La Palma Aktuell
Täglich frische Nachrichten von einer kleinen grünen Insel im Atlantik



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Nachrichtenarchiv September 2011


Freitag 30.09.2011 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 29 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 29,8 Grad - niedrigste Temperatur 21,9 Grad

Sommerflugplan 2012 wird konkret
Condor ist jetzt auch buchbar

Da gab es schon Gerüchte, oder wohl eine Falschmeldung, die Condor würde im Sommer La Palma gar nicht mehr bedienen, da dürfen wir mit Freuden feststellen, dass die sogar einen Flieger mehr zu uns schicken als noch im vergangenen Sommer. - Das ist auch gut so, denn die Air Berlin, die schickt einen weniger, sollte denn der Flugplan so bleiben. - Für La Palma ist das natürlich extrem wichtig und erfreulich, dass die Zahl der Flüge nicht weiter abnimmt, denn schließlich ist ja unsere Tourismusbranche voll und ganz auf Flugdienste angewiesen, nachdem wir mit dem Schiff für Urlauber nur sehr umständlich zu erreichen sind. - Helfen können die Fähren nur, wenn es darum geht, Urlauber zu uns zu bringen, welche über Tenerife Süd angereist sind. - Die fahren nur ein paar Kilometer vom Südflughafen nach Los Cristianos und können dann sogar unter 2 Fährverbindungen wählen, welche sie nach La Palma bringen. -. Allerdings kommen diese Fähren erst gegen 22:00 Uhr auf La Palma an, so dass man alles in allem wohl erst gegen Mitternacht dann im Quartier ist, sollte das nicht in Santa Cruz liegen. - Ohne die Ferienflieger aus Deutschland direkt könnten wir den Tourismus hier auf La Palma komplett knicken, auch wenn die Linienstrecke über Madrid inzwischen häufiger von Urlaubern genommen wird, das Gros unserer Urlauber kommt weiterhin mit den Charterfliegern der Air Berlin und der Condor. - Aus Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg fliegt uns also die Condor nächsten Sommer mittwochs an, und aus München und Stuttgart am Dienstag. - Die Air Berlin kommt auch am Dienstag mit einer Maschine, aus Hannover, und am Freitag aus Berlin und Düsseldorf, so dass wir dann kommenden Sommer drei Ankunftstage mit Chartern aus Deutschland haben. - Erfreulich ist, dass nun Hamburg wieder auf dem Sommerflugplan steht, nachdem diesen Sommer eben die Hansestadt gar nicht mit La Palma verbunden war und die Hamburger so oft weitere Anfahrtsstrecken in Kauf nehmen mussten, um dennoch nach La Palma zu gelangen. - Das alles macht uns wieder Mut, der Winterflugplan ist auch endlich mal wieder üppiger als noch im vergangenen Jahr, so könnten wir die traurige Geschichte, dass der Tourismus in den letzten Jahren auf La Palma immer weniger geworden ist dann auch mal unterbrechen. - Wer das noch mal auf einen Blick nachvollziehen will, der kann das HIER machen.

Aus El Hierro gibt es keine wirklichen Neuigkeiten, die Beben halten an, auch mit Magnituden über 3 auf der Richterskala, allerdings wandern die Epizentren immer weiter nach Süden aus, so dass nun die Beben schon nicht mehr auf El Hierro stattfinden sondern vor der Südküste der Insel. - Auch die Tiefe der Beben bleibt unverändert bei 14 - 17 Kilometer, die Wissenschaftler rechnen also nicht damit, dass in den kommenden Tagen schon eine Eruption stattfinden könnte. - Allerdings ist man wohl erfreut darüber, dass nun auch eine Eruption vor der Küste stattfinden könnte, was natürlich für die Insulaner bedeutet, dass die Gefahr geringer wird. - Auch wird es dann kaum Belästigung durch Vulkanasche geben denn die Südküste von El Hierro sinkt schnell auf Tiefen bis zu 3.000 Meter hin ab. - Was allerdings passieren könnte ist, dass die Eruption explosiver wird, wenn heißes Magma auf Wasser trifft, kann es heftig rumpeln. - Theoretisch könnte das auf den Abbruch von Gestein aus dem Küstensockel der Insel bedeuten, diese These wird aber nicht von allen Wissenschaftlern geteilt. - Die Gefahr für die Menschen auf El Hierro sind sowie eher die Beben als der mögliche Vulkanausbruch, denn es ist ja damit zu rechnen, dass die Beben noch stärker werden, wenn das Magma sich weiter in Richtung Oberfläche bewegt. - Nimmt man als Vergleich den Ausbruch des Teneguía auf La Palma im Jahr 1971, dann lagen dort die Magnituden ein und zwei Tage vor der Eruption in Werten zwischen 4 und 4,8 auf der Richterskala, allerdings muss man zugeben, dass man im Jahr 1971 die seismischen Bewegungen hier noch lange nicht so genau überwacht hat, wie man das heute macht. - Ab 5 wird es richtig ungemütlich, dann kann es zu heftigen Schäden an den Häusern kommen und auch Steine und Geröll wird dann in den Bergen gefährlich losgerüttelt. - So sieht man das Auswandern der Epizentren der Beben mit Freude auf unserer kleinen Nachbarinsel, je weiter weg das alles rumpelt, um so besser für die Insel und deren Bewohner, denen man seit ein paar Wochen einiges zumutet.



Freitag 30.09.2011 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1017 hPa

Die Polen sollen es richten
Nächsten Sommer zumindest

Ganz im Gegensatz zu den anderen Kanareninseln läuft es bei uns im Tourismus ziemlich bescheiden. - Wir taugen eben nicht als Ausweichziel für umgeleitete Gäste die eigentlich nach Ägypten oder Tunesien wollten und darüber hinaus sind die Flugverbindungen ziemlich schmal geworden und damit auch teuer, so dass Spontaneität nach La Palma zu fliegen recht selten geworden ist. - Für den Winter allerdings haben wir gute Hoffnung da wieder besser auszusehen, je nach Blickwinkel 2 bis 3 Flieger mehr aus Deutschland machen gute Laune, wobei wir ja auch erst mal abwarten müssen, ob sich diese neuen Verbindungen auch durchsetzen. - Jetzt kündigt man fröhlich für nächsten Sommer eine Nachricht an, ein Charterflieger aus Polen soll kommen, genau für drei Monate im Sommer, was bedeutet, dass jede Woche an die 190 Gäste aus dem östlichen Nachbarland Deutschlands zu uns reisen können. - Für den Sommer eine gute Nachricht, die Hotels werden sich freuen, denn es ist anzunehmen, dass auch unsere polnischen Freunde, genau so wie die Briten, komplett über geschnürte Pakete in den Hotels kaserniert werden, und nur durch Zufall oder auf organisierten Ausflügen dann mal in freier palmerischer Wildbahn auftauchen werden. - Julio Cabrera gibt diese Nachricht bekannt, neuer Rat für Tourismus, der bislang mit sehr viel Wind in sein neues Ressort eingestiegen ist, Wind von dem man noch nicht weiß, ob man daraus auch Bewegung produzieren kann. - Wir haben immer von einer Diversifizierung des Marktes hier auf La Palma gesprochen, zu schwer scheint die Abhängigkeit vom deutschen und niederländischen Markt zu sein, aber die meisten anderen Destinationen haben immer nur kurze Fröhlichkeit inne gehabt. - Ein Flieger aus Helsinki, nicht mal eine Wintersaison lang, ein Flieger aus Leningrad, die gleiche Geschichte, und fast ärgerlich kann man werden wenn man bedenkt, dass wir in den "guten Zeiten" zwei Maschinen wöchentlich aus der Schweiz hatten und jetzt die Eidgenossen gar keine Möglichkeit mehr haben, direkt aus ihrem Land zu uns zu fliegen. - Natürlich geht das, aber eben über Umwege, entweder über einen deutschen Flughafen, oder man bemüht die Iberia über Madrid, was häufiger gemacht wird in letzter Zeit. - Die Polen, mit denen haben wir genau so wenig Erfahrung wie die mit uns, und hoffentlich verkauft man unsere Insel richtig, und weckt bei den neuen Gästen keine Erwartungen, welche wir einfach nicht erfüllen können. - Für viele Urlauber sind eben die Kanaren die Inseln des Sonne und Strand-Tourismus, und da kann La Palma nur bedingt mithalten. - Oder wenn man ein bisschen Mondänität haben will, ist aber im Hotel im Süden quasi ausgesperrt vom Rest der Welt, kann nur die Hotelflure auf und ab flanieren, weil in mehreren Kilometern Umgebung es nur Bananen gibt und keinen Laden oder kein Cafe, der wird sich dann nicht so wirklich wohl fühlen, ganz einfach, weil seinen Erwartungen nicht entsprochen wurde. - Sie sind uns willkommen, so wie jeder Gast, und wir hoffen darauf, dass man dieser Insel auch die Möglichkeit gibt, ihre Vorzüge und die unbeschreibliche Schönheit und Großzügigkeit zu zeigen, aber dazu muss man auch aktiv und mit offenen Augen über diese Insel laufen und darf nicht erwarten, dass einem alles an den Hotelpool geliefert wird.

Aus El Hierro nichts Neues.



Donnerstag 29.09.2011 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 30 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 30,9 Grad - niedrigste Temperatur 22,5 Grad

Hilf Michel…
…denn wir sind zu blöd

Irgendwie ist es immer das gleiche, ich wiederhole mich ständig, jahraus, jahrein laufen die selben Feiertage ab und alles wie ein Déjà-vu, so dass mir bald für die immer gleichen Themen keinen neuen Worte mehr einfallen wollen. - Selbst das Wetter ist am Tag des Heiligen Michael immer gut, was will man da nur machen. - Warum und wieso der Tag des San Miguel Arcángel für Tazacorte und die Insel so wichtig ist, das habe ich ja vor ein paar Tagen schon erklärt und gehe mal einfach davon aus, dass Sie sich das bis hierhin merken haben können, weil ich will es nicht schon wieder schreiben müssen. - Heute ist also nun der große Tag, zumindest für Tazacorte, und viele Honoratioren und auf jeden Fall der die das Inselpräsident erscheint dann auch auf der Messe in Tazacorte. - Eine Ansprache wird dann auch immer fällig, und immer kommt die gleiche Litanei, der Schutzpatron wird um Hilfe gebeten, weil wir wohl zu dumm und hilflos sind, die Dinge und auch die Politik alleine ordentlich in den Griff zu bekommen. - Ich mache mich dann auch jedes Jahr darüber lustig, obwohl es das eigentlich gar nicht ist, wenn erwachsene Menschen und Verantwortliche für diese Insel sich hinstellen und sagen, dass wir es ohne die Hilfe der Heiligen nicht auf die Reihe bringen. - Neu ist immer nur, wer gerade Inselpräsident oder Präsidentin ist, die Rede selbst ist eigentlich austauschbar, wäre da nicht heute der Hinweis auf El Hierro gewesen, auch dort möge bitte der Schutzpatron sein Können demonstrieren, obwohl die auf El Hierro ja selbst einen Profischutzengel haben, die Virgen de los Reyes. - Aber es macht nichts, die können alle Bitten und jeden Segen brauchen, zumindest schadet das nichts, oder nur dann, wenn man nur betet, dann aber nichts weiter tut. - Dort aus El Hierro gibt es heute zumindest nicht Neues zu berichten, wieder einige Beben von über 3 auf der Richterskala, aber keine weitere Anhäufung der Beben oder signifikante Wechsel der Tiefen.

Bleiben wir aber wieder auf unserer Insel und unserer zum Teil bereits gefährlichen Toleranz. - Das wird schon alles gut gehen, ist alles nicht so schlimm, Schicksal, Kismet, für irgendetwas wird es schon gut sein und eine Ohrfeige hat noch keinem Kind geschadet. - Sicher finden wir auch Ausflüchte zu erklären, warum ein Asphaltwerk neben einem Wohngebiet doch erforderlich ist, und warum wir unbedingt eine Autobahn durchs Weltbiosphärenreservat brauchen, um schneller in einen Hafen zu kommen, aus dem niemals anderes als kleine Fischerboote und ein paar Jachten auslaufen werden. - Vielleicht glauben wir ja auch, das haben wir alles dem Erzengel Michael zu verdanken und nicht den Politikern, denn es scheint ja völliges Vertrauen dort zu geben, zumindest verlässt sich unsere Politik voll und ganz auf Wunder und Erscheinungen. - Und da muss ich jetzt mal die Coalición Canaria in Schutz nehmen, ich gehe jede Wette ein, dass auch ein sozialistischer Inselpräsident am 29. September von San Miguel Arcángel Hilfe einfordern würde. - Allerdings ist es völlig unreell anzunehmen, wir könnten irgendwann mal einen Inselpräsidenten der PSOE haben, da kann ich ruhig Wetten eingehen, nach dem Zirkus den die in den letzten Wochen veranstaltet haben, wandern denen selbst die Stammwähler inzwischen ab. - Dabei könnte ich mit wohl vorstellen, dass der Heilige Michael das besser machen würde als unsere verkrusteten Politiker, die allesamt so betriebslind sind, dass die manchmal gar nicht mehr wissen, auf welcher Insel sie eigentlich sind, und dass wir keine Autobahnen sondern mehr Lehrer, Künstler und Ärzte brauchen und da Fortschritt versteckt liegt und nicht unter dem Asphalt. - Also auch wieder alles wie jahraus jahrein, der Siebold schimpft liederlich vor sich hin und missbraucht seine Leser um sich die Therapie zu sparen. - Keine Sorge, irgendwann bin ich leergeschrieben…



Donnerstag 29.09.11 - 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 40 % - Luftdruck 1018 hPa

Kinderkram
Opposition infantil in Los Llanos

Natürlich ist es nicht schön, aus der einfachen und bequemen Position der absoluten Mehrheit auf die Oppositionsbank verwiesen zu werden. - Das hat die Coalición Canaria und mit ihr dem nun Ex-Bürgermeister Juan Ramón Marín gar nicht geschmeckt und lange hat man nach der Wahlniederlage auch mit allen Mitteln versucht, doch wieder zurück an die Macht zu kommen, koste es was es wolle. - Viele hatten sich allerdings auch gewundert, wie viele Stimmen die Coalición Canaria in Los Llanos erneut holen konnte und dass es knapp war, und es Juan Ramón Marín fast erneut geglückt wäre, die absolute Mehrheit zu bewahren. - Besonders dem charismatischen Chema de Vargas von den Sozialisten hatte man zugetraut mehr Stimmen zu holen, aber Los Llanos ist und bleibt nun einfach mal ein höchst konservatives Umfeld und wohl nur die skandalösen Geschichten um die Asphaltwerke haben es geschafft, die CC von einer erneuten absoluten Mehrheit fern zu halten. - Und eben der großen Anstrengung der nun regierenden Parteien PP und PSOE, ihre Streitigkeiten und Rivalitäten welche sie auf nationaler Ebene haben, hier auf lokaler Ebene auf die Seite zu schieben. - Sinn und Zweck dieser, nennen wir es für Spanien unnatürlichen Verbindung war und ist, die Coalición Canaria endlich aus den Zirkeln der Macht und des Einflusses zu verbannen. - Auf Ebene der Gemeinden ist das auf La Palma bestens geglückt, 12 der 14 Gemeinden werden nun ohne den Einfluss der Coalición Canaria regiert, allerdings haben die Sozialisten der PSOE es nicht geschafft, das auch auf Ebene des Cabildo Insular durchzusetzen, dort verfiel man dem unrühmlichen Irrtum mit der Coalición Canaria nun Verhandlungen über ein Bündnis zu beginnen, welches mit einer Regierungsbeteiligung enden wird. - An der Basis sorgt das mindestens für Unverständnis, wenn nicht gar für Wut und Ärger, denn alles hatte man erwartet, nicht aber dass man mit der CC gemeinsame Sache macht und so dafür sorgt, dass die fatale Politik der letzten 20 Jahre immer weitergeführt werden kann. - Ups, jetzt bin ich doch schon wieder abgerutscht ins Jammertal der enttäuschten Sozis, und es gibt doch andere, lustigere Dinge, als griesgrämige Basisdemokraten.

Die Rolle des Oppositionsführers in Los Llanos, die hat Juan Ramón Marín wohl angenommen, wobei ja viele noch glauben, dass seine Partei ihm noch irgendein Pöstchen irgendwo besorgen kann, denn die dunkle Robe der Opposition steht solchen Alphamännchen meist nicht, oder schon gar nicht lange. - Ein wunderbares Beispiel von konstruktiver Opposition dürfen wir nun aus seinem Mund erfahren, in dem er dem jetzigen Gemeinderat vorwirft, Lebensmittel in großen Mengen wegzuwerfen, welche eigentlich für die Verteilung an die Armen der Stadt gedacht waren. - Von zwei Tonnen Lebensmittel spricht er dort, welche angeblich weggeworfen wurden, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen sei. - Das wäre in der Tat kein lobenswerter Umgang mit den Vorräten, aber die zuständige Rätin Amparo Martín konnte den wirklichen Sachverhalt wohl darstellen. - In der Tat hat man einige Päckchen Reis und Zwieback wegwerfen müssen, weil Mäuschen sich in den Lagerraum geschmuggelt hatten, aber mit dem Haltbarkeitsdatum hat das nichts zu tun und von zwei Tonnen kann überhaupt nicht die Rede sein, sondern von ein paar Packungen. - Auch ein paar Packungen, auch das ist nicht erfreulich, aber wie man daraus politische Schuld verteilen will, dass Mäuschen sich an karikativem Reis versuchen, das muss sich Juan Ramón wirklich fragen lassen, Probleme sehen anders aus, Oppositionsarbeit auch, aber wir wollen nicht zu viel verlangen, die Jungs und Mädels von der Coalición Canaria, die haben halt noch keine große Erfahrung mit der Opposition, aber das werden die auf die Dauer auch noch lernen.



Mittwoch 28.09.11 - 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 29 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 30,0 Grad - niedrigste Temperatur 21,8 Grad

Erste Evakuierungen
Alle Augen sind auf El Hierro gerichtet

Die Wahrscheinlichkeit, dass es auf unserer kleinen Nachbarinsel El Hierro zu einer vulkanischen Eruption kommen kann, wird immer größer. - Die lokalen Behörden üben sich zwar in deutlichem Ton um Beruhigung, allerdings weisen eben viele andere Faktoren darauf hin, dass es gut möglich sein kann, nach 40 Jahren erneut einen Vulkanausbruch auf den Kanaren zu erleben. - Die Zahl der Beben bleibt zwar etwa gleich, allerdings steigen die Magnituden deutlich an, war der Schnitt bei Beginn der Schwarmbeben noch rund bei einem Punkt auf der Richterskala, so erreichen inzwischen immer mehr Beben den Wert drei, und gestern gab es sogar ein Beben mit der Stärke von 3,8 was dann auch schon deutlichen Eindruck bei der Bevölkerung hinterlässt. - So waren es alleine heute an die 10 Beben, welche spürbar für die Bevölkerung waren, und die Behörden haben nun seit gestern Abend auch deutlich darauf reagiert. - An die 50 Einwohner der Südseite der Insel hat man "evakuiert", allerdings hört sich das sehr drastisch an, man hat den Bewohnern dort gesagt, sie sollten dort lieber wegfahren und bei Freunden oder der Familie woanders unterkommen. - Lediglich ein paar Urlaubsgäste, man spricht von Deutschen und Festlandsspaniern, hat man in einer Studentenherberge in der Hauptstadt Valverde untergebracht. - Diese "Evakuierungen", die sollen diese Bewohner der dortigen Zone nicht vor möglicherweise plötzlich austretender Lava schützen, sondern man fürchtet vielmehr Schäden und Gefährdungen durch Steinschlag, wegen der immer heftiger werdenden Erdstöße. - Experten sind sich niemals einig, das weiß man ja, aber sollte es weiter in Richtung Eruption gehen, dann werden die seismischen Ereignisse noch heftiger und vor allem häufiger werden und dann wird man noch viel mehr Menschen aus den bergigen Zonen bringen müssen. - Momentan ist die Gefahr durch Steinschlag zu Schaden zu kommen deutlich größer als die, durch Lava oder die Eruption selbst, und das kann auch bei einem Vulkanausbruch so bleiben. - Die kanarischen Vulkane sind selten explosiv, sondern man vergleicht uns hier immer mit dem Stromboli, also langsam und zäh fließende Lava, welcher man rein theoretisch zu Fuß ausweichen kann, wenn man denn schon so unvorsichtig wäre, sich in diese Gefahr zu begeben und ganz nah am Geschehnis sein zu wollen. - Die Wissenschaftler wie auch die Behörden nehmen jetzt als Vergleich immer gerne die Eruption unseres Teneguía, der ja genau vor 40 Jahren den letzten Vulkanausbruch auf den Kanaren markierte. - Wir dürfen erinnern, dass bei den Vulkanausbrüchen hier auf den Kanaren, welche in der Neuzeit von Menschen aufgezeichnet wurden, kein einziger Mensch zu Schaden gekommen ist. - Allerdings darf man sich niemals sicher sein, und so wird es jetzt auch ganz wichtig sein, dass die Behörden alles Organisatorische unternehmen, damit man auf fast alle Eventualitäten vorbereitet ist.

Die Schule in Frontera bleibt geschlossen, der Straßentunnel ebenso, und von anderen Inseln bringt man nun Personal vom Zivilschutz und dem Roten Kreuz. - Dann hat man auch Soldaten der "UME" (Unidad Militar de Emergencias) mit Technik und Ausrüstung entsandt, das ist eine spezielle Abteilung der spanischen Armee, deren Aufgabe es ist, bei zivilen Gefährdungen und Katastrophen Hilfeleistung zu geben. - Diese Einheit verfügt über modernste Technik und jederzeit können noch weitere Ressourcen an Technik und Mannschaften dieser Einheit eingeflogen werden. - Die "UME" hat auch bei dem katastrophalen Waldbrand im Jahr 2009 hier auf La Palma beste Dienste geleistet, die haben wirklich was auf dem Kasten. - Man überlegt momentan sich darauf vorzubereiten, ein Lager für etwa 2.000 Menschen erstellen zu können, eben für den Fall, dass man weitere Evakuierungen durchführen müsste. - Von einer Komplettevakuierung der Insel wird zwar immer wieder man gemunkelt, aber kein Wissenschaftler hält das nach den Erfahrungen mit dem Vulkanismus auf den Kanaren für notwendig. - Dennoch dürfen nun die Behörden nicht den Fehler machen die Sache zu klein anzugehen, auch wenn man glaubt, die mögliche Eruption wird ein nur sehr lokales Ereignis werden, sollte man doch mit Schlimmerem rechnen, ganz einfach um gut vorbereitet zu sein. - Die Energieversorgung muss gewährleistet sein, die Versorgung der Bevölkerung, obwohl vielleicht Asche den Flugbetrieb eingrenzen könnte, und an viele andere Dinge muss man auch noch denken. - Aber das scheint gut zu klappen, auch wenn immer wieder die Gefahr heruntergespielt wird, um auf keinen Fall Panik auszulösen, im Hintergrund wird da schon gut gearbeitet. - Es kann allerdings auch sein, dass in ein paar Tagen der ganze Spuk auch wieder ein Ende hat, und das rührige Magma sich unter der Insel wieder beruhigt und kein Ventil nach oben braucht. - Ansonsten muss man die Dinge jetzt aufmerksam beobachten, falls die Zahl der schweren Beben weiter ansteigt und auch die Magnituden bis an und über den Wert vier auf der Skala steigen, dann wird man die vulkanologische Ampel für El Hierro von jetzt gelb, als Vorwarnstufe, auf dann Rot, Alarmstufe setzen müssen. - Wer ein bisschen mehr über einen Vulkanausbruch auf den Kanaren lesen will, der kann Carlos Geschichte von der Eruption des San Juan hier auf La Palma aus dem Jahr 1949 lesen. - Über das aktuelle Geschehen auf El Hierro sind folgende Seiten empfehlenswert und darüber hinaus wollen wir auch den Menschen auf El Hierro alles Gute wünschen für die kommenden Wochen, die mindestens spannend und aufregend werden.

Gobierno de Canarias

Cabildo Insular de El Hierro

Instituto Vulcanológico de Canarias (facebook)

Actualidad Vulcánica de Canarias "AVCAN"

Instituto Geográfico Nacional "IGN"

Todogeologia (interessantes Forum über Vulkanologie der Kanaren)



Mittwoch 28.09.2011 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1018 hPa

Wir üben wieder Demokratie
Eingabe gegen das zweite Asphaltwerk

Das waren noch Zeiten, als wir noch jede zweite Woche irgendeine Eingabe gegen die Autobahn oder das erste Asphaltwerk unterschrieben haben. - Damals waren wir alle noch jung und unverbraucht mit unseren Protestdrüsen, und ließen uns vom süßen Duft des kleinen Grenzverkehrs zwischen konservativ und rebellisch betören. - Das können wir nun wieder haben, die neue politische Situation in Los Llanos hat das möglich gemacht, denn die Betreiber des zweiten Asphaltwerkes im Callejon de la Gata müssen nun mit ansehen, wie der Antrag auf Betriebsgenehmigung im Rathaus erneut zum Aushang kommen musste. - Das gibt der Plataforma gegen die Asphaltwerke und uns natürlich Zeit, unsere Eingaben oder Proteste gegen die Genehmigung zu formulieren und weil wir das als Privatmenschen nicht so gut und formvollendet hinbekommen, stehen uns da die Juristen der Plataforma mit Hilfe zur Verfügung und haben erneut eine Eingabe verfasst, die wir uns einfach ausdrucken, und dann in Los Llanos abgeben können. - Was auch neu ist, das Rathaus fordert uns sozusagen geradezu auf, diese Eingaben zu machen, man muss also nicht damit rechnen, dass man als Unterschreiber wie ein Aussätziger behandelt wird, wie das früher schon mal vorgekommen ist, der neue Stadt- und Gemeinderat beschäftigt sich ja kritisch mit den Asphaltwerken und braucht sogar eine unterstützende Mehrheit, um aktive Schritte gegen diese Dreckschleudern in Wohngebieten unternehmen zu können. - Seitens der Plataforma fordert man uns also auch auf, diese "Alegación" auszudrucken, mit unserem Namen, Ausweisnummer und Adresse zu versehen, und dann auf dem Rathaus von Los Llanos abzugeben. - Die erste Seite soll man zweimal ausdrucken, und sich beim Abgeben diese abstempeln lassen, damit hat man auch einen Beleg, die Alegación wirklich abgegeben zu haben. - Wer für andere eine Alegación mit abgeben will, der muss unbedingt eine Ausweiskopie mit abgeben, sonst kann es sein, dass man die Alegación nicht entgegen nimmt. - Auf der letzten Seite sollte man die Unterschrift nicht vergessen, sonst bringt das Ganze nichts. - Die Einspruchsfrist endet am 3. Oktober, Sie sollten also diese Woche die Eingabe unterschreiben und abgeben, dann haben Sie alle Fristen eingehalten.

Die "Alegación" befasst sich hauptsächlich mit dem Gesetz, welches die Aufstellung von giftigen oder störenden Industrieanlagen in einem Umkreis von 2.000 Meter zu Wohnsiedlungen verbietet. - Dieses Gesetz gibt es wirklich, (Decreto 2414/1961), ist ja auch sinnvoll, allerdings pfeifen diverse Institutionen, wie auch zum Beispiel der Rat für Industrie darauf und haben in den entsprechenden Genehmigungen einfach behauptet, es gäbe keine Wohngebiete im Umkreis von 2.000 Metern. - Es leben aber an die 7.000 Menschen in diesem Umfeld, mehrere Schulen befinden sich dort, Sportplätze und auch eine erhebliche Ansammlung von Ferienhäusern. - Das alles zu ignorieren bedeutet ja bereits kriminelle Energie, und dennoch müssen wir aufrecht und aktiv dagegen vorgehen, weil bislang die Kontrollmechanismen der so berühmten öffentlichen Hand nicht funktioniert haben. - Dahinter befinden sich klare Interessen einiger Geschäftsleute im Politikpelz, welche mit dem Grund und Boden dort im Industriegebiet heftig spekuliert haben und nun ihre Versprechungen gegenüber den ehemaligen Gönnern einlösen müssen. - Dabei wollen wir immer wieder betonen, es geht nicht darum kein Asphaltwerk hier auf der Insel haben zu wollen, nur ist die Wahl des Standortes katastrophal gewählt, denn es gibt reichlich andere Orte auf dieser Insel, wo man solche Industriekomplexe aufstellen könnte, ohne in die Nähe von Siedlungen zu kommen. - Wie man überhaupt so weit gehen kann, solche Industrie dann in der Nähe der am dichtesten besiedelten Region der Insel aufzustellen, diese Frage kann wirklich nur über den Weg der wirtschaftlichen Interessen beantwortet werden. - HIER können Sie sich das PDF-Dokument herunterladen. - Acht Seiten, die erste Seite zweimal, Name, Anschrift und Ausweisnummer, und am Schluss unterschreiben, und ab damit bis zum 3. Oktober ins Rathaus von Los Llanos.



Dienstag 27.09.2011 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 50 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 28,4 Grad - niedrigste Temperatur 20,6 Grad

Kurzhusten
Stöckchen in Tazacorte, Senatoren im Puff und weiter rumpelt es auf El Hierro

Stöckchen werfen und holen, das kann ein beliebtes Spiel für einen Fiffi sein, aber auch in der Lokalpolitik gibt es Stöckchen, die einem wichtig sein können. - Mag es auch nur Symbolik sein, aber der Bürgermeister hat solch ein Stöckchen, besser Regentenstab, und den bekommt er von seinem Amtsvorgänger feierlich überreicht, so gehört sich das. - In Tazacorte allerdings war wohl immer schon alles anders, zumindest unter der Regie der lustig-skurrilen Truppe der Union Bagañete/Coalición Canaria. - Die hatten schließlich die Macht nach langer Zeit an die taffe Sozialistin Carmen Acosta verloren, allerdings ohne der Dame beim Amtsantritt das berühmte Stöckchen zu übergeben. - Carmen ist weder abergläubisch noch sehr symbolgläubig, so machte ihr das nichts aus, allerdings fand man seitens der Bevölkerung das als ein Zeichen für schlechte Verlierer, was es wohl wirklich auch ist. - Man wisse nicht mehr wo der Regentenstab hingekommen ist ließ man dann verlauten, hört sich ein bisschen blass an, solch eine Entschuldigung. - Inzwischen hat die Bürgermeisterin Carmen aber sogar 2 Stöckchen, einmal fand man den alten Regentenstab in einem Schrank im Rathaus, und nun schenkte der Holzkünstler David Cesáreo Pérez Guerra, bekannt für seine handgemachten Stifte und Federhalter, Carmen noch einen weiteren Regentenstab. - Als er mitbekommen hatte, dass Carmen ohne Stöckchen regieren soll, fing er damit in seiner Freizeit an aus drei verschiedenen Holzarten diesen Regentenstab herzustellen, und obwohl man den alten Stab nun doch wieder fand, nutzt Carmen nun das Geschenk Davids.

Weiter geht es nach La Gomera, dort war es zuletzt etwas ruhiger geworden um Casimiro Curbelo, den unrühmlichen Inselpräsidenten und Ex-Senator der PSOE, welcher sich in einem Puff in Madrid mit seinem Sohn danebenbenommen und sich dann auch noch mit der Polizei angelegt hatte. - Aufgrund dieser Geschichte, die immer noch nicht ganz aufgeklärt ist, und vielleicht auch nie ganz aufgeklärt werden wird, trat er von seiner Position als Senator für La Gomera zurück, nicht aber als Inselpräsident. - Das wurde von der Basis der Partei nicht gern gesehen, aber wie es aussah, wollte und konnte der das aussitzen, in den letzten Wochen hat sich auch die Presse kaum noch mit Casimiro Curbelo beschäftigt und für politische Schlagzeilen sorgten andere, so dass Casimiro in Ruhe weitermachen konnte. Nun aber kommt er wieder aus dem Mustopf, und will erneut Senator werden, obwohl er doch das Amt gerade erst hingeworfen hatte. - Aus Madrid hieß es dann aber gleich, Pustekuchen, wer sich so daneben benimmt, der kann nicht als Senator für die PSOE auftreten und man wird es nicht zulassen, dass Casimiro Curbelo auf die Liste kommt. - Die Spitze der kanarischen Sozialisten allerdings unterstützt Casimiro Curbelo ganz offen und handelt sich damit noch mehr Unverständnis bei der eigenen Basis ein, als sowieso schon herrscht, weil man ja diesen unseligen Pakt mir der Coalición Canaria eingegangen ist. - Da stinkt es gewaltig vom Kopf her muss man sagen, erst paktiert man mit den Jungs und Mädels der CC, und dann achtet man nicht mehr auf Ethik und Moral, und leistet sich Leute in den eignen Reihen, welche in Puffs rumbrüllen und sich mit Polizisten rollen. - Kein Wunder, dass die kanarischen Sozialisten ganz schlechte Karten in der letzten Zeit haben.

Als dritte Insel heute El Hierro, und ich werde das Gefühl nicht los, dass wir noch sehr häufig über unsere kleine Nachbarinsel reden und schreiben werden. - Die Erdstöße dort werden nun immer heftiger, heute Vormittag gab es ein Erdbeben der Stärke 3,5 und am Nachmittag gar eines mit 3,6, dazwischen viele kleinere, aber auch reichlich Erdstöße über der Marke von 2,0 auf der Richterskala. - Insgesamt nimmt die Zahl der Erdstöße zwar nicht weiter zu, aber die Durchschnittsstärke ist in den letzten Tagen deutlich angestiegen und man macht sich nun wirklich Sorgen, ob es auf oder neben El Hierro zu einer Eruption kommen kann. - Die neuesten und stärksten Beben, die finden nämlich nahe der Südküste El Hierros statt und nicht mehr wie früher auf der Nordseite der Insel, im "Golfo", wo die ganze Show mit den vielen Schwarmbeben begann. - Dieser Anstieg der Magnituden der Beben ist auch das, was von den Vulkanologen schon sehr ernst genommen wird, denn das Gleiche hatte man auch 1971 vor dem Ausbruch des Teneguía auf La Palma registriert. - Allerdings waren es dort Beben mit Stärken um die 4 auf der Richterskala, welche man auf der gesamten Insel La Palma deutlich spüren konnte. - Auch wenn die Wissenschaftler immer noch zur Ruhe auffordern und sagen, dass das Magma, welches unter der Insel rumort sich auch genau so gut wieder abkühlen kann, so machen doch manche auch schon Pläne für Evakuierungen. - Man kann nicht gut genug vorbereitet sein, deshalb sind solche Überlegungen auch angebracht, wobei man nicht damit rechnet, die gesamte Insel zu evakuieren, denn unsere letzten Eruptionen hier auf den Inseln waren meist von sehr lokaler Auswirkung nur. - Allerdings berichtet man aus El Hierro, dass in den Läden die Radios, die Batterien und auch manch andere Produkte rar werden, da sich die Bevölkerung natürlich jetzt damit eindecken will.



Dienstag 27.09.2011 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1019 hPa

Der Michel und die Jungfrau
Wer hat bei den Heiligen die Hosen an?

