La Palma Aktuell   Nachrichtenarchiv Dezember 2014

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Mittwoch 31.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 7 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 22,9 Grad - niedrigste Temperatur 14,5 Grad

Sag zum Abschied leise Danke
Alles wird immer besser, außer gestern…

Was macht man, wenn man bereits nachmittags erste Blitze weit draußen auf dem Meer sieht? - Man rennt, und das schnell. - Die Einen nach Hause, um sämtliche elektronischen Geräte vom Netz zu nehmen, bitte auch das Telefonkabel, und vertrauen Sie keinen Überspannungsschutzversprechen aus dem China-Laden, ober besser überhaupt keinen Versprechungen in dieser Hinsicht, denn hier killt nicht nur der Blitz elektronische Geräte, sondern auch der Stromlieferant, wenn der den ausgefallenen Strom wieder in die Netze jagt. - Die Anderen laufen schnell ans Telefon und bestellen auf Tenerife Router, Netzgeräte, Fernsehreciever, und Sicherungen aller Art, so lange, bis das eigene Telefon dann auch vom Blitzschlag unterbrochen wird. - Wer nicht gerannt ist, der war heute im Laden einen Router ordern, oder sonst ein elektronisches Gerät, damit man sich dann online beim Stromlieferanten beschweren kann. - Das gilt übrigens auch für Bewohner von Ferienhäusern oder Apartments, auch die könnten den Stecker ziehen, das wäre unheimlich aufmerksam und nett. - Das Gewitter hatten wir nicht unbedingt auf der Rechnung, den Regen schon, und gerade im Aridanetal, Ecke Todoque und La Laguna muss es mehrfach kräftig eingeschlagen haben, manche hatten auch erst heute frühmorgens wieder Strom. - Bei uns ging das ein bisschen schneller, dafür war dann nachts wieder mal der Strom weg, aber jetzt scheinen wir Ruhe zu haben und verlassen das Jahr mit dem nächsten Wetterphänomen.

Der Saharastaub ist wieder da, das ist gut für die Feiernden auf den Plazas heute Nacht, denn dann kühlt es nachts nicht so stark aus und ich bin froh, dass meine Töchter dann die kommenden Tage nicht mit Erkältung herumjammern, sondern einfach nur einen normalen bis ordentlichen Kater haben. - Man zieht sich fesch bis komplett übertrieben an, alleine daher ist das für mich nichts, und dann trifft man sich, manche bereits um Glockengeläut, die meisten allerdings erst danach, auf der Plaza von Los Llanos oder Santa Cruz, und stößt mit aller Welt auf das Neue Jahr an. - Viele Besucher wundern sich auch noch über die Paletten an weißen Weintrauben, welche gestern und heute in den Supermärkten verkauft werden, aber das hat Tradition, man futtert zu jedem Glockenschlag beim Mitternachtsleuten eine Traube, also deren zwölf, und das bringt Glück, oder wenn man das nicht macht Pech, so wie das halt für Traditionen so üblich ist. - Interessant bei diesem Ritual ist auch, ähnlich der Verarschung mit dem Santa Claus, dass es sich dabei nicht um irgendein bäuerliches oder gar kirchliches Brauchtum handelt, sondern um eine Werbeaktion, in dem Fall der Weinbauern aus Alicante. - Die hatten im Jahr 1909 wohl solch eine Rekordernte, dass man die Trauben nicht allesamt verkaufen konnte und so verteilte man diese als "Glückstrauben" zum Jahreswechsel. - Das verselbstständigte sich dann aber im Laufe der Zeit und heute gibt es Weinbauern in Spanien, welche ihre gesamte Ernte an spätreifen Aledo-Trauben nur für diese eine Nacht kultivieren. - Eigentlich Schade, dass wir nicht auf die Idee gekommen sind, allerdings fürchte ich mal, man hätte Schwierigkeiten dabei 12 Bananen zu futtern, bei jedem Glockenschlag eine, oder was sollen die in Ingolstadt machen, einen Audi kaufen, bei jedem Schlag der Glocke? - Ich mache das meist pragmatisch, und trinke etwa die Menge an Weißwein, welcher den zwölf Trauben entspricht, und für andere, auch faule Zeitgenossen gibt es diese Trauben auch in der Dose zu kaufen, und das ist kein Witz. - Und nagelneue Unterwäsche muss es sein, in rot natürlich, warum das so ist, das weiß ich nicht, aber vielleicht ist das auch eine "urban tradition", erfunden von einem pfiffigen Unterwäschehersteller. - Böse Zungen, oder sagen wir böse Hintern behaupten ja, wenigstens einmal im Jahr ´ne frische Unterhose kann auch nicht schaden. - 12 Bananen, 12 Audi oder 12 Trauben, das Jahr war nicht verkehrt, und im kommenden Jahr wird das alles noch viel besser, und in der Tat, das erste Mal seit vielen Jahren glauben die allermeisten Menschen hier, dass das kommende Jahr besser wird, als das Vergangene war. - Manche mit dem fatalen Unterton, schlechter ist doch gar nicht möglich, aber der Ton wird seltener und es gibt wirklich viele Indikatoren, welche uns hoffen lassen. - Das mag im Falle La Palmas vielleicht auch daran liegen, dass wir inzwischen wirklich eine Inselregierung haben, welche aktiver ist, manchmal auch mutiger, die Fehler eingestehen kann, um dann die Dinge neu anzufassen. - Wir hören uns im kommenden Jahr wieder, ich hoffe gesund und wohl auf, und wünsche Ihnen allen ein wunderbares Jahr 2015!






Mittwoch 31.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 2 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1022 hPa

Gastbeitrag von Kai Stockrahm
Die Observatorien auf dem Roque de Los Muchachos. Teil 4 von 5

Das TNG

Steckbrief:
  *  Betreiber: Istituto Nazionale di Astrofisica (INAF,Italien)
  *  Typ: Ritchey-Chretien-Reflektor
  *  Wellenlänge: Sichtbar / Infrarot
  *  Durchmesser: 3.58 Meter
  *  Inbetriebnahme: Juni 1996
  *  Website: http://www.tng.iac.es/

Das von Italien betriebene Telescopio Nazionale Galileo hat eine für ein Observatorium ungewöhnliche Kastenform, die in geöffnetem Zustand ein bisschen wie ein Toaster aussieht. Der Vorteil dieser Form ist, das sie den zum Himmel offenen Raum minimiert und so die Instrumente rechts und links des Teleskops in klimatisierten Räumen behält. Bei diesem Teleskop dreht sich der gesamte obere Bereich, und zwar wie beim GTC fast lautlos. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, wenn man nachts dort oben langläuft, und auf einmal fängt dieser riesige Kasten an, sich ohne Vorwarnung zu drehen...
Ungewöhnlich ist auch, das vier Instrumente permanent am Teleskop angebracht sind. Dabei wird weder der Primär-Fokus noch der Cassegrain-Fokus benutzt, sondern nur die beiden Nasmyth-Foki rechts und links des Teleskops. Die ständige Anbringung macht das Teleskop sehr flexibel, ein Wechsel zwischen den einzelnen Instrumenten erfordert nur einige Minuten. Die aktuell eingesetzen Detektoren sind:

  *  NICS (Near Infrared Camera and Spectrometer): eine Kamera und
      Spektrometer-Kombination im nahen Infrarotbereich
  *  GIANO: Ein Instrument zur Beobachtung kleiner, relativ kühler Sterne
      und sie umkreisende Planeten. Ein zweiter Einsatzbereich ist die Untersuchung
      großer Staubwolken, in denen neue Planeten entstehen.
  *  DELORES (Device Optimized for Low Resolution): ein im sichtbaren Bereich
      arbeitender Spektrometer, benannt nach der Frau eines Astronomen.
      Auch Wissenschaftler können romantisch sein! LowRes, also schwache Auflösung,
      ist hier ein Qualitätsmerkmal, denn es bedeutet, das mehr Licht die einzelnen Pixel
      des Sensors erreicht.
  *   HARPS (High Accuracy Radial Velocity Planet Searcher): Ein Instrument um erdähnliche
      Exoplaneten aufzuspüren. Ein Zwilling von HARPS wird in La Silla betrieben,
      aber der 'La-Palma-HARPS' arbeitet aufgrund des identischen Sichtfelds
      besser mit dem Kepler-Satelliten zusammen. Kepler ermittelt Exoplanet-Kandidaten,
      die das TNG mit HARPS dann genauer unter die Lupe (oder besser vor das Teleskop) nimmt.

Wir sind jetzt schon fast am Roque angekommen. Unmittelbar vor der letzten Kehre zum Gipfelparkplatz geht wieder eine Nebenstraße ab, die zu einem weiteren Observatorium führt:







Das TNG, Bild von Kai Stockrahm




Bei Tageslicht, Bild von Wolfgang Hempel




Fortsetzung folgt nächstes Jahr...
also morgen.



Dienstag 30.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0,5 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 17,1 Grad - niedrigste Temperatur 13,5 Grad

Jahresrückblick
Ja, auch wir machen so etwas

Dicke Tropfen sind heute Nachmittag vom Himmel gefallen, nicht wirklich nass sind wir geworden, aber das Wetter ist komisch. - Jetzt zieht ein Gewitter auf und für morgen Abend ist sogar Calima angesagt, allerdings ist noch nicht klar, ob der Sand auch bis nach La Palma kommt. - Nun überlassen ich Sie dem vergangenen Jahr und den herausragenden Themen der einzelnen Monate.


Januar
Der Wind war Protagonist ab dem 20. des Monats und dieses Mal war es nicht der "böse Westwind" eines Tiefdruckgebietes, sondern "unser Wind", der Nordostpassat, welcher das Aridanetal so gequält hat. - Ich will nichts hören von, das sind Auswirkungen des Klimawandels, das geht mir meist viel zu weit, und auch der Nordostpassat ist ja eigentlich an 300 Tagen des Jahres unser Begleiter, aber was da Ende des Januar 2014 durch das Tal fegte, das waren Sturmböen von bis zu 150 Stundenkilometer. - Es gab Schneisen der Verwüstung, andere hatten Glück, dort war kaum was passiert, uns blies es zwei riesige, und extrem schwere Blumenkübel von der Terrasse und zwei sehr alte Baumkakteen verloren die meisten ihrer Ableger. - Unten am Meer wurde man sandgestrahlt, in den Bananenplantagen knickten die Pflanzen um und so haben wir die vielen Jahrzehnte, welche ich das Wetter hier mitbekomme "unseren Wind", also den Nordostpassat noch nie im Tal wüten gesehen. - Im Nachhinein taxierte die Agrarversicherung die schwersten Sturmschäden im Aridanetal seit 27 Jahren, und das bei Nordost, und nicht bei Westwind.




Sandgestrahlt in Puerto Naos. - Spektakulär eingefangen von Carsten und Elisabeth




Februar
Kälte, Karnevalsvorbereitungen und dann ein Erdbeben. - Ab und zu haben wir ja Repliken von den Vorgängen unserer Nachbarinsel El Hierro mitbekommen, bei denen ging das bis Stärke 5 und davon hatten wir hier dann auch was gespürt. Am 10. Februar um kurz vor sechs Uhr morgens hatten wir dann aber unser eigenes Beben, welches alle auf der Insel spürten und zunächst eben auch wieder der Nachbarinsel zuschieben wollten. Aber dieses Mal bebte es vor unserer eigenen Küste, in 40 Kilometer Tiefe und 4 Kilometer vor der Küste von San Andrés y Sauces. - Seit vielen Jahren haben wir kein eigenes Beben mehr hier auf der Insel gespürt, unter uns ist es seit langem sehr ruhig und auch dieser Vorfall wiederholte sich auch nicht wieder, also keine Anzeichen dafür, dass sich auch unter La Palma das Magma bewegen der gar aufsteigen würde. - Aber man ist halt vorgewärmt durch die anhaltenden Beben unter El Hierro, und da war unser eigener Erdstoß schon Thema für viele Tage.







Die Grafiken vom Instituto Geográfico Nacional zeigen unser Beben an




März
Karneval ist nicht lustig, sondern eine ernste Angelegenheit. - Wenn Traditionalisten über gewisse Dinge und Veranstaltungen herfallen, dann kann aus einem wunderbaren, und fröhlichen Zusammensein schnell mal was ganz Ernstes werden und wenn es um Karneval und Traditionen geht, dann verstehen hier viele keinen Spaß. - Alle Jahre wieder veranstaltet man in Santa Cruz den Weißen Karneval, also man kleidet sich Weiß, bewirft sich mit Talkum-Pulver und nennt das Ganze "Indianos". - Und das ist wirklich einzigartig auf der Welt. - Nein, nicht das Weiß kleiden, auch nicht das mit dem Talkumpulver, aber dass man das "Indinanos" nennt, und damit auf die Rückwanderer aus Kuba anspielt, das ist wirklich nur Unseres und man will auf keinen Fall, dass das anderswo kopiert wird. - Wird es aber, und das erzürnt immer wieder Traditionalisten hier, und davon haben wir viele. - Und dann auch noch das, im Karneval entblößt man auch noch eine andere emblematische, und mit Alleinstellungsmerkmalen umgebene Figur, den Zwerg. - Ein paar Jungs aus Los Llanos fällt es ein, sich im Karneval als Zwerge zu verkleiden, genau eben als die Zwerge, welche den berühmten Zwergentanz nur alle fünf Jahre aufführen und noch dazu auf eine Art und Weise, in der man auch noch das Geheimnis um die Zwerge darstellt. - Das "Geheimnis" ist eigentlich gar keines, weil jeder mit Augen und gesundem Menschenverstand darauf kommt, wie ausgewachsene Männer als Zwergen auftreten können, aber die armen Jungs in den Zwergenkostümen mussten sich einem "Traditionalistenstorm" stellen, und sich später auch noch öffentlich entschuldigen. - So ernst kann Karneval sein, im März, bei uns.




Indianer nach Art der Insel. - Archivbild von Walter Stumreich




April
"Mamotreto", das heißt eigentlich das dicke Buch, der Wälzer, aber das Wort wird auch verwendet für klobige, unpassende und einfach viel zu große Dinge, und steht seit einer Weile eben für überdimensionierte, meist öffentliche Bauten. - Stammt aus Tenerife, rund um die unendliche Diskussion um den vielfachen Beschiss um die Playa Las Teresitas, aber auch bei uns passt dieses Wort auf einigen Bauten. - Da ist einmal der Plan, die Fäkalienpumpstation in der Hauptstadt direkt in den Kreisverkehr am Hafeneingang zu setzen, obwohl dieser Platz von allen Besuchern Santa Cruz´ besucht wird. - Dafür hat man nach viel Zeit und viel neuem Geld jetzt einen neuen Standort gefunden. - Dann gibt es da noch das "Auditorio Insular", welches in Argual gebaut werden sollte, aber niemals über das Stadium des Projektes herauskam, und für das wir, also der Steuerzahler, nun auch noch 390.000 Euro bezahlen soll, für eine Änderung im Projekt. - Da will man gar nicht wissen, was das Projekt alleine gekostet hat, für einen Bau, den keiner braucht, den sich keiner leisten kann und der wohl auch nie gebaut wird. - Und jetzt auch noch das "Mamotreto" in Las Manchas de Abajo, ein Dach über dem Sportplatz einer Schule, welche gleich hinter der "Plaza La Glorieta" steht und nun eine grausame Verschandlung der Umgebung dieses viel besuchten Platzes ist. - Dafür gibt es noch keine Lösung und alle drei Beispiele zeigen uns, dass wir in Verwaltung und Politik zu viele Blinde haben, welche solche Dinge bei der Planung und Projektierung nicht erkennen, oder sich nicht darum kümmern wollen.






Mai
Den Monat Mai verbinden wir hier seit ein paar Jahren immer mit dem größten internationalen Ereignis hier auf der Insel. - Das ist die Transvulcania, und dieser Extremlauf über die Vulkane und das Dach der Insel lockt jeden Mai die Weltelite der "Skyrunner" zu uns nach La Palma, aber auch viele Insulaner, genauer gesagt, an die Zweitausend, nehmen an diesem Ultramarathon teil. - In diesem Jahr leidet die Transvulcania ein bisschen an der Politisierung, was sich allerdings nicht auf die Leistungen oder die Teilnahme der Läufer ausgewirkt hat. - Aber hinter der Kulisse brodelt es, weil es die erste Ausgabe der Transvulcania ist, welche die neue Inselregierung ausübt, und die wollen alles besser machen. - Aber wie kann man solch ein erfolgreiches Modell überhaupt noch besser machen? - In dem man auf das Geld blickt, welches dieses Ereignis kostet und wie man es denn schafft, mehr Sponsoren einzubinden. - Das scheint zum Teil gelungen, auch wenn man nun den offiziellen Namen der Transvulcania durch die Banane hauchen muss, "Plátanos de Canarias Transvulcania", scheint für eine Bananeninsel oder Republik irgendwie auch angemessen, aber ich fürchte dadurch so ein bisschen Rückschritt in den Regionalismus, da bislang die Sportmarke Salomon erster Sponsor war. - Tolle Stimmung, tolle Sportler, man müsse das Ganze international noch besser in den Medien verkaufen, aber so lange man das politisch nicht in die Tonne tritt, ist dieses Ereignis die weltbeste Werbung für diese wunderbare Insel.




Die Siegerin dieses Jahr bei den Frauen, Anna Frost




Die Sieger des Ultramarathon bei den Männern, v.l.n.r. Kilian Jornet, Platz zwei, Luis Alberto Hernando, Sieger, Sage Canaday, der Drittplatzierte





Juni
Ein bisschen Sommer, ein bisschen Feuer, ein bisschen Angst vor der Nato. - Spät, sehr spät wird es warm diesen Sommer, erst Ende des Monats. - Am 53. Mai ist endlich Sommer geworden, heißt es dann lapidar, aber der Juni hält öfter mal solche Überraschungen bereit. - Kaum ist es warm, das erste Feuer, aber schnell sind die Einsatzkräfte vor Ort, und haben das unter Kontrolle. - Es wird auch den Rest des Jahres kein Feuer von größerer Relevanz geben, vielleicht die positive Schlagzeile für 2014, viele Sachen, die nicht passiert sind. - Auch nicht passiert ist, bislang zumindest, ein Einbeziehung der Kaserne "El Fuerte" bei Santa Cruz, die nach dem Abzug fast aller Soldaten einer Ausbildungseinheit wieder mal ohne Nutzung ist, in das Netz der Nato-Stützpunkte. - Da kommt es Recht, oder auch nicht, dass amerikanische Soldaten dort gesehen werden und schon steigt das Gerücht auf, man will dort eine Nato-Basis einrichten für eventuelle Afrika-Einsätze. - Die Politik dementiert, allerdings halbherzig, der Verstand sagt aber, zu kleiner Hafen, zu schwieriger Flughafen, und was würde uns eigentlich passieren, wenn tatsächlich dort mal Soldaten ausgebildet werden, welche nicht die spanischen Hoheitsabzeichen tragen? - Viel Lärm um wahrscheinlich nichts, aber das liegt uns, und wenn es schon nicht wirklich brennen will, dann brennen uns andere Themen auf Zunge und Seele.




Immer wieder diskutiert man um das begehrte Gelände der Kaserne "El Fuerte" auf La Palma.





Juli
Überall auf den Kanaren verzeichnet man Rekorde was die Zahlen im Tourismus angeht, auf La Palma sieht das allerdings komplett anders aus. - Die "Vaca flaca" geht um im Sommer, kaum internationale Flüge, kein Geld in den Händen der Festlandsspanier, und die anderen Inseln und ganz Spanien freut sich über den besten touristischen Sommer aller Zeiten, und wir sehen wieder mal aus, wie ein gerupftes Erdhörnchen. - Klar, La Palma taugt nicht als Ersatz für als unsicher geltende Ziele wie Ägypten und Tunesien, wir sind einfach kein austauschbares Ziel, welches sich einfach über Spa, Sport, Bikini und all you can eat definieren kann, wir sind anders. - Gut, später im Jahr wird es einen Monat geben, da haben wir eine positive Wachstumsentwicklung im internationalen Tourismus und die anderen Inseln nicht, weil die Russen eben zum Teil wegbleiben, aber davon spricht noch keiner bei uns im Sommer, sondern purer Aktionismus macht sich breit, und viele können wieder nicht zwischen Umsatz und Rendite unterscheiden. - Aber das Gute auf La Palma ist ja, dass nicht wirklich was schnell gemacht wird, also bleiben wir weiter so wie wir sind, wenn auch oft nicht aus Intellekt, sondern durch Unterlassung. - "Vaca flaca" heißt übrigens dünne Kuh,, und ist der allgemein übliche Ausdruck dafür, dass man nicht wirklich flüssig ist.




Nicht wirklich was los am Flughafen in La Palma im Sommer





August
Die neue Inselregierung wagt sich an ein Projekt heran, welches viele bereits mit Sehnsucht, aber auch Vorsicht, erwartet haben. - Es soll eine Auffangstation für verwilderte und ausgesetzte Haustiere entstehen, um das mal vorsichtiger, als mit dem Wort Tierheim zu versehen. - In Tijarafe hat man sich mit der dortigen Gemeinde geeinigt, und nun endlich geht man diesen Schritt, die Inselregierung übernimmt damit Verantwortung, welche eigentlich den Gemeinden zustehen würde. - Es wäre aber Quatsch, vierzehn solche Auffangstationen auf der Insel zu haben, anstatt einer, der man die Chance verleihen könnte, wirklich zu funktionieren. - Ob das Projekt, welches Ende des Jahres aufgelegt werden, und Anfang kommenden Jahres auch schon die Ausschreibung erfolgen soll, nur eine Alibi-Funktion bieten wird, oder nur ein Durchgangslager auf höherer Ebene als Gemeinden, und die Tiere landen dann doch beim Abdecker, das werden wir genauestens beobachten, aber wir müssen dem auch eine Chance geben und alle, bislang freiwillig arbeitenden Kräfte in Sachen Tierschutz, auch mit der Inselregierung kollaborieren. - Noch ist das Ganze nur ein erster Schritt, aber immerhin, man wagt es inzwischen Verantwortung zu übernehmen und das ist neu, bislang gab es immer nur Lippenbekenntnisse, ohne bindenden Charakter.




Die haben die Auffangstation nicht gerade nötig, aber oft sind es eben Hunde gerader dieser Rasse.





September
Zehn von zehn! - Im September lächelt man auch den anderen Inseln über uns, seit dem eine verwirrend, bis fröstelige Geschichte in die Regionalpresse geraten war. - Es gibt neue Drogenschnelltests, so völlig überraschend "Drogotest" genannt, und damit kann man innerhalb von ein paar Minuten so ziemlich sämtliche Drogen attestieren, die ein Individuum konsumiert hat. - Allerdings sind die Drogentests wohl ziemlich teuer, so hat man der Verkehrspolizei nur 10 Drogentests mitgegeben und auch aufgegeben, möglichst nur auf Drogen zu kontrollieren, wenn es dafür Anhaltspunkte gibt. - Daran möchte ich mich gerne klammern, dass die Polizei ihre Klientel besonders gut kennt, denn eines morgens kontrollieren die am Kreisverkehr oberhalb Los Llanos´ und setzten diese 10 "Drogotests" ein. - Zehn von zehn positiv, 100% der kontrollierten Autofahrer hatten Drogen konsumiert, so kommt man in die regionale Presse, und auch die eifrigen Polizisten, welche eben besonders gut waren in der Auswahl der Prüflinge waren zeigten sich von dem Ergebnis dann doch überrascht.




Es ist in Spanien verboten, Polizisten zu fotografieren...





Oktober
Die Hauptstadt bekommt den Sand für den Strand. - Endlich, nach vielen Jahren Bauzeit und auch Verzögerungen, welche die lustigsten Ausreden hatten, kommt ein niederländisches Schiff und schafft es sogar schneller als vorgesehen, den Sand an den Strand zu spülen. - Volvox Atalanta heißt das Schiff und lässt uns über ein paar Wochen staunen, wie schnell das geht, über 740.000 Tonnen Sand an den Strand zu spülen. - Dabei fährt das Schiff meist in die Gegend von San Andrés y Sauces, aber auch direkt vor der Hauptstadt wird der Sand mit einem großen Rüssel aufgesaugt, dann im Schiffsbauch untergebracht, und dann fährt das Schiff selbstständig vor den Strand und über eine Schlauchverbindung, die an Land immer weiter versetzt wird, spült man dann den aufgenommenen Sand dorthin, wo der Strand ihn braucht. - Damit hat nun der Stadtstrand der Hauptstadt das was ihn eigentlich ausmacht, den Sand, und ein unterseeischer Deich der zwischen den beiden Molen liegt soll dafür sorgen, dass der Strand bei Dünung und Sturm auch nicht wieder ins Meer davongetragen wird. - Nun fehlt nur noch ein "bisschen" Infrastruktur, und dann muss der Strand auch noch irgendwie an die Stadt angebunden werden, wenn das ein richtiger Stadtstrand sein soll, denn bislang ist das ein Strand, dann eine vierspurige Straße, und dann kommt erst die Stadt. - Mal sehen, wie mutig die Stadtoberen sind, und wie sich dieser Strand auf die allgemeine Entwicklung unserer Hauptstadt auswirkt.






November
Ganz ohne Politik kommen wir nicht durchs Jahr. - Unsere Inselregierung, bestehend aus einer Koalition von sechs Räten der Partido Popular, und sechs weiteren der, eigentlich weiß man es nicht so genau, PSC/PSOE, die werkelt nun seit einem Jahr an unserer Insel herum. - Aber mit beachtlichem Erfolg, es rührt sich was, es tut sich Einiges, und Dinge werden angegangen, welche man sonst nur als nicht prioritär auf die Lange Bank der Unendlichkeit gesetzt hat. - Aber unsere Inselregierung besteht aus vielen Fragezeichen, denn man zweifelt an der Legalität des Misstrauensvotum gegen die damalige Inselpräsidentin Guadalupe Taño. - Was eben bis heute nicht geklärt ist, sind die sechs Mitglieder der PSC/PSOE eigentlich noch in der Partei, und waren sie das auch im Moment der Abstimmung. - Die eigene Partei, oder zumindest der Regionalableger in Tenerife hatte nämlich die sechs Räte aus der Partei geworfen, aber der Parteiausschluss kam nicht form und auf jeden Fall nicht fristgerecht an. - Wären die sechs Sozialisten im Moment des Misstrauensvotums bereits aus der Partei geflogen gewesen, würde dieses Votum nicht gelten und die alte Inselregierung wieder im Amt. - Die Gerichte befassen sich mit dem Fall, einstweilige Verfügungen, Rekurse dagegen, irgendeine Richterin ist Schwägerin eines Rates und jetzt im November das vorletzte Urteil, welches eine einstweilige Verfügung gegen einen Rekurs der Coalición Canaria wieder aufgehoben hat. - Später erst kommt raus, der oberste kanarische Gerichtshof lässt die neue Inselregierung im Amt, aber ob die sechs Räte der Sozialisten wieder heim in die Partei können, und somit erneut antreten, das ist immer noch nicht raus.




Ein Bild aus guten Zeiten, ob das je wieder so wird, das wissen wir noch nicht.





Dezember
Es kommt eher selten vor, dass auf La Palma die Rubrik, die Polizei berichtet, ein Monatsthema wird. - Aber die Panzerknackerbande hat es geschafft, mindestens ein Dutzend Leute gehörten dazu und haben in den letzten Monaten viele Straftaten begangen und sich dabei besonders auf Tresore spezialisiert. - Spätestens als auch Rathäuser und Tankstellen, leergeräumt wurden, übernahm die Kriminalpolizei die Angelegenheit, und man war den Jungs und Mädels auch recht schnell auf der Spur. - Aber man muss eben nicht nur wissen, wer das war, sondern eben auch gerichtsverwertbar beweisen, und das dauerte noch etwas länger. - Als dann auch noch durch ein Leck bei der Guardia Civil die Köpfe von acht bereits auffällig gewordenen Leuten durch die Sozialen Netzwerke rannten, war es spätestens allen klar, diese Leute sind keine professionelle Bande von irgendwo anders her, oder gar Ausländer, wie man immer noch ein bisschen gehofft hatte, sondern Leute, die jeder hier kennt, die Teil des täglichen Straßenbildes waren, und das hat uns dann doch reichlich erschreckt. - Immer dichter zog die "Policía Juducial" die Schlinge um diese Bande, und als die dann auch noch die Frechheit besaßen, einen großen Tresor mit über 100.000 Euro aus einem Baustoffhandel zu klauen, hatte die Polizei endlich ihre "Smoking Gun" und konnte fünf der Panzerknacker noch vor dem Verteilen der Beute in El Paso festnehmen. - So richtig spektakulär, mir hinterher rennen, Warnschüssen und zuschnappenden Handfesseln. - Einen besseren Beweis kann es gar nicht geben, mit der Hand mitten im Teig, wie man hier sagt, und man hatte auch die Mobiltelefone der Verdächtigen nach einem richterlichen Beschluss abhören lassen, so dass man auch noch weiter Verhaftungen vornehmen konnte. - Dreiste Spitze in der Angelegenheit, einige der Mitglieder der Bande wollen auch noch die Polizei verklagen, weil irgendwo von dort die Gesichter in Umlauf gekommen sind, und man sich daher benachteiligt fühlte. - Ich glaube, diese Anzeige verläuft im Sand, von den Festgenommenen aber wird der Großteil der Leute reichlich Zeit haben, über ihr Leben nachzudenken.



Dienstag 30.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1023 hPa

Gastbeitrag von Kai Stockrahm
Die Observatorien auf dem Roque de Los Muchachos. Teil 3 von 5

Nun geht es zu den Spiegelteleskopen
Die nächsten Teleskope, die wir auf der Fahrt zum Roque passieren, sind alles Spiegelteleskope, daher soll hier die dahinter stehende Technik wenigstens grob erklärt werden.

Astronomische Beobachtungen oder Astrofotografie kann man als den Versuch beschreiben, an Neumond eine schwarze Katze in einem Kohlenkeller abzulichten. Es kommt also darauf an, möglichst viel Licht, das obendrein schon vor Millionen von Jahren ausgesandt worden sein kann, einzusammeln. Dabei stoßen auf Linsen aufgebaute Teleskope schnell an physikalische Grenzen, da die Linsen nicht beliebig groß hergestellt werden können. Zur Beobachtung besonders lichtschwacher Objekte werden deswegen Spiegelteleskope eingesetzt, bei denen ein gewölbter Spiegel das Sternenlicht einfängt und in einem Punkt fokussiert. Was sich einfach anhört, birgt eine ganze Reihe von Fallstricken.

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, aber Observatorien sind Hochpräzisions-Instrumente. Bei der Beobachtung von Sternen wird mit langen Belichtungszeiten gearbeitet, um die Lichtausbeute zu erhöhen. Dazu muss die gesamte Konstruktion aber millimetergenau bewegt werden - und das ist bei einem Gesamtgewicht von 80 Tonnen und mehr schon eine Herausforderung. Diese Nachführung, bei der ein Objekt permanent im Fokus gehalten wird, erfordert auch eine entsprechende Aufhängung des Teleskops. Man unterscheidet äquatoriale und altitude-azimuthe (oder alt-az) Aufhängungen. Mit zunehmender Größe der Teleskope setzte sich konstruktionsbedingt die Alt-Az-Aufhängung immer stärker durch. Am einfachsten stellt man sich diese Form der Montierung wie eine Kanone vor: Das Kanonenrohr entspricht dem Teleskopkörper, der an einer Achse vertikal geschwenkt wird (altitude Bewegung). Das Kanonenrohr mit seiner Achse liegt in einem gabelförmigen Träger, der wie ein Karussell horizontal drehbar ist (azimuthe Bewegung). Die Konstruktion ist dabei so perfekt ausbalanciert, dass sich die 80 Tonnen des William-Herschel-Teleskops mit einer Hand bewegen lassen...

Dann wäre da noch der bzw. die Spiegel:
Der Haupt- oder Primärspiegel eines Teleskops muss mit einer unglaublichen Präzision gefertigt werden, da jede Unebenheit zu Verzerrungen führen würde. Hergestellt werden die Spiegel aus einer Glaskeramik, die die meisten von uns auch in Form eines Ceran-Felds in ihrer Küche haben. Dieser Spiegelkorpus wird geschliffen und poliert, bis er die gewünschte Form hat. Als nächstes wird die Verspiegelung aufgebracht, und zwar - im Gegensatz zu unseren Garderobenspiegeln - ungeschützt auf der Oberseite, da alles andere wieder die optische Qualität beeinflussen würde. Der Spiegel muss besonders geschützt (daher die Dome) und regelmäßig gereinigt werden.

Wie geht's jetzt weiter? Irgendwie muss das eingefangene Licht jetzt aber auch analysiert werden. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten: Entweder baut man das Instrument genau wie bei den MAGIC-Teleskopen in den Brennpunkt des Hauptspiegels (dem Primärfokus) ein - dann darf es aber nicht zu schwer sein, sonst würde sich die ganze Konstruktion besonders bei Beobachtungen knapp über dem Horizont durchbiegen, vom Verlust der Balance ganz zu schweigen. Oder man bringt im Primärfokus einen zweiten Spiegel an, der das Licht durch ein Loch im Hauptspiegel zu darunter eingebauten Instrumenten schickt (Cassegrain-Fokus). Hier hat man wieder das gleiche Problem: Die Instrumente dürfen nicht zu groß werden, sonst ist die Balance des Teleskops gefährdet. Zusätzlich erschwert die Position noch den schnellen Tausch der Instrumente. Als Alternative leitet man das Licht daher durch einen dritten Spiegel oder ein Prisma durch die Achsen aus dem Teleskop heraus auf Glasfasern (Nasmyth-Fokus). Die Glasfasern bringen das Licht dann zu den jeweiligen Analysegeräten. Teilweise werden sogar an allen Austrittspunkten Instrumente bzw. Glasfasern angebracht, um das Teleskop flexibler nutzen zu können.

Und schließlich die spannende Frage: Was wird denn nun analysiert?
Die Frage ist gar nicht so leicht und vor allem knapp zu beantworten. Vielleicht nur soviel: Niemand sieht mehr direkt durch ein Teleskop. Im Fall des MAGIC ist es eine relativ schwach auflösende Kamera, die nach Lichtblitzen und deren Position Ausschau hält. Bei Spiegelteleskopen wird oft mit Spektralanalyse gearbeitet. Ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen: Die Spektralanalyse, bei der das Licht eines Sterns in seine einzelnen Wellenlängen zerlegt wird (wie ein Regenbogen), erlaubt Rückschlüsse auf seine chemische Zusammensetzung, seine Temperatur und seine Geschwindigkeit. Die farbenprächtigen Bilder, die Galaxien oder Nebel zeigen, kommen meist durch Überlagerung mehrerer Aufnahmen mit verschiedenen Filtern zustande.

