Urlaub bevorzugt nachts auf einer Insel herumtreibt. Gut, nicht nur. Aber die nächtlichen Ausflüge, mal kürzer, mal länger, gehören für mich schon seit Jahren zu meinen persönlichen Urlaub-Highlights. "Und wann schläfst du?!" ist meist die nächste Frage. "Tagsüber am Strand!" die logische Antwort.

Natürlich bietet La Palma eine faszinierende Natur, vielfältige, abwechslungsreiche Landschaften und einfach tolle Wanderwege.

Aber eine ganz besondere Eigenschaft, die 'echte' Dunkelheit der Nacht, wird oft übersehen. Außer ein paar Astronomen kennen nur wenige Menschen die Insel bei Nacht. Aber es lohnt sich! Graja-Tours zum Beispiel bieten Nachtwanderungen in Kombination mit dem Sonnenaufgang hinter dem Teide an. Eine tolle Idee.

Alles, was die Nacht auf La Palma für mich bedeutet, habe ich ein einer kleinen Geschichte zusammengefasst. Ein Klick auf das Banner bringt Sie zu ihr. Viel Vergnügen!






Montag 22.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1023 hPa
Höchsttemperatur heute 20,4 Grad - niedrigste Temperatur 11,0 Grad

Bald dürfen auch Schwule nach La Palma…
Inselregierung fordert Normalisierung der Normalität

Die Inselregierung will Geld locker machen, konkret geht es wohl um 58.000 Euro und damit ein mehrtägiges Festival organisieren, auf dem man nationale und internationale Künstler einlädt, und welches sich vorwiegend um Menschen bemüht, welche dem Kollektiv LGTB angehören. - Prügeln Sie bitte jetzt nicht auf mich ein, ich habe lediglich eine Stelle einer Presseerklärung übersetzt und ich gebe keine Antworten, sondern stelle Fragen. - Kollektiv LGTB soll wohl für Lesbian, Gay, Bisexual und Transgender stehen, also für alle die bei drei nicht hetero sind, und irgendwie kommt mir das so vor, als hätten wir das gerade neu erfunden. - Hinter der ganzen Geschichte steht natürlich ein rein wirtschaftliches Interesse, da man sich als touristisches Ziel auch für dieses Kollektiv anbieten will, und tappt dabei in die Kollektivfalle. - Ich stelle da mal ganz einfach die Frage, welches Handicap, oder noch heftiger, welche Behinderung denn diese Menschen haben sollen, und warum man sich besonders als LGTB freundliches Ziel anbieten muss. - Früher sagte man gay-friendly und auch das hatte schon so ein bisschen den Beigeschmack, ich bremse auch für Tiere. - So mit das frauenfeindlichste was man machen kann ist die Frauenquote, die meisten begreifen das bloß nicht und wer sich hinstellt und sich als außergewöhnlich LGTB freundlich ausweist, der grenzt damit genau diese Leute wieder aus. - So steht auch was von notwendiger gesellschaftlicher Normalisierung in der Presseerklärung und genau damit behauptet man ja, dass es nicht normal sei. - Ich verstehe grundsätzlich wohl, was der Hintergrund dieses Ansinnens ist, und die meinen das sicherlich auch nicht respektlos, aber Schwule und Lesben brauchen weder Sonderausführungen von Mietwagen oder besondere Ausstattungen in Ferienhäusern und auch keine spezielle Speisekarten in den Restaurants. - Die sind wie du und ich, oder besser herum, die sind wir, und es gibt nicht nur die Form der Ablehnung anders Denkender und Fühlender, sondern auch eine unterschwellige Abgrenzung, in dem man behauptet, man würde sich um Normalisierung und Eingliederung bemühen. - Also was soll die ganze Geschichte, wir haben lesbische Bürgermeisterinnen, schwule Stadt- und Inselräte, und niemand macht Anmerkungen darüber oder kümmert sich darum. - Das hat was mit Normalität zu tun und wie bitte soll denn ein Urlaubsziel aussehen, welches besonders auf das Kollektiv LGTB ausgerichtet sein soll? - Vielleicht wird das ja alles mal was, wenn man endlich so weit ist zu begreifen, dass es sich dabei gar nicht um ein Kollektiv handelt, sondern um Mitmenschen, deren Adjektive groß, klein, dick, dünn, blond, dunkel oder so ähnlich sein können, aber niemals schwul oder lesbisch. - So, jetzt bin ich meinen Ärger auch wieder los, eines meiner Adjektive heißt cholerisch, und jetzt warte ich nur noch darauf, dass auch für das Kollektiv der Choleriker und Grantler Urlaubsregionen angepasst werden…

Und noch ganz kurz auch Aktualität, aber jetzt darf auch wieder ganz offiziell auf den Roque de Los Muchachos gefahren werden um Schneemänner zu bauen. - Können übrigens auch Schneefrauen sein…




Black Beauty - Mia





Montag 22.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 11 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1022 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Al mal tiempo, buena cara

Dem schlechten Wetter, ein freundliches Gesicht. - Ein häufig genutzter Spruch. - Gerade wenn es hart wird muss man positiv bleiben, man darf sich eben nicht unterkriegen lassen. - Wenn alles grau und dunkel ist, dann gewinnen ein Lächeln oder freundliche Worte von sich aus bereits den ganzen Tag.





Catalufa in seiner Höhle (Malpique, Februar 2016)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar





Sonntag 21.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 27 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 19,8 Grad - niedrigste Temperatur 11,0 Grad

Der Krieg der Zwerge
Große Geschäfte mit dem kleinen Mann

Wer nicht von hier ist, der kann die Geschichte um die Zwerge gar nicht so richtig nachvollziehen. - Alle fünf Jahre tanzen 24 Kerle, welche in große Hüte gesteckt werden, eine lustige Polka und daraus ist hier eine gesellschaftliches Massenphänomen geworden, welches halt einfach ein bisschen Magie braucht, um verstanden zu werden. - Dieser Zwergentanz "La Danza de los Enanos" (die Zwerge erscheinen bei Minute 12) gehört inzwischen untrennbar zu der nur alle fünf Jahre stattfindenden Niederkunft der Schutzpatronin unserer Hauptstadt Santa Cruz de La Palma, der "Virgen de Las Nieves". - Man könnte aber seit mehreren Ausgaben der "Bajada" eigentlich auch so weit kommen, dass inzwischen das Rahmenprogramm, und hier vor allem eben der Zwergentanz, inzwischen mehr Raum und auch mehr Popularität einnehmen, als die religiösen Akte selbst. - Fast möchte man so weit gehen zu behaupten, dass mehr Menschen sich auf die tanzenden Zwerge freuen, als darüber, dass die Jungfrauenstatue aus ihrer Wallfahrtskirche in den Ort getragen wird, und so ganz falsch würde man damit wohl auch nicht liegen. - Dabei hat der Zwergentanz ursprünglich gar nichts mit der Jungfrau aus Las Nieves zu tun, nicht mal mit der Hauptstadt, sondern der Zwergentanz ist eine Karikatur der Großmannsträume des Napoleon Bonaparte, als es darum ging, dass die Kanarischen Inseln an Frankreich gehen könnten. - Man machte sich lustig über den kleinen Mann mit dem großen Hut und so entstand die Figur des heute bekanntesten Bürger der Insel und die Aufführungen dieses Tanzes fanden ohne festen Zeitrahmen dort statt, wo man das einfach durchziehen wollte. - Die Polka und die eigentliche Magie um die Zwerge, das entstand alles viel später und hier kommt wohl die Hauptstadt und auch die Bajada ins Spiel, denn erst mit der Einbeziehung dieses Schauspiel ins Rahmenprogramm der Bajada wurde aus dem Zwergentanz das Spektakel, welches es heute darstellt. - Also hat es wohl was mit der Bajada zu tun und ist untrennbar damit verbunden und kann wohl auch davon nicht mehr gelöst werden.

Die Magie um die Zwerge entsteht, dass man ganz ernsthaft niemandem verrät, wie es denn sein kann, dass 24 groß gewachsene Männer die zunächst auf dem Platz lustige Tänze und Lieder aufführen dann alle in ein kleines Häuschen gehen und auf der anderen Seite 24 Zwerge herauskommen. - Darüber macht man übrigens keine Witze und ziemlich robust werden diejenigen beschimpft, welche öffentlich behaupten wollen, wie das denn vor sich geht und noch wütender wird man, wenn man sich anderswo dieser Zwerge bedient und dieses Schauspiel nachahmt. Das kommt immer mal wieder vor, dann geht große Empörung durch Presse und soziale Netzwerke und ich erinnere mich noch an die drei armen Jungs im Karneval in Los Llanos vor zwei Jahren, die sich dort als Zwerge verkleidet hatten und durch schlechte verarbeitete Kostüme angeblich diese Magie um die Zwergwerdung verdarben. - Diese Jungs mussten öffentlich Abbitte leisten und die Presse wurde aufgefordert, die brisanten Bilder mit den Kostümen bitte nicht weiter zu verbreiten. - Man kann sich natürlich vorstellen, dass diese Zwerge auch zum begehrten Objekt der Souvenirbranche werden, um die kleinen Helden lässt sich nämlich richtig viel Geld verdienen und fast möchte man meinen, diese Zwerge stellten inzwischen so etwas wie ein Wappen der Insel dar. - Zumindest aber der Stadt Santa Cruz, welche diese Figuren gerne für sich ganz alleine haben möchte und daher auch Markenrechte bereits beantragt hat. - Am liebsten möchte man von jedem Stück, welches das Ebenbild dieser Zwerge auch nur irgendwie trägt, eine Lizenzgebühr haben, was dem Einen sein Münchner Kindl ist, das ist anderswo eben der kleine Mann mit dem großen Hut. - Allerdings haben zwei sehr bekannte und präsente Juweliere auf der Insel auch bereits Markenrechte an den Zwergen erworben, welche sich zwar auf unterschiedliche Silhouetten beziehen, aber man ganz klar den Zwerg an seinem Hut erkennen kann. - Diese Juweliere sind von dem Ansinnen der Stadt natürlich überhaupt nicht begeistert, auch nicht vom Geschäftsgebaren untereinander und so tobt, längst auch auf Ebene der Justiz, ein Krieg der Zwerge, welcher ohne viel Gnade gekämpft wird. - Es ist nicht wirklich anzunehmen, dass sich ein Gericht findet, welches klarstellt, wer denn nun der einzig wahre Zwerg ist und wer daran verdienen darf und allen anderen verbietet, solche Silhouetten zu verwenden, welche ähnlich aussehen. - Große Geschäfte mit kleinen Männern die gewaltige Hüte tragen, vielleicht kommen irgendwann auch noch pfiffige Anwälte in Frankreich darauf uns zu verklagen, weil wir mit Napoleon-Hüten Schabernack treiben und damit auch noch Geld verdienen wollen.






Sonntag 21.02.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 11 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1018 hPa



Samstag 20.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 32 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 19,0 Grad - niedrigste Temperatur 11,0 Grad

Plaudereien am kanarischen Kamin
Es wird schon wieder wärmer

Die Schneegrenze ist schon wieder ein bisschen höher geklettert, vielleicht so an die 1.600 Meter würde man meinen, wobei natürlich auf der Nordseite, wo die Sonne nicht ihre Kraft einbringen kann, der Schnee und Graupel auch noch tiefer liegt. - Allerdings merkt man seit heute Vormittag bereits, dass der schneidend kalte Wind weg ist. - Es wird schon wieder wärmer und das geht auch mit den Voraussagen dazu einher und mal sehen, wie lange die weiße Decke auf unseren Bergen dann noch Bestand hat. - Wir sind ja immer noch in der Hoffnung, dass dieses Wasser nun doch noch für eine Mandelblüte zumindest oberhalb El Pasos sorgen könnte. - Auf unserer Höhe, oder einfacher gesagt, Fußballplatz nach unten, wo es kaum geregnet hat, dürfte das nun auch nicht mehr ausreichen, die Bäume noch zum blühen zu bringen. - Aber natürlich haben diese Niederschläge auf der Insel die brenzlige Situation der Wasserknappheit gelindert. - Schnee, oder eben auch der liegengebliebene Graupel sind hervorragende Wasserspeicher, da sie eben langsam das Wasser wieder freigeben und dieses dann in den porösen Basaltuntergrund eindringen, und damit unsere Kavernen im Inneren der Insel wieder auffüllen kann. - Die große Gefahr bei Regenfällen ist ja immer, dass dieses wertvolle Nass zu schnell fällt, nicht vom Boden aufgesogen werden kann und dann ungenutzt die Schluchten hinab in den Atlantik fließt. - Schlimmer noch, auf dem Weg dorthin sorgen diese Wassermassen auch für die absolute Gefahr, die Erosion. - Nicht nur, dass die so mühsam geschaffene dünne Humusschicht weggeschwemmt wird, auf diese Art und Weise entstehen auch immer noch neue Barrancos und irgendwann wird diese Erosion sogar die ganze Insel abtragen. - Gut, das ist noch ein paar Millionen Jahre lang hin, man muss also nicht sofort sein Haus in Panik verkaufen, aber wie diese Insel in ein paar Millionen Jahren aussehen wird, das kann man sehr gut an den Vorbildern Lanzarote und Fuerteventura erkennen. - Eigentlich können wir uns ja vom menschlichen Charakter her sicher sein, dass die Menschheit noch vor dem Versinken unseres Inselchens sich bereits auf andere Art und Weise abgeschafft hat und somit alle Gedankenspiele um das Flachland La Palma wieder zurück in den Kamin schieben.

Den ganzen Winter über habe ich mich ja schon gefragt, so wie letzten Winter auch, warum haben wir eigentlich einen Kamin im Wohnzimmer. Gestern und vorgestern Abend allerdings haben wir den das erste Mal in diesem Jahr angeheizt und ein paar Minuten später waren gleich sieben Katzen rund um den Kamin versammelt. - Allerdings dauerte es eine ganze Weile, bis alle ihren eigenen Platz gefunden hatten, man stritt sich natürlich um die besten Liegenschaften, aber irgendwann war das erreicht und wärmender Frieden bereitete sich aus. - Meine Frau musste ja gestern Abend dennoch zunächst auf die Wärme verzichten, spielte doch Atlético Paso das Lokalderby gegen La Rosa und die stand also tatsächlich gestern Abend bei vielleicht 10 Grad und Sprühregen auf dem Fußballplatz. - Na ja, echte Fans bringen so etwas, ich Weichei trank Albillo mit den Katzen am Kamin, meine Art Lokalpatriotismus zu leben geht über regionale Bodegas, aber auch meine Frau zeigt heute keine Erkältungssymptome. - Also alles frisch zuhause und auch die Kinder sind fit, weil man in Las Palmas dann kurz vor dem Beginn die Drag-Queen-Gala doch noch wegen starken Regens absagen musste. - Dafür gehen sie heute auf den Straßenkarneval dort, denn auch in Las Palmas ist das Wetter nun wieder deutlich besser geworden. - Das Wochenende kann also kommen, und jetzt noch ein paar Bilder von der bestäubten Insel.




Dieses Bild vom Regenbogen ohne Bogen stammt von Roger P. Frey




Der Blick auf die Caldera von Wolfgang Leimbach




Auf der Straße nach El Paso






Samstag 20.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 11 Grad - Niederschlag 2 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1019 hPa

Gastbeitrag von Antje Gieser
Flohmarkt am 21. Februar 2016, Santa Cruz am Hafen, 8 bis 14 Uhr




"Die Krise ist vorbei" kann man immer wieder - vor allem von ausländischen Residenten - hören. Nein, ist sie nicht, auch wenn es hie und da kleine Zeichen dafür gibt, hier eine Hausrenovierung, da ein bescheidener Anbau. "Nein" sagt auch Pedro Angel Rodriguez Melgarejo, Pfarrer der 60-köpfigen Baptistengemeinde in Los Llanos, Stadtteil Montaña. Und er muss es wissen. Vor 22 Jahren ist Pfarrer Pedro eingeladen worden, die Iglesia Evangelica Bautista auf La Palma zu betreuen. Die Gemeinde suchte einen Pfarrer, der Deutsch und Spanisch spricht. Geboren ist er in Valencia, aufgewachsen in Deutschland, daher sein einwandfreies Deutsch. Er und seine Gemeindemitglieder leisten bewundernswerte Sozialarbeit. Zehn bedürftige Familien werden von ihnen dauerhaft unterstützt. Einmal im Monat gibt es einen Lebensmittel-Großeinkauf, der mit Spenden der Gemeindemitglieder finanziert wird. Pfarrer Pedro und seine Helfer konnten sogar einen Arbeitsplatz schaffen. In Los Llanos, Tijarafe und Santa Cruz wurden Kleiderkammern für sozial Schwache eingerichtet, in denen der Betreffende jeweils einmal in der Woche Dienst hat. Früher hätte kein Palmero gebrauchte Kleidung getragen. "Jetzt ist das anders", meint Pedro.

Jeden Mittwoch findet - Gemeindemitglieder zusammen mit Bedürftigen - ein kostenloses Frühstück statt. Bei dieser Gelegenheit werden nicht nur persönliche Kontakte gepflegt - "wir kennen unsere Leute und wir wissen, wie es ihnen geht" sagt Pedro. Er und die Gemeindemitglieder versuchen die meist Langzeitarbeitslosen wieder zu motivieren. Sie achten auch darauf, dass "ihre" Leute nicht von einer sozialen Einrichtung zur anderen gehen - zum Beispiel montags ins Rathaus, dienstags Caritas, mittwochs Baptisten und dann vielleicht auch noch DRK. "Wir wollen ihnen helfen, wieder Orientierung zu finden. Wir wollen sie anregen wieder zu 'strampeln' !"

Leider, so Pedro, würden sozial Schwache auch oft noch ausgenutzt. Er erzählt von einer Frau, die mit einer halbillegalen Arbeitsstelle versucht, ihre Familie - einen arbeitslosen Mann und zwei Kinder - über Wasser zu halten. Sie hat eine Putzstelle in einem Restaurant, die sie jeden morgen um 4.30 Uhr antritt. Statt Bargeld erhält sie oft nur einen Schuldschein und muß warten bis das Geld dafür auf der Bank ist. Kein Geld, kein Essen. Supermärkte geben keinen Kredit.

