Dezember 2002
Wieder mit einem Vorwort. Wir haben in unserer Webseite www.lapalma.cc
eine neue Rubrik, das sind aktuelle, meist tägliche Nachrichten
aus La Palma.
Alles in kurzer Tickerform, eben so ein bisschen La Palma für zwischendurch.
Bestimmte Nachrichten und Ereignisse behandeln wir dann ausführlich im
Kalenderblatt.
Wetter: (von Ricardo Concepcion)
(Der Übersetzer geht in Deckung, Ricardo holt aus...)
Tourismus:
Die ersten zwei Wochen im Dezember sind immer nur halb ausgelastet um dann
mit Beginn der Ferien plötzlich auf 100 Prozent zu steigen. Bis auf
die 5 Tage Regen im ganzen Dezember spielt dieses Jahr das Wetter auch mit.
Wenn ich da an letztes Jahr denke ...
Nachrichten:
Das Großereignis war sicherlich die Einweihung des Hafens von Tazacorte.
Nun hat auch die Westseite einen Hafen für Fracht und Fährschiffe.
Vom Planungsbeginn bis zur Fertigstellung sind nun 6 Jahre vergangen. Die Bauarbeiten
waren sehr schwierig und insgesamt wurden 20 Millionen Euro verbaut. Ein Teil
davon (genau hat es mir keiner gesagt) stammt aus dem FEDER Fond der EU.
Die Mole ist nun um 190 Meter länger und im Außenteil können
nun Schiffe bis 150 Meter Länge festmachen. Der Fischerhafen im inneren
Teil ist erhalten geblieben, hat aber neue Rampen erhalten. Was noch fehlt,
sind die Schwimmpontons für den Jachthafen, das soll aber bis März
erledigt sein.
Der finnische Kreuzfahrer "Kristina Regina" gab uns am 10.12. die
Ehre mit ihrem Besuch. Alle Honoratioren der Insel waren versammelt und die
Palmeros machen aus so etwas immer ein Volksfest und abends floss dann noch
reichlich Einweihungswasser.
Es war schon ein ganz besonderer Augenblick, als die Kristina Regina festmachte.
Für die Westseite der Insel bedeutet das nun ein weiteres Stück Unabhängigkeit.
Wenn ab März auch alle bürokratischen Abläufe erledigt sind,
muss man aber erst noch abwarten, was wirklich im Hafen los sein wird. Frachtschiffe
für die Bananen, das macht Sinn, ersparen wir uns so doch den Transport
per LKW auf die Ostseite.
Fährschiffe haben auch ihr Interesse gezeigt, aber da würde nur eine
Verbindung nach El Hierro Sinn machen. Die Strecke nach Tenerife würde
sich ja um 2 Stunden Fahrt verlängern, da nun die ganze Insel noch umrundet
werden müsste.
Kreuzfahrer, da können nur die kleineren bis 150 Meter festmachen. Ist
vielleicht auch besser so. Wer Puerto de Tazacorte kennt, der kann sich vorstellen
was los wäre, wenn ein Ozeanriese wie z.B. die Caroussel 2.000 Menschen
auf den Ort loslässt.
Das wird sich alles zeigen, aber das Aridanetal hat nun endlich sein Tor zur
Welt.
Alle
Jahre wieder: das Treffen der Großsegler an den Weihnachtsfeiertagen
im Hafen von Santa Cruz. Am 25.12. 02 waren insgesamt 9 Windjammer
im Hafen und jedes Jahr ist das wieder ein kleines Volksfest. Für
mache auch die einzige Möglichkeit an den Feiertagen sich
mal die Beine zu vertreten.
Es
ist nun das siebte mal, dass diese Schiffe uns beehren. Weiter
fahren die Schiffe am 27.12 nach El Hierro um dann Silvester
in Tenerife zu verbringen. Ein ganz besonders schönes Schiff
ist die "Antigua", Fernweh inbegriffen ...
Ein
richtiger nautischer Leckerbissen ist auch die 1894 erbaute "Havgassen" Immer
wieder dabei, nun zum siebten mal, die britische "Lord
Nelson" die gerade ein Kreuzfahrt mit Behinderten unternimmt.
Alle
Jahre wieder warten wir gespannt auf den Krippenbau in Los Llanos.
Das hat lange Tradition und auch wenn man nicht weihnachtlich angehaucht
ist, bewundert man doch die liebevolle Handwerkskunst mit der Wochen
an der Krippe gebaut wird.
Dieses Jahr gab es aber eine Enttäuschung. Thema war "Lanzarote" warum
auch immer und so sah das Ganze dann auch aus: Wüste eben.
Sicher
waren wir von den vorhergehenden Jahren verwöhnt, aber der eigentliche "Skandal" ist
das Fehlen einer bestimmten Figur. Nein, das Jesuskindchen war schon da,
Ochse und Maria auch. Aber sonst gab es da immer noch einen Herren, der
ganz versteckt irgendwo auf dem Topf saß. Ja, der war nicht da, gerade
als ob in Lanzarote niemand muss. (Jaja, wir haben Probleme ...)
El Paso und Tazacorte sehen sich dieses Jahr als Gewinner des internen Krippen
Wettbewerbes. Wurde ja auch mal Zeit, dass man den Leuten aus der Großstadt
( Los Llanos) zeigt, wie man eine anständige Krippe baut.
Gesellschaft: (von Ricardo Concepcion)
Gastronomie:
Nun waren wir im Dezember mal im Restaurante Barbarossa in Los Llanos
.
Ein altes kanarisches Haus in der kleinen netten Fußgängerzone Calvo
Sotelo. Leider innen etwas muffig und altbacken, aber Bilder sind halt Geschmackssache
und die vielen holländischen Gäste scheint es nicht zu stören.
Der Chef persönlich bediente uns höflich, aber nicht wirklich freundlich.
Als Aperitif gönnten wir uns als erst mal einen Kir Royal. (€ 3,75)
Unsere Hauptgerichte waren solide und lecker. Es gab Putengeschnetzeltes mit
Bratkartoffeln in einer feinen Sahnesauce mit grünem Pfeffer (€ 10,50)
- schmeckte richtig gut. Auch der Mero (Zackenbarsch) auf marktfrischem Gemüse
und Safranreis (€ 11,-) war lecker, fehlte nur der angekündigte frische
Safran.
So waren wir zufrieden und nun lockte uns noch die Dessertkarte nach dem prima
Hauptgang. Es gab gebratene Banane mit Eis, Sahne, Mandeln und Honig (€ 4,50)!!!
Kommentar der Testerin: Die Banane war lecker, der Rest ging zurück. So
hätten wir uns das sparen können.
Somit das Fazit: wenn Sie Appetit auf eine solide Mahlzeit haben und nicht
zu großen Wert auf Ambiente und freundliche Bedienung legen, dann ab
ins Restaurante Barbarossa.
Restaurante Barbarossa:
Calvo Sotelo 24
Los Llanos de Aridane
922 46 28 12
Täglich außer Dienstag ab 19:00 Uhr
Zunächst etwas in eigener Sache:
Ich freue mich sehr, wie gut das Kalenderblatt aufgenommen wurde.
Ich hatte zunächst die Befürchtung, das interessiert doch sowieso
niemanden, was ich hier schreibe.
Nun kommen die Gäste aber mit den ausgedruckten Blättern hier an
und diskutieren mit mir darüber. Das spornt mich an und so werden wir
nun auch ein paar Photos zu den Texten dazu packen. Wichtigste Neuerung ist
allerdings, dass ich meinen Freund Ricardo nun endlich so weit habe, an dem
Kalenderblatt mitzuschreiben. Er ist Palmero und prädestiniert dazu, die
Rubriken "Wetter und Gesellschaft zu übernehmen.
Alles aus seiner Feder werde ich, bei meiner Übersetzerehre, genau ins
Deutsche bringen. Alles was von Ricardo stammt ist kursiv gedruckt. Meine Kommentare
dazu dann wieder in Normalschrift.
Wer selber mit Ricardo Kontakt aufnehmen will, der kann dieses unter ricardo@lapalma.cc tun.
Er spricht hervorragend englisch!
Mathias Siebold
November 2002
Wetter:
Das waren also bislang zwei Regentage bei uns im Westen, der Bauer weint, dem Reiseleiter ist es warm ums Herz.
Tourismus:
Ein November wie in besten Zeiten! Besonders die ersten zwei Novemberwochen
mussten wir ausgebucht verkünden.