Unser nächster Stopp ist ein Weltrekordler:

Das GTC

Steckbrief:
  *  Betreibergesellschaft: Instituto de Astrofisica de Canarias, Universität Florida
      und Freie Nationaluniversität Mexico
  *  Typ: Reflektor (segmentiert)
  *  Wellenlänge: Sichtbar / Infrarot
  *  Durchmesser: 10,4 Meter
  *  Inbetriebnahme: 2009
  *  Website: http://www.gtc.iac.es/

GTC steht für Gran Telescopio Canarias, und oft wird der Name der Betreibergesellschaft, GranTeCan, synonym verwendet. Es gibt zwei 10-Meter-Teleskope weltweit, das GTC und das KECK auf Hawaii, aber im Moment ist das GTC ganz knapp das größte Spiegelteleskop der Welt. Wie das Keck besteht sein Hauptspiegel aus einzelnen Elementen, in diesem Fall 36 sechseckige Spiegel mit einem Durchmesser von knapp zwei Metern. Diese Lösung hat mindestens zwei Vorteile: Es ist leichter, viele kleine Spiegel herzustellen als einen großen. Und: wenn einzelne Spiegel gereinigt oder neu beschichtet werden müssen, kann man sie relativ leicht gegen Reservespiegel austauschen, das Teleskop steht nicht still und wertvolle Observationszeit ist gerettet. Jeder einzelne Teilspiegel des GTC würde schon ein kleines Observatorium glücklich machen, vor allem, weil es die besten Spiegel sind, die jemals hergestellt wurden. Würde man den Hauptspiegel des GTC auf die Größe Spaniens (ca. 1000 Kilometer im Durchmesser) bringen, wäre der Höhenunterschied zwischen dem tiefsten Tal und dem höchsten Berg gerade einmal 1,5 Zentimeter.
Das gesamte Teleskop (ohne den Dom!) bringt ein Gewicht von 385 Tonnen auf die Waage. Auch dieses Teleskop ist fast unvorstellbar genau gelagert: Die Azimuth-Auflage (das "Karussell") bewegt sich auf einem Stahlring, der auf den hundertstel Millimeter genau ausgerichtet ist. Bei eingeschalteter Ölpumpe und gelöster Bremse kann ein Kind die 385-Tonnen-Konstruktion bewegen.
Ein so großes Teleskop braucht einen noch größeren Dom. In diesem Fall einen 41 Meter hohen und 500 Tonnen schweren Dom. Teleskop und Dom ruhen auf getrennten Fundamenten und bewegen sich absolut lautlos. Das ist auch wichtig, da segmentierte Spiegel besonders empfindlich auf Erschütterungen reagieren - jedes Knirschen und Rumpeln versetzt die Spiegel in Schwingungen und ruiniert die Messungen.
Es gibt noch eine Besonderheit beim GTC: Im Gegensatz zu den anderen Teleskopen werden die Beobachtung nicht von Wissenschaftlern selbst durchgeführt, sondern von einem festen Stab an Operatoren, die die Beobachtungen nach präzisen Vorgaben machen und die Ergebnisse dann an die weltweit verteilten Forscher weiterreichen. Das hat verschiedene Vorteile: Niemand muss erst am Teleskop in die Technik eingearbeitet werden, Reisekosten und -zeit wird vermieden, und Beobachtungen können flexibler an wechselndes Wetter angepasst werden.

Aufgrund seiner Größe ermöglicht das GTC die Beobachtung sehr weit entfernter ( und damit jüngerer) Galaxien. Anfangs war das GTC nur mit zwei Instrumenten bestückt: OSIRIS, ein Spektrograph, der auch 'normale' Bilder aufnehmen kann und CanariCam, eine in Florida entwickelte Infrarotkamera, die im mittleren Bereich des Infrarotspektrums arbeitet und z. B. Materie beobachtet, die von super-massiven Schwarzen Löchern im Zentrum von Galaxien aufgesogen wird. Mittlerweile sind noch einige andere Instrumente hinzugekommen, aber das GTC steht noch ganz am Anfang seiner wissenschaftlichen Karriere.

Während das GTC an einer Seitenstraße liegt, führt die Hauptstraße fast direkt am nächsten Teleskop vorbei, einmal unterhalb, einmal etwas oberhalb:

Fortsetzung folgt morgen





Das Grantecan, rechts im Bild von Kai Stockrahm




Auf diesem Bild von Reimund und Trixi ist das Grantecan links von oben aufgenommen.
In der Bildmitte, ein bisschen rechts versetzt, die Residencia und weiter rechts, die beiden MAGIC-Teleskope





Montag 29.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 17,8 Grad - niedrigste Temperatur 12,0 Grad

Querbeet
Nie dürft ihr so tief sinken…

Gestern war also der Día de los Santos Inocentes, und der entspricht dem 1. April anderswo, und hier schickt man sich also "aus dem Dezember" und nicht in den April, aber so richtig viele "Inocentadas" habe ich in den Zeitungen gar nicht gefunden. - Vielleicht habe ich auch nicht alles gefunden, oder aber, das wird auch immer seltener und weniger Zeitungen noch als früher machen sich die "Arbeit" solche Scherze zu bringen. - Am allerbesten ist es ja immer, wenn die Leute drauf reinfallen, deswegen darf man solche Scherze ja auch nicht völlig weltfremd bringen. - Wer den Scherz ernst nimmt, der braucht für den Spott nicht zu sorgen und das gilt für eine politische Gruppierung auf Tenerife, die sich Ciudadanos (C´s) por Tenerife nennt. - Scherzkekse hier auf der Insel haben eine Facebook-Seite erstellt, welche sich "Ciudadanos por La Palma" nennt und ein paar bekannte Quergeister dort als Kandidaten für diese neue politische Gruppierung eingesetzt. - Das Ganze ist kompletter Humbug, ein Scherz, eine "Inocentada" aber die Partei C´s auf Tenerife hat den Scherz nicht verstanden und droht nun an, gegen diese Figuren hier auf La Palma vorzugehen, denn die hätten mit der Partei Ciudadanos por Tenerife nichts zu tun, und dürften auch nicht deren Schriftzug und Logo verwenden. - Schließlich will man sich selbst irgendwann auch nach La Palma ausdehnen… - Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist, mit der Ausdehnung, denn wer derart unsportlich einen Scherz nicht versteht, der kann nicht besonders viel Verständnis hier erwarten. - Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken. - Das stammt von Erich Kästner und wie man sieht, hat Ciudadanos (C´s) por Tenerife gestern einen großen Schluck Kakao verputzt.

Wie schafft man es, trotz Bürokratie zu überleben? - Oft ist das nicht einfach, und falls Sie glauben, Deutschland wäre das Land mit den höchsten bürokratischen Dummheiten, dann möchte ich gerne widersprechen. - Vielleicht hat man das in Deutschland erfunden, aber wir haben es perfektioniert. - Alle Busse, welche als Schulbus im Regeldienst Schüler befördern, die brauchen eine zweite erwachsene Person neben dem Fahrer, und wenn die Schüler aussteigen, dann geht diese Person vor, und sichert das Aussteigen und eventuelle Überqueren der Straße, wenn nötig auch durch Anhalten des Verkehrs. - Eigentlich müssten die Busunternehmer diese Begleitpersonen stellen. - Unser Busbetrieb, eine Kooperative, die hatte das vor vielen Jahren abgelehnt, man hätte solches Personal nicht, und die Satzung erlaube es auch nicht, solches Personal einzustellen. - Die Erziehungsbehörde des Gobierno de Canarias bezahlt zwar den Einsatz dieser Kräfte, kann die aber auch nicht das Personal einstellen. - Darauf hin gründete man auf La Palma extra eine Firma, welche nur dafür da war, diese Begleiter in Lohn und Brot zu haben, bezahlt vom Gobierno de Canarias, um in den Bussen Dienst zu tun. - Dann aber schwante es irgend jemand im Gobierno, dass man nur Busunternehmen diese Gelder anweisen kann, eben für die Begleiter, und keiner anderen Firma. - Also wurde kein Geld mehr an die Firma überwiesen, und die Begleiter erhielten keinen Lohn mehr. - Kein Geld, keine Begleiter, keine Erlaubnis Schulbusse zu betreiben, und nur gut, dass man Ferien hat und die Sache noch mal überlegen kann. - Der Trick wird nun sein, das Geld fließt zukünftig vom Gobierno de Canarias an das Busunternehmen, und die haben einen Subkontrakt mit der bereits bestehenden Firma geschlossen, also die gleichen Leute können weiter die gleiche Arbeit in den gleichen Bussen machen, nur wird das Geld anders über die Konten geschleust. - Man muss nicht alles immer verstehen, vielleicht gehe ich mal einen Kakao darüber trinken.

Mir ist so kalt. - Heute Vormittag war noch wunderbarer Sonnenschein, dann schlief der Wind komplett ein und seit Mittag haben wir eine geschlossene Wolkendecke, und ich eine Wolldecke auf den Knien, denn Penny, meine sonst immer bereite Wärmekatze, tut anderswo Dienst, bei den Kindern. - Das ist das erste Mal in den Tagen, seit dem die Brut im Haus ist, dass ich deren Besuch fast bereue, nehmen mir die doch glatt die Katze weg. - 17 Grad sind jetzt, Höchsttemperatur heute 17,8 Grad, wir funktionieren doch erst ab 20 Grad und die kommenden Tage soll das auch nicht wirklich besser werden. - Im Gegenteil, zum Jahreswechsel hin kann es sogar zu Niederschlägen kommen, fällt sicher nicht viel, aber das wird lausig kalt werden in der Sylvesternacht, wo doch die Damen nur knapp berockt und sicher ohne Angoraunterwäsche das Neue Jahr begrüßen gehen wollen. - Ich bibbere jetzt schon, wenn ich an die Sylvesternacht denke, nicht ich für mich, sondern ich für meine Töchter.

Im Spiegel-Online erscheint heute ein Artikel über El Remo, und ich finde das treffend und auch gut beobachtet geschrieben. - Mit meiner Begeisterung ist es für El Remo nie so richtig her gewesen, aber ich weiß sehr gut, dass ganz viele unserer Gäste auch gerne dort am Wasser sitzen und bei Zigarre Fisch essen. - Wir essen den Fisch woanders, sagen wir einfach mal, weil uns El Remo zu weit weg ist… Aber der Autor bringt das ja auch ganz gut rüber, El Remo polarisiert, entweder man mag es, oder halt nicht. - Gesehen haben muss man es auf jeden Fall, es führt eine Straße hin, und zur Not auch wieder weg…




Bild von Richard Wurdel





Montag 29.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 12 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1024 hPa

Gastbeitrag von Kai Stockrahm
Die Observatorien auf dem Roque de Los Muchachos. Teil 2 von 5

Die beiden MAGIC-Teleskope

Steckbrief:
  *  Betreibergesellschaft: 23 Institute aus Bulgarien, Kroatien, Finnland, Deutschland, Italien,
      Japan, Polen, Spanien und der Schweiz
  *  Typ: Reflektor (segmentiert)
  *  Wellenlänge: Gammastrahlung / Cherenkov-Strahlung
  *  Durchmesser: 2 x 17 Meter
  *  Inbetriebnahme: MAGIC I 2004, MAGIC II 2010
  *  Website: https://wwwmagic.mpp.mpg.de/
  *  Webcam: http://www.magic.iac.es/webcams/

Wie bei allen anderen Teleskopen auf dem Roque verstecken sich hinter den Namen Abkürzungen: MAGIC steht für Major Atmospheric Gamma-ray Imaging Cherenkov Telescope. Was heißt das? Der Name verrät, dass MAGIC nicht im sichtbaren Bereich des Spektrums arbeitet, auch nicht im Infrarot- oder Ultraviolettbereich, sondern es sucht nach Gamma-Strahlen, hochenergetischer radioaktiver Strahlung. Gammastrahlen können verschiedene Quellen haben, zum Beispiel Schwarze Löcher im Zentrum junger Galaxien oder Supernovae. Letztere produzieren etwas, das Astrophysiker einen Gamma Ray Burst nennen, einen explosionsartiger Austritt von Gammastrahlung.
Für Wissenschaftler stellt sich bei der Beobachtung von Gammastrahlung ein Problem: Sie wird von der Erdatmosphäre absorbiert - zum Glück, denn sonst wäre auf der Erdoberfläche kein Leben möglich. Gammastrahlung lässt sich aber indirekt beobachten, und zwar durch die sogenannte Cherenkov-Strahlung. Bestimmt hat jeder schon einmal Fotos aus einem Kernkraftwerk gesehen, die Brennstäbe in einem Wasserbassin zeigen. Die Stäbe sind von einem blauen Glühen im Wasser umgeben, das durch die Reaktion der Gamma-Strahlung mit den Wassermolekülen entsteht. Das ist - ganz vereinfacht gesagt - die Cherenkov-Strahlung. In der Atmosphäre passiert nun genau das gleiche, und die beiden MAGIC-Parabolschüsseln halten mit ihren hochempfindlichen Kameras nach dieser Strahlung Ausschau. Technisch sind beide Teleskope seit 2012 identisch und können zur Steigerung der Empfindlichkeit (um etwa den Faktor 3) zusammengeschaltet werden. Das ist auch nötig, denn die durch die Gammastrahlung ausgelösten Cherenkov-Blitze sind sehr kurz und ereignen sich 10 bis 20 Kilometern Höhe über der Erdoberfläche - deswegen auch die enorme Spiegelgröße. In ihrer Klasse halten die MAGICs noch den Weltrekord.   Noch etwas ist auffällig: Die MAGICs stehen gewissermaßen 'nackt' unter freiem Himmel und sind nicht wie andere Teleskope durch einen Dom geschützt. Das hat mehrere Gründe: Zum einen würden zwei Dome dieser Größe Unsummen verschlingen, dabei gleichzeitig die Teleskope behindern, denn die kurzen Blitze mit einer Dauer von maximal drei Minuten erfordern rasante Teleskopbewegungen. Trotz ihrer Masse von jeweils 60 Tonnen können sich die MAGICs innerhalb von 40 Sekunden von einer Seite des Himmels zur anderen bewegen. Ein Dom käme hier schlicht nicht mit. Zum anderen ist der Schutz unnötig, da MAGIC keine Bilder im herkömmlichen Sinn aufnimmt, das heißt, die optische Qualität der Spiegel ist nebensächlich. Es reicht, wenn Regen den Staub von den Spiegeln wäscht.

Wer war Florian Goebel?
Der Projektmanager des MAGIC II verunglückte kurz vor Inbetriebnahme des Teleskops tödlich. Ihm zu Ehren wurde das Projekt in 'The Florian Goebel MAGIC telescopes' umbenannt.

Fortsetzung folgt morgen





Bild von Kai Stockrahm




Bild von Wolfgang Hempel





Sonntag 28.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1024 hPa
Höchsttemperatur heute 21,8 Grad - niedrigste Temperatur 11,9 Grad

Die Mutter aller Bäume
Pino de la Virgen ist Gut des kulturellen Interesses

Es mag Bäume geben auf der Insel, die werden häufiger fotografiert, wie zum Beispiel die schiefen Drachenbäume von Puntagorda, aber es gibt keinen älteren, und auch wohl keinen emblematischeren Baum auf der Insel, als die mächtige Kiefer unterhalb der Cumbre Nueva in El Paso, in welcher spanischen Soldaten kurz nach der Eroberung der Insel eine Jungfrauengestalt erschienen ist. - Die Frage, wer war zuerst, die Virgen de Pino, also die Jungfrau von der Kiefer, oder der Pino de la Virgen, also die Kiefer der Jungfrau ist einfach zu nennen, denn der Baum ist deutlich über 800 Jahre alt und damit viel älter, als das Auftreten der spanischen Eroberer auf der Insel. - Wissenschaftler der polytechnischen Universität haben diese Kiefer oberhalb El Pasos sogar als älteste Kiefer des kanarischen Archipels bestimmt, allerdings nicht als höchste oder umfangreichste, das steht Kiefern auf Gran Canaria zu. - Aber das Alter alleine reicht noch nicht aus, diesen Baum derart wichtig zu machen, nicht nur für die Stadt El Paso, sondern für die gesamte Insel. - Das liegt natürlich an der Jungfrauenerscheinung und an der Lage, denn diese Kiefer liegt genau unterhalb des Passes "El Reventón", welcher früher der meist benutzte Weg von einer Inselseite zur anderen war. Wer nun mühsam mit seinen Waren, oder beladen mit "Codeso" (Drüsenginster) als Tierfutter endlich den Weg über den Pass geschafft hatte, der labte sich im Schatten der damals schon mächtigen Kiefer und dankte der Marienstatue dort für die glückliche Reise, oder bat darum, falls er gerade auf dem Weg von West nach Ost war. - "El Paso" heißt ja auch "der Weg" und das kommt ganz klar davon, dass man dort eben, als es noch keinen Tunnel oder eine Südverbindung gab, den Weg von einer Seite der Insel auf die andere anging. - Die Gemeinde verehrt den Baum sehr, ebenso natürlich die Mariengestalt und alle Generationen von "Pasenses" sind immer wieder zu dem Baum gepilgert, wenn man sich ganz bestimmte Dinge gewünscht hat. - Ob man nun den richtigen Mann finden wollte, gesund werden, reich, oder endlich die lästigen Pickel loswerden, das alles hat die "Virgen del Pino" meist schnell und effektiv für einen erledigt, zumindest erzählt man das so und viele glauben immer noch dran. - Auch heute noch gibt es viele private und kleine Prozessionen dorthin zur Wallfahrtskirche, die inzwischen dort neben dem Baum errichtet wurde. - Und alle drei Jahre wird die Jungfrauenfigur in einer der größten Wallfahrten der Kanarischen Inseln auch in den Ort getragen, und das mit der Größe, das bezieht sich auf den viele Kilometer langen Tross an Prunkwagen, welche dann an dem großen Tag die Jungfrau in die mehrere Meilen entfernte Gemeinde begleitet. - Das ist wirklich so, wenn die ersten Wagen bereits in "El Paso City" eintreffen, sind die letzten Wagen noch nicht mal losgefahren, und wer das auch mal miterleben will, der ist im kommenden August 2015 wieder dabei, genau am 15.8.2015 findet die nächste "Romería" in El Paso statt.

Aber auch zwischen den Jahren mit der Niederkunft der Jungfrau gibt es große Feierlichkeiten dort am Baum, jedes Jahr findet dort das Bergfest statt, mindestens der halbe Ort zieht dann mit Speisen und Getränken, Musik und Schwiegermüttern bereits früh morgens dort auf den Berg, und bleibt dort den ganzen Tag. - Und das mag auch zum Teil Schuld daran sein, dass es dem Baum nicht mehr wirklich so gut geht, wie man das haben möchte. - Sicher sind alte Kiefern nicht unbedingt so grün und dicht belaubt (oder sagt man benadelt?) wie jüngere Exemplare, aber der Baum macht uns Sorgen, und das bereits seit ein paar Jahrzehnten. - Man hat vor einer Weile auch im Rahmen einer Renovierung der Wallfahrtskirche den Baum ein paar Meter hoch eingemauert, damit man den Vorplatz der kleinen Kirche größer machen konnte, und Biologen der Universität aus Tenerife sind gekommen und haben sich das angesehen und Probegrabungen gemacht und sind zu dem Schluss gekommen, dass es nicht gut war, den Stamm so hoch zu versiegeln, und dass man das am besten rückgängig machen sollte, denn der Stamm drohe dort zu verfaulen. - Seit dem Jahr 2009 läuft nun ein Antrag in Madrid, man möchte doch bitte diesen Baum unter die Schutzkategorie "BIC" (Bien de Interés Cultural) stellen, was man einfach als Kulturgut des öffentlichen Interesses übersetzen könnte. - Damit verbunden wären dann auch mögliche Zahlungen aus staatlichen Töpfen die zum Erhalt des "BIC" dienen, und das wollte man eben dadurch erreichen, denn es kommen beim Rückbau dieses Kirchenvorbaus robuste Zahlungen auf die Gemeinde zu, und man weiß dann immer noch nicht ob das ausreicht, den Baum auch wirklich zu retten. - Nun ist es also amtlich, der Pino de la Virgen ist ein "BIC", nach nur knappen sechs Jahren hat Madrid so entschieden und man freut sich in El Paso und auf der ganzen Insel natürlich über die öffentlichen Anerkennung unseres Baumes der Bäume als Kulturgut. - Es kann natürlich auch sein, dass der Baum einfach schwächelt, weil er bereits so alt ist und dem natürlichen Verfall begegnet, aber das wollen wir hier in El Paso nicht so gerne hören, denn man könnte sich das gar nicht vorstellen, ohne den Pino de la Virgen wäre El Paso auf keinen Fall so, wie es heute ist. - Die Frage, ob das schlecht wäre oder nicht, die darf gar nicht gestellt werden, Beleidigungen und "Pinusphemie" fangen eigentlich schon viel früher an…




Um 1890, Aufnahme zur Verfügung gestellt von der "FEDAC" (Archivo de Fotografía Histórica de Canarias)




Pino de la Virgen im Jahr 2008




Im Jahr 2014 und mankann hier gut erkennen, wie links oben ein Ast völlig kahl geworden ist, und dass er überhaupt deutlich weniger Nadeln hat, als noch vor ein paar Jahren





Sonntag 28.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 12 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1023 hPa

Gastbeitrag von Kai Stockrahm
Die Observatorien auf dem Roque de Los Muchachos. Teil 1 von 5

Vorneweg...

Vielleicht hat sich der ein oder andere Besucher von La Palmas höchstem Punkt, dem Roque de los Muchachos, schon einmal gefragt, an welchen Gebäuden und Observatorien er da auf seinem Weg 'nach oben' so vorbeifährt. Was bedeuten MAGIC, GTC,TNG? Warum wirkt die ganze Szene so ausgestorben? Muss hier auch tagsüber mit Licht gefahren werden oder was sollen die Schilder mit dem Hinweis auf Abblendlicht?

Öffentlichkeitsarbeit war noch nie die Stärke der Wissenschaft, und meines Wissens stehen nur am MAGIC Schaukästen mit Informationen zur Funktionsweise des Teleskops. Es gibt aber ein ganz hervorragendes Buch zu den Observatorien, geschrieben von einer Frau, die jahrelang hier wissenschaftlich gearbeitet hat und nun als Führerin für die Observatorien tätig ist. Einziger Haken: Die Dame ist Engländerin (oder Britin) und das Buch somit komplett in Englisch. Alles was ich hier schreibe, ist eine Übersetzung aus dem Buch 'A Breathtaking Window on the Universe' von Sheila M. Crosby, erschienen bei Dragon Tree. Für eventuelle Fehler durch mangelhafte Übersetzung oder grobe Vereinfachung trage ich die Schuld, und für jeden Hinweis bin ich dankbar, ich würde den Text dann entsprechend überarbeiten.

Anders als Sheila, die ihren Führer vom kleinsten zum größten Teleskop aufbaut, möchte ich meine Führung entlang der Route machen, die ein typischer Besucher des Roques von der LP-4 aus kommend nimmt: Unterkünfte und Werkstätten, MAGIC, GTC, TNG und vielleicht noch das NOT. Alle Abkürzungen erkläre ich bei den jeweiligen Teleskopen. Bereit? Los geht's!

Die 'Residencia' und die Werkstätten
Unmittelbar, nachdem man von der LP-4 zum Roque abgebogen ist, passiert man eine Schranke, die mit Einbruch der Dunkelheit geschlossen wird und den Zugang für die normalen Besucher sperrt. Nachts gehört praktisch das ganze Areal den Astronomen und Astrophysikern, und die Schranke soll helfen, Störungen durch Fahrzeuge, die nicht zu den Observatorio del Roque de los Muchachos (ORM) gehören, zu vermeiden. Die ORM liegen sehr abgeschlagen, deswegen ist es nötig, alles, was zum Betrieb und zur Unterhaltung der Anlagen dient, vor Ort vorzuhalten. Linkerhand hinter der Schranke befinden sich Werkstätten und Lagereinrichtungen, ein Stückchen weiter die Straße hinauf liegen die Residencia genannten Unterkünfte der Wissenschaftler. Die Residencia funktioniert wie ein kleines Hotel, ist dabei allerdings nicht öffentlich und um einige spezielle Aufgaben erweitert. Neben der Unterbringung der Astronomen und der Techniker, die über Nacht in den Observatorien arbeiten, kümmern sich die Angestellten der Residencia um die Verpflegung, zusätzlich sind sie für die Notfall-Ambulanz vor Ort verantwortlich. Ferner hält die Residencia neben Freizeitangeboten auch eine Anlage zur Erzeugung flüssigen Stickstoffs bereit, der zur Kühlung der Analysegeräte in den Observatorien benötigt wird. Eine Anlage zur Erneuerung der Aluminiumbeschichtung der Spiegel der Teleskope gehört ebenfalls zur Ausstattung.

Nachdem man Residencia und Werkstätten sowie die vier Hubschrauberlandeplätze passiert hat, gelangt man zu den auffälligsten Teleskopen des ORM:

Fortsetzung folgt morgen





Bild von Kai Stockrahm




Samstag 27.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 14 % - Luftdruck 1025 hPa
Höchsttemperatur heute 22,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,5 Grad

Postamt soll Rathaus werden
28. Dezember ist doch erst morgen?

Interessante Nachrichten kommen aus der Hauptstadt, und zunächst war ich am überlegen, ob denn heute bereits der 28. Dezember ist. - Den Tag nennt man in Spanien den "Día de los Santos Inocentes" und an dem Tag schickt man hier die Leute aus dem Dezember. - Wer ein bisschen mitgedacht hat, der ist vielleicht schon darauf gekommen, an dem Tag macht man Scherze mit den Leuten, auch über die Medien, das entspricht dem bekannten 1. April und damit in den April schicken, und das in vielen Ländern auf der Erde. - Aber heute ist deutlich der 27. Dezember, also ist die Nachricht, die wir da hören, wohl doch ernst zu nehmen. - Wandern wir dazu in die Hauptstadt Santa Cruz und viele von Ihnen kennen das große Gebäude am Kreisverkehr gegenüber der Hafeneinfahrt, welches das Postamt der Hauptstadt ist. - Dieses Gebäude ist riesengroß, viel zu groß, als nur für die Post genutzt zu werden, und genau diese Post hat einiges mit dem prominenten Bau und Grundstück vor. - Die äußere Fassade soll erhalten bleiben, aber hinter der Fassade ein komplett neues vierstöckiges Gebäude entstehen, in welchem die Post, ein paar Läden ebenerdig, das gesamte Rathaus der Hauptstadt, auf drei Etagen, und auch noch ein Restaurant/Cafetería auf dem Dach hinkommen. - Das hört sich in der Tat ziemlich progressiv an, und dafür nicht wirklich postgerecht, wenn es so etwas überhaupt gibt, aber nach der Meldung ist man sich mit dem Rathaus bereits so gut wie einig, dass die Stadtverwaltung nach dem Umbau dann von der Plaza de España, wo sie heute noch in einem historischen Gebäude arbeitet, mit allen Klamotten dort in die neue Post umziehen will. - Gegen Miete, oder Mietkauf wird sogar vorgeschlagen, aber über welche Geldbeträge da nachzudenken sei, das lässt man uns nicht wissen. - Was man aber verlautet, das sind die Kosten für den Umbau des Gebäudes und da spricht man von 1,5 - 2 Millionen Euro und das erscheint mir sogar wenig, wenn man bedenkt, wie groß das Gebäude ist und man hinter der Fassade alles neu machen will. - Bezahlen will das auch alles die Post, ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr raus. - Die Stadtverwaltung ist auch ganz begeistert, da man sich wohl ein Wunschrathaus basteln könnte, bislang sind viele Ressorts ausgelagert, weil das jetzige Rathaus viel zu klein geworden ist. In das jetzige Gebäude soll dann ein Museum einziehen, das wäre verständlich, ist doch das im Renaissance-Stil erbaute Haus doch jetzt bereits in den Augen vieler Touristen ein Blickfang, und erprobtes Fotomotiv. - Neben dem Postgebäude ist ja auch schon seit geraumer Zeit ein Außenfahrstuhl angedacht, welcher Besucher, und da denkt man auch besonders an die vielen Kreuzfahrer, hinauf nach San Telmo bringen soll, einem bislang von Besuchern Santa Cruz´ kaum bedachter Stadtteil. - Sowohl vom Restaurant auf dem Postgebäude, wie auch von San Telmo selbst gibt es wunderbare Blicke über den Hafen und Teile der Stadt, so dass das schon eine deutliche touristische Attraktion darstellen könnte. - Für die Hauptstadt also auch wieder ein touristischer Gewinn, und damit wünschenswert, auch wenn dieses Projekt so einiges an Fragezeichen und nicht gerade alltägliche Ideen aufweist. - Aber warum nicht, gerade wir brauchen und suchen doch neue Wege und Ziele, damit wir aus unserer selbstgeschaffenen Fortschrittshöhle herauskommen, und wenn wir das richtig machen, und nicht wieder dusselig und geldgläubig Fortschritt mit Wachstum verwechseln, dann traue ich uns noch so einiges zu, und ich bin immer hocherfreut, wenn frische Ideen über die Insel wehen.




Das jetzige Rathaus von Santa Cruz de La Palma im weihnachtlichen Kostüm




Die Post von vorne, und so soll die Fassade fast komplett erhalten bleiben.




Die jetzige Post von oben, das soll alles entkernt, und neu gestaltet werden, mit einem Dachrestaurant und dem Rathaus





Samstag 27.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 12 % - Luftdruck 1026 hPa

Gastbeitrag von Rose Marie Dähncke
Idyllische Kaffeepause

La Palma hat einige versteckte wirklich idyllische Winkel. Einer davon, die Placeta (das Plätzchen) wird touristisch als Restaurant und Straßencafé genutzt und bietet mit etlichen Tischen vielen Besuchern Platz. Die Lage ist günstig: zentral, umgebende antike Häuser und ein alter Brunnen schaffen Altstadtflair, umgeleiteter Verkehr sorgt für Ungestörtheit. Guter Besuch zeugt von seiner Beliebtheit.

Hier wollte ich heute mal unter Touristen sitzen und bestellte mir einen Kaffee.

Als der Kellner damit kam, war ich etwas erstaunt über seine sehr legere Kleidung: alte Jeans und ein nabelfreies Shirt. Bei mir ankommend guckte er über mich hinweg und schrie mit einmal ohrenbetäubend laut: "Hey, Pepe, como estás? Qué tal?" Er hatte sehr entfernt einen Freund entdeckt. Mir bekam dieser Krach gar nicht, mein Kopf mag das nicht, und der blaue Anteil meines Blutes stockte pikiert über so eine respektlose, unzumutbare Bedienung. Pepe antwortete etwas, und so kam es zu einem Dialog über den ganzen Platz und mich hinweg.

Claro, zu einem netten Gespräch kann man es sich ja auch ein bisschen gemütlich machen, und so reckte sich der Kellner, damit das Shirt noch etwas höher rutschte und den Bauch freigab. Der war leicht gewölbt, die straffe Haut etwas glänzend und dünn rötlich behaart. Ich hatte ihn direkt vor meiner Nase, es trennte uns nur das kleine Bistrotischchen. Breithändig begann er, sich während dem Geschreie mit Rechts diesen Bauch genüsslich und ausgiebig zu kratzen. Links hielt er mein Kaffeetablett direkt daneben. Er fühlte sich richtig gut ob der erfreulichen Abwechslung, nur irgendwann wurde ihm dieses Kaffeetablett lästig, und er stellte es vor mir ab, um sich auf den Weg zu dem Freund zu machen.

Der Kaffee gefiel mir nicht. Er hatte zu lange im Flugbereich von Bauchhautschuppen und Bauchhaarresten gestanden, dass ich nicht einmal wagte, ihn auf Herumschwimmendes zu untersuchen. Ich legte Geld auf den Tisch, erhob mich, und ging.

Dünkelhaft die Dame, oder sollte sie lieber kotzen?







Freitag 26.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1025 hPa
Höchsttemperatur heute 24,8 Grad - niedrigste Temperatur 16,0 Grad

Weihnachten 2014
Leise rieselt der Sand…

und die Gäste liegen am Strand. - Mehr an Reim vertrage ich nicht, und ich bin auch gleich wieder Spielverderber für alle Rekordsucher, nein, dies ist nicht das wärmste Weihnachten auf La Palma, wir hatten schon mal über dreißig Grad. - Aber das wärmste seit langem, und wir hatten wohl geahnt, dass diese Weihnachten kuschelig werden wird, aber mit so viel Wärme, und auch so viel Sand, damit hatten wir nicht gerechnet. - Seit dem Dienstag dieser Woche bereits hängen die Kanaren in einem ziemlich dichten Calima, und man kann von uns aus gerade noch die Cumbre Vieja und auch den nördlichen Grat der Caldera erkennen. - Man könnte sich nun unterhalten, ob das "echter Calima" ist, oder nur ein Betriebsunfall eines verrutschten Azorenhochs, aber ich habe heute noch etwas vor, also lassen wir den Calima mal gelten. - Was passiert ist, dass wir trotzdem noch Hochdruck haben und Wind aus Ost, das erkennt man ganz gut an der ersten Grafik unten der Agencia Estatal de Meteorología, das ehemalige Azorenhoch ist nun so weit östlich gewandert, dass nun der Wind nicht mehr aus dem Nordatlantik frisch und feucht kommt, sondern der Wind über dem afrikanischen Kontinent aufgewärmt und mit Sand versetzt wird. - Die Temperaturen sind durchaus angenehm, ab 20 Grad und unter 30 ist doch wirklich Leben angesagt, allerdings sind Menschen mit trockener Haut oder Asthma-Problemen nicht wirklich glücklich über die sandige Fracht, welche der Wind anstatt Feuchtigkeit trägt. - Dazu dient uns auch die zweite Grafik vom System Caliope Canarias die uns vorgerechnet, welche die Feinstaubbelastung PM10 wir zu tragen haben. - Danach dürften in vielen Gebieten keine Autos mehr fahren, allerdings darf ich auch weitergeben, dass wie hier von Sandpartikeln sprechen und nicht von Feinstaub aus Industrieanlagen oder Motoren. - Aber dennoch, dicke Luft bei uns, wer nur Weihnachten feiern muss, der wird kein Problem damit haben und sich eher über das warme Wetter freuen, wer draußen arbeiten muss, der sieht das sicherlich anders. - Anderthalb Tage noch, dann erreicht uns wieder frischere Luft, damit auch wieder niedrigere Temperaturen und genau zum Jahreswechsel soll dann wieder unser gewohnter Nordostpassat eintreffen und genau so, wie wir den gewohnt sind, kräftig, frisch und feucht.

Hier gibt es keinen zweiten Weihnachtsfeiertag, wir sind bereits wieder im Alltagsmenü, falls wir so etwas vor dem 7. Januar überhaupt wieder serviert bekommen. - Weihnachten ist ja nur der erste Halt in einem Dreipunkte-Feiermarathon, nun kommt Sylvester/Neujahr, und dann eben noch die Heiligen Drei Könige, hier "Los Reyes Magos" genannt, und diese Figuren bringen bei uns die Geschenke, und nicht das Christkind, oder dieser rote Untraditionstaliban, Santa Claus genannt. - Viele haben Urlaub jetzt über die Tage, auf Ämtern tut sich auch nichts, wir sind wieder mal nur bedingt handelsfähig und gleichzeitig kratzen wir uns so oft am Kopf, warum bei uns die Effizienz unserer vielen Arbeitsstunden sich einfach nicht verbessern will. - Unser Weihnachten war wunderbar, am 24 Dezember sind wir früh zum Einkaufen gegangen, in den Laden der Hípercentro heißt, aber immer nur San Martín genannt wird, und es hat sich wieder gelohnt, keine Pläne machen, keine Bestellungen, sondern einfach das holen, was frisch da ist und auf was man Appetit hat, und das halt noch bevor alle anderen auch einkaufen kommen. - Lachsstremel in Butter gebraten, Kartoffelgratin, Feldsalat mit Kräutervinaigrette und als Nachtisch Himbeeren mit Mascarpone, bei uns ist Tradition durchaus bunt. - Einen wirklich langen Spaziergang hatte man mir aber noch vor die Küche gesetzt, viele Kilometer unterhalb der Cumbre Nueva, aber danach haben wir auch ordentlich zugelangt. - Weihnachten macht Spaß, besonders, wenn die Familie komplett ist.