San Miguel de La Palma, so heißt diese Insel, auch wenn man den Erzengel Michael ganz oft und inzwischen auch offiziell erlaubt aus dem Namen weglässt. - Das "de La Palma" hat auch nichts mit Palmen zu tun, sondern ist ganz einfach nur ein besitzanzeigender Hinweis darauf, dass unter den ersten Eroberern auch hohe Herren mit einnehmenden Anspruch auf diese Insel aus Palma de Mallorca waren. - Eigentlich heißt diese Insel San Miguel, die Kurzform La Palma ist nicht bedacht gewählt worden, hat sich aber so eingespielt und da wird man nichts mehr dagegen machen können. - Besonders ärgerlich ist das für viele Traditionalisten und bei dieser oft pingeligen Spezies gilt das im besonderen Maße für die aus Tazacorte, denn der San Miguel Arcángel ist eben inzwischen auf die Rolle eines lokalen Schutzpatrones degradiert worden. - Am 29. September ist nun der Feiertag zu Ehren des Heiligen Michael und früher, Sie wissen doch, als alles anders war, und nur manches besser, da war der 29. September Feiertag auf der gesamten Insel und nicht nur in Tazacorte. - Aber der San Miguel hat eben, durch die immer größer werdende Marienverehrung, bei uns in Form der Virgen de las Nieves, himmlische Konkurrenz bekommen und sieht im Streit um die Vormachtstellung im Heiligen Clan nicht mehr besonders gut aus. - Die Virgen de las Nieves ist inzwischen sogar offiziell zur Inselpatronin erwählt worden, ein Posten, welcher eigentlich dem Namensgeber dieser Insel zufallen würde, aber die Verehrung und auch die Verklärung rund um die Virgen de las Nieves machen eben solche Logikbrüche vorstellbar. - Gut, das ist alles nur Symbolik, ich glaube nicht, dass man irgendein weltliches Gericht dazu bekommen könnte über die Hackordnung bei Heiligen zu entscheiden, aber so ganz ohne ist die Ablösung in dieser Hierarchie auch wieder nicht, denn in Tazacorte ist man wohl sauer darüber, dass die Hauptstädter sich mit ihrer Marienfigur so locker und undemokratisch gegen den San Miguel durchsetzen konnten.

In Tazcorte allerdings feiert man den San Miguel dafür heftig und auch viele Wochen lang, seit Anfang September bereits gibt es Festivitäten welche alle unter dem Thema San Miguel laufen. - Höhepunkt ist dann aber immer die große Messe mit Anwesenheitspflicht auch für die politischen Honoratioren der Insel, die dann auch Reden schwingen müssen welche meist zu einem derben Geseier ausarten von wegen, "Heiliger Michael hilf", (weil wir es nicht drauf haben). - Alle Jahre wieder begeben sich da die Inselpräsidenten und Innen auf dieses glatte Eis der Fürbitte, als könnte der Michel richten, was wir in den Ruin treiben. - Aber das kommt immer noch gut an hier, a bisserl Ablass, a bisserl Heilig, und ego me absolvo. - Vielleicht sollten das die europäischen Währungshüter auch mal versuchen, San Dinero anbeten, um Hilfe bitten, schlechter könnte der es auch nicht machen, und wenn dann alles den Bach heruntergeht, dann hat der Heilige nicht geholfen und man kann sich herausreden mit dem immertauglichen Religionspassepartout: Des Herren Wege sind unergründlich… So, jetzt kommen wir wieder zurück zu den weltlichen Dingen rund ums heilige Gedöns, denn der San Miguel Arcángel als Figur ist auch in seiner Ausstattung selbst in Tazacorte nicht unumstritten. - Der Heilige Michael ist ja ein Kämpfer, ein Soldat Gottes, deshalb vielleicht auch der Schutzpatron der Soldaten, und er trägt auch eine Waffe, welche je nach Darstellung mal eine Lanze ist oder ein Schwert. - Welche Waffe er nun trägt, das gereichte uns und besonders den Leuten in Tazacorte regelmäßig zum Streit, die einen sagen Lanze, die anderen sagen Schwert. - Ganz pragmatisch hat das Luis Morera allerdings gelöst, der bekannte Inselkünstler der alles kann, Singen, Malen, Bildhauen und noch vieles mehr oder weniger, der hat Tazacorte eine große Statue gemacht, welche eben den San Miguel darstellt. - Mitten im Ort steht dieses große Standbild, eine Wucht von Mann und Männlichkeit, mit Helm und Flügeln, und Lanze und Schwert. - An dem Mann ist also alles dran, keiner kann mehr meckern und nun wissen wir es alle, San Miguel trägt sowohl Schwert, wie auch Lanze. - So schlecht kann es uns doch noch gar nicht gehen, wenn uns solche Details immer noch beschäftigen, geht mir dabei durch den Kopf. - Eines wird dieses Jahr allerdings anders sein, wenn man meist gut orientierten Kreisen glauben darf, die Düsenjäger sollen dieses Jahr am 29. September wohl nicht über Tazacorte fliegen, wie sonst alle Jahre zu Ehren des Schutzpatrons der Soldaten, das sei wohl zu teuer und nicht mehr zeitgemäß wurde mir berichtet, und da bin ich mal ganz einer Meinung mit denen, die das ausgeheckt haben.





Montag 26.09.2011 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Höchsttemperatur heute 27,5 Grad - niedrigste Temperatur 18,4 Grad

Her mit der Eruption
Alles hat mindestens zwei Seiten

Seit Juli rumort es ja unter El Hierro und in den letzten Wochen sind die vielen Schwarmbeben auch heftiger geworden, so dass einige wirkliche Experten und auch solche die es gerne wären, davon ausgehen, dass es wohl zu einer Eruption von Magma auf El Hierro kommen kann. - Was man vermeiden will ist das Wort Vulkanausbruch, denn das hört sich so aggressiv und gewalttätig an, und viele denken dabei an Mount St. Helens oder den Krakatau. - Die vulkanologische Vergangenheit allerdings erklärt uns, dass die Eruptionen hier auf den Inseln wenig explosiv waren, gut voraussehbar und seit der Aufzeichnung durch Menschen hier auch noch niemand bei Vulkanausbrüchen ums Leben kam. - Es besteht also wohl die Möglichkeit, dass es zu einer Eruption kommt, diese aber allerhöchst wahrscheinlich nicht katastrophal verlaufen wird, sondern vorhersehbar und ruhig ablaufen kann. - Natürlich gibt es dafür keine Garantie, die gibt es in der Vulkanologie nicht, aber man setzt eben auf die Erfahrungswerte und wenn man bedenkt, dass andere Landstriche auf dieser Welt mit permanenten Eruptionen sogar sehr gut leben und sogar noch Gewinn daraus schlagen, darf man auch die andere Seite dieser Naturgewalten betrachten. - Nicht, dass ich für El Hierro wünschen würde, die bekämen wirklich nun eine Eruption von Magma, aber ein Madrider Geologe behauptet frech und wohl gut berechnend, dass es lukrativ für El Hierro sein könnte, wenn dort nun ein Schlot Lava ausspeien würde. - Es bringt mehr als es gefährlich wäre sagt Eumenio Ancochea und nennt Beispiele aus Hawaii und Island. - Sicher, da gibt es deutlichen Vulkantourismus, allerdings ist da auch immer was los. - Bei uns allerdings würde ein paar Tage oder eine Woche Lava aus dem "Überdruckventil" entweichen, und dann war es das wieder für 10, 20 oder 100 Jahre, und dann kann man zugucken, wie die frische Lava langsam durch Erosion und weitere Umwelteinflüsse von der "alten" Insel wieder vereinnahmt wird. - Sicher könnte man damit rechnen, dass nach dieser Eruption El Hierro für eine gewisse Zeit in aller Munde ist und besonders die vielen Interessierten in Materie Geologie und Vulkanologie sich solch einen frischen Auswurf gerne ansehen würden, aber langfristig gerät das dann schon wieder in Vergessenheit.

So ist dieser Vergleich, es brächte mehr als es schadet, wohl ein bisschen schräg. - Einerseits weiß man ja gar nicht, ob wirklich eine Eruption kommt, es kann sich genau so gut wieder beruhigen, so wie das im Jahr 2004 auf Tenerife war. - Offiziell gibt man an, es gäbe eine Wahrscheinlichkeit von 10% dass es zu einer Eruption kommt, allerdings wird von nicht offiziellen Beobachtern diese Wahrscheinlichkeit als deutlich höher eingestuft. - Aber man kann auch erkennen, dass die Behörden in diesem Fall deutlich besser mit der Situation umgehen als noch 2004 auf Tenerife, wo man monatelang seitens der Behörden die vulkanologische Krise nicht mal nennen wollte, aus Angst den Tourismus zu verprellen. - Das läuft besser heute, dort auf El Hierro wird inzwischen klarer informiert, und die Behörden haben auch keine Angst mehr das Wort "Eruption" auszusprechen. - Gestern gab es noch mal eine heftigeres Beben, Stärke 3,4 auf der berühmten Skala, und das konnte man auch gut spüren, so dass man auch gar nichts mehr wirklich beschönigen oder unter den Tisch kehren könnte. - Die Wissenschaftler sind auch längst vor Ort auf El Hierro, aber die Fernsehteams noch nicht, also können wir noch weiter in Ruhe schlafen. - Hier auf La Palma nimmt man diese Geschichte wohl ernst, schließlich haben die meisten Bürger ja noch die Erfahrung aus dem Jahr 1971 als der Teneguía ausbrach, und manche sogar die "Gnade der zwei Vulkane", die kennen auch noch die Geschichte vom San Juan 1949. - So fühlt man hier wohl mit den Menschen auf El Hierro, denn sei es nun lustig und gut für späteren Tourismus, die Erfahrung auf einer kleinen Inseln einer vulkanischen Eruption beizuwohnen, ist nicht für jeden prickelnd und angenehm. - Auf der anderen Seite staunen wir auch ein bisschen, sagte man doch immer unserer Insel nach, die aktivsten Vulkane zu haben, aber bei uns ist absoluter Ruhe und nun rumort es erst auf Tenerife und dann auf El Hierro.



Montag 26.09.2011 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 60 % - Luftdruck 1018 hPa

Das Finanzamt schließt…
…aus Kostengründen

Steuern müssen wir dennoch weiter bezahlen, so einfach ist das auch wieder nicht. - Und ganz aus La Palma weg zieht das Finanzamt auch nicht, sondern nur die Zweigstelle in Los Llanos wird verschwinden, und wie es aus dem Finanzministerium hießt, aus Kostengründen. - Die Krise ist Schuld, wir können uns kein Finanzamt mehr leisten, ein kleines Stück Anachronismus wenn man so will, und wer dann hier im Aridanetal Beratung braucht oder etwas auf dem Finanzamt erledigen muss, zum Beispiel auch Zahlungen, der muss dann zukünftig nach Santa Cruz fahren, in die lustige Stadt mit Baustelle aber ohne Parkplätze. - Uns hier im Aridanetal stinkt das schon mindestens ein wenig, wir sind mehr Menschen, das Geschäftsvolumen ist deutlich größer, aber alle Ämter und Behörden sind auf der anderen Inselseite und es geht enorm viel Zeit verloren, wenn man irgendwelche Dinge zu regeln hat. - Man möchte zukünftig dann mehr auf die elektronische Betreuung setzen, viele Vorgänge kann man längst vom Büro über das Internet tätigen, so heißt es aus der "Administración Tributaria de Canarias" dann muss man gar nicht mehr ins Auto steigen und in die Hauptstadt fahren, aber das hat auch Grenzen, nicht alles kann man so erledigen. - Am Jahresende wird es so weit sein, dann ist die Westseite wieder ohne Finanzamt, und so ganz unbekannt ist uns dieser Zustand gar nicht, denn die Außenstelle der "Administración Tributaria de Canarias" gibt es sowieso erst seit ein paar Jahren. - Zunächst war die in der Casa Massieu in Argual untergebracht, dann zog man in ein schmuckes Büro in der Innenstadt von Los Llanos und nun zieht man wieder ganz davon. - Dabei hat man in Argual keine Miete bezahlen müssen, dort wo man jetzt ist wohl, aber es wird eher um die Löhne und Gehälter der vier Mitarbeiter gehen, die jetzt noch den Betrieb der Außenstelle in Los Llanos führen. - Ärgerlich ist das für alle Bürger der Westseite, zumindest für diejenigen, welche öfter mit dem Finanzamt zu tun haben und vor allem für die Steuerberater, die fast täglich irgendetwas für ihre Kunden zu erledigen haben, und die dann wohl täglich mit dem Auto auf die andere Inselseite müssen. - Seine Steuern kann man aber auch bezahlen ohne das Finanzamt zu bemühen, Steuererklärung macht man über das Internet, und die Hausbank erledigt dann die Überweisung, und wenn man alles richtig gemacht hat und auch Geld auf dem Konto war, dann kann einem das Finanzamt sowieso gestohlen bleiben.



Sonntag 25.09.2011 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 26,2 Grad - niedrigste Temperatur 17,0 Grad

Mopsbashing
Oder gleich Katzenmobbing

Immer auf die Großen heißt es hier bei uns, im felinen Teil unserer Familie geht etwas völlig andere Wege, als man so meinen könnte. - Drei Katzen haben wir, das sollte sich inzwischen herumgesprochen haben, Paul, den Alphakastraten mit allen Rechten des Erstgefundenen, dann noch den dicken, oder besser großen Mops, einen grauen Straßenkater, auch "mit ohne", und dann noch die kleine Lucky, welche Mopsens Schwester ist, aber nicht einmal halb so viel wiegt und von deren vier Beine auch nur drei bis zur Erde reichen. - So unterschiedlich diese drei Katzen auch aussehen, noch verschiedener sind ihre Charaktere, von arrogant-selbstgefällig bei Paul, über zickig-aggresiv bei Lucky bis hin zu lethargisch-faul bei Mops. - Ich merke gerade, dass ich nun keine positiven Eigenschaften genannt habe, das ist aber besser so, denn hätte ich die positiven Dinge meiner Katzenfamilie betiteln müssen, dann säßen Sie heute Nacht noch bei der Lektüre… Körperlich ist der Mops allen anderen Katzen hier in der Umgebung komplett überlegen, selten eine so große Katze hier auf La Palma gesehen, es sei denn, man hat ein Tier von außen hier her gebracht, denn Katzen auf unseren Inseln sind auffallend klein. - So ist unser Mops eigentlich nur normal groß, aber dadurch hier für La Palma schon wieder außerhalb der Norm. - Dennoch ist der Kerl bei weitem der gutmütigste Teil unserer gesamten Familie, felin und human nun mal zusammengenommen, "der will doch nur spielen" wäre eine bekannte aber sicherlich zutreffende Beschreibung dieses Tieres. - Paul nutzt das immer grausam und einseitig aus, beim Raufen liegt der große Mops immer unten und Paul gewinnt jeden Schaukampf, weil der Mops einfach nicht kämpfen will oder kann. - Selbst die kleine Lucky, welche von Schaukämpfen auch nichts hält, aber wohl in der Lage ist selbst den Paul auf Distanz zu halten, setzt sich gegenüber dem Mops beim Fressen ohne Probleme durch, ein kurzes Fauchen, der bekannte weibliche Blick, (ich meine bei Katzen) schon lässt der Mops das Schälchen mit dem lecker parfümierten Tierkadavern frei, und die kleine Zicke bekommt ihre Häppchen. Selbst die Hunde der Nachbarschaft wissen um die "Opferrolle" unseres grauen Riesen, er ist die einzige unserer Katzen, welche von den Hunden gejagt wird, zwar auch nicht immer, aber eben durchaus schon ab und zu, und er war noch nicht in der Lage durch eine gezielte feline Ohrfeige die Hackordnung da herzustellen. - Paul und Lucky haben es schnell geschafft, dass Arturo, Maggi und Letizia, die canine Dreierbande bei uns in der Straße, sofort die Straßenseite wechseln, sollten sie bei den beiden Katzen auch nur die geringste Misslaune feststellen, denn dann gibt es bei Annäherung sofort was auf die Nase, und da tut es weh.

"Wehr dich doch mal Mops" möchte man dem zahmen Kerl gerne mal zurufen, wenn Paul ihn gerade wieder mobbt und nicht mopst, aber das ist wohl nicht seine Rolle und auch die nächtlich gefangenen Tiere, die durchaus auch mal das Format der berühmten palmerischen Bananenmaus haben können, also so groß und täuschend ähnlich wie Ratten sind, die werden nicht durch Mopsens starke Tatzen erlegt, sondern das macht alles die zierliche Lucky. - Die ist die beste Jägerin von allen, trotz ihrer Behinderung - Paul beschränkt sich schon lange nur noch auf die Königsdisziplin der Jagdkunst bei Katzen, und bewegt sich nur noch auf diesem Terrain, wenn die Aussicht besteht, einen Vogel zu erwischen. - Neulich hatten wir von einer Dame Besuch, für die wir ein Haus vermieten. - Die Frau hatte erst kürzlich solch ein Schoßhündchen der Chihuahua-Klasse geschenkt bekommen und trug diese Trophäe nun stolz mit sich herum. - Schon beim Eintreten meinte ich zu ihr, das sei keine gute Idee, denn unsere Katzen hätten noch nicht zu Abend gegessen und ich müsste erst mal sehen, ob die da sind. - Es war nur der Mops da, und der tut wirklich nichts, sondern leerte genüsslich sein Schälchen und kümmerte sich nicht mal darum, dass nun der Frevel eingetreten ist, und sich ein Hund auf unserer Katzenterrasse befindet, sei er auch getragen im Schoß einer sichtlich verunsicherten Frau. - Mops hatte schließlich aufgegessen und wurde dann doch neugierig, was denn da so auf dem Schoß des Besuchs zuckte, aber er machte keine Anzeichen auch nur irgendwie angreifen zu wollen, das war reine Neugier. - Schließlich interessierte es ihn aber nicht weiter, er zog ab und legte sich in die Sonne. - Ein paar Minuten später kam Paul um die Ecke, roch den Frevel wohl schon von weitem und führte einen Kriegstanz vor der Frau auf, so richtig mit Fauchen und Buckel und dickem Schwanz, dass diese aus Angst um ihr Hündchen sofort den Rückzug ins sichere Auto antrat. - Wir vermieten das Haus dieser Frau dennoch weiterhin, bekommen aber nun keinen Besuch mehr von ihr, so können Katzen auch direkt einsam machen, besonders wenn man solchen Kotzbrocken der Paul-Klasse ewigen Unterschlupf bietet.





Sonntag 25.09.2011 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1016 hPa

25 Tage ohne eine Zigarette…
… und trotzdem lebe ich noch

Ich muss ganz ehrlich sagen, nicht alles wird besser, wenn man nicht mehr raucht. - Die 4 Kilo mehr, die tun mir gut, das meine ich nicht, aber inzwischen schmeckt das Essen nicht mehr so gut, denn ich habe das Gefühl, dass so ziemlich alles versalzen ist. -. Nein nicht alles, aber viele Speisen sind mir jetzt zu scharf oder eben zu salzig, weil meine Geschmacksknospen langsam wieder anfangen zu funktionieren. - So drum herum gibt es aber schon interessante Beobachtungen zu machen, wie sich die Körperfunktionen ohne Nikotin langsam verändern. - Das Auffälligste ist, dass ich kaum noch friere und ich ja bislang der Frostbeutel der palmerischen Nation war. - Mal sehen, ob ich mir in diesem Winter sogar die Unaussprechlichen ersparen kann, da nun plötzlich mein Körper wieder deutlich besser durchblutet wird. Das ist es ja, was man versucht auch mit dem Weglassen von Nikotin zu erreichen und das funktioniert, beginnend bereits nach drei Wochen und das macht Mut. - Dabei gibt es aber auch lustige Folgen dieser besseren Durchblutung, so verbrenne ich mir heute regelmäßig die nun rosaroten Fingerspitzen am Frühstücksei, nicht weil das Ei nun heißer ist, sondern weil ich das wieder spüren kann. - Zuweilen kommt dann schon Ärger auf, dass ich nicht viel früher mit dem Rauchen aufgehört habe, vielleicht auch aus dem Pragmatismus heraus, dass ich dann schon über die immer noch deutlichen Entzugserscheinungen hinaus wäre. - Körperlich ist der Entzug sicher schon geschehen, aber im Kopf sitzt halt immer noch der alte Raucher und erzählt mir die ewig gleiche Geschichte, wie schön entspannend denn jetzt eine Zigarette wäre. - Das ist kaum besser geworden als in den ersten 10 Tagen, nur ganz wenig, und wahrscheinlich muss ich mir auch eingestehen, dass das noch ganz lange so anhalten wird und der Schweinhund in meinem Kopf mit der erlösenden Kippe in der Hand nur ganz langsam verschwinden wird. - Wieder anfangen zu Rauchen, das kommt nun nicht mehr in die Kiste, oder lassen Sie es mich andersherum ausdrücken, ich werde nie wieder mit dem Rauchen aufhören müssen, denn noch mal habe ich keine Lust auf diese nervige Entzugsphase. - Eine gute Bekannte von mir, die hat nach vier Monaten nun gerade wieder angefangen zu Rauchen, die will allerdings am 16. November dann wieder aufhören, hat aber jetzt schon Angst davor, weil sie ja weiß, was dann wieder auf sie zukommt.

Ich habe riesiges Glück gehabt, denn ich wusste nicht, was auf mich zukommt, da ich ja noch nie vorher versucht habe mir das Rauchen abzugewöhnen. - Aber das war wirklich so, dass jemand oder etwas einen Schalter in meinem Hirn umgelegt hat und mir dadurch plötzlich klar wurde, dass es jetzt an der Zeit ist aufzuhören, und das ich das wohl schaffen werde. - Das kann jeder, sicher, viele sogar deutlich einfacher als ich, da ich eigentlich kein Mensch bin der alles durch Disziplin und Wille erreicht, aber es war halt einfach so weit und dann geht das auch. - Witzig bis schwierig ist nun auch der Umgang meiner rauchenden Bekannten mit mir. - Das kenne ich selbst ja noch aus vielen Situationen, der noch Raucher bewundert den neuen Nichtraucher und will ihn auf keinen Fall belästigen, aber es macht auch nicht mehr so viel Spaß, weil man nun als noch Raucher gehemmt mit dem Nichtraucher umgeht. - Das ist nicht immer ganz einfach, wobei ich gestehen muss, dass ich nach wie vor den Geruch von Zigaretten nicht abstoßend finde, ganz im Gegenteil, es stört mich auch gar nicht, wenn Menschen neben mir rauchen. - Zum aktiven oder gar militanten Nichtraucher werde ich also nicht taugen, vielleicht klebt auch einfach viel zu viel Teer bereits an meiner Seele und nur, weil ich nun egoistisch auf meine Gesundheit bedacht bin, und die Rentenkasse doch noch plündern will, bin ich wohl noch kein echter Nichtraucher, sondern ich rauche einfach nicht mehr. - Angst vor einem Rückfall habe ich im Moment überhaupt nicht, es gab auch schon ein paar Situationen, in denen ich echten Stress hatte, und dennoch nicht zum rettenden (Stroh)Halm gegriffen habe, da mache ich mir jetzt keine Sorgen. - Mein Glück ja auch, dass meine Frau nie geraucht hat, also Zigaretten und auch das Rauchen um mich herum dann doch keine allgegenwärtige Sache ist, und stelle mir die Schwierigkeiten vor, wenn ein Partner aufhören will zu rauchen, der andere aber nicht. - Jeden Tag wird es ein Stückchen einfacher und besser, aber eben sehr langsam, manchmal nervend langsam, aber mit den ersten Erfolgsmeldungen, also Finger am Frühstücksei verbrennen oder die Nahrung wieder anders wahrnehmen, auch wenn alles dann zunächst versalzen schmeckt, rettet man sich dann gerne in die nächsten Runden.



Samstag 24.09.2011 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 56 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 22,5 Grad - niedrigste Temperatur 18,2 Grad

Polemik um den Wein aus La Palma
Fast jedes Jahr das gleiche Spiel

Dieses Jahr wird ein schweres Jahr für Wein aus La Palma. - Die Ernte fällt nicht besonders gut aus, weder in Quantität noch in Qualität, der 2011er wird nicht in die Rekordjahrgänge eingehen, weder von der Menge noch von der Qualität her. - Der Sommer war zu frisch, die Ernte sehr spät, dann wieder feucht, jetzt noch der Regen drauf, in vielen Gebieten verrotten die Reben am Stock und die Winzer haben keine gute Laune. - Weil das nicht reicht, kommt nun wieder die fast alljährliche Geschichte hoch mit den importierten Trauben, die hier auf der Insel zu Wein verarbeitet werden und dann als Wein aus La Palma verkauft werden sollen. - Jahrelang hat man diese Praxis verheimlichen wollen, das geht allerdings nicht mehr so einfach, das Internet und eine unabhängigere Presse scheuen eben nicht davor zurück dann auch mal kompromittierende Fotos zu veröffentlichen, so dass sich keiner mehr herauswinden kann. - Allerdings kommt das sicher nicht alle Jahre vor, wenn es viel und gute Qualität hier auf La Palma gibt, dann bietet sich nämlich den Importeuren von Trauben gar kein Geschäft hier auf der Insel, dann stammen die Trauben allesamt von hier. - Aber in schlechten Jahren, da lohnt sich das Geschäft, denn die Bodegas müssen ja Wein produzieren und zur Verfügung haben, so dass sie dann auch bereit sind, bis zu einem Euro pro Kilo für importierte Trauben zu bezahlen. - Das ist solch ein Jahr, wenn die Winzer nicht liefern können, oder die Qualität so miserabel, dass man einfach keinen anständigen Wein daraus keltern kann, dann muss man einfach zukaufen. - Herausgekommen ist die ganze Sache ja aus einem anderen Grund. - Der Chef des DO von La Palma, Juan Crispo wollte eigentlich anzeigen, dass die phytosanitären Kontrollen bei der Einfuhr von Trauben und anderem Obst nach La Palma schlecht sind bis nicht vorhanden, weil der einzige Kontrolleur bereits seit Jahren auf Rente gegangen ist und wenn Ware zu uns geschickt wird extra Kontrolleure aus Tenerife kommen müssen, die dann die Container freigeben. - Das ist leider wirklich so, nur selten wird da genau und intensiv kontrolliert, und nur vom reinen Augenschein kann man ja auch nicht alle Krankheiten an der Ware erkennen. - Juan Crispo warnte auch davor, dass so die Reblaus nach La Palma gelangen könnte, was einer Katastrophe gleich käme, denn die Reblaus war noch nicht auf dieser Insel und wir haben noch alte Sorten deren Verlust sehr schmerzhaft sein könnte. - Auf diese Vorwürfe reagierte dann der Chef der staatlichen Einrichtungen mit dem Hinweis, das alles bestens kontrolliert wäre und auch die 400.000 Kilo Tafeltrauben, welche nach La Palma geschickt wurden, alle Tests überstanden haben.

400.000 Kilo Tafeltrauben in kurzer Zeit, das würde bedeuten, das jeder Palmero, vom Säugling bis zum Greis, in ein paar Wochen 5 Kilo Trauben essen müsste, das kann also gar nicht sein. - Dann tauchte auch noch ein Foto der Trauben auf, mit dem Etikett, und zwar Monastrel-Trauben aus Alicante, beileibe keine Tafeltraube, sondern eine weit verbreitete Sorte um Wein zu erzeugen. - Nun hat Juan Crispo wieder ein Problem, der vom palmerischen DO, denn nun geraten diese Bodegas in Verdacht, aus fremden Trauben heimischen Wein zu machen. - Hätte Juan Crispo bloß nicht losgelegt, denn jetzt bekommt man den Schwarzen Peter wieder gar nicht mehr los, denn irgendjemand muss ja diese 400.000 Kilo Trauben bestellt und gekauft haben, es sei denn, die tauchen dann plötzlich auf der Müllkippe auf. - Die gesamte Inselproduktion an Trauben wird dieses Jahr kaum diese Menge überschreiten, man braucht also diese Monastrel-Trauben, aber keiner will es gewesen sein. - Übrigens ist der Import der Trauben und auch die Herstellung von Wein damit absolut legal, nur es darf eben dann nicht mehr draufstehen, dass dieser Wein ein kontrollierter DO aus La Palma ist. - Dieser Wein muss also aus Tafelwein verkauft werden und der DO La Palma schwört Stein, Bein und Wein, dass keine ihrer Bodegas auch nur eine zugekaufte Traube nutzt, um die wertvollen und guten Tropfen aus ihrer Produktion zu strecken. - Jeder darf sich dabei seine Gedanken machen und Monastrel ist keine schlechte Traube, vielleicht sogar besser, als das was wir dieses Jahr hier an den Rebstöcken haben. - So lange keiner mein Weizenbier panscht kann ich auch frech daherreden…





Samstag 24.09.2011 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1016 hPa

Alarmstufe Gelb auf El Hierro
Unterirdische Magmabewegungen fordern erhöhte Aufmerksamkeit

Die Kanarischen Inseln sind bekanntermaßen Kinder vulkanischer Aktivität, ohne Vulkanausbrüche gäbe es unsere schmucken Inselchen gar nicht, wir sollten uns also grundsätzlich nicht wundern, wenn der Hotspot unter uns auch weiterhin am Aussehen der Inseln feilt. - So dürfen wir sicher damit rechnen, dass auf den westlichen Kanareninseln es immer wieder zu Eruptionen kommen wird, die Frage kann nur lauten wann, und nicht ob. - La Palma war im letzten Jahrhundert die Insel mit der höchsten vulkanischen Aktivität, welche mit den Eruptionen des San Juan im Jahr 1949 und dem Teneguía 1971 gipfelten. - Seit dem ist es auf La Palma aber äußerst ruhig geworden, und wie es den Anschein hat, sind nun zunächst die anderen Inseln dran, von unserem unterirdischen Hotspot bedient zu werden. - Im Jahre 2004 gab es eine vulkanologischen Krise auf Tenerife und nicht wenige warnten bereits von einer Eruption dort, allerdings flaute die vulkanischen Aktivität dort wieder ganz von selber ab, nachdem der Aufstieg von flüssiger Lava weit unter der Insel einfach wieder aufhörte. - Seit dem 19. Juli dieses Jahres nun meldet sich El Hierro mit tausenden Schwarmbeben an der vulkanischen Front, ein ähnliches Szenario wie 2004 auf Tenerife, allerdings noch nicht so weit fortgeschritten wie seinerzeit auf der größten Kanareninsel. - Die Schwarmbeben sind typisch bei Magmabewegungen, oberhalb der Magma entstehen dabei Risse im Basalt, welche die seismischen Messgeräte eben als kleine Erbeben spüren und messen. - Diese seismischen Bewegungen gelten allgemein als erstes Vorzeichen für eine mögliche Eruption, weiter misst man diverse Gase und deren Veränderung, sowie die mögliche Verschiebung der Erdoberfläche. - Bei den Gasen hat man kaum Veränderungen festgestellt, auch deshalb, weil sich das Magma noch deutlich unter 10 Kilometer unterhalb der Erdoberfläche befindet, allerdings sind die Temperaturen angestiegen, aber noch nicht signifikant. - Bei den Bodendeformationen gibt es unterschiedliche Deutungen, zwar werden Auffälligkeiten von bis zu 2 Zentimeter sowohl nach Norden wie auch nach Westen angezeigt, allerdings weisen manche Wissenschaftler darauf hin, dass die Messungen per GPS eigentlich nicht genau genug sind um daraus Schlüsse ziehen zu können. - Das kann ich nicht bewerten, allerdings zeigt die "ITER" (Instituto Tecnológico y de Energías Renovables) in ihren nun wöchentlichen Berichten über die vulkanische Aktivität auf El Hierro diese gemessenen Deformationen, so dass man eigentlich davon ausgehen sollte, diese Daten seien wohl relevant.

Am deutlichsten allerdings stützt man sich auf die seismischen Beobachtungen und dort hat es seit der letzten Woche wohl eine Veränderung gegeben, die Magnituden der Beben werden stärker. - Bislang maß man Beben zwischen Stärken von 0,7 bis 1,7, nun aber immer häufigere Beben über 2 Punkte, und vorgestern gab es sogar ein Beben der Stärke 3, was von der Mehrzahl der Bewohner der Insel El Hierro auch gespürt wurde. - Insgesamt gab es in den letzten Wochen wohl an die acht Beben welche für Menschen spürbar waren und so hat man nun seitens der Inselregierung und dem wissenschaftlichen Komitee beschlossen, die "vulkanologische Ampel" für El Hierro von "Grün" auf "Gelb" zu stellen. - Seit dem es diese "Ampeln" für die vulkanologische Beobachtung hier auf den Kanaren gibt, ist es erst das zweite Mal, dass man diese Alarmstufe ausruft, nach Tenerife 2004 nun seit gestern für die Insel El Hierro. - Für die Bevölkerung heißt das zunächst nur, dass man aufmerksam sein soll und sich häufig an die öffentlichen Medien wenden, um alle möglichen Nachrichten der Autoritäten auffangen zu können. - Weiter gibt es nun Informationsabende, auf welchen die Bevölkerung über eventuelle Risiken aufgeklärt werden sollen, und was denn eigentlich unter ihren Füßen so wirklich los ist, und darüber hinaus sollen sich alle Bewohner klar sein, dass sie ihre wichtigsten Papiere auch in greifbarer Nähe und Ordnung haben. - Beunruhigen sollte uns das Ganze noch nicht, nicht nur, weil wir gar nicht auf El Hierro sind, sondern es überhaupt nicht klar ist, ob es denn überhaupt zu einer Eruption kommen wird. - Die Wissenschaftler gehen etwas auseinander in der Einschätzung der tatsächlichen Gefahr, offiziell spricht man aber von einer zehnprozentigen Wahrscheinlichkeit einer Eruption. - Dabei gibt es noch eine sehr interessante Beobachtung, die Stärke der Beben hat zwar in den letzten Tagen zugenommen, allerdings sinkt die mittlere Tiefe in welcher diese Beben stattfinden immer weiter ab. - War es vor 2 Wochen noch ein Schnitt von 12 Kilometern Tiefe, so ist man mittlerweile bei 14 Kilometer angekommen, was wohl darauf hinweisen könnte, dass das Magma wieder zurückweicht. - Aber das sind Spekulationen, so ganz genau weiß man das alles nicht und Vorhersagen sind in solchen Fällen extrem schwierig. - Aus Beobachtungen vor und während des Ausbruchs des Teneguía auf La Palma weiß man allerdings, dass es Tage vor der Eruption wohl auch bereits häufige Beben mit Magnituden um die 4 gegeben hat und die Bodendeformationen bereits auch mit bloßem Auge zu erkennen gewesen sind. - So weit ist man also auf El Hierro keineswegs, nur äußerst aufmerksam muss man eben sein. -

Gobierno de Canarias

Cabildo Insular de El Hierro

Instituto Vulcanológico de Canarias (facebook)

Actualidad Vulcánica de Canarias "AVCAN"

Instituto Geográfico Nacional "IGN"

Todogeologia (interessantes Forum über Vulkanologie der Kanaren)



Freitag 23.09.2011 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Höchsttemperatur heute 25,1 Grad - niedrigste Temperatur 19,8 Grad

Palmerische PSOE fährt sich selbst ins Abseits
Pakt mit der Coalición Canaria im Cabildo Insular

Heute ist ein schlechter Tag für La Palma und ich erlebe eine der schwersten Enttäuschungen der letzten Jahre. - Das was eigentlich keiner für möglich gehalten hatte ist nun doch eingetreten, im Cabildo Insular wird es die von der Parteispitze der kanarischen PSC/PSOE geforderte Zusammenarbeit mit der Coalición Canaria geben. - Und das obwohl die Basis der Partei hier auf der Insel ganz klar gesagt hat, niemals mit der CC und zu diesen Kommunalwahlen angetreten ist, um die Vormachtstellung und Mehrheit nach Gutsherrenart der Coalición Canaria zu beenden. - Das geht hier auf den Kanaren nur über absolute Mehrheiten, welche nach dem schlechten wirtschaftlichen Auftreten Spaniens unter der PSOE sehr schwer geworden ist, oder eben in Koalitionen mit der Partido Popular, so wie man das nun auch in 12 von 14 Gemeinden der Insel gemacht hat. - Nun enttäuscht die lokale Führung der Partei hier auf der Insel alle Gemeindebemühungen und die Arbeit und Unterstützung vieler anderer hart, denn niemand von uns hätte auch nur einen Schritt getan, ein Schild aufgehängt, eine Seite geschrieben oder 100 Meter durch die Stadt getingelt, wenn wir gewusst hätten, dass unsere Bemühungen letztendlich dazu verraten werden, die Coalición Canaria vier weitere Jahre an der Macht zu halten. - Für La Palma bedeutet das, dass wir weitere vier Jahre völlig chaotischer Politik ausgesetzt sind, und so weiterwursteln wie die letzten 20 Jahre, und genau das hätte nicht passieren dürfen. - Wenn ich alles richtig verstanden hatte, denn ich konnte nur kurz mit Loly sprechen, dann haben 34 für einen Pakt mit der CC gestimmt und nur 14 dagegen, allerdings besteht die inselweite Gruppe der PSC/PSOE nicht nur aus Mitgliedern der einzelnen Gemeinden, sondern eben auch aus vielen alt gedienten Parteimitgliedern, welche oftmals Entscheidungen getroffen haben, welche von der Basis gar nicht getragen werden. - Unsere Enttäuschung ist riesengroß, denn aus El Paso gab es ein klares Nein für diese Allianz, aber wir wissen noch nicht im Einzelnen, wer alles dafür gestimmt hat. - So müssen wir mit unserer Wut auf die gewählten Mitglieder der PSOE im Cabildo Insular auch noch vorsichtig sein, denn wir wissen ja nicht, ob die mit Ja gestimmt haben oder mit Nein, die haben den Mist auch so auszulöffeln, ob sie nun wollen oder nicht. - Manch einer oder eine, die überlegen nun auch persönliche Konsequenzen und werden wohl die Partei verlassen, oder die Ämter nicht antreten, das werden die kommenden Tage zeigen.

