Wetter:
Ein Juli innerhalb aller Normen, sieht man von der zweitägigen Hitzewelle ab, die uns Mitte des Monats Temperaturen bis 38 Grad beschert hat. Die kurze, aber heftige Hitzewelle brachte allerdings nicht den gefürchteten Sand aus der Sahara zu uns, es war einfach nur heiß. Das Azorenhoch war so weit nordwestlich gezogen, dass der normale Weg des Windes zu uns umgeleitet wurde. Anstatt über den kühlenden Atlantik, erreichte uns der Nordostwind nun über den afrikanischen Kontinent. Dort gibt es aber weder Kühle noch Feuchte die unterwegs aufgenommen werden kann und so blies der Wind ein paar Tage ganz heiß.
Der "Rest" des Monats war ein herrliches Beispiel unserer meteorologischen Sonderstellung, ganz nah an Afrika und dennoch kühl und feucht. Es bleibt nicht aus, wenn man über das Wetter der Kanaren spricht, immer wieder das stabile Hochdruckgebiet über dem Nordatlantik zu erwähnen, welches auch unter dem Beinamen Azorenhoch bekannt ist. Dieses Hochdruckgebiet bestimmt unser Wetter nicht nur direkt, es sind wohl 300 Tage im Jahr an denen wir dadurch Wind aus Nordost haben. Die indirekte Beeinflussung besteht aus den wenigen Alternativen, Tiefdruck aus Westen oder kontinentales Hoch über Nordafrika. Auch das bestimmt das "Azorenhoch", je nachdem, wohin sich dieser Wettergestalter des Nordatlantiks verdrückt, lässt er mal das eine, mal das andere Wetter bei uns zu.
Diese große Stabilität, sowohl in Temperatur, wie auch Luftdruck und Feuchte, macht uns aber auch verletzlich. Wir, aber auch unsere Vegetation sind keine brüsken Wetterwechsel gewohnt und Tiefausläufer vom Westatlantik werden bei uns ab einer Windgeschwindigkeit über 35 Knoten bereits zum zerstörerischen Unwetter. Wer 80% seines Lebens im Temperaturbereich von 20 - 30 Grad Celsius und bei Wind aus Nordost zubringt, der friert bei 19 Grad und schwitzt bei 31.
Tourismus:
Rekordmeldungen aller Orten. Die Bajada de la Virgen de Las Nieves zieht so viele Menschen auf die Insel wie noch nie. Da spricht man von 30.000 bis 80.000 Menschen, keiner hat sie wirklich gezählt. Dabei wird die erste Zahl wohl das Maximum an Besuchern gleichzeitig sein und die zweite Zahl nennt die Besucher der siebenwöchigen Feiereien insgesamt. Allerdings, richtig voll war es nur auf der Ostseite, der Westen bekommt traditionell und aus verkehrstechnischen Gründen viel weniger ab als der Osten.
Positiv hat sich weiter die Zahl der deutschen Gäste entwickelt, dagegen sind die Besucherzahlen aus den Niederlanden und Belgien leicht rückläufig. Der eine Flieger aus Mailand kommt beständig jeden Montag, von den Engländern fehlt aber weiterhin jede Spur. Gut angelassen haben sich die Charter von spanischen Festland, Madrid, Barcelona und Bilbao sind mit insgesamt 5 Fliegern pro Woche neben dem Liniendienst der Iberia ab Madrid vertreten. Das wird aber wohl bloß in der Ferienzeit so bleiben, Anfang September werden wir diese Verbindungen wohl wieder verlieren.
Gastronomie:
Restaurante "La Lonja" in Santa Cruz, 2005
Besucht von Ulrich Liesenfeld im Mai 2005
Direkt an der Avenida Maritima in Santa Cruz, im Bereich der "Typisch Kanarischen Balkone", liegt das "La Lonja", leicht abgesenkt und mit Blumenkübeln vom Fußweg getrennt.
Hier hat man eine reichhaltige Auswahl bezüglich der Sitzgelegenheiten: im Außenbereich Richtung Meer (und Straße), im vorderen Bereich Richtung Meer, im Innenhof, und eine Etage höher ist auch noch etwas.
