La Palma Aktuell   Nachrichtenarchiv März 2014

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Montag 31.03.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1011 hPa
Höchsttemperatur heute 18,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,4 Grad

Arbeiten statt zahlen
Chaingang in Los Llanos

Ob die Methode modern ist, oder eher altbacken, so ganz vermag ich das nicht zu sagen, auf jeden Fall bietet Los Llanos seinen Bürgern einen interessanten Handel an. - Jeder, der eine Strafe, oder ein Ordnungsgeld aufgebrummt bekommt, der kann in Zukunft wählen, ob er denn die Strafe wie üblich bezahlen will, oder aber lieber die Strafe im Dienst an der Allgemeinheit abarbeitet. - Man will so auf die Situation der Krise reagieren, weil es in vielen Familien kaum noch möglich ist, solche Strafen zu bezahlen, und man sich eben wegen der dann anfallenden Zinsen immer tiefer in ein Minus arbeitet. - Man sieht das auch als erzieherische Maßnahme, denn wo bisher die Eltern für irgendwelche Taten oder Ordnungswidrigkeiten für die Kinder letztendlich zahlen mussten, kann man nun bei der Arbeit selbst spüren, ob man denn richtig gehandelt hat. - Aber sicherlich wird man doch keine Kinder zur Arbeit verpflichten, das steht da zwar nicht in der Presseerklärung, aber ich glaube dabei geht das nur um Jugendliche. - Wohl aber, dass es nicht von dem Einkommen abhängt, sondern jeder ha zukünftig die Wahl, Zahlen oder Ackern, und auch die Ordnungswidrigkeiten für die das gilt, sind breit aufgefächert, eigentlich alle, nur wenn es sich um sehr schwere Vergehen handelt, dann muss staatliches Recht gelten und dann greift nicht mehr die gemeindeinterne Reglung. - Straßenkehren, Gärten pflegen, Strände säubern und Gelände, und auch die sozialen Dienste werden auf diese Art und Weise unterstützt werden, da ist man breit aufgestellt und Arbeit gibt es immer, das weiß man ja. - Für falsch parken, oder den Hund ohne Leine und Maulkorb laufen lassen, oder die Hinterlassenschaften von Waldi nicht entfernen, die können eine in Zukunft in Los Llanos auch in die "Chaingang" bringen, wenn man denn die Strafe nicht bezahlen kann oder will. - Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll, allerdings kann man ja frei wählen, so lange man das Geld hat, und wer nicht, der muss den Buckel krumm machen. - In der Erklärung steht auch nicht, wie viel Lohnansatz denn pro Arbeitsstunde da gegeben wird, das ist auch noch eine interessante Frage, aber ich nehme mal an, die orientieren sich da am Mindestlohn. - Mal abwarten, ob auch die anderen Gemeinden diesem Beispiel folgen, und auch mal sehen, ob das mit den erzieherischen Maßnahmen wirklich einen Erfolg bringt. - Wieder andere werden auch argumentieren, nun entstehen noch weniger Arbeitsplätze, weil jetzt quasi jeder für die Gemeinde arbeiten kann, aber eben nur diejenigen, welche eine Ordnungswidrigkeit erbracht haben, Geld ausbezahlt wird ja nicht. - Arbeit am Gemeinwohl gibt es ja bereits schon, allerdings sind das bislang die Gerichte, welche Übeltäter mit kleineren Strafen zum Straßenkehren schicken, und nicht die Gemeinde.

Fulanito de tal dice hoy: Punto muerto
Toter Punkt - Das nutzt man genau so wie in Deutschland, wenn es nicht mehr weitergeht, ein Gespräch oder eine Aufgabe, dann ist man am toten Punkt.

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Los Llanos, hier mal von "hinten", die "Montaña Tensica" von Westen aus betrachtet





Montag 31.03.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 2 mm - Luftfeuchte 74 % - Luftdruck 1012 hPa