Mein Engagement über viele Jahre für die PSC/PSOE ist auch damit heute beendet, das kann ich nicht weiter mittragen, das Unheil sogar noch unterstützen, das geht nicht. - Allerdings müssen wir unseren Unmut und unseren Ärger auch dahin wenden wo es richtig ist, und nicht den lokalen politischen Gruppen mit Zorn oder Ablehnung zuwenden, denn zum Beispiel hier in El Paso hat unsere Bürgermeisterin bis zuletzt noch mit ihrem Einfluss versucht, diesen teuflischen Pakt auf Inselebene zu verhindern, was ihr leider nicht gelungen ist. - Es war also dennoch richtig auf lokaler Ebene die PSC/PSOE zu unterstützen, aber nicht auf Inselebene und auch nicht im Gobierno de Canarias. - Diese ganzen Stimmen sind also an die Coalición Canaria gegangen, dafür schämt sich heute so mancher Helfer der PSOE, mich eingeschlossen. - Gut, ich kann mich noch herausreden und sagen, meine Werbung hat meist nur Ausländer erreicht, und die dürfen eh nur lokal wählen, aber das beruhigt mich nicht richtig und ich werde zu gegebener Zeit darüber nachdenken, ob man nicht aktiv andere politische Gruppen unterstützen sollte. - Leider haben hier die Grünen so gut wie keinen Anhang und haben es nicht einmal in einer Gemeinde auch nur zu einem Stadtrat geschafft, sie sind aber auch nicht überall angetreten und vielleicht sollte man in dieser Richtung doch mal arbeiten. - Die lokale Gruppe der PSOE in El Paso hat weiterhin meine Unterstützung und die werden ihre eigene Antwort auf diesen fatalen Weg auch noch finden, der nun auf der Ebene des Cabildo Insulars eingeschlagen wird. - Da hatten wir doch gerade noch die Hoffnung, nachdem man auf El Hierro es gewagt hat den Pakt mit der Partido Popular einzugehen, und damit gegen die Parteiführung zu rebellieren, aber so viel Mut kennt man hier auf La Palma bei den Sozialisten wohl nicht, das ist äußerst schade und auch schädlich. - Viele werden nun die Partei verlassen und am 20. November wird man bei den nationalen Wahlen auch sehen können, welchen Rückhalt die PSOE auf La Palma noch hat. - Das wird schlimm werden und die Parteispitze der kanarischen PSC/PSOE sollte sich wirklich mal überlegen, ob man denn alles richtig gemacht hat, wenn man permanent gegen den Willen der eigenen Basis handelt.




vorher



nachher




Freitag 23.09.2011 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 7 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1014 hPa

Asphaltblüten
Gemeinderat in Los Llanos überrascht mit Aktivität

So wirklich zufrieden sind die Gegner der Asphaltwerke im Aridanetal mit der neuen Rathausbeatzung in Los Llanos nicht. - Da hatten die schriftlich noch vor der Wahl auf einem medial ausgelegten Treffen in El Paso zugesagt, sich gegen die Asphaltwerke zu stellen, so eiert man nun seit den 100 Tagen im Amt eigentlich nur um das Problem herum. - So zumindest sieht das nach außen hin aus, weder die Bürgermeisterin Noelia García (PP) noch der Vize Chema de Vargas (PSOE) haben es im Amt bislang gewagt, ganz klar die Aussage zu treffen, diese Industrieanlagen im Aridanetal werden nicht in Betrieb gehen. - Da hatte man eigentlich von ihnen erwartet, aber seitens des neuen Gemeinderates scheint man diesen Schritt zu fürchten, aus Angst vor rechtlichen Konsequenzen, welche die beiden Betreiber der Asphaltwerke wohl dann an die Stadt Los Llanos richten werden. - Aber das hatte man eigentlich schon einkalkuliert, zumindest das bereits fertige Asphaltwerk brächte dem Betreiber Schadensersatz ein, wobei die Summen hierfür bei weitem bescheidener wären, als die Beträge, die so auf der Straße genannt werden. - Allerdings fürchten die beiden verantwortlichen Politiker aus Los Llanos wohl auch persönliche Konsequenzen, da die Genehmigungsverfahren vom Verwaltungsgericht in Tenerife immer noch nicht angefochten sind, obwohl das nun mehr als anderthalb Jahre bereits beantragt wurde. - Sollte man nun einfach hingehen und die Betriebsgenehmigung verweigern, dann könnte der oder die Betreiber auch direkt gegen den Gemeinderat angehen und Klage erheben. - Das fürchtet man zumindest, wobei das juristisch nicht wirklich geklärt ist, aber wir wissen ja, wer den besseren Rechtsanwalt hat, der gewinnt bei uns Verfahren, nicht der, der Recht hat. - Diese Vorsicht der Verantwortlichen der Stadt nervt die Gegner der Asphaltwerke wohl, allerdings muss man auch etwas Verständnis haben und da die Zeit nach wie vor gegen die Asphaltwerke arbeitet müssen wir ja auch nichts überstürzen. - Fraglich bleibt weiterhin, warum das Verwaltungsgericht auf Tenerife nicht endlich den Faden aufnimmt, denn das wäre doch die wirkliche Instanz zu entscheiden, ob die Genehmigungsverfahren gültig sind oder nicht. -Wir zweifeln ja nicht daran, dass die Genehmigungen absolut ungültig sind, da der geforderte Mindestabstand von 2.000 Metern zu Wohngebieten nicht eingehalten wurde, im Verfahren das aber dennoch zugesagt wurde. - Dieser Punkt ist trotz aller Diskussionen und schlauer Worte immer noch klipp und klar vorhanden und müsste eigentlich dazu führen, dass das Gericht sagt, das Genehmigungsverfahren ist falsch.

Konjunktiv ist aber nicht wirklich zu brauchen, und so lange das Verwaltungsgericht diese Aussagen nicht trifft und wir überhaupt keine Idee haben, wann das mal sein könnte, müssen wir auch andere Ebenen des Kampfes gegen den Wahnsinn der Asphaltwerke in Wohngebieten angehen. - Und da kommt nun gerade der zu früh gescholtene Gemeinderat aus Los Llanos mit einem klugen Schritt, die sind nach Tenerife gereist und haben ein Gespräch mit dem Rat für Industrie geführt, der "Consejería de Industria" also genau dem Amt, welches ja die Betriebsgenehmigung für das erste Asphaltwerk abgesegnet hat, trotz des auffälligen Lapsus mit den berühmten 2.000 Metern Abstand. - Ein Vorgang, der nun von Simplizität wie Genialität gleichzeitig zeugt, und man sich natürlich fragen muss, warum hat man das nicht schon früher gemacht. - Sinn dieses Treffens ist es ja, die übergeordnete Instanz, also den Rat für Industrie davon zu überzeugen, dass man sich das Genehmigungsverfahren noch mal genauer ansieht und prüft, ob da denn nicht ein Fehler gemacht worden ist. - Das geht aber auch nur, weil nun das Ressort Industrie nicht mehr in den Händen der Coalición Canaria ist, sondern dem Partner PSOE übergeben wurden, sonst wäre es auch nicht mal zu einem Treffen der Behörde mit dem Gemeinderat gekommen. - Man sucht nun gemeinsam irgendwelche Formfehler, damit man sauber aus dieser Geschichte wieder herauskommen kann, aber ich fürchte ganz einfach mal, wer sich mit Asphalt abgibt, sei es nun pro oder contra, der kommt nicht ohne Flecken davon. - Ob der Gemeinderat aus Los Llanos nun mit ihrem Bemühen beim Rat für Industrie Erfolg haben wird, das wage ich nicht zu prognostizieren, auf jeden Fall aber hat man endlich einen glaubhaften Schritt getan, so ein bisschen wenigstens das abgegebene Versprechen von vor den Wahlen wieder glaubwürdig zu gestalten. - Ansonsten hätte ich auch noch einen Vorschlag, an all diejenigen welche sagen, die Schadensersatzforderungen des Betreibers an die Stadt wären viel zu hoch, als dass die Los Llanos aufbringen könnte. - Alle Anwohner des Aridanetal in der angesprochenen 2.000 Meter Zone sollen mal ihre Schadensersatzforderungen auflisten, weil nun das Grundstück oder das Haus plötzlich nur noch die Hälfte wert ist, oder weil das Ferienhaus nicht mehr vermietet werden kann oder der Sportverein nun auf einen anderen Platz ausweichen muss, weil man unter den Asphaltschwaden einfach nicht mehr trainieren will. - Ich denke, da kommen ganz andere Summen zustande, als der Betreiber des einen Asphaltwerkes fordern kann.



Donnerstag 22.09.2011 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 5 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 23,0 Grad - niedrigste Temperatur 19,5 Grad

Paul der Gewitterschisser
Alphakater klein mit Hut

Sogar noch etwas früher als vorhergesagt kam der Regen, begleitet mit einem oder gar mehreren Gewittern. - Eine Front zog über das Meer an der Westküste vorbei, eine weitere Gewitterfront zog über den Norden der Insel und auch über der Caldera gab es so manchen Blitz und Donner zu vermelden. - Das ist immer ein ganz besonderer Klang, wenn der Donner sich in der Caldera verfängt und durch die Echos immer länger wird. "Delicate sound of thunder" sagt Pink Floyd dazu, das hört sich aber dann doch ein bisschen anders an. - Bei uns gibt es sehr wenige Gewitter, und dann auch nur bei ganz bestimmten Wetterlage im "Winter", welcher bei uns immer in Anführungszeichen stehen muss, oder besser in "Tüttelchen", da das was wir Winter nennen in Hamburg als Sommer betitelt wird. - Aber wir meinen eben damit die Jahreszeit, in der es regnen kann, weil Winde aus dem Westen kommen können. - Es ist auch gut so, dass wir ganz wenige Gewitter haben und im Sommer sowieso nicht, denn sonst würde es bei uns ja die ganze Zeit in den Wäldern brennen. - So hat es heute Vormittag auch nach einem Blitzeinschlag sofort gebrannt, bei Puntagorda, netterweise aber ganz in der Nähe einer Feuerwehr und der Regen hat auch geholfen, das Feuer schnell unter Kontrolle zu bringen. - Aber auch unsere oft wackeligen elektrischen Anlagen mögen Gewitter nicht so recht, jedes Mal wenn hier irgendwo der Blitz einschlägt, dann müssen viele Menschen am nächsten Tag neue Modems, Faxe oder neue Netzteile kaufen gehen. - Wir mögen also Gewitter nicht wirklich, drum ist es gut, dass die so selten sind. - Das ist auch gut, weil bei Gewitter eine höchst interessante Charakterwandlung bei meinem Paul zu beobachten ist. - Der wird vom Alpha-Löwen zur kleinen Waldmaus, traut sich kein Stück aus dem Haus und versteckt sich dann am liebsten irgendwo, wo ihm keiner was tun kann. - Allerdings ist es genau so wie bei Kindern, Paul hat Angst vor dem Donner, und nicht vor dem Blitz, auch wenn das ja eigentlich blödsinnig ist, denn wenn man den Donner noch hören kann, da ist man ja nicht vom Blitz getroffen worden, würde ich mal sagen. - Auf den Arm nehmen lässt er sich schon noch, aber hat dann die Krallen ausgefahren, und das kommt nicht gut für die Hemden und die Haut, also steckt man ihn wieder zurück in eine Schachtel oder eben in diesem Falle heute in die Einkaufstasche, in die sicher kein Donner fahren kann. - Zumindest habe ich versucht ihm das zu versichern, Donner geht nicht in Einkaufstaschen, der geht woanders hin und überhaupt, Donner entsteht immer dann, wenn viele Lastkraftwagen beladen mit Whiskasdosen den Time herunterfahren habe ich ihm dann auch noch erzählt, aber der Paul ist ja schon lange mit Menschen zusammen, also glaubt der inzwischen auch nicht mehr alles.

Der ist nicht zu gebrauchen, so lange es donnert, und ich muss mich nun fragen, ob das anderen Katzen auch so geht. - Bei Hunden kenne ich das schon, die sind auch nicht begeistert wenn es donnert, aber die anderen beiden Katzen von uns die interessiert das überhaupt nicht, nur der Paul, unser ach so hochsensibler Arrogantling, der würde am liebsten bei Gewitter unter die Bettwäsche kriechen, wenn wir ihn denn lassen würden. - Meine Frau findet den leidenden Kater lustig, wenn der so zuckt bei Donner und einen dann völlig panisch ansieht, mir tut das Tier leid und ganz schnell müssen wir dann eine gewittersichere Behausung suchen und da tut es jegliches Behältnis, welches nach fast allen Seiten hin geschlossen ist. - Nach oben offen, das geht, da kann der Donner ja nicht rein fließen meint der Paul wohl, und ein bisschen beknackt ist das wohl, aber was macht man nicht alles, um die Lieben bei Laune zu halten. - Seit ich nicht mehr rauche, heute sind es wirklich schon drei Wochen, da sagt man mir ja auch manchmal komisches Verhalten nach, wenn ich zum Beispiel an Gurken "ziehe" oder mich auf der Straße manchmal ganz nahe an Raucher dränge, aber vor Gewitter Angst haben, das sollte dem Paul schon ein wenig peinlich sein. - Und lange dauerte das heute, fast anderthalb Stunden, bis Paul dann endlich aus seinem Korb wieder heraus konnte und als es dann wirklich nicht mehr donnerte, da zog der arrogante Kerl dann auch wieder rotzfrech wie immer ab und markiert nun wieder den Alpha-Zampano. - Paul der Gewitterschisser, irgendwo, irgendwann und irgendwie kriegen wir sie alle. - Auch die FDP…





Donnerstag 22.09.2011 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 62 % - Luftdruck 1018 hPa

Griechenland fängt gleich hinter Puntagorda an
Garafía entlässt mehr als die Hälfte aller Angestellten

Jeden Monat knapp an der Pleite vorbei, sämtliches Geld welches die Gemeinde hat und bekommt geht für Löhne und Gehälter drauf, kein Wunder, wenn man nur 1.700 Einwohner hat, aber 73 Angestellte auf der Gehaltsliste der Gemeinde. - Um die Löhne im August bezahlen zu können hat man sogar auf Subventionen zurückgegriffen, die eigentlich für soziale Zwecke bestimmt waren was dem jetzigen Gemeinderat sogar noch echten Ärger einbringen könnte. - Aber man will ja nicht Pleite gehen und so kratzt man die Löhne und Gehälter für die viel zu vielen Angestellten eben noch irgendwie zusammen und lebt nur noch für den Selbstzweck die Gemeinde als Struktur zu erhalten, ohne aber in der Lage zu sein auch nur die geringsten Leistungen oder gar Investitionen nach außen zu tragen. - So lebt man in Garafía mehr oder weniger schon seit Jahren, die wohl schönsten Landschaften dieser Insel, aber niemand will dort investieren, die jungen Leute wandern ab, weil es keine Arbeit gibt, und Garafía mutiert zum reinen Wohngebiet und Altersheim, beschwert von Landflucht und ohne Gewerbe. - Wunderbare Gelegenheit für Aussteiger und Zivilisationsflüchtlinge, das kann man wirklich empfehlen, dort qualmt der Schlot ganz sicher nicht und auch ist noch niemand auf die Idee gekommen, dort ein Asphaltwerk hinzustellen. - Ein paar Windräder sollen dort allerdings hin, und wenn erst die Begradigung der Nordumfahrung durchgezogen wird, dann kommt man auch noch schneller von dort weg, was durchaus weitere negative Folgen haben kann. - Keine gute Aussichten also für die Gemeinde, und man darf sich durchaus fragen, warum man sich denn dann überhaupt noch einen solchen Apparat gönnt, mit einem Gemeinderat, Sekretär, technischem Büro und Verwaltungsangestellten, wenn sowieso nichts zu tun ist, außer die eigenen Löhne und Gehälter irgendwie zu besorgen. - Das erinnert ein bisschen an die DDR, oder eben an die Situation in Griechenland im Moment, und als einzige mögliche Folge nun kommt die Entlassung von 41 der 73 Gemeindeangestellten, vollzogen über die kommenden drei Monate. - Es scheint keine andere Möglichkeit zu geben, und in der Tat, 73 Angestellte sind natürlich viel zu viele, aber auf der anderen Seite muss man sich schon wieder fragen, warum in unserem System niemals diejenigen für eine Krise bezahlen, welche die Fehler begangen haben, sondern immer die, welche sich nicht wehren können. -. Das ist in Griechenland nicht anders als in Garafía, und jeder von uns weiß das, und dennoch finden selbst wir nur diese fatalen Wort wie: "Es geht doch nicht anders", oder "da müssen wir jetzt durch". - Dabei ginge es wirklich anders, aber wohl nicht mehr auf der heutigen Höhe der Geschehnisse. - An der Misere mit Griechenland verdienen allerdings noch viele Menschen, mit Leerverkäufen oder mit den horrenden Zinsen für die Staatsanleihen, mit Garafía kann man eigentlich nichts mehr gewinnen, außer dass es dort neben einem bezahlten Bürgermeister auch noch weitere 4 Stadträte gibt, welche auch noch bezahlt werden müssen, die aber Ressorts vorstehen, in denen sowieso nichts zu machen ist, weil kein Geld vorhanden ist. - Ein Ausweg kann im Falle Garafías nur so aussehen, dass man endlich Schluss macht mit den 14 Gemeinden hier auf der Insel und anstatt vieler kleiner und unmöglich zu tragender Kleinstgemeinden 2 oder 3 größere Verwaltungskomplexe auf der Insel schafft. - Ob das als Vorbild für Griechenland und Europa taugen kann darf ich anzweifeln, die Lösung wäre es sicherlich, doch das will doch von den Anderen niemand. - Oder?



Mittwoch 21.09.2011 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 25,2 Grad - niedrigste Temperatur 18,6 Grad

Der Quell der Hoffnung
Himmel was machen wir mit der Heiligen Quelle

Bitte auf keinen Fall einen Plan machen, denn dann geht das auf jeden Fall schief… Händeringend suchen wir doch nach passenden touristischen Infrastrukturen, welche aus unseren natürlichen Ressourcen erwachsen und nicht eben implantiert werden, wie zum Beispiel Golfplätze. - Da fällt uns zunächst das Besucherzenturm auf dem Roque de los Muchachos ein, welches eine ganz wichtige Einrichtung wäre, und eben auch die Möglichkeit für interessierte Hobbyastronomen, dort echt auch Beobachtungszeit an einem professionellen Observatorium zu erhalten. - Man glaubt gar nicht wie viele es sind, welche gerne sogar deutlich Geld dafür ausgeben würden, mal an einem Teleskop zu sitzen, welches der Profiklasse angehört. - Es wird irgendwann in den kommenden Jahren sicher ein Besuchszentrum dort entstehen, allerdings fürchte ich dabei, dass man vieles dort machen wird, aber die Möglichkeit der Arbeit an einem Teleskop wohl eher nicht schaffen wird. - Aber das kann ich so weit noch nicht sagen, nur sehen das die bislang bekannten Projekte gar nicht vor. - Als nächstes müsste man unbedingt die Vulkanröhre von Todoque endlich gut und sicher zugänglich machen. - Da hat man auch tatsächlich bereits ein Projekt veröffentlich, für 7 Millionen Euro will man dort einen Tempel aus Glas drüber bauen, und einen Busbahnhof von Fußballplatzgröße im das Lavafeld zaubern. - Das ist natürlich gleich alles wieder viel zu groß und unpassend, und bei so viel Geld fehlt uns das dann anderswo an jeder Ecke und Kante. - Da wäre nämlich noch das dritte, und meiner Meinung nach aller beste Stück in unserer touristischen Hinterhand, die Thermalquelle von Fuencaliente, welche nun bereits im sechsten Jahr darauf wartet, endlich genutzt zu werden.

Die Fuente Santa könnte zu einem echten Anziehungspunkt für diese Insel werden, dazu bräuchten wir eine Badeanstalt, ein Kurhaus so zu sagen, und ein Konzept, nachdem man dieses warme Wasser aus der Tiefe dort im Süden bewerben und natürlich auch verkaufen kann. - Allerdings eiern wir da mächtig herum, gleich 5 Institutionen basteln mit am Stillstand der Ideen und der Vermarktung, nur ein Stollen steht nun dort im Süden, verschlossen und ohne jegliche Nutzung, und die Institutionen werden sich einfach nicht einig, was denn aus der Heiligen Quelle werden soll und wer dort das Sagen hat. - Dabei ist doch eh allen Beteiligten klar, dass so etwas ein privater Investor anpacken muss, nur der wird nicht kommen und sein Geld hier investieren, wenn neidische Korporationen weiterhin genügend Einfluss und Herrschaft über die Nutzung der Quelle fordern. - Die Partido Popular greift das Thema Heilige Quelle nun erneut im Cabildo Insular auf und stellt da ein paar unangenehme Fragen, denn es ist in den letzten Jahren wirklich nichts passiert, als Versuche sich unter allen Behörden einig zu werden, die allesamt meinen, sie hätten Anspruch auf einen Teil der Quelle oder sogar das Sagen dort. - Lächerlich geradezu im Fall der Gemeinde Fuencaliente, welche sich Monat um Monat gerade wie Griechenland vor einer Pleite drückt, die können nie und nimmer ohne private Investitionen dort auch nur ein Tröpfchen bewegen. -Weiter will das Wasseramt auch mitsprechen, die Küstenbehörde, das Gobierno de Canarias, denn die haben einen großen Teil der Suche nach der Heiligen Quelle bezahlt, und natürlich das Cabildo Insular, welches meiner Meinung nach die einzige Institution seit dürfte, welche eine touristische Infrastruktur dieser Bedeutung bearbeiten dürfte. - Allerdings können die das auch nur einem privaten Investor übergeben, und dagegen spricht doch eigentlich überhaupt nichts, mit ein paar akzeptierbaren Auflagen versehen, die dafür sorgen, das lokales Kapital mit einfließen kann und ein großer Teil des mit dem Betrieb erschaffenen Mehrwertes auch hier auf der Insel bleibt, wären Investoren doch herzlich willkommen. - Allerdings werden die nicht dulden, dass man immer erst 5 verschiedene und untereinander auch nicht einig arbeitende Institutionen befragen muss, die brauchen einen lokalen Partner, der ihnen sagt was geht und was nicht. - Allerdings liegt da auch wieder das Dilemma, denn im Moment kann man dem Cabildo Insular nicht wirklich zutrauen, den richtigen Investor überhaupt erkennen zu können, denn man sollte etwas vom Fach verstehen, um ein Projekt solcher Reichweite auch bewerten zu können. - Richtig von der Partido Popular das erneut im Cabildo Insular anzusprechen, allerdings wage ich zu bezweifeln, dass das irgendetwas bringen wird.

Zum Wetter darf ich noch anmerken, das es morgen Abend wohl Regen geben wird und zwar vom Westen her. - Unser Azorenhoch hat wohl schlechte Laune, und das schon ein paar Tage lang und hat zugelassen, dass sich eine kleine, aber lästige Niederschlagszelle auf unsere Breiten schleichen konnte und dieses Wolkenband kann nun nicht mehr nach Norden hin abziehen. - Es wird also der erste Regen der Niederschlagssaison 2011/2012 werden, sehr früh, allerdings darf man das nicht als schlechtes Omen werten oder als gutes, es ist einfach nur ein Betriebsunfall des Azorenhochs. - Also Wäsche rein ab morgen Mittag und wenn das Dach noch nicht gedeckt ist, dann sollte man einen oder mehrere Zähne zulegen. - Der Scherz dauert aber nicht lange, das ist nicht sehr groß das Wolkenband.




Diese Graphiken werden wie immer feundlich zur Verfügung gestellt von der Agencia Estatal de Meteorología




Mittwoch 21.09.2011 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 56 % - Luftdruck 1018 hPa

Santa Cruz ohne Parkplätze
Nervosität vor dem 3. Oktober

Jahrelang schwelgte man in der Hauptstadt von dem wunderbaren Plan einen Stadtstrand zu bauen und sich einen Hauch Mondänität zu gönnen. - Schließlich genehmigte die Küstenbehörde diesen Traum und anstatt sich nun voll und ganz auf den Strand zu freuen, hat man in der Hauptstadt seit Monaten nur noch Angst vor dem Baubeginn. - Vielleicht wünscht sich der eine oder andere gar, man hätte diese Idee niemals gehabt, denn einiges wird sich ändern in Santa Cruz in den kommenden Wochen. - Die etwas mehr als 700 Parkplätze auf dem Stück Land, welches aufgeschüttet östlich der Uferpromenade liegt, die sind ab 3. Oktober gesperrt und werden auch nie wieder zur Verfügung stehen, denn dort wird ja der neue Stadtstrand entstehen. - Das Problem mit den dann fehlenden Parkplätzen steht erst seit ein paar Monaten auf dem Programm, dafür jetzt aber richtig, ist aber auch kein Wunder, denn die alte Rathausbesatzung, welche ja den Stadtstrand noch "bestellt" hatte, die kümmerte sich nicht einen Moment darum, dass durch das Wegfallen des größten Parkplatzes der ganzen Insel die Hauptstadt vielleicht in ein Verkehrschaos geschleudert wird. - Viele Maßnahmen hat man nun in den letzten Wochen bereits begonnen, aber so richtig den Stein der Weisen hat man noch nicht gefunden, so dass man auch auf große Worte setzt und die Bürger und Pendler der Hauptstadt auf ein komplettes Umdenken in der Nutzung des Autos einschwören wollen. - In der Innenstadt wird es zukünftig Anwohnerparkplätze geben, und an der Promenade und der südlichen Ausfahrt wird alles Kurzparkzone, so dass die Pendler die Meistbetroffenen sein werden. - Santa Cruz ist ja die Hauptstadt unserer Insel, also gibt es dort die ganzen Verwaltungsbüros der staatlichen wie autonomen Behörden, und die können halt weder die Anwohnerparkplätze nutzen, noch die Kurzparkzonen, sondern die müssen dann zukünftig 10 Minuten früher losfahren, weil die sich einen Parkplatz suchen müssen, welcher dann deutlich weiter von ihrem Arbeitsplatz entfernt liegt. - Gut, wer sein Auto 8 Stunden am Tag auf einem Platz stehen hat, dem ist es vielleicht auch zuzumuten, dass er zweimal am Tag zehn Minuten Fußweg zu seinem Fahrzeug hat, diese Relation ist doch sicher gut vertretbar und außerhalb der Innenstadt gäbe es genügend Zonen, wo man kurzfristig Parkplätze schaffen könnte. - Die Geschäftsleute der Hauptstadt sind auch beunruhigt, wenn keiner mehr irgendwo parken kann, dann kommen die Leute auch nicht mehr von außerhalb einkaufen, und man verliert noch mehr Kunden als bisher bereits an den "Speckgürtel", welcher die Leute mit bequemen Parkplätzen und sogar einen kostenlosen Busshuttle nach Breña Alta lockt. - So hoffen die Geschäfte dann doch auf die Reglung mit den Kurzzeitparkplätzen, hier als "Blaue Zone" bekannt, welche eben, je nach Vorschrift für eine oder zwei Stunden einen Parkplatz bieten. - Die gute, alte Parkuhr kommt hier wieder zu neuen Aufgaben und alle Halter sollten sich schleunigst um solch ein Instrument bemühen, zumindest die, welche ab dem 3. Oktober vorhaben, die Hauptstadt zu besuchen. - Aber wie ich uns kenne, kontrolliert das doch wieder kein Mensch, Politessen haben wir nicht, und die wenigen Stadtpolizisten haben kaum die Zeit, sich um solche Dinge zu kümmern. - Dabei könnte mehr als eine Gemeinde ihren verschrumpelten Stadtsäckel wunderbar durch die Einnahmen aus Verkehrsstrafen aufbessern, aber da wagt sich noch keiner so richtig ran.



Dienstag 20.09.2011 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 37 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 24,8 Grad - niedrigste Temperatur 19,0 Grad

Kurz eingehustet
Aidasol, neues-altes Logo und die streikenden Schüler

Am kommenden Freitag beginnt für La Palma nun auch die winterliche Saison der Kreuzfahrer, und diese wird eingeweiht mit dem Besuch der reichlich neuen "Aidasol". - Die Clubschiffe der "Aida Cruises" besuchen uns seit Jahren mit Regelmäßigkeit und auf deren Kanarenrunde ist La Palma ein sicheres Ziel. - Das ist gut für uns, denn genau diese Schiffe verkaufen sehr gut und fleißig Ausflüge über die Insel und bringen eben auch ein anderes Publikum mit, als die britischen Rentnerschaukeln. - Die Hoffnung bei uns ist ja immer, dass die Leute nicht nur einmal die Hafenmole lang gehen, sondern sich mindestens die Stadt ansehen, oder eine Inselrundfahrt unternehmen, ein bisschen Geld hier lassen und im Bestfall, auch später als Inselgast wiederkommen, weil sie gute Eindrücke auf der Inselfahrt genossen haben. - Auch wenn es noch gar nicht winterlich ist, die Kreuzfahrersaison geht nun so richtig wieder los, und den Winter über erwarten wir an die 130 Schiffe, also grob geschätzt an die 250.000 Urlauber, welchen wir die Insel einen ganzen Tag lang vorstellen können. - Da sollten wir vielleicht sogar noch ein bisschen daran arbeiten, wie wir uns da noch besser einbringen und was wir diesen potentiellen Kunden noch alles zeigen können. - Welche Kreuzfahrtschiffe uns die nächsten Tage besuchen, das kann man über die Webseite von "Puertos de Tenerife" sehen. - Dort steht zwar, dass die "Aidasol" am 23.9. kommt, am 22.9. aber schon die "Grand Mistral", aber schließlich spricht man in der Presseerklärung von einer "offiziellen Eröffnung" am Freitag. - Aber da steht auch, dass die "Aidablu" kommt, und das ist nun wirklich nicht richtig…

In Sachen Tourismus gibt es ja einige Bewegung hier auf La Palma, im Hintergrund mehr, als wirklich Gäste auf der Insel herumlaufen.- Und genau diese wenigen Gäste sind ja der Grund für die Unruhe und den fast schon Übereifer, mit welchem unser neuer Rat für Tourismus nun wöchentlich eine Sau durch den palmerischen Wald jagt. - Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, das ist gut, dass Julio Cabrera sehr rührig ist, aber ich bin mir nicht sicher, ob mit ruhiger Hand und mehr Hirn mehr rauskommen würde, als mit hektischer Betriebsamkeit. - Jetzt wechselt man auch noch das Logo, unter welchem sich die Insel La Palma touristisch präsentieren soll. - Aber kein neues Logo kommt her, sondern das, mit dem wir uns bereits früher zur Schau gestellt haben. Zurück zum alten Logo also, welches mit kräftigen Farbstrichen die Insel nachbildet und dazu trocken aber treffend meint: La Palma, La Isla Bonita und dann noch Canarias. - Damit auch alle wissen, wo wir sind. - Das alte Logo, welches eigentlich das Neuere ist, das hat man die letzten drei oder vier Jahre lang verwendet, und man fragt sich nun schon, warum man denn überhaupt ein paar Jahre lang auf das neue Logo gesetzt hat. - Da wird ebenso, allerdings mit weniger grellen Farben der Inselumriss angedeutet, aber es steht nur da: La Palma, Islas Canarias. - Ich traue mir nicht zu, darüber zu entscheiden, welches der Logos besser ist, allerdings hat mir das alte besser gefallen und war auch ein bisschen enttäuscht darüber seinerzeit, als man uns das neue Logo aufgedrückt hat. - Wenigstens eine Übereinstimmung, die ich mit Julio Cabrera habe, aber das ist doch schon ein Anfang…

Die Schüler aus dem Oberstufenzentrum in El Paso haben also heute ihren Streik so richtig lautstark durchgeführt. - Die Presse war informiert, und mehrere Fernsehkanäle kamen die aufgebrachten Jugendlichen besuchen, so wie die gesamte Inselpresse und auch mehrere Radiostationen. - Man hat also schon gut getrommelt dort und auch bereits einen kleinen Sieg einfahren können. - Seitens der Consejería de Educación, also der politischen Führung der Schulbehörde erhielt die Direktorin einen Anruf, man werde die Abiturklasse teilen. - Das ist gut zu hören, besser wäre es das zu sehen, denn immer mal wieder wurden auch in anderen Gelegenheiten Dinge versprochen, die dann entweder gar nicht oder erst viel später eingehalten wurden. - So wollen die Schüler das schriftlich haben, und auch wissen wann man die zusätzlichen Lehrer schickt. - Auch der Abgesandte der Schulbehörde hier auf La Palma ließ bereits eine Presseerklärung los in der es heißt: Man sei auf dem Wege eine Lösung zu finden. - Der Schulbehörde läge bereits ein informelles Schreiben vor und man sei geneigt, die Sache positiv zu entscheiden. - Na ja, das hört sich gut an, das mit der Demokratie und der Freiheit auch…




das jetzt alte Logo

    



das jetzt wieder neue Logo




Dienstag 20.09.2011 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1018 hPa

Schülerstreik in El Paso
41 Schüler in einer Klasse

Normal sind bei uns etwa 20 bis 25 Schüler in einer Klasse und für solche Größen sind die Klassenräume auch ausgelegt. - Für 41 Schüler in einer Klasse gibt es somit auch überhaupt keinen Klassenraum, so dass man in den ersten Tagen des neuen Schuljahres sich nun gezwungen sah, diese Klasse mit den 41 Schülern in einem Raum unterzubringen, in dem sonst Filme gezeigt werden. In diesem Raum gibt es aber keine adäquaten Pulte, eine miserable Akustik, der Raum ist nicht zu lüften und wenn sich 41 Schüler plus der Lehrer dort aufhalten und Unterricht vollziehen wollen, dann verliert man völlig die Konzentration und auch den Überblick. - 41 Schüler in einem Klassenraum, das ist ganz und gar nicht tragbar, noch weniger wenn man weiß, dass es sich um die Abiturklasse handelt, diese Schüler also im wichtigsten Schuljahr ihrer Ausbildungslaufbahn stecken. - Ärgerlich wäre es für jede Altersstufe, solch viele Schüler in einer Klasse, aber in der Abiturklasse, hier "2º Bachillerato" genannt, ist es geradezu ein Skandal. - Die Schüler wollen jetzt nicht darauf warten, dass irgendwelche Unterhändler mit der "Consejería de Educación" um einen Termin feilschen, wann man sich denn mal treffen könnte, zumal dieser Zustand ja bereits seit Monaten der Behörde bekannt sein muss, denn die haben ja die Zahlen der Schüler auf dem Tisch gehabt, und dem entsprechend Lehrer eingeteilt, und gehen ab heute in den Streik, damit es so schnell wir möglich mehr Lehrer am "IES El Paso" gibt, um die Abiturklassen ordentlich durchführen zu können. - Die Anmeldungen für das neue Schuljahr werden ja bereits noch im Juli des vorausgegangenen Schuljahres gemacht, es ist also keine Überraschung, dass in El Paso 41 Schüler in diesem Kurs das Abitur machen wollen. - Warum man dann seitens der Schulbehörde nicht in der Lage ist, dementsprechend zu planen, das ist allen hier vor Ort völlig unklar. - Die Schule selbst ist nicht dafür verantwortlich, doch die wissen das auch schon seit ein paar Wochen und hätten sich auch robuster darum bemühen müssen, denn es ist ja eigentlich nicht die Aufgabe der Schüler das zu tun. - Die Lehrer und die Direktorin allerdings befinden sich in einem Dilemma, denn die Consejería de Educación ist auch ihr Arbeitgeber und mit denen legt man sich nicht so gerne an. - Das kann man auch an dem Beispiel aus dem letzten Jahr erkennen, als sich die Direktorin der Schule "I.E.S Alonso Pérez Díaz" zu sehr und zu öffentlich für die Rechte ihrer Schüler eingesetzt hat, und sich damit den Zorn der Schulbehörde zugezogen hatte. - Das kostete sie letztendlich zwar nicht den Kopf, allerdings musste sie durch Ausschlussverfahren und viele interne Befragungen, bloß weil sie es gewagt hatte, an einer Schülerprotestaktion aktiv teilzunehmen. - Viele sagen auch, damals rettete nur die breite Presseaufmerksamkeit zu diesem Fall den Kopf der Direktorin, was sehr gut sein kann.