Erster Feiertag auch Tradition, Besuch des Großseglertreffens in unserer Hauptstadt Santa Cruz de La Palma. - Das Wetter war natürlich auch prächtig hierfür, wobei ein zweites T-Shirt eigentlich fehl am Platz war und auch dort sind wir früh genug hingefahren, denn neben den drei Großseglern waren auch noch die MSC Armonia und die AidaBlu im Hafen. - Ich weiß in den letzten Jahren immer nicht so richtig, wie ich das beschreiben soll, Flohmarkt mit Schiffen, oder Großseglertreffen mit merkantiler Infrastruktur im Hafen, aber es ist auffällig seit ein paar Jahren, dass die Anzahl der Buden mit Verkaufswaren mindestens zehnfach pro Segelschiff besetzt sind. - Ich will aber nicht immer nur meckern, Geld verdienen ist gut und wichtig, und man muss ja nichts kaufen, aber in diesem Jahr fiel das halt besonders auf, da man sogar vor zwei der drei Schiffe Buden aufgestellt hatte, mit autochthonem (chinesischen) Kunsthandwerk der Marke Sonnenbrillen, bunten Hüten und Plastikspielzeug, so dass man diese Schiffe gar nicht wirklich angucken konnte. - Geschweige denn fotografieren, außer durch die rosarote Brille… - Das war natürlich so, weil die beiden Kreuzfahrtschiffe so viel Platz der Hafenmole besetzt haben, dass man mit den notwendigen Buden eben bis vor die Schiffe rücken musste. - Für die Buden lohnte sich das natürlich, die vielen tausend Kreuzfahrer und deren Besatzungsmitglieder, die mischten sich natürlich unter die Besucher des Großsegler und Buden und ich könnte wetten, die haben dort wirklich weihnachtliche Geschäfte gemacht. - Es war schließlich ein solches Gedränge, dass wir wieder unsere Luft in El Paso suchten, nicht weil hier weniger Sand in der Luft gewesen wäre, aber viel mehr Ruhe und weniger Leute, über die man stolpern könnte. - Wir haben ein wunderschönes Weihnachtsfest hinter und ich hoffe, Sie können morgen das gleiche von sich behaupten.













Auf dem Weg nach Santa Cruz, der Calima-Staub lässt grüßen.




Die Alexander von Humboldt II




Die britische Tenaciuos, gut behütet...





Freitag 26.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 9 % - Luftdruck 1024 hPa

Gastbeitrag vom WeinClub
Ein Club für den palmerischen Wein in Tazacorte

Für einen "Club", der sich der Förderung der palmerischen Weinkultur verschrieben hat, braucht es zweierlei: einen traditionellen, schönen Platz - den der WeinClub im liebevoll renovierten Haus von Susanne und Richard Langford im alten Dorfkern von Tazacorte gefunden hat. Dort wo früher Geschäfte waren und das alltägliche Leben der Einwohner stattgefunden hat. Hierhin - in das historische Tazacorte - möchte der WeinClub seine Gäste mit Wein und Tapas zurückholen. Und es braucht - neben den palmerischen Winzern - auch ein wenig Sachkunde: Hierbei baut der WeinClub La Palma neben Susanne und Richard Langford und der Unterstützung von Renate Zoerb auf Jürgen Michalzik, der als Kenner der europäischen Weinszene inzwischen seit vielen Jahren auf La Palma selber Wein herstellt. Warum einen Club - werden jetzt sicherlich viele fragen: Es geht den Initiatoren doch nur um die Förderung der palmerischen Weine. Mit sogenannten Club-Veranstaltungen kann man manche der "gastronomischen" Auflagen auf dem Weg zur Unterstützung palmerischer Winzer außer Acht lassen - die Freunde des Clubs sollen sich bei den monatlich geplanten Degustationen aber durchaus als Gäste fühlen - und werden von den Initiatoren auch so "bewirtet".






Donnerstag 25.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 27,0 Grad - niedrigste Temperatur 16,1 Grad



Donnerstag 25.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 8 % - Luftdruck 1021 hPa


Mittwoch 24.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 15,6 Grad


Mittwoch 24.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1018 hPa


Dienstag 23.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 18 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 23,1 Grad - niedrigste Temperatur 14,6 Grad

"Operación Génisis" und andere Dinge kurz vor Weihnachten
Kriminalpolizei informiert die Öffentlichkeit über die Panzerknackerbande

Bei denen heißt das "Operación Génesis" und dann kommt man sich schon ein bisschen wie im Film vor, CSI La Palma, und das hier mitten in El Paso. - Es ist jetzt das erste Mal, dass die Polizei selbst informiert, alles was wir davor erfahren haben waren zum Teil Gerüchte, oder eben von Zeugen erzählt und als zuverlässigste Quelle hat sich dabei die online-Zeitung www.eltime.es erwiesen. - Aber nun sei die Operation beendet, die "Policía Judicial", also die Kriminalpolizei hätte den Fall für sich abgeschlossen und neun Festnahmen in den letzten Tagen getätigt. - Davon fünf bei dem spektakulären Zugriff ganz in der Nähe des letzten Tatorts, als fünf der Gesuchten den, in einem Kleinwagen versteckten Tresor abholen wollten, um die Beute zu verteilen. - Man hatte die Mobiltelefone von bereits verdächtigten Personen abhören lassen, und dabei eben erfahren, dass man sich zu einer bestimmten Uhrzeit dort treffen wollte. - Danach gab es reichlich Hausdurchsuchungen und im Laufe weiterer Ermittlungen sind noch weiter vier Personen festgenommen worden, insgesamt also neun, wovon deren zwei unter Auflagen wieder entlassen wurden, sieben aber ohne Möglichkeit auf Kaution festgenommen wurden. - Die Polizei wirft der Bande mindestens 24 Einbrüche vor, eigentlich viel mehr, aber bei 24 hofft man auf ausreichende Beweise, welche für eine Verurteilung reichen, und man nennt die Summe von an die 200.000 Euro, welche diese Bande in den letzten Monaten ergaunert habe. - Dabei sei man höchst professionell vorgegangen, jedes mögliche Ziel wurde vorher ausgekundschaftet, und zwar von speziellen Gruppen, welche besonders die Alarmanlagen im Auge hatten und eben auch die Lage des Tresors. - Dann habe eine andere Gruppe die Vorbereitungen getroffen, eine dritte Gruppe den Einbruch selbst verübt, und eine Vierte sich um den Verkauf der heißen Ware gekümmert. - Von dem gestohlenen Geld hat man sich Drogen beschafft, aber auch zwei Autos gekauft und jede Menge Sportklamotten, und überhaupt, auf großem Fuß gelebt. - Bei den Festgenommenen handelt es sich um Leute zwischen 19 und 47 Jahren aus den Gemeinden Los Llanos de Aridane, El Paso, Tijarafe und Santa Cruz de La Palma und bis auf einen Kolumbianer sind alle Spanier und auf La Palma zuhause. - Nun wird man abwarten müssen, wie dicht denn die Beweise geknüpft sind, und für wie lange man die Panzerknackerbande hinter Gitter bringen kann. - Die meisten Menschen hier im Aridanetal sind erleichtert, allerdings sind sich viele Beobachter auch sicher, dass eigentlich noch mehr Menschen an der Gruppe beteiligt sind, als die neun Festgenommenen.

Jetzt aber Schluss mit Räuberpistole, jetzt gehen wir strammen Schritts Richtung Weihnachten. - Dazu gehört traditionell bei uns auch ein Großseglertreffen in der Hauptstadt Santa Cruz. - Früher, als alles anders, und nur manches besser war, da kamen am 25. Dezember schon mal über 10 Schiffe, aber in den letzten Jahren hat sich das leider ein bisschen ausgedünnt. - Drei Schiffe kommen in diesem Jahr, bereits alte Bekannte in unserem Hafen, die britischen Tenacious, sowie die beiden deutschen Schiffe Alexander von Humboldt II und Roald Amundsen. - Die Schiffe kommen bereits am 24.12. zu uns, aber der große Tag mit allerlei Spektakel, Musik und Trödelmarkt, der ist dann am 25.12. - Das Wetter spielt auch in diesem Jahr wieder mit, und eigentlich müsste man die Veranstaltung inzwischen Trödelmarkt mit Schiffen nennen, aber dennoch macht das Spaß, der Spaziergang durch den Hafen, die Fernweh versprühenden Schiffe und die vielen Leute, die man jedes Jahr wieder am 25.12. in unserer Hauptstadt am Hafen trifft.

Und uns bleibt damit nur noch, Ihnen allen ein gesundes und wunderschönes Weihnachtsfest zu wünschen, welches wir nun angehen werden. - Wir lesen uns am 26.12. wieder, wir machen nun zwei Tage Pause, und da es bei uns am 26.12. keinen zweiten Weihnachtsfeiertag gibt, müssen wir halt schon wieder früher ran.






Dienstag 23.12.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1019 hPa

Gastbeitrag von Peter Hohl
Bridge-Saison auf La Palma

Bridge spielen nur alte Ladies in englischen Kriminalromanen?

Weit gefehlt!

In manchen Ländern ist Bridge Schulfach. Weil es die grauen Zellen trainiert und dabei auch noch Spaß macht.

Auf La Palma ist das Spiel seit einigen Jahren heimisch. Die insgesamt über 50 registrierten Spieler sind Einwohner, Überwinterer und Urlauber, zur Zeit aus Deutschland, England, Frankreich, Italien, Holland, Belgien, Norwegen und Canada, ansässig im Aridanetal, in Tijarafe, Las Tricias und Mazo. Sie sind zugleich ein Kreis, in dem man sich in einer Mischung aus deutsch, englisch und spanisch verständigt und der auch außerhalb des Spiels freundschaftlich zusammenhält.

Aber wie geht das überhaupt, Bridge?

Vier Spieler sitzen um einen quadratischen Tisch. Die gegenüber platzierten sind Partner. Jeder Spieler hat 13 Karten, und jede Partnerschaft versucht vor jedem Spiel vorherzusagen, wie viel Stiche* sie voraussichtlich machen wird, wenn diese oder jene Farbe zur Trumpffarbe wird. Wer die höchste Vorhersage macht, muss dann auch versuchen sie zu erfüllen. Gelingt es, gibt es Punkte, wenn nicht, erhalten die Gegner eine Gutschrift.

Klingt einfach. Allerdings kennt man bei der Vorhersage nicht die Karten des Partners. Es gilt also, aus seinen und den Vorhersagen der Gegner Schlüsse zu ziehen. Und ein wenig Logik und Spürsinn hilft anschließend auch, die Karten so zu spielen, dass man seine Vorhersage erfüllt - oder die der Gegner zu Fall bringt, falls diese die "Versteigerung" (beim Bridge heißt sie "Reizung") gewonnen haben.

Sie spielen schon Bridge?

Dann sind Sie in unserem Kreis herzlich willkommen. Gespielt wird jeden Mittwoch (außer am 24.12.) um 15 Uhr im Hotel Sol La Palma in Puerto Naos im Saal "Rincón del Senderista". Als Paar können Sie auch unangemeldet kommen. Einzelspieler melden sich bitte unter peter.hohl@t-online.de, damit wir sehen können, ob sich ein Partner für Sie findet. Auch private Bridgerunden sind möglich. Sie verabreden sich mit Hilfe der Website www.bridge-la-palma.de. Kurzfristige Ansagen gibt es auf Twitter unter @Bridgelapalma.

Sie wollen das reizvolle Spiel erst noch lernen?

Bridge kann man ähnlich wie Schach mit geringen Kenntnissen beginnen und dann je nach persönlichem Ehrgeiz immer mehr verfeinern. In die Anfangsgründe weisen wir Sie gerne ein, auch wenn wir auf La Palma keinen zertifizierten Bridgelehrer haben. Bei Interesse melden Sie sich bitte ebenfalls bei peter.hohl@t-online.de. Voraussichtlich im Januar 2015 wird es wieder eine Einführung für Anfänger geben.

Oder einfach mal zuschauen?

Auch das geht. Kommen Sie einfach zur Bridge-Zeit ins Hotel Sol. Die machen da auch einen guten Cortado :

Also: Sehen wir uns?
Herzlichst
Ihr
Peter Hohl, Tazacorte

* Wer in der jeweils ausgespielten Farbe die höchste Karte legt (oder falls er die Farbe nicht mehr hat, eine Trumpfkarte), der gewinnt den "Stich". Da alle Spieler 13 Karten haben, gibt es bei einem Spiel also höchstens 13 Stiche zu gewinnen.







Montag 22.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 14 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 22,6 Grad - niedrigste Temperatur 15,4 Grad

Hilfe, die Rotröcke kommen, oder wie geht eigentlich der Plural von Santa Claus?
Wer an den Weihnachtsmann glaubt, sollte nicht weiterlesen…

Wer so kurz vor Weihnachten noch einkaufen gehen muss, dem kann es passieren, dass er von grausamen Auswüchsen abendländischer Weihnachtskultur überrannt wird. - Ho Ho Ho - und plötzlich schüttelt Santa Claus seine Kapuze ab, und Frau von der Leyen grinst einem fröhlich ins Gesicht, hält einem mit billigem Sprit versetzten Punsch unter die Nase, fordert einen auf, Weihnachtslieder zu singen, und behauptet dann auch noch glatt, sie sei vom gleichen Volk wie wir. - Gut, jeder hat seine eigenen Alpträume, dem einen begegnet Pablo Iglesias, dem anderen Julio Iglesias, und ich habe irgendwie Angst vor Frau von der Leyen… Vor Udo Jürgens braucht man ja keine Angst mehr zu haben, eines der frühen Idole meiner Jugend, allerdings schnell abgelöst durch den Dylan Bob, feiert dieses Weihnachten nicht mehr mit uns, wirklich schade. - Es war dann auch ein bemerkenswerter Moment heute Mittag, als ich mit meinen beiden Töchtern am Tisch saß und die aufforderte, doch mal youtube aufzumachen und "Ich war noch niemals" einzugeben, und dann haben wir drei diesem Lied zugehört. - Meine Töchter lauschten ergeben aus historischem Interesse, ich war kurz auf Zeitreise, und nun ist er nicht mehr, und ich fahre trotzdem nicht nach New York aber noch mal nach Los Llanos. - Jeder hat so seine eigenen Ziele. - Aber das hat nichts mit der weihnachtlichen Bedrohung zu tun, welche jetzt die Tage auf uns wartet. - Man weiß ja nie so genau, wer und was dahinter steckt, wenn einen so ein rotberockter Mann (oder Frau) auf der Straße begegnet. - Meine Töchter haben natürlich die klare Ansage, auf keinen Fall Süßigkeiten von fremden Männern anzunehmen, wie auch immer die gekleidet seien, was natürlich immer noch besser ist, als überhaupt nicht bekleidet. - Aber das war auch schon der allerletzte Vorteil den Santa Clause haben, ansonsten geht mir diese dünndösige Belästigung durch fiktive Gestalten, welche den Konsum fördern sollen, ganz kräftig auf die Nerven. - Den Santa Claus, meinetwegen auch Weihnachtsmann, den gibt es nämlich gar nicht, (ich hoffen nun nicht der große Spoiler bei Ihnen zu sein, man darf dennoch an das Christkind, oder den Nikolaus glauben, oder an Frau von der Leyen…) der ist durch eine Verwechslung, oder als Klon aus dem Nikolaus entstanden, und der gute Mann hat wiederum bereits am 6. Dezember Feierabend. - Für ganz wenig Dinge beneide ich die geneigten Muselmanen, aber dafür, dass er diese Horden an Ho, Ho, Ho johlenden Rotröcken nicht ertragen muss, dafür schon. - Gut, die haben andere Quälgeister, die sogar scharf schießen, vielleicht sollte ich das mit dem Weihnachtsmann dann doch nicht so drastisch sehen.

Es ist äußert bis robust fraglich, Neonleuchten mit stilisierten Schneeflocken und Weihnachtsmännern bei 22 Grad Plus an der Straßenbeleuchtung aufgehängt zu sehen, und sowieso diesen widerlichen Hausschmuck, der so ganz lustige und kletternde Weihnachtsmänner darstellen soll, die irgendwie gerade "fensterln" gehen. - Aber das ist ja noch als passive Blasphemie oder optische Umweltverschmutzung minderen Grades zu bewerten, fast so kaputt wie die Wahlplakate zur Brunftzeit wohlfeiler Politiker, wirklich teuflisch wird die Verballhornung eines der höchsten christlichen Feiertage erst mit dem körperlichen Brutaleinsatz dieser zweifelhaften Rotröcke, welche von Kaufhäusern oder Handelskammern bestellt auf den Gehwegen unschuldige Bürger anfixen, um diese zum Kaufen zu animieren. - Nein, ich war nicht in Deutschland auf einem Weihnachtsmarkt, sondern in unserer Hauptstadt Santa Cruz. - Wer die da bezahlt oder eingeladen hat, ich weiß es nicht, und auch nicht, ob das nur einer war. - Fast witzig, aber letztendlich doch nur dämlich, dass man das Ganze auch noch als "europäischen Weihnachtsbrauch" betitelt, der inzwischen sogar bis hier auf die Kanaren migriert ist. - (Gibt es eigentlich selektiven Rassismus nur gegenüber Santa Clauses?) - Alles ist Recht, was verkaufsfördernd scheint, und Schluss mit dem ignoranten Schwachsinn ist wohl erst, wenn der Nikolaus auch noch auf den Kamelen am 6. Januar die Heiligen Drei Könige begleitet. - Eigentlich ist es mir ziemlich egal, wenn man anderswo solchen abstrusen Kram erfindet wie den Santa Claus, aber dass wir immer jeden Mist nachmachen müssen, das ärgert mich dann doch gewaltig. Ho, Ho, Ho, roter Fremder, komm mir nicht zu nahe, auch wenn du deinen Sack auf dem Rücken trägst, ich weiß, wo du deine Nüsse versteckt hast. - Es sei denn, Frau von der Leyen hat sich in das Kostüm gezwängt, dann müsste ich vorher noch mal nachgucken.




Wir schicken Lucky als Santa Cats ins Rennen





Montag 22.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1019 hPa

Gastbeitrag von Rose Marie Dähncke
Caza controlada

Die Palmeros sind begeisterte Jäger, das heißt, es jagen nur Männer, die Damen werden nicht gefragt, ob sie auch einmal ins Revier gehen möchten, von Diana wurde nie etwas gehört.

Die ausgleichende Gerechtigkeit beschert ihnen deshalb auch nur Kaninchen und nichts weiter. Es gibt kein Hochwild wie Hirsche, Rehe, Damwild, kein Großwild wie Löwen, Tiger, Elefanten, keine Bären, Springböcke, Giraffen, Kängurus, keine Wildschweine und auch keine Krokodile. Aber warum zähle ich alles auf, was es nicht gibt; sie können mir glauben, es gibt tatsächlich nur Kaninchen. Na ja, noch ein paar Eidechsen, aber die sind geschützt, weil sie den noch geschützteren Greifvögeln als Nahrung dienen. Kurz und gut, man kann nur Kaninchen schießen und das ab 15. Juli, donnerstags und sonntags. Aber dann begegnet man auch überall den Jägern, in Weinhängen, im steilen wilden Gebiet entlang der Meeresküste, in den Wäldern, auf den Gipfeln, im Hafen und auch in den belebten Straßen unserer Hauptstadt. Sie werden sehen!!

Die Jäger genießen ihren Sport natürlich nicht allein, nein, sie jagen in Gruppen von fünf, sechs Mann, man will ja mit seinen Freunden zusammen sein und ein bisschen Spaß haben. Auch Hunde laufen mit, eine Art Windhund, sehr schlank, überschlank, fast durchscheinend, so dass die unbedarften Touristen abfällig bemerken, die Leute gingen hier sehr schlecht mit ihren Tieren um und ließen sie verhungern. Ich habe mich im Laufe der Jahre an den Anblick dieser Hunde gewöhnt, mir kommen sie einfach vor wie hochbeinige Ameisen.

Ja, und dann gehört sehr viel Geschreie zur Jagd, denn den Kaninchen muss man irgendwie Angst machen, den Hunden die Befehle zuschreien und untereinander Mitteilungen austauschen über weite Entfernungen hinweg. Da hallt die Insel, und knallt auch manchmal, wenn endlich der gezielte Schuss fällt. Laufe ich den Jägern bei meinen Pilzausflügen in die Arme, rufe ich schon von weitem "ich bin kein Kaninchen", auf spanisch natürlich, damit sie mich auch verstehen.

Die Jäger sind ja bekanntlich sehr eigen mit der Abgrenzung ihres Reviers, und Freveln ist ein hässlicher Begriff. Er hat nicht selten zum Tode geführt, nicht nur des Frevlers sondern auch des Jägers selbst, wenn er eigensinnig auf seinem Standpunkt beharrte. Ganghofer und Kollegen können ein Lied davon singen. Und dieses Revierabstecken ist nun etwas, das schon bis hierher vorgedrungen ist; dem möchte man nicht nachstehen und auch etwas für´s Prestige tun, und so findet man neuerdings hier und dort im bejagbaren Gelände auf einem großen Stein, einem Rest Befestigungsmauer oder wo immer sich eine einigermaßen glatte Fläche anbietet, mit weißer oder schwarzer Farbe und grobem Pinsel geschrieben: 'Caza controlada', was so viel wie 'Kontrolliertes Jagdrevier' heißt. Man nimmt es nach Palmero-Mentalität jedoch nicht so furchtbar genau mit der Einhaltung der Markierung, eher freundschaftlich-nachbarlich, und man ist ja auch mit fast allen verwandt.

Und genau dieses 'Caza controlada' ist nun groß und deutlich und nicht übersehbar - was ja schließlich Sinn der Sache ist - auch an die Wand des Verkehrstunnels geschrieben, der in das Zentrum von Santa Cruz führt, unserer Inselhauptstadt. Auch außerhalb des Tunnels ist schon Stadtgebiet, aber hat man ihn durchfahren befindet man sich sofort auf der neuen Prachtstraße mit Palmen, Hibiskus und Oleander geschmückt und den wichtigsten Ämtern bestückt. Links haben wir das neue Steueramt, die Zollbehörde und das Marinepräsidium, rechts gegenüber den Club Nautico mit Schwimmbad, Restaurant und Bar, der Club der oberen Zehntausend, wenn wir so viele hätten. Es kommen Hauptpost - man kann auch einfach Post dazu sagen, da es keine weitere gibt - und der moderne Springbrunnen. Die dummen Touristen fragen doch tatsächlich "was stellt diese Ruine dar, die vor der Post?", weil der Brunnen weder springt noch irgend ein Wässerchen zu sehen ist. Es war das Geschenk eines unserer großen Geldinstitute und hat ein Vermögen gekostet. Der Brunnen sprang - wenn er sprang - in immer wechselnden Formen und Anordnungen der verschiedenen Wasserstrahle, er wurde nachts von unten-innen-drinnen her beleuchtet in wechselnden Farben und rhythmischem Auf- und Abblenden, es war ein Kunstwerk, und sehr teuer. Dann aber durfte die Beleuchtung nicht mehr eingeschaltet werden, weil die Strahlen die Beobachtungen der Observatorien auf dem höchsten Gipfel störten. Bald auch wurde das Wasser abgestellt, und nur durch Zufall sah man ihn einmal am Sonntagabend springen. Ich nutzte den Besuch der gesamten europäischen Könige zur Einweihung eines besonderen Observatoriums auf La Palma, um ihn dann endlich einmal zu filmen, denn an diesen Tagen sprang er. (H e u t e sind dort drei Palmen gepflanzt. Die kostbare, prächtige Ruine aus wunderbarem Marmor verschwand von heute auf morgen, nachdem Denkmalsschützer monierten, dieses moderne Ungeheuer würde die Sicht auf die antike Hauptpost stören.) Dort kommen dann Rundverkehr und Hafen, die Haupt- und Nebenstraßen des Stadtzentrums, Gässchen und Plätze mit Geschäften und Freiluft-Cafés.

Und hier vermutet man Kaninchen? Lebende?

Und hier hat man sich also das Revier gesichert, will man mit den Hunden durch Menschenmengen jagen, brüllen und rempeln und mit den Gewehren rumfuchteln? H i l f e ! Wie leicht könnte es Tote geben. Wenn ich mal nach Santa Cruz runterfahre, tatsächlich einen Parkplatz finde und somit auch dableiben kann, wittere ich immer erst sehr vorsichtig mit dem Wind und auch dagegen, ob die Jagd heute im Gange ist oder nicht. Wie gefährlich lebt man doch, und das zum Vergnügen nur einiger weniger Privilegierter.

Manchmal kommen mir jetzt Zweifel, ob ich das wohl alles ganz falsch sehe. Ob die Farbe zu gut und wetterbeständig ist, und die Jagdreservierung vielleicht aus der Zeit stammt, als die Stadt noch leerer war, Steuereinziehung nicht durch ein eigenes Amt geschah, der Zoll sich bescheiden zurückhielt, das Marinepräsidium weder gebraucht wurde noch existierte, der Club Nautico noch keine 300,- DM im Jahr kostete und daher die Mitglieder weniger kostbar waren. Damals war auch der Hafen noch nicht so stark frequentiert, so dass sich schon einmal ein Kaninchen hinter den Bananenkisten verstecken konnte.

Oder könnte man die Sache noch ganz anders betrachten? Unter völlig neuen Aspekten? Mit Tieren gar nichts mehr zu tun habend sondern mit Menschen? Und die Jäger sind keine Karnickeljäger sondern, milde ausgedrückt, Schürzenjäger. Und die Damen, für die das Revier gesichert wurde, tragen alles andere als eine Schürze, oder wenn doch, ein Reizmodell und nichts darunter.

Ja, könnte man es eventuell auch so betrachten, so harmlos (kaninchenmäßig gesehen)? Dann würde es, wie schön, auch so schnell keine Toten geben, eher im Gegenteil.







Sonntag 21.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,8 Grad

Pauls zehntes Weihnachten
31 Pfoten unterm Baum

Vier mal acht macht zweiunddreißig, daran erinnere ich mich auch noch, obwohl ich gerne Erinnerungslücken an meine eigene Schulzeit pflege. - 31, das liegt daran, dass wir zwar 8 Katzen haben, aber eine davon nur drei Pfoten, und das macht dann eben 31. - Lucky hat zwar vier Beine, aber davon reichen nur drei bis zum Boden, denn hinten rechts fehlt ihr die Pfote. - Sie kam so zu uns, oder besser gesagt, wurde zu uns gekommen, blutend, hinkend, aber eben mit dem unbändigen Lebenswillen, der Katzen so ganz besonders auszeichnet. - Für Paul ist Weihnachten ein alter Hut, der sieht den noch nicht zusammengesteckten Baum in seinen schwarzen Tüten und weiß genau, jetzt werden die humanen Fütterungsmaschinen wieder griffig. - Paul liebt Weihnachten, das sind die Tage, an denen der Kamin angemacht wird, ob es nun nötig ist oder nicht, und wenn es knistert und wohlig, aber eigentlich viel zu warm aus dem Kamin strömt, dann bringt den Kerl dort niemand mehr weg. - Und es gibt unendlich viel zu Essen, sogar die Dinge, von denen man sonst abgehalten wird, denn wenn dieser Baum kommt, dann werden Menschen komisch. - Meist angenehm komisch, man hört ja auch von dieser Jahreszeit als Reizwochen des Familiengewitter, aber davon sind wir bislang verschont geblieben. - Die ersten Jahre hat Paul den Baum noch nach aller Kunst zerlegt, die Weihnachtmänner geköpft, die Engel verprügelt, die Krippe zerzaust und jedes Mal, wenn der Kerl ganz oben im Baum angekommen war, da kippte dieses Monument der triefenden Weihnachtswonne, so dass wir um die Festtage Paul öfter schon den Beinamen Pauliban gegeben haben. - Meist räumt er jetzt nur noch ein paar Weihnachtsmänner ab, die haben es ihm besonders angetan. - Gut, heute würde man ihn IS Paul nennen, wegen des Weihnachtsmannmassakers, aber irgendwann ist der hoffentlich dann auch so weit, geläutert, gekräftigt, Konvertit zu Dominosteinen und fragwürdigen Gesängen von holden Knaben und stillen Nächten, aber von Pegida will er nichts wissen, denn jedes Land bräuchte nicht nur einen Abend, sondern auch einen Morgen, einen Mittag und sowieso eine ganze Nacht. - Mindestens, mehr wäre besser, aber dazu müsste man endlich über die Lüge hinauskommen, dass wir das Volk sind, denn es gibt deren fast unendlich viele. - Aber eben (noch) nicht überall, doch lohnt es sich, dafür zu arbeiten, morgens, mittags, abends, nachts und sowieso in jede geistige Himmelsrichtung. - Jetzt aber Schluss mit Abendland und Leidkultur, sonst wird der Baum noch schief, und das kann man dann doch keinem zumuten, sonst werden die Katzen ganz salaf und Pinkeln einem genau in das auge.

Weihnachtserprobt sind bereits sechs unserer acht Katzen, nur Luffy und Acht haben eben noch keine Vorstellung davon, was das nun mit dem komischen Plastikteil im großen Raum da soll, um den sich jetzt alle mit Wasser gefüllten Zweibeiner da tummeln, und an dem herumzupfen. - Für Luffy wird das kein Problem werden, die kennt außer Fressen und Pennen sowieso kaum andere Daseinszustände, und das kommt einem abendländischen Familienfest doch fast schon am allerehesten nahe. - Acht hat sich bislang nur in die Küche gewagt, wo das omnipräsente Trockenfutter steht und mal sehen, wie der reagieren wird, wenn 27 Pfoten unter der Südmanntanne sitzen und Weihnachtsmänner traktieren, während den Menschen am Tisch die Glieder vom Essen schon wehtun. - Acht muss morgen wieder zum Arzt, das hat die angehende Tierärztin beschlossen, die rechte Pfote vorne ist entzündet und ohne Valium oder Besseres lässt das Tier sich dort weder anfassen noch untersuchen. - Paul sabbert schon freudig vor sich hin, tut immer so, als wäre die Demenz schon über ihn gekommen, aber das macht er nur, damit er nicht andauernd mit den Kindern "Propellerkatze" spielen muss. Das heißt, man schnappt sich einen Vierbeiner, der gerade so herumsteht und dreht diesen schwungvoll mit den Händen mehrfach in der Luft herum. - Sie müssen jetzt nicht den Tierschutzverein rufen, oder die Nato, die meisten Katzen lieben das, nur eben der Paul nicht, der wartet nämlich schon auf einen unbeobachteten Moment, damit er sich in das große Zimmer schleichen kann, um die ersten Weihnachtsmänner zu killen. - Schokolade ist gar nicht gut für Katzen, bringt die aber auch nicht um, sonst hätten wir die schon lange nicht mehr, und von den Weihnachtsmännern scheinen die Katzenkastraten auch immer nur den Sack abzulecken, und was Sie jetzt wieder gedacht haben, das lässt Sie aber nun auch in einem lustigen Licht stehen. - Falls Ihnen Weihnachten langweilig ist, schaffen Sie sich Kinder an, wenn das zu teuer oder zu umständlich ist, weil Sie bereits Golf spielen, dann wenigstens Katzen, aber ich kann nur empfehlen, alles zusammen, das verleiht dann selbst der abendländischen Weihnachtsleitkultur Flügel!




Lucky beim Backen. - Warum die Katzen nur immer so viel Unordnung machen müssen...





Sonntag 21.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1023 hPa

Gastbeitrag von Mark und MariAnne
Noch eine Auswanderung nach La Palma von Mark und MariAnne

Jeder der auswandern möchte hat vielfältige Gründe,welche sich nicht immer in einem Satz erklären lassen. Unsere Geschichte nahm zur Jahrtausendwende ihren Anfang. Wie es begann und was alles danach geschah, erfahren Sie in Teil 1

Mein erster Urlaub auf La Palma zum Jahrtausendwechsel

Silvester 1999

Wir wollten uns etwas ganz besonderes gönnen zum Wechsel in ein Neues Jahrtausend. Mein damaliger Mann Daniel und ich. Nach einem schwierigen beruflichen Jahr und einigen Turbulenzen in der Beziehung, sollte uns das besondere Erlebnis des Millenniums auf der Insel La Palma, wieder vereinen.
Der Flug auf die Kanarische Insel hatte mich schon in Hochstimmung versetzt. Als ich den Airport unmittelbar am Atlantik gelegen, von oben betrachtete, erfüllte sich meine Seele mit unglaublicher Freude. Ich habe diesen "Moment" festgehalten und in mein Herz geschlossen.

Unsere Ferienwohnung in der Hacienda San Jorge in Los Cancajos, war wunderbar. Inmitten eines Palmengartens, geschmückt mit exotischen Pflanzen und wunderschönen bunten Papageien, welche frei herumfliegen durften, bezogen wir ein Appartement. Wir schauten direkt in eine riesige Palme mit goldgelben Früchten und die wunderschöne tropische Anlage.
Vor dem Hotel ragte ein gigantischer Gummibaum mehrere Meter in den Himmel. Es war wie im Paradies. Wie ein Zauber der sich über meine Seele legte und bis heute dort wohnt. Sie hat mich nicht mehr losgelassen, die Isla Bonita, mitten im Atlantik.

Eine große Liebe mit Folgen

So begann das Neue Jahrtausend mit einer großen Liebe zu La Palma. Bis heute war ich fünf mal dort und das sechste mal folgt 2015.
Auf meinen heutigen Lebensgefährten ist diese Begeisterung schon übergesprungen. Er fühlt sich so wohl auf der Insel, das wir beschlossen haben dorthin auszuwandern. Seit einem halben Jahr versuche ich der spanischen Sprache mächtig zu werden. Das Internet bietet reichlich Möglichkeiten. Trotzdem will ich auf La Palma eine spanische Sprachschule besuchen. Ohne die Landes-Sprache bleibt man ja sozusagen "sprachlos".

Kein Heimatgefühl mehr

Zu unseren Vorbereitungen zählt auch die Frage: Bekommen wir nach einiger Zeit auf der Insel Heimweh? Oder sogar einen Inselkoller? Einige Residenten die wir kennengelernt haben, sprachen schon darüber.
Aber wo ist das Heimweh geblieben? Wir haben kein Gefühl von Heimat mehr in Deutschland. Immer mehr Dinge stören uns in unserem Alltag. Da ist der unerträgliche Lärm, sobald man das Haus verlässt. Irgendwo spaziert immer ein lustloser "Laubbläser" durch die Straßen. Endlose Baustellen an jeder Ecke.
Aktive Rasenmäher die einem den ganzen Sommer vermasseln! Unsere Terrasse gleicht einer Autobahnabfahrt. Alle zwei Minuten düst irgendein Lärm Monster vorbei. Und wenn es mal für einen Moment ruhig ist, verpesten qualmende Nachbarn die Luft. Ohne Rücksicht auf Verluste wird der ausgeatmete Qualm in unsere Richtung geblasen. Hauptsache sie haben ihn nicht in der eigenen Wohnung!

Todesangst in der Bahn

Noch schlimmer finde ich die Gefühls Kälte die einem entgegenschlägt! Kommunizieren Sie mal morgens um acht Uhr mit Leuten in öffentlichen Verkehrsmitteln! Wenn Sie guten Morgen sagen, könnte es sein das Sie angegriffen werden. Die Gesten und Gesichtsausdrücke der Mitmenschen lassen keinen anderen Schluss zu. Wenn Sie sich ein Brötchen kaufen wollen, welches auch noch belegt ist, benötigen Sie viel Mut. Die Tonlage und die Frage der Verkäuferin: Noch was? erschreckt mich jedes mal.
Ich habe sie gestört!

Der Feind im Jeans - Laden

Mark wollte sich neulich einen Pulli kaufen. Er betrat das Geschäft und sah das die Verkäuferin hinter einem Tisch saß! Blickdicht sozusagen. Sie stand auch nicht auf als sie den potentiellen Käufer sah. Mark ging dann auf sie zu. Bevor er was sagen konnte herrschte sie ihn an: Was wollen Sie?
Die Tonart glich einem Rausschmiss. Mark verließ den Laden mit den Worten: Von Ihnen will ich bestimmt nichts!
Es ist nicht verwunderlich das Online Händler richtig Kasse machen. Zuvorkommender und freundlicher als im Netz, kann man nicht bedient werden. Generell könnte es heißen: Online geht alles!

Wie lange noch?

Und das soll Heimweh erzeugen? Wollen wir das noch lange ertragen?