"Nein", sagt Pedro, "die Krise ist noch nicht vorbei"

Und wir von SOS La Palma haben unser Ziel noch nicht erreicht, wir werden wohl noch eine Weile gebraucht

Wir sind wieder dabei: Flohmarkt am 21. Februar 2016, Santa Cruz am Hafen, 8 bis 14 Uhr Der Erlös geht an die Baptistengemeinde Los Llanos






Freitag 19.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 3 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 15,4 Grad - niedrigste Temperatur 10,9 Grad

Ski und Rodel gut
10 Zentimeter Schnee auf dem Roque

Es ist wirklich kalt geworden gestern, der erste Schnee liegt auf den Bergen seit dem Winter 2013/2014, denn auch der vergangene Winter war sehr warm. - Die Straßen hinauf auf den Roque de Los Muchachos sind für Privatfahrzeuge gesperrt worden, es wäre einfach zu gefährlich mit unseren Sommerreifen auf dem Schnee und Eis dort zu fahren und aus der Vergangenheit wissen wir ja, dass so viele neugierige Leute dann dort hinauf auf den Berg wollen, dass die Straßen dann hoffnungslos verstopft sind. - Auf den anderen Inseln sieht es genauso aus, in Las Palmas kam es gestern Mittag sogar zu Überschwemmungen und überhaupt ist sehr viel mehr Regen gefallen, als man das vorausgesagt hatte. - Allerdings fast nur im Norden und Osten der Insel, bei uns fing der messbare Regen erst gegen Abend an und mit 3 Millimetern auf unserer Höhe ist ja auch nicht wirklich viel zu machen. - Im Norden fielen gestern aber bis 50 Millimeter und das geht heute weiter so, allerdings nicht mehr mit solcher Heftigkeit wie gestern. - Schnee, manchmal aber auch nur eine Graupelschicht, die von weitem wie Schnee aussieht, liegt etwa ab einer Höhe von 1.400 Metern, also auch auf der Cumbre Vieja mit dem Birigoyo. - Auch die Zufahrt in die Caldera de Taburiente wird nun gesperrt, da immer mehr Wasser den Barranco de las Angustias herunterläuft. - Es ist also mal wieder richtig Winter, was wir so Winter nennen, allerdings wird das eine Episode bleiben, welche allerdings nur bis Sonntag anhalten wird. - Vielleicht auch nur bis Samstag und weil man sich da so unsicher ist, haben nun viele Gemeinden das Problem, dass die nicht wissen, ob man denn die geplanten Veranstaltungen für Samstagabend absagen soll oder nicht. - Ich darf erinnern, bei uns läuft immer noch Karneval und morgen wäre der ganz große Tag in Las Palmas und keiner weiß, ob man das nun absagen soll. - In der Haut der Meteorologen möchte ich jetzt auch nicht stecken, denn ein einziger heftiger Schauer zur falschen Zeit, kann einen Karnevalsumzug oder eine Gala-Aufführung komplett ruinieren.

Im Moment sollte man auch das Wandern in unseren Bergen mal ein paar Tage sein lassen, meist verpustet ja der Wind oder der Regen die Wanderer schon von ganz alleine, aber es kann bei Schauern in den Wanderungen welche durch Schluchten führen oder diese kreuzen sehr gefährlich werden. - Darüber hinaus droht nach Regen immer Steinschlag, und Basalt ist härter als Kopf, also bleiben wir in den Städten und Dörfern. - Im Süden der Insel ist es jetzt noch am besten, oder bei uns im Aridanetal, der Norden und der Osten sind nicht wirklich empfehlenswert im Moment. - Am Flughafen läuft heute alles nach Plan, gestern gab es mal eine halbe Stunde Probleme wegen starken Regens und eine Maschine aus London konnte nicht landen. - Alle anderen Flugzeuge landeten aber ohne weitere Probleme. - Die Gala zur Wahl der "Drag-Queen" in Las Palmas wird nun noch doch durchgezogen, das ist so das Filetstück des Karneval in Las Palmas, hier in El Paso hat man aber das Begräbnis des Kaninchens abgesagt. - Da El Paso keinen Zugang zum Meer hat, lässt man das sein hier eine Sardine zu verbrennen um das Ende des Karnevals zu feiern, daher hat man sich das so ausgedacht, in der ländlichen Gemeinde El Paso verbrennt man ein Kaninchen. - Eigentlich ist jetzt Zeit, die Unaussprechlichen über die dünnen Beinchen zu ziehen, aber seit dem ich nicht mehr rauche, und das ist jetzt schon über vier Jahre so, friere ich so gut wie überhaupt nicht mehr. - Ich könnte ja mal versuchen, die Schiesser Tausendsassa lang und grau mir Eingriff auf dem Flohmarkt los zu werden…















Freitag 19.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 11 Grad - Niederschlag 3 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1020 hPa

Gastbeitrag von Hacienda de Abajo
Klavierkonzert mit Miriam Gómez am 20.2. in Tazacorte
















Donnerstag 18.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 24 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 21,3 Grad - niedrigste Temperatur 13,5 Grad

Mein Vulkan, dein Vulkan
Regionale Vulkanologen unzufrieden mit den nationalen Kollegen

Zuvor aber dürfen wir noch ein bisschen über das Wetter schnattern. - Winter ist angesagt, zumindest für den Norden und die hohen Zonen über 1.500 Meter. - Bei uns im Tal ist Juan eitel und es herrscht Sonnenschein, bis auf 2 kurze Ausnahmen mit ein paar Tropfen, aber wer aufs Meer blickt oder in den Norden der weiß, dort ist Winter. - Regen, Wind und oben Schnee, meist allerdings als Graupel fallend. - Die ersten weißen Bilder von den Webcams auf dem Roque machen die Runde und es klappt im Moment wirklich noch, dass das Massiv der Caldera das Aridanetal komplett gegen die Unbilden dieses Wetters abschirmt. - Es kann allerdings gut sein, dass sich das ganz schnell ändert, aber sollte der Wind nicht drehen, dürfte es keine robuste Änderung geben. - Wie weit runter der Schneegraupel liegt, das kann man wegen der dichten Wolken nicht erkennen, vielleicht zieht das ja den Tag über noch ein bisschen auf und wir können ein Foto machen. - Wer die aktuellen Regenmengen auf der Insel verfolgen will, der kann das bei "Apalmet" machen dann auf "Tablas" klicken und man sieht genau, wo es geregnet hat.

Oft vergessen wir, dass wir, geologisch gesehen, einen der aktivsten Vulkane der Welt direkt unter den Füßen haben. - Der Vulkan "Cumbre Vieja" ist ja vor vielen Jahren mal als Schreckgespenst durch die Medien gejagt worden, unser Vulkan könnte ausbrechen und einen Tsunami erzeugen, welcher dann die gesamte Ostküste Amerikas verwüsten würden. - Allerdings warnen seriöse Wissenschaftler davor, dieses "worst-case scenario" als einzige Zukunft für den Vulkan zu betrachten, denn seinerzeit war das eine Einschätzung des Benfield Hazard Research Centre, welche die Cumbre Vieja als möglichen "Killer-Vulkan" einschätzte. - Kann sein, muss aber nicht sein und es gibt viele andere Szenarien, welche die Westflanke der Insel abrutschen lassen könnte. Es ist so viel darüber geschrieben worden aber in allen Fällen geht man zunächst davon aus, dass eine, oder viele Eruptionen nötig sind, dass die Flanke des Cumbre Vieja überhaupt instabil werden könnte. - Wir erinnern, letztes Jahrhundert gab es zwei Eruptionen im Gebiet Cumbre Vieja, 1949 der San Juan mit mehreren Eruptionskratern und 1971 der Teneguía, aber diese beiden Ausbrüche konnten keine Instabilität des Cumbre Vieja auslösen. - Aber man sollte diesen Vulkan dennoch im Auge behalten, auch wenn in den letzten Jahrzehnten es so gut wie überhaupt keine seismische Aktivität dort gibt und auch die Gasemissionen darauf hinweisen, dass dort alles in völliger Normalität abläuft.

Nemesio Pérez, hier auf den Kanaren sehr bekannter Vulkanologe klagt nun seine nationalen Kollegen des "IGN" (Instituto Geográfico Nacional) an, man würde die Beobachtung der Situation hier auf La Palma sträflich vernachlässigen, dafür aber auf Tenerife und El Hierro einen übergroßes Interesse beweisen. - In der Tat betreibt das IGN hier auf der Insel nur eine einzige seismische Station, auf dem Roque de Los Muchachos, und einige GPS Stationen, welche Erdbewegungen messen können. - Nemesio Pérez vom regionalen "Involcan" meint, das sei viel zu wenig und fehlende Geldmittel würden es auch noch schwierig machen, jährliche Emissionsmessungen auf der Cumbre Vieja vorzunehmen. - Es ist nicht das erste Mal, dass kanarische Vulkanologen uneins sind mit der Einschätzung und Behandlung durch die nationalen Kollegen. - Sowohl bei der vulkanologischen Krise auf Tenerife im Jahr 2004, wie auch bei der, sagen wir ruhig, immer noch anhaltenden Krisensituation auf El Hierro, gab es häufiger Streitigkeiten zwischen regionalen und nationalen Kollegen, wobei klar ist, dass das IGN federführend auch auf den Kanaren in Sachen Risikoeinschätzung über eventuelle Gefahren durch Vulkane ist.

Für uns interessierte Laien ist es natürlich unmöglich einzuschätzen, wer denn nun die "besseren" Vulkanologen stellt, allerdings ist es eben gerade für die Bevölkerung extrem unangenehm, wenn man in solchen Fällen dann auch noch streitende Wissenschaftler hat, welche sich nicht einig sind, wie groß denn die Gefahr einer tatsächlichen Eruption überhaupt ist. - Das führte gerade nach der Krise auf Tenerife im Jahr 2004 dazu, dass man seitens des Gobierno de Canarias eine Verbesserung der eigenen Beobachtungen anstrebte, eine Bemühung, welche allerdings von anderer Seite auch so gedeutet wurde, dass man regionalen politischen Einfluss auf die Beobachtung, aber noch mehr Berichterstattung über die kanarischen Vulkane haben wollte. - Wir haben ja beobachtet, wie sich im Jahr 2004 auf Tenerife und seit 2011 auf El Hierro die Presse gierig eher an Sensationen labte als an Alltäglichkeiten eines Archipels, welches durch Vulkane geschaffen wurde. - Aus dem Versuch, die geologische Observierung unserer Vulkane regional zu stärken wurde nicht wirklich was, im Jahr 2007 kam uns dann noch die alles fressende Kreatur namens "Crisis" in den Weg und so muss man die harten Worte Nemesio Pérez´ vielleicht auch so deuten, dass der nun laut die regionalen Korporationen, wie eben das Gobierno de Canarias und die Cabildos Insulares aufruft, endlich in die vulkanologische Beobachtung auf La Palma mehr zu investieren.

Im Anschluss wiederhole ich hier nun die Ansichten von Profis über die "Causa Cumbre Vieja", welche ich bereits im April letzten Jahres veröffentlichen durfte.

Gastbeitrag von Rainer Olzem und Timm Reisinger

La Palmas Flankensturz und der Tsunami
Die Szenarien von Ward & Day und von McGuire und die Vorgeschichte


Der amerikanische Geophysiker Steven N. Ward von der University Santa Cruz in Kalifornien und der englische Geologe Simon Day vom Benfield Hazard Research Centre in London haben 2001 einen viel beachteten Artikel über einen bevorstehenden Zusammenbruch der Westflanke der Cumbre Vieja verfasst: Cumbre Vieja Volcano - Potential collapse and tsunami at La Palma, Canary Islands. Hier eine Übersetzung ihrer Zusammenfassung:

"Geologische Befunde weisen darauf hin, dass eine zukünftige Eruption des Cumbre Vieja-Vulkans auf La Palma eine Erdrutsch-Katastrophe an der Westflanke der Insel auslösen könnte, wobei 150 bis 500 km³ Gestein ins Meer stürzen würden. Mit einer geologisch plausiblen Einschätzung des Erdrutsches haben wir eine Modellierung vorgenommen, mit dem Ergebnis, dass durch diesen Kollaps der Inselflanke Tsunamis entstehen werden. Legt man diese Erdrutschmassen von 150 bzw. 500 km³ zugrunde, die mit einer Geschwindigkeit von 100 m/s ins Meer stürzen, so können Wellen entstehen, die das gesamte atlantische Ozeanbecken überqueren und an den amerikanischen Ostküsten Höhen von 10 bis 25 m erreichen."



Das Spaltensystem auf der Cumbre Vieja während der San-Juan Eruption 1949: nach Carracedo 2008 (links), historisches Foto von Bonelli Rubio während der Eruption (rechts)

Die Vorgeschichte: Am 24. Juni 1949 brach auf der Cumbre Vieja nach vielen vorangegangenen Erdbeben, die bereits seit Februar des Jahres auftraten, der Vulkan Duraznero aus, dem am 08. Juli die Spalteneruption des Llano del Banco-Vulkans und am 12. Juli die Explosion des Hoyo Negro folgten. Diese zeitlich versetzte vulkanische Aktivität an drei unterschiedlichen Ausbruchstellen auf der Cumbre Vieja zwischen dem 24. Juni und 30. Juli 1949 ist als San Juan-Eruption in die geologische Geschichte der Insel eingegangen. Gleichzeitig riss auf der Cumbre ein 3 km langes Spaltensystem auf, das vom Duraznero über das Hoyo Negro bis zum Llano del Banco reichte und Spaltenbreiten zwischen 1 und 4 m aufwies.

52 Jahre später inspirierte dieses Spaltensystem die beiden Geowissenschaftler Ward & Day zu ihrer spektakulären Einsturzhypothese. Sie gingen als worst-case-Szenario von einem Gesteinsblock von 25 km Länge aus - das ist der gesamte Südwestteil von La Palma von der Cumbrecita bis nach Fuencaliente -, von 15 km Breite - das ist die gemittelte Breite der gesamten Südhälfte La Palmas - und von 1.400 m Höhe. Das Gesteinsmaterial - immerhin mehr als 500 km³ - aus der durch den Flankensturz entstehenden 375 km² großen Abbruchfläche stürzt die steilen Gleithänge hinab und wird 60 km weit in den Atlantik verfrachtet, bis es den Meeresboden in 4.000 m Tiefe erreicht.

Der Felssturz verursacht innerhalb von 2 Minuten eine 900 m hohe Wassersäule, in 50 km Entfernung von der Küste beträgt die Wellenhöhe noch 500 m. Nach 10 Minuten kommt die Rutschung zum Stillstand, während die Breite des Tsunamis auf 250 km angewachsen ist und mehrere 100 m hohe Wellen die Küsten der westlichen Kanarischen Inseln Tenerife, La Gomera und El Hierro zerstören. In den folgenden 15 bis 60 Minuten bewegen sich die Wellen ostwärts auf die übrigen Inseln zu, während 50 bis 100 m hohe Wellen auf die Westküste des afrikanischen Festlands treffen.



Ankunftszeiten und Wellenhöhen des La Palma-Tsunamis nach Ward & Day (csegrecorder.com)

In Richtung Westen wandern die Wellen in einer 500 km breiten Front über den Atlantik und zerstören mit bis zu 25 m Höhe nord-, mittel- und südamerikanische Küsten und weite Inlandsbereiche, was einen Schaden von mehreren Milliarden Dollar verursacht. Auch die spanischen und englischen Küsten werden von 5 bis 7 m hohen Wellen überrollt.

Soweit das Schreckensszenario von Ward & Day. Ein Jahr später setzt Bill McGuire, ebenso wie Simon Day Mitarbeiter des Benfield Hazard Research Centre und dessen Direktor, in seinem Horrorszenario: "A Guide to the End of the World - Everything you never wanted to know" noch einen drauf: Die instabile Westflanke von La Palma könnte durch eine Eruption abgesprengt werden, und die ins Meer stürzende Landmasse könnte einen so gewaltigen Tsunami verursachen, wie seit menschlichen Aufzeichnungen noch nie erlebt. Es könnte noch fünf, zehn oder zwanzig Eruptionen benötigen, um die Flanke zum Absturz zu bringen, es könnte aber auch schon der nächste Ausbruch sein, es könnte jeden Moment passieren. Sein Ausspruch "es ist nicht die Frage, ob, sondern wann" bezeugt, dass McGuire, auch "Desaster Man" genannt, fest von seiner These überzeugt ist. Und wie es der Zeitgeist so erfordert, erwähnt er auch noch den Klimawandel, der durch steigende Meeresspiegel und vermehrte Regenfälle den Flankeneinsturz geradezu provoziere.

Dieses Szenario hat echte Science-Fiktion- und weniger wissenschaftliche Qualität. Es passt aber gut in den weltweiten medialen Katastrophen-Hype. Keiner kann zurzeit sagen, wie stabil die Westflanke von La Palma ist. Bereits im Jahre 1994 installierte geodätische Messgeräte zeigten jedenfalls keine außergewöhnlichen Bewegungen.

Mega-Tsunami vernichtet New York - Eine realistische Betrachtung

Die Medien in aller Welt griffen die Schreckensmeldungen von Ward & Day und von McGuire vom Londoner Benfield Hazard Research Centre über den Flankensturz auf La Palma und den größten von Menschen jemals erlebten Tsunami an den amerikanischen Ostküsten dankbar auf, denn mit der Angst der Menschen lässt sich wunderbar Geld machen: Mega-Tsunamis bedrohen Amerika (Die Welt), Mega-Tsunami - Welle der Zerstörung (ORF), Gefahr von den Kanaren (FAZ), Warum ein Felsriss in Spanien New York bedroht (Pravda).




Quelle: netambulo.com



Erfreulicherweise haben einzelne Wissenschaftler und Wissenschaftliche Institute zum Wahrheitsgehalt des medial inszenierten Horrorszenarios Stellung genommen. Trefflich die Arbeit der Delfter Wissenschaftler:

Die Fakultät für Hoch-Tief-Bau und Geowissenschaften der Technischen Universität Delft in Holland hat 2006 die Berichte von Ward & Day und von McGuire einer wissenschaftlichen Plausibilitätsprüfung unterzogen. Die holländischen Wissenschaftler bescheinigen Ward & Day und McGuire einen völligen Mangel an bodenmechanischen Kenntnissen: Die Insel habe eine sehr stabile innere Struktur. Das Risssystem, das sich 1949 beim Ausbruch des San Juan entlang der Südwestflanke der Cumbre Vieja gebildet hatte, sei nur ein "harmloses Oberflächen-Phänomen" und sei einfach eine Absackung des Vulkans, wie es sie schon früher gegeben habe. Insbesondere die alten Absackungen, die in keinem Fall zu einem Kollaps geführt haben, bewiesen im Grunde, wie stabil La Palma sei. Die Holländer modellierten die Insel höher und steiler, konnten aber keinen Flankensturz erkennen.

Sie modellierten auch den "Dampfkessel-Effekt" als Folge einer phreatomagmatischen Eruption, aber der Druck verpuffte ausschließlich nach oben und verursachte keinen seitlichen Druck, der die Flanke instabil werden ließ. Bei einer phreatomagmatischen Eruption kommt das glutflüssige Magma mit Meer- oder Grundwasser in Kontakt, wobei das Wasser schlagartig verdampft und sein Volumen auf das 1.000-fache vergrößert, was zu einer hochexplosiven Dampferuption führt.

Die Insel könnte möglicherweise in dem Fall instabil werden, wenn sie etwa um 1.000 m in der Höhe wachsen würde. Legt man die Wachstumsrate der Vergangenheit zugrunde, würde das mindestens 10.000 Jahre dauern. Der Vulkan hat seine kritische Höhe und Steilheit noch lange nicht erreicht. Und wenn in ferner Zukunft die Westflanke der Cumbre tatsächlich abrutschen würde, würde die Bewegung der ersten Meter mehrere Tage lang dauern, möglich wäre es außerdem, dass die Flanke ein Stück weit rutscht und dann in stabiler Stellung verharrt.

