Flora - Natternköpfe
Von Peter Merle: www.semillas.de
Der Natternkopf (botanisch Echium, von griechisch échis = Schlange, Natter)-
spanischer Name : Tajinaste
Auf den kanarischen Inseln zählt man 25 einheimische (endemische) Arten dieser
attraktiven Blütenpflanzen, die sich in holzige, ausdauernde Sträucher und in
2-4jährige Stauden mit riesigen Blattrosetten aufteilen.
Hier auf La Palma können wir 7 einheimische Arten zählen, dazu kommen ein einjähriges
Kraut aus dem Mittelmeerraum, Echium plantagineum, das gerne Brachflächen besiedelt
und ein paar der besonders spektakulären Arten der anderen Inseln in Kultur.
Alle Arten haben ein tiefgründiges Wurzelsystem, mit dem sie in den Monaten ohne
Niederschläge immer noch an ausreichend Feuchtigkeit gelangen können. Zudem sind die
strauchartigen Vertreter auch noch in der Lage in den heißen Sommermonaten alles
überflüssige Laub abzuwerfen und in einen Ruhezustand zu verfallen, der erst mit den
ersten Niederschlägen im Herbst beendet ist.
Im Hochgebirge um den Roque de Los Muchachos finden wir die dunkelblau (enzianfarben)
blühenden Sträucher von Echium gentianoides (griechisch Gentiána = Enzian)und Echium
wildpretii ssp. trichosiphon mit seinem riesigen bis über 2m hohen Blütenstand. Beide
Arten sind extrem bedroht und die meisten Pflanzen, die wir im Gipfelbereich des Roque
de Los Muchachos sehen, sind im Rahmen von Maßnahmen zur Erhaltung der Arten
angepflanzt worden.
Unterhalb der Zone mit winterlichen Frösten wächst Echium webbii, ein Strauch mit
himmelsblauen, kerzenförmigen Blütenständen.
Eine besonders schöne Population dieser Art ist in einer Waldlichtung an der Straße
zum Aussichtspunkt Cumbrecita (El Paso) zu besichtigen.
Oberhalb von Fuencaliente sind einzelne Exemplare des sehr seltenen Echium
bethencourthii zu finden, das bis auf seine weißen Blüten, sonst sehr ähnlich zu
Echium webbii ist.