Ich habe mich für den sehr schön gestalteten Innenhof entschieden. Man nimmt Platz an bereits gedeckten Tischen mit Stoffservietten und Gewürze sind auch vorhanden!
Ich bestelle "Gambas al ajillo", "Solomillo a la plancha" und ein Wasser. Wasser und das fast unvermeidliche Brötchen kommen schnell. Hier ist das Brötchen aber sein Geld (EUR 0.50) wert. Es ist groß und Butter ist auch dabei. Also der Ober mit den Gambas kommt ist noch ein Deckel darüber, der erst am Tisch gelupft wird. So brutzeln sie am Tisch weiter, bis sie auf Esstemperatur sind. Dann kann man sie genießen.
Während des Wartens auf das Hauptgericht kann man den Innenhof bewundern und den Unterhaltungen der anderen Gäste zuhören. Das der Innenhof gut besucht ist, kann nicht verwundern.
Das Filet wird mit Beilage serviert. Nach meiner Erinnerung mit Reis, Bratkartoffeln und etwas Salat. Alles schmeckt gut. Auch hier ist der Preis mit EUR 19.90 angemessen. Ganz besonders bei der Atmosphäre.
Insgesamt zahle ich inklusiv 5% IGIC EUR 20.37 und habe in einer netten Umgebung sehr gut gegessen.
Fünfter Teil der Diplomarbeit von Lars Gerhardts.
Alle Graphiken und Photos und auch der Text unterliegen dem Copyright von Lars Gerhardts. Ich musste einige Graphiken in Größe und Format ändern um diese für die Seite passend zu machen.
2 TOURISTISCHE SITUATIONSANALYSE
2.1 Touristisches Angebot der Insel La Palma
2.1.6 Charakterisierung der einzelnen Fremdenverkehrsgebiete
Ziel dieses Kapitels soll es sein, die einzelnen Fremdenverkehrsregionen der Insel im
Hinblick auf ihr touristisches Angebot und ihre touristische Infrastruktur vorzustellen. Dabei
soll insbesondere Augenmerk auf das Angebot im Bereich Handel und Dienstleistungen, auf
die Verkehrssituation sowie das Ortsbild und Sehenswürdigkeiten gelegt werden. Die
Angaben basieren jeweils auf einer vom Autor im Mai 2004 aufgenommenen Kartierung
mittels eines standardisierten Kartierungsbogens in Anlehnung an ZIMMER/GRASSMANN
(1996, S. 33 ff.).
Die fünf Gemeinden mit dem größten Bettenangebot, namentlich Breña Baja, El Paso,
Fuencaliente, Los Llanos und Tazacorte, sollen einzeln vorgestellt werden. Im Falle von Los
Cancajos (Gemeinde Breña Baja), Puerto Naos (Gemeinde Los Llanos) und Puerto de
Tazacorte (Gemeinde Tazacorte) geschieht dies ausführlicher anhand einer vor Ort
aufgenommen grafischen Detailkartierung.
Die Gemeinden im Norden der Insel sollen an dieser Stelle zur Fremdenverkehrsregion Nord
und die Gemeinden im Osten der Insel zur Fremdenverkehrsregion Ost zusammengefasst
werden.
Breña Baja
Touristisches Zentrum der Gemeinde Breña Baja ist die Touristensiedlung Los Cancajos, die
Mitte der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts im Zusammenhang mit dem Ausbau des
Flughafens entstand.
Südlich des künstlich angelegten Sandstrandes entstanden das Centrocancajos , eine
Apartmentanlage mit eingebettetem Shopping Center, und das Hotel H10 Taburiente Playa
sowie mehrere Apartmentanlagen am Meer.
Erweitert wurde die Siedlung ab dem Jahr 2000 um Apartmentanlagen und
Eigentumswohnungen westlich der Hauptstraße und südlich der bestehenden
Apartmentanlagen. Dabei wurde großer Wert auf qualitativ und optisch hochwertige Anlagen
gelegt, die an kanarischen Baustil erinnern und nicht höher als drei Stockwerke sind.