Die Schüler werden in El Paso also alleine streiken müssen, die Eltern werden sich stundenweise anschließen und hoffentlich auch die lokale Politik, damit man möglichst eine breite Basis findet, die Presse dafür auch zu interessieren. - Dadurch wiederum entsteht ja erst der Druck auf die Schulbehörde und damit das Gobierno de Canarias, überhaupt etwas zu ändern. - Im vergangenen Jahr konnte man so einiges erreichen, allerdings fanden solche Streiks dann erst im Oktober statt und man verlor reichlich Zeit bis man endlich mehr oder die richtigen Lehrer schickte. - In El Paso will man nicht so lange warten, schließlich hat man ja in der Abiturklasse auch nicht alle Zeit der Welt, sondern muss noch schnell so viel wie möglich in seinen Kopf bekommen, denn es ist ja die wichtigste Klasse einer Schulkarriere. - Die Consejería de Educación ist übrigens seit Juli in den Händen der PSOE, nachdem der weichgespülte Chef der kanarischen "Sozialisten" José Miguel Pérez ein Bündnis auf der Ebene des Gobierno de Canarias mit der Coalición Canaria eingegangen ist. - So darf man heute nicht auf die Coalición Canaria schimpfen, sondern auf den neoliberalen Flügel der PSOE, welcher längst abgelöst von der Basis diesen fragwürdigen Weg gegangen ist. - So müssen wir eingestehen, nichts hat sich geändert, nichts ist besser geworden im Schulsektor, die Schüler müssen dafür kämpfen genügend Lehrer zu bekommen, nachdem eben dieser José Miguel Pérez noch vor einem Jahr genau die Coalición Canaria deswegen gerügt hatte. - Das ist auch ein bisschen die Ironie der Interessenpolitik, heute ist genau dieser José Miguel Pérez selbst Consejero de Educación, also etwa Bildungsminister für die Kanarischen Inseln und somit verantwortlich dafür, dass man 41 Schüler in eine Abiturklasse steckt, und sich später darüber wundert, dass wir "Pisa-Stutie" nicht mal richtig schreiben können.



Montag 19.09.2011 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 27 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 27,9 Grad - niedrigste Temperatur 18,8 Grad

Diario de Avisos versus El Día
Zeitungsstreit auf endemisch

Es gibt hier auf den Kanaren fünf große Tageszeitungen welche kanarenweit gelesen werden. - Diario de Avisos, El Día, Canarias 7, La Opinión und La Provincia. - Daneben gibt es noch mehrere, meist kleine Blätter, welche nur auf einer Insel oder in einer Provinz zu haben sind, oder aber auch nur im Netz vorhanden sind. - Auf La Palma gibt es übrigens eine eigene Zeitung, die "La Voz de la Palma" welche vierzehntägig erscheint und auch im Netz verfügbar ist. - Das "Diario de Avisos" wurde ursprünglich mal auf La Palma gegründet, zog aber dann nach Tenerife um, hat aber bis heute noch lokale Reporter hier auf der Insel und gilt auch als das meistgelesene Blatt in der Provinz Tenerife. - Auch das Blatt El Día wird auf Tenerife gedruckt, Canarias 7 und La Provincia sind aus Gran Canaria, La Opinión wiederum aus Tenerife. - Seit geraumer Zeit nun führt der Chef der Zeitung El Día, José Rodríguez, einen privaten Feldzug gegen Gran Canaria, und damit anfänglich auch gegen die Zeitung El Día, was aber irgendwann langweilig geworden sein muss. - Später dann legte sich José Rodríguez mit der Coalición Canaria übelst an, obwohl er und sein Blatt früher immer als treues Parteiblatt der CC gegolten hatten und viele der Journalisten des Blattes weiterhin auch pro Coalción Canaria schreiben. - In seinen Leitartikeln und wöchentlichen Entgleisungen aber prangert José Rodríguez die Coalición Canaria derbe an, und sein Lieblingsfeind ist der Präsident der autonomen Region Kanarischen Inseln Paulino Rivero. - Wir erinnern uns daran, dass es sogar so weit ging, dass José Rodríguez aus einem ihm zugespielten Verdacht, die Frau Riveros und die Tante hätten ein Millionengeschäft in Mexico eingefädelt, und aufgrund dieses blassen Gerüchtes hin wollte José Rodríguez verhindern, dass Paulino Rivero erneut in das Amt des Präsidenten der Kanaren eingeführt wird. - Daraus wurde nichts, das Gerücht ist ausgeräumt, aber José Rodríguez macht sich weiter bei der Coalición Canaria und bei den anderen Zeitungen unbeliebt, und immer häufiger auch bei den Lesern. - Dabei muss man ganz klar sagen, bei El Día arbeiten zum Teil hervorragende Journalisten, wie auch der Palmero Mikel Chacón, allerdings ist fast alles eingefärbt nach Maßgabe der eigenen Partei, und das macht es dann wieder ein bisschen schwieriger daraus zu lesen. - Warum nun aus einem ehemaligen Anhänger der Coalición Canaria ein erbitterter Feind geworden ist, und wir Sozialisten das nicht gut finden, das hat einen Grund, José Rodríguez ist längst glühender Separatist und vertritt dabei eine Meinung, die nicht mal mehr die selbst ernannten Nationalisten der Coalición Canaria derart vertreten wollen.

In letzter Zeit kommen nun in den Artikel des José Rodríguez Anklagen gegen die ebenfalls aus Tenerife stammende Zeitung Diario de Avisos auf, man vertrete dort nur die Sache der Coalición Canaria, nicht aber die Sache des wahren Nationalismus und verteidige viel zu häufig die Ansprüche der Nachbarprovinz Las Palmas de Gran Canaria. - Mit denen liegt unser schillernder Schreiberling José Rodríguez ja sowieso im Clinch, vor ein paar Jahren noch forderte er die Umbenennung der Insel von "Gran Canaria" in nur "Canaria", weil man bei dem "Gran" ja denken könnte, das sei die größte und wichtigste Insel, dabei ist Gran Canaria ja nur die drittgrößte Kanareninsel nach Tenerife und Fuerteventura. - Heute noch schreibt er in seinen Tiraden "Canaria", wenn er "Gran Canaria" meint, und jeder der die Meinung vertritt, die Provinz Las Palmas de Gran Canaria hat die gleichen Rechte wie die Provinz Santa Cruz de Tenerife, der kann sich gleich selbst auf die nach oben hin offene Feindesskala des José Rodríguez setzen. - Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung, dass José Rodríguez den meisten Leuten aus Tenerife einfach nur peinlich ist, denn selbst wenn man die gleiche Meinung vertritt wie er, so muss man doch nicht beleidigend oder respektlos die Dinge angehen, und genau dagegen will die Zeitung Diario de Avisos nun vorgehen. - Noch nicht gerichtlich, das haben andere schon versucht, sondern eben mit eigenen Artikeln, welche die Schriftstücke des José Rodríguez kritisch betrachten und auseinander nehmen. - So verspricht man es zumindest in einem großen Artikel welche am auflagestärksten Tag der Woche am Sonntag erschien, unter dem Titel und als große Schlagzeile, "Nicht eine Beleidigung mehr" stand da riesengroß zu lesen, und als Bild eine Satellitenaufnahme der sieben Kanarischen Inseln um gleich zu zeigen, dass man nicht in provinziellen Maße denkt, sondern die Region Kanaren als Heimat betrachtet. - Es ist serviert, nicht nur die Politik macht uns hier und da helle Freude als Schreiberlinge, nun sind es die eigenen Kollegen, welche uns bei Laune halten, auf dass uns niemals der Stoff ausgehe und ich über die eigene Waschmaschine schreiben muss…



Montag 19.09.2011 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1017 hPa

Mit Phantasie aus der Krise
Santa Cruz gibt sich erfinderisch

Die Gemeinden hier auf der Insel sind allesamt furchtbar klamm, der Beutel ist leer und dringend muss man neue Einnahmequellen auftun, wenn man weiter seine gewohnten Dienste als Gemeinde anbieten will. - So will man nun aus der künftigen Parkplatznot so etwas Ähnliches wie eine hinterlistige Tugend schaffen und Gebühren von den Einwohnern der Innenstadt kassieren. - Ab Oktober wird der neue und nicht wirklich diskutierte Stadtstrand der Insel gebaut, gerade dorthin, wo bislang der größte Parkplatz der Stadt an die 700 PKW aufnimmt. - Meist nutzen diesen Parkplatz Pendler und Besucher, aber ab Oktober kann man sich sicher sein, dass dann die Pendler morgens bereits in der Innenstadt auch nach Parkplätzen suchen und so die Anwohner dann das Nachsehen haben. - Dazu will die Stadt Anwohnerparkplätze schaffen und Besucher wie Pendler aus den Straßen der Innenstadt verscheuchen, die müssen dann ins Parkhaus oder bereits weit vor der Stadt parken, denn in der Innenstadt dürfen dann nur noch die Anwohner selbst ihren oder ihre Wagen stehen haben. - Dazu werden Ausweise ausgestellt, welche die Anwohner im Rathaus beantragen können und welche jeweils ein Jahr gelten. - Es soll genau geprüft werden, ob die Antragsteller wirklich dort wohnen, jeglicher Missbrauch soll unterbunden werden und wie man erraten kann, ist dieser Service der Stadt natürlich nicht umsonst. - Das kritisierte dann auch gleich die nun in der Opposition stehende Coalición Canaria, allerdings müssen die sich sagen lassen, wie man sonst denn aus der von ihnen verschuldeten Finanzkrise der Stadt wieder heraus soll, ohne Gebühren zu erhöhen und neue Einnahmequellen zu eröffnen. - Allerdings stellen sich mit dieser Gebühr für die Anwohnerausweise auch noch andere Fragen wie, hat man dann als Anwohner auch einen Anspruch auf einen Stellplatz, oder heißt das nur, wäre ein Parkplatz frei gewesen, dann hätte man dort parken dürfen. - Man wird sehen, ob und wie sich diese Geschichte anlässt, aber Anwohnerparkplätze sind ja auf dieser Welt nichts Neues, nur eben auf dieser Insel. - Da wird man sich eh umstellen müssen, zunächst in der engen Metropole Santa Cruz, dass Parken wohl zukünftig nicht mehr umsonst sein wird, oder man eben weit außerhalb der Stadt sich einen Parkplatz sucht, oder gleich mit dem Bus kommt. - Für Besucher, die es nun wirklich nicht eilig haben, da kann man nur empfehlen, bereits an der Playa de Bajamar zu parken, und den Rest des Weges, vorbei am Frachthafen dann in die Stadt zu flanieren. - So weit ist das auch nicht, und man muss sich dann auch nicht abmühen um einen Parkplatz zu finden oder gerät gar noch mit den städtischen Sheriffs in Diskussion, weil man versucht war einen Anwohnerparkplatz zu nutzen. -Ein anderes Vorhaben neuen Parkraum in der Hauptstadt zu schaffen ist ja schildbürgerlich gescheitert. - Man wollte alle Schrottautos von der Straße holen, die dort seit Jahren bereits einfach so liegengelassen wurden. - Allerdings musste man diese Aktion dann wieder abbrechen, weil man keine ordentliche Lagerfläche für diese Schrottautos in Santa Cruz zur Verfügung hat. - Interessant wird es ab dem Baubeginn für den Stadtstrand in Santa Cruz, und von den möglichen Vorteilen des Strandes redet im Moment niemand mehr, alle haben nur Bammel, wie das während der Bauphase und auch danach mit dem Verkehr in Santa Cruz so weitergehen wird.



Sonntag 18.09.2011 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 40 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 25,1 Grad - niedrigste Temperatur 18,8 Grad

Planwirtschaft
Wir sind wieder mal die Größten

Ich habe es ja neulich, oder vielleicht sogar öfter, bis ganz oft, bis fast dauernd erwähnt, in der touristischen Entwicklung auf dieser Insel waren und sind nicht wirklich Fachleute am Werk. - Da werden Pläne gesponnen welche die Gesetze der Marktwirtschaft aushebeln wollen, andere welche besagen, dass wie eine Filiale Tenerifes sind, und immer erzählt uns einer, wir müssen unser touristisches Produkt konkurrenzfähiger machen. - Bei dem Wort "touristisches Produkt" sträuben sich bei mir ja sowieso schon die letzten Haare zu Berge, denn unsere kleine Insel ist kein willfähriges Produkt welches sich nach Laune oder Bedürfnis anpassen kann, sondern unsere Gäste müssen sich den Bedingungen aber auch den Möglichkeiten dieser Insel anpassen. So geht das erst einmal los, und konkurrenzfähiger heißt doch für die pickligen Betriebswirte zunächst nichts anderes als billiger und alles was die viele Spezialisten in den letzten Jahren in Sachen Tourismus auf La Palma zusammengestöpselt haben ist, dass es ein größeres Bettenangebot gibt, dadurch mehr Leerstand und dass in den Hotels inzwischen die Prollpension eingeführt wurde, sprich all inklusive. - Es gibt kaum etwas Beleidigenderes für ein Ziel, welches mit dem Anspruch Weltbiosphärenreservat antritt, sich bei "Go Green" anbietet und manche Köpfe sogar von der interessanten "Slow-Food-Bewegung sprechen, als die Hinwendung zu dieser Wirrung der Tourismusindustrie, welche bereits ganze Ferienorte völlig verwaisen lassen und die lokale Wirtschaft in den Ruin getrieben hat. - Trotz aller Versuche, aus dem Versuchskaninchen La Palma eine Touristen legende Wollmilchsau zu machen, kommen immer noch viele Gäste zu uns, obwohl die Preise zu uns zu kommen, meist höher liegen als zu ähnlichen Destinationen. - Vielleicht dürfen wir sogar so weit gehen, wir haben gar nicht zu wenig Gäste auf der Insel, unsere Erwartungshaltung entspricht einfach nicht der Realität, welche da aussagt, wir sind ein ganz besonderes Ziel für ganz besondere Menschen und ganz besondere Menschen sind eben nicht in Massen vorhanden. - Also sollten wir doch eher hingehen und unsere Qualitäten pflegen, als an einem touristischen Traum zu basteln, der bereits anderen Regionen das Fürchten gelehrt hat.

Aber ja, die Zahlen sich schlechter als in den vergangenen Jahren, und einhundertprozentig wage ich es auch nicht Ihnen zu verkünden, woran es tatsächlich liegt. - Wohl hauptsächlich daran, weil die Flugverbindungen nach La Palma doch sehr rar sind, dadurch teuer oder eben mit dem Aufwand verbunden von fremden Städten abzufliegen oder eben mitten in der Woche. - Aber das ist nun mal so, und ändern könnten wir das nur, wenn sich wieder mehr Gäste für die Insel interessieren, dann schicken die Carrier sofort wieder mehr Flugzeuge zu uns. - Die schlechten Zahlen schlagen natürlich auch unserer politischen Führung auf den Keks, und seit Juni haben wir nun einen neuen Tourismusrat, Julio Cabrera, der bislang für Umwelt zuständig war. - Der soll nun in ein paar Monaten das wieder gutmachen, was vor ihm Juan de la Barreda, Jaime Sicilia und Beatrix Paez in mühevoller Kleinarbeit zersägt haben, und verfällt dabei leider in Aktionismus. - Ob der blind ist der Aktionismus muss sich erst noch herausstellen, aber er prescht gewaltig vor, und bricht auch schnell mit alten Zöpfen. - So kündigt er zunächst die Zusammenarbeit mit dem CIT-Tedote auf, und möchte nun alle Aktionen selbst steuern. Jetzt präsentiert er uns einen neuen Retter, der heißt Juantxo Llantada, und ist Marketingspezialist für Tourismus, und soll einen Plan erarbeitet haben, welcher La Palma wieder voranbringen soll. - Den Plan bekommen wir nicht zu sehen, nur eben eine Pressemeldung der Inselregierung, in welcher in üblicher Selbstbeweihräucherung erklärt wird wie toll wir doch sind, und wie nun alles besser wird, weil wir einen Plan haben. - Auf La Palma ist mit jedem Plan bislang immer nur alles schlechter geworden, gut ist es nur, wenn die Leute selber anpacken und improvisieren, und man die fähigen Leute in Ruhe ihre Arbeit machen lässt. - So hat das in der Landwirtschaft hervorragend funktioniert, so hat das mit dem Tourismus angefangen, und irgendwann wollte dann mal jemand einen Plan haben, weil man so etwas in der modernen Zeit einfach haben muss. - Bei allem Respekt vor den Fähigkeiten des Juantxo Llantada, der soll wirklich ein Fachmann auf seinem Gebiet sein, allerdings haben viele von uns bereits Angst, wenn wir wieder gewarnt werden, man hätte einen neuen Plan. - Aber ich gebe die Hoffnung niemals auf, dass es wirklich mal einen Plan gibt, der anwendbar für unsere Insel ist, und auch unsere Notwendigkeiten und Fähigkeiten richtig einschätzt. - Jetzt müssen wir den Plan nur noch sehen und auch begreifen…

Ansonsten darf ich Ihnen noch berichten, dass ich immer noch Nichtraucher bin, auch den neunzehnten Tag lang, und dass ich meine klammheimliche Freude über das Abschneiden dieser liberalen Splitterpartei in Berlin mit irgendjemand teilen muss...


I Concurso de Fotografía Socioambiental La Palma Erster Umweltphotowettbewerb auf La Palma


So kann Tourismus aussehen oder so. - Sie haben die Wahl!




Sonntag 18.09.2011 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 47 % - Luftdruck 1019 hPa

Canair kommt
Binter bleibt

Binter Canarias ist die größte kanarische Fluggesellschaft, welche den Markt sich hier auf den Kanaren nur mit "Islas Airways" teilen muss, die aber nur an die 20% des Marktanteiles kommt. - Allerdings ist Binter Canarias nicht mehr alleine, denn man hat sich ein bisschen geklont und seit ein paar Jahren fliegt auf bestimmten Routen die "Naysa" für die Binter Canarias, allerdings mit Flugzeugen der Binter. - So richtig hat das niemals jemand verstanden, und man munkelt aber, dass bei Naysa weniger bezahlt wird weil man einen eignen Haustarif hat. - Aber das weiß ich nicht ganz genau aber vielleicht ist da ja schon mal jemandem aufgefallen, dass zum Beispiel die Route von La Palma nach Gran Canaria von "Naysa" geflogen (operado by Naysa) wird und nicht von Binter. - Jetzt klont sich die Binter Canarias erneut, und heraus kommt ein neues Kunstgeschöpf welches auf den Namen Canarias Airlines hören wird, oder in der Kurzform "Canair". - Die allerdings sollen zwei eigene Flugzeuge bekommen, natürlich aus den Beständen der Binter und ab kommenden Dienstag die Strecken zwischen den beiden Hauptstädten der beiden kanarischen Provinzen von Binter übernehmen. - Wie die Maschinen der "Canair" aussehen sollen, oder ob die den Anstrich der Binter beibehalten, das geht nicht aus der schwammig-euphorischen Pressemeldung hervor, nur dass sich die Uniformen der Stewardessen wohl in Details von denen der Binter unterscheiden werden. - Zunächst bleibt man dabei, Canarias Airlines bedient nur die Strecken Tenerife Norte - Gran Canaria, aber später sollen noch mehr Maschinen dazukommen, und dann will man auch andere Ziele auf den Kanaren anfliegen. - Und größere Pläne hat man auch noch, später will man nach Afrika expandieren und nennt solch illustere Städte wie Casablanca, Marrakesch und Agadir. - Aber das ist noch nicht alles, man hat auch die anderen Westafrikanischen Märkte im Visier und pocht auf späteres Engagement in Ghana, Senegal, Mauretanien und den Kapverdischen Inseln.

Hoppla, da wird uns doch nicht etwa ein Global Player aus den Rippen der konservativen Binter Canarias geschnitten? - Ich denke, das wird noch dauern, bis man solche Pläne umsetzen kann, aber Träume darf doch jeder haben und von mir aus auch erzählen. - Die Tickets für die Canair die kauft man bei der Binter Canarias und der Kunde hat wohl, wie auch bei den Flügen der Naysa keine Ahnung, ob er mit Binter fliegt oder mit Canair. - Was der Kunde daraus für einen Vorteil ziehen könnte, das will sich mir nicht eröffnen, aber prinzipiell müssen wir doch auch verstehen, die Binter Canarias macht diesen Schritt doch sicherlich auch, weil man sich Vorteile für sich selbst verspricht. - Da wäre wirklich wieder der Gedanke, ähnlich wie bei Naysa, man kann andere Tarife und Bedingungen mit dem Personal aushandeln und auch mit den Flughäfen und den benötigten Servicefirmen auf dem Boden. - Dann gibt es noch die Vermutung, Canarias Airlines als neu gegründete Firma hier auf den Kanaren läuft unter dem Steuersparmodell "ZEC" (Zona Especial de Canarias), was ja die Binter Canarias nicht kann, denn die sind ja nicht neu. - Wie dem auch sei, die Binter gebiert keine neue Fluggesellschaft ohne sich Gedanken darum gemacht zu haben, und dass man einfach nur flexibler mit mehreren Fluggesellschaften ist als nur mit einer, das würde stimmen, wenn nicht das gesamte Personal und die gesamte Technik aus einem Haus käme. - So ganz habe ich es also noch nicht verstanden, das gebe ich ruhig zu, bin aber damit nicht wirklich ganz alleine.



Samstag 17.09.2011 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 26,5 Grad - niedrigste Temperatur 17,8 Grad

Ein unmoralisches Angebot
Einfach besser werden anstatt neue Schulden machen

Was kommt dabei raus, wenn man einfach immer mehr Schulden macht um seine Rechnungen zu bezahlen? - Richtig, eine Pleite wird daraus, es sei denn, man ist ein ganzes Land, oder eine Bank, denen muss man helfen, von wegen Dominoeffekt, zumindest sagt man uns das so… - Hier und fast wohl überall in Europa haben wir lange über unsere Verhältnisse gepumpt und ausgegeben, und wenn es dann mit dem Nachschub nicht mehr klappt, weil die Wirtschaft nicht mehr rund läuft, und die Zinsen einen auffressen, dann nennt man das Schuldenkrise. - Einziges Mittel dagegen, Sparen und gleichzeitig wieder mehr Einkünfte generieren, was im Fall eines Staates heißt, Ausgaben senken, und Steuern rauf. - Wenn das alles so einfach wäre, dass man es am Samstagnachmittag in drei lockeren Sätzen abhandeln könnte, dann wären wir aber froh, denn nur vom Sparen und Steuern erhöhen kommt unsere Wirtschaft nicht mehr in Schwung, und man sitzt dann plötzlich in der anderen Falle, der Rezessionsfalle. - Zumindest ist das in unserem schwachsinnigen System so, welches auf Wachstum angewiesen ist und mit gleich bleibenden Werten nicht umgehen kann, weil sonst diverse Interessentengruppen kein Geld mehr verdienen könnten. - Verstehen Sie das bitte nicht als Aufruf zur Revolution, aber wer sich das ausgedacht hat, dass man mit Geld mehr Geld verdienen kann als mit Arbeit oder Produktion, der gehört meines Erachtens gevierteilt, gepudert, paniert und dann den Katzen zum Fraße vorgeworfen. - Aber nicht meinen Katzen, denn die könnten sich die Gierkrätze holen. - In unseren Gemeinden sieht es im Moment so aus, dass man fast überall eigentlich pleite ist. - Einer Firma würde man die Tür zumachen und die Leute alle nach Hause schicken, weil es wirklich keinen Sinn mehr hat gegen so viel Schulden anzuarbeiten. - Neue Schulden aber soll man ja nicht mehr aufnehmen, zumindest kamen solche Befehle mal aus Madrid, und jede Gemeinde sollte das machen, was jeder vernünftige Privathaushalt macht, nicht dauernd mehr Geld ausgeben als zur Verfügung steht. - Auf der anderen Seite schulden die Gemeinden vielen Firmen und Versorgern auch schon viel Geld und können die bereits erhaltenen Waren oder Dienstleistungen nicht mehr oder eben nur mit großem Zeitaufschub bezahlen. - Das ist äußerst schlecht für die Volkswirtschaft, denn so kommt wieder weniger konjunkturelles Schmiermittel unter die Leute und manch eine kleine Firma wird sogar zum Konkurs gezwungen, weil die öffentlichen Konsistorien die Rechnungen nicht begleichen.

Für solche Lagen sollen die Gemeinden jetzt doch wieder Kredite aufnehmen können, und zwar geführt und vermittelt vom "Instituto de Crédito Oficial", welches dem Finanzministerium untersteht. - Die Gemeinden können so also gleich direkt an der spanischen Schuldenfalle mitwirken, an prominenter Stelle so zu sagen und ich bin mir nicht ganz sicher, ob das den obersten Währungshütern in Deutschland und Frankreich gefällt. - Aber den Gewerbetreibenden gefällt das, und so fordert nun der Chef der palmerischen Gemeinschaft der Gewerbetreibenden "CEPYME" (Confederación de Empresarios de la Pequeña y Mediana Empresa de La Palma) die Gemeinden auf, sich doch mit diesen Krediten zu versorgen, und endlich die vielen Rechnungen damit zu bezahlen. - Tomás Barreto ist der Chef dieser illustren Riege, dem gehören auch die Spar-Supermärkte hier auf der Insel und auch auf ein paar anderen interessanten Geschäftsfeldern ist Don Tomás gut unterwegs hier auf La Palma. - Ich kann den Mann sehr gut verstehen, der will nur für sich und die Seinen sorgen, das ist seine Aufgabe als Präsident der "CEPYME". - Allerdings ist es nicht die Aufgabe der Gemeinden, noch mehr Schulden zu machen, sondern endlich von diesen Belastungen herunter zu kommen. - Und wenn dabei Lieferanten länger auf ihr Geld warten müssen, dann zwickt das leider den einen oder anderen. - Man weiß doch auf La Palma schon lange als Lieferant, dass man mit den Gemeinden vorsichtig umgehen muss. - Darüber hinaus gibt es ja leider auch die Verantwortungslosigkeit vieler Politiker, die reißen in vier Jahren eine Gemeinde in die Schuldenfalle, verschwinden dann wieder und lassen die Suppe nun von ihren Nachfolgern auslöffeln. - Ich hatte einige davor gewarnt, und kann jetzt nur wieder warnen, auf dieses unmoralische Angebot einzugehen, und mit neuen Schulden alte Narben abdecken zu wollen. - Das ist momentan lindernd, ich weiß das, als ehemaliger Raucher, aber von den Schulden kommt man so niemals runter. - Unsere Gemeinden müssen besser, effizienter und intelligenter geführt werden und auch neue Wege zu Einkünften finden, Schulden machen kann jeder, das ist zu einfach.



Samstag 17.09.2011 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 52 % - Luftdruck 1018 hPa

Schulzes Corner
Karte aller Toponyme dieser Insel

Schulzes Corner gibt es auf der Insel sicher nicht, noch nicht, aber wie könnte so etwas kommen. - Herr Schulze hat einen kleinen Acker, der einem Weg eine enge Kurve aufzwängt, und weil rund um Herrn Schulze fast nur Engländer wohnen, wurde diese enge Kurve irgendwann als Schulzes Corner betitelt und das blieb auch so. - Selbst nachdem Herr Schulze gestorben war und die Engländer fortgezogen, hieß diese Kurve immer noch Schulzes Corner und nun wissen wir, wie Toponyme entstehen. - Ob es Schulzes Corner nun schafft, auch auf Generalkarten eingetragen zu werden, das ist eher zweifelhaft, so etwas bleibt meist Bergen, Hügeln und anderen auffälligen Merkmalen vorbehalten, Schulzes Corner hingegen bleibt ein ganz lokal genutztes Toponym, welches unter Umständen sogar nur eine Handvoll Nachbarn kennen. - Wir wohnen auf dem Adlerchen-Hügelchen, dem "morro de aguililla", der ist auch auf keiner offiziellen Karte eingezeichnet, aber wenn man den Menschen aus Tajuya und Tendiña erklären will wo wir wohnen, dann sagen wir auf dem Adlerchen-Hügelchen und jeder weiß Bescheid. - Fragt aber jemand aus Los Llanos oder gar der anderen Inselseite wo wir wohnen, dann bringt das mit dem "morro de aguililla" gar nichts, es handelt sich dabei nämlich um eine ganz lokale Bezeichnung und nicht mehr. - Diese Toponyme sind allerdings nicht nur wegen GPS in Gefahr, sondern auch die Generationswechsel lassen diese Namen oft verblassen und heute nimmt man eben eher Straßennamen zu Hilfe. - Die größte Gefahr für das Aussterben dieser Toponyme gibt es allerdings in Landschaften, in welchen niemand wohnt, also den Bergen und der Caldera, weil eben nur ganz wenige Menschen diese Toponyme kennen und diese oft auch gar nicht weitergeben. - Seit Jahren schon bemüht man sich nun, eine Inselkarte mit all diesen Toponymen zu fertigen, vielleicht mehr aus Nostalgie und Lokalpatriotismus als aus wissenschaftlichem Interesse, aber fast einmalig ist eine solches Unterfangen wohl, denn mir ist nicht bekannt, dass es solche Karten aus anderen Landschaften gibt.

Diese Toponyme waren und sind besonders in der Landwirtschaft wichtig und noch in Gebrauch, die Schäfer konnten sich derart verabreden und die Jäger so ihre Reviere abgrenzen und wer in der Caldera klettert oder wandert, der sollte auch ganz genau wissen, wo er sich befindet und wo und wie es weitergehen kann. - "Grafcan" und die "Academia Canaria de la Lengua" erstellen diese Karte, Ersteres ist eine landeseigene Kartographieanstalt, welche zum Beispiel auch die Luftbilder für Google Earth liefert, und Zweiteres eine auch landeseigene Institution, welche sich um den kanarischen Dialekt bemüht. - Wobei sich Linguisten überhaupt nicht einig sind, ob es so etwas wie einen kanarischen Dialekt überhaupt gibt, aber da will ich heute nicht in Fettnäpfchen treten. - Ziel ist also eine Karte, auf welcher alle diese Toponyme eingezeichnet sind und das ist eine äußerst komplexe Aufgabe, denn dazu muss man die gesamte Insel ablaufen und "Eingeborene" befragen, welche Toponyme denn es überhaupt hier und da gibt. - Das ist oft extrem zeitaufwendig, denn man muss diese alten Leute finden die das überhaupt noch wissen, und oft kommt es auch vor, dass man sich gar nicht so richtig einig ist, ob das denn nun Schulzes Corner ist oder nicht. - Ganz schwierig ist das in den unbewohnten Gebieten, da müssen die Schäfer ran, von denen es auch immer weniger gibt, denn Futter zukaufen ist einfacher als in die Berge ziehen und die meisten Bauern mit Ziegen machen das auch längst im Nebenerwerb und haben keine Zeit mehr dafür, ihre Ziegen spazieren zu führen. Zwei Teams hat man, welche über die Insel streifen und diese lokalen Toponyme abgreifen, und wann diese Karte endlich fertig ist und zur Verfügung steht, das wagt man nicht zu prognostizieren. - Eine interessante Aufgabe, sicherlich, allerdings darf man auch die Frage stellen, ob es irgendetwas mehr ist als pure Befriedigung endemischer Nostalgie.



Freitag 16.09.2011 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 25,0 Grad - niedrigste Temperatur 18,4 Grad

Der Pino de la Virgen hat Depressionen
Und wie alt ist nun die älteste Kiefer der Kanarischen Inseln?

Abgesehen von den krummen Drachenbäumen kurz vor Puntagorda ist der "Pino de la Virgen" von El Paso sicher der bekannteste Baum dieser Insel. - Und es heißt auch, unsere Kiefer sei die älteste der Kanarischen Inseln, 835 Jahre alt soll der Baum sein, also irgendwann um 1170 gepflanzt, allerdings ist man sich da nicht ganz so sicher. - Allerdings hat man erst im Jahr 2009 an der Universität Las Palmas de Gran Canaria eine Studie an unserem emblematischen Baum durchgeführt, wonach die Kiefer sogar über 1.100 Jahre sein könnte. - Man hat unterschiedliche Methoden angewandt, die Jahresringe zu schätzen, denn anbohren und wirklich nachzählen, das geht natürlich nicht, niemand wagt diesen Baum anzufassen. - Aber die Autoren des Berichtes halten es für eher wahrscheinlich, dass der "Pino de la Virgen" nicht so alt ist, aber man hat eben bei einer der angewandten Methode auch diese Zahl ausgerechnet. - Uns wäre das natürlich Recht, je älter, um so besser, das versteht sich von selbst, und wenn man bedenkt, was denn die Kiefer alles gesehen hat, selbst wenn sie "nur" 800 Jahre alt sein sollte, daraus kann man viele Romane basteln. - Auf jeden Fall gab es ja gleich nach der Eroberung durch die Truppen des Fernando de Lugo, diese Marienerscheinung in der jetzt als heilig betrachteten Kiefer, die Zweitaufgabe des Baumes, die Kulisse für ein Wunder darzustellen, die füllt der "Pino de la Virgen" also auch schon gute 500 Jahre aus. - Ohne Kiefer keine Jungfrau und auch umgekehrt, man möchte sich gar nicht vorstellen, wenn seinerzeit, vor einem halben Jahrhundert, die Marienerscheinung in einer Mauer stattgefunden hätte, in einer Höhle oder unter einem Lorbeerbaum, dann gäbe es weder die Virgen del Pino, noch den Pino de la Virgen und El Paso müsste anderen Geschichten nacheifern. - So aber können wir unsere fromme bis pragmatische Art der Sehnsucht nach einer besseren Welt gut verpacken, denn die Kiefern gehören zum Landschaftsbild El Pasos nun einfach dazu, man muss feststellen, das ist der emblematische Baum dieser Gemeinde. - Da hat sich ja mal alles wieder bestens zusammengefügt, nur hat der wohl älteste Baum der Kanarischen Inseln diese Verehrung und die damit verbundenen Tätigkeiten in seiner Umgebung nicht ganz ohne Nebenwirkungen überstanden.