Der Wind dreht auf West
Ich hasse die Sommerzeit

Zombies fahren ihre Kinder in die Schule, so kam mir das heute Morgen vor, keiner war wirklich wach, nur routinemäßig funktionierten Reflexe und Bewegungen. - Damit muss man wirklich Schluss machen, die Sommerzeit ist ein Martyrium, und auch unsere Katzen verstehen die Welt nicht mehr, warum man heute plötzlich und so früh im Dunkeln bereits fressen soll. - Also meine Stimme hat jeder, der die Sommerzeit abwählt, wegwirft oder erschießt, es dauert Wochen, bis ich mich an diesen neuen Rhythmus gewöhnt haben werde, und so lange bin ich morgens eine Gefahr für alle um mich herum. Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, ab jetzt etwa bin ich in der Lage zu kommunizieren, aber vor gut einer Stunde hat man bereits von mir verlangt, dass ich ein Kraftfahrtzeug über die Straßen bewege. - Aber lassen wir das, es gibt ja wohl auch wichtigere Dinge, als meine morgendliche Befindlichkeit, und nach dem ersten Kaffee und dem frischen Weißbrot sieht die Welt auch schon wieder etwas knackiger aus. - Ich habe gesagt die Welt, nicht ich. - Gestern Abend noch habe ich meine Frau gewarnt, häng keine Wäsche mehr raus, der Wind hat auf West gedreht, und es kann regnen. - Die Wäsche hing aber schon, und wird heute wohl nicht trocknen, in der Tat sind ein paar Tropfen gefallen, wirklichen Regen sollte man das noch nicht nennen, aber nass ist nass. - Zwei Millimeter in der Nacht, also doch noch Niederschlag im März, dabei sollte es erst Anfang April regnen. - Die kommenden Tage erwarten wir nun Westwind, also auch die Möglichkeit für Niederschläge im Aridanetal, und morgen bereits soll der Wind kräftig auffrischen, so dass wir auch wieder Bedenken haben, ob denn am Flughafen der Westwind nicht stört. - Bei West, noch schlechter Südwest, kämpft der Wind sich die Hänge der Cumbre Vieja hoch, um dann auf der Ostseite in Fallwinden hinab zu sausen, und dann in unberechenbaren Böen quer zur Landebahn auf das Meer hinaus zu blasen. - Das kann dazu führen, dass die Flugzeuge wegen dieser Schwerwinde nicht bei uns landen können, oder eben eine Weile warten müssen, bis einen Moment der Wind nachlässt. - Meist landen dann die Flugzeuge auf einer anderen Insel und warten ab, und auch hier liegt natürlich ein Faktor, warum die Fluggesellschaften La Palma immer mit Handschuhen anfassen, denn es entstehen natürlich große Kosten, wenn man Flugpläne derart über den Haufen werfen muss, und Passagiere einen oder gar mehrere Tage auf anderen Inseln unterbringen muss. - Diesen Winter ist das bislang noch nicht der Fall gewesen, es gab zwar schon mal Westwind, aber das geschah dann an Tagen, an denen kein internationaler Charter erwartet wurde. - Abwarten, vielleicht wird das gar nicht so schlimm, zumal kaum Niederschläge in großen Mengen erwartet werden, das wäre dann noch zusätzlich ein Problem, wenn man neben den Querwinden auch noch schlechte Sicht wegen Regen hätte. - Ab Mittwoch, vielleicht auch erst Donnerstag aber erwarten wir wieder Hochdruck und damit eine Rückkehr zu unserer normalen und harmlosen Windrichtung Nord, Nordost.



Sonntag 30.03.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 24 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 21,1 Grad - niedrigste Temperatur 12,6 Grad