Zum Meer hin abgeschlossen wird die Siedlung von einem paseo marítimo, der sich
ausgehend von der Straße nördlich der Siedlung bis zu einem Aussichtspunkt südlich von
Los Cancajos zieht. Dieser ist jedoch teilweise in schlechtem Zustand.
Das Waren- und Dienstleistungsangebot in Los Cancajos ist vollständig auf touristische
Nachfrage ausgelegt und konzentriert sich auf das Shopping Center Centrocancajos und
den südlichen Bereich der Siedlung.
Das Shopping Center besteht aus einer Ladenpassage und einer dahinter liegenden
Passage im Freien, in der die Läden kaskadenartig über mehrere Stockwerke angelegt sind.
Das Innere der Ladenpassage macht einen trostlosen Eindruck. Von den insgesamt 61
Ladenlokalen sind nur 15 belegt. Die restlichen stehen teilweise zur Vermietung oder zum
Verkauf. Etliche Ladenlokale insbesondere im unteren Stockwerk sind jedoch zugemauert
und werden nicht mehr genutzt. Der Außenbereich der Passage ist durch seine Nähe zum
Strand deutlich stärker frequentiert - hier sind 18 von 24 Lokalen belegt. Das Angebot des Shopping Centers besteht aus vier Autovermietungen, sieben Geschäften mit touristischen
Bedarf, sieben Restaurants, einer Tauchschule, vier Bars, einem Café und drei kleinen
Diskotheken.
Im südlichen Bereich der Siedlung findet man entlang der Straßen folgendes Angebot vor:
Es gibt hier acht Restaurants, sieben Autovermietungen, eine Wanderagentur, zwei
Tauchschulen, drei Supermärkte, zwei Geschäfte mit touristischem Bedarf, ein Internetcafé,
eine Bäckerei, zwei Bars, eine Diskothek, eine Apotheke und eine Physiotherapiepraxis. Des
Weiteren finden sich in Los Cancajos die Büros mehrerer Zielgebietsagenturen und seit
September 2004 auch ein Informationsbüro für Touristen.
Da die südlichen Teile der Siedlung nur einige hundert Meter vom nördlichen Pistenkopf des
Flughafens entfernt liegen und die Flugzeuge im Normalfall Richtung Norden starten, besteht
eine gewisse Beeinträchtigung durch Fluglärm.
Die verkehrliche Erreichbarkeit ist sowohl vom zwei Kilometer entfernten Flughafenterminal
als auch von Santa Cruz de La Palma aus gut. Der einzige Nachteil besteht darin, dass die
Straße nach Los Cancajos von Norden aus nur einspurig befahrbar ist und beim Fahrtziel
Santa Cruz de La Palma damit ein Umweg von einigen Kilometern in Kauf genommen
werden muss. Auch die Parkplatzsituation ist positiv zu bewerten. Neben mehreren kleinen
Parkplätzen und den Parkmöglichkeiten entlang der Straßen gibt es einen Großparkplatz in
Strandnähe mit 143 Stellplätzen für PKW. Außerdem sind sowohl der Flughafen als auch
Santa Cruz de La Palma mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
El Paso
Der Ort El Paso ist stark durch seine deutsche Minderheit geprägt und verfügt über ein
entsprechendes Angebot an Waren und Dienstleistungen. Neben deutschen Naturkostläden,
Bäckereien und Schlachtereien gibt es hier zwei große Supermärkte, die auch deutsche und
internationale Produkte anbieten. Daneben sind eine Autovermietung, eine Agentur mit
touristischen Dienstleistungen, ein deutsches Ärztezentrum und mehrere deutsche
Immobilienmakler vorhanden.