Um nicht zu viel Negatives zu schreiben, es gibt auch andere Menschen hier. In ländlichen Gegenden werden Sie so behandelt wie Sie es sich wünschen. Auf der Straße grüßt man sich noch, auch Fremde! Wenn Sie ein Geschäft betreten werden Sie freundlich willkommen geheißen. Ohne aufdringlich zu sein.
Trotzdem wohnen wir auch aus beruflichen Gründen in der Stadt.
Dies wird zunehmend unerträglicher.
Deshalb wandern wir auch aus.

Penetrante Politik- noch ein Grund auszuwandern

Ein weiterer Grund ist der politische Umgang mit den Bürgern. Ich schreibe dazu nicht viel, weil das andere Auswanderer in Ihren Büchern schon getan haben. Lesen Sie das Buch von Manfred Betzwieser: Schnauze voll- soll ich auswandern? Bei Amazon erhältlich.
Sie sagen einfach nur die Wahrheit!
Der Politik im Land verdanken wir den Fortschritt unserer Auswanderungspläne.

Wir sprechen unseren Dank aber trotzdem aus

Danke, das Ihr uns die Entscheidung so leicht macht!
Danke, das Ihr Menschen ab fünfzig in die Bedeutungslosigkeit schickt!
Danke, das Ihr alle Rentner schon abgeschrieben habt! Sie sind ja sowieso bald tot!
Danke auch, das Ihr für unsere Kinder den Weg frei macht dieses Land so schnell wie möglich zu verlassen!
Es würde Seiten füllen, bis alles aufgezählt ist was in unserem Land schief läuft!

Wir wünschen allen MDB,s und MDL,s mit ihrer geringfügigen Rente ab 5000 Euro, einen erfüllten Ruhestand in Deutschland??? Oder nicht?

Wir freuen uns auf La Palma.......
Mark und MariAnne

Fortsetzung in Kürze............







Samstag 20.12.2014 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1024 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,8 Grad

Familie komplett und andere Weihnachtlichkeiten
Raus aus dem Asphalt, rein in den Asphalt

In Deutschland nannte man das mal den Ausstieg vom Ausstieg, und das ist in Sachen Asphalt nun auch auf der Insel passiert. - Rechtzeitig zum Wochenende hat das einzige Asphaltwerk auf der Insel wieder Strom, die Abschaltung scheint ausgesetzt worden zu sein, das Werk im Süden der Insel in Fuencaliente kann also weiter Asphalt produzieren. - So ganz schlau wird man noch nicht aus der Geschichte, ob man nun seitens des Gobierno de Canarias eingesehen hat, und die Papiere doch gefunden, oder ob man denen vielleicht auch mal so ganz unter der Hand erzählt hat, dass man eine Firma nicht einfach so zumachen kann, in dem man den Strom abstellt. - Wie bereits gemeldet, lässt uns ja der Betreiber des Asphaltwerkes wissen, man hätte alle angeforderten Papiere längst an die Regierung der Kanaren gesandt, diese seien aber wohl noch nicht im richtigen Ressort angekommen. - Sollte das nun plötzlich der Fall gewesen sein, dann ist es unwahrscheinlich, dass man all diese Papiere so schnell sichten und auf Richtigkeit und Vollständigkeit prüfen konnte, da hat wohl eher jemand zu schnell den Aus-Knopf gedrückt und vielleicht auch wieder zu schnell den An-Knopf. - Sicher sind auch die Telefonleitungen zwischen der Inselregierung La Palmas und dem Gobierno de Canarias heiß gelaufen, der Ausstieg vom Ausstieg ist getan, das Gobierno de Canarias hat sich damit so glaubwürdig gemacht wie seinerzeit die Bundesregierung, aber eben jeder so wie er kann, und auf La Palma darf wieder asphaltiert werden. - Ob das Werk dort im Süden der Insel aber wirklich mit allen erforderlichen Papieren ausgestattet ist, das darf weiterhin bezweifelt werden.

In Sachen Panzerknacker ist im Moment das Interessanteste, dass lediglich ein Online-Medium weiter und ausführlich darüber berichtet, nämlich www.eltime.es. - Das ist der Internetauftritt des Journalisten Maikel Chacón, der früher für El Día geschrieben hat, aber auch Themen dort angefasst hatte, welche man wohl besser auslässt. - Nun scheint er wieder als einziger den Kopf sehr weit in den Wind zu stecken, in dem er weiter die fast komplett unverpixelten Aufnahmen der mutmaßlichen Einbrecher zeigt. - Das hatte ihm deutliche Drohungen von Freunden und Familie der Diebesbande eingebracht, die auch in den Kommentaren frech bis fordernd die Falschheit der Artikel anprangern und sowieso, das Zeigen der Bilder. - Die Webseite war auch einen Tag lang nicht erreichbar, nach Aussage der Zuständigen wegen Hacker-Angriffen auf die Seite, was üblicherweise mit massenhaften Zugriffsanfragen gemacht wird. - Jetzt läuft die Seite wieder, die einzige Quelle noch neben den Straßengerüchten und als Neuestes zeigt man ein kleines Video, wie man eine sechste Verhaftete den Richtern in Los Llanos zuführt. - Allerdings ist die Qualität derart schlecht, dass man niemanden wirklich darauf erkennen kann. - Maikel Chacón zeigt hier Mut und dazu muss man ihm gratulieren, auch wenn es gut sein kann, dass man ihm dafür ordentlich eines auf den Deckel gibt, denn die Zurschaustellung der Bilder von mutmaßlichen Verbrechern ist eben auch hier nicht gestattet. - Darüber hinaus hat www.eltime.es dadurch so viele Zugriffe, wie bislang noch nie, und fast alle hier auf der Insel und besonders im Aridanetal sind froh, dass man die Weihnachtsfeiertage über ruhiger schlafen kann.

Und das ist auch für uns das Thema, denn unsere Familie ist nun für mindestens 2 Wochen komplett, und darauf haben wir sehnsüchtig ja schon eine ganze Weile gewartet. - Gleich in der Früh sind die beiden Töchter mit der selben Maschine aus Gran Canaria gekommen und es ist immer eine rührende Geschichte, wie die beiden Damen hier ihr Zuhause wieder Meter für Meter zunächst in Gebrauch, und dann in Beschlag nehmen. - Die Katzen waren ganz aufgeregt darüber, dass nun plötzlich wieder so viel los ist hier in den Zimmern und auf der Terrasse, schließlich hatte man sich schon an das ruhige und beschauliche Leben mit den beiden "Gräulichen" hier gewöhnt, die so gar nicht für Aufregung sorgen wollen. - Aber man erkennt sich noch, und ich habe es gewusst, es gab gleich mal eine Ansage von wegen die Katzen sind zu dick. - Aber vielleicht können wir ja die neuen Diät- und Erziehungsmethoden die kommenden Wochen unserer Brut überlassen, auf jeden Fall ist hier wieder was los im Haus, Weihnachten lockt und rockt, der Baum wird morgen geschmückt, rundumerneuert durch poppige Dekoration aus Gran Canaria, drei Frauen, acht Katzen, das heißt für mich, den Ball schön flachhalten, nicht besonders auffallen, sich passiv und reaktionär verhalten. - Wobei mich Letzteres ein bisschen schmerzt, aber dem Familienfrieden ungeheuerlich gut tut.






Samstag 20.12.2014 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1025 hPa

Gastbeitrag der Evangelischen Baptistengemeinde
19. deutschsprachiger Weihnachtsgottesdienst auf La Palma

An alle deutschsprachigen Insulaner und Gäste !

Unter südlicher Sonne weihnachtlichen Glanz erleben und die Menschwerdung Gottes gemeinsam feiern. Die bekannten Worte, Lieder und Melodien verinnerlichen und ein Stück der weihnachtlichen Botschaft mit nach Hause nehmen. Dazu laden wir Sie herzlich ein am Heiligabend zum 19. deutschsprachigen Weihnachtsgottesdienst auf La Palma.

Am 24. Dezember um 18:00 Uhr im Hotel Sol in Puerto Naos







Freitag 19.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 14 % - Luftdruck 1025 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,8 Grad

La Palma - Asphaltfreie Zone
Der Betreiber beschwichtigt

Zunächst noch die letzten Meldungen in Sachen Panzerknackerbande. - Es sollen an die 108.000 Euro im Tresor gewesen sein, und nicht 50.000, wie es zunächst hieß, und solch große Unterschiede wecken Fragezeichen und zeigen auch gleichzeitig auf, wie unsicher die Nachrichtenlage ist, und dass man nur äußerst vorsichtig mit solchen geflüsterten Nachrichten umgehen sollte. - Alle reden darüber, keiner weiß was wirklich war und die Polizei schweigt weiterhin, mit dem Hinweis, man wolle die weiteren Ermittlungen nicht stören. - Also stören wir auch nicht weiter, aber Sie können sich sicher vorstellen, wie man sich im Moment hier in unserer kleinen Stadt die Mäuler wetzt, und jeder fügt etwas hinzu, und jeder weiß etwas, und es soll Leute geben, die haben sogar mit dem Tresor gesprochen…

Da ist ja noch die Geschichte mit dem Asphalt, und der aberwitzigen bis peinlichen Angelegenheit, dass wir jetzt die Dampfwalze auf den Parkplatz abstellen müssen, weil auf La Palma kein Asphalt mehr produziert wird. - Ja aber wollten wir das nicht immer erreichen? Hat man nicht auch gerade hier immer gelesen, dass wir gegen die Asphaltwerke kämpfen? - Das ist halt das Problem mit dem Querlesen, und jeder versteht sowieso nur das, was er hören will, denn es ist ein unhaltbarer Zustand, kein produzierendes Asphaltwerk auf der Insel zu haben. - Also wie denn nun, nur nicht vor meiner Haustür, aber anderswo schon? - Nein, vor niemanden Haustür, sondern dort, wo es keinen stört. - Allerdings wird das eine schwierige Angelegenheit, denn dort wo Pampa ist, also wirklich niemand mehr wohnt, dort ist meist Natur- oder Landschaftsschutzgebiet, also geht das dort auch nicht auf legalem Weg, und daher dürfte die Aufgabe enorm sein, solch ein Gelände wirklich zu finden. - Die Inselregierung meldet sich nun zu Wort, aber ganz vorsichtig, denn auf der einen Seite schlägt man natürlich die Hände über dem Kopf zusammen, weil man nun den Straßenbau und die Sanierung der vorhandenen Verkehrswege zunächst mal kippen muss, aber man wagt es auch nicht eindeutig Stellung zu beziehen, ob denn nun das Asphaltwerk dort in Fuencaliente, welchem man nun den Strom abgestellt hat, legal war oder nicht, denn es ist schon etwas pikant, wenn die oberste Inselkorporation Asphalt von einer illegalen Produktionsstätte kauft. - Natürlich in Ermangelung legaler Möglichkeiten, aber am liebsten wäre denen natürlich, das Werk würde einfach weiter produzieren, dann könnte man auch die bereits angefangenen Arbeiten fertigstellen. - Jetzt steigt natürlich der Druck auf Barlovento, denn mehrfach bereits hatte man darüber gesprochen, in einem, dem Ortszentrum aber verdächtig nahem Steinbruch, eine Stätte für den Betrieb eines Asphaltwerkes gefunden zu haben. - Aber der Bürgermeister gibt sich vorsichtiger als seine Kollegen damals in Los Llanos, man weiß ja inzwischen, Asphalt kann Bürgermeister stürzen, auf der anderen Seite lockt solch eine Geschichte natürlich mit Steuereinnahmen und Arbeitsplätzen und es bleibt abzuwarten, ob man denn genügend Mitstreiter und auch Geld dort in der Nordgemeinde findet, damit man eine ähnlich stramme Bürgerplattform dort aufziehen könnte. - Und wer weiß schon, ob die Gerichte jedes Mal gleich urteilen? - So dürfte auch den Leuten in Barlovento gefallen zu hören, dass der jetzige Betreiber der bislang einzigen produzierenden Anlage das ganz locker sieht mit der Schließung, und man seitens der Firma hofft, bereits in der kommenden Woche wieder produzieren zu können. - Glaube ich nicht, denn das wäre dann bereits die Weihnachtswoche, aber man ist zuversichtlich, denn nach Meinung des Betreibers halte man die Schließung für einen Irrtum, denn man hätte doch längst alle geforderten Papiere an das Gobierno de Canarias geschickt, wohl aber nicht an das zutreffende Ressort und dass es sich im Amtsschimmelstall wohl noch nicht herumgesprochen hätte, wo denn die ganzen Papiere herumliegen würden. - Die Papiere seien an den Rat für Industrie gegangen, aber hätten zum Umweltamt geschickt werden müssen, aber da hier das System des "ventanilla única" (einziger Schalter) gelte, sei man doch eigentlich auf der sicheren Seite. - Mit der "ventanilla única" meinen die, man kann alle an Behörden gerichteten Schreiben überall in der Behördenkette abgeben, und intern wird das dann an die richtige Stelle geschickt. - Es wird im Einzelnen nicht genannt, um welche Papiere es sich da handelt und ob diese denn dann wirklich einen legalen Betrieb garantieren würden, aber der Betreiber ist deutlich relaxter als unser Inselrat für Infrastruktur, der jetzt die Verkehrsteilnehmer mit einigen halbfertigen Baustellen so konfrontieren muss, dass da auch nichts passieren kann.




Foto von Wolfgang Hempel aus diesem Jahr, Arbeiten an der Nordumfahrung.





Freitag 19.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1024 hPa

Gastbeitrag von Gisela van Dijk
TANGO ARGENTINO LA PALMA

Für alle Tangointeressierten Residenten und Urlauber:

Die nächste MILONGA (Tangotanzabend) findet am

Sonntag, 21. Dezember, 20.00 - 23.00 Uhr im Casino (Real Sociedad Aridane), Los Llanos, Plaza España statt.

Eintritt (Unkostenbeitrag): 3 €

Der Saal des Casinos ist ein besonders schöner Rahmen für unsere Aktivität wie auch das gesamte Gebäude mit dem herrlichen Patio. Der edle Holzboden ist eine Rarität auf den Kanaren und wird von den Tanzenden sehr geschätzt.

Zur Erfrischung und Stärkung stehen den Milongueros Bar und Küche des Casinos zur Verfügung.







Donnerstag 18.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 22,2 Grad - niedrigste Temperatur 15,0 Grad

Gemischtwaren
Was der Tag so hängen ließ

Tagesthema ist immer noch die Festnahme der vermeintlichen Panzerknackerbande in El Paso, wobei das Allermeiste weiter im Bereich der Gerüchte liegt, da das Gericht Stillschweigen über das Ermittlungsverfahren angeordnet hat. - Die Polizei darf also gar keine Nachrichten an die Presse geben, einiges sickert dennoch durch, aber dazu muss man halt immer sagen, es ist ohne Bestätigung. - Wie es scheint, hat man vier der Leute dabei geschnappt, als sie die Beute aufteilen wollten, da es immer wieder heißt, in dem Lieferwagen hätte sich noch der Tresor aus dem letzten Einbruch befunden. - Es heißt weiter, die Polizei hätte von einem Richter die Genehmigung erhalten, die Mobiltelefone der Verdächtigen abzuhören, und man sei so dahinter gekommen, wann und wo man sich treffen wird um die Beute abzuholen. - Direkt nach dem Einbruch hatte man das Fluchtfahrzeug ja ganz in der Nähe des Tatortes abgestellt, man wollte vermutlich damit nicht unterwegs sein und auf Kontrollen stoßen, nachdem der Alarm durch den Einbruch ausgelöst worden war. - Heftig diskutiert wird nun die erneute Veröffentlichung von nur ganz knapp verpixelten Bildern vier mutmaßlicher Täter, wie es scheint sind Freunde und Familie der Gezeigten empört darüber, aber die große Mehrheit findet das in Ordnung und außerdem wusste hier in El Paso sowieso schon eigentlich jeder, wer denn nun gemeint war. - Aber das ist weiter nicht bestätigt, wir müssen das abwarten.

"Vueling" ist nicht nur ein lustiges Wortspiel, "vuelo" ist spanisch für Flug, und "ing" eine englische Verlaufsform, und das hat man so zusammengebastelt, um der spanischen Billigfluglinie einen internationalen Anspruch zu verleihen. - Uns soll das Recht sein, wer eine "Computadora" hat und "Tenajer" für Teenager sagt, hat sowieso einen verkrampften Umgang mit Anglizismen, also sollten wir für das "ing" dankbar sein. - Für Vueling ist man auf La Palma sowieso dankbar, denn die halten den leider lächerlichen Rest dessen aufrecht, was man mal so als nationalen Tourismus bezeichnen konnte. - Der war auf La Palma eine feste Bank, im Winter kamen die "Guiris" (bleiche Mitteleuropäer) und im Sommer die Godos, (Goten) und damit sich die Festlandspanier gemeint, und in der Tat sind die Goten ja bis Spanien gekommen. - Aber mit der Krise brach das ziemlich auseinander, und schließlich konnte man La Palma vom Festland aus nur noch über Madrid, und auch nur ein paar Tage in der Woche erreichen, so dass im Sommer nicht nur die geringere Nachfrage einsetzte, sondern eben auch für den nationalen Markt die schlechtere Erreichbarkeit. - Dem entgegen setzte man in diesem Sommer eben Flüge mit der Vueling von und nach Bilbao und Barcelona, und das wohl mit solchem Erfolg, dass diese Fluggesellschaft nun ankündigt, das im kommenden Sommer auch wieder so zu machen. - Da es langsam, sehr langsam allerdings mit der spanischen Wirtschaft wieder aufwärts geht, können wir ja nur hoffen, dass wieder mehr nationaler Tourismus uns den Sommer etwas leichter macht.

Aus der Hauptstadt hört man nun, dass es doch sehr knapp gewesen sei, mit dem Sand für den Strand, als man den auch vor den eigenen Gestaden mit dem großen holländischen Saugschiff eingesammelt hat. - Da nördlich der Hauptstadt, dort soll ja mal ein Unterwasserthemenpark entstehen, dazu hat man dort auch bereits, den berühmten Zwergen des "Danza de los Enanos" nachempfundene Figuren versenkt, welche aus Beton gefertigt wurden, um ein interessantes Ziel für Taucher darzustellen. - Man hat extra Hohlräume in den Figuren angelegt, damit sich dort Meeresfauna ansiedeln soll und dann will man ja dort auch noch Wracks versenken, auch zur Freude der angelockten Taucher. - Und es war eben knapp, aber wie man uns vermittelt, doch vorbei, als das Schiff Volvox Atalanta mal nicht bis nach Los Sauces zum Sand aufsaugen gefahren ist, sondern nur ein bisschen in den Norden der Hauptstadt. - Wir hatten uns damals schon gefragt, ob die nicht nun genau dort mit dem riesigen Staubsauger über den Meeresboden gehen, wo das Tauchparadies entstehen soll, denn ich könnte mir vorstellen, dass so ein abgesaugter Meeresboden erst mal nicht wirklich eine Idylle für Flora, Fauna und auch Taucher abgibt. - Aber die Behörden beruhigen uns ja, es sei knapp gewesen, aber doch vorbei und wir erinnern uns doch an diese wunderbaren Sprüche die beginnen mit: Zu keiner Zeit bestand Gefahr für….

Und dann noch das Kompott, das einzige Asphaltwerk der Insel in Fuencaliente ist nun doch geschlossen worden. - Die Consejería de Industria hat laut einer Presseerklärung die Schließung angeordnet und gleichzeitig auch dem Stromlieferanten angezeigt, keine Energie mehr an die Firma zu liefern. - Damit steht die Insel ohne Asphaltwerk da, und die Straße zwischen Tazacorte und Puerto de Tazacorte ist erst halb fertig geworden und wie das nun weitergehen soll, das weiß noch kein Mensch. - Wir haben ja alle darauf gewartet, dass das eines Tages passieren wird, jetzt ist der Tag Nullasphalt da und ich bin froh, dass einerseits bei uns in El Paso noch alles fertig geworden ist, aber auch, dass das nicht gerade damals passiert ist, als man noch mitten im Kampf gegen die beiden Asphaltwerke im Industriegebiet von Los Lanos steckte. - Wir sind gespannt wie ein Flitzebogen, wie das mit dem Asphalt auf unserer Insel weitergehen soll.




Ein bisschen nah...





Donnerstag 18.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1022 hPa

Gastbeitrag von Claudia Gehrke Konkursbuchverlag
Am Freitagabend 19.12. um 20 Uhr in Tazacorte, Casa Massieu: Lesungen, Live-Musik & Bilder:

Noche literaria Canaria / Kanarische Literaturnacht. (Die versehentlich für den 19.12. angekündigte Veranstaltung im Casa Salazar war bereits am Freitag, den 12.12.) - Gelesen werden heitere, poetische und dramatische Texte, ein Text wurde eigens für diesen Abend übersetzt. Ima Galguén singt, auch ihre Texte gibt es auf Deutsch in einem der Bücher. Kanarische und reisende Autoren und Künstler begegnen sich in den zweisprachigen Büchern "La Palma", "Canarias" und "Meereslaunen / Caprichos de mar" und am Freitagabend in der Casa Massieu auch live.
Mit Lucía Rosa Gonzáles (Autorin von Erzählungen, Gedichten und Theaterstücken), Uka Rösch, Hedda Wortmann und Claudia Gehrke.
In den Räumen der schönen Casa Massieu - ein "Gutsherrenhaus" aus dem 17ten Jahrhundert - können Sie zugleich die gerade eröffnete Ausstellung von Pedro Fausto, Ana Brígida, Alexej Dvorák und David Méndez ansehen. Anschließend laden wir wieder zu einem Glas Wein und Gesprächen ein. Eintritt ist frei (bzw. über freiwillige Beiträge zu unserer nicht gesponserten Veranstaltung freuen wir uns auch.) Die erste dieser zweisprachigen Veranstaltungen haben wir vor ca. 10 Jahren im Teatro Chico mit Pilar Rey und Antonio Abdo gemacht (sie leiteten die städtische Schauspielschule und haben eine Theaterbibliothek ins Leben gerufen). Auf der Insel gab es viele Theatergruppen, die Literatur darüber reicht bis ins 16te Jahrhundert zurück, fast jedes der vielen Insel-Feste hat noch heute seine Theaterstücke. Dazu kam, dass Santa Cruz bis Ende des 19ten Jahrhunderts ein wichtiger Hafen war, eine Station zwischen Europa und dem amerikanischen Kontinent. Viele Theatergruppen auf der Durchreise traten auf - u.a. im Teatro Chico, das seit 1866 als Aufführungsort genutzt wurde.

PS: Nach der Veranstaltung am vorigen Freitag im eleganten Saal der Casa Salazar gingen wir noch etwas trinken, dazu holte ich im Dunklen auf dem Parkplatz mein Portemonnaie aus der Laptoptasche. Darauf lag ein Stick, auf dem auch die Bildpräsentationen des Abends gespeichert waren, was ich im Dunklen nicht sah. Der Stick ist gummiert, sodass er stoßgeschützt ist, und ich habe neben den Bildern sehr viele Dateien darauf, ganze Bücher, ein Sicherungsstick mit viel Speicherplatz. Diesen Stick habe ich also beim Portemonnaie-Auspacken aus dem Auto und auf die Straße befördert, wg. der Gummierung hört man nicht, wenn er einem hinunterfällt.
Am Morgen darauf bin ich wieder nach Sta. Cruz gefahren, zu dem Parkplatz, natürlich lagen dort nur leere Zigarettenpackungen etc., kein Stick. Nachmittags bekam ich einen Anruf. Jemand hatte den Stick gefunden. Ein junger Mann. Er sagte, auf La Palma kennen sich ja alle, sonst hätte er nicht reingeschaut. Er hat dann den Vormittag über Detektivarbeit geleistet. Ich habe nichts Persönliches auf dem Stick, weder meinen Namen noch Telefonnummer, nur Bücher und Bilder, viele. Er hat die Bildpräsentation mit Dateinamen "Casa Salazar" gefunden. Dort angerufen, aber niemand ging ran. Seine Mutter kennt Menschen vom Theater und schlug ihm vor, die anzurufen, vielleicht wüssten die, wer Lesungen in der Casa Salazar macht. Er hat dort angerufen - und die Menschen vom Theater waren Antonio Abdo und Pilar Rey, die im Moment auf Teneriffa arbeiten, die beiden, die seit diesem ersten Mal im Teatro Chico immer mit uns vorlasen (und die von Antonio Abdo auf Spanisch gelesenen Texte klangen manchmal besser als auf Deutsch gelesen?) . So kam der Junge also an meine Handynummer. Und ich bin ein zweites Mal nach Santa Cruz gefahren … Dies ist das Happy-End des Gegenteils einer Räubergeschichte - und, wie ich hoffe, noch immer "la-palma-typischer" als die grässlichen Raubereignisse !





Casa Massieu in Tazacorte




Und dort finden Sie das geschichtsträchtige Gebäude





Mittwoch 17.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 20,9 Grad - niedrigste Temperatur 14,8 Grad

Es geht immer nur um den schnöden Mammon
Panzerknacker und Flughafenhighjacker

So richtig viel Neues um die spektakulären Festnahmen heute Früh in El Paso gibt es nicht, denn die Polizei gibt sich äußerst reserviert, und das mit gutem Grund, die Ermittlungen sind nämlich noch nicht beendet. - Man vermutet noch weitere Festnahmen im Laufe der kommenden Tage, eine weitere hat es bereits gegeben, so dass inzwischen sechs mutmaßliche Einbrecher dingfest gemacht wurden. - Übereinstimmend melden viele, dass die Gruppe an verhafteten Menschen in einem braunen Kleinlaster unterwegs war, von der Polizei gestoppt wurde, und die Gesuchten zunächst per Auto rückwärts in die "Calle Coromoto" fliehen wollen, aber dort auch bereits Guardia Civil aufgestellt war. - Dann versuchten diese fünf Personen zu Fuß zu fliehen, wurden allerdings von den Beamten allesamt gefangen und gefesselt. - Ohne Bestätigung bleibt noch, dass es wohl an die sieben Schüsse gegeben hätte, man nimmt an, Warnschüsse der Polizei, aber die äußern sich nicht dazu. - In dem Kleinlaster soll sich angeblich auch der Tresor aus dem Einbruch des Vortages in das Bau- und Eisenhandelsgeschäft befunden haben, was dann natürlich bedeuten würde, dass man sich keine Sorgen mehr um die Beweisführung machen müsste. - Komisch allerdings erscheint, dass die Festnahme der vermutlichen Einbrecher einen Tag später aber nur an die zweihundert Meter vom Tatort entfernt stattfindet, man möchte doch annehmen, dass man sich mit seiner Beute schleunigst entfernt. - Oder aber man war sich seiner Sache zu sicher, ließ den Tresor zunächst dort im Kleinlaster versteckt, und wollte ihn heute abholen. - Aber da bewegen wir uns schon wieder im Reich der Gerüchte und Vermutungen, wie wir das gerne machen. - Die Guardia Civil muss aber bereits sehr eingehend ermittelt haben und denen auf die Schliche gekommen sein, denn es war so viel Polizei dort unterwegs, dass die Festgenommenen keine Chance hatten zu fliehen. - Im geraubten Tresor sollen sich übrigens über 50.000 Euro befunden haben, Panzerknacker mit Anspruch, aber wie scheint, haben die es nun übertrieben, und man wettet bereits, wie viele "Chorizos" (so nennt man hier die bösen Jungs und Mädels) in den kommenden Tagen noch eingebuchtet werden.

Dann ist da auch noch ein peinlicher Bericht des Europäischen Rechnungshofes aufgetaucht, der unseren Namen sehr deutlich und sehr robust nennt, La Palma kommt da viel öfter vor, als erhofft. - Neu ist die Sache nicht, das war eigentlich allen Beobachtern klar, dass unser neues Flughafenterminal völlig überdimensioniert ist und damit weder nachhaltig, noch effizient. - Gut, das ist bei kleinen Flughäfen sowieso fast nicht machbar, und eine solche Einrichtung muss sich meines Erachtens auf einer solchen Insel auch nicht unbedingt als lohnendes Geschäft entpuppen, denn niemand wird bestreiten, dass wir einen Flughafen benötigen, es geht hier lediglich darum, ob es denn sinnvoll war, dass es einen solch aufwendigen Neubau des Terminals zu rechtfertigen gibt, oder nicht. - Da tauchen auch andere spanische, italienisch, griechische, polnische und lettische Flughäfen auf, und dort wird zumeist auch bemängelt, dass die Einzugsbereiche der Flughäfen sich überlappen und es insgesamt, nicht nur in Spanien, zu viele Verkehrsflughäfen gibt, und die so nicht nachhaltig betrieben werden können. - Das ist der einzige Punkt, der bei der Kritik an den Planungen für La Palma nicht zieht, ansonsten hat die EU uns da deutlich auf die Finger gehauen, kaum einer der Punkte, welche eigentlich dafür erforderlich sind, dass solche Maßnahmen von der EU gefördert werden, trifft auf La Palma zu, man hätte den Neubau des Terminals also gar nicht aus europäischen Mitteln unterstützen dürfen. - Hier, oder sagen wir in dem Fall besser in Madrid, denn der Flughafenbau wird weder auf La Palma, noch im Gobierno de Canarias geplant oder bestimmt, argumentiert man immer damit, dass es seinerzeit Zuwachszahlen gegeben hätte, welche einen solchen großen Bau als Zukunftsinvestition gerechtfertigt hätten. - Ich kann da immer nur wieder als Gegenargument bringen, wer damals in den Jubeljahren des Goldenen Geldkalbes nicht bemerkt hat, dass dieses Wahnsinnssystem mit gepumptem Wachstum sehr schnell zusammenbrechen wird, der hat nicht aufgepasst, nichts gelernt, oder am Ende vielleicht sogar noch am Aufbau der Blase mitverdient. - Also bitte nicht immer wieder diese dämlichen Argumente vom ewigen Wachstum auf einer kleinen Insel, welche deutlich an Einwohnern verloren hat in den vergangenen Jahren und damit kämpft, langfristig nicht zu vergreisen. - Aber es wird keine negativen Konsequenzen geben wegen der augenscheinlichen Geldverschwendung, außer dass man uns zukünftig genauer auf die Finger sehen wird, und da wundert es mich ungemein, warum man das eigentlich nicht wirklich mal macht. - Man muss nur mal auf die Westseite fahren und über die Mittel für den erneuten Ausbau des Hafens von Puerto de Tazacorte nachdenken. - Oder besser nicht, das würde nämlich ziemlich schmerzen, und wenn uns dann auch noch die EU eine Autobahn durchs Weltbiosphärenreservat bezahlen würde, dann weiß ich nicht so recht, ob man denn unsere Frechheit, diese zu erbitten, oder die Blindheit einer zahlwütigen Europäischen Union robuster anklagen sollte. - Wer den ganzen Bericht lesen will, der kann sich das als PDF HIER herunterladen. - Aber Vorsicht, kann schlechte Laune verursachen, und die beiden nachfolgenden Grafiken entstammen aus dieser Quelle.




Ich nehme mal an, dass Sie der englischen Sprache mächtig sind, ich mir also eine Übersetzung sparen kannn. - Wahrscheinlich sprechen Sie eh viel besser Englisch als ich.







Und das muss man auch nicht übersetzen, aber erklären. - Die Jäger der ersten Mandelblüte waren wieder unterwegs, und gewonnen haben: Reimund und Trixi!






Mittwoch 17.12.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1024 hPa

Eilmeldung. - In El Paso nimmt die Guardia Civil in einer überraschenden Aktion 5 Personen fest, die allerhöchstwahrscheinlich für die vielen Einbrüche der letzten Wochen verantwortlich waren. - Es fallen Schüsse, ob seitens der Guardia Civil, oder der Festgenommenen, das ist noch nicht klar.- Heute Abend mehr, viele können heute besser schlafen, mindestens deren 5 nicht, und Glückwunsch an die Guardia Civil, welche bereits arg in Bedrängnis gekommen war, angesichts der Panzerknackerbande.



Mittwoch 17.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1024 hPa


Dienstag 16.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1024 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 13,1 Grad

Zeugs
Die Panzerknacker, Asphaltcowboys und ein bisschen Wetter

Das Wetter hat uns wieder lieb, nach zwei furchtbar kalten Nächten sind jetzt wieder angenehme Temperaturen, und für die kommenden Tage erwarten wir allerbestes Wetter. - Das mal nur so nebenbei, oben in den Bergen pfeift der Passat noch kräftig, aber auch der Wind soll in den kommenden Tagen ganz deutlich nachlassen. - Da müssen wir wieder kräftig aufpassen mit dem Weihnachtsbaum, dass uns dann nicht die ganze Schokolade von der Kunststofftanne tropft, so wie das schon ein paar Mal passiert ist. - Immer am 21. schmücken wir den Baum und die beiden Mädels bringen dazu auch neuen Schmuck aus Las Palmas mit, da soll es ganz knallige Sachen für die Weihnachtsbäume geben, obwohl ich auch hier schon ganz viel von dem Zeug gesehen habe, meist allerdings beim Chinesen, und da geh´ ich doch nicht kaufen… Chinesisches Zeug im palmerischen Laden aber schon. - Hola Herr Konsequentius.

Die Panzerknackerbande hat wieder zugeschlagen gestern Nacht. - Aus einem großen Baustoff- und Eisenwarenhandel in El Paso hat man den Tresor geklaut, nachdem man mit einem Wagenheber zuvor die Gitter an der Eingangstür aufgehebelt hatte. - Danach hat man sich einen Gabelstapler genommen, von der Firma, die stehen da so rum, und den Tresor in ein, in der Nähe geparktes Auto verfrachtet. - Allerdings hat der Laden jede Menge Sicherheitskameras, so dass sich die Polizei davon Hinweise verspricht, aber die sind immer so zurückhaltend mit ihren Kommentaren, dass man dazu nichts hört. - Auch nicht, wie viel Geld da in dem Tresor war, auch das bleibt vorerst ein Geheimnis. - Panzerknackerbande deshalb, weil in den letzten Wochen eine ganze Serie von Einbrüchen stattgefunden hat, bei denen es immer um Tresore ging. - Zwei Rathäuser waren auch Opfer, El Paso und Mazo, eine Tankstelle, ein Autovermieter, ein Postamt, aber auch Privatwohnungen wurden beraubt, und immer ging es um den Safe. - Die Bevölkerung ist ziemlich beunruhigt, und inzwischen ermittelt auch fleißig die "Policía Judicial", also die Kriminalpolizei, denn das haben wir hier und nirgendwo so gerne, dass einem die Panzerknacker das sauer verdiente Geld wegnimmt, schließlich sind wir doch nicht Dagobert.

La Palma bleibt das Asphaltwunderland. - In El Paso ist man mit der neuen Asphaltdecke der Ortsdurchfahrt fertig, lediglich die Straßenmarkierungen sind noch nicht überall angebracht. - Auch müssen noch eine Einfahrten abgesenkt werden, denn obwohl man an Teilen der Trasse den alten Asphalt abgehobelt hat, oder zumindest etwas davon, liegt die neue Straßendecke höher als die alte, und ich habe nun die Befürchtung, dass bei heftigen Regenfällen die Fußgänger ziemlich nasse Füße bekommen, und auch die Hausbewohner an der Hauptstraße Probleme mit dem Wasser haben werden, denn der Unterschied zwischen der Straßendecke und Teilen des Bürgersteigs ist nun nur noch marginal. - Aber was rede ich, die nächsten vierzehn Tage ist kein Regen in Sicht, also alles schnell vergessen… - Es wird aber auch an andere Stellen kräftig weiterasphaltiert, zwischen Argual und Los Llanos, dann zwischen Tazacorte und Puerto und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, unsere Inselregierung hat es furchtbar eilig, unsere Straßen in Ordnung zu bekommen. - Das ist auch nötig, keine Frage, es gibt da Stellen, an denen hätte man vor Jahren schon eingreifen müssen. - Oder kann es daran liegen, dass wir bald keinen Asphalt mehr haben?

