La Palma Aktuell   Nachrichtenarchiv August 2014

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Sonntag 31.08.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 26 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 28,0 Grad - niedrigste Temperatur 20,0 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeugs
Der August verabschiedet sich mit Traumwetter

Der Passat fährt langsam wieder hoch, abends kühlt es wunderbar ab, und den ganzen Tag über haben wir strahlenden Sonnenschein. - Es ist eine Wohltat, wieder diese frische und bei Durchzug durchaus kühlende Luft zu atmen, die weit aus dem Norden zu uns herangetragen wird. - Die Luft ist wieder ganz klar, keine Dunsthaube mehr, so wie in den vergangenen Tagen. - Und das wird die kommenden Tage so weitergehen. - Aber damit muss auch wieder die Warnung ausgesprochen werden, die UV-Belastung ist wieder sehr stark, und wer in die Berge zum Wandern geht, der muss unbedingt einen Kopfschutz tragen, auch wenn man vielleicht nicht gerade ein "Hut-Gesicht" hat.
Heute morgen am Flughafen die gleichen Szenen wie immer kurz vor September, müde und schlecht gelaunte Eltern bringen ihre Studenten mit viel zu großen Koffern auf die Reise, Aufbruch bedeutet immer auch Abschied, und man kommt sich in diesem neuen Terminal meist ein bisschen verloren vor. - Als Vielfliegerin hat meine ältere Tochter nun so eine Art besondere Karte, wo sie immer 30 Kilo mitnehmen kann, und die hat sie heute auch wieder ausgereizt, und mir tun die Jungs an den Flugzeugen leid, welche diese 30 Kilo Monster in die Maschine wuchten müssen, denn die ATR werden von Hand beladen, da gibt es kein Förderband oder anderen Hilfen. - Die ist auch inzwischen schon in ihrer Wohnung, eine neue Wohnung dort auf dem Campus und hat sich bereits eingerichtet.
Wenn man so Sonntagmorgen durch die Landschaft fährt hier, dann begegnet man eigentlich nur den Jägern mit ihren Pickups und den typischen Aufbauten für die Hunde, und ein paar "von der Nacht", die nun irgendwie nach Hause kommen wollen, sonst ist kein Mensch auf der Insel unterwegs, oder eben noch die angesprochenen Eltern, welche ihre hoffnungsvolle Brut zum Flughafen kutschieren. - Ein bisschen gespenstisch sogar, und morgen Früh bin ich schon wieder dran, der Logierbesuch muss auch zum Flughafen gebracht werden, auch wieder mit der ersten Maschine.
Die Schule fängt nächste Woche noch nicht an, erst die darauf folgende Woche geht das dann auch wieder mit den Pennälern los, und diese Insel nimmt dann hoffentlich wieder ein bisschen Fahrt auf. - Wird auch dringend nötig, den Sommer über passiert hier außer Fiestas so gut wie gar nichts, und eigentlich hatten wir doch so viel vor, was wir alles noch machen wollten, damit wir endlich loslegen können mit dem, was man wohl Aufschwung nennen will.
Der scheint im Einzelhandel angekommen, zumindest im kanarischen Schnitt, denn man meldet nun, eine Zunahme der Verkäufe im Einzelhandel von etwas mehr als 4% gegenüber dem letzten Jahr bis Ende Juli. - Für La Palma einzeln gibt es diese Statistik nicht, denn es bleibt anzunehmen, dass viel von den Mehrverkäufen auf die gestiegene Zahl der ausländischen Urlauber zurückzuführen ist, und da haben wir ja im Sommer eigentlich keine guten Zahlen zu melden. - Aber sicher werden wir hier auch keine negativen Zahlen mehr schreiben, auch wenn die Gastronomie und der Einzelhandel immer noch gewaltig stöhnen, denn es fehlen doch einige Gäste auf der Insel.
Rosana Simón, unsere Welt und Europameisterin im Taekwondo hat wieder zugeschlagen. - Beim Gran Prix in Astana gewann sie jetzt die Bronze-Medaille und hier ist man immer ganz stolz, wenn Jungs und Mädels von der Insel anderswo punkten können. - Samuel García, unser 400 Meter-Läufer und spanischer Meister, der wurde bei den Europameisterschaften "nur" siebter. - Er freut sich zwar brav darüber, allerdings konnte man ihm auch anmerken, dass er nicht damit zufrieden war, denn im Vorlauf erreichte er eine deutlich bessere Zeit als im Finale, und wäre mit der Zeit sogar auf einen Medaillenrang gekommen. - Unsere Gratulation an beide Sportler.




Die Kirche in San Nicolás





Sonntag 31.08.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 50 % - Luftdruck 1019 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 35,2 - Temp. min. 23,4 - Feuchte 20 - 32 %

Fulanito de tal dice hoy: ¡Una y no más!
Eine noch und nicht weiter. - Allerletzte Warnung, so kann das nicht weitergehen. - Man fordert damit sein Gegenüber robust auf, das bisherige Verhalten nicht weiter zu führen.




La Graja, Pyrrhocorax pyrrhocorax barbarus





Samstag 30.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 26 % - Luftdruck 1020 hPa
Höchsttemperatur heute 28,3 Grad - niedrigste Temperatur 22,6 Grad

Letzter Tag Einhundertprozent
Der Familiensommer nähert sich dem unausweichlichen Ende

Morgen verschwindet die ältere Tochter nach Las Palmas und am kommenden Freitag ist dann auch die Jüngere weg, und irgendwie gibt uns das schon seit Wochen zu denken, und zu spüren. - Die Regeln des Lebens könnte man ganz einfach sagen, und das Buch zuschlagen, aber wenn man zwischen den Seiten steckt, dann tut das weh mit dem Zuschlagen. - Auf der anderen Seite haben wir ja genau darauf hin gearbeitet, und fast ein Bleibeverbot auf La Palma ausgesprochen, zumindest was die Zeit der Ausbildung und Berufsfindung angehen, denn wir haben hier wenig Möglichkeiten Jugendlichen ein entsprechenden Berufsstart zu bieten. - Das muss man ganz klar sehen, junge Leute, die irgendwie berufliche Karriere im Auge haben, die müssen runter von der kleinen Insel und größere Aufgaben angehen, und die Hoffnung bleibt ja immer, dass die eines Tages mit einem deutlich größeren Horizont, als den, den wir uns gönnen, dann wieder auf die Insel kommen und Teil eines neuen Plans für diese Insel werden. - Ein unverbesserlicher Optimist, aber das sind Eltern sowieso, sonst kann man ja das Kapitel Entwicklung gleich in den Eisschrank der liegengebliebenen Aufgaben stecken.

September ist immer der Monat des Aufbruchs gewesen, sonst eben nach dem unverschämt langen Sommer die Schule, und nun gehen die Kinder aus dem Haus und hinterlassen zwei Elternteile, die niemals auf irgendetwas vorbereitet waren, weil man ja Eltern sein und Erziehen nicht lernen kann, und das Fortgehen der Kinder sicherlich auch nicht. - Alle haben uns gewarnt, manche sogar vor dem Kinderkriegen, aber diese Warnungen haben wir Gott sei Dank immer mit dem Wind einfach fliegen lassen, und jetzt auf einmal sollen wir auch wieder vorsichtig sein, weil wir dann Tag und Nacht ohne die Kinder in einem dann eigentlich viel zu großen Haus sitzen? - Es fällt ja auch einiges an Verantwortung ab, die müssen nun Vieles selbst machen, wir können ja nicht mehr einfach für sie irgendwo vorsprechen oder erledigen, wobei wir ja bei der ersten verschwundenen Tochter auch schon erlebt haben, dass das Gefühl der Ohnmacht nicht mehr eingreifen zu können mindestens so aufreibend sein kann, wie das Eingreifen selbst. - Sicher, das findet alles nur im Kopf statt, so wie Diäten, Rauchen aufhören oder endlich den Mund halten, aber die eigene Brut bekommt man nicht aus dem Kopf, und das ist auch gut so. - Meine Frau ist ziemlich nervös, nicht nur, weil die Kinder eben in ein paar Tagen nicht mehr da sind, ich glaube auch dass sie Angst hat, ich könnte mich zum Zausel oder Sonderling entwickeln, wenn ich nicht dauernd irgendwelche Ansprache durch meine Töchter habe. - Ab wann man Sonderling ist, das muss man ja sowieso den Anderen überlassen, aber sieben Katzen, das alleine macht doch schon verdächtig und ich habe mich ein Leben lang für einen Sonderling gehalten, mindestens. - Wir müssen dann den Alltag zu zweit üben, dann werden alle Verpackungen zu groß, die Töpfe auch, das bisschen, was wir essen, das könnte man sicher auch auf einem Brot am Tag unterbringen und die vollen Einkaufstüten, die werden dann erst wieder hervorgekramt, wenn die Kinder dann Weihnachten oder im kommenden Sommer unseren langweiligen Alltag wieder auf den Kopf stellen. - So kann das aussehen, jetzt schon die Tickets für Weihnachten buchen, sei es auch nur unter dem Vorbehalt, dann wären die noch günstig, gerade so als wären wir uns nicht selbst bereits genug.

Das ist wohl der Punkt, können denn Eltern überhaupt noch ohne ihre Kinder, oder entwerten sie sich dann automatisch selbst, Sinn und Verantwortung aufgebraucht, zum Recycling nicht mehr tauglich, und anstatt des morgendlichen Grußes und der ehrlichen Frage nach dem Wohlbefinden heißt es dann nur: Haben die Kinder sich schon gemeldet? - Da warten Aufgaben, nicht nur für die Brut, sondern auch für die, und irgendwie stimmt es ja, die Hinterbliebenen, und man darf dann ja nur hoffen, dass die Kinder nicht der einzige gemeinsame Nenner sind, der den Familientorso zusammenhält. - Es ist also die Zeit des Aufbruchs, die Einen müssen gehen, und die Anderen das Loslassen lernen und auch, dass man die eigene Verantwortung nicht mehr hinter den Kindern verstecken kann. - Denn eines ist sicher, Eltern sind Egoisten, die ihr eigenes Wohlbefinden an das Anderer koppeln, und damit den Kindern eine fast nicht tragbare Bürde auferlegen. - Ja, ja, wenn man zu viel nachdenkt, kann man das auch so sehen…




Ja, es ist ein paar Tage her...





Samstag 30.08.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 10 % - Luftdruck 1019 hPa


Gastbeitrag von Rose Marie Dähncke
Unser ganz persönlicher Bankraub

Nein, nein, wir haben die Bank nicht ausgeraubt; sie hat uns ausgeraubt.

Gern würde ich die Bank benennen, aber dann ist man mir vielleicht böse. Nenne ich sie nicht, sind mir vielleicht alle unsere anderen Banken böse, weil Verdacht auf sie fällt. Da halte ich mich einfach mal ganz raus. Jedenfalls war es 1979 die namhafteste Bank am Orte, und wir waren vom ersten Tag unseres Hierseins an ihr Kunde. Damals brauchte man als Erstes ein Konto, auf das pro Person monatlich 1.500,- DM eingeführt werden mussten. Man wollte keine armen Schlucker hier haben. Auch keine bösen Buben, denn für die Erstellung der Residencia musste man ein einwandfreies Führungszeugnis vorlegen. Die Sitten waren noch strenge, die Einwanderer gut gesiebt und alles liebe Leute.

Die Bank hatte dann, enorm fortschrittlich für die damaligen Verhältnisse, sogar einige Schließfächer angeschafft, von denen wir schnellstens eines mieteten, bevor sie weg waren. Ich legte meinen gesamten Schmuck hinein, denn für das einfache Leben, dass wir derzeit noch abseits aller europäischen Einflüsse führten, musste ich mich nicht schmücken. Und Sabine hatte gerade von einer alten Tante ein paar kostbare Stücke geerbt mit erbsengroßen Brillanten, die auch nicht unbedingt herumgezeigt werden mussten. Bei der Größe der edlen Steine hätte man sowieso gedacht, es wäre Glas. Die Schließfachgebühr wurde von unserem Konto abgebucht. Im Laufe der Jahre stieg sie immer etwas, und dann hörte sie eines Tages ganz auf, aber das merkte ich erst viel später. Nämlich als es schon fast zu spät war.

Die Schließfächer wurden dann irgendwann sicherheitshalber von der Filiale in San Pedro in die Hauptzentrale in Santa Cruz verlegt. Uns war das egal, wir rührten nicht dran.

Das ging so ein paar Jahre, bis ich einmal etwas Wichtiges dazulegen wollte. Mit meinem Tresorschlüssel fuhr ich also runter nach Santa Cruz und beehrte zum ersten Mal die Bankzentrale und wurde schwer enttäuscht von dieser vorgesetzten Institution. Die Bitte, an mein Schließfach zu dürfen, wurde nämlich abgelehnt: "Wie ist Ihr Name? Sie haben hier kein Schließfach".

Ach, das war ja noch schöner. "Und der Schlüssel? Wozu passt der?"

"Das muss erst mal geklärt werden. Der zuständige Angestellte ist jetzt nicht da. Sie müssen einen anderen Tag wiederkommen".

Ich ließ mir einen Termin geben, wurde dann tatsächlich fündig und stieß auf einen verschlossen-mürrischen Angestellten, der vorliegende Papiere studierte und mir daraus erklärte: "Sie haben hier kein Schließfach".

"Und mein Schlüssel mit der Nummer darauf?"

"Mal sehen. Das gehört unserem Kunden Herrn De La Cruz".

Das schlägt doch dem Fass den Boden ins Gesicht! "Und hat er den Inhalt an sich genommen?"

"Nein, er hatte ja den Schlüssel nicht".

Welch ein Glück erst mal. "Und warum gehört das Schließfach Herrn De La Cruz?"

"Wie ich hier sehe, haben Sie seit sechs Jahren nicht mehr die Gebühren bezahlt".

Jetzt fiel es mir ein. Das war mir tatsächlich mal aufgefallen, dass nichts mehr abgebucht wurde, aber so obenhin hatte ich gedacht, sieh mal an, den langjährig treuen Kunden ist die Gebühr jetzt erlassen. "Und dann haben Sie das Schließfach nebst Inhalt einem anderen Kunden gegeben?"

"Ja, er hat die Gebühren bezahlt, bzw. haben wir sie bei ihm abgebucht".

Na das war doch der Höhepunkt und schlug noch mehr Fässern den Boden irgendwo hin. Ich geriet in Zorn. Das kommt schon mal vor, wenn ich glaube, gegen grenzenlose Idiotie ankämpfen zu müssen. "Und jetzt möchte ich in den Tresorraum und mein Schließfach öffnen! Sofort!"

"Die Schließfächer sind nicht mehr da, und der Raum ist geschlossen. Bei der letzten Hochflut stand alles unter Wasser, und wir haben sie rausgenommen".

"Und wo sind die Schließfächer jetzt?"

"Wir hatten alle Schließfachkunden angeschrieben, damit sie den Inhalt in Empfang nehmen, und jetzt haben wir keine Schließfächer mehr".

Ganz langsam und sehr drohend fragte ich: "Und wo ist mein Schließfach?"

"Sie haben hier keins. Wir haben Herrn De La Cruz angeschrieben, aber der hat sich nicht gemeldet".

"Himmeldonnerwetter" hätte ich gerne geschimpft, aber ich wusste nicht, wie man das auf Spanisch wirksam zum Ausdruck bringt. Also blieb ich notgedrungenerweise vornehm, sagte aber laut, und gemein akzentuiert: "Señor, ich hatte bei Ihnen ein Schließfach. Ich habe hier den Schlüssel und die Nummer dazu. Wenn Sie aufgehört haben, die Gebühr abzubuchen, ist das für mich kein Grund, mir den Inhalt zu enteignen bzw. einen anderen Kunden damit zu beglücken. Ich will j e t z t wissen, wo das Schließfach sich j e t z t befindet, und wie ich j e t z t an den Inhalt komme".

"Gut, ohne zu bestätigen, dass es sich um Ihr Schließfach handelt, kann ich Ihnen sagen, dass wir es aufgebrochen haben, da uns der Schlüssel fehlte und den Inhalt beim hiesigen Notariat hinterlegt haben".

"Aha, dann sorgen Sie bitte dafür, dass wir, meine Tochter und ich, dort einen Termin bekommen, um unsere Wertsachen in Empfang zu nehmen".

"Damit haben wir nichts mehr zu tun. Wir haben gegen Quittung den Inhalt dort abgegeben, und Sie müssen nun zusehen, wie Sie das handhaben wollen".

Statt danke für jegliche fehlende Hilfsbereitschaft hätte ich dieser Bank gerne etwas furchtbar Scheußliches gesagt, aber es fiel mir wieder nichts ein in ihrer Sprache. In meiner auch nicht. Was kann man dazu schon sagen.

Nach einiger Zeit hatten wir den Termin mit dem Notar, der uns erst mal in einem kleinen, geschlossenen Raum warten ließ. Als er endlich kam, brachte er zwei Büroangestellte als Zeugen mit, was die Wichtigkeit des Vorganges ahnen ließ. Einer hielt hinter seinem Rücken versteckt das, wie es schien, strittige Objekt. Der Notar, der uns eigentlich kannte, war heute echt frostig und behandelte uns eher wie einer Straftat Verdächtige. "Nun beschreiben Sie mal, wie der Inhalt des besagten Schließfaches aussieht".

Ja, wie sah der denn aus? Nach 15 Jahren, wer wusste das denn noch so genau? "Ich habe zum Glück Fotos von meinem Schmuck und den anderen Wertstücken. Das sollte doch wohl genügen?"

"Das ist nicht sicher. Beschreiben Sie doch einiges genauer".

Auch das tat ich. Die Fotos wurden ausgebreitet, und dann kam das nächste Hindernis. Wir hatten damals ganz ordentlich alles in eine von diesen Blechkassetten verschlossen, und hatten jetzt keinen Schlüssel dafür, weil uns das längst entfallen war.

"Das scheint ja doch nicht Ihr Eigentum zu sein. Das können wir Ihnen nicht aushändigen".

"Na, dann brechen Sie den Kasten doch einfach auf" verlor meine Tochter die Geduld, "ich gebe Ihnen Erlaubnis dazu. Und meine Mutter auch".

Der Notar blickte hilfesuchend seine beiden Helfer an. Denen war es egal. Sie dachten wohl ans Angeln oder sonst einen schönen Zeitvertreib. Der Notar sagte streng notarisch: "Diese Handhabe entspricht ganz und gar nicht den notariellen Vorschriften. Es kann sich ja herausstellen, dass der Inhalt Ihnen gar nicht gehört, dann habe ich fremdes Eigentum aufgebrochen und mache mich strafbar".

Ich hätte vor Wut gerne etwas geheult, aber meine Tochter mag das nicht. So blieb auch hier nur Zorn, und der ganz heftig: "Herr Notar, ich verlange, dass dieser Kasten jetzt aufgebrochen und der Inhalt mit den Fotos verglichen wird. Da ich den Schlüssel mit der richtigen Nummer besitze, die für diesen Inhalt hier angegeben ist, kann es sich ja nur um unser Eigentum handeln".

"Na gut, auf Ihre Verantwortung. Zuerst füllen Sie bitte diesen Antrag hier aus und unterschreiben alle beide hier unten. So, und dann unterzeichnen Sie bitte diese Abbuchung von Ihrem Konto über 10.000,- Peseten für notarielle Bemühungen".

Nun sollte ich tatsächlich noch um etwa 125,- DM berappt werden für das Verschulden der Bank. Ich kam nicht drum herum und musste bezahlen. Die Bank hat mir später nie diese Ausgabe ersetzt trotz mehrfacher Reklamation.

Dann wurde die Kassette aufgebrochen. Mit vielen Umständen und nicht geeigneten Gegenständen. Man war darin einfach nicht versiert. Schmuck und Wertgegenstände wurden ausgelegt. Es stimmte fast alles mit den Fotos überein, aber es lagen ein paar minderwertige Kleinigkeiten von meiner Tochter dabei, von denen keine Fotos existierten, und sofort sprang der Notar wieder an: "Das ist vielleicht gar nicht Ihre Kassette, da hat ja jemand noch etwas reingelegt, was nicht fotografiert ist".

Auch das mussten wir ihm nun lang und breit eintrichtern, dass es sicher nicht Herr De La Cruz war, der nichts herausgenommen, sondern noch etwas hineingelegt hat, dann aber keinen Schlüssel mehr dazu hatte und nicht aufgefunden werden konnte, als man die Schließfachinhaber suchte.

Er schwitzte kleine Tröpfchen. War ja auch irgendwie ein ausgewachsenes Problem. Für ihn. Unter Nichtachtung all seiner Überlegungen und Zweifel wollte er nun, bestimmt unüberzeugt von der Richtigkeit seiner Amtshandlung, doch die Angelegenheit abschließen und ließ uns endlich gehen mit unserer wertvollen Ladung.

Zufällig kannte ich diesen Herrn De La Cruz und fragte ihn eines Tages, ob er ein Schließfach bei der Bank hatte. Er sagte nein, aber er wundere sich, dass seit Jahren eine Art Gebühr von seinem Konto abgebucht würde. Er müsste das wohl mal klären.

Diese Geschichte erzählte ich dann einmal einem palmerischen Freund, ein in der Welt herumgekommener Mann, aufgeschlossen und intelligent, Vorstand bei einem Verein, Präsident bei einem anderen. Der sagte dann zu mir: "Weißt Du, Rose Marie, ein klein wenig hast Du auch selbst Schuld an dieser Misere. Du musst doch wenigstens einmal im Jahr hingehen und nachsehen, ob das Schließfach noch da ist"




Da möchte man doch mal so richtig aus sich herausgehen!!!





Freitag 29.08.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 29 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 30,3 Grad - niedrigste Temperatur 20,8 Grad

Kurznachrichten
Wir knabbern an den 30 Grad

In El Paso hat man diese Marke sicher weit überschritten, bei uns nur ganz knapp, aber wir wohnen ja unterhalb des Fußballplatze,s und der ist ganz klar die Wetterscheide. - Im Winter kann es in El Paso regnen, aber bei uns nicht, und wir sind gerade noch, wenn auch nur ein bisschen, im Sommer im Einflussbereich von kühlerer Atlantikluft, während oberhalb des Fußballplatzes der Atlantik keine Möglichkeit mehr hat, auf das Wetter Einfluss zu nehmen. - Weiter bleibt das Wetter auf dem Nordatlantik unbestimmt, das Tief weit über uns sorgt halt dafür, dass keine Frischluft aus dem Norden zu uns herankommen kann. - Morgen wird sich das aber wieder langsam ändern, und die kommenden Tage erwarten wir prächtiges Wetter, mit Sonnenschein und frischerer Luft.

In Santa Cruz findet ja im kommenden Sommer die Bajada de la Virgen de Las Nieves statt, so wie alle fünf Jahre, und dazu möchte man auch private Sponsoren anzapfen. - Das gab es bislang auch schon, allerdings meist lokale Firmen, die Sparkasse, die jetzt keine mehr ist, und die Reedereien und die Fluggesellschaft Binter, aber man will auch überregionale Sponsoren haben, spätestens seitdem der Sparzwang unseren Gemeinden Feuer unter der Geizdrüse gemacht hat. - Allerdings ist man in der Hauptstadt nicht sonderlich geschickt, sich solche Sponsoren zu angeln, so sagt man, also hat man nun eine Firma beschäftigt, welche diese Sponsoren besorgen soll und als Entgelt behalten die 10% der eingenommenen Sponsorengelder. - In der Presseerklärung heißt es, man rechne mit 100.000 Euro von privaten Sponsoren, also würden 90.000 für Santa Cruz bleiben, dafür hat diese Firma dann aber auch das Recht, selbst zu bestimmen, wer sich als weitere Sponsoren beteiligen darf. - Die Firma kommt aus Valencia und organisiert sonst große Musikkonzerte und jetzt fragen sich viele Bürger aus Santa Cruz, ob denn unsere Politiker überhaupt noch arbeiten würden, wenn die nicht mal mehr eine Fiesta organisieren können, sondern dafür Firmen von außerhalb brauchen, wobei bei uns das Schimpfwort außerhalb auch schon einen anderen Stadtteil meinen kann.

Pueblos pequeños, infiernos grandes - Kleine Orte, große Höllen, so sagt ein Sprichwort hier und wir geben uns ja immer allergrößte Mühe, sämtliche Vorurteile, Traditionen, Sprichwörter und Bauernregeln sofort zu bedienen. - Fuencaliente, Südgemeinde der Insel, mit knapp 1.800 Einwohner die zweitkleinste Gemeinde der Insel hat wieder einen neuen Skandal. - Natürlich mit politischem Hintergrund, sagen zumindest die Einen. - Die Anderen sagen, das ist alles Quatsch, und nun soll sich die Staatsanwaltschaft damit beschäftigen. - Ein Stadtrat der UPF, Unión Progresista de Fuencaliente, Partei die es nur dort gibt, und jahrelang die Geschicke der Südgemeinde bestimmt hat, hat bei der Guardia Civil eine Anzeige gegen einen anderen Bürger der Stadt wegen Bedrohung aufgegeben. - Dieser andere Bürger sei ein bedeutendes Mitglied der Coalición Canaria und hätte ihn auf dem Dorffest zur Weinernte damit gedroht, dass er vorsichtig sein solle, seiner Familie könnte etwas zustoßen und auch noch Schimpfworte gegen ihn losgelassen. - Die Coalición Canaria gibt nun an, der Mann sei überhaupt kein Mitglied der Partei, und was da an privaten Streitereien auf Dorffesten passiere, das ginge doch die Partei nichts an. - Aller Erfahrung nach kommt bei solchen Vorgängen nie etwas rum, die Polizei findet keine Zeugen und der Richter kein weitere Handhabe, da etwas zu machen. Sommerloch ein bisschen gefüllt, das schreibende Volk sagt Danke.

In der Nacht vom 7. zum 8. September tanzt der Teufel wieder in Tijarafe. - Der Danza del Diablo ist eines der Inselfeste, welches sich immer größerer Beliebtheit erfreut, und jedes Jahr besonders auch viele Jugendliche anlockt. - Der Teufel steckt nicht wirklich in der 80 Kilo schweren Metallfigur, welche über und über mit Feuerwerkskörpern bestückt ist, sondern ein Bürger der Gemeinde Tijarafe, welcher dafür ausgewählt wurde. - Und bei der letzten Vorstellung ging das schief, gleich zwei Figurenträger wurden durch die Rauchgase schachmatt gesetzt, weil man wohl die Sauerstoffflasche in der Figur nicht aufgedreht hatte. - Das ist härtester körperlicher Einsatz, da in der schweren Figur stehend durch die Fiesta zu tanzen, und wenn man eben keinen Sauerstoff mehr bekommt, dann kippt man aus den Latschen. - Zuerst der eine "Teufel", dann der Ersatzmann, und dieses Jahr will man durch besondere Sicherheitsmaßnahmen dafür sorgen, dass das nicht mehr passiert. - Bleibt noch anzumerken, es gibt den "Teufelstanz", aber nicht das "Teufelsfest", auch wenn das häufig so bezeichnet wird, das Fest gehört der Virgen de Candelaria, der Schutzpatronin des Ortes, und im Rahmen dieser Veranstaltung findet eben auch der Tanz des Teufels statt, der allerding anschließend von der Jungfrau verscheucht wird. - Das aber interessiert die Wenigsten, es war halt schon immer so, der Teufel lockt und rockt, und von den Heiligen will keiner was wissen. - Brave Mädchen kommen in den Himmel, böse viel, viel weiter…






Freitag 29.08.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1018 hPa


Fulanito de tal dice hoy: Una de cal y otra de arena
Eine mit Kalk und eine andere mit Sand. - Alles im Leben hat, (mindestens) zwei Seiten. - Es gibt keinen Regenbogen ohne Regen, mal hat man Glück, mal geht es daneben.




Zungenakrobatin - andere brauchen Finger zum popeln...





Donnerstag 28.08.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 27,8 Grad - niedrigste Temperatur 20,8 Grad

Die Steine rollen wieder
Las Piedras, DAS Etablissement auf der Westseite ist wieder offen

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da traf man sich zum Fisch essen in der grünen Bude von Manolo in Puerto Naos, oder man aß Schweinefleisch mit Kartoffeln und Mojo im Las Piedras. - Beides Institutionen, die Bude von Manolo raffte die Modernisierung hin, und Las Piedras sich selbst. - Warum das so war, dazu kommen wir noch, ich hole einfach noch ein bisschen aus. - Genau gegenüber dem Besucherzentrum des Nationalpark, welches es allerdings zur Blüte des Hauses Las Piedras noch gar nicht gab, steht diese Immobilie und früher bestand dieses Etablissement aus einer Cafetería, einem Restaurant und einer Pension, und einem großen Saal, in welche die Hälfte aller Hochzeiten und Kommunionen des Aridanetals abgehalten wurden. - Die Speisefolge war eigentlich immer die gleiche, Kichererbsensuppe als Vorspeise, mitteleuropäische Mägen waren danach eigentlich schon voll, aber dann bogen sich die Platten aus Aluminium, auf welchem das gegrillte Schweinefleisch serviert wurde unter dem Gewicht der leckeren Happen und dann natürlich die Runzelkartoffeln dazu, und Mojo in strömenden Bächen. - Wenn es regnete, dann strömte auch noch das Wasser im Atrium herunter, die Dachkonstruktion über dem Restaurant war abenteuerlich bis semipermeabel, aber das gehörte einfach mit dazu. - Man saß in aus Holz gezimmerten Separees, Tische so rustikal wie ein Baum eben wachsen will, und die immer gleichen Stühle aus hellem Holz, und wer sich dort verabredet hatte, der kam gerne 10 Minuten vor der Zeit, um sich Stühle rauszusuchen, welche nicht wackelten, was aber in den letzten Jahren kaum noch möglich war. - Aber das störte auch nicht wirklich, man kam um das Las Piedras einfach nicht herum, und es war eben auch von den Portionen so, dass man hungrige Landmänner oder schwergewichtige Steinsetzer satt bekam. - Fleisch wurde immer nach Gewicht bestellt, nicht nach Portionen, in manchen Restaurants macht man das heute noch so, allerdings werden die immer seltener. - Samstagabend und Sonntagmittag war es unmöglich, einen freien Platz im Las Pierdras zu bekommen, und Sonntag war ganz für die palmerischen Familien vorbehalten, die meist sehr spät, so gegen 15:30 sich überlegten, was man denn heute zu Mittag essen wolle, und die bleiben dann auch noch bis zum Abend. - Der Linienbus hielt früher auch dort an, der Fahrer bekam seinen Kaffee, und wer etwas mitzugeben hatte an Fracht, der konnte es auch dort deponieren. - Die Busse richteten damals noch einen Frachtdienst aus, man konnte Pakete so in die Hauptstadt schicken und wann das eigentliche eingeschlafen ist, das weiß ich gar nicht mehr so genau.

Las Piedras schaffte sich dann selbst ab, irgendwann gab es einen Pächterwechsel und der nutzte die über dem Restaurant befindliche Pension als Puff, und im Untergeschoss richtete man den dazu passenden Nachtclub ein. - Das war vielleicht vor 15 Jahren, wobei ich mich da mit niemandem um Jahreszahlen streite, ich bin meist sehr großzügig was das Beurteilen von Zeitabschnitten angeht. - Nun war das also ein Puff, und damit konnte man doch auch nicht mehr in das Restaurant und die Cafetería, wir kennen doch die Autos aller Bekannten und Nachbarn, und wenn die dein Auto dort auf dem Parkplatz sehen, dann müssen die doch alle denken, dass du im Puff bist. - Das ging nicht wirklich lange gut, aber das Restaurant war damit auch erledigt, es gab inzwischen auch schon andere Läden, wie zum Beispiel das Höhlenrestaurant "Tamanca" oder die nahe "Cascada", welche deutlich vom Eigentor des Las Piedras profitiert hatten. - Dann war das Haus sicher mehr als 10 Jahre zu, ein unglücklicher Versuch der Renovierung durch einen anderen Pächter scheiterte an den Papieren und an anderen Geschichten, und dann nahmen die Eigentümer das wieder in die Hand und nun wird sicher schon seit 2 Jahren wieder restauriert und gemacht und getan. - Jetzt hat Las Piedras wieder offen, allerdings vorerst nur die Cafetería und ein großer Kunsthandwerksladen, und man ist sich noch nicht so wirklich einig, ob man denn auch den Restaurantbetrieb wieder aufnehmen will. - Man kann allerdings einen Saal mieten und auch betreibt man Catering, aber das so schmerzlich vermisste Restaurant, ob das wieder kommt, ich weiß es nicht. - Auch ist der Stil ein ganz anderer inzwischen, es sieht überhaupt nicht mehr aus wie das damalige Museum für kanarischen Restaurationen, sondern Luis Morera, unser Inselkünstler, der hat sich die Wände vorgenommen und diese mit seinen Phantasien und Geschichten geschmückt. - Richtig große Fresken mit Fabelwesen in der Caldera oder dem Riachuelo, wenn man Luis loslässt, dann bekommt man auch seine ganze Bandbreite zu sehen. - Dort, wo der große Saal war, dort befindet sich jetzt ein Kunsthandwerksladen, der sehr geräumig so ziemlich alles anbietet, was palmerische Wurzeln hat. - Weine, Zigarren, Mojos, Salz, aber auch Produkte aus Seide und Textilien, sowie Bilder und Fotomontagen mit La Palma-Themen und wenn denen es gelingt, die Busse der Kreuzfahrer bei ihnen anhalten zu lassen, dann ist das allergrößte Konkurrenz zu manchen Läden in der Hauptstadt und sowieso für die Tourismusinformation in El Paso, wo bislang bestimmte Kreuzfahrer auf Binnenlandtour ihre Einkäufe der Souvenirklasse tätigen. - Die fangen erst an dort im Laden, es soll noch viel mehr dazukommen, und der Standortvorteil ist natürlich gegeben, jeder, der von die Inselseite wechselt, der muss an dem Gebäude vorbei, und wenn man keinen groben Fehler begeht, wie das mit dem Puff einer war, dann ist das Las Piedras immer eine Goldgrube gewesen. - Dennoch vermisse ich das Restaurant, diese Essen, die wir dort vor über 30 Jahren im Kreis von Freunden und Nachbarschaften genossen haben, die sind wohl so auch gar nicht mehr möglich, das war eben das alte Las Piedras und sicher schwingt da viel Nostalgie mit, wenn man Fressgelage auf schiefen Tischen ohne Manieren aber mit viel Seele denn vermisst. - Vielleicht hat ja der eine oder anderen von Ihnen, als langgereister La Palma Urlauber noch ein Foto irgendwo, wie es denn früher im Restaurant Las Piedras war. - Darüber würde ich mich, und natürlich auch die anderen Leser sehr freuen. - Also her damit!




