Flora - Afrikanischer Tulpenbaum
Afrikanischer Tulpenbaum
(spathodea campanulata)
aus der Familie der Bignonien.
Hier heißt dieser
spektakuläre Baum „tulipero“, oder auch „llama africana“, also
afrikanische Flamme. Diesen Namen verdankt der Tulpenbaum seinen
rot-orangen Blüten, die bis 10 Zentimeter lang sich wie Flammen
in Richtung Sonne strecken. Der Tulipero gehört zu der großen
Familie der Bignonien und stammt aus dem westlichen, äquatorialen
Afrika. Dort von Wärme, Licht und tropischen Regenfällen
verwöhnt, wächst er wild und vermehrt sich durch die reichlich
vorhandenen Samen, kann aber auch durch Stecklinge verbreitet werden.
Auf La Palma hat es der Tulpenbaum nicht ganz so leicht und muss
kultiviert werden, das aber mit großem und wachsendem Erfolg.
Mittlerweile konkurrieren
Jacaranda und Tulipero in den Städten hier, wer denn der meist
gebrauchte Alleebaum ist. Der Tulpenbaum nennt als seinen Vorteil
gegenüber dem Jacaranda, dass er immergrün ist und nicht
Monate lang kahl dasteht wie sein Verwandter, der Jacaranda. Der
spathodea campanulata kann bis zu 25 Meter hoch werden, aber da
gelingt auf La Palma nicht, da er sehr windanfällig ist und
bei älteren Bäumen immer wieder große Äste
abbrechen. Es muss daher fleißig geschnitten werden um eine
Gefahr für Passanten auszuschließen. In der Regel sind
ausgewachsene Bäume hier um die 8-10 Meter hoch.
Das Holz ist sehr weich,
wie bei allen Bignonien, es gibt keine essbaren Früchte und
deshalb ist der Tulpenbaum eine echte Zierpflanze, deren einziger
Nutzen für uns seine Schönheit ist. Einen zweiten Nutzen
gibt es doch noch. Bevor die großen Blüten sich öffnen
sind diese mit reichlich Wasser gefüllt. Kinder steigen dann
schon mal auf den Baum und ernten diese Wasserpistolen um dann das
Gegenüber mit gezielten Schüssen nass zu machen. In ihrer
afrikanischen Heimat werden die Bäume deshalb auch „Pis Pis“
genannt.
Der Tulipero verträgt
überhaupt keine Kälte, alles was unter 10 Grad ist macht
ihm sehr zu schaffen. Wie alle tropischen Pflanzen braucht er für
ein gutes Wachstum reichlich Wasser, aber niemals Staunässe.
Die Regel für alle diese Pflanzen beim Gießen heiß,
selten, aber dann viel. Diese Pflanzen sind es gewohnt, immer wieder
einen Zeitraum trocken zu stehen, um dann nach ergiebigen Niederschlägen
schnell und viel Wasser aufzunehmen. Die Blüte kann das ganze
Jahr über auftreten, in der Regel geschieht das in der Jahreszeit
mit dem meisten Wasser, bei uns eben im Winter.
Wer den Tulpenbaum im
Kübel ziehen will muss da sehr aufpassen. Es sind schon viel
mehr Bäume an Fäule verschimmelt, als durch Wassermangel
vertrocknet. Der Tulpenbaum gehört in unseren Orten zum gewohnten
Bild und im Winter läuft man häufig durch einen Teppich
aus roten Blüten, die der Wind von den Bäumen gefegt hat.
Da soll doch noch mal einer sagen, wir hätten was gegen Immigranten
aus Afrika. So lange sie schön blühen und sich nicht von
der Stelle rühren...