La Palma Aktuell
Kalenderblatt für den März 2004



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Wetter:

Bis auf die geringe Niederschlagsmenge von nur 24mm im Aridanetal war das Wetter im März für die Jahreszeit ganz normal. Im Gegensatz zum Sommer wo wir fast ausnahmslos im Einfluss des starken und stabilen Azorenhochs stehen welches Ursache für den Nordostpassat ist, sind für den Winter ständig wechselnde Wettersituationen normal. Dabei bestimmen die Hochdruckgebiete über dem Nordatlantik und über dem afrikanischen Festland wechselweise wann und wie viele Tiefdruckgebiete uns erreichen können.

Diesen März schaffte es nur ein Tiefdruckgebiet zu den Kanaren durchzudringen und brachte zwei Tage Regen auf die Inseln. Dabei bekam La Palma am wenigsten Regen von allen sieben Inseln ab. Auf den orientalen Inseln wie Lanzarote und Fuerteventura fielen zum Teil bis 80mm Niederschlag, bei uns nur die erwähnten 24mm. Die oft bei Wind aus Südwest auftretenden schweren Sturmböen blieben aus und so erinnerte der Durchzug des Tiefdruckgebietes eher an Hamburger Schmuddelwetter als an sturmgepeitschten Atlantik.

Das war auch gut so, hatten wir doch die Tage davor Wind genug. Ein recht starkes afrikanisches Hoch bestimmte eine Woche lang unser Wetter mit unangenehm heftigem Wind aus Nordost. Das war aber nicht der sonst Feuchtigkeit spendende Nordostpassat sondern warme und sehr trockene Luft afrikanischen Ursprunges. Dieser sehr heftige Wind richtete in Teilen der Landwirtschaft schwere Schäden an. Bei den Avocados vernichtete dieser Wind fast die gesamte Ernte der frühen Sorten und es ist noch nicht abzusehen wie viel Ausfälle es bei der Hauptsorte "Hass" gibt, die gerade in der Blüte steckte.

Die Temperaturen waren eher "touristisch warm" eben wegen der langen Periode warmer Luft aus Afrika. Erst gegen Ende des Monates sanken die Nachttemperaturen auf für den März durchaus normale 12 - 14 Grad. Die Höchsttemperaturen betrugen Mitte des Monates 27 Grad und Ende März 21 Grad.



Tourismus:

Der März ist traditionell ein guter Monat für La Palma und wir können keine Veränderung zu den vergangenen Jahren feststellen. Insgesamt ist das Jammern in der Branche allerdings groß, denn von Wachstum kann seit längerem nicht mehr gesprochen werden, aber das Angebot ist größer geworden und somit auch die Konkurrenz.

Wie weit das Attentat vom 11. März in Madrid Einfluss auf die Buchungen für die kanarischen Inseln haben ist nicht abzusehen. Die großen Reiseveranstalter sprechen von keiner Veränderung an der Buchungsfront, aber meine Erfahrung lehrt mich immer genau das Gegenteil von dem glauben was die marktbeherrschenden Firmen von sich geben. Wir wissen einfach nicht, wie viele Gäste die Kanaren als Urlaubsort gewählt hätten, wenn am 11. März nichts passiert wäre. Auch wenn wir viel zu weit weg sind und viel zu unwichtig um in den Focus irgendwelcher Wahnsinniger zu gelangen, sind wir halt auch Spanien und haben die gleichen Kratzer abbekommen.

Auffallend ist die enorm große Zahl der immer wieder nach La Palma kommenden Gäste. Da gibt es viele Leute die locker bereits mehr als 10 mal auf dieser Insel ihren Urlaub verbringen und dennoch keine Spur von Langeweile versprühen. Mir fehlen Vergleichszahlen zu anderen Ferienregionen, aber von den Gästen die wir im März empfangen haben war weit mehr als die Hälfte nicht zum ersten Mal auf der Insel. Ich denke das spricht eine deutliche Sprache und darauf lässt sich doch aufbauen und zeigt uns die Richtung vor, in die wir arbeiten müssen.



Flora

Kalifornischer Goldmohn

Eschscholzia californica Hier nennt man die Blume "amapola de california" oder "amapola amarilla". Ein weiterer deutscher Name lautet Schlafmützchen.

Beim lateinischen Namen gibt es viel Verwirrung, manche schreiben "escholtzia" oder "escholzia" Auf jeden Fall gehört diese einjährige Blume zur Familie der "papaveraceae", auf gut deutsch Mohngewächse. Oft wird der Goldmohn auch mit Islandmohn verwechselt, er hat aber ganz andere Blätter die eher an Farne erinnern als an Mohn.

Die Pflanze stammt ursprünglich, wie der Name sagt aus Kalifornien und gilt dort als "Wappenpflanze" des Staates Kalifornien. Nach Europa kam die Pflanze 1815 mit Adalbert von Chamisso, der die Pflanze nach seinem Freund und Botaniker Johnann von Eschscholtz benannt hat. Wann die Pflanze auch nach La Palma kam, das weiß keiner so genau, es ist aber noch nicht sehr lange her, die alten Leute erinnern sich nicht, dass es bereits früher Goldmohn auf La Palma gab.

Überhaupt ist der Goldmohn auf La Palma nicht stark verbreitet und ich selber kenne nur die Zone El Paso-Tacande-La Rosa als Verbreitungsgebiet dieser auffallend schön blühenden Blume. Dabei entsteht ein unglaublicher Farbkontrast zu dem eher kargen Bewuchs dieser Region. Sicherlich gibt es auch noch in anderen Gegenden der Insel Goldmohn, aber hier im Aridanetal gedeiht die Blume nur in den besprochenen Gebieten. Die Eschscholzia zeigt sich bei uns nur im Frühjahr, nach den ersten Regenfällen und steigenden Temperaturen. Dann allerdings gibt es leuchtend gelbe Teppiche in einer Farbenpracht die ihresgleichen sucht. Nach der Blüte entwickeln sich Samenbehälter die spitz zulaufen und mit etwas Phantasie einer Schlafmütze gleichen. Daher kommt wohl der deutsche Beiname Schlafmützchen. Nach dem die Samen verteilt sind, geht die Pflanze ein und erst im kommenden Frühjahr zeigen sich dann die Nachkommen.

Kurzfristiger Besucher auf La Palma, der Goldmohn Die Photos können die Brillianz der Farbe kaum wiedergeben Eschscholzia Californica


Die Vermehrung geschieht ausschließlich durch Samen. Kaum ein Mohn verträgt das Umpflanzen, die tiefen Wurzeln sind sehr fragil und schon bei der geringsten Verletzung geht die Pflanze ein. Der kalifornische Goldmohn ist in der natürlichen Medizin sehr bekannt und liefert Beruhigungsmittel und wird gerne gegen Schlafstörungen angewandt. Auch sagt man ihm krampflindernde Eigenschaften nach. Allerdings gilt der Goldmohn in bestimmten Kreisen als auch legale Droge, getrocknet und im Tee oder geraucht berichten die, die es wissen müssen von schönen natürlichen Stunden. Ich kann das nicht bestätigen, ich erfreue mich an der Farbenpracht des Goldmohnes und berausche mich höchstens an gegorener Gerste. In der Pflanze finden sich Alkaloide, wie Eschscholzin, Ionidin, ß-Allocryptopin (Homochelidonin), Protopin, Sanguinarin, Chelerythrin und Crypropin (Cryptocarin).

Neben diesen pharmazeutischen Eigenschaften glänzt, im wahrsten Sinne des Wortes der Goldmohn mit einer Farbbrillanz die ich so in der Natur nicht wieder gesehen habe. Das gelborange ist so intensiv, dass es fast schmerzt diese wunderschöne Blume intensiv und von der Nähe zu betrachten. Der Goldmohn öffnet seine vier Blütenblätter nur bei Sonnenschein. Nachts oder wenn es bewölkt ist, schmollt die Blume und schließt ihre Blüten. Man hat allerdings wenig Freude an der Blume wenn man diese pflückt und nach Hause tragen will, in kürzester Zeit fallen die Blütenblätter ab und mahnen so, den Goldmohn dort stehen zu lassen wo er sein zuhause gefunden hat.



Gesellschaft:

11-M und 14-M Diese beiden Kürzel stehen für den 11. März und den 14. März dieses Jahres, zwei Tage die in Spanien und auch bei uns auf La Palma vieles verändert haben. Der Donnerschlag des Attentates vom 11.März wird noch lange unverarbeitet bleiben und sicher bleiben bei allen näher Beteiligten Wunden auch mentaler Art, die nie verheilen werden. Auch wenn eines Tages die Hintergründe völlig aufgeklärt sein werden wird es nie ein Verstehen geben, warum auf diese Art und Weise Menschen zu Tode kommen müssen. Ich glaube auch nicht, dass Schreckliches erträglicher wird wenn man es erklären kann und es schmerzt fast, dass man dennoch aus diesen Tragödien lernen muss.

Das schließt sofort die Lücke zu dem 14. März, als Spanien drei Tage nach dem Attentat ein neues Parlament gewählt hat und sicher steht das Wahlergebnis im Zusammenhang mit dem Schrecken und dem Leid des 11-M.

Da muss aber etwas gerade gerückt werden. Nicht das Attentat hat die Spanier dazu bewegt die bisherige Regierung abzuwählen, sondern der perfide Versuch der Regierungspartei aus dem Anschlag Nutzen ziehen zu wollen um wiedergewählt zu werden. Nur daraus erklärt sich der einfältige Versuch noch Tage nach dem Anschlag die ETA dafür verantwortlich machen zu wollen. In den ersten Stunden nach dem Anschlag kann man es keinem in Spanien verdenken sofort an die ETA gedacht zu haben. Wenn seit über dreißig Jahren in einem Land Bomben und Tod immer nur einen Namen haben, dann kann man niemandem verübeln sofort an die ETA zu denken. Aber eben nur so lange, bis man es besser weiß.

Da beginnt die traurige Tragödie von Lügen und arroganter Ignoranz der Regierung Aznar und seines Klons Mariano Rajoy. In den zwei Pressekonferenzen die Jose Maria Aznar nach dem Attentat gegeben hat, hat er seine Partei aus dem Rennen gefaselt und die Wahlniederlage geht 100% auf sein Konto und das, seines alles abnickenden Ziehsohnes Mariano Rajoy. Dabei wären die meisten Spanier durchaus geneigt gewesen dieser Regierung die Treue zu halten, obwohl der Einsatz spanischer Truppen im Irak auf deutliche Ablehnung der Bevölkerung stößt. Aber nicht nur in Deutschland verzeiht man einer Regierung tollpatschige Außenpolitik, wenn dafür im Land selber der Euro rollt. Man kann der scheidenden Regierung vieles Nachsagen, aber innenpolitisch und wirtschaftlich haben die Leute um Aznar in den letzten Jahren einiges für Spanien getan. Und nicht zu vergessen, es ist die erste spanische Regierung nach Franco die nicht über Korruptionsskandale gestolpert ist. Ich konnte den arroganten Madrilenen nie leiden, aber niemals in seinen 8 Jahren als Ministerpräsident geriet er auch nur eine Spur an irgendeinen Korruptionsverdacht.

Wer aber auf Kosten von 190 Toten aus Wahlkampfgründen an einer längst überholten These festhält, der kann nur noch von ganz treuen Vasallen gewählt werden und schießt sich ganz schnell aus Gunst der Wähler. Wären noch ein paar Tage mehr ins Land gegangen vor den Wahlen und hätten die Spanier noch mehr erfahren über die Versuche der Manipulation seitens der Regierung, wäre die Ohrfeige noch deutlicher ausgefallen. Nach dem Mariano Rajoy öffentlich die Wahlniederlage eingestehen musste, sagte er: "Wir gehen mit sauberen Händen". Das hätte fast gestimmt, wenn man bloß den Mund gehalten hätte zwischen dem 11-M und dem 14-M.

Der "Neue", José Luis Rodríguez Zapatero wird noch lange mit dem permanent im Raum schwebenden Vorwurf leben müssen, dass er nur gewählt wurde weil die anderen sich unerträglich gemacht haben. Im Ausland hat man Zapatero bereits mit jeder Menge Vorschusslorbeeren überschüttet und spricht von einem klugen Strategen mit polarblauen Augen. Wir hoffen sehr, dass uns Zapatero wieder näher an Europa bringt und der frische Wind den der Mann verbreitet, nicht gleich wieder einschläft. Man wird Zapatero hier aber nicht wegen seiner außenpolitischen Erfolge feiern, sondern daran messen, ob es uns weiter gut geht. Brot und Spiele sind angesagt, so werden Regierungschefs im eigenen Land bewertet. Warum sollten wir da besser sein als andere Völkchen?



Gastronomie:

Wieder dürfen wir gerne einen Bericht von Helge übernehmen, einem netten Stammgast.

El Rincon de Pescador (Das Fischereck ) - Puerto Naos

Puerto Naos ist nicht Jedermanns Sache. Es soll Inselbewohner geben, die dort höchstens vorbeigefahren sind. Zumindest behaupten sie dies!



Puerto de Naos von oben


Wir haben bei unserem ersten La Palma Urlaub im Hotel Sol / Puerto Naos gewohnt. Als Einsteiger und ohne unser Kind war es schön, aber Urlaub würden wir dort nicht mehr machen.

Seit dieser Zeit gehen wir aus Sentimentalität bzw. weil das Restaurant einfach nett ist, gerne ins El Rincon de Pescador. Das Lokal liegt an der Nordecke der Fußgängerzone, hinter dem Kiosco an der Calle Gabriel Lorenzo Calero. Ein zweiter Eingang liegt an der Calle Francisco Rodriquez Betancort.

Das Restaurant hat eine sehr schöne Dachterrasse mit Blick über den Strand von Puerto Naos. Geführt wird das Lokal in Familienbande, wobei die Frau des Hauses eindeutig die Hosen an hat. Die wasserfesten Bambusimitatmöbel hätte ich nicht gekauft. Aber man(n) sitzt gut und hat nicht das Bedürfnis den Laden sofort wieder zu verlassen. Die Karte ist mehrsprachig. Über Fisch, Fleisch und Hühnchen gibt es für jeden Geschmack etwas. Besonders beliebt war bei meinen Damen die Gambas-Ajillo-Vorspeise. Der rote Hauswein ist zu empfehlen. cortado und café con leche sind lecker. Mächtig, aber nach Aussagen der Süßspeisenfraktion sehr gut, war der Nachtisch nach Art des Hauses. Das Bier wird kalt und gut gezapft serviert.






Die Plätze auf der Terrasse sind beliebt, deshalb empfiehlt es sich nicht zu spät zu erscheinen, da man im Erdgeschoss zwar gut, aber nicht so traumhaft sitzt. Die Preise sind Puerto Naos typisch etwas höher, aber durchaus im Rahmen. Dafür entschädigen der schöne Blick und die wirklich nette und aufmerksame Bedienung.

Guten Appetit wünschen Isabel, Sabine und Helge


Familie Ellen & Simon Märkle

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