Das neue Las Piedras





Donnerstag 28.08.2014 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1016 hPa


Gastbeitrag von Britta und Michael!
LA SORPRESA erinnert

Nicht nur der Bachelor verteilt Rosen - La Sorpresa macht es auch...

Als kleinen Gruß für jeden, der den Weg an den Augustsamstagen in unseren bezaubernden Laden findet.

Höhepunkt ist der kommenden Samstag, 30. August, unseres Jubiläums. Wir laden Sie ganz herzlich ein, ab 11 Uhr mit einem Glas Sekt gemeinsam auf 20 wunderbare Jahre im Herzen von El Paso zurückzublicken.

Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals bei all jenen, die mit Rat und Tat, tollen Produkten, Ideen und Kauflust dazu beigetragen haben, dass wir mit so viel Spass so lange erfolgreich sein durften. Namentlich erwähnt sei vor Allem unsere treue Sabine, die uns seit vielen Jahren unterstützt und die Arbeit erleichtert. Vielen Dank auch Ann von Arte y Fuego, die unser Sortiment seit 20 Jahren mit eigenen ausgefallenen Schmuckkreationen bereichert. Helga aus Puntagorda, die ebenfalls seit 20 Jahren nicht müde wird, uns mit stetig wechselnder Kollektion handgefertigter Lederwaren zu versorgen.

Unsere Waren stehen alle in einem individuellen Zusammenhang zur Isla Bonita, der es an kreativen Bewohnern nicht mangelt.

Wir wünschen uns, Sie noch weitere 20 Jahre mit unserem vielfältigen Sortiment zu erfreuen, und damit ein bisschen Sonnenschein in den grauen Alltag zu bringen.

Vielen Dank auch Dir Mathias, für diesen Gasteintrag auf Deiner nicht aus La Palma weg zu denkenden Seite
sagen Britta und Michael!










Mittwoch 27.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 27,5 Grad - niedrigste Temperatur 20,5 Grad

Freiwillig arbeiten statt Ferien
Ru7a (Ruta siete) - Studenten machen sich nützlich auf den Inseln

Und es ist gar nicht so leicht, einen der 45 Plätze zu ergattern, damit man fünf Wochen lang arbeiten kann, anstatt am Strand herum zu liegen. - Die Universität Las Palmas hat diese Aktion vor Jahren ins Leben gerufen, unterstützt wird das von der Stiftung der Universität und privaten Sponsoren, wobei die Bank BBVA den Löwenanteil beiträgt. - Denn eines ist klar, die 45 Studenten, welche im Sommer zu diesem Arbeitscamps antreten, die müssen für diese Reise nichts bezahlten. - Man fährt mit dem Schiff von Insel zu Insel, wie praktisch dass die Reederei Armas ein weiterer Hauptsponsor ist, und man übernachtet im Zeltlager oder anderen Unterkünften, welche die Gemeinden zur Verfügungen stellen, in denen die Studenten ihre Arbeiten erledigen. - Dieses Jahr war El Paso dran, man hatte sich letztes Jahr bereits dafür beworben, und nicht nur die Studenten müssen ein schwieriges Ausnahmeverfahren durchlaufen, auch die Gemeinden oder Städte, welche den Besuch der Studenten haben wollen, die müssen klar aufzeichnen, was denn gemacht werden soll von den jungen Menschen und welchen nachhaltigen Sinn man hinter der Tätigkeit sucht. - Untergebracht waren die 45 Studenten und die 10 Betreuer in den Hütten im "Riachuelo", dort wo die Gemeinde und auch die Insel immer Sommerlager und andere Veranstaltungen abhalten. - Wir hatten uns vor Wochen bereits gefragt, wer denn so aufwendig den neuen Wanderweg vom Besucherzentrum des Nationalparks durch den "Llano de las Cuevas" angelegt hat, und genau, es waren die Studenten aus Gran Canaria, die sich dort mit Baum fällen und Unkraut jäten hervorgetan haben. - Aber man war gnädig mit den jungen Menschen, die mussten nicht jeden Tag auf den Knien rutschen und das Unkraut aus der Erde ziehen, man organisiert auch Ausflüge durch die Landschaft und die Geschichte des Ortes und wir haben genügend Anekdotenerzähler in der Gemeinde, welche sich bestens eigenen, Anderen die nicht immer spektakuläre, aber doch äußerst abwechslungsreiche Geschichte des zentralen Ortes der Insel zu erzählen. - Man machte auch einen Ausflug mit der Gruppe "Jurria Tenerra" genau die Jungs, welche mit den langen Lanzen wie Steinböcke die Berge rauf und heruntersprinten, und von welchen wir bereits gestern berichtet haben. - La Palma war die vorletzte Station, danach ging es nach La Gomera und jetzt müssten die fünf Wochen eigentlich schon vorüber sein, wird ja auch Zeit, nächste Woche beginnt der Studienbetrieb wieder. - Natürlich ist das eine ganz wunderbare Geschichte für junge Leute, die eben auch dabei in fünf Wochen bestens das Zusammenleben mit Anderen in der Gruppe, und eben nicht unter Hotelbedingungen kennenlernen können, und sowieso, alle sieben Kanareninseln, und wenn man da auch arbeiten muss, so werden die sich wohl immer eher daran erinnern, was das für ein besonderes Abenteuer war, und weniger an die schweißtreibende Tätigkeit, welche man auch erledigen musste. - Und es ist schwer, einen diese 45 Plätze zu erreichen, fast alle wollen da mitmachen, aber man muss sich zunächst mit einem Video bewerben, und wer diese Hürde überstanden hat, der kommt in eine Auswahlgruppe. - Diese Gruppen treten nun gegeneinander an, Schnitzeljagden, schriftliche Arbeiten und andere Auswahlverfahren werden angewandt, und eine Gruppe schließlich gewinnt diese Ausscheidung und darf dann eben die fünf Wochen im Dienst der Kanaren arbeiten und der Sommer ist damit so gut wie gegessen. - Klasse Geschichte, man müsste viel mehr solcher Austausche und Reisen organisieren, wo man andere, meinetwegen eben auch nahe Regionen besucht, und eben hinter die meist aufgemalte Fassade des Tourismus blickt, um einen echten Eindruck von dem zu gewinnen, was denn wirklich los ist auf der Welt. - Chapeau an die Universität Las Palmas, gut gemacht und auf der Webseite von Ru7a kann man sogar die Jungs und Mädels finden, welche für uns die Wanderwege hergerichtet haben!




Bild stammt aus dem Facebook-Auftritt der Gemeinde El Paso/Kultur





Mittwoch 27.08.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1016 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 35,9 - Temp. min. 20,4 - Feuchte 20 %

Fulanito de tal dice hoy: Un viva la Pepa
Ein Lebemann, ohne Plan und Ordnung. - Das kann man nicht genau übersetzen. - Der Ausdruck "Viva la Pepa" kommt eigentlich aus der Politik und entstand im Jahr 1812 als Reaktion auf die umstrittene Constitución de Cádiz. - Diese erschuf man genau am 19. März, Tag des José, auch Pepe genannt. - Davon die weibliche Form ist Pepa und damals bis heute bezeichnet man alles, was irgendwie komplett schräg ist und so gar keinen Sinn macht, wohl aber Freude und gute Laune bereitet, mit "Viva la Pepa".




Schlafendes Blumenkind





Dienstag 26.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 26,3 Grad - niedrigste Temperatur 19,8 Grad

Kurzgeflüster
Immer diese Fußgänger und Golfspieler

Es gab eine kleine Möglichkeit auf Regen im August, aber diese Wahrscheinlichkeit wird nun wohl doch nicht zur Realität. - Ein kleines, aber robustes Tief aus Westen treibt unser Azorenhoch hinaus auf den Atlantik, und einige Rechenbeispiele sahen durchaus die Möglichkeit auf Regen im August. - Das ist selten, aber schon vorgekommen, dennoch meist nur im Osten der Insel. - Nun aber schlägt das Hoch zurück und schiebt das Tief so weit in den Norden, dass es uns allerhöchstwahrscheinlich nicht erreichen wird. - Da aber jetzt wieder ein Tief nördlich von uns steht, sind wir erneut vom Zuzug frischer und kühler Nordatlantikbrise abgeschnitten und so wird es wärmer die kommenden Tage. - Calima hatten wir in diesem Jahr noch kein einziges Mal, und das ist gut so, mitten im Sommer braucht so etwas niemand. - Es wird wärmer, aber nicht wirklich heiß, und die Waldbrandgefahr bleibt weiterhin hoch, aber nicht extrem.

Anfang September geht die Schule wieder los, und auch in diesem Jahr veranstaltet die Gemeinde El Paso mit den drei Schreibwarenläden der Stadt eine Solidaraktion, um einkommensschwachen Familien den Schulstart ihrer Kinder einfacher zu machen. - Dazu stellen die Betreiber der Schreibwarenläden Sammelbehälter im Laden auf, und wer dort seine Zeitung oder sonst was kauft, der nimmt halt einfach noch ein paar Kugelschreiber oder Wachsmalstifte dazu, und legt die in den Behälter. - Die Gemeinde legt dann auch noch was drauf und in der Sozialstation können die Familien, bei denen es finanziell zwickt, sich dann zum Schulanfang die Sachen abholen. - Das klappt meist ganz gut, genau so wie das mit den Einkaufswagen in den Läden, man kann da für ein paar Euro schon wirklich was bewegen und für die Spender ist es auch ein anderes Gefühl, mit ein paar Packungen Nudeln und Reis zu helfen, oder in dem speziellen Fall mit Schreibwaren, anstatt unpersönlich und nicht wirklich greifbaren Geldspenden zu hinterlegen.

Die neueste Bilderabfolge von Tomás Ramos und der "Jurria Tenerra" ist wieder in der Online-Ausgabe von La Voz de La Palma erschienen. - "Jurria Tenerra" ist eine Gruppe von Bergwanderern und Kletterern, welche mit der "Lanza" die Berge erwandern und eben diese Kunst des "Salto de Pastor" bis hin zur Akrobatik beherrschen. - Die geben Vorführungen in ganz Europa, wie die mit ihren über fünf Meter langen Lanzen waghalsige Sprünge in den Bergen machen und ab und zu laufen die zur eigenen Erbauung Wege in der Caldera, die kaum ein Mensch zuvor gelaufen ist und nur ganz dringend abgeraten werden kann, diese Wege auch begehen zu wollen. -Tomás Ramos begleitet die zweibeinigen Bergziegen hin und wieder mit dem Fotoapparat und bringt und Bilder und kurze Texte mit, welche jedes Mal meine Kinnlade bis zum Anschlag nach unten klappen lassen. - Jetzt ist die neue Folge erschienen, von der Cumbrecita hinauf zur Punta de los Roques, und das Archiv über die vielen Wanderungen mit den absolut beeindruckenden Fotos finden Sie HIER:

Bleiben wir zu Fuß. - Die Inselregierung lässt nun entlang der Straße von Santa Cruz hinauf zur Wallfahrtskirche von Las Nieves einen Fußweg bauen, damit die Wanderer dorthin nicht auf der Straße laufen müssen. - Klasse, so muss das sein und an diese positive Geschichte welche die Inselregierung dort durchführen lässt, knüpft sich gleich die Bitte, doch viel mehr solcher Wege entlang der Straßen zu machen, weil immer wieder Wanderwege plötzlich auf Straßen verlaufen oder man zu einem anderen Weg will, und dann die Straße auch benutzen muss. - Man könnte auch einfach sagen, Bürgersteige auch außerhalb der Ortschaften, und schon wäre uns allen viel geholfen. - Wir haben doch jetzt eine neue Inselregierung, welche schon so einiges Gutes angeschoben hat, also bitte weiter so, die Fußgänger, und das sind immer mehr, die werden es ihnen danken. -

Und dann gibt es noch die Golfspieler und wir sind uns ja hier auf der Insel immer noch nicht im Klaren, ob wir denn von unserem Weltbiosphärenreservat so viele Hektar opfern sollen, um einen, oder wie manche fordern, gleich vier Golfplätze zu bauen. - Die Meinungen gehen da sehr weit auseinander, und es wird wohl eine Aufrechnung geben müssen, von wie viel Nutzen bringt solch ein Golfplatz der Insel gegen so viele Hektar an Landschaftsverbrauch. - Und in dieser Rechnung muss eben auch berücksichtigt werden, dass erzielte Gewinne aus dem Geschäft, sollte das überhaupt zu einem Geschäft auf der Insel werden, was ich immer noch bezweifle, nur als positives Argument genützt werden dürfen, wenn die wirklich auf der Insel bleiben und nicht fremden Investoren zufließen. - Aber ich fürchte mal, dass eine solche Rechnung nicht gemacht wird, oder eben nach Interessenlage und sobald der erste Investor wirklich die Millionen auf den Tisch legt, dann wird solch ein Golfplatz auch gebaut. - In der Online-Zeitung El Apurón, eine der meistgeklickten aller Kanarischen Inseln, da hat man eine Umfrage mal ein bisschen länger laufen lassen und inzwischen haben fast 2.000 Menschen daran teilgenommen. - Die Frage lautet: Muss La Palma mit Golfplätzen rechnen um sich touristisch zu entwickeln? Und die Mehrheit, wenn auch nicht berauschend, die sagt Ja. - Wer bis dahin den Schläger nicht still halten kann, der fährt nach Todoque, dort hat vor kurzem der erste Minigolfplatz der Insel eröffnet, ich finde das steht uns besser als die 18 oder gar 27 Löcher, für die man erst ganze Landschaften umpflügen muss. - Aber wenn die Mehrheit will…






Dienstag 26.08.2014 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1016 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 33,2 - Temp. min. 17,2 - Feuchte 20 - 42 %

Fulanito de tal dice hoy: Un tira y encoge
Ein Werfen und Zusammenziehen - Es müsste eigentlich heißen, Aufblähen und Zusammenziehen, man nimmt diesen Ausdruck für die Beschreibung von unendlich und unnötig langgezogenen Veranstaltungen oder Situationen.




Sommerliches Puerto de Tazacorte





Montag 25.08.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 26,2 Grad - niedrigste Temperatur 20,3 Grad

Der Zwergenaufstand
Es ist ein bisschen so wie mit dem Weihnachtsmann und dem Storch

Der Haussegen in der Gemeinde Santa Cruz hängt davon ab, ob es den Zwergen gut geht. - Es sind mehr als sieben Zwerge darf ich Ihnen sagen, aber dann muss man sich auch schon überlegen, was man denn noch über die Zwerge preisgeben will, denn es schwebt ein großes Geheimnis über diesen Zwergen und echte Hauptstädter sprechen gerne von der Magie der Zwerge, und dass diese ein Mysterium umgibt und wer das Geheimnis um die Zwerge veröffentlicht, der sollte am besten geteert, gefedert und aus der Stadt geschmissen werden. - Nun aber stellt sich heraus, dass die Stadtverwaltung Santa Cruz´ selbst das Geheimnis preisgegeben hat, nämlich als man im Jahr 1989 einen Markenschutz für die Kostümierung dieser Zwerge beantragt hat, und dabei Zeichnungen beifügen musste, wie denn so ein Zwerg von innen aussieht. - Was die Zwerge eigentlich machen, das ist einfach erzählt. - Sie tanzen Polka, die Zwergenpolka, wie viele jetzt richtig geahnt haben, aber es gibt zwei Geheimnisse. - Zunächst tanzen nämlich baumlange Kerls auf der Bühne, die gehen dann in ein Häuschen, und dann verwandeln die sich, und kommen als Zwerge wieder hervor. - Wie das sein kann, das werde ich Ihnen nicht verraten, ich will noch weiter auf der Insel bleiben, allerdings muss ich eingestehen, dass viele nach ein paar Minuten hinsehen herausbekommen haben, wie das eigentlich vor sich geht. - Das Geheimnis ist eigentlich gar nicht so geheim, es gehört, eben wie beim Weihnachtsmann und dem Baby bringenden Storch auch eine ganze Menge fröhlichen und reinen Glaubens dazu, aber das findet man ja nicht nur bei den Zwergen, sondern ganz häufig, wenn es um Traditionen und symbolträchtige Figuren geht. - In Santa Cruz weiß eigentlich jeder, was wirklich in den Zwergen steckt, aber man sagt es nicht, und behält sich auf diese Weise, wenn auch nicht das Geheimnis, dennoch das Kribbeln, wenn man die Zwerge dann wieder tanzen sieht. - Dabei sind die Zwerge eigentlich ein Kabarett, mal entstanden aus einem Verulken des Napoleon Bonaparte. - Der große kleine Mann hatte nämlich auch mal vor, die Kanaren in sein Weltreich einzuverleiben, allerdings gelang ihm das nicht, wobei die Geschichte uns auch lehrt, dass es fast nur ein Zufall war, und Geld gesteuert, dass wir heute kein Französisch sprechen, aber das ist auch wieder eine Geschichte über die man hier nicht gerne spricht, also éponge darüber und Schwämme werden ja generell bei jeglicher Geschichtsaufarbeitung in Massen mitgeliefert. - Man wollte sich über Napoleon lustig machen, der große Hut, der kleine Mann, und den ließ man einfach tanzen, und ähnliches haben die Engländer mit Hitler gemacht, die Römer mit Hannibal und ich bin mir ganz sicher, dass in der Ukraine Puppen mit einem Putin-Gesicht irgendwo zum Tanzen gebracht werden.

Das Schauspiel mit den Zwergen bei uns wurde immer ausgefeilter und irgendwann integrierte man dieses Possenspiel auch in die alle fünf Jahre stattfindende Bajada de la Virgen de Las Nieves und inzwischen muss man sogar behaupten, der Zwergentanz ist inzwischen der Mittelpunkt dieses eigentlich religiösen Festes geworden, und man möge mir nun nicht zürnen, aber mehr Menschen wollen die Zwerge tanzen sehen als die Jungfrau vom Berge steigen, so sind wir armen Sünder nun einfach mal. - Und nun reichten einige böse Zeitungen und sogar ein Fernsehkanal grausame Zeichnungen der Innereien der Zwerge durch Äther und Glasfaserkabel und man machte den Gemeinderat dafür verantwortlich, dass derart Frevel geschehen konnte. - Der Bürgermeister lässt eine lange Presseerklärung veröffentlichen, dass er doch nicht diese Zeichnungen habe anfertigen lassen und noch weniger, dass diese auch an die Presse kamen, das habe alles die Stadtverwaltung aus dem Jahr 1989 gemacht und man möchte doch bitte nicht ihm die Schuld daran geben, dass scheinbar die Zwerge nun ihre Unschuld verloren hätten. - Das haben die mitnichten, bloß weil wieder mal jemand erzählt, wie das eigentlich geht, dann hätte man diese Geschichte schon längst in die Traumtonne stampfen müssen, die Zwerge und der Glaube an das Mysterium sind bei uns so fest wie der Glaube an die Kirche, obwohl es die Wissenschaft gibt und die Erde keine Scheibe mehr ist, und Frauen keine Hexen sind, auch wenn sie mehrere Sprachen sprechen. - Die Zwerge überleben jeden solchen Aufstand, auch dass im letzten Karneval fünf Jungs die Blasphemie begangen haben, sich im Karneval als Zwerge zu verkleiden und es auch noch Fotos davon gab, wie die diese Kostüme angefertigt haben. - Man hätte die armen, aber handwerklich geschickten Jungs am liebsten gesteinigt, aber bitte, das ist nicht nötig, die Geschichte, die Magie und das Mysterium um die Zwerge und deren Verwandlung, die sind wunderbar und die wird man nicht unterbekommen. - Die Katholische Kirche lebt auch seit zwei Jahrtausenden parallel zur Naturwissenschaft, und man muss immer ein bisschen daran glauben, wenn man etwas Besonders haben will. - Nein, die Zwerge nehmen keinen Schaden, auch nicht, wenn ein paar Juweliere Schmuck in dieser Form verkaufen und auch nicht, wenn man Betonstatuen in Zwergenform als Sehenswürdigkeit im Atlantik versenkt, und auch nicht, wenn man die Zwergenpolka als Klingelton verkauft. - Der Zwergenaufstand ist da völlig fehl am Platz, wer nicht dran glaubt, der hat eben schon, und ich wünsche niemandem, dass er ganz ohne Glauben leben muss. - An wen oder was, das ist ganz allein Ihre Sache.






Montag 25.08.2014 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1016 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 33,2 - Temp. min. 19,4 - Feuchte 20 - 45 %

Gastbeitrag von Claudia Gehrke - Konkursbuchverlag
Was finden die Deutschen an La Palma so besonders?
E-Mail an Claudia Gehrke

Im Juli besuchte ich eine "Fiesta de arte" genannte Veranstaltung auf der Plaza in Los Llanos. Es gab - neben der Präsentation einer Festkönigin - ein umfangreiches schönes Kulturprogramm, unter anderem trat ein Balletttänzer aus Tazacorte auf, eine Sopranistin, es gab Lesungen und mittendrin eine überraschende umweltpolitische Rede über das Meer. Im Publikum kaum Deutsche.
Anschließend sprach mich der auf La Palma geborene Schriftsteller Luis Léon Barreto (er ist in einem unserer zweisprachigen Bücher vertreten) an und wunderte sich, dass ich auf dieser Veranstaltung war. Ich sei sicher sehr von La Palma angetan, da ich eine solche Veranstaltung im Rahmen der "Fiestas patronales" besuche. Und dann fragte er: "Was finden die Deutschen an La Palma so besonders?" Ich denke jetzt daran, weil dieser Schriftsteller am Samstag eine Rede über die 400 Jahre lange Geschichte von Tijarafe halten wird, im Rahmen der Fiestas patronales en honor a Ntra. Sra. de Candelaria, die diese Woche beginnen und mit dem berühmten Teufelsfest am frühen Morgen des 8.9. enden. Aber wie bei allen Festen hier gibt es viel mehr an Programmpunkten als den einen berühmten Bestandteil !

Ich stotterte Allgemeinplätze. Empfand einen kleinen Widerstand in mir. "Die Deutschen!" Wollen wir nicht alle anders sein als "die"? Anders als "die Touristen", anders als die Allgemeinheit? Aber ich gehöre zu den "die Deutschen". Ja, was schätzen wir an La Palma? Wie lässt sich das in Kürze, nachts, mitten auf der Plaza, formulieren? Jedes Individuum hat seine eigenen Gründe, La Palma zu lieben. Viele davon lassen sich in diesem Blog nachlesen. Immer wieder einmal springt etwas aus den Textbeiträgen heraus über, ich denke, das ist klar und schön formuliert. Zum Beispiel ging es mir kürzlich wieder so, bei Lektüre von Herrn Siebolds Beschreibung eines Spaziergangs auf dem "Oregano-Pfad" vorbei an einem Baumriesen, der sich inzwischen aufgelöst hat.

Ich arbeite im Moment unter der Außenlampe in der geschützten Ecke am Haus, unter einem Ziegelvordach, in der ich fast den ganzen Tag vor dem PC verbringe. Sogar wenn Wind ist, denn er erreicht diese geschützte Ecke nicht (außer Winterstürme von Westen), das freut die Haus-Geckos in Nähe der Lampe ebenso wie mich. Und tags wandert die Sonne bis zum späten Abend um diese Ecke herum, sodass ich den ganzen Tag draußen am PC arbeiten kann. Einen solchen Platz habe ich in Deutschland nicht. Aber natürlich ist Deutschland auch schön, hat viele berauschende Landschaften, die Linie der Schwäbischen Alb, wenn ich bei Tageslicht vom Flughafen zurückfahre, versöhnt mich. Doch im Sommer ist es bei uns oft schwül, Kopfschmerzwetter, dann kommen schreckliche Gewitter, dann ist es einen Tag schön, dann dasselbe von vorne. Das gibt es hier nicht. Und in diesem Sommer noch so gut wie ohne Calimawetterlagen schon gar nicht. Und jetzt die Milchstraße über mir, der klare Himmel; die Milchstraße sieht man so nicht in Deutschland und auch nicht in touristischen Gegenden von Teneriffa oder Lanzarote oder am schönen Strand von Las Canteras. Aber in La Palma. In der Zeit der Sternschnuppen legte ich mich vor Mondaufgang manchmal auf den Liegestuhl und hatte das Gefühl, es regnen Schnuppen aus der Milchstraße auf mich. Unser altes La-Palma-Buch ist übertitelt mit "Weil sie in den Himmel sieht …". In winziger Schrift. Nimmt kaum einer wahr. Im Jahr des Erscheinens wurden die Observatorien eröffnet, aber das war nicht der Hauptgrund für diesen heimlichen Titel des Buchs. "Himmel", das ist es, in direktem wie metaphorischen Sinne, was für uns, "die Deutschen" von Bedeutung ist. Hier ist etwas Himmel. Trotz aller Schildbürgeralltäglichkeiten in der Politik. Trotz des Scheiterns vieler Auswandererträume. Trotz manchmal Waldbrand und einem Vulkanausbruch unter der Meeresoberfläche nicht weit von uns entfernt. Dass ich die Ziegen unterhalb von uns sehe, deren Milch für den Ziegenkäse verwendet wird, den man im großen Supermarkt in El Paso und anderswo kaufen kann, gehört dazu. Dass es dreimal im Jahr, also eigentlich immer, neue Kartoffeln gibt (Kartoffeln passt ja zu "die Deutschen"). Und natürlich die Landschaftsvielfalt auf überschaubar kleinem Land. Und vieles mehr!

PS: Wenn ich das hier anfügen darf. Ich wurde auf meinen ersten Gastbeitrag hin oft gefragt, wo es diesen neuen Reise/Naturführer (Ines Dietrich, "Geheimnisse der Insel La Palma. Reiseführer durch 12 Monate") mit seinem Einblick in die Jahreszeiten, Pflanzen, Spaziergänge, Tiere, Rezepte, Feste, Geschichten aus der Vergangenheit etc. auf der Insel genauer gebe. Dank auch an die Menschen, die mir Reaktionen auf das Buch gemailt haben!

Es gibt ihn z.Z. in folgenden Läden: La Sorpresa, El Paso, sie haben auch die zweisprachigen und andere Bücher; bei Brigitte im Bioladen, dort allerdings in Ministückzahl, unter Lebensmitteln auch nicht anders möglich; bei Simone sonntags auf dem Rastro in Argual; im Outdoorladen Valle Verde in Los Llanos, auch bei Contacto, die ebenso alle anderen Bücher haben; im Laden Gecko in Puerto Naos (die Besitzerin begeistert sich übrigens für die eher düstere Literatur über die Inseln, Übersetzungen von kanarischen Autoren wie dem berühmten Rafael Arozarena, oder vom Autor, dem das Häuschen hier gehört, wo ich mich so wohl fühle, Udo Rabsch); in Santa Cruz bei La Molina und in den Buchhandlungen El Papiro und El Trasero und in Los Cancajos bei AstroLaPalma. Und natürlich in Barlovento, der Region, in der die Autorin lebt, in der dortigen Buchhandlung.







Sonntag 24.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 27,6 Grad - niedrigste Temperatur 20,5 Grad

Die Partido Popular nagt an der Demokratie
Kleine Parteien lehren den Bürgerlichen das Fürchten

Was haben die von der Partido Popular Angst vor Podemos. - Die meisten Menschen in Spanien haben das momentane politische Systems ziemlich satt, zumal sich hier die Demokratie zu einem Selbstbedienungsladen für Amigos, Familienclans und Interessengruppen weichprügeln ließ, und man es sogar geschafft hat, den obersten Ankläger des Landes, Baltasar Garzón, welcher als einziger noch auf die Finger der gierigen Kasten zu hauen wagte, matt zu setzen. - Dauernd werden irgendwelche erwischt, die komplette Führungsriege der Partido Popular hat wohl jahrelang Schwarzgeld bezogen, der Ex-Schatzmeister der Partei sagt das so aus, und belegt das auch mit Listen, aber da das Kopien sind kann oder will das Gericht damit nichts anfangen. - Da werden schamlos Geschenke und Vorteile herumgereicht, aber es gibt keine Konsequenzen, der Schwiegersohn des Königs betrügt mit Subventionen und nun hat man auch noch den Ex-Präsidenten Katalonies dabei erwischt, wie er für seinen Familienclan Millionen in wohl dreistelligen Zahlen auf die Seite geschafft hat. - Alles ohne Konsequenzen, aber wenn "Fulanito de tal", Sie wissen ja inzwischen wer das ist, seine Steuern auch nur einen Tag zu spät bezahlt, dann sind gleich 20% Aufschlag fällig und auch die Banken haben sich längst wieder an Steuergeldern gesundet, und wenn man anderswo sagt, der Fisch der stinkt vom Kopf her muss man hier sagen, der Fisch ist nur am Kopf fett, und ob das riecht, das weiß ich nicht genau, weil ich es nicht wage, daran zu riechen. - Die Leute sind leid das zu ertragen und wenn die satten Krawattenträger was von Aufschwung faseln und immer noch 4,5 Millionen Spanier arbeitslos sind, dann kann man sich die Stimmung zumindest unten, übrigens bestimmen die da oben, wo unten ist, gut vorstellen, die haben die Nase gestrichen voll. - Um das noch eindringlicher zu zeichnen zitiere ich hier mal den international bekannten Schriftsteller Alberto Vázquez Figeroa, der es so ausgedrückt hat: "So lange man nicht 20 Politiker und 20 Banker ergreift und diese aufhängt, so lange gibt es in diesem Land keine Lösung." - Wie es also wirklich um das politische und gesellschaftliche Befinden hier steht kann man an dem Umstand erkennen, dass kein Politiker und kein Banker es gewagt hat, sich darüber aufzuregen, weil die allermeisten Anderen dem Schriftsteller Recht geben.

So profilieren sich nun auch neue Parteien, von denen mindestens zwei überhaupt nicht neu sind, aber eben plötzlich wieder auf dem Teller. - Die auf Wirtschaft programmierte UPyD der ehemaligen Sozialistin Rosa Diéz, die aber inzwischen ideologielos in der Mitte der Parteienlandschaft nicht mehr schwimmt, sondern angekommen scheint, nimmt man zumindest die letzten Umfragen und die Ergebnisse der Europawahl. - Da kann man wohl nicht viel falsch machen, die wählen die Leute, die immer noch links für unwählbar halten, weil das irgendwas mit Kommunismus zu tun hat, also bäh ist, aber meist wird auch diese Gruppierung aus Protest gewählt. - Dann hat auch die IU, die Izquierda Unida deutlich zugelegt, denn die Sozialisten der PSOE, die rutschen ja auch permanent auf ihrem rotgeschäuerten Hinterteil meist von links in die Mitte, und geben somit eben den Weg frei, für eine echte Linke, und die haben bei den Europawahlen ihre Stimmen mehr als verdoppeln können. - Und dann ist da noch das Phänomen Podemos, was heißt, wir können, von mir aus auch "yes we can", damit das die Deutschen auch verstehen… - Diese Gruppierung tritt eigentlich auch deutlich von der linken Seite her auf, findet aber auch breiten Anklang bei Menschen, die von Ideologien so viel halten wie ich von der FDP, weil man sich auch grundsätzlich gegen die eingefahrenen Strukturen der parteipolitischen Landschaften wendet und ganz klar jegliche Art von Einflussnahme oder Vorteilsgabe bis hin zu Korruption völlig ablehnt und verteufelt. - Man könnte das auch populistisch nennen, das ist es aber gar nicht, es ist die Angst der großen Parteien, allen voran die der Partido Popular, welche Phrasen aus gesundem Menschenverstand und gegen den allgegenwärtigen Lobbyismus als populistisch brandmarkt. - Man muss sich das mal langsam durch die Hirnlappen gleiten lassen, für die Partido Popular ist jemand populistisch der sagt, es geht auch ohne Korruption und Vetternwirtschaft. Inzwischen hat man es aber seitens der Partido Popular unterlassen, weiter direkt gegen den charismatisch Chef der Gruppe Podemos, Pablo Iglesias anzugehen, nachdem man ihn und seine Partei zunächst mit haarsträubenden Gerüchten in den Schmutz ziehen wollte. - Das ist aber nicht geglückt, denn die allermeisten Anhänger und Beobachter von Podemos sind in der Lage, innerhalb von drei Minuten Recherche im Netz festzustellen, dass das alles viel zu weit hergeholt ist, oder einfach nur eine dreiste Lüge, also schadete sich die Partido Popular damit mehr, als man Podemos Dreck anheften konnte.

Nun droht aber ein weiteres Stück demokratischer Glanzleistung der Partido Popular, man denkt daran, das Wahlgesetz zu ändern, zumindest auf lokaler Ebene. - Da ist noch nichts unterschrieben und noch kein Gesetzesentwurf zur Debatte auf dem Tisch, aber alleine die Ankündigung, man fände es besser, wenn in Zukunft automatisch die meistgewählte Liste in den Städten und Gemeinden regieren würde, und somit Pakte kleinerer Parteien verhindert würden. - Das riecht natürlich nach purer Angst, und hat man Demokratie nicht mehr viel zu tun, denn Pakte und Koalitionen sind volldemokratische Mittel Politik zu betreiben, und wenn man solche Pakte verbietet, dann muss man sich dem Vorwurf des schlechten Demokraten auch gefallen lassen. - Wo dieser Wunsch herkommt ist ganz klar, besonders in großen Städten und Gemeinden sind die neuen Angstgegner der Partido Popular, die UPyD, IU und Podemos stark im Kommen, und absolute Mehrheiten dürfte es bei einem dann, Sechsparteiensystem (PP + PSOE + Regionale Gruppen + UPyD + IU + Podemos), eh nicht mehr geben, und damit wären alle möglichen Pakte denkbar, und die Partido Popular ist nach der jetzt gefahrenen Hartsparpolitik, gar nicht mehr so populär und würde wohl in den allermeisten Städten keine Mehrheiten mehr schmieden können. - Die anderen Parteien sind fast alle dagegen, die UPyD möchte ab 40% einen Regierungsauftrag sehen, oder einen zweiten Wahlgang bei fehlender absoluten Mehrheit. - Auch die zweite Kraft im Land, die PSOE ist gegen eine automatische Regierung der meistgewählten Partei in den Gemeinden und Städten, man denkt dabei natürlich auch an sich selbst, und hat zu keiner Zeit ausgeschlagen, eben möglicher Koalitionspartner der "Kleinen Wilden" sein zu können. - Für die kleineren Gemeinden gilt das weniger, dort wird es eh schwierig sein Ortsgruppen für die neuen Protagonisten zu gründen, und manchen Basisarbeitern der Partei ist es schlichtweg unmöglich, sich zunächst zur "Kaste" zu machen, also selbst im politischen Umfeld zu arbeiten, um eben genau dieses zu verändern. - Ich glaube auch nicht, dass es so unbedingt wichtig ist, was in den kleinen Gemeinden an "Kaste" aufgearbeitet werden kann, viel wichtiger wäre ein deutlich gutes Abschneiden auf Landesebene und in den großen Städten, und dann natürlich bei den Nationalwahlen, die aber im kommenden Jahr noch nicht auf der Matte stehen, da im Mai 2015 nur kommunal und in den autonomen Regionen gewählt wird. - Alleine darüber zu sprechen, dass man das kommunale Wahlgesetz ändern will, hat der Partido Popular schon wieder geschadet, die sind im Moment nicht wirklich smart unterwegs. - Für La Palma würde das neue Wahlgesetz ergeben, dass die Coalición Canaria wieder mehr Gemeinden übernehmen könnte, denn hier auf der Insel hat man ja durch Koalitionen von PSC/PSOE und der Partido Popular in den meisten Gemeinden die sonst meistgewählte Gruppierung Coalición Canaria aus dem Amt geschubst. - Aber die blicken natürlich nicht auf unsere kleine Insel, sondern in die großen Städte, die sind interessant für die Partido Popular, und wenn man das eben nur noch mit deutlichen Einschnitten an Demokratie hinbekommen kann, dann ist das denen wahrscheinlich auch Recht. - Die haben solche Angst vor Podemos, alleine das macht die frischen Querdenker schon sympathisch.




Das hat man uns immer versprochen, Fortschritt. - Nur verwechseln das die meisten mit Wachstum...





Sonntag 24.08.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 62 % - Luftdruck 1018 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 33,2 - Temp. min. 21,3 - Feuchte 28 - 45 %

Fulanito de tal dice hoy: Un saco sin fondo
Ein Sack ohne Boden - Das nimmt man genau so her wie auf Deutsch das Fass ohne Boden, aber zusätzlich auch für Leute, die im Übermaß essen.




Das sind keine Passatwolken, sondern Feuchtigkeit der unteren Luftschichten über dem Aridanetal, die sich nicht mit der oberen trockenen Luftschicht vermischen können. - Dieses Phänomen tritt nur im Sommer und selten so deutlich auf und bedeutet Hitze in den Bergen. - Das ist der Blick vom Bejenado auf die Cumbre Vieja und unten sieht man die letzten Häuser El Pasos vor der Cumbre Nueva.





Samstag 23.08.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 25,6 Grad - niedrigste Temperatur 21,8 Grad

Altlasten in Santa Cruz
Einstürzende Altbauten

Die Stadtverwaltung tut sich schwer mit so einigen Immobilien, die bereits ziemlich verfallen sind, und man einfach nicht an die Eigentümer herankommt. - In zwei Fällen mussten sogar bereits Straßen gesperrt werden, weil Teile der Häuser auf die Straße zu fallen drohen, und es ist ein gewaltiger bürokratischer Aufwand, und natürlich auch mit hohen Kosten versehen, diese Häuser abzureißen, oder im Einzelfall auch zu sanieren. - Die meisten der Eigentümer sind unbekannt verzogene Erben, auch oft in Übersee, was bei uns für Venezuela steht, aber man vermutet in anderen Fällen auch, dass Erben nur darauf warten, dass die Stadt das Grundstück frei macht, um dann plötzlich als Erbe aufzutauchen. - Ob das wirklich so ist, das weiß ich nicht, aber die Stadt hat wirklich ein deutliches Problem mit diesen Häusern, die blockieren die Entwicklung von ganzen Straßenzügen und eigentlich hat man doch so viele neue Dinge auf der Schippe, die man alle noch unternehmen wollte. - Mit dem Stadtstrand will man ja Santa Cruz auch eine neue, touristische Bedeutung verleihen, und da sind Ruinen nur im Falle von Burgen oder alter Schlösser vielleicht interessant, nicht aber als gewöhnliche Wohnhäuser, um die sich einfach keiner mehr kümmert. - Die Häuser müssen nun offiziell als Ruinen verbrieft werden, dann kann man an den Abriss gehen, und theoretisch kann man die Kosten des Abrisses auch den Eigentümer in Rechnung stellen, aber das ist brotlose Kunst, da diese ja in fast allen Fällen nicht greifbar sind. - Das Grundstück bleibt dann trotzdem Eigentum der Erben, meist sind das sogar noch mehrere, und bis dann die Stadt an dieses Grundstück über das Verfahren der Enteignung kommt, um es entweder zu verkaufen, oder selbst zu nutzen, das dauert dann auch wieder eine sehr lange Zeit. - Man hat diese Probleme bislang immer nur aufgeschoben, aber nun bröckeln so viele Häuer vor sich hin, und bedrohen sowohl Fußgänger wie auch die Nebengebäude, dass man nun schon mal eingreifen müsste. - Der Lehrstand in Sachen Immobilien wird immer größer hier auf der Insel, nicht nur Santa Cruz betrifft das, auch im ländlichen Raum sieht man immer öfter Häuser, um diese niemand mehr kümmert, aus diversen Gründen. - Meistens stirbt der Hauseigentümer, die Erben leben aber nicht auf der Insel und werden sich auch nicht einig, was denn mit dem Haus zu geschehen habe und schließlich überlässt man das Haus dem Verfall. - Wie man dem entgegenwirken könnte, darüber machen sich die Gemeinden auch bereits Gedanken, aber meistens fällt denen keine elegante Lösung ein, außer dass man auf den Kosten für Sanierung oder Abriss sitzen bleibt und darüber hinaus auch noch eine Klage der Erben der Eigentümer fürchten muss.

Bleiben wir noch in der Hauptstadt. - Dort findet dieses Wochenende das "Walking Festival" statt, welches zum widerholten Male die Hauptstadt für ein Wochenende zum Zentrum dieses beliebten Freizeitsports macht. - Über Tausend Teilnehmer verteilen sich auf die ausgelobten Routen, und alle werden mit dem Bus an die Ausgangspositionen der Wanderungen gefahren, und ganz wichtig, auch wieder zurück. - Und in der Stadt hat man auf der Avenida Marítima Kioske aufgebaut, an die dreißig an der Zahl, und dort bieten Gewerbetreibende aus den Bereichen Sport, Kunsthandwerk und Gastronomie ihre Dienste an den müden Wanderer an, aber natürlich auch an andere Besucher, welche eine autofreie Avenida direkt am Meer schätzen. - Es geht also schon, auf diese Straße als Durchfahrtsmöglichkeit zu verzichten, denn es gibt ja die Umgehungsstraße, welche westlich hoch über der Stadt den Fernverkehr aufnehmen soll, wenn man denn bei uns auf der Insel überhaupt von so etwas wie Fernverkehr sprechen kann. - Allerdings schimpfen die meisten Einwohner der Hauptstadt über die Sperrung der Avenida Marítima, und das meist mit dem Argument, dass es den Gewerbetreibenden schaden würde. - Allerdings lockt doch genau diese Art von Veranstaltungen Menschen an und die Läden profitieren doch von mehr Besuchern, und langfristig sollte man sich wirklich mal überlegen, ob man denn mit dem kommenden Stadtstrand nicht so mutig sein sollte, und aus der befahrenen Avenida Marítima eine belebte Promenade zu machen, was bislang immer den lokalen Gewerbetreibenden Gewinn gebracht hat.




Auch aus touristischer Sicht keine Einladung





Samstag 23.08.2014 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 69 % - Luftdruck 1018 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 34,6 - Temp. min. 20,9 - Feuchte 27 - 63 %

Gastbeitrag von Andreas Res
Der erste Eindruck

In vielen Artikeln, welche über die Insel La Palma geschrieben werden, auch in den veröffentlichten Gastbeiträgen, liest man in erster Linie über die Schönheit der Insel und ihrer Landschaft. Ich möchte hier einmal auch den Palmero, wie ich ihn kennengelernt habe vor den Vorhang holen.

Meine Frau und ich verbringen nun seit gut 15 Jahren jedes Jahr 2 Urlaubswochen auf La Palma, und ich möchte nun jenen Eindruck weitergeben, den ich bei meinem allerersten Kontakt mit der Insel und ihren Bewohnern hatte.

Im Sommer 1998 organisierten wir von zu Hause aus einen Urlaub in der Form von Inselhüpfen auf den Kanaren. Teneriffa, Gomera, La Palma und Gran Canaria waren unsere Destinationen. La Palma erreichten wir mit der Fähre von Teneriffa aus. Zur damaligen Zeit war von Trimaranen und ähnlichem noch keine Rede und die Fähre benötigte für die Strecke Los Cristianos - Sta. Cruz de La Palma 4 Stunden. Abfahrt 19 Uhr - Ankunft 23 Uhr. Unser Quartier hatten wir in Puerto Naos im Hotel Sol Elite gebucht. Den Transfer vom Hafen wollten wir mit dem Taxi erledigen.

Beim Einsteigen in Los Cristianos wurde unser Reisegepäck in einen Container verladen und in den Schiffsbauch der Fähre bugsiert. Bei der Ankunft in Sta. Cruz war ich hocherfreut, etliche wartende Taxis zu sehen. Als wir aber nach einer guten Viertelstunde dann unsere Koffer hatten, waren alle verschwunden, einzig der Linienbus nach Los Llanos stand noch da. Auf meine Frage meinte der Busfahrer, dass die Chance in Los Llanos ein Taxi zu bekommen, besser sei als hier im verlassenen Hafen, und so verluden wir unser Gepäck und bestiegen den Bus.

Nach einer für uns überaus interessanten Fahrt durch den Cumbretunnel auf die Westseite der Insel erreichte unser Bus den Busbahnhof von Los Llanos - Taxi war weit und breit keines zu sehen. Als wir aussteigen wollten, hielt uns der Busfahrer zurück und ersuchte uns zu warten. Mit uns im Bus blieb noch eine ältere Dame, sichtlich hier zu Hause. Nachdem alle anderen Passagiere den Bus verlassen hatten, setzte sich der Busfahrer hinter das Steuer, brachte als erstes die Dame zu ihrem Haus, dieses lag wohl auf dem Weg zur Busgarage, dann nahm er aus seiner Wechselgeldkasse einige Münzen und verschwand in eine Telefonzelle. Kurz darauf kehrte er zurück, winkte uns beruhigend zu und fuhr mit dem Bus zur Stadt hinaus auf einen Parkplatz an der Straße, wo er uns aussteigen ließ und mit uns und unseren Koffern ca. 15 Minuten wartete, es war inzwischen schon weit nach Mitternacht.

Plötzlich kam ein Taxi, dessen Fahrer, wie sich herausstellte, ein Verwandter des Busfahrers war, der, obwohl schon außer Dienst, sich überreden hatte lassen, noch einmal loszufahren und uns nach Puerto Naos zu bringen. Der Busfahrer verabschiedete sich und beendete seinerseits nun den Arbeitstag.

Man sagt immer, der erste Eindruck sei entscheidend … Wir können das voll und ganz bestätigen, und unsere Präferenz für diese Kanareninsel hat sicher auch mit diesem Erlebnis zu tun.





Ist schon ein paar Tage her...





Freitag 22.08.2014 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 28,2 Grad - niedrigste Temperatur 24,0 Grad

Alles Gute zum Markttag
Mercadillo in Puntagorda wird 12 Jahre alt

Mutter, oder Väter aller Bauernmärkte auf La Palma, dieser Titel bleibt dem Mercadillo Puntagorda verwehrt, denn der Mercadillo in Mazo ist schlichtweg noch ein paar Jahre älter als dieser Wochenendmarkt. - Dennoch hat sich mit dem Auftreten dieses Marktes auch ein Umdenken ergeben, und der Weg war frei für heute viele Bauernmärkte auf der Insel, welche fast allesamt erfolgreich sind. - Vor 12 Jahren noch war man skeptisch, ob denn die Insel neben dem Markt in Mazo noch einen zweiten Bauernmarkt überhaupt vertragen könnte, so von der Zahl der möglichen Käufer mal gesehen, und nur anfänglich waren die beiden Märkte in Konkurrenzsituation. - Allerdings neigte sich der Erfolg in Richtung Puntagorda, denn es gibt eben, neben des kompletteren Warenangebotes dort oben im Nordwesten der Insel noch einen ganz gewaltigen Vorteil, das Gebäude des Marktes liegt angrenzend an eines der schönsten Naherholungsgebiete im ländlichen Raum Puntagordas, dem Picknick-Platz von La Fajana. - Man kann also Käse, Wurst, Obst und Kuchen dort auf dem Markt kaufen, eine Flasche Wein dazu, und dann verzieht man sich in den angrenzenden Wald, wo man eben rustikale Tische und Bänke vorfindet, einen kleinen Spielplatz und eben diese hier so beliebten und unverzichtbaren "Casetas" mit den Grillplätzen. - Das liebste Spiel am Wochenende für die Leute hier, kurze Hose, kiloweise Schweinefleisch, trockenes Mandelholz zum Grillen, um dann Stunden hinter dichtesten Rauchschwaden vor monströsen Grillgestellen im Wald versteckt zu sein. - Eine der vielen kulturellen Schnittstellen der Deutschen und der Palmeros, auch hier grillen nur Männer, und die armen Frauen müssen das verbrannte Zeug dann Beifall huldigend verzehren. - Man kann aber diese Plätze auch ohne den Grill anzuwerfen aufsuchen, allerdings sollte man auf die Windrichtung achten, um nicht im dichten Qualm zu verschwinden. - Aber eben ein Pluspunkt für den Markt in Puntagorda, allein zum Einkaufen ist vielen sonst vielleicht der Weg auch zu weit, wir haben das immer mit einem Ausflug verbunden, und sei es eben nur ein paar ungezwungene Stunden unter duftenden kanarischen Kiefern. - Morgen und übermorgen nun feiert der Mercadillo in Puntagorda seinen 12. Geburtstag und dazu hat man auch ein Rahmenprogramm aufgelegt. - Ab morgen begleitet eine Fotoausstellung über die Geschichte Puntagordas das Markttreiben und am Sonntag ab 12:00 gibt es musikalische Begleitung, die "Parranda Los Boinas" sorgen für allerbeste Stimmung auf dem Markt. - Für die kleinen Besucher gibt es einen Gokart-Parcours, und man verteilt Sangría und jede Stunde wird ein Geschenkpaket mit Produkten des Marktes verlost, also am Sonntag geht es nach Puntagorda, das lohnt sich sowieso.

Warum nun der Mercadillo in Puntagorda so wichtig war für die weitere Entwicklung der Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte, das ergibt sich im Grunde ganz einfach aus der Beobachtung der Entwicklung solcher Märkte in fast jeder Gemeinde der Insel. - Viele Landwirte haben mit dem wachsenden Erfolg des Mercadillo begriffen, dass man durch Direktvermarktung eben den Zwischenhändler ausschalten kann, zu guten Preisen an den Endverbraucher anbietet, und dennoch ordentliches Geld für seine Ware erhält. - Also haben wieder mehr Landwirte überhaupt zur Hacke gegriffen und wieder produziert, und das wiederum hat mehr Käufer dazu animiert, doch lieber mal auf einen solchen bunten Bauernmarkt zu gehen, anstatt die globalisierten Gemüse im Supermarkt abzuarbeiten. - Die sind zwar meist immer noch günstiger, (Leute, Kartoffeln aus Israel zum halben Preis der Knollen von hier!) aber mit der Zeit wuchs auch bei den Menschen von hier der Wunsch, lieber doch nahe Produkte, als Unverbindliches von sonst wo her zu konsumieren. - Für die Besucher der Insel war das sowieso keine Frage, die haben immer nach Obst und Gemüse von der Insel gefragt, und inzwischen kann man das sogar flächendeckend wieder anbieten, was man in der Zeit von vor 10 Jahren nicht unbedingt behaupten konnte. - Da hat sich einfach eine neue Wertschöpfungskette entwickelt, die sich trotz vielfacher Bemühungen inkompetenter Stadträte oder verschwurbelter Stadtverordnungen durchgesetzt hat, weil es Nachfrage gibt, und der Markt darauf positiv reagierte. - In Puntagorda hatten da die Landwirte und Händler Glück, der Bürgermeister Vicente Rodríguez hat von Anfang an das Treiben dort gut unterstützt und heute steht man schon als Vorbild für eine neue Marktkultur auf der Insel da. - Die Märkte hätten noch sehr viel mehr Erfolg, wenn uns eben nicht diese lästige Krise in den Beutel gefahren wäre, denn leider können es sich viele hiesige Familien aus knappen Gründen kaum leisten, auf diesen Märkten zu kaufen, sondern lungern sich durch die Sonderangebote der Supermärkte. - Vieles ist noch zu verbessern, keine Frage, aber mit den Erzeugermärkten ist man auf einem guten Weg hier, der lokalen Landwirtschaft wieder zu breiterem Auftreten zu verhelfen, und der Mercadillo in Puntagorda hat dazu reichlich beigetragen.






Freitag 22.08.2014 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1018 hPa

Gastbeitrag von Kai Stockrahm
Nachtschicht auf La Palma Teil 3 von 3

Zum Schluß noch einige Tipps für nächtliche Ausflüge:
Es ist immer hilfreich, die Gegend vor allem bei Tag zu kennen. Wenn Sie neu auf der Insel sind, geben Sie sich ein paar Tage, um sich an die Straßen zu gewöhnen. Der Verkehr nachts ist nicht der Rede wert, aber die Serpentinen halten immer einige Überraschungen bereit.
Gehen Sie nie alleine auf Tour. Falls es sich doch nicht vermeiden lässt, melden Sie sich an der Rezeption Ihres Hotels oder bei Ihrem Vermieter ab. Hinterlassen Sie in Ihrem Zimmer einen Zettel, auf dem Sie die Route, die Sie nachts laufen oder fahren möchten, kurz beschrieben haben. Und wichtig: Melden Sie sich, wenn Sie wohlbehalten wieder in Ihrem Quartier gelandet sind, Suchaktionen können sehr teuer werden. Sie werden nachts nur wenigen Menschen begegnen, wenn überhaupt. Seien Sie daher darauf vorbereitet, sich zur Not selbst helfen zu können. Im Grunde sollten Sie sich wie auf eine Wanderung vorbereiten, also feste Schuhe und strapazierfähige Kleidung tragen. Die Gefahr zu stolpern ist nachts natürlich deutlich größer, Stirnlampen (am besten zwischen Weiß- und Rotlicht umschaltbar) und eine starke Taschenlampe für Notfälle sind daher Pflicht. Wenn Sie einen schönen Platz gefunden haben, schalten Sie alle mitgebrachten Lampen aus - Sie werden erstaunt sein, was Ihre Augen nach einer gewissen Adaption zu leisten vermögen. Auch werden Sie merken, wie Ihre anderen Sinne, vor allem das Hörvermögen, plötzlich geschärft werden.

Vergessen Sie nicht, neben Verpflegung auf ausreichende Wasservorräte zu achten. Ein Sixpack sollte in keinem Auto fehlen. Besonders groß ist die Gefahr zu dehydrieren auf dem Roque: Die Luftfeuchtigkeit kann hier unter den meßbaren Bereich fallen, weniger als 10% sind keine Seltenheit.

Nützliche Links, allerdings ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Seite mit Wetterinformationen des Nordic Optical Telescope (NOT). Optisch kein Leckerbissen, aber alle wesentlichen Infos auf einen Blick. Fotografen und Astronomen sollten vor allem die Aerosol-Dichte im Blick haben: Gut sind Werte weniger als 1 µg/m³, bei Calima kann der Staubanteil auch auf über 100 µg/m³ und mehr hochschnellen - Fotos wirken dann wie mit einem Weichzeichner aufgenommen.

Webcams am GTC. Interessant ist hier die All-Sky-Cam, die einen Eindruck von der aktuellen Wolkendichte vermittelt

Geführte Touren des IAC. Es ist möglich, zu bestimmten Terminen die Observatorien am Roque zu besuchen. Nähere Informationen finden Sie auf dieser Seite.

Astropalma. Sehr umfangreiche und informative Seite eines Astro-Tourismus-Anbieters auf La Palma. Einfach mal stöbern.

Kurzfilm (sechs Minuten) mit nächtlichen Zeitrafferaufnahmen. Ohne Worte. Einfach nur grandios!

Für Nutzer von iOS könnten die Apps Golden Hour (gibt auch die astronomische Dunkelheit an) und Moon Calendar interessant sein. Redshift ist eine sehr mächtige Astronomie-App, als Alternative bietet sich Starwalk an.

Eine Buchempfehlung noch: Sheila M. Crosby, A Breathtaking Window on the Universe, Dragon Tree. Hervorragender (und einziger) Führer zu fast allen Observatorien am Roque. Leider nur in Englisch, aber auch mit moderaten Kenntnissen der Sprache gut zu lesen.

Vielleicht ist Ihre Neugier ja jetzt geweckt, die Isla Bonita einmal zu einer anderen Tageszeit zu entdecken. Ich würde mich freuen und ich wünsche Ihnen viele neue und spannende Eindrücke bei Ihrer persönlichen ‘Nachtschicht auf La Palma’.







Donnerstag 21.08.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 28,6 Grad - niedrigste Temperatur 23,0 Grad

Die Krise hat viele Gesichter
Die Jungen gehen, die Alten bleiben im Lande

Was für die kleinen Kanareninseln schon lange gilt, und nicht erst seit dem Jahr 2008, dem Jahr, welches man als Beginn der immer noch aktuellen Krise benennt, zeigt sich auch auf dem spanischen Festland. - Der Bevölkerungszuwachs war genau bis zum Jahr 2008 trefflich, eines der wenigen europäischen Länder mit bis zu 2% Zuwachs der Bevölkerung, und dann eben kam die Krise. - 2008 bis 2010 brachte man dennoch einen kleinen Zuwachs noch hin, das waren die Jahre, als man glaubte, der Spuk wäre gleich vorüber, aber dann ab 2010, als man einsehen musste, dass man den ganzen Ozean abrudern muss und nicht nur einen Fluss überqueren, seit dem sinkt das Bevölkerungswachstum in negative Bereiche und das ist in den letzten Jahren auch so geblieben. - Und hier zeigt sich eben ganz besonders, dass es die jungen Menschen sind, welche das Land verlassen. - In allen Altersstufen gibt es einen Bevölkerungszuwachs, allerdings nicht in den Altersstufen von 15 - 40 Jahren, dort gibt es allesamt negative Zahlen zu vermelden. - Das staatlichen statistische Institut, das "Instituto Nacional de Estadística" (INE) splittert die Zahlen wie folgt auf, und es handelt sich dabei um die Veränderungen zwischen dem Jahr 2013 zu 2012. - 15 bis 19 Jahre (-34.149), 20 bis 24 Jahre (-62.318), 25 bis 29 Jahre (-169.593), 30 bis 34 Jahre (-190.560) und 35 bis 39 Jahre (-18.378). - Das gibt einem deutlich zu überlegen, denn genau die aktiven und produzierenden Jahrgänge wandern ab, und ganz junge und eben ältere Menschen sind dadurch prozentuell stärker in unserer Gesellschaft vertreten. - Nun kann man einflechten, diejenigen, die gehen, das sind eh die Arbeitslosen und sogar noch die Hoffnung daran knüpfen, dass eben diese Emigranten eines Tages mit weitem Horizont und neu erworbenen Können zurückkehren, und unsere Gesellschaft damit bereichern. - Das mag zum Teil sogar stimmen, aber es sind eben nicht immer die Ungelernten, oder die Arbeitslosen, denn gerade die braucht in den mitteleuropäischen Ländern auch kaum jemand. - Ballungsgebiete saugen auch solche Kräfte immer noch gerne auf, aber es sind meist nur wenige Jahre, in denen das gut geht, und unter den Spaniern die Auswandern, um anderswo Arbeit zu finden, gibt es eine sehr große Fluktuation. - Es kann grundsätzlich aber nicht gut sein, wenn der aktivste Teil der Bevölkerung durch Abwanderung immer dünner wird, und vielleicht ist so auch zum Teil der sehr positive Trend auf dem Arbeitsmarkt mit zu erklären.

Auf der Insel selbst merken wir das auch, haben wir doch gerade in den ländlichen Gebieten immer schon von Landflucht gesprochen, so trifft das nun auch auf unsere Ballungsgebiete zu. - Man muss allerdings genau hinsehen, die vielen leeren Häuser fallen auch nicht gleich jedem Betrachter auf, und die Zahl der Menschen, die nicht nur auf La Palma gemeldet ist, sondern auch wirklich dauerhaft hier lebt, die ist zwar nicht wirklich zu ermitteln, aber inzwischen sprechen auch offizielle Kreise von eher 60.000 bis 65.000 Menschen, die andauernd auf der Insel wohnen, entgegen den Zahlen der Gemeinden, die auf mehr als 80.000 Menschen kommen. - Wir selbst sind ja hervorragendes Beispiel dafür, ab September sind nur noch zwei von vier gemeldeten Personen in unserem Haushalt auch wirklich da, und das bedeutet, dass eben auch die Hälfte der Konsumenten in unserem Haushalt fehlen. - Und viele, nicht nur die Studenten, auch Pendler melden sich in den Gemeinden nicht ab und darüber hinaus gibt es auch noch eine große Zahl von Ausländern, seien es nun Südamerikaner oder auch Mitteleuropäer, die einfach wieder gehen, und sich nicht abmelden. - So gehen wir meist mit falschem Zahlenwerk um, man braucht natürlich für 80.000 Menschen mehr Infrastruktur als für 60.000, und auch manch ein Händler oder Franchise-Nehmer von außen mag sich wundern, wie konsumunfreudig 80.000 Palmeros sein können. - Es sind halt einfach keine 80.000, so sieht das aus, und natürlich tut sich unser Handel und auch die Gastronomie schwer, mit diesen Fehlmengen umzugehen. - Da freut man sich dann um so mehr auf die Gäste, welche in der Wintersaison wieder in deutlich größeren Zahlen hier erwartet werden, die beleben dann sicht- und spürbar den Handel und die Gastronomie auf der Insel, und sind besonders für die mittleren Zonen der Insel unverzichtbar geworden.






Donnerstag 21.08.2014 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1017 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 30,7 - Temp. min. 22,4 - Feuchte 20 - 45 %

Gastbeitrag von Kai Stockrahm
Nachtschicht auf La Palma Teil 2 von 3

Das geht einfacher als man glaubt: oft reichen schon wenige Kilometer außerhalb von Ortschaften, um den Sternenhimmel zu bewundern. Für alle, die sich etwas weitere Wege zutrauen, möchte ich zwei Orte vorstellen, die in einer klaren Nacht absolut lohnenswert sind:

1) Llano del Jable
Das Lavafeld liegt auf ca. 1200 Metern Höhe über NN an der LP-301 etwas unterhalb des Refugio El Pilar. Es lässt sich bequem mit dem Auto sowohl von der West- als auch von der Ostküste erreichen und bietet etliche Stellen, an denen man nachts Sterne beobachten kann. Im Winter sollte man auf jeden Fall warme Sachen tragen, eine Isomatte ist auch hilfreich, wenn man sich auf den Aschefeldern austrecken möchte.

2) Roque de Los Muchachos
Der höchste Punkt der Insel ist natürlich das Paradeziel für alle, die sich am palmerischen Sternenhimmel nicht satt sehen können - vom einfachen 'Stargazer' bis zum ambitionierten Amateurastronomen. Allerdings gelten hier nachts besondere Regeln und als nächtlicher Besucher steht man vor einer schwierigen Entscheidung: Stippvisite oder die ganze Nacht?

Variante 1: Der Kurzbesuch
Der Kurzbesuch lässt sich gut mit einer Tour von Ost nach West kombinieren: Angenommen, Sie wohnen auf der Ostseite und verbringen den Tag im Nordwesten. Dann planen Sie Ihre Rückfahrt in den Osten doch einmal so, dass Sie gegen Einbruch der Dunkelheit (im Winter etwa um 19.30 Uhr) auf dem Dach der Insel sind. Entlang der LP-4 bieten verschiedene Parkplätze beeindruckende Blicke über das nächtliche La Palma. Ganz wichtig: Fahren Sie nicht zum Roque, da diese Straße (die LP-403) durch eine Schranke nachts gesperrt wird.

Variante 2: Die Nachtschicht
Ganz Hartgesottene lassen sich nachts auf dem Roque de Los Muchachos einschließen. Im Winter wird die LP-403 ab 19 Uhr für den normalen Besucherverkehr gesperrt und gehört dann ganz dem technischen Team der Observatorien und den Wissenschaftlern. Erst zwölf Stunden später hat man als Besucher die Möglichkeit, den Berg wieder zu verlassen. Aber die Zeit dazwischen lohnt die durchwachte Nacht auf jeden Fall. Als Amateurastronom kann man sein Equipment bequem auf einem der Hubschrauberlandeplätze aufbauen. Die Landeplätze sind einigermaßen eben und werden nur für Rettungshubschrauber oder für hohen Besuch benutzt, also äußerst selten. Man stört hier niemanden und kann die ganze Nacht einen der besten Sternenhimmel der nördlichen Hemisphäre beobachten. Sie sollten aber zeitig vor Sonnenaufgang aufbrechen und zum Parkplatz am Roque fahren (oder laufen), da Sie sonst den Sonnenaufgang hinter dem Teide verpassen würden - und das ist auf fast 2500 Metern Höhe ein einmaliges Erlebnis!

Regeln
Der Roque de Los Muchachos ist ein ganz besonderer Ort - und gerade deswegen sind einige Regeln zu beachten. Am Roque wird harte Forschung betrieben, die Observatorien sind keineswegs nur Dekoration, sondern stehen wissenschaftlich den Observatorien auf dem Mauna Kea oder denen in La Silla in nichts nach. Nicht umsonst wurde das derzeit größte Spiegelteleskop der Welt auf La Palma gebaut. Beobachtungszeit an den Sternwarten ist heiß begehrt, und oft sind bestimmte Beobachtungen nur innerhalb eines schmalen Zeitfensters möglich. Teilweise müssen Forscher sogar regelrechte Bewerbungsverfahren durchlaufen, um hier arbeiten zu können. Unternehmen Sie daher nichts, was diese Forschungen beeinträchtigen könnte, und das bedeutet, unter allen Umständen künstliches Licht zu vermeiden:

Sollten Sie nachts mit dem Auto auf der LP-403 unterwegs sein, benutzen Sie kein Fernlicht! Abblendlicht reicht völlig, selbst bei geringem Mond kann man sogar komplett auf Licht verzichten. Ich selbst bin dort oben meistens zu Fuß unterwegs.
Benutzen Sie keine Laserpointer, um auf einen Stern zu zeigen.
Sollten Sie dort oben nachts fotografieren wollen, verwenden Sie auf gar keinen Fall einen Blitz (ganz wichtig!).
Verwenden Sie keine starken Taschenlampen, Stirnlampen sind in Ordnung.

Die MAGIC-Observatorien, die großen Parabolspiegel an der LP-403, sind extrem lichtempfindlich. Hier dürfen Sie nachts unter gar keinen Umständen mit Licht, auch nicht mit Abblend- oder Standlicht, fahren!

Denken Sie daran, dass Sie mit einer unbedachten Aktion unter Umständen ganze Messreihen zerstören und Forscher in ihrer Arbeit um Monate zurückwerfen können. Bisher sind nächtliche Besucher dort oben immer noch toleriert worden. Es wäre schade, wenn das IAC davon abrücken würde.







Mittwoch 20.08.2014 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 27,2 Grad - niedrigste Temperatur 20,4 Grad

Walk of fame
und andere Kurznachrichten

Am Leuchtturm in Fuencaliente, im Süden der Insel, befindet sich der Startplatz für den seit sechs Jahren stattfindenden Ultramarathon "Transvulcania". - Dieses Rennen auf La Palma hat sich in kürzester Zeit ganz weit nach vorne in der internationalen "Sky-Runner-Szene" gebracht, und so ziemlich alles was Rang, Namen und Oberschenkelmuckis hat, stellt sich dieser Aufgabe einmal im Jahr, 73 Kilometer über die Vulkane der Insel, von Fuencaliente über den höchsten Berg nach Los Llanos. - In Fuencaliente hat man sich nun etwas einfallen lassen, was man anderswo unter dem Namen "Walk of fame" kennt, in dem man Gedenkplatten in die Straßen einlässt, mit Namen und den Leistungen der Gewinner der Transvulcania der letzten sechs Ausgaben. - Gut, bei uns fehlt der Handbadruck, eigentlich sollte es bei uns der Fußabdruck sein, aber wir wollen ja auch nicht alles kopieren, und so stehen da die Namen der Sieger der einzelnen Ausgaben, sowohl der Männer und der Frauen und die erreichten Zeiten. - Mit Bronze hat man gearbeitet und jetzt auch zu Anlass des Weinerntefestes in der Südgemeinde diese Gedenktafeln dem Publikum vorgestellt. - Ob das nun Geldverschwendung ist, oder eine gute Idee, ich leiste mir die Freiheit da keine Meinung entwickeln zu wollen, allerdings stößt auf, dass man in Fuencaliente zu dem Anlass keine Repräsentanten der Inselregierung eingeladen hat, obwohl diese die Veranstalter der Transvulcania sind. - Politik noch im kleinsten Winkel der Insel, Fuencaliente hat einen Bürgermeister der Coalción Canaria und die Inselregierung wird gestellt durch einen Pakt aus Partido Popular und den Sozialisten der PSC/PSOE.

Gestern mussten wir über die vergifteten Hunde am Time berichten, inzwischen wurde noch ein weitere Hund gefunden und es schwirren nun Gerüchte über die Insel, welche nicht wirklich angenehm sind. - Zunächst dachte man ja, das sei das Werk eines Gegners der Jagd, was weiter nicht auszuschließen ist, aber man munkelt immer mehr darüber, dass es auch selbst Jäger gewesen sein könnten, welche andere aus dem Revier vertreiben wollten. - Der betroffene Jäger stammt aus El Paso, und das Gelände, wo er gejagt hat, ist in Tijarafe, das alleine gibt schon zu denken. - Nun ziehen sich die Jäger aus der Gegend zurück, aus Angst, auch ihren Tieren könnte etwas zustoßen, und vielleicht wollte irgendjemand genau das erreichen. - Aber es sind Gerüchte, das Kollektiv der Jäger ist ein sehr verschlossener Zirkel, aber es gibt eben auch deutliche Unstimmigkeiten zwischen den Jägern selbst. - Ich fürchte mal, dass wir kaum eine richtige Aufklärung dieses konkreten Falles erhalten werden, und es war auch nicht das erste Mal, dass jemand Jagdhunde vergiftet hat, aber inzwischen scheint es wahrscheinlicher zu sein, dass es eine Angelegenheit innerhalb des Kollektivs der Jäger ist und kein Gegner der Jagd dort ein robustes Exempel statuieren wollte. - Wäre auch so dumm und kontraproduktiv, die Hunde dafür zu bestrafen, weil es Menschen gibt, denen Töten Spaß macht. - Aber gut, bei Menschen weiß man nie, bei Hunden schon eher…

Am Samstag findet ein Schaukochen mit acht Küchenmeistern der Kanarischen Inseln in Puerto Naos statt. - Das ist ein Rahmenprogramm zur "Ruta de Gallo", der gastronomischen "Schnitzeljagd" den gesamten August über im Aridanetal, an der 26 Etablissements in El Paso, Los Llanos und Tazacorte teilnehmen. - Für 2,50 Euro bieten die eine Tapa und ein Glas Wein oder Bier, und die Wirte geben sich allerbeste Mühe, die Gäste mit diese besonderen Leckerbissen für weitere Besuche in ihre Restaurants oder Cafeterias zu locken. - Diesen Samstag nun hat man Küchenchefs auch von den anderen Kanareninseln eingeladen, und die bereiten jeweils auch zwei Tapas zu, und das Publikum darf denen beim Kochen auf die Finger gucken, und diese Tapas dann auch verzehren. - Das hat man letztes Jahr auch bereits gemacht und war ein Publikumserfolg, so wiederholt man es in diesem Jahr und hofft auch wieder auf regen Besuch der Bevölkerung und Gäste der Insel. - Das nennt sich auch VI Regionaltreffen der Kanarischen Köche und beginnt um 10:00 Vormittags auf der Promenade des Badeortes Puerto Naos. - Ich kann das nur empfehlen, kanarische Köche einmal losgelassen von Speisekarte und Protokoll, das macht denen Spaß, und dem Publikum sowieso.

Der Wind hat heute auf Süd gedreht, und gleich war sie weg, die frische Luft und die Landschaft zeigt sich unklar hinter einem Schleier aus Dunst. - Wird nicht lange anhalten diese Störung, morgen bereits erwarten wir erneut den Segen des Passats. - Wir nennen alles Störung, was nicht Passat ist, und der Wind nicht aus Nordosten, so sehr haben wir uns an die angenehmen Folgen des Azorenhochs gewöhnt. - Schwül ist es heute, nicht wirklich heiß, aber wir jammern bei fast jedem Wetter…




Solch ein Dunstschleier über dem Tal ist immer ein Zeichen für schwüle Wärme





Mittwoch 20.08.2014 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1016 hPa


Gastbeitrag von Kai Stockrahm
Nachtschicht auf La Palma 1.Teil von 3

La Palma ist bei vielen Urlaubern als Kontinent in klein, als eine der steilsten Inseln der Welt, natürlich als Wanderparadies und als grünste der Kanarischen Inseln bekannt. La Palma hat aber noch eine Eigenschaft, die viele Menschen direkt erst einmal gar nicht wahrnehmen:

Auf La Palma wird es noch richtig dunkel.

Wenn man nachts auf der Insel unterwegs ist, merkt man sehr schnell, wie hell die Nächte in unseren dichtbesiedelten Gegenden geworden sind. Die Gründe für diese Lichtverschmutzung sind vielfältig: auch nachts hell erleuchtete Straßenzüge, Industrieanlagen, Werbung, Effektbeleuchtungen und vieles andere mehr. Der Blogger Astrodictum hat es in seinem Podcast sehr gut zusammengefasst: https://www.youtube.com/watch?v=vX5UAM2zNwA.

Auf La Palma ist das anders. Neben einigen offensichtlichen, wie der geringen Industrialisierung und der eher dünnen Besiedlung, (sieht man einmal von den Ballungszentren Los Llanos und Santa Cruz ab) liegt der Hauptgrund auf etwa 2000 Metern Höhe über NN. Hier etwas unterhalb des Roque de Los Muchachos drängeln sich mehr als 15 Sternwarten am Calderarand und beobachten den Nachthimmel. La Palma ist Sitz der europäischen Nordsternwarte und einer der weltweit besten Plätze zur Himmelsbeobachtung (die beiden anderen sind Mauna Kea auf Hawaii und La Silla in Chile). Zum einen hängt das mit der besonderen Orographie der Insel zusammen: Sie ist klein, dabei bezogen auf ihre Grundfläche sehr hoch und hat in ihrer Mitte einen Zentralkrater, die Caldera de Taburiente. Zusammen mit den Passatwinden sorgt dies für eine besonders staubfreie, trockene und turbulenzarme Luft auf dem Gipfel der Insel. Beste Voraussetzungen also für Observatorien. Dieses Potential haben Forscher schon früh erkannt und ab Mitte der 1980er-Jahre mit dem Bau von Sternwarten begonnen. Das Problem ist - wie überall auch - das Kunstlicht, das das Dunkel der Nacht zerstört. Hier kommt jetzt der zweite Punkt ins Spiel: La Palma hat ein weltweit einzigartiges Gesetz zum Schutz vor Lichtverschmutzung. So dürfen Straßenlaternen ihr Licht beispielsweise nur nach unten abstrahlen, Flutlichtanlagen müssen nach Mitternacht ausgeschaltet werden und starke Scheinwerfer, die in den Himmel leuchten, sind verboten.

Was sich jetzt nach einem Gesetz zum Schutz einer Forscherelite in ihrem Elfenbeinturm anhört, hat weitreichende Konsequenzen: Viele Menschen schlafen nachts auf La Palma besser. Oft schieben sie diese Erfahrung auf die Ruhe, die (meist zumindest) nachts auf der Insel herrscht, aber es hängt auch mit der 'echten' Dunkelheit zusammen. In dichtbesiedelten Bereichen herrscht nachts mittlerweile statt Dunkelheit eine Art Zwielicht, das nicht nur bei empfindlichen Menschen den Schlafrhythmus stören kann. Auch die Tier- und Pflanzenwelt profitiert von der Dunkelheit. Nicht zuletzt bieten La Palmas dunkle Nächte den Menschen einen Blick auf etwas, das man heute nur noch an wenigen Orten finden kann: einen unvergleichlich klaren Sternenhimmel.

Als in Los Angeles vor Jahren flächendeckend der Strom ausfiel, meldeten sich besorgte Bürger bei der Polizei und berichteten von einer Himmelserscheinung, einem Band, das sich quer über den Himmel zog: Sie hatten zum ersten Mal in ihrem Leben die Milchstraße gesehen.







Dienstag 19.08.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 33 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 27,0 Grad - niedrigste Temperatur 19,4 Grad

Steinreich
Die schweren, alten Zeiten

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da wären die allermeisten von uns verzweifelt. - So alt bin ich noch nicht, dass ich bereits berufsmäßig zur Nostalgie greife um mir den Tag schön zu denken, weil ich glaube, dass wir es heute besser haben als unsere Väter und deren Väter davor. - Ich meine jetzt mal nicht wegen der Kriege, obwohl das alleine schon der Nostalgie einen übelriechenden Gedankenwiderstandsbeiwert verleiht, so eine Art Luftbremse für das Hirn, auch wenn sicher nicht alles schlechter war. - Wir waren wieder wandern, meine ältere Tochter und ich, und ich muss Ihnen da einen Trick meinerseits gestehen, denn die hat ein Tempo bergauf, welches ich nicht mithalten kann, und den Betrug mit allen 100 Metern ein Foto und noch eins, um mich auszuruhen, den hat die nach 300 Metern bereits entlarvt. - Ist ja schließlich auch meine Tochter. - Also schlage ich immer Wanderungen vor, die ziemlich flach sind und da bietet sich der "Llano de las Cuevas" schon dem Namen nach an, denn "Llano" heißt Ebene. - Aber Vorsicht, was hier "Llano" heißt, das wäre in Holland Hochgebirge, aber in der Tat kann ich dort noch mit meiner Tochter mithalten. - Es ist die Zone El Pasos unterhalb der Cumbre Nueva, Blickrichtung nach Osten nördlich oder links vom Tunnel, und in der Tat ist das gegenüber der Cumbre eine deutliche Ebene. - Dort hat man früher Getreide angebaut, ganz viel sogar, meist Weizen und Gerste, aber auch Hafer für die Tiere. - Im Winter hat man das Getreide dort angebaut, wenn man sicher mit Regen rechnen konnte, und wenn man heute die alten Leute so fragt, dann war auf jeden Fall das Wetter früher besser, aber auch daran möchte ich nicht so ganz glauben. - Vielleicht hat es mehr geregnet früher, aber es gibt wenig verlässliche Zahlen, und da ich selbst aus der Landwirtschaft komme weiß ich nur zu gut, dass man Landwirte nicht nach früheren Zeiten befragen soll, Landwirte sind Berufsnostalgiker, außer sie haben Betriebswirtschaft studiert und leiten einen 1.500 Hektar Betrieb mit direktem Anschluss an die Fördertöpfe der Europäischen Union. - Nein, nicht weiterschreiben darüber, wir stehen wieder am "Llano de las Cuevas" uns sehen uns die Landschaft an, die wir heute dort vorfinden. - Es fällt auf, dass alles Land in Parzellen aufteilt ist und jeweils von Steinmauern umgeben sind, und man inzwischen dort alles findet, aber kein wirtschaftlich angebautes Getreide mehr. - Noch einige Gräser ja, aber die sind im Sommer auch vertrocknet, heute findet man dort fast ausschließlich die so genannten Baumluzerne, welche ein extrem beliebtes Viehfutter ist. - Diese "Tagasaste", so nennt man diese Pflanze hier, die ist wie die Bauern aus El Paso, die braucht nicht viel, kommt mit jedem Wetter klar und scheint unverwüstlich zu sein. - Ganz stimmt das aber nicht, wenn zu viele Tiere daran fressen, dann kann das schon mal sein, dass die Pflanzen eingehen und wir haben einige Parzellen entdeckt, auf denen wohl Pferde gestanden haben und die Baumluzerne komplett verbissen haben. -

Man schickt ja auch nicht die Tiere dort hin, sondern man holt von dort das Futter, früher gingen sie mit den Maultieren da hin und wer keines hatte, buckelte die Ernte eben bis zu seinem Stall. - Die vielen Mauern haben zwei Gründe, man hält so einen erkennbaren Abstand zum Nachbarn, und man baute diese Mauern auch aus dem Grund, weil man die Steine vom Boden haben wollte, um dort eben das Getreide anbauen zu können. - Aber es genügte nicht, immer nur diese Mauern aufzuschichten, man sagt hier, die Steine wachsen nach, steigen aus dem Boden nach oben. - Das ist natürlich nicht so, sondern die Erosion durch Wind und Wasser sorgt dafür, dass die ohnehin dünne Schicht Mutterboden immer wieder verschwindet, besonders eben, wenn man die Vegetation entfernt um danach intensiv Getreide anbauen zu können. - Man legt den Boden frei, um den landwirtschaftlich zu nutzen, damit verliert aber eben der Boden auch seinen Schutz, und Wind und Wasser greifen an. - Immer wieder hat man den Kampf gegen die Steine aufgenommen und manch Wanderer dort in der Ecke wundert sich auch, über die merkwürdigen pyramidenförmigen Steinhaufen, die augenscheinlich komplett sinnlos da in der Gegend herumstehen. - Die sind zum Teil wirklich sehr hoch, man kann bei manchen auch noch die seitlichen Gehwege erkennen, die man genutzt hat um die Steine oben aufzustapeln, denn je breiter der Haufen wurde, um so kleiner die Fläche, die man landwirtschaftlich nutzen konnte. - Irgendwann kippte das alles um, Jahreszahlen habe ich keine verlässlichen erfahren können, wann das genau war, und man gab es auf, dort Getreide zu ziehen, auch weil Weizen und Gerste aus anderen Ländern selbst mit Dampfschiffen schon günstiger auf La Palma verkauft werden konnten, als hiesiges Getreide. - Rund um die Ecke Mazo - Breña Alta sieht das übrigens anders aus, dort hat man deutlich bessere Erde und auch viel tieferen Mutterboden, und die Steine "wachsen" dort auch nicht mehr so aus dem Boden, wie bei uns in El Paso. - Die Plackerei damals muss unmenschlich gewesen sein, die Steinhaufen von den Familien aufgetragen, und immer kommen mehr Steine nach, und wenn man den Begriff steinreich auf Pasensisch übersetzt, dann werden da die ärmsten Ackersleut daraus, die dann irgendwann die Hacke mit Wut in die Ecke gefeuert haben, das Maultier verkauft, und mit dem Geld eine Schiffspassage in die Neue Welt bezahlt haben. - Manche hatten Glück dort, viele aber auch Pech. - Ebenso wie die "Weißen Witwen", so nennt man die zurückgelassenen Frauen, denn manch eine war sicher froh, dass der alte Stinker weg war, andere warteten darauf nachgeholt zu werden und wieder andere durften hoffen, dass ein paar Jahre später ein mit Geld behängter Mann zurück auf die Insel kommt. - Nein, Nostalgie ist nicht mein Ding, und immer wenn dieses Leiden doch mal droht, weil ich gerade mal wieder neue Technik nicht kapiere, und meine Kinder mich damit aufziehen, dann fahre ich hoch zum "Llano de las Cuvas", an meinem Maultier steht Toyota, das ist für mich moderne Technik, und betrachte die Mahnmale der Guten Alten Zeiten.




Nein, die sind nicht hohl, das sind keine Pyramiden, die sind nur vollgesogen vom Schweiß der Generationen, die sie aufgetragen haben.






Dienstag 19.08.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1014 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 31,3 - Temp. min. 20,8 - Feuchte 20 - 35 %

Fulanito de tal dice hoy: Un manojo de nervios
Ein Nervenbündel. - Das muss man nur übersetzen und wird genau so angewandt wie in der deutschen Sprache.






Montag 18.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 25,1 Grad - niedrigste Temperatur 19,6 Grad

Quergelesen
Das Sommerloch gräbt sich selbst

Im Moment haben wir absolutes Traumwetter, die Hitze vom afrikanischen Kontinent hat uns nur ein paar Tage lang mehr bedroht als besucht. - Die Sonne scheint den ganzen Tag und frische Luft aus dem Nordatlantik kühlt uns bestens ab. - Besser kann man es gar nicht haben, aber Menschen, die den ganzen Tag draußen sind müssen unbedingt ihre Haut schützen. - Die UV-Belastung ist extrem hoch, da unsere Luft derart sauber und klar ist, kein Staub oder Feinstaub sorgt für Ablenkung der Strahlung, also auf jeden Fall Mütze auf, mittags nicht an den Strand, oder eben für Schatten sorgen. - Und auf den Bergen spürt man es oft nicht, da die kühle Luft einen frisch macht, wie rot denn die Birne bereits ist und dass es eigentlich Zeit für Schatten wäre. - Böse Zungen behaupten, entweder Lungenkrebs durch dicke Luft, oder Hautkrebs weil die Luft so sauber ist. - Was ist das denn bitte für eine Wahl? - Ich nehme Mandelentzündung.

Mal heißt es acht, mal heißt es neun Jagdhunde seien gestern auf der Höhe des "Torre el Time" in der Gemeinden Tijarafe vergiftet worden. - Mit Hühnerfleisch, dem wohl große Mengen eines Giftes beigemischt wurden, und der Jäger, dem die Hunde gehören, konnte noch ein paar andere Tiere mit Atropinspritzen retten. - Man kann natürlich nur vermuten, wer denn da am Sonntagvormittag mit vergiftetem Hühnerfleisch unterwegs ist, aber sicher kann man daraus schließen, dass das eine gezielte Attacke auf den, oder die Jäger ist, denn andere Tiere halten sich dort eigentlich nicht auf. - Damit eröffnet sich wieder die Diskussion um das Thema Jagd und die Folgen der Hundehaltung, und wer da dieses vergiftete Fleisch verteilt hat, war sicherlich kein Freund der Jagd, allerdings hat er durch diese idiotische und verabscheuungswürde Art seinen Ärger über die Jagd auszudrücken, eher den Gegnern der Jagd geschadet. - Das Kollektiv der Jäger kann sich nun in der Opferrolle suhlen, die ihnen eigentlich gar nicht zusteht, denn die Opfer der Jagd sind die erlegten Tiere, die Jagdhunde selbst und die Anwohner, welche jeden Donnerstag und Sonntag in der Saison den Überfall von vielen Hunden und grimmigen Jägern in ihrer Umgebung ertragen müssen. - Ein klassisches Eigentor, Hunde vergiften, weil man gegen die Jagd ist, das ist einfältig, falsch und kontraproduktiv. - Man kann nur hoffen, dass sich keine Nachahmer für diesen Quatsch finden werden. - Die Inselregierung hat nun den dortigen Wanderweg gesperrt und es wird Personal hingeschickt, welche die gesamte Zone absuchen, ob noch weitere Giftköder dort liegen oder vielleicht das sogar das Gift selbst.

Ab Mittwoch kann eingelocht werden. - La Palma weiht seinen ersten Golfplatz ein. - Ist dann doch schneller gegangen als gedacht. - Um 17:00 Uhr geht das am Mittwoch los und man braucht auch keinen Golfwagen und Golfausrüstung um seine 18 Löcher zu spielen, denn es handelt sich um einen Minigolfplatz. - Den gibt es bislang nicht auf der Insel, das Restaurant San Petronio hatte mal ein paar Bahnen in Betrieb, aber das war Mini-Mini-Golf. - Der neue Minigolfplatz ist ausgewachsen, da kann man wirklich seine Bahnen spielen und ein Kiosk sorgt dafür, dass sich die Dehydrierung in Grenzen hält. - Es war äußerst spannend, die bürokratischen Angelegenheiten alle zu erledigen, man hätte meinen können, der Betreiber will ein Atomkraftwerk dort aufstellen, so viele Papiere und Behördengänge mussten erledigt werden. - Das ist alles ausgestanden, ab Mittwoch arbeiten wir am Handicap, und man findet den Platz auch ganz einfach. - Die Straße von Los Llanos nach Puerto Naos kennt jeder, dort kommt man auch durch Todoque, und kurz nach dem Abzweig der Straße nach Las Manchas liegt der Minigolfplatz auf der linken Seite in Fahrtrichtung Puerto Naos. - Und eine Seite im Gesichtsbuch haben die auch.






Montag 18.08.2014 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1014 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 31,8 - Temp. min. 18,9 - Feuchte 20 - 35 %

Gastbeitrag von Gerhard Wetz
La Palma von A bis Z - ein satirischer Ratgeber für La Palma Fans
2. Teil, Q bis W

Q - Quad: Ist ein kleines offenes Kraftfahrzeug mit vier Rädern, häufig mit dicken Ballonreifen als Geländefahrzeug benutzt. Inzwischen auch auf La Palma für viele ein lautstarkes Muss, wenn es ihnen bislang nicht gelungen ist, die Nachbarn mit einem normalem geländetauglichen Motorrad mit aufgebohrtem Auspuff genügend zu erschrecken. Auch als neuzeitliches Pendant zur antiken Fähre über den Jordan durchaus geeignet, wenn man sich denn unbedingt auf der Straße umbringen muss.

R - Rund um die Insel: Das können Sie sogar zu Fuss machen, auch wenn dann die Socken qualmen.
Auf dem "GR 130" genannten Wanderweg kann der gut trainierte Wanderer in etwa neun Tagen die ganze Insel umrunden. Vorausgesetzt allerdings, man verläuft sich dabei nicht allzu oft, was bei der manchmal recht eigenwilligen Markierung der Wanderwege auf La Palma leicht passieren kann.
Vorsicht: Nicht nur die Erde, auch La Palma ist eine Scheibe. Man kann hinten durchaus runterfallen!

S - Sonne: Die scheint hier fast immer irgendwo auf der Insel (siehe Wetter). Hellhäutige Ersttäter (= nicht sonnengewöhnte Urlauber, die das erste Mal auf die Kanaren kommen) sollten wirklich vorsichtig sein, bevor sie sich an den Strand trauen. Hier gibt es, im Gegensatz zu Mallorcas Ballermann, keine Hautärzte am Strand die schon darauf lauern sonnenverbrannten Urlaubern gegen Bares erste Hilfe zu leisten!

S - Spanisch: Obwohl auf La Palma angeblich Spanisch gesprochen wird, werden Sie Mühe haben die Palmeros zu verstehen. Auch wenn Sie mal Spanisch gelernt haben. Lassen Sie sich aber nicht entmutigen. Verbringen Sie einfach jedes Jahr Ihren Urlaub hier, dann klappt es schon irgendwann mal mit dem (palmerischen) Nachbarn.
Noch ein Tipp für blutige Anfänger: Es reicht nicht an jedem deutschen Wortstamm einfach ein "o" anzuhängen! Sollten Sie beispielsweise einen Besen kaufen wollen, dann sollten Sie von der Verkäuferin keinesfalls einen "Beso" verlangen. Das könnte für Sie fatale Folgen haben!
Ein "Beso" ist nämlich ein Kuss. Auch ein Bier heisst auf Spanisch nicht "Biero", sondern "Cerveza" (gesprochen: "Serwessa").
Spanisch ist schon eine komische Sprache, nicht wahr?

T - Tiere (giftige): Gibt es auf La Palma kaum. Ein paar Spinnen, denen man besser aus dem Weg geht, ein scheuer Hunderfüßer, der an die 15 cm lang werden kann und dessen Biss schmerzhaft ist und Lähmungserscheinungen bewirken kann, und ab und an Quallen im Meer. Während auf Gran Canaria bereits eine Schlangeninvasion gemeldet wurde (kalifornische Kettennattern wurden von "Tierfreunden" freigelassen und vermehren sich seitdem dort ungehemmt), gibt es bislang noch keine Berichte, dass die bisweilen ziemlich unfreundlichen Biester auch auf La Palma gesichtet worden wären. Aber, man muss ja auch nicht alles haben.

U - Unfall:
Sie haben mit Ihrem Auto (Leihwagen) einen Unfall gebaut? Noch dazu waren Sie betrunken? Kein Problem, Ihr Unfallgegner war wahrscheinlich auch sternhagelvoll. Rufen Sie also in beiderseitigem Interesse nicht die Polizei, sondern laden Sie den Anderen zu einem Glas Wein ein. Auf diese Weise sind schon viele Freundschaften fürs Leben entstanden!

V - Vielleicht fällt mir ja irgendwann noch etwas ein, das mit "V" beginnt. Aber frühestens "mañana". Schließlich sind wir in Spanien!

W - Wetter: Nicht nur Deutschland ist (immer noch) geteilt in Ost und West, auch auf La Palma gibt es diese Einteilung. Die Leute im Osten der Insel sind angeblich kultivierter, dafür haben sie aber auch das deutlich schlechtere Wetter. Sollte es da einen Zusammenhang geben?
Nun, jedenfalls stauen sich die häufig auftretenden Passatwinde an den Bergen auf der Ostseite, was dort zu relativ häufigem Schlechtwetter führt.
Aber: "Wenn´s im Osten stürmt und schneit, ist die Sonne gar nicht weit", nämlich im Westen der Insel, wo das Wetter fast immer besser ist. Also, nicht gleich verzweifeln, wenn Sie beim Aussteigen aus dem Flugzeug nur wolkenverhangene Berge und kultivierte Einheimische sehen. Der Flughafen befindet sich im Osten von La Palma! Begeben Sie sich also schleunigst auf die Westseite der Insel. Sollte wider Erwarten das Wetter dort auch nicht besser sein, dann habe ich mich eben geirrt. Kann ja mal passieren, oder?

La Palma von A bis Z ist ein (überarbeiteter) Auszug aus meinem Buch: Endstation La Palma - Mein Leben unter Palmen. ISBN: 9-783837-066104




Sonntag 17.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 26,6 Grad - niedrigste Temperatur 19,6 Grad

Gesammelter Sonntag
Was die Woche so fallen lässt

Auch Pferdeäpfel, haben wir heute Morgen beim Wandern gefunden. - Es gibt neue Kurzwanderwege auf der Insel, welche das Konsortium des Weltbiosphärenreservates ausgesucht hat. - Die Inselregierung, das Gobierno de Canarias und auch europäische Fonds bezahlen das Herrichten und Ausschildern der Wege. - Damit schließt man eine Lücke an lokalen Kurzwanderwegen, was ich immer gerne als "Wandern für Weicheier" betitele, und was es eben in dieser Ausführung bislang nicht gegeben hat. - Es handelt sich meist um alte Verbindungswege, die eben mit dem Bau von Straßen und anderen Wegen in Vergessenheit geraten sind, und dann mit Kettensäge und Handarbeit wieder für den Wanderer befreit wurden. - Noch fehlen Infoblätter und die erklärenden Schautafeln sind auch noch nicht beschriftet, aber die Wege kann man bereits nutzen. - Wir haben uns heute für den "Iterinario Paisajistico Llano de las Cuevas entschieden", welcher bequem vom Besucherzentrum des Nationalparks aus zu erreichen ist. (Oberhalb El Pasos) - Der Weg führt zunächst nach Osten, vorbei an den Feldern auf denen früher Getreide angebaut wurde, heute aber nur noch als Koppeln dienen, oder für den Anbau der beim Vieh so beliebten Baumluzerne, (Cytisus proliferus) oder hier "Tagasaste" . - Wir folgen dann aber nicht den weiteren Beschilderungen des Weges, sondern gehen weiter Richtung Osten hinauf in Richtung Cumbre Nueva, bis uns die kleine Teerstraße Richtung Norden schickt, zum Reventón-Pass. - Dort steigen wir herab zur Wallfahrtskirche "Pino del Virgen" und laufen von dort zurück zum Parkplatz des Besucherzentrums. - Ein bisschen mehr als eine Stunde dauert dieser Weg, eine Flasche Wasser, eine Mütze, sollte kein Passat wehen, und ein Fotoapparat und diese Einrichtung mit den Kurzwanderwegen ist eine tolle und passende Angelegenheit.

Und der Bürgermeister sagt, wir sollen immer positiv denken. - Der Bürgermeister aus Santa Cruz de la Palma verkündet uns dieses Signal, und es geht um, wie er sich ausdrückt, "wenig glücklichen Aussagen" der Gewerbetreibenden der Inselhauptstadt, der Stadtstrand würde auch im kommenden Sommer noch nicht fertig sein. - Allerdings glaubt niemand daran, dass dieser Strand wirklich rechtzeitig für die im Juli und August stattfindende Niederkunft der Virgen de Las Nieves bereits fertig sei, aber der Bürgermeister wowereitet sich einen und meint, wer schon nicht daran glaubt, der sollte es auch besser nicht sagen. - OK, theoretisch ist es möglich, dass der Stadtstrand noch rechtzeitig fertig wird, das muss man dem Bürgermeister abnehmen, aber der Menschenverstand, sei es nun der gesunde, oder der erfahrene, der lehrt uns andere Abfolgen. - Vielleicht würde ich es als Bürgermeister auch nicht anders sagen, und sicher kann man medial viel vermurksen, und sicher, man kann sogar internationale Krisen herbeireden, aber selten gelingt es, ein epochales Bauwerk durch gute Pressestimmung fertig zu stellen. - Ob nun noch vor der Bajada, oder erst danach, wir sind gespannt darauf, ob und wie sich der Stadtstrand positiv auf Santa Cruz wirken wird.

Und kommt die Jungfrau nicht zum Dorf, dann kommt das Dorf zur Jungfrau. - Weil wir nie genug bekommen können von Fiestas und Feierlichkeiten, und weil im Moment so gut wie in jeder Gemeinde irgendwas los ist, feiert man in El Paso bis 7. September die Schutzheilige des Ortes, die Virgen del Pino. - Die kommt zwar alle drei Jahre in einer großen Prozession, der so genannten "Romería" in den Ort, aber die anderen Jahre will man eben auch feiern und besucht eben die Jungfrau in ihrer Wallfahrtskirche, da wo wir vorhin schon langelaufen sind. - Mit dem so genannten "Bergfest" endet allerdings die Feierei wieder, und diese Zusammenkunft dort an der Wallfahrtskirche und hinauf auf dem Reventón-Pass, die findet erst am 7. September statt. - Dieses Fest ist sehens- und erlebenswert, man meint, die ganze Gemeinde sei mit Kind, Kegel, Oma, Küche und Tanzbeinen dort unterwegs, und zwischen Picknick-Körben gigantischen Ausmaßes und ebenso erstaunlich großen Glasblasen gefüllt mit rotem Wein, genannt "Garrafones" feiert eine ganze Gemeinde mit Musik und immer mal wieder religiöser Verzückung sich selbst, und eine kleine Statue einer Maria, die ein Kind auf dem Arm trägt. - Aber bis dahin gibt es jeden Tag im Ort Aktion der Marke Rahmenveranstaltung, die vom Fußballturnier über Kunstausstellung und Hindernisläufen bis hin zu den unverzichtbaren Hüpfburgen für die kleinsten Gemeindlinge führt. - Da lassen wir uns niemals lumpen, Rahmenveranstaltungen für religiöse Feste aussuchen, darin sind wir hier Weltmeister. Wer wissen will, wann, was und wo stattfindet, der kann sich das als PDF HIER herunterladen.




Direkt neben dem Parkplatz des Besucherzentrums geht es los




Der Weg ist gut hergerichtet






Sonntag 17.08.2014 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 69 % - Luftdruck 1014 hPa

Gastbeitrag von Gerhard Wetz
La Palma von A bis Z - ein satirischer Ratgeber für La Palma Fans
2. Teil, H bis P

H - Hotel: Um auf La Palma nicht negativ aufzufallen, wäre es eigentlich am Besten in einem dieser Hotels abzusteigen, die inmitten von Bananenplantagen und weitab von größeren Ansiedlungen liegen. Wenn Sie dort Ihre zwei bis drei Wochen bleiben und brav Ihr Geld abliefern, dann gehören Sie in die Liga der gern gesehenen Gäste. Aber wahrscheinlich sind Sie auch einer von diesen Leuten, die nicht mal im Urlaub ruhig auf Ihrem Hosenboden sitzen können. Dann setzen Sie sich in Gottes Namen eben in Ihr Leihauto und machen Sie die Straßen La Palma unsicher. Lesen Sie aber vorher unbedingt die Tipps zu Auto fahren, bzw. betrunken Auto fahren!

I - Inder: - haben wir hier zu meinem Leidwesen noch keine. Weder als Restaurantbetreiber, noch als Immobilienbesitzer. Schade, aber wer unbedingt indisch essen will, soll doch einfach nach Indien gehen.

J - Japaner: - gibt es hier tatsächlich auf La Palma. Eine nette Japanerin bietet sogar japanisch Kurse an. Wem Spanisch durchaus nicht in den Kopf gehen will, der kann´s ja mal mit etwas Einfacherem versuchen: Japanisch auf La Palma!

K - Katamarane: diese schnittigen Zweirumpfboote tauchen immer wieder in den Häfen von La Palma auf. Auch die großen Fähren von Fred Olsen schwimmen auf mindestens zwei Rümpfen. Ein Muss für alle, die ihr Essen schon beim Anblick vom Meer mehrfach verdauen. Wenn Sie also gezwungen sein sollten, einem dieser paradoxen (Eisen ist schwerer als Wasser - geht unter, ich kann nicht schwimmen - ich gehe unter, warum sollte eine Mischung aus uns beiden schwimmen?) gigantischen Metallkästen Ihr Leben anzuvertrauen, dann wählen Sie einen Katamaran. Das schaukelt deutlich weniger als auf einem Einrumpfboot, was zumindest bedeutet, dass Ihnen nicht auch noch schlecht ist, wenn Sie mit dem Kahn untergehen.

L - La Palma ist einer der sieben größeren Inseln des kanarischen Archipels, aber die mit Abstand wasserreichste. Die Leute kommen hierher, weil die schroffen Berge so schön grün bewachsen sind, und man hier so toll durch die ausgedehnten Wälder wandern kann. Was da überall in den Bergen so gut duftet, das sind die ätherischen Öle der kanarischen Kiefer (pino canario). Die unglaublich langen Nadeln dieser speziellen Kiefernart sind in der Lage aus den feuchten Passatwolken, die häufig auf den steilen Bergflanken nach oben ziehen, dreimal mehr Wasser zu kondensieren, als sie selbst zum Überleben braucht. Da bleibt genug übrig, dass die Palmeros, wie sich die Inselbewohner hier selbst nennen, trotz des exzessiven Bananenanbaus, der riesige Mengen an Wasser verbraucht, kaum jemals an Wassermangel leiden.
Ganz im Gegensatz zu den vielen Spekulationen, dass demnächst komplette Bergflanken La Palmas ins Meer stürzen sollen, und dadurch einen Tsunami auslösen, der unsere besten Freunde auf der anderen Seite mit feuchten Schuhen bedroht, bin ich der Meinung, dass so etwas reine Panikmache ist! Sicher, es gibt auch hier sehr viele, sehr dicke Menschen. Aber die leben doch nicht alle oben am Berg! Wenn Sie allerdings, geschätzter Leser, mehr als 150 Kg wiegen, und vorhaben demnächst La Palma zu besuchen, dann sollten Sie sich vorsichtshalber vielleicht doch eine Unterkunft unten am Meer aussuchen.

M - Mentalität: Der Charakter der Palmeros unterscheidet sich grundsätzlich von dem der Deutschen (Österreicher, etc. Tragen Sie hier einfach Ihre Nationalität ein). Denken Sie daran, dass Sie hier der Ausländer sind! Niemand versteht Sie hier, weder Ihre komische Sprache, noch Ihren Zwang, immer alles sofort erledigen zu müssen. Deswegen hat man Angst vor Ihnen und genau deswegen sollten Sie sich zumindest ein paar Brocken Spanisch aneignen, bevor Sie die Einheimischen hier nerven. Tipps dazu finden Sie unter "Spanisch".

N - N.I.E.: Sollten Sie jemals auf La Palma ein Auto oder ein Haus kaufen wollen, einen Telefonanschluss beantragen, oder sonst wie vorhaben, lästig zu fallen, dann benötigen Sie eine Número de Identificación de Extranjeros (kurz N.I.E.). Die bekommen Sie bei der Ausländerpolizei in Santa Cruz de La Palma trotz des Kürzels (NIE) meist problemlos. Haben Sie erst mal eine, sollte man diese sofort auswendig lernen, hat man mir eingeschärft. Warum? Keine Ahnung!

O - Oh mein Gott: Wie ist es auf La Palma schön! - dem kann man nichts hinzufügen. P - Preise: La Palma ist sau teuer, aber es ist schön. Lamentieren Sie also nicht lange herum, wenn der Quark hier zwei Euro fünfzig kostet. Bezahlen Sie einfach, was man von Ihnen verlangt. Wir sind hier schließlich die Ausländer! (siehe Mentalität)

La Palma von A bis Z ist ein (überarbeiteter) Auszug aus meinem Buch: Endstation La Palma - Mein Leben unter Palmen. ISBN: 9-783837-066104







Samstag 16.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 25,8 Grad - niedrigste Temperatur 19,3 Grad

Projekt für Tierauffangstation kommt Ende Oktober
Ein zweiter Schritt in die richtige Richtung, aber …

Es ist eigentlich gar nicht zu fassen, wie einfach es ist, gute Politik zu machen. - Die sollen einfach nur tun, wofür sie da sind, nämlich die täglichen Probleme unserer Gesellschaft tragbar zu machen, oder aus dem Weg zu räumen. - Sicher war die Vorgabe für die neue Inselregierung auch nicht besonders hoch gesteckt, aber bislang muss man ganz einfach sagen, die tun was. - Und wer was macht, der macht auch Fehler, aber das bekommt man ja meist erst hinterher mit. - Nun hat sich diese Inselregierung auch noch auf ein, nennen wir es ruhig Abenteuer eingelassen, welches dem Gesetz nach überhaupt nicht ihre Aufgabe ist. - Es geht dabei um die vielen entlaufenen oder verstoßenen Hunde, andere Tiere lassen wir jetzt einfach mal an der Seite, weil es eben fast ausschließlich um Hunde geht. - Für diese Tiere sind natürlich zunächst die Eigentümer verantwortlich, aber wenn die sich ihrer Pflichten entziehen, dann kann man sich meist auch nicht an diese wenden. - Danach sind die Gemeinden zuständig, aber diese sind mit der Aufgabe völlig überfordert, und dann kommt noch ein Faktor hinzu, nimmt man erst mal Hunde auf, dann kommen die plötzlich von überall auf der Insel her und laden weitere Tiere ab, das kann also nicht die Lösung sein, dass wir 14 Tierheime oder Auffangstationen auf der Insel haben. - Das wäre nicht finanzierbar und machte auch keinen Sinn, aber der Gesetzgeber tut meist nur schlauer als wir, ist es aber nicht immer. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da hatten wir mal einen Inselpräsidenten, José Luis Perestelo, der hatte das zumindest versprochen, sich Gedanken darüber zu machen, dann aber verschwand er als Abgeordneter für die Coalición Canaria nach Madrid, und die Nachfolgerin auf dem Posten, Guadalupe Gonzales Taño, die fasst dieses Heiße Eisen erst gar nicht an, wohl wissend, dass man sich an den Thema Tierschutz, und seine Folgen, eigentlich nur die Finger verbrennen kann. - Die jetzige Inselregierung, zusammengesetzt aus sechs Räten der Partido Popular und sechs der Sozialisten, haben vor einer Weile bereits eingesehen, dass man diese Aufgabe mit den ausgesetzten Tieren nicht den Gemeinden überlassen, oder es auf private Tierschützer abwälzen kann, so wie das Jahrzehnte geschehen ist. - Den Auftrag ein Projekt zu erarbeiten für solch eine Herberge, so nennen die das, den hat man im Frühling bereits vergeben, und nun im Oktober soll das Projekt fertig sein und man will es dann zeitnah auch bereits zur Ausschreibung bringen. - Das hört sich gut an, ist aber nur der zweite Schritt in die richtige Richtung, aber es sind noch so viele Fragen offen, und man kann so vieles falsch machen bei dem Versuch, die erste inselweite öffentliche Tierauffangstation der Kanaren nicht nur ins Leben zu berufen, sondern auch effektiv zu betreiben. - Da ist zunächst die Finanzierung, weniger die des Baus der Anlagen, das ist eine einmalige Geschichte, die man sicher bewältigen kann, es geht vielmehr um den späteren Betrieb, und dabei kommt es natürlich stark darauf an, wie viel Personal da zur Verfügung stehen wird, und auch welche Qualifizierung die haben. - Da sind natürlich die Gemeinden zu allererst gefragt, man muss das ja so sehen, das Cabildo Insular betreibt diese Station stellvertretend für die Gemeinden, aber die müssen, nach einem noch zu entwerfenden Schlüssel, natürlich die Kosten zumindest mittragen. - Langfristig, (warum eigentlich nicht bald?) muss man natürlich auch hier den Mut aufbringen, für Hunde, meinetwegen auch für Katzen, eine Steuer zu erheben, um eben damit das Tierheim zu finanzieren. - Das wird allerdings ein schweres Stück Arbeit das hier durchzusetzen, und dazu hat so schnell niemand den Mut. - Damit verprellt man sich große Teile der Gesellschaft, auch wenn viele das begrüßen würden, alleine der Aufwand das zu kontrollieren und eventuell auch Nachbarn als Exekutive anzeigen zu müssen, das sehe ich noch nicht wirklich vor meinen hellen Augen, vor die sich auch zu oft der rosarote Star der Endemie schiebt. - Man wird sogar noch weitergehen müssen, und ein Importverbot für Hunde zumindest temporär aussprechen, denn die Mode Rassehunde aus dem Internet von irgendwoher zu ordern, die zeigt sich ganz oft auf unseren Straßen und Plätzen. - Der nächste Schritt wäre dann ja auch, sich mit dem großen und einflussreichen Kollektiv der Jäger anzulegen, von denen ein beträchtlicher Teil der Hunde stammt, welche in unserer Landschaft verwildert sind, und ohne fremde Hilfe kaum Auskommen finden. - Die so mutigen Politiker müssen vielleicht erst noch geboren werden, ich habe auch pragmatisches Verständnis dafür, dass man leider nicht alle notwendigen Schritte auf einmal unternehmen wird. - Also wird die Finanzierung zunächst auf den Gemeinden und der Inselregierung hängen bleiben, und von der Finanzierung hängt auch schlichtweg das Gelingen dieses Vorhabens ab. - Da müssen die auch wirklich aufpassen, so etwas halbherzig gemacht, kann die Lage sogar verschlimmern, und wenn es endlich eine offizielle Stelle eben für diese Tiere gibt, dann werden Missstände eben auch offiziell, und wir sind doch darauf bedacht, mit gutem Beispiel mit der Auffangstation nicht nur voran zu gehen, sondern uns damit sogar werbend präsentieren wollen, also ist da allergrößte Aufmerksamkeit erforderlich. - Allein der Gutmenschgedanke macht noch keine guten Menschen aus uns, genau so wenig wie der tägliche Kirchenbesuch, oder Weihrauch in Schwaden, die jeden Drogenspürhund in den sofortigen Suizid treiben würden. - Am Ergebnis werden wir gemessen werden, und da hat sich die Inselregierung mit dieser Auffangstation einer Herausforderung gestellt, und das kleine Chapöchen, das gibt es dafür, dass sich endlich mal Politiker nicht weggeduckt haben, obwohl sie die Möglichkeit hinter dem Gesetzbuch gehabt hätten.




Den Beiden kann das wie die Flöhe den Buckel runterrutschen, die Könige des Torreón, Margarita und Arturo (die Presswurst)





Samstag 16.08.2014 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1016 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 31,4 - Temp. min. 17,1 - Feuchte 20 %

Gastbeitrag von Gerhard Wetz
La Palma von A bis Z - ein satirischer Ratgeber für La Palma Fans
1. Teil, A bis G

A - Auto fahren: Wenn Sie auf der Insel mit einem Mietauto unterwegs sind, dann fahren Sie doch in den Kurven möglichst langsam (weil die so schrecklich eng sind), in den wenigen Geraden dann aber bitte mit Vollgas!
Wir finden das toll, wenn wir Sie nicht überholen können, weil wir es ja niemals eilig haben und uns ohnehin den ganzen Tag nur unter unserer Lieblingspalme ausruhen.

B - Betrunken Autofahren: Kein Problem. Das machen hier viele. Vor allem, wenn es irgendwo eine Fiesta gab. Passen Sie aber dann Ihren Fahrstil an Ihrer Altersgruppe an, um der Polizei nicht sofort aufzufallen!
Es gilt: Jugendliche Betrunkene rasen mit Vollgas über die Insel, ältere Semester hingegen schleichen dann eher mit maximal 20 KmH über die Hauptstraßen, wobei sie auch öfter mal ganz anhalten um mal eben mit einem Bekannten am Straßenrand zu plaudern.

B - Banken: Sollten Sie bereits, aus welchen Gründen auch immer, ein Konto bei einer auf La Palma ansässigen Banken haben, dann sollten Sie auch wissen, dass die manchmal einfach die Arbeit einstellen!
Ich war mal für einige Monate nicht versichert, weil meine Bank trotz Dauerauftrag die Prämie nicht überwiesen hatte. Auf meine Beschwerde hin fragte mich mein Bankbetreuer mit erstaunten großen Augen: "Wissen Sie eigentlich was Karneval ist?"
Selbstverständlich wusste ich das, doch absolut neu war mir, dass ein Dauerauftrag, der zufällig auf den Beginn des Karnevals fällt, einfach nicht ausgeführt wird. Nein, auch nicht an den folgenden Tagen!
Was wir Ausländer auch manchmal für komische Ideen haben ...

B - Bocadillo (gesprochen: Bokadiyo): Das Pausenbrot für echte Männer. In jeder Bar erhältlich und je nach Gusto mit Schinken, gebratenem Fleisch, Fisch, Käse und etwas Grünzeug (wegen der Gesundheit) belegt. Wenn Sie Ihren Partner sowieso schon lange loswerden wollen, dann lassen Sie sich auch noch eine Schicht rohe Zwiebeln auflegen. Der Belag wird schließlich noch mit Ketchup und Mayonnaise (bzw. für die ganz Harten mit einer Mischung aus Mayo und Knoblauch, genannt Aioli) gekrönt, und zwar in solchen Mengen, dass einem beim Essen die Sosse unaufhörlich durch die Finger läuft. Das ist nur etwas für Könner! Es gibt kaum einen Touristen, der diese Köstlichkeit essen kann, ohne sich restlos die Kleidung zu versauen. Fragen Sie die Bedienung am Besten gleich nach der nächsten Wäscherei (spanisch: Lavandería).

C - Charakter: Siehe Mentalität, weiter unten.

D - Dinkelbrot: Obwohl wir unseren Gästen fast immer frisches duftendes Sauerteigbrot nach deutschem Rezept aus Weizen anbieten, ernten wir manchmal nur ein nachsichtiges Lächeln, gefolgt von einem "Danke, lieber nicht!" Leute, ihr seid hier die Ausländer! Esst gefälligst was ihr hier bekommt. Gesund leben könnt ihr immer noch, wenn ihr wieder zurück in der Heimat seid.

F - Fiesta: Da auf La Palma jede Gemeinde ihre eigenen Feste veranstaltet, und noch dazu zu unterschiedlichen Termin, wird eigentlich immer irgend etwas gefeiert. Machen Sie auch mit und um Ihr Mietauto auch so richtig auszunutzen, fahren Sie ruhig auch betrunken. Tipps dazu finden Sie weiter oben.

G - Gesund essen: Darunter verstehen Palmeros etwas grundverschieden Anderes als viele Ausländer. Wenn hier die Teller nicht voll von Grillfleisch sind, am Besten so, dass es den Tellerrand vollständig bedeckt, dann werden Sie keinen Einheimischen davon überzeugen können, dass das auf irgendeine Art und Weise gesund sein könnte!
Salat wird hier grundsätzlich in einer Art Bleichlauge (Lejía) solange eingeweicht, bis sicher alle Vitamine (und zugegebenermaßen auch Krankheitskeime) zerstört sind. Erst dann ist er nach gängiger Meinung für den Verzehr der Menschen geeignet. Mahlzeit! (Spanisch: ¡Que aproveche! - gesprochen: "ke aprowetsche")

La Palma von A bis Z ist ein (überarbeiteter) Auszug aus meinem Buch: Endstation La Palma - Mein Leben unter Palmen. ISBN: 9-783837-066104







Freitag 15.08.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 27,1 Grad - niedrigste Temperatur 19,9 Grad

Die Weinernte beginnt
mit einem Fest in Fuencaliente

Ob die letzte Woche mit ihren hohen Temperaturen und dem Sonnenschein ausreichend war, dem "Vierzehner" den letzten Schliff zu verpassen, das müssen wir noch abwarten. - Von der zu erwartenden Menge der Trauben können wir zufrieden sein, in diesem Jahr gab es kaum verbreitete Krankheiten und auch keine Unwetter oder Feuer, welche den Winzern in den Hang gefahren sind. - Nur eben die Temperaturen waren im Juli deutlich zu tief, und auch der Sonnenschein hat sich rar gemacht. - Nun aber geht es los, zunächst nur in den unteren Lagen Mazos und Fuencalientes, bei uns zieht sich die Weinlese über fast drei Monate hin, die ganz hohen Lagen im Norden der Insel sind erst Ende Oktober dran. - Meist an den Wochenenden fahren nun die Leute hinaus zu ihren Weinfeldern, die allermeisten Winzer hier machen das als Nebenerwerb, kaum jemand der von nichts anderem lebt, als vom Weinbau. Wäre ja auch ein bisschen riskant, rafft der Mehltau im Frühling alles hin, oder ein Feuer, oder ein Unwetter vernichtet die Ernte, schon ist ein gesamtes Jahreseinkommen hin, darauf baut so gut wie niemand mehr. - Man kann sich natürlich auch versichern, dazu gibt es die vom Gobierno de Canarias gesponserte "Agroseguros", aber es bleibt zu viel Risiko dennoch. - Die Wochenenden nun sieht man die Gruppen von Nachbarn und Freunden auf den Feldern die Ernte einholen, dann geht es in die privaten Bodegas, und dort werden dann die Trauben meist nach noch alter Methode mit den Füßen gestampft. - Die meisten allerdings geben die Trauben an eine der großen Bodegas, also Kellereien ab, dort wird nicht mehr "von Fuß" gestampft, und dann machen die dort aus den angelieferten Trauben die Weine des D.O. La Palma, die sich qualitativ schon lange nicht mehr verstecken müssen, und was die jungen Weißweine angeht, sicher in der Champions-League feste Plätze einnehmen. - Wer seinen Wein selbst anbaut und keltert, der trinkt den meist auch selbst, diese Weine kommen nur selten in die Gastronomie, in den Handel aber gar nicht, der Gesetzgeber hat da hohe Hürden aufgestellt, welche Kellereien erfüllen müssen, um ihren Wein an den Endverbraucher zu bringen. - Manche Winzer oder Kellereien verzichten allerdings auf das Siegel des D.O. La Palma, die müssen ihre Weine dann eben als Tafelwein in den Verkauf bringen. - Muss kein Nachteil sein, allerdings findet man die selten im Handel, etwas öfter in der Gastronomie. - Und seit letztem Jahr gibt es auch ein Novum, die international so gelobte Kellerei S.A.T. Bodegas del Noroeste, welche edle Tropfen unter der Handelsmarke "Vega Norte" vertreibt, die kaufen Trauben auf Tenerife zu, und macht hier auf der Insel daraus Wein. - Auch das ist legal, allerdings eben nicht unter dem Siegel des D.O. La Palma, sondern das läuft unter der Bezeichnung "D.O.P. Vino de Calidad de las Islas Canarias". - Man argumentierte, es gäbe in vielen Jahren zu wenig qualitativ ausreichende Trauben auf La Palma, um genügend Wein herstellen zu können, und so greift man eben auf diese Möglichkeit zurück. - Gar nichts mehr gehört hat man von konspirativen Massenlieferungen an Weintrauben vom Festland, welche dann hier an irgendwelche Bodegas gegangen sein sollen. - In einem Jahr säuselte durch die Gerüchteküche sogar die Menge von 400.000 Kilo Trauben vom Festland, was ein Drittel der Gesamtmenge des Inselweins ausmachen würde, allerdings scheint es unvorstellbar, solche Mengen versteckt zu transportieren und zu verarbeiten. - Es ist nicht auszuschließen, dass in Jahren mit sehr wenig Trauben auf der Insel schon mal "ausgeholfen" wurde, allerdings sind die Mengen in den letzten Jahren eigentlich ausreichend, um genügend Wein zu produzieren. - Da aber die Trauben auf der Insel deutlich teurer sind als zugekaufte vom Festland, oder gar Italien, bleibt immer ein Restverdacht, dass manch einer sich mit solchen Importen das Einkommen verbessert. - Sicherlich Ausnahmen, die Regel ist das nicht, und gerade die großen Bodegas, wie eben Teneguía, Tamanca und Vega Norte, die stehen unter größter Beobachtung gegenseitig, und können sich so etwas gar nicht leisten. - In Fuencaliente feiert man heute den Beginn der Weinlese, man stampft auch bereits die ersten Trauben und das macht ein Opa mit seinem Enkel, und der erzählt im beim Stampfen, was denn die richtigen und notwendigen Schritte sind, um aus Trauben den so beliebten Wein zu machen. - Die Fiesta zieht sich allerdings bis zum kommenden Wochenende, und was dort im Einzelnen noch so alles geboten wird, das können Sie HIER nachlesen.






Freitag 15.08.2014 12:10 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe




Drachen im Anflug, nun wird es aber allerhöchste Eisenbahn mit dem Aufräumen anzufangen...





Fulanito de tal dice hoy: Un libro abierto
Ein offenes Buch. - Das steht sowohl dafür, dass ein Mensch sehr offen ist, als auch dafür, dass jemand sehr kultiviert und belesen ist.






Donnerstag 14.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 27,6 Grad - niedrigste Temperatur 19,7 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeugs
Ab morgen wieder 100% Familie

Das wird es selten geben ab September, die gesamte Familie wieder vereint, denn morgen ist Drachenrückflugtag. - Hamburg, Amsterdam, Brüssel, große Städte faszinieren die Damen, kein Wunder, wenn man aus dem Kleinod, oder der Öde El Paso kommt. - Für mich ist es Kleinod, aber jeder sieht das eben durch seine eigne Brille. - Städtetourismus muss in den letzten Jahren ein ganz großer Trend geworden sein, die beiden berichten von Touristenmassen, aber eben auch Profis, welche diese Massen an Menschen leiten und ein großes Angebot an Freizeitmöglichkeiten geschafften haben. - Darüber hinaus natürlich die Museen, und da muss ich die Geschichte weitergeben, welche die Beiden in Amsterdam erlebt haben. - Besuch des Anne-Frank-Hauses, die stehen in der Schlange, das ist wohl immer so, und es beginnt zu regnen. - Sofort kommen Mitarbeiter des Museums vor die Tür, und verteilen an die nicht vorbereiteten Wartenden Regenschirme und natürlich sind Frauen aus El Paso nicht mit einem Regenschirm in der Hand geboren. - Chapeau, das ist, was ich guten Service nenne, auch da können wir uns noch eine Scheibe von abschneiden. - Jetzt nicht unbedingt Regenschirme, bei uns stehen auch vor den Museen keine Schlangen, aber wir müssen eben schon noch lernen besseren Service zu bieten. - Ich war ja in diesem Sommer nur ein paar Tage alleine hier, meine ältere Tochter ist hiergeblieben und hat mich davor bewahrt, nur Klappstullen zu essen, oder mangels Einkauf, nur das Brot. - Es ist deutlich angenehmer, alleine sein ist nicht mein Ding, kann man ja auch ruhig zugeben.

Gerade kommen wir aus El Paso zurück, und es ist immer wieder beeindruckend, dort sind es fast fünf Grad mehr als bei uns, obwohl wir nur anderthalb Kilometer weit weg wohnen. - Und genau wieder ab dem Fußballplatz, man muss nur die Hand aus dem Auto halten und kann es genau mitbekommen, bis wohin die Hitze reicht. - Oder sagen wir vorsichtiger die Wärme, denn die ganz große Hitze ist bislang ausgeblieben und es sieht auch nicht danach aus, als müssten wir uns mit der 40 Grad Marke beschäftigen, 30 Grad sind unser Ziel. - Aber dort, wo noch der Einfluss des Atlantik eine Rolle spielt, dort wird es nicht mal 30 Grad, sondern es bleibt frischer. - Am Wetter wird sich nichts ändern die kommenden Tage, Sommer, und eben oben auf den Bergen ist es wärmer als unten am Strand.

Schlagzeilen gibt es kaum, die Politik beschäftigt sich ausschließlich in Dementis und Empörungen, aber die meisten machen Urlaub, also hören wir im Moment nicht täglich Stumpfsinn, sondern müssen uns den auch noch ausdenken… Ein Dauerthema bleibt aber auch im Sommer, die Fertigstellung des Stadtstrandes in Santa Cruz verzögert sich wohl noch weiter, die Gewerbetreibenden der Hauptstadt rechnen nicht damit, dass der Stadtstrand bereits zur Niederkunft der Jungfrau aus Las Nieves im Juli und August kommenden Jahres fertig sein wird. - Der Knackpunkt bleibt der Kackpunkt, das konnte ich mir eben nicht verkneifen, da man einen neuen Standort für die Fäkalienpumpstation in der Stadt suchen musste, und diesen lange nicht fand, konnte nicht am Strand weitergearbeitet werden, da man zunächst das neue Abwassersystem installieren muss. - Es bleibt ein Skandal, aber wieder wird wohl niemand dafür zur Verantwortung gezogen, man hatte die Pumpstation mitten auf den Kreisverkehr planerisch gesetzt, also dorthin, wo alle Besucher aus dem Süden der Insel, und das sind fast alle, so wie auch die Hunderttausende an Kreuzfahrtpublikum als allererstes vorbeikommen, wenn man in die Stadt will. - Diese Pläne hatten alle Lokalpolitiker und Techniker gesehen und abgewunken, erst als eine Fotomontage durch die Presse ging, auf den man sehen koonte, was das für ein riesiges Trumm ist, hat man eingesehen, dass man zu quirlende Kacke am allerbesten nicht als Willkommensgruß am Eingang der Stadt aufstellt. - Auch heißt es, es könnte riechen, was aber von den Verantwortlichen verneint wird, denn sonst wäre es nur aus dem Augen, aber nicht aus den Sinnen. - Schade, dass sich nun die Fertigstellung des Strandes dadurch so weit verzögert, der sollte eigentlich letzten Herbst bereits fertig sein, und nun wagt man für den Sommer kommenden Jahres noch keine positive Prognose. - Aber ich bin mir sicher, wir werden eher dort am Strand liegen, als eine Maschine von BER aus startet, und irgendwie will keiner mit mir darüber wetten. -

Ein ganz ruhiger und normaler Sommertag, wäre da nicht die erschreckende Nachricht vom Tod eines vierzehnjährigen Jungen in Puerto de Tazacorte, der wohl an einem Herzstillstand verstorben ist. - Wie die Presse mitteilt, haben die gleichen Eltern vor Jahren bereits eine Tochter verloren. - Das Rathaus von Tazacorte hat für die kommenden drei Tage alle Veranstaltungen abgesagt und man kann nur hoffen, dass diese Familie so viel Kraft findet, um irgendwie weiter zu machen.




Auf diesen Kreisverkehr wollte man die Pumpstation setzen. Sie hätte den gesamt eingenommen und wäre über 2 Meter hoch geworden




Ín der Bildmitte sieht man einen überdachten Generator. - Dahinter und außerhalb der Hafenmole soll das Ding nun hin





Donnerstag 14.08.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1015 hPa

Gastbeitrag von Franz Trommer
Und vorher noch eine Feiertagswarnung: Morgen am 15.8. ist in Spanien Feiertag, "Asunción de nuestra señora" oder Mairä Himmelfahrt.

Die Sau des dicken Jägers

En la variedad está el gusto
In der Vielfalt liegt das Vergnügen

¡A mi no existe lugar más hermoso que la isla La Palma! Diese wunderschönen vielfältigen verschiedenen Landschaften auf so engem Raum findet man so schnell nicht wieder. Allerdings- Jäger können von der Vielfalt an Wild in Deutschlands Wäldern und Fluren nur träumen; hier gibt es nicht recht was zum Totschießen. Auf La Gomera hörte ich zwar noch Rebhühner rufen und auf El Hierro sah ich afrikanische Perlhühner auffliegen. Letztere hatte man vermutlich dort ausgesetzt, um überhaupt noch etwas vor die Flinte zu bekommen. Doch auf La Palma habe ich derartiges Federvieh nicht bemerkt, da müssen sich die Jäger halt auf die kleinen "Mucker" mit den langen Ohren konzentrieren. Die haben es hier nicht leicht, denn der Boden besteht fast ausnahmslos aus Lava, da können sie keine Höhlen hinein buddeln, um sich zu verstecken. Doch zum Glück gibt es ja noch die mit Kaktusgestrüpp bewachsenen Hänge, dort können sich Kaninchen gut verkriechen, da kommt kein Jäger hin! Also müssen Hunde her. Das sind so eine Art Windhunde, Ihr kennt sie sicher. Die scheuchen die "Mucker" in ihren Verstecken auf und laufen dann mit ihnen um die Wette. Manchmal erwischen sie auch einen der Langohren, wenn dieser angeschossen nicht mehr so schnell hopsen kann.

Ich habe mit der Jagd nichts am Hut. Ich will Tiere nicht totschießen, sondern ihnen helfen. Dabei animierte mich einst "die Sau des dicken Jägers" zu einer sportlichen Höchstleistung. Das Hündchen "Assi" rettete ich zwar vor dem Tode, aber dauerhaft konnte ich den kleinen schwarzen Teufel auch nicht in Pension nehmen. "Miefkes Katzen" waren zwar sehr lieb, dennoch musste ich zuerst Miefkes Hand verbinden, bevor ich ihre Katzenbande behandeln konnte. Ihr ahnt es also schon: Ich war Tierarzt und meine vielfältigen vergnüglichen Erzählungen aus dieser Zeit sind hauptsächlich dort angesiedelt, wo ich früher als Landtierarzt tätig war. Und wer möchte, kann mich in meinem alten verrosteten "Moskwitsch" auf Mecklenburgs Landstraßen zum "Hündchen der Staatsanwältin" oder zum Pony "Dorena" begleiten. Er kann "tödliches Weideland" kennen lernen, erfahren, dass unter den Bedingungen des "real existierenden Sozialismus" die Gülle einfach in den Wald abgekippt wurde, warum mit Schafböcken nicht zu spaßen ist, weshalb die "weiße Rose" nicht mehr blüht, ob Hunde und Katzen die besseren Menschen sind, warum auf La Palma ein Deutscher "Residente" seinen großen Wachhund auf uns hetzte und noch viele andere interessante Geschichten.

Wer also leicht verdauliche Sommerliteratur sucht, ist bei "Die Sau des dicken Jägers und andere Tierarztgeschichten" von Dr. Franz Trommer genau richtig.

Das Buch ist im BS-Verlag Rostock erschienen, hat die ISBN Nr. 978-3-86785-294-4, kostet 14,90 € und kann natürlich auch im Internet gefunden und bei Amazon bestellt werden. Auch wer ein Buch zum Verschenken an Freunde, Bekannte oder an die tierliebenden Kinder und Enkelkinder (ab 12 Jahre) sucht, wird hier fündig Und Eure Kritiken nehme ich natürlich unter f.trommer@t-online.de gern entgegen.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Franz Trommer.









Mittwoch 13.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 28,8 Grad - niedrigste Temperatur 20,3 Grad

Kurznachrichten
Was in die Presse kommt, ist gepresst

Der Sommer ist jetzt da, auch wenn die absoluten Spitzentemperaturen fehlen. - Wie schön, und genau dort, wo wir wohnen, also zwischen Los Llanos und El Paso, kommt auch der heiße Wind nur sporadisch an. - Man sagt immer der Fußballplatz von El Paso, dort liege die Wetterscheide, und das macht sich sowohl im Winter, wie auch im Sommer bemerkbar. - Im Winter ist es in El Paso ein paar Grad kälter als bei uns, und im Sommer dreht sich ja alles um, da ist es ein paar Grad kühler bei uns, als im Zentrum El Pasos. - Und aufgepasst, die Waldbrandgefahr ist wieder enorm hoch, mit allergrößter Vorsicht bitte mit Feuer umgehen, oder es überhaupt komplett vermeiden. - Das Gute an der Geschichte, die Weintrauben bekommen nun genau noch den letzten Schliff an Sonne und Wärme die noch gefehlt haben, damit wir auch den "Vierzehner" ausgiebig genießen können.

Die alljährliche Kunsthandwerksausstellung ist heute eröffnet worden und bis zum 17. 8. zeigen über einhundert Aussteller der Insel ihr Können und ihre Werke. - In Tijarafe findet diese 27. Kunsthandwerksmesse statt, jedes Jahr in einer anderen Gemeinde, so ist das bereits Tradition. - Viel Sehenswertes gibt es dort zu bestaunen, auch Vieles, was man vielleicht in ein paar Jahren schon nicht mehr zu sehen bekommt, da viele Bereiche aus dem Kunsthandwerk ganz einfach über die Jahre auch die Bedeutung verloren haben, da moderne Gerätschaften viele Dinge aus dem Bereich des traditionellen Kunsthandwerkes verdrängt haben. - Das Cabildo Insular, also die Inselregierung veranstaltet diese Kunsthandwerksmessen und die Öffnungszeiten sind täglich von 11:00 bis 21:00 Uhr. - So lohnt sich ein Ausflug nach Tijarafe nicht nur wegen des guten Holzofenbrotes mit Anis, (pan de leña) sondern auch, um diese Kunsthandwerksmesse zu besuchen.

Die Heilige Quelle kann auch im September noch besucht werden. - Nach den bereits erfolgten Besuchstagen im Juli und August hat das Cabildo Insular de La Palma noch drei weitere Termine im September nachgeschoben. - So viele Menschen wollten den Stollen besuchen, welcher im Süden der Insel zur "Fuente Santa" führt, so dass die Besuchstage im August schon alle belegt waren. - Mit so viel Interesse hatten die nicht gerechnet (ich wundere mich allerdings darüber nicht) und werden nun am 11. 18. und 25. die Pforten des Stollens erneut aufmachen. - Aber man muss sich unbedingt anmelden, und das kann man im Gebäude des ehemaligen Parador Nacional in Santa Cruz de La Palma machen. - Wochentags zwischen 09:00 und 13:00 Uhr geht man dorthin in den ersten Stock, zum "Consejo Insular de Aguas" oder auch im Rathaus von Fuencaliente. - Der alte Prador liegt an der Küstenstraße, ein bisschen weiter Richtung Norden als die Avenida del Puente nach oben in die Stadt führt. Wer also diese Chance noch wahrnehmen will, der sollte mit der Anmeldung nicht zu lange warten, die Plätze sind beliebt. - Warum man das nicht zur Dauereinrichtung macht, zumindest so lange, bis man endlich einen reellen Nutzen für die Thermalquelle gefunden hat, das will sich mir nicht wirklich erschließen.

Jungfrau 2.0 - Die Virgen de Las Nieves hat nun eine eigene Webseite und dort kann man heute schon erfahren, an welchen Tagen denn im Juli und August des kommenden Jahres 2015 die großen religiösen, aber eben auch die Rahmenveranstaltungen stattfinden, welche bei unseren Fiestas meist viel ausladender sind, als die eigentlichen religiösen Akte. - Aber nicht nur als Veranstaltungskalender dient diese Webseite, sondern man kann sich auch über viele Hintergründe informieren und nachlesen, woher denn diese vielen Rahmenprogramme eigentlich stammen, und wie die in die Festivität der Niederkunft der Virgen de Las Nieves integriert wurden. - Alle fünf Jahre nur findet dieses Fest statt und dürfte wohl das größte Fest überhaupt sein, und mit den allermeisten Besuchern. - Vielleicht sind beim Weißen Karneval in Santa Cruz noch mehr Menschen auf einmal in der Stadt, aber diese Fiesta legt das Stadtleben für gleich mehrere Wochen lahm, und in der Zeit besuchen eben ganz viele Menschen Santa Cruz.





Mittwoch 13.08.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1014 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 27,3 - Temp. min. 19,6 - Feuchte 20 %

Fulanito de tal dice hoy: Tragar el paquete
Das Paket schlucken. - Wenn man sich damit abfinden muss, dass man die Schuld an einem Geschehnis tragen muss, obwohl man eigentlich nichts dafür kann.




Selten genug. - Ein Containerriese fährt weit draußen an der Westküte der Insel vorbei





Dienstag 12.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 27,2 Grad - niedrigste Temperatur 19,5 Grad

La Palma, die Wanderinsel
Nicht nur, aber auf alle Fälle

Vom Freitag den 22. August bis zum darauf folgenden Sonntag findet auf La Palma erneut das La Palma Walking Festival statt. - 32 geführte Wanderungen werden dort angeboten, und in den vergangenen Ausgaben dieses Festivals waren die fast allesamt ausgebucht. - Start ist Santa Cruz, und damit verwandelt sich unsere Hauptstadt an dem Wochenende in das Zentrum der Wanderbegeisterung auf La Palma, und man freut sich wieder darauf, weil man so eben auch viele Leute in die Stadt lockt. - Auch das Ziel ist wiederum Santa Cruz und so können sich die Gastronomen und Einzelhändler der Stadt sicher sein, dass sie auch etwas von den vielen Wanderern abbekommen. Es gibt auch noch ein Rahmenprogramm mit Musik, mal will die Leute halt noch länger in der Stadt halten. - Wanderer, kommst du nach Santa Cruz, sag, du hättest uns konsumieren gesehen, wie das Gesetz es befahl… - Natürlich ist das alles auch ein Geschäft, aber die Preise für die Teilnahme am Festival sind derart gering, dass man da wohl von einem Selbstkostenpreis sprechen muss. 9 Euro kosten die allermeisten Wanderungen, und darin sind die Transferkosten zum Ausgangsort der Wanderungen enthalten, und auch der Rücktransport, und alle Wanderungen werden vor erfahrenen Guides begleitet, Geld verdient damit der Ausrichter Inselregierung nicht, es handelt sich um eine Werbemaßnahmen und auch einfach, weil man eben Spaß und Freude daran hat, die wunderbare Wanderinsel auch mal so zu präsentieren. - Man muss sich aber auf jeden Fall anmelden und in ein paar Tagen ist auch "Einsendeschluss" und die Hinweise wie das geht, und welche Routen es gibt, das finden Sie auf der Webseite Walking Festivals.

Eigentlich sollte man das häufiger machen als nur einmal im Jahr, allerdings würde man sich damit auch in Konkurrenz zu den gewerblichen Anbietern von Wandertouren stellen, und das sollte auch wieder nicht der Sinn der Sache sein. - Viel mehr Touren als noch im vergangenen Jahre werden angeboten, so gibt es interessante neue Routen, bei denen man nicht einfach nur die Landschaft genießen und bewundern kann, sondern Themenwanderungen wo es auch um Honig, Käse, Höhlen und andere Dinge geht. - Man bemüht sich also sichtbar und greifbar die Insel noch besser herzuzeigen, und das ist wohl genau der Punkt, wo man auch anknüpfen muss. - Wanderinsel La Palma sowieso, das wissen wir ja schon lange, aber wir haben mehr vorzuzeigen, als nur den Weg selbst. - Da liegt noch ganz viel Potential, auch ohne Golfplätze und Weltbiosphärenreservatsautobahn, wir müssen nur den Rohdiamanten La Palma zugänglicher machen, und unser Können und Wirken dabei einfließen lassen. - Nicht schleifen den Diamanten, dann kommt eine andere Geschichte dabei heraus, die wir nicht sind, aber solche kleinen Dinge eben, dass man auf einer bestimmten Wanderung auch eine Käserei besucht, oder einen Imker, und diese landwirtschaftlichen Kunsthandwerke vorzeigt, das ist genau die Richtung, in die wir uns bewegen müssen. - Da haben wir auch viel Nachholbedarf, in vielen Dingen sind wir nachlässig, allerdings haben wir halt auch immer wieder das Problem, zu wenige Interessenten zu finden, für diese oder jene Idee. - Kurse für Seidenproduktion, Kurse um Zigarren zu drehen, Gäste zur Weinlese und Keltern mitnehmen, Sprachkurse, Kochkurse und Volkstänze. - Was da noch an Möglichkeiten in uns steckt, und zum Teil ist es fast erschreckend, wie wenig wir davon bislang durchgesetzt haben. - Da gab es immer mal wieder Initiativen, aber abgesehen davon, dass es unverständliche bürokratische Hürden gibt, die oftmals eigentlich Arbeitsverboten gleichkommen, melden sich dann zu wenig Urlauber, welche eben den Sprachkurs mitmachen, oder sich selbst eine Zigarre verpassen wollen. - So freut es mich ungemein, dass nun beim Wanderfestival zumindest solche Ideen mit eingebunden wurden, das sind positive Anfänge, die man weiter im Auge behalten sollte. - Es liegt aber auch oft an unserem Publikum, welche eben meist auf ganz eigenen Beinen stehen wollen und ganz individuell ihren Urlaube verbringen, und das muss auch respektiert werden. - Aber es gibt eben einen professionellen Unterschied zwischen dummdreister Anmache und Zettelverteiler auf denen Flamenco-Tänze oder Timesharing angeboten werden, und eben den Hinweis, wir zeigen Ihnen wie La Palma von innen aussieht, also nicht nur unsere Landschaft, sondern auch unsere Kultur, unser Handwerk und unsere Traditionen. - Das gefällt mir gut, was die neuen da im Cabildo Insular machen. - Nein, das ist keine Altersmilde meinerseits, darauf müssen Sie noch etwas länger warten, aber was schlecht ist, darf als schlecht bezeichnet werden, aber was gut ist, auch als gut.






Dienstag 12.08.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 47 % - Luftdruck 1016 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 32,2 - Temp. min. 17,7 - Feuchte 20 - 39 %

Gastbeitrag von MarieAnne Jaeger
La Palma Informationen

Seit vielen Jahren verbringen wir unseren Jahresurlaub auf La Palma. Was wir dabei entdeckt haben möchte ich denjenigen mitteilen, die noch nie auf der Insel waren.
In den zwei oder drei Wochen die man zur Verfügung hat um sich zu erholen, kann man stets nur Teile der Isla Bonita kennenlernen. Deshalb möchte ich auf das kleine Magazin Para ti aufmerksam machen.
Hier entdecken sie immer wieder neue Perspektiven. Auf www.la-palma-aktuell.de, finden sie eine Fülle an Möglichkeiten etwas besonderes zu erleben oder ein schönes Urlaubsdomizil zu finden.

La Palma para ti, so der Titel einer lesenswerten Broschüre. In vielen Geschäften und Supermärkten liegt das kleine Magazin zur Mitnahme aus.
Zwei mal im Jahr, im Frühjahr und Herbst, machen sich die engagierten Herausgeber auf den Weg, um interessante und Insel typische Momente zu finden.
Ob es um Wanderungen, Ausflüge oder ein schönes Urlaubsdomizil geht, sie finden immer etwas Außergewöhnliches.

Lava und Edelsteine
Para ti führt den Gast immer wieder zu unentdeckten Plätzen, Läden und kunsthandwerklichen Highlights. Zum Beispiel in die Hauptstadt nach Santa Cruz, zu Sol y Arte, in der Calle Perez de Brito 31. Edelsteine, welche in grazil geformte Lavasteine gebettet sind oder Guanchen-Skulpturen. Kleine Geckos, Häuser mit Holzbalkonen und viele Souvenirs stehen zur Auswahl.

Auf zum Roche de los Muchachos, mit neuer Ausrüstung
Im Aridanetal, in Los Llanos, bietet der Outdoor-Spezialist Valle Verde, exklusive Wanderausrüstung. Zu finden in der Calle Calvo Sotelo 22. Wer seine Ausstattung für den Aufstieg zum Roche de los Muchachos erneuern will, wird hier gut beraten

Taschen, Taschen, Taschen
In Puntagorda in der Calle Pino de la Virgen 7, erfüllen sich Taschen Träume. Im exklusiven Geschäft La Palmerita, werden handgenähte Ledertaschen angeboten. Design, Form und Farbe kann sich der Kunde selbst aussuchen.

Für ein schönes Zuhause
Wer das Glück hat schon auf der Isla Bonita zu leben, findet im "Una tienda Differenta" Möbel aus Marokko und Dekorationsartikel in traditionellem Design. In Hoyo de Mazo, Edf. Lodero 191, kann das eigene Heim mit orientalischen Accessoires verschönert werden..

Wer gerne traditionelle Küche genießen möchte, kann das in Garafia tun. Das Restaurant La Mata serviert frischen palmerischen Gemüseeintopf, Potaje de Trigo, eine Weizensuppe mit viel Gemüse.
Sollten Sie unbedingt probieren.
In erholsamer Stille, unter riesigen Apfelsinenbäumen, kann dieses leckere Gericht gekostet werden.
Auf dem Weg nach La Mata wachsen hunderte von Mandelbäumen. Deshalb empfiehlt sich eine Reise ab Mitte Januar bis Ende Februar ganz besonders. Die Landschaft wird in ein Duft-Meer aus weißen und rosaroten Mandelblüten getaucht.
Öffnungszeiten La Mata: Montag bis Sonntag: 11.00-19.00 Uhr

Hoch über dem Atlantik
Beachtenswert ist auch die Tasca El Castillo in Garafia. Ein wenig versteckt, doch gut zu finden, führt die schmale, steile Straße zur Tasca. Hunderte Mandelbäume säumen den Weg dorthin.
Sie sitzen unter eine Pergola mit dichten Weinranken bewachsen.
Genießen Sie den Goldmedaillen prämierten Weißwein" Albillo Criollo", der in Lyon als einer der besten Tropfen der Welt anerkannt wurde.
Überwältigende Ausblicke auf Atlantik und Berge sind große Momente in Ihrem Urlaub.
Öffnungszeiten El Castillo:
Donnerstags, Freitags und Sonntags ab 14.00 Uhr.

Flan Casero La Palma
Wer Süßspeisen liebt sollte unbedingt "Flan Casero" kosten. "Hausgemacht" schmeckt er am Besten. Der spanische Pudding mit Karamellsoße ist in fast jedem Restaurant auf der Insel zu bekommen.

Made in La Palma-Disfruta
Das sechzig seitige Magazin Disfruta, führt den Feinschmecker in die Welt der Gastronomie.
Freizeit-Aktivitäten, Kultur und ausgesuchte Unterkünfte bietet das Journal außerdem an.
Es liegt in vielen Restaurants oder Geschäften zur Mitnahme aus. Die empfehlenswerte Broschüre in Handtaschengröße mutiert zum ständigen Begleiter.
Wer palmerisch speisen möchte, sollte das Magazin "Disfruta" unbedingt studieren. Damit lassen sich kleine aber exklusive Lokale oder Bodegas finden.
Produkte, welche nur auf der Insel hergestellt werden, Bodegas mit kanarischer Küche und außerordentlich leckeren Gerichten, machen es zum Magneten.







Montag 11.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 26,7 Grad - niedrigste Temperatur 19,3 Grad

Der Wahltanz ist eröffnet
Alles Polka bis Mai 2015

Der Wahlkampf kommt erst später, aber die Krawattenträger spüren schon wieder die Hummeln im Hintern, und hier auf der Insel ist das besonders spannend. - Da bleiben große Baustellen offen, die alte, wohlbekannte, aber nicht immer wohlgelittene PSC/PSOE muss noch mit sich ins Reine kommen, und dann sind wir halt deutlich gespannt, wie sich die neue Gruppierung Podemos ausbreiten kann. - Bislang weiß man von vier Kreisen, Los Llanos, El Paso, Santa Cruz und die inselweite Bewegung, aber diese "circulos" sind eben noch sehr ungestalte Gebilde, und es ist nicht klar, ob man denn für die Wahlen im Mai 2015 auch Ortsgruppen auf die Beine stellen kann oder will. - Ein bisschen wäre das ja auch wie die Quadratur des Kreises, denn man möchte ja eben nicht so sein wie die "casta", also die politische Kaste, unter welcher dieses Land gewaltig stöhnt, und fast jegliche Glaubwürdigkeit aus dem wichtigen Geschäft Politik herausgefräst hat. - Sollten sich aber die Ortsgruppen aufstellen, dann muss man da Menschen für finden, die dann auch politischen Alltag machen und das heißt, Verhandeln, Tauschen, Abwägen und letztendlich einsehen, dass Demokratie auch bedeutet, wenn die Mehrheit Deppen wählt, dann haben die Deppen das Sagen. - Das ist alles nicht so einfach, wenn man nicht Teil des bisherigen Systems sein will, aber mitmachen. - Es gibt auch Bestrebungen in diesen "Zirkeln", die sich gar nicht aufs politische Parkett bewegen wollen, sondern über die bereits vorhandenen Gesetze zur Bürgerbeteiligung ihre Eingaben machen wollen. - Noch ist Podemos nicht wirklich fassbar hier auf der Insel, aber es bewegen sich Kreise, hoffentlich nicht immer nur im Kreis, und wo mehr als fünf Intellektuelle miteinander zu tun haben, riecht das immer deutlich nach Debattierclub, und bleibt im theoretischen Stadium stecken. - Das wäre schade, denn eine solche Partei könnte, wie seinerzeit die Grünen in der Bundesrepublik, den eingefahrenen Parteien mächtig Beine machen. - Ich sehe da auch eher die Aufgabe der Gruppierung Podemos, nicht unbedingt Regierungsverantwortung zu übernehmen, sondern der PSOE und der PP so viel an medialem Protagonismus nehmen, dass die gezwungen werden, sich mindestens mit den aufgebrachten Themen zu beschäftigen. - Was zu fürchten bleibt, das wäre so ein bisschen der Faktor "Piraterie", so wie sich ja die Piraten auch durch endlose innere Diskussionen und nonkonformistische Konformen selbst Matt gesetzt haben.

Die andere große politische Baustelle auf La Palma bleibt die PSC/PSOE, da wissen wir halt einfach nicht, ob die jetzigen Räte der Sozialisten im Mai 2015 erneut kandidieren können, oder dann endgültig ins politische Aus gebracht werden. - Ich muss daran erinnern, dass diese sechs Räte von der Partei ausgeschlossen wurden, nachdem die einen Pakt mit der Partido Popular eingegangen sind, um endlich die Coalición Canaria aus dem Cabildo Insular zu drängen. - Das hat auch funktioniert, aber weil auf Ebene der autonomen Region Kanarische Inseln die PSC/PSOE zusammen mit der Coalición Canaria einen Pakt hat, wollten die Chefs der Partei auf jeden Fall, dass dieser Pakt auch auf La Palm so gehalten wird. - Eben auch mit der zunächst Androhung des Parteiausschlusses, und später dem tatsächliche erfolgten. - Zwar läuft noch eine Klage dagegen, aber der Wahltanz hat ja bereits begonnen, und es wäre auch für die Basis der Partei gut zu wissen, wo und wer denn überhaupt an der Spitze der Partei für La Palma steht im kommenden Jahr. - Die sechs geschassten Räte haben allerdings wieder Mut gefasst, nachdem nun die PSOE auf nationaler Ebene einen neuen Generalsekretär gefunden hat. - Pedro Sánchez heißt der neuen Starke Mann der spanischen Sozialisten, und er und Anselmo Pestana, unser Inselpräsident, die kennen sich, und so hofft man nun, dass der neue Chef einen Wiedereintritt der rebellischen Räte auf La Palma ermöglicht. - Aber es hat vor kurzem noch einen Querschuss gegeben, der erste Mann der kanarischen Sozialisten, José Miguel Pérez, der federführend dafür verantwortlich war, dass Anselmo Pestana und seine Jünger aus der Partei geworfen wurden, ist erneut in die Exekutive der Partei gewählt worden, und man hat ihm somit das Vertrauen ausgesprochen. - Daher bleibt abzuwarten, ob denn wirklich neuer Wind in der Partei weht, wenn man die Altlasten mitschleppt. - Darüber hinaus gilt auch der neue Mann nicht unbedingt als linker Erneuerer, sondern ist Wirtschaftsfachmann und gehört eher der Mitte an. - Also bleibt der linkere Flügel der Partei im Moment unbesetzt, und da genau greifen nun die beiden linken Gruppierungen Izquierda Unida, und eben auch Podemos an. - Ein Selbstläufer wird das also nicht für die PSOE, weder landesweit, noch auf der Insel, aber hier ist es eben noch spannender, wir wissen ja noch nicht einmal, ob sich die Sozialisten auf La Palma neu erfinden müssen, oder ob die Rebellen wieder unter die Decke der Mutterpartei schlupfen dürfen. Polka bis Mai, das kann anstrengend werden.




Lasst mich in Ruhe mit der Scheiß Politik...





Montag 11.08.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1017 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 30,5 - Temp. min. 14,7 - Feuchte 23 - 68 %

Fulanito de tal dice hoy: Traer entre manos
Zwischen den Händen tragen. - Einen ausgeheckten Plan bereithalten, meist negativ angewandt, aber auch positiv verwendbar. - Eine List bereithalten.






Sonntag 10.08.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 24,4 Grad - niedrigste Temperatur 19,5 Grad

Kleine Fluchten
Die Betriebsblindheitsbrille ablegen

Mein Gott ist diese Insel schön. - Nein, ich habe nichts getrunken, noch nicht, das mache ich erst nach meinem abendlichen Spaziergang, dann gibt es ein paar Gläschen zur Belohnung. - Aber wir haben endlich den Sonntagsspaziergang wieder eingeführt, und wirklich, für ein paar Stunden konnte ich diese Brille ablegen, die uns so blind für das macht, was uns so alles umgibt. - Auch den Bummel davor über den sonntäglichen Bauernmarkt in Los Llanos konnte ich genießen, im Sommer ist dort das Gedränge nicht so groß, weil eben weniger Urlauber auf der Insel sind. - Jetzt gibt es Fenchelgemüse mit Kartoffeln und Kohlrabi, was eben ein Bauernmarkt so hergibt. - Mich zieht es ja immer in die Berge, nicht so sehr ans Wasser, mag sein, dass das was mit meiner Herkunft zu tun hat, denn wir hatten Berge und keinen Ozean, den habe ich mir erst später dazuverdient. - Auf die Cumbre Nueva wollten wir, weil auch der Passat heute wieder so trefflich seine weißen Wolken über diese Wettescheide trägt, das gibt dann immer wunderbare Momente, wenn man mal in der Wolke läuft, und dann wieder in der prallen Sonne. - Hinauf zum Refugio El Pilar, welches am Sonntag herrlich nach Kotelett und gebratenen Würsten duftet, irgendein Kindergeburtstag ist da auch immer, und bei solchem Wetter sind die Leute aus El Paso nirgendwo lieber, als dort. - Wir fuhren aber noch ein bisschen weiter, das Auto bleibt dort zurück, wo der Forstweg auf der Cumbre Nueva beginnt und dann laufen wir in die Wolken hinein. - Es duftet wunderbar nach feuchten Kiefernnadeln und Kräutern und wir haben diesen Weg vor ganz langer Zeit als "Oregano-Pfad" bezeichnet, und in der Tat, wenn wir uns später rechts in die Büsche schlagen, dann tritt man unweigerlich auf Oregano und Thymian, so dass man nach zwanzig Meter bereits Appetit auf Pizza bekommt. - Aber wir sind noch auf dem Forstweg, welcher auch Teil der Transvulcania ist und es gibt dort eine Apparatur zu bestaunen, welche einem die Geschichte vom "Melken der Passatwolken" plausibel macht. - Ein bestimmt vier Meter hohes Eisengerüst, daran Etagen mit dünnem Draht, und in dem Drahtverhau kondensiert tatsächlich die Passatwolke, und schickt das Wasser in eine Auffangrinne und dass das klappt, das konnte man an den vollen Auffangrinnen sehen. - Das ist überhaupt eines der Wunder dieser Insel, unsere Vegetation "kämmt", oder eben "melkt" den Passat, und wenn man sich anderswo auf der Welt unter einen Baum stellt, um sich vor dem Regen zu schützen, so regnet, oder sagen wir aufrichtiger tröpfelt es bei uns unter dem Baum, und daneben ist es trocken. - Und weil die Kiefern oder der Lorbeerurwald auf der Ostseite nicht so viel Wasser brauchen, wie man aus den Wolken fischt, sammelt sich das überschüssige Wasser in den Kavernen, welche unsere Insel im Inneren bereithält. - Nach gut anderthalb Kilometer biegen wir dann rechts ab, auf einen ehemaligen Forstweg, der aber inzwischen nicht mehr befahren werden kann. - Weil das kein offizieller Wanderweg ist, ist der auch nicht ausgeschildert, aber das hat den Vorteil, dass man sicher den gesamten Weg nur für sich hat. - Aber im Sommer ist hier, (außer im Refugio El Pilar) sowieso sehr wenig los, selten trifft man andere Wanderer, und so grüßt man sich freundlich beim Vorbeigehen. - Je dichter der Wald dort ist, um so stärker werden die Gerüche, und das viele Moos und die Flechten an den Bäumen verraten, dass es fast immer feucht ist dort. - Als die Kinder noch klein waren, da sind wir diesen Weg oft gegangen, und haben immer an einem gefallenen Baumriesen Halt gemacht, um mitgebrachte Köstlichkeiten zu verspeisen. - Wir hatten heute nichts dabei, wir wollten ja später noch unsere Schätze vom Bauernmarkt zelebrieren, und fanden den Baum kaum wieder. - Man konnte nur noch ahnen, wo dieser einst so mächtige Baumstamm lag, fast völlig vergangen war der große Baum, zermahlen und zerkaut von kleinsten Wesen, die eben dafür sorgen, dass alles vergänglich ist. - Wir sind den Weg lange eben nicht mehr gegangen, es gibt halt ein Alter, da wollen die Kinder nicht mehr mit den Eltern spazieren gehen, und wenn man Glück hat, dann kommt später ein Alter, da gehen die wieder mit einem in den Wald. - Vielleicht habe ich auch deshalb so gute Laune, aber das ist wohl eher nur eine Dreingabe, am meisten freut mich nämlich, dass es mir, wenn auch nur für ein paar Stunden, diese dämliche Alltagsbrille losgeworden bin, und diese Insel wieder so gesehen habe, wie sie ist, ein wundervolles Stück Natur und viel schöner, als man das in Worten beschreiben könnte.




Der Wolkenwasserfall über der Cumbre Nueva




Der Blick auf das Aridanetal mit Los Llanos und El Paso




Blick auf die Caldera de Taburiente




Melkstation für den Passat




der Oregano-Pfad




Irgendwann sind sie einfach zu schnell für einen





Sonntag 10.08.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1017 hPa

Gastbeitrag von Claudia Hermann
Mein La Palma

Wir konnten uns das Reisen erst relativ spät leisten, und waren zuerst auf griechischen Inseln, portugiesischen und auch auf allen bekannten kanarischen Inseln zu Besuch . Überall war es schön, aber irre heiß, und ich habe gelitten ;). Eines Tages kam mein Mann auf die gute Idee sich mit der Insel La Palma zu beschäftigen. Er hat sich richtig reingekniet und wurde immer sicherer, dass diese Insel die richtige für mich ist. Wir sind seit dem Jahr 2000 jedes Jahr auf unserer Insel zu Gast, und es ist für uns jedes mal wie nach Hause kommen. Obwohl sich im Laufe der Zeit immer mal wieder Kleinigkeiten ändern, wissen wir doch, das der Stein XY uns auch dieses Mal wieder an seiner Stelle liegend, begrüßt. La Palma ist so spannend. Wir kennen schon so viele Ecken und Flecken, und doch gibt es jedes mal etwas Neues zu entdecken, zu bestaunen und Gründe sich zu verlieben. Wir sind zu jeder Jahreszeit in unserer zweiten Heimat gewesen, und jede Zeit hat ihren Reiz. Wir haben anfangs im Hotel gewohnt, auf der Ostseite, aber das war uns auf Dauer nicht genug. Inzwischen wohnen wir in Fincas auf der Westseite, die wie wir es liebevoll nennen, mitten in La Pampa, liegen. Jedesmal werden wir ganz wunderbar von der Familie Siebold betreut. Diese tollen Menschen finden immer einen Weg uns bei der Suche ein Haus, in dem wir uns für ein paar Wochen wohl fühlen können, zu unterstützen. Danke dafür. Die Insel La Palma kann die Seele heilen, und stärker machen. Ich selber habe das schon mehrfach erleben dürfen. Wenn man die Ruhe und gewaltige Natur wirken lässt, passiert es einfach. Wir freuen uns auf unseren nächsten Aufenthalt, der Gott sei Dank schon in ein paar Monaten stattfindet. Hoffentlich können wir noch viel Zeit auf unserer zweiten Heimat verbringen!!

Claudia Hermann














Samstag 9.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 51 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 24,1 Grad - niedrigste Temperatur 19,6 Grad

Quergelesen
Gesundheitsdienst und Wetter

Immer Ärger um den Gesundheitsdienst. - Coalición Canaria sagt wie gut der Gesundheitsdienst funktioniert, Partido Popular sagt, wie chaotisch das ist, und die Sozialisten sagen gar nichts und sind damit fein raus. - Die Senatorin für La Palma, María de Haro hatte in einer Presseerklärung den desolaten Zustand unseres Inselkrankenhauses beklagt, dessen Leitung in den Händen des kanarischen Gesundheitsdienstes ist, welcher im Gobierno de Canarias von der Coalición Canaria geführt wird. - Darauf hin antwortet nun die Coalción Canaria, diese ganze Kritik der Partido Popular würde nicht stimmen, alles wäre in Ordnung im Krankenhaus, und wenn überhaupt etwas verkehrt wäre, dann hätte die Partido Popular Schuld daran, weil die zu wenig Geld aus Madrid ins Gesundheitswesen stecken würden. - Fakt ist, man verspricht und seit vielen Jahren, dass die Wartezeiten für Operationen aber auch Facharztbesuche sich deutlich verbessern würden, aber immer war nur das Gegenteil der Fall, die Wartezeiten werden in den meisten Fachrichtungen immer länger. - Dazu muss man erklären, dass ein Facharztbesuch bei uns im Krankenhaus erledigt wird, die Organisation also die gleiche ist, welche auch den Krankenhausalltag bestimmt. - Und da gibt es wirkliche Defizite, und meines Erachtens stecken die eher in der Organisation als im Bereich Personal, denn fachkundige Ärzte und Schwestern sind allemal vorhanden. - Wir haben das selbst immer mal wieder erlebt, dass man zunächst für einen Facharzttermin ewig warten muss, und dann geht man hin und bekommt für diverse andere Untersuchungen viele Termine, wobei man das alles auf einmal machen könnte. - Die Notfallversorgung ist auf jeden Fall hervorragend organisiert, das klappt bestens, die Basisversorgung über die Gesundheitszentren in den Gemeinden auch, (zumindest in El Paso) wo es drückt, das ist die fachärztliche Versorgung, da trifft eigentlich jede Kritik zu, und man müsste dringend dort etwas verbessern.

Gehen wir in ein anderes Krankenhaus, nämlich in das alte Inselkrankenhaus oberhalb der Hauptstadt, auf dem Weg nach Las Nieves. - Dort hat man die Krankenschwesternschule untergebracht, welche von der Universität La Laguna auf Tenerife betreut wird, und auch Archiv und einige Lager der Gesundheitsdienstes auf La Palma sind dort. - Nun kommt man ein Stück weiter in dem Vorhaben, dort auch ein Zentrum für Alzheimerpatienten einzurichten, dafür hat die Inselregierung nun 705.000 Euro locker gemacht. - Dieses Zentrum ist dringend gefordert, bislang werden im Hospital de Dolores in der Hauptstadt Alzheimerpatienten betreut, allerdings ist man dort eigentlich dafür gar nicht eingerichtet. - Im alten Inselkrankenhaus soll eine Tagesbetreuungsstation eingerichtet werden, für 30 Patienten, die dort physisch aber auch psychologisch behandelt werden sollen. - Allerdings kann man seitens der Inselregierung noch nicht zuverlässig sagen, wann man denn dieses Zentrum eröffnen kann, denn auch diese 705.000 Euro sind noch nicht genug, die Station zu betreiben. - Langfristig will man ja im alten Inselkrankenhaus auch ein Alters- und Pflegeheim einrichten, aber neben bürokratischer Hindernisse, das Gebäude gehört dem Staat, aber ein Altersheim würde von der Insel betrieben, reicht halt das Geld hinten und vorne nicht, solche ein Heim dort einzurichten. - Das gehört auch zu den vielen Projekten, die man noch vor der Krise aufgelegt hatte, und die nun bodenlos den Sparvorgaben zum Opfer gefallen sind. - So zeigt es sich immer wieder, Spanien als Musterländle von den so gescholtenen Südländern, wie man sparen kann, das hat eben nicht nur die Seite, welcher der Troika Beifall abringt, sondern es fällt auch vieles hinten runter, was nicht mit Luxus oder unnötiger Infrastruktur zu tun hat. - Ob die Anderen es besser gemacht hätten? - Sie hätte es anders gemacht, ob besser, das weiß ich nicht, denn wir können es ja nicht überprüfen.

Es wird deutlich wärmer in der kommenden Woche. - Das Azorenhoch wandert ein bisschen nach Norden aus und schon erreichen uns die kühlenden Winde aus dem Nordatlantik nicht mehr, sondern die Luft welche zu uns geführt wird, die ist bereits über dem spanischen Festland und Nordafrika erwärmt worden. - Am Montag geht es los, wir werden wohl die 30 Grad Marke Mitte der Woche knacken, und mindestens bis in die dritte Augustwoche werden wir dann Temperaturen haben, die über dem Mittelwert für einen August bei uns liegen. - Das bedeutet dann auch wieder deutlich erhöhte Waldbrandgefahr, man sollte unbedingt kommende Woche jegliches Risiko mit Feuer unterlassen. - Da bislang der Sommer deutlich zu kühl war, will nun die kommende Woche dafür sorgen, dass unter dem Strich der Mittelwert wieder stimmt. - Mal sehen ob das Vorhaben gelingt.




Das Hospital Insular de La Palma, in der Gemeinde Breña Alta, oberhalb des alten Flughafens gelegen.





Samstag 9.08.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1015 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 31,9 - Temp. min. 18,6 - Feuchte 20 - 44%

Gastbeitrag von Wolfgang Weiß
La Palma - Traum , aber kein Paradies

Was macht La Palma für die meisten Individualurlauber so interessant ? Dass sie als Urlauber / Gäste so uninteressant für "Palmeros" erscheinen.

Man kommt hier an, erhält Mietwagen und Haus, und dann geht man "unter" in der Masse der Inselbewohner. Als Tourist ist man im Supermarkt auf La Palma so "uninteressant" wie ein Palmero im Supermarkt in Hamburg/Köln/Düsseldorf : keinen interessiert es, dass er da ist.

In irgendeinem Ferienort am Mittelmeer oder in den Alpen könnte man als Urlauber keine drei Schritte gehen, bis einem örtliche Andenken, …"hier Panoramafotos" ….. "hier beste Pizza" …. "habe deutsche Bier" … etc. etc. angedreht werden.

Welche Wohltat : das gibt es auf La Palma nicht, hier kann man sich ohne Zwänge ausruhen. Wenn Sie wissen, was sie machen wollen, tun sie es, keiner hindert sie.

Mit erwünschter Hilfe wird es schon etwas schwieriger …….
Wenn man urlauber-typische Wünsche hat, wird es ein wenig diffizil :

- Sie gehen in eine Tourismus-Information (egal wo): keine Begrüßung in gleich welcher Sprache.
Missmutig surft jemand am PC oder spielt mit dem Handy, Interesse an Gästen ? Frage bleibt offen……

- Sie lesen im Reiseführer etwas über einen Wasserfall (Cascada de Los Tilos) in Los Tilos, fahren dahin, Parkplätze, alles super. Wo ist der Wasserfall ? Sie glauben, sie haben ein Schild, einen Hinweis übersehen.
Nichts da ! Palmeros kennen ja die Stelle, wieso sollte man da an Touristen denken ? Übrigens : in der letzten Kurve VOR dem Besucherzentrum geht ein schmaler Pfad ab, mit einem Holzgeländer gesichert, an einem Wassergraben entlang, da ist der Einstieg in die Schlucht.

- Sie fahren zum Strand, grüne, gelbe, rote Flaggen und ihre Bedeutung kennen sie. Die große blaue Fahne für gute Wasserqualität haben sie auch schon mal gesehen. Dann gibt es da noch eine weiße Flagge, deren Symbol sie mangels Wind nicht erkennen können. Nachsehen auf den offiziellen Anzeigetafeln : nichts zu finden.
Dann kommt ein Badegast mit Nesselverbrennungen aus dem Wasser : Quallenalarm, das bedeutet dieses Symbol. Dass es für diesen Alarm in Puerto Naos und am Charco Verde UNTERSCHIEDLICHE Flaggen gibt, hilft ungemein ……..

Ich könnte mit dem "Klagen" jetzt so weiter machen, was aber zu einem falschen Schluss führen könnte: gerade weil ich diese Insel so toll finde, schmerzen mich die ausgeschlagenen Chancen.

Nur muss ich mir dann selbst immer klar machen, dass der "Mangel" gerade der unschätzbare Vorteil ist :
der Segen dieser Insel ist gleichzeitig ihr Fluch : das Desinteresse an GEMEINSAMER touristischer Entwicklung, das Unvermögen, ALLE Strände und ALLE Wanderziele und ALLE Fiestas und ALLE Museen und ALLE ……. etc. in EIN Paket zu packen, führen dazu, dass kein Palmero sich als Mitglied des touristischen Dienstleistungsbetriebes LA_PALMA fühlt, insofern die "normalen" touristischen Dienstleistungen hier nicht angeboten werden.

Als "service-gewohnter" Urlauber ist das eine Enttäuschung, als "Aussteiger" (und sei es nur für drei Wochen) ist diese Gleichgültigkeit eine Wohltat, da sie einen sonst kaum erlebbaren persönlichen Freiraum ermöglicht. ---- Isla de la Libertad





Erlkönig! - Das neue Wohnmobil Modell Taburiente rural!





Freitag 8.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 26,3 Grad - niedrigste Temperatur 19,4 Grad

Weltkatzentag
Dem Paul rutscht das den Buckel runter

Paul ist ja inzwischen älter als ich, aber er lässt es sich kaum anmerken. - Gut, ein bisschen betrügen wir uns dabei auch, und stellen seinen Futternapf inzwischen auf den Boden, und nicht mehr auf die Bank, so dass er nicht gezwungen ist, so hoch zu springen. - Und er hat gelernt, sich anzumelden, wenn er auf meinen Schoß will, und ich bin ihm dauerhaft dankbar dafür, denn meist landet Paul beim Sprung nicht wirklich ganz oben und krallt sich dann in meine Beine, weil auch Jeans alleine nicht gegen Katzenkrallen helfen. - Neulich hatte ihm jemand Seniorenfutter mitgebracht, und Paul und ich taten so, als wären unsere Kontaktlinsen verrutscht (ich habe zwar keine, tat aber trotzdem so) und hätten das nicht lesen können, der Selbstbetrug ist manchmal wirklich eine hohe Kunst die im zunehmenden Alter immer wichtiger wird. - Wenn es zu schnell den Berg hoch geht, dann zücke ich meine Kamera und fixiere irgend ein kleines Tierchen auf dem Boden, damit ich meinen geschundenen Beinen eine kleine Pause gönnen kann. - Meist sind die anderen ja so kulant und warten dann auf einen, oder machen auch Fotos, oder kommen angelaufen um das besondere Tierchen auch zu sehen, aber irgendwie ist das just in dem Augenblick dann wieder im Boden verschwunden… - Und je älter man wird, um so teurer werden auch die Werkzeuge, konnte man früher noch mit einer Baumschere vom Chinesen locker die Mandeläste stutzen, so braucht man später mindestens Gardena um Erfolg zu haben. - Aber wir haben Weltkatzentag und nicht Weltjammertag, und irgendwie frage ich mich oft, sitzt da irgendwo ein Tagesmacher herum und erfindet all diese Tage, und ein anderer bestimmt dann, ob das ein lokales Ereignis wird, oder gar ein globales, und wer eigentlich, zum Tages Namen bestimmt, ob das offiziell ist oder nicht? - Bis vorgestern wusste ich auch gar nicht, dass es einen Weltkatzentag gibt, Paul auch nicht, und wenn ich ehrlich bin, werde ich ihm davon auch gar nichts erzählen, selbstbewusst und narzisstisch genug ist der alte Mephistoles ohnehin bereits, wenn der jetzt auch noch auf einen globalen Thron gehoben wird, dann macht der sich die Wirbelsäule kaputt, so hoch trägt der dann den Kopf. - Aber das hat was Gutes, so steht Paul in überhaupt keiner Konkurrenz zu den anderen Katzen, und irgendwie funktioniert das auch, die Signale müssen eindeutig sein, selbst die freche Großstadtkatze Luffy behandelt Paul mit Respekt, er ist der einzige, der sich auf dem schnellen morgendlichen Weg zur Futterquelle keine Ohrfeige von ihr einfängt. - Dieses Ritual des Fütterns fällt ja nun die ganze Zeit in meinen Zuständigkeitsbereich, ist ja sonst kein weiterer dienstbereiter Dosenöffner zur Stelle, und dabei merkt man auch, wer die Ruhe weg hat, und wer nicht. - Bei den Katzen meine ich, sieben Katzen gerecht zu füttern, innerhalb von 3 Minuten, ist auch für den Menschen anstrengend und nur Paul und Lucky geifern nicht um die Futtertröge herum, die anderen Katzen haben es bis heute nicht begriffen, dass genug für alle da ist und man eigentlich nur darauf warten muss, dass so ein komischer Fleischbeutel auf zwei Beinen einem dem Napf direkt unter die Nase schiebt. - Ja ich weiß auch, so ein Weltkatzentag ist eigentlich dazu da darauf aufmerksam zu machen, dass es ganz viele Katzen auf der Welt gibt, die kein so stressfreies Leben haben wie unsere sieben Racker. - Ich werde sie auch nicht alle retten, ich bin Insulaner, mein Horizont ist schnell erreicht, und ich sage es ehrlich, eigentlich sind sieben Katzen bereits zu viele. - Katzen teilen nicht gerne, besonders nicht Liebe und Aufmerksamkeit, ich kenne den Blick der da sagen will: Ich weiß wen du gestern gestreichelt hast. - Leidlich haben sich unsere sieben Katzen inzwischen aber an ihre Wegbegleiter gewöhnt, nachdem wir mehrfach erleben durften, dass es überhaupt nicht einfach ist, weitere Katzen in eine bereits bestehende Gruppe einzubringen. - Aber selbst die arg beleidigte Mia ist wieder zugänglicher geworden und lässt sich, wenn sie alleine mit einem ist, auch wieder gefahrlos streicheln. Sind die anderen Katzen in der Nähe, dann geht das noch nicht, aber immerhin warnt sie einen inzwischen mit einem Knurren, oder besser Brummen, bevor sie zuschlägt. - Aber dennoch, ich habe noch einige Anliegen an die Tagesmacher, ich möchte auch einen Weltkatzenfütterertag, einen Weltkatzenschälchenreinigertag, und einen Weltkatzenkratzerpflasteraufbringertag. - Also, wo kann ich das beantragen und dann will ich auch noch Schutzheilige für alle diese Randgruppen, das Rundumpaket bitte, wenn die Briefträger Schutzpatrone haben, dann wir bitte auch. -




Für die allermeisten ist das ein schöner Kater, für mich aber ein ganz spezieller Freund.




Der gleiche Kerl belegt mit Altersmilde und Hofdame. - Meine Frau fragt immer nach, wann denn endlich die Altersmilde bei mir einsetzen würde...





Freitag 8.08.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1015 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 32,8 - Temp. min. 20,3 - Feuchte 20 %

Fulanito de tal dice hoy: Traer de cabeza
Im Kopf tragen. - Wenn einen etwas stark beschäftigt, einen nicht mehr in Ruhe lässt. - Eine andere Erklärung fand ich auch, verliebt sein in eine andere Person.






Donnerstag 7.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 27,2 Grad - niedrigste Temperatur 20,0 Grad

Der Lampenputzer putzt die Endemie
Alles Böse kommt von außen

Insulaner sind komische Leute, das merken Sie ja auch an mir. - Ich war immer Insulaner, als Sohn eines Sozialisten ist man das im Bayrischen Wald auch. - Auf jeden Fall haben wir Angst vor der Welt da draußen, die hinter dem Horizont lauert und oft können wir das nicht ausinanderhalten, das mit der Großen Weiten Welt, und der Bösen Welt. - Am allermeisten sind wir dann überrascht, wenn wir selbst den Mist bauen, oder wenn wir diesen oder jenen Diebstahl nicht Zugereisten anheften können oder plötzlich ein Drogentoter ein reinrassiger Insulaner ist. - Wir gucken dann weg, und nennen Beispiele um uns wieder zu orientieren, wir brauchen diese vermeintliche Sicherheit und das gemeinsame Feindbild. - Das lässt sich übrigens stufenlos verschieben, "außen" atmet und kann sich ausdehnen, oder zusammenziehen, vom nationalen Stolz, oder dieses Jahr Scham über das Auftreten der "Furia Roja", bis hin zu Gemecker über die egomanische Nachbarschaft auf der anderen Seite des Barrancos. - Aber oft ist es richtig, von außen droht schon Gefahr, denn auf einer Insel hat sich ja eine "Mondo Piccolo" entwickelt und Dinge, die man von außen einbringt, verändern diesen Status quo. - Das kann auch positiv sein, aber meist geht das schief, und wenn wir uns die Flora und Fauna dieser so empfindlichen Kleinen Welt betrachten, dann muss man schon sagen, von außen kommt meist nichts Gutes. - Das Augenmerk liegt im Moment beim Roten Lampenputzergras, Pennisetum setaceum, hier "Rabo de Gato" genannt, also Katzenschwanz, und diese Pflanze bedroht wirklich die heimische Flora, denn bis auf Höhen von vielleicht 800 Meter findet man diese Pflanze inzwischen überall auf der Insel, und sie vermehrt sich weiter ohne Ende. - Man hat diese Pflanze, die aus Afrika stammt, Mitte des letzten Jahrhunderts auf die Insel gebracht, als Zierpflanze und eben robustes Gewächs, welches man kaum gießen muss und eigentlich mit jedem Standort klar kommt. - Mit der Zeit aber verließ die Pflanze die Gärten und heute raufen sich die Biologen und Naturschützer die Haare, wie wird man diesen Eindringling wieder los, und wenn wir an die Kosten denken und den enormen Personalaufwand, dann wird uns ganz übel. - Man hat vor vielen Jahren schon davor gewarnt, auch ein paar Anstrengungen unternommen, aber eben nur zaghaft und partiell, und so ist es in keiner Weise gelungen, der weiteren Ausbreitung des Lampenputzers entgegen zu treten, und selbst im Nationalpark stöhnen die Ranger schon über diese Pflanze und haben Mühe, die wieder aus der Caldera zu entfernen. - Wir stehen da vor einem enormen Kampf und keiner wagt das so richtig zu betiteln, wie hoch denn die Kosten sein könnten, das Personal zu beschäftigen um die gesamte Insel von dem Gras wieder zu befreien. - Der ungeschulte Beobachter wird vielleicht meinen, das wäre doch gar nicht so schlimm, was kann uns das Gras schon anhaben, aber gerade auf der Ostseite gibt es Regionen, da hat der Katzenschwanz schon Landstriche komplett für sich eingenommen und die heimische Flora verdrängt. - Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob man das ohne chemische Hilfe hinbekommt, denn beim Ausreißen säht man das Zeug ja weiter aus, und da der Lampenputzer keine feste Zeit der Blüte und der Reife hat, gibt es immer Pflanzen, welche gerade Samen tragen. - Es ist wirklich ein Teufelszeug, was wir uns da eingefangen haben, und seitens der Inselregierung wartet man hoffend ab, dass das Gobierno de Canarias oder Madrid sich an der Ausradierung dieser Pflanze mit beteiligen. - Man könnte so für ein Jahr die Zahl der Arbeitslosen auf der Insel gewaltig drücken, aber man müsste das halt bezahlen, denn die EU gibt uns Geld Häfen und Autobahnen zu bauen, die kein Mensch braucht, aber nicht, um eingeschlepptes Unkraut wieder los zu werden. - Und was Unkraut und was Blaukraut ist, das bestimmen wir, denn die Bananen sind auch eingeschleppt und gehören hier eigentlich nicht her. Die Katzen auch nicht, (jetzt wird es privat), die Mäuse und Ratten sowieso nicht, und der Mensch, der ist auf einer jungen Vulkaninsel eigentlich das Allerletzte, was solch eine fragile Landschaft braucht. - Alle sind Einwanderer, fast überall.




Die helleren Flecken auf den Hügeln ist alles Lampenputzergras





Donnerstag 7.08.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1017 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 33,3 - Temp. min. 18,1 - Feuchte 21 - 37 %

Gastbeitrag von Doris Schlei
La Palma - Isla bonita - Die Perle im Atlantik…..

eine Insel mit verschiedenen Namen und manch einer hat noch seine ganz spezielle Bezeichnung für sie. Insel der Glückseligkeit habe ich z.B. kürzlich gelesen oder auch Insel meiner Träume. Ihr ganzen und offiziellen Namen, La Isla de San Miguel de la Palma, hört man dagegen eher selten.

Eine kleine Insel die ihren eigenen Charme hat und sehr vielfältig ist.

Angefangen bei den verschiedenen Landschaften.

Der grüne Norden, die Caldera de Taburiente, der Roque de Muchachos mit 2426 m; hier ist man über den Wolken. Die Kulisse des Observatoriums dazu macht den Eindruck manchmal fast unwirklich.

Unten im Süden - schwarze Erde, heiße Erde. Man meint fast die Wärme des Vulkan Teneguia der als letzter 1971 ausgebrochen ist noch zu spüren. Als Kontrast dazu an der Südspitze die Salzgärten der Salinas Marinas de Fuencaliente mit dem "weißen Gold des Meeres", den kleinen Salzhaufen die ganz dicht am Meer angeordnet sind.

Die schwarzen Strände auf denen die anrollenden Wellen mit ihrer Gischt wie mit weißen Fingern ihre eigenen Bilder und Strukturen malen. Gegen Abend kann man ab und zu auch "Wellenreiter" beobachten die auf den anrollenden Wellen reiten. Und dann wenn es dunkel wird bei einem Glas köstlichem kanarischem Wein und einem leckeren Essen den Sonnenuntergang genießen. Dieses Spektrum der Farben, diese Strukturen, jeder von ihnen ist einzigartig und wunderschön.

Auch die Dörfer, die Städte haben sehr viele Farben. Die bunten Dörfer sind herrliche Kontraste in dieser Landschaft. Ihren eigenen Reiz hat auch jede der beiden großen Städten der Insel. Santa Cruz mit seinen alten Palazzos und den Holzbalkonen an der Avenida de Maritima - ein kunsthistorisches Baudenkmal. Los Llanos de Aridane mit der Plaza des Espana und mit "La Ciudad en el Museo" - den herrlichen Wandmalereien von verschiedenen Künstlern.

Nicht zu vergessen die Flora und Fauna der Insel, und, und, und……….

All dieses und mehr habe ich in den letzten 6 Jahren versucht während meiner Urlaubszeit mit meiner Kamera einzufangen. Ich bin Hobbyfotografin und habe unter dem Pseudonym nobodyno bei der fotocommunty.de eine Seite mit meinen Bildern. Unter anderem auch einen sehr umfangreichen Ordner von La Palma. Ein Bilderbogen von La Palma so wie ich die Insel aus meiner Perspektive sehe. Das eine oder andere Motiv taucht immer mal wieder auf, daran lassen sich die Orte erkennen die ich besonders mag. Einige dieser Bilder hängen im Großformat hier in meiner Wohnung. Und manchmal träume ich mich beim Anschauen einfach weg auf die Isla bonita.

Vielleicht möchte ja der eine oder andere Leser mit träumen und ist neugierig geworden auf meine Ansichten von La Palma. Wenn ja, hier sind sie zu finden:

http://home.fotocommunity.de/nobodyno/index.php?id=1079596&g=431584

Zur Großansicht ein Bild anklicken und dann mit dem Pfeil darunter weiter zum nächsten Bild.







Mittwoch 6.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 26,0 Grad - niedrigste Temperatur 19,4 Grad

Paulino hat einen Plan
Ich hab Angst

Paulino Rivero Baute ist Präsident des Gobierno de Canarias, und damit unser aller Oberkanare. - Paulino stammt aus Tenerife und gilt als flugfreudig und reist gerne von Insel zu Insel um Telefonzellen einzuweihen, wie viele Kritiker ihm vorwerfen. - In der Tat darf man in Zeiten in denen Telefone keine Wählscheiben mehr haben, und wir in der Lage sind, sogar jederzeit mit fast allen Menschen der Welt über diverse Möglichkeiten Bild und Stimme auszutauschen, schon ein bisschen zweifeln daran, warum die so viel reisen müssen. - Aber persönliche Präsenz macht dann halt doch noch einen anderen Eindruck, und besonders wenn man das eben mit einem solchen Fest vereinbart, wie es der gestrige Tag zu Ehren unserer Schutzpatronin Virgen de Las Nieves war. - Messe in der Wallfahrtskirche, der Bischof Don Bernardo hält die ab, und natürlich sind alle Inselkrawattäre und Geltungsweibchen anwesend, das gehört sich so. - Vor Wahlen gehen selbst die Sozialisten in die Kirche, und auch wenn man das noch nicht wirklich Glauben will, der subtile Wahlkampf hat bereits begonnen und wird ab jetzt bis in den Mai kommenden Jahres geführt werden. - Auch Paulino Rivero ist gekommen, um diese Messe mit zu besuchen und noch vor der Messe kündigt er an, er werde einen Plan auflegen, mit dem die Volkswirtschaft dieser Insel vorangetrieben werde. - La Palma sei die einzige Insel auf der die Bevölkerungszahl nicht anwachsen würde, und der Tourismus stagniert, und dagegen wolle er angehen. - Er nimmt besonders die Bereiche Industrie und neue Technologie ins Visier und nennt das Ganze einen strategischen Entwicklungsplan für die Insel. - Neue Technologien, dieses Wort hat in den letzten Jahren ähnlich viel Aufmerksamkeit errungen hier auf der Insel wie das geschundenste Wort der spanischen Sprache überhaupt, sostenibilidad, was Nachhaltigkeit bedeuten soll, aber meist Hinterhältigkeit oder Inhaltslosigkeit in sich trägt. - Aber natürlich könnten wir in dem Bereich neue Technologien Fortschritte machen, wir haben ja bereits mit den Observatorien auf dem Roque de Los Muchachos Forschungseinrichtungen, welche Hochtechnologie aus der ersten Reihe beinhalten und erst vor ein paar Wochen hat unser Inselpräsident angekündigt, dass das Kanarische Astropyhsikalische Institut eine weitere Forschungseinrichtung auf La Palma eröffnen will. - Mir wäre da weniger Plan und mehr Machen lieber, aber damit liegt Paulino nicht daneben, nur kommt er eben mit seinen Ideen ein bisschen bis ein paar Jahre zu spät, denn ausgedacht haben wir uns solche Dinge schon lange. - Aber bislang eben noch nicht die Arme dazu gehabt, da kam uns so etwas Ekelerregendes wie eine Krise dazwischen und leider muss man sagen, dass diese Krise bislang mehr Nachhaltigkeit erwiesen hat, als die allermeisten Gutmenschpläne für diese Insel. - Dass er der Industrie mehr Gewicht zuschreiben will, hier auf unserer fast industrielosen Insel, kommt ein bisschen verwirrend einher, vielleicht meinte er Tourismus, oder sonst was, man vertut sich ja als Mann von Welt schon mal schnell, wenn man so weit weg von zu Hause ist… Wir hätten grundsätzlich nichts gegen Industrie, doch haben wir derart extreme Standortnachteile, dass sich allerhöchstens Artikel herstellen und vertreiben ließen, bei denen lange und teure Transportwege keine Rolle spielen. - Allerdings könnte man dabei wieder eine nachhaltige Kurve zu der Hochtechnologie schlage, aber mir wird dabei schon ein bisschen schwindelig, denn wir brauchen dabei nicht nur die luftigen Ideen freundlich lächelnder Politiker, sondern auch die robusten Finanzen von Investoren. - Aber was kann Paulino auch schon sagen und machen, außer den Insulanern zurufen, haltet aus, noch 15 Minuten bis Buffalo, und betet mit der Virgen de Las Nieves, damit das alles besser wird hier. - (Dabei ist das hier wunderbar, nur gibt es eben nicht so viel zu tun…) Wenn katholischer Glaube irgendwo pragmatisch angewandt wird, dann hier bei uns, da steckt der Pragmatismus angereichert mit Nachhaltigkeit im Kübel mit dem Weihwasser, und man kann prima die eigene Verantwortung als Politiker an die Schutzpatrone abgeben. - Vor einem Jahr etwa kam ein anderer Oberkanare zu uns, José Manuel Soria, der wollten eigentlich den Job haben, den jetzt Paulino Rivero hat, aber er muss sich jetzt mit einem Superministeramt in Madrid zufrieden geben, und auch der hat einen strategischen Sonderplan für die Insel angekündigt, allerdings auf den Tourismus fokussiert, denn das ist sein Ressort. - Touristen lieben Öko-Geschichten, irgendwo stehen jetzt auf der Insel ein paar Elektroautos herum, man hat einen Plan für E-Tankstellen, auf dem Papier, aber der Strom, der bei uns aus der Steckdose kommt, der wird in einem Kraftwerk produziert, welches mit Schweröl betrieben wird. - Aber sowohl Paulino, als auch José Manuel haben den Rosenkranz auf dem rechten Fleck, und meinen es immer nur gut. - Daran zweifle ich nicht, ich zweifle überhaupt sehr selten, bis eigentlich immer. - Immer wenn die Pläne haben, dann habe ich Angst, nachhaltig sogar.




Endemisches Produkt, Zwerge...





Mittwoch 6.08.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1018 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 33,6 - Temp. min. 14,2 - Feuchte 23 - 83 %

Fulanito de tal dice hoy: Tomar las de Villadiego
Villadiego als Vorbild nehmen. - Villadiego ist eine Stadt im Norden Spaniens, in der Provinz Burgos. - Dort erließ König von Kastilien, Fernando III während der Leibeigenschaft einen Erlass, nachdem es in Villadiego verboten ist, Juden Leid anzutun. - Darauf zogen natürlich viele Juden in die Stadt und heute sagt man, wenn jemand Gefahr vermeidet, auf der sicheren Seite stehen will, er nimmt sich Villadiego als Vorbild.




Die Wolken am Morgenhimmel künden eine Wetteränderung an





Dienstag 5.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 60 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 18,2 Grad

Wenn Jungfrauen dem Erzengel die Schau stehlen
SchutzpatronInnen im Überfluss

Der Brötchenwagen kam heute früh nicht, der Fischwagen rief seine Ware nicht aus, und es ist ganz still auf unseren Straßen, kaum ein Auto fährt irgendwo, obwohl wir auch sonst eigentlich ganz gut vom Verkehrslärm abgeschottet sind, macht sich ein Feiertag durch ganz besondere Stille fast unhörbar. - Der 5. August ist ein ganz inseleigener Feiertag, den man zu Ehren der Schutzpatronin der "Virgen de Las Nieves" abhält, der Marienfigur, welche oberhalb der Hauptstadt Santa Cruz in der gleichnamigen Wallfahrtskirche auf ihre nur alle fünf Jahre stattfindenden Ausflüge wartet. - Aber auch wenn es keine Niederkunft gibt, feiern wir diesen Tag, die Freude von uns Katholiken über Jungfrauen ist ja immer schon ein bisschen suspekt gewesen… Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da war der 5. August kein inselweiter Feiertag, sondern nur in der Gemeinde Santa Cruz. - Vor ein paar Jahren allerdings hat man diese Figur aus dem lokalen Trott der Hauptstadt geholt, und aus der Virgen de Las Nieves eine inselweite Größe gemacht, nämlich zur Schutzpatronin der Insel ernannt. - Das war sie für viele immer schon, die Verehrung dieser Figur geht weit über die Gemeindegrenzen Santa Cruz´ hinaus, aber da war doch noch was mit einem Schutzpatron, dem eigentlichen Namensgeber dieser Insel. - Stimmt, La Palma heißt eigentlich San Miguel de La Palma, und das "La Palma" ist nur ein Hinweis auf frühere Herren dieser Insel, die teilweise aus der Hauptstadt der Baleareninsel Mallorca kamen. - Aus Palma eben, und irgendwann kam man hier darauf, dass es eigentlich zu umständlich wäre, immer den langen Namen San Miguel de La Palma zu verwenden, und ließ es bei nur La Palma. - Und wenn man es bei San Miguel belassen hätte? - Darauf habe ich keine Antwort, je älter ich werde, um so mehr Fragen habe ich und um so weniger Antworten, aber wir dürfen uns ja immer damit trösten, nicht alles wissen zu müssen. - Auf jeden Fall wäre eines nicht passiert, nämlich der klammheimliche Putsch in Sachen Schutzpatron, denn das war eigentlich und bislang immer der San Miguel Arcángel, also der Erzengel Michael. - So aber verlor diese kämpferische und eigentlich sympathische Figur, wenn man das von Typen die Schwerter und Lanzen in der Hand halten überhaupt sagen darf, immer mehr an Bedeutung auf der Insel und der 12. September, früher inselweiter Feiertag, ist jetzt zurückgestutzt auf Gemeindeebene in Tazacorte. - Vielleicht war dem Erzengel die Doppelbelastung auch zu groß, denn Schutzpatron der Gemeinde Tazacorte zu sein ist auch schon ein Vollzeitjob, obschon Engel gegen Korruption wohl auch machtlos sind. - Vielleicht fehlt dem Michael auch so ein bisschen die Lobby, man macht ja kein pompöses Fest um seine Erscheinung, wie die alle fünf Jahre stattfindende Niederkunft der Jungfrau aus Las Nieves, und den ganzen Rahmenprogrammen, bis hin zum, sagen wir ruhig, weltberühmten Zwergentanz. - Eine Jungfrau vom Schnee auf einer Kanareninsel ist vielleicht einfach ein Stück weit medialer einsetzbar als ein oller Erzengel, den es auch noch überall gibt, also kein Alleinstellungsmerkmal hergibt. - Oder ist es der ewige Kampf Osten gegen Westen, Ost steht hier eben für die Virgen de Las Nieves, und West für den San Miguel Arcángel, wobei unser westöstlicher Diwan ja Cumbre Nueva heißt, und wir da fleißig Tunnel reinschneiden, aber eine Trennung ist dennoch wohl vorhanden. - Meist trennt man ja Dinge nur um abzugrenzen, hebt Unterschiede hervor, nur um sich selbst irgendwie zu definieren, frei nach dem bescheuerten Motto, ich weiß zwar nicht wer ich bin, nur, dass ich nicht so bin wie du. - Das alleine hat gereicht um Jahrtausende Kriege und Machtstrukturen zu erklären, und reicht heute allemal auch noch, selbst Religionen, die den gleichen Gott haben, schlagen sich noch gegenseitig die Schädel ein, da ist doch unser Konflikt, wer denn nun der eigentliche oder bessere Schutzpatron für die Insel ist, irgendwie nur noch Anlass für einen Feiertag und eine Messe mit dem Bischof. - Nein, wir haben wohl keine anderen Probleme, Politik, Korruption und Arbeitslosigkeit sind keine Themen die man in göttliche Hände legt, so lange der Passat weht, die Bananen Wasser haben und die Kirchtürme immer nach oben weisen, so lange wird dieser Insel nichts passieren.




Ein Hingucker ist er ja, die Statue des San Miguel, mitten in Tazacorte





Dienstag 5.08.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1018 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 21,0 - Temp. min. 13,6 - Feuchte 67 - 84 %

Gastbeitrag von Franz Trommer
Die Sehnsucht nach dem Anderswo

Früher lebten auch wir "permanento" auf einer kleinen Insel, von der es aber kein Entkommen gab. Die Insel hieß "DDR" und war mit Mauer und Stacheldraht vom Festland getrennt, das war nicht lustig. Aber als die Mauer gefallen war, da zog es uns hinaus zu den "Inseln unter dem Winde" und wir erkundeten die Kapverdischen Inseln, Madeira, die Azoren, die kanarischen Inseln Teneriffa, El Hierro, Lanzarote, La Gomera und natürlich La Palma, wo wir hängen blieben weil es uns dort am Besten gefällt. Über unsere Reiseerlebnisse schrieb ich Berichte, die ich an Freunde und Bekannte verteilte bis einer von ihnen zu mir sagte: "Mach doch ein Buch daraus." Ich fand die Idee gut und weil früher unsere Sehnsucht nach Freiheit immer so groß gewesen war, nannte ich es "Die Sehnsucht nach dem Anderswo". Es ist im BS-Verlag Rostock erschienen und ich möchte es Ihren Leser/innen nicht vorenthalten. Wer uns also auf unseren "Inselerkundungen der besonderen Art" begleiten möchte, wird bestimmt Neues erleben und Bekanntes mit Vergnügen neu entdecken. Man findet das Buch im Internet und kann es bei Amazon oder im deutschen Buchhandel bestellen, ISBN 978-3-86785-145-9 es kostet 14,90 €. Und wer möchte, kann mir unter f.trommer@t-online.de schreiben, wie ihm das Buch gefallen hat. Und das Titelbild habe ich auf La Palma aufgenommen, wer weiß wo das ist?







Montag 4.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 23,9 Grad - niedrigste Temperatur 19,6 Grad

Frühzeitiger Zahlenerguss
Arbeitslosenzahlen und andere Wichtigkeiten

Immer wenn die Zahl der Arbeitslosen sinkt, dann können die Minister und andere regierende Krawattenträger nicht früh genug mit diesen Zahlen an die Öffentlichkeit gehen. - Sieht es anders herum aus, dann macht das die Opposition, das politische Spiel von immer, wenn denn alle mitspielen dürften. - Die gute Nachricht ist, in Spanien sinkt die Zahl der Arbeitslosen nun den zehnten Monat hintereinander, und das eben nicht nur gegenüber dem Vormonat, sondern auch gegenüber dem Vergleichsmonat des vergangenen Jahres. - Da ist man hier immer sehr freizügig, manchmal widersprechen sich auch die Schlagzeilen in den Blättern, die einen machen auf mit, die Zahl der Arbeitslosen ist gesunken, daneben steht das Konkurrenzblatt mit der Überschrift, die Zahl der Arbeitslosen sei gestiegen. - Ich halte einen Vergleich mit dem Vormonat für unseriös, oder man sollte es auf jeden Fall dazuschreiben, mit welcher Zahl man denn Auf- oder Abstieg verbindet. - Dabei fällt auf, dass zum ersten Mal in den letzten zehn Monaten die prozentuale Veränderung gegenüber dem Vorjahr nicht mehr zunimmt, sondern ein bisschen gesunken ist. - Das soll aber nun keine Trendwende darstellen, es wäre nur völlig überraschend, und auch wohl nicht zu erwarten, dass man jeden Monat fast sieben Prozent weniger Arbeitslose hat als noch im Vergleichsmonat des letzten Jahres. - Aber 5,94% weniger Arbeitslose im Juli 2014 gegenüber dem Juli 2013 ist doch immer noch erfreulich. - Was auch auffällt ist, dass sich die Sektoren Industrie und Bau viel schneller erholen als der Dienstleistungssektor, in dem auch die Zahl der Arbeitnehmer gezählt werden, welche im Tourismus arbeiten. - In Industrie und Bau liegen die Arbeitslosenzahlen bereits wieder unter denen des Jahres 2010, im Dienstleistungssektor, hier "Servicios" genannt, haben wir gerade mal die Zahl aus dem Jahr 2013 unterbieten können. - Trotz der Rekordzahlen an Gästen, welche nach Spanien reisen, sinkt die Zahl der Arbeitslosen in der Branche nicht so stark wie erhofft. - In der Landwirtschaft steigt die Zahl der Arbeitslosen übrigens weiter, der einzige Sektor welcher sich der allgemeinen Entspannung entziehen will. - Die Zahlen machen also weiterhin Mut, niemand spricht mehr von einem Rettungsschirm, aber wenn man sich die Gesamtzahl der Arbeitslosen ansieht, dann bleiben einem immer noch Tränen der Verzweiflung im Gesicht, denn noch sind laut der offiziellen Statistik 4.419.860 Menschen in Spanien ohne Arbeit. - Aber es waren schon mal 5.040.222 und daran wollen wir uns gerne festhalten. - Allerdings spürt man das Nachlassen der Spannung "unten" noch überhaupt nicht, auch wenn wir hier auf den Kanaren den nationalen Trend aufrecht halten. - Man fragt sich manchmal, ob die Zahl der Arbeitslosen schlichtweg deshalb sinkt, weil die Zahl der Menschen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen einfach weniger werden, aber da findet man zu viele Verschwörungstheorien und unsicheres Zahlenwerk, so dass ich mich lieber an der offiziellen Statistik der "Sepe" (Servicio Público de Empleo Estatal) halte. - Vielleicht sind das auch einfach die schöneren Zahlen… Wer das noch mal alles ganz genau nachblättern will, der kann das in einem sechzigseitigen Bericht von der "Sepe" HIER machen.

Morgen ist übrigens Feiertag hier auf La Palma, der 5.8. ist der "Día de la Virgen de Las Nieves", die Dame die sich über die Jahre hin zur Schutzpatronin der Insel aufgeschwungen hat. - Bei mir ist heute schon Feiertag, das erste Kind kommt heute zurück am Abend, und wird mir sicher vorjammern, wie toll das war auf Fuerteventura mit Bändchen am Arm und immer konnte man einfach ans Buffet gehen und zugreifen. - Das wird hier anders… Aber die Temperaturen von Fuerteventura werden wir Mitte der Woche bekommen, eine erste, kleine Hitzewelle, aber noch nichts Dramatisches. - Aber wenn wir noch ein bisschen weiter nach Vorne blicken, so ab dem 12. August kann es dann wirklich heiß werden, einige Rechenmodelle des Global Forecast System melden für den Zeitraum eine echte Hitzewelle vor. - Wir werden sehen, aber der Sommer kommt doch noch.




Farbige Kurvenspiele




Minus mal Minus gibt Plus





Montag 4.08.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1016 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 21,1 - Temp. min. 12,7 - Feuchte 50 - 79 %

Gastbeitrag von Wolfgang S. Krause
Strom und Wärme aus Sonnenenergie

Wir betreiben eine kleine Ferienanlage im sonnigen Aridanetal zwischen Los Llanos und El Paso.

Zu unserem Anwesen gehört ein großer Swimmingpool, der beheizt wurde und das ganze Jahr über den Gästen zur Verfügung steht.

Natürlich ist ein Pool wie unserer eigentlich ein absoluter Luxus - der Energieverbrauch pro Jahr liegt bei ca. 2.000 - 2.500 Euro (je nach Außentemperatur und damit Betriebszeit der Wärmepumpe).

Vor Jahren hatte ja die Inselregierung mal laut berichtet, man würde bereits im Jahr 2016 unabhängig von fossiler Energie auf La Palma sein. Schon lange haben wir uns bemüht, von der UNELCO (dem hiesigen Stromversorger), Informationen zu erhalten, wie man denn für uns einen Einspeisepunkt für solarerzeugte Energie realisieren kann. Wir wollten dann unsere Dachflächen mit Photovoltaik-Paneelen belegen und so elektrischen Strom erzeugen.

Alles, was wir dann nicht selbst verbrauchen würden, könnten wir zurück ins Netz speisen (natürlich gegen eine entsprechende Vergütung der dann von uns gelieferten Energie). In Deutschland funktioniert das anscheinend ganz prima und wird auch noch staatlich mit Zuschüssen gefördert - und hier würde das, wegen der viel höheren Sonneneinstrahlung, erst recht wirtschaftlich sein.

Aber leider ist unser Stromversorger hier wohl nicht willens oder in der Lage, einen Einspeisepunkt für uns zu realisieren - und Zuschüsse gibt's hier leider auch nicht. Schade, denn der Strom, den wir alle hier auf der Insel konsumieren, wird in Santa Cruz de La Palma aus Schweröl erzeugt - und das ist klimatechnisch und gesundheitlich sehr bedenklich.

Also haben wir nach Alternativen gesucht - und herausgekommen ist ein System aus Absorber-Paneelen für die Poolheizung, einer sehr komfortablen Poolabdeckung die auch unsere Gäste mühelos bedienen können und einer kleineren Anzahl an Photovoltaikpaneelen - gerade mal ausreichend, um die Energie zu erzeugen, die unser Pool sowie die Grundlast der Ferienhäuser (Kühlschränke, Gefriertruhen usw.) ausmacht.

Die Anlage ist seit Januar dieses Jahres in Betrieb - und hat 3.000 kWh an Strom erzeugt (das entspricht etwas 600 €). Der Pool hat in der gleichen Zeit 1.950 kWh verbraucht - also konnten wir den Rest für die üblichen Verbraucher (siehe oben) einsetzen.

Durch die Solarkollektoren auf unserem Dach kommt das Wasser jetzt mit einer Temperatur von bis zu 50°C in den Pool, ganz ohne elektrische Beheizung - eine Regelung stellt sicher, dass die Wassertemperatur im Pool nie über 29,9 °C hinaus ansteigt. Und mit der Poolabdeckung stellen wir sicher, dass die Temperatur über Nacht im Pool bleibt und nicht an die Luft abgegeben wird.

Man müsste jetzt mal ausrechen, wie viel Schweröl in Santa Cruz durch unsere Installation nun nicht mehr verbrannt werden muss - für die Umwelt sicherlich ein Gewinn. Und was die Rentabilität angeht, so lassen die Zahlen der ersten 6 Monate erwarten, dass die Investition von 10.000 Euro für das Komplettpaket in 3 - 4 Jahren wieder eingespart worden ist.

Falls Fragen sind, stehen wir gern mit Rat (und Tat) zur Verfügung.







Poolinstallation – im weißen Kasten verbirgt sich die Pool-Lamellenabdeckung, die elektrische aus- und eingefahren werden kann.




Im Hintergrund die Photovoltaikpaneele – sie werden komplett mit Ständern und Wechselrichtern geliefert – die Installation kann auch von Laien erfolgen (zusammenbauen, Steckverbinder zusammenstecken und Stecker in eine Schuko-Steckdose des Hauses einstecken.




Poolabdeckung im geschlossenen Zustand





Sonntag 3.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 23,1 Grad - niedrigste Temperatur 19,4 Grad

Kreuzfahrer nach Puerto de Tazacorte
Die Hafenträume des Aridanetals

Der zweite Umbau, oder die zweite Vergrößerung der Hafenanlagen in Puerto de Tazacorte sollen im Oktober abgeschlossen sein. - So heißt es seitens der Generaldirektion der kanarischen Häfen, und man hat viel vor, mit dem Hafen dort auf der Westseite. - Der zweite Umbau hat knapp 50 Millionen Euro gekostet und viele Zweifler finden diese Summe falsch investiert, denn eigentlich bräuchte man dort in Puerto de Tazacorte keinen Fracht- und auch keinen Passagierhafen. - Dagegen steht der alte Wunschtraum vieler Menschen aus dem Aridanetal, man will seinen eigenen Hafen haben, unabhängig sein von der Ostseite und alle Kanareninseln hätten mindestens zwei Häfen und auf unserer Seite würden genau so viele Menschen leben wie auf der Ostseite. - Man muss da beim Diskutieren ein bisschen aufpassen, Lokalpatriotismus ist für viele Argumente nicht wirklich zugänglich, aber Lokalpatriotismus ist eben auch vorhanden und kann man nicht einfach auf die Seite schieben. - Puerto de Tazacorte hat auf jeden Fall Bedeutung als Sport- und Fischereihafen, das hat sich prächtig gemacht, bei allen Vorbehalten gegen Privatisierungen, der Jachthafen Puerto de Tazacorte besitzt inzwischen Vorbildfunktion und immer mehr Besucher kommen nun zu uns per Boot. - Die Fischer sind auch zufrieden, immerhin gibt es hier noch mehr als in der Hauptstadt, aber nur einen Fischereihafen und einen schicken Jachthafen, das kann doch nicht knappe 50 Millionen Wert sein. - Wobei auch immer noch die Frage auftaucht, wie es eigentlich sein kann, dass europäische Gelder zum Teil dazu verwendet werden, dass ein Jachthafen entsteht, der dann in private Hände gegeben wird. - Ich habe nicht die geringste Vorstellung, wie viel Geld denn in den Jachthafen geflossen sind, und wie viel Eigenleistung der jetzige Betreiber geleistet hat, soll hier im Moment auch nicht das Thema sein. - Anstatt einer langen Mole haben wir nun zwei Hafenbecken, so war das zwar ursprünglich nicht gedacht, aber seitens der Autoritäten ist man sich sicher, das klappt so wunderbar, schließlich hätte man nun 220 Meter Hafenmole zur Verfügung und damit könnten so ziemlich alle Schiffe anlegen. - So ziemlich ist wie eigentlich, und wir sind eigentlich ganz nett, aber meistens auch sehr eigen… - Kreuzfahrtschiffe will man also im Hafen von Puerto de Tazacorte empfangen, und die großen davon sind eigentlich alle bereits über 250 Meter lang, aber viel drastischer wäre ja auch der Besuch von mehreren Tausend Gästen und Besatzungsmitgliedern, die sich dann über den kleinen Ort ergießen würden, die paar Kneipen stürmen, auf der Suche nach einer Toilette. - Das darf man weder den Gästen noch dem Ort antun, bei allem gebührenden Respekt vor dem Aridanetal, und ich bin selbst "Wessie", aber diese Kreuzfahrer, die gehören in die Hauptstadt, da haben die Leute auch was zu sehen und die Mehrzahl nimmt ja nicht an Ausflugsfahrten teil, sondern vertritt sich eben mal die Beine, manchmal per Rollator und kauft eine Ansichtskarte und trinkt einen Kaffee. - Ich glaube, Kreuzfahrtschiffe sind dort in Puerto de Tazacorte eine Schnapsidee, vielleicht kleine Spezialschiffe, so wie die Kristina Regina, welche übrigens das allererste Schiff war, welches überhaupt in Puerto de Tazacorte angelegt hat. - Kommen wir weiter zum Frachtverkehr, da heißt es so schön, man müssten die Bananen, denn hier rund um Tazacorte wachsen die meisten Bananen der Insel, dann nicht mehr aufwendig nach Santa Cruz gefahren werden, sondern könnten gleich hier verschifft werden. - Wurden sie früher übrigens auch, damals musste man die noch auf kleine Boote verladen, die sind dann raus und haben die größeren Schiffe dann beladen mit den Bananen. - Das Schiff müsste dann aber sowohl in Puerto de Tazacorte, wie auch in Santa Cruz anlegen, sonst müsste man ja die Bananen von Ost nach West transportieren und sicherlich werden die Hauptstädter sind das Wegnehmen des Frachtgeschäftes nicht gefallen lassen. - Bleiben noch die Fährschiffe, und da kommt zum Tragen, dass von La Palma aus nur Tenerife angefahren wird, und diese Insel im Osten La Palmas liegt, und da ist eben Santa Cruz eine Fahrstunde näher. - Ich glaube nicht, dass die Reedereien diesen Mehraufwand an Zeit und Treibstoff auf sich nehmen, um uns den alten Traum von Westhafen zu befriedigen. - Obwohl, wir hatten das schon mal, da legte eine Fähre in Puerto de Tazacorte an, welche aus El Hierro kam. - Meist nur mit 15 Passagieren und ein paar Autos, aber diese Linie wurde gesponsert, ob vom Gobierno de Canarias oder von Cabildo Insular, das weiß ich nicht mehr, und wurde dann auch wieder gestrichen. - Es macht schlichtweg keinen Sinn, die Fährschiffe von der Westseite nach Tenerife zu schicken, und diese Linien zu subventionieren, damit ein Hafen einen Sinn bekommt der subventioniert wurde, so krumm will ich gar nicht denken, aber es wird uns wohl nicht erspart bleiben. - Ich bin ganz gespannt, was denn im Herbst dann im Hafen von Puerto de Tazacorte los sein wird, ich bin aber eher skeptisch. - Die Krönungsgeschichte wäre ja, wenn wir für das Verschicken von subventioniertem Obst über einen subventionierten Hafen auch noch eine passende Weltbiosphärenreservatsautobahn subventioniert bekämen, damit die LKW dann schneller zu dem Hafen kommen, zu dem sie dann gar nicht mehr fahren müssen. - Nächster Halt, San Borondón…



Die beiden Hafenbecken. Bild von Gerhard Lützel aus dem April dieses Jahres





Sonntag 3.08.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1015 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 25,6 - Temp. min. 13,2 - Feuchte 45 - 81 %

Gastartikel von Ines Dietrich
Im Norden tut sich was

zumindest zwischen Barlovento und La Palmita. Viel weiter wird der aktuelle Bauabschnitt an der LP-1 wohl auch nach 7 Jahren erstmal nicht kommen. Dafür ist es unglaublich spannend - jeden Tag erwarten den Anwohner, Transporteur und Touristen neue Unebenheiten, "begradigte Kurven", Baufahrzeuge und -maschinen unterschiedlichster Art und selbst die Ampel möchte nicht lange an der gleichen Stelle stehen. Aber immerhin ist die Strecke wieder komplett für den Verkehr freigegeben und wenn dieser Teil dann mal fertig ist, werden wir - hoffentlich - mit herrlicher Aussicht auf die Nordküste zufrieden über den Asphalt gleiten. Vollständig fertiggestellt ist seit Juni der literarische Aussichtspunkt Sanmao bei den Naturschwimmbecken La Fajana. Hier erinnern u.a. Brille und Flossen, die scheinbar auf die Wiederkehr ihres Besitzers warten, an den tragischen Tauchunfall des Ehemannes von Echo Chen, der chinesischen Schriftstellerin - besser bekannt unter dem Namen Sanmao - der dort 1979 ums Leben kam.
Im Zentrum von Barlovento sind die Verbesserungsarbeiten am Rondell inzwischen ebenfalls beendet.. Dort war, wie im Gastbeitrag vom 1.8. schon berichtet,. der Standort des emblematischen Drachenbaumes, der in den 70er-Jahren gepflanzt wurde und im Januar 2014 unter der Last seines Gewichtes umstürzte. Am 31.7. nun wurde sein "Nachfolger" neu gesetzt und gibt der Straße Calle del Drago wieder ein Gesicht.
Für Barlovento spielt der Drago eine besondere Rolle. Er findet sich im Gemeindewappen und steht für die Ansammlung von rund 26 alten Drachenbäumen im Weiler La Tosca. Für den Erhalt sowie die Pflege dieser ca. 400 Jahre alten Exemplare und die Verbesserung des Wanderweges vom Mirador de La Tosca zu den Dragos in eben diesem Ortsteil setzt sich die lokale Frauengruppe "Mujeres Jeribilla" beim Ayuntamiento Barlovento und dem Cabildo / Medio Ambiente ein. Daumen drücken ist angesagt.
Am sommerlich blauen Himmel segeln dank einiger Monarchfreunde/-dinnen, die in ihren Gärten die Futterpflanze Asclepia angepflanzt haben, um den nimmersatten Raupen das Überleben zu ermöglichen, wieder vermehrt orange geflügelte Edelfalter vorüber. Bis zum 10.8. wird noch das Patronatsfest zu Ehren der Jungfrau vom Rosenkranz (Nstra. Sra. del Rosario), gefeiert, dessen Höhepunkt die Romería am 9. August ist. "Barlovento, mucho más que un paisaje" - Barlovento hat viel mehr zu bieten als nur seine schöne Landschaft, die aber auf keinen Fall vergessen werden sollte...








Der neue Drago von Barlovento





Samstag 2.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 23,4 Grad - niedrigste Temperatur 19,1 Grad

Der Hahn kräht wieder im Aridanetal
Tapa und Bier zwofuffzich

La Ruta del Gallo ist wieder da. - Zum neunten Mal bereits bieten die drei Gemeinden des Aridanetals diese gastronomische Sonderfahrt an, wo man in bestimmten Kneipen und Restaurants in El Paso, Los Llanos und Tazacorte ganz besondere Leckerbissen findet. - Warum Gallo, also Hahn? - Das kommt daher, dass die von der Ostseite die Leute aus dem Aridanetal früher, aber manchmal heute noch Gallos nennen, und daraus hat man eben den Namen gefunden für diese Attraktion. - Die Leute von der Westseite nennen die aus Santa Cruz Portugiesen, und nun darf man sich überlegen, wer denn wen mehr beleidigt damit. - Verlassen wir die Front der Lokalpatrioten, da lässt man sich eh nicht gut nieder, sondern kümmern uns um die IX Ruta del Gallo. - Erdacht hat man sich dieses Angebot mal aus dem Grund, dass man Gäste in die Restaurants locken will, und sich viele Wirte so einem breiteren Publikum zeigen, und eben mit kleinen Preisen Teile ihrer Kochkunst zeigen können. - Das ist bis heute so, allerdings machen längst nicht mehr so viele Etablissements mit, wie noch vor ein paar Jahren. - Die Wirte kritisieren eben, dass ihnen das Publikum, welche die vielen Tapas kosten will, und das kleine Bier, oder den Wein, die Plätze für Gäste wegnehmen, welche eben à la carte essen wollen und sicher mehr als 2,50 Euro am Tisch lassen. - Auch bedeutet es für viele kleine Restaurants die am Personal sparen müssen, oder eben einfach knapp sind, eine große Mehrbelastung, wenn plötzlich 15 "Gallos" antanzen und ihre Tapas wollen. - Um das zu verhindern gibt es Sonderreglungen, welche eben besagen, dass dieses Angebot mit der Tapa und dem Getränk nur zu bestimmten Uhrzeiten, oder nur am Tresen gilt. - Allerdings werden diese Regeln meist nicht beachtet und wer schickt schon 15 lustige Gäste so einfach wieder weg, ohne sich böser Kritik auszusetzen. - Vom Verdienst her rechnet sich das für den Wirt sicher nicht, vielleicht wechselt man gerade mal so das Geld, denn von 2,50 Euro kann der Wirt nicht die Kosten decken, was denn die Tapa, das Getränk, aber eben auch die ganzen Nebenkosten sind, was so ein Restaurant mit sich bringt. - Man baut natürlich auf den Werbefaktor und am Ende des Monats August, so lange geht diese Aktion auch, werden dann auch besondere Preise für die besten Tapas vergeben, und diese Preise sind hier in der Gastronomie im Aridanetal wohl beliebt. - Für den Gast ist das Ganze einfach nur gut, denn die Wirte geben sich bei den Tapas wirklich große Mühe besondere Kunststückchen bereit zu halten, da geht mit manchen so richtig die Phantasie durch, kein Wunder, dürfen die doch mal was von ihrem echten Können zeigen und müssen nicht immer nur Tortilla oder Ensaladilla machen. - Die Gäste besorgen sich einen "Pass", der liegt in allen Etablissements aus, welche teilnehmen an der "Ruta del Gallo", und dann lassen sie sich jeden Verzehr einer Tapa und eines Getränkes abstempeln, und damit kann man Punkte sammeln und dadurch auch kleine Geschenke erwerben, wie Schürzen, Mützen oder andere Kleinigkeiten. - Aber man nimmt auch an der großen Endverlosung teil, da kann man Hotelaufenthalte gewinnen, SPA-Gutscheine, auch Wochenenden in Häusern des ländlichen Tourismus und ein Preis der dieses Jahr neu ist, man wird in Bier aufgewogen. - Auch nicht schlecht, hoffentlich muss man das nicht am gleichen Tag noch trinken, sonst muss man viele Freunde mitbringen. - Auf der Webseite der Ruta del Gallo (vorsicht, da würgt der Google-Übersetzer wieder Sprache) kann man auch mitmachen, Fotos einsenden, oder Videos, und Kommentare abgeben, mitmachen ist eben angesagt. - Viele "Gallos" machen die Tour natürlich in größeren Gruppen, tingeln in Massen die Kneipen ab, und mieten sich sogar Kleinbusse, oder große Taxen, und das macht natürlich reichlich Spaß, spätestens nach dem 10. Bier und der 10. Tapa krähen dann alle wie die Hähne. - Wenn man solche Gruppen zusammenstellt, sollte man vielleicht besser auch die Etablissements vorher anrufen und vorwarnen, dann können die sich darauf einstellen, und schon mal vorarbeiten. - Auch wenn die Teilnehmerzahlen dieser Ruta del Gallo seit Jahren stagnieren bis sogar rückgängig sind, hat man doch in vielen Regionen der Insel ähnliche gastronomische Aktionen unternommen, was die Hähne können, das können die Portugiesen schon lange und ´ne Tapa und ´n Bier für zwofuffzich, das lassen wir doch nicht stehen.






Samstag 2.08.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 69 % - Luftdruck 1013 hPa
Puntagorda, gestern 1.260 Meter - Temp. max. 30,9 - Temp. min. 16,9 - Feuchte 20 - 53 %

Gastbeitrag
La Sorpresa wird 20 Jahre jung!

!Überraschung!

LA SORPRESA feiert seinen 20. Geburtstag und wir mit Ihnen!

Unsere Erfolgsgeschichte begann im August 1994 mit einem winzigen Laden an der Hauptstrasse in El Paso. Zwischen Bioladen und Bäckerei brachten wir Farbe in den Ort. Eine Oase für Schönes, Auserwähltes, Individuelles, Handgefertigtes, Besonderes, in jedem Fall Überraschendes zum Verschenken oder Behalten. Stets auf der Suche nach Inspirationen wurde der Raum schnell zu klein, all die neuen Schätze zu bergen, so dass wir im Jahre 2001 in die Avenida Islas Canarias Nº 6 (gegenüber Hipercentro /San Martín) wechselten. 80 qm Präsentationsfläche laden nun zum Stöbern in liebevoll sortierter Vielfalt ein!

Liebe Kunden, Urlauber, Freunde und all die die bisher noch nicht zu uns gefunden haben :
Wir laden Sie herzlich ein an 20 Tagen im August, 20 ausgewählte Artikel mit 20% Rabatt zu erwerben, denn bei uns finden Sie für jeden eine Überraschung ! Sehr gern stehen wir Ihnen mit freundlicher und kompetenter Beratung zur Seite.

Am 30. August erwarten Sie Britta und Michael Stumpf mit einem Glas Sekt und einer kleinen sorpresa um die große LA SORPRESA zu feiern und sich für 20 Jahre Treue zu bedanken.





So fing das 1994 an







So sieht das heute aus












Freitag 1.08.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 22,7 Grad - niedrigste Temperatur 18,8 Grad

Kurznachrichten
Frisch in den August

Die Hitze bleibt bislang in Afrika, und sucht sich eher den Weg Richtung Mittelmeer, also bleibt auch der August hier auf dem Archipel zunächst kühl. - Das Azorenhoch bleibt wirksam für uns, so erreichen uns weiter kühle und feuchte Wind aus dem Nordatlantik. - Frühestens in der zweiten Augustwoche erwarten wir einen deutlichen Anstieg der Temperaturen, keine Hitze, aber eben Sommer und August. - In diesem Jahr gab es noch keine einzige Hitzewelle, dafür sollten wir bei allem Gemecker um ein paar Grad zu wenig danken, und dass wir folgerichtig auch noch keinen Waldbrand hatten. - Einzig die Winzer jammern, wenn nicht bald noch Sonne kommt, und am Stück, dann bleibt der "Vierzehner" recht dünn.

Bleiben wir beim Wein, wenn auch bei einem anderen Jahrgang. - Dass unsere Weißweine von Weltklasse sind, das hat sich auf vielen Degustationen und internationalen Messen bereits herumgesprochen. - Nun aber kommen auch die Roten, und wer ist es mal wieder? - Natürlich Vega Norte, die junge Truppe aus dem Norden der Insel haben mit ihrem Vega Norte Vendimia Seleccionada 2012 "X" gleich zwei Preise auf dem Weinfestival in Sarre im Aostatal gemacht, nämlich die maximale Punktzahl überhaupt, und dann auch noch die Goldmedaille im Sektor "Kleine Inseln" - Da die Italiener wohl sowieso Ahnung von Wein haben, zumindest wissen die, wie man den verkauft, können sich die von der SAT Bodegas Noroeste die Auszeichnung "Heldenhafte Wein" an die Kellertür nageln. - Der Preis nennt sich "Gran Premio CERVIM" und was das mit dem "CERVIM" bedeutet, das erfahren Sie, wenn Sie auf den Link klicken. - Aber auch der Vega Norte Albillo Criollo 2013 hat eine Goldmedaille erhalten, und ist damit sicherlich der meistprämierte Wein dieser Insel. - Eine Silbermedaille gab es auch noch in der Kategorie Süßweine, und hier hat ausnahmsweise mal kein Malvasía das Rennen gemacht, sondern ein Cuvée aus den Rebsorten Sabro und Gual, La Palma hat also im Aostatal überzeugen können.

Knapp 11.000 Arbeitslose gibt es auf unserer Insel, eine Zahl, die uns überhaupt nicht gefällt. - Zwar sinkt die Zahl der Arbeitslose auch hier bei uns, so wie im gesamten Land Spanien, aber hier meint man eben, dass es weniger Arbeitslose gibt, weil diese sich in andere Regionen aufgemacht haben. - Diese Menschen ohne Arbeit haben seit einer Weile das Recht gratis mit den Bussen auf der Insel zu fahren. - Dazu brauchen die einen speziellen Ausweis, den die Inselregierung, also das Cabildo Insular ausstellt. - Bislang haben sich allerding erst knapp über 500 Arbeitslose diesen Ausweis besorgt, man hatte da mit einem deutlich größeren Ansturm gerechnet. - Lange hatte man darüber gestritten und sich überlegt, wie man denn das für die vielen Arbeitslosen finanzieren können, und dann kommen nur schlappe 500 und wollen gratis mit dem Bus fahren.

Und zu guter Letzt noch die fröhliche Geschichte, dass man im Ortskern von Barlovento nun wieder einen Drachenbaum hat. - Da war seit den siebziger Jahren immer einer, und man hatte sich daran gewöhnt, noch besser, es war auch der Treffpunkt, der Ort, wo man sich verabredete und wenn man sagte, wir sehen uns am "Drago" und da ist keiner mehr, dann ist das ziemlich blöd. - So ähnlich haben wir das aber in El Paso auch gemacht, dort hat man sich immer in der "Churrería" verabredet, das war mal die Bar Yanes, und auch zehn Jahre danach, als man schon ganz lange keine "Churros" mehr gemacht hat, geht man immer noch in die "Churrería" - Gut, im Moment nicht, weil die zu haben, und keinen neuen solventen Pächter finden. - Zurück nach Barlovento, den neuen Drachenbaum hat man in Gallegos ausgegraben und genau dort hingepflanzt, wo auch der Alte war, der im Januar dieses Jahres an seinem eigenen Gewicht zusammengebrochen ist. - Das passiert Drachenbäumen öfter mal, wenn die zu viel gegossen werden, dann wachsen die zu schnell und zu weit in die Höhe und mit kräftigem Wind kommt das Gestell dann arg zum schaukeln, bis hin zum Einsturz. - Einige Leute aus Gallegos meckern nun, das wäre ihr Baum gewesen, aber der Bürgermeister kontert zurück, das sei mit den Leuten abgesprochen, welche seinerzeit diesen Baum in Gallegos gepflanzt hatten. - Lokalpatriotismus kann nerven.

Und noch zur Erinnerung, heute Abend um 20:30 Uhr tritt Alberto de Paz, Liedermacher aus El Paso in seiner Heimatstadt auf, im "Tapas y Trekking" an der alten Kirche. Wo die alte Kirche ist, neben der Neuen... Lohnt sich auf jeden Fall.



Das ist der alte Drago in Barlovento. - Man kann erkennen, dass der geradezu im Wuchs in die Höhe geschnellt war. - Bild von Sabine Döring




Freitag 1.08.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1017 hPa


Fulanito de tal dice hoy: Tomar el toro por los cuernos
Den Stier bei den Hörnern packen. - Etwas zur Chefsache machen, bedeutet das gleich wie auf Deutsch auch.





Familie Ellen & Simon Märkle

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