Schiffsmeldungen
Koreanisch und königlich

Bei koreanisch kündigt sich die nächste politische Posse bis Polemik an, es geht wieder mal um das fast 60 Meter lange Schiff, welches vor der Küste Tazacortes/Tijarafes versenkt werden sollte, damit man dort ein künstliches Riff schafft, um Tauchern ein interessantes Ziel zu verschaffen. - Victor Martín von der Zeitung El Día hat sich da mal ein bisschen weiter reingehängt, nachdem die Frage aufgekommen war, wo denn dieses Schiff eigentlich ist, und was daraus geworden ist. - Man hatte die Aktion für Ende 2013 angekündigt, aber dann ist das versandet, dann kam der Wechsel an der Spitze der Inselregierung und der neue Tourismuschef der Insel musste ziemliche Kritik einstecken, dass er zugeben musste, nicht zu wissen, was mit dem Schiff ist. - Aber woher sollte er das wissen, und nun hat man sich mal die ganzen Papiere zusammengelegt und da hat man laut der Zeitung einmal einen Beleg über die Anzahlung für das Schiff in Wert von 25.000 Euro entdeckt, aus dem Juli vergangenen Jahres, und dann eine Annullierung des gleichen Vertrages im Oktober. - Da war noch die Coalición Canaria am Drücker, aber von dem Rückzug aus dem Geschäft haben wir alle nichts erfahren und dann ist da auch noch der Beratungsvertrag mit einer Firma von 10.000 Euro über die Versenkung des Schiffes und der Schaffung eines Riffes. - Auch der Vertrag wurde wieder gecancelt. - Dann taucht auch noch eine Rechnung auf, einer weiteren Firma aus Madrid, über einen strategischen Plan der Kommunikation über das Versenken eines Wracks vor der Küste von La Palma. - Ob man das bezahlt hat, oder auch wieder storniert, das hat man wohl noch nicht herausbekommen. - Das Schiff selbst liegt wohl noch im Hafen von Las Palmas und ist schon fast fertig für die Versenkung, man müsste also erneut mit der Firma aus Madrid verhandeln, wenn man das noch haben will, das Schiff. - Warum man aber die ganze Aktion wieder gestoppt hat, nachdem man sie zuvor salbungsvoll als Rettung des palmerischen Tourismus angekündigt hatte, das erfahren wir ja vielleicht auch noch vom Ex-Rat für Tourismus. - Gar kein Wrack, sondern ein wahres Schmuckstück für den Hafen von Tazcorte ist ein neues Segelschiff, welches uns nun die Ehre gibt, Hafen zu sein. - Es handelt sich dabei um die Yacht "Hispania", der königlichen Rennyacht, die 1988 von Bruce Farr konstruiert wurde und von der Königstochter in Mallorca getauft wurde. - Die 24,5 Meter lange Yacht ist inzwischen in Privatbesitz und es heißt, man kann bald auf ihr anheuern. - Eine königliche Yacht in der Marina von Puerto de Tazacorte, hat auch nicht jeder, und ist auch sicherlich die viel schönere marine Geschichte als das Geschacher um den alten Trawler aus Korea.

Fulanito de tal dice hoy: Punto en boca

Punkt im Mund - Ein Geheimnis für sich behalten, aber auch eine Aufforderung den Mund zu halten.



Die Hispania im Hafen von Tazacorte, eingefangen von Federico Ulrich





Sonntag 30.03.2014 13:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1015 hPa