Und was den größten Tsunami in der Geschichte der Menschheit angeht: Welche Daten die Delfter Forscher auch in das Modell eingaben, sie konnten in keinem Fall einen signifikanten Tsunami erzeugen. Selbst unter den extremsten Bedingungen ermittelten sie nur eine Welle von 15 bis 100 cm Höhe an den amerikanischen Küsten. Ward & Day und McGuire würden offenbar einen falschen Algorithmus verwenden, um die Größe des Tsunamis zu berechnen.

Übrigens arbeitet das Londoner Benfield Hazard Research Centre im Auftrag großer Versicherungsgesellschaften, für die Schreckensszenarien stets ein wichtiger Motor ihrer Gewinne sind. "War es eventuell ein cleverer Schachzug von McGuire, durch die Auftragsforschung mit Ward & Day die mediale Aufmerksamkeit zu erregen und indirekt Werbung für große Versicherungsgesellschaften zu machen oder war es Zufall, dass schon kurz nach der Veröffentlichung alle namhaften Zeitungen und Zeitschriften über den bevorstehenden Mega-Tsunami berichteten?" fragt eine Studentin am Lehrstuhl für Geomorphologie der Uni Bayreuth und fügt hinzu: "Das ist eine Frage, die sich ohne Aussagen von Betroffenen wohl nicht beantworten lässt und auch die gegen McGuire gerichteten Unterstellungen basieren nur auf Spekulationen."


Dieser Text ist ein Ausschnitt aus dem Buch "Geologischer Wanderführer La Palma" von Rainer Olzem und Timm Reisinger und gehört nach meiner Auffassung längst auch zum Handgepäck einer Vorbereitung für eine Reise nach La Palma. - Auch für geologische Laien verständlich erklärt, bereiten die Wandertouren auf der Insel noch viel mehr Spaß, man kann die vielen Dinge, denen man mit Staunen auf den Touren begegnet, dann nicht nur beim Namen nennen, sondern weiß auch noch warum das so ist. - Nicht als Ersatz für den Rother Wanderführer, immer noch das Meisterwerk für La Palma auf Schusters Rappen, aber als ideale Ergänzung für Menschen, welche zwischen Ausgangspunkt und Belohnungsbier der Wanderung die Augen auf der Vulkaninsel La Palma offen halten. - Auf La Palma gibt es dieses Buch bei Sorpresa in El Paso zu kaufen, manchmal auch nur als Vorbestellung, oder man geht auf das Bestellformular in der Webseite Rainer Olzem und Timm Reisinger zum Buch.







Donnerstag 18.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1023 hPa

Gastbeitrag vom Kulturbeauftragten
Endspurt


Liebe Klassiker,

unter Zeitdruck gelingt mir heute nur ein etwas kürzeres Artikelchen mit dem Hinweis auf das letzte Konzert des fünften Kammermusikzyklus "Jerónimo Saavedra Acevedo".

Der Veranstalter ACAPO kann stolz sein, erneut waren alle Konzerte gut besucht, die Qualität der Darbietungen war ausgezeichnet. Besonders gelungen erscheint die Integration der jungen Generation. Zahlreiche Schulklassen durften nicht nur eine Einführung in die Zykluskonzerte, sondern auch abends die "richtigen" Veranstaltungen erleben. Weder Chipstüten noch Handybildschirme störten, die Jungs und Mädels waren hochkonzentriert und sichtlich begeistert.

Am Freitag erwartet uns eine seltenere Instrumentenkombination. Zu Miriam Gómez Morán (Klavier) muss ich nicht mehr viel sagen, sie war schon zwei mal zu Gast und hat total überzeugt. Diesmal wird Javier Bonet mit seinem Horn neben ihr stehen, er gilt als einer der besten Europas auf seinem Instrument. Zusammen bereiten beide gerade die Veröffentlichung ihrer vierten CD vor.

Beginn ist um 20.30 Uhr, das Kartenhäuschen öffnet eine Stunde vorher, der Eintritt beträgt wie immer schlappe € 12.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Mit musikalischen Grüssen

Ödi Jonitz, MdS
(Kulturbeauftragter)

Apropos Zeitdruck: Wir arbeiten mit Hochdruck an den Vorbereitungen für das Klassik-Festival, welches vom 03. Bis 18. Juni stattfinden wird. Mehr dazu demnächst hier.









Mittwoch 17.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1025 hPa
Höchsttemperatur heute 18,8 Grad - niedrigste Temperatur 13,5 Grad

Endem, autochthon, wen interessiert das schon?
Gofio in der Globalkrise

In Garafía bekommen wir ja nun bald ein Gofio-Museum und kaum ein anderes Lebensmittel auf den Kanaren besitzt so viel Tradition und Kanarität, wie dieses Grundnahrungsmittel. - Ich merke es gerade, viele von Ihnen wissen gar nicht wovon ich spreche, also muss ich noch mal erklären, was Gofio eigentlich ist. - Gofio ist gemahlenes Getreide, welches vor dem Mahlvorgang geröstet wird. - Bereits die Ureinwohner haben dieses Lebensmittel verwendet, man streitet sich noch darüber, ob das Ausdruck der geringen Entwicklungsstufe der hier angesiedelten Berber war, weil die nicht backen konnten, oder ob man das Getreide vor dem Mahlen geröstet hat, um es haltbarer zu machen. - Ich habe Tanausú und Acerina nicht danach befragen können, (es gab keinen temporellen Konsens) richtig aber ist, dass sich dieses Grundnahrungsmittel bis heute im Speiseplan der einheimischen Bevölkerung gehalten hat. - Es mag für Mitteleuropäer nicht unbedingt lockend sein, das Mehl, denn nichts anders ist Gofio ja, roh zu essen, wobei der Prozess des Röstens des Getreides den Nebeneffekt bringt, dass Gofio leicht süßlich schmeckt und ein zartes Röstaroma mit sich bringt. - Das mag auch der Erfolg bei den Kindern sein, warum die gerne in jungen Jahren bereits zum berühmtesten Kanarischen Gericht gegriffen haben, "una taza de leche con gofio" eine Tasse Milch mit Gofio. - Meist Ziegenmilch übrigens, Kühe waren und sind bei weitem nicht der Hauptspender für Milch auf der Insel, auch wenn sich das durch die Omnipräsenz von Kuhmilch und Milchprodukten in den Supermärkten geändert hat.

Allerdings hat mir ein Zahnarzt mal gesagt, dass Milch mit Gofio, wohlmöglich noch mit ein paar Löffeln Zucker, den frühen Tod vieler Zähne auf dem Gewissen hat, aber diese Diskussion wird ja auch bei Fertigbreimahlzeiten der globalen Babyfütterer geführt. - Ob nun Gofio gesünder sei als Brot, auch da mische ich mich nicht ein, aber auf jeden Fall war eben dieser Kohlehydratspender Jahrhunderte lang auf den Insel das Nahrungsmittel Nummer eins. - Eben auch als Brotersatz, das Gofio-Mehl mit Brühe leicht befeuchten, bis es eine fester Brei ist, und den isst man zur Suppe, oder zu den deftigen Eintöpfen hier, die zweiteinfachste Methode, dieses Mehl zu essen. - Vollkorn ist Gofio wohl, reich an Mineralien, aber so richtig auf die Gesundheitsschiene bekommen wir dieses Mehl einfach nicht, sondern wohl eher als kostengünstigen Sattmacher. - Das wird wohl auch der Hauptgrund für den immer noch anhaltenden Gofio-Konsum hier auf den Inseln sein, glaubt man den Betreibern der Mühlen, dann ist der Konsum von Gofio auf den Kanaren auch nur leicht in den vergangenen Jahren gesunken. - Wobei mir wohl aufgefallen ist, dass in vielen Familien, und vor allem bei den jungen Leute, kein Gofio mehr im Küchenschrank steht. - Vor ein paar Jahren noch hatte man großen Erfolg, besonders aus den Mühlen hier auf La Palma, beim Export von Gofio in ein paar westafrikanische Länder, wo man das Produkt als "Fuerza", also als Kraft(futter) unter die Leute brachte, als süßlichen Sattmacher der ohne großen Aufwand in den Magen zu bringen ist.

Mir fällt es immer ein bisschen schwer, Gofio als großen kulinarischen Wurf darzustellen, aber es gibt ein paar Darreichungsformen, welche selbst mir es erlauben, Gofio mit einem Lächeln auf den Lippen zu verspeisen. - Da gibt es Gofio Amasado mit Ziegenkäse, Paprika, Zwiebeln, Mojo und Gewürzen, welches alles zusammen zu einem schweren Brei verarbeitet wird, und wenn der Anteil von Gofio sich nicht über 50% schiebt, dann schmeckt das, je nach Hausrezept, richtig lecker und dient als hervorragende Grundlage für ein paar "vinitos". - Dann gibt es auch noch die "Pringos", welche man fast nur auf Tenerife kennt, das sind, kleine Kügelchen, etwa so groß wie italienische Gnocchi, gemacht aus Gofio und Brühe, und dann werden die in frischer "Fritura" aus Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch heiß gemacht. - Das isst man dann mit dem Löffel, immer ein "Pringo" mit genügend Soße, und auch dazu gehört ein ordentlicher Schluck Wein und das scheint die Brücke zwischen mir und diesem, sehr bodenständigen Nahrungsmittel zu sein.

Es gibt inzwischen ganz viele Rezepte mit Gofio, auch in der feinen Küche nimmt man das als Exot inzwischen her, und wenn man mal davon weggeht, dass Gofio nicht zwingend aus Weizen, Gerste oder Mais gemacht werden muss, dann eröffnen sich da ja völlig neue Möglichkeiten. - Früher war Gofio so auch oft aus Erbsen, Linsen oder Kichererbsen, und da sind wir schon auf dem Weg zum Humus, oder den vielen neuen Modecerealien, die sich immer wieder, als würde man alle drei Jahre ein neues Körnchen erfinden, periodisch durch die Reformhäuser, Bioläden, Apothekterheftchen und Veggie-Buden drängeln. - Aber echtes Gofio, so wie man das hier versteht, das ist aus Weizen, Gerste oder Mais, wobei der Mais erst nach der Entdeckung der damals noch Neuen Welt dazugekommen ist und nur wer solches Gofio isst, der ist aus echtem kanarischen Schrot und Korn. - Blöd nur, wenn das Getreide dazu längst aus Amerika, Frankreich oder Deutschland kommt, weil hier fast niemand mehr Getreide anbaut und wenn, dann sind seine Körner dermaßen teuer, dass man die einzeln in der Apotheke verkaufen müsste. - Das beklag man nun seitens der Unión de Pequeños Agricultores y Ganaderos (UPA) (Verband der Kleinlandwirte) und in der Tat gab es vor Jahren mal einen Versuch, Gofio aus rein palmerischen Getreide zu gewinnen. - Das war eine groß angelegte Subventionskiste, fünfzehn Pressemeldungen, Präsentation mit Schaumwein und Schnittchen, aber miserable Verpackung und Marketing und heute erinnert sich kaum noch jemand daran. - Ein endemisch-kanarisches Produkt aus kanadischem Weizen, zumindest phonetisch klappt das bei der Herkunft noch ganz passabel. - Ja, manchmal lassen wir uns sogar ein d für ein r vormachen.




Das war im Jahr 2010, hat nicht funktioniert





Mittwoch 17.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1026 hPa

Gastbeitrag von Gisela van Dijk
TANGO ARGENTINO LA PALMA


Auf La Palma gibt es einmal im Monat, z.T. öfters (wie Weihnachten/Neujahr, Ostern) eine MILONGA, zu der alle Tangotanzenden herzlich willkommen sind, bei ausgewählter Musik den Tango m Kreise von Gleichgesinnten zu genießen, wobei Urlauber immer eine besondere Bereicherung der kleinen palmerischen Tangoszene darstellen.

Es gibt auch die Möglichkeit, an einem Samstag im Monat UNTERRICHT zu nehmen, den Gonzalo Santana, ein versierter Tangolehrer aus Tenerife für Anfänger und Fortgeschrittene zum Preis von 10 € pro Person in der Gruppe (90 Minuten) und 30 € pro Person oder Paar als Einzelunterricht (60 Minuten) gibt.

Nächste MILONGA und UNTERRICHT: Samstag, 20. Februar im Hotel Valle Aridane, Los Llanos, Castillo Olivares, 3 (gegenüber Markthalle / Tankstelle).

Näheres siehe beigefügtes Plakat. Auf Wunsch gebe ich gerne noch weitere Informationen. Gisela van Dijk, Tel. 629 024 169, e-mail: giselalapalma@yahoo.es






Dienstag 16.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1024 hPa
Höchsttemperatur heute 22,5 Grad - niedrigste Temperatur 14,2 Grad

Der macht einen ganz schusselig der Wind
Eine leichte Brise streicht durchs Tal…

Macht doch bitte mal einer die Tür zu! - Da fragen sich immer noch Leute, warum im Aridanetal fast alle Häuser nach Westen ausgerichtet sind. - Mag sein, dass man unbedingt auf den Orinoco blicken will, aber noch mehr ist das, weil man den Passat nicht im Gesicht haben will, sondern lieber ein Haus im Rücken, welches sich zwischen einen und den Passat stellt. - Dabei ist doch der Passat ein Segen, heißt es immer wieder, und das stimmt natürlich auch, aber ab und zu, manchmal sogar wochenlang, bläst dieser Wind uns hier im Tal derart um die Ohren, dass einem Hören, Sehen und die Frisur verloren gehen. - Angetrieben von einem kräftigen Tief über Grönland saugt unser Azorenhoch feuchte und kalte Luft aus jenen Gebieten, und trägt diese Luftmassen über den Atlantik zu uns heran. - Dabei erwärmt sich diese Luft natürlich, prallt dann im Norden oder Nordosten an die Insel und wird die Hänge hinauf geschoben. - Angekommen auf der Cumbre Nueva, dem tiefsten Teil der West-Ost-Trennung, kühlt der Wind dann wieder ab und saust nun als Fallwind ins Aridanetal runter. - Auf der Ostseite bedeutet das dann meistens, Wolken und Sprühregen bis hinauf zum Tunnel, auf der Westseite gleich nach der Tunnelausfahrt auch noch Wolken, aber kommt man dann hinab zum "Llano de Las Cuevas", dann ist man bereits in der sonnigen Zone, aber die Fallwinde begleiten einen bis weit hinab ins Tal. - Dabei ist das wichtig, aus welchem Winkel der Passat auf die Insel trifft, denn ein paar Grad weiter nördlich oder östlich verändern augenblicklich den Auslauf der Fallwinde hier im Westen. - Das kann gut sein, dass in El Paso der Wind pfeift, in Las Manchas aber nicht, dann dreht das ein bisschen nun schon fliegt einem in Las Manchas der Hut weg und El Paso bleibt ruhig. - Auch wie weit hinab diese Winde reichen hängt vom Passat ab, wir hatten da vor ein paar Jahren sogar mal das Phänomen, dass der Wind in Puerto Naos gar heftiger war als bei uns in "halber Höhe", die Leute dort in Strandnähe wurden regelrecht sandgestrahlt, ich hoffe ich finde das Foto davon noch.

Wir hier im Tal kennen diesen Wind, wundern uns auch nicht, dass es plötzlich windstill sein kann, beim Nachbarn, also 100 Meter weiter, sich aber die Palmen gewaltig unter den Böen biegen. - Es hat auch keinen Sinn, den Besen in die Hand zu nehmen und die Terrasse vom Laub befreien zu wollen, man muss das abwarten und hat dann weniger Arbeit, weil der Wind die ganzen Blätter sowieso in bestimmte Ecken weht und man das dann von dort aus auffegen kann. - In Böen haben wir heute Nacht sicherlich ein paar Mal die einhundert Stundenkilometer übertroffen, Ergebnis der Fallwinde, denn der Passat trifft lediglich mit an die 25 Knoten auf der Ostseite der Insel auf. - Darum gibt es bei dem Wind auch keine Probleme am Flughafen, das ist beständiger und berechenbarer Wind bei der Lage. - Die Schwierigkeiten ergeben sich nur bei umgekehrter Windrichtung, dann kommt das hier auf der Westseite mit 25 Knoten an, aber Fallwinde und Böen am Flughafen erreichen unberechenbare Geschwindigkeiten. - Also ist das doch der "gute Wind" und dem ist auch so, und wir in El Paso haben für solche Gelegenheiten Mützen und lustige Mäntel, die einen fast an Finnland erinnern. - Dabei ist es gar nicht kalt, wenn man sich windgeschützt aufstellen kann, denn die Sonne scheint den ganzen Tag und wer nicht aufpasst, der holt sich sogar einen kräftigen Sonnenbrand, weil man bei dem Wind eben gar nicht merkt, wie einem langsam die Haut wegschmort. - In El Paso nennt man diesen Fallwind übrigens "Brisa", also Brise, und ich weiß ganz genau, dass es keinen objektiven Nutzungsplan für Diminutive gibt, denn gleich gegenläufig in El Paso bedeutet, einen "vinito" trinken ein Besäufnis, aber einen "vino" trinken maßvollen Genuss von vergorenem Traubensaft. - Dieses Wetter wird uns wohl bis Samstag begleiten, allerdings wird im Verlauf der Woche der Wind immer weiter auf Nord drehen und dann kommt viel mehr Ruhe ins Aridanetal, das Massiv der Caldera de Taburiente schützt dann das Aridanetal vor den Unbilden eines charakterstarken Passats. - Auf den Bergen kann Schnee kommen, sehr wahrscheinlich sogar, der Norden wird auch Nass gemacht und ob Niederschläge auch bis ins Tal fallen, das lässt sich nicht mit Genauigkeit voraussagen. - Der Nordosten ist jetzt nicht der richtige Aufenthaltsort, ohne Wind ist die Caldera und auch der Nordwesten. - Das ändert sich aber die kommenden Tage, wenn der Wind weiter auf Nord dreht. - Man kann ja auch mal versuchen bei dem Wetter die Vulkantour zu machen. - Ich habe es mal versucht, zehn Minuten lang…




Das Bild stammt aus dem Januar 2014, bei einer ähnlichen Wetterlage, allerdings kommt dieses Mal der Wind nicht runter bis an den Strand. - Zumindest noch nicht... - Das Bild stammt von Elisabeth und Carsten.





Dienstag 16.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 34 % - Luftdruck 1023 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Al mal hablador, discreto oidor

Dem schlechten Redner, einen besonnenen Zuhörer. - Wenn du von vorneherein weißt, dass dein Gegenüber dir eh nicht zuhören wird, dann ist es oft besser, sich auf ihn einzulassen. - Sein Spiel zu spielen, weil sonst überhaupt nicht gespielt wird. - Der Spruch stammt angeblich aus der Seeschlacht von Salamis, in dem man die Führung der griechischen, korinthischen und spartanischen Flotten gegen die Perser dem kleinsten Verbündeten, den Spartanern übergab, weil die sonst nicht auf der Seite der Griechen gekämpft hätten.