Dem Baum geht es aber nicht so gut wie der Jungfrau, wir Menschen waren es, die der alten Kiefer zugesetzt haben. - Jetzt heißt es, die Kiefer sei gestresst, bis hin zu deprimiert, denn man kann wohl auch von weitem schon sehen, dass der Baum nicht wirklich eine dichte, tiefgrüne Krone besitzt, sondern deutlich lichter ist als andere Kiefern in seiner Umgebung. Nicht böswillig haben wir dem Baum zugesetzt, aber fahrlässig, hat man doch, um den Platz um die jetzige Kapelle zu erweitern, den Baum ein paar Meter eingegraben und das scheint ihm nicht bekommen zu sein. Bereits im Jahr 2008 hat die Stadtverwaltung El Paso Spezialisten aus Tenerife kommen lassen um die Kiefer zu untersuchen, allerdings schloss man weder Untersuchung noch Bericht ab, denn die Stadtverwaltung wechselte nach einem bösen Putsch, und der folgende Bürgermeister interessierte sich nicht sonderlich für die Sorge um den Baum.- Jetzt ist die alte Bürgermeisterin wieder auf ihrem Platz und nun nimmt man die Untersuchungen wieder auf, denn der Zustand des Baumes verbessert sich durch bloßes Abwarten nicht, im Gegenteil man fürchtet sogar dem Baum geht es noch schlechter. - Man befürchtet, die Plaza die man vor der Wallfahrtskirche verbreitert hat, wieder abreißen zu müssen, um die knappen vier Meter, welche man den Stamm eingegraben hat, wieder frei zu machen.- Das würde heftig Arbeit bedeuten und auch viel Geld verschlingen, und deshalb fordert man nun eben auch Spezialisten an, welche uns dann sagen, was zu erledigen ist. - Es kann natürlich auch sein, dass der Baum einfach müde ist, alt und hinfällig, wie wissen doch, dass alles was Natur ist, immer dem Wandel und auch dem Tod ausgesetzt ist. - Aber daran will hier in El Paso niemand denken und man hofft schon, dass die Baumspezialisten einen Weg finden, die Kiefer wieder gesünder zu machen. - Ich möchte mir das auch nicht vorstellen, El Paso und seine "Virgen del Pino" ohne Pino, das geht nicht, das darf nicht sein.







Um 1890, Aufnahme zur Verfügung gestellt von der "FEDAC" (Archivo de Fotografía Histórica de Canarias)




Marienerscheinung, dargestellt auf dem Fest "Sagrado Corazón"




Aufnahme des momentanen Zustandes der ältesten Kiefer der Kanarischen Inseln. - Auf diesem Foto kann man erkennen, wie tief man die Kiefer eingegraben hat - und jetzt wieder ausbuddeln muss.




Freitag 16.09.2011 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0,5 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1016 hPa

Kein Wetter
Das Null-Bock Azorenhoch

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da wussten die alten Leute noch, wie das wird mit dem Wetter. - Nicht nur, wie das Wetter die kommenden Tage wird, sondern auch der nächste Winter oder Sommer. - Und wie war das? Dieser Winter war feucht und warm, also sagten alle Leute, der Sommer wird trocken und heiß und niemals enden. - Allerdings war dieser Sommer einer der kältesten an die ich mich jemals erinnern kann, und von gar nicht enden kann keine Rede sein, benimmt sich doch dieser September bereits wie ein verfrühter Winter. - Da haben wir gestern noch gescherzt, wir sollten langsam das Kaminholz wieder stapeln und ich meine langen Unterhosen schon mal zum Bügeln geben, aber so lustig ist das gar nicht, denn ohne Jacke geht im Moment schon wieder gar nichts. - Das wird zwar im Laufe des Monats noch mal besser, aber im Moment tut sich auf dem Atlantik gar nichts, da ist zwar ein Hoch welches über den Azoren steht, aber kraft- und saftlos, so dass wir hier ohne Wind und Bewegung in unseren eigenen Wolken sitzen bleiben. - Das regnet dann sogar hier bei uns im Aridanetal, zwar minimale Mengen, die kaum zu messen sind, aber eben doch bedeuten, das ist kein Sommer mehr, sondern da will mit aller Macht uns jemand die Bauernregeln kaputt machen. - Ein paar Tage noch wird das so gehen, uns den Sommer langsam aus den Köpfen saugen und ich habe noch so gar keine Lust auf das dunkle Teil, was man da Winter nennt. - Nun können Sie wieder sagen, was jammert der, hier auf den Kanaren gibt es doch gar keinen richtigen Winter, sondern immer nur Frühling. - Aber wir dürfen das so nicht vergleichen, ein Finne reißt sich bei 15 Grad die Kleider vom Leib und wir bekommen Erfrierungen. - In ein paar Tagen wird es auch wieder ein bisschen wärmer, dann hat der September erneut die Chance uns wieder ein Stückchen normalen Sommer vorzugaukeln, ein Sommer, welcher wohl in die Geschichte eingehen wird, als der kälteste Sommer seit ganz vielen Jahren. - Aber das bringt auch wieder viele positive Dinge mit sich, die Wasservorräte sind voll und ganz vorhanden, der Energieverbrauch ist nicht so hoch wie in heißeren Sommern, weniger Klimaanlagenbetrieb und weniger Pumpen in der Landwirtschaft, und wir haben auch keinen unkontrollierten Großbrand gehabt bislang in diesem Jahr. - Gut, der Wein wird dieses Jahr keine Spitzenqualitäten liefern, was mich als Biertrinker nun wirklich nicht besonders schreckt, aber ansonsten waren wir eigentlich alle froh, einen angenehmen Sommer gehabt zu haben. - Nur jetzt, das ist uns zu kalt und zu dunkel, das muss wieder besser werden.



Donnerstag 15.09.2011 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0,5 mm - Luftfeuchte 60 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 24,0 Grad - niedrigste Temperatur 18,6 Grad

Air Berlin bastelt am Sommerflugplan
Erste Verbindungen nach La Palma buchbar

Ein bisschen Sorge hat uns ja die Air Berlin allen bereitet die letzten Wochen, und es galt und gilt zu hoffen, dass der angekündigte Sparkurs mit Streckenstreichungen nicht auch unsere Insel betrifft. - Für den Winterflugplan haben wir da noch nichts Negatives gehört und nun erfreut uns die Air Berlin damit, dass die ersten Verbindungen aus Deutschland nach La Palma auch bereits buchbar sind. - Da gibt es allerdings Überraschungen, Hannover ist dabei, aber wir vermissen die große Maschine aus Nürnberg noch. - Berlin und Düsseldorf sind auch schon buchbar, die kommen am Freitag nach La Palma, und Hannover geht am Dienstag, fliegt allerdings über Lanzarote. - Was nun aus der Verbindung aus Nürnberg wird, das wissen wir nicht, denn eigentlich flog man ja oft über Nürnberg als Sammelflughafen. - Das muss nun nicht heißen, dass es zukünftig keine Verbindung mehr aus Süddeutschland nach La Palma mit der Air Berlin geben wird, wir hoffen sehr darauf, dass noch weitere Verbindungen für den Sommer freigeschaltet werden. - Falls nicht, dann bedeutet das den Sammelflieger aus Nürnberg weniger als Flugverbindung, im Tausch gegen eine halbe Maschine aus Hannover, was dann in der Summe nicht positiv für unsere Insel ist, da wir somit Plätze abgeben. - Gut informierte Kreise vermuten auch, dass man sich vielleicht aber mit der Condor abgesprochen haben könnte, die übernehmen den Süden der Republik und Air Berlin den Norden. - Die Condor scheint auch schon in den Startlöchern für den kommenden Sommer zu liegen, das kann eigentlich nur noch ein paar Tage dauern, bis auch die den Sommerflugplan mit ihren Verbindungen nach La Palma rauslassen. - Wer also seinen Urlaub für den kommenden Sommer jetzt bereits klar machen kann, und aus Berlin, Düsseldorf oder Hannover fliegen will, dem steht nichts mehr im Weg, seinen La Palma Urlaub bereits zu buchen. - Viel Spaß!



Donnerstag 15.09.2011 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 51 % - Luftdruck 1014 hPa

Wenn Lügner Lügner Lügner nennen
Tourismus ohne Philosophie auf La Palma

Da ich mich nicht mit fremden Lorbeeren schmücken möchte, die Überschrift habe ich mir von Peter Sloterdijk geliehen, ganz einfach weil diese Aussage so wunderbar zu der heutigen Geschichte passt. - Der Tourismus auf La Palma blühte Ende der neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts so richtig auf, wuchs so ganz alleine vor sich hin, geschürt von dem Wunsch vieler Menschen, ein nahes und erlebbares, aber dennoch alternatives Reiseziel besuchen zu können, welches noch nicht von der Tourismusindustrie konditioniert wurde. - Das klappte soweit wunderbar, bis ein paar findige oder vielleicht eher windige Spezialisten glaubten, was gut gedeiht, das braucht einen Plan, damit alles noch viel besser wird. - Was dabei herausgekommen ist nach nun 15 Jahren, wir haben weniger Gäste seit dem, aber ein größeres Angebot und um "alternative" Gäste anzulocken bieten unsere großen Hotels inzwischen All-inklusive an, um sich die paar Gäste auch noch gegenseitig abzuwerben. - Das Problem ist grundsätzlich, wenn jemand versucht, gewachsene Ordnungen zu planen, das geht eigentlich immer schief und wenn dann darüber hinaus, das eigentliche Ziel und die eigentlichen Werte dieser Insel in der Planung gar nicht wahrnimmt, sondern nur an bereits in anderen Regionen ausgelutschten Beispielen misst, dann kann man eigentlich nur noch bitten und beten, dass nicht zu viel kaputt gemacht wird. - Kognitive Höchstleistungen brachte man dann mit dem "PTE" (Plan Territorial Especial de la Actividad Turística en la Isla de La Palma), einem äußerst komplexen Machwerk, welches von hoher Priorität und Hierarchie bis weit in die lokalen Nutzungspläne reicht, aber niemals auch nur annähernd mit der Realität dieser Insel Schritt hält. - Der "PTE" regelt, grob erklärt, die Wachstumsbedingungen des Bettenangebotes auf der Insel bis ins Jahr 2020 hin, geht aber dabei von Wachstumsraten der Bevölkerung und der Gästezahlen aus, welcher vollkommen willkürlich und falsch gewählt wurden. - Darüber hinaus bevorzugt der "PTE" touristische Großkomplexe und nimmt somit den kleinen Projekten wie auch privaten Anbietern die zu verteilenden Bettenkapazitäten weg. - Auch die Goldplätze werden in einem Zusatzpapier dort behandelt, vier an der Zahl sollen unsere Insel in etwas verwandeln was wir gar nicht sind, und nur die Krise, oder vielleicht auch die Vernunft der Marktwirtschaft haben bislang dafür gesorgt, dass keines dieser megalomanischen Projekte Wirklichkeit geworden ist.

Langsam bekommen es nun alle mit, dass man Wachstum nicht einfach planen kann, wobei die Reaktionen darauf äußerst unterschiedlich sind. - Eindeutig scheinen aber die Investoren die Lage zu betrachten, eine kurze Analyse reicht um zu wissen, auf La Palma lohnen sich touristische Investitionen, für die man eine große Menge an Gästen als Kunden braucht nicht, also läuft der Plan ins Leere, denn wer Ananasfarmen in Alaska als Zukunft betrachtet, der muss äußerst langfristig planen. - Die schärfste Kritik an dem Plan, die kommt nun ausgerechnet aus der Reihe derer, die seinerzeit an der Großmannssucht im aufkeimenden Tourismus auf La Palma mitgearbeitet haben. - Die Partido Popular ist es ausgerechnet, und hier wieder in Form und Person des Dauerkritikers Carlos Cabrera, welche nun wie drei Rohrspatzen auf den "PTE" schimpft und diesen Plan als nicht tauglich und falsch betitelt. - Dabei kritisiert Carlos Cabrera weniger, dass man in dem Plan viel mehr Infrastruktur fordert, für immer weniger Gäste, sondern er meint, diese vielen Hotels und Golfplätze hätten längst gebaut werden sollen und nur der Plan hätte das verhindert. - Diese Rechnung habe ich immer mal wieder gehört, mehr Hotelbetten brächten automatisch mehr Gäste. - Die Rechnung habe ich auch immer ganz einfach an unserem Beispiel hier widerlegt, von 2002 bis 2008 erhöhte sich die Zahl der Hotelbetten hier auf La Palma um etwa 3.000, die Zahl der Gäste ist aber rückläufig. - Was also Carlos Cabrera fordert, das ist ganz einfach so, weil die Auslastung in den bereits bestehenden Hotels dramatisch schlecht ist, empfiehlt er, einfach noch ein paar Hotels daneben zu bauen. - Gut, so alleine steht er mit solchem Schwachsinn auch nicht dar, große Teile der Weltfinanzpolitik arbeiten genau auf diesem Niveau, aber das ist ein anderes Thema. - Die Partido Popular kritisiert die touristischen Pläne für La Palma, das ist lustig bis zynisch, denn genau diese Partei hat, als sie noch mit in der Inselregierung saßen und ein gewisser Juan de la Barreda Tourismusrat war, dafür gesorgt, dass man aus La Palma eine kleine Kopie Tenerifes machen will. - Zudem hat die Partido Popular bei der Abstimmung im Cabildo Insular über den "PTE" ihre volle Zustimmung gegeben. - Zynismus ist, wenn Lügner Lügner Lügner nennen, Peter hat Recht, den Sloterdijk meine ich, und Carlos ein miserables Gedächtnis.



Mittwoch 14.09.2011 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 62 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 23,2 Grad - niedrigste Temperatur 18,8 Grad

Sieben Sterne in der Flagge
Aber nicht mal einen für Gesundheit und Erziehung

Flaggen sind gern genutzte Symbole, und deswegen meist auch nicht so einfach zu nutzen, wie manch ein Zeitgenossen denn so meint. - Es geht, wieder einmal, um die Polemik um die Lieblingsfahne der Coalición Canaria, welche auf dem üblichen Untergrund der kanarischen Flagge, also Weiß - Blau - Gelb, anstatt der beiden Hunde welche sieben Dreiecke einrahmen einfach nur sieben grüne Sterne hat. - Sieben Dreiecke oder sieben Sterne, was soll der kleine Unterschied dürfen Sie ruhig fragen, und ich bin ja dazu angetreten, diese Frage zu beantworten, denn es gibt einen großen Unterschied. - Sollte es Sie aber so gar nicht interessieren, dann lohnt es sich auch nicht, weiter zu lesen. - Am 20. November sind ja in Spanien schon wieder Wahlen, vorgezogene Wahlen muss man sagen, weil Zapatero in Madrid das Handtuch geworfen hat, weil er über keine Mehrheiten mehr verfügt, um wichtige Entscheidungen durchführen zu können, wie zum Beispiel den Haushalt für 2012. - Im Wahlkampf nun holt die Coalición Canaria dann immer diese Fahne heraus, die mit den sieben Sternen, und das ärgert regelmäßig die anderen Parteien, denn die Fahne mit den sieben Sternen steht für die Unabhängigkeit der Kanarischen Inseln als Nation und sogar als Staat. - Die Fahne mit den sieben Sternen ist aber gar nicht von der Coalición Canaria erfunden oder entwickelt worden, sondern von der "Movimiento por la Autodeterminación y la Independencia del Archipiélago Canario" (MPAIAC), welche im Jahr 1964 gegründet wurde und den Kampf um die Unabhängigkeit der Kanaren nicht nur mit der Feder und dem Mund geführt hat, sondern auch bewaffnet und mit Bomben. - Eine solche Bombe führte dann indirekt auch zum größten Unfall der zivilen Luftfahrtgeschichte, nämlich dem Zusammenstoß zweier Jumbo-Jets auf dem Flughafen Los Rodeos auf Tenerife, bei dem 583 Menschen das Leben verloren haben. - Die "MPAIAC" sorgte nämlich durch eine Bombendrohung dafür, dass der Flughafen von Gran Canaria geschlossen werden musste, und so viele Maschinen nach Tenerife umgeleitet werden mussten, wie auch die beiden Unglücksmaschinen. - Auch wenn der Unfall selbst andere Gründe hatte, wären die Maschinen nicht umgeleitet worden, dann wäre es niemals zu diesem schrecklichen Unglück gekommen.

Diese Fahne mit den sieben Sternen wird also nicht von allen mit freudigen Augen gesehen, sondern durchaus auch kritisch, denn bewaffneter Kampf um die Unabhängigkeit der Kanarischen Inseln, das kommt für die Parteien PP und PSOE und die kleinen anderen Parteien auf keinen Fall in Frage, und wenn man die Leute von der Coalición Canaria fragt, für die natürlich auch nicht. - Warum die dann aber mit der Fahne herumlaufen, welche für den bewaffneten Kampf steht oder zumindest stand, das wollen die nicht so gerne hören. - Übrigens findet man diese polemischen Fahnen niemals auf offiziellen Dokumenten der Coalición Canaria, aber wohl in Werbespots, auf T-Shirts gedruckt und man sieht sie auf Feiern und Festen. - Die "MPAIAC" existiert übrigens noch, hat sich aber inzwischen Gewalt völlig losgesagt, und in der Tat, die Zeit, dass hier auf den Kanaren Bomben gelegt wurden, die ist schon lange vorbei. - Diese Organisation übrigens besteht auch ganz heftig darauf, dass die Coalición Canaria die Fahne nicht benutzen darf, denn schließlich ist das "ihre Flagge", wobei man sich da natürlich auch fragen muss, ob man unbedingt Symbole aus nicht gewaltfreien Zeiten heute noch nutzen muss. - Auf der anderen Seite kann man auch wieder fragen, müssen wir uns jedes Mal aufs Neue darüber ärgern, dass uns die ärgern wollen…? - Auf der dritten Seite kann man den Jungs und Mädels von der Coalición Canaria aber auch zurufen, wir brauchen keine sieben Sterne auf der Fahne, sondern Krankenhäuser und Schulen mit fünf Sternen, dann wäre uns geholfen.


bandera canaria      bandera independentista



Mittwoch 14.09.2011 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 22,5 Grad - niedrigste Temperatur 19,5 Grad

Schluss mit Lustig
Die Schule hat uns alle wieder

Gestern bereits hat die Schule auch für die "Großen" wieder begonnen, allerdings noch in einem Stundenplan, welcher für Weicheier gemacht wurde. - Ein erstes "Anschmecken" war das, von 09:00 bis 13:00 Uhr, gerade so, als müssten sich alle den Schulweg neu einprägen. - Heute ist nun der erste scharfe Tag, da geht es wieder von 08:00 - 14:00 Uhr und das bleibt dann auch so, bis in den kommenden Juni, wenn dann wieder zu den großen Ferien gerufen wird. - Die Kinder lernten aber gestern bereits ihre Lehrer kennen und die neuen und alten Klassenkameraden und wie jedes Jahr gab es sowohl Freude, als auch Enttäuschungen. - Mit den Lehrern scheint es so zu sein wie mit den Schülern, man kann Glück haben, aber eben auch nicht. - Den absoluten Hammer allerdings betrifft unsere große Tochter, die ist nun in der Abiturklasse, und in dieser Klasse sind mit ihr 41 Schüler, welche in dieser Größenordnung nun auf das Abitur vorbereitet werden sollen. - Das ist natürlich ein absolutes Unding, die wichtigste Schulklasse ihrer gesamten Schülerkarriere mit 41 Schülern über die Runden zu bringen, das kann man auch als Skandal betiteln, liegen doch hier normalerweise die Klassengrößen bei 20 bis 25 Schüler. - Gut, da wird es schnell und bald Proteste geben und dann dürfen meine Parteikollegen aus dem Gobierno de Canarias dann auch schnell beweisen, dass sie mehr drauf haben als einfach nur Genossen aus der Partei zu werfen, wenn die mal was nicht so machen, was in der Chefetage auf güldenes Papier gehaucht wird. - Das Ressort "Educación" also Erziehung und damit auch das Schulwesen, das wird nämlich im Gobierno de Canarias vom selbst ernannte Obersozialisten José Miguel Pérez geführt, der verantwortlich ist für das größte Wahldebakel, welches die kanarischen Sozialisten jemals in ihrer Geschichte eingefahren haben. Ansonsten beginnt nun der Alltag, aufstehen wenn es noch dunkel ist, die Teenager wecken und dann so etwas wie ein halb verschlafenes Familienfrühstück, bei dem die Teilnahme zwar Pflicht ist, aber die Gespräche meistens kurz und nicht besonders intensiv. - Bis der Körper sich wieder an den neuen Rhythmus gewöhnt, gehen sicherlich ein paar Wochen ins Land, meist dauert das genau so lange, bis die Sommerzeit wieder ausläuft und der Körper sich dann erneut umstellen muss. - Alles im ganz normalen Fahrwasser also und ich weiß nie so richtig, ob ich mich so schlecht an Alltag gewöhnen kann, oder ob der Alltag alltägliche Probleme mit mir hat.



Dienstag 13.09.2011 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 57 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 22,5 Grad - niedrigste Temperatur 19,5 Grad

Europäische Hoffnung für La Bombilla
Straßburg interessiert sich für die Abrisse an Spaniens Küsten

Es ist ja nicht nur hier auf La Palma so, dass die Küstenbehörde nach langen Jahren der Versäumnisse, jetzt die Küstenstreifen von allen Siedlungen frei machen will. - Hier auf La Palma wurde auch schon abgerissen, einige Häuser im Süden beim Leuchtturm, die Hälfte der Hütten in Punta Larga und als allerersten Schritt, ließ man die Bagger die Hütten an der Playa de los Guirres abreißen, welche bei den Ausländern mehr als Playa Nueva bekannt ist. - Das ging damals auch so schnell, dass sich nicht wirklich Widerstand formieren konnte, und darüber hinaus drohte die Küstenbehörden auch mit hohen Strafen und den Abrisskosten, sollte man sich den Baggern in den Weg stellen. - Nach und nach allerdings begannen sich die ersten Bürger gegen diese Abrisse zu wehren, denn schließlich ist das Küstengesetz von 1988 und viele Siedlungen hier sind noch vor dieser Zeit entstanden. - Die Küstenbehörde hat dennoch so ziemlich an alle Haus- oder Hütteneigentümer bereits Abrissverfügungen erteilt, aber im letzten Jahr kam es nicht mehr zur Vollstreckung dieser Abrissverfügungen. - Einige Anwälte haben nämlich bereits erfolgreich geklagt, so konnte man in El Remo einige Häuser retten, wenn auch "nur" für den Zeitraum von 30 Jahren. - Allerdings braucht man einen guten Anwalt, dafür braucht man dann Geld, und Zeit und etwas Glück, dann kann es etwas werden. - Wer kein Geld hat, so gut wie überhaupt keine Papiere für das Haus oder das Grundstück, der kann den Fall gleich vergessen, und die meisten haben keine Papiere, zumindest keine, welche einen Aufschub oder eine Ablehnung des Abrisses möglich machen würden. - Auf der einen Seite muss man ja sagen, das spanische Küstengesetz ist gut, denn es lässt keinen privaten Besitz und private Nutzung der Küste zu, aber man reißt auch gewachsene Siedlungen dafür ab und kümmert sich einen Dreck um so etwas wie Bestandsschutz und erworbenes Eigentum. - Mehr Fingerspitzengefühl wäre da angesagt, denn hier auf La Palma sprechen wir ja nicht von Hotelklötzen die an die Küste gebaut wurden und nicht dem Gesetz genügen, sondern von kleinen Siedlungen wie El Remo oder La Bombilla, die wohl ein bisschen außerhalb des legalen Rahmens liegen, aber doch längst ihren traditionellen Platz hier auf der Insel gefunden haben.

Anderswo hat man sogar wegen der Abrisse das Europäische Menschenrechtstribunal angerufen, und die werden sich nun tatsächlich damit befassen und auch den Fall La Bombilla aufgreifen. - Das heißt noch nicht, dass man schon auf der guten Seite ist, aber es heißt wohl, dass man momentan nichts zu befürchten hat, jedenfalls nicht so lange, bis die eine Entscheidung gefunden haben. - Der Anwalt José Ortega, welcher auch die Anwohnervereinigung von La Bombilla vertritt, der lässt uns auch die Idee wissen, wie man denn der Küstenbehörde beikommen könnte. - Es heißt ja immer wieder, die Häuser und Hütten müssten abgerissen werden, weil man die "Regeneration" der Küstenlinie anstreben würde. - Allerdings ist das mit der "Regeneration" gar nicht richtig, denn man reißt Häuser ab und Bananenplantagen, um dann einen 2 Meter breiten Betonstreifen mit Edelstahlgeländer dort hinzubauen, also einen sogar befahrbaren Küstenwanderweg, welcher ausschließlich touristische Ziele verfolgt und mit "Regenerierung" der Küsten überhaupt nichts zu tun hat. - Damit hat er auf jeden Fall Recht der pfiffige Anwalt, wie er nun allerdings auf den Trichter kommt, dass man deswegen die Häuser nicht abreißen muss, da kann ich ihm noch nicht komplett folgen. - Aber es ist ein Stück Hoffnung wieder eingekehrt und die Küstenbehörde sollte sich generell mal überlegen, ob man gewachsene Siedlungsstrukturen mit Einwohnern, die zum Teil bereits in mehreren Generationen dort leben um jeden Preis vertreiben muss. - Es sollte doch möglich sein, auch diese Siedlungen zu erhalten und den dortigen Anwohnern es möglich machen, sich ganz legal zu bewegen. Sicher kann man ja Auflagen machen, strenge Auflagen, welche den Küstenschutz berücksichtigen, aber einfach abreißen, damit man dann selbst Beton hin gießen kann, das geht bei allem guten Willen nicht.



Dienstag 13.09.2011 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1016 hPa

Es rumpelt auf El Hierro
Politik, Vollmond, Vulkan?

Seit dem 19. Juli findet ja auf, oder sagen wir besser unter der Insel El Hierro so etwas wie eine "vulkanologische Krise" statt. - Von "Krise" haben wir eh schon die Nase voll, da brauchen wir nicht auch noch einen Vulkan und auf El Hierro hat man die letzen Wochen eh andere Geschichten gewälzt als die vielen tausende kleiner Erdbeben, welche die Geologen seit dem Juli bereits in Aufruhr versetzen. - Am Samstag gab es doch den politischen Vulkanausbruch im Cablido Insular von El Hierro, mit der Abwahl der bisherigen Präsidentin und der Übernahme der höchsten Inselrepräsentanz durch die Parteiabweichler der POSE um Alpidio Armas. - Die Schwarmbeben welche auf El Hierro nun seit Ende Juli stattfinden waren immer nur von kleinen Magnituden, jetzt nach dem Sturz der alten Inselregierung stiegen die Werte plötzlich steil an und es gab sogar ein paar seismische Vorfälle, welche von der Bevölkerung wahrgenommen wurden. - Rund 10 Erdstöße von bis zu 2,7 auf der Richterskala waren da dabei, wo doch sonst die Schwarmbeben meist nur Werte um die 1,5 aufgewiesen haben. - Natürlich hat das Eine mit dem Anderen nichts zu tun, und inzwischen sind keine weiteren Beben mit Werten über 2,0 aufgetreten, so dass andere Beobachter nun sagen, der plötzliche Anstieg der Magnituden der Beben wäre auf den Vollmond zurückzuführen. - Jetzt wird es mir allerdings zu bunt, ich glaube nicht, dass wir unterirdische Magmabewegungen der Politik oder dem Vollmond zuordnen sollten, dazu ist die Geschichte auch ein bisschen zu ernst, denn nicht wenige Vulkanologen halten es für durchaus wahrscheinlich, dass wir auf El Hierro gerade die Vorbereitung zu einer vulkanischen Eruption erleben. - Kann sein, muss aber nicht sein, und eine vulkanische Eruption bedeutet ja auch noch nicht, dass es zu katastrophalen Begleiterscheinungen kommen muss, denn bedenken wir die beiden letzten Vulkanausbrüche auf La Palma, Teneguía 1972 und San Juan 1949, es ist bei beiden Ereignissen kein einziger Mensch ums Leben gekommen.

Wo es nun aber doch eine Verbindung von Politik zum Vulkanismus auf El Hierro gibt, es obliegt der Politik die Menschen der Insel zu informieren und gegebenenfalls zu beruhigen, oder zu alarmieren, wenn man zu dem Schluss gekommen ist, dass man das tun sollte. - Hierzu bedarf es aber fester Entscheidungskraft und klarem Durchblick über die Situation, und das darf man vielleicht von einem Politiker, der erst ein paar Tage an der Macht ist und dessen Machtübernahme wohlmöglich auch noch angefochten wird, nicht wirklich zu erhoffen. - Vielleicht aber beruhigt sich die Magma dort in etwa 10 Kilometer Tiefe auch einfach wieder, so wie das in den Jahren 2004 und 2005 schließlich auf Tenerife auch der Fall war, nachdem dort auch tausende Schwarmbeben und erhöhte Gasemissionen von einer möglichen Eruption gewarnt hatten. - Dort hat sich alles wieder beruhigt, und gleiches hofft man nun eben auch für die kleinste Kanareninsel El Hierro, aber einem Vulkan darf man eben niemals trauen. - Hier auf La Palma ist seit Jahren alles ruhig, im Moment sind wir sogar die Insel, welche die geringste vulkanische Aktivität aufzuweisen hat, wohingegen La Palma im vergangenen Jahrhundert die Insel der Kanaren war, mit der höchsten Aktivität.



Montag 12.09.2011 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 75 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 19,9 Grad

Kurzgeschreibsel
Parkplatzdiebstahl, Dieseldiebstahl und das Unfundstück der Woche

Nicht mehr lang hin, dann verschwinden in der Hauptstadt Santa Cruz die Parkplätze am Atlantik. - Offiziell sind das lediglich 600 Stellplätze, aber wie da meist geparkt wird kommen sicher noch mal 100 dazu, man braucht also 700 neue Parkplätze, sonst wird das Verkehrschaos in unserer Hauptstadt noch größer. - Nun hat man schon Autowracks abgeschleppt, um Platz zu schaffen und in manchen Straßen darf dann quer geparkt werden und wo es nur geht, versucht man neuen Parkraum zu schaffen. - Und endlich möchte man sagen, kommt man auch auf die Idee, den öffentlichen Nahverkehr mit in die Überlegungen einfließen zu lassen, denn wer mit dem Bus nach Santa Cruz fährt, der braucht auch kein Auto. - Dazu müsste man natürlich auch die Pendler morgens besser bedienen, denn deren Autos sind es ja, welche den ganzen Tag einen Parkplatz blockieren, weniger als die Besucher oder Einkäufer, welche meist nur kurz oder für ein paar Stunden einen Parkplatz brauchen. - Da könnte man sicher viel schaffen, und bitte aber auch mal daran denken, dass die Hauptstadt größer ist als nur am Hafen. - Die Busse, welche aus dem Süden kommen, also den Breñas, Mazo, Fuencaliente aber eben auch von der Westseite, die halten nur beim Hafen, und wer im nördlichen" also von uns aus gesehen "hinteren" Teil der Hauptstadt zu tun hat, der muss noch richtig laufen. - Man spricht von einem Bus, welcher Pendeldienst fahren soll, durch die Stadt, das wäre auch schon mal eine Idee, denn dann könnte man das Auto außerhalb lassen und den Rest mit dem Bus erledigen. - Auch wird immer wieder vorgeschlagen, die großen und komplett ungenutzten Parkhäuser am Flughafen könnte man öffnen und von dort einen Shuttleservice in die Stadt organisieren. - Mal sehen, was alles gemacht wird bis Anfang Oktober, und wie das Verkehrschaos dann gemeistert wird.

2.500 Liter Diesel haben sich dreiste Diebe aus abgestellten LKW und Baumaschinen gestohlen. - Firmen aber auch Einzelpersonen haben in den letzten Wochen immer mal wieder den Diebstahl von Diesel aus ihren Fahrzeugen gemeldet, und zwar alle in Mazo und Breña Alta. - Die Guardia Civil konnte nun 2 Männer fassen, welche als Diebe des Diesels identifiziert wurden, nachdem man schon einige Wochen ermittelt hatte. - Wie man den Männern auf die Schliche gekommen ist, das durften wir der Pressemeldung nicht entnehmen, meistens schreibt die Guardia Civil sehr knapp und ist nicht extrem auskunftsfreudig. - Bei dieser Menge Diesel würde man nun meinen, die beiden Männer hätten selbst eine Baufirma oder mehrere LKW laufen, aber dem ist nicht so. - Einen großen Teil des gestohlenen Diesels konnte man nämlich sicherstellen, die waren in Kanistern in der Garage aufgehoben, für den Eigenbedarf. - Spritdiebstahl ist hier eigentlich nicht an der Tagesordnung, da bei uns ja die Preise für Benzin und Diesel deutlich unter dem liegen, was der Sprit auf dem Festland oder dem "Rest" Europas kostet. - Rund 90 Cent kostet der Liter Diesel hier.

Das Fundstück der Woche ist dieses Mal ein Wort. - Ich bin so ganz locker und gelöst beim Studieren der Tagespresse, da fällt mir ein Artikel auf, bei dem es um Lady Gaga geht. - Meine Tochter bat mich ihr doch zu sagen, um was es in dem Text geht, so las ich ein paar Zeilen, die ich eben mal hier reinkopiere. "Prefiero los bares pequeños y destartalados donde sirven cerveza y güisqui." steht da bei Canarias 7 zu lesen hätte Lady Gaga gesagt, und ich war dann doch erstaunt darüber, was denn bitte "güisqui" sein soll. - Cerveza, das wissen wir ja, aber "güisqui"? - Gut, ich hatte einen Verdacht, der sich auch als richtig erwiesen hat, Whisky oder meinetwegen auch Whiskey meinen die damit und wenn man dieses Getränk irgendwie hispanisieren will, dann könnte man wohl "güisqui" dazu sagen und es käme etwas dabei heraus, was sich tatsächlich wie Whisky anhört. - Zunächst dachte ich noch, haben die bei Canarias 7 keine Lektoren, und lassen einen solchen Lapsus durchgehen, bis ich dann doch lieber bei der "Real Academia Española" nachblätterte, eine noble Gesellschaft, welche sich um die spanischen Sprache bemüht. - Und tatsächlich, die lustigen Profen von der Akademie des Sprachgrauens haben doch tatsächlich das Wort "güisqui" erfunden, anzuwenden wenn man ein Getränk beschreiben will, welches aus Getreide gebrannt wird und in Holzfässern gelagert wird. - Ich habe schon so manches fragwürdige Wort da gefunden, wie Computadora für Computer, oder mitin für meeting, bistec für beefsteak, cruasán für Croissaint und nun auch noch güisqui für Whisky. - Liebe Leute, ich habe allerhöchstes Verständnis dafür, wenn man eine Sprache vor zu viel Anglizismen schützen will, aber das sind Eigennamen von Getränken oder Gebäck, wir schreiben doch auch nicht "Pa eja" oder "Hamonn serano"…



Montag 12.09.2011 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 66 % - Luftdruck 1018 hPa

Anwesenheitsnotiz
"Plataforma" gegen die Asphaltwerke meldet Hallo

Jetzt sind es fast bereits 2 Jahre, in denen man es geschafft hat, dass das Asphaltwerk am Callejón de la Gata nicht in Betrieb gegangen ist, weil besorgte Bürger das über politischen Druck erreicht haben. - Das kann man wohl schon als Erfolgsgeschichte betrachten und sicher wäre es ohne den organisierten Protest der "Plataforma en contra de las plantas de asfalto" anders verlaufen und ein bis zwei Asphaltwerke dort bereits in Betrieb. - Das dürfen wir nie vergessen, wenn wir jetzt weitere Fortschritte fordern, und die nicht gleich auf schnellen Zuruf erhalten. - Die Erwartungen sind allerdings groß, zumal die Führung des Gemeinderats in Los Llanos ja gewechselt hat und man das Versprechen der neuen Nummer eins und zwei der Stadt Los Llanos sogar schriftlich hat, sich gegen den Betrieb der Asphaltwerke einzusetzen. - Etwas verwirrend ist allerdings die Politik des neuen Gemeinderats, und manche wittern gar schon Wahlbetrug, aber so weit sollten wir noch nicht gehen. - Die müssen sich natürlich erst mal einarbeiten in den ganzen Fall, sich juristisch beraten lassen, wobei man ehrlich auch wieder sagen müsste, das könnten sie sich eigentlich sparen, denn die "Plataforma" hat diese ganze juristische Beratung bereits teuer und ausschweifend hinter sich und vor der Wahl hat man sich ja auch per Unterschrift bereits festgelegt, gegen die Asphaltwerke zu arbeiten, was soll dann die ganze Sache mit der "Findungsphase" - Aber die "Plataforma" ist nicht unfair und will dem Gemeinderat gerne die Zeit geben sich zu "finden" zumal die Zeit ja nicht gegen uns läuft, sondern für uns, denn die Schlote der Asphaltwerke qualmen ja nicht. - Nun wird sogar die "Plataforma" selbst angegangen, von Ungeduldigen, mehr aber noch von hämischen Befürwortern der Asphaltwerke, die "Plataforma" sei selbst nur eine politisch motivierte Aktion gewesen, und nun nach dem Machtwechsel in Los Llanos würde die "Plataforma" ihren Betrieb langsam einstellen und sich zurückziehen.