Wir kriegen keinen mehr hoch
Preise auf La Palma wie vor 20 Jahren

Alles wird immer teurer, heißt es immer und in vielen Bereichen mag das auch so sein. - Nicht aber im Bereich Übernachtungspreise auf unserer kleinen Insel La Palma, und auch bei den Mietwagen können wir das beobachten, die, fangen wir damit an, sogar billiger geworden sind als noch vor 20 Jahren. - In den Zeiten der Peseta berechnete man hier für einen Opel Corsa, Peugeot 106 oder Ford Fiesta 23.000 Pesetas in der Woche, das entspricht etwa 138 Euro in der Woche. - Nun sind wir aber bei 130 Euro pro Woche für einen, was wir eben anbieten, Hyundai I 20 oder I 30, mindestens vergleichbare Modelle, von der Kategorie her. - Und das wird auch noch zum Teil von anderen Autovermietern zumindest in flauen Zeiten unterboten, wobei man da dann wirklich die Frage stellen muss, ob die kein Geld verdienen müssen, oder wo die Gründe dafür liegen, dass man unter einem kostgendeckenden Preis arbeiten kann. - Gehen wir weiter in den Bereich Ferienhäuser und auch da erkennen wir ein ähnliches Bild, zum Beispiel haben wir unsere beiden Häuser, die nun genau 20 Jahre alt sind, niemals im Preis erhöht, einfach nach der Peseta umgerechnet und dabei sind wir geblieben, und das trifft für die Hälfte aller Ferienhäuser zu, die wir über unsere Firma betreuen. - Machen wir weiter, das letzte Mal, eben etwa vor 20 Jahren, als ich nach Deutschland und zurück flog, das war mit der LTU, und das Ticket kostete 800 DM. - Also etwa 400 Euro und das war seinerzeit ein normaler Kurs und heute kommt es vielen teuer vor, wenn man nicht günstiger zu uns auf die Insel fliegen kann. - Und nun kommt auch noch das größte Internetportal für Hotels auf den Trichter, uns die Preise mal zu erklären und auch da liegt La Palma auf einem abgeschlagenen Platz. - Die Zeitung Diario de Avisos macht einen Artikel daraus, und da können wir erfahren, dass auf La Palma ein Hotelzimmer der Kategorie 3 - 4 Sterne in der Osterzeit für knapp unter 60 Euro zu haben ist, auf den anderen Inseln aber 73 Euro (El Hierro) bis hin zu 101 Euro (Fuerteventura) erwirtschaftet werden, also auch auf dem Sektor ist diese Insel einfach viel zu billig. - Und wir bekommen das einfach nicht geändert, und als Grund hierfür müssen wir wohl die Schwierigkeiten um die Erreichbarkeit unserer Insel betrachten, und für die wenigen Möglichkeiten, zu uns zu kommen haben wir zu viele Gästebetten. - Es war wohl ein Fehler, sich der internationalen Konkurrenz zu stellen, sich vergleichbar zu machen, aber auf den anderen Seite können wir uns ja nicht aus dieser globalisierten Welt pflücken, und uns einen Sonderstatus basteln, das nimmt uns ja keiner ab, auch wenn es eigentlich so ist. - Also müssen wir an der Erreichbarkeit unserer Insel arbeiten, weil man weltweit beschlossen hat, im Tourismus mehr Gäste bewegen zu müssen, um annähernd das Gleiche zu verdienen, wie noch vor ein paar Jahren. - Die Margen werden kleiner, also auch der Zwang zu höherer Auslastung drückender, und das trifft eben auch für die Fluggesellschaften zu, und da Betriebswirte meist gute Taschenrechner haben, leiden solche peripheren Ziele wie La Palma eben darunter. - Nun gibt es zwei, ich glaube sogar noch mehr, Standpunkte, wie man denn aus dieser globalen Falle positiv herauskommen kann. - Man lässt die Dinge so wie sie sind, der Markt reguliert sich auf einem niedrigen Niveau, und man hofft darauf, dass man als Alternativziel in einer sonst von Massentourismus durchzogenen Schiene immer genügend Gäste findet, welche solche exklusiven Ziele wie La Palma immer bevorzugen. - Die andere Version lautet, wir müssen doch noch ein paar Hotels hinstellen, meinetwegen auch einen Golfplatz, bitte die Idee mit der ökologischen Version auf Lavagrus nicht vergessen, um damit großen Reiseveranstaltern die Möglichkeit zu geben, genügend Gäste bewegen zu können, damit sich das für die überhaupt lohnt. - Das war ja der Grund, der die TUI bewegt hat, sich anders zu orientieren, und La Palma im Hotelsektor nicht mehr anzufliegen, und die FTI als Alternative dazu hat sich noch nicht wirklich konsolidiert. - Das kennen wir auf La Palma in anderen Bereichen auch, wir sind zum Teil zu klein, um am globalen Markt anzugreifen, Wein, Honig, Salz und letztendlich auch die Bananen, wenn wir wirklich in Europa anfangen würden, unsere Produkte zu platzieren, dann könnten wir gar nicht genügend liefern. - Ich weiß nicht wirklich, wohin der Zug geht, mag es Betriebsblindheit sein, oder einfach nur die Erfahrung, dass wir auch in dieser Branche nicht wirklich genau vorhersagen können, wo das alles hinführt. - Ein bisschen Mut habe ich ja wieder gefasst, was eine positive touristische Entwicklung auf dieser Insel bedeuten könnte, dass wir nun politisch etwas stärker aufgestellt sind und unsere jetzige Inselregierung wohl kräftig daran arbeitet, dass da etwas herauskommt. - Nur eben müssen die gegen fast 20 Jahre Versäumnisse und Unfähigkeiten arbeiten, und da kann man nicht gleich um die Ecke eine Zukunft präsentieren. - Letztendlich wird es davon abhängen, ob denn die Investoren dieser Insel noch ihr Interesse schenken, und dabei ist dann eben auch wichtig, wie viel Unterstützung bekommen die aus politischer Seite und wie viel Rechtssicherheit kann man daraus finden, denn das war ja auch immer das Problem in den Momenten, als man vom Projekt zur Tat schreiten wollte. - Oder soll ich etwa anders argumentieren und sagen, dass La Palma nur deshalb noch eine solch authentische Insel ist, weil man unfähig war, diese auszubeuten? - Ich fürchte, die Globalisierung hat uns da bereits gelehrt, wir haben Versäumnisse einzugestehen, und auch wenn wir keine massentouristische Tauglichkeit vorweisen können, kann es auch nicht der Sinn der Sache sein, dass wir den Kopf in den schwarzen Sand stecken. Der Sommer wird schrecklich, alle die im Tourismus arbeiten müssen da durch, der kommende Winter wird aber wieder verheißungsvoll und auf eines kann sich jeder Gast verlassen, La Palma bleibt immer so wie man es kennengelernt hat, leider oft aus Unterlassung, und nicht immer aus Weisheit. - Und verzeihen Sie mir meine Überschrift, aber ein bisschen fühlt sich das so an.



