La Palma Aktuell
Kalenderblatt für den April 2003



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Wetter:
Zu trocken und zu warm könnte man kurz und knapp sagen. In erster Linie liegt das an dem in diesem April nur sporadisch vorhandenen Nordost Passat. So waren wir überwiegend im Einfluss westlicher Winde, die feuchte und warme Meeresluft brachten.
Zwei Tiefdruckgebiete erreichten die Kanaren, aber nur eines davon hinterließ nennenswerten Niederschlag auf La Palma.
Am 13. und 14 April regnete es heftig, an den zwei Tagen zusammen 80 Liter pro Quadratmeter. Am 21. April gab es noch mal heftige Schauer, aber nur von kurzer Dauer.

Zurück zum 13. April, Regen und Wind waren nicht die Protagonisten des Wetters, die zu den schweren Schäden auf Tenerife und La Palma geführt haben. Es war die Brandung mit Wellen von bis zu 8 Metern.
Tage zuvor stand bereits ein mächtiges Tief im Nordatlantik und produzierte eine mächtige Grundsee. Am Abend des 13 April erreichten und nun diese Wellen. In den Stunden der Flut, gepaart mit dem heftigen Wind was das dann zu viel für die Dämme und Wellenbrecher. Das Meerwasserschwimmbecken La Fajana bei Barlovento wurde schlicht weggespült und auch der Strand von Tazacorte wurde durch die Macht des Wassers einfach auf die Seite geschoben.
Nun das kann man alles wieder hinbekommen und Tazacorte sieht auch bereits wieder aus wie vorher. Auf Tenerife gab es allerdings auch Verletzte und mehrere Häuser mussten abgerissen werden, die standen plötzlich zu nahe am Atlantik.
Gerade aber in der zweiten Hälfte des April hatten wir sehr schöne Tage, fast ohne Wolken mit einer leichten Brise aus Süd. Nun kann es nicht mehr lange dauern, bis der Nordost Passat zurückkommt und damit den Sommer einläutet.

Tourismus:
Es gibt einen April vor Ostern und einen nach Ostern. &xnbsp;Die Saison geht hier immer genau bis Ostern und danach fängt das große Gähnen an. Bis zur dritten Aprilwoche volles Haus und hätte es mehr Kapazitäten gegeben, sowohl an Betten, wie auch an Flügen, dann wäre unsere kleine Insel mal richtig voll geworden.

Nun das ist Schnee von Gestern und nun sind wir fast wieder unter uns. &xnbsp; Hauptproblem an dieser Jahreszeit sind die knappen Flugangebote auf die Insel. Der Sommerflugplan ist nun wieder gültig und da zählt man nur noch 9 Verbindungen aus Mitteleuropa. Das führt zu hohen Preisen und da in Mitteleuropa nun das Wetter nun auch wieder Aktivitäten an der frischen Luft zulässt, verkneifen sich viele Leute die teure Anreise nach La Palma.

Abhilfe kann die neue Fährverbindung über Tenerife Süd schaffen. Diese Schnellfähre, ein Katamaran der 70 Sachen macht, fährt täglich um 19:30 Uhr ab Tenerife und ist 2 Stunden später hier.
Wer einen Schnäppchenflug nach Tenerife ergattern kann, der legt noch mal € 60,- für die Hin und Rückfahrt mit der Fähre drauf und kann so richtig Geld sparen.

TausendfüsslerNachrichten:
Das Wetter ist daran schuld, dass ein kleines unscheinbares Tierchen uns jeden Tag besuchen kommt. Und nicht nur eines ...

Es handelt sich um den „schwarzen portugiesischen Tausendfüßler“ (diplopoda julidae ommatoiulus moreletii) wenn ich mich nicht verschrieben habe!

Sieht man die kleine Quälgeister sonst vielleicht einmal im Jahr, so sorgte das warme und feuchte Wetter dafür, dass sich diese nun explosionsartig vermehrt haben. Wann der kleine Portugiese zum ersten mal auf die Kanaren gekommen ist, weiß man nicht, aber in der Geschichte wird immer mal wieder von Massenauftreten der Schnurfüßer erzählt.

Die Tausendfüßler sind 2 – 4 Zentimeter lang, schwarz bis grau-schwarz und haben längliche schlanke Körper. Nur die Jungtiere sind bräunlich. Ausgewachsene Exemplare haben 50 Körpersegmente mit jeweils 2 Beinpaaren. Mit Tausend ist also eigentlich nichts.

Die Tiere schlüpfen aus im Boden abgelegten Eiern und haben anfänglich nur drei Beinpaare. Mit zunehmendem Alter kommen weitere Körpersegmente hinzu. Mit 2 Jahren sind sie ausgewachsen und geschlechtsreif.
Ganz interessant ist die Entdeckung, dass die Vermehrung sowohl durch Kopulation, aber auch durch die Besamung bereits abgelegter Eier stattfindet. Welch ein Geniestreich ...

Die Tausendfüßler treten nur bei genügend Feuchtigkeit und Wärme auf. In Trockenperioden ziehen sie sich völlig ins Erdreich zurück. So kommt es auch, dass die kleinen Tiere nur bei bestimmten Wettersituationen auftauchen.
Auf La Palma nennt man die Tiere entweder schlicht „bichos negros“ was so viel heisst wie schwarze Würmer, oder philosophischer, „Falangistas“ was sich auf die Franco Ära bezieht. Warum, das ist ganz einfach: Die Tiere sind alle schwarz, treten immer in Massen auf und keiner braucht sie.

Die Tausendfüßler sind absolut harmlos und auch Schäden in der Landwirtschaft sind kaum zu befürchten. Da aber die Tiere nachtaktiv sind und mit eintreten des Sonnenscheines dunkle Rückzugmöglichkeiten aufsuchen, kollidieren hier die Interessen zwischen Tier und Mensch. Die kleinen Tiere nehmen keine Rücksicht auf unsere Privatsphäre und suchen dann auch Schutz in den Häusern, eben um vor dem Licht zu fliehen.
Im Haus sterben die kleinen schwarzen bald, weil sie keine Feuchtigkeit mehr vorfinden. Da liegen sie dann, zusammengrollt unter Handtüchern, im Wäscheschrank und in der Badewanne.
Und weil der Mensch nun mal meint, Bio alles Klasse, die Natur soll leben, aber nur draussen und nicht bei mir im Haus, finden wir das nicht so toll.

Richtig was dagegen machen kann man eh kaum. Gift erledigt die Tausendfüßler zwar, aber die Tiere sind immerzu auf der Wanderschaft und man erwischt halt nur diejenigen, die im Moment gerade anwesend waren. &xnbsp;Der Besen ist wichtigstes Instrument der Selbstverteidigung, man fegt die Viecher einfach aus dem Haus und versucht es den Nachrückenden schwerer zu machen in die eigenen vier Wände zu gelangen. Ich habe mich daran gewöhnt, jedes Handtuch vor der Benutzung erst mal auszuschütteln, die Schuhe vor dem Anziehen erst mal umzudrehen und ich schaue auch in die Kaffeetasse bevor ich mein geliebtes Heissgetränk einfülle.

Bald sind die possierlichen Langstreckenläufer auch wieder unter der Erde und im Laufe des Sommers haben wir das alles bereits wieder vergessen.

Wirklich schlimm muss es aber in Südaustralien mit der Massenwanderung des gleichen Tausendfüßlers sein. Vor etwa 20 Jahren hat man den reiselustigen Portugiesen dort eingeschleppt und er findet wohl ideale Lebensbedingungen vor. Bei meinen Recherchen über den ommatoiulus moreletii im Internet bin ich auf diesen Artikel gestoßen.

Kleines Tier legt großen Zug lahm. Das kann bei uns auf La Palma nicht passieren. – Sie haben recht, weil wir keine Eisenbahn haben ...

Gesellschaft:
Die Kommunalwahlen am 25. Mai sind das Tagesthema. Die Parteien haben nun ihre Kandidaten ernannt und trommeln um Stimmen. Offiziell ist erst ab dem 8. Mai Wahlkampf, aber eben nur offiziell. &xnbsp; Die absolut stärkste Partei auf La Palma und den anderen kanarischen Inseln ist die “Coalition Canaria” kurz CC genannt. &xnbsp; Diese Partei ist weder links, noch rechts, sondern eine ganz klare Interessenvertretung der kanarischen Region. Das findet man in Spanien in vielen Provinzen, dass lokale Partein und Gruppierungen Mehrheiten haben, aber eben nur lokal.
In Madrid finden diese Parteien eigentlich nur als Mehrheitsbeschaffer Stimmen. Genau das ist in diesem Fall auch passiert, die “CC” koaliert mit der “PP”, sowohl in Madrid, wie auch auf den Kanaren selbst.

Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich an der politischen Landschaft auf La Palma etwas ändert. Nur die “PP” wird wohl für den pro Amerika Kurs ihres obersten Chefs bezahlen müssen. &xnbsp; Das gefährdet wiederum die Koalition mit der “CC”, da die PP auf La Palma wohl nur noch marginal vertreten sein wird.
Dann steht aber die “PSOE” zur Verfügung, die seit ihren großen Tagen unter Felipe Gonzales, nie wieder zu diesem Einfluss gelangt ist. So ist die Aufstellung eines deutschen Kandidaten wohl auch eher als letztes Aufgebot zu betrachten. Selbstzerfleischung ist wohl des Sozialisten los ...
Die Grünen wollen sich wohl dieses Los ersparen und sind auf La Palma so gut wie nicht vertreten. Lediglich in Los Llanos gibt es einen Kandidaten.

Die “IU”, das sind die ganz Linken, haben in den Gemeinden überhaupt keine Vertretungen mehr und kandidieren nur noch für den Inselrat.
Neu in der Landschaft &xnbsp; ist die “INPA” Zumeist frustrierte Sozialisten, die nun auf eigene Faust alles besser machen wollen. Da einige schillernde Persönlichkeiten dieser Protestpartei angehören, traut man der “INPA” mindestens Achtungserfolge in den Gemeinden Los Llanos und Santa Cruz zu.
Wie es ausgegangen ist, das schreibe ich Ihnen am 26. Mai. Interessant wird es auf jeden Fall und liefert wieder unendlich viel Diskussionsstoff für lange Abende in den Kneipen.

Ferienbuchtipp:
Zufällig haben wir beim Surfen im Internet 2 Kinderkrimis entdeckt, die auf La Palma spielen. Da waren wir natürlich neugierig und nun sind wir so begeistert, daß wir auf die Idee kamen für die Ferien die Bücher wärmstens zu empfehlen.

Die 2 Bände sind aus einer Detektiv-Klub-Serie “Underground” im Omnibus Verlag.

Der Club der sieben Raben und der PiratenschatzIm ersten Band (unbedingt zuerst lesen)&xnbsp;"Der Klub der sieben Raben und der Piratenschatz" lernt man die Insel und die Klubmitglieder kennen.
Es gibt im Text schöne Karten der Insel und viele Rätsel zu lösen. Diese machten unseren Kindern Lila und Rosa besonders viel Spaß. Also wer wissen will was Soda Cova ist, sollte sich unbedingt das erste Buch mit in den Koffer packen. Und was es mit dem Petroglyphenschmuggel auf sich hat, erfahren die Kids im 2. Teil.Underground - der Piratenschatz

Beide Bücher sind sehr spannend geschrieben, aber auch mit sehr viel Liebe für La Palma geschrieben. Man merkt, dass die Autorin schon seit 7 Jahren auf La Palma mit Familie lebt.

