La Palma Musikfestival

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La Palma Festival de Música (III)



Santa Cruz de La Palma, 30. Mai 2016, 20.38 Uhr

Heute kommt eine Neuheit, ich schreibe zum ersten Mal eine "Live-Berichterstattung". Direkt aus dem Teatro Municipal Circo de Marte berichte ich, oben im Anfiteatro, im Volksmund auch "Gallinero" genannt, mit freiem Blick auf die Bühne.

Soeben findet die zweite Tutti-Probe statt, die erste ließ uns heute schon von 11 bis 14 Uhr in Ehrfurcht, Glück und Bewunderung erstarren. Ich bin nun gewiss kein Neuling in Sachen Oper. Außerdem bin ich als tätiges Mitglied der veranstaltenden "Asociación Cultural Amigos Palmeros de la Ópera" ACAPO ja geradezu gezwungen, Werbung für unser Produkt "Festival" zu machen.

Trotzdem fehlen mir die Worte um auszudrücken, was sich hier abspielt. Das Orchester tönt - was sonst - aus einem Guss, große Klasse, ebenso der Maestro am Pult, der Südafrikaner Gerard Korsten. Von den Solisten kannte ich ja schon einige. Paolo Gavanelli, Eva Mei und Roberto Saccà sind einfach grandios. Die La Palma-Debütanten sind mindestens genauso umwerfend. Fast schon gerührt war Ernesto Morillo, aus Venezuela stammender Bassist, dessen Urgroßeltern von (sorpresa!) La Palma ausgewandert sind. Leider muss uns Ernesto samt seiner umwerfenden Stimme schon in der ersten Szene als Mordopfer verlassen. Mit Yolanda Auyanet konnten wir eine ganz hervorragende Sopranistin aus Gran Canaria verpflichten. Anelio Gibrán, Herzens-Pasense, ist gar ein Eigengewächs. Als 16-Jähriger heuerte er bei uns als Bühnenhelfer an, nun studiert er Gesang im schönen Freiburg im Breisgau. So kann`s gehen. In meinem nächsten Leben...

Ganz endemisch und deshalb nicht weniger gut ist unser Chor. 19 Palmeros und Palmeras bieten unter der Leitung von Fernando Felipe Martel ein Niveau, welches sogar unsere professionellen Solisten erstaunen lässt. Paolo Gavanelli: "Warum macht ihr euch Gedanken, dass nur ein Amateurchor zur Verfügung steht? Er ist wunderbar, ich habe schon oft mit schlechteren Profis gesungen". Chapeau!

Ja, ich fühle mich als Privilegierter, jetzt, hier, mitten im Geschehen, bei den Vorbereitungen zu etwas ganz Großem, Besonderem, Unvergesslichem! Siebenmal darf ich in nur einer Woche die La Palma-Version von Don Giovanni hören, sehen, riechen, erleben; für immer wird das - hoffentlich - in meinem Gedächtnis bleiben. Und bin nun gespannt, wie viele Gesichter von Besuchern der Freitagsvorstellung ich am Sonntag wiedersehen werde. Wundern würde mich das nicht.

Auf ein baldiges Wiedersehen, mit Gänsehaut

Ihr

Ödi Jonitz, MdS
(Kulturbeauftragter)





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