Samstag 29.03.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 16 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 21,9 Grad - niedrigste Temperatur 11,6 Grad

Der September wird spannend
Die eine geht nach Gran Canaria, die andere nach London

Meine Frau macht sich andauernd über mich lustig, weil ich so aufgeregt bin, was denn im Sommer und dann eben im September so alles los ist hier mit den Plänen unserer Brut. - Die Ältere hat gestern die Nachricht bekommen, dass sie ab September einen Austauschplatz an der Middlesex-Universität in London erhalten hat, und sie verlässt also Gran Canaria für, entweder ein halbes, oder ein ganzes Jahr, das müssen wir noch sehen, und die Jüngere, die wird dann, wenn alles gut geht, im September nach Gran Canaria gehen, wo sie dann ihr Studium aufnehmen wird. - Die eine kommt, die andere geht und wie das alles noch zu planen ist, davor grault mir im Moment ein bisschen, aber die Damen sagen alle, das ist doch kein Problem. - Tolle Sache diese Erasmus Geschichte, allerdings sind die Zuzahlungen flau geworden und London ist eben deutlich teurer als Las Palmas, aber das ist im Moment nicht meine größte Sorge. - Die Tochter alleine in London, da blühen die Vaterängste wieder auf, aber auch Las Palmas ist eine Großstadt und auch hier auf La Palma kann auch alles geschehen, so wie man an dem Unfall gestern gesehen hat, als in Los Llanos ein Fußgänger von einem Auto tödlich verletzt wurde. - Also nicht bange machen, das ist eine wunderbare Chance für unsere ältere Tochter, sie hatte im Vorfeld gar nicht gewagt zu hoffen, dass sie einen der zwei Plätze ergattern konnte, welche Las Palmas und die Middlesex-Universität austauschen. - Aber die meisten anderen Studenten haben sich für Deutschland interessiert, sogar für Bremen, Stralsund und halten Sie sich fest, sogar für Deggendorf, aber denen geht es halt um die Möglichkeit Deutsch zu lernen und so bewarben sich nicht so viele für London. - Nun plant man mich mit ein, ich solle mit dem Auto und der Sachen der Jüngeren mit der Fähre erst nach Tenerife, und dann weiter nach Gran Canaria, denn direkt geht ja nicht, und dann die Sachen der Älteren abholen, denn die kann ja nicht den ganzen Kram mit nach England schleppen, der sich dort in den dann zwei Jahren angehäuft hat. - Und noch eine weitere Wohnung zu bezahlen, nur dass die Sachen dableiben dürfen, das können wir uns nicht leisten. - Aber die Pläne werden sicher noch x-mal umgedreht und leider kann die Jüngere nicht die Wohnung der Älteren behalten, weil deren Fakultät nicht auf dem Campus in Tafira ist, sondern in östliche Richtung außerhalb Las Palmas. - Und dann ab übermorgen wieder den Prüfungsalltag für das Abitur, denn das muss ja auch noch klappen, sieht aber nach dem letzten Zeugnis ganz gut aus, selbst Mathematik segelt jetzt im Grünen (wenn auch nur Hellgrünen mit einem Stich ins Gelbe) Bereich. - Aber wir wollten das ja so, Aufregung, und wenn man die Kinder auf eine kleine, grüne Insel im Atlantik verschleppt, dann muss man sich nicht wundern, wenn die die Große Weite Welt erobern wollen, wo immer die auch liegen mag.

Fulanito de tal dice hoy: Por todo lo alto

Ganz weit oben - Mit Pauken und Trompeten, wenn jemand etwas ganz oben unternimmt, dann scheut er keine Kosten und keine Anstrengung, und lässt es an nichts fehlen,



Vom augenblicklichen Tief hat man hier im Tal lediglich gestern den Wind wahrgenommen, und dass draußen auf dem Meer Niederschlagszellen von Norden nach Süden gezogen sind, wie der Regenbogen beweist. - Es ist hier auch viel wärmer als vorausgesagt, die Sonne scheint halt schon kräftig bei uns Ende März. - Im weiteren Verlauf allerdings erwartet man, dass der Wind auf West dreht und dann könnte auch mal was ins Aridanetal ziehen. - Aber es sind nur geringe Niederschlagsmengen zu erwarten.