Größeren Mist habe ich selten gehört, aber wir wissen ja, aus welcher Ecke das stammt, dennoch hat man seitens der "Plataforma" diese Gerüchte aufgenommen und sich nun mit einer Presseerklärung an die Öffentlichkeit gewandt. - Dort bekräftigt deren stimmgewaltiger Sprecher, Vicente Ramos, dass man natürlich nach wie vor und mit aller Entschlossenheit den Kampf gegen die Asphaltwerke weiterführen werde, und auch dem neuen Gemeinderat in Los Llanos klar sein muss, dass es keine Schonung irgendwelcher Mandatsträger gibt, bloß weil die einer bestimmten Partei angehören. - Auch erinnert er daran, dass sowohl die Bürgermeisterin Noelia García, wie auch deren Stellvertreter, Chema de Vargas, im Wahlkampf sogar schriftlich noch bestätigt haben, alles Mögliche gegen den Betrieb der Asphaltwerke im Aridanetal zu unternehmen. - Der neue Stadtrat würde sämtliche Glaubwürdigkeit verlieren, wenn man nun die Betriebsgenehmigungen erteilen würde. - Eine Sache sind die vorhandenen Lizenzen, und eine andere Sache ist die Betriebsgenehmigung, die Gemeinde hat wohl die Möglichkeit den Betrieb zu verhindern, natürlich mit den möglichen Folgen von Schadensersatzzahlungen, welche aber weit unter dem lägen, was der Betrieb der Anlagen zur Folge hätte. - Eine Anwesenheitsnotiz gibt die "Plataforma" damit also ab, aber Neuigkeiten gibt es nicht wirklich. - Vielleicht sollte man doch in den kommenden Wochen noch eine Kundgebung oder mindestens Versammlung abhalten, damit dem Gemeinderat in Los Llanos ganz deutlich vor Augen gehalten wird, wie groß und stark die Gruppe der Gegner der Asphaltwerke ist. - Über der ganzen Auseinandersetzung in der Gemeinde Los Llanos ist die Frage nach dem Verfahren vor dem Verwaltungsgericht auf Tenerife gar nicht mehr zur Sprache gekommen. - Da müsste doch nun mal was passieren, und die windige Geschichte klären, wie denn die Regierung der Kanarischen Inseln, Lizenzen verteilen darf, in denen ganz offen und für alle ersichtlich schmuruchelt worden ist.



Sonntag 11.09.2011 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0,2 mm - Luftfeuchte 74 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 20,8 Grad

Heute nervt er wieder, der alte Nichtraucher
Tag elf und kein Stückchen weise

Ich darf Ihnen versichern, ich habe seit dem 1. September keine Zigarette mehr geraucht, auch kein anderes Kraut und auch keine Pflaster oder sonstige Entzugshelfer zu mir genommen. - Das ist also der Tag elf heute und ich kann wohl schon ein bisschen stolz auf mich sein, allerdings gibt es Tage, oder vielleicht Momente, da geht mir der klein-große Schweinehund in mir schon gewaltig auf den Keks und ich dann den anderen auf denselben. - Ich bin eben nicht immer abgelenkt, sondern sitze auch mal da und dann überfällt es mich wieder, diese dämliche Sucht nach einer Zigarette. - Das passiert alles im Kopf, aber die Finger müssen dann beschäftigt werden, am allerbesten ein paar Schritte gehen und mit meiner Frau habe ich verabredet, dass mein Gemütszustand etwa dem entspricht, wenn eine Frau kurz vor ihren "Tagen" ist, also am besten nicht ansprechen. - Was man alles machen kann, anstatt rauchen denke ich mir dann immer wieder, man kann einen Apfel essen, ein Stück Torte, ein Stück spazieren gehen oder einfach weiterarbeiten. - Natürlich fällt mir ganz viel ein, was man machen kann, anstatt zu rauchen, aber ich weiß eben auch noch wie nett das war, 20 bis 30 "kleine Fluchten" am Tag zu haben, an denen man sich saugend und dampfend kurz dem Alltag entzog. - Aber das geht nun nicht mehr, und als Raucher kommt man sich ohne den Schutz seiner giftigen Freunde auch ein bisschen nackt vor, zumindest um die Seele herum. - Wenn mir wieder kribbelig wird, dann gehe ich jetzt meist vor die Tür, sage zu meiner Frau, ich gehe jetzt eine rauchen und stelle mich auf die Terrasse und warte, bis der Anfall vorüber ist. - Natürlich gehe ich keine rauchen, das ist vorbei, aber ich versuche eben dennoch "kleine Fluchten" zu produzieren, die eben irgendwann vielleicht auch mal ohne Nikotin funktionieren.

Man soll halt einfach nicht zu viel erwarten, elf Tage ist eben noch kein halbes Jahr, und die körperlichen Entzückungen kann man da ja auch noch nicht erwarten. - Das wird irgendwann nett und schön, wenn man dann die ersten Belohnungen bekommt, fürs nicht mehr rauchen, denn versprochen hatte man mir viel. - Bessere Geschmacknerven, keinen Husten mehr, die Treppen wieder hoch laufen können, gesunde Gesichtsfarbe, weniger Falten und ein freundliches Herz und so weiter. - Da freue ich mich drauf, wenn man dann auch sieht oder spürt, warum man diese Marter durchlebt hat, mit dem Tabakentzug. - Im Moment muss ich mir die Belobigungen noch selbst ersäuseln, oder ich spreche dann mit meiner Frau über die Rente, und dass ich nun doch noch 80 Jahre alt werden kann. - Allerdings erschrak meine Frau auch ein bisschen, nachdem sie darüber nachgedacht hatte was das bedeutet, dass ich nun die Chance habe 80 Jahre alt zu werden, das heißt nämlich 30 weitere Jahre mit mir, und das muss ihr wohl zu denken gegeben haben. - Allerdings hat sie mir keine Zigaretten gekauft, es ist also noch nicht alles verloren. - Vor ein paar Tagen hatte ich mich ja auch bei Ihnen geoutet, und sehr viele Leser haben mir da seht viele nette und besonders aufmunternde Zeilen geschrieben, fast alles ehemalige Raucher, die wissen was los ist, wenn der "kleine Teufel" wieder mal an die Hirntür klopft und seinen Glimmstängel fordert. - Vielen Dank für diese Unterstützung! - Meine Familie benimmt sich auch prächtig mit mir, die ertragen meine nicht immer verständlichen Launen und meine momentane Nervosität, und damit helfen die mir auch hervorragend, wenn ich mich nicht dauernd zusammenreißen muss. - Hart bleiben heißt es jetzt, und ich kann ein harter Hund sein, aber mein innerer Schweinehund auch, der ist leider aus demselben Holz geschnitzt und sitzt mir immer noch verdammt oft nah am Nacken.



Sonntag 11.09.2011 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 66 % - Luftdruck 1019 hPa

Bunt ist die Insel
Der Mut zur Farbe geht um

Ein Haus ist weiß, rote Dachziegel, braune oder grün gestrichene Fenster und Türen, und das war´s. - Früher war das so, als alles anders war, und nur manches besser. - Sicher lag es auch daran, dass die Angebotspalette an Farben einfach viel kleiner war, wer wollte vor 25 Jahren schon rote Wandfarbe oder Blau. - In vielen Gemeinden anderswo gibt es ja auch Vorschriften, wie man sein Häuschen anzumalen hat, hier auf La Palma ist das wohl nur in Santa Cruz gegeben, aber auch dort darf man, wenn man vorher fragt, sein Haus bunt anmalen. - Irgendwann fingen einige Leute hier dann an, ich glaube das ist so etwa 15 bis 20 Jahre her, ein bisschen mit den Farben zu experimentieren. - Zunächst wagte man sich an ein konservatives "Amarillo real", also Königsgelb, wobei ich bei dem Gelb nicht König sein wollte, welches ein bisschen aussieht wie verdorbenes Eidotter und eher Ocker ist als Gelb. - Aber immerhin, nicht mehr Weiß, und wer ein bisschen was auf sich hielt, ein bisschen Anspruch auf Außergewöhnliches auch nach außen geltend machen wollte, der wagte damals dieses farbliche Zugeständnis. - Ich erinnere mich noch sehr gut, damals musste man diese Farben noch selber anmischen und kaufte die Pigmente in kleinen Tuben, die wie Zahnpastatuben aussahen, aber eben weiße Farbe dann Gelb machten. - Problem dabei war natürlich auch, dass sich niemand merkte, wie viel Tuben man auf den 15 Liter Eimer Farbe verwandt hatte und manch Haus dann in diversen verdorbenen Eidotter-Gelb-Tönen daherkam. - Aber eben doch ein Farbklecks in der Landschaft, warum nicht? Blumen haben doch auch alle möglichen Farben und niemand käme auf die Idee, Veilchen nicht mehr Blau blühen zu lassen. - Irgendwann ging das mit den Farben aber weiter, und so ganz möchte ich hier auch nicht eine Weißwursttheorie ausschließen, Sie wissen schon, Erfindungen aus Versehen, dass auf einer großen Baustelle in Los Llanos anstatt weißem Fertigputz lindt- oder tuberkulosegrüner Putz angeliefert wurde, und man unbedingt fertig werden musste und deshalb das Zeug nicht zurückschicken konnte. - Danach gab es kein Halten mehr, und besonders die Wohnblocks in den Städten wurden bunt, mit einem Mut zu Farben, den man nun wirklich nicht mehr mit Goethes Farbenlehre erklären könnte, sondern vielleicht einfach damit, dass die Baustoffhändler wussten, alle unmöglichen Farben, diejenigen, welche andere immer zurückschicken, die kann man nach La Palma liefern, die kennen da nichts.

Da gibt es Farbtöne, die haben keine Namen, die können keine Namen haben, weil sich niemand so etwas ausdenken kann, aber immerhin, unsere Städte sind keine langweiligen Häuserschluchten aus abwechselnd Waschbeton und weißer Farbe, sondern eben bunt und rebellisch wie Pippi Langstrumpf das nicht besser hätte machen können. - Inzwischen ist die Farbe längst auch auf dem platten Land angekommen, (wobei man das platte Land hier auf La Palma bitte nicht als flach deuten darf) dem konservativen Hinterhof der urbanen Keimzellen hier auf dem Inselchen, und viele Häuser tragen inzwischen bunt. - Da gibt es dann auch Modefarben, im Moment ist "Bordeaux" angesagt, vor ein paar Jahren noch "Apricot", aber grundsätzlich ist inzwischen alles erlaubt und wer ein weißes Haus hat, der macht sich schon verdächtig ein ewig Gestriger zu sein. - Inzwischen ist das Angebot an Farben, und auch an guten Farben, die man nicht mehr selber mischen muss, unheimlich groß, und die Läden übertreffen sich darüber hinaus mit Angeboten, einem alle nur erdenklichen Farbtöne auch noch zu mischen. Da greift dann so mancher auch mal daneben, ein Haus in "Aubergine" ist nicht mein Ding, genau so wenig der endemische Gedanke, sein Haus in "Kanarengelb" zu streichen, das sieht dann doch eher pathologisch aus und nicht bunt. - Wer allerdings nun daherkommt und von der Farbwahl des Hauses auf die Charaktere der Einwohner schließen will, der traut sich zu viel zu, oder überschätzt uns auch wieder, denn meist ist die Auswahl der Farbe ein Zufall, denn kaum einer kann in einer dunklen Ferretería anhand eines Farbmusterbogens vorstellen, wie denn später sein Haus im Sonnenlicht mit dieser oder jenen Farbe aussehen wird. - Aber ich finde das schön, bunt ist die Insel geworden, hier blühen nicht nur die Blumen, sondern auch die Hausfassaden.





Samstag 10.09.2011 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 26 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1017 hPa

Den Mutigen gehört die Welt…
… oder zumindest El Hierro

Das Misstrauensvotum gegen Belén Allende auf El Hierro ist nun durch, die 5 Räte der PSOE und die 2 der Partido Popular haben gemeinsam Belén Allende in einem außerordentlichen Plenum abgewählt, und neuer Inselpräsident El Hierros ist nun Alpidio Armas von der PSOE. - Sicher hatten wir das so erwartet, war doch eigentlich spannender, wie man die "Fahnenfluchtklausel" handhaben wird, welche besagt, dass Ratsmitglieder der Cabildos welche die Partei gewechselt haben, keine Stimme mehr haben. - Hier kommt es nun eben darauf an, wie man den Status definiert, welchen nun die 5 Räte der PSOE haben, denn die Partei hat sie rausgeschmissen, so zumindest die Aussage der Parteioberen, wobei es mindestens fragwürdig ist, ob man solch einen Hau-Ruck-Rauswurf denn rechtlich überhaupt korrekt durchführen kann, denn meines Wissens ist dazu zunächst ein Parteiausschlussverfahren notwendig, und ein solches hat es nicht gegeben. - Zusätzlich erklärte der Alterspräsident des Cabildo El Hierros auch, dass die 5 Genossen der PSOE keine "tránsfugas", also Fahnenflüchtige sein, einmal weil man das nur wird, wenn man selbst aus der Partei eintritt und einer anderen Gruppierung beitritt und sowieso der Parteirauswurf gar nicht rechtens sein kann. - Allerdings ist der Alterpräsident des Cabildo El Hierros auch einer der beiden Räte der Partido Popular, und die wollten ja das Misstrauensvotum unbedingt. - Wäre also der Alterspräsident ein Mitglied der AHI/CC, dann muss man davon ausgehen, dass man die 5 Räte der Sozialisten als "tránsfugas" bezeichnet hätte, als Ratsmitglieder ohne Stimmen. - Die Coalición Canaria hat nun auch schon angekündigt, diese Abwahl anzufechten, wobei offen bleibt, wie die das machen wollen und mit welcher Begründung. - Aber diese Geschichte in El Hierro hätte keinen Einfluss auf die Koalition der PSOE mit der CC auf Ebene des Gobierno de Canarias, denn die PSOE hätte ja Wort gehalten, entweder die Räte auf El Hierro umzustimmen, oder eben aus der Partei zu entfernen.

Was nun natürlich als nächstes kommt, das ist das Cabildo auf La Palma, auch da möchten die Räte der PSOE und der PP am liebsten gemeinsame Sache machen, zumindest fordert man das lautstark aus den Gemeinden so, denn dort pflegt man solche Koalitionen schon seit diesem Mai. - Auf jeden Fall wächst nun der Druck auf die palmerischen Räte der PSOE und der PP, es doch auch zu versuchen, denn was auf El Hierro funktioniert, das müssen wir doch hier auf La Palma auch hinbekommen. - Wobei man natürlich auch wieder verstehen müsste, dass man noch mal abwarten will, ob denn wirklich alles in trockenen Tüchern ist auf El Hierro, oder ob es der Coalición Canaria wirklich nicht gelingt, gegen diese Abwahl noch irgendwie vorzugehen. - Auch müssen sich die hiesigen Räte der PSOE klar sein, wenn sie dem Vorbild El Hierros folgen, dann ist eine mögliche Karriere in der PSOE vorbei, weil man dann mit dem Rausschmiss rechnen muss. - Allerdings sind die hiesigen Räte, außer vielleicht der Nummer eins, Anselmo Pestana, welcher auch schon Senator für La Palma war nicht unbedingt aus Parteigründen dort angetreten, sondern die hat man ausgesucht, weil die was auf dem Kasten haben. - Man müsste es aber auch respektieren, wenn einer der Räte sagt, er möchte auf keinen Fall etwas gegen die Partei unternehmen. - Allerdings ist die Stimmung hier an der Basis fast drückend gegen die im Gobierno de Canarias sitzende Parteiführung der PSOE, die unserer Meinung nach, die Parteiziele und die Gesinnung längst komplett verraten haben. - Da geht es also um mehr, das ist längst der Kampf "oben" gegen "unten" und die Parteiführung "ganz oben", also in Madrid, die sollte sich mal ganz genau ansehen, was hier ein paar selbst ernannte Sozialisten in ihrem Namen so treiben.



Samstag 10.09.2011 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1018 hPa

Alle Augen sind auf El Hierro gerichtet
Die kleinste Insel macht den größten Lärm

Den Bewohnern der kleinsten Kanareninsel ist die übergroße Aufmerksamkeit sicherlich äußerst unangenehm, gelten doch die Menschen dort auf El Hierro als eher zurückhalten und nobel, und niemals überschwänglich oder gar extrovertiert. - Aber es kann eben sein, dass man dort auf der kleinsten Kanareninsel heute Geschichte schreiben wird, politische Geschichte zumindest. - Die vulkanische Aktivität im Untergrund der Insel rückt El Hierro zwar schon sein nunmehr fast 2 Monaten in den Blickwinkel der Welt der Wissenschaft, aber darüber wollen wir heute ausnahmsweise mal nicht sprechen, sondern über ein anderes mögliches Beben, welches noch im Laufe des Vormittags zumindest seinen Anfang nimmt. - Ein Misstrauensantrag gegen die aktuelle Inselpräsidentin Belén Allende wird heute im Inselparlament von El Hierro gestellt werden, und wen interessiert das werden Sie vielleicht gleich darauf hin fragen, ob es nichts Wichtigeres gibt auf der Welt. - Auf der Welt schon, aber nicht in unserer Welt, denn von diesem Misstrauensvotum kann die komplette politische Zukunft der Kanarischen Inseln abhängen und wohlmöglich einen sehr positiven Wechsel ankündigen. - Die Basis der Sozialisten der PSC/PSOE will sich auf kommunaler Ebene mit den konservativen Brüdern und Schwestern der Partido Popular verbünden, um die auf vielen Inseln seit mehr als 20 Jahren regierende Lokalpartei Coalición Canaria endlich von der schweren Last der Regierungsarbeit zu befreien. - Zwar sind PSOE und PP landesweit eigentlich die natürlichen politischen Feinde, aber auf Landesebene bietet das lustig-frivole spanischen Wahlrecht viele Möglichkeiten, damit kleine Regionalparteien ungeahnte politische Macht ausüben können. - Und nur über eine Union der beiden großen politischen Kräfte kann man diesen regionalen Auswüchsen Paroli bieten, so wie man das im Baskenland seit gut einem Jahr bereits praktiziert. - Allerdings sind auf den Kanaren die Parteiführung und die Basis der PSC/PSOE weiter von einander entfernt als Westerwelle und die 5%, und die Parteiführung, im Namen des ungeliebten José Miguel Pérez hat es sogar zustande gebracht, auf Landesebene eine Koalition mit der Coalición Canaria einzugehen, nur um irgendwelche Pöstchen zu belegen. - Und das komplett gegen den Willen der Parteibasis, welche in den Kommunen der Inseln, vor allem auf La Palma komplett anders gewählt hat und die Weisung der Parteiführung ignoriert, mit der CC zusammen Regierungen zu bilden.

Was in den Gemeinden gerade noch als ungehörig von der Parteiführung geduldet wird, und weil denen sonst alle Mitglieder weglaufen, wird auf der Ebene der Inselregierung nicht mehr hingenommen. - So gibt es ein striktes Verbot seitens der Chefs der PSOE in den Inselregierungen mit der PP zu paktieren, obwohl alle gewählten Mitglieder der PSOE das wollen und fordern. - Man könnte nun einfach hingehen und wie in den Gemeinden die Vorgabe ignorieren, aber so einfach ist das in den Inselregierungen nicht, denn dort wird automatisch die meistgewählte Partei eingesetzt, und nicht von den Abgeordneten gewählt. - Es müsste also über ein Misstrauensvotum gehen, dass beide kleineren Oppositionsparteien die Macht übernehmen und so kann man das auch machen. - Allerdings gibt es ein Gesetz, welches aussagt, dass Mitglieder in den Inselregierungen welche nicht mehr der Partei angehören für welche sie ins Inselparlament gezogen sind, ihr Stimmrecht verlieren. - Und da die PSOE ihre 5 gewählten Räte im Inselparlament El Hierros sofort aus der Partei geworfen hat, könnte der Misstrauensantrag heute auf der Insel auch in herrenisches Wasser fallen. - Aber nicht alle Juristen sehen das so, manche interpretieren diesen Text auch anders und meinen, wenn die Partei die Leute rausschmeißt, dann ist das etwas anderes, als wenn die Räte selbst aus der Partei austreten um eventuell einer anderen Gruppierung beizutreten. - Darüber hinaus kann man ein Parteimitglied nicht einfach so aus der Partei werfen, sondern man muss erst ein Parteiausschlussverfahren einleiten, und das kann Wochen bis Monate dauern. - Der Rausschmiss aus der Partei kann also höchstens provisorisch sein, und damit behalten die Räte der PSOE ihre Stimmen. - Wie man das aber heute im außerordentlichen Plenum der Inselregierung von El Hierro bewertet, das wissen wir alle noch nicht.

Findet aber das Misstrauensvotum heute auf der Insel Bestätigung, dann ist damit zu rechnen, dass die Kollegen auf La Palma in Kürze das Gleiche machen. - Sollte das auch funktionieren, so kann es gut sein, dass die Coalición Canaria daraufhin den Pakt mit den Sozialisten auf Landesebene aufkündigt, denn die Inselregierungen El Hierros und La Palmas sind Faustpfand für diese Pakt gewesen. - So kann es sein, dass die kleinste Insel den größten politischen Lärm veranstaltet und die Zukunft der Kanaren deutlich mitbestimmt. - Ein bisschen schade finden wir es ja, dass die sozialistischen Kollegen der kleinen Insel sich als mutiger erwiesen haben als unsere Jungs und Mädels auf La Palma, aber Hut ab vor dem der es sich verdient hat, und in diesem Fall geht der Chapeau, was immer auch daraus wird, an die aufrechten Sozialisten auf El Hierro. - Die mögliche Tragweite der heutigen Entscheidung ist vielen gar nicht wirklich klar, das könnte nicht nur die politische Welt auf den Kanaren für die laufende Legislaturperiode bestimmen, sondern auch einen demokratischen Wandel innerhalb der sozialistischen Partei herbeiführen und diese schon leicht verkrustete Struktur endlich wieder basisorientiert wirken lassen und neue neoliberale Strömungen robust vergessen lassen.



Freitag 09.09.2011 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 28,5 Grad - niedrigste Temperatur 24,0 Grad

Geschäftsklimavorhersage
Augen zu und durch

Dreimal im Jahr macht die lokale Handelskammer eine Umfrage bei 700 Mitgliedern, allesamt dem Handel angehörend, wie sich denn die Geschäfte so anlassen, und auch wie man die zukünftige Entwicklung sieht. - Daraus bastelt man sich dann so etwas Ähnliches wie einen Geschäftsklimaindex und wie der hier aussieht, bringt unser Klima dauernd dicke Luft. - Kein Wunder, haben wir doch alle schon mal das Wort "Krise" gehört, und uns beutelt das nun schon seit ein paar Jahren. - Spanien ist da sehr unflexibel gewesen, die lange Zeit die wir auf Tourismus und Bauwesen unsere Zukunft gestützt haben hinterlässt nun ein Millionenherr an Arbeitslosen, welche viel zu wenig Ausbildung haben, um in anderen Bereichen eingesetzt zu werden. - Diese extrem hohe Arbeitslosigkeit senkt natürlich auch gewaltig den Binnenkonsum, da eben viele Familien kein oder wenig Geld haben, was sie ausgeben könnten. - So leidet auch der Handel und die anderen Branchen an der Misere der einseitigen Ausrichtung der vielen Arbeitskräfte und es wird noch viele Jahre dauern, bis sich ein einigermaßen erträgliches Gleichgewicht wieder herstellen lässt. - Die spanische Industrie ist darüber hinaus nicht gerade als innovativ und effizient bekannt, so dass wir uns immer schwer tun, auf die neuesten Strömungen und Angebote beim Bedarf zu reagieren. - Man darf es ruhig als "Spanische Krankheit" bezeichnen, dem gepumpten Aufschwung unter der Aznar-Regierung folgt eben nun eine sehr langsame Rekonvaleszenz, welche all unsere Schwächen aufdeckt. - In diese wirtschaftliche Katastrophe hinein auch noch ein staatliches Sparprogramm durchzudrücken, weil wir auch noch heillos verschuldet sind, das ist keine leichte Aufgabe und eigentlich müsste man unserer jetzigen Regierung danken, dass wir es überhaupt bis hier hin geschafft haben und nicht längst unter dem bequemen Rettungsschirm sitzen.

Aber die Leidensfähigkeit und das Durchhaltevermögen, das wiederum sind spanische Attribute, welche sich in solchen Zeiten dann positiv auswirken. - So liest sich auch jetzt wieder die Bilanz aus dem letzten Trimester im Handel hier, tiefer können wir kaum noch sinken, aber wir halten durch und warten auf bessere Zeiten. - Die allerdings hatten wir zunächst ja für diesen Winter schon bestellt, hartnäckige Optimisten wie ich sind immer noch der Meinung, schon diesen Winter geht es wieder ein bisschen bergauf, allerdings sind die allermeisten Geschäftsleute nicht meiner Meinung, sondern sehen weder kurz- noch mittelfristig irgendeine Besserung in Sicht. - Allerdings ist die Laune, oder nennen wir es eben schick, der Geschäftsklimaindex hier in diesem Jahr deutlich besser als im Jahr 2009, das zumindest muss man auch anmerken. - Die Handelskammer hat sich da eine Skala gebastelt, wobei 0 der neutrale Wert ist, und gute Stimmung bei den Geschäftsleuten dann mit positiven Zahlen belohnt wird. - Im April des Jahres 2009 lag aber dieser Wert nicht im positiven Bereich, sondern sage und staune bei -28, der tiefste Wert seit dem es diese Befragungen gibt. - Im Jahr 2010 stieg dann der Wert bis auf um die -10 an, um dann im Januar dieses Jahres schon mal bis auf -3 zu klettern, nun aber ist den Händlern das Herz wieder in die Hose gerutscht und der Index markiert nun wieder eine traurige -10,4



Freitag 09.09.2011 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 5 % - Luftdruck 1016 hPa

Hosen runter
Politiker veröffentlichen ihr Vermögen

Das kann man nun auch wieder falsch verstehen, denn auch Herr Westerwelle veröffentlicht permanent sein Vermögen… Nein, es geht um Geld, Besitz, Reichtum, was immer eben jemand an finanziellen Mitteln oder Besitztum hat, das muss man nun als Politiker in herausragender Position in Spanien veröffentlichen. - Herausragend bis runter zu den Bürgermeistern, Hosen runter hieß es da für sehr viele Menschen und siehe da, seit gestern ist die Webseite des Kongresses fast permanent nicht zu erreichen, weil einfach viel zu viele Nachfragen gestartet werden. - Ich habe es auch noch nicht geschafft meine Neugier zu befriedigen, aber was so allgemein in der Presse darüber steht, so sind unsere Volksvertreter nicht wirklich reich, haben aber allesamt eines gemein, sie investieren ihr verdientes Geld in Immobilien und machen keine Schulden auf den Banken. - Pfiffig sind die, keine Schulden machen, aber natürlich haben die es auch leichter, gehören Politiker doch zu den besser verdienenden "Arbeitnehmern" hier im Land der Iberer. - Allerdings nehmen sich die Einkünfte unserer Politiker, zumindest auf Ebene des Kongresses/Bundestages im Vergleich zu deutschen Kollegen sehr bescheiden aus, guckt man aber auf die unteren Ebenen, also bis hinab in Kommunen, da verdienen hier manche Bürgermeister sogar mehr als der Ministerpräsident, nämlich fast 80.000 Euro im Jahr. - Man hat viel darüber diskutiert, warum man denn diesen pekuniären Striptease mit den Volksvertretern macht, und ob es nicht bessere Möglichkeiten gäbe, eventuelle Korruptionsverdachte auszuräumen. - Offiziell geht es nämlich darum, man will die Einkünfte und die Besitzverhältnisse aller politischen Entscheidungsträger öffentlich machen, damit eventuelle Änderungen im Besitztum auffällig werden und man dann nachfragen kann. - Da stellt sich natürlich die Frage, ob denn alle ehrlich gewesen sind mit ihren Angaben, aber da darf man sich eigentlich sicher sein, dass Neider und vor allem die Presse sehr dahinter sind, die nun aufgelaufenen Daten zu überprüfen. - Spanien folgt mit diesem Beispiel übrigens einer bereits breiten Palette an demokratischen Ländern in denen es ebenso Pflicht ist, seine Einkünfte und seinen Besitz öffentlich zu erklären, wenn man sich als Volkvertreter zur Wahl stellt. - Dass die Veröffentlichung der Eigentumsverhältnisse bis hinab in die Rathäuser geht, das ist allerdings nur in wenigen Ländern so. - Allerdings weiß man nicht, ob dieses Blankziehen auch wirklich geeignet ist, Korruption zu verhindern, denn normalerweise erledigen ja die bösen Geschäfte sowieso Strohmänner oder Frauen, wobei eine Strohwitwe wieder etwas ganz anderes ist. - Die Nation ist im Moment beschäftigt, die surft sich durch die Listen und stillt ihre Neugier, endlich wissen, was dieser oder jene politische Gegner sein eigen nennt, das ist doch eine interessante Geschichte. - Unser Chef übrigens, der Zapatero, der ist keine wirklich gute Partie, der hat nur knapp 160.000 Euro in der Hinterhand, sein sozialistischer Nachfolger allerdings, Alfredo Pérez Rubalcaba, der ist einer der wenigen Politiker in Spanien, welcher sich "Millionär" nennen darf oder inzwischen muss. - Aber wie sagt der immer so schön, man muss nicht zwingend unter einer Brücke wohnen um Sozialist zu sein und schließlich stimmt er auch dafür, die Vermögenssteuer wieder einzuführen, was ihn dann treffen würde, nicht aber seinen Chef.



Donnerstag 08.09.2011 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 30 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 31 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 30,7 Grad - niedrigste Temperatur 23,0 Grad

Immer auf die Kleinen
Kollateralschäden in Sachen Tierschutz

Es gibt Themen, da holt man sich immer nur eine blutige Nase. - Ob man nun etwas dafür macht, dagegen, oder links herum oder andersherum, oder wer auch nur darüber schreibt, über Tierschutz auf La Palma, der bekommt Ärger. - Warum das so ist, das kann ich Ihnen abschließend nicht erklären, nur so viel habe ich herausgefunden, dass nicht alle am "Tierschutz" beteiligten Gruppen und Personen so ganz und gar ohne eigene Interessen handeln. - Denn sonst wäre die Sache doch einfach und wunderbar, alle zusammen, an einem Strang, dann können wir die fehlende öffentliche Einrichtung doch auf privater Ebene ersetzen. - Können wir natürlich nicht, und so sind sich viele, vielleicht sogar fast alle, aber eben nur wieder fast einig, dass wir ein oder zwei Tierheime oder Auffangstationen hier auf der Insel brauchen, welche öffentlichen und damit auch zwingenden Charakter haben. - Organisieren muss das das Cabildo Insular, was man auch bereits versprochen hatte, die Gemeinden bezahlen ein und langfristig muss man das Ganze dann über Hundesteuern finanzieren. - Die Gemeinden sind außer Stande sich dem Problem ausgesetzter oder einfach nur übrig gebliebener Hunde allein zu stellen, weder die Finanzen noch die Strukturen lassen wirksame Leistungen zu, und wer bitte fände es sinnvoll, gleich 14 Tierheime oder Auffangstationen auf der Insel zu haben. - Arbeitspapiere zu den zwei Tierheimen gibt es bereits, eines soll in Tijarafe entstehen, eines in der Nähe von Santa Cruz. - Allerdings blockiert die Inselregierung unter der Coalición Canaria seit nunmehr 3 Jahren jegliche Diskussion darüber und so bewegt sich nichts, aber auch rein gar nichts in diesem Sinne. - Der Vorschlag aus El Paso, man könne doch wunderbar die stillgelegte Müllverbrennungsanlage von Mendo als Tierauffangstation nutzen, die verhallt ungehört, obwohl das Gelände dort sogar der Inselregierung gehört, man müsste also nicht mal verhandeln. - Während also im Cabildo Insular nichts in Sachen der palmerischen Problemhunde geschieht, geht der Alltag im Tierschutz weiter, und hier in El Paso hat man ein akutes und besonders Problem, denn es hat sich auf einem Gelände oberhalb des Ortes eine Art Auffangstation für Hunde gebildet, welche allerdings ganz privater Natur ist, und leider auch am völlig falschen Platz.

Zeitweilig sammelten sich dort, unter mehr oder weniger Aufsicht von freiwilligen Helfern über 200 Hunde und manche Tierschützerfreundschaften zerbrachen sogar an der unmöglichen Aufgabenstellung, die man sich dort auch ein bisschen selbst verschuldet zugemutet hatte. - Das entglitt allen Beteiligten und weit über die Grenzen El Pasos hinaus sprach sich herum, dass man dort Hunde abgeben konnte, welche aus welchem Grund auch immer kein Zuhause mehr haben. - Selbst die Gemeinden entsorgten ihre "Tiere" dort, obwohl die Anlage dort absolut privat geführt war. - Man konnte immer wieder Erfolge vermelden, viele Hunde konnten auch vermittelt werden, meist wurden die ausgeflogen, allerdings sammelten sich immer mehr Tiere an und Hilfe von der Gemeinde wurde schließlich angefragt und gefordert, aber außer Zusagen kam von dort keine Hilfe. - Die Anwohner sind inzwischen auch am Ende mit ihren Nerven, die wollen keine Auffangstation von Hunden neben ihren Grundstücken haben und beklagen das mit Recht, denn dort darf eine solche Anlage gar nicht stehen. - Anzeigen gingen ein und schließlich haben wir unsere neue Bürgermeisterin wieder im Amt, die sich nun mit diesem Problem beschäftigt, nachdem ihr Vorgänger nichts getan hatte. - In vielen Sitzungen und Treffen, sowohl mit den Tierschützern wie auch mit den geplagten Anwohnern konnte Loly, also die Bügermeisterin schließlich einen Kompromiss aushandeln, welcher wie folgt aussah. - Wöchentlich werden um die 5 Hunde von Tierschutzorganisationen abgeholt und verteilt, so dass man in gut einem halben Jahr dort ohne Hunde sein würde. - Beide Parteien sagten diesem Kompromiss schließlich zu, allerdings hielt man sich seitens des "Betreibers" der Anlage nicht an die Absprachen, sondern es kamen wieder neue Hunde dazu. - Weder Drohungen noch Druck seitens der Gemeinde konnte das verhindern, anstatt weniger Hunde, wurden es wieder mehr. - Irgendeinem Anwohner platzt schließlich der Kragen und fing an, Hunde dort auf dem Gelände mit vergiftetem Fleisch zu töten, was auch in manchen Fällen gelang, einige Tiere konnten durch schnelles Eingreifen von Helfern gerettet werden. - Die Polizei ermittelt in dem Fall, man hofft wohl, unter den wenigen Anwohner auch den Täter zu finden, denn Hunde vergiften, das geht nun gar nicht. - Allerdings war auffällig, dass nicht nur innerhalb des Geheges der Anlage vergiftetes Fleisch ausgelegt war, sondern auch außerhalb, so dass sich auch noch ein Hund eines befreundeten Jägers vergiftete. - Das würde dann wieder nicht in die Theorie aufgebrachte Nachbarn passen, aber lassen wir das die Polizei ermitteln.