Das einzige auf der Insel produzierende Werk in Fuencaliente ist seit Januar dieses Jahres eigentlich zu schließen, denn es hat lediglich Papiere aus der Gemeinde, und die sind keineswegs ausreichend für den Betrieb einer solchen Anlage. - Das Gobierno de Canarias und ein aus Alibi-Gründen geschaffene Umweltagentur, die "APMUN" "Agencia de Protección del Medio Urbano y Natural" sind sich nicht einig, wer denn nun eigentlich dafür zuständig ist, das Ding zu schließen und ich könnte wetten, der Druck der Politik ist das nicht so wirklich hoch, denn alle wissen ja, so lange man sich nicht dafür entschließt, wo man denn auf der Insel ein solches Asphaltwerk legal, oder sagen wir vorsichtiger ohne Proteste betreiben kann, ist eigentlich auf dieses Werk nicht zu verzichten. - Man denkt darüber nach, dass in Barlovento eines hin sollte, aber auch da stimmt der Abstand zu Wohngebieten nicht und deshalb gibt sich der Bürgermeister auch ganz vorsichtig in seiner Begeisterung um Arbeitsplätze und Steuereinnahmen, ohne Umweltgutachten ginge gar nichts. - Da hat er Recht, der gute Mann, ohne Umweltgutachten geht sowieso nichts, das bestimmt aber nicht er, sondern das Gesetz, und eben auch das mit den 2.000 Metern Abstand zu den Wohngebieten. - Theoretisch kann das dort also auch nicht hin, aber wir haben das ja auch im Aridanetal gesehen, Recht haben und Recht bekommen sind ganz unterschiedliche Dinge und hier musste man jahrelang kämpfen und ganz tief in die Tasche greifen, damit einem das Recht auch zugesprochen wird. - Da kann man für die Leute aus Barlovento eigentlich nur hoffen, dass die nicht zu Asphaltbauernopfer gemacht werden. - Ich bin gespannt, wie das weitergeht, ein paar Wochen kann man ja ohne Asphalt, aber nicht wirklich länger, und dann muss man sich schnell was einfallen lassen.




Unbesiegbar in Sachen Asphalt, der Asphaltkampfhund, "Mastino asfalticus piche"





Dienstag 16.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 60 % - Luftdruck 1026 hPa

Gastbeitrag von Kai Stockrahm
Geocaching La Palma

"Leg dich nie mit Geocachern an, die verstecken dich an Orten, wo dich keiner findet."

Vielleicht sind sie Ihnen ja auch schon mal aufgefallen. Menschen jeden Alters stehen allein, zu zweit, seltener in Gruppen, an markanten Stellen in einer Stadt oder einem Park. Sie schauen sich verstohlen um, linsen immer wieder auf ihr Smartphone. Dann - zwei, drei schnelle Schritte, ein Griff, und sie sind verschwunden. Kurze Zeit später sind sie wieder da, einer gibt dem anderen Deckung, etwas wird zurückgesteckt. Drogendealer? Kleinkriminelle? Zivilfahnder?

Nein. Geocacher.

Geocaching hat sich mittlerweile zur Massenbewegung entwickelt und lässt sich am einfachsten als digitale Schnitzeljagd beschreiben. Wenn Ihnen Wandern auf die Dauer zu langweilig wird, Sie Schwierigkeiten haben, den Nachwuchs zu motivieren, mal länger zu laufen als bis zum nächsten Strand oder Sie schlicht etwas Neues entdecken wollen, dann wäre Geochaching was für Sie. Das Grundprinzip ist einfach: Jemand versteckt einen Cache und teilt der Geocaching-Gemeinschaft die Koordinaten mit, fertig. Marktführer ist geocaching.com, eine Community, bei der mittlerweile über 2,5 Millionen Caches gelistet werden. Die Anmeldung ist kostenlos, und man braucht lediglich ein GPS-Gerät, um sich auf die Suche zu machen. In der Praxis wird man allerdings eher ein Smartphone und die entsprechende App nutzen, da beides die Suche erheblich komfortabler macht. Die offizielle Geocaching-App ist recht teuer (zwischen €9,- bis €11,-), es gibt aber eine Lite-Version, die kostenloses Ausprobieren ermöglicht.

Wie jede Gemeinschaft haben auch Geocacher einen eigenen (englischen) Dialekt entwickelt, deswegen zum besseren Verständnis hier einige Begriffserklärungen:

- Geocache: 'Cache' bedeutet Versteck oder Speicher. Ein Geocache ist ein Behältnis, das im einfachsten Fall nur das Logbuch enthält, in dem man sich mit seinem Cacher-Namen einträgt ('loggen'). Diese Form nennt man in der Community so:

- Tradi: abgeleitet von 'traditional'. Die Größe der Cache-Dose ist sehr variabel: Sehr beliebt sind Filmdosen, es gibt aber auch Plastikdosen jeder Größe bis hin zu ganzen Kisten, die im Boden versenkt werden. Dabei ist 'Groß' nicht unbedingt gleichbedeutend mit 'leicht zu finden'. Die aufgebohrte Variante ist der...

- Multi: Ein Geocache mit mehreren Stationen, die normalerweise Rätsel oder kleine Aufgaben enthalten. Jede Lösung liefert einen Teil der Koordinaten, an denen sich der eigentliche Cache, der 'Final', befindet.

- Mystery: Ein Rätsel-Cache, kann auch als Multi ausgelegt sein.

- Earth-Cache: Führt zu auffälligen Punkten auf der Erdoberfläche, die dann beschrieben und an den Besitzer geleitet werden müssen. Erst wenn dieser sein Okay gibt, gilt der Cache als geloggt.

- Webcam-Cache: Wird geloggt, indem man sich von der Webcam fotografieren lässt. Für Hamburger: Die Webcam der 'Cap San Diego' ist auch ein Cache.

Das Loggen der Caches erfolgt immer zweistufig: Im Logbuch vor Ort und auf der Website. In der geocaching.com-App sind verschiedene Log-Einträge schon vordefiniert. Sollte ein Cache mehrfach als 'Nicht gefunden' geloggt worden sein, ist er wahrscheinlich weg.
Höchster Log ist der FTF, der First Time Find. Damit gibt man an, der erste gewesen zu sein, der den Cache gefunden hat. Mein erster FTF (GC4X392) liegt hoffentlich noch in der Steilwand am El Time.

Dosen verschiedener Größen zu verstecken ist ja nur sinnvoll, wenn man nicht nur ein Logbuch und einen Stift hineinlegen will. Deswegen liegen in den Dosen oft kleine Gegenstände, z. B. aus Ü-Eiern (deren gelbe Döschen sich auch famos zum Verstecken eignen). Man darf sich etwas herausnehmen, muss aber im Gegenzug auch etwas hineinlegen. Das nennt man 'Trading'. Die Caches können aber noch etwas anderes enthalten, nämlich...

...Travelbugs (TBs)
Travelbugs sind Gegenstände, an denen eine Hundemarke ('Dogtag') hängt, auf der ein eindeutiger Code eingeprägt ist. Mit diesem Code sind sie in der Datenbank von geocaching.com registriert. Hintergrund ist, das die TBs oft Aufgaben zu erfüllen haben: Manche wollen zu einem bestimmten Geocache zurück, andere einfach nur um die Welt reisen. Mir ist mal ein 'Akte X'-TB auf La Palma in die Hände gefallen, der unbedingt zum Area51 in Nevada wollte...

Achja, die Menschen:
Der Besitzer eines Caches ist der Cache-Owner, oder schlicht Owner. Er hat den Cache gelegt und ist auch für die Pflege verantwortlich. Sollte er nicht immer vor Ort sein, kann er die Pflege auch an andere Cacher delegieren. Auf La Palma kümmert sich unter anderem das Team Kangoo um eine ganze Reihe von Caches.

Und dann wären da noch die Muggel. Ja, genau die aus 'Harry Potter'. Die Definition von Muggel ist in der Cacher-Welt ganz einfach: Jeder, der kein Geocacher ist. Es gibt Hunde-Muggel, Jogger-Muggel, Radfahrer-Muggel, und noch viele andere mehr. Kontakt beim Cachen sollte unbedingt vermieden werden, und von einem Muggel beim Loggen angesprochen zu werden gilt als Todsünde. Wenn ein Cache auf einmal verschwunden ist, gilt er - wenn keine Naturgewalten im Spiel waren - als 'gemuggelt', also von einem Muggel entführt. Deswegen haben die meisten größeren Dosen einen markanten Aufkleber mit dem geocaching-Logo und einem mehrsprachigen Hinweis, die Dose doch bitteschön da zu lassen, wo man sie gefunden hat.

Auch wenn das Spielprinzip einfach erscheint ("Gehe zu Punkt x/y, such die Dose und trag Dich ein."), ist es doch alles andere als langweilig. Zunächst einmal, es ist DRAUßEN, das heißt, man weiß nie genau, was einen erwartet. Der Platz kann trocken oder sumpfig sein, steil oder eben, griffig oder glatt. Am besten zieht man sich wie für eine Wanderung an, auch wenn der Cache mitten in der Stadt liegt. Manche Owner haben einen etwas schrägen Humor. Jeder Cache ist in der Datenbank mit einer Beschreibung hinterlegt, aus der der Schwierigkeitsgrad hervorgeht. Ein Cache mit einer Ein-Stern-Bewertung im Terrain muss sich nicht unbedingt leichter finden lassen als einer mit drei oder mehr Sternen. Hier kann es hilfreich sein, sich die Logs der anderen Cacher durchzulesen. In den Logs wird man aber keine Hinweise finden, höchstens versteckte Andeutungen. Wenn man gar nicht mehr weiterweiß, kann man auch die Hinweise des Owners studieren oder kontaktiert ihn. Gefährlich wird es, wenn der Owner zu 'erweitertetem Cacher-Besteck' rät. Ein Freund von mir fährt nicht ohne Grund mit Teleskopleiter und Wathose durch die Gegend...

Und warum das jetzt alles? Beim Geocachen ist es wie bei jedem anderen Hobby auch: Es kommt immer darauf an, was man selbst draus macht. Natürlich kann man wie wild Dosen sammeln und seine Mitcacher durch eine hohe Zahl an Logs beeindrucken. Das ist aber nicht zwangsläufig hoch angesehen, spannender ist schon, möglichst viele Caches mit drei oder mehr Sternen zu sammeln. Ein Fünf-Sterne-Cache auf La Palma wird mir wahrscheinlich auf immer verwehrt bleiben: Er liegt in 10 Metern Tiefe vor der Westküste im Meer, ich glaube, zwischen Puerto Naos und El Remo.
Viele Caches auf La Palma haben mich aber an wunderschöne Orte geführt, die man so in keinem Wanderführer findet, und ein Owner-Pärchen hat in die Cache-Beschreibung sogar hineingeschrieben: "Wir zeigen euch jetzt mal unseren Lieblingsplatz..."













Montag 15.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1025 hPa
Höchsttemperatur heute 18,8 Grad - niedrigste Temperatur 12,6 Grad

Wassertank in Argual geborsten
Große Schäden aber mit Glück keine verletzten Personen

Gestern am späten Nachmittag brach die Seitenmauer eines großen Wassertanks ein, und um die 5 Millionen Liter Wasser bahnten sich ihren Weg durch Gewächshäuser, Bananenplantagen, Häuser und schließlich auch auf die Hauptstraße LP1, welche Los Llanos mit dem Norden der Insel verbindet. - Dabei hatte man mehrfach Glück, denn etwa nur ein Drittel der im Wasserbecken vorhandenen Menge ist ausgelaufen. - Der untere Teil des Beckens hat Stand gehalten, den Bildern nach könnte man vermuten, dass irgendwann mal der Tank erhöht wurde, und dort an der Schnittstelle der Bruch geschehen ist. - Das ist aber noch Teil der Untersuchungen, welche nun stattfinden, denn das Ganze wird eine teure Angelegenheit für den Eigentümer des Speicherbeckens, respektive der Versicherung, wenn denn eine vorliegen sollte. - Auch Glück war, dass am Sonntag keine Arbeiter in den Bananenplantagen arbeiteten, welche komplett zerstört wurden und weiteres Glück, dass in den betroffenen Häusern niemand vor dem Haus war und wenig Verkehr auf der Straße. - Drei Autos erwischte es die unterwegs waren, fünf weitere abgestellte, aber auch in den Autos wurde niemand verletzt, lediglich mussten die von überall hergerufenen Hilfskräfte Menschen mit Nervenzusammenbrüchen behandeln, es muss ein durchaus ungutes Gefühl sein, auf der Straße fahrend plötzlich vom Wasser weggespült zu werden. - Man spricht von insgesamt 15 Personen, die man aus Autos und Häusern gerettet hat, beziehungsweise evakuiert, auch den Hubschrauber hatte man gerufen, aber der brauchte nicht eingreifen, es waren genug Helfer am Boden bereits unterwegs. Die Straße musste komplett gesperrt werden, der Verkehr wurde über Tazacorte in den Norden der Insel abgewickelt und es wird noch eine ganze Weile dauern, bis die Betroffenen den Schreck überwunden haben und die Schäden behoben sind.

Es ist nicht das erste Mal, dass solch ein Tank bricht, aber die Schäden waren meist geringer, und die Diskussionen brechen nun wieder los, wer denn diese privaten Wasserspeicher, die durchaus enorme Größen erreichen können, kontrolliert. - Die noch viel größeren Becken in Inselbesitz, die werden ständig von den Technikern des Cabildo Insular überwacht, aber wie es scheint, gibt es keine Aufsicht für diese privaten Tanks. - Für die Geschädigten könnte aber auch hier wieder Glück herrschen, denn der Tank gehört einer Bananenkooperative, und nicht einer Einzelperson, die vielleicht bei dem Schadensmaß nicht mehr zahlungsfähig wäre, man kann also durchaus darauf hoffen, die Schäden ersetzt zu bekommen. - Wie hoch diese sind, darüber lässt sich noch niemand aus, man ist noch zu beschäftigt damit, die Schäden zu beseitigen und die Straße wieder so weit herzurichten, dass diese sicher befahren werden kann. - Der gestern geborstene Tank ist etwa ein halbes Jahrhundert alt, aber das muss nicht heißen, dass das Alter mit der Havarie etwas zu tun hat, es kommt eben sehr viel mehr darauf an, wie gut das Ding seinerzeit gebaut wurde. - Es kann auch immer wieder passieren, es gibt sehr viele von diesen privaten Tanks, besonders hier im Aridanetal, welches man früher auch mal das "Tal der Spiegel" nannte, von den vielen Tanks eben, auf deren Wasseroberfläche sich die Sonne spiegelte. - Benutzt werden aber nur noch vielleicht die Hälfte aller dieser Tanks, denn die Wasserzuleitung für die Bananen hat sich vielfach geändert und große Flächen werden heute direkt bereits unter Druck von den Hauptleitungen bewässert, und die Pflanzer müssen vielfach das Wasser nicht mehr in den großen privaten Speichern zwischenlagern. - Es gab mal in wasserreichen Wintern den Vorschlag, man solle doch die vielen, inzwischen leeren Tanks dazu benutzen, das überschüssige Wasser zu speichern und ich denke heute mal, was für ein Glück, dass man diese alten Tanks nicht doch wieder gefüllt hat, sonst kämen solche Unglücke, wie dieses von gestern, noch häufiger vor. - Mal sehen, ob nun Inspektoren über die Insel geschickt werden, die Tanks zu kontrollieren, ich denke mal ja, und wer solch ein Ungetüm gefüllt in seiner Nähe hat, der sollte mal ruhig, aber auch robust, über eine Versicherung nachdenken. - Aber alles in allem, wieder mal Glück im Unglück gehabt, diese Insel kommt meist mit einem blauen, in diesem Falle nassen Auge davon. - Bilder gibt es reichlich von www.eltime.es, ich habe mir es gespart, dort als Gaffer zu erscheinen um Bilder zu machen, ich habe lediglich eine Grafik von Grafcan genommen und einen roten Pfeil reingesetzt, damit Sie eine Vorstellung haben, welcher Tank und welche Umgebung dort betroffen ist.






Montag 15.12.2014 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 12 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1026 hPa

Gastbeitrag von Antje Gieser
Kleine Ursache - Große Wirkung - Schönheitskur für Los Cancajos

Plötzlich sah alles ein bisschen anders aus am schwarzen Sandstrand von Los Cancajos. Fast über Nacht und noch lange vor Beginn der Hauptsaison waren eine Reihe von Sonnenschirmen aus Bast fest installiert worden. Die Chancen, einen Schattenplatz zu ergattern und einen ausgedehnten Strandaufenthalt ohne Sonnenstich zu genießen, sind damit enorm gestiegen. Liegestühle mit blauen Auflagen und blau-gelbe Stoffschirme harmonieren nun mit dem Outfit der Socorristas.

Doch was war das? Ein paar Tage später stand in jeder der drei Buchten eine Riesenschachtel. Viereckige, ausgesprochen unansehnliche Spanholzklötze. Wie man beobachten konnte, waren sie das Nachtquartier für Liegestühle und Stoffschirme "Na ja, La Palma eben!", dachte so mancher für sich. Und als eine junge Engländerin lauthals schrie "O my God" war vielen nicht so recht klar, ob sie nun den winterlich kühlen Atlantik, der ihr gerade bis zu den Knien reichte, oder doch die schmucklosen, nein hässlichen Zigarrenkisten meinte.

Und wieder ein paar Tage weiter - ja was war denn das? Wie die berühmten Heinzelmännchen haben sie die Pinsel geschwungen, die "Amigos Pintores de las Breñas". Und sie sind zu kleinen Schmuckstücken geworden die hässlichen, plumpen Kisten. "Kleine Ursache - große Wirkung, na ja, La Palma eben. Ja, so kann es auch sein!" dachte der Eine oder Andere für sich.










Sonntag 14.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 18 % - Luftdruck 1023 hPa
Höchsttemperatur heute 18,1 Grad - niedrigste Temperatur 12,2 Grad

Statussymbol Bodega
Außen pfui, innen huihuihuihuihui

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da durften Frauen nicht in die Bodega. - Warum das so war, und zum Teil heute noch so ist, das erzähle ich Ihnen später. - Zunächst aber mal die Frage klären, was ist denn eine Bodega überhaupt. - Ein Ort, der was mit Wein trinken zu tun hat und auf keinen Fall mit Alltag verwandt ist. - Das ist die letztendliche Bedeutung einer Bodega, und so wie wir das meinen, aber auch ein Lagerraum, ein Stauraum, eine Kelterei und in einigen Ländern Südamerikas sagt man sogar zu Warenhäusern Bodegas. - Fast jeder hat eine Bodega, aber eben nicht immer muss die was mit Wein und dem Wohlfühlen zu tun haben, also Vorsicht, wenn Ihnen jemand sagt, Ihr Fiffi darf nur in der Bodega mitreisen, dann heißt das im Frachtraum des Flugzeugs. - Aber diese ganzen Begriffe überlassen wir dem Alltag und reden von den Räumen, welche sich Privatpersonen zu einer Bodega ausgebaut haben, was man vielleicht mitteleuropäisch so ein bisschen mit einer Kombination von Party- und Hobbykeller vergleichen kann, einfach weil wir mal davon ausgehen, dass das Keltern von Wein hier auf der Insel deutlich präsenter ist, als in Deutschland. - Eine Bodega braucht möglichst ausgeglichene Temperaturen, damit der Wein nicht verdirbt, und deshalb sind die oft in Höhlen eingerichtet, oder halb in den Fels gehauen und früher, eben als alles anders war, und nur manches besser, da standen dann viele Holzfässer in irgendwelchen Nischen, in diesen kellerartigen Gruften und warteten darauf, dass der Wein zu Essig wurde.

Der Sage nach konnte man das damit beschleunigen, dass man Frauen mit in die Bodega nahm, und als man auch bei uns das Wort Chauvinist und Frauenfeindlichkeit kennenlernte, da konkretisierte man(n) diese rustical-legend noch mit dem ebenso idiotischen Hinweis, Frauen dürften nicht in die Bodega wenn sie "malo" wären, also schlecht. - Auch auf die Gefahr hin, jetzt sämtlichen Kleininselcharme zu verspielen, mit "malo", also schlecht, bezeichnete man Frauen, die gerade ihre Tage haben, oder knapp davor waren, oder knapp danach, also praktisch den gesamten Monat lang. - Ich darf Ihnen aber versichern, dass man das heute nur noch in ganz abgelegenen Ecken der Insel so sieht, blöde Erklärungen, warum man denn mal ohne Frauen einen Heben will, die klingen heute meist anders. - Ich kann Ihnen auch versichern, dass es an ganz anderen Dingen lag, warum man früher so gut wie überhaupt keinen trinkbaren Wein aus irgendwelchen privaten Bodegas bekam. Vielleicht noch allenfalls stark harzigen Vino de Tea, der eben nur nach Harz schmeckte, und so alle anderen Fehler überdeckte, oder den Malvasía, weil der so viel Zucker hat und Alkohol, dass da auch kaum was schiefgehen konnte. - Der Rest, und alle Bodegainhaber mögen mich bitte nicht steinigen, oder was noch schlimmer ist, mit alten Wein aus alten Fässern mästen, war so gut wie nicht trinkbar, und auch nur unter Verletzung sämtlicher Rezepte als Essig zu verwenden. - Die Fässer waren daran Schuld, die schlechten Hefen, die unhygienischen Zustände und die Fiestas, die damals in solchen Bodegas abliefen, die gingen meist so, dass man sich durch alle Fässer probierte, bis man eines fand, welches die geringste Magenschleimhautentzündung versprach, und dabei blieb. - Ganz Schlaue brachten Büchsenbier mit, und entschuldigten das damit, dass man noch fahren musste, oder die Nacht über Dienst hatte, denn Bier hat ja keinen Alkohol, so wie das früher bei uns hieß, und in Teilen Bayerns immer noch so ist.

Irgendwann hatte der Liebe Gott, oder einer, der wusste, wie Wein eigentlich schmecken kann, mal ein Einsehen, und brachte die ersten Edelstahlfässer mit auf die Insel, dann Reinzuchthefen, dann lernten ein paar Leute wie das wirklich geht mit dem Keltern, und siehe da, man kann den Wein dieser Insel doch trinken, und nicht nur das, die frischen Weißen dieser Insel gehören der absoluten Weltspitze an und bei den Roten wird man auch immer besser. - Zur gleichen Zeit revolutionierte man auch das, was man als Bodega bezeichnete, die alten Fässer, der Gammel, der Geruch, all das verschwand langsam und man evolutionierte diesen Raum vom Arbeitsplatz zum Wohlfühlbereich. - Der Wein blieb natürlich, aber man setzte große Tische mit rein, und man aß und trank dann plötzlich nicht mehr von der "aprovechierten" (verdeutscht von: Habe gedacht, das wäre der Sperrmüll) Kabeltrommel, und saß auch nicht mehr auf alten Getränkekisten. - Die Esse, in der man auf Mandelholz grillte und kochte verschwand, und jede Art von Grills und Kochstellen fanden Einzug, und was früher mal zufälliger Schmuck von Lavasteinen war, weil man das Loch in den Fels gehauen hatte, das wurden dann Wände und Decken mit kunstvoll behauenem schwarzem Bims. - Aus dem Lagerraum mit Fressecke und Weintränke sind Hallen der ländlichen Innenarchitektur geworden, und man geht zum Pinkeln auch nicht mehr um die Ecke vor die Bodega, sondern inzwischen haben die natürlich alle moderne Toilettenanlagen, und ich könnte wetten, viele von denen schicker und moderner als im Haupthaus.

Die Einrichtung der Bodegas ist mal im Stil Gelsenkirchener Barock, (hier müsste man sagen "estilo Tinizara"), mal mit wirklich gelungener Hand, meist wenn man die Frau hat mitbestimmen lassen, und was eben früher das Wagenrad und die wachsbeschichteten Bastflaschen waren, das sind heute Dekorationsstücke der "última" Generation, oder vom letzten Ausflug mit dem Pickup nach Tenerife. - Man zeigt inzwischen in einer Bodega, was man hat, oder besser mit ihr, denn seit dem sich selbst arme Schlucker einen SUV leisten können, eine gut aussehende Frau und ein Haus mit Putz und Farbe dran, muss man halt zu anderen Mitteln greifen, sich von der Masse abzusetzen. - Ich fürchte mal, dass wir nur noch einen Schritt davon entfernt sind, dass wir zukünftig die Schuhe ausziehen müssen, wenn wir eine dieser hehren Hallen betreten, oder es bald eine Fachzeitschrift gibt, für Bodega-Feng-Shui, und man diese ostentativ auf der Ablage des Stummen Dieners liegen hat, gleich wenn man die Loggia der Bodega mit den Lichtspielen betreten hat. - Es wäre falsch, die Dinge so einfach zu sehen, wie den direkten Schluss von der Leistung des Sportwagens zur knappen Größe des Geschlechtes, aber Bodega-Tuning hat hier schon reichlich Bedeutung erlangt, und gewisse Kreise arbeiten bereits an einem Moratorium, welches sich um ein Ende der Aufrüstungsdebatte für Bodegas bemüht. - Immer schielt heute der Besitzer der Bodega bei Betreten schon auf die Reaktion der Besucher, und wenn man früher beherzt "Ahhh" seufzte, weil man endlich ein Fass mit annähernd trinkbarem Wein gefunden hatte, so gehört das "Ahhh" heute dem Gesamtkunstwerk Bodega, obwohl der Wein viel besser ist, als noch früher. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da beleidigte man die Leute hier in dem man sagte, dein Vieh ist zu dünn, deine Hunde taugen nichts, deine Frau ist hässlich und deine Kinder so dumm wie du. - Heute beleidigt man die Leute robust damit, wenn man beim Friseurbesuch immer noch hörbar tuschelt: Hast du schon gesehen, der Juan hat nur ein vierflammiges Ceranfeld in seiner Bodega, das taugt auch nicht für Induktion und überhaupt, die Beleuchtung mit den Sparlampen ist eine Katastrophe, ich glaube, ich muss mal mit seiner Frau ein Wörtchen reden.




Bodega, früher. - Aber der Wein...





Sonntag 14.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 12 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1024 hPa

Gastbeitrag von Rose Marie Dähncke
Berechtigte Namensänderung

Bisher hatte sie den lieben Spitznamen "Tunnelute", um sie nicht mit einer anderen Ute zu verwechseln. Sie fuhr so ungern durch den damals noch unbeleuchteten Tunnel, geriet dort fast in Panik, und schon hatte sie den Namen weg. Sie war nicht mehr eine ganz junge Frau, aber immer noch fesch, sehr fesch.

Eine Bekannte von uns war bei ihr zum Kaffee eingeladen. Sie hatte schon drei Wochen lang zwei Söhne ihrer Nachbarn in Deutschland zu Besuch, Nachbarn, mit denen sie jahrelange Freundschaft verband, weshalb sie den jungen Männern eine schöne Zeit auf La Palma bot. Sie nahm sie mit zum Kaffee, damit sie sich zu Hause nicht langweilten.

"Hallo" wurde sie freundlich begrüßt, und dann folgte ein "Hallöchen-Hallöchen", als ihr die beiden stattlichen Männer ins Blickfeld gerieten. Glupsch-glupsch sprangen die Äuglein von einem zum andern, und vom andern wieder zum einen. Waren wirklich beide sehr ansprechend. Welch nette Überraschung!

Man trat ein und setzte sich - ach nein, dazu kam es erst gar nicht. Nur die Eingeladene setzte sich. Den großen Stattlichen fragte die Tunnelute: "Soll ich Dir mal das Haus zeigen?" Wie gesagt, sie war nicht mehr ganz jung, aber immer noch sehr fesch, und auch wenn nicht, so kann ein wohlerzogener junger Mann ja kaum nein sagen. Sie zogen los, und nun setzte sich auch der jüngere Bruder.

Das Haus hatte eine Essküche, einen kleinen Wintergarten und drei Zimmer, eines davon war durch die Besucherin und den Jüngling besetzt. Die Besichtigung dauerte ein knappes Stündchen. Die Eingeladene hatte sich schon weidlich gelangweilt. Was sollte sie mit dem restlichen jungen Mann wohl reden, mit dem sie schon drei Wochen täglich zusammen war. Aber nun gab es ja vielleicht Kaffee. Nein, im Gegenteil, es gab keinen Kaffee. Der jüngere Stattliche wurde gefragt: "Möchtest Du auch mal das Haus sehen?" Auch er war wohlerzogen und konnte deshalb nicht nein sagen. Die Eingeladene langweilte sich nun mit dem älteren der jungen Männer, auch mit ihm hatte sie keinen Gesprächsstoff mehr. Ohne zu wollen, fiel sie in ein ausgedehntes Nickerchen, denn die Besichtigung dauerte diesmal ein sattes Stündchen. Sie schrak verwirrt hoch, als man plötzlich komplett war, konnte sich aber schnell fassen und ihre wohl schon vorher ausgegorene Entscheidung treffen: "So Jungs, wir fahren nach Hause, es wird schon dunkel".

"Aber..." etwas hilflos und scheinbar der schnöden Gegenwart noch nicht wieder ganz einverleibt, begann die nicht mehr ganz junge, aber immer noch sehr fesche Frau zu stammeln: "Aber, ich wollte doch noch Kaffee kochen". Die einzigen Worte, die die Eingeladene heute zur allgemeinen Unterhaltung beisteuern konnte, kamen dann nicht ohne einen gewissen Missklang hervor (was keiner ihr verdenken kann): "Das lassen Sie man. Sie sollten sich jetzt ein bisschen ausruhen. Los Jungs, auf geht's".

Sie erzählte die Geschichte hier und da und auch uns, und so änderten wir automatisch den Namen Tunnelute in einen noch kürzeren, viel treffenderen... Dreimal dürfen Sie raten.







Samstag 13.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 21,6 Grad - niedrigste Temperatur 14,5 Grad

Kurz angeschrieben
Azorenhoch, Politgekabbel und andere Nachlässigkeiten

Das Azorenhoch bringt sich wieder seinem Namen nach in Stellung, und das findet meist unter stürmischem Beifall statt. - Dabei holt das Hoch den Wind so weit aus dem Norden, dass es empfindlich kalt werden wird die beiden kommenden Tage, und da zwischen Europa und Afrika noch ein kleines Tief hängt, kommt der Wind auch noch mit kräftiger Beschleunigung an. - Anders als Westwind ist der Passat aus dem Norden und dem Osten kein Grund für Beunruhigung am Flughafen, aber bei uns pfeifen dann wieder die Böen von der Cumbre Nueva ins Aridanetal. - Wir lieben Diminutiva, oder sollten wir sagen, Diminutivchen… denn diesen, manchmal stürmischen Fallwind nennen wir aus El Paso dann "brisa", also Brise. - Aber so sind wir, ein Kaffee ist immer nur ein cafecito, ein Bier niemals eine cerveza, sondern immer nureine cervezita, und man muss dringend davon ausgehen, dass ein vinito die Bezeichnung für mindestens fünf Gläser darstellt, aber wer ein Glas Wein ordert, der wird angeguckt, als hätte er ein Alkoholproblem. - Zurück zum Wetter, die beiden kommenden Tage werden unaussprechlich kalt, also zum Einsatz von Feinripp geeignet, dann drängt das Azorenhoch weiter Richtung Europa und dann erhalten wir wieder wärmere, vorgewärmte Luft vom Kontinent. - Der Hochdruck dürfte bis Ende des Jahres halten, mit ganz normalen Temperaturen, also wieder ohne Feinripp zu überstehen und Niederschläge, wenn überhaupt, nur im Norden und Osten der Insel.

Das meiste politische Gekabbel muss man wohl schon unter dem Hinweis im kommenden Mai sind Kommunalwahlen ablegen. - Die allergrößten Freunde dabei sind Partido Popular und die Coalición Canaria, die sich, wo sie nur können, grob beharken. - Fast möchte man meinen, die Sozialisten ducken sich dabei geschickt weg, um nicht so viel abzubekommen, aber im Wahlkampf bekommt jeder sein Fett weg. - In Los Llanos grummelt es gewaltig, da streiten sich ausgiebig die beiden "Exen", also Ex-Bürgermeister Juan Ramón Marín (CC), und Noelia García (PP), welche beide nicht mehr dran sind, und die Presse freut sich über so viel einfachen Füllstoff. - Man wirft dem Juan Ramón vor, er hätte, als er noch am Ruder war, Pläne eines unterseeischen Deiches für Puerto Naos mit nach Hause genommen, denn im Rathaus wären diese nicht mehr zu finden und bei sich im Facebook hätte er diese Pläne gepostet. - Das macht den Herren äußerst stinkig und der kontert nun, es seien nur Kopien und wenn die Partido Popular zu blöde ist, diese Pläne zu finden, dann könne man denen auch nicht helfen und überhaupt, Noelia García solle ganz still sein, denn sie hätte ja als Bürgermeisterin eine, nach seinen Worten illegale Baumaßnahmen an ihrem Wochenendhaus in El Remo vorgenommen. - In der Tat wird das jetzt im Cabildo Insular untersucht, ob das damals eine Notreparatur war, und damit erlaubt, oder eine Sanierungsarbeit, und damit genehmigungspflichtig.

Anderen Krach gibt es um die Finanzierung des Nationalparks Caldera de Taburiente. - Die spanischen Nationalparks müssen nach einen Gerichtsentscheid von den autonomen Regionen verwaltet werden, nicht mehr zentral aus Madrid. - Das widerspricht so ein bisschen dem Wort Nationalpark, aber wir leben in einem Land, in dem sich Regionalisten wie die Coalición Canaria Nationalisten nennen, und da man hier auch nicht die gleiche Geschichte mit dem Nationalismus zu verarbeiten hat wie in Deutschland, sind viele Begriffe viel freier belegt. - Dabei entstehen nicht immer sinnvolle Wortbildungen, aber es ist halt so. - In der autonomen Region Kanarische Inseln, bestehend aus den Provinzen Santa Cruz de Tenerife und Las Palmas de Gran Canaria, hat man beschlossen, die Verwaltung in die Hände der Inselregierungen zu übergeben. - Das soll nun geschehen und man hat auf La Palma auch bereits den ersten Verwaltungsrat für den Nationalpark gewählt und dabei hat der Inselpräsident und zukünftige Präsident des "Patronato del Parque Nacional de la Caldera de Taburiente" darauf hingewiesen, man fürchte, ein Drittel der Mittel, welche für den Park aus Madrid kommen, könnten vom Gobierno de Canarias einbehalten werden. - Das wären zwischen 500.000 Euro und einer Million, und mit welcher Begründung man diese Gelder nicht weiter auf die Insel schicken will, damit ist noch nicht gedient worden, und ob das für die anderen Nationalparks auf den anderen Inseln auch so sein soll, oder ob das eine Strafmaßnahme ist, weil hier auf La Palma eine rebellische Inselregierung nicht so tickt, wie man das im Gobierno de Canarias gerne sehen würde. - Überhaupt ist die Vergabe der Verwaltung der Nationalparks bei den betroffenen Biologen und dem Personal höchst kritisch diskutiert, denn man fürchtet, man habe, besonders auf den kleinen Inseln kein ausreichend ausgebildetes menschliches Humanpotential. - Das ist ein altes spanisches Problem, hervorragende Leute an der Front, bis hinauf in die Verwaltungsebene, ab dort herrscht Chaos und Vetternwirtschaft und macht Arbeit und Leistung extrem uneffektiv und oft unbrauchbar. - Mal abwarten, ob unser Verwaltungsrat für den Nationalpark geeignet ist, mit einer solch wertvollen Ressource richtig umzugehen, denn eine direkte, nahe Verwaltung, kann natürlich auch Chancen bieten, den Nationalpark besser für die Inselinteressen zu nutzen.




Die Passatmaschine auf dem Nordatlantik, das Azorenhoch.