Samstag 29.03.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1013 hPa

Gesammelte Werke
Flugzeuge, Kräne und andere nicht gefundene Dinge

Uns beschäftigt hier immer noch die Falschmeldung, ein Flugzeug sei knapp vor der Küste Gran Canarias ins Meer gestürzt, und dabei würde es sich um eine 737 der Tuifly handeln. - Es war kein Flugzeug, wie wir inzwischen wissen, sondern eine Schute, auf der ein Kran transportiert wurde, und von weitem meinte man die Konturen eines Verkehrsflugzeuges zu erkennen, welches tief im Wasser liegt. - Man macht sich meist lustig über diese Verwechslung, und dass sogar die dafür zuständige Sicherheitsleitstelle, die CECOES (Centro Coordinador de Emergencias y Seguridad) dazu verleiten ließ, eine offizielle Meldung herauszugeben, dass ein großes Passagierflugzeug vor der Küste im Meer treiben würde. - Das haben die aber nicht aus eigenen Stücken gemacht, es wurden nun mitgeschnittene Anrufe veröffentlicht, nachdem diverse Menschen dort im Zentrum angerufen hätten, welche den Vorfall geschildert haben. - Angeblich kamen diese Anrufe sogar vom Tower des Flughafens Gando, aber man hat keine Namen, wer das nun wirklich war und nun taucht eine weitere Aufzeichnung eines Gespräches auf, in dem ein Rückruf der CECOES an den Flughafen ergibt, dass man seitens des Flughafens kein Flugzeug vermissen würde. - Acht Minuten später korrigierte man in einer weiteren Meldung, dass dort ein Flugzeug im Wasser war, und ein von der CECOES angeforderter Hubschrauber bestätigte schließlich, dass da vor der Küste kein Flugzeug schwimmt, sondern ein Kran. - Es bietet weiter Raum für zynische Witze, warum wir einen Kran mit einem Flugzeug verwechseln, aber wie wir jetzt im Nachhinein erfahren, hat die CECOES alles richtig gemacht, und die Rettungsmaßnahmen so schnell wie möglich eingeleitet, nur haben andere sich geirrt, was man den da draußen auf dem Meer gesehen hat. - Hier auf La Palma geht der Alltag weiter, kein Flugzeug gefunden, kein Kran weggeschwommen, aber man hat seitens des Gobierno de Canarias nun einen weiteren Schritt unternommen, dass wir etwas mit unserer Thermalquelle "Fuente Santa" anfangen können. - Vor acht Jahren hat man diese hervorragende natürliche Ressource nach aufwendigen Arbeiten wiederentdeckt, welche vom Vulkanausbruch des San Antonio im Jahr 1677 verschüttet wurde. - Man möchte dort gerne eine Badeanstalt mit kurativem Hintergrund anlegen, konnte sich aber bislang nicht darüber verständigen, wer denn eigentlich das Sagen im Umgang mit der Quelle hat. - Auch liegt die Quelle im Gebiet des Naturdenkmals des Teneguía und auch der Raumordnungsplan für die Insel und der touristische Sondernutzungsplan sehen dort keine Maßnahme vor, sondern würden den Bau einer Infrastruktur dort verbieten. - Das Parlament hat nun für die nahe Umgebung der "Fuente Santa" alle Einschränkungen aufgehoben, dort gelten diese Pläne und Schutzvorschriften nicht mehr, und man kann nun herangehen, und Pläne für die Zukunft machen. - Allerdings hat man dabei immer noch nicht wirklich geklärt, wer denn nun das letztendliche Sagen hat, was dort wirklich geschehen kann, und das wird private Investoren nicht gerade anlocken, wenn es Streit zwischen den vielen Institutionen gibt. - Da kracht es besonders zwischen der Gemeinde Fuencaliente und der neu formierten Inselregierung, die sich eben hinstellt und sagt, das ist keine Gemeindesache, sondern eine Ressource welche die gesamte Insel angeht. - Aber immerhin, wir sind ein Stück weiter, wenn auch erst nach acht Jahren Wartezeit, man könnte theoretisch dort eine Infrastruktur erstellen, nun muss man nur noch herausfinden, wer das machen will, wie das aussehen soll, und welche weitere Institution hier auf der Insel versuchen wird, das wieder zu verhindern.