Die Verkehrssituation im Ort ist durch den Durchgangsverkehr von Santa Cruz de La Palma
nach Los Llanos geprägt, woraus auch der Name des Ortes resultiert. Dennoch ist die
Straße nicht überlastet. Mangelhaft ist hingegen die Parkplatzsituation im Ort. Zwar verfügt
das Einkaufszentrum San Martín über einen Parkplatz, dieser ist jedoch für Kunden
reserviert. Ansonsten bestehen wenige Parkmöglichkeiten entlang der Straßen.
Sehenswert sind in El Paso vor allem das Seidenmuseum, der Vogelpark und der
Kakteenpark.
Fuencaliente
Bis zum Sommer 2004 war Fuencaliente vor allem als Ausflugsziel beliebt, da die
Bettenkapazität im Ort sehr gering war. Entsprechend wenig touristisch ausgelegt ist das
Angebot an Waren und Dienstleistungen, abgesehen von einer Tauchschule, einer Agentur
für touristische Dienstleistungen, einem Geschäft, das Kunsthandwerk anbietet, und dem
Besucherzentrum des Vulkans San Antonio.
Im Sommer 2004 änderte sich die Situation im Beherbergungssektor mit der Eröffnung der
größten Hotelanlage der Insel, dem La Palma und Teneguia Princess , jedoch erheblich,
sodass hierauf detaillierter eingegangen werden soll.
Vorausgegangen war dem Bau des neuen Hotels durch die Princess Gruppe ein
monatelanger Streit, da die Vier-Sterne-Anlage durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen auf der Insel nicht genehmigungsfähig war. Nach Informationen von Frau DoDo Hobi wurde
eine Baugenehmigung nur für die Erschließung des Geländes erteilt, aufgrund derer aber
sofort ohne weitere Genehmigung mit dem Bau des Hotels begonnen wurde. Auch nach
behördlichem Baustopp ging die Bautätigkeit weiter. Daraufhin wurde das Hotel in die
Directrices de Ordenación del Turismo de Canarias mit zwei eigenen Seiten aufgenommen,
allerdings unter der Bedingung, den Standard auf Vier-Sterne-plus zu heben, die Bettenzahl
um 500 zu senken und die Anlage an den Bau eines dazugehörigen Golfplatzes zu knüpfen.
Erst durch diese gezielte Manipulation des Gesetzes konnte das Hotel legalisiert werden.
Im Juli 2004 wurde die Anlage, die aus zwei eigenständigen Hotels besteht und insgesamt
1250 Betten anbietet, eröffnet.
Nach Angaben von Pauline Fuchs gehören zur Anlage das La Palma Princess
mit vier
Blöcken und der TUI als Hauptveranstalter und das Teneguia Princess
mit fünf Blöcken und
Thomas Cook als Hauptveranstalter. Beide besitzen jeweils eigene Eingänge und
Rezeptionen. Dies ist gängige Praxis der Princess Gruppe, damit in den Katalogen der
verschiedenen Reiseveranstalter nicht die gleichen Hotelnamen verzeichnet sind. Ansonsten
sind die Hotels zusammengehörig, nutzen die gleiche Infrastruktur und sind auch im
Zimmeraufbau identisch - lediglich die Farbgebung variiert. Insgesamt drei Zimmer der
Anlage sind speziell für behinderte Gäste ausgelegt.
Zur Infrastruktur des Hotels gehört unter anderem ein Parkdeck mit insgesamt 400
Stellplätzen für PKW, auf dessen oberem Deck Tennisplätze und ein Multifunktionsplatz
entstehen sollen. Weiterhin gehören zwei Pianobars, ein Restaurant mit 1.000 Sitzplätzen
(italienische und spanische Küche), ein weiteres Restaurant am Pool für das Spätaufsteher-
Frühstück, eine Pizzeria, ein Nachtclub mit Bar, Bühne und Disco, drei Poolbars, ein
Supermarkt, ein Konferenzraum, ein Marktplatz, zwölf Pools, ein großer Flachwasserpool als
Strandersatz, ein Schwimmerpool, ein Kinderclub mit Kinderpool, hauseigene Animateure für
Kinderbetreuung, für Spiele und für zwei bis vier Tanzshows pro Woche, ein Massage- und
Saunabereich mit Arzt, ein türkisches Bad im Saunabereich, ein Wellness-Bereich mit
Hydromassage und Yakutsi, ein Fitnessstudio, ein künstlicher Strand als Beachvolleyballfeld
und Kickertische zum Angebot der Hotelanlage.