Der passt auf! Stenorhynchus landeolatus (Malpique, Februar 2016)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar





Montag 15.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1023 hPa
Höchsttemperatur heute 25,2 Grad - niedrigste Temperatur 14,5 Grad

Kurzgeschichten
Was die Schlagzeilen so hergeben

Diversifikation in der Volkswirtschaft. - Danach streben wir doch immer, nur Landwirtschaft, Tourismus und Öffentlicher Dienst, das kann es doch nicht sein. - Jetzt macht ein Call-Center in El Paso auf uns sucht dafür sechs Angestellte, in früheren Meldungen hieß es mal, man könnte sogar über 100 Stellen schaffen in diesem Gewerbe auf La Palma. - Warum nicht, in der Branche spielen Entfernungen und Insellagen keine Rolle und sicher lockt auch das Angebot der "ZEC" (Zona Especial Canarias), welche neu gegründeten Firmen die Körperschaftssteuer ersparen soll. - Aber dem geschenkten Arbeitsplatz guckt man in unseren Zeiten nicht hinter die Molare, früher hat man dort in der alten Zigarettenfabrik Schlimmeres hergestellt als Werbung. - Mich nerven diese Anrufe zwar deutlich, wenn man mir am Telefon einen neuen Telefontarif verkaufen will oder eine Versicherung andrehen, aber manche von denen sind richtig gut und lassen sich kaum abwimmeln. Also, warum nicht, der nächste Anruf könnte aus El Paso kommen, darum nicht gleich wieder auflegen…

Der Zirkus kommt. - Aber ganz neu und ganz anders, nämlich auf Eis. - Jahrelang war kein Zirkus mehr auf der Insel, das Zirkussterben hat auch in Spanien nicht Halt gemacht und die letzten Diskussionen um die Tierhaltung der Veranstalter haben das auch nicht einfacher werden lassen. - Nun kündigt sich der 'Circo Alegría On Ice' also der fröhliche Zirkus auf Eis an, nachdem diese Truppe bereits auf den anderen Kanareninseln erfolgreich aufgetreten ist. - Ganz ohne Tiere kommt die Truppe aus und setzt eher auf Tanz und Musical und wird hier auf La Palma auch die Geschichte von Lisa und Lucas erzählen, einer Robbe und einem Jäger, die halt schmalztreiben zusammenfinden, und sich nie wieder trennen. - Aber auch Kunststücke auf Eis hat man zu bieten und die Schausteller und Künstler kommen aus vielen Ländern der Welt. - Das Ganze findet auf synthetischem Eis statt, man muss also keine Kühlmaschinen ankarren und hier auf La Palma kann man das Spektakel vom 19.2. - 28.2.2016 auf dem Parkplatz am Hafen in Santa Cruz de La Palma bestaunen. - Karten gibt es über das Netz oder an der Kasse für 8,- Euro zu kaufen.

Und es wird weiter an den Straßen gebaut. - Nach so vielen Jahren der Untätigkeit wird nun seit ein paar Jahren das Straßennetz auf der Insel wieder verbessert, seit dem man sich doch wohl besonnen hat, nicht neue Straßen zu bauen, sondern die vorhandenen Verkehrswege zu sanieren. - Unterhalb des Inselkrankenhauses wird diese Woche gearbeitet, von dort bis hinab zum Industriegebiet Breña Altas, La Grama genannt und es ist wirklich notwendig geworden. - Natürlich kommt es dann auch wieder zu kurzzeitigen Sperrungen, aber die ausführende Firma hat bereits so viel Erfahrung mit dem Aufbringen von neuen Asphaltdecken ohne Komplettsperrung der Straße, dass man diesen Störungen ohne Stress entgegensehen kann.

Genau das hat uns noch gefehlt, ein Gofio-Museum. - Nach über 15 Jahren wird es wohl nun kommen, ein Interpretationszentrum über Gofio, und das wird in Garafía sein. - Es hat ein bisschen gedauert, so wie manche Dinge bei uns, aber wenn alles gut geht, diese Umschreibung fügt man seit Jahren jeder Presseerklärung bei, dann wird im März dieses Jahres endlich das Gofio-Museum "MIGO" (Museo de Interpretación del Gofio) eingeweiht. - Es gibt ja dann immer noch den Unterschied zwischen Einweihung und Eröffnung, manche Einrichtungen hat man hier sogar mehrmals eingeweiht, manche sogar eröffnet und dann schnell wieder vergessen. - Den Trick mit den Einweihungen könnte man ja vielleicht mal den armen Erbauern des BER flüstern, man könnte den Flughafen jedes Jahr neu einweihen, die Eröffnung, die heben wir uns dann noch auf.






Montag 15.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1024 hPa

Gastbeitrag von Petra Herrmann
Filmkunsttage im Kunstraum La Palma


Wieder gibt es in dem privaten Filmclub im Kunstraum la Palma eine interessante Filmwoche.
Nachdem im letzten Jahr Rainer Maria Faßbinder zu sehen war, zeigen wir dieses Jahr Filme des wohl bekanntesten lebenden spanischen Regisseur Almodóvar.
Jeden Abend um 20 Uhr gibt es einen anderen Film in Originalsprache mit deutschem Untertitel zu sehen, beginnend 1984 bis 2009.
Anschließend an den Film laden wir bei Wein oder Wasser zu einer lebhaften Diskussion ein.






Sonntag 14.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1025 hPa
Höchsttemperatur heute 22,2 Grad - niedrigste Temperatur 16,2 Grad

Parkplätze für Fußkranke
Los Llanos richtet Blaue Zonen ein

Vorher noch ein bisschen Wetter. - Es wird kalt kommende Woche, besonders am Wochenende. - Nach mehreren Monaten zu warm, wird es jetzt auch bei uns Winter, mit Schnee auf den hohen Gipfeln und Temperaturen dann von tagsüber deutlich unter 20 Grad. -. Aber noch nicht sofort, sondern täglich wird es ein bisschen kühler jetzt und ab Donnerstag wird es dann auch zu Niederschlägen kommen. - Die aber fast nur im Norden und Nordosten der Insel, denn es kommt kein Tief auf uns zu, sondern ein deutliches Hoch greift die Luftmassen ganz weit aus dem Norden und bringe arktische Luft bis hinab auf unsere Breiten. - Nichts ungewöhnliches bei starkem Hochdruck im Winter, aber wir hatten diesen Winter bislang noch nicht diese Situation. - Meist war nördlich des Azorenhochs noch ein Tief, welches verhindert hat, dass sich das Hoch die Luft aus weit nördlichen Gebieten saugen kann. Es kann auch Regen bei uns im Tal geben, allerdings erwarten wir bei uns keine großen Mengen.

Es ist nicht der erste Versuch in Los Llanos, vor vielen Jahren gab es das schon mal, scheiterte dann aber an fehlenden Richtlinien und der Weigerung der Stadtpolizei, diese Zonen zu überwachen. - Blaue Zonen sind, meist gebührenpflichtige Kurzparkzonen, in denen, hoffentlich Kunden der lokalen Einzelhändler halten, und dann auch entsprechend einkaufen. - Man kennt das aus den Innenstädten, Anwohner und oft Chefs und Angestellte der Läden blockieren den ganzen Tag die nahen Parkplätze, und die Kunden müssen dann weiter weg parken, im günstigsten Fall, oder wechseln gleich in einen anderen Ort oder auf die Grüne Wiese. - Blaue Zone gegen Grüne Wiese, das war auch in Santa Cruz vor ein paar Jahren bereits die Frage, allerdings liegen die Dinge dort ein bisschen anders, denn die haben ja im Zentrum immer noch das so wenig genutzte Parkhaus. - In Los Llanos gibt es auch ein Parkhaus, aber das ist an manchen Wochentagen mittags bereits belegt und darüber hinaus ist die Anfahrt zum Parkhaus in Los Llanos eine zeitraubende Geschichte. - Es gibt neue Parkplätze am Archäologischen Museum, da kann man es noch probieren, und eben hinten am Busbahnhof und diese bleiben auch weiterhin kostenfrei, aber in der Innenstadt werden nun 300 Stellplätze in den kommenden Wochen zu Kurzparkzonen und entsprechend Parkscheinautomaten aufgestellt. - Vorbild ist auch wieder Santa Cruz, eine private Firma wird die Aufstellung der Parkautomaten machen und auch die Einhaltung der Zeiten kontrollieren. - Ziel hierbei ist es, auf die Stadt kommen keine Kosten zu, die muss nicht mal die Automaten bezahlen, das erledigt alles die Firma, welche dann mindestens ein Jahr lang auch die Einnahmen aus den Automaten bekommt.

Diese Maßnahme ist natürlich auch umstritten, die üblichen Aussagen von "Raubrittertum" fallen in die Presseerklärung, genau so wie die Zustimmung der Einzelhändler der Innenstadt. - Der Kampf Anwohner gegen Besucher wird dadurch auch weiter angeregt, in Santa Cruz hat man ja darauf hin mit Anwohnerparkzonen geantwortet, bleibt abzuwarten, ob man das in der Aridanemetropole auch so machen wird. - Wie wichtig für den Einzelhandel die Parkplätze sind, das weiß man ja schon eine ganze Weile lang und würde man nicht schon seit vielen Jahren beim Bau von Wohnblöcken in den Innenstädten Tiefgargen für die Bewohner als Pflicht fordern, wären unsere Städte noch deutlich chaotischer durch die vielen abgestellten Fahrzeuge. - Der, harmlos als ruhender Verkehr bezeichnete Fuhrpark im Stillstand war immer schon ein großes Problem in Los Llanos, vor der Krise sagte man immer, die Tendenz zum Drittwagen geht um. - Das hat sich in den schweren Zeiten etwas verbessert, nun aber legt man wieder nach und besonders die Preise für Treibstoff sorgen momentan dafür, dass die Blechlawine wieder alte Maße annimmt. - Darüber hinaus sind wir hier schon ziemlich amerikanisiert in unserem Wunsch, mit dem Auto direkt an die Läden fahren zu können oder ins Restaurant, wir waren das ja auch viele Jahre lang gewohnt, dass man das so machen kann. - So werden Parkplätze inzwischen zum Regelwerk für den erfolgreichen Betrieb einer funktionierenden Innenstadt mit Läden und Gastronomie, spielen da die Gemeinden nicht erfolgreich mit, dann setzt der Zug auf die Grüne Wiese einen gefährlichen Trend. - Erlebt hat das ja zum Teil die Hauptstadt Santa Cruz, welche durch die Speckgürtelbildung rund um die Einkaufszentren in La Grama (Breña Alta) von einer Einkaufsstadt zur reinen Verwaltungsstadt geworden ist, nun aber den Weg zur touristischen Perle finden kann.




Die Temperaturerwartung für La Palma die nächsten zwei Wochen und die Niederschläge. - Diese Grafik stammt von der Wetterzentrale welche bei den Grafiken auf das amerikanische Global Forecast System zurück greift.





Sonntag 14.02.2016 11:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1026 hPa

Hola Mathias

Neuer Traditionssegler in Tazacorte.

SEGELSCHULSCHIFF AN DER INNENMOLE

Nachdem die ALEX-2 im Moment nordoestlich von La Palma mit 4 Knoten Richtung Sta.Cruz TF segelt, uebernahm die ALVA den Liegeplatz. Der im Jahr 1939 erbaute 54m lange Dreimaster ( ALVA ) aus Schweden legte in Tazacorte eine Pause ein.

Freundliche Grüße
Federico










Alle Bilder von Federico





Sonntag 14.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1025 hPa



Samstag 13.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1024 hPa
Höchsttemperatur heute 23,1 Grad - niedrigste Temperatur 15,6 Grad

Die gute Nachricht mit dem nationalen Hasenfuß
Internationale Gästezahlen leicht gesunken?

Erstmals ist seit vielen Monaten die Anzahl der ausländischen Reisenden wieder zurückgegangen. - Im Januar 2016 kamen 12.696 internationale Passagiere auf unserem Flughafen an, im Vergleichsmonat des Vorjahres war das aber noch 12.891. - Sie haben Recht, das ist ein sehr geringer Rückgang, eigentlich gar nicht zu erwähnen, ich mache es trotzdem, weil aus dem Cabildo Insular Jubelmeldungen kommen, wie stark doch die Zahl der Reisenden auf dem Flughafen angestiegen seien. - Sind sie auch, es gibt wieder so etwas wie nationalen Tourismus und darüber hinaus sind auch die Anzahl der interinsularen Passagiere angestiegen, aber der internationale Tourismus stagniert. - Kann er auch, weil wir dennoch sehr starke Auslastungen haben und es war ganz klar, dass der Januar 2015 schon sehr gut war und Januar 2016 ist nur marginal schlechter, also sollten zufrieden sein. - Sind wir auch, denn die bestehenden Flugverbindungen geben kaum mehr her und wenn wir jetzt noch Zahlen bekämen, wie viele unserer internationalen Gäste über Madrid oder Barcelona zu uns gereist sind, dann bin ich mir eigentlich sicher, dieser Januar hat doch mehr internationale Gäste zu uns gebracht, als der Vergleichsmonat des Vorjahres. - Also ist doch alles in Butter, wir sind auf dem richtigen Weg und da kommt eben die immer gleiche Frage auf, sollen wir den touristischen Sektor auf der Insel noch weiter ausbauen? - Klar wird man von fast allen Seiten hören, aber das wird schwer werden ohne weitere Hotels zu bauen, wenn man die Reiseveranstaltern dazu bringen will, noch mehr Plätze in den Flugzeugen der bekannten Carrier zu belegen. - Nur so könnten wir die Erreichbarkeit der Insel noch ausweiten und damit noch mehr Gäste auf die Insel holen. - Allerdings kann das kritisch werden, wenn wir nämlich in die Vergleichbarkeitsfalle tappen, und uns an unseren Nachbarinseln orientieren, dann sind wir die ersten, welche wieder weg vom Fenster sind, sollte sich in ein paar Jahren die politischen Verhältnisse in Nordafrika und den arabischen Ländern wieder normalisieren. - Wir dürfen eben nicht übersehen, dass der touristische Aufschwung auf den Kanaren, und mit zeitlicher Verzögerung auch bei uns auf La Palma, nicht Frucht unserer Arbeit ist, sondern mit der wirtschaftlichen Erholung Spaniens, aber vor allem mit einem Zielwechsel der Reiseveranstalter aus den bekannten Gründen zu erklären ist.

La Palma als außerordentliches Alternativziel weiter schonend ausbauen könnte eine nachhaltige Formel dabei lauten, allerdings fürchte ich mal, dass viele Beteiligten des Sektors dazu keine Geduld aufbringen wollen. - Wir stehen ja unter dem Druck, dass Tourismus in Zukunft stärker zum Inselhaushalt beitragen muss, da die Landwirtschaft, und hierbei eben hauptsächlich die hoch subventionierten Bananen, wohl keine langfristige Zukunft haben dürften. - Auch wenn es keinen kurzfristigen Ausstieg aus dem Bananengeschäft geben wird, steht auf alle Fälle ein Strukturwandel an und in diesem wird der Tourismus eine bedeutende Rolle spielen. - Leider geben ja in dem Sektor meist ein paar große Konzerne den Ton an und beschreiben ganz klar ihre Forderungen an die Destinationen, und die lauten meist gleich, man möchte viele, austauschbare Ziele bedienen können, und verdient wird dabei mit hohen Gästedurchsatz. - Dazu müsste La Palma sich massentauglicher machen und an der Forderung scheitert bei mir die Zustimmung, ob man eine solche Zukunft für La Palma eigentlich für wünschenswert halten sollte. - Mir erscheint eigentlich wichtiger, man beteiligt die hier lebende Bevölkerung besser an den touristischen Einkommensquellen und ergibt sich den Forderungen der globalisierten Reiseveranstalter nur so weit, wie man das unbedingt machen muss, um weiter auf deren Dienste zählen zu können. - Denn bei aller froher Suche auf Nischentourismus und die Aufstellung als alternatives Ziel, dürfen wir nicht vergessen, dass ohne diese Global-Player der Reiseveranstalter die Erreichbarkeit unserer Insel sehr schlecht wäre. - Wir haben das ja gesehen, kaum schicken die wieder mehr Flugzeuge, weil andere Ziele und Kapazitäten (Flugzeuge) frei geworden sind, schon erreichen wir spielend wieder Gästezahlen, welche den touristischen Sektor auf der Insel frohlocken lassen. - Vor an die 10 Jahren hatte man große Pläne innerhalb des sehr heftig diskutierten touristischen Sonderplans für die Insel, aber die Investoren spielten nicht mit, weil die Entwicklung der Gästezahlen keine Aussicht auf Erfolg gaben. - Nun sehen die Zahlen ganz anders aus, aber nun sind die meisten Pläne bereits hinfällig, oder zum Teil sogar durch gerichtliche Verfahren gestoppt worden. - Jetzt versucht man angestrengt, den Investoren doch Rechtssicherheit bieten zu können und hier bleibt zu Befürchten, dass man in diesen Bemühungen wenig Rücksicht auf eine nachhaltige Entwicklung des Sektors nehmen wird. - Die Verlockung, durch reines Kopieren anderer Regionen schnelles Wachstums zu erreichen ist groß, auch an die politischen Stellen, denn denen lässt ja der große Erwartungsdruck des Sektors eigentlich gar keine Zeit, smarte Pläne für eine smarte Entwicklung zu schaffen.




Nachts sieht er nicht so monströs aus unser Flughafen





Gastbeitrag von Federico


Hola Mathias

EIN KOMMEN UND GEHEN.........

Heute um 8 Uhr machte die Alex 2 mit neuer Crew in Tazacorte an der Aussenmole fest.
Auch die Gallionsfigur musste festgemacht werden Das Logbuch kann man unter folgender Website finden: www.alex-2.de

Freundliche Grüße
Federico








Zur Erklärung. - Dieses Mal legte die Alex2 an der neuen Außenmole an, beim Besuch davor, ebenso wie die Lord Nelson letzte Woche, wurde an der älteren, inneren Hafenmole angelegt. - Es ist also tatsächlich erst das zweite Schiff, (beide Male die Alex2) welches an der seit mehr als einem Jahr eingeweihten neuen Mole angelegt hat. - Ich bin für den Namen "Humboldt-Mole"...
Allerdings verlegte man heute das Schiff später auch wieder an die Innenmole, da der Schwall an der "Humboldt-Mole" zu stark war.




