Ich war eigentlich als Dame gedacht
Mich gibt es wirklich, aber bei der 'Dame' können wir Abstriche machen. Herkunft und Erziehung stimmten, nur kam mir dann das Leben dazwischen. Der Krieg liess schon viel abbröckeln von der vornehmen Fassade, da wurde recht undamenhafte Arbeit von mir verlangt, ganz zu schweigen von der wenig vorteilhaften 'Mode'. Aus zwei Kopftüchern bestand der Rock, den Pulli strickte ich aus zerschnittenen Mullbinden. Kleiderbezugschein gab es nur in Extremfällen, Hochzeit oder Todesfall. Mädchen im Wachstumsalter wurden nicht berücksichtigt. Durch ständiges Hungern hatte ich einen erbärmlichen Aspekt, und zum Schluss verlor ich alles durch die Flucht vor der Roten Armee.
Mit 19 Jahren fing ich wieder bei Null an, war aber wohl durch die ganzen misslichen Umstände so clever geworden, dass ich mir dann doch als tüchtige, tatkräftige Frau ein recht angenehmes Dasein gestalten konnte, was aus manchen Erzählungen hervorgeht. Mehr als ein Drittel meines Lebens verbringe ich nun schon auf der paradiesischen Kanarischen Insel La Palma und bin hier glücklich. Eines Tages schneite mir Don Carlos ins Haus, er kam - sah - und blieb 10 Jahre. Auch über ihn gab es zu berichten.
Was mir so alles an alltäglichen Begebenheiten passiert ist und weiterhin den Status einer richtigen Dame verhinderte, können Sie nun miterleben und lachen über meine Missgeschicke, festgehalten in mehr oder weniger haarsträubenden Geschichten. Unsere Herren der Schöpfung kommen nicht immer so gut weg, und sollten sie sich etwas benachteiligt oder gar angegriffen fühlen, möchte ich doch betonen, dass ich sie im Grunde mag, ich bin nicht männerfeindlich und eigentlich recht nett, wenigstens meistens.
Und HIER geht es los
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