Für die Eltern der Kinder ist es sicher interessanter, nach der Lektüre Ausflüge nach El Remo oder La Zarza zu machen.  Und die Kinder maulen nicht, sondern suchen nach den Petroglyphen oder Höhlen der Benahoaritas.
Also - Eltern, die in den Sommerferien auf La Palma nicht nur am Strand verbringen wollen, sollten ihren Kinder die Krimis zum Badezeug einpacken!

Margit Grassi:
- Der Klub der sieben Raben und der Piratenschatz
- Underground- Der Petroglyphenschwindel

Erhältlich bei: Omnibus Verlag, Taschenbücher, je € 6,-

 

Balcon TaburienteGastronomie:
Liebe Freunde haben uns besucht und da geht man natürlich zusammen etwas futtern. Deren Lieblingsrestaurant ist der „Balcon Taburiente“ und wenn man eingeladen wird, dann folgt man halt einfach der Stimme des Herrn.

Das Balcon Taburiente gibt es schon lange und wir waren auch schon oft dort. Deshalb wollten wir eigentlich nicht mehr hingehen, aber wer sagt denn, das immer alles schlechter werden muss.

Die Lage des Balcon Taburiente ist einzigartig. Direkt an den Hang der Caldera gebaut, genießt man einen atemberaubenden Blick tief in den Nationalpark. Das alleine ist bereits einen Besuch wert. Trinken Sie dabei einen Kaffee oder ein kaltes Bier, dann kann nichts passieren.

Das immer wieder gleiche Problem der Ausflugsrestaurants an neuralgischen Punkten: wer Busladungen bedienen muss, der kann keine feine Küche zelebrieren, sondern muss schnell und effizient arbeiten.
Leider sind auch gestresste Bedienungen gerne zu Fehlern aufgelegt und so ging einiges schief. Von 7 bestellten Essen waren 4 falsch.
Gut, das wurde alles korrigiert, wir sind nicht kleinlich und essen die Vorspeise auch mal zum Schluss. Gerade zu lustig war die Diskussion zwischen Küchenpersonal und Bedienung, ob das nun Kaninchen oder Zicklein ist, was da unter viel rotem Mojo lag.
Die Bedienung hatte recht, es war Kaninchen, wir wollten zwar Zicklein, macht aber nichts. Das Kaninchen war dann auch der Retter, zart, saftig und sauber zerteilt. Die papas arugadas dazu lecker, aber, wie kann es anders sein, kalt.

Beide Fleischgerichte, Entrecote und Kalbskotelett waren totgebraten. Das sicherlich gute Ausgangsprodukt ist halt auch nur bedingt hitzebeständig. Und wer in einem Ausflugsrestaurant „medium“ bestellt ist wohl einfach ein Träumer.
Meine Dorade kam, als die Kinder schon beim Eis waren. Macht nichts. Leider war da auch nur ein Traum vorhanden, der von der Dorade im „Franchipani“. Nur hohe Kochkunst kann dieses Kunststück vollbringen, aussen bereits trocken und innen noch roh.

Die Runde war nett und irgendwie hatte ich das Gefühl es wäre wohl besser gewesen wir hätten die Speisen zu uns genommen, die uns fälschlicherweise serviert wurden. Wir waren nicht im falschen Restaurant, wir waren nur die falschen Gäste!
Die Preise absolut im Rahmen, man kann halbe Portionen bestellen. Die Küche ist natürlich auf kanarische Spezialitäten getrimmt, der Reiseleiter von TUI wollte das so ...

Restaurant Balcon Taburiente
Camino Cantadores 2
Von Los Llanos aus die Straße hoch zur Caldera, am Grat angekommen, 50 Meter linker Hand.
Täglich von 12:00 – 23:00 Uhr
Tel: 922 402195


Familie Ellen & Simon Märkle

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