Samstag 13.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1019 hPa

Gastbeitrag von Cultura El Paso
Kunstmesse, Ausstellung "Liberarte La Palma" in El Paso

Das Cabildo Insular de La Palma lädt alle ein zur zweiten Kunstmesse "Liberarte La Palma", welche vom 11.12 - 14.12.2014 von 11:00 - 21:00 Uhr im Recinto Ferial von El Paso stattfindet. - Diese Räume befinden sich unter der Plaza Franzisca Gazmira, gegenüber dem Eingang zum Mercadillo in El Paso.

Ausstellende Künstler sind:
Manu Marzán (Kunstmaler); Anselmo Gutiérrez Pérez (Bildhauer); Erika Gallo (Kunstmalerin); Sebas Art (Kunstmaler und Bildhauer); Alexis Javier Acosta Simón (Fotografie); David Méndez Pérez (Kunstmaler); Artevivo (Bildhauer); Vanessa Sancho (Malerei); Manuel Garrido Abolafia (Kunstmaler, Öl auf Leinwand); Arsenio (Kunstmaler); Mawahe y Haira (Zeichnungen); Graciela Janet (Kunstmalerin); Castello (Bildhauer); Kunstschule "Escuela de Arte Manolo Blahnik" (diverse Projekte); Alicia (Bildhauerin); María-Louisa-Kuylenstierna (Kunstmalerin); Alexej Dvorak (Kunstmaler); Alison S. Jones (Kunstmalerin); Amigos Pintores de Las Breñas (Kunstmaler); Bernd Diezmann (Kunstmaler und Fotogtafie); Francisco José Van Baumberghen Rodríguez (Kunstmaler); y Selu Vega (Fotografie)


Bilder einer Ausstellung... (Facebook)






Freitag 12.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 21 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 21,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,0 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Wer Einschreiben vom Gobierno de Canarias bekommt

Der muss keinen Schreck bekommen, meistens nicht, es wird wohl so sein, dass er im vergangenen Jahr auch die "Alegación" gegen das Wiederauferstehen der Autobahnpläne unterschrieben hat. - Die Antworten darauf kommen seit einer Weile gesandt, und natürlich per Einschreiben, so wie sich das gehört, die müssen ja beweisen können, dass die Einwände beachtet und beantwortet wurden. - Was drin steht ist weniger schmackhaft, man verteidigt die Pläne als vollkommen angemessen, und auch das Gelände würde nicht fragmentiert, sondern das würde die vorhandene Straße bereits jetzt auch schon machen. - Es käme auf die Sicherheit an, diese sei bei der jetzigen Durchfahrt durch El Paso nicht mehr gegeben, und die Kosten für diese ganze Geschichte seien ganz normal für solch einen Verkehrsweg, welcher eben für die kommenden Generationen bereitstehen soll. - Überhaupt sei das Teuerste die neue Tunnelröhre, der Rest dagegen weniger, und überhaupt, die Pläne sind alle korrekt, es ist die beste Variante und man kann das nun alles nicht mehr rückgängig machen und will das auch gar nicht. - Ich habe das nicht wörtlich übersetzt, das scheint mir angesichts der Dreistigkeit auch nicht angebracht, man beharrt auf seinem Standpunkt, nur Klotzen ist gut und spricht von Wachstum, welches es schon lange nicht mehr gibt, und auch lange nicht geben wird. - Man kann eigentlich einfach nur abwinken, die kapieren das nicht, oder sollten wir einfach davon ausgehen, dass man da ein feistes Geschäft mit Synergieeffekten für die Amigo-Fraktion einfach weiter funktionieren lassen will? - Es ist aber kein Geld da, die beste Art und Weise uns vor vielen Auswirkungen von Größenwahn zu schützen, und längst wird nicht alles gebaut, was auch angestoßen wird und das eifrige Herrichten der jetzigen Hauptverkehrsstraße ist auch noch das allerbeste Mittel gegen irgendwelche Notwendigkeiten einer Autobahn.

Morgen ist in der Hauptstadt Santa Cruz Konsum, Kultur und Unterhaltung angesagt, die "Noche de las Estrellas", also die "Nacht der Sterne" soll reichlich Besucher locken. - In anderen Städten nennt man ähnliche Veranstaltungen "Noche blanco" also weiße Nacht, aber es bedeutet das Gleiche, die Gastronomie und der Einzelhandel laden zum großen Konsumfest und mit Musik und anderen Darbietungen lockt man die Leute in die Stadt. - Und macht eben die Nacht auch zum Tag, die Läden haben bis in die Puppen offen und diese tanzen in der Hauptstadt bis Mitternacht. - Reichlich gute Musikgruppen hat man zusammengetrommelt, das hat sich bislang immer gut bewährt, auch letzte Woche in Los Llanos konnte man so viele Besucher in die Stadt locken, denn dort war vergangenen Freitag bereits das große Einläuten der heißen Phase des weihnachtlichen Konsumismus. - Das Wort gibt es gar nicht meinen Sie, kann sein, aber "läuft bei dir" zählt als ganzer Satz, und ist auch noch berühmt geworden… Schlendern, Bummeln, Shoppen, Musik lauschen und sich unterhalten lassen, und mal nicht an solchen Blödsinn wie die Autobahn denken, das kann man sich ruhig auch mal gönnen, denn dann läuft bei dir auch wieder besser.

Und dann kommen ja auch wieder die Feiertage und die beginnen bei uns schon am 20. Dezember, denn dann kommen unsere beiden Mädels für zwei Wochen, und das ist immer ein Grund zum Feiern. - Aber was heißt hier immer, das erste Mal, dass beide weg waren und wiederkommen, denn die Jüngere ist ja erst Anfang September hinaus in das gezogen, was manche auch die Große Weite Welt nennen, und wer aus El Paso ist, für den ist die Welt überall sonst natürlich groß und weit. - Die Frage, was es am Heiligen Abend oder überhaupt Weihnachten zu Essen geben wird, die haben wir uns noch gar nicht gestellt, wir versuchen mal ganz locker daran zu gehen und vielleicht auch einfach das Angebot der Läden auf uns einströmen zu lassen. - Oder wir gehen mal in ein Restaurant an den Feiertagen, aber das habe ich alleine nicht zu entscheiden, und da die Mädels gerade mitten in den letzten Arbeiten stecken, werde ich da jetzt nicht mit solch weltlichen Problemen meine ohnehin begrenzte Telefonzeit mit ihnen vergeuden. - Für Gäste und hier lebende, als was immer man sich auch bezeichnen will, (Resi, Brezeldieb, Migrant…) hat der CIT-Tedote, wie in den vergangenen Jahren auch, wieder eine Auflistung gebracht, welche Restaurants denn wann zu den Feiertagen geöffnet haben. - Das ist sehr nützlich, auch wenn man dazusagen muss, dass es sich in der Liste natürlich nur um die Restaurants handelt, welche auch Mitglieder beim Centro de Iniciativas y Turismo sind. - HIER geht es zu der Liste, die man in diesem Jahr sogar so groß gemacht hat, dass man das auch lesen kann… Vielen Dank CIT-Tedote!






Freitag 12.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1022 hPa

Gastbeitrag von Bernd Thümmel
Insel meiner Vernunft - Ankunft al Aeropuerto

Vernunft ist eine interpretierbare Erscheinung. Das haben sich wohl auch die verantwortlichen Architekten und Bauplaner des Aeropuerto de La Palma gedacht, die das wunderbare alte Flughafengebäude vor einigen Jahren ersetzt haben.
Deshalb wird der Gast auf La Palma optisch nicht gerade von einer Augenweide empfangen. Real wird er in ein modernes spanisches Bauwerk der gigantischen Klasse getaucht. So erkennt ein Gast wie ich: Hier hatte vor kurzer Zeit Beton noch eine riesige Zukunft. Ich wandere durch ein finsteres langes Beton-Tal. Verglast, rechter Hand, baldig sich öffnender Blick in den Abgrund einer einsam, weit unten, auf riesigem finsteren Boden da liegenden Gepäckausgabe.
Endlich, nach langem Laufen durch einen gar stockdunkel wirkendem Gang, ist mein erstes Etappenziel erreicht! Der da sich nun zeigt:
Viele schwarze Gummibänder, von denen nur eines ratternd lärmend sich langsam zu bewegen beginnt.

Ich blicke derweil wartend in die Weite des riesigen Raumes. Meine Augen schweifen entlang der vielen, ruhig stehenden Gummibänder. Fein säuberlich liegen sie da, parallel nebeneinander in der Stille der gigantisch betoniert anmutenden Halle. Fast gleichmütig wirkt das hier sich darbietende Baukonzept von gigantischen Massen des grauen Beton. Es reiht sich, beinahe trostlos ein Pfeiler dem anderen.
Plötzlich kommt in den Sinn ein Gedanke von Ruhe! Ruhe die hier offenbar nicht nur Nachts Einzug hält.
Was alles wäre hier möglich diese Ruhe zu bannen!
Auf den Weiten der Gummibänder ausgestellte Gegenstände oder Bilder von Künstlern sich dem Betrachter fahrend zeigend, sehe ich da plötzlich vor mir. Die hohen Wände bunt gestaltet, viel Licht durch frei von Künstlerhand gestaltete Lampen, die morbide Betonhöhe des weiten Raumes vertreibend! Da erblicke ich, das Auge ganz hinten am Ende dieser gigantisch leeren großen Halle angelangt, eine Wander-Ausstellung namens "BER". Das scheint eine tolle Installation gescheiterter Gigantomanie zu sein! Der Betrachter erfährt in dieser Wanderausstellung in allen Facetten, wie Betongeld lodernd verbrannt wird. Helles Feuer, nicht schnell erlöschend, so zeigt es die Ausstellung: Beton verbrennt Geld noch viele Jahre nach Baufertigstellung. Ich höre, durch die leere Halle laufend, Angestellte miteinander plaudern. Ich sehe deren ärgerliche Blicke, denn es ist das Thema Flughafengebühren, welche die hier landenden Airlines "ab zu drücken" haben, was die Angestellten beunruhigt.

Ich bin froh, endlich draußen vor der Aeropuerto-Betonwüste de La Palma zu stehen, zurück in der Realität, die irrsinnig wirkenden Weiten der betonierten Außenanlage der Flughafens betrachtend.
Wo der Atlantik sich in seiner blauen Weite zeigt und ein erstes Inselbild sich dem Betrachter zu präsentieren sucht, findet man betonierte Weiten gespickt mit grünen Pollern, die auf den gigantischen Betonflächen wirken, wie in Reihe und Glied aufgestellte Männchen auf einem Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spielfeld. Nur dass es derer eindeutig zu viele sind. Deshalb denke ich unweigerlich an Wanderer die hier hergestellt wurden, um Pfade durch die völlig eintönige Betonanlage zu weisen.
Jetzt fällt mir endlich ein, was es ist, das die riesige Anlage des Aeropuerto La Palma so wie beschrieben erscheinen lässt:
Es sind die Menschen die hier fehlen! Eine riesige Betonfläche mit vereinzelt, zum Teil verwirrt wirkenden Menschen und vielen, vielen Betonbänken, alle leer da stehend, Richtung Meer. Dazwischen als einziges Grün am Flughafen der Isla Verde: Poller deren grüner Kunststoff im UV-Licht der Atlantik Sonne nicht einmal mehr glänzt.

Auf ein baldiges Wiederlesen, grüßt Sie herzlich Bernd Thümmel alias Bernado







Donnerstag 11.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 18,5 Grad - niedrigste Temperatur 16,0 Grad

Jammern erst wieder im April erlaubt
Statistik bestätig gefühlten Aufschwung

Im Tourismus läuft es gut hier auf La Palma im November, dazu brauchte ich eigentlich keine Statistiken, aber es ist doch schön, wenn sich das auch so bestätigt. - Ich kann also wohl auch im kommenden Jahr meine beiden Töchter noch zum studieren schicken, wobei wir wohl hier auf der Insel im Tourismus lernen müssen, im Winter das Geld auch für den Sommer zu verdienen. - Wobei wir ja für den kommenden Sommer einen Flieger mehr haben als in diesem Jahr, also bleibt auch die Hoffnung bestehen, dass der Sommer nicht so grausam schlecht wird, wie er es in diesem Jahr war. - Und die andere gute Meldung ist, dass nun die Condor bereits den Winterflugplan 2015/2016 freigeschaltet hat, und dann endlich auch wieder Hannover mit im Programm ist. - Montag geht es ab Hamburg und Stuttgart, Dienstag ab Frankfurt und München und Mittwoch ab Düsseldorf und Hannover. - Das nur so nebenbei, auch wenn es hier gerade noch um diesen Winter geht, aber weil eben viele Gäste schon lange im Voraus ihr Lieblingshaus reservieren wollen, man kann jetzt schon den Winter 2015/2016 buchen. - Die Zahlen, welche wie immer die AENA, also der staatliche Flughafenbetreiber zur Verfügung stellt, geben das auch wieder, im November waren es auf La Palma 6,4% mehr Fluggäste, dabei prozentuell gleich aufgeteilt, sowohl nationale wie internationale Flugreisende haben von der Zahl her zugelegt. - Für das ganze aufgelaufene Jahr sieht das allerdings anders auf, dort macht sich immer noch der grausame Sommer bemerkbar, und noch verzeichnen wir einen Rückgang bei den internationalen Gästen von 1,3% und hoffen aber, durch einen guten Dezember noch auf die bereits so berühmte Schwarze Null zu kommen. - Beim Aufkommen des nationalen Tourismus zeichnet sich die langsame Erholung der Wirtschaft doch ab, 9,5% mehr Menschen sind in den ersten elf Monaten dieses Jahres von den anderen Inseln oder Madrid zu uns gekommen, allerdings werden wir wohl bis Jahresende dennoch nicht die eine Million Passagiere mehr erreichen, die wir vor ein paar Jahren bereits hatten. - Dabei meint man alle Fluggäste, welche den Flughafen nutzen, also sowohl ankommende, wie abreisende Menschen, und das waren eben in den Monaten Januar mit einschließlich November 780.000 Reisende.

Die Tourismusbranche freut sich also über diese Wintersaison und man muss wohl einfach anerkennen, das haben wir den gewachsenen Flugverbindungen zu verdanken und daran hat auch die neue Inselregierung Anteil, und da muss man gar nicht mit Lob sparen, auch wenn einem die Partei zumindest auf Landesebene eher verhalten erfreut, der neue Rat für Tourismus, Raul Camacho (PP), hat hervorragende Arbeit geleistet und wenn jemand was gut gemacht hat, dann wollen wir das hier auch erwähnen. - Es gab halt in den vergangenen Jahren so wenig zu loben, darum freut es uns ja um so mehr, dass endlich an bestimmten Schlüsselpositionen jetzt Leute stehen, die Ahnung von dem haben, was sie da treiben. - Was nun natürlich auch stimmen muss, das ist die Auslastung der Flüge, sonst steigen uns die Fluggesellschaften ganz schnell auf den Buckel und erzählen uns, wir wären ein drittklassiges Ziel, wie taugen nicht zum Geldverdienen und wir müssten uns für jeden Flug, den man zu uns schickt, auch noch eingehend bedanken. - Die Autovermieter sind zum Teil in Verlegenheit geraten, nach dem grausamen Sommer wagte man es eben nicht, so viele Fahrzeuge zuzukaufen, wie man das sonst immer vor Saisonbeginn gemacht hat. - La Palma tun die mehr Gäste auf der Insel nur gut, die Gastronomie freut sich, die Läden sind besser gefüllt, es tut sich einfach was. - Die große Frage also bleibt der Sommer und hier muss man wohl einfach auf eine weitere Erholung der nationalen Wirtschaft hoffen, denn im Sommer sind nicht so viele internationale Besucher zu bewegen, auf die Insel zu kommen. - Warum eigentlich, denn es wird ja hier nur an ganz wenigen Tagen im Sommer wirklich heiß, unser Azorenhoch lässt das ja nur ganz selten zu, aber im Sommer bieten sich eben so viele andere Ziele auch an, und wir sagen dann halt immer, im Sommer muss man ja nicht aus Deutschland des Wetters wegen "fliehen", das hebt man sich eher für den Winter auf. - Früher, als alles anders, und nur manches besser war, da glich wohl der nationale Tourismus das "Sommerloch" der fehlenden Mitteleuropäer aus, aber davon sind wir im Moment noch weit entfernt. - Aber auch vom Jammertal, gemeckert wird erst wieder ab April!




Der Flughafen La Palma. - Hier an einem Tag ohne Flugbetrieb, weil die Fallwinde vom Westen eine Landung unmöglich gemacht haben. - Das Bild stammt von Wolfgang Hempel und das war der 28.11. dieses Jahres. - Man kann an der Zeichnung des Meeres sehr gut die scharfen Windböen erkennen





Donnerstag 11.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 52 % - Luftdruck 1022 hPa

Gastbeitrag von Ruth Lang
Kleines Paradies entdeckt durch die Webseite www.biofincatropical.hol.es

Jeden Sonnabend ab 11 Uhr werden deutsche Anhänger gesunder Biokost eingeladen, sich im Tropengarten der Finca mit Gleichgesinnten zu treffen, in Ruhe die schöne Umgebung zu genießen und sich einen Kaffee oder ein Bier kredenzen zu lassen. Es warten aber auch nette Überraschungen auf den Besucher, ich sage nur pikantes Chutney aus Rote Beete, ein wirkliches I-Tüpfelchen zu gebratenem Fleisch oder auf Kanapees mit gekochtem Schinken. Möchte man Biogemüse kaufen, kann man es selbst an der Pflanze aussuchen, frischer geht es wirklich nicht. Das Besondere an der Finca ist, dass man sich um die Kultivierung auch seltener deutscher Gemüse bemüht wie Schwarzwurzeln, Mairübchen, Steckrüben, Knollensellerie, Meerrettich, Pastinaken u.a.m., ja, man kann sogar Wünsche zur Anzucht von Gemüsearten vorbringen, um dann nach etwa 6-8 Wochen ernten zu können.
Auf der Ostseite der Insel führt die Hauptlandstraße durch die kleine Ortschaft San Simon, beim km 10 gibt es neben einer großen Palme eine Bushaltestelle, und genau dort geht eine Straße/Piste meerwärts bergab. Nach 1,6 km ist man da und wird freundlich empfangen.







Mittwoch 10.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1022 hPa
Höchsttemperatur heute 22,3 Grad - niedrigste Temperatur 17,0 Grad

Trink, Brüderlein trink!
Aber den Wein der Endemie

Wir nähern uns mit großen Schritten den Wochen des höchsten Konsums des Jahres, und viele Läden haben schon seit letzter Woche ununterbrochen auf, und werden vor dem 6. Januar wohl auch nicht mehr Ruhetag machen. - Alle hoffen ja darauf, dass die Leute wieder Geld anfassen und in den Einzelhandel bringen, und es gibt tatsächlich Anzeichen, dass der Konsum wieder ein bisschen ansteigt. - Zwar ist die Arbeitslosenzahl immer noch erschreckend hoch, und hat sich besonders bei uns auch nicht spürbar geändert, aber die Leute, welche immer Arbeit hatten, oder auch das große Heer der Beamten und Pensionisten bei uns, die wagen inzwischen sich wieder an das Gesparte heran und geben etwas mehr Geld aus, denn die ganz große Angst, es könnte alles noch viel schlimmer werden, die ist verschwunden. - Was man vermisst, manche weniger, manche mehr, das sind die sonst üblichen Werbekampagnen der Inselregierung und der Gewerbetreibenden, man möchte doch bitte sein Geld hier auf der Insel ausgeben, und nicht anderswo hin fahren, und dort die Weihnachtseinkäufe tätigen. - In der Tat, bislang gab es Radiospots, Fernsehwerbung und auch Anzeigen in den Zeitungen und Plakate, auf denen man dafür warb, das Geld auf der Insel zu lassen, meistens mit dem Hinweis, wenn es mit den gekauften Produkten Ärger gäbe, dann könnte man das hier auf der Insel wieder zum Händler bringen, was anderswo erworben wurde, bringt dann nur Probleme. - Und auch ganz unverhohlen, zuerst der lokale Handel, dann bitte erst die anderen Inseln, wir müssen doch alle zusammenhalten.

Die neue Inselregierung hat in so manchen Situationen bereits bewiesen, dass man dem Guten Ton doch näher steht, und darüber hinaus glaube ich nicht, dass diese Werbeaktionen, das Geld doch hier auf der Insel zu lassen, irgendjemanden davon abgehalten hat, sein Vorhaben die Weihnachtsgeschenke auf Tenerife zu kaufen aufzugeben. - Dabei ist es eigentlich wichtig, dass man den lokalen Handel unterstützt, besonders wenn man in der Branche den Schnarchtassenvirus mal abgelegt hat, und da sind aber noch nicht alle über ihren Schatten gesprungen. - Einkaufen über das Internet, das ist immer noch kein Breitensport hier auf den Kanaren, das hängt aber auch damit zusammen, dass viele nationale und internationale Anbieter nicht so gerne auf die Kanaren liefern, da einmal eine andere Mehrwertsteuerregelung herrscht und auf der andere Seite ein fragwürdiges Zollsystem mit hohen Bearbeitungsgebühren droht. - Darüber hinaus sind die kleinen Insel, wie zum Beispiel wir hier, für manche internationale Paketdienste so etwas wie die letzten Weißen Flecken auf der Welt, fragen Sie mal meine Frau und Herrn Amazon, die gehen inzwischen getrennte Wege. - Gnade unseren lokalen Händlern das Netz, wenn da die Firmen mal den Bogen bekommen, und La Palma auch für alle und alles erreichbar wird, dann müssen sich ganz viele Leute ganz warm anziehen. - Ich habe damit selbst überhaupt keine Probleme, ich bin der berühmte Nichtwechsler, ich tanke immer auf der gleichen Tankstelle, kaufe meine Reifen immer beim gleichen Händler, meine Hosen auch und bestelle nie über das Internet, ich gehe sogar ins Reisebüro, wenn ich Flüge auf die anderen Inseln brauche, obwohl ich selbst eine Firma betreibe, die vom Internet abhängig ist. - Aber das nur am Rande, ich bin halt wie meine Katzen, sämtlich Änderungen werden argwöhnisch zunächst abgelehnt, und nur selten ist Neues besser, oder erhält überhaupt die Chance, sich zu beweisen. - Also keine Werbekampagne für die Endemie in diesem Jahr, so scheint das zu sein, da platzt doch noch der "Consejo Regulador de la Denominación de Origen Vinos La Palma" in die gute Stube, also die Wächter des La Palma DO, und fordert uns alle auf, wenn man sich schon die Kante gibt, dann bitte die eigene. - Man möchte doch bitten, für die Feste, denn wir haben drei am Stück, Weihnachten, Sylvester und Heilige Drei Könige, doch wenn schon, den Wein von der Insel zu trinken, und nicht das furchtbare Zeug vom Festland, oder gar aus dem Ausland. - So ganz zackig drücken die sich natürlich nicht aus, aber es wird kräftig auf die Endemiedrüse gedrückt und so viel von Qualität und Lokalismus gesprochen, dass einem der Wein fast sauer werden könnte. - Aber eigentlich brauchen die sich keine wirklichen Sorgen zu machen, zumindest bei den Weißweinen nicht, denn die sind wirklich von ganz hervorragender Klasse, wenn auch ein bisschen teuer, gerade eben im Vergleich mit den doch bekannten Produkten der "Rioja-Klasse". - Es gibt ja sehr viel neuen Wein in diesem Jahr, jeden Moment muss der in die Läden kommen, vielleicht denken die hiesigen Keltereien, also Bodegas auch mal daran, dass mancher nicht willig ist, immer gleich an die sechs Euro für eine Flasche Weißen auszugeben, auch wenn die Endemie noch so verzückt. - Ich habe heute noch im Supermarkt etwas ganz Außergewöhnliches gefunden, nämlich Weihnachtsbier von der Brauerei Damm. - Extra Weihnachtsetiketten, das kennt man schon von anderen Brauereien auch, aber dieses Bier wird nur für Weihnachten gebraut, und kommt daher wie ein Gran Cru. - Nein, ich habe noch nicht probiert, aber schon mal ´ne Pulle kalt gestellt, darf man ja eh nur im Dunkeln trinken, wenn kein Endemiewächter zugucken kann.






Mittwoch 10.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1022 hPa

Gastbeitrag von Yoko Tawada
Aus dem Konkursbuchverlag

Ich bin Übersetzerin. Seit ich auf die Insel gekommen war, hatte ich an nichts anderes gedacht, als an die Erzählung, die ich übersetzen sollte; aber ich hatte - um ehrlich zu sein - noch nichts zustande gebracht. Ich war mir nicht einmal sicher, ob man diese Haufen von Buchstaben, die auf nur zwei Blatt Papier verstreut waren, wirklich eine Erzählung nennen konnte. Eine Erzählung sollte sich doch wie eine geliehene, vom langen Tragen mürbe gewordene Jacke anfühlen, aber diese Buchstabenhaufen waren wie von der Sonne gebackene, der Haut fremde Sandkörner; man konnte sie nicht so zu lesen anfangen, als würde man mit dem Arm in eine Jacke schlüpfen; es war nicht, als würde man eine weiche Jacke, sondern kratzenden gebackenen Sand anziehen und damit herumlaufen.

Das Wort "OPFER" beginnt mit einem O. Es fiel mir auf, dass die erste Seite der Erzählung mit Os übersät war. Eher sollte ich sagen, dass diese Seite voller Löcher war; die Os hatten sie hineingefressen. Aber man konnte durch die Löcher nicht hindurchsehen, weil die weiße Seite wie eine Wand war, die mir immer undurchdringlicher schien, je mehr ich sie durchbrechen wollte...

Ich brachte die Os mit der kohlschwarzen Tinte meines Füllers zum Verschwinden. Jetzt ging es mir ein bisschen besser. Ich sah aus dem Fenster.

Auf der Meeresoberfläche vor dem Fenster trieben die Wolkenschatten seltsam langsam vorüber. Ich schaute auf und sah, dass die Wolken selbst sich aber erschreckend schnell bewegten. Dann sah ich auf die Bananenpflanzen und dachte, dass der Bananenplantage seit heute Morgen ein wenig näher gekommen war. Ich hatte einmal von einer wandernden Bananenstaude gelesen; aber die wanderte nur in der Nacht.

Nein, ich war nicht wirklich beunruhig; mehr zum Spaß zählte ich nun die Kakteen, die ich vom Fenster aus sehen konnte. Ich merkte mir die Zahl. Später würde ich die Kakteen noch einmal zählen. Der Vergleich würde vielleicht klarstellen, ob die Bananen wirklich nach und nach den Abhang heraufgeklettert kommen und die Kakteen vertrieben; oder ob ich es mir nur einbildete. Pflanzen interessierten mich nicht. Aber wenn mich einer gefragt hätte, welche meine Lieblingspflanze sei, - ich hätte geantwortet: Kakteen. Denn sie haben keine Blätter, sind auch ohne Wasser munter. Und sie sind auch nicht mehr nützlich, sie sind einfach da - und sorgten so für den Abstand zwischen den Bananen und mir, daher waren sie mir ziemlich wichtig.

Mein Füller berührte die Buchstaben des Originals leicht, hinterließ dort Flecken , mäanderte durch die Luft, landete irgendwie auf dem Manuskriptpapier und schrieb dort in Schlangenlinien die Übersetzungsworte nieder. Ich dachte nichts, bewegte nur meine Hand. Es war so dunkel, dass ich die Buchstaben nur lesen konnte, wenn ich mich zu ihnen hinkrümmte. Draußen wurde es immer lauter. Der Lärm drang noch durch das geschlossene Fenster. Ohne das Licht anzuschalten, ohne etwas zu sagen und ohne wirklich zu wissen, was ich tue, verfolgte ich meine Arbeit wie automatisch. Die Wörter wurden alle zu Löchern. Aber nicht, dass ich empfindungslos oder gar kraftlos gewesen wäre. Ganz im Gegenteil! Immer, wenn ich ein Loch fand, erweckte es dermaßen meine Neugierde, dass ich meine Hand hineinstecken wollte.

Wohl. weil die Sonne sank und von der Seite scheu den dunkel-sandfarbenen Abhang beleuchtete, sahen die Kakteen, die dort standen, wie Wachmänner aus. Ich flüsterte ihnen zu: Lasst keinen ins Haus! Ich hatte für sie mehr Vertrauen und Respekt übrig als für die Menschen. Hatten sie doch keine Blätter, mit denen sie rascheln konnten. Wie stark der Wind auch blies, sie taten keinen Mucks. Aber hinter ihnen hatte sich eine lärmende Gruppe genähert; das konnten nur die Bananen sein.

Die hart gewordene Lava der letzten Eruption zog sich wie ein Band neben dem Haus vorbei bis zum Meer. Der schwarze Pfad lag da wie ein Fluss. In der Dämmerung sah er noch mehr wie ein echter Fluss aus, und ich konnte ihn sogar rauschen hören.

Einmal bin ich auf diesem schwarzen Fluss neben einer Frau gegangen, die ich nicht kannte. Ohne sie zu fragen, wusste ich: das ist die Autorin.

Ich war dann mit der Autorin den Kraterrand entlang gegangen. Der Krater war schalenförmig, wie eine Ameisenfalle, über und über mit grobem, schwarzen Sand bedeckt. Die Felsen an den Rändern des Wegs, den wir gingen, waren wie kochendes, schäumendes Schmutzwasser; sie hatten Löcher, die einer Ananas Platz geboten hätten. Immer wenn ich meine Hand in eines dieser Löcher steckte, war es so heiß, dass ich aufschreien musste. Die Autorin schien mich nicht zu hören und schritt, ohne sich umzudrehen, unbeirrt weiter. Ich ging absichtlich langsamer und wartete darauf, dass sie stehen bliebe.

Aber sie blieb nicht stehen, sondern lief immer schneller und ließ mich immer weiter zurück.

Dies ist ein Ausschnitt aus einer Erzählung der japanisch und deutsch schreibenden Autorin Yoko Tawada. Sie war vor Jahren einige Wochen auf der Insel und hat sich von surrealen Stimmungen der Landschaften La Palmas zu einer langen Erzählung inspirieren lassen, die bisher nur auf Japanisch erschienen ist. Ich erinnere mich, dass sie damals bei ihrem Besuch in nahezu jedem palmerischen Restaurant als seltene "japanische Touristin" bewundert wurde und uns mehr Schnäpse ausgeschenkt wurden als je mit anderen Gästen. Irgendwann werden wir die gesamte Erzählung übersetzen! Yoko Tawada schreibt auf Japanisch und auf Deutsch, sie wirft einen überraschenden Blick zwischen die Kulturen und auf die Sprache und erhielt viele japanische und deutsche Literaturpreise. Zuletzt erschienen ihr Gedichtband "Abenteuer der deutschen Grammatik" und der Roman "Etüden im Schnee" : Eine Geschichte zwischen Ost und West bis in die Gegenwart hinein, erzählt aus ungewöhnlicher Perspektive : von drei Generationen Eisbären (der Jüngste wurde weltweit bekannt und hieß Knut).

www.konkursbuch.com/html/tawada.html
www.konkursbuch.com/html/kanaren.html

Und dann gibt es noch jede Menge an Veranstaltungen anzukündigen:

La Palma, Santa Cruz, Freitag, 12.12.2014, 19.30 h: Salón Noble de la Casa Salazar (Calle O'Daly, n.22). Un año palmero / Ein Palmerisches Jahr. Geschichten, Anekdoten, historische Bilder und Texte über die Natur geben einen Einblick in viele verschiedene Gesichter der Insel. Bildpräsentation, Lesungen & Vorstellung der Bücher "Geheimnisse der Insel. Ein Reiseführer durch 12 Monate" von Ines Dietrich und des zweisprachigen Klassikers "La Palma". Anschließend Gespräche & Wein.

La Palma, Los Llanos, Dienstag, 16.12.14., 20 h: Bar La Luna (C/Fernandez Taño 26): Erotische Lesung. Zarte, harte, heitere, brüllendkomische, aufregende und romantische Short Stories, Glossen, Gedichte und Romanfragmente … Texte verschiedener AutorInnen. Es lesen Uka Rösch, Rainer Tietel und Rosario Valcarcel.

La Palma, Tazacorte, Freitag, 19.12.14, 20 h : Kanarische Literaturnacht / Noche literaria canaria. Lesungen, Ausstellung & Live-Musik, Talk, Tapas, Wein. Zweisprachig spanisch-deutsch. Heitere, dramatische und abenteuerliche Kurzgeschichten, Fragmente, Anekdoten, Gedichte von kanarischen und reisenden Autorinnen und Autoren und mitreißende Lieder von Ima Galguén zeigen verborgene Seiten der Insel. Lesung u.a. aus den zweisprachigen Büchern "Canarias", "La Palma" und "Meereslaunen". U.a. mit Lucía Rosa Gonzáles, Hedda Wortmann, Uka Rösch, Claudia Gehrke.

La Palma, Los Llanos, Freitag, 02.01.15., 20 h: Bar La Luna (C/Fernandez Taño 26): Thriller-Nacht. Szenische Lesung aus dem La-Palma-Thriller "Wanderurlaub" von Regina Nössler. "Patricia Highsmith hat eine deutsche Erbin gefunden. Ein Feuerwerk an genauen Beobachtungen und stimmigen Details durchzieht die sich immer bedrohlicher aufschaukelnde Handlung." (Alf Mayer, Juror Dt. Krimipreis / Krimibestenliste)

Mehr Infos: 0049 172 7233958 - ab 8.12.: 662030899


Dienstag 09.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 34 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 22,1 Grad - niedrigste Temperatur 16,6 Grad

Halbvoll oder halbleer
Wasserstandsmeldungen

La Palma ist die wasserreichste Insel der Kanaren, und das haben wir nicht nur den Niederschlägen der Tiefdruckgebiete zu verdanken, welche im Winter in unregelmäßigen Abständen von Westen aus unsere Insel beglücken kommen. - Allerdings ist das natürlich Definitionssache, als jemand, der auf touristischem Boden sein Geld verdient, und die Hacke schon vor ganz vielen Jahren in die Ecke gelegt, oder gar geschmissen hat, sind Regenfälle eigentlich kontraproduktiv. - Aber wir brauchen auch Regen, sonst würden wir den Beinamen die "Grüne Insel" überdenken müssen, und sollten die Niederschläge so zivilisiert fallen, wie in den letzten Monaten, dann hat wohl auch jeder Gast Verständnis dafür. - Es sind zwar vom Volumen her nicht so viele Niederschläge gefallen, bislang 134 Millimeter bei uns in den letzten drei Monaten, aber diese Regenfälle waren sehr effektiv, denn es gab keinen heftigen Starkregen, der zwar enorme Wassermengen in kürzester Zeit bringt, diese dabei aber dann meist ungenutzt in den Atlantik abfließen und dabei auch noch per Erosion besten Mutterboden mitnehmen. - Es wäre also nicht wirklich schlau, immer nur nach der gefallenen Menge zu schielen, sondern es ist auch wichtig, wie der Regen gefallen ist. - Es gibt zwar hier einen oft gesagten Spruch, der übersetzt heißt, es regnet niemals zum Gefallen aller, aber nicht mal das reicht uns aus, es muss auch noch richtig regnen, das heißt langsam genug, dass die Erde und die Insel das fallende Wasser speichern können. - Dafür hat die Insel im Inneren unzählige Kavernen, das Wasser sickert ein, und leider auch oft durch die Insel hindurch wieder in den Atlantik. - Aber an vielen Stellen gibt es auch wasserundurchlässige Schichten, oder solche, welche eben nur ganz langsam das Wasser versickern lassen, und mit Glück und Erfahrung bohrt man dann den Berg an, und trifft eben auf diese wasserführenden Schichten.

Die Hauptmenge des Wassers der Insel aber bringen nicht die Tiefdruckgebiete aus dem Westen, sondern der Nordostpassat mit seinen Wolken, und selbst wenn es dann auf der Ostseite nicht regnet, haben wir was davon, denn unsere Kiefern sind wahre Wunderbäume, die überstehen nicht nur Brände, sondern haben auch noch so lange und dichte Nadelbüschel, dass die die Wolken, oder hier den Passat, "melken". - Das sagt man wirklich so, die Wolken branden an die Insel, und in den Kiefernwäldern kondensiert dann das Wasser an den Nadeln, und tropft so fast ständig zu Boden. - Das ergibt oftmals ein groteskes, aber beeindruckendes Bild, denn wenn es regnet, dann stellt man sich unter einen Baum und bleibt ziemlich trocken, bei Passat allerdings wird man bei uns unter dem Baum nass, aber nicht daneben. - Die Kiefer selbst aber braucht nicht das ganze Wasser, sondern führt eben die Übermenge an produziertem Wasser ab, und lässt auf diese Art und Weise der Insel mehr Wasser, als sie selbst verbrauchen kann. - Es ist halt die Kombination von steiler Insellage, dem Passat und den Kanarischen Kiefern, welche unsere Insel so wasserreich macht. - Und dann haben wir auch noch Wasserspeicher, in denen wir das Regenwasser auffangen, oder Überschüsse aus dem, nach den Regenfällen den Barranco de las Angustias herunterlaufenden Fluss, hochpumpen. - Diese Wasserspeicher sind über die ganze Insel verteilt und sind fast alle miteinander verbunden, so wie man überhaupt für die Landwirtschaft ein äußerst modernes Kanal- und Bewässerungssystem aufgebaut hat. - Der Wassertransit ist dann meist aus dem Nordosten in den Westen, ganz einfach, weil die dort im Nordwesten viel mehr Wasser und auch Quellen haben, und auf der Westseite eben nur im Winter, und auch nicht immer Niederschläge fallen, und der Passat im Westen ohne die Wirkung bleibt, die Erde zu befeuchten. - Mit regelmäßigen Abständen meldet auch das Wasseramt, hier Wasserrat, oder Consejo de Aguas, die Wasserstände der Speicherbecken und hier gibt es Zahlen, die etwa den Stand der bisherigen Niederschläge wiedergeben. - Von den elf großen Speicherbecken auf der Insel sind zwei leer, eines kaputt, und eines noch nicht in Betrieb, und die anderen erreichen zusammen eine Wassermenge von gut einer Million Kubikmeter Wasser. - Die mögliche Speichermenge allerdings sind knapp 2,8 Millionen Kubikmeter, also sind unsere Speicher lediglich zu 37% gefüllt, und das dürfte ruhig noch ein bisschen mehr werden. - Allerdings stimmt das auch nicht ganz, denn alleine unser größtes Speicherbecken, die La Laguna de Barlovento, die hat eigentlich schon einen Kapazität von über 3 Millionen Liter, allerdings wagt man es nach mehreren Havarien nicht mehr, dieses Becken mehr als ein drittel zu füllen. - Nach früherer Rechnung wären das dann also unter 20% mittlere Füllmenge, und das hört sich gar nicht so gut an. - Also schreibt man diesem Speicherbecken nur noch eine Kapazität von 1 Million Liter zu, und so liest sich dann die mittlere Füllmenge unserer Speicherbecken doch wieder ein bisschen angenehmer.




Wohl die berühmteste Kanarische Kiefer der Insel, der "Pino de la Virgen" und die steht, wie könnte es anders sein, bei der "Virgen del Pino"...





Dienstag 09.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1021 hPa

Gastbeitrag von Holger & Rea Erdmann
28°47,2'N, 17°58,4'W - oder wo bin ich

Seit nun fast 8 Jahren sind wir "Teilzeitpalmeros", das heißt wir verbringen unseren kompletten Jahresurlaub auf La Palma und bummeln alle in Deutschland angesammelten Überstunden auf der Isla Bonita ab. Wir haben uns ein altes kanarisches Häuschen renoviert und verbringen hier so viel Winter wie möglich auf diesem entspannend ruhigen Fleckchen Erde.

Von Zeit zu Zeit ist es erforderlich zu wissen wo man wohnt: Man möchte eine Autoversicherung abschließen, sich einen Kühlschrank liefern lassen, einen Strom- oder Telefonanschluss beantragen, Freunden mitteilen wo sie uns besuchen können - in all diesen Momenten wäre es praktisch eine Adresse angeben zu können.
Ich muss zugeben, unser Häuschen liegt nicht gerade an einer Hauptstraße, aber die kleine Straße, die zu uns führt ist sogar in Google Maps zu finden und hat dort einen Namen. Es fehlt eigentlich nur noch eine Hausnummer. Als es dann für den Antrag auf Stromversorgung richtig ernst wurde erkundigten wir uns auf dem Rathaus, wie unsere genaue Adresse lautet. Nach kurzer Beratung und der Frage, wie die Nachbarn in der Nähe heißen, waren sich die netten Damen im Rathaus einig, wir wohnen "Cruz del Llanito 5". Dies war einigermaßen plausibel, da Freunde an der gleichen Straße 500 m entfernt von uns auch diesen Straßennamen als Adresse angeben. In Google Maps steht zwar "El Polvillo" - aber was soll's, Herr Google ist ja keine kanarische Behörde. Allerdings: eine alt eingesessene, urkanarische Nachbarin antwortete spontan auf unsere Frage, wo sie denn wohne: "El Polvillo". Also 2 zu 1 für "El Polvillo".

Das E-Werk entschloss sich dann aber bei der Stromabrechnung "Poligono 44-Parcela 407" als Adresse zu verwenden, was dem Katastereintrag entspricht. Der arme Stromableser hat unseren Zähler auch nach Jahren noch nicht gefunden, so dass der Verbrauch vom E-Werk immer geschätzt abgerechnet wird und dann nach einer von mir selbst durchgeführten Ablesung korrigiert wird.

Inzwischen haben wir sogar eine Bewohnbarkeitsbescheinigung mit der Adresse "Cruz del Llanito 5", welche aber im Computer der Telefongesellschaft, nicht zu finden ist. Zur Beantragung eines Telefonanschlusses fragte man uns dort nach den Telefonnummern der Nachbarn. Mit Hilfe einer Rückwärtssuche entschloss sich die Angestellte zu "El Tanque 94" als unserer Adresse. Das hatten wir nun noch nie gehört. Aber wenn es hilft…

Unsere Autoversicherung tut sich noch ein bisschen schwer per e-mail zu kommunizieren, auf jeden Fall kommt die Rechnung per Post. Da wir nun aber dreiviertel des Jahres gar nicht hier sind, haben wir keinen Briefkasten installiert sondern ein Postfach eingerichtet: "Apartado 2021". Leider hat unsere Gemeinde aber kein eigenes Postamt mehr, so mussten wir das Postfach sogar in der Nachbargemeinde einrichten. Dadurch haben wir sogar 2 verschiedene Postleitzahlen.

Wer mitgezählt hat kommt auf 5 Adressen: Cruz del Llanito 5, El Polvillo ?, Poligono 44 - Parcela 407, El Tanque 94 und Apartdo 2021; wenn man die Koordinaten mal außer Acht lässt. Wenn wir dann aber im Dezember im T-Shirt auf der Terrasse mit 180° Blick über den Atlantik frühstücken können, ist es uns ziemlich egal, wo wir wohnen.

Holger & Rea Erdmann







Montag 08.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 18,3 Grad - niedrigste Temperatur 14,5 Grad

Doppelpack
Mutmaßliche Diebe zeigen Polizei an, und wer die Wahl haben will, muss aufs Rathaus gehen

Für Polemik ist gesorgt, heute ist noch Feiertag, also schläft ein großer Teil der Presse noch, aber ab morgen haben wir wieder mal ein Thema, über das wir uns ganz groß aufregen können. - Die Einbrüche in Firmen, Rathäuser aber auch Privatapartments haben sich gehäuft in der letzten Zeit und die Polizei versucht, mit dem Einsatz von Zivilfahndern dagegen zu steuern. - Allerdings bleiben bislang die großen Erfolgsmeldungen aus, obwohl man schon Spuren hat, und diese noch erhärten will. - Da tauchen dann plötzlich über WhatsApp Fotos von 8 Beschuldigten auf, und diese Fotos haben sich ganz schnell über ganz La Palma und auch die anderen Inseln verteilt. - Eigentlich haben alle diese Fotos bei sich auf dem Handy, und die abgebildeten Personen sind auch bereits inselbekannt, das war keine große Frage. - Ob nun diese acht Personen mit den letzten Einbrüchen in Zusammenhang stehen, das kann man natürlich nicht behaupten, aber irgendwie sind die eben aus den Datenkanälen der Guardia Civil auf private Handys gekommen, und konnten sich so verbreiten. - Alle Bilder stammen nämlich sichtbar von der Guardia Civil, und man vermutet, dass eine Gruppe von Agenten dieser Polizeitruppe diese Bilder zum inneren Betrieb verwendet hat, und von dort eben auch nach außen gelangt sind. - Eigentlich kannte man diese Gesichter bereits, aber nun stehen die halt noch deutlicher am Pranger und spüren eben noch mehr den sozialen Druck, denn man ist schon ziemlich sauer auf diese Leute. - Jetzt haben diese, oder einige von denen sich gewehrt, und eine Anzeige losgelassen wegen der Verbreitung dieser Bilder und die Anzeige richtet sich gegen die Guardia Civil, denn von dort kommen die Bilder, und irgendwo muss eine undichte Stelle sein. - Rechtlich wird das wohl eindeutig sein, diese Bilder hätten nicht verbreitet werden dürfen, und wahrscheinlich machen sich sogar alle mitschuldig, welche diese Bilder weiter verbreiten, aber die Bevölkerung applaudiert diesem öffentlich machen der Fotos natürlich und man wird sich in den kommenden Tagen wunderbar das Maul wetzen können an den vielen Zitaten und Kommentaren, welche durch die sozialen Netzwerke schwappen werden. - Ich denke mal, diese Acht haben sich keinen Gefallen damit getan, jetzt gegen die Guardia Civil ermitteln zu lassen, das bringt die Leute nur noch mehr gegen diese mutmaßlichen Gauner auf, man hätte wohl eher darauf setzen sollen, dass irgendwann virtuelles Gras über diese Bilder wächst. - Ich bin gespannt, wie das weitergeht, mutmaßliche Diebe zeigen die Polizei an, da haben wir ja wieder mal ein Thema, über das man genüsslich tratschen kann.

Im kommenden Mai sind Kommunalwahlen, in den autonomen Regionen werden die Parlamente neu gewählt, und auf den Inseln auch die Inselregierungen, die Cabildo Insulares, und auch alle Gemeinden werden neu bestimmt. - Als Mitglieder der Europäischen Union haben hier lebende Ausländer das Recht den Gemeinderat und den Bürgermeister mit zu wählen, die Inselregierung allerdings nicht, und das Gobierno de Canarias auch nicht. - Wer hier lebt, also ein Einwohner einer Gemeinde ist, der wird im Regelfall bei der Einbürgerung gefragt, ob er denn auch an den Gemeindewahlen teilnehmen will. - Er erhält dann vor den Wahlen einen kleinen weißen Brief, den er ausgefüllt zurückschicken muss und dann wird er in den "Censo Electoral" eingeschrieben und darf an den Gemeindewahlen und auch den Europawahlen teilnehmen. - Aber das klappt nicht regelmäßig, aus welchen Gründen auch immer, deshalb muss man rechtzeitig auf die Gemeinde gehen und sich in den "Censo Electoral" eintragen lassen, oder eben überprüfen, warum man keinen Benachrichtigungszettel bekommen hat. - Manchmal ist es nämlich auch so, dass man wohl im "Censo" steht, aber den kleinen Benachrichtigungszettel nicht bekommen hat, weiß der Geier, oder der Briefträger warum, und man könnte wohl wählen, weiß aber gar nicht wo und wann. - Alle hier lebenden EU-Ausländer haben nun genau noch bis Jahresende Zeit, auf die Gemeinden zu gehen, und zunächst überprüfen lassen, ob man denn im "Censo Electoral" steht, oder nicht und in dem Fall, dass dort noch keine Eintragung ist, dieses eben nachzuholen. - Wer nicht wählen will, der kann sich den Gang zum Rathaus natürlich sparen, allerdings gehört nach meiner Auffassung von Integration es auch dazu, dass man sich in der Heimatgemeinde einbringt, und selbstverständlich auch wählen geht. - Die Ausrede, ich weiß doch gar nicht wen ich wählen soll, die stimmt nicht so ganz, denn wer meine Seite öfter mal liest, und nicht nur quer, und nicht nur die Katzengeschichten, der kann sich schon ein Bild davon machen, wer denn eigentlich in Frage kommt. - Also, wer hier lebt und noch nie gewählt hat, und auch vor den entsprechenden Wahlen keinen weißen Benachrichtigungsbrief bekommen hat, der sollte bis Jahresende auf die Gemeinde gehen und nachfragen, ob man denn im "Censo Electoral" eingetragen ist. - In El Paso macht man das bei Adela, im ersten Stock ganz rechts nach vorne raus, in den anderen Gemeinden weiß ich natürlich nicht, wer dafür zuständig ist, aber man kann ja fragen. - Sie haben die Wahl, Sie müssen eben bloß hingehen.




Nein, es handelt sich dabei nicht um Brezeldiebe...





Montag 08.12.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1020 hPa

Gastbeitrag von Rose Marie Dähncke
Liebe Siebold-Leser,

Sie werden sicher noch viele Gastbeiträge von mir lesen, auch welche, die mehr als haarsträubend sind, auch angeschmutzte und solche, die man vielleicht nicht niederschreiben sollte. Aber sie sind alle wahr, und die Schuld liegt nun mal nicht bei mir, dass solche Dinge geschehen. Gerne würde ich meine über hundert Kurzgeschichten als Buch herausbringen, aber unsere Verlage sind ja wohl alle überbelastet mit Buchangeboten. Mein Titel sollte sein 'Ich schlimme Dame', obwohl das Schlimme an mir ja nur die Wiedergabe meiner Erlebnisse wäre, ich selbst bin gar nicht so schlimm, ganz im Gegenteil. Bitte denken Sie nicht schlecht von mir und schmunzeln Sie über meine Art, die menschlichen Situationen des Alltags zu sehen. Alle Erzählungen sind dazu gedacht, den Leser zu amüsieren.
Rose Marie Dähncke





Mach mal, Opa

Es ist die pure Wahrheit: Auch ein deutsches Mädchen hatte einen heißen Tag (ich könnte Namen nennen), und seitdem weiß ich, warum man so oft alte Männer an der Straße hocken sieht. Da sitzen sie auf der Treppe vorm Haus, auf einem Mäuerchen oder direkt im Rinnstein. Ich dachte immer, sie gucken den Mädchen nach, was ja bekanntlich bis zum späten Ableben ihr, wenn auch nicht mehr aufbauender, so wenigstens noch genüsslicher Sport ist. Aber nach meinen neuesten Beobachtungen gucken sie nirgendwo hin, nur ins endlose Nichts und zählen nicht einmal Autos, sie warten einfach, dass die Zeit vergeht.

Unser Mädchen hatte einen palmerischen Freund, mit dem es bei dringendem Bedarf in den Wald fuhr, aber heute war mit dem Auto nichts anzufangen. Es hatte wohl einen Defekt an den inneren Organen, vielleicht kein Benzin, oder der Anlasser war kaputt. Es sprang nicht an. Das Mädchen war schon ganz hibbelig, und der Knabe wurde leicht nervös ob so großer Beanspruchung wie auch Verantwortung, aber er sah sich der Lage mannhaft gewachsen und konnte das Mädchen unter Aussicht auf Erfolg etwas beruhigen: "Weißt Du, wir gehen zu meinem Opa, der wohnt ja gleich da ein Stück weiter". Ja, aber der Opa machte nun gerade seine Siesta, was an einem heißen Tag immer das Allerbeste ist. Ein kühles Lager und ungestörte Ruhe. Damit war es nun gar nichts. Der Knabe stürmte ins Haus und erschreckte den lieben Alten heftig: "Mach mal, Opa, setz Dich an die Straße, wir brauchen das Bett!"

Wenn Sie nun durch die kleinen Ortschaften fahren und selbst die alten Männer an der Straße sitzen sehen, dann wissen Sie, es ist nicht ihre Lust, da so rumzuhocken, es ist die Lust der Enkel.







Sonntag 07.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 23,6 Grad - niedrigste Temperatur 12,8 Grad

Adventsgeplauder
Kann man Katzen wirklich erziehen?

Die Politik schweigt über die Dezemberbrücke hinweg, nur das alte Schlachtross der Coalición Canaria, José Luis Perestelo, der schon mal Inselpräsident war, und Abgeordneter in Madrid, der erklärt uns seine Sicht der Dinge und wie man es hätte vermeiden können, dass heute die Inselregierung aus einer Koalition von Sozialisten und Partido Popular besteht. - Ich glaube, er sieht das ganz richtig, man hätte das verhindern können, und dann bin ich richtig froh, dass die jetzt erst klüger sind, und nicht schon damals… Das war es dann aber auch schon mit Politik, ansonsten regiert der ruhige Sonntag zwischen den Feiertagen, auch wenn viele Läden offen sind. - Das Wetter ist gut, der Wind weht nur ein bisschen kräftig und ich muss mir nachher noch überlegen, ob ich trotz einer Erkältung dann noch meinen Abendspaziergang mache, und daran, dass sich jemand solch Gedanken machen kann, sieht man doch eigentlich, dass es uns gut gehen muss… Im Kopf planen wir schon Weihnachten, besser gesagt die Zeit, da unsere Kinder ab dem 20. Dezember bei uns sein werden und ich bin gespannt, wann wir denn anfangen mit dem Einkaufen, denn noch bremsen wir uns gegenseitig mit dem Hinweis, das und jenes können wir immer noch holen, es ist doch noch ein paar Tage hin. - Die ältere Tochter haben wir ja zwischendurch mal eine Woche gesehen, die Jüngere aber ist nun seit Anfang September aus dem Haus, und was wir so an Reaktionen auf unsere Anrufe oder WhatsApps erhalten, kommt es uns schon so vor, als ob da ein Kind aus dem Haus gegangen wäre, und ein Erwachsener kommt dann zurück. - Die Ältere war immer schon deutlich selbstständiger, oder es kommt uns nur so vor, so wie man wohl immer die jüngeren Kinder anders behandelt als die Älteren. - Wir können ja nicht von der Großen und der Kleinen sprechen, da die Jüngere deutlich länger ist als die Ältere, also klingen unsere Umschreibungen immer ein bisschen knochig. - Auf jeden Fall scheint das wieder so zu werden, kommen die Kinder zurück ins Haus, dann geben die Alten für die kurzen Wochen die Sinnverantwortung an Unbekannt ab, und vielleicht könnte man zukünftigen Generationen dann doch mal nahelegen, man sollte vielleicht Erziehung doch irgendwo als Pflichtfach für angehende Eltern bereithalten. - Bislang ist das ja alles gutgegangen möchte man meinen, aber das sind ja immer nur Momentaufnahmen, und was noch alles auf uns zukommen kann, das möchte ich mir auch gar nicht vorstellen. - Dass meine Frau und ich nun hier alleine klarkommen müssen, davor habe ich auch einigen Bammel gehabt, aber als Spezialist für Alltag muss ich zugeben, genau der hat das ganz einfach geregelt, man muss nur nicht hingehen, und immer über alles nachdenken.

Aber mit den Katzen, das muss anders werden, würde man von unseren Katzen auf unsere Kinder schließen, dann täten sich Abgründe auf, die man auch mit Raupenschleppern wohl nur unzureichend schließen könnte. - Für Pauls schlechte, oder nicht vorhandene Erziehung könnte man ja noch Verständnis aufbringen, der kam mit ein paar Lebenstagen zu uns und wuchs die ersten Wochen in der Tasche meines Overalls heran, weil ich allein war mit ihm, und ihn nicht alleine lassen konnte. - Damals dachten wir ja noch, man gönnt sich eine, solch gottgleiche Figur, und das war es dann, aber es wurden halt immer mehr und was der Paul für sich beansprucht, also völlige Kontrolle über das zweibeinige Versorgungsteam, das fordern auch die anderen alle ein. - Und wir wehren uns kaum noch dagegen, es ist ja nur lästig, dauernd erzieherisch einzugreifen, und dann eben auch noch bei Katzen so unsinnig. - Aber wir müssen da in den kommenden Wochen noch einiges nachholen, denn unsere Kinder sind viel strenger mit den Katzen als wir, und werden uns kräftige Vorwürfe darüber machen, dass Katzen nicht auf Tischen sitzen dürfen und sowieso, dass Luffy inzwischen einen Wanst bekommen hat, als würde die bald junge Kätzchen bekommen. - Bekommt sie nicht, die ist, wie die anderen auch sterilisiert, aber die frisst und hört nicht auf und wir sind irgendwie zu schwach, da handelnd einzugreifen. - Es heißt ja immer, die ganz kräftigen und robusten Erziehungsmaßnahmen müssen so früh wie möglich geschehen, alten Katzen und alten Menschen bringt man nichts mehr bei, auf keinen Fall gutes Benehmen, aber irgendwie schlafft man ab, wenn man innerhalb von einer halben Stunde die Stressmaschine Penny im Halbminutentakt sechzigmal vom Tisch räumen muss. - Wir gehen dann einfach raus, tun so, als hätte das Telefon geklingelt, oder wir müssen ins Bad und wahrscheinlich gehe ich deswegen jeden Abend spazieren, bloß um nicht deutlich erziehend bei den Katzen eingreifen zu müssen. - Dabei ist das ja eh nur ein Bild des Jammers, der hagere Kerl hält eine Katze vor sein Gesicht und erzählt dem Vieh: "Du sollst doch nicht auf den Tisch springen". - Eigentlich ein Wunder, dass aus unseren Kindern was geworden ist, und genau deshalb müssen wir bis Weihnachten mit den Katzen noch etwas üben, denn die allerschlimmste Geschichte ist ja, wenn die Kinder dieses oder jenes Fehlverhalten den Eltern gegenüber damit vertreten, man sei eben schlecht erzogen worden. - Und das könnte dann zum allerletzten wirklichen Tiefpunkt jedes elterlichen Aufbegehren führen, wenn man dann verletzt den Satz rauswürgt: "Du wirst uns verstehen, wenn du erst mal selbst Kinder hast". - Das ist uns noch nicht passiert, und um diesen Donnerhall an gesprochener Unzulänglichkeit zu verhindern, müssen sich die Katzen bis zum 20. Dezember wärmer anziehen, als ich das gemacht habe…




Seien Sie ehrlich, könnten Sie die vom Tisch jagen?





Sonntag 07.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1022 hPa

Gastbeitrag von Anna Levin
Das Korallenhaus

Als mich 2012 meine Lektorin anrief und mich fragte, ob ich Lust hätte, einen Roman zu schreiben, der auf einer fernen oder exotischen Insel spielt, wusste ich anfangs nichts damit anzufangen. Auf meine Frage, welche Orte sie sich vorstellen könnte, schickte sie mir eine lange Liste. Ich starrte auf die klangvollen Namen, die schon allein beim Lesen Assoziationen in mir weckten. Galapagos-Inseln, Guadeloupe, Karibik, darunter auch die Kanarischen Inseln.

Ich weiß auch heute noch nicht warum, aber auf einmal war da eine Verbindung. Ich begann zu recherchieren und stieß auf einen Hinweis auf die vom Aussterben bedrohten schwarzen Korallen, die nahe La Palma noch existieren. Ich war wie elektrisiert. Das war mein Thema! Die Dinge fügten sich zusammen … Meine beste Freundin, die seit vielen Jahren mit ihrem Mann auf La Palma Urlaub macht, ihre begeisterten Erzählungen vom schwarzen Sand, ausgedehnten Lavafeldern, Kiefernwäldern und dem aufgewühlten Atlantik.

Es war wohl Schicksal. Einen Tag später stand die komplette Handlung meines neuen "Schreibkindes". Die Verlagszusage kam nur wenige Tage später.

Gemeinsam mit meinen Freunden reiste ich im September auf die Isla Bonita. Kaum hatten wir das Flughafengelände verlassen, zeigten sie mir einen Aussichtspunkt auf Santa Cruz, längst nicht der schönste, wie ich später entdeckte. Es waren die Farben, die mich sofort gefangen nahmen. Ich war tief berührt und hatte plötzlich das überraschende Gefühl, endlich nach Hause gekommen zu sein. Es war, als würde die Insel mich willkommen heißen. Ich staunte wie ein kleines Kind, als mir meine Freunde die Insel zeigten, ich konnte mich gar nicht sattsehen an der Wildnis. Und als wir wieder zurückflogen, hatte ich einen furchtbaren Abschiedsschmerz.

Im Nachhinein habe ich das Gefühl, mein Roman habe sich fast von allein geschrieben. Ich war da, ich habe alles gesehen und für immer in meinem Gedächtnis gespeichert: Der atemberaubende Blick vom Roque de Los Muchachos, der Strand von Tazacorte mit der tollen Taberna. Die Höhlen der Guanchen im Norden, die Caldera de Taburiente mit ihren Schluchten, der Regenwald in Los Tilos. Und allen voran - das Refugio El Pilar.

Ein Jahr später erschien mein Roman "Das Korallenhaus" im Blanvalet Verlag, München. Als ich meine zweite Heimat wenig später erneut besuchte, hatte ich das Bedürfnis, mich bei meinem La Palma für die vielen wunderbaren Eindrücke bedanken zu wollen. Sentimental? Hoffnungslos …

So entstanden diese beiden Fotos, die zusammen brachte, was zusammen gehört. Mein Roman "Das Korallenhaus" am El Pilar. Nominiert für den Lovelybooks Leserpreis 2014

www.amazon.de/Das-Korallenhaus-Roman-Anna-Levin/dp/3442380960

Herzliche Grüße

Anna Levin







Samstag 06.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 28 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 20,4 Grad - niedrigste Temperatur 13,6 Grad

Diesmal nicht La Palma
Da war doch noch was unter El Hierro

Seit dem 19. Juli 2011 brodelt es unter unserer kleinen Nachbarinsel El Hierro und mindestens eine bestätigte Eruption fand dann ab 10.10. des gleichen Jahres vor der Südspitze der Insel statt. - Inzwischen gehen Wissenschaftler davon aus, dass sich mindestens noch eine weitere Eruption im Westen der Insel ereignet hat, und zwar im Juli 2012 und andere Geologen und Vulkanologen sprechen auch noch von einer dritten Eruption im tiefen Wasser des Nordens der Insel. - Diese dritte Eruption ist allerdings nicht bestätigt, vielleicht wird man ja in den kommenden Jahren noch Zeit finden, mit Forschungsschiffen dort zu suchen. - Was alle Wissenschaftler überrascht hat ist, dass diese vulkanische Krise dort so lange anhält, denn eigentlich sind kanarische Vulkane keine Langstreckenläufer, sondern erledigen "ihr Geschäft" in wenigen Wochen. - Unter El Hierro aber brodelt auch heute noch Lava, allerdings mit solch geringer Wirkung, dass man inzwischen ganz vorsichtig davon ausgehen möchte, dass dort langsam Ruhe unter der Insel eintritt. - Das hatte man zwar schon öfter gesagt, allerdings gab es noch nie so wenige Erdstöße unter der Insel, wie in den letzten zwei Wochen. - Von den Wissenschaftlern wagt aber keine über ein mögliches Ende der vulkanischen Krise sprechen, man hat hier, wie öfter schon geschehen, nur die Möglichkeit sich vor einem breiten Publikum zu blamieren, weil eben diese Meldung unseres vulkanischen Hotspots unter den Inseln so ganz und gar nicht vergleichbar oder gar gewöhnlich war mit vorhergehenden Geschehnissen die man beobachten konnte. - Auf El Hierro selbst ist das Leben längst wieder zur Normalität übergegangen, denn die letzten spürbaren Beben liegen bereits eine ganze Weile zurück, aber die Wissenschaftler beobachten das weiter interessiert und man konnte auch eine ganze Menge lernen. - So wird auch in der Presse kaum noch was geschrieben darüber, und eben auch nicht, dass so langsam die Beben ausgehen und es nun weniger nach einer Ruhephase aussieht, um dann wieder los zu rumpeln, sondern dass man nun vermuten könnte, die Lava unter der Insel hätte bald ihre neue Ruhestätte gefunden. - Es wäre der Insel und den Insulanern auch gegönnt, denn die haben schwere Zeiten hinter sich und Beben um und über dem Wert 5 sind kein Spaß, und wir erinnern uns noch gut an die Evakuierung von La Restinga und wie Urlauber dort storniert haben aus Angst, man würde einem Vulkanausbruch gegenüberstehen. - Die Eruptionen allerdings fanden allesamt, wenn es denn mehrere waren, unter der Meeresoberfläche statt, und keiner der Kegel schaffte es die Wasseroberfläche zu durchbrechen. - Man hat also auf El Hierro auch keinen Pokal, den man heute vorzeigen kann, so wie wir den Teneguía haben, welcher im Jahr 1971 im Süden der Insel in wochenlanger Arbeit entstanden ist. - Was man auf El Hierro hat sind die "Restingolythen" die mit Gasen gefüllten Bimssteine, welcher der Vulkan ausgestoßen hat und welche man in beachtlichen Mengen auch aus dem Meer gefischt hat. - Und wie berichtet wird, hat sich das Gebiet rund um die Eruption dort im Süden viel schneller erholt als gedacht, und die Meeresfauna und Flora dort bereits wieder so zahlreich vorhanden, wie noch vor dem Vulkanausbruch. - So richtig schlau geworden ist noch keiner, was die jahrelangen Magmawanderungen dort unter der Insel für Ursachen und Wirkungen haben, aber die Insel kommt doch zur Ruhe und hoffentlich muss man nicht bald wieder darüber berichten. - Für uns alle, zumindest auf den jüngeren, westlichen Inseln gilt, wir sind noch gar nicht fertig gebaut, die Vulkane versuchen immer noch die Erosion auf ihre Art und Weise auszugleichen, während der Wind und das Wasser an den Inseln nagen, sorgen die Vulkane dafür, dass die Inseln weiter wachsen, und das bedeutet eben auch, dass es immer wieder zu Eruptionen kommen wird. - Und ob jetzt wirklich Ruhe herrscht bald unter El Hierro, das wagt auch keiner zu sagen, aber irgendwie hätten die es nun verdient, mal nicht mehr im Fokus der vulkanischen Forschung zu stehen.




Die letzten Beben vor und unter der Insel El Hierro




Die Anzahl der Beben der letzten 90 Tage




Die Häufigkeit der Beben seit dem Juli 2011 - Die Grafiken stammen vom
IGN vom Instituto Geográfico Nacional





Samstag 06.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1021 hPa

Gastbeiträge von Petra Kilian, sowie José Luís Hernandez und Rita Reich

Konzert in Los Llanos und Ausstellung in Tazcorte
Liebe Musikfreunde!

Zum 24. Jahrestag der "Amigos de La Música", findet am Samstag, den 06.12.2014 im "Casino Aridane" in Los Llanos um 20.30 Uhr ein Konzert mit dem "Trio Confluencias" statt.

Das Trio hat sich hier zusammengefunden. Die aus La Palma stammenden Musiker, Cesar Cabrera, Clarinette, und Margarita Galvan, Piano, spielen gemeinsam mit dem in Cuba geborenen Violonisten Raul Bermudez. Alle drei sind Professoren an der Musikschule auf La Palma.

Sie werden uns heute einen Querschnitt kontrastreicher Musik darbieten. Beginnend mit Robert Schumanns Romantik bis zu Komponisten zeitgenössischer Musik, wie "Toots" Thielemans, Joplin und Piazzola, deren Kompositionen sich in wehmütig, sinnlicher Weise verbinden.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen und wünschen auf diesem Wege schon jetzt mehr als einen schönen Abend!

Im Namen der "Amigos de La Música",

José Luís Hernandez und Rita Reich

Eintritt: 10 Euro


Ausstellung in Tazacorte der "Cuatro Creativos"
Ausstellung in der Casa de la Cultura in Tazacorte, Calle Primero de Mayo, vom 3.Dezember bis 3. Januar. Vernissage mit Musik am Mittwoch, 3. Dezember, 20 Uhr.

Petra Kilian, Sabine Niemann, Eduardo Hernandez Acosta, Yofre Gonzalez zeigen Schmuck aus edlen Steinen, Bilder in Acryl und Öl sowie Fotografien La Palmas.

Öffnungszeiten: Montag - Samstag 10.30 - 13 Uhr und 17 - 20 Uhr , 24.12. und 31.12. nur vormittags, sonntags geschlossen sowie 25.12. und 1.1.2015

Für die Besucher besteht die Möglichkeit mit den Ausstellern über Ihre Arbeiten an folgenden Tagen zu sprechen :
Sabine Niemann (Malerei): 9.,16., 23. 24. vormittags, 29. nachmittags, 30. und 31.12 vormittags. und 3.1.2015 vormittags

Petra Kilian (Schmuck) : 6., 8., 13., 15. , 20., 26. nachmittags, 27.12. und 2.1.2015 nachmittags

Eduardo (Fotografie): 26., 29. 12.2015 und 2.1.2016, immer vormittags

Schon immer begeistert für das kreative Schaffen, begann ich meine Arbeit mit Edelsteinen und Lava im Jahr 2005 inspiriert durch meinen Aufenthalt auf La Palma.

Das Licht, die Farben des Meeres, die faszinierenden Sonnenuntergänge und die verschiedenartigen Landschaften La Palmas versuche ich in meinen Kreationen wieder zu spiegeln.

Bis heute experimentiere ich immer wieder neu mit der Gestaltung individueller Perlen zur Schmuckherstellung. Zum Beispiel beim Brennen und Glasieren von Tonperlen im eigenen Brennofen

oder mit dem Bearbeiten verschiedenartiger Samen (Drachenbaum, Koniferen, Korallenbaumsamen) der Pflanzenwelt La Palmas.
Mit einer größere Auswahl meiner Arbeiten kann man mich jeden Sonntag auf dem (Floh)Markt in Argual (zwischen Tazacorte und Los Llanos ) vor dem großen gelben Haus (ehemals Casona de Argual) unter den blauen Sonnenschirmen antreffen.

Petra Kilian





die "cuatro creativos" (von links nach rechts: Yofri Gonzalez, Eduardo Hernandez Acosta, Petra Kilian, Sabine Niemann) und der DJ (Christian Herzig)






Freitag 05.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 21 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 21,8 Grad - niedrigste Temperatur 13,4 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Ich kann doch nicht jeden Tag über Politik schreiben…

…könnte ich schon, wenn ich ehrlich bin… Aber ich halte mich zurück, auch wenn es keine ganz großen anderen Themen gibt. - Man ist mit sich selbst beschäftigt, die Leute fliegen zwischen den Inseln hin und her, immer eben mit der Vorgabe, dieses oder jenes erledigen zu müssen, und heute kam noch eine ganz witzige Ausrede hinzu. - Die Tochter einer nahen Bekannten heiratet, dazu muss die Mutter jetzt nach Tenerife fliegen, um sich ein neues Kleid zu kaufen. - Knallharte Argumente, und ich müsste dann wohl nach Gran Canaria fliegen, und mir eine Krawatte kaufen, denn mein Versprechen steht, erst wieder bei der Heirat meiner Töchter trage ich Krawatte. - In El Paso gehen die Arbeiten an der Straße kräftig voran, allerdings musste man mehr vorbereiten, als man zunächst glaubte, nicht nur das Versenken des Glasfieberkabels alleine hat schon zweieinhalb Tage gekostet, nun muss noch auf einem komplizierten Teilstück die alte Straßendecke abgehobelt werden, sonst käme man mit der neuen Schicht zu hoch und zugleich versucht man die Kurve, welche gegenüber dem Naturkostladen und den Restaurants Dulce y Salado und Perla Negra liegt zu entschärfen, denn die ist auf der Innenseite erhöht. - Die Arbeiter dort sind hoch konzentriert, aber man kann es nicht vermeiden, dass immer wieder auf beiden Seiten Staus entstehen, weil man eben eine Spur immer sperren muss. - Dennoch ist man in ein paar Minuten durch und ich muss den Arbeitern dort meine Bewunderung ausdrücken, so nahe am Verkehr und dennoch konzentriert arbeiten, das ist eine professionelle Leistung. - Die Gemeinde hat auch noch schnell bevor die neue Asphaltdecke aufgetragen wird ein paar Leitungen versenkt, mal sehen, wie lange es dieses Mal dauert, bis man die Straße wieder aufreißen muss, um irgendwelche Rohre zu verstecken. - Man könnte natürlich von Los Llanos kommend, auch die Echedey oder die Gámez hoch nach Tacande fahren und dann am ITV wieder auf die Hauptstraße, aber das braucht man eigentlich nur zu machen, wenn man zu den Hauptverkehrszeiten unterwegs ist, ansonsten ist man schnell genug durch El Paso. - Gestern Abend war ich dann noch Zeuge, wie man einen Notarztwagen durch diese Baustelle gelotst hat, auch das hat wunderbar mit der Hilfe aller Autofahrer und der Arbeiter geklappt, wenn man nur wirklich will, dann geht so was auch.

Im Moment ist es Schiesser-kalt, nur wenn die Sonne herauskommt kann man sich schön anwärmen, aber in ein paar Tagen steigen die Temperaturen wieder an, und für die kommenden Tage ist dann hier auf der Westseite auch mit viel besserem Wetter zu rechnen und ein paar deutlichen Grad mehr, als jetzt im Moment. - In den Supermärkten stapeln sich die künstlichen Tännchen, für locker unter zehn Euro liegen die da rum, und werden auch tatsächlich reichlich gekauft, ich hatte ja neulich schon erwähnt, dass die Aufstellung eines Weihnachtsbaumes eigentlich auf den Kanaren traditionell überhaupt keinen Fuß auf die Erde bringt, die Leute sich aber wohl gerne mit diesem weihnachtlichen Schmuck umgeben, und auch die ersten Weihnachtslieder schallen schon aus den Kakophoniekanonen in den Supermärkten. - "Villancicos" nennt man hier die Weihnachtslieder und das berühmteste hier auf den Kanaren ist sogar so was wie die heimliche Hymne der Kanaren, "Una sobre el mismo mar" von Benito Cabrera kennt jeder hier, und kann dieses wirklich schöne und eingängige Lied mitsingen oder wenigstens summen. - Dabei werden die sieben Kanareninseln vorgestellt und für jede ein Vers gesungen. - Für La Palma steht dort:
Canta la Palma por sirinoque al son de mi niñez, por Taburiente arrullo y paz, almendras, flor y miel. Con los enanos se hará verdad la magia que soñé.
- Das heißt frei übersetzt: La Palma singt auf alte Art den Klang meiner Kindheit, durch Taburiente (die Caldera) Wiegenlieder von Frieden von Mandeln, Blumen und Honig. - Mit den Zwergen wird die Magie zur Wahrheit, welche ich geträumt habe. - Man könnte meinen, Benito Cabrera wäre Palmero, aber dem ist nicht so, der wurde in Venezuela geboren und lebt auf Tenerife. - Es gibt unzählige Versionen dieses Liedes, welches auch meistens falsch betitelt wird, denn der richtige Name des Liedes kommt im Refrain gar nicht vor. - Da heißt es erst ganz zum Schluss "Una sobre el mismo mar", sondern mitgesungen wird immer "Vamos cantemo somos siete, sobre el mismo mar". - Eine er hier meistgehörte Version ist auch diejenige, welche mir am besten gefällt, nämlich die mit dem Palmero Luis Morera und Fabiola Socas aus Icod de los Vinos (Tenerife). - Meine Kinder können das schon nicht mehr hören, einfach zu oft gehört und ein bisschen kitschig finden die das auch. - Mag ja sein, Luis Morera muss sich oft den Vorwurf gefallen lassen, immer ganz nahe am Kitsch zu arbeiten, aber was soll´s, mir gefällt es. - Eine andere, auch immer wieder gespielte Version lässt Kinder singen, ist vielleicht die meistgespielte auf den anderen Inseln, aber die ist mir ein kleines Stückchen zu krumm.



Freitag 05.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1023 hPa

Gastbeitrag von Susan

Bauernmarkt in El Paso

Wer gerne frisches Obst und Gemüse einkauft, der sollte ruhig einmal den Bauernmarkt in El Paso besuchen. Neben frischem Obst, Gemüse, jungen Kartoffeln und Süßkartoffeln in mehreren Sorten gibt es auch noch leckeren Ziegenkäse, Weine, Liköre, Mojo, Biobrote, Süßgebäck und Kunsthandwerk. Alle Verkäufer erzeugen ihre Waren selbst. Seit es diesen wunderbaren kleinen Markt gibt, decken wir uns jeden Samstag mit allem ein, was der Markt an Lebensmitteln so her gibt. Und das ist eigentlich fast alles, was man braucht. Durch die wöchentlichen Unterhaltungen mit den Anbietern kennt man sich schon ein wenig und so wird man dann auch immer ehrlich interessiert nach dem Befinden der Familie gefragt, wie die Schule läuft usw. Hier kann man noch mit einem guten Gewissen einkaufen, nicht nur wegen der erntefrischen Produkte, sondern auch, weil man gezielt die lokalen Anbieter fördern kann. Macht das nicht mehr Spaß, als sein Geld zum LIDL zu tragen??? Ein Besuch des Bauernmarktes lohnt sich auf alle Fälle und die Bauern geben sich alle Mühe, und auch die Qualität der Produkte überzeugt. Trotzdem macht es uns etwas Bauchweh, dass nur wenige Menschen überhaupt diesen tollen, kleinen Markt besuchen. Es ist für uns vollkommen unverständlich, dass viele Einheimische, aber auch viele Touristen an den Obst/Gemüsetheken der umliegenden Supermärkte sich da irgendwas vom Festland kaufen, anstatt die paar Meter weiter zum Markt zu schlendern. Das ist sehr schade. Wir hoffen sehr, dass mehr Einheimische und Urlauber den Weg zum Bauernmarkt nach El Paso finden. Er liegt zwar etwas versteckt. Aber mit der nachfolgenden Karte sollte es möglich sein, ihn zu finden. Geöffnet hat der Markt Freitags von 15:00-19:00 Uhr und Samstags von 09:00-14:00 Uhr. Der Eingang zur Markthalle befindet sich an der ehemaligen Hauptstraße zwischen El Paso und Los Llanos im unteren Teil der Touristeninformation. Gegenüber ist die "Plaza Franzisca Gazmira", das ist der Platz mit dem noch immer nicht geöffneten, neue Kiosk.










Donnerstag 04.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 28 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 20,6 Grad - niedrigste Temperatur 14,4 Grad

Kurzgeschichten
Ein bisschen Politik, Schultransport in Gefahr und "Día Blanco" morgen in Los Llanos

Wer sind wir, und wenn ja, von welcher Partei? - Es bleibt verwirrend um die Frage, ob denn unsere Inselregierung rechtmäßig im Amt ist und noch fragwürdiger, wie es denn mit und um die Kommunalwahlen im Mai des kommenden Jahres aussieht. - Die sechs Räte der PSC/PSOE waren aus der Partei geworfen worden, weil sie mit der Partido Popular gemeinsame Sache gemacht haben, aber diese sechs Räte haben sich dagegen gewehrt und bislang auch geschafft, dass immer wieder große Teile der Partei und auch der Justiz den Rauswurf nicht in Ordnung finden. - Dabei kommt es den sechs Räten der Sozialisten recht, dass nun der oberste kanarische Gerichtshof den Rekurs der Coalición Canaria ablehnt, den man gegen ein erstes Urteil des Gerichtes in Santa Cruz der La Palma eingelegt hatte, welches das Verfahren um das in Frage stehende Misstrauensvotum gegen die damalige Inselpräsidentin Guadalupe Taño von der Coalición Canaria rechtens geheißen hatte. - Damit sind jetzt die rechtlichen Möglichkeiten der Coalición Canaria erschöpft, sich seitens der Justiz wieder an die Macht bringen zu lassen. - Aber damit ist die Frage eben noch nicht geklärt, was aus den sechs Räten der PSC/PSOE wird, und in dem Zusammenhang eben auch, wie man sich denn seitens der Sozialisten für die Wahlen im Mai im Inselparlament aufstellen kann. - Zunächst hatte die Parteizentrale in Madrid dem Rauswurfbegehren seitens der regionalen PSC/PSOE zugestimmt, allerdings sinkt ganz deutlich die weitere Zustimmung für diesen Akt, denn der treibende Kopf hinter dem Rauswurf, der Vizepräsident des Gobierno de Canarias, José Miguel Pérez, verliert überall in der eigenen Partei Rückhalt, wird sicherlich nach den Wahlen keine große Rolle mehr in der Partei spielen und so sagen sich ganz viele neue Köpfe in der Partei, warum sollen wir die Leute aus La Palma verlieren, bloß weil ein weichender regionaler Parteisekretär einen fast schon als persönlichen Krieg zu bezeichnenden Konflikt mit den Sozialisten La Palmas hat. - Die Frage, ob denn die sechs Rebellen aus La Palma wieder zurück in die Partei kommen, die ist damit noch nicht geklärt, allerdings erkennt man wohl positive Tendenzen. - Darüber freuen sich nicht nur die Sozialisten der Insel, sondern auch die Anhänger der Partido Popular La Palkmas, denn beide Gruppen wollen unbedingt diese, nach Meinung der allermeisten Beobachter äußerst erfolgreich arbeitende Inselregierung, weiter an der Macht sehen.

Alle Schulbusse hier auf den Kanaren müssen eine zweite erwachsene Begleitperson außer dem Fahrer an Bord haben, sonst dürfen keine Schüler transportiert werden. - Diese Begleitpersonen steigen an den Haltestellen vor den Schülern aus und sichern das Aussteigen und das eventuelle Überqueren der Straße. - Auf allen anderen Inseln stellt der Busbetrieb diese Begleitpersonen, auf La Palma macht das eine Firma, welche ausschließlich zu diesem Zweck gegründet wurde, da der Busbetrieb sich außer Stande sah, dieses Personal vorzuhalten. - Bezahlt werden diese Begleitpersonen von der Erziehungsbehörde des Gobierno de Canarias und die haben wohl bereits seit drei Monaten kein Geld mehr an die Firma überwiesen. - Ab heute sollte nun gestreikt werden, so die Firma, welche diese Schülerbegleiter stellt, aber noch in letzter Sekunde konnte der Streik abgewendet werden, da die Behörde nun zwei der noch ausstehenden drei Monatsgehälter angewiesen hat. - Darüber hinaus heißt es aber, nur noch bis zum 15. Dezember würden diese Begleiter von der extra gegründeten Firma beschäftigt werden, ab dem Tag muss dann Transportes La Palma, also der Busbetrieb die Begleiter stellen. - Um den gesamten Schulbusverkehr nicht zu gefährden haben nun die Begleiter zugesagt, bis zum 15. Dezember weiter Dienst zu tun, auch wenn das letzte Gehalt noch aussteht. - Es ist nicht das erste Mal, dass verzögerte Zahlungen seitens des Gobierno de Canarias oder Gemeinden private Firmen fast in den Ruin treiben, und das ist ganz sicher eine Gangart, die absolut zu vermeiden sei.

Anderswo nennt man das "Noche Blanco", also weiße Nacht, und meint damit einen späten verkaufsoffenen Abend oder eben Nacht, in Los Llanos nennt man das "Día Blanco" also weißen Tag, weil die allermeisten Veranstaltungen tagsüber stattfinden. - Man will damit das Weihnachtsgeschäft einläuten, wollte das eigentlich vergangene Woche bereits machen, aber das schlechte Wetter machte damals einen Strich durch den weißen Tag. - Musikalische und kulturelle Veranstaltungen fast überall in der Innenstadt, an die 50 verschiedene Auftritte werden geboten, und die Händler halten auch viele Sonderangebote bereit, man erhofft sich reichlich Publikum damit. - Vom Wetter kann das klargehen, die Westseite der Insel hat gutes Wetter, also morgen in Los Llanos, den ganzen Tag über und bis Mitternacht, also doch auch wieder weiße Nacht. - Und dann gibt es abends auch noch einen Höhepunkt, um 21:30 Uhr wird im Erdgeschoss der Casa de la Cultura die diesjährige Krippenminiatur der Stadt eröffnet. - So spät wie noch nie, und endlich wieder an alter Stelle, denn im vergangenen Jahre musste man das die Krippe wegen Bauarbeiten rund um das Kulturhaus nach oben in die Calle Real verschieben. - Also ab morgen Abend heißt es wieder, wo sind "Meón und Cagón" und ich weiß ganz sicher, wer morgen Abend bereits mit Kamera bewaffnet diese beiden Hauptfiguren bei spanischen Krippen sucht. - Hallo R + T…






Donnerstag 04.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 52 % - Luftdruck 1018 hPa

Gastbeiträge von Crystel und Gisela van Dijk

Crystel und Heidi laden ein zum 1. privaten Weihnachts-Kunst-Markt im wilden Südosten.

LP 2 bis Abzweiger La Salemera, runter Richtung Leuchtturm und Meer.

Vielleicht knabbert ihr einen frischen Fisch im Kiosko La Salemera? Erfrischt euch am Strand unter Palmen inmitten von urigen Fischerhäuschen im Atlantik?

Nur 1 km Pistenstrecke entfernt liegt unsere Künstlerbucht. Luftballons markieren den geraden Weg, den man gut nutzen kann als Verdauungsspaziergang!

KITSCH-    KUNST-    KAFFEE-    KUCHEN
erwarten euch am
SAMSTAG, 06-12-2014
SONNTAG, 07.12.2014
jeweils von 15-19 Uhr.





TANGO ARGENTINO LA PALMA

Für alle Tango-Interessierten:

Die nächste MILONGA (Tangotanzabend) findet am
Sonntag, 7. Dezember, 20.30 - 23.00 Uhr im Casino (Real Sociedad Aridane), Los Llanos, Plaza España statt.

Eintritt: 3 € (Kostenbeitrag für die Raummiete)

Am 6. und 7. Dezember gibt es auch die Möglichkeit, UNTERRICHT zu nehmen, den ein versierter Tangolehrer aus Tenerife gibt. Kosten: Gruppe 90 Min. 10 €, Einzel 60 Min. 30 € (gleicher Preis für Paare).
Nähere Einzelheiten teile ich gerne mit: Tel.: 629 024 169, e-mail: giselalapalma@yahoo.es

Gisela van Dijk






Mittwoch 03.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 43 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 18,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,1 Grad

Die Dezemberbrücke
ist auch nicht mehr das, was sie mal war

Sie wissen doch, früher, als alles anders war, und nur manches besser. - Gleich zwei Feiertage stehen an, der 6. und der 8. Dezember und was das für Feiertage sind, das erkläre ich Ihnen später noch. - Es handelt sich um den Samstag und den Montag, in diesem Jahr liegt also die "Dezemberbrücke" nicht wirklich arbeitnehmerfreundlich, denn nur der 8. Dezember bringt einen wirklich weiter, aber dennoch starten viele einen kleinen Urlaub. - Vorsicht mit dem Wort allerdings, denn keiner gibt zu, dass man einen "Urläubchen" angeht, man besucht die krüppelige Familie, fährt zum Einkaufen nach Tenerife, oder hat sonst noch was zu erledigen. - Keiner hat zugegeben, dass man sich einfach drei oder vier Tage gönnt, die Stimmung ist noch nicht wieder so, dass man öffentlich genießt, denn schließlich haben wir seit dem Jahr 2008 "crisis" und wer seit dem zu unbeschwert und offen genießt, oder sich ein neues Auto kauft, oder eben einfach so in Urlaub fährt, der macht sich suspekt, oder ist in der Partido Popular, und ich weiß im Moment nicht, was schlimmer scheint. - Wer aber hierbleibt auf der Insel, und das sind nicht wenige, die brauchen keine Sorgen haben am Samstag, Sonntag und Monate nicht einkaufen zu können, denn der Handel kann sich so etwas nicht mehr erlauben, und die meisten Läden haben so alle diese Tage offen. - Das war eben früher anders, da gönnte sich der Handel noch mal ein paar Tage Ruhe. - Als ich heute im San Martín (heißt inzwischen Híper Centro, aber das bekomme ich nicht aus dem Mund heraus) in El Paso frug, rollte die nette Dame am Informationsstand nur mit den Augen und ich musste gar nicht weiterfragen, erst kommt der Umsatz, dann die Verfassung und die unbefleckte Empfängnis, und ich werde das Gefühl nicht los, dass der eingesessene Handel hier wohl zum Teil unter der Lidlitis leidet. - Für die Urlauber ist das auch wichtig, es muss also niemand losrennen, und am Freitag bereits Mengen an Lebensmittel horten, man steht Ihnen trotz der Feiertage jederzeit zur Verfügung. - Natürlich nicht, was Ämter und sonstige Dienstleister angeht, die nicht vom Verkauf von Produkten besonders zur Weihnachtszeit leben, die haben wohl dann alle zu. - Und am Samstag kommt auch noch die Queen Mary 2 in unsere Hauptstadt, von 08:00 bis 17:00 liegt dann das längste Schiff, welches jemals bei uns im Hafen war, wieder in unserer Hauptstadt zu bewundern und wir hoffen, dass die sehr vorsichtig anlegen, nicht dass unsere Seismographen auf der Insel uns Erdbeben vorgaukeln. - Da werden doch die Geschäftsleute in der Hauptstadt sich auch nicht lumpen lassen, na gut, wer Waschmaschinen und Bremssättel verkauft, der wird den Besuchern der Queen nichts anzubieten haben, aber es ist halt mit extrem hohen Aufkommen von blassen Briten in der Stadt zu rechnen, und wer nicht auf hat, der kann dann auch nichts verkaufen.

Nun aber noch dazu, was denn das überhaupt für Feiertage sind: Die spanische Verfassung, gequirlt mit ein bisschen Erbsünde machen es möglich, dass wir am Freitag bereits das Wochenende einläuten und dieses auch noch bis einschließlich Montag andauert. - Und manche machen auch bereits am Freitag nicht mehr auf oder gehen arbeiten, denn wer Samstag ohnehin nicht arbeiten geht, der bekommt dafür den Freitag als Feiertag auch noch überbracht. - Aber mal schön der Reihe nach. - Am 6. Dezember ist Nikolaus, allerdings ist das nicht der Grund, die Arbeit niederzulegen, sondern in ganz Spanien feiert man an diesem Tag die Verfassung. - Man nennt das auch den "Día de la Constitución" und die jährt sich in diesem Jahr zum 36. Male. - Am 6. Dezember 1978 wurde mit absoluter Mehrheit im Parlament die "Constitución Española" verabschiedet, die bis heute geltende spanische Verfassung, die sich nach wie vor in bester solcher befindet. - Es kommt halt immer auf die Verfassung an… - Der Montag, also der achte Dezember ist dann aber wieder Feiertag, nämlich "Inmaculada Concepción", der katholische Beweis dafür, dass man doch im Religionsunterricht aufpassen sollte und nicht nur Papierkügelchen an die Decke schnalzen, oder Whatsapp senden. - "Immaculada" heißt auf Deutsch die Unbefleckte, und dabei geht es, wie bei fast allen katholischen Feiern, um die Mutter Gottes. - Das unbefleckt beschäftigt sich aber in diesem Fall nicht um die, wie man vielleicht annehmen möchte, immer noch nicht bewiesene Jungfrauengeburt, sondern um die interessante Geschichte, dass diese Maria ohne Erbsünde auf die Welt kam, also unbefleckt. - Wir Katholen sind natürlich nur an innere Werte gebunden, wobei ich immer noch nicht weiß, wie denn die Erbsünde in all die kleinen Kinderchen da reinkommt, aber deswegen werden wir ja alle getauft, und damit waschen wir das also wieder ab. - Was für ein Umstand, aber wir haben das auch mitgemacht, beide unsere Töchter sind voll krass konkret getauft, trotz der heidnisch-protestantischen Mutter, wir Katholiken werden ja auch schließlich nicht fürs Denken belohnt, sondern ausschließlich fürs Glauben. - Am Dienstag hofft die Volkswirtschaft dann wieder auf vollständiges Erscheinen aller Arbeitskräfte, wobei uns die Erfahrung lehrt, dass nach einer Ansammlung von mehreren Feiertagen immer gewisse Kollateralschäden zu vermelden sind. - Ich liebe die Verfassung, Sonntage sowieso und auch die Gnade der unbefleckten Maria, die uns ein paar Stunden mehr Schlaf beschert.




Und hier wissen wir gar nicht, bei wem wir uns bedanken dürfen. - Wie bereits im vergangenen Jahr hat uns jemand einen äußerst geschmackvollen und komplett endemen Weihnachtsschmuck auf den Tisch gestellt. Danke!





Mittwoch 03.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1017 hPa

Gastbeitrag von Eduard Asimont
Chorkonzerte in Tijarafe und Los Sauces

Chorkonzerte der Asociación Músico-Cultural Marino Sicilia
in Tijarafe und San Andrés y Sauces

Im Rahmen einer vom Cabildo de la Palma veranstalteten Reihe von Chorkonzerten mit verschiedenen Chören der Insel, dem "Circuito Insular de Música Coral", finden heute und morgen die beiden schon in dem Beitrag vom 29.11.14 erwähnten Konzerte der Chöre der Asociación Músico-Cultural Marino Sicilia von Los Llanos de Aridane statt:

Mittwoch, 03.12.2014, 20:00 h,
Tijarafe, Casa de la Cultura José Luis Lorenzo

und
Donnerstag, 04,12.2014, 20:00 h,
Los Sauces, Casa de la Cultura Manuel Guardia Roldán


Es singen der Orfeón Elías Santos Abreu und der Coro de Cámara Llanensis unter Leitung von Eduard Asimont.







Dienstag 02.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 20,2 Grad - niedrigste Temperatur 13,8 Grad

Asphalt und kein Ende und weiter sinkt die Arbeitslosigkeit
Das Eine hat aber mit dem Anderen nichts zu tun

Zunächst aber noch ein Hinweis, wir wollen nur Ihr Bestes, Ihr Blut! - Die kanarische Regierung schickt wieder ihren "Vampirwagen", besser bekannt als Blutspendebus und der steht in den morgen (15:30-21:15) und übermorgen (08:30-14:15) in Los Llanos, in der Avenida Dr. Fleming und am 5.12. in El Paso, direkt vor dem Rathaus. - Dort kann man von 08:00-12:45 sein Bestes geben. - Übrigens, deutsches Blut passt auch in spanische Adern, das wäre dann so eine Art Integration durch die Blutbahn, oder Blut mit Migrationshintergrund…

Das war immer noch der Witz überhaupt, dass einige behauptet haben, mit den Asphaltwerken im Aridanetal würden Arbeitsplätze geschaffen. - Das ist Quatsch, denn wenn das eine Werk den Asphalt produziert, dann kann es das andere nicht machen, also bleibt die Anzahl der Asphaltwerker auf der Insel die Gleiche und es kommt eben immer darauf an, wie viel Asphalt verbaut wird. - Und da geht man jetzt wieder ran, die Hauptstraße LP3 hat man ja auf der Ostseite schon aufgebessert und vom Hospital bis zum neuen Tunnel neu asphaltiert, nun geht es an das Stück durch El Paso und unterhalb des Ortes. - Auch dort will man einen neuen Straßenbelag aufbringen und heute haben bereits die Arbeiter die Straße dafür vorbereitet. - Das wird ein bisschen kompliziert die kommenden Tage, gerade auf der Ortsdurchfahrt, das bringt die Lokalpolizei El Pasos ein schon ins Schwitzen, aber es ist wirklich notwendig. - Die kommenden Tage also ein bisschen Geduld, wenn es durch El Paso geht. - Allerdings ist die beauftragte Firma als äußerst schnell bekannt, die haben auf der Ostseite auch die Straße zum Flughafen in Rekordzeit neu asphaltiert, also haben wir es sicher bald hinter uns. - Interessant dabei ist, wo denn der dazu benötigte Asphalt herkommt, denn eigentlich haben wir auf der Insel kein legales Asphaltwerk stehen. - Das in Fuencaliente produziert zwar seit an die 30 Jahre, hat aber wohl nur eine Lizenz von der Gemeinde, und das ist nicht ausreichend. - Man hat auch schon die Schließung des Werkes beantragt, allerdings ist man sich seitens der Behörden nicht einig, wer denn eine solche Schließung veranlassen kann. - Da ist auf der einen Seite die "Consejería de Industria del Gobierno de Canarias" Amt für Industrie in der kanarischen Regierung und auf der anderen Seite die "Agencia de Protección del Medio Natural y Urbano (APMUN)" also die öffentliche Agentur für Umweltschutz und beide Organe meinten zunächst, die Gemeinde Fuencaliente müsste das machen. - Die sind allerdings der Meinung, sie hätten kein Befugnis dazu und nun geht es hin und her zwischen beiden Behörden und so lange man sich nicht einig ist, wer da nun das Werk schließen soll, fabriziert man dort munter weiter und die Inselregierung La Palma nutzt das natürlich aus, denn wenn das Ding zu ist, dann kann man keine Straßen mehr erneuern. - Und so entsteht Gretchens Asphaltfrage, wo soll das Ding denn auf La Palma stehen, wenn es keinen Platz gibt, der den angesprochenen Abständen von 2.000 Meter zu Siedlungen oder Naturschutzgebieten gerecht wird. - Das wird spannend und wahrscheinlich wird man eines Tages den Weg des geringsten Widerstandes gehen und dort eins genehmigen, wo die wenigsten Proteste herkommen.

Nun noch der erfreuliche Teil, seit 14 Monaten ununterbrochen sinkt die Arbeitslosigkeit in Spanien und auch als anerkannter Nichtfreund der derzeitigen Regierung in Madrid muss man das anerkennen und hoffen, dass das so weiter geht. - Im November 2014 waren in Spanien 4.512.116 Menschen als arbeitslos registriert, das sind 296.792 weniger als noch im November vor einem Jahr und etwa eine halbe Million weniger als im Februar 2013, dem Monat mit der höchsten Arbeitslosigkeit überhaupt. - Allerdings ist die Gesamtzahl immer noch sehr erschreckend, aber man knabbert fleißig jeden Monat an die 4 - 6% ab und das geht auch auf den Kanaren und La Palma so. - Das Problem an der Geschichte ist allerdings, dass bis nach "unten" also dort wo wir sind, das einfach noch nicht durchschlägt, und die allermeisten Verträge welche abgeschlossen werden auch zeitlich begrenzte Verträge sind, weil einfach die Firmen es noch nicht wagen, an einen wirklichen Aufschwung zu glauben. - Davon sollten wir wohl auch noch nicht sprechen, lediglich von einem Räkeln auf dem Boden, und wie es scheint, sind wir längst unten angekommen und es kann nur noch nach oben gehen. - Dabei hofft man nun für das kommende Jahr auch in den Gemeinden auf mehr Bewegung, denn die Sparhaushalte der letzten Jahre, die gingen ja fast komplett auf Kosten der Ausgaben in Investitionen, und das kann so nicht weitergehen. - Langsam und mühevoll geht es voran, aber es geht, und das alleine ist bereits eine gute Meldung. - Auf der dritten Grafik unten können wir auch wieder das Gleiche beobachten wie bereits in vielen Monaten zuvor, in den Sektoren Bau und Industrie sinkt die Zahl der Arbeitslosen schneller, als zum Beispiel im Sektor der Dienstleistungen.

Wer das noch mal alles ganz genau nachblättern will, der kann das in einem sechzigseitigen Bericht von der "Sepe" HIER machen.













Dienstag 02.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1017 hPa

Gastbeitrag von Rose Marie Dähncke

Ja wo ist er denn hin?

Unserem Bankdirektor stand ein ganz großer Tag bevor, ein ganz außergewöhnlicher, die Hochzeit seiner Tochter.

Ich versorgte ihn mit Unmengen meiner schönsten Orchideen, wunderbaren weißen und zart hellrosafarbenen, es sollte einfach ein sensationelles Fest werden. Wurde es auch, aber doch ein bisschen komisch.

Er zeigte mir später einen Haufen Fotos, auch darin war man nicht kleinlich geblieben: Das Hochzeitsfahrzeug, rumdherum mit Orchideenblüten bestückt und aus Fensterschlitzen herausquellend, das war sicher einmalig; dann die Braut, wie ihr gratuliert und sie von allen geküsst wird, später in allen möglichen Stellungen, natürlich mit Haufen von kostbaren Orchideen bekleidet, beide Arme voll in hockender, sitzender, liegender Stellung, von vorne und hinten gesehen, dann aber auch liebevoll einen Baum umarmend und schmachtend ins Objektiv lächelnd, mal versteckt hinter Büschen kokett hervorlugend, mit Sekt in der Hand schon recht kess und mit Zunge rausgestreckt hübsch frech. Jedenfalls war es ein Packen von Fotos, die jetzt des Bankdirektors ganze Freude waren und sicher dann weitere Generationen an das gelungene Familienfest erinnern sollten.

Etwas kam mir aber doch ganz komisch vor: auf allen Fotos war immer nur die Braut zu sehen, der Bräutigam war nie mit dabei. War er ein Krüppel und nicht vorzeigbar? Konnte er weder gehen noch stehen und lag irgendwo herum? War er zusammengebrochen und jetzt in der Intensivstation? Oder war es eine Ferntrauung? Sie wissen ja, ich bin furchtbar neugierig, so etwas lässt mir einfach keine Ruhe, daher fragte ich den Bankdirektor, warum nur die Braut auf den Fotos erscheint und nie der Bräutigam. Er fand die Frage keineswegs abwegig, sondern antwortete ganz normal, und als ob es eine Selbstverständlichkeit wäre: "Der war nicht da, der hatte etwas anderes vor".

'La Palma, Du Herzchen' kann ich da nur sagen.




Montag 01.12.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 20,8 Grad - niedrigste Temperatur 13,2 Grad

Müll - Insel - Problem
Wohin mit dem ganzen Wohlstand?

Es gibt keinen Müll, sondern nur mehr oder weniger stinkende Rohstoffe. - So verkaufte man uns die Sache mal, als man noch an die wertstofffabrizierende Wollmilchsau "Complejo Medioambiental de Los Morenos" glauben wollte. - Die Geschichte ist einfach, früher, als alles anders war, und nur manches besser, da stank es am Sonntag auf der Insel ganz furchtbar, weil alle ihren wöchentlichen Müll angezündet haben, denn eine Müllabfuhr gab es noch nicht. - Das war wirklich nicht schön, dann legte man lokale "Vertederos" an, dann stank es nur noch an ein paar Stellen und auch das war nicht schön, also baute man ein paar regionale Müllverbrennungsanlagen und wir mussten wieder nicht an Recycling denken. - Aus den Augen in den Ofen, bis uns die EU auf den Fuß trat und die Öfen stilllegen ließ, weil diese Öfen so gar nicht europäischen Standards genügten. - Darauf hin einigte man sich, dass man ein hochmodernes Müllverwertungszentrum bauen will, um endlich topp-modern das Problem Inselmüll angehen kann um mit Spitzentechnik aus der Recycling-Branche eben den Nachhaltigkeitsorden am Restmüllband zu erhalten. - Allerdings war das auch eine Standortfrage, denn in Mazo weigerte man sich zunächst diese Anlage aufstellen zu lassen, mehr als eine Stadtregierung scheiterte daran, und während dessen entleerte man den gesamten Inselmüll im Barranco Seco, auf halbem Weg von Santa Cruz nach Puntallana, was sicher keine wunderbare Lösung für ein Weltbiosphärenreservat darstellt. - An die 15 Jahre zu spät kam also die Müllverwertungsanlage und nun zeigt sich nach knapp zwei Jahren Betrieb, dass der Spruch mit den mehr oder weniger stinkenden Rohstoffen nur dann stimmt, wenn man den wiederverwertbaren Kram auch in bestimmte Recyclinghöfe bringen kann. - Und das heißt für uns, fast alles muss runter von der Insel, denn für das bisschen Müll hier auf der Insel lohnen sich so viele Anlagen gar nicht. - Glas, Metall, Pappe, Kunststoffe, all das wird eh schon von der Insel geschafft und daran verdienen manche sogar ganz gut, das sind eben die beliebtesten Wertstoffe, und das hat sogar noch einen ganz witzigen Nebeneffekt, es laufen inzwischen Schrottsammler über die Insel und ziehen Metallschrott aus den Wäldern und Grundstücken, was man früher nirgendwo los geworden ist, dafür bezahlt man heute 8 Cent das Kilo und das, obwohl der Kram noch von der Insel geschafft werden muss.

Es ist aber nicht alles Metallschrott, sondern der normale Hausmüll macht Sorgen, die ach so hochmoderne Anlage schafft nicht annähernd so viel getrennten Wertstoffe, so dass reichlich Restmüll dort bei der Anlage gelagert werden muss. - Und genau das hatte uns ja die alte Inselregierung noch süffisant versprochen, das bisschen Restmüll, das erledigt sich von ganz alleine… Die neue Inselregierung hat dieses Problem nun geerbt und die sind ja ein bisschen realistischer und kennen dieses Problem. - Man wird den Platz für die Restmülllagerung noch deutlich vergrößern müssen und dann träumt man auch noch davon, dass ein privater Müllverwerter diese Anlage übernimmt und eben im Großen das macht, was wir uns mit unserer kleinen inseleigenen Anlage erträumt hatten, nämlich die Geschichte von den mehr oder weniger stinkenden Rohstoffen. - Mit anderen Worten, die Müllverwertungsanlage in Mazo war von vorne hinein nicht geeignet, den Inselmüll wirklich so weit zu reduzieren, dass man nur noch Kleinstmengen an Restmüll hat, weil eben die Weiterverarbeitung der Wertstoffe hier auf der Insel gar nicht funktionieren kann, sondern da viel größere Mengen anfallen müssen, um rentabel arbeiten zu können. - Also möchte man am liebsten den gesamten Inselmüll von der Insel schicken, damit die Trennung und Wiederaufbereitung der Wertstoffe nicht so unendlich teuer wird. - Ich kann mich erinnern, dass wir darüber schon mal vor mehr als 15 Jahre gesprochen haben, vielleicht nicht Sie und ich, aber hier auf der Insel wurde das wohl diskutiert und damals als unbezahlbar abgetan. - Nun ist man wieder so weit, klar die Technik hat sich geändert, und manchmal neigen selbst wir Insulaner langsam dazu, unsere Limitierungen einzusehen. - So wunderbar das, ist auf einer kleinen, und übersichtlichen Insel zu leben, so mannigfaltig sind auch die Alltagsprobleme, welche sich einfach dadurch ergeben, dass wir Vieles auf der Insel nicht vorhalten können, weil sich einfach der Betrieb nicht lohnt und dazu gehört eben auch die fast komplette Maschinerie um das Recycling von Wertstoffen. - Allerdings könnte man auf der anderen Seite noch viel effektiver sein, denn auch wenn der Spruch alt ist, grau, Falten hat und schon gar nicht mehr lustig, so ist er doch immer noch richtig: Der Müll, welcher erst gar nicht produziert wird, der muss auch nicht eingesammelt, getrennt, gelagert und eventuell recycelt werden.




Welches Tönnchen hätten´s denn gerne?





Montag 01.12.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1014 hPa

Gastbeitrag von Petra Kilian

"Cuatro Creativos"

Ausstellung in der Casa de la Cultura in Tazacorte, Calle Primero de Mayo, vom 3.Dezember bis 3. Januar. Vernissage mit Musik am Mittwoch, 3. Dezember, 20 Uhr.
Petra Kilian, Sabine Niemann, Eduardo Hernandez Acosta, Yofre Gonzalez zeigen Schmuck aus edlen Steinen, Bilder in Acryl und Öl sowie Fotografien La Palmas.
Öffnungszeiten: Montag - Samstag 10.30 - 13 Uhr und 17 - 20 Uhr










Familie Ellen & Simon Märkle

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