Riesige Empörung nun löst der Fund der vergifteten Hunde dort aus, und in deutschen, aber hauptsächlich spanischen facebook-Eintragungen wurde dieser barbarische Akt angeklagt. - Schließlich forderte man per Massenmail auch eine Stellungnahme der Bürgermeisterin und gab ihr sogar Mitschuld aus Unterlassung an den Vorfällen, obwohl genau diese Bürgermeisterin die einzige Person einer öffentlichen Verwaltung hier auf La Palma sich in mühevoller Vermittlungsarbeit darum bemüht hat, dass man diese, inzwischen wohl 180 Hunde, nicht zum Abdecker bringen muss. - Dass es nicht geklappt hat, oder es auf dem Weg dorthin schwere Dünung abzureiten gibt, das liegt in der Hand vieler Leute, sicherlich aber nicht der äußerst bemühten Bürgermeisterin Dolores Padilla. - Allerdings kann die Dame sich auch wehren und hat auf die Massenmail geantwortet, und sehr detailliert auch geschildert, was man alles unternommen hatte. - Zugleich allerdings fordert die Bürgermeisterin in dem Schreiben alle Empörten auch, doch selbst auch zu helfen, in dem man einen Hund von dort adoptiere. - Eine kopierte E-Mail an andere zu versenden um seiner Empörung Ausdruck zu verleihen, das ist gut, aber nicht unbedingt ehrenhaft, zumal, wenn es auch noch an die falsche Adresse geht, denn man hätte diesen Vorwurf der Inselregierung machen müssen, die trotz des Versprechens noch von dem alten Inselpräsidenten Perestelo nichts weiter in Sachen Tierschutz unternommen hat. - Nun werden wir mal sehen, wie viele Menschen sich nicht nur empören können, sondern auch aktiv helfen wollen, damit da oben in El Paso nicht weitere Unglücke geschehen. - Sollten Sie auch mehr sein als nur empört, dann helfen Sie mit und adoptieren Sie auch einen Hund von dort. - Wenden Sie sich aber bitte nicht direkt an den Betreiber, sondern machen Sie das über das Rathaus von El Paso, damit die einen Überblick behalten können, was dort oben mit den Hunden weiter geschieht. - Einen Termin können Sie über folgende E-Mail-Adressen erreichen: turismo@elpaso.es (Iban Fernández) sowie alcaldia@elpaso.es (Dolores Padilla)





Donnerstag 08.09.2011 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Asphalt bleibt ungefähr
Unmutig bis konjunktiv

Ich dachte auch immer, konjunktiv wäre kein Adjektiv, allerdings schafft es die neue Rathausbesatzung in Los Llanos wohl, konjunktiv zu sein. - Zumindest was den Umgang mit den drohenden Asphaltwerken im Aridanetal angeht, und ihrem Versprechen, öffentlich und schriftlich abgegeben, sich für die Bürger und gegen diese industriellen Vorhaben einzusetzen. - Ich möchte nicht so weit gehen, Noelia García und Chema Vargas vorzuwerfen, zumindest noch nicht, sie würden gegen ihr Versprechen noch vor den Wahlen agieren, allerdings fehlt der gewisse Nachdruck in ihrem Handeln und auch ihren Aussagen, man bleibt in Sachen Asphaltwerk ungefähr. - Transparenz verspricht man jetzt und in der Tat lud man die gesammelte Direktive der "Plataforma" gegen die Asphaltwerke zu einem Informationsgespräch ein und erklärte die weiteren Schritte. - Zum Asphaltwerk Nummer eins, welches bereits gebaut ist und eigentlich betriebsbereit gibt es keine Neuigkeiten, aber zum Antrag des zweiten Asphaltwerkes wohl, welches am unteren Rande des Industriegebietes zumindest bereits den Rohbau gefertigt hat. - Der Antrag dieses zweiten Werkes soll nun erneut zum öffentlichen Aushang kommen, so dass jeder, oder hier besser und sinnvoller die "Plataforma" und deren Anwalt erneute Einspruchsmöglichkeiten erhält. - Das ist prinzipiell ein Schritt in die richtige Richtung, die Stadtverwaltung arbeitet nun endlich mal nicht gegen die eigenen Bürger, so wie das noch unter der Fuchtel der Coalición Canaria war, aber wirklich überzeugend ist das noch nicht, denn eigentlich hatte man versprochen tatkräftig und aktiv gegen die Asphaltwerke zu arbeiten und nicht als unparteiischer Schiedsrichter aufzutreten und abzuwarten, was denn dann passiert. - Allerdings kann das auch aufgehen, denn die ganze Geschichte ist ja immer noch vor dem Verwaltungsgericht auf Tenerife anhängig. - Aber auch die Justiz ist hier äußerst konjunktiv, keiner weiß so richtig wann da was in Gang kommt und die Gutachten welche die "Plataforma" vor Jahresfrist bereits dort eingereicht hat, sind wohl noch von niemandem gelesen worden. - Aber man darf da die Hoffnung nie aufgeben, irgendwann kommt da schon was rüber, nur ist die Frage eben wann.

In Los Llanos hofft man natürlich, dass das Verwaltungsgericht auf Tenerife einem die Arbeit einfacher macht. - Käme von dort die Ablehnung, dann könnte man ohne Angst vor dem eigenen Schneid die Asphaltwerke ablehnen, so lange das aber nicht geschieht, und mir dünkt, deucht oder konjunktiviert, dass das auch nicht so bald geschieht, so lange sind die beiden Protagonisten in Asphalt der Stadt Los Llanos auf den eigenen Mut angewiesen. - "Man muss sich immer an das Gesetz halten", fabuliert die Bürgermeisterin da äußerst passend, übersieht dabei allerdings, dass die Macht vom Volke ausgeht und es ihre Aufgabe ist, dieses Volk zu vertreten. - Natürlich kann und wird es Ärger von den Rechtsabteilungen der Betreiber der Asphaltwerke geben, das ist doch klar, aber das ist eben auch der Preis den man als Volkvertreter bezahlen muss, wenn man schon antritt und sogar noch schriftlich formuliert, dass man sich aktiv gegen die Asphaltwerke einsetzen will. - Nein, leicht haben die beiden es nicht, und Chema Vargas ist da auch äußerst ruhig geworden in den letzten Monaten und überlässt den Konjunktiv seiner Koalitionspartnerin, was bei vielen Beobachtern nicht nur wohlwollend aufgefasst wird. - Politischer Alltag sieht eben anders aus als der Wahlkampf, und vielleicht muss jetzt auch die "Plataforma" wieder aktiver werden, nachdem man korrekterweise der neuen Rathausbesatzung in Los Llanos Zeit gelassen hat, sich in die Materie einzuarbeiten. - Da ist aber nichts Fruchtbares bei herausgekommen, Bürgerprotest bleibt wohl doch Arbeit der Bürger und kann nicht so einfach an Politiker delegiert werden, seien das nun konservative Grüne in Stuttgart oder konjuktive Stadträte in Los Llanos.



Mittwoch 07.09.2011 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Der verflixt gute siebente Tag
Eine Woche Nichtraucher

Nach einer Woche ohne eine Zigarette traue ich mich nun schon mit dieser Nachricht an die Öffentlichkeit, dass einer der überzeugtesten Raucher überhaupt, dennoch das Rauchen aufgeben kann. - 38 Jahre lang habe ich geraucht, früher noch mehr als in den letzten Jahren, aber dennoch immer kräftig, und auch noch freudig und fröhlich. - Nie habe ich vorher ernsthaft versucht mir das Rauchen abzugewöhnen, ich war einfach noch nicht so weit, weder als mir die Ärzte das angeraten haben, noch als es Mode wurde Nichtraucher zu sein. - Am 20. August nun überkam mich aber der Gedanke, es wäre nun an der Zeit aufzuhören, dann habe ich das mit meiner Familie besprochen, und als Stichtag haben wir den 1. September ausgesucht und seit dem habe ich keine einzige Zigarette mehr angerührt. - Die Tage vor dem Aufhören waren zum Teil grotesk bis lustig, ich habe extra viel geraucht, aus Vorschusspanik vielleicht, oder einfach nur, weil der Rest der Stange Zigaretten noch weg sollte. - Dennoch habe ich noch 2 Packungen Winston, meiner absoluten Lieblingsmarke verschenkt, hier im Haus gibt es keine Zigaretten mehr, nicht mal mehr Aschenbecher weisen auf den ehemaligen Raucher hin. - Den letzten Abend als Raucher verbrachte ich dann quarzend in der Abuela, die wurden auch Zeugen meines Abschiedsqualms, ich weiß nicht mehr, wie viele Zigaretten ich an dem Abend geraucht habe, und die allerletzte Zigarette dann zu Hause auf der Terrasse und als Zeuge die Milchstraße und viele andere Sterne. - Den ersten Tag verbrachte ich wie im Rausch, der Körper forderte heftig seine "Medizin" aber ich konnte das gut überstehen denn ich habe fast neugierig diesen Entzug erwartet. - Am Abend war ich sogar mit Freuden in der Kneipe, also Alarmsituation, aber das machte mir nichts aus, im Gegenteil, dass man mich beobachtete war mir sogar eine Hilfe. - Am zweiten Tag dann war ich total nervös und überdreht, meine Familie lachte sich krumm über meine wirren Zustände, aber auch der Tag ist vorüber gegangen und nur manchmal sah ich Zigarettenschachteln am Himmel anstatt der Wolken. - Aber auch der zweite Tag ging gut, zwar immer noch heftiger Entzug, der Körper forderte weiter sein gewohntes Gift und die schwierigsten Momente waren immer diejenigen, wenn es Alltagshandlungen gab, in denen ich mir sonst eine Zigarette angezündet habe.

Der dritte Tag war schlimm, zwischen Ärger und Depression, weil sich einfach keine Fortschritte zeigten und ich niemals wirklich geduldig war, geschweige denn, wenn mir meine giftigen Pausen plötzlich fehlen. - Ich stelle mir vor zu Rauchen, wie der heiße Qualm im meine Lungen dringt und dann wieder dieses beruhigende Gefühl des Nikotins meinen Körper durchzieht. - Mieser Entzug, und ich bin froh, mir nur das Rauchen abgewöhnen zu müssen und nicht irgendwelches wirklich hartes Zeug. - Abends konnte ich nicht einschlafen, keine Chance, schließlich nahm ich dann ein paar Weizenbierschlaftabletten und diskutierte dann noch mit meiner Frau, ob denn die Lunge wichtiger fürs Überleben sei, oder die Leber. - Schlechter Tag der Dritte Tag. - Am vierten Tag meinte ich erste positive Anzeichen zu spüren, dass der Körper mir die Nikotinverweigerung nicht mehr so furchtbar übel nimmt und mitten drin habe ich mich sogar dabei erwischt, dass ich ein paar Momente lang nicht ans Rauchen gedacht habe. - Allerdings konnte ich noch nichts von den versprochenen Verbesserungen spüren, auf die man so hofft, einziges Anzeichen bislang, ich hatte keinen so verdammt schlechten Geschmack mehr im Mund und mein Husten ist deutlich schwächer geworden und hat sich verändert. - Schlafen ohne ein paar Bier aber immer noch nicht drin, habe mich aber entschlossen, lieber ein paar Bier zu trinken, als die Nacht lang wie ein Zombie dazuliegen und ans Rauchen zu denken. - Der fünfte Tag war der bislang schlechteste Tag, nicht körperlich, sondern mein Schweinehund plagte mich und meine Familie. - Ich war gereizt, hatte wirklich schlechte Laune und habe meiner Frau sogar noch erklären wollen, dass es besser wäre, ich würde wieder anfangen zu Rauchen. - Alles ist schlecht, die Welt hat sich gegen mich verschworen und Rauchen aufgeben bringt gar nichts und so weiter. - Am sechsten Tag wollte das gleich wieder morgens losgehen mit der schlechten Laune, beim Aufschneiden des Frühstückseis ging irgendetwas schief, und schon war der ganze Tag im Eimer. - Allerdings habe ich ja schon gelernt, dass es das Beste sein kann einfach nicht gesehen zu werden, also habe ich mich fast den ganzen Tag in meinem Zimmer verkrochen, um wenigstens nicht die andern auch noch mit meiner schlechten Laune zu belästigen. - Abends bin ich dann aber wieder aus der Kemenate gekrochen und konnte die Laune wieder geradebiegen, meine Familie ist äußerst gutmütig mit mir und sie haben sich wohl auch über einschlägige Internetinformationen darüber schlau gemacht, dass Rauchen aufhören nette Menschen zu wilden Tieren machen kann. - Gestern Abend war ich dann in der Kneipe, Weizenbierdiät, zum Einschlafen, da schenkt mir jemand eine absolute Rarität aus der Tabakwelt, nämlich handgemachte palmerische Puros aus 100 % Tabak von der Insel, und zwar die "Tripa" (die innere Füllung) aus Breña Alta, und inneres und äußeres Deckblatt aus Tabak aus der Caldera de Taburiente. - Von diesen Zigarren gibt es nur noch an die 50 - 60 Stück, und die werden auch nicht mehr hergestellt, und so etwas schenkt man mir am sechsten Tag meiner Nichtraucherkarriere. - Gut, der Schenker wusste nicht, dass ich gerade leide, ich habe brav an den Köstlichkeiten geschnuppert und die dann weggesteckt und bin hart geblieben. - Heute ist der siebte Tag, und der bislang beste Tag. - Mittendrin habe ich vergessen, dass sich mein Leben seit ein paar Tagen nur noch um Zigaretten oder nicht dreht, und meine Familie hat mir auch attestiert, dass ich heute fast erträglich war. - Körperlich kann ich aber noch keine Verbesserungen feststellen, das lähmt mich noch ein bisschen in meiner Freude über die glorreiche Zahl sieben, aber das dauert halt alles länger wenn man vorher 38 Jahre lang geraucht hat. - Aber ich bin auf einem guten Weg, vor einem Jahr hätte ich mir das noch nicht zugetraut, da wagte ich nicht mal darüber nachzudenken, und auch wenn ich nach sieben Tagen ohne Zigaretten wohl noch kein goldenes Nichtraucherabzeichen verdient habe, ein bisschen stolz bin ich plötzlich schon!



Mittwoch 07.09.2011 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Die Ferien sind zu Ende -
- fast

Bis zum kommenden Dienstag haben wir ja noch die Gnade der "späten Kinder", denn unsere Brut geht ja bereits in die "Educación Secundaria" und für die beginnt das neue Schuljahr 2011/2012 erst am 13. September. - Alle anderen müssen heute bereits wieder ran und damit ist der gefühlte Sommer hier auf der Insel wieder vorbei, und der Alltag beginnt erneut. - Obwohl nicht jede Familie Kinder im Haus hat, alle sind davon aber betroffen, die Verkehrsströme ändern sich wieder, der Atem des Städte passt sich wieder den Pausen- und Schulschlusszeiten an und überhaupt, alles wird wieder ein bisschen ernster und unvermeidlicher. - Was auch wieder vorbei ist, das ist die "Lange Bank" des Sommers, keine Ausreden mehr, "dies und jenes machen wir erst nach dem Sommer", das kommt jetzt wieder auf die Tagesprogrammliste, es sei denn, man schiebt so etwas erfolgreich gleich bis in die Weihnachtsunfähigkeit hinein. - Aber das schaffen nur wahre Spezialisten, obwohl wir hier jede Menge an Spezialkräften haben, die kommenden Wochen und Monate hat man gute Chancen, uns alle am Arbeitsplatz wiederzufinden. - Nach 12 Wochen Ferien muss man sich bitte ganz langsam erst wieder an andere Rhythmen gewöhnen, alleine das morgendliche Aufstehen wird dann erneut zur Aufgabe von Hilfsgeräten wie dem Wecker, und selbst jugendliche Schönheiten können zur Unzeit Gesichtsausdrücke fabrizieren, für die es sich eigentlich nicht lohnt, Kinder in die Welt zu setzen.- Aber wir wollten das so, und diese Gesichter jeden Tag nach dem Wecken sind uns Ansporn und Dankbarkeit gleichermaßen, Eltern müssen zumindest temporäre Masochisten sein, zumindest vereinfacht das manche Situationen sehr…

Für unsere ältere Tochter ist dieses kommen Schuljahr auch zugleich das letzte Jahr auf diesem Bildungsweg, sollte alles gut gehen, was wir mal annehmen wollen, dann kann sie schon im kommenden Juli die Hochschulzulassung erwerben. - Was dann kommen wird, das steht zwar nicht in den Sternen, sondern eher in aufgewühlten Teenagergedanken, aber es wird wohl wie bei fast allen Familien hier auf der Insel, deren Kindern eines Tages zum Studieren gehen bedeuten, das sich Eltern und Kinder aus den Augen verlieren. - Eine Universität haben wir hier auf unserem Inselchen nicht, auch wenn wir schon ganz lange davon träumen, müssen wir immer noch unsere gewollten Eliten über den Horizont jagen, auf dass sich dieser dann für die Stundenten erweitern mag. - Die allermeisten dieser Studenten kommen allerdings nur zu Besuch nach La Palma zurück, wer Karriere machen will, der sucht sich meist einen wirbeligeren Ort dafür als gerade diese doch sehr konservative Insel. La Palma scheint von Fortschritt nicht allzu viel zu halten, und Propheten aus dem eigenen Land schätzt man hier irgendwie schon gar nicht. - Die alte Krankheit unter der unsere Insel auch sehr leidet, die Eliten ziehen von dannen, und wir müssen hoffen, dass einige Leuchten unter den Immigranten stecken, damit wir wenigstens mit ein paar Akademikern rechnen können, unsere Zukunft nicht komplett dem Zufall oder der Coalición Canaria überlassen zu müssen.



Dienstag 06.09.2011 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 27,8 Grad - niedrigste Temperatur 19,5 Grad

Lidl kommt,
in etwa einem Jahr

Darüber gesprochen, diskutiert und auch polemisiert haben wir ja schon lange und oft über das mögliche Auftreten der Lidl-Kette hier auf La Palma, aber bislang fehlte noch die offizielle Bestätigung seitens des Discounters, dass man auch wirklich nach La Palma kommt. - Nun ist es auch seitens Lidl bestätigt, man spricht vom zweiten Halbjahr 2012, also in etwa einem Jahr wird dann Lidl hier den äußerst konservativen Lebensmittelhandel mächtig aufmischen. - Ob man sich denn nun freuen will über das Auftreten von Lidl oder nicht, darüber haben schon Tausende an viel schlaueren Köpfen diskutiert und sind auch zu keinem Ergebnis gekommen, nur überzeugt mich die Idee vom lidlschen Umgang mit Herstellern, Lieferanten und Personal nicht so wirklich. - Sowieso zweifle ich daran, dass das Ziel sein sollte, so billig wie möglich zu sein, schnell geraten da Herstellungsprozesse in Schieflagen und Personal verkommt zum reinen Kostenfaktor und schließlich werden ganze Produktreihen und damit auch die dahinter stehenden Menschen und Betriebe abgewertet. - Man muss sich nicht wundern, was dabei herauskommt, wenn man ein Hähnchen für 2 Euro haben will, auch wenn das jetzt keine Lidl-Geschichte ist, sondern die Wiesenhof-Story, wenn nur billig das Ziel ist und nicht einfach nur gut und ordentlich, dann gefällt mir die Kiste nicht. - Allerdings freue ich mich dann doch wieder, dass Lidl nach La Palma kommt, auch wenn wir sicher dort nicht einkaufen werden. - Denn wenn Lidl kommt, dann müssen die "San Martines", die Spar-Läden und die anderen Anbieter hier auf der Insel nicht nur Hausaufgaben machen, sondern auch noch harte Prüfungen überstehen, sonst dreht denen Lidl ohne Achselzucken den Hals zu. - Dazu gehört dann auch, dass man sich genau auf die Dinge spezialisieren muss welche ein solcher harter Discounter eben nicht bietet, weil es nicht in sein Konzept passt und dann sprechen wir von Dingen wie Service, unterschiedliche Qualitätsbreiten, große Produktauswahl, Bequemlichkeit und Nähe. - Bei der Standard-Schiene haben die anderen Märkte gar keine Chance gegen den "Multi" Lidl, die müssen auf andere Lockungen setzen und dabei hoffen, dass sie so etwas wie Kundenbindung aufbauen könne und so der Kunde darauf verzichtet, seinen Grundeinkauf einmal in der Woche auf der Grünen Wiese zu erledigen. - Da kommt mit der "Grünen Wiese" auch gleich wieder meine nächste Kritik, nicht umsonst ist es inzwischen in Deutschland verboten große Läden in die "Pampa" zu bauen, solche Läden müssen in die Städte, auch wenn man dazu die Infrastruktur der Stadt vielleicht verändern muss, weil dann mehr Autos kommen und andere Fußgängerströme sind. - Das ist leider auch bei unsere Lidl nicht so, der wird hübsch erreichbar an der Hauptstraße in der Gemeinde Breña Alta errichtet, in "La Grama", gar nicht weit davon entfernt, wo heute schon das kleine Industriegebiet und auch der San Martín aufgestellt sind.

Lidl nennt nun auch Zahlen, wie der Laden hier aussehen soll. - Zunächst will man 3 Millionen Euro investieren, und die Verkaufsfläche soll 1.400 Quadratmeter groß sein. - Das Angebot enthält das gesamte Programm der spanischen Lidl Märkte, mit einem kanarischen Filter versehen, so machen die das regional wohl immer. - 60 Angestellte will man unterhalten, davon so viele wie möglich aus der Region, woher denn sonst kommt da meine freche Gegenfrage, und auch beim Bau des Gebäudes möchte man Firmen von hier bevorzugen. - Richtig nett führen die sich ein, aber das hat man beim Tunnelbau auch gesagt, beim Flughafen ebenso, und irgendwann kommen dann Subunternehmer die Arbeitskräfte von irgendwo her auf der Welt anschleppen. - Auch das ist längst globalisiert, den Dachbau vom San Martín in El Paso macht eine mallorquinische Firma mit farbigen Mitarbeitern, weil es ganz sicher einfach keine Firma hier auf La Palma gibt, welche solche Dächer komplett anbietet. - Macht nichts, das sind wir längst gewohnt. - Auch rechnet man uns vor, dass eine Familie, welche auch immer, im Jahr bis zu 2.500 Euro sparen kann, wenn diese Familie dann nur noch bei Lidl einkauft, und ich liebe diese wundersamen Statistiken, wenn man von einer dreiundvierzigköpfigen Familie spricht, die sich ausschließlich von Dosengemüse und Großpackungen Nudeln ernährt. - Sicher können die ganz vieles billiger, das ist ja schließlich deren unschlagbares Erfolgsrezept und alleine in Spanien gibt es ja schon um die 500 Läden der Lidl-Gruppe. - Also, alle Lidl-Freunde und Ritter der billigen Gestalt, ein Jährchen muss noch abgewartet werden, dann geht der große Ansturm los, und ich bin mir nicht sicher, ob dann an den Wochenenden die 130 Parkplätze die man vor dem Laden schaffen will, immer ausreichend sind. - Ich freue mich auch schon darauf, kann dann am Samstag in aller Ruhe und ohne Hektik dort einkaufen wo ich immer schon eingekauft habe, und werde dort wohl sehr freudig und fröhlich bedient werden, denn ab der zweiten Hälfte des kommenden Jahres ist der Kunde wohl ein ganzes Stück mehr König hier auf der Insel als jetzt noch.



Dienstag 06.09.2011 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Kein Geld, kein Feuerwerk
Die Krise lockt mit seltener Vernunft

Zum Feiern braucht man kein Geld, sondern nur einen Grund. - Gründe haben wir viele zu Feiern, Geld so gut wie keines, also müssen wir phantasievoller werden und sowieso teures Beiwerk und fragwürdige Rahmenveranstaltungen weglassen. - In der Hauptstadt übt man sich inzwischen in neuen Tugenden, wobei Bescheidenheit und Sparsamkeit wohl die zukünftigen Hauptrollen spielen, und auch wenn das Ganze aus plumper Not heraus geschieht, so ist dieser offene Weg doch wunderbar neu und willkommen. - Man möchte ja fast von Glasnost sprechen, nach so vielen Jahren der Untransparenz unter dem Mandat der Coalición Canaria, kommen die neuen Stadtpolitiker in Santa Cruz nun mit viel Herz aber ohne Geld auf die Bürger zu, und machen einen auf Wowereit, arm, aber sexy. - Das alles kommt nicht von ungefähr, Santa Cruz hat immer noch an die 800.000 Euro Schulden gegenüber Angestellten und Hilfskräften von der "Bajada" des letzten Jahres, das sind einfach angefallene Überstunden die man bislang noch nicht bezahlt hat und von denen man auch überhaupt nicht weiß, wie man diese Schulden denn begleichen will. - Die Stadträtin Marta Poggio, in der Hauptstadt zuständig für die Fiestas, versucht nun aus der Krise eine Chance zu basteln und ruft die Bevölkerung nicht einfach nur zum Verständnis auf, dass man sich ohne Geld nicht einfach dennoch alles leisten kann, sondern auch noch zur aktiven Mitarbeit, dass man eben die lokalen Festivitäten auch aus eigener Kraft gestalten kann. - Erste Maßnahme dazu, es soll zukünftig auf den Fiestas kein Feuerwerk mehr geben, für 5 Minuten Glanz und Gloria will man keine weitere Schulden mehr machen, und außer denen, welche das Feuerwerk verkaufen, finden das die meisten auch völlig in Ordnung. - Über Facebook hat Marta Poggio da eine Umfrage gemacht, und der berühmte Daumen zeigt das in fast allen Fällen nach oben, so dass man es wohl wagen wird, zukünftig das Feiern etwas bescheidener anzugehen. - Interessant auch noch die Erklärung der Stadträtin, dass sie es nicht verantworten kann, dass wegen der Feierei in anderen Ressorts, wie zum Beispiel Soziales, gespart werden soll, das kann natürlich nicht angehen. - Sponsoring wird dann auch zum Thema, wenn unbedingt Gewerbetreibende ihr Geld zur Verfügung stellen wollen, damit das Volk weiter tanzen kann, dann wird man auch darüber nicht traurig sein, nur Geld, was man nicht hat, das kann man auch nicht ausgeben. - Das ist wirklich neu in unserer lokalen Politik und wenn man den Leuten klipp und klar sagt, wir brauchen alles Geld für die Ressorts Soziales, Erziehung und Gesundheit, dann möchte ich den Trottel sehen, der dennoch auf ein Feuerwerk besteht.



Montag 05.09.2011 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Kurzgekritzel
Frustrierte Diebe, CIT-Tedote wirft den Alfredo ins Korn und es wird wärmer

Schön blöd ein paar Diebe in Tijarafe, da brechen die ins Rathaus ein und nehmen die Kasse mit, es sind aber nur lächerliche 300 Euro darin. - Wer in Zeiten der Krise als Einbrecher seinen Unterhalt verdienen will, der sollte sich solvente Kunden suchen, die Gemeinden haben schon längst kein Geld mehr und dort die Kasse zu klauen, das ist einfach nur bescheuert. - Allerdings hatten die in Tijarafe auch Glück, also nicht die Diebe, sondern die von der Gemeinde, denn an die 6.000 Euro hatte man auf einer Benefizveranstaltung zugunsten des Altersheimes gesammelt, aber die hatte der Bürgermeister mit zu sich nach Hause genommen und dann zur Bank gebracht, und nicht wie eigentlich geplant zunächst in die Rathauskasse gesteckt. - So vermutet man auch, dass der oder die Diebe gewisses Insiderwissen haben können, dachten die wohl, diese 6.000 Euro stecken da in der Rathauskasse. - Die Einbrecher mussten auch mehrere Türen aufbrechen und ein Fenster einschmeißen, das war richtig Arbeit, so dass der entstandene Schaden wohl noch höher ist, als die Summe des gestohlenen Geldes. - Also Einbrecher, Rathäuser lohnen sich nicht mehr, da kann man sich gleich auf das Kopieren von Schuldscheinen spezialisieren, das ist genau so ertragreich.

Der "CIT-Tedote" ist ein recht rühriger Tourismusverband palmerischer Unternehmer, welcher auch beste Beziehungen zur politischen Repräsentation der Insel hatte. - Hatte muss man sagen, weil vor ein paar Wochen nun der neue Rat für Tourismus der Insel plötzlich und knapp die Zusammenarbeit mit dem CIT-Tedote aufkündigte. - Man erklärte, man müsse sparen und werde nun viele Werbeaktionen selbst leiten und überwachen, dazu würde man dann die Dienste des CIT-Tedote nicht mehr benötigen. - Das klang nicht so wirklich stimmig, und viele vermuten viel eher, dass es Ärger zwischen dem Rat für Tourismus und dem erst seit ein paar Monaten im Amt befindlichen Präsidenten des CIT-Tedote gegeben haben muss. - Alfredo Capote löste den Mitgründer des CIT-Tedote Óscar León als Präsident ab, ein Manöver welches viele nicht wirklich verstanden, denn Òscar León war bis dahin eigentlich unumstrittener Sympathieträger des CIT-Tedote und konnte eben auch sehr gut mit den Inselhonoratioren. - Alfredo Capote hingegen äußerte sich gegenüber der Presse sehr kritisch über viele Bemühungen, den Tourismus hier auf La Palma betreffend, und sein Wirken als Präsident eines Tourismusverbandes und gleichzeitig seine berufliche Tätigkeit als Direktor des Hotel Sol stellten auch manche Beobachter vor gewisse Fragen. - Nun ist Alfredo Capote als Präsident nach nur ein paar Monaten im Amt zurückgetreten, aus persönlichen Gründen wie verlautet wird, aber die Beobachter zweifeln nicht daran, dass man ihm nahe gelegt hatte, doch sein Amt besser zur Verfügung zu stellen, nachdem man die gute Zusammenarbeit mit der Inselregierung verloren hatte. - Óscar León ist nun wieder Präsident, allerdings nur so lange, bis auf einer neuen Generalversammlung ein neues Führungsgremium gewählt wird.

Die kommenden Tage werden wieder wärmer werden, der Sommer will uns noch mal verwöhnen. - Nichts Dramatisches mit wilder Hitze, aber über 30 Grad kann es in den kommenden Tagen schon werden. - Und wieder oben zuerst, da beißt die Hitze immer schneller zu, in den unteren Luftschichten bremst der Einfluss des Passat und die Nähe zum Meer zunächst noch die Auswirkungen der Hitze. - Auf dem Nordatlantik hat sich aber nicht viel verändert, sondern es handelt sich hier um einen kleinen Betriebsunfall des Azorenhochs, das ist nämlich sehr weit nach Osten gerutscht und so erreicht uns dann nicht mehr nur der Passat als vom Atlantik gekühlt, sondern da ist dann auch schon vorgewärmte Luft von der Iberischen Halbinsel dabei, und auch einen Hauch Afrika wird man dann hier auf den Kanaren spüren können. - Nach einem sehr milden August, der deutlich kühler war als die vorangegangenen Jahre, versucht nun der September sich noch in Erinnerung zu bringen, dass dieser Monat hier durchaus noch zum Hochsommer zählt.