Zwei Gründe sehe ich da: einmal wollen viele Mitteleuropäer den Winter
etwas verkürzen und sich noch ein paar Tage dem Nebelgrau entziehen. Und
dann haben wir ja nun endlich wieder 31 Chartermaschinen aus Deutschland in
der Woche. Nun sind auch die Flugpreise wieder gesunken und die Leute haben
endlich wieder Auswahl.
Hier im Ferienhausbereich lässt sich ein ganz klarer Trend ausmachen.
Die Gäste werden mit Recht anspruchvoller und wohnen am liebsten in Alleinlage.
So viele Ferienhäuser, gut ausgestattet obendrein, kann man gar nicht
heranschaffen. Hinten 'runter fallen die kleinen Apartments mit Minimalausstattung.
Die großen Reiseanbieter klagen ein bisschen über die gewachsenen
Ansprüche der Gäste und auch darüber, dass wir kleinen Internetanbieter
ihnen das Geschäft schwieriger machen.
Ich denke da sind wir noch weit entfernt davon, bucht doch nur jeder 10. Urlauber
auf La Palma über das Internet! Sicher, das ist mehr als in anderen Ferienregionen,
aber von Konkurrenz kann da noch keine Rede sein.
Im Sommer kommt es ja auch oft genug vor, dass wir, gehandicapt durch die teuren
Flüge, manchmal gegen die Sonderangebote der Großanbieter machtlos
sind.
Nachrichten:
Endlich ist das Hallenbad in Breña Alta fertig, genauer gesagt
in San Pedro. Es ist das erste seiner Art auf La Palma und hat in den ersten
zwei Wochen bereits viele Anhänger gefunden. Es gibt zwei beheizte Schwimmbecken,
Sauna, türkisches Bad, Fitnessräume und auch betreute Spielecken
für Kinder. Wenn das Wetter mal nicht so hinhaut, dann ist das eine echte
Alternative und gerade für Gäste mit Kindern sehr angenehm. Das Bad
ist leicht zu finden, von der Hauptstraße in Richtung San Pedro abbiegen.
Sie sehen das Bad bereits von weitem, es ist der deutlich größte
Bau in San Pedro neben der Halle für kanarische Ringkämpfe.
Volksfest
in Santa Cruz, nur wegen der Traumschiffe
Am 24.11. haben 5 Kreuzfahrschiffe gleichzeitig in Santa Cruz angelegt und
das Hafenbecken damit fast überlaufen lassen. Es kamen die Maxim
Gorkiy, die Deutschland, die Astor, die Carousel und
die kleinere finnische Kristina Regina - das ist absoluter Rekord
und wenn die Aida einen Tag länger Zeit gehabt hätte,
dann wäre sie bei dem beeindruckenden Treiben im Hafen auch noch dabei
gewesen.
Ich habe mich nicht verzählt, aber auf dem Photo haben sich noch eine
Fähre und ein Frachter reingemogelt.
Santa
Cruz ließ sich nicht lumpen: es gab folkloristische Aufführungen,
die Passagiere wurden von traditionell gekleideten Mädchen mit einer
Nelke begrüßt und viele Geschäfte hatte an diesem Sonntag
offen. Alles was auf der Insel nur im entferntesten mit Trödelmarkt
zu tun hat war auch da und hat kurz behosten Engländern und rotgebrannten
Finnen versucht, sein Kunsthandwerk anzupreisen.
Das Verkehrschaos war dann auch beträchtlich, denn viele wollten die dicken
Schiffe sehen und auf der anderen Inselseite war schlechtes Wetter. Aber Sonntags
erträgt man ein bisschen Stau und alles in allem war das schon ein ganz
gelungenes Ereignis. Bleibt zu hoffen, dass öfter mal ein paar Kreuzfahrer
uns besuchen. Weihnachten hoffen wir ja auch wieder auf das Seglertreffen in
La Palma, das hat ja schon Tradition.
Gesellschaft:
(Mit einem kleinen Vorwort von Ricardo Concepcion:)
Es freut mich sehr, dass ich eingeladen wurde,
als Palmero an dieser Website teilzuhaben. Ich verstehe mich ja
auch als Teil der kleine Equipe, die www.la-palma-urlaub.de mitgestaltet,
in meiner Eigenschaft als Eigentümer einiger Ferienwohnungen
in der Webseite.
Ich möchte gern ein Spiegel meiner Landsleute sein, aber auch meine Eindrücke
sind immer subjektiv und repräsentieren niemanden außer mich selbst!
Nach dieser kleinen aber wichtigen Einleitung kommen wir nun zum Punkt:
(Wie Sie bemerken können, Ricardo ist ein vernünftiger und vorsichtiger
Mensch)
Ich glaube, das Wichtigste in diesem ganzen Monat war
die Erleichterung Tausender kleiner Bananenproduzenten, dass die Hilfen für
den Bananenanbau bis zum Jahre 2013 beibehalten werden sollen.
Es handelt sich dabei um eine Hilfe für die Bauern, um die drastisch gefallenen
Erzeugerpreise nach Öffnung des spanischen Marktes für Bananen aus
Mittelamerika zu kompensieren. EU-Politiker haben den großen US-amerikanischen
Kompanien diesen Zugang geöffnet.
Diese Verlängerung lässt uns und Europa Zeit darüber nachzudenken,
wie wir mit unserer Landwirtschaft umgehen wollen. Wir können nicht mit
den großen Firmen konkurrieren, die immer in den billigsten Ländern
produzieren und miserable Löhne bezahlen.
Hier auf La Palma beginnen wir die große Debatte, wo wir mit Globalisierung
und EU-Erweiterung hinwollen. Das sind zwei große Themen, ganz aktuell
und es berührt jeden von uns auf dieser Insel. Aber wir haben ja unsere
Vertretungen und vertrauen darauf, dass sie das Richtige tun und gesunder Menschenverstand
sich durchsetzt. Ich hoffe, dass wir nicht das Risiko eingehen, wegen solch
vieler neuer Stimmen, den Turm von Babel nicht mehr weiter zu bauen.
Gastronomie:
Diesesmal lockte uns die Tasca La Fuente.
Ein kleines Lokal in einem alten Haus, mitten in Los Llanos. Im vorderen Raum
mit der Bar sitzt man recht gemütlich. Durch einen Gang an der Küche
vorbei geht man weiter in einen halb offenen Innenhof.
Die Bedienung war sehr freundlich und tadellos.
Es werden zahlreiche Kleinigkeiten, eben Tapas, angeboten. Wir
hatten eine Avocadosuppe, die leider etwas fad war.
Der palmerische Salat mit Avocados war lecker (dass die Tomaten zu dieser Jahreszeit
auch auf La Palma nach Wasser schmecken, ist der Tasca nicht anzulasten).
Die Fleischbällchen und die verschiedenen frittierten Fisch und Gemüsestückchen
waren leider so dick paniert, dass wir zwar satt wurden, aber unter der Panade
eigentlich nicht mehr herausschmecken konnten, was wir da eigentlich essen.
Die Tasca La Fuente hat uns von der Ausstattung und Stimmung sehr gut gefallen,
da macht es Spaß einen Abend mit Freunden zu verbringen. Die Qualität
der angebotenen Tapas konnte uns jedoch nicht überzeugen.
Die Preise sind zivil, kein Ausrutscher dabei.
Sie finden die Tasca La Fuente sehr leicht: von der Plaza in Los Llanos aus
die rechte Straße nach oben, etwa 300 Meter rechter Hand gegenüber
dem Brunnen.
Tasca la Fuente
Avenida General Franco 70
Los Llanos de Aridane
922 463856
Täglich außer Sonntag ab 19:00 Uhr
Oktober 2002
Wetter:
Ja, der neunte Oktober! Die Palmeros sagen "luna de octubre, nueve lunas
cubre", das heißt soviel wie: Der erste Oktobervollmond bestimmt
das Wetter die nächsten 9 Mondphasen.
Nun, der neunte Oktober brachte starken Nordost-Passat. Die weisen, alten Wetterpropheten
sind nun gar nicht begeistert davon, da der Nordost Passat uns den Regen auf
der Westseite abhält. Und Regen, das bedeutet hier gutes Wetter!!
Aber ich arbeite ja im Tourismus und habe so meine eigene Vorstellung von den
Dingen. Nun aber noch mal erklärt: Auf der Westseite La Palmas kann es
nur bei Nordwestwind regnen. Dazu muss der Nordostpassat gen Süden drehen
und so dafür sorgen, dass die kanarischen Inseln aus dem Hochdruckgebiet
verschwinden.