Freitag 12.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1023 hPa
Höchsttemperatur heute 21,6 Grad - niedrigste Temperatur 15,1 Grad

Der himmlische Kiosk der politischen Verrückung
Sieben Jahre bis zum ersten Cortado

Es war das Frühjahr 2009, in Madrid war Zapatero noch an der Macht und versuchte weiter, robust mit Grinsen und Geld, die längst wirkende Krise abzulächeln. - Es gab keinen Plan B, nicht wirklich, aber einen Plan E, und der sollte reichlich Geld in die regionale Wirtschaft pumpen um die fehlenden Investitionen der Gemeinden wegen des Sparzwanges ein bisschen wett zu machen. - Plan E, (Plan Español para el Estímulo de la Economía y el Empleo) das waren 8 Milliarden Euro, welche Zapatero über den Gemeinden ausschüttete, und für El Paso kam dabei mehr als eine halbe Million Euro rüber. - So setzte man sich schnell hin und überlegte, wohin mit dem unerwarteten Segen, und die Hälfte des Geldes hatte man schnell verteilt, man wollte nämlich immer schon einen Kiosk haben auf der so selten genutzten Plaza Francisca de Gazmira. - Für solche Fälle haben wir einen Künstler in der Politik, den Stadtrat Andrés Carmona, der auch schnell wunderschöne Kioske aufs Papier brachte und für den Herbst waren dann die Pläne fertig und man gab das Ding für eine Viertelmillion in Auftrag. - Man kann solche Kioske übrigens auch fertig kaufen, dafür gibt es Spezialfirmen, das kostet dann zwischen 30.000 und 50.000 Euro und man muss nur noch Wasser, Strom und Abwasser legen. - Aber wir haben es doch, und man wollte mit den großzügigen Bau auch rund 20 Arbeitsplätze schaffen, wie toll sind wir denn wieder. - Es begab sich aber zu der Zeit, dass in der Lokalpolitik ein Misstrauensvotum den alten Stadtrat aus dem Amt warf und nun ein "Tripartito" also ein Dreierpakt Loli, Andrés und die anderen Sozis aus dem Amt warfen. - Endlich im November ging der Bau des Kioskes dann los und anstatt 20 munterer Arbeiter krochen meist nur zwei wenig motivierte Leute dort herum und rissen zunächst mal die ganze Plaza auf. - Die Folgen waren immerhin bemerkenswert, nach den ersten Regenfällen hatte El Paso endlich ein Hallenbad, denn es regnete nun ohne Schutz in das darunter liegende "Recinto Ferial" hinein, den städtischen Festsaal. - Also drängte man die Baufirma doch schneller zu arbeiten, endlich den Kiosk zu erstellen, damit es nicht mehr reinregnen würde, aber es gab Wochen, da erschien überhaupt niemand an der Baustelle. Es ging dann doch voran und als man etwa erkennen konnte, was da entstehen soll, klagte Andrés, der ehemalige Stadtrat, "das ist doch gar nicht der Kiosk, den wir bestellt haben, sondern was ganz anderes.

Aber er hatte ja nicht mehr das Sagen im Stadtrat und die neue Regierung kümmerte sich überhaupt nicht um diesen Hinweis, also bauten die da ohne robustes Interesse ein Machwerk hin, welches in der weiteren Entwicklung von allen nur noch "der Bunker" genannt wurde. - Hässlich, unsinnig, und mit Holzboden draußen, der nach dem ersten Regen bereits kaputt war. - Aber reklamieren machte keinen Sinn, denn inzwischen war die Baufirma Pleite gegangen, so ziemlich alles was man mit dem Plan E in die Zukunft investieren wollte, das ist nach hinten los gegangen, so wie auch in Los Llanos, dort hatte man nämlich fast das ganze Geld in den "Parque Cultural de Canarias" gesteckt, wie wir heute wissen, auch vergebens, denn die Ruine gammelt vor sich hin. - In El Paso musste man also neues Geld in die Hand nehmen, um zunächst nur die Baumängel zu beheben, damit es nicht weiter in den Ballsaal regnen konnte. - Jahre später, baute man dann den gesamten Kiosk erneut um, Andrés war wieder da und konnte zumindest nach dem Umbau dem Bunker noch ein bisschen rurale Eleganz verleihen. - Der Holzboden kam weg, die Elektrik wurde neu gelegt und ein paar Säulen tun ein bisschen so, als sei Versailles kurz in den Atlantik gerückt, aber man bekam immerhin keine Augenkrätze mehr, wenn man das Ding ansah. - Genutzt hatte man das Gebäude dennoch nie, vielleicht mal als Abstellraum, wenn auf der Plaza eine Fiesta stattfand, und ich weiß die Zahl, was dieser Kiosk die Stadt bislang gekostet hat, will die aber nicht nennen, weil sonst jeder über uns lacht. - Nein, nicht so vielfach mehr, wie die Elbphilharmonie, wir sind auch im Fiasko bescheiden… - Heute endlich wurde der Kiosk seiner eigentlichen Bestimmung übergeben, man hat endlich einen Pächter gefunden, der das Wagnis Kneipe auf der meist ungenutzten Plaza angeht. - Der Pfarrer segnet, der Bürgermeister redet den Aufschwung herbei, Künstler sorgen für Programm und so lange keine Brisa über die Plaza fegt, so lange kann man dort gut sitzen. - Was lange währt wird endlich gut, wir drücken die Daumen, dass der Pächter glücklich wird und El Paso damit einen neuen Treffpunkt erhält und diese, eigentlich bestens gelegene Plaza Francisca de Gazmira endlich Publikum erhält. - Jetzt wollen Sie auch noch wissen, wer Francisca de Gazmira war? - Während der Jahre der Eroberung der Insel setzte sich Francisca de Gazmira für die Rechte der Ureinwohner der Insel ein. - Oft wurden die Ureinwohner versklavt und auch aufs Festland geschickt und durch den Einsatz der streitbaren Dame gelang es auch, an die 1.500 Menschen, welche von den Kanaren aufs Festland entsandt wurden, diese aus der Sklaverei zu entlassen.




Plan E, gut gemeint, aber nach hinten losgegangen




Die Bunkerphase, so etwas hätte Andrés niemals bestellt oder gezeichnet




Heute bei der Eröffnung




Auch innen gelungen





Freitag 12.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1024 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Al mal tiempo, buena cara

Dem schlechten Wetter, ein freundliches Gesicht. - Gerade wenn es schräg läuft, sollte man das Beste daraus machen. - Wenn man dich mit Zitronen bewirft, mach Limonade daraus.





Reichlich Taucherverkehr unter Wasser. Malpique (Dez. 2015)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar





Donnerstag 11.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1023 hPa
Höchsttemperatur heute 22,4 Grad - niedrigste Temperatur 15,1 Grad

Gesundheit mit System
Wo es drückt, wenn es zwickt

Drei neue Ärzte für das Krankenhaus, zwei weitere Physiotherapeuten und dann sollen noch mal zwei Unfallärzte später nach Los Llanos kommen. - Das verspricht man uns, um endlich die großen Lücken zu schließen, welche immer noch im Sektor der fachärztlichen Versorgung klaffen. - Da klaffen in der Tat Lücken, und die sind zum Teil unerklärlich, wie auf der einen Seite die Grundversorgung durch die Gesundheitszentren und die Notfallmedizin so vorbildlich sein können, und eben auf der anderen Seite Wartezeiten für Fachärzte eher nach einem Land der Dritten Welt klingen. - Von heute auf morgen bekommt man in der Regel, zumindest in El Paso, einen Termin für den Hausarzt . - Sollte man einen medizinischen Notfall haben, dann kümmern sich sofort mehrere Ärzte in den "Urgencias" um einen und auch im Krankenhausbetrieb fehlt kein Personal, im Gegenteil, das Inselkrankenhaus ist nicht einmal zur Hälfte belegt. - Wenn man aber kein Notfall mehr ist, was ja durchaus angenehm sein kann, aber dennoch einen Facharzt braucht, dann kann das, je nach medizinischer Kunst, bis fast zwei Jahre dauern, bis man einen Termin bekommt. - Ich weiß das, ich bin leider Zeuge dieser Ungereimtheiten, auch wenn ich es jeden Tag genieße, kein Notfall mehr zu sein. Darum wundere ich mich auch mehr als ich mich aufrege, immer mit der Sicherheit, dass im Notfall alle Mittel bereitstehen würden. - Unser Luxus in Sachen Grund- Notfall und Krankenhausversorgung können nicht exemplarisch für die Kanaren sein, hier auf der Insel mag das gelten, und ist zum Teil auch Ergebnis aus der Tatsache, dass immer weniger Menschen auf der Insel dauerhaft wohnen. - Es sind über 80.000 Menschen auf La Palma in den Gemeinderegistern erfasst, aber inoffizielle Schätzungen gehen davon aus, dass nur etwa 65.000 Menschen auf der Insel auch tatsächlich andauernd leben. - Schüler, Studenten, Pendler, und auch eine große Zahl an Karteileichen blähen die Melderegister auf, und keine Gemeinde ist ehrlich genug, diese Umstände zu beheben, bedeutet doch jeder gemeldete Bürger bares Geld für den Stadtsäckel. - Nehmen wir doch bloß unsere Familie, vier Menschen gemeldet in El Paso, aber nur deren zwei leben, arbeiten, konsumieren und benötigen auch die Gesundheitsdienste hier auf der Insel.

Nun aber zurück zu der Frage, warum auf einigen Gebieten der gesundheitlichen Versorgung diese Insel Vorbild, aber auf dem Gebiet der fachärztlichen Beratung Entwicklungsland ist. - Eine Antwort dafür kann ich natürlich nicht geben, nur die entsprechenden Fragen stellen und alles deutet darauf hin, dass wir ein grundsätzliches Problem in der Verwaltung haben, oder gar im System. - Die verschiedenen "Kasten" der ärztlichen Versorgung scheinen nicht ausreichend vernetzt zu sein, der Hausarzt, (hier Hauptarzt "Médico de Cabezera" genannt) im lokalen Centro de Salud wird zum reinen Rezeptekopierer degradiert. - Dabei war das vor 15 Jahren noch anders, lange Schlangen und auch Wartezeiten in den Gesundheitszentren und ein hoffnungslos überfordertes Krankenhauspersonal. - Da hat man äußerst erfolgreich Hand angelegt, nur in Sachen Fachärzte ist das nicht gelungen, wahrscheinlich auch deshalb, weil man eben die Fachärzte mit zu vielen Aufgaben belegt. - Immer mit der Vorsicht, ich bin kein Spezialist, sondern nur aufmerksamer Patient mit der latenten Neigung zur robusten Fragekultur, aber viele der Facharzttermine, die ich über die Jahre dann doch irgendwann erobert habe, waren komplett sinnlos und hätte auch am Telefon erledigt werden können, oder noch im Krankenhaus durch den Stationsarzt, oder auch durch den Hausarzt im Gesundheitszentrum. - In vielen ärztlichen Kunstrichtungen steht so auch die Vermutung im Raum, der öffentliche Gesundheitsdienst fördere so die Hinwendung der Patienten an private Ärzte, halt um das staatliche Gesundheitssystem finanziell zu entlasten, und die langen Wartezeiten seien sogar Programm. - Persönlich kann ich dafür keine Beweise stellen, niemals hat mir ein Arzt des öffentlichen Gesundheitssystems angeraten, ihn doch mal Nachmittag in seiner privaten Praxis zu treffen, dann ginge, dieses oder jenes, schneller. - Andere Leute berichten so etwas, aber ich kann es nicht bestätigen. - Im Gegenteil, bezahlt von Geldern des "SCS" (Servicio Canario de Salud) habe ich auch Termine in Privatkliniken gehabt, um manche Untersuchung zu machen, da die dort besser geschehen würden.

Mein Verdacht dabei ist einfach, dass wir nicht wirklich in der Lage sind, das durchaus hervorragende Potential an Fachkräften und Infrastrukturen effizient zu organisieren und besonders eben die Kommunikation zwischen den einzelnen Ebenen im System zu verbessern. - Mag ein generelles spanisches Problem sein, "unten" stapeln sich die Fachkräfte, "oben" sitzen aber Deppen, von der Politik oder Seilschaften eingesetzt, welche nicht in der Lage sind, die Strippen im Sinne des Allgemeinwohls zu ziehen. - Die Frage bleibt bestehen, warum schaffen wir es, mit der gleichen Personaldecke wie früher, in den Gesundheitszentren und im Krankenhaus mindestens ordentlich, ich meine sogar sehr gut zu arbeiten, im Gebiet Fachärzte allerdings die Leute in Warteschleifen zu schicken, welche eigentlich beschämend sind. Man muss die lokalen Organisatoren des Gesundheitsdienstes ein bisschen entlasten mit dem Hinweis, dass 2 Fachärzte verstorben sind und andere weggezogen, und dieser Mangel konnte nicht von einem Tag auf den anderen ersetzt werden, aber auch langfristig kann man kaum positive Bewegung in Sachen Wartezeiten erkennen. - Jammern auf hohem Niveau, zugegeben, aber ein bisschen komisch ist das schon, wenn der Patient hofft, den Status als Notfall behalten zu können, damit er eine Chance hat, einen Facharzt konsultieren zu können.




Das durchaus bauschöne "Centro de Salud" in El Paso





Donnerstag 11.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 64 % - Luftdruck 1025 hPa

Gastbeitrag von Federico
Die Marina Tazacorte mausert sich langsam zum Großsegler Hafen


KURZVISITE

Am Dienstagabend kurz vor Sonnenuntergang machte die Dreimastbark Lord Nelsen in der Marina Tazacorte fest.
Die Crew verbrachte nur eine Nacht in der Marina. Heute Mittwoch um neun Uhr legte der Dreimaster wieder Richtung norden ab.
Weitere Infos siehe : www.jst.org.uk
Großsegler werden nun öfter Tazacorte anlaufen.

Gruß
Federico













Alle Bilder von Federico





Mittwoch 10.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1025 hPa
Höchsttemperatur heute 21,8 Grad - niedrigste Temperatur 15,4 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Wie bastelt man sich einen Alltag

Karneval, Polvo, ich kann es nicht mehr hören. Gerade mal hat man die heilige Weihnachtstrilogie überstanden, (Weihnachten, Sylvester und Reyes) da kommt dann schon Karneval und wenn man das richtig ausbeutet, dann ist man bis Ende des Monats in Sachen Alltagsverleugnung unterwegs. - Das ist unser schlimmster Feind, schlimmer noch als Coalición Canaria… - Das machen wir nach den Fiestas, nach dem Sommer, nach dem Wochenende, nach dem Urlaub, wenn meine Tante wieder aus dem Krankenhaus kommt oder unsere Katze Mia ihre Depression überwunden hat. - Was wir uns da selbst als "tranquilo" verkaufen ist oft die Umkehrung der Beweislast, ist Alltag der Normalzustand, und Fiestas die Ausnahme, oder umgekehrt? - Solche Fragen kann doch nur ein Deutscher stellen, mag Ihnen jetzt vielleicht durch den Kopf gehen, falsch gedacht, denn gerade gestern hat sich ein enger Freund von mir über genau über unsere, oft mangelhafte Einstellung gegenüber dem Alltag so beklagt. - Zum Teil schließe ich mich der Kritik wohl an, aber auch ein, immer einen Ausweg, einen anerkannten Plan B haben, das befreit. - Natürlich, der Nackenschlag kommt dann später, weil man wieder was nicht erledigt hat und echte deutsche Schwabenseelen gelangen schnell mal zum Kochen, weil wieder was liegen geblieben ist, aber die Prokrastination ist wohl unsere Nation, und ich bin bekennender Nationalist in diesem Sinne. - Obwohl ich nichts so gut kann wie Alltag, wobei ja auch dann wieder die Frage gestellt werden darf, ob Alltag das ist, was wir immer machen?

Ich bin ja seit Jahren bereits auf dem Weg zur Katzwerdung, wobei ich das überhaupt nicht an Äußerlichkeiten festmachen will, was irgendwie mangels Masse oder deren zu viel sowieso nicht gehen würde. Aber solche wunderbaren Dinge wie mehr Stunden schlafen, oder zumindest ruhen, als aufgeregt oder arbeitswütig durch die Landschaft zu laufen, das wäre doch schon mal ein geglückter Anfang für einen felinen Alltag. Niemand macht einer Katze einen Vorwurf, wenn die den ganzen Vormittag auf dem Sessel ratzt, uns aber, wenn wir mal eine Auszeit nehmen schon, dann heißt es gleich wieder, die feiern nur, so kann das ja nichts werden. - Stimmt auch nicht, wir feiern nicht nur, oft müssen wir uns auch davon erholen, oder uns auf das Feiern vorbereiten, und zwischendrin, sollte wirklich nichts anderes anliegen, dann sind wir auch dienstbereit. - Falls nicht gerade Kaffeepause ist oder das Wetter so schlecht, dass man eh nichts machen kann. - Statistiken zeigen gerne, dass wir eher an Gicht, als an Stress erkranken, nur beim Autofahren kann es vorkommen, dass wir uns selbst überholen. - Aber das ist besser geworden, seit dem Alonso nur noch hinterher fährt, ist der Druck da raus, aber bei den jetzigen Benzinpreisen juckt das dann auch schon wieder unter der Fußsohle. - Wobei ich ja den Antistress-Panzer fahre, bergauf muss ich in Los Llanos Gas geben, um in El Paso überholen zu können, dafür bin ich bergab so schnell, dass sich das alles wieder ausgleicht. - Ich frage mich sowieso, wie es möglich ist, zwischen Los Llanos und El Paso mehr als 300.000 Kilometer zu fahren, nicht schnell, sondern weit, und seit dem mein CD-Spieler im Auto die Scheibe nicht mehr auswirft, habe ich in der ganzen Zeit immer nur das erste Lied gehört, weil ich noch während des ersten Liedes am Ziel bin. - Nicht Katzenklo, echte Katzen gehen nicht aufs Klo, sondern in den Garten, sondern Bruce fragt mich mehrmals am Tag, wo denn dieses verdammte Radio Nowhere sei. - Ich singe fast immer mit, auch die Mädels früher, als ich sie morgens zur Schule gefahren habe und mittags wieder nach Haus, aber wir singen die deutsche Übersetzung, Radio Nirgendwo. - Jetzt weiß ich auch, wo ich die viele Kilometer zusammenbekommen habe, im Nirgendwo. - Ich hatte Sie gewarnt, in der Überschrift schon, wirres und zusammenhangloses Zeug, muss auch mal sein, denn irgendwo muss das Zeugs ja schließlich hin…






Mittwoch 10.02.2016 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1027 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Allá van las leyes donde quieran los reyes

Dorthin gehen die Gesetze, wohin die Könige es wollen . - Eigentlich sollte Justizia ja blind sein und alle gleich behandeln. - Allerdings wissen ja aus der Realität, dass Macht, Einfluss oder auch Titel wohl Eindruck auf die Justiz machen, oder aber auch die Gesetze nach ihrem Willen Berlusconisiern.