Montag 05.09.2011 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
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Jungfrauen kommen immer nur sonntags
El Paso wagt den Ausfallschritt

Sie werden sich inzwischen auch denken, ist nicht vielleicht irgendwo ein Sack Reis umgefallen, über den man schreiben könnte, müssen es denn immer diese Jungfrauengeschichten sein, für die sich sowieso kein Besucher oder Ausländer auf der Insel interessiert? - Fallende Reissäcke, das hat mir noch gefehlt, und über manche Dinge mag ich nicht mehr schreiben, weil es einfach nervt, von anderen Dingen habe ich zu wenig Ahnung um drüber zu schreiben, und manches ist auch noch nicht ausgegoren, also bleiben wir beim unspektakulären Alltag und hier gehören Jungfrauen einfach mit dazu. - Bei diesen Jungfrauen handelt es sich allerdings um die viele Marienfiguren, die wir strategisch überall auf der Insel aufgestellt haben, damit uns nicht der Blitz trifft, die Flut wegreißt oder die Dürre verbrennt, jeder Ort, jede Gemarkung, jeder berufliche oder gesellschaftliche Stand hier hat seine Schutzpatronin und die wird immer "Virgen" also Jungfrau genannt, wobei wir uns nicht so sehr auf die medizinische Sicht der Dinge fixieren sollten, als auf die religiöse Bedeutung der Unbeflecktheit. - Bei der Vielzahl der anbetungswürdigen Marienfiguren könnte man fast die Frage stellen, ob unsere Form des Christentums noch eine monotheistische Religion ist, aber man muss nicht jede Frage stellen, besonders nicht hier, wenn es über die "Patronas" geht. - Viele dieser Marienfiguren stehen einfach nur das ganze Jahr in der Kirche herum, andere haben eigene Kapellen oder Tempel, und wieder andere müssen sogar ab uns zu arbeiten, also einer Prozession beiwohnen, oder gar einer "Niederkunft", wenn also die Schutzpatronin in den Ort ihrer Aufsicht geholt wird. - Das ist dann eine "Bajada de la Virgen", so mit der höchste Ausdruck der Verehrung, und meist ging einer solchen "Bajada" ein Wunder oder ähnliches voraus, wonach dann die Kirchengemeinde geschworen hat, die Schutzpatronin regelmäßig immer wieder in den Ort zu bringen. - Nicht jeder Ort hat eine solche Niederkunft der Jungfrau, so viel Hingabe muss verdient werden und Wunder gibt es zwar immer wieder, sind aber doch selten genug um nicht flächendeckend für jungfräuliche Niederkünfte zu sorgen. - Auf La Palma gibt es zwei große "Bajadas", die der Virgen de las Nieves, welche alle 5 Jahre stattfindet, und als Schutzpatronin der Hauptstadt dient, sowie die Bajada de la Virgen del Pino, welche alle drei Jahre stattfindet und dort die Marienfigur von der Wallfahrtskirche in den etwa 6 Kilometer entfernten Ort El Paso getragen wird. - Dieses "Tragen" muss man sich aber als vollständiges Volksfest vorstellen, tausende von Menschen mit Prunkwagen und Karossen begleiten die Bahre mit der Marienfigur, das dauert fast den ganzen Tag bis die Statue dann unten im Ort ist, und ist ohne Zweifel das Fest der Feste auf der Westseite. - Die "Romería" wird dieser Umzug genannt, und solche Romerias finden immer am Sonntag statt, immer schon, anders geht das nicht und die Erklärung hierfür ist doch ganz einfach, am Sonntag haben die allermeisten Menschen frei, also reserviert man sich diesen Tag für alle möglichen religiösen Fest. - Allerdings weiten sich die Feierlichkeiten um die Niederkunft der Virgen del Pino später im Ort mit Tanz und jeder Menge Ringelpiez bis spät in die Nacht aus, oder besser gesagt, bis in die Grauen des Morgens, und am Sonntag ist morgen Montag, was dann regelmäßig zu arbeitstechnischen Ausfallerscheinungen führt. - Wo ein Problem ist, da ist auch eine Lösung, dachten sich Pfarrer und Bürgermeisterin nun, und beschlossen einfach, im kommenden Jahr 2012 findet die Bajada de la Virgen del Pino an einem Samstag statt und nicht an einem Sonntag. - Viele Bürger hätten das so schon angeregt, und dann könnte man seinen jungfräulichen Rausch auch besser ausschlafen, oh Verzeihung, das hat die Bürgermeisterin natürlich nicht gesagt. - Hört sich alles gut an, Pragmatismus ist unser dritter Nachname, allerdings regt sich auch Widerstand gegen diese Verlegung des höchsten Feiertages des Ortes. - Zumal es eben viele Menschen gibt, welche samstags arbeiten müssen und die dann nicht oder erst sehr viel später an dem Umzug teilnehmen könnten und so wird man noch eine ganze Weile jetzt darüber streiten und diskutieren im Ort, ob man denn solch eine Festivität einfach so auf einen anderen Wochentag verschieben kann. - So ist das hier in El Paso, ich sehe uns schon ein Referendum abhalten, wann denn nun die Jungfrau in den Ort kommt, aber wenn uns einer eine Autobahn durch den Ort bauen will, dann …



Sonntag 04.09.2011 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 73 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 25,3 Grad - niedrigste Temperatur 19,5 Grad

Bergfest in El Paso
Größtes Kollektivpicknick der Insel

Heute ist der letzte Tag der Feierlichkeiten El Pasos rund um die Anbetung der Schutzheiligen der "Virgen del Pino". - Am letzten Tag gibt es dazu immer das traditionelle Bergfest, das heißt, die Bürger El Pasos schnappen sich Decken, Picknick-Koffer, Weinkaraffe und die Oma, und gehen hinauf zur Wallfahrtskirche, um eben nahe der Schutzpatronin im Wald ein paar Stunden oder den ganzen Tag zu verbringen. - "Unten" im eigentlichen Ort ist es dann fast wie ausgestorben, nur ein paar Abstinenzler, Agnostiker oder Leute, die es einfach nicht wissen, dass da oben am Berg die Jungfrau rockt, die laufen noch durch die leere Stadt. - Für viele Einwohner El Pasos ist dieser Tag sogar ein festlicher Höhepunkt, vielleicht weniger durch die Verehrung der Schutzpatronin gekennzeichnet, als durch ein wirklich interessantes wie aufregendes Massenpicknick unter Kieferbäumen. - Wer was auf sich hält, der fährt bereits früh mit dem Auto dort hoch, empfehlenswert sind Geländewagen, und das eben zu einer Uhrzeit, wenn die Polizei die Zufahrtsstraßen noch nicht abgeriegelt hat. - Dann kann man nämlich wirklich auffahren, hat den Gaskocher dabei, mehrere Kühltaschen, Eis und ganz viel zu Essen und zu Trinken und dann macht man im Grunde des ganzen Tages auch nichts anderes, als mit der Großfamilie zu Essen, zu Trinken und zu Feiern. - Zwischendurch wird die Statue der Schutzpatronin dann noch aus der Kirche geholt, zwischen den Feiernden herumgetragen, welche mit Inbrunst und weingestärktem Atmen dann schallende "Viva la Virgen" ausstoßen. - Wer später kommt, der muss seinen Kram tragen, von weit her, denn an dem Calderón wird die Straße dann gesperrt, sonst gibt es ein komplettes Verkehrschaos. - Wer aber mit dem Auto es früh geschafft hat dort hoch zu kommen, der muss dann auch bis zum Abend dort bleiben, mittendrin abhauen, das geht nicht, oder nur diejenigen, welche sich ganz oben aufgestellt haben, die schaffen es über einen Umweg zu entkommen. - Meist will aber doch gar keiner entkommen, man fühlt sich gut unter Gleichgesinnten, welche diesen speziellen Tag eben dazu nutzen, draußen in der Natur zu verbringen. - Die Mengen an mitgebrachten Speisen sind enorm, manche Mütter und Omas haben tagelang bereits an den Spezialitäten herumgedrückt und geknetet, Gemüse eingelegt, Käse mariniert, Tortillas gebacken und Chicharrones frittiert und die so unerbittlich omnipräsente Kichererbsensuppe gekocht. - Auf wackligen Campingtischen wird dann aufgefahren, oder auf heruntergeklappten Ladeflächen serviert, was immer Herd, Küche und gastronomische Phantasie hier hergeben, das kann man auf dem Bergfest antreffen und auch aufessen. - Und immer wird viel zu viel gekocht, immer schleppt man kiloweise das Zeug dann abends wieder mit nach Hause, und wenn einer nicht gnädig beim Tragen des Suppentopfes stolpert, dann droht eine Woche lang Kichererbsensuppe. - Ich hatte mal überlegt, diese Kichererbsensuppe für ein Jahr auf Festen oder bei Gesellschaftsessen verbieten zu lassen, nur um herauszufinden, ob wir das hier überleben können, aber wenn man hier solch einen Vorschlag macht, dann würde man wahrscheinlich ausgewiesen und könnte die Wirkung dieses Versuches gar nicht mehr kontrollieren. - Verstehen Sie mich nicht falsch, Kichererbsensuppe kann etwas Köstliches sein, allerdings gibt es die immer als Vorspeise, und dann in solchen Mengen, dass ich notorischer Zartesser nie bis zum Hauptgang komme, und dann wohlmöglich knuspriges Spanferkel nicht probieren kann oder deftiges Ziegenragout, weil eben der mächtige Teller "Garbanzas" mir bereits den zarten Wanst gefüllt hat. - Gut, meckern auf hohem Niveau, das liegt mir ganz besonders und wer sich nicht durch einen prallen Teller Kichererbsensuppe durchfuttern kann, der hat eine echte Fiesta auch gar nicht verdient…





Sonntag 04.09.2011 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1018 hPa

Der Teufel stiehlt der Jungfrau die Show
Da haben wir aber etwas missverstanden

Eines der bekanntesten Feste der Insel, oder sollen wir vielleicht sogar sagen, der Kanarischen Inseln, das findet in der Nacht vom 7. auf den 8. September in Tijarafe statt. - Allerdings unter falschem Namen und mit einer falschen Hauptfigur, aber diesen Stil- und Traditionsbruch, den will niemand mehr anerkennen und schon gar nicht mehr hören, denn in dieser Nacht will man nur den Teufel tanzen sehen und mit ihm tanzen, denn das ist die Nacht des "Diablo". - Das "Teufelsfest" feiert man in dieser Nacht in Tijarafe, das weiß jedes Kind und auch schon jeder Besucher, dabei gibt es gar kein Teufelsfest in Tijarafe, sondern nur die "Fiesta de la Virgen de la Candelaria". - Nein, keine Angst, selbst wir Traditionalisten sind keine Spielverderber, der Teufel kommt auch in diesem Jahr wieder zu seinem Tanz, nur ist eben dieser Auftritt des Teufels eine kleine Episode in den Festivitäten zu Ehren der Schutzpatronin der Gemeinde Tijarafe. - Allerdings hat sich diese Geschichte bereits völlig verselbstständigt, die allerwenigsten Feiernden wissen da eigentlich was sie feiern, aber das scheint ja sowieso nicht mehr so wichtig zu sein, wie das Feiern an sich. - Im Falle des "Diablo" in Tijarafe wiegt die allgemeine Amnesie allerdings sogar noch schwerer, denn man hat das "Teufelsfest", obwohl es dieses offiziell gar nicht gibt, sogar als schützenswertes Kulturgut eintragen lassen. - Den Historikern muss dabei die Prothese verrutscht sein, aber da ging es um einen wirtschaftlichen Hintergrund, man will sich nämlich den "Teufel" als Marke sichern, damit nicht andere Gemeinden oder Inseln plötzlich mit dieser Geschichte auch an die Öffentlichkeit gehen. - Da sind wir schon wieder beim nächsten Anachronismus, den Teufel als Marke schützen lassen, das klingt ein bisschen wie Hedgefonds, Monsanto, Blackwater oder FDP, nicht aber nach einer kleinen Gemeinde mit frommen Christen im Nordwesten La Palmas. - Gottes Werk und Teufels Beitrag, so könnte dann auch der Titel für eine Beschreibung der Gemeinde Tijarafes lauten, denn etwas Bekannteres als den Teufel, das hat man dort nicht und mögen sich die Traditionalisten auch schütteln, das "Teufelsfest" hat sich längst in Sinn und Unsinn selbstständig gemacht und wir sind wohl lebendige Zeugen, wie Traditionen sich verändern und komplett neue Wege beschreiten können.

Wenn man nach Jahreszahlen fragt, dann zieht man hier auf La Palma immer María Victoria Hernández (meist nur Vicky genannt) zu Rate und die erzählt uns dann auch, dass ein erstes Auftreten des Teufelstanzes auf der Fiesta zu Ehren der Virgen de la Candelaria wohl aus den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammt. - Man kann also beim "Teufel" auch nicht mal von einer jahrhundertealten Tradition sprechen, besonders wenn man seine "Vickypedia" weiter studiert, denn der Teufelstanz erscheint dann nachweislich erst wieder in den fünfziger Jahren als regelmäßiges Teilstück der Marienverehrung in Tijarafe. - Von da an allerdings geht es mit dem Bekanntheitsgrad des "Diablo" steil berauf, denn wilder, gefährlicher und ausgelassener wird hier auf der Insel wohl kein Fest mehr gefeiert, so dass es eigentlich von der Brandschutzverordnung her sogar verboten gehört. - Wenn der Teufel tanzt, dann speit der nämlich Feuer, die Figur ist über und über mit Feuerwerkskörpern bestückt, welche nach und nach und mitten in einer rasenden Menge an Zuschauern angezündet werden, so lange bis dem Teufel die "Munition" ausgeht. - Eigentlich besiegt in dieser Nacht die Jungfrau von der Candelaria den Teufel, aber davon bekommt von den Feiernden niemand mehr etwas mit, in der Nacht ist der Teufel der Protagonist und das macht solch einen Heidenspaß, dass man keine Heiligen mehr als Rahmenprogramm dafür benötigt. - Der Teufelstanz ist durchaus ein bemerkenswertes Stück moderner Kultur, welches man durchaus als gefährlich betiteln kann. - Da ist einmal die Gefahr sich Verbrennungen zuzuziehen, es hat im Laufe der Fiestas bereits Todesopfer gegeben, meist aber gibt es Quetschungen und Hautabschürfungen, weil es in der Menschenmasse, welche betrunken und vom "Teufel besessen" dort vor der Feuer sprühenden Figur flieht, es laufend zu Stürzen kommt. - Da der Teufel erst gegen 02:30 Uhr, meist allerdings später erscheint, ist die Masse auch schon mit Musik und alkoholischen Getränken aufgepeitscht und man sollte sich als Besucher schon Gedanken machen, wie man am besten dort hin gelangt, und wie auch gesund wieder zurück. - Früher, als alles anders war und nur manches besser, da verzichtete man am 8. September morgens auf Alkoholkontrollen in der Umgebung Tijarafes, weil man sonst alle Verkehrsteilnehmer hätte ziehen müssen, heute aber ist das nicht mehr so und deshalb rate ich an, den Bus als Verkehrmittel zur Fiesta zu wählen. - Ab Los Llanos fährt in der Nacht vom 7. September ab 21:30 bis 0:30 Uhr jede halbe Stunde ein Bus nach Tijarafe und zurück aus der teuflischen Hochburg geht es ebenso wieder im Halbstundentakt ab 03:00 bis 06:30 Uhr und danach auch wieder die normalen Busse. - Das ist allemal besser als sowieso keinen Parkplatz zu bekommen, oder in einer fragwürdigen Kolonne die Serpentinen des El Time herunter zu fahren. -





Samstag 03.09.2011 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 51 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 24,6 Grad - niedrigste Temperatur 18,7 Grad

Hüttenwandern auf La Palma
Netz der Schutzhütten geht in Betrieb

Um gleich einem Missverständnis vorzubeugen, es handelt sich dabei nicht um die bereits seit langem versprochenen Wanderherbergen mit gewissem Komfort und Betreuung, sondern wirklich nur um Schutzhütten, welche meist nur fließend Wasser und blanke Pritschen bieten, aber eben auch ein Dach über dem Kopf. - Sieben dieser Einrichtungen gibt es nun auf La Palma und wenn man will, dann kann man sich sogar einen Hüttenwanderurlaub auf der Insel aussuchen, in dem man von Hütte zu Hütte zieht. - Gut, es geht auch deutlich bequemer, man kann sich auch ein Ferienhaus für wenig Geld mehr mieten und muss dann nicht auf echte Betten und all den Luxus verzichten, welche unseren europäischen Alltag dann doch angenehmer machen, aber wer wirklich mal ein paar Tage komplett auf die "Zivilisation" verzichten will, der kann sich jetzt bei uns in den Bergen austoben. - Allerdings muss das alles gut geplant sein, man muss sich auf alle Fälle vorher anmelden, über das Netz geht das, dann muss man noch den Aufenthalt bezahlen, und dann den, oder die Schlüssel, wenn mal halt mehrere Hütten "buchen" will, in Santa Cruz abholen. - Die ganze Geschichte ist neu, deswegen hat man auch noch keine Erfahrung mit dem Ablauf des technisches Vorgangs von der Buchung bis eben zur Schlüsselübergabe, aber daran kann man ja im weiteren Verlauf noch feilen. - So ist es sicher nicht wirklich kundenfreundlich, wenn man den Schlüssel in Santa Cruz abholen muss, und ihn danach dort auch wieder hinbringen muss, sonst bekommt man die 50 Euro Kaution nicht zurück, wenn die Hütte ganz woanders liegt und man vielleicht nicht mal einen Mietwagen hat.- Dezentral wäre da vielleicht eine bessere Geschichte, aber wie gesagt, es ist neu, und man muss sich erst mal einfummeln in das Geschäft. - 10 Euro pro Person kostet dann die Übernachtung, und man darf in jeder Hütte nur eine Nacht bleiben, also einen billigen Hüttenurlaub kann man sich daraus nicht basteln, es sei denn, man zieht eben von Hütte zu Hütte. - Über die ganze Insel verteilt sind diese Hütten, manche wirklich nur ein Dach überm Kopf, andere, wie zum Beispiel das am Refugio El Pilar, richtig nett ausgestattet und eingerichtet. - Schlafsack muss jeder dabei haben, Bettwäsche gibt es nicht, und bitte erwarten Sie auf keinen Fall Luxus. - Wie die Hütten ausgestattet sind, das kann man auch der Webseite von www.senderosdelapalma.com entnehmen, und dort kann man sich auch durch die Anmeldeprozedur schlängeln. - Das geht sogar auf Englisch, also sollte eigentlich jeder verstehen, was die so alles von einem wissen wollen, bevor man sein müdes Wanderhaupt in einer dieser Hütten zum Schlaf ablegen kann. - Vielleicht kann uns ja mal jemand, welcher dann von dem Angebot der Schutzhütten bereits Gebrauch gemacht hat dann mal berichten, wie das alles so abgelaufen ist und was es noch zu bedenken gibt.





Samstag 03.09.2011 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 57 % - Luftdruck 1019 hPa

Vorwärts immer…
Die kanarischen Sozialisten vor der Zerreißprobe

Die kommenden 2 Wochen werden entscheidend sein für die mittelfristige Zukunft der kanarischen Sozialisten, und ob man zukünftig weiter eine unabhängig agierende Gruppe mit eine festen Ideologie sein will, oder nur noch willfähriger Steigbügelhalter für die Opportunistentruppe der Coalición Canaria. - Wie die "Basis" denkt, das kann man aus den Wahlergebnissen der Kommunalwahlen vom 22. Mai lesen, und welche Pakte dann in den Gemeinden geschlossen wurden, die geben ein ganz klares Bild ab, man will nicht zusammen mit der Coalición Canaria regieren, denn das heißt nur, die fatale Politik dieses Lobbyistenvereins weiterhin möglich machen. - Auf der Ebene der Gemeinden hat man, genau um das zu verhindern lieber Pakte mit dem "Nationalfeind" Partido Popular geschlossen, als zusammen mit der Coalición Canaria zu regieren. - Im Gobierno de Canarias allerdings sieht die Sache anders aus, da kungelt ein blasser und verschlagen wirkender José Miguel Pérez mit der Coalición Canaria herum und lässt sich zum Vizepräsidenten der Regierung der Kanarischen Inseln machen, obwohl er das schlechteste Wahlergebnis aller Zeiten für die Sozialisten auf den Kanaren eingefahren hat. - Für uns an der Basis völlig unvorstellbar, dass dieser zweitklassige Komödiant nicht sofort zurückgetreten ist, um der Partei nicht noch weiteren Schaden zuzufügen. - Leider geht es sogar noch weiter, nicht nur, dass José Miguel Pérez noch da ist, er verbietet auch noch den Sozialisten aus El Hierro und La Palma in den Inselparlamenten mit der Partido Popular zu paktieren und will alle aus der Partei schmeißen, welche nicht seiner Marschroute folgen. - Die Empörung und Enttäuschung an der Basis ist groß. - Der Totengräber des kanarischen Sozialismus wird José Miguel Pérez inzwischen genannt, und warum der Ex-Inselpräsident Gran Canarias so scharf auf den Posten und die Macht ist, das können wir uns nur ausmalen, nicht aber wirklich erklären. - Zunächst hieß es ja als Erklärung, man müssen mit der Coalición Canaria paktieren, um die Zentralregierung unter Zapatero in Madrid zu stützen, denn man sei auf die 2 Stimmen der Abgeordneten der Coalición Canaria angewiesen. - So versuchte man uns zunächst von einer höheren Taktik oder Strategie zu überzeugen, wobei uns nie wirklich klar wurde, warum man die Kanarischen Inseln weitere 4 Jahre unter der Fuchtel der Coalición Canaria leiden lassen muss, bloß um den "toten Mann" Zapatero ein halbes Jahr länger an der Macht zu halten. - Inzwischen ist das aber ja eh hinfällig, Zapatero hat vorgezogene Neuwahlen verkündet, man braucht also die Stimmen der Coalición Canaria gar nicht mehr und alles was man uns von Taktik und Strategie erzählt hat war purer Quatsch und sollte nur von der egoistischen Machbesessenheit einiger unserer Parteifreunde ablenken.

Auf El Hierro ist man das Abwarten und bloße Zugucken am Untergang nun satt, und die dortigen Abgeordneten der PSOE planen jetzt den Aufstand und kündigen eine Misstrauensabstimmung gegen die Inselpräsidentin Belén Allende an. - Zusammen mit der Partido Popular gegen die Coalición Canaria, so wie das die Basis schon lange fordert. - Die Parteioberen sind erbost und erzürnt, und drohen mit sofortigem Rausschmiss aus der Partei, aber wie es scheint, sind die Damen und Herren auf El Hierro aufrechte Sozialisten, die unter Drohungen nicht einknicken. - Für den 10. September nun ist die Abstimmung angesagt, und heftige Reisetätigkeit nach El Hierro von linientreuen Kadern der PSOE wird gemeldet, unter allen Umständen will man verhindern, dass im Cabildo Insular von El Hierro ein Präzedenzfall geschaffen wird. - Auch droht die Colición Canaria natürlich damit, die Koalition auf Ebene des Gobierno de Canarias mit den Sozialisten aufzukündigen, wenn die Inselparlamente von El Hierro und La Palma nicht mitspielen. - Um La Palma hat man plötzlich auch wieder Sorgen, wenn das klappt auf El Hierro, dann machen das die Sozis auf La Palma vielleicht nach, und dann ade du schöne Koalition der Verlierer, dann müssen José Miguel Pérez und seine Seilschaften wieder arbeiten gehen und werden wohl zukünftig in der Politik nichts mehr zu finden haben. - Auf La Palma geht man nun anders gegen eventuelle Rebellionsgedanken vor, hier wird Zuckerbrot angeboten, die Coalición Canaria lädt alle 5 gewählten Räte der Sozialisten ein, doch mit ins Regierungsbettchen zu kriechen, welches auch bereits hübsch aufgedeckt ist. - Soziales, Raumordnung, neue Technologien, Infrastruktur, Kultur und Sport, sowie die Vizepräsidentschaft bietet man lockend an, und man muss nur noch einsteigen auf den Kuhhandel, darf sogar in der Partei bleiben und hat ein paar lockere Jahre Regieren vor sich, denn eine echte Opposition gibt es dann ja nicht mehr. - Schon lockend solch ein Angebot, allerdings haben diese 5 Sozialisten uns immer allen versprochen, mit der Coalición Canaria niemals, und an dieser Aussage werden wir diese Mitglieder auch erinnern. - Es wird spannend die kommenden Tage, Wetten werden noch angenommen und ich habe irgendwie kein gutes Gefühl…



Freitag 02.09.2011 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 26,0 Grad - niedrigste Temperatur 18,6 Grad

Alles Schwarzarbeiter
Gemeinden bekommen Ärger mit dem Arbeitsamt

Als ganz harmlose Geschichte hat das alles einmal angefangen. - In Sportvereinen oder als Nachmittagsprogramm an den Schulen bietet man hier viele Aktivitäten für Jugendliche und Schüler, welche fast das gesamte sportliche Szenario abdecken. - Die Aufsicht, oder meinetwegen auch das mehr oder weniger professionelle Training zu diesen Aktivitäten übernehmen oft Freiwillige, welche aus Sportvereinen oder Schulen rekrutiert werden, um diese mannigfaltigen Sport- und Freizeitangebote zu ermöglichen. - "Monitores" nennt man diese Aufsichtskräfte, und die erhalten im Monat 200 Euro Aufwandsentschädigung, da sie selbst für Sportmittel und Transporte aufkommen müssen. - Die Gemeinden betiteln diese Kosten als Aufwendungen für sportliche Aktivitäten, nicht aber als Löhne, und das hat nun Ärger gegeben. - Da es sich nicht um eine einmalige Aufwandsentschädigung handelt, sondern Monat für Monat wiederholt wird, sieht das Arbeitsamt, hier durch die Arbeitsinspektion vertreten, die Tätigkeit der "monitores" als Arbeit und die 200 Euro als Lohn, und nicht als Aufwandsentschädigung. - Einer der Trainer hatte das selbst zur Anzeige gebracht, und damit für extrem viel Ärger gesorgt, und man kann auch ruhig sagen, dass es das mögliche Ende für ein breites Angebot an Freizeitaktivitäten und Sport für die Jugendlichen bedeuten kann. - Auch die "monitores" selbst sind nun angeschmiert, die müssen diese 200 Euro nun versteuern und kommen dabei unter anderem auch in den Konflikt, vielleicht gleichzeitig auch noch Arbeitslosengeld bekommen zu haben. - Das wird aber wohl im Einzelnen noch entschieden, ob denn gegen die Trainer und Betreuer überhaupt vorgegangen wird, die Gemeinden werden auf jeden Fall belangt und müssen zukünftig jedes, auch nur irgendwie dauerhaftes Engagement solcher Sportbetreuer als Lohn betiteln, Abgaben an die Sozialversicherung machen, also ein wirkliches Arbeitsverhältnis daraus machen. - Das bedeutet, die Lehrer, Trainer und Betreuer bekommen dann nur noch ein paar Euro in die Hand ausbezahlt, und wenn die dann noch das kleine Zusatzeinkommen versteuern müssen, dann bleiben wenige hilfreiche Hände in dem Sektor übrig und die Kinder und Jugendlichen können zurück an den Computer, und sich bei Ballerspielen vergnügen anstatt Fußball, Basketball oder Laufen.

Die beiden Städte Los Llanos und Santa Cruz, die bekommen auch noch Ärger, und müssen pro "angestellten" Helfer 600 Euro Strafe bezahlen, wobei die Leute der Arbeitskontrolle auch noch sagen, dass sei wenig, sie könnten eigentlich vier Jahre zurückermitteln, und dann käme eine weitaus größere Strafe dabei rüber. - Die anderen Städte wurden nicht kontrolliert, noch nicht, oder werden es vielleicht auch gar nicht, sollten es keine weiteren Anzeigen geben, dann wird wohl auch keine weitere Kontrolle stattfinden. - Dennoch muss man sich dringend zusammensetzen und den Ablauf und die Maßnahmen besprechen, wie das weitergehen kann, denn diese Praxis der Gemeinden, Helfer oder Trainer im Sportumfeld der Gemeinde mit kleinen Zahlungen bei der Stange zu halten, das wird ja nicht nur in Los Llanos oder Santa Cruz so gemacht, sondern auf der ganzen Insel, auf den ganzen Kanaren und auch in ganz Spanien. - Das muss von oben geregelt werden, irgendetwas mit Geringbeschäftigung oder sozialem Dienst, denn man kann den Jugendlichen nicht diese ganzen Angebote von einem Tag auf den anderen wegnehmen. - Der "monitor", welcher die Sache mit einer Anzeige ins Rollen gebracht hat, der wird wenig Verständnis bei seinen Kollegen, und noch weniger bei den Eltern der Jugendlichen finden, die nun entweder kein organisiertes Training mehr haben, oder auf einmal für ein bislang Gratis-Angebot der Gemeinden Gebühren bezahlen müssen.



Freitag 02.09.2011 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 57 % - Luftdruck 1017 hPa

Neue Besen kehren alten Dreck
Neuer Schulrat mit alten Problemen

Auf den Kanaren spricht man nicht gerne von Pisa, da hat man uns in unseren endemischen Träumen voll erwischt und blitzartig ist uns klar geworden, dass wir eigentlich etwas tun müssten. - Veränderungen sind aber nicht unser Ding und an Folgen zu denken, welche sich wohl erst nach einer Generation zeigen können, das liegt uns noch weniger. - Man kann natürlich auch die "Krise" vorschieben und genau das wird auch getan, es bleibt auch unter dem Mandat der PSOE nun hier auf den Kanaren im Schulsystem alles beim Alten, kein Geld, keine neuen Lehrer, keine Ideen und schon gar kein neues System. - Dabei dürfen wir nicht ungerecht werden, wenn kein Geld da ist, dann kann man auch keines ausgeben, aber wir wissen ja von diversen anderen Projekten, dass wohl Geld da ist und ausgegeben wird, aber an anderer Stelle und eben nicht in der Erziehung oder Gesundheitswesen. - Das schmerzt schon ein wenig bis mittelviel, wenn die eigenen Leute ihr Nachwahlgesicht endlich zeigen und von den früher geforderten Reformen plötzlich nichts mehr übrig bleibt, weil man nun nämlich Legislative ist und nicht mehr Opposition. - José Miguel Pérez, oberster Kanarensozialist, zwar nicht mit der Gnade der Basis ausgesandt, aber eben doch erster Mann der PSOE hier, der sitzt jetzt nämlich auf dem Posten des Rates für Erziehung im Gobierno de Canarias und will von den früher geforderten Reformen plötzlich nichts mehr wissen. - Kein Geld da, und wo das Talent fehlt, da kann man ohne Geld auch nichts machen, so einfach ist das. - Der erweiterte Arm der Schulbehörde, welcher auch hier nach La Palma langt, der ist auch neu besetzt worden, und zwar mit dem äußerst sympathischen Néstor Paz, welcher zwar kein Parteigänger der PSOE ist, aber dennoch dieser Formation nahe steht und wohl eher wegen seiner beruflichen Kenntnisse in dieses Amt gehoben wurde. - Er ist nun Inseldirektor für Erziehung, ein lustiges Amt, weil man weder Haushalt noch Weisungsbefugnisse hat, sondern schlicht weg von der einen Seite Befehle erhält und von der anderen Seite Bitten. - Néstor Paz wird nun die Möglichkeit erhalten, beweisen zu können, dass er mehr kann als nur Bitten oder Weisungen weitergeben, so wie das bislang immer seine Vorgänger gemacht haben und die sich laufend hinter ihrer Nichtzuständigkeiten verschanzt haben, um bloß keinen Ärger zu bekommen. - Der Inseldirektor für das Schulwesen muss ganz einfach Partei ergreifen, er darf eben nicht der verlängerte Arm der Behörde bleiben, sondern muss Anwalt für die lokalen Probleme im Schulwesen werden und wenn der Schuh irgendwo drückt, dann muss Néstor Paz robust vorstellig werden bei der Schulbehörde und für Abhilfe sorgen. - Mit reichlich guten Wünschen und auch Vorschusslorbeeren geht der neue Mann an die alte Aufgabe und gleich in ein paar Wochen werden wir dann erfahren, ob der neue Besen alten Dreck und aufwirbelt, oder tatsächlich von der Bühne bekommt.



Donnerstag 01.09.2011 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 51 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 25,4 Grad - niedrigste Temperatur 20,0 Grad

Kleinigkeiten, kurz aufgekocht
Ein folgenschwerer Diebstahl, viele Parkplätze und ein bisschen Politik

Einen eher ungewöhnlichen aber folgenreichen Diebstahl müssen wir hier auf der Insel verzeichnen. - Ein Gasschnüffelgerät wurde geklaut, und zwar aus der Instrumentenkiste der "ITER" (Instituto Tecnológico y de Energías Renovables) welches auf den Kanaren dafür zuständig ist, die vulkanologische Entwicklung auf der Insel zu überwachen. - Am Birigoyo steht eine solche Einheit, welche andauernd und automatisch das Kohlendioxyd misst, welches aus dem Erdreich entweicht. - Aus eventuellen Veränderungen der Gase können Geologen und Vulkanologen die Aktivität des Vulkanes beobachten. - Die Überwachung der Gasausschüttung gilt neben den seismischen Messungen und der Überwachung von eventuellen Bodendeformationen, als eine der Grundsäulen der vulkanologischen Forschung. - Nun ist eine dieser Stationen Opfer eines dreisten Diebstahls geworden, irgendjemand muss Gefallen an solch einem Gerät haben, oder kann dieses beruflich brauchen. - Es wird berichtet, dass es kein willkürlicher Vandalismus war, sondern das Gerät würde komplett und gezielt ausgebaut, um es nicht zu beschädigen. - 35.000 Euro soll dieses Gasschnüffelgerät gekostet haben, so meldet man das zumindest. - Tragisch dabei ist nun, dass es genau eine der Stationen getroffen hat, welche dauerhaft misst und nicht eine der eventuellen Stationen, die immer mal wieder aus wissenschaftlichem Interesse aufgebaut werden. - Die dauerhaften Stationen sind nämlich mit von der Inselregierung bezahlt worden und da hat man vor vielen Jahren schon gesagt, dass man sich nicht mehr an den Kosten beteiligen will, das sei Sache des Gobierno de Canarias. - So können wir nun sicher sein, dass es ziemlich lange dauern wird, bis man sich nun einig wird, wer denn das Gerät zu ersetzen hat. - Bis dahin fehlen auf der Insel äußerst wichtig Messdaten der Überwachung unserer Vulkane.

In Santa Cruz werden ja bald die Parkplätze am Meer geschlossen, da Baubeginn für den neuen Stadtstrand im Oktober sein wird. - Obwohl es in der Innenstadt ein Parkhaus gibt, rechnet man auf jedem Fall mit einem Verkehrschaos, weil viele Pendler sicher nicht das teure Parkhaus wählen werden, sondern sich einen Parkplatz suchen. - Diese Parkplatzsuchenden sind es dann, welche den Verkehrsfluss gänzlich zum Erliegen bringen könnten und nun versucht man händeringend neue Parkplätze zu schaffen. - Dabei erinnert man sich an über 100 Autowracks, welche in der Hauptstadt Parkplätze verstopfen. - Diese will man nun schleunigst entfernen lassen, um diese Parkplätze frei zu bekommen. - Das war aber bisher nicht so einfach, weil es noch keine Gemeindeverordnung zu diesem Thema gab, und man mit der Wegnahme eines Fahrzeuges, und sei dieses auch längst stillgelegt oder ein Wrack, sich immer noch am Eigentum anderer Menschen vergreift. - Nun schmiedet man an einer Gemeindeverordnung welche es ermöglichen soll, Rechtssicherheit beim Abschleppen dieser Wracks zu erhalten. - Erst wenn das geschehen ist, und in ein bis zwei Wochen rechnet man damit, kann man auch daran gehen, die Fahrzeugwracks dann abzuschleppen.

Vor ein paar Tagen durfte ich von einem kommenden Misstrauensvotum im Cabildo Insular von El Hierro berichten. - Die Abgeordnete der PSOE wollen zusammen mit den Kollegen der PP die Vorherrschaft der Coalición Canaria beenden und haben dazu ein Misstrauensvotum nicht nur angekündigt, sondern auch offiziell beantragt. - Am 10. September soll dieses stattfinden, allerdings rechnen Beobachter damit, dass dieses Missrauensvotum nicht funktionieren wird. - Und zwar aus juristischen Gründen, denn die Direktive der POSE will die rebellischen Kollegen nun aus der Partei werfen und die Bestimmungen für die Cabildos sagen aus, man hat nur als Mitglied der Partei eine Stimme, mit welcher man ins Cabildo gewählt wurde. - Sind die Mitglieder aber nach einem Rausschmiss parteilos, dann gelten deren Stimmen laut Direktive nicht mehr. - Das ist übrigens auch die Erklärung dafür, dass im Cabildo Insular auf La Palma noch kein Misstrauensantrag der PP und der PSOE gestellt wurde, denn auch hier möchten diese beiden Gruppierungen zusammen die Coalición Canaria in die Opposition zwingen. - Die rebellische Gruppe auf El Hierro jedoch hat Anwälte gefunden, welche die juristische Lage allerdings anders sehen, und man doch als später parteilos auch eine Stimme im Cabildo haben kann. - Denn selbst wenn alle Abgeordneten der PSOE aus der Partei geschmissen werden, so bleibt doch die gewählte Gruppe der PSOE im Amt, die ist nämlich von den Wählern bestimmt worden und kann von keiner Partei wieder einfach so entfernt werden. - Andere Stimmen sagen auch, bis zum 10. September schafft es die Partei gar nicht, ein Parteiausschlussverfahren korrekt durchzuziehen. - Wir werden also abwarten wie das weitergeht, und sollte das Misstrauensvotum auf El Hierro doch funktionieren, dann dürfen wir auch sicher sein, auf La Palma danach die gleiche Übung erleben zu können.



Donnerstag 01.09.2011 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1014 hPa

Sag zum Abschied leise Servus
Das alte Flughafenterminal wird abgetragen

Nostalgie ist was für Weicheier, die Zukunft hat immer schon vor 5 Minuten begonnen und wer ist schon so bescheuert, einem Flughafenterminal nachzuweinen. - Gut, weinen tun wir auch gerade nicht, und auch haben sich die meisten von uns schon an das neue Terminal gewöhnt, dennoch denken wir mit deutlicher Wehmut an die kleinstädtische Gemütlichkeit unseres alten Terminals, welches eher einem offenen Wohnzimmer glich, als einem globalen Tor zur Großen Weiten Welt. - Wirklich schön war das alte Terminal auch nicht, aber seit wann müssen gemütliche Wohnzimmer schön sein, kann es doch sogar vorkommen, dass gestriegelte Schönheit der Gemütlichkeit entgegenwirkt. - Die vielen Stammgäste oder "Wiederholer" welche wir auf La Palma begrüßen dürfen, die nehmen diese Veränderung auch nicht kommentarlos hin, das neue Terminal spiegelt nicht wirklich den Charakter dieser Insel wieder, auch wenn man extra Materialien von der Insel verbaut hat. - Für Neuankömmlinge ist das eh alles egal, ein weiteres konfektioniertes Flughafenterminal, welches überall auf der Welt stehen könnte und alleine dem Zweck dient, Fluggäste organisiert durch alle Kontrollen und Abfertigungen zu bringen. - Der Sinn und Zweck der großen Investition welche man an unserem Flughafen nun unternimmt, der besteht ja nicht nur darin, Parkhäuser und Terminals zu bauen, die keiner braucht, sondern auch die Anzahl der Stellplätze für Flugzeuge zu erhöhen. - In der Tat konnte es Probleme geben an manchen Tagen, wenn mehrere Chartermaschinen dort bereits standen, dann wurde es eng, sehr eng, und die Erweiterung dieser Stellfläche für weitere Flugzeuge die könnte man als die einzig notwendige Maßnahme dort am Flughafen bezeichnen. - Dazu aber muss das alte Terminal weg, denn genau dort sollen die neuen Stellplätze entstehen, und nach ein paar Wochen des "Entkernens" des nun nicht mehr gebrauchten Gebäudes, geht es nun daran alles einzureißen und den Schutt abzufahren. - Ein Raupenschlepper und ein hydraulischer Hammer, die zerren und klopfen nun auf das alte Terminal ein, alles wunderbar abgeschirmt vom Publikum, diese Beerdigung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. - Als letzte Maßnahme soll dann der alte Tower fallen, aber wohl erst nächstes Jahr wie es heißt und dann erst kann man die neuen Stellflächen für mehr Maschinen auch bereithalten. -



Familie Ellen & Simon Märkle

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