Und schließlich darf ich noch mal auf eine Veranstaltung hinweisen: Morgen am Sonntag, den 30.03. findet in der Kirche "Las Angustias" in Tazacorte um 17:00 Uhr ein "Benefiz-Singen" statt. Hier wird an diesem schönen Ort gemeinsam a capella gesungen (Also nix zurücklehnen und berieseln lassen sondern mitmachen!) Die Liedertexte sind bunt aus verschiedenen Kulturen der Welt und laut erfahrener Mitsinger, soll das Ganze richtig Spaß machen. Danach werden alle Teilnehmer noch um eine kleine Spende für SOS La Palma gebeten. Der Spendenzweck wird die Lebensmittelbank der Gemeinde Tazacorte sein, die immer Zuwendungen benötigt, in Zusammenarbeit mit der Bürgermeisterin des Ortes, Carmen Acosta Acosta. Dazu wird es auf der Veranstaltung noch weitere Informationen geben.



Freitag 28.03.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 16 % - Luftdruck 1010 hPa
Höchsttemperatur heute 20,2 Grad - niedrigste Temperatur 12,9 Grad

Botanischer Garten und Parkplätze
Tazacorte stellt Minister seinen Wunschzettel vor

Geld hat man keines, also geht man betteln, und da man in Tazacorte beste Beziehungen zum Minister für Tourismus hat, geht man nicht den sonstigen Bettelweg über das Cabildo Insular, und das Gobierno de Canarias, sondern wendet sich gleich an Madrid. - Gute Beziehungen zum Minister Soria hat man, weil der, zusammen mit einem anderen Minister, das Hotel Hacienda de Abajo eingeweiht hat, welches als erstes "emblematisches Hotel" der Kanaren gilt. - Das hat dem so gut gefallen, dass der sich da öfter blicken lässt und wir hatten andere Minister für Tourismus, die Tazacorte mit Tacoronte verwechselt haben. - Ob das was bringt, das werden wir sehen, aber so kann man auf jeden Fall damit rechnen, dass sich das der Minister persönlich auch ansieht, und die Projekte nicht auf irgendeinem Vorzimmerschreibtisch verstauben. - Also, für den Hafen von Tazacorte wünscht man sich ein zweigeschossiges Parkhaus, dort wo jetzt das niemals fertiggestellte Meerwasserschwimmbecken ist, und darauf eine Plaza, die man für Spiel oder kulturelle Darbietungen nutzen kann. - Das stelle ich mir gut vor, das hat sicher seinen Reiz, da unten am Meer eine solche Bühne zu haben, und immerhin wäre das ein Platz mit 10.000 Quadratmeter, da kann man schon ganz schön viel Kultur, Sport oder Spiel betreiben. - Parkplätze, das meint man im Winter nicht so notwendig zu sehen, aber im Sommer und besonders an den Wochenenden, stehen die Autos von den Strandbesuchern bis weit hinauf an der Straße in den Barranco de las Angustias, brauchen könnte man diese Parkplätze also schon. - Im Ort selbst, also in der Villa de Tazacorte, ein Stück oberhalb des Hafens, da möchte man die Gegend um die Museen verbessern, die Zugänge, die zu den Museen und auch einen Botanischen Garten möchte man dort hin haben, und das wäre sicherlich ein wunderbares Stück touristische Infrastruktur, die locken kann. - So etwas habe ich mir immer schon gewünscht, einen botanischen Garten, wobei man ja eigentlich auch ohne Scheu sagen kann, die ganze Insel ist ein botanischer Garten, meist stehen nur keine Schilder an den Pflanzen. - Also die Wünsche Tazacortes sind durchaus verständlich und sowieso, das mit dem ollen Meerwasserschwimmbecken, das ist mitten in der besten Zone Puerto de Tazacortes verschwendeter Raum, da muss etwas gemacht werden. - Und mal abwarten, ob sich der Minister noch weich klopfen lässt von so viel aufrechter Bettelei, und wenn das klappt, dann könnte ich wetten, dann schreiben plötzlich ganz viele Bürgermeister Wunschzettel nach Madrid.

Fulanito de tal dice hoy: Por su cara bonita

Wegen seines schönen Gesichtes - Wer glaubt, jemand hätte etwas erreicht, oder würde etwas wollen, was ihm gar nicht zusteht, dann kann man das so erklären, dass er es nur bekommen hat, da er so gut aussieht. -



Puerto de Tazacorte





Freitag 28.03.2014 10:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 22 % - Luftdruck 1011 hPa

Die Insel der Alten
Was nicht geschehen darf

Die jungen Leute, und dabei eben besonders diejenigen, welche eine gute Ausbildung haben, die verschwinden auf die große Inseln, oder in die Weite Welt, wo immer die auch sein mag, weil wir nichts zu bieten haben, was Träume junger und hungriger Menschen befriedigen könnte. - Ein trefflicher bis verstörender Artikel des Schriftstellers Luis León Barreto drängt sich mir heute auf, und der befasst sich eben genau mit diesem Problem, dass dieser Insel die Vergreisung droht, wenn man eben nicht endlich neue Wege beschreiten wird. - La Palma verliert seit vielen Jahren Bevölkerung, das nicht erst seit der Krise, welche offiziell im Jahr 2008 begann, und keiner weiß so wirklich genau, wie viele Menschen denn auf unserer Insel noch leben. - Den Büchern nach sind es 85.000, aber es gibt Schätzungen, dass wirklich dauerhaft hier bis zu 20.000 Menschen weniger leben, und der Zuzug von Ausländern das nicht mehr wettmacht. - Darüber hinaus sind auch die meisten Ausländer die kommen, bereits im "ältere Semester", die eben ihre Rente oder Pension hier genießen wollen, und das prächtig können, und jüngere Menschen, welche eben noch arbeiten und ihre Zukunft erbauen müssen, die finden hier keinen fruchtbaren Nährboden, um wachsen und sich entwickeln zu können. - Bloß keine Veränderungen, der Adenauer steckt in uns, sowohl in den Palmeros, wie auch in uns Ausländern, die schon lange hier leben und manchmal gewinnt man sogar das Gefühl, dass eben genau die Ausländer noch kräftiger an dem Staus Quo hier festhalten wollen, eben weil sie ja bereits ihre Lebensleistung erbracht haben und nun keine Veränderungen mehr suchen. - In manchen Gemeinden auf der Insel werden in ein paar Jahren Ausländer nahezu die Hälfte der Bewohner stellen, und keine Frage, ohne die Kaufkraft dieser Ausländer wäre viel der Inselvolkswirtschaft auf einem ganz anderen, viel niedrigeren Niveau. - Die Gastronomie, der Bausektor, und auch der Handel, ohne die vielen grauhaarigen Kunden wäre das gar nicht mehr denkbar, auf jeden Fall nicht in dem Ausmaß, in dem das heute noch stattfindet. - Aber die Frage muss ja lauten, in welche Richtung das weitergeht und was da noch auf uns zukommt, wenn wir einfach so weitermachen, oder besser gesagt, weiter nichts machen. - Bei aller Liebe zu aufrechter Wertebewahrung und dem kleinen konservativen Tick, den alle Insulaner, aber auch Rentner einfach mal haben, weil aus ihrer Sicht sich ja nichts mehr ändern muss, müssen wir doch jungen Menschen und Ideen auch mal Recht geben und Möglichkeiten, sich hier auszubreiten und neue Wege zu versuchen. - Aber dem entgegen sprechen nicht nur horizontale Grenzen, sondern auch ein dümmliches Geflecht aus bürokratischem Wahnsinn, welcher von Interessengruppen geschmiedet wurde, die eben neue Konkurrenz und zu viel Bewegung fürchten. - Junge Menschen mit Möglichkeiten, die fliehen fast von dieser Insel, weil, und nun sage ich wir, die Alten, die Eingesessenen, die immer schon Bürger, nichts mehr Fürchten als Veränderung. - Eine Trutzburg der Immobilität, draußen hinter dem Horizont pfeift die Globalisierung ihre lauten Sonaten, und wir ducken uns, und tun so, als ginge uns das alles nichts an. - Da ist auch ein Stück Arroganz mit dabei, "ich muss ja nicht mehr", pfeift es da aus vielen Ecken und aus dieser wunderbaren und beneidenswerten Stellung heraus drückt man aber eben auch auf den Schieber der Stagnation. - Da muss es irgendeine Schnittstelle geben, zwischen wohl und aufrichtig erarbeitetem Recht auf Ruhe und Alltag für Rentner, Pensionäre und besser gestellte Menschen geben, und denen, die auf Veränderungen und neue Chancen angewiesen sind, weil eben Leben auch Wandel und Wechsel bedeutet, und vor allem Bewegung. - Das ist eine große Aufgabe für die kommenden Jahre hier auf der Insel und viele wollen das weder sehen, noch davon hören, und sicher wäre es dankbarer, nur über wunderbare Landschaften und herrliche Angelegenheiten zu berichten, aber nicht wirklich ehrlich.



Donnerstag 27.03.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 21 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 21,4 Grad - niedrigste Temperatur 14,0 Grad

Das Flugzeug, welches ein Schwimