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Frische Nachrichten von einer kleinen grünen Insel im Atlantik


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Autor der Texte: Simon Märkle


Gastbeitrag von Mathias Siebold

Donnerstag, 27.02.2020 – 19:00 Uhr – El Paso – Westseite – 540 m Höhe
Temperatur: 23 Grad – Niederschlag: 0 mm – Luftfeuchte: 75 % – Luftdruck: 1022 hPa
Höchsttemperatur gestern: 24,5 Grad – niedrigste Temperatur: 15,4 Grad

Nach Calima im Winter kommt Regen.
Wer hat Schuld am Untergang der Bauernregeln?


An die zwei Stunden habe ich gestern Abend meinen täglichen Taburiente-Trail verlängert. Ich war mit einem Nachbarn auf der Suche nach einer möglichen Leckage an unserer Wasserleitung. – Wir haben keine faule Stelle gefunden, wo die Leitungen kaputt wären. – Schade eigentlich, denn dann wäre unser Problem eigentlich auch leicht zu beheben. Im Moment wäre es auch ziemlich einfach, einen solchen Rohrbruch zu erkennen, man müsste nur die einzige grüne Fläche im Umfeld finden. – Der positive Umkehrschluss lautet: Noch nie in einem Winter wurde so wenig Glyphosat verwendet, wie 2019/2020. – Klar, keiner muss Herbizide spritzen, da es kein Herb zum ziden gibt. – Die Suche nach der möglichen Leckage am Rohr hat auch mit der momentanen Dürre zu tun. Jetzt fällt halt noch schlimmer auf, wenn die gewohnte Menge an Wasser nicht den Endverbraucher erreicht. – Früher, als alles nasser war, und nur manches besser, da reklamierte niemand im Winter die ankommende Wassermenge, da ja niemand gießen musste. – Jahrelang lief in den Monaten zwischen Oktober und März unser Gießwassertank über, seit ein paar Jahren nun, muss ich laufend Wasser zukaufen. – Meist Stadtwasser, welches über eine Wasseruhr abgerechnet wird. Oder das Druckwasser einer „Comunidad de Regantes“, einer „Gießgemeinschaft“. – Allerdings liegt bei dem Wasser der Preis für einen Kubikmeter auch bereits bei über 60 Cent und es handelt sich dabei um Wasser aus offenen Tanks, also nicht um Trinkwasser. – Das gechlorte Stadtwasser ist allerdings Trinkwasser, aber hier steigt der Preis bis zu 1,60 Euro pro Kubikmeter, wenn man mehr als 30 dieser Einheiten im Zweimonatstakt verbraucht. Das mag Ihnen jetzt günstig vorkommen, aber wer Landwirtschaft betreibt und das im Einflussbereich der Sahara, der kommt mit ein paar Kubikmetern nicht weit. – Allerdings ist das „Bananenwasser“ noch günstiger, aber auch hier steigen die Preise und sinken die Zuteilungen, da man einfach den dritten Dürrewinter nicht ungesehen wegstecken kann.

Mein Nachbar und ich waren aber auf der Suche im verworrenen Netz des „Privatwassers“, welches man als Anteile oder Aktien kaufen kann und mieten. – Dieses Wasser wird ja nicht per „Uhr“ berechnet, sondern man bekommt die erworbenen Anteile stetig zugeleitet. – Das geschieht durch die Abertausenden Leitungen, meist aus galvanisiertem Metall, welche sicherlich auch bereits jedem Inselgast aufgefallen sind. – Wie Adergeflecht liegen diese Leitungen auf der Insel und erfüllen auch eine ähnliche Funktion. – Die Wasserfirmen, welche irgendwann mal einen Stollen in den Berg gegraben haben und auf eine wasserführende Schicht gestoßen sind, die leiten nun das Wasser an große Verteilerstellen, welche sie selbst betreiben. – Vor dort aus allerdings muss der Eigentümer des Anteils, oder des Wasserrechts selbst für den weiteren Transport in sein Heim sorgen. – In fast allen Fällen bedient man sich hierzu eines privat organisierten „Ramal“, welcher meist aus einer Gemeinschaft von Hauseigentümern der zu beschickenden Umgebung besteht. – Diese nun sorgen gemeinschaftlich dafür, dass aus den großen „Cajitas“ der Wasserversorger das Wasser zunächst in Sammelrohren in die unmittelbare Nähe der Gemeinschaft gelangt. Von dort aus, durch kleinere „Cajitas“ (Kästchen, hier aber Wasseraufteilungsstation) weiter verzweigt, dann den einzelnen Häusern geschickt. – Auch unternehmen diese „Ramales“ das Mischen von Wasser aus mehreren Firmen, da es durchaus üblich ist, nicht nur das Wasser einer Firma (z.B. Aguas de Aridane, oder La Plata) zu besitzen oder zu mieten.

Daher kommt auch immer die Notwendigkeit, nicht nur eine Wasseraktie zu besitzen, sondern zudem noch das Durchlaufrecht durch den lokalen „Ramal“. Man bezahlt also die Aktie, Kauf oder Miete, dann zusätzlich die jährlichen Instandhaltungsbeiträge und auch noch das Durchlaufrecht, sowie die Beiträge für den regionalen „Ramal“. Wenn das alles geregelt ist, dann laufen einem die erworbenen Anteile des Galeriewassers permanent zu und man muss eben im Haus auch darauf achten, dass man die notwendigen Gefäße und Tanks hat. – Es gibt übrigens kein Recht auf eine bestimmte Menge, sondern immer nur das Recht auf einen bestimmten Anteil des Gesamtwassers der Firma. So habe ich zum Beispiel zwei Anteile von 1.600. – Siehe Bilder unten. – Die zugeleitete Menge an Wasser kann durchaus über die Jahre und Jahreszeiten schwanken und nur vage bekommt man Auskunft darüber, wie viel einem denn momentan eigentlich zustehen würden. – Diese Menge wird meist in Gramm pro Minute angegeben und mal als Beispiel: Im Jahr 1978 rechnete man für einen Anteil an der „Empresa Hidraulica de Aridane“ mit gut einem Kilo pro Minute, also etwas mehr als einem Liter, heute erwartet man knappe 400 Gramm. – Wer deutlich weniger erhält, der muss sich an seinem „Llavero“ wenden, also den Schlüsselmann. – Sollte der Zeit und Lust haben, dann geht der mit einem zusammen zur „Cajita“ und führt dann vor, dass alles in Ordnung ist. Weniger Wasser gäbe es nur, weil eben weit oberhalb gerade ein Rohr kaputt sei und daran gearbeitet wird. – Deswegen kommt gerade weniger Wasser in der Cajita an als gefordert und so müssen sich alle mit weniger zufrieden geben. – Natürlich gibt es dann auch noch angeschwemmte Blätter oder Eidechsenschwänze, welche den einen oder andern Auslass im Wasserverteiler blockieren und meist bleibt dem Llavero auch nichts anderes übrig, als nur ein bisschen das Moos vom „Fiel“ zu kratzen, um den Anschein zu erwecken, doch noch dienstbar gewesen zu sein.

Das „Fiel“ (der/die Treue) ist die, hoffentlich komplett waagrechte Ablaufrinne, über welche das Wasser dann in die einzelnen Rohre fließt. – Als „Fiel“ wird übrigens auch das Zünglein an der Waage genannt und irgendwie ist es für mich selbstverständlich, gerade in diesem Moment an die Familie Balek zu denken. – Wie viel Wasser nun in die einzelnen Rohre läuft, das wird, zum Teil abakusbrechend errechnet. Mit Hilfe von Holzklötzchen, welche auf dem „Fiel“ liegen, bildet man nun vor jedem Ablaufrohr einen Kanal, welcher von der Breite her eben dem entsprechenden Anteil des Wassers in die einzelnen Rohre leitet. Diese Lücke zwischen den Holzklötzchen steht für die Menge an Wasser, der dem Beglückten eben am Ende des Rohres zustehen soll. – Das Verschieben dieser Holzklötzchen (Tacos) gleicht einem hoheitlichen Akt und erinnert mich immer an die, meist nächtlich stattfindenden Grenzsteinwanderungen im Bayrischen Wald. – Das kann alles höchst kompliziert sein und die Nachbarn, welche einen solchen „Ramal“ betreiben, sollten sich auch gut verstehen, sonst passiert das, was bei uns vor vielen Jahren bereits geschehen ist:

Die Nachbarn haben sich verkracht und es gibt für uns keinen offiziellen „Ramal“ mehr. Damit auch niemanden, der dafür zuständig ist, die „Tacos“ über das „Fiel“ zu schieben oder überhaupt, dem man sein Leid mit viel zu wenig Wasser klagen könnte. – Es gab durchaus Bemühungen, das wieder in geordnete Bahnen zu bringen, allerdings schmissen es manche einfach wieder hin, weil man an die 50 Nachbarn in Einklang bringen musste und das in Sachen Wasserversorgung auf der Insel nicht ganz simpel ist. – Andere wiederum zogen es vor, einfach zu sterben und nicht nur das Wissen um die Belegung der Rohre und wer wie viel Wasser bekommen soll, einfach mit auf den letzten Weg nahm. – Inzwischen wird es kritisch mit der lächerlichen Menge, welche bei den einzelnen Nutzern ankommt und das hat auch einen erklärbaren Grund. – Manche haben ihr Wasser inzwischen verkauft, vermietet oder umleiten lassen, da sie weggezogen sind. – Das teilt man der Muttergesellschaft mit, in Zukunft gehört mein Wasser Don Fulanito, oder ich ziehe um, schickt meine Anteile bitte an den Verteiler mit der Nummer Dingenszahlen. – Das machen die Firmen dann auch und kürzen entsprechend das Wasser, welches nun in den „Ramal“ geleitet wird, welcher bislang damit beschickt wurde. – Da sich aber niemand mehr darum kümmert, das nun weniger gewordene Gesamtwasser des nachbarschaftlichen Leitungssystems anzupassen, erhalten schlichtweg alle Rohre weniger Wasser. – Derjenige, welcher nun weitergezogen ist, oder sein Wasser verkauft hat, der hängt dennoch weiter am „Ramal“ und bekommt weiter Wasser, da ja niemand zuständig ist, sein Rohr zu kappen oder zu verstopfen. – Böse Zungen behaupten sogar, das habe sich inzwischen herumgesprochen und so würde man, Jesusähnlich zwar nicht Wein aus Wasser machen, aber eben aus wenigen Anteilen einfach ein paar mehr. – Böse Zungen gibt es allerdings in dieser Webseite nicht, denn beim Wein und beim Wasser sind auf La Palma immer alle ehrlich und ich werde niemals etwas anderes behaupten und schon gar nicht das Gegenteil vom Gegenteil des Gegenteils.

Wie man nun aus dem Schlamassel wieder herauskommt? – Man müsste eine neue „Ramalverwaltung“ gründen. – Aber mit allem Drum und Dran, Steuernummer, eingetragener Verien, Name, Präsident, Vize, Sprecher, Kassenwart und dann müsste man eben alle Zapfstellen identifizieren. – Diese Namen dann mit der Einleitung des Wassers der den „Ramal“ beschickenden Firmen vergleichen und dann den vielen „Fremdzapfern“ sagen: „Morgen habt ihr kein Wasser mehr, denn wir sägen euch das Rohr ab.“ – Begeisterungsstürme heben an und die Schar Freiwilliger, die sich in der Nachbarschaft dauerhafte Feinde machen wollen, ebbt einfach nicht ab. – Klar, dass da jeder, noch weit vor Drei, im Tank verschwunden ist und immer mehr Leute drohen so, ihren Wasseranteil zu verkaufen oder zu verleihen. – Das gibt natürlich eine weitere Spirale nach unten, aus den oben genannten Gründen und wie das nun schließlich weitergeht, wir wissen es noch nicht.

Ganz persönlich werden wir wohl den Großteil des Grundstücks nicht mehr bewässern und so mit dem wenigen Wasser und zusätzlichem Stadtwasser unsere beiden Ferienhäuser beschicken und einen kleinen Hausgarten. – Das ist natürlich absolut unbefriedigend, aber leider auch kein Einzelfall und lässt mich den Wunsch in die Welt schicken, Leute, vertragt euch mit euren Nachbarn. – Und natürlich verstärkt die Dürre den Druck auf alle Beteiligten und langsam, aber gewiss, bricht das System mit den Wasseraktien auf der Insel zusammen. – Nicht, dass nun diese Aktien damit plötzlich an Wert verlieren würden, aber irgendwann wird dieses Verteilungssystem nicht mehr bedient werden und die Aktionäre ihren Wasseranteil wohl über die öffentliche Wasserversorgung erhalten müssen. – Wann das sein wird und ob man überhaupt so viel Vernunft aufbringen will, das kann ich nicht sagen. – Vielleicht nicht verkehrt, die Verluste über die unzähligen Verteilerstationen und privaten Rohrverbindungen sind enorm und nur in Zeiten des Wasserüberschusses noch skurril oder gar als schrullig zu betiteln. – Jetzt, wo das Wasser an allen Ecken und Enden fehlt, ist ein solch archaisches Verteilersystem deutlich obsolet.

Ich habe ein bisschen ausführlicher über das Thema Wasser geschrieben, weil es einfach akut ist und auch viele Leute das Innenleben der Wasserverteilung auf der Insel gar nicht kennen. – In anderen Regionen der Insel gibt es übrigens auch durchaus andere Systeme der Verteilung, aber auf alle Fälle lernen wir: Das Gut Wasser in privater Hand funktioniert nur einseitig. – Wer Wasser hat, der hat. Wer nicht, der ist ein armer Tropf und hängt an diesem.

Hier nun auch wieder die inselweite Diskussion, noch deutlich vor dem gekrönten Virus, ob man denn nun den Wasservorrat hinter dem „Túnel de Trasvase“ auch noch anbohren soll, oder nicht. – Da fahren Interessengruppen nun Wasserbesserwisser bunter Provenienzen auf und jede Gruppe hat ihre Losungen und Lösungen. Wer irgendwie am Wasser verdient, der ist gegen eine Öffnung und wer durch den hohen Wasserpreis bedroht ist, der ist für eine größere Abschöpfung der „Inneren Werte“ der Insel. – Wobei in der ganzen Diskussion nur teilweise die richtigen Fragen gestellt werden und man natürlich nur auf richtige Fragen hin auch richtige Antworten finden könnte. – Einmal geht es darum, ob das Wasser unter Cumbre Nueva fossilen Ursprungs ist oder nicht. – Das wir wohl diskutiert, allerdings dachte ich schon, diese Frage sei von Spezialisten bereits vor vielen Jahren mit der Aussagen Nein beantwortet worden. – Niemand allerdings fragt, ob denn der dort, mehr oder weniger große Wasservorrat denn „sicher“ ist, oder auch, Tropfen für Tropfen, selbst ohne humanes Zutun durch die Insel in den Atlantik verschwindet. – Das scheint zumindest plausibel, Basalt ist ein sehr poröses und brüchiges Gestein und hat keine guten Eigenschaften, Dichtigkeit gegenüber Flüssigkeiten zu zeigen. – Dritte Frage wäre, warum wir eigentlich so viel Wasser benötigen und hier treffen wir auf ein Tabu-Thema, die Bananen.

Wir brauchen jetzt gar nicht weiter ins Detail gehen. Ohne langfristig ausgelegten und gegenfinanzierten Strukturwandel können wir auf die Einnahmen aus dem subventionierten Bananenanbau überhaupt nicht verzichten. – Darum ja immer die, fast schon verkrampfte Suche nach, mindestens einem weiteren Standbein neben Landwirtschaft und Tourismus. – Wir sehen ja auch, wie schnell das gehen kann, im Geschäft mit den käuflichen Besuchern. – Nach den vielen Pleiten der Fluggesellschaften, welche nach La Palma fliegen, bekam man ja plötzlich wieder a LOT of hope. – Aber der weiße, polnische Adler hat dem Kondor die Flügel gestutzt und schon bricht unserer touristischen Branche ein Zacken aus der Corona und fühlt sich unpässlich. – Mal sehen, ob andere Fluggesellschaften die nun geöffneten Lücken in unserer Einflugschneise ausfüllen wollen. – Dabei dürfen wir eben auch nicht vergessen, dass Billig-Carrier nicht mit den Reiseveranstaltern kooperieren und wir hier auf der Insel noch lange nicht auf Pauschaltourismus gänzlich verzichten können. – Da war dann auch noch der Zacken und die Krone, also das, was die Leute dazu bringt, plötzlich Masken zu tragen und sich nach dem Pinkeln die Hände zu waschen. – Je nachdem wie das läuft, schließt man da schnell mal ganze Destinationen und ich weiß gar nicht so recht, ob ich da unseren Verantwortlichen mehr Glück, oder mehr Verstand wünschen soll. – Schon haben wir das nächste Tabu-Thema und in der Tat scheint man ja, nicht das Virus, wohl aber die negativen Folgen für Gesellschaft und Wirtschaft herbeireden zu können. Aber das wird wohl eher eine vorübergehende Geschichte sein und wenn die Chemtrailschutzgruppe Tinizara Nord erst statt der Aluhüte Atemschutzmasken klöppelt, dann kann uns doch sowieso nichts mehr passieren.

Dann war da noch der Clooney Schorsch auf der Insel und das hat wirklich ein paar Tage einen Hauch von Glamour auf unser Eiland gezaubert. – Der und seine Filmtruppe, die hatten übrigens totales Glück mit dem Wetter und waren genau zwischen zwei Calima-Kalamitäten auf La Palma. – Mal sah man den Hubschrauber fliegen, mal sah man komisch verdunkelte Autos und immer ein paar Gerüchte brachten einen näher heran. – Gesehen wurde er kaum, allerdings erlaubte er sich dann doch noch ein paar Spaziergänge samt Familie an der Promenade von Tazacorte und ich kann nur hoffen, dass allesamt genügend Anstand und Manieren bewiesen haben, die Familie dort in Ruhe zu lassen. – Das wäre doch was, La Palma als Ruhepol für wirkliche Promis. – Nicht für den Ibiza-Klüngel oder die neuntklassigen Prollpromis aus dem Prekariatskanälen. – Nein, für die wirklich interessanten Leute, die nicht mit Geld oder Peinlichkeiten um sich werfen müssen, damit sie erst beachtet werden. – Mal sehen. – In Sachen Film gräbt ja La Palma nun bereits sein wenigen Jahren schon an internationalem Flair und ich denke mal, wir können solche Leute nicht mit blinkendem Tand oder garantiertem Paparazzitross locken. Sondern eher mit unserer, fast schon frechen Art und Weise, jeglichen Fortschritt und jede Mode so lange mit Traditionen und Bananen zu bewerfen, bis aus globalem Einheitsbrei Inselfaçon wird. – Schlicht, ehrlich, ein wenig bäuerlich, ein bisschen mehr bauernschlau, aber unverwechselbar und auf alle Fälle authentisch.

Jetzt müssen wir noch schnell die Kurve kriegen und zum Titel kommen. – So dicht war der Saharastaub über den Inseln, dass zum alleresten Mal alle acht kanarischen Flughäfen gleichzeitig geschlossen wurden. – Ich persönlich kann mich nicht erinnern, das bereits einmal erlebt zu haben. – Aber wie heißt es doch immer so schön, nach Calima im Winter kommt Regen! – Es gibt immer noch Bauernregeln. Aber entweder hat das Internet diese kassiert, weil nun plötzlich jeder was vom Wetter versteht, oder aber die kleine Schwedin hat nicht nur ein bisschen, sondern komplett recht. – Diese Regeln sind ja meist das Ergebnis aus den Beobachtungen über Jahrhunderte. – Ab- und aufgerundet durch dämliche Reime und lokale Intensitäten, aber irgendwie auch griffig und meist über 50 Prozent von Erfüllung gekrönt. – Manche Regeln haben sich aber auch über die Jahrhunderte blamiert, allerdings konnten einige dieser bäuerlichen Weissagungen auch in unserer Zeit noch bestehen. – Da war eben diese Geschichte, nach Calima im Winter kommt Regen und das stimmt zumindest seit 3 Jahren nicht mehr. – Allerdings stimmte das früher, vielleicht aber nur, weil es jeden Winter regnete, und halt auch nach Calima. – So kann man eben Bauernregeln auch erklären. – Calima kommt, wenn das Azorenhoch versagt und nach Norden ausbüxt. – Dann kann uns der Saharastaub erreichen, weil eben das Sandstrahlgebläse Passat den Kram nicht in Afrika weiter in den Süden trägt. – Allerdings sorgt ein Erschlaffen des Azorenhoch im Winter sonst meist dafür, dass uns die Tiefs aus dem Westen erreichen und hier nun liegt der staubige Kern des Regelbruchs. – Die Bauernregel, nach Calima im Winter kommt Regen stimmt nicht mehr, da es im Winter nicht mehr regnet. – So wird es zunächst eng für die Regeln, dann für den Bauern und ich schließe mich erneut und dauerhaft den Gebeten der Landwirte an: – Bitte lieber San Miguel oder Virgen de las Nieves, lasst es nur das blöde Wetter sein und nicht bereits der Klimawandel. – Ersteres bekommen wir irgendwie gebacken. Sollte der zweite Fall eintreten, dann brauchen wir keinen Strukturwandel mehr zu versuchen, dann ändern die Strukturen uns.

Wasseraktie

So sieht, oder sah zumindest eine Wasseraktie der Aguas de Aridane nach der Ausgabe aus. – Dort ist deutlich zu lesen, dass man das Anrecht erworben hat, ein Eintausendsechshundertstel des Wassers der Firma zu erhalten.

Wasseraktie

Auf der Rückseite werden die späteren Eigentümer oder Erben eingetragen. – 1977 mein Vater und dann, eben durch einen tragischen Umstand 1982 ich.

Calima

Das Thema der letzten Tage auf die Windschutzscheibe projeziert.




Montag 25.02.2020 16:30 Uhr - El Paso

Trübe Aussichten ...

So, der Wind ist seit gestern weitgehend weg und seit gestern Abend verschwindet auch der Dunst auf der Westseite wieder. In den höheren Lagen, wie El Paso konnte man schon zur Mittagszeit wieder die Berge erkennen, in Tazacorte war es dann abends auch wieder ganz OK. Das war mal so richtig Calima hier auf den Kanaren, inklusive der kompletten Lahmlegung des Flugverkehrs. Wobei diejenigen, die gar nicht erst losgeflogen sind, wahrscheinlich noch am besten dran waren. Andere, wie die, die in der Condor-Maschine am Sonntag aus Frankfurt saßen, hatten weniger Glück. Der Flieger hat hier, kurz vor der Landung auf La Palma wieder abgedreht und ist Richtung Nordflughafen von Teneriffa geflogen. Da ging dann, wegen der nicht vorhandenen Sicht auch nichts und die Reise ging nach Agadir in Marokko. Dort wurde dann aber wohl kein Couscous gereicht, sondern der Flieger betankt und man flog weiter nach Mallorca. Da der Flughafen auf La Palma am Montag immer noch nicht auf Normalbetrieb lief, ist die voraußichtliche Ankunftszeit nun Dienstag 14:00 Uhr. Ob die hier Gestrandeten mittlerweile weggekommen sind ist auch nicht so klar. Gestern zur Mittagszeit kam eine Condor aus Sevilla schnurstracks Richtung La Palma geflogen und hat dann auch nach Teneriffa abgedreht. Da wurde dann wohl auch nix aus der Abholung der Leute. Da die Verbindungen von Canaryfly und Binter aber auch nicht abgewickelt wurden, kam auch niemand nach Teneriffa. Die Fähre fuhr zwar, war aber aufgrund von Karneval völlig überfüllt. Und wegen dieser Veranstaltung waren auch alle Hotels und Unterkünfte mehr oder weniger überlaufen. Wir haben in der Nacht von Sonntag auf Montag auch noch mehr oder weniger verzweifelte Anrufe bekommen von Leuten, die noch eine Unterkunft suchten und in der Albergue Casa Jurado nächtigen wollten.

Und ja, dieser Calima war schon richtig heftig. Streckenweise gab es Sichtweiten von unter 100 m. Richtig mies war aber der Wind. Angekündigt waren Böen von bis zu 130 km/h, es gibt aber Leute die sagen es war mehr. Mir wurde zugetragen, daß es in Puerto Naos, laut einer privaten kleinen Wetterstation mehr als 160km/h waren. Wobei ich wirklich keine Ahnung habe, ob man das glauben kann. Zum einen ist die Frage, wie genau diese Mini-Wetterstationen arbeiten und auch hier neigen die Leute zu massiven Übertreibungen.

Über die Schäden in den Bananen ist noch nichts bekannt, da ja Karneval ist, und die Leute was Besseres zu tun haben, als aufzuräumen. Ich habe aber gestern etliche umgefallene Stauden gesehen. In El Paso hat es eine Straßenlaterne umgeweht, die sauber neben den geparkten Autos aufgeschlagen ist.

Umgestürzte Laterne

Weniger Glück hatten da einige Hotelgäste in Puerto Naos, da ist an der Straße nach El Remo eine Mauer einer Bananenplantage umgeweht worden und hat ein paar Mietwagen darunter begraben. Auf dem Roque ist eines der Spiegelteleskope in Mittleidenschaft geraten. Die Schäden sind aber wohl weniger groß, wie zuerst befürchtet. Insgesamt haben wir auf La Palma wohl Glück gehabt. Auf Teneriffa und Gran Canaria kam es zu Bränden, die aufgrund des Windes zunächst nicht unter Kontrolle gebracht werden konnten, was dazu geführt hat, daß Anwohner evakuiert werden mussten.

Umgestürzte Mauer

Heute ist erstmal Feiertag hier auf der Insel, schließlich müssen sich die Indianer ja ausschlafen. Ab morgen fangen dann die Leute an ihre privaten Schäden zu reparieren. Bei uns hat es die Überdachung des Innenhofes zerlegt, das ist aber gar nicht so schlimm. Das sollte eigentlich vor Regen schützen, Regen kennen wir hier auf der Westseite aber mittlerweile nur noch aus dem Fernsehen. Die Monteure von Satellitenschüsseln und Antennen werden die nächsten Tage auch genug Arbeit haben und in den Ferreterias wird Hochbetrieb herrschen.

Im Großen und Ganzen war aber alles irgendwie halb so wild, wichtig war für die Leute, daß Los Indianos doch stattgefunden hat und der ganze Rest wird halt auch entspannt genommen. Es ist nicht wirklich was Schlimmes passiert, und man muß die nächsten Tage öfter mal zuhause durchwischen, um den ganzen Staub aus der Bude zu bekommen.

Der Flugbetrieb läuft nun auch wieder normal. Die verspäteten Gäste werden auch noch ankommen oder wegkommen, und der Alltag hält wieder Einzug. Allerdings hat uns die Condor jetzt für den nächsten Winter einige Flugverbindungen gestrichen, was direkt für großes Gejammer gesorgt hat. Eurowings bietet für die betroffenen Flughäfen zusätzliche Verbindungen an. Dabei handelt es sich aber um Gabelflüge, die zum einen nicht die Kapazitäten erhöhen und natürlich, aufgrund der langen Flugdauer nicht unbedingt attraktiv sind. Insofern sind die Aussichten für die nächste Wintersaison auch eher etwas trübe und auch der Sommer ist derzeit nicht so rosig, da wohl viele aufgrund des Condorhickhacks gar nicht erst gebucht haben. Ich habe ja immer noch die Hoffnung, daß EasyJet groß in den palmerischen Flugverkehr einsteigen wird. Die fliegen zumindest im Winter ab Berlin und hatten letztes Jahr auch noch Basel im Programm. Da muss man aber noch etwas abwarten. Der La-Palma-Liebhaber findet aber immer irgendwie eine Möglichkeit, um auf unsere Insel zu kommen.





Gastbeitrag von Mathias Siebold

Freitag 14.02.2020 - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Höchsttemperatur gestern 27,1 Grad - niedrigste Temperatur 16,2 Grad

Lieber San Miguel, lass es nicht der Klimawandel sein
Calima, Corona, Carneval


Information ist alles. - Allerdings leben wir ja in Zeiten, da es einfacher ist, an jeglich Art von Desinformation zu gelangen. - Immer erst Faktencheck! - Allerdings bieten ja die meisten unserösen Informationsquellen auch praktischerweise gleich ihren eigenen Faktencheck mit an. - Wenn Trump Erdogan einen Orban nennt, oder wie Sloterdijk griffiger sagt: Wenn Lügner Lügner Lügner nennen, dann sind alle in allerbester Gesellschaft, nur nicht in der meinen. - Also woher denn nun glaubhafte Informationen sammeln und in der Tat, es wird immer schwieriger, da natürlich auch das eigene Umfeld einen gewissen Blaseneffekt zulässt. - Sie wissen schon, alte, weiße Männer unter sich… Natürlich muss man Zeitungen lesen, das ist am einfachsten, kennt man doch auch die Ausrichtung und Hintergründe der meisten Blätter, seien diese nun gedruckt, oder online. - Aber das reicht natürlich nur aus, um das bisschen Weltgeschehen zu analysieren, also nebensächlicher Kram, um den sich auch die Frau oder die Katzen kümmern können… Viel wichtiger ist doch, ob des Nachbarn Prostata sich noch weiten lässt, wann die Kartoffeln gesetzt werden sollen oder wann der nächste Regen hier im Tal fällt. - Um so etwas zu erfahren, geht man zum Friseur. Wenn man denn Haare hat, mangels Masse, so wie bei mir, muss man in die Kneipe ausweichen, oder fährt Taxi. - Allerdings trinke ich ja schon lange nichts mehr und mein Auto ist ein Toyota aus dem letzten Jahrtausend, geht also auch nicht kaputt. - So sind Taxi und Kneipe eher keine dauerhaften Quellen, ich greife also, aus gewissem Grund auch immer öfter, auf einen weiteren Informationshotspot zurück, den man Beerdigung nennt. - Ist man erst mal über dreißig, so wie ich, dann geht man häufiger zu diesen gemeinschaftlichen Walkabouts als auf Hochzeiten und das ist, zumindest in Sachen Wahrheitsgehalt, ein deutlicher Gewinn.

Ein weiterer Vorteil gegenüber Hochzeiten ist, kaum jemand ist besoffen. Anders, als in mitteleuropäischen Ländern gibt es hier keinen Leichenschmaus, also keine "schene Leich" wie man sich bei uns in Bayern immer freute, wenn man nach dem Trauermarsch ordentlich essen und trinken durfte, und das auch noch auf Kosten der Hinterbliebenen. - Darüber hinaus habe ich die Erfahrung gemacht, irgendwie sind die Leute auf Beerdigungen ernsthafter und neigen weniger zu Übertreibungen, oder gar bildhafter Schönfärberei, als auf anderen gesellschaftsrelevanten Veranstaltungen. - Mag sein, dass die Nähe des Todes die Leute aufrichtiger macht. Schließlich zeigt uns ja die eigentliche Hauptfigur des Aktes die Kurzweile des Seins und die absolute Wertlosigkeit jeglichen Scheins. - Allerdings muss man ein bisschen Anstand mitbringen und ebenso seinen Platz kennen, auf solch einem Umzug. - Trauer fordert eine strenge Hierarchie, auch wenn das viele gar nicht glauben wollen. - Je näher im Leben, also auch auf der Beerdigung, so einfach läuft das meistens ab. - Gut, es gibt auch die mehrgeteilten Trauerzüge. "Seine" und "ihre" Familie halten gegenseitigen Abstand oder eben die intime Trauer des geheimen Liebhabers, der sich nah, aber abseits zu halten wähnt. Wobei Leute, glaubt denn tatsächlich jemand, in El Paso könne man etwas geheim halten? - Die wirklich Trauernden sind zwar die Hauptfiguren dieses Aktes, aber in dem gewünschten Fall der Informationsbeschaffung nicht wirklich maßgeblich. - Für das fleißige Nutzen des informellen Hotspots sind die vielen "Mitläufer", hier mal im wertfreien, rein physischen Sinn, viel wichtiger.

Zwischen 19 und 27 Meter Abstand zum harten Trauerkern, ab hier etwa darf man frei sprechen und bricht die Pietät auch nicht damit, dass man Fragen zum eigenen Wohlbefinden ernsthaft beantwortet. - Man hat, von der Kirche bis zum Friedhof, an die 30 - 30 Minuten Zeit, seine Fragen zu stellen. - Dabei kann es natürlich auch passieren, dass die Beerdigung in Las Manchas auf dem neuen Friedhof geschieht, das bringt dann alles durcheinander, denn nun muss man nach der Kirche zum Auto rennen, um rechtzeitig hinter dem Trauerwagen herfahren zu können. - Dort angekommen ist der Weg vom Auto bis zur letzten Stätte meist viel zu kurz, sich umfänglich zu informieren. Auch fährt der Wagen mit dem Sarg meist so nah an die Grabstätte heran, dass zwanglose Unterhaltung mit respektierlichem Abstand zu den Starktrauernden nicht wirklich möglich ist. - Also verlassen wir uns auf die Beerdigungen, welche zum "echten" Friedhof in El Paso führen, wo man eben angemessenen Schritts, aber eben ab 19 Meter nicht mehr stillschweigend hinter dem Vergangenen hergeht. - Es ist durchaus erlaubt, kleine Unterhaltungen zu führen, wobei man halt darauf achtet, nicht zu laut zu sein und natürlich erzählt man auch nicht die neuesten Witze. - Und Politik ist auch tabu. - Aber eben die wirklich wichtigen Themen nicht und hier dreht sich eben im Moment alles um das dritte Jahr Dürre hier auf der Westseite und ob das eben schon Klima ist, oder immer noch Wetter.

Wenig Niederschläge hatten wir sogar schon mehr als nur drei Winter, allerdings kann das immer mal vorkommen. - Seit Winter 2017/2018 allerdings beobachten wir ein ungemütliches Phänomen, welches uns nicht wirklich froh stimmt, auch abseits der Beerdigungen nicht. - Das Azorenhoch schwächelt nun auch im Winter selten und schickt alle Wasser bringenden Tiefs so weit in den Norden, dass uns hier nicht einmal mehr die, oft wuchtigen Ausläufer erreichen. - Im Gegenteil, schwächelt dann solch ein Hoch doch mal, dann kommt plötzlich südliche Strömung zu uns, was die Angelegenheit im Winter noch unangenehmer macht, da nun Calima mit extrem trockener Luft der Vegetation noch mehr zu schaffen macht. - Lediglich Oktober und November sind noch Niederschläge gefallen in den letzten drei Wintern, dann gar nicht mehr und auch dieses Jahr sieht es so aus, als wäre nur das Azorenhoch noch unverrückbarer als Angela Merkel. - Als positiver Effekt der Immobilität des großen nordatlantischen Hochs könnte man anmerken, dass nun die Sommer nicht mehr so heiß sind, da das Azorenhoch uns immer frische Luft heranführt. Allerdings können wir nicht einmal mittelfristig ohne gewaltige Folgen für die Landwirtschaft auf die ergiebigen Niederschläge verzichten, welche uns sonst im Winter die, aus dem Westen heranbrausenden Tiefs, gebracht haben.

Das Wasser aus den Niederschlägen der Passatwolken scheint eben nicht auszureichen, den komplexen Wasserhaushalt der Insel alleine stabil zu halten. Scheint, da wir sämtliche Planspiele niemals ohne unsere Wappenfrucht angehen oder gar andenken, wissen wir doch, dass die Bananen an die 90% unseres gesamten Wassers benötigen. - Es ist aber, auch auf Beerdigungen nicht erlaubt, das generell in Frage zu stellen. - In der Tat wären wir überhaupt nicht in der Lage, auf die Einnahmen und Subventionen aus den Bananenanbau zu verzichten, auch wenn wir seit mehr als 40 Jahren bereits über Strukturwandel sprechen. - So ist der Vorschlag des, hier bunt und frei bekannten Ingenieurs Carlos Soler, den "Túnel de Trasvase" weiter in den Bauch der Insel zu schlagen und damit alle Wasserprobleme zu lösen, ein viel diskutiertes Vorhaben. - Allerdings wissen, oder fürchten die meisten, das wäre zwar eine mittefristige Lösung, aber auch dieser Wasservorrat wäre endlich, folgte nicht von Oben Nachschub in Form ausreichender Niederschläge. - Ich verstehe viel zu wenig vom komplexen Wasserhaushalt im Inneren unserer Insel, um eine fixe Meinung dazu zu haben, deshalb muss ich ja auch auf Beerdigungen gehen, um mehr darüber zu erfahren. - In der Zeitung steht darüber ja nur das, was interessengesteuert sein kann oder gar ist, und wir hatten das Thema ja schon, auf Beerdigungen müsste der Wahrheitsgehalt des Gesprochenen deutlich höher sein als auf freier Informationsbahn.

Also heranpirschen, an die Person, die es wissen müsste und die macht mir dann wirklich Hoffnung. - Es muss nicht der Klimawandel, es könnte auch das Wetter Schuld daran sein. - Es gibt eine Regel, welche alle 30 Jahre eine solche Situation wiederholen lässt. - Niederschläge Oktober/November, dann nichts mehr und ein Azorenhoch, welches den Beinmuskeln russischer Skilangläuferinnen alle Ehre machen würde. - Drei oder vier Jahren dauert so etwas, also könnte das auch nächsten Winter noch so laufen und würde dem Überbringer so auch die Möglichkeit lassen, sich eine neue Regel auszudenken. - Wie gesagt, entweder erfinden wir eine neue Prozession, holen San Miguel und die Virgen de Las Nieves gemeinsam hervor, oder aber wir warten ab, ob das Klima dann doch nur Wetter war. - Sicher ist der, der es wissen müsste aber auch nicht, denn nicht er wusste von dieser Regel, sondern ein anderer, der es noch besser wissen müsste. - Sicher sind sich alle nur, diesen Winter wird das nichts mehr mit richtigem Regen und sollte das bereits der Klimawandel sein, dann kommt das mit der Struktur eh viel zu spät. - Wer nun gestorben ist, wollten Sie eigentlich wissen? - Das ist Nebensache, den haben Sie eh nicht gekannt und jeder, der zwischen 19 und 27 Meter hinter dem eigentlichen Trauertross herläuft, der geht eh nur auf Beerdigungen, um dort gesehen zu werden, oder die neuesten Nachrichten zu erfahren.

In die gleiche Scharte schlägt die nächste Nachricht. - Schon wieder hat uns Calima heimgesucht, das passiert eben, wenn der Passat seine Arbeit nicht erledigt, wir aber anstatt eines Tiefausläufers, eine südliche Strömung erwischen. - Bei uns ist das nicht so schlimm, wie zum Beispiel auf Gran Canaria, dort kommt der feine Staub aus der Sahara noch viel häufiger und meist auch noch dichter an. - Bei uns aber eben auch öfter in den letzten Jahren und eben nicht nur im Sommer, sondern nun auch im Winter. - Vor anderthalb Wochen war der Calima sogar derart heftig, dass wir von uns aus die Cumbre Vieja nicht mehr sehen konnten, also wirklich ganz dicke Luft. - Das sind dann Feinstaubwerte, welche anderswo sofort dazu führen würden, den Verkehr einzustellen, allerdings besteht unser Staub nicht aus, so genannten anthropogenen Teilchen, also Schadstoffen von Menschen gemachter Industrie oder Verkehr, sondern aus Mineralstaubpartikeln, also aus Sand. - Das führt trotzdem zu Atembeschwerden und Asthmatiker sind dann ziemlich aufgeschmissen hier auf den Inseln. - In wie weit das auch gesundheitliche Langzeitfolgen haben kann, das konnte ich nicht finden, allerdings sind nach solchen Calima-Tagen die Notaufnahmen der Kliniken meist deutlich voller, als an Passat-Tagen. - Typisch ist dabei eine Malaise, welche sich wie eine Erkältung anfühlt, aber wohl eher eine Reaktion auf trockene und gereizte Atemwege ist. - Auch macht der Calima nervös, zumindest berichten das die Leute und trockene Haut und oft knirscht das dann auch zwischen den Zähnen, wenn man beim Sport zu lange durch den Mund atmet. - Der Landwirtschaft schadet der Calima am meisten in der Kombination Hitze und Trockenheit. - Kommt allerdings der Calima dann auch noch als "Africano" mit starkem Wind, dann kann man den Kartoffeln oder den Melonen auf dem Acker beim Vertrocknen deutlich zusehen. - Ab und zu kommen bei solchen Wetterlagen sogar große Wüstenheuschrecken bis auf die Kanaren, allerdings erinnere ich mich nur noch leise surrend an die letzte Invasion dieser Tiere, das war vor guten 20 Jahren. - Auch die Gottesanbeterinnen sind ein deutliches Anzeichen für eine solche Wetterlage, die kommen zwar nicht aus Afrika zu uns angeflogen, allerdings tauchen die, wenn überhaupt, eben immer bei solch trockenem und wirklich afrikanischem Wetter auf.

Und weil wir sowieso ein bisschen komisch in Sachen Feinstaub sind, packen wir an Karneval noch mindestens einen drauf. - Dann allerdings mit anthropopogenem Mineralstaub. - Damit meine ich natürlich das Talkum-Pulver, welches als parfümierter Babypopopuder am Rosenmontag auf den Straßen unserer Hauptstadt im Tonnenbereich verteilt wird. - Wer es immer noch nicht kennt, wir bewerfen uns Karneval gegenseitig mit Babypulver und finden das auch noch wirklich lustig. - Übrigens nicht nur am Rosenmontag in der Hauptstadt, sondern auch die Wochenenden in Los Llanos, allerdings ist die bekanntere Puderschlacht wohl diejenige, welche in Santa Cruz am Rosenmontag abgehalten wird. - Wer da mitten drin ist, also Karnevalisten der Starknarrengattung, der sollte schon ein besonders robustes Atemorgan besitzen und für den Tag nach Rosenmontag längere Zeit unter der Dusche einplanen. - Das Zeug geht dringt nicht nur in die Luge ein, sondern setzt sich überall in Körperritzen fest und auch die Kleidung kann nachhaltig talkumisiert werden. - Sollten Sie also fröhlichen Karneval planen, aber ein bisschen zart auf der Lunge sein, dann unbedingt unsere Hauptstadt am Rosenmontag weiträumig umfahren. - Influenzern und anderen fotogenem Volk sei angeraten, den technischen Apparat mit Folie zu sichern, oder gleich einen Unterwasserschutz für das beste Teil zu organisieren, sonst hat man ab Aschermittwoch Asche auf der Linse. - Hier nennt man diesen Tag übrigens "Día de Los Indianos", da man mit dieser Pulverschlacht an die, zum Teil reich gewordenen Rückwanderer von den Antilleninseln erinnert. - Man muss es mögen. - Ich mochte das früher sehr, aber früher ist mir die vielen Jahre irgendwie abhanden gekommen. - Heute mag ich den Indianertag, weil das eine der Möglichkeiten ist, die eigene Brut auf die Insel zu locken. - Auch dieses Jahr gelingt uns das wieder, wenn auch nur in einem Kindsfall. Wahrscheinlich dürfen wir auch wieder nur als Bodenstation für gefallene IndianerInnen dienen und als Auspackhilfe für Ibuprofen, aber als bekennend-rotierender Helikoptervater bin ich jetzt schon auf alles vorbereitet.

Gar nicht vorbereitet war man ja irgendwie auf diese lästige Grippe, welche als Corona-Virus eine unangenehme Karriere macht. - Auch hier bin ich wieder nicht wirklich wissensnah, allerdings reicht es aus, sich dabei auch mal generell Gedanken über den Tourismus zu machen. - Es ist anzunehmen, dass man dieses Schreckgespenst mit weltweiter Anstrengung wohl in den Griff bekommt, allerdings zeigt uns das erneut ganz deutlich, wie abhängig nicht nur die Weltwirtschaft, vom rasend schnellen Austausch der Güter wie Personen ist, sondern auch der Tourismus. - Man kennt ja die üblichen Schreckgespenster aller möglicher touristischer Destinationen. Da gibt es Tankerunglücke, Terrorismus, Unwetter oder Despotenkram als Dauerbeschallung, aber auch ganz nah könnte eben ein solcher Virus rücken. - Und er ist ganz nah, denn ein deutscher Urlauber brachte "Coronitis" auf die Kanaren, nach La Gomera genauer gesagt. - Und wie glücklich, dass der gute Mann aufmerksam war und sofort mit anderen isoliert werden konnte, sonst hätte man auch ganz schnell die Kanaren als Sperrgebiet ausweisen können. - Inzwischen meldet man, der "Kanarische Patient" solle die kommenden Tage entlassen werden, da die Tests negativ verlaufen seien. - Aber wir waren gar nicht weit entfernt von einer Katastrophe touristischen Ausmaßes und dann kann man auch noch beobachten, wie nun der Kreuzfahrttourismus in starke Schlagseite gerät. - Man möchte sich das eben nicht wirklich vorstellen, auf einem solchen Kahn wochenlang eingesperrt zu sein und kein Hafen will einen aufnehmen, da man als mögliche Virenschleuder plötzlich vom Premium-Gast zum Boat-People wird. - Dabei muss nun auch keine klammheimliche Schadenfreude aufkommen, denn wir sitzen nur physisch nicht im selben Boot. - Wenn ich Virus wäre, also ein echter, nicht nur so an der Tastatur, dann würde ich auf den Karneval gehen und kräftig mitfeiern und viele Leute kennen lernen wollen. - Dabei fällt mir als Wählscheiben-Nativ noch eine Frage ein: Schreibt ein Influenzer, also der Typ mit Dauergrippe über eine Virus-Pandemie, geht das dann virulent, oder viral? - Meine Kinder sagen nach solch durchsichtigen Wortspielen immer: Papa, daran kann man merken, dass du über Dreißig bist.

Sicher auf den Karneval allerdings geht unser palmerischer Obersozi Anselmo Pestana. - Der ist ja auch immun gegen jegliche Anfeindungen. Wer "unter" Vize Perestelo eine Legislaturperiode Inselpräsident hinbekommt, den kann kein Virus dahinraffen. - Aber eine eigene Vizepräsidentschaft. - Wir erinnern uns, nach den letzten Wahlen mussten hier auf der Insel PSC/PSOE und Partido Popular miteinander paktieren, um eine erneute Regentschaft der Coalición Canaria im Cabildo Insular de La Palma zu verhindern. - Allerdings machten die Brüder im Bürgerlichen zur Auflage, dass ihnen die Präsidentschaft in den Schoß gelegt werden müsse, sonst würde nichts aus der Koalition der Verlierer. - Also Anselmo als Vize von Mariano Hernández Zapata im Inselparlament und so einigen von uns war unwohl dabei, denn Anselmo ist zwar der geborene Diplomat, aber nicht wirklich die geborene Nummer Zwei. - Nun verkündet der Ex-Senator, Ex-Bürgermeister der Hauptstadt und Ex-Inselpräsident, dass er eine neue Aufgabe gefunden hätte und das wäre an der Spitze der Vertretung der Zentralregierung auf den Kanarischen Inseln. - Die hiesige Titel lautet: Delegado del Gobierno de España en Canarias und ist so für alle staatlichen Institutionen zuständig, welche in der Autonomen Region Kanarische Insel Dienst und Aufsicht tun. - Damit ist er, zum Beispiel, auch für die Sicherheit zuständig und wird hoffentlich die Kanaren und La Palma gut auch gegenüber Madrid vertreten, wenn es um Zuteilung von Ressourcen geht. - Das zumindest ist die Hoffnung und sicherlich geht ein deutlich höheres Gehalt damit einher, als das für den Präsidenten eines Inselparlaments gezahlt wird, dessen Handlungsspielraums robust begrenzt ist. Es bleibt aber ein politisches Amt, die nächste Regierung der Kanaren kann Anselmo schon wieder vom Delegado woanders hin delegieren, oder einfach arbeitslos nach Hause schicken. - Aber immerhin, es geht nach oben, auch wenn wir nun mit Anselmo einen der wenigen Inselpolitiker verlieren, der mehr im Sinn hatte für die Insel, als Bananen, Wasser und Tourismus. - Ich werde ihn vermissen und kann nur hoffen, dass mit seinem Nachfolger als Vizepräsident, José Adrián Hernández Montoya, der das Landwirtschaftsressort der Inselregierung vertritt, der Horizont in Sachen Weitblick nicht zu sehr eingeengt wird und wieder bereits an der Küste endet.

El Hierro im Winter von La Palma aus

Eine typische Winteraufnahme. - El Hierro vom Aridanetal aus gesehen. - Nahe dem Wasser liegt schon Dunst, aber die frische Winterluft darüber ist klar. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da sagte man immer, wenn man El Hierro klar sehen kann, also von La Palma aus, dann folgt Regen. - Das ist irgendwie nicht, oder nicht mehr richtig.




Montag 03.02.2020 20:00 Uhr - El Paso

Wir möchten es haben ...

Wir wollen es haben, unbedingt, das TMT. Es ist so toll und so riesig. Für unser Ego wäre es super nicht nur den größten Senkkrater sondern auch die (fast) größte Schüssel zu haben. Wir sollen es aber gar nicht bekommen. Vorgesehen ist nämlich Hawaii, vielmehr dort der Mauna Kea. Dort ist das Dreißig-Meter-Teleskop, auf Englisch ergibt sich dadurch der Name TMT, nämlich geplant und auch seit geraumer Zeit bewilligt. Gebaut werden soll das TMT von der University of Califonia und dem California Institut of Technology (Caltech), sowie einigen kanadischen Universitäten. Auch Japan und China sind an dem Projekt beteiligt. Wissenschaftliche Ziele des Projektes sind unter anderem die Suche nach dunkler Materie, Charakterisierung der ersten Sterne und Galaxien im Universum und auch die Suche nach Leben außerhalb des Sonnensystems.

La Palma wäre wohl als alternativer Standort, die erste Wahl. Und genau darauf beruht die Hoffnung der TMT-Begeisterten hier vor Ort. Die polynesichen Ureinwohner auf Hawaii wollen das Ding überhaupt nicht haben. Denen ist der Mauna Kea nämlich heilig und deshalb protestieren die vehement dagegen. Nur noch 27% der Ureinwohner unterstützen das Projekt noch, in 2016 waren es noch 39%. Und Sie protestieren eifrig, laut der Zeitung „Hawaii News Now“, haben die Kosten, die die Proteste verursachen, Ende letzten Jahres die Marke von 10 Millionen US$ überschritten. Im Moment sieht es so aus, als müsste man die protestierenden vom Berg herunter prügeln, und den verantwortlichen für das 14 Milliarden Projekt geht das auch mehr und mehr auf den Senkel, dass Sie da gar nicht mit dem Bagger nach oben fahren können, weil die Straße einfach blockiert bleibt.

Wir haben hier zwar jede Menge Heilige, aber ein heiliger Berg ist uns komplett fremd. Proteste wären vielleicht möglich, wenn man für ein Infrastrukturprojekt die Pino del Virgin umhauen würde, aber da oben auf dem Berg, ist es uns komplett schnuppe.

Da auf dem Roque de los Muchachos also keine protestierenden Guanchen zu erwarten sind, hat man hier prophylaktisch schon mal die „vorläufigen“ Genehmigungen zum Bau erteilt. Und das wäre schon was, so ein Riesending auf dem Berg stehen zu haben. Das GranTeCan, auf das wir ja auch schon mächtig stolz sind, hat gerade mal einen Durchmesser von 10 m.

Auf La Palma gibt es mächtig Unterstützung für den eventuellen Bau. Politiker aller Parteien werden nicht müde immer wieder öffentlich zu betonen, dass der Bau vollumfänglich unterstützt wird. Es gibt eine eigens eingerichtete Internetseite namens tmtlapalma.org, mit zugehöriger Facebookseite und Twitter-Account, der über den aktuellen Stand der Dinge informiert. Auch die Federacion Municipios Espanoles, vergleichbar mit dem Städtetag, unterstützt unser Vorhaben öffentlich. Die regionalen Kanarischen Zeitungen berichten regelmäßig vom Stand der Dinge und wollen uns in regelmäßigen Abständen Glauben machen, dass nun aber wirklich eine realistische Möglichkeit besteht, dass La Palma doch noch den Zuschlag erhält. Hier wird mal von 900, mal 1400 Arbeitsplätzen gesprochen, die durch das Projekt entstehen sollen. Lustig ist auch, dass man sich vor einigen Jahren bitterlich darüber beklagt hat, dass das ELT (Extreme Large Telescope), welches ein europäisches Projekt ist, eben nicht auf La Palma und somit in Europa, sondern in Chile gebaut wird. Dann nehmen wir eben das der Amerikaner, das ist dann so eine Art ausgleichende Gerechtigkeit. Aber selbst wenn wir das TMT bekommen sollten, wäre es nicht die größte Schüssel der Welt, weil das ELT ganze 39 m Durchmesser haben wird. Aber wir sind ja hier bescheiden.

Ganz objektiv gesehen wäre solch ein Projekt natürlich für die Insel ein Gewinn, nicht nur die Arbeitsplätze die den Bau und den Betrieb entstehen würden, wie viele auch immer das am Ende sein mögen, hätten eine wirtschaftliche Bedeutung, sondern auch die Tatsache, dass La Palma dadurch noch einmal anders auf der globalen Landkarte in Erscheinung treten würde.

Mittlerweile gibt es aber schon Meldungen, nach denen es am Ende gar kein TMT geben wird, da die bisherige Planung komplett auf Hawaii ausgerichtet war, und die Sache dort aber halt nicht voran geht. La Palma, als Alternativstandort, war und ist zwar immer noch im Gespräch, die Planungen müssten dann aber nochmal bei Null beginnen und das würde dann eben auch entsprechend Geld kosten. Bisher hat sich von Seiten des verantwortlichen Konsortiums jedenfalls noch keiner für La Palma ausgesprochen. Mir erscheint unsere Insel eher als eine Art Notnagel, aber solange niemand ausdrücklich „Nein“ gesagt hat wird man hier noch ein bisschen träumen dürfen.

TMT Entwurf

So könnte es mal aussehen, das TMT (Bild: Courtesy TMT International Observatory).





Gastbeitrag von Mathias Siebold

Montag 27.01.2020 19:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1023 hPa
Höchsttemperatur heute 21,4 Grad - niedrigste Temperatur 12,2 Grad

And the Oscar goes to: La Palma
Mit Zwischenlandung in Tempelhof


Große Dinge tun sich auf unserer kleinen Insel. - Was vor Jahren mal als Aprilscherz daherkam, kratzt nun an der Realität. Bald könnten einem Leonardo di Caprio, Renee Zellweger, Al Pacino oder Anthony Hopkins beim Gofio-Shopping in Santa Cruz den Einkaufswagen in die Hacken rammen. - George Clooney sowieso, allerdings bettet der sein Haupt nicht in einem Leuchtturm, wie die anderen Stars, sondern der smarte Kaffeetrinker wird wohl in Tazacorte seine Tage verbringen. - Das wollten wir doch immer schon, raus aus dem Alltagsschmuddel mit K-Promis der Prekariatsauswanderungswelle aus Hartzhausen, hin zu Hollywood und dessen Symbole und Idole. - Zwischenzeitlich hatten wir das ja mal mit wissenschaftlichen Größen wie Stefan Hawking oder Alexei Leonov versucht, und denen einen "Walk of Stars" (Paseo de las Estrellas) in unserer Hauptstadt vor die Füße gelegt, allerdings war das kein richtig nachhaltiges Projekt. - Beide Stars sind inzwischen zu Schnuppen geworden. Das ist übrigens in keiner Weise abfällig gemeint, ganz im Gegenteil, ich verehre solche Leute wie Hawking viel mehr, als die der mimischen Kunst, allerdings fand ich das mit dem "Walk of Stars" im Fall Stephan von Anfang an ein bisschen geschmacklos. - Allerdings müssen wir das wohl auch so sehen, Leonardo di Caprio ist sicherlich eher dazu in der Lage, Leute und Rum nach La Palma zu locken als Alexei Leonov oder andere Größen der astralen Zunft. - Vom rein praktischen Standpunkt aus muss man das betrachten und da sind die Schauspieler aus Hollywood sicherlich die effektiveren Werbeträger, als Weltraumspaziergänger.

Allerdings brauchten wir auch erst wieder ein paar Deutsche, um solche Hollywood-Größen auf die Insel locken zu können, denn das Ganze geschieht im leuchtenden Rahmen unseres einzigen Leuchtturmhotels auf der Insel. - Die Floatel GmbH aus Berlin hat seit ein paar Monaten den Leuchtturm von Barlovento wieder in Betrieb genommen, allerdings leuchten dort inzwischen Nachttischlampen und Lüster, denn aus dem, einst mächtigen Seezeichen, ist ein schmuckes Hotel geworden. - Ein "Hideaway" wie es in der Eigenwerbung heißt und in der Tat, ich kann jedem versprechen, da unten, an der rauen Nordostküste der Insel La Palma, dort kann man sich prima verstecken. - Vor wem auch immer. - Und diese pfiffigen Leuchtturmhoteliers haben nun alle Oscar-Nominierten zu einem Kurzaufenthalt auf La Palma eingeladen und wie uns die lokale Presse zusäuselt, sollen auch bereits ein paar Sterne und Sternchen zugesagt habe. - So ganz genau nun wer, wann und wo man die dann auch zu Fassen bekommt, das ist natürlich geheim. Allerdings können wir natürlich damit rechnen, dass das Ganze stabil zeitnah nach der Oscar-Verleihung stattfinden sollte. - Also, besser kann das gar nicht laufen, hoffen wir mal, dass reichlich dieser prämierten Oscars auf die Insel kommen und so unseren Instagram-Value um einiges in die Höhe katapultieren.

Wer nun gut aufgepasst hat, der wird sich fragen, was macht denn George Clooney in der Aufstellung der möglichen Besucher? - Der kommt nicht, weil er wieder auf einen Oscar aus ist, noch nicht, sondern er will hier Szenen seinen neuen Film "Good Morning, Midnight" in den Kasten bringen. - Für Februar ist das avisiert und unterstreicht damit den Bekanntheitsgrad unserer Insel in Sachen Film. - Herausragendes Ereignis dabei wohl die Szenen für "The Witcher", welche La Palma als düsteren Hintergrund für so viele Einstellungen ins Licht gerückt haben. - Meist hat zwar der Computer noch viel hinzugepixelt, aber wer genau hinsieht, der weiß schon, wo diese Szenen auf der Insel gedreht wurden. - Und wie es scheint, erinnern sich, nicht nur die Leute von Netflix an die herausragenden Landschaften La Palmas und an die Professionalität der hiesigen Firmen, welche bereits einiges an Erfahrungen mit internationalen Produktionen erlernen konnten. - So gelangt man halt in die, immer noch neu genannten Medien der Smartphone-Klasse und so manch einen "Instagramer" auf Locations-Jagd hat man auch bereits auf der Insel gesichtet. - Ich glaube ja nun nicht, die Leute müssten bald Nummern ziehen, um die eine odere andere Felsnadel im Abendglühen richtig einfangen zu können, aber dem touristischen Gesamtbild La Palmas tut das schon gut. Steht doch dabei immer auch unsere Natur und unsere einzigartigen Landschaften im Focus der Betrachter. - Warum das so wichtig scheint, ist auch klar, La Palma muss sich mit Alleinstellungsmerkmalen als eigenständige Marke etablieren und darf eben nicht im "kanarischen Einheitsbrei" von Sonne und Strand mitgespült werden.

Das läuft also ganz gut, aber um auch zukünftig den Tourismus als stetige Einkunftsquelle für das "Bruttoinselprodukt" auf der Liste haben zu können, müssen wir weiter und gut erreichbar sein. - Natürlich spielt auch inzwischen die Flugscham eine gewisse Rolle, allerdings muss man ganz klar differenzieren und mal nachfragen, ob nicht kurzzeitige Städtereisen und Wochenendtrips da viel eher kritisierbar sind, als vierzehntägige Urlaubsaufenthalte in der Mittelstrecke. - Ein bisschen Greta reist ja seit längerer Zeit immer schon mit und das lässt sich auch gar nicht wegdiskutieren. - Allerdings brauchen wir uns eh keine Gedanken mehr über eine touristische Zukunft zu machen, wenn wir nur noch mit dem Segelboot erreichbar wären. Als Insel mitten im Atlantik wären wir so ziemlich aufgeschmissen. - Wir haben da keine Alternative und sicherlich ist Greta auch nicht der Feind des palmerischen Tourismus, das verstehen viele nicht wirklich richtig. - Vielmehr hat uns auch die vergangenen Jahre das Geschacher um billig und geizig sehr geschadet, da nun langsam die seriösen Fluggesellschaften und Reiseveranstalter nicht mehr funktionieren. Ich darf nur immer wieder daran erinnern, vor 25 Jahren bin ich das letzte Mal aus Deutschland nach La Palma geflogen, mit der LTU aus München, und da kostete das Ticket 400,- Deutsche Mark. - Nicht hin und zurück, sondern nur ein Weg. - Das wären also 200,- Euro vor einem viertel Jahrhundert und heute fangen viele bereits bei einem solchen Preis an die Geiznase zu rümpfen. Es haben ihnen ja Sonderangebote vorgegaukelt, dass man eigentlich billiger fliegen müsste. - Da liegt viel umweltbelastendes Material herum, Geiz und Schnäppchen sind wahre Klimakiller, man kann das ohne weiteres auf fast alle Branchen ausweiten, aber oft steht ja die unberührbare eigene Nase am allermeisten im Weg.

Wir, also La Palma, ist ja bereits schwer erfahren im Abarbeiten gescheiterter Fluglinien und so war die Drohung mit der Condor, nur ein weiterer Schritt in der Gewissheit, nichts bleibt wie es ist. - Allerdings rechnete man uns ja vor, dass die Condor durchaus "rettungswert" sei und sicherlich kommt auch noch mit hinzu, dass man, mitten in der bereits patriotisch geführten Brexit-Peinologie sicher nicht wollte, dass ein, ehemaliger deutscher Staatsgeier durch einen britischen Cook zum Absturz gebracht wird. - Sicher war es auch so möglich, einen anderen Schritt zu wählen, als noch bei der Air Berlin oder der Germania und nun kommt plötzlich auch wieder Tempelhof mit in Spiel. Falls sich noch jemand an die Überschrift erinnert. LOT nannten wir früher: Landet Oft in Tempelhof. - Das stammt noch aus der Zeit, als Berlin noch aus Sicherheitsgründen eingemauert war und es fast schon zur monatlichen Schlagzeile der Presse aus der Kochstraße reichte, wenn wieder eine Tupolew aus Warschau mit den Buchstaben LOT an der Seite in Tempelhof gelandet war. - Entführt von Bürgern des, damals noch im "Comecon" vereinten Staaten, welche auf der Suche nach Freiheit, billigen Bananen oder anderen Versuchungen der, damals noch "Freien Welt" genannten Ländern, waren. - Die haben als polnische Staatslinie sogar überlebt, und nun, Jahrzehnte nachdem in Polen längst wieder Nationalisten regieren, nun allerdings rechtsgedrehte, kauft der einstige Skandalflieger mit Umsteigen in Tempelhof den ehemaligen Ferienflieger der Lufthansa.

Ich habe generell nichts gegen Staatsfirmen, kommt halt immer ein bisschen darauf an, wer denn da den Staat macht und irgendwie finde ich es schon beunruhigend, wenn sich der starke Arm des Landes ausgerechnet Pis-Partei nennt. - Aber das ist nur Symbolik, solvent sind die allemal und vielleicht muss man das Ganze besser überhaupt nicht politisch sehen, schon gar nicht als späte Reparationszahlung. - Das könnte nämlich auch nach hinten losgehen, denn zunächst muss der Condor ja wieder aufgepäppelt werden und hier auf La Palma darf man sich auch nicht zu früh freuen, da noch niemand so genau die künftige Firmenstrategie der "Tempelhofer Firma" kennt. - Es bleibt zu hoffen, stark zu hoffen, dass La Palma weiter in die Strategie einer, wie auch immer dann agierenden Condor passt. - Gerade eben als Charter-Flieger, welcher den, für uns weiterhin wichtigen Sektor des Pakettourismus über Reiseveranstalter bedient. - Es wäre zu früh, alles der TUI zu überlassen und ganz so weit, wie manch aufmerksamer Beobachter der Branche bereits auguriert hat, die Zeit der Pauschalreisen sei bereits vorbei, ganz so weit sind wir dann doch noch nicht. - Natürlich ist die Übernahme der Condor durch die LOT - PGL eine hoffnungsvolle Nachricht, und es ist sehr wahrscheinlich, dass sich das auch für La Palma zu einer guten Nachricht entwickelt. - Auf jeden Fall gibt es jetzt keinen Grund mehr zu warten, mit der Buchung der Condor-Tickets und es wird sich wohl erst im Lauf des Frühlings und Sommers zeigen, in welche Richtung zukünftig die Leitung der Condor steuern wird.

Hier bleibt weiter die Dürre auf der Westseite großes Thema, aber ich habe ja schon so viel darüber geschrieben, dass ich nun mal inne halten werde. - Wir nähern uns ja schon wieder dem Karneval und da gibt es eine, zumindest gesellschaftliche Neuigkeit: Ein Kerl möchte auch mal Karnevalskönigin werden! Das ist doch was für mich, Traditionen crashen, so etwas bereitet mir Freude, weil ich immer noch glaube, dass vieles, was unter dem gammeligen Sammelbegriff Tradition läuft, uns ganz oft davon abhält, wirklich ein Stück weiter zu kommen. - Es geht also um die berühmte Gala in Los Llanos, auf der, bislang immer junge Frauen, Extremgewänder vorgeführt haben, welche mehr geschoben, gezogen und gehoben werden mussten, als getragen. - Nun war ja jetzt Jahr bereits ein Junge im Festtagskleid bei der Wahl der "Mini-Königinnen" dran und nun wagt sich ein Kerl auf die große Bühne und wird am 14. Februar zwischen wild geschminkten Damen seinen Mann stehen. - Wer nun aufmerksam bis vorsichtig unsere Inselpresse verfolgt der wird feststellen, dass man sich wohl generell auf einen verbalen Passus geeinigt hat, der nicht darauf erpicht ist, da irgendwie einen Tabubruch basteln zu wollen. - Es heißt jetzt nicht mehr, Wahl der Karnevalskönigin, sondern Gala für die schönsten Fantasien und mit der Fantasie sind die Kleider gemeint, an welche viele Designer und Nachbarschaften bereits seit vielen Monaten basteln. - Also Traditionsbruch in dem man Traditionen einfach umbenennt und hier trifft man wieder auf die wunderbare Fähigkeit des Pragmatismus, welcher uns wohl einfach mal geschenkt wurde.

Anders herum, also nach Geschlechterrolle geordnet, findet das dieses Jahr in Santa Cruz statt. - Hier tanzen 2 Frauen zum ersten Mal überhaupt als Zwergen den Tanz ihres Lebens, nachdem die "Enanos" bislang und seit Jahrhunderten immer nur von Männern belebt und dargestellt wurden. - Kenner wissen nun schon, es ist wieder ein "Bajada-Jahr" und tatsächlich findet diesen Sommer in Santa Cruz de La Palma die nur alle 5 Jahre stattfindende "Niederkunft der Heiligen Jungfrau aus Las Nieves" statt. - Die Heilige Jungfrau vom Schnee wäre nicht ganz richtig, denn der Name stammt nicht vom Aggregatszustand des Wassers, sondern von der Wallfahrtskapelle Las Nieves oberhalb der Hauptstadt Santa Cruz. - Das Fest überhaupt auf der Insel und mit einem Rahmenprogramm, welches sicherlich aus diesem mehr als platzt und mal sehen, ob wir von außen dann erkennen, in welchem Zwerg beim Tanzen denn eine Frau steckt und in welchem, wie sonst immer, ein Kerl. - Und die Zwerge werden in diesen Jahr auch in Los Llanos tanzen und das ist auch ein Novum. Bislang wurde der Zwergentanz noch niemals als Bestandteil der Bajada de la Virgen de Las Nieves außerhalb der Hauptstadt getanzt. - Früher, als alles anders war, und nur ein paar Dinge besser, da führte man diesen Zwergentanz wohl auch außerhalb der Hauptstadt auf, kam dieses Spektakel doch erst später in den Rahmen jungfräulicher Begleiterscheinungen. - Auch das ist ein gewisser Traditionsbruch, gleich zweimal, Frauen tanzen den Zwergentanz und dann auch noch auf der "falschen" Inselseite. - Als Ausgleich allerdings bekommt die Hauptstadt dafür das, seit ein paar Jahren stattfindenden "Love-Festival". Dort treten hoch bezahlte und wohlbekannte Künstler aus dem Latino-Pop auf und vor allem werden dabei Regenbogenfahnen hoch halten. - Dieses Spektakel wurde bislang im ungenutzten Hafen von Puerto de Tazacorte aufgeführt und gilt als eine der größten Gay-Parties und Steuergeldergräber der Kanaren gleichzeitig. - Da Frauen als Zwerge nun auch in Los Llanos tanzen, rocken Schwule in der Hauptstadt und Könige der Nacht werden Königinnen. - Wenn man das dann dreimal so gemacht hat, dann wird das von uns bereits zur Tradition verklärt und ich stelle mir den Skandal bereits vor: 2026 im Karneval von Los Llanos, eine Frau wird Karnevalskönigin und alle raufen sich den Kopf, wie konnte das denn nur passieren.

Und irgendwie auch bereits Tradition, die Samstage auf der Insel, an denen man sich trifft, um den "Rabo de Gato" auszureißen. - Keine Angst, es geht hier nicht um Tierquälerei, sondern man nennt hier das Lampenputzgras, Pennisetum setaceum, halt Katzenschwanz. - Und den gilt es auszureißen, stellt dieses Gräschen doch als, vor nun bereits Jahrzehnten eingeschleppter Neophyt, inzwischen eine drastische Gefahr für die heimische Flora und damit auch Fauna dar. - Auch die Behörden arbeiten mit Personal bereits an der Heimatfront und versuchen dieses lästige Gras wieder von der Insel zu verbannen, aber ohne private, also nachbarschaftliche Hilfe, wird das wohl nichts werden. - Deswegen ruft das "Kollektiv Sin Rabo de Gato" alle paar Wochen zum gemeinsamen Lampenputzerputzen und trifft sich dafür an herausragenden Stellen. - Wer der spanischen Sprache nicht mächtig ist, der lässt sich von mir sagen: Treffpunkt Parkplatz des Besucherzentrum des Vulkan San Antonia an der Südspitze der Insel, am Samstag den 1. Februar um Nullneunhundert. - Rustikale Kleidung mitbringen, Sonnenhut, Wasser, Brotzeit und Lust und Wille, ein paar Stunden seines Lebens für die Erhaltung der fragilen Landschaft dieser Insel zu rackern.

Der Rabo de gato ist auf La Palma ein ungeliebtes Kraut, welches man gerne wieder loswerden möchte




Donnerstag 23.01.2020 10:00 Uhr - El Paso

Neue Betten braucht die Insel

Das leidige Thema der Flugverbindungen nach La Palma bleibt aktuell. Der deutsche La Palma Urlauber macht sich in diesem Jahr bekannterweise ja einige Sorgen, wie es mit den Flugverbindungen auf die Insel weitergeht. Eurowings hat noch gar keinen Flugplan für den nächsten Winter veröffentlicht, dafür aber die Condor. Und da wird es jetzt halt schwierig, da bisher niemand die Sicherheit hat, wie es mit dem Andenvogel weitergehen wird. Der Verkauf der Linie steht wohl unmittelbar bevor, und es gibt wohl auch 3 Interessenten. Bei zweien davon handelt es sich um Investitionsfonds, namentlich „Apollo“ und „Greybull“, die, so behaupten diese zumindest, die bisher profitable Fluglinie als Ganzes erhalten wollen. Condor hat auch schon einen beträchtlichen Stellenabbau angekündigt, und neue Tarifverträge abgeschlossen, um für die Herrschaften möglichst attraktiv zu sein. Mir machen solche Kapitalgesellschaften immer ein bisschen Angst, alldieweil immer die Gefahr besteht, dass dann heuschreckenmäßig der Laden filetiert wird, und Teile davon dann an andere gewinnbringend weiterveräußert werden. Apollo scheint auch ein recht umtriebiges Unternehmen zu sein. Die haben Beteiligungen an Casinos, Banken, in der Verpackungsindustrie, Verlagswesen aber auch so schöne Sachen wie „militärische Dienstleistungen“, wobei mir noch nicht klar ist, ob es sich hierbei um Söldnertruppen oder um eine Beratertätigkeit für die Bundeswehr handelt, was ja auch ganz lohnend sein kann.

Im Bereich des Tourismus ist Apollo an verschiedenen Kreuzfahrtunternehmen beteiligt, aber auch einer Flugzeug-Leasinggesellschaft. Das könnte ja ganz praktisch sein, schließlich gilt die Condorflotte als überaltert.

Ein anderer Interessent ist die polnische Fluglinie „Lot“. Wenn man bedenkt, dass Kapitalinvestoren ja auch irgendwie ekelig sind, mag manchem das als Lösung am sympathischsten erscheinen. Jedoch wird jetzt schon geunkt, dass sich Lot damit übernehmen und zu einer bedenklichen Größe heranwachsen könnte. Was dann passieren kann, hat uns in den letzten Jahren Air-Berlin gezeigt, und das war nicht sehr schön.

Das Management von Condor wird auf jedenfalls nicht müde zu berichten, dass die Aussichten ganz gut sind, dass die Gesellschaft als Ganzes erhalten bleibt. Dennoch droht weiterhin die Zerschlagung, denn über den Verkauf bestimmen am Ende die Gläubiger von Thomas Cook, und die haben nur ein Interesse, nämlich möglichst viel von Ihrer investierten Kohle wiederzusehen.

Keiner hat einen genauen Plan, wie die Geschichte ausgehen wird. Selbst wenn Condor als Ganzes erhalten bleibt, kann es durchaus sein, dass der gesamte Flugplan über den Haufen geschmissen wird. Sollte Condor aber über den Jordan gehen, werden die Verbindungen längerfristig sicher von anderen Gesellschaften übernommen. Irgendwie kommen die Leute immer nach La Palma.

Und da ist nun die Brücke zu den neuen Betten aus der Überschrift. In Madrid findet nämlich gerade die Tourismusmesse „Fitur“ statt. Unser Consejal für Tourismus Raúl Camacho ist da vor Ort, um kräftig zu trommeln und hat im Vorfeld bereits gesagt, dass das Hauptproblem von La Palma die Flugverbindungen sind. Jetzt bringt er einen, auf den ersten Blick merkwürdigen Vorschlag. Er möchte nämlich die Bettenkapazität im Hotelgewerbe um 3000 Betten erhöhen. Auf den ersten Blick klingt das total bescheuert, da ja einige Hotels hier so schlecht ausgelastet sind, dass sie den Sommer über ganz schließen. Der Herr Camacho denkt aber, dass zusätzliche Betten, und damit verbundene Pauschalreisen mehr Flugzeuge bringen werden, da die Pauschalanbieter den Fluggesellschaften schon im Vorfeld ein bestimmtes Kontingent abkaufen, was also bedeutet, dass Risiko der vollen Auslastung der Maschinen teilweise von der Fluggesellschaft auf den Pauschalanbieter abgewälzt wird. Kein schlechter Plan möchte man meinen, komisch ist nur, dass die vorhandenen Hotels ja schon nicht ausgelastet sind und die ja auch schon mit den Pauschalanbietern zusammenarbeiten. Vielleicht ist La Palma ja doch gar keine Attraktion für den normalen Pauschalurlauber. Ein kurzer Anstieg war in den letzten Jahren schon zu sehen, was aber auch mit den Krisen in anderen Urlaubregionen zusammenhing. Mein Gedankengang war immer, dass der normale Türkei oder Tunesientourist, dann eben nach Teneriffa oder Gran Canaria geflogen ist, der Teneriffapauschali ist dann, aus Platzgründen, nach La Palma ausgewichen, um dann hier entsetzt festzustellen, dass Los Cancajos eben nicht Los Christianos ist.

Letztendlich stehen wir hier vor einem grundsätzlichen Problem der Marktwirtschaft, dem von Angebot und Nachfrage. Während der Hr. Camacho im Sinn hat das Angebot zu erhöhen, um eine stärkere Nachfrage zu generieren, empfehle ich dem La Palma - Liebhaber einen anderen Weg um langfristig Flugverbindungen zu schaffen, da ich der Ansicht bin, dass eine erhöhte Nachfrage ein erhöhtes Angebot generieren wird. Ich möchte Sie hiermit auffordern einfach zu buchen. Buchen Sie einfach 3-4 Flüge im Jahr nach La Palma, sie müssen ja gar nicht mitfliegen, das ist auch besser fürs Klima, schließlich verbraucht eine halbleere und damit leichtere Maschine viel weniger Kerosin. Wenn die Herrschaften von Condor, EasyJet und sonst wer wie blöd Flüge nach La Palma verkaufen, werden sie diese auch anbieten, die wollen ja auch nur Geld verdienen. Gehen Sie also heute noch ins Reisebüro oder Internet Ihres Vertrauens und buchen Sie was das Zeug hält.






Es folgt ein Gastbeitrag von Mathias Siebold

Montag 13.01.2020 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1023 hPa
Höchsttemperatur heute 22,7 Grad - niedrigste Temperatur 13,4 Grad

It never rains in western Aridane
und Paul ist hoffentlich geduldig


Lassen Sie mich zunächst aber erneut erklären, für Focus-Leser sozusagen, wie das mit dem Weiterführen der "Gelben Seiten" steht, welche früher mal unter meiner Regie liefen. - Ab 1.1.2020 sind die Seiten: www.la-palma-aktuell.de und www.la-palma-urlaub.de ganz in den Händen der Familie Märkle. - Die Beiden betreuen die Firma der Ferienhausvermittlung mit den dazugehörigen Webseiten in eigener Verantwortung. - Meine Frau und ich sind lediglich für einen, noch nicht bestimmten Zeitraum, weiterhin beratend tätig, aber Chefin und Chef sind Ellen und Simon und die haben auch bereits die ersten, deutlich positiven Akzente gesetzt. - Eine dritte Webseite, www.ferienhaeuser-la-palma.de, knapper und schlanker für mobile Geräte und die Übernahme der Betreuung des Hostel Jurado in El Paso sind da nur die ersten Anzeichen freudiger Erneuerungen. - Die Nachrichtenseite in La Palma Aktuell wird nun auch von Simon verfasst und ich werde ab und zu Gastbeiträge schreiben, welche auch als solche deutlich gekennzeichnet sein werden. - So wie dieser hier. - Meine Frau und ich beschränken unsere berufliche Tätigkeit nun ganz auf unsere beiden eigenen Ferienhäuser, die Casas Martin, und darüber hinaus leiste ich mir das Vergnügen, eine eigene Webseite dafür zu betreiben. - Die lautet www.casamartin.de (und ist auch wieder Gelb und in ähnlichen Design, denn was anderes kann ich nicht) und wird in den kommenden Monaten und Jahren auch das Nachrichtenarchiv seit dem Jahr 2002 in neuer Form beheimaten. - Allerdings werden auch auf La Palma Aktuell weiterhin allen meine Nachrichten zu finden sein, im dortigen Archiv. - Um weiter alle Unklarheiten zu beseitigen, ich bin auch noch nicht auf Rente, ich bin noch zu jung dafür, auch wenn Andere das nicht für möglich halten. Richtig Rente werde ich erst in ein paar Jahren bekommen, bis dahin müssen meine Frau und ich von den Mieteinnahmen der beiden Casas Martin leben. - Darum bezeichne ich mich immer wieder als Privatier, nicht als Rentner, und ich weiß immer noch nicht so ganz, warum das überhaupt andere Leute interessiert…

Nun also zu den wirklichen Themen und leider bleiben die geringen, und auch noch schlecht verteilten Niederschläge, das Hauptthema auf der Insel. - Verschlimmert wird die Geschichte dadurch, dass auch die letzten Jahre bereits ähnlich mau in Sachen Niederschläge waren und wir klammheimlich bis brüllend fürchten, dass unser Ertrag im Klimawandel eher eine trockene Angelegenheit werden könnte. - Allerdings mehrere ergeben Wetterphasen alleine noch kein Klima und schon gar keinen Wandel, aber nicht erst seit Greta bekommen manche Leute hier unbeherrschbares Nackenjucken bei dem Gedanken, dass wir zukünftig so ganz ohne Niederschläge aus dem Westen leben müssten. - Um tiefer in das Thema Wetter einzutauchen muss ich ein bisschen ausschweifen, da ich ja leider nicht weiß, was Sie wissen. - Es scheint überhaupt ein kleines Wunder zu sein, dass unsere Inseln, als direkter Nachbar der Sahara, sehr wasserreiche Eilande sind. - Das haben wir zum allergrößten Teil dem Nordostpassat zu verdanken, welcher als Folge des großen nordatlantischen Hochs, meist Azorenhoch genannt, feuchte Luftmassen an unsere Nordostseiten trägt. - Gerade die hohen, westlichen Inseln bringen dabei den Passat "zum Weinen", denn diese Luftmassen, die können nun nicht einfach ihren Weg weiter über den Atlantik fortführen, ohne einen feuchten Wegezoll zu hinterlegen. - Das kann richtiger Niederschlag in Form von Regen sein, oder andauernde Kondensation an der dichten Vegetation unserer Nord- und Ostseite, oder eben auch in Form von Eis, Schnee oder Graupel in den ganz hohen Lagen der Inseln.

In bestimmten Höhenlagen rund um Barlovento und Los Sauces kommen dann Jahresmittel von bis zu 2.000 Litern pro Quadratmeter heraus, und dabei sind eben Niederschläge in Form von Eis oder Kondensation noch gar nicht mitgerechnet. - Allerdings gelingt es den "inneren Werten der Insel" nicht wirklich, dieses Wasser auch nachhaltig in den vielen Kavernen vulkanischen Ursprungs zu speichern, das allermeiste Nass fließt und sickert ungenutzt in den Atlantik. - Nur an manchen Stellen gelingt es dichteren Gesteinsformationen Wasser zumindest zeitweise im Inneren zu stauen und mit Geschick und Ausdauer kann man diese wasserhaltigen Schichten aufspüren und anbohren. - Aber auch hier gilt, diese Kavernen sind weiterhin von reichlich Zufluss abhängig, nicht nur ständige Entnahme des Wassers, sondern auch das durchsickern der feuchten Last bis auf Meereshöhe, entleeren diese inneren Wasserreservoirs ständig. Es gibt auf La Palma so kein Grundwasser, es sei denn, man bohrt bis auf Meereshöhe, stößt dann aber auf Salzwasser und das dient den Fischen wunderbar, taugt aber für Mensch und Nahrungserzeugung auf dem Lande nur ganz bedingt. - Also muss es immer weiter regnen, sonst geht uns das Wasser aus, die Insel selbst leidet unter basaltischer Inkontinenz und alle Geologen mögen mir diese bildhafte Floskeln verzeihen. - Das bedeutet aber auch, alles Wasser, welches wir dem Berg nicht entnehmen, um damit zum Beispiel die extrem durstigen Bananen zu gießen, das wäre mittelfristig auch verloren, in dem es versucht, den Atlantik ein bisschen süßer zu machen. - Die genaue Verweildauer der versickernden Niederschläge kennt man nicht wirklich und sind auch stark abhängig von der Permeabilität der diversen Bodenschichten. - Zwischen ein paar Jahren und ein paar Jahrzehnten wird die Verweildauer des Untergrundwassers auf der Insel benannt. Aber genau wagt das keiner einzuschätzen und ob diese, sehr ungenauen Werte, alleine aus Unsicherheit stammen, oder auch geschmückt sind, das kann ich nicht endgültig einschätzen. Wir dürfen halt nicht vergessen, Wasser auf La Palma stellt ein inselbewegendes Geschäft dar und ist lukrativer, je weniger Wasser vorhanden ist oder scheint.

Wechseln wir nun auf die Westseite, also auf die Leeseite des Passats, dann finden wir noch schlechtere Voraussetzungen vor, als auf der Nord- oder Ostseite. - Nicht nur, dass die Verweildauer des Wasser sehr gering ist, auch regnet es im Westen lediglich bei den winterlichen Auftritten von Tiefdruckgebieten und/oder ihren Ausläufern. - Hier nun scheint das Problem zu liegen, denn seit einigen Jahren beobachten wir, dass auch im Winter diese wasserbringenden Tiefdruckgebiete so weit nördlich an den Kanaren vorbeiziehen, dass wir fast gar nicht mehr in deren Einfluss geraten. - Das war im Sommer immer schon so, nun auch noch im Winter und Schuld dafür, ganz einfach weil es für die Wettersituation auf dem Nordatlantik generell verantwortlich ist, scheint auch wieder das Azorenhoch zu sein. - Stabiler denn eh und je, und schwächelte früher im Winter das Hochdruckgebiet alle paar Wochen mal und ließ so Platz für Tiefdruckgebiete auf unseren Höhen, so verrutscht das Hoch in den letzten Wintern lediglich weiter nach Norden und anstatt Tiefs mit Niederschlägen erreicht uns warme Luft aus dem Süden. - Allerdings gibt es auch eine positive Entwicklung durch dieses stabilere Hoch auf dem Nordatlantik, die sommerlichen Temperaturausrutscher nach oben sind fast gänzlich verschwunden und damit auch die Waldbrandgefahr. - Will man so unvernünftig sein, und nach nur ein paar Jahren bereits neue Regeln basteln, dann heißt es, wärmere Winter mit weniger Niederschlägen und dafür Sommer ohne Hitzeperioden. - Natürlich sind wir dankbar für die fehlenden Hitzetage zwischen Juni und September, allerdings macht die Möglichkeit, ganz auf Regen durch Tiefdruckgebiete verzichten zu müssen und komplett vom Wasser des Passats abhängig zu sein dann doch zumindest unruhig. - Damit würden sich, und das auch wieder in einer rasenden Geschwindigkeit, die Unterschiede in Sachen wilder Vegetation je nach Insellage deutlich verhärten. - Der Norden und Osten Grün wie immer, der Süden und besonders das Aridanetal trocken und Gelb. - Grün nur noch die Bananen und die erneute Modefrucht Avocados, oder die vielen Gärten, welche eben nette Begleiterscheinung einer doch dichten Besiedlung darstellen.

Wie weit der Westen nun in den Norden reicht, das hängt ganz oft von der Windrichtung ab. Meist liegt Tijarafe noch im "Westen", ab und an aber bereits im "Norden", eben je nachdem, wie weit der Nordostpassat auch bis komplett aus Nord dreht. - Meist aber liegt die Grenze die Grenze des Einflussbereichs des Passats irgendwo zwischen Puntagorda und Garafía und hier kann es einem auf einem Ausflug passieren, dass man vom Sonnenschein direkt in dichten Nebel und Niederschläge wechselt. Ein oftmals fantastisches Spiel mit einer gewissen Prise an mythischem Kribbeln in der menschlichen Sensorik. - Dort in den Zauberwäldern, voller Flechten und Moose scheint die Welt der Niederschläge noch in Ordnung zu sein, hier auf der Westseite, und besonders deutlich unter dem Wolkengürtel des Passats, schwanken wir inzwischen deutlich, wie man denn "Gutes Wetter" definieren soll. - So wirkt die, nun drei Winter bereits anhaltende Dürre bis deutlich hinein in die Politik und die jetzige Landwirtschaftsrätin im Gobierno de Canarias, Alicia van Oostende drückt das Bananenbauernverständlich so aus: "Diesen Winter konnten wir uns keine Beregnung einsparen." - Das bedeutet übersetzt für Nichtpflanzer, man konnte sich bislang in diesem Winter, trotz anderthalb Tage Niederschlag, noch keinen Bewässerungszyklus für unsere gelbe Wappenfrucht ersparen.

Und an den Bananen hängt alles und wenn das Wasser knapper und damit teurer wird, dann werden wir hier alle nervös. - Und immer, wenn das Wasser knapp und teuer wird kommen Vor- und Rückschläge aus allen Ecken. Erinnern wir uns nur noch an die Jahre, in denen man alle alten Speicherbecken hier im Tal reaktivieren wollte, um Überschusswasser aus den winterlichen Niederschlägen zu sammeln. - Das war damals schon blöde, da viele der alten Becken längst nicht mehr dicht sind, oder unter Befüllung gar bersten würden, und darüber hinaus fehlt diesen Winter bislang überhaupt der Niederschlag, welcher spontane Überschüsse produziert hätte. - Dann taucht auch immer mal wieder das Projekt auf, den Barranco de las Angustias mit einer Staumauer zum Wasserspeicher umzumodellieren, allerdings muss man dieses Vorhaben, nicht nur wegen technischer Schwierigkeiten, wohl weit in die Tiefen fatalen Populismus schieben. - Natürlich fließen Millionen Kubikmeter Süßwasser bei Starkregen in der Caldera unangetastet in den Atlantik, aber die Caldera als Stausee nutzen, oder auch nur den unteren Teil, ich fürchte mal, das wäre ein kaum machbares Projekt.

Nun spricht man über offen und auch medial breit gefächert über den Vorschlag des bekannten Ingenieurs Carlos Soler, man solle doch den bereits vor fast 2 Jahrzehnten gegrabenen "Túnel de Trasvase" weiter aufbohren und so an die große Wasserblase gelangen, welche unter der Cumbre Nueva wartet. - In der Tat stieß man dort bei den Grabungen auf so viel Wasser, dass man mit Beton dagegen halten musste, allerdings warnen andere Stimmen davor, diese Blase von unten anzuzapfen, da man so die Wassergalerien des südlichen Teil der Caldera gefährden würde, welche den Großteil der Trink- und Nutzwasserversorgung des Aridanetals speisen. - Allerdings streitet man sich darüber deutlich, Soler meint, und nicht nur er, das würde überhaupt keinen Einfluss auf die Wasserreserven nehmen, andere hingegen werfen dem Wiederentdecker der Heiligen Quelle im Süden der Insel blanken Populismus vor. - Aber der Inselregierung bleibt angesichts der drohenden Wasserknappheit gar nichts anderes übrig, als auf den Vorschlag des streitbaren Ingenieurs in sofern zu hören, dass man wohl anstrebt, darüber ein neues Projekt anzuleiern, welches eben die offenen Fragen klären soll. - Befürworter und Gegner sind hierbei nicht zimperlich in ihrer Wortwahl, die einen meinen, ein Teil der Insel würde so komplett ausgetrocknet, die anderen meinen, das Wasser würde dadurch so reichlich und damit billig, dass die "Wassermafia", wer immer das auch sein mag, so ihre Verdienstmöglichkeiten davonschwimmen sehen würde. - Ein kräftiges Tiefdruckgebiet würde diese Diskussion sicherlich wieder etwas abkühlen, aber es ist nichts in Sicht auf unseren Breiten, es wird sogar wieder eher wärmer die kommenden Tage.

Es gibt noch ein weitere Thema die Tage, welches auch mit der Wertschöpfungskette und möglichen Knappheiten und Monopolen zu tun hat, der Benzinpreis. - Wir wissen ja, auf La Palma gibt es keine Raffinerie, man muss Benzin, Diesel und auch das Schweröl für das Stromkraftwerk alles herankarren. - Daraus entwickelt sich natürlich ein etwas höherer Preis für den Sprit an der Tankstelle, allerdings liegen wir inzwischen in Spitzen bei bis zu 30 Cent mehr für den Liter Benzin als auf Tenerife. - Und das war nicht immer so, wir kennen 5 bis 10 Cent mehr und das ist mit Mehrkosten oder eben auch der, weniger breit aufgestellten Konkurrenz hier auf der Insel zu erklären, aber zwischen 20 bis 30 Cent mehr pro Liter, das ist nur noch mit erhöhter Gier zu erklären. - Wer denn hier nun überkräftig zulangt, der primäre Lieferant, der Verteiler, oder die wenigen Tankstellenpächter hier auf der Insel, das wollen wir an dieser Stelle gar nicht wirklich vorsagen, vielleicht ist es auch eine wunderbare Kette der pekuniären Vermehrung auf Kosten aller Autofahrer auf der Insel. - Nun leben wir ja aber in den Zeiten der medialen Schnelligkeit und jeder kann immer sehen, wie viel kostet der Liter Sprit auf Tenerife, während wir hier den Tank für viel mehr Geld füllen und so wird das immer mehr zum deutlichen Tagesgespräch und erreicht natürlich dabei auch die Politik. - Die wagen es aber nicht wirklich, das Problem beim Namen zu nennen, welches Raffgier heißt, sondern doktern nun an Sondersteuern herum oder wollen den Transport günstiger machen, obwohl wird doch bereits bei 75% Subvention für See- und Lufttransport angelangt sind. - Da lauert also einiges an, sogar sozialem Sprengstoff, und es wäre vielleicht von den Nutznießern der wunderbaren Geldvermehrungskette durch Zapfsäulen im eigenen Interesse, die bislang ohne Klagen erfüllende Quellen nicht zu sehr zu schröpfen. - Erinnert irgendwie auch an die Wassergeschichte von vorhin, nach dem Motto, wie weit kann man quetschen, bevor es kaputt geht. Aber 20 bis 30 Cent mehr pro Liter Sprit als auf der Nachbarinsel, das ist durch Transportmehrkosten in keiner Weise auch nur annähernd zu erklären.

Jetzt noch der schwierige Teil meines ersten Auftritts als Gastschreiber, ich muss verkünden, Paul ist vorletzte Woche gestorben. - Das Herz hat nicht mehr mitgemacht. - Wir hatten ja bereits über Monate mitbekommen, wie Paul stark abbaut, immer dünner wurde und beim Streicheln die Rückenwirbel einzeln zählbar und immer spitzer wurden. - Darauf folgte dann schweres und stoßweises Atmen, er suchte immer eine Position einzunehmen, welche ihm das Atmen leichter machte. - Dann sind auch noch die Pfoten angeschwollen und schließlich ließ Paul auch das Essen sein, so dass ich mich entschlossen habe, mit Hilfe unseres Tierarztes dem ein Ende zu setzen. - Paul ließ mir die Ehre zukommen, in meinen Armen zu sterben, schnurrend, eine fast surreale Situation, aber nie war ich dem Tier näher. - Mit Regenbogenbrücke ist da nichts, aber die Abmachung gilt, wer zuerst geht, der wartet auf den anderen, und ich hoffe nur, der Kerl hat so viel Geduld, noch viele Jahre auf mich zu warten.

Nun aber hängt der Haussegen im Katzenreich bei uns schief, die Nachfolge ist nicht geregelt und Fred und Mia sind immer noch mit Trauern beschäftigt. - Ich habe bislang so etwas abgelehnt, mich mit Themen wie Trauer bei Tieren zu beschäftigen, aber anders ist das komische Verhalten der Katzen und die wirre augenblickliche Situation, wie die miteinander umgehen, nicht zu erklären. - Lucky, die nun älteste unserer Katzen scheint einzig die Lage tragbar einzuschätzen und versucht die anderen Katzen mit all ihrer erwachsenen Reife zu beruhigen. - Mia sucht dringend Nähe, reagiert aber oft ängstlich und Fred ist völlig von der Rolle. Eigentlich würde ihm ja nun die Rolle des Alpha-Männchens zustehen, aber dem scheint er überhaupt nicht gewachsen und starrt stundenlang wie depressiv irgend eine Wand an. - Unberührt von der ganzen Koordinatenverschiebung in unserer kleinen Welt scheint nur der neue Wirbelwind zu sein, kein Wunder, Bruno hat Paul nur am Ende seiner Tage erlebt und nicht als Mittelpunkt der Welt. - So geht das Leben weiter seinen Weg, und auch Trauer scheint einer gewissen Hierarchie zu folgen, aber das hatte ich eigentlich bislang immer nur bei Menschen vermutet.

casamartin la palma Paul im Jahr 2005, kurz nachdem er die Augen geöffnet hat

Ein Bild aus dem Jahr 2005. Das war kurz nachdem Paul die Augen zum ersten Mal geöffnet hat, die Futterspritze reicht ihm hier meine ältere Tochter Lila.




Dienstag 07.01.2020 16:00 Uhr - El Paso

Hurra wir werden mehr!!!! — oder eben auch nicht

Unsere Insel verzeichnete in 2019 einen Bevölkerungszuwachs von sage und schreibe 808 Einwohnern. Alle zusammen sind wir jetzt 81.863 Menschlein die hier dauerhaft auf der Insel leben. Das jedenfalls hat das nationale Statistikamt laut der Internetzeitung „El Apuron“ am 29.12.2019 verkündet. Da wird dann auch fein säuberlich aufgeschlüsselt, in welcher Gemeinde es welche Veränderung gab. Nur Tijarafe und Tazacorte sind geschrumpft, alle anderen haben teils ordentliche Bevölkerungszuwächse zu vermelden. Und das alles, obwohl doch angeblich junge Menschen die Insel regelmäßig verlassen und auf den großen Inseln, auf dem Festland oder im Ausland ihr Glück suchen. Und das stimmt ja auch, nur ist kaum einer so blöd sich hier abzumelden. So ein Residentenstatus ist ja von Vorteil. 75% ermäßigte Flüge sind schließlich kein Pappenstiel, und so kann man die zurückgelassene Familie auch mehrmals im Jahr besuchen. Wer sich also nicht abmeldet, bleibt als Einwohner erhalten, und die einzelnen Gemeinden profitieren auch von diesen Karteileichen. Die Zuteilung öffentlicher Gelder ist auch hier teilweise von der Einwohnerzahl abhängig.

Vielleicht hatten wir auch nur ein besonders fruchtbares Jahr, und die Inselbewohner waren im letzten Jahr etwas reproduktionsfreudiger. Aber massenhaft schwangere Frauen sind mir im vergangenen Jahr nicht über den Weg gelaufen, und die fallen ja auch irgendwie auf. Ich habe aber auch nicht darauf geachtet, verspreche aber es dieses Jahr zu machen. Da aber ständig geklagt wird, dass die Insel hier überaltert, durfte die Sterberate eher höher liegen als die Geburtenrate.

Also stellt sich die Frage, wo kommen die „Neuen“ her. Gut, seit einigen Jahren zieht es vermehrt Italiener nach La Palma, teilweise waren die zuvor auf den einer der anderen Inseln, einige kamen aber auch direkt aus Italien zu uns. Gerade in Tazacorte bildet sich nach und nach eine italienische Community. Es gibt mittlerweile nicht nur immer neue Pizzabäcker, sondern auch ein italienisches Lebensmittelgeschäft. Tazacorte hat aber ja einen Bevölkerungsrückgang, passt also auch nicht wirklich zusammen.

Mathias Siebold hat noch geschrieben, welche Zuwanderungswellen es in den vergangenen Jahrzehnten aus Deutschland gab. Die Letzte hat er nicht wirklich erwähnt. Auffallend war zumindest für mich, dass es einen verstärkten Zuzug von Deutschen gibt, die sich hier auf La Palma vor dem „Moslem“ verstecken. Der Muselmann, den solche Leute ja auch gern als „Messermann“ bezeichnen macht denen irgendwie Angst, drum rettet man sich kurzerhand auf eine abgeschiedene Insel und fühlt sich, in der hier herrschenden abendländischen Kultur entsprechend sicher. In den vergangenen 2-3 Jahren musste ich mich mehrfach mit Leuten auseinandersetzten, die der Überzeugung sind, dass in Deutschland ein Bürgerkrieg bevorstehen würde, weil nämlich der „masseneingewanderte Moslem“ versuchen würde, die Herrschaft in Deutschland zu übernehmen. Aus Angst vor dem syrischen Bürgerkriegsflüchtling werden solche Menschen also zum Präventivbürgerkriegsflüchtling - der kluge Mensch flieht schließlich vor. Von den Deutschen gehen auch jedes Jahr wieder welche zurück, so dass das auch eher ein Nullsummenspiel ergibt.

Diese Verschwörungstheorien, nachdem also der „Moslem“ die Herrschaft in Deutschland an sich reißen möchte, und dem deutschen Volke der Garaus gemacht werden soll, finden sich aber auch bei einigen Residenten, die sich schon länger auf La Palma befinden. Das sind dann aber welche, die sich selbst irgendwie links verorten, größtenteils supergesund und streng biologisch ernähren und bisher eher Angst hatten, dass Ihre Gesundheit, wahlweise von der bösen Lebensmittelindustrie oder auch durch Chemtrails oder was ähnliches zugrunde gerichtet werden könnte. Aber vielleicht liegen die Wünsche nach dem Erhalt eines gesunden Körpers und einem gesunden Volkskörpers gar nicht so weit auseinander.

Aber auch unter den Palmeros gibt es einige, die bestimmten Bevölkerungsgruppen eher ablehnend gegenüberstehen. Dabei ist spannend sich die Kommentare unter dem Artikel in der „El Apuron“ zu lesen. Bei einigen wurde schnell klar, woher der Bevölkerungszuwachs vermutet wurde. Es ist nämlich immer noch so, dass es einen starken Zuzug von Südamerikanern, und hierbei vor allem von Menschen aus Venezuela aber auch aus Cuba nach Spanien gibt. Die Kanaren sind hierbei, gemessen an der Einwohnerzahl, am stärksten betroffen. Das liegt natürlich auch daran, dass in der Vergangenheit, die Leute von hier, in diese beiden Länder gereist sind, auch um dort ein besseres Leben zu suchen. Mit der momentanen politischen und wirtschaftlichen Krise, in Venezuela, läuft die Wanderung nun in die umgekehrte Richtung. Mit einem Aufenthaltsstatus ist es für viele gar nicht so schwer, so mancher hat direkte spanische bzw. kanarische Vorfahren. Bei gar nicht so wenigen sind aber die Südamerikaner hier recht unbeliebt. Pauschal wird denen dann vorgeworfen, hier nicht arbeiten zu wollen und sich von der Gemeinschaft alimentieren zu lassen. Wenn sie jedoch arbeiten, dann wird ihnen vorgeworfen, dass sie das zu so niedrigen Löhnen machen würden, dass die „echten“ Palmeros keine Anstellung finden würden. Also auch hier in unserem kleinen Paradies gibt es unter den Palmeros welche, die einem widerlich rechten Gedankengut nachhängen und das, zumindest anonym im Internet, auch rauslassen.

Es kann also sein, dass wir in der Summe tatsächlich ein paar mehr geworden sind, aber an die angegebene Gesamtbevölkerungszahl glaubt hier eigentlich niemand. Da wie schon erwähnt, viele sich gar nicht abmelden, übrigens auch von den rückwandernden Deutschen. Aber keiner weiß eben so richtig Bescheid, da ja immer nur die offiziellen Zahlen genannt werden.

So jetzt noch eine Sache: Dieser Beitrag stammt nicht von Mathias Siebold, ich erwähne das, weil es in wohl den letzten Tagen zu Verunsicherungen kam, wer jetzt eigentlich regelmäßig auf dieser Seite schreibt. Deshalb habe ich mit M. Siebold besprochen, dass seine Beiträge, wenn sie hier erscheinen, auch als „Beiträge von Mathias Siebold“ gekennzeichnet werden.




Freitag 03.01.2020 17:00 Uhr - El Paso

Es sieht gut aus, wir bekommen wohl tatsächlich endlich eine Regierung in Spanien. In der letzten Woche haben sich der amtierende und derzeit kommissarische Ministerpräsident Pedro Sanchez von der PSOE und Pablo Iglesias von Podemos geeinigt. Beide zeigen sich nun willens die erste Koalitionsregierung auf nationaler Ebene zu bilden. Vor ein paar Monaten waren sie dazu noch nicht bereit, was uns hier, nach den Wahlen im April, gleich wieder welche im November beschert hat. An den Mehrheitsverhältnissen hat sich im Grunde aber nichts geändert. Was allerdings auffallend war, war das Erstarken der ultra-rechten VOX. Im April war ich noch glücklich darüber, dass es den Anschein hatte, dass diese, trotz anders lauteten Prognosen, doch schlechter abgeschnitten haben als erwartet, so hat sich ihr Ergebnis im November, sowohl Landesweit, als auch auf den Kanaren, nahezu verdoppelt. Ich glaube aber nicht, dass sich tatsächlich etwas in den Köpfen der Wählerschaft verändert hat. Insgesamt stehen die beiden politischen Lager mehr oder weniger unverändert da. Was früher rechts die „konservative“ PP abgedeckt hat, verteilt sich jetzt eben auf PP, die Neoliberalen, im bürgerlichen Mäntelchen auftretenden und doch weit rechten CIUDADANOS und eben VOX, die gar keine Hemmungen haben rechtsradikal aufzutreten. In Andalusien haben die Drei dann auch flugs nach den letzten Regionalwahlen eine Koalition gebildet und die „Sozialisten“ aus deren Hochburg vertrieben. Auch das hat den Druck auf die Herren Sanchez und Iglesias sicherlich erhöht, sich zu einigen.

Wir stehen also in Spanien kurz davor eine linke Regierung zu haben. Und im ausgehandelten Programm sind auch so schöne Dinge, wie Erhöhung der Sozialausgaben (man glaubt schließlich die „Krise“ überwunden zu haben und muss sich nun nicht mehr von Herrn Schäuble gängeln lassen) enthalten. Auch eine Mietendeckelung ist im Gespräch. Dies halte ich für eine sehr gute Idee, denn auch auf den Kanaren ist der durchschnittliche Mietpreis in den letzten 5 Jahren um über 30% gestiegen. (Wobei die Gründe hierfür vielfältig sind, dazu aber ein andermal mehr).

Jetzt reicht so eine Koalition aus PSOE und Podemos aber immer noch nicht, eine regierungsfähige Mehrheit zu bilden. Da muss man sich noch eine der regionalen Kleinparteien ins Boot holen, die einen ins Amt hievt. Fündig geworden scheint man diesmal bei der ERC. Dabei handelt es sich um eine katalanische, linke, aber auch nationalistische Partei. Das spanische Wahlsystem sorgt dafür, dass die regionalen Parteien, schon mit relativ wenig Gesamtstimmen einige Sitze im Spanischen Parlament erhalten. Und da die Basken, die Katalanen und auch die Canarios gerne ihre nationalistischen Parteien wählen, kommen die zusammen doch auf einige Sitze im Parlament und können so dann doch oftmals die Interessen der entsprechenden Regionen einbringen. Wobei die 1-2 Hansels der „Coalición Canarias“ da immer gar nichts zu melden haben. Jedenfalls sorgt so ein Regierungsbündnis mit den Katalanen für gewaltig Zündstoff. Die haben, mangels Zugeständnissen gegenüber den nationalistischen Interessen, schon mal dafür gesorgt, dass Pedro Sanchez seinen Haushalt nicht durchs Parlament gebracht hat, was uns die Neuwahlen im letzten April beschert hat. Auch bei den großen Koalitionspartnern herrschte hier in der Vergangenheit bezüglich Kataloniens eine Uneinigkeit. Podemos war immer gegen die Unabhängigkeit, aber unter bestimmten Bedingungen bereit, die Katalanen da selbst drüber entscheiden zu lassen. Die PSOE lehnte dies generell ab, weil dies gegen die spanische Verfassung verstoßen würde. Der Mehrheit der spanischen Bevölkerung sind die Unabhängigkeitsbestrebungen der Katalanen eh ein Dorn im Auge, da hier auch ganz offen damit argumentiert wird, dass man nicht bereit sei dem Restspanien von seinem katalanischen Geld etwas abzugeben. Das bedeutet, dass Herr Sanchez, bei zu großen Zugeständnissen, seine eigene Wählerschaft vertreibt. Wie gesagt, da ist noch gewaltig Sprengstoff vorhanden. Dennoch sieht es gut aus, dass wir zumindest diesmal eine Regierung erhalten werden. Das Prozedere hierzu sieht folgendermaßen aus: Am 5 Januar gibt es eine erste Abstimmung im Parlament, da braucht Pedro eine absolute Mehrheit, die er wohl nicht bekommen wird. Bei der nächsten Abstimmung am 7. Januar, reicht dann eine einfache Mehrheit, die hat er dann, wenn einige der kleinen Parteien nicht gegen ihn stimmen und sich stattdessen enthalten. Genau danach sieht es gerade aus.




Mittwoch 01.01.2020 11:00 Uhr - El Paso

Es geht los

So, jetzt ist es passiert. Seit heute sind wir Besitzer einer kleinen sympathischen Firma auf einer kleinen Insel im Atlantik, und tragen plötzlich eine riesige Verantwortung. Das Schöne ist, dass wir nicht ins kalte Wasser geschmissen wurden, vielmehr haben uns die Siebolds langsam in ein angenehm warmes Becken gleiten lassen. Allerdings wurden uns jetzt die Schwimmflügel abgenommen und wir müssen jetzt versuchen uns über Wasser zu halten. Uns wurde jedoch zugesichert, dass die beiden noch eine Weile als „Rettungschwimmer“ agieren, und uns auch immer wieder die Baderegeln erklären werden. Wir haben schon in den letzten Monaten gewissermaßen eine telefonische Standleitung zum Sieboldschen Büro am Laufen, von der auch weiterhin viel Gebrauch gemacht werden wird. Das ist auch gut so. Das gibt uns die nötige Sicherheit und hoffentlich unseren Gästen ebenso. Es wird sich im Prinzip nämlich gar nix ändern. Da konnte uns der Mathias in den letzten Wochen, so oft er wollte als die große, innovative Zukunft anpreisen. Alles kann gar nicht besser werden, weil einfach alles schon immer gut war, in der Firma und die zwei das fantastisch gemacht haben. Aber Tiefstapeln gehört glaub ich auch zum Sieboldschen Konzept.

Jedenfalls fühle zumindest ich mich gehörig unter Druck gesetzt. Das kommt aber nicht von außen oder gar von Ingrid und Mathias, das kann ich schon ganz gut selber machen. Es ist ja nicht so, dass ich es uns nicht zutraue die Firma gut weiterzuführen, mit der Tatsache, dass es sein kann, dass wir den Kampf gegen die global agierenden Hausvermittler verlieren könnten, damit kann ich auch leben. Flugscham, was ein schönes Wort, kann uns auch noch einen Strich durch die Rechnung machen, aber geschenkt. Was mir wirklich Druck macht, ist das Vertrauen der Familie Siebold in uns, was ja auch dafür gesorgt hat, dass wir die Firma bekommen haben.

Wie schon gesagt bleibt also im Prinzip alles beim Alten. Jetzt gehört aber diese Seite, also die la-palma-aktuell-Seite auch zur Firma. Letztendlich hat genau die den Mathias hier zur Institution gemacht. Ohne Spaß, es gibt hier auf der Insel tatsächlich Leute, die sich damit brüsten „den Siebold“ persönlich zu kennen. Wenn sich hier Residenten bei irgendeiner Frage bezüglich La Palmas nicht sicher sind, kommt manchmal die Aussage: „Da müsste man mal den Siebold fragen, der weiß das sicher.“ Mathias hat mir gesagt, dass er auch weiterhin sporadisch etwas schreiben wird, und dies dann auch an gewohnter Stelle veröffentlicht werden wird, also genau hier. Außerdem hat der Hr. Siebold jetzt eine eigene Seite, auf der seine Nachrichten veröffentlicht werden. Diese lautet: www.casamartin.de. Gleichzeitig habe aber auch ich mir vorgenommen, die Seite wieder ein bisschen zu beleben und die Leserschaft mit Informationen zur Insel zu versorgen. Irgendwie muss ich da dann meinen eigenen Weg finden. So wie früher, dass es zweimal pro Tag Nachrichten geben wird, wird es sicher nicht mehr werden, dazu fehlen mir schlichtweg die Ideen. Ich könnte ja was über meine Katzen schreiben, es sind bloß 3, aber ich kann ja nicht alles machen, wie der Herr Siebold es gemacht hat. Irgendwas wird mir aber schon einfallen und irgendwie muss man in sowas auch reinwachsen. Es soll ja wirklich keine Kopie der alten Seite sein, den Anspruch habe ich überhaupt nicht, und dem könnte ich wohl auch nicht gerecht werden. Deshalb gleich an dieser Stelle, die Bitte um Nachsicht, wenn mein Geschreibsel nicht das gewohnte Niveau erreichen sollte.

Und eins noch: Wir wünschen allen ein schönes neues Jahr.

Simon Märkle






Familie Ellen & Simon Märkle
Calle Vista Alegre 19
E-38750 El Paso
La Palma, Islas Canarias, Spanien
Festnetz: +34 922 106252
Mobiltelefon: +34 603 754072
E-Mail: maerkle@la-palma-urlaub.de

Kanarische Ferienhäuser auf La Palma