Lady Escarlata bewacht „caminito de estrellas“, kleine Korallen, die tagsüber schlafen (Malpique, Nov.2015)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar





Dienstag 09.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1028 hPa
Höchsttemperatur heute 23,7 Grad - niedrigste Temperatur 16,0 Grad

Am Aschermittwoch ist gar nichts vorbei
Die Sardine sagt, wann Schluss ist mit lustig

Gut, meistens sagen die Kopfweh, oder der leere Geldbeutel wann Schluss ist mit lustig, oder in anderen Regionen hört man am morgigen Aschermittwoch bereits mit dem Karneval auf. - Ist vielleicht auch vernünftig so, dann kommt man wieder zum Arbeiten, aber Vernunft, das liegt uns hier gar nicht so richtig im Blut, also ist mit dem Aschermittwoch bei uns der Karneval überhaupt noch nicht zu Ende. - Man schnauft durch, das schon, aber wer hier Karneval so richtig ernst nimmt, und so ziemlich alles auf der Insel mitmacht was geht, der kommt gewaltig ins Schwitzen und das noch bis zum Ende des Monats. - Pragmatisch bei den Terminen sind wir ja selbst bei religiösen Festen und das meist, um allen Gemeinden die Möglichkeit zu geben, ihre Feiern ohne die Konkurrenz aus der Nachbarsgemeinde abhalten zu können. - "Día de Los Indianos" und die "Polvacera" in Los Llanos gleichzeitig wäre Quatsch, also immer schon abwechselnd und das ist auch der Grund, warum der Karneval in El Paso bereits eine Woche vor den eigentlichen Terminen stattfindet. - In Los Llanos geht es heute wieder weiter, mit dem großen Karnevalsumzug, welcher ab 17:00 Uhr die Avenida Enrique Mederos herunter zieht. - Man kann nur hoffen, dass die ganzen Indianerleichen bis dahin wieder fit sind, wer hat gesagt, dass Karneval nur lustig ist, denn bei uns ist der auch allemal anstrengend.

Vorbei ist bei uns Karneval, oder zumindest meistens, wenn die Sardine verbrannt ist. - Das ist ein hiesiger Brauch, man bastelt eine riesige Sardine, aus Holz, Kaninchendraht und Pappmaschee, schleift oder zieht die unter großer Anteilnahme der Bevölkerung durch den Ort, und verbrennt diese anschließend. - Die Beteiligten heulen und klagen dabei, natürlich nur gespielt, aber der Abschied vom Karneval fällt halt im Starkfeiermilieu schon schwer, dass man nach Wochen im Taumel nun wieder dem Alltag in seine ungeschminkte Fresse blicken muss. - Früher machte man das nur in den Orten am Strand, heute überall, nur vor ein paar Jahren ließ man sich in El Paso die Geschichte einfallen, man würde besser ein Kaninchen verbrennen, denn schließlich habe man gar keinen Zugang zum Meer. - Das mit dem Kaninchen ist irgendwie unter die Alltagsräder gekommen, jedenfalls finde ich das nicht mehr im Kalender der Gemeinde, aber wann eben die einzelnen Gemeinden ihre Sardine verbrennen und damit den Abschied vom Karneval nehmen, das ist ganz unterschiedlich. - Traditionell ist da Barlovento die späteste Gemeinde, welche die Sardine ins Feuer bringt und wer hier geschickt alle Gemeinden abkarnevalisiert, der ist mehr als einen Monat in Sachen Karneval unterwegs hier auf der Insel. - Los Llanos sorgt dann mal wieder für die Ausnahme, dass mit der Sardine alles vorbei sei, denn am kommenden Freitag findet zwar das "Entierro de la Sardina" statt, mit anschließender Tanznacht, aber am Samstag darauf feiert man gleich noch mal und am Sonntag auch wieder, allerdings mit der Ausrede, das sei dann der Seniorenkarneval. - Und das Wetter muss man im karnevalistischen Zusammenhang loben. - Zwar klagen wir über den zweiten Dürrewinter in Folge, aber Karneval im Regen wäre hier fatal. - Das Talkumpulver wird bei Berührung mit Flüssigkeit zu einem Schmiermittel und wenn dann auch noch der bereits angegriffene Gleichgewichtssinn der Karnevalisten seinen Beitrag leistet, dann liegen die Inder oder Indianer häufiger auf dem Boden, als dass sie auf zwei Beinen tanzen. - Alles schon vorgekommen, aber dieser Winter zeigt sich vom Wetter her sehr freundlich zu den Inselgästen und Karnevalisten.




Etikett von Wasserflaschen zu Ehren der Sardinisima in Barlovento





Dienstag 09.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 14 % - Luftdruck 1029 hPa



Montag 08.02.2016 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1028 hPa
Höchsttemperatur heute 22,0 Grad - niedrigste Temperatur 17,2 Grad

Rekordpflicht
Mehr Indianer als Einwohner

Sollte die Insel umkippen, dann ist heute der gefährlichste Tag dafür. - Es war schon genau so interessant in der Serie "Lost", dass man Inseln drehen kann. - Wäre für Tazacorte übrigens eine feine Sache, dann wäre endlich deren "Humboldt-Hafen" näher an Tenerife und könnte so Bedeutung erhalten. - Umkippen könnten wir die Insel, wenn alle Einwohner heute nach Santa Cruz fahren und dort gleichzeitig alle auf den Boden stampfen würden. - Ist natürlich auch Quatsch, aber Quatsch ist im Karneval doch eigentlich Pflicht. - Es geht um die jährliche Rekordpflicht, welche die Medien gerne verbreiten, jedes Jahr fünf bis zehntausend Besucher mehr, so landeten wir im vergangenen Februar bereits bei angenommen 70.000 feiernden Menschen am "Día de Los Indianos". - Bei allem gebührenden Alaaf, das wären so etwa alle Einwohner die wir auf der Insel haben und ich habe letztes Jahr viele gesehen, welche noch an der Westseite kleben geblieben sind, also 70.000, das ist eine Zahl aus Nordkorea oder dem Bayrischen Wald. - (Die offizielle Statistik meldet zwar über 80.000 Einwohner für La Palma, aber ganz viele Menschen sind hier nur noch gemeldet, leben aber längst anderswo, so dass man die tatsächliche Zahl der Menschen, die andauernd hier leben, wirken und konsumieren, wohl in die Mitte der sechzigertausend legt.) - Wie viele wirklich diesen Tag nach Santa Cruz kommen um pudernd und Mojito-schlürfend einen Tag und vielleicht auch noch eine Nacht lang den Kubaner aus sich rauslassen, das weiß ich nicht. - Auf jeden Fall sind es viele, sehr viele und zu dem Tag reisen auch viele andere Menschen von den anderen Kanareninseln an, um diesen Tag unter Indianern zu zelebrieren.

Allerdings halten sich in diesem Jahr die Sonderflüge aus Tenerife und Gran Canaria nach La Palma in Grenzen, kommen an normalen Tagen 17 Flüge aus Tenerife bei uns an, so sind es heute "nur" deren 21 und ich erinnere mich an Rosenmontage mit fast der doppelten Anzahl an Flügen auf die Insel. - Es fällt auch auf, dass die Binter gar keinen Sonderflug für heute angesetzt hat, nur die Canaryfly macht Sondertransport von Indianern heute und bietet zusätzliche Verbindungen an. - Traditionell kommen auch viele Leute mit den beiden Fährschiffen nach La Palma, allerdings müssen die sich irgendwie die Nacht von gestern auf heute um die Ohren hauen und dann noch kommende Nacht bis in die Grauen des Morgens, bis die Schiffe dann wieder zurück nach Tenerife fahren. - Vielleicht haben die bereits durch ausländische Besucher gut ausgelasteten Unterkünfte auf der Ostseite eine noch größeres Aufgebot an Indianos von den anderen Inseln verhindert, denn den Hoteliers sind natürlich vierzehn Tage ruhige Gäste aus Mitteleuropa lieber, als zwei Nächte feierwütigen Indianern die Unterkunft zu überlassen. - Meine beiden Töchter berichten mir ja auch, dass man durchaus auf Tenerife und Gran Canaria hervorragen weiß, wie man sich Karneval amüsiert und man war sogar so weit zu sagen, dass man es eigentlich ganz angenehm findet, sich nicht andauernd von dem vielen Pulver wieder abschütteln zu müssen. - Das darf man keinem echten Karnevaltraditionalisten hier auf der Insel sagen, die Kinder La Palmas amüsieren sich im Fasching auf anderen Inseln und sehnen sich nicht danach, komplett mit Talkum eingestaubt zu werden? - Einmal in der Fremde, dann knabbert es bereits an der Palmarität und gestern hatten wir Besuch einer Freundin unserer Töchter, die war schon öfter auf La Palma und kennt uns ganz gut. - Sie fragte dann auch, gibt es was Neues auf der Insel, oder redet ihr immer noch den ganzen Tag über Politik, das Wetter und die Wasserpreise? - Irgendwie erwischt, manchmal erweitern wir unsere Themenpalette auch noch bis hin zu unseren Zipperlein. - Da kommt doch so ein wildes Ereignis wie Karneval gerade Recht, um die Wasserpreise und die Politik mal um die Ecke sitzen zu lassen.






Montag 084.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 14 % - Luftdruck 1027 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Al viejo y al olivar, lo que se les pueda sacar

Dem Alten und dem Olivenhain, so viel herausholen wie es nur geht. - Der Spruch spielt an die Undankbarkeit an, dass alte Menschen, ebenso wie Olivenhaine, oft ausgenutzt werden, obwohl sie bereits ihr ganzes Leben lang gegeben haben. - Schaunwer mal, was der Alte noch hergibt…






Wenn ich so viele Diadem-Seeigel essen müsste wie der diensthabende Tamboril Espinoso (60cm), sähe mein Mund wohl auch so aus (Vuelta del Toro, Okt. 2015)




Die kleinen schwarzen Striche an der Oberlippe sind abgebrochene Seeigel-Stachel

Bilder von Dr. med. Herbert Schaar





Sonntag 07.02.2016 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1025 hPa
Höchsttemperatur heute 25,1 Grad - niedrigste Temperatur 15,4 Grad

Zwischen den Pulvern
Blinder Sonntag zwischen Indern und Indianern

Schnell wieder erholen, von der gestrigen "Polvacera", der großen und dieses Mal bunten Talkum-Schlacht in Los Llanos, damit man morgen für den ganz großen Auftritt wieder fit ist. - Gegen 04:00 Uhr war ich kurz mal wach und konnte noch die Musik aus Los Llanos bis hoch nach El Paso hören, die haben also nichts verlernt in den letzten Jahren, bekommen das also auch ohne mich ganz gut hin… Seit meine Töchter auf den Karneval gehen muss ich nicht mehr hin, aber beide lassen in diesem Jahr die Inder und die Indianer auf La Palma aus. - Die eine ist in Las Palmas unterwegs, die andere in Santa Cruz de Tenerife, und die Bilder die uns bislang erreicht haben zeugen klar davon, dass man auch dort zu feiern versteht. - Heute ist nicht wirklich was los, alles bereitet sich auf den morgigen "Día de Los Indianos" vor und da gibt es auch einiges vorzubereiten. - Vor allem die Klamotten, alles in Weiß bis Cremefarben, da ist man sich nicht ganz einig, was denn nun die wirklichen Farben sind, aber eben auch jeden Fall ganz hell. - Strohhut ist auch Pflicht und ins Gepäck kommt Rum, das Getränk hier beim Karneval in Santa Cruz, eben auch als Hommage an Kuba, der Insel, welche vielen Palmeros in den schlechten Zeiten als neue Heimat diente und auch vielen zu Wohlstand verhalf. - Die politischen Geschehen brachten, dass heute die Bande zu Venezuela deutlich enger gestrickt sind als zu Kuba, aber in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts war Kuba noch als die "Achte Kanareninsel" bekannt. - So wird es morgen auch nur kubanische Musik in Santa Cruz geben, da ist man strikt inzwischen, Karneval soll wohl Spaß machen, aber innerhalb des Spaßes gibt es auch klare Regeln. - Die morgigen Feiern gehen bereits am Vormittag los, zunächst kommt die Kultfigur, die "Negra Tomasa" im Hafen an und danach geht es pulvernd die Stadt entlang, von dem Kreisverkehr am Hafen bis auf die andere Seite der Stadt, der Plaza Alameda ist dann alles weiß und tanzend und das geht dann bis in die tiefe Nacht so. - Die "Negra Tomasa" wird immer von Männern gespielt, das ist einfach so, hier hat man kindliche Freude daran, wenn Männer sich als Frauen verkleiden, anders herum ist das irgendwie wohl nicht so witzig und daraus könnte man nun alle möglichen Schlüsse ziehen, aber das lassen wir einfach mal sein, weil nicht alles kompliziert sein muss.

Als Indianer bezeichnet man hier ja reich gewordene Rückkehrer von der großen Antilleninsel und manche brachten eben nicht nur Geld und ein großes Stück Arroganz mit nach Hause auf die kleine Insel La Palma, sondern manche brachten auch farbige Sklaven oder Partner mit und davon zeugt, eben bis heute, die Figur der schwarzen Tomasa. - Es gibt eine offizielle Tomasa, diejenige, welche am Hafen abgeholt wird, aber jeder darf sich selbst auch als diese Kultfigur verkleiden und wer besonders viel Aufmerksamkeit erhaschen will, und damit auch besonders viel Talkumpulver abbekommen, der zieht sich eben so an, wie unser kindliches Gemüt sich eine beleibte dunkelhäutige Frau vorstellt. - Ob das politisch alles so korrekt ist, wer fragt danach, in einem Land, in dem die größte Brot-Firma "Bimbo" heißt, werden andere Fragen gestellt. - Und nie gibt es genügend Toilettenhäuschen, weder in Los Llanos, noch in Santa Cruz, und wer dann halt schon fortgeschritten im Rum-Ruhm lebt, der nimmt das dann nicht mehr so genau und schnell werden kleine Gassen oder Hauseingänge dann schon mal als Behelfstoilette rangenommen. - Dienstagmorgen macht man sich dann ans Saubermachen, es ist immer wieder faszinierend, wie viele Leute man von der Stadtreinigung so früh auf die Straße bekommt, dennoch kam es immer viele Jahre lang vor, dass die Kreuzfahrgäste, welche das unausgesprochene Pech hatten, am Faschingsdienstag früh in Santa Cruz de La Palma anzulegen, zunächst durch eine Landschaft aus Talkumpulver, Plastikbechern, leeren Flaschen laufen mussten, zu einem nicht weiter erklärbaren Duft. - Dieses Jahr scheint kein Schiff am Dienstag nach La Palma zu kommen, ob das aus Weisheit geschieht, oder nur zufällig so ist, das weiß ich nicht, wer am Dienstag Santa Cruz besuchen will, der sollte das vielleicht am Nachmittag machen und den fleißigen Jungs mit dem Wasserwagen die Möglichkeit lassen, vieles einfach wegzuspülen. - Man fährt auch nicht mit dem Auto zu den "Indianos" sondern mit dem Bus, dazu hat Transportes Insular de La Palma immer viele Sonderbusse eingesetzt. - Ab Vormittag bereits fahren ständig Busse von Los Llanos nach Santa Cruz und wer aus El Paso dort einsteigen will, der kann Pech haben, dass die Busse bereits ab Los Llanos voll sind. - Ratsam wäre es, gleich nach Los Llanos an den Busbahnhof zu fahren und von dort aus den Bus zu nehmen. - Zurück geht es ab dem Abend auch wieder ständig, bis in den frühen Morgen, allerdings kostet die Fahrt dann von Santa Cruz nach Los Llanos vier Euro, also doppelt so viel als an anderen Tagen. - Was man auch machen kann, mit dem Auto nach Los Cancajos fahren, dort einen Parkplatz suchen und dann von dem Ort aus den Bus nehmen. - Mit dem Auto nach Santa Cruz, das hat am Montag wenig, bis gar keinen Sinn.




Wer fotografieren will auf den "Indianos", der sollte für einen Überzieher sorgen...





Sonntag 07.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1025 hPa

Gastbeitrag von Kai Stockrahm
Die Geschichte hinter dem Bild


Vielleicht interessiert den einen oder anderen ja, wie meine Bilder zustande kommen. Minutiös durchgeplant, stundenlang auf der Lauer liegen und auf den richtigen Moment warten - oder bei Langzeitbelichtungen auf die Kamera. Stimmt. Manchmal ist das wirklich so.

Bei diesem Bild war es ganz anders. Geplant war ein Shooting von zwei Observatorien auf dem Roque de los Muchachos, die mir in meiner Sammlung noch komplett fehlten.

Wofür ich diese Bilder brauche, wird später verraten...

Ich wollte Bilder im letzten Mondlicht machen, kurz vor Monduntergang, mit dem Sternenhimmel im Hintergrund. Also an einem der letzten Abende vor dem Abflug den Mondkalender gecheckt, Wecker auf drei Uhr morgens gestellt und los. Oben angekommen, Wagen geparkt, Rucksack geschnappt und ab in die Berge. Im letzten Mondlicht schließlich am Observatorium angekommen und gesehen, wie der Mond hinter dem Horizont verschwand.

Ich hatte mich in der Mondtabelle um einen Tag vertan und war damit eine gute Stunde zu spät.

Jetzt stand ich hier in völliger Dunkelheit am Liverpool-Teleskop, über mir den grandiosen Sternenhimmel und musste komplett umdisponieren. Also wieder zurück zu einem anderen Observatorium (dem Mercator), Equipment aufgebaut und auf Startrails umgesattelt.

Wenn man da so auf seine Kamera wartet, kann die Zeit lang werden. Und die Füße kalt. Die Kamera knipste fröhlich vor sich hin und ich ging ein paar Schritte bis zum Abzweig der Straße, die hinunter zum Liverpool und Mercator führt. An dieser Ecke stand eine dunkle Gestalt.

So lernte ich Patricia kennen. Sie arbeitet am Mercator und war zwischen zwei Messungen hinausgekommen, um sich die Sterne anzusehen und nicht nur Ihre Computermonitore. Sie fragte mich, ob ich auch observieren würde, und wir kamen ins Gespräch. Ich erzählte ich von meinem Missgeschick und sie sagte, dass ihr Lebensgefährte weiter unten an der Straße den Orion-Nebel fotografieren würde, nachdem er etliche Nächte Pech mit Wolken gehabt hätte. Es machte Spaß, sich mit ihr zu unterhalten, denn trotz eines Doktor-Titels in Astrophysik hatte sie sich ihre Begeisterung für die Sterne erhalten, und ich bekam einen Crash-Kurs in Sternenkunde.

Irgendwann musste sie wieder zurück zu ihrer Kollegin und ich zu meiner Kamera. Ziemlich durchgefroren und müde wechselte ich meinen Standort zum Liverpool. Kurz vor sechs Uhr hatte ich zumindest Bilder, von denen ich hoffte, etwas daraus machen zu können und überlegte, was ich jetzt anstellen sollte. Es waren noch gut zwei Stunden bis Sonnenaufgang, aber ich wusste aus Erfahrung, das auch die Morgendämmerung hier oben spektakulär ist. Also marschierte ich über den Wanderweg zurück bis auf Höhe des Jakobus-Kapteyn-Teleskops. Und ich wurde mit einem makellosen Sonnenaufgang hinter dem Teide belohnt.

Ich packte meine Ausrüstung zusammen und machte mich auf den Rückweg zu meiner Unterkunft, wo schon jemand mit heißem Kaffee auf mich wartete...

Herausgekommen nach Bearbeitung und Montage ist schließlich das gepostete Bild. Und ich möchte die Nacht trotz Fehlplanung um nichts in der Welt missen.









Samstag 06.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 21,6 Grad - niedrigste Temperatur 13,5 Grad

Wochenendsplitter
Kein Regen, kein Parkplatz und weniger Arbeitslose

Die Großwetterlage bleibt touristenfreundlich. - Die ständigen Tiefs von West nach Ost wandern viel zu weit nördlich, so kann uns nicht mal ein Ausläufer dieser Niederschlagsfronten treffen, geschweige denn, ein komplettes Tief. - Ständiger Hochdruck über den Azoren sorgt dafür, dass diese Tiefs so weit in den Norden geschoben werden und auch verhindern diese Tiefs den Zustrom kalter und feuchter Meeresluft aus dem Nordatlantik zu uns. - Es ist zu trocken und zu warm für diese Jahreszeit, jeder Monat seit November ist fast 2 Grad wärmer als der Durchschnitt und hier im Aridanetal sieht die Vegetation aus, als wären wir im Spätsommer. - Die Mandeln kommen nur in den ganz hohen Zonen zum Blühen, wo noch der Sprühregen des Passats Einfluss auf den Wasserhaushalt hat, aber auf unserer Höhe sind blühende Mandeln extreme Seltenheit geworden. - Es sieht auch nicht so aus, als würde sich das in den kommenden Wochen ändern wollen und die Verantwortlichen aus dem landwirtschaftlichen Sektor sehen diesem Sommer mit Befürchtungen über die steile Entwicklung der Wasserpreise entgegen. - Ein trockener Winter kann immer noch gut ausgeglichen werden, ein zweiter trockener Winter dazu, dann wird es eng und die Preise für das Gießwasser in der Landwirtschaft steigen gewaltig an. - Die Freude des Inselgastes über warmes Wetter ohne Regen bedeutet auf der anderen Seite Sorgenfalten im Gesicht der Landwirte und nie wird es gelingen, das Wetter so zu gestalten, dass mal alle zufrieden sind.

Unser Flughafenterminal ist so riesig groß und wir haben zwei Parkhäuser komplett geschlossen, weil nicht mal das einzige, jetzt genutzte Parkhaus, annähernd ausgelastet ist. - Dennoch kommt es oft zu langen Staus am Flughafen, wenn man sich den Luxus geben will, direkt vor dem Terminal einen Parkplatz zu finden. - Dort auf der gleichen Höhe wie Schalter zum Einchecken gibt es an die vierzig Stellplätze, und die sind eigentlich dazu gedacht, dass man dort kurz anhält, die Passagiere aus dem Auto steigen lässt, und dann wieder weiterfährt. - Das macht aber keiner, diese Stellplätze werden, meist von Flughafenangestellten genutzt und wer da oben hinfährt um seine Lieben aussteigen zu lassen, der bekommt sein Auto nicht mal für einen Moment abgestellt, weil die Zufahrt nur eine Spur hat. - Also halten die Autos auf der Fahrspur an um die Reisenden aussteigen zu lassen oder warten auf einen Parkplatz und dahinter müssen alle anderen Autos anhalten. - Darüber sprach man gestern sogar im Plenum des Inselparlamentes und wirft der Flughafenbetreibergesellschaft vor, sie wolle damit die Leute ins kostenpflichtige Parkhaus locken. - Stimmt allerdings so nicht, denn die Abstellflächen dort wären ausreichend, wenn es eine Kontrolle über die dort abgestellten Autos gäbe, aber die Lokalpolizei Mazos weigert sich seit Jahren, dort am Flughafen Dienst zu tun. - Man hätte kein Personal dafür, obwohl die Gemeinde Hundertausende an Euro jährlich aus steuerlichen Einnahmen durch den Flughafen hat. - Dabei ist die Lösung ganz einfach, wer wirklich nur seine Leute hinbringen will und gleich weiterfahren will, der fährt einfach ins Parkhaus, lässt die Gäste dort aussteigen und lässt sich seinen Parkschein dann entwerten. - Wer nur ein paar Minuten dort reinfährt, der muss eh nichts bezahlen, oder man ist mit 10 bis 15 Cent dabei, also keine Diskussion wert.

Seit Oktober 2013 sinkt die Zahl der Arbeitslosen in Spanien jeden Monat. - Inzwischen hat man von den fünf Millionen Menschen ohne Arbeit eine Million wieder in Lohn und Brot gebracht, es sind aber immer noch gute vier Millionen Menschen, welche keine Einkünfte haben und Arbeit suchen. - Darüber hinaus steigt leider auch die Zahl der Menschen an, welche überhaupt keine Leistungen mehr vom Staat erhalten, man kann also, trotz der guten Bewegung bei der Zahl der Arbeitslosen noch nicht von einer Erholung der Probleme auf dem Arbeitsmarkt sprechen. - Darüber hinaus bleibt auch immer noch das Problem, dass nur etwa 10% der neuen Arbeitsverträge unbefristet sind, die anderen 90% nur für Monate, manchmal sogar nur für einen Tag verfasst werden. - Auch müssen wir anmerken, dass der schwache Euro, das billige Öl und die Abwanderung der Urlaubsgäste aus Nordafrika und Arabien nach Spanien die Konjunktur hier antreiben. - Allerdings sind das Faktoren, welche nicht der guten Arbeit unserer Wirtschaft oder deren Politik zu verdanken sind, sondern veränderbare Faktoren sind, welche von uns nicht beeinflusst werden können. - Die positive Entwicklung ist also wohl vorhanden, allerdings ohne nachhaltige Garantien und sollte man in Madrid nicht bald eine solide Regierung bilden, könnte das bisschen Vertrauen, welches die Verbraucher in den letzten Monaten dazu animiert hat, wieder mehr Geld in den Markt zu werfen, auch wieder schnell verschwinden.











Wer es noch genauer wissen will, die Arbeitsagentur "Sepe" lässt in ihrem monatlischen Bericht auf fast 70 Seiten viele schicke Grafiken von Aufschwung parlieren.





Samstag 06.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 28 % - Luftdruck 1022 hPa



Freitag 05.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 21,2 Grad - niedrigste Temperatur 12,9 Grad

Neues Frachtterminal für den Hafen von Santa Cruz de La Palma?
Seid ausgegeben Millionen

Es geht wieder aufwärts und was macht man, wenn man wieder an sich glaubt? - Da haben wir uns gerade für 52 Millionen Euro einen Hafen gegönnt den eigentlich keiner braucht, auf der Westseite der Insel, welcher in Zukunft nur noch "Humboldt-Hafen" heißen wird, weil das einzige Schiff, welches dort anlegt, die Alexander von Humboldt 2 ist, da will die Hafenbehörde den Hauptstadthafen komplett umbauen. - Ob die Finanzierung bereits steht, das erklärt uns die Pressemeldung nicht, aber die alten Wölfe, fast hätte ich gesagt Seilschaften sind wieder am werkeln, denn der Chef der Hafenbehörde Tenerife ist Ricardo Melchior, rechtsdrehender Ex-Inselpräsident Tenerifes und Mitglied des inneren Zirkels der Coalición Canaria. - Und die sind immer gut beim Geld ausgeben, denn nur wenn man richtig Geld in die Hand nimmt, dann können andere auch daran verdienen. - So, keine weiteren Vermutungen mehr in dieser Richtung, man könnte ja sonst noch auf die Idee kommen, ich würde da irgendwelche Schmutzitäten vermuten, wo doch eigentlich jeder weiß, meine Gedanken sind rein. - Also, man will die jetzt bestehende Hafenmole noch mal 125 Meter weiter ins Meer hinaus ziehen, damit dann dort drei Kreuzfahrtschiffe liegen können, oder zwei und die Tenerifefähre und gegenüber, am jetzigen Frachthafen soll dann auch noch mal mindestens ein Kreuzfahrtschiff anlegen können. - Der Frachthafen wird Richtung Süden verlegt, gegenüber dem Kraftwerk "Los Guinchos" und dort will man eine Mole für vier Frachtschiffe bauen, welche dann bereits im Gemeindegebiet von Breña Alte liegen würden. - Wer jetzt die Frage nach der Notwendigkeit stellt, der ist nicht reiner Gesinnung, würden wir immer noch das Notwendige machen, dann bekäme das Goldene Kalb des unendlichen Wachstums nicht mehr genügend Schmierstoff ab. - Vordergründig steht die Bereitstellung von mehr Anlegeplätze für Kreuzfahrtschiffe durchaus verständlich, der Boom ist immer noch ungebrochen und es hat sich ja bereits in der Hauptstadt, aber auch auf dem Rest der Insel, ein Geschäft rund um die vielen flüchtigen Besucher entwickelt. - Es sieht vielleicht nicht jeder gerne, wenn mehrere tausend Besucher durch die Hauptstadt latschen und Kleinigkeiten kaufen, aber es ist ein, nicht zu unterschätzendes Geschäft und darüber hinaus allerbeste Werbung für die Insel. - Lockt dann auch noch der Stadtstrand mit seiner, allerdings noch zu schaffenden Infrastruktur, dann wird der Zielwechsel der Hauptstadt zum vornehmlich touristischen Ort sicherlich vollzogen.

Wo wir gerade den Strand erwähnen, es gibt ja noch einen Strand, der von Bajamar, welcher heute als Hauptstadtstrand gilt und gerne besucht wird, allerdings schon in der Gemeinde Breña Alta liegt. - Der läge dann zukünftig zwischen und gegenüber den Hafenmolen, in wie weit das den Badebetrieb stören könnte, darüber steht in der Presseerklärung auch nichts geschrieben. - Aber es wird die ungefähre Größe der Hafenanlage beschrieben, man spricht von zwei möglichen Varianten, eine mit 145.000 und eine weitere mit 175.000 Quadratmeter Stellfläche für Container und Fracht und da kommt einem dann schon wieder die Frage über die Schulter, brauchen wir denn überhaupt solch einen großen Frachthafen? - Das sind fast 25 Fußballplätze, wenn man von 7.100 Quadratmeter für eine Spielfläche ausgeht, und die Frage darf dann doch erlaubt sein, was will man denn dort hinstellen, wo doch der Frachthafen eh nur drei Tage in der Woche Arbeit hat, weil die anderen Tage kein Schiff kommt. - Ein bisschen erinnert das an unser neues Flughafenterminal mit den vielen Parkplätzen, für die sich einfach keine Autos finden wollen, auf der anderen Seite kommt von Nichts auch nur Nichts, nur habe ich so oft das Gefühl, dass in der ganzen Geschichte manchmal die Dimensionen ein bisschen verrutschen. - Eine wirklich neue Idee allerdings ist, dass man auch daran denkt, eine Schiffswerft für Reparaturen dort zu installieren, das würde dann auch einen Teil des riesigen Areals erklären und könnte auch Arbeitsplätze entstehen lassen, aber wir wissen ja auch, dass in den anderen Kanarenhäfen die Werften ums Überleben kämpfen. - Kaum schaffen wir es den Kopf wieder einigermaßen über der Wasseroberfläche der Krise zu halten, schon jucken uns wieder die Wachstumsgeister aus Asphalt und Zement, und hoffentlich übernehmen wir uns nicht an solchen Aufgaben, wenn man gleich hinter Santa Cruz falsch abbiegt, dann kommt man schnurstracks nach Schilda.




Links von unserem qualmenden Stromspender soll der neue Frachthafen entstehen





Freitag 05.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 28 % - Luftdruck 1021 hPa

Gastbeitrag von Michael Kröger
Ausflug in die Kulturstadt Tazacorte:


In diesem Jahr wird das Kanarische Musikfestival hauptsächlich auf den kleineren Inseln veranstaltet und in diesem Programm gibt es am kommenden Freitag ein Konzert in Tazacorte.

Somit gibt es 3 gute Gründe für einen Besuch dieser hübschen kleinen Stadt mit dem großen Kulturangebot:

Um 18.30 Uhr geht es los mit einem Besuch in der Avenida 17, um die Bilder von Sylvia Catharina Hess zu bewundern.

Anschließend direkt nebenan in die Pizzeria Venezia, um ein bisschen italienische Esskultur zu genießen und zur Abwechslung einen italienischen Wein und nach dem Essen einen echt italienischen Cappuccino zu trinken.

Von dort geht es dann um 20 Uhr zu Fuß in die Casa de la Cultura hinter dem Rathaus, um dann um 20.30 Uhr dem Konzert des Signum Quartetts aus Köln zu lauschen, das uns Werke von Mozart, Shostakovich, Webern, Beethoven und Stravinsky darbietet.

Ein runder Ausflug mit Bildender Kunst, Esskultur und klassischer Musik… und der Gelegenheit, einen Bummel durch Tazacorte zu machen.






Donnerstag 04.02.2016 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 21,2 Grad - niedrigste Temperatur 13,1 Grad

Straßenkarneval in Los Llanos, jetzt in Farbe
Aus Tradition wird internationales Farbenspiel

Die Geschichte mit dem Babypuder und dem Karneval auf La Palma. - Säckeweise kann man das, oft parfümierte Talkumpulver jetzt in den Supermärkten kaufen, und würde man mal eine Statistik aufmachen, dann läge der Verbrauch von Babypopopulver auf La Palma sicherlich x-Mal höher als im Rest des Königreiches der stolzen Iberer. - Allerdings kann man so eben nicht darauf schließen, dass die Babyhintern auf La Palma besonders viel gepudert werden, sondern wir nutzen dieses Pulver meist zweckentfremdet. - Gut, manchem robusten Karnevalisten wird das wahrscheinlich gar nicht klar sein, dass man das "Polvo", wie man es hier nennt, überhaupt auch anders verwenden kann, als zu dem Zweck, sein Gegenüber in einer weißen Wolke verschwinden zu lassen. - Seit 13 Jahren nun schreibe ich diese Kolumne und mindestens so oft habe ich auch über den Brauch des Talkumpulverwerfens geschrieben, und trotzdem schreiben mir die Leute, ich solle doch mal was darüber schreiben. - Ich versuche nun, das immer Gleiche in neue Worte zu kleiden, ohne eine Uniform nutzen zu müssen. - Also, warum machen wir das? - Genau weiß man es nämlich gar nicht wo das herkommt, es gibt diverse Theorien darüber, je nachdem, welchen Historiker oder Traditionswächter man danach befragt. - Es ist möglich, dass es mal Mehl war, welches man warf, vielleicht aus dem Grund, dass man so den beworfenen demonstrieren wolle, man lebe selbst im Überfluss und könne sich so etwas leisten. - Dabei muss man ja auch wissen, wen man denn da eigentlich mit Pulver bewirft. - Es sind ja die "Indianer" und dieses Wort benutzen wir hier auf der Insel um damit die Rückkehrenden Auswanderer aus der damals noch Neuen Welt zu begrüßen. - Besonders innig sind ja die Migrationsbewegungen zwischen Kuba und La Palma gewesen und wenn die Auswanderer dann, zu Reichtum oder wenigsten Wohlstand gekommen, zurück an palmerischen Gestaden landen, dann wollte man sich über den zur Schau gestellten Reichtum irgendwie lustig machen. - Es kann aber auch sein, dass dieses Talkumpulver als Ersatz für Insektenvernichtungsmittel steht, denn es gab eine Zeit, da sprühte man über die in kleinen Booten anlandenden Reisenden Läusepulver um kein Ungeziefer auf die Inseln zu lassen. - Heute denken die allermeisten überhaupt nicht darüber nach, heute steht das Bepulvern oder Bepudern einfach nur um kollektive Fröhlichkeit auszudrücken und auch wenn es wohl ursprünglich einen mindestens schelmischen bis leicht beleidigenden Hintergrund hatte, ist heute derjenige beleidigt, der in den Karneval zieht, aber kein Pulver abbekommt. - Es gibt auch noch die sexuelle Bedeutung, "echar un polvo" (bepudern) bedeutet auch schnackseln, Süddeutsche und Österreicher kennen ja auch das "Pudern" und dort bedeutet es das Gleiche. - Wenn man aber erst darüber nachdenken oder schreiben muss, dann ist die halbe Freude schon vorbei und wenn dann noch jemand kommt und nach der Feinstaubbelastung an Karneval auf La Palma diskutieren will, dann kann man gleich Aschermittwoch rufen.

Und da wir ja der Mittelpunkt der Welt sind, je nach Stanpunkt kann das sogar stimmen, glauben wir dann auch noch, wir hätten das Pulverwerfen erfunden und nur wir dürfen das machen. - Stimmt natürlich nicht, in vielen Regionen der Welt werden aus diversen Gründen andere bepulvert und damit bespaßt, nur eben in Verbindung mit der Satire um die Rückwanderer aus Kuba in Begleitung einer Figur welche "Negra Tomasa" bezeichnet wird, ist das wohl einzigartig. - Also "Los Indianos", dieses Fest kann man wohl als palmerisches Kulturgut gelten lassen und wenn dieses Gesamtkunstwerk unter dem Namen anderswo auch be- oder getrieben wird, dann wird man über diesen Missbrauch hier sauer. - Passiert immer wieder in Las Palmas de Gran Canaria, auch dort wird auf einer bestimmten Veranstaltung Talkum-Pulver geworfen, allerdings heißt das dort "Carneval tradicional" und nicht "Indianos", also kann man auch nichts dagegen unternehmen. - Mir leuchtet dieser Traditionswahn sowieso nicht ganz ein, denn eigentlich ist ja eine Wiederholung unserer Bräuche eine Anerkennung unserer Tradition. - Niemand kopiert doch unser Tun, weil wir Scheiße bauen, sondern doch genau das Gegenteil ist der Fall. - Aber da ist man hier argwöhnisch, man fürchtet immer, dass die großen Inseln uns die Traditionen wegnehmen, diese für sich reklamieren und so hat man es gar nicht gerne, wenn unsere Bräuche anderswo nachgemacht werden. - Das ist für den Karneval so, aber noch viel schlimmer in Sachen Zwergentanz, welcher nur alle 5 Jahre im Rahmenprogramm der Niederkunft der Virgen de Las Nieves gezeigt wird. - Aber wir kopieren dennoch völlig schamlos alles, was wir irgendwo finden, ob es Halloween ist, Santa Claus oder sonst was. - So auch dieses Jahr wieder und darüber freue ich mich sogar, denn in Los Llanos wird es bunt werden. - Dort sind ja nicht die Indianer der Thema sondern die Inder, und bei denen wird ganz viel Pulver geworfen, auf diesen Festen welche unter dem Namen "Holi" laufen und wohl das hinduistische Frühlingsfest bunt machen soll. - Das dient uns nun dieses Jahr als Vorbild, (nicht als Kopie, das würden wir nie tun…) und so wird es in Los Llanos in diesem Jahr wohl bunt zugehen. - Das Farbfernsehen wird also erfunden dieses Jahr, zumindest hier für die Insel, übermorgen geht es los, ab 14:00 in Los Llanos, immer der Musik und der Staubwolke nach, welche dieses Jahr wohl bunt sein dürfte.






Donnerstag 04.02.2016 11:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1024 hPa


Wieder Großsegler Besuch in Tazacorte

ALEXANDER VON HUMBOLDT II
Heute um 8h ist die Alexander von Humboldt II in der Marina Tazacorte eingelaufen. Zwei Tage wird sie in Tazacorte liegen.

Freundliche Grüße
Federico













Alle Bilder von Federico





Donnerstag 04.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1023 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Al triste, un puñado de trigo se le vuelve alpiste

Dem Traurigen wird eine Hand voll Weizen zum Vogelfutter. - Wer die Welt mit dunklen oder traurigen Augen und Gedanken betrachtet, der erkennt oft den Wert der Dinge und des Lebens nicht mehr. - Kurz: Don´t worry, be happy!






Wie die Welt des Kleinen Prinzen, Antoine de Saint-Exupéry (Punta resbaladera, Okt. 2015)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar





Mittwoch 03.02.2016 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 31 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 22,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,6 Grad

Markttag, Fischtag, Blumenkohlzeit…
Sonntäglicher Bauernmarkt macht der Markthalle Konkurrenz

In Los Llanos haben wir eine wunderschöne Markthalle, mit weit einladenden Ständen. - Voller Farben und voller Gerüche, ganz genau so, wie man sich einen Markt in südlichen Ländern vorstellt. - Man hat diese Markthalle vor ein paar Jahren auch mal saniert, und dabei alles richtig gemacht. - In Santa Cruz hat man die Markthalle auch saniert, viel aufwendiger als in Los Llanos, das dauerte zum Ärger der Kaufleute Jahre, und es ist dort ein bisschen zu modern geworden, zumindest für meinen Geschmack. - Aber bleiben wir in der größten Stadt der Insel, in Los Llanos, denn dort sind inzwischen nur noch neun der dreizehn vorhandenen Stände geöffnet. - Man macht dafür die wachsende Konkurrenz der Supermärkte, aber vor allem eben den sonntäglichen Bauernmarkt verantwortlich, welcher unter den (falschen) Lorbeerbäumen in der Avenida Dr. Fleming abgehalten wird. - Der ist dermaßen erfolgreich, dass sich viele Leute am Sonntag gleich für die ganze Woche mit Obst und Gemüse eindecken und die, immer besser werdenden Supermärkte, machen die Fleisch- und Wurststände im Markt nutzlos und so haben ein paar Händler bereits aufgegeben. - So beklagt man, dass Montags so gut wie überhaupt niemand mehr in die Markthalle kommt, weil sich eben alle am Sonntag auf dem Bauernmarkt eingedeckt haben. - Die anderen Händler halten durch, wobei die meisten Stände sowieso in den Händen weniger Familien sind und es fehlen so ein bisschen die Ideen, und auch der Schwung, wie man denn aus der dahindümpelnden Markthalle wieder ein wuseliges Gesamtkunstwerk aus Gemüse, Fleisch und Fisch machen könnte.

Jetzt mischt sich die Gemeinde Los Llanos ein und will sich neue Unternehmungen einfallen lassen, zu dem auch Neuausschreibungen der Stände gehören könnten, denn nach Aussage der Stadt seien die meisten Konzessionen der Händler eh abgelaufen. - Wie das aussehen könnte, das lässt man uns in der Presseerklärung nicht wissen, aber es fällt jedem auf, der durch den Markt läuft, dass der frühere Schwung deutlich nachgelassen hat. - Wie könnte man denn eine solche Markthalle wieder zu mehr Besuchern bringen? - Neue Stände mit Produkten, die es sonst nirgendwo gibt, oder müssen die jetzt dort verkaufenden Händler mit den Preisen runter gehen und mit dem Service nach oben? - Oder sind, eben weil inzwischen jede Gemeinde der Insel ihren Bauernmarkt hat, solche Markthallen einfach ein Auslaufmodell und wird trotz aller Bemühungen diesen kein neues Leben einhauchen können. - Das fände ich persönlich sehr schade, denn immer wenn ich woanders bin, zugegebenermaßen selten, dann suche ich in den Städten die Markthallen und laufe mit großen Augen, Ohren und mit Ringelnatzschem Nasenflügelbeben an den Ständen entlang. - Allerdings muss ich dabei gestehen, die Märkte, welche ich in Las Palmas und Santa Cruz de Tenerife besucht habe, die hatten auch nicht alle Stände besetzt und waren auch nicht mehr so voll, wie ich das von früher noch in der Erinnerung habe. - Gehen wir aber noch mal zurück zu den, bei uns "Laureles de India" genannten Bäumen, welche ja gar kein Lorbeer sind, wie der Name glaubhaft machen will, sondern in Wirklichkeit handelt es sich dabei um Ficus microcarpa, die anderswo auch gerne mal als Bonsai genommen werden. Chinseische Feige sagt man auch, die sich aber bei uns zu mehreren hundert Jahren alten Monsterbäumen ausgewachsen haben, welche alle paar Jahre komplett gestutzt werden müssen, da sie sonst alles zuwachsen würden. Vor ein paar Jahren übrigens feierte man den einhundertfünfzigsten Jahrestag der ersten Ficus, welche man aus Kuba nach La Palma gebracht hatte. - Das waren die Exemplare gegenüber des Rathauses in Los Llanos. - Die an der Avenida Dr. Fleming, die wurden erst 1956 gepflanzt und die in Argual 1932, auf jeden Fall gehören diese Bäume längst zum Stadtbild Los Llanos´ und sind überhaupt nicht mehr wegzudenken.




Die Markthalle in Los Llanos, Bild von Wolfgang Hempel





Mittwoch 03.02.2016 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1023 hPa



Dienstag 02.02.2016 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1024 hPa
Höchsttemperatur heute 21,0 Grad - niedrigste Temperatur 16,1 Grad

Der Haushalt des Fortschritts
Den Aufschwung herbeijubilieren

In wie weit man mit düsteren Aussichten auch Einfluss auf die wirtschaftlichen Geschicke nehmen kann, da könnte man durchaus Wahrheiten finden. - Ob es anders herum auch geht, also den Aufschwung herbeireden, das haben wir noch nicht verifiziert. - Aber das hat man sich im ganzen Lande und auch bei uns auf der Insel zum Credo gemacht, alles wird positiv verpackt, der Tourismus brilliert, die Landwirtschaft klotzt, das Bauwesen brummt und jetzt präsentiert uns die Inselregierung den neuen Haushaltsplan als den des Aufschwungs. - Was richtig ist dabei, man hat ja nach den vielen Jahren des Jammerns, seit 2007 schleicht das Wort Krise fast omnipräsent in den Gedanken und Gesprächen der Leute, und jetzt, nach vorsichtigen Indizien einer möglichen Erholung, hat man fast den Anschein, als wollen sich viele die Zukunft rosig reden. - Allen voran die neue Inselregierung, die haben sich den Jubel irgendwie in das Koalitionspapier geschrieben und lassen keine Möglichkeit aus, die Dinge bei blumingen Namen zu rufen. - Es erinnert ein bisschen an die Nachrichten aus der Aktuellen Kamera, Pläne werden übererfüllt und bei 110% Zustimmung fängt man sich halt einfach ein bisschen Skepsis ein. - Kritik will man gar nicht mehr hören, bezeichnet diese sogar als kontraproduktiv, vorwärts immer, rückwärts nimmer und wer nicht mitmacht bei der Polonäse des Aufschwungs, der macht sich der Kontrarevolution verdächtig. - Das ist so den Jungen Wilden von Podemos widerfahren, als die vor ein paar Tagen die schlecht bis gar nicht funktionierende Müllverwertungsanlage in Mazo kritisierten. - Denen hat man in einer Pressemeldung darauf hin vorgeworfen, sie würden mit ihrer negativen Berichterstattung dazu beitragen, dass die Bürger noch weniger Lust hätten auf Mülltrennung. - Darüber hinaus sei diese Anlage äußerst effizient, man habe Fortschritte gemacht, obwohl selbst die alte Rätin für Umwelt in der Inselregierung noch vor einem Jahr beklagt hatte, dass man über 90% des dort anfallenden Mülls nicht mehr trennen könne und ihn einfach so deponieren müsse. Glasnost durch die rosarote Brille, nicht das System ist falsch, sondern die Systemkritik.

Wirtschaftliches Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen sind herausragende Vorhaben des neuen Inselhaushaltes und das wird wohl den Hintergrund haben, dass man inzwischen weniger Kredite abbezahlen muss und daher das Kapitel Investitionen endlich wieder spürbar belegen kann. - An den fehlenden Investitionen, nicht nur seitens der Inselregierung, sondern auch der Gemeinden, hatten wir die letzten Jahre robust zu knabbern, denn die verordneten Sparhaushalte schneiderte man sich eben so zusammen. - Personal, laufende Kosten, Schuldentilgung und soziale Dienste, daran konnte man nichts abfeilen, also strich man die Investitionen so weit zusammen, dass der Haushalt dennoch aufgegangen ist. - Das wiederum hatte zur Folge, dass lokale Firmen oft Leute entlassen mussten, oder gar Pleite gingen, weil nun kein Geld mehr da war für den Ausbau, oder sogar die Wartung von städtischen und inseleigenen Infrastrukturen. - Erst letztes Jahr konnte man in den Haushalten wieder auf Investitionen setzen, die Gemeinden und auch die Inselregierung haben deutlich Schulden abgebaut und dieses eingesparte Geld kommt nun unter die Leute. - Auch wachsen die Haushalte generell wieder, nachdem man über Jahre immer kleinere Brötchen gebacken hatte. - So wächst der Inselhaushalt 2016 zwar um 4% auf 91,9 Millionen Euro, dabei dürfen wir aber nicht vergessen, dass der Haushalt in den Vorkrisenjahren schon mal über die 100 Millionen Marke gestiegen war. - 35,5 Millionen Euro gehen für Löhne und Gehälter drauf, das Cabildo Insluar de La Palma ist der größte Arbeitgeber der Insel und daran wird sich wohl so schnell nichts daran ändern. - 17 Millionen sind für laufen Kosten blockiert und die Investitionen rechnen sich aus 8,6 Millionen und weitere 8,4 Millionen aus Kapitalübertragungen immerhin zu einer Summe von 17 Millionen zusammen. - Damit kann man schon ein paar Aufträge auf die Firmen loslassen und hofft dabei natürlich auch wieder auf positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. - Und immer lächeln beim Geld ausgeben, der Aufschwung ist ein zartes Pflänzchen und verschwindet sofort wieder bei der ersten kritischen Bemerkung…




Und wenn erst die Golfplätze auf La Palma die Massen anlocken, dann können wir uns vor Aufschwüngen gar nicht mehr retten...





Dienstag 02.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 22 % - Luftdruck 1025 hPa

Gastbeitrag von Gabi Lange

Djémbe-Kurs in El Paso


Die Djembé ist eine der uns bekanntesten Trommeln West-Afrikas. Sie stammt aus dem Mali-Reich des 13. Jahrhunderts. Das Reich erstreckte sich vom heutigen Guinea und Mali bis Burkina Faso, Senegal und Gambia. Sie wird auch heute noch zu allen Festen dort gespielt und unterstützt die Tänzer. Die Djembé ist international zur bekanntesten und meist gespielten westafrikanischen Trommel geworden. Sie wird mehr und mehr als Mehrzweck-Trommel in vielen musikalischen Genres benutzt. Dieser Stil der Djembé-Musik ist von der ursprünglichen Form des Begleitens der Dorffeste weit entfernt. Viele europäische Djembé-Gruppen konzentrieren sich auf die Musik an sich, mit ihren polyrhythmischen Strukturen und Melodien und lassen den Tanz ganz außen vor.

So auch der niederländische Djembé Lehrer Eef Bresser, 57 Jahre alt, der bereits seit 19 Jahren in der Nähe von Rotterdam Djembé-Kurse erteilt. Zusätzlich gibt er auch Workshops in Schulen, Gefängnissen oder auch Behindertenheimen. Auch unterstützt er Firmen beim sog. Team-Coaching für eine bessere Zusammenarbeit.

Bereits seit 10 Jahren besucht er regelmäßig die Insel , um auch hier einen Djembé-Kurs zu geben. Dies bereitet nicht nur ihm große Freude, denn auch die Teilnehmer, egal ob Urlauber oder Residente haben sehr viel Spaß.

Mehr als 25 Trommeln hat er hier auf La Palma "stationiert", so dass jeder Teilnehmer mit einer Trommel versorgt ist.

Seien Sie herzlich willkommen beim diesjährigen Trommelkurs "Afrokick" und entdecken Sie die Möglichkeiten auf der Djembé, afrikanische Rhythmen spielen zu können.

Herzliche Grüße
Gabi Lange






Montag 01.02.2016 16:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 16 % - Luftdruck 1025 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 15,4 Grad

Die Transvulcania ruft Helden
Aber nicht nur Läufer, sondern auch freiwillige Helfer

Scheint ja bei jedem sportlichen Großereignis so zu sein, ohne das pausenlos wuselnde unendliche Heer der freiwilligen Helfer könnte man das gar nicht wuppen. - Auch für die, inzwischen mehrtägige Transvulcania, braucht man zwischen 500 und 1.000 Helfer und jedes Jahr hat man es ohne Probleme geschafft, immer genügend Freiwillige bei der Hand zu haben. - Es ist für ganz viele nicht nur ein Erlebnis, dort mitten drin zu sein und nicht nur Zuschauer, andere fühlen sich geradezu verpflichtet, da mitzuhelfen. - Man kommt natürlich als Helfer auch viel näher ran an die ganze Organisation und viele Helfer sind bereits seit der ersten Ausgabe dieses Ultramarathons im Juli 2009 mit dabei. - Über die Rathäuser der Gemeinden in deren Gebiet die diversen Läufe stattfinden ist eine Möglichkeit "Voluntario" zu werden, denn die Gemeinden leisten die größte Arbeit an den Verpflegungsstellen. - Dann gibt es noch die üblichen Hilfsorganisationen wie Ayuda en Emergencias Anaga (AEA), Alfa Tango, Unidad Canina de Rescate y Emergencias La Palma (UCREP) - Rettungstrupp mit Hundestaffel und verschiedene Gruppen der "Protección Civil" (Zivilschutz). - Da muss man eben bereits Mitglied in diesen Organisationen sein, die mehr bei der Absperrung und eventueller Hilfeleistungen arbeiten, also nicht unbedingt am aktiven Renngeschehen teilhaben. - Man muss irgendwie auch dafür gebaut sein, mit einer Warnweste und einem Blinklicht bereits ab 4:30 Uhr morgens eine Straßensperre zu besetzen und Autofahrer mit der Kelle vorbei zu winken. - Nicht wirklich mein Ding, aber auch diese Leute braucht man um solch ein Großereignis über die Bühne zu bringen. - Dritte Möglichkeit sich als freiwilliger Helfer bei der Transvulcania zu bewerben geht über deren Webseite, www.transvulcania.info/volunteers dort kann man sich auch bewerben und man sucht natürlich auch Leute, welche Sprachen sprechen, wobei Spanischkenntnisse in Spanien immer von Vorteil sind…

Die "Heiße Phase" der Transvulcania liegt in den Tagen vom 4. bis 7. Mai, aber auch vorher gibt es bereits viele Dinge zu erledigen, und in der Webseite kann man auch die Zeiträume sich aussuchen, an welchen Tagen man denn vormittags, oder auch nachmittags, Zeit hätte. - Es ist also für jeden etwas dabei, wobei auch bereits im Anmeldeformular klar gemacht wird, dass nicht jeder Antrag auch dazu führt, dass man als Helfer in den bunten Tagen der Transvulcania hier auf der Insel auch Hand anlegen kann. - Für La Palma ist dieses sportliche Spektakel das größte internationale Ereignis im Kalender und für den Erflog steht aber nicht nur die große Beteiligung der Stars der internationalen Extremläuferszene, sondern diese sportliche Herausforderung wird auch von der Bevölkerung angenommen. - Jeder hat in der Familie, oder im Freundeskreis einen Teilnehmer, oder jemanden, der sich über die Jahre hin darauf vorbereitet, einmal im Leben diesen Ultramarathon über die Vulkane der Insel anzugehen. - Dazu gibt es auch das Jahr über eine Menge an regionalen Crossläufen, welche zur Standortbestimmung bestens dienen und man sich eben so aufbaut, für das große Ziel, einmal die, knapp 77 Kilometer vom Fuencaliente über die höchsten Berge der Insel hinab nach Tazacorte zu laufen, um dann wieder hoch nach Los Llanos, dem Ziel zu gelangen. - Die Begeisterung der Bevölkerung ist auch enorm, es ist ein wahres Volksfest die Tage lang und man hat ja inzwischen auch einen "Vertikalen Kilometer" eingeführt, welcher das Ereignis Transvulcania dann auch noch zu einem mehrtägigen Event macht. - Dazu kommt noch die "Feria del Corredor" eine Art Messe für Sportartikelanbieter, welche Tage vorher schon in Los Llanos die Leute in den Ort ruft. - Darum gab es in den letzten Jahren öfter mal ein kräftiges politische Hickhack, denn Los Llanos fühlt sich als Zielort als dauerhaften Standort für diese Messe auserkoren, die anderen Orte wollen aber auch mal diesen Trubel für ein paar Tage haben. - Transvulcania, ein echter Brocken an internationaler Veranstaltung und wenn es uns jetzt auch noch gelänge, einen besseren Sponsor zu finden als den regionalen Verband der Bananenzüchter, dann kommt vielleicht auch mal ein Sender wie Eurosport auf die Idee, man könnte anstatt, für die Zuschauer langweiligem Straßenmarathon, mal ein optisch wirkliches Abenteuer bringen, wie 1.650 Helden sich über die Vulkane schleppen. - Das ist alleine die Anzahl der Läufer welche sich für den Ultramarathon angemeldet haben, dann gibt es auch noch einen Marathon, einen Halbmarathon, einen Vertikalen Kilometer, die Transvulcania-Kids und eine Wanderung. - Tage an denen sich irre was bewegt auf der Insel und als freiwilliger Helfer ist man mitten drin, und nicht nur dabei.




Mein persönlicher Favorit an Zieleinlauf. - Die Kinder des erfolgreichen Läufers haben sich extra T-shirts machen lassen, auf denen steht: Super Papa, 1. Ziel, ankommen bei der Transvulcania, 2. Ziel, heute noch das Rauchen aufgeben. - Großartig, den zweiten Teil habe ich ja auch schon geschafft, der erste Teil, unmöglich für mich...




Mein Zweitlieblingsmotiv: Die Siegerin 2014, Ana Frost, ruft die Bananenrepublik aus





Montag 01.02.2016 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 22 % - Luftdruck 1026 hPa

Fulanito de tal dice hoy: Al son que me toca bailo

Ich tanze zu dem Klang der mich angeht. - Ich weiß auf jede Frage eine Antwort, ich habe für jedes Problem die passende Lösung, ich kann mich anpassen, komme was immer da kommen mag, ich kann damit umgehen.






El mundo es un queso suizo - Die Welt ist ein Schweizer Käse (Punta resbaladera, Okt. 2015)
(im Vordergrund der Kuturbeauftragte himself)
Bild von Dr. med. Herbert Schaar






Familie Ellen & Simon Märkle

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