Dann können auch wir in den Einfluss der Nordatlantischen Tiefdruckgebiete
kommen, die das Mitteleuropäische Wetter so eindruckvoll bestimmen.
Jetzt haben wir ja von Herrn Kachelmann gehört, Hochdruck dreht sich im
Uhrzeigersinn und Tiefdruck genau andersrum. Zum Glück ist La Palma eine
sehr hohe und steile Insel. Die Wolken bleiben meist auf einer Seite der Insel
hängen und regnen dort ab.
Man kann also mal schnell durch den Tunnel fahren denn auf der anderen Seite
der Insel scheint immer die Sonne!
Tourismus:
Der Oktober ist hier ein sehr schöner Monat, bringt er doch noch ziemliche
Wettersicherheit mir sich. Die Herbstferien machen sich auch bemerkbar und
so können wir auf einen erfreulichen Oktober zurückblicken.
Das sommerliche Schreckgespenst der deutlich rückläufigen Gästezahlen
bleibt in Erinnerung, aber es ist schon fast wieder keine Zeit mehr darüber
zu lamentieren.
Schade, es blieb auch im Oktober unser altes Leiden: viel zu wenig Flugkapazitäten
und dadurch sehr hohe Ticketpreise. Gerade Familien mit Kindern sind die Benachteiligten,
da sie auch nicht auf Last Minute pokern können, sondern früh buchen
müssen.
Für den November sieht das alles nun ganz anders aus und prompt haben
sich für die erste Novemberwoche so viele Leute angesagt, dass es mit
Quartieren und Mietwagen knapp wird.
Nachrichten:
Los Llanos hat nun endlich ein Kino! Gleich drei Säle sollen für
interessante Unterhaltung sorgen - alles ganz modern und mit Cafeteria und
Restaurant. Insgesamt gibt es 630 Sitzplätze. (Vielleicht ein bisschen
optimistisch auf Zuwachs eingerichtet.)
Sie finden das Kino hinter dem Busbahnhof.
Dieses Jahr werden es genau 50 Jahre, dass das erste Flugzeug auf La Palma
landete. Es war ein Kleinflugzeug vom Typ "Stinson".
Es dauerte noch drei weitere Jahre bis zur offiziellen Einweihung des Flugplatzes "Buenavista";
erst flogen fast nur Militär- und Frachtmaschinen, aber die Iberia nahm
1958 den Liniendienst La Palma - Teneriffa mit Flugzeugen vom Typ Ju 52 und
DC 3 auf.
Die schlechten meteorologischen Bedingungen am alten Flughafen bei Breña
Alta machten es nicht leicht für die Piloten. Oft blieb La Palma tagelang
unerreichbar.
Gerade die Flugzeuge vom Typ DC 3 hatten große Schwierigkeiten auf der
damals 900 Meter langen Startbahn abzuheben. Teilweise verlieh man den Maschinen
mit Hilfsraketen den nötigen Vortrieb. Schließlich ersetzte die
legendäre Fokker 27 die altersschwachen Flieger.
Das alles fand auf dem alten Flughafen statt, über dessen Piste Sie heute
noch fahren, wenn Sie die Inselseiten wechseln.
Gesellschaft:
Quo vadis La Palma? Eigentlich will niemand so gerne darüber reden, denn
das Jahr 2006 ist nicht mehr sehr weit entfernt und da wird uns bange.
Hintergrund sind, wie immer, die Bananen, die hier auf La Palma übrigens "platanos" genannt
werden und nicht "bananas".
Weit mehr als die Hälfte des Inseleinkommens erwirtschaften wir mit der
köstlichen gelben Frucht. Gegen die billigen Dollarbananen haben wir natürlich
keine Chance und so muss die gesamte Produktion subventioniert werden.
Ja, und 2006 fällt wieder mal der Hammer und es wird in Brüssel über
unseren Kopf entschieden. Sind doch gerade die landwirtschaftlichen Subventionen
harsch in der Kritik.
Demnächst wächst Europa noch weiter, aber es kommen leider keine
neuen Nettozahler hinzu! Spanien wird wohl bald mit deutlich weniger Geld aus
dem europäischen Topf klar kommen müssen. Nun hoffen wir mit insulanischem
Fatalismus, dass die kanarischen Bananen noch nicht "dran" sind.
Die Frage, was nach den Bananen kommt, ist nämlich völlig unbeantwortet.
Und wir reden hier nicht von ein bisschen Landwirtschaft, sondern von fast
70 Prozent des Inseleinkommens.
Der Tourismus bringt bei Leibe nicht so viel und kann die Banane unmöglich
als erste Einkommensquelle der Insel ersetzen.
Aber wie gesagt, wir reden nicht gerne darüber, da uns alles was hinter
unserem Tellerrand passiert eher beängstigt.
Gastronomie:
Kennen Sie das: Sie betreten ein Restaurant und nur von ersten Hingucken wissen
Sie, das wird gut? Mir erging es so, als wir neulich in die "Parilla
Aridane" gingen!
Ein sehr beleibter Koch steht im Innenhof vor einem monströsen Grill und
der Kamin bläst fauchend den Qualm in die Luft wie bei einer alten Dampflok.
Das hat was und macht Vorfreude auf ein ordentliches Stück Fleisch!
Vegetarier sollten vielleicht woanders essen gehen, aber der "Rest" ist
hier gut aufgehoben. Man kann sowohl im offenen Patio sitzen, wie auch in verschiedenen
Separées, auch allwettertauglich.
Erwarten Sie keine nouvelle Cousine oder Körnerfutter, sondern typische
palmeirische Kost! Zwar ein bisschen derb, aber unendlich lecker.
Die Bedienung ist äußerst aufmerksam und bemüht. Stofftischdecken
oder Platzteller wären hier völlig fehl am Platz.
Halten Sie sich an die gängigen Gerichte und vertrauen Sie Samson am Grill,
der versteht sein Handwerk. Es gibt neben allen möglichen gegrillten Fleischspezialitäten
auch Kichererbsen (garbanzos) Gemüsesuppe (pataje) und Kaninchen (conejo).
Das gegrillte Fleisch ist aber schon der Renner, ob Schwein oder Rind. Dazu
Kartoffeln und das palmerische Zugeständnis an den Gast aus Europa: Salat.
Getrunken wird Bier oder Hauswein. Fragen Sie nicht nach der Weinkarte, das
bringt nichts. Vertrauen Sie den Wirten! Sie sind bei Palmeros immer gut aufgehoben.
Die Preise sind absolut in Ordnung, mehr als 10 € kostet kein Gericht.
Kinder sind herzlich willkommen, wie (fast) überall auf La Palma.
Wenn Sie auf der Plaza von Los Llanos stehen, dann gehen Sie links am "Eden" vorbei
in die kleine Straße und gleich die nächste wieder rechts hoch,
dann sind es noch etwa 100 Meter, auf der linken Seite.
Parilla Aridane
Calle Fernandez Tano, Los Llanos
September 2002
Wetter:
Bis Mitte September wehte stetiger Nordost-Passat. Am 16. drehte der Wind erstmal
auf West und prompt hatten wir den ersten Regen. Das hat der Statistik dann
wieder genügt: ein Regentag im September!
Der Wind blieb weiter auf West, aber der Atlantik war frei von Regenwolken.
Das bescherte uns viele Tage in praller Sonne. Für die Wanderer waren
es schwere Tage, da die sonst üblichen Wolken mittags ausblieben. Aber
sie wurden belohnt mit phantastischen Ausblicken. Nur ein paar mal im Jahr
ist es möglich, von La Palma aus sogar die Umrisse der Insel Gran Canaria
zu erkennen. Tenerife, Gomera und El Hierro sieht man fast immer.
Spannend wird es am 9. Oktober, das ist so was wie Siebenschläfer. Das
Wetter vom 9. Oktober soll angeblich 9 Wochen bleiben. Was glauben Sie eigentlich,
welches Wetter sich die Bananenbauern für diesen Tag wünschen?
Tourismus:
Im Westen nichts Neues. Die Besucherzahlen sind wieder auf dem Vorjahresniveau.
Unser Grundproblem bleibt weiterhin die schlechte Flugverbindung im Sommerflugplan.
Es gibt ganze 9 Chartermaschinen pro Woche aus Deutschland. Die fliegen meist
auch nicht nonstop, sondern noch eine weitere Kanareninsel an, um die Maschinen
auszulasten. Darunter leidet dann halt der Wettbewerb und Sonderpreise sind
rar im Sommer.
Das Hauptübel ist aber, dass kein deutscher Charter am Wochenende nach
La Palma fliegt, sondern nur wochentags.
Das kostet uns jede Menge Gäste, da Sie für 2 Wochen Aufenthalt auf
La Palma oft 3 Wochen Urlaub nehmen müssen. Die Herbstferien mit Kindern
sind so auch nur dann möglich, wenn Mama eine schnelle Influenza bei den
Kindern diagnostiziert und die Kinder so ein paar Tage in der Schule entschuldigt.
Warum das so ist? Die Chartergesellschaften brauchen ihre Flugzeuge an den
Wochenenden um die Hauptziele anzufliegen. (Linienairbus nach Mallorca)
Aber alles hat zwei Seiten (Frauen mindestens drei!) und so kann man getrost
sagen, La Palma bleibt ein exklusives Ziel und wird dem Massentourismus nicht
erliegen.
Noch ein Hinweis aus gegebenem Anlass. Bitte seien Sie vorsichtig beim
Baden im Atlantik!
Auch sehr gute Schwimmer haben Probleme mit Querströmungen. Dies gilt
besonders für die kleinen Strände, wo die Brecher nicht nur von vorne
kommen, sondern auch von den Seiten.
Nachrichten:
Die Polemik um den Bau des 1800-Betten-Hotels bei Fuencaliente im Süden
der Insel geht in die nächste Runde.
Der bereits vor 2 Monaten erteilte Baustop wurde mehrfach einfach nicht eingehalten,
so dass die Umweltbehörde das Objekt nun versiegelte und der Baufirma
eine Strafandrohung von satten € 600.000,- vor die Nase hielt.
Die von der Baustelle verwiesenen Arbeiter waren natürlich sauer und legten
bei einer Demonstration einen halben Tag lang den Verkehr über den Süden
lahm. Nun ist alles in den Händen der Juristerei und das kann bekanntlich
dauern.
Irgendwann wird das Hotel sicher weitergebaut, so viel Geld lässt keiner
zwischen den Bananen liegen. Die nächste Frage, ob das Hotel überhaupt
gebraucht wird, gerät dabei in den Hintergrund.
Los Llanos hat jetzt über 20.000 Einwohner und ist auch weiterhin die
Stadt mit dem größten Einzugsgebiet. Der Norden der Insel hingegen
verwaist immer mehr.
Die Hauptstadt Santa Cruz gerät auch ins Hintertreffen, da das Geld hier
auf der Westseite verdient wird.
Immer mehr Firmen verlegen Ihren Sitz von der Inselhauptstadt nach Los Llanos.
Die Deutsche Bank z. B. hat ihre Filiale in Santa Cruz geschlossen und ist
nun nur noch in Los Llanos vertreten. Die Inselregierung sitzt natürlich
weiter in der Hauptstadt, da wird sich nichts ändern.
Gesellschaft:
Der Wein wird knapp! Zumindest in Las Manchas und Fuencaliente ist die Weinernte
weit hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Der Norden hat weniger Verluste
zu melden.
Mitte bis Ende September findet hier die Weinlese statt. Das sind dann die
Samstage und Sonntage, wo Sie schon früh arbeitende Männer mit seltsam
seeligem Blick begegnen können ;-))
Ja, die alten Fässer müssen erst geleert werden, bevor der neue Wein
da rein kann.
Die Wahl in Deutschland hat hier niemand richtig wahrgenommen, das ist hier
kein Thema.
Was aber deutlich diskutiert wird, ist die deutsche Haltung gegenüber
den USA und die heftige Ablehnung eines bewaffneten Einsatzes gegen den Irak.
Das kommt hier gut an und die meisten hoffen, dass Jose Maria Aznar, der spanische
Ministerpräsident, auch auf Abstand zu den Buschkriegern geht.
Jetzt, wo der ersten Regen da war, kann man auch mit Stolz sagen, dass dieses
Jahr kein Waldbrand von größerem Ausmaß entstanden ist. Die
ständige Präsenz eines Löschhubschraubers hat sich bewährt.
In den Bergen hat man Wasserreservoirs gebaut, um im Brandfall schnell an Wasser
zu kommen. Ein dichteres Überwachungsnetz hat auch geholfen, jeden kleinen
Brand sofort zu bekämpfen.
Das war ja das Problem bisher: die Koordination und damit der Zeitverlust,
bis endlich Brandbekämpfung beginnen konnte.
Gastronomie:
Vor dem Tip erst mal ein Nachruf.
Leider gibt es die Bar Central in El Paso nicht mehr in der ursprünglichen
Besetzung. Der Pachtvertrag ist ausgelaufen und nun kommen neue Wirte.
Schade, denn Sabine, Hispano und Vaika haben richtig gute Arbeit gemacht. Die
einzige Kneipe in El Paso, wo es auch gute Musik gab, hat nun leider zu.
Restaurant Bumerang in Los Llanos
Wieder so eine Gratwanderung - soll ich ein Indonesisches Restaurant auf La
Palma empfehlen? Ich denke ja, weil es einfach gut schmeckt!
Auf den ersten Eindruck sollten Sie im Bumerang nicht viel geben, ein frischer
Anstrich täte gut, aber hier ist die Zeit halt stehen geblieben.
Acht leider nicht allzu bequeme Tische machen das Ganze überschaubar.
Die Küche ist offen und man kann zugucken, was da in die Pfanne kommt.
Die Speisekarte ist auch klein, da wird nur gekocht, was man auch kann. Das
tut gut!
Wer sein Misstrauen überwindet, der kann hervorragend Indonesisch Essen.
Wer Nasi- oder Bami Goreng bisher nur aus der Dose kannte, der soll das unbedingt
probieren.
Rindfleisch in Streifen mit viel Gemüse und Klasse-Reis. Man wird Gott
sei Dank gefragt, ob es "europäisch" scharf sein soll, oder "original".
Ich rate auf jeden Fall, die europäische Variante zu wählen. Als
Häppchen vor dem Essen gibt es Avocadocreme mit Apfelstückchen, das
alleine ist schon sehr lecker.
Die Portionen sind riesig, da wünschte ich mir manchmal, dass man auch
halbe Rationen bestellen kann.
Kinder finden Malutensilien vor und sind gerne gesehen. Da Kinder auch nicht
scharf essen wollen, retten Spagetti den Familienfrieden.
Die Preise sind für La Palma hoch, für ein Fleischgericht müssen über
10 Euro bezahlt werden. Im Verhältnis zu der Größe der Portionen
und Qualität der Speisen stimmen die Relationen dann wieder.
Restaurant Bumerang
Caretera Puerto de Naos 127
(Ortsausgang Los Llanos in Richtung Puerto de Naos)
Täglich außer Sonntag ab 19:00 Uhr
Tel. 922 401025
August 2002
Wetter:
De August zeigt sich wie erwartet. Ständiger Nordost-Passat, wenn auch
sehr schwach. Die Westseite war somit oft völlig wolkenfrei. Auch wenn
die Schattentemperaturen selten über 26 Grad gehen, ist es dann in der
Sonne sehr heiß.
Gerade um die Mittagszeit herrscht bei klarem Himmel eine gewaltige Strahlung,
die Mitteleuropäer innerhalb nur einer Stunde zu Krebsen werden lässt.
Achten Sie doch immer darauf, möglichst früh zu wandern! Mittags
steht die Sonne fast senkrecht über Ihnen und auch im Wald findet man
kaum Schatten. Und, man kann es gar nicht oft genug sagen, Kopfbedeckung ist
ein Muss!
Am 29.8. gab es dann wieder eine Südströmung mit viel Staub und einem
weiteren seltenen Phänomen. Die Palmeros sagen es regnet Erde.
Ab und zu kommt mitten in der africano auch noch Westwind, dann
fallen hier auf der Westseite wenige, aber dicke, dicke Regentropfen, die voller
Staub sind. Das reicht nicht aus um die Erde nass zu machen, aber wehe der
Hausfrau, die gerade Wäsche aufgehängt hat ... (tschuldigung,
oder dem Hausmann)
Wie immer dauert so ein Wetter 3-4 Tage. Nun ist schon wieder unser Nordost-Passat
da und der Sommer kann weiter gehen.
Tourismus:
So ganz langsam steigen die Besucherzahlen wieder in gewohnte Ebenen. Die Festlandsspanier
sind an ihre Arbeitsstellen zurückgekehrt und in den Bergen sagt man
jetzt wieder öfter Grüß Gott als Hola.
Das habe ich nie verstanden, warum sogar Norddeutsche, wenn sie in den Bergen
sind, eher die bayrische Variante des Grußes anwenden.