Der Umfang des Angebotes lässt bereits vermuten, dass die örtliche Infrastruktur in
Fuencaliente überhaupt nicht benötigt wird, da der Gast im Hotel mit allem Notwendigem
versorgt wird. Selbst der Tatsache, dass es in der Nähe des Hotels keinen Strand gibt, der
eine so große Anzahl an Touristen aufnehmen könnte, wurde von Pauline Fuchs in der Form
begegnet, dass aus diesem Grunde ein Flachwasserpool angelegt worden sei, der einen
authentischen Strand überflüssig macht. Aufgrund der schlechten verkehrlichen Anbindung
an die Hauptstraße in Fuencaliente über eine lange Serpentinenstraße in schlechtem
Zustand erscheint eine massenhafte Mobilität der Gäste ohnehin zweifelhaft, sodass die
Anlage auch in den Augen der Palmeros zu einer Insel auf der Insel wird, die mit La Palma
lediglich den Namen teilt.
Die Anbindung und damit auch die vermehrte Nutzung der Ressourcen der Insel seitens der
Hotelgäste könnten sich jedoch durch eine Küstenstraße, die das Hotel über El Remo mit
dem Aridane-Tal verbindet, verbessern. Diese Straße ist seit Jahren geplant und soll
möglicherweise in nächster Zeit verwirklicht werden (vgl. LA PALMA 14 82, S. 7).
Los Llanos
Der Hauptort der Gemeinde Los Llanos mit zurzeit etwa 20.000 Einwohnern bietet dem Gast
ein komplettes Angebot von Waren und Dienstleistungen sowohl des täglichen Bedarfs als
auch mit rein touristischer Ausrichtung. Ähnlich wie in Santa Cruz de La Palma stellt auch
hier der Verkehr ein großes Problem dar. Haupt- und Nebenstraßen sind aufgrund des
starken Durchgangsverkehrs, den die Consejería de Infraestructuras mit 15.000 Fahrzeugen
pro Tag beziffert, oft überlastet. Deshalb wurde im Juni 2004 der Auftrag für eine vierspurige
Umgehungsstraße vergeben, die in zwei Jahren fertig gestellt sein soll (vgl. LA PALMA 14 85,
S. 6). Auch die Parkplatzsituation im Ort ist ungenügend, da die vorhandenen kleinen
Parkplätze in Zentrumsnähe stark überlastet sind. Durch den zentralen Busbahnhof ist die
Anbindung im ÖPNV jedoch gut.
Die Beschilderung in der Stadt könnte vor allem im Hinblick auf touristische
Sehenswürdigkeiten verbessert werden. Die Orientierung erleichtern jedoch Stadtpläne, die
von den Informationsbüros für Touristen und den Zielgebietsagenturen der Reiseveranstalter
herausgeben werden. Sehenswert sind in Los Llanos vor allem die Iglesia de N.S. de los
Remodios an der Plaza de España und die Plaza de Argual mit dem sonntags stattfindenden
Hippiemarkt.
Auch außerhalb von Los Llanos ist die starke touristische Ausrichtung der Gemeinde zu
erkennen. So verfügen selbst die beiden kleinen Orte La Laguna und Todoque über eine
entsprechende Infrastruktur mit touristisch ausgerichtetem Waren- und
Dienstleistungsangebot.
Touristisches Zentrum der Gemeinde ist jedoch die Touristensiedlung Puerto Naos im
südlichen Bereich der Gemeinde. In diesem ehemaligen Fischerdorf entstanden nach dem
Ausbau des Flughafens 1985 zahlreiche Apartmentanlagen östlich des Sandstrandes.
Außerdem wurde südlich des Strandbereiches die Hotel- und Apartmentanlage der Sol Meliá
Gruppe gebaut. Verbunden sind beide Bereiche über einen paseo marítimo, der am
Strandausgang des Hotel Sol beginnt und am nördlichen Ende des Strandes endet. Ab dem
Jahr 2001 wurden nördlich des Strandes weitere Apartmentanlagen gebaut und an der
dortigen Steilküste ein zweiter paseo marítimo angelegt, der allerdings mit dem südlichen
Abschnitt nicht verbunden ist.
Das Angebot an Waren und Dienstleistungen beschränkt sich auf die Bereiche östlich des
Strandes, insbesondere auf den Bereich des paseo marítimo, und das Hotel Sol. Hier findet
der Gast insgesamt 13 Geschäfte mit touristischem Bedarf, vier Supermärkte, sieben
Autovermietungen, drei Agenturen mit touristischen Dienstleistungen, zehn Restaurants,
zwei Cafés bzw. Eisdielen, zwei Bäckereien, drei Bars, einen Fahrradverleih und eine
Spielhalle. Weiterhin sind zwei Geldautomaten, ein Frisör und ein Kinderspielplatz am Strand
vorhanden.
Die verkehrliche Anbindung an Los Llanos ist über eine gut ausgebaute Straße gegeben,
während die innerörtliche Situation aufgrund vieler schmaler Einbahnstraßen recht
unübersichtlich ist. Speziell die Straße direkt am Strand gibt Anlass zur Kritik, da durch sie
die dort ansässigen Geschäfte vom paseo marítimo abgeschnitten sind.
Am Orteingang gibt es einen großen Parkplatz mit 100 Stellplätzen, sodass der Verkehr
größtenteils aus dem Ortskern herausgehalten wird. Ein weiterer Bedarfsparkplatz besteht in
unmittelbarer Strandnähe, sodass die Parkplatzsituation in Puerto Naos als ausreichend zu
bezeichnen ist. Auch mit dem ÖPNV ist Puerto Naos von Los Llanos aus zu erreichen.
Tazacorte
Touristisches Zentrum der Gemeinde Tazacorte ist Puerto de Tazacorte am Ausgang des
Barranco de las Angustias. In Ermangelung eines ausreichenden Beherbergungsangebotes
ist Puerto de Tazacorte dank seines Sandstrandes vor allem ein beliebtes Ausflugsziel.
Rund um den nördlichen Teil des Strandes reihen sich zwei Bars, neun Restaurants, eine
Eisdiele, ein Supermarkt, ein Geschäft mit touristischem Angebot und eine Agentur mit
touristischen Dienstleistungen in kleinen künstlerisch und bunt gestalteten Fischerhäusern.
In unmittelbarer Strandnähe befindet sich außerdem ein Meerwasserfreibad, das allerdings
nie fertig gestellt wurde. Mit dem weiter südlich liegenden Hafen ist der Ortskern verbunden
durch einen paseo marítimo, der sich am Sandstrand entlang zieht.
Vom Hafen Tazacorte aus sind verschiedene Schiffsausflüge möglich.
Puerto de Tazacorte ist mit dem PKW sowohl von Norden als auch von Süden aus über gut
ausgebaute Straßen zu erreichen. Auch mit dem ÖPNV ist die Erreichbarkeit von Los Llanos
aus im Stundentakt gut.
Ausreichende Parkmöglichkeiten sind nur am Hafen gegeben - dieser Parkplatz ist allerdings
nicht ausgeschildert. Zusätzlich muss der Fußweg zum Ortskern in Kauf genommen werden.
Im Ortskern selbst sind Parkplätze in geringer Anzahl nur entlang der Straßen vorhanden.
Fremdenverkehrsregion Nord
Zur Fremdenverkehrsregion Nord zählen hier die Gemeinden im Norden der Insel mit
Tijarafe, Puntagorda, Garafía, Barlovento, San Andrés y Sauces und Puntallana.
Diese Gemeinden sind touristisch kaum erschlossen. Lediglich der turismo rural ist hier
etabliert. Entsprechend wenig touristisch ausgerichtet ist das Angebot an Waren und
Dienstleitungen, welches sich auf Artikel des täglichen Bedarfs beschränkt.
Lebensmittelmärkte, Banken, Postfilialen und Tankstellen findet man in jeder Gemeinde -
auch die medizinische Grundversorgung ist gesichert.
Die verkehrliche Anbindung der Nordgemeinden ist trotz ihrer peripheren Lage recht gut.
Einige wenig befahrene Straßen im äußersten Norden weisen allerdings starke Schäden auf.
Überdies sind alle Gemeinden auch mit dem ÖPNV erreichbar.
Die Parkplatzsituation ist in den meisten Gemeinden völlig ausreichend durch
Parkmöglichkeiten entlang der Straßen.
Zu den Hauptsehenswürdigkeiten in den Nordgemeinden der Inseln gehören die zahlreichen
authentischen Dörfer mit ihren plazas und Kirchen, der Kulturpark La Zarza, der Lorbeerwald
Los Tilos und nicht zuletzt die bizarre Steilküste der Insel.
Fremdenverkehrsregion Ost
Zur Fremdenverkehrsregion Ost zählen hier die Gemeinden im Osten der Insel mit Santa
Cruz de La Palma, Breña Alta und Villa de Mazo.
Der Hauptort der Insel Santa Cruz de La Palma mit zurzeit etwa 20.000 Einwohnern bietet
dem Gast ein komplettes Angebot von Waren und Dienstleistungen sowohl des täglichen
Bedarfs als auch mit rein touristischer Ausrichtung.
Die verkehrliche Erschließung der Stadt ist unzureichend. Die aufgrund ihrer alten
Bausubstanz und der Lage am Meer touristisch bedeutsame Uferstraße ist geprägt von
starkem Durchgangsverkehr und Staus besonders in den Vormittagsstunden. Zurzeit
befindet sich allerdings eine Umgehungsstraße oberhalb des Ortskerns im Bau, die im
November 2006 dem Verkehr übergeben werden und dann die Uferstraße zumindest vom
Durchgangsverkehr entlasten soll (vgl. LA PALMA 14 , 87, S. 6).
Auch die Parkmöglichkeiten sind nicht ausreichend. Zwar sind nördlich des Hafens zwei
große Parkplätze am Ufer vorhanden, doch sind diese vor allem am Vormittag in der Regel
vollständig durch Berufspendler belegt. Die Erreichbarkeit der Stadt mit Bussen des ÖPNV
ist hingegen durch den zentralen Busbahnhof gut.
Die Beschilderung in der Stadt ist zufriedenstellend, zumal sowohl die Informationsbüros für
Touristen als auch die Zielgebietsagenturen der Reiseveranstalter Stadtpläne herausgeben.
Zur Orientierung befindet sich an der Uferstraße außerdem eine thematische Karte der
Stadt, in der alle Sehenswürdigkeiten verzeichnet sind. Dazu zählen das Inselmuseum, das
Schiffahrtsmuseum, das teatro chico, die Calle O Daly mit ihren kunstgeschichtlich
bedeutsamen Häusern und der Plaza de España sowie mehrere Kirchen.
In den Gemeinden Breña Alta und Mazo ist eine Grundversorgung des Gastes mit Waren
des täglichen Bedarfs gesichert. Dienstleistungen im finanziellen, postalischen und gesundheitlichen Bereich sind ebenfalls vorhanden, während rein touristische
Warenangebote und Dienstleistungen fehlen.
Die verkehrliche Erschließung sowohl innerörtlich als auch die Anbindung im Außenbereich
ist gut; auch Parkplätze für PKW sind in beiden Gemeinden ausreichend vorhanden.
Daneben besteht auch die Möglichkeit, beide Gemeinden mit dem ÖPNV zu erreichen.
Sehenswürdigkeiten sind in Mazo die Keramikwerkstatt El Molino, das Museum Casa Roja,
die Kunstschule, der Bauernmarkt und die Kirche. In Breña Alta sind die plaza im Hauptort,
die Kirche und das Hallenbad von touristischer Bedeutung.