Wussten Sie eigentlich, dass es gute und schlechte Touristen
gibt? Nein, denken Sie jetzt nicht an das Benehmen der Kegelclubs auf der Schinkenstraße
in Mallorca! Das ist ein anderes Kapitel.
Es gibt seit langem Untersuchungen, wie viel Geld ein Gast während seines
Aufenthaltes am Urlaubsort lässt.
Nun sind neueste Auswertungen fertig und haben einen neuen Trend bestätigt.
Im Massentourismus bleibt immer weniger Geld im Urlaubsland, sondern immer
mehr in dem Land, wo die Buchung getätigt wird. Seit der ultimativen Erfindung all
inclusive wird ja selbst schon das Saufen zuhause bezahlt.
Von 100.- €, die ein Pauschaltourist für seinen Urlaub bezahlt, bleiben
70.- € im Ursprungsland des Gastes (ich will Sie nicht mit Kommastellen
wie 69,252% langweilen, ich habe die Zahlen gerundet).
Diese Zahlen können keinem gefallen, der in den Tourismusregionen arbeitet.
Aber einfache Schuldzuweisungen gehen ins Leere. Nicht nur die großen
Reiseveranstalter, sondern auch die Hotelbetreiber vor Ort haben dieses Spiel
aus kurzfristiger Profitsucht mitgemacht. Nun ist das Jammern groß und
jeder redet von einem gewünschten Wandel in Richtung Qualitätstourismus.
Da hat La Palma mal wieder richtig Glück gehabt, dass wir bislang immer
zu uninteressant waren für den Massentourismus!!
Die Zahlen sagen auch aus, dass ein individuell buchender Gast ca. 65% seines
Geldes im Urlaubsland lässt. Nur den Flug, den bezahlt er zu Hause. Der
Rest kommt direkt und netto dem Urlaubsort zu Gute.
Nachrichten:
Der Flohmarkt in Argual bleibt weiterhin für Anbieter von Lebensmitteln
geschlossen, der Kunstgewerbemarkt geht aber weiter. Eine Lösung für
Argual ist nicht in Sicht.
Es hat sich aber ein neuer Standort aufgetan, der Gemeindemarkt in Puntagorda.
Dort werden seit 2 Wochen nach dem Vorbild von Mazo samstags ab 15:00 Uhr und
sonntags vorwiegend Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte aus der Region
angeboten.
Es bleibt abzuwarten, ob das den Flohmarkt ersetzten kann, ist die Anfahrt
doch schon ganz schön weit.
Sie finden den Markt kurz hinter Puntagorda in Richtung Garafia. Nach der Tankstelle
noch etwa 1 km geht es links eine kleine Straße runter in Richtung El
Fayal
Gesellschaft:
Nun geht am Montag die Schule wieder los. Nach drei für Eltern unendlichen
Monaten ein herbeigesehnter Moment ;-)
Auf La Palma funktioniert das System der Kleinschulen noch gut. Da hat jeder
Stadtteil (Dorfteil) seine eigene Schule, wenn es genügend Schüler
gibt. (In der Regel zwischen 20 und 40). Dort werden die drei Vorschulklassen
und die ersten drei bis vier Schulkassen unterrichtet. Das ist für die
Eltern ein großer Vorteil. Einmal durch die unmittelbare Nähe zur
Schule und auch durch den intensive Kontakt zu den Lehrern.
In einigen Regionen La Palmas, wie hier im Aridanetal, gibt es eine große
Zahl von Ausländern. In einigen Schulen liegt der Ausländeranteil
bei 50%, nicht immer zur Freude der spanischen Nachbarn. Hatten die doch Angst,
ihre eigenen Kinder könnten überfremdet werden.
Nun steht aber die andere Seite der Medaille im Vordergrund, ohne diese Ausländerkinder
gäbe es die meisten Minischulen gar nicht mehr. Die Palmeros sind seit
Jahren genauso faul mit dem Kinderkriegen wie ganz Mitteleuropa.
Da den Palmeros das sich arrangieren sowieso angeboren ist, herrscht
nun auf dem Sektor auch wieder Friede und so manche Dorfschule, die kurz vor
dem Schließen steht, wirbt jetzt um Ausländerkinder aus anderen
Dörfern.
Gastronomie:
Restaurant San Petronio in Los Llanos.
Ich kenne das San Petronio seit über 20 Jahren. Damals haben Gabriella
und Emilio noch gegenüber der Markthalle gekocht. Zu der Zeit war es das
vornehmste und beste Restaurant auf der Westseite und ich hatte alle Mühe,
mir ab und zu ein Essen dort zusammen zu sparen.
Nun sind Gabriella und Emilio seit längerem im wohlverdienten Ruhestand
und das San Petronio ist umgezogen. Jetzt thront es auf den Hügeln von
Los Pedregales über der Stadt und man genießt einen schönen
Ausblick auf das Aridanetal. Touristen finden das Lokal oft nicht, und so sitzen
dort abends die Honoratioren aus Los Llanos und machen Politik.
Der sehr geschmackvoll eingerichtete Speisesaal wirkt durch die hohe kanarische
Holzdecke größer als er ist. Alles wirkt sehr einladend und freundlich.
Der Service verdient ein Sonderlob, er ist trotz vieler Arbeit und quengelnder
Kinder immer freundlich und aufmerksam. Einfach perfekt.
Die Speisekarte: natürlich italienisch. Die Lasagne und Caneloni vom
San Petronio sind über die Küsten La Palmas hinaus bekannt. Es
gibt aber auch einige Fleischgerichte und interessante Vorspeisen. Die frühere
berühmte Zurückhaltung in der Relation der Tellergröße
und dessen was drauf war, hat sich verändert. Das ist gut so, inzwischen
geht man satt aus dem San Petronio.
Das absolute Highlight ist natürlich der Wagen der Verführung.
Auf großen Ballonreifen fährt der Kellner den Dessertwagen unabsichtlich nahe
an den Tischen vorbei. Wer da nein sagt, ist einerseits ein Spielverderber
und andererseits selbst schuld. Manche sagen, viele Gäste kommen nur wegen
des Nachtisches.
Die hausgemachten Torten gehören sind wirklich Klasse!
Die Preise sind überraschen moderat, Hauptgerichte liegen zwischen 6.- € und
12.- €.
Wenn man sich nicht durch die Weinkarte bis zum Barolo trinkt, dann dürfen
sich auch Familien hier herein trauen, ohne das Urlaubsbudget zu belasten.
Am Wochenende empfiehlt es sich unbedingt zu reservieren!
Parkplätze sind reichlich vorhanden und für die Kleinen auch ein
Spielplatz.
Sie finden das San Petronio am besten von Los Llanos aus. Wenn Sie von El Paso
kommen, dann fahren Sie am ersten Kreisverkehr rechts hoch in eine Wohnstraße,
vorbei an der Schule Eusebio Baretto. Am nächsten Abzweig rechts und dann
gleich wieder links hoch. Dort begleiten Sie Hinweisschilder zum Restaurant.
Restaurant San Petronio
Oberhalb Los Llanos
Tel 922 462403
Täglich 13:00 16:00 / 19:00 23:00 Uhr
Sonntag und Montag Ruhetag.
Juli 2002
Wetter:
Ab dem 25. Juli hatten wir für 4 Tage den berühmten Calima.
Viele Palmeros sagen auch africano dazu.
Das ist eine warme Windströmung aus Süd, die sehr viel Staub aus
der Sahara mit sich trägt, so dass an den Tagen des Calima so gut wie
keine Sicht herrscht.
Dabei entsteht eine Inversion - die warme Luft erzeugt eine Glocke über
der Insel, so dass es kaum Luftaustausch gibt.
Da drehen sich auch die Temperaturunterschiede um. Nun ist es oben auf den
Bergen wärmer als unten im Tal. Die Temperaturen klettern dabei bis auf
40 Grad, aber wie gesagt nur ab etwa 800 Höhenmeter.
Wer körperlich arbeiten muss oder wandern will, hat bei dem Wetter nichts
zu lachen.
Wer in diesen Tagen unsere Webcam besucht hat,
der konnte nicht viel sehen.
Diese spezielle Wetterlage dauert aber meist nur 34 Tage und erscheint vielleicht 4 mal im Jahr. Die östlichen Kanareninseln, wie Fuerteventura oder Lanzarote, bekommen dabei viel mehr ab, als La Palma.
Tourismus:
Jetzt im Juli und August haben die Besucher aus dem spanischen Festland
die Oberhand hier auf La Palma. Zumindest an den Stränden.
Wandern in den Bergen ist nicht das Ding des Godos wie hier auf
La Palma die Festlandspanier genannt werden.
In den Restaurants kommt jetzt wieder der klassische Schichtbetrieb. Von 7-9
Uhr abends essen die Deutschen und danach kommen die Godos. Gerüchte,
dass um 21 Uhr die Speisekarten ausgewechselt werden, treffen vielleicht auf
Teneriffa zu, aber nicht hier.
Ende August sind dann die Festlandsspanier wieder verschwunden und die Restaurants
müssen keine Doppelschichten mehr bewältigen.
Nachrichten:
Die Flohmarktdiskussion ist noch nicht ausgestanden.
Zu Zeit ist eh nicht so viel los, viele Händler machen deshalb Urlaub,
die Gemüter kühlen sich da vielleicht auch ein bisschen ab und
man findet gemeinsam mit den Gemeinden eine Lösung.
Wirklich interessant wird es nun mit dem Hotelbau in Fuencaliente ( Los Canarios)
Der Bau des 1800 Betten Hotels ist nun von den Behörden erneut gestoppt
worden. Der Investor tobt, hat er doch eine Baugenehmigung in der Hand. Nur,
die hätte nicht erst erteilt werden dürfen!
Das geht aus den Moratorien und den daraus abgeleiteten Gesetzen über
die zukünftige touristische Entwicklung der kanarischen Inseln eindeutig
hervor.
Ich bin nun wirklich gespannt wie das jetzt weitergeht. Da wurden bereits Unsummen
verbaut für ein Hotel, das eh' keiner will und niemand braucht. (Außer
der Gemeinde natürlich, die sich immerhin über 200 Arbeitsplätze
davon versprochen hat).
Nun, wenn das Ding dann doch als Ruine stehen bleiben soll, ist das nicht weiter
schlimm. Liegt es doch an der sicherlich uninteressantesten Stelle der Insel.
Zwischen Gewächshäusern, unendlichen Bananenplantagen und deren Windschutzmauern
macht so eine Hotelruine richtig was her ....
Gesellschaft:
Die Spanier erregt der Konflikt mit Marokko. Da geht es vordergründig
um die karge Insel perejil, was soviel wie Petersilie heißt.
Dort wächst zwar keine Petersilie, sondern rein gar nichts, aber es
war ein Fehdehandschuh für den stolzen Spanier und er hat reagiert.
Haben doch tatsächlich 5 (in Worten fünf) marokkanische Soldaten
den nur 200 Meter von der Küste entfernten Felsen besetzt.
Ich muss ein bisschen ausholen. Spanien hat seit etwa 450 Jahren an der marokkanischen
Küste zwei Exklaven, Ceuta und Melilla. Das ist Spanien, zum größten
Teil bewohnt von Menschen eher arabischer Herkunft. Die wollen aber nicht zu
Marokko gehören, weil sie es in spanischer Obhut halt viel besser haben.
Vergleichen Sie es mit den Kanalinseln, Gibraltar oder Hongkong.
Nun ist Marokko natürlich stinksauer, dass sitzt dem selbstbewussten Mahgreb
Volk wie ein Stachel im Fuß. Nun versuchen die Marokkaner immer wenn
es geht, das Augenmerk der Weltöffentlichkeit mit ähnlichen Aktionen,
auf sich zu lenken.
So liegt der besagte Felsen vor der Küste bei Melilla und das beansprucht
halt Spanien für sich.
Ja, und Spanien ist wieder mal auf das Theater hereingefallen, ist doch glatt
mit einer Armada an Schiffen und Elitesoldaten angerückt und hat den schroffen
Felsen in einer genialen Attacke gestürmt (George Bush hätte neidisch
werden können).
Dass die 5 Marokkaner nicht einmal bewaffnet waren und nur darauf gewartet
haben von den Spaniern abgeholt zu werden, hat man natürlich
versucht in der Presse zu vertuschen.
Viel Geplärr um nichts. Da hat es Deutschland schon viel einfacher so
ganz ohne Kolonien.
(Oder haben Sie sich gerade gefragt "Was ist denn mit Mallorca?" ;-)
>
Gastronomie:
Restaurant El Real in Los Llanos.
Für mich die Wiederentdeckung des Jahres.
Dieses Restaurant gibt es seit anno dunnemals und war nie etwas besonderes, sondern einfach nur nahe der Plaza von Los Llanos. Ein klarer Niedergang war vorprogrammiert, und das kam dann auch so.
Nun aber hat David das Restaurant übernommen. Er ist Palmero, hat aber
15 Jahre in Tenerife in der Gastronomie gearbeitet.
Er konnte das Restaurant auch nicht größer machen, aber der Staub
ist weg und die Küche würde man in Los Llanos nicht erwarten.
Erwarten Sie keine landestypische Kost, sondern viel mehr.
Da gibt es einen Salat mit Hühnchenstreifen, geraspeltem Rotkohl, Erdbeeren und einem Jogurtdressing mit Mohn.
Dann habe ich Kaninchen in Knoblauch gegessen. So stand es auf der Speisekarte.
Was kam waren mehrere Teilchen vom Tier in einer ganz leckeren Soße,
das Fleisch bravourös behandelt. Dazu frisches geröstetes Gemüse
und ein Reishäufchen mit Rosinen und Kartoffelbällchen.
Zum Abkühlen diente eine kalte Birne in Rotwein. Das alles auf einem Teller
und für € 8,25!
Zu den hausgemachten Desserts kam ich nicht, meine Tochter aber wohl. Na ja, die sagt zu allem was süß ist: "Das schmeckt gut!"
Preise: Hauptgerichte zwischen € 6,- und 12,-, kein Ausrutscher dabei.
Ich habe mit meiner Tochter (2 Essen eine Vorspeise, Nachtisch, drei Bier und
Kaffee) € 29,- bezahlt. Das ist angesichts der Qualität und des
Engagements fast unverschämt billig.
Ich habe hier sehr oft in Restaurants mit Anspruch in der Werbung
gegessen.
Das waren fast immer verkrachte Betriebswirte aus Deutschland, die sich dann
einen Zopf flechten und hier auf La Palma Hechtschaumklösschen verkaufen.
Ich kann es nicht mehr sehen ...
Daneben erscheint David wie aus einer anderen Welt.
Negativ bleibt: das Restaurant ist sehr klein und hat wenig Atmosphäre. Die sollten nicht gerade versuchen Ihre Bonusmeilen dort zu verkaufen.
Restaurant El Real
Calle General Franco 62
38760 Los Llanos de Aridane
Tel.: 922 401533
Täglich ab 18:00 Uhr
Von der Plaza in Los Llanos, 500 Meter nach oben.
Juni 2002
Wetter:
Sommer pur. Eigentlich schon langweilig, jeden Tag gutes Wetter...
Tourismus:
Es bleibt weiter lau. Das liegt auch mit an dem katastrophalen Angebot
im Sommer für Charterflüge nach La Palma.
Nun ist der Winterflugplan da und lässt hoffen. Die LTU fliegt dann auch
wieder ab 5 Städten nach La Palma.
Das alte Problem bleibt aber: kein deutscher Charter fliegt am Wochenende nach
La Palma. Man kann natürlich auch versuchen über Teneriffa oder Gran
Canaria zu fliegen.
Da muß aber dringend geraten werden, die interinsularen Anschlussflüge
gleich mitzubuchen.
Nachrichten:
Das Thema Flohmarkt ist noch nicht ausgestanden. Nun versuchen einige
der Betroffenen in El Paso das Ganze auf einem privaten Gelände zu veranstalten.
Gute Nachrichten für Bierfreunde, La Palma bekommt jetzt seine erste
Brauerei. Mitten in El Paso, im gleichen Gebäude wie die Bar Central,
soll dann Bier für den lokalen Markt auf La Palma gebraut werden.
Es hat ja vor vielen Jahren schon mal den Versuch gegeben, hier Bier zu brauen.
Die Fässer waren schon da, die Gläser schon bedruckt, aber die damaligen
Betreiber haben sich entzweit und so ist das Projekt nicht verwirklicht worden.
Gesellschaft:
Die unsichere Zukunft der Insel sorgt für schlechte Stimmung. Keiner
weiß genau, ob die Bananen auch über das Jahr 2006 hin gesponsert
werden.
Nun haben viele der Plantagenbesitzer angefangen nebenbei ein bisschen am Tourismus
zu verdienen. Aber auch das ist klar, dass La Palma nie vom Tourismus leben
kann.
Wir können nicht mit den großen Stränden aufwarten und würden
in Konkurrenz zu Teneriffa oder Gran Canaria untergehen.
Andere Alternativen wie eine Steuerfreie Zone für Industrie, oder andere
Landwirtschaftliche Produkte können nie die jetzigen Einkünfte aus
den Bananen ersetzen.
Gastronomie:
Restaurant "El Sombrero"
Nun kann man gleich fragen, muß es denn auf La Palma unbedingt ein
Schweizer Restaurant sein. Klar, muß nicht, aber kann, weil das Essen
einfach gut ist.
Die große Karte bietet nicht nur die unvermeidlichen Rösti, sondern
auch lokale Küche. Nun ist da nicht das große Grundvertrauen beim
Schweizer Paella zu bestellen, machen Sie es aber ruhig, die ist prima. Wenn
es frischen Fisch gibt, dann unbedingt zugreifen.
Ich habe dort einen meiner besten Fische überhaupt gegessen. Einen Papageienfisch,
in Butter gebraten. Das ist ganz ungewöhnlich, war aber super. Positiv
fällt auch noch auf, dass fast alle Gerichte auch als kleine Mahlzeit
zu haben sind.
Kinder sind bestens aufgehoben und bekommen auch gleich Malstifte.
Die Preise sind etwas über dem Durchschnitt, aber wegen der gebotenen
Qualität durchaus akzeptabel.
Was ein bisschen stören kann, die Stimmung im Lokal erscheint manchmal etwas frostig. Vielleicht hatten sie auch keinen guten Tag.
Restaurant "El Sombrero"
Am Abzweig unterhalb El Paso nach Fuencaliente ( Los Canarios )
Tel.: 922 497392
Täglich ab 16:00 Uhr.
Ruhetage: Mittwoch und Donnerstag.
Mai 2002
Wetter:
war so wie man es im Mai erwartet, klare Nächte mit herrlichen Blicken
in den Sternenhimmel.
Tagsüber beschert uns der treue Nordostpassat morgens Sonnenschein. Gegen
Mittag bewölkt es sich dann, um abends wieder sonnig zu werden.
Das wird jetzt den ganzen Sommer über so gehen. Die Westseite bleibt dabei
ohne Niederschlag, die Ostseite bekommt einiges an Regen ab.
Tourismus:
Die Flaute hat uns fest im Griff, aber wie man hört auch das spanische
Festland und besonders die Balearen. Die Ideen der Tourismusmanager (was
für ein trauriges Wort) von TUI und Thomas Cook erklären das mit
anderen Hintergründen, aber das gilt für La Palma nur bedingt,
da Kegelclubs hier nur selten gesehen werden.
Nun, das kennen wir, der Mai bringt für die Mitteleuropäer auf viele
Nahziele.
Gerade unser Publikum kann nun auch in den Alpen wandern, oder auf Usedom biken.
Schade eigentlich, ist doch der Mai die schönste Jahreszeit hier; Sie
würden sich wundern, wie hier alles blüht!
Auch sind die Restaurant und Apartmentbesitzer zu dieser Jahreszeit besonders
aufmerksam ... nun mal ohne Spaß, viele unserer Stammgäste schätzen
den Mai ganz besonders, da die ganze Insel sich präsentiert, als haben
wir nur auf sie gewartet. Und das haben wir auch!!!
Nachrichten:
Der Flohmarkt in Argual ( Los Llanos ) hat nicht nur Freunde.
Fast alle Gäste kennen den Flohmarkt von Argual, der jeden Sonntag auf
dem erwürdigen Llano San Pedro stattfindet. Das fing mal vor
sicher 6 Jahren mit ein paar Kunsthandwerkern und Antiquitätenhändlern
an. Damals war es noch jeder erste Sonntag im Monat.
Nun hat sich aber über die Jahre hinweg daraus ein fester Markt entwickelt.
Jeden Sonntag und auch ein bischen Alles was Sie wollen.
Da wurden Torten aus heimischer Werkstatt (lecker) und auch rechtsgedrehte
Kürbiskerne verkauft. Unter dem Ladentisch auch manches Andere (
Nicht was Sie denken, ich habe dort für meinen Freund Achmed ein Exemplar
der Reihe Jetzt helfe ich mir selbst erstehen können für
sein Auto. (Ford Granada 76er Bj., 2,3 l, 6 Zylinder )
Das lief alles so die Jahre und jeden Sonntag kam es an der Kreuzung nach Tijarafe
schon zu Verkehrsproblemen wegen der vielen Käufer.
Viele der Anbieter dort leben nun schon von diesem Flohmarkt und den Möglichkeiten
ihre Produkte dort anzubieten.
Nun hat irgendjemand was gegen diesen Flohmarkt. Die offizielle Version, dass
aus sanitären Gründen dort keine Lebensmittel verkauft werden dürfen
glaube ich nicht. Der neue Platz unter den Eukalyptusbäumen ist keinen
Deut sauberer und liegt auch noch an der Hauptverkehrsstraße.
Kann sein, dass es ein entfernter Verwandter des Bürgermeisters ist, der
mal nicht gut bedient wurde. Kann auch sein, dass es jemand nicht gefiehl,
dass natürlich kaum jemand auf dem Markt eine Gewerbeschein hat, oder
gar eine Lizenz, Lebensmittel herzustellen.
Nun ist der Markt getrennt, unten in Argual sind weiterhin die Kunstgewerbler
und oben an der Straße nach El Paso die fürs Futtern. Mal schaun
was draus wird, wir halten Sie weiter auf dem Laufenden.
Gesellschaft:
Die allgemeine Flaute drückt auf die Stimmung.
Es ist nicht nur das Sommerloch und die fehlenden Touristen. Auch andere Bereiche,
wie die Bauwirtschaft und die Einzelhandel klagen über geringe Umsätze.
Die Immobilienbranche ist ganz ruhig, nach den Boomjahren aber auch verständlich.
Vielleicht ist es ja auch bald wieder soweit, dass auch jemand der hiesige
Einkommen bezieht sich hier wieder ein Stück Land leisten kann.
>
Gastronomie:
Nicht neu, aber immer wieder gut: Restaurant Secadero in Las Manchas.
Der eigenwillige Bau, ganz rund und alles in Natursteinen verkleidet, ist
von außen einem hiesigen Trockenschuppen für Getreide nachempfunden.
Daher auch der Name Secadero = Trockner.
Im Inneren dominiert auch dunkler Lavastein, aber gut ausgeleuchtet, so dass
man sich nicht in einer Höhle wähnt. Der Eigentümer hat das
alles selbst entworfen und ist auch ganz stolz auf sein Lokal. Das kann er
auch sein, er sollte nur nicht immer so grimmig gucken!
Das Personal ist sehr aufmerksam und freundlich. Die Speisekarte, auf kanarische
Spezialitäten ausgerichtet, hält was sie verspricht. Gute Küche
- professionell, ohne zu überdrehen.
Die ganze Palette an palmerischer Kost. Ganz Klasse: gekochte Rippchen mit
Kartoffeln und grünem Mojo.
Wenn es frischen Fisch gibt, unbedingt bestellen! Ich habe dort einen der besten
Viejas (Papageienfisch) gegessen.
Bekannt ist das Secadero auch für seine guten Rindersteaks, mit gutem
Grund. Da gibt es ein Entrecot de la Casa zwar nur für Knoblauchliebhaber,
aber die kommen dann voll auch ihre Kosten.
Sehr gut auch die Kinderteller und der nette Umgang mit Kindern.
Die Preise sind sehr moderat, kein Ausrutscher und kein Versuch der Abzocke.
Alles in Allem, wer typisch kanarisch Essen will, der ist dort bestens aufgehoben.
Restaurant Secadero
Las Manchas 90. An der Straße von San Nicolas nach Todoque.
Täglich 12:00 24:00, Sonntags nur bis 18:00 Uhr
Tel.: 922 494028
April 2002
Wetter:
Der April begann mit viel Schnee auf den Höhen der Caldera und so
hatten wir noch ein frische Woche zu überstehen.
Vorteil war dabei die natürlich die klare Sicht. Wer warme Kleidung dabei
hatte konnte auf dem Roque auch Schneeballschlachten machen. Abrupt änderte
sich das Wetter ab 10. April und der sonst so unbeliebte Kalima hielt erneut
Einzug und beendete den Winter. Die Temperaturen stiegen bis auf 28 Grad an.
Leider trübt dabei er Saharastaub in der Luft auch immer die Weitsicht.
Nun hat der Nordostpassat wieder die Oberhand und das bekannte Bild des Wolkenwasserfalles über
der Cumbre Nueva kündigt vom steten Wetter. So kommt es, dass auf der
Ostseite viel Niederschläge fallen, wir aber auf der Westseite, Sonne
haben.
Tourismus:
Der April lichtet die Reihen der Gäste schon langsam. Dieses Jahr
war aber Ostern so früh, das hat noch schneller zum "Saisonende" geführt.
Wenig gute Nachrichten erhalten wir aus der Schweiz, soll doch für Mai
und Juni die wöchentlich Flugverbindung mit Zürich wegfallen.
Der Golfplatz in Fuencaliente rückt endlich wieder näher! Eine Firma
aus Teneriffa bemüht sich um 900.000 m² bei Fuencaliente.
Die Idee ist einfach: ein Golfplatz soll Touristen auf die Insel bringen, die
finanziell gut betucht sind. Noch ist das alles aber in weiter Ferne und ich
bezweifle stark, ob sich unter die Gäste in Wanderschuhen auch solche
mit Golfschuhen verirren. Auf jeden Fall wird es ein sehr anspruchvoller Platz;
bei so viel Wind wie in Fuencaliente immer herrscht, sollte man reichlich Bälle
mitbringen ... ;-)
Nachrichten:
Der neue Tunnel von Ost nach West wird nun doch nicht schon Mitte des
Jahres fertig.
Erhöhte Sicherheitsvorschriften verzögern nun die Fertigstellung
bis mindestens Ende des Jahres.
Für Los Llanos wird nun endlich eine Umgehungstrasse gebaut, die den Verkehr
aus Richtung El Paso nach Tazacorte und Puerto de Naos an der Stadt vorbei
leiten soll.
Das war schon lange überfällig und wird für den Innenbereich
von Los Llanos sicher sehr Vorteilhaft.
Gesellschaft:
Immer mehr Venezuelaner ziehen auf die Insel und verstärken somit
den Südamerikanischen Einfluß auf La Palma noch weiter. Meist
sind es Söhne und Töchter der Palmeros die Mitte des vorigen Jahrhunderts
nach Venezuela gegangen sind, um am wirtschaftlichen Boom des Landes teil
zu haben.
Nun hat sich das Bild wieder gedreht und viele kommen zurück und bringen
die Familie mit. Das wird nicht immer gerne gesehen, da so neue Konkurrenz
auf dem Arbeitsmarkt entstanden ist. Aber da jeder Palmero irgendein Familienmitglied
hat, welches in Venezuela wohnt, hat man doch Verständnis. Oft wird Venezuela
auch "la octava isla", "die achte Insel" genannt.
Klatsch und Tratsch:
(Bitte nicht ernst nehmen ... ;-)
Gesucht wird vom Guide Pirelli, Restaurantkritiker für La Palma.
Voraussetzungen:
- Einsprachig genügt, die Speisekarten sind eh' in mehreren Sprachen.
Ausserdem klingt der melodische deutsche Satz: " 'ne Pizza, drei Bier
und das Ganze zackzack" auf spanisch nicht so vornehm und könnte
zu Konsequenzen führen.
Gutgläubigkeit ist von Vorteil, sonst haut das nicht hin mit der fangfrischen
Seezunge direkt vom Fischerboot aus Dänemark.
- Gute Kenntnisse in der Önologie, es ist wichtig, dass man Rotwein von
Weißwein unterscheiden kann.
- Auf keinen Fall werden Vegetarier, oder gar Veganer zugelassen, man erwartet
vom Vatikan ja auch keinen Nachtclubführer. ( Obwohl das sicher ganz interessant
wäre...)
März 2002
Wetter:
Anfang März war noch typischer Winter auf La Palma. Der Wind wehte
aus unterschiedlichen Richtungen und es gab keine Spur vom ansonsten verlässlichen
Nordost-Passat.
Die Niederschläge waren sehr gering, so dass die Bananenbauern schon wieder
heftig jammerten.
Ende März kamen dann 6 Tage "Kalima" (Saharawind) mit Temperaturen
von über 30° C. Die alte Bauernregel, dass nach Kalima im Winter Regen
folgt, hat sich wieder einmal bestätigt. La Palma hat diesmal aber wenig
abbekommen, Teneriffa leider um so mehr. Statistisch liegen wir im März
mit den Niederschlägen deutlich zurück.
Tourismus:
Der März war immer Hochsaison auf La Palma, auch dieser März
hat uns wieder reichlich Gäste gebracht.
Dazu mal grundsätzlich: La Palma hat knapp 90.000 Einwohner. Wenn ich
die Sitzkapazitäten der ankommenden Charterflieger zusammen zähle,
dann haben wir maximal 9.000 Gäste auf der Insel. Also keiner braucht
Angst zu haben, auf La Palma ständig anderen auf die Füße zu
treten. ;-)
Im Gegensatz zu früheren Jahren kamen noch sehr viele kurzfristige Anfragen,
die nicht mehr alle erfüllt werden konnten.
Nachrichten:
Viel Polemik gibt es um den Hotelneubau nahe Fuencaliente. Einige Rohbauten
stehen bereits und nun gibt es plötzlich Probleme mit den Genehmigungen.
Nun stocken die Bauarbeiten, aber grundsätzlich soll es weitergehen. Später
mal sollen es 1800 Betten werden. Genehmigung hin oder her - dabei geht es
immer nur um juristische Fragen.
Mein Gedanke dazu: wer soll denn da überhaupt wohnen?? Haben doch die
beiden großen Hotels, das "Sol" in Puerto de Naos und das "Taburiente" in
Los Cancajos schon jetzt große Probleme mit der Auslastung ...
Gesellschaft:
Wir denken in Pesetas und bezahlen mit Euro!
Längst sind die so vertrauten Knitterscheine verschwunden und wir können
inzwischen ohne die Zahlen darauf nachzulesen die Münzen erkennen. Aber
den entsprechenden Wert haben wir noch nicht parat.
Die Deutschen haben es da auch deutlich einfacher, kann man doch etwa mit 2
multiplizieren. Wir müssen mit 166,386 rechnen, und das übersteigt
eben unsere Inselhirne doch gewaltig ;-) Aller Orten verhandelt man über
Preise in Pesetas, dann zückt jemand den Taschenrechner und bezahlt wird
in Euro.
Gastronomie:
Unsere Neuentdeckung im März ist die
"Cantina due Torri"
Calle Fernandez Taño
56 Los Llanos
Tel.: 922 402648
(täglich außer Mittwoch von 13:00 - 16:00 und 19.00 - 24.00 Uhr)
In der Altstadt von Los Llanos mit eigenem Parkplatz.
Großer, hoher Gastraum, der Pizzaofen wird mit Holz geheizt.
Ich war sehr beruhigt, als ich den Koch wiedererkannte, der früher in
einer anderen Pizzeria für Klasse Pizza gesorgt hat. Freundliche aber
zurückhaltende Bedienung.
Kinder sind kein Problem für das Personal. Platz genug ist auch, man muß schon
gute Ohren haben um das Gespräch am Nachbartisch zu hören.
Das Angebot natürlich italienisch, viel, viel Pizza von hervorragender
Qualität. Diverse Fleisch und Fischgerichte runden die viel zu große
Speisekarte ab. Man muß auch nicht Barolo trinken, sondern kann auch
palmerischen Wein haben. (Tut dem Kopf und der Geldbörse gut.)
Die Preise sind moderat, Pizza um die 5.- €, Scampi und Filet etwas über
11.- €. Große Klasse: die Calzone mit Spinat, oder der Salat "due
torri" mit warmen Scampi, frischen Champignons und Minzblättern.
Klatsch und Tratsch:
(Bitte nicht ernst nehmen! ;-)
Die Frauengruppe "Las Tricias Nord" trifft sich jetzt immer montags
zur gemeinsamen Meditation.
Handys sind nicht erwünscht, die Kerle müssen in der Bar gegenüber
warten.
Heike F. hat sich nun endgültig von Heribert getrennt. Über sein
ständiges Nörgeln über den Brennesseltee hat sie sich noch Wochen
erhaben gefühlt, nun hat sie ihn aber erwischt, wie er heimlich Formel
1 geguckt hat, der Schuft.
Klar, da kann nichts Großes erwachsen. Nun hat sie sich wieder Rüdiger
zugewendet, der ist zwar handwerklich eine Niete, aber was soll's. Jedenfalls
schmust er gerne und riecht auch nicht nach Bier.
Das Bad und das Wohnzimmer hat Rüdiger ja noch fertig gemacht und bis
der Vorplatz zementiert werden soll, ist ja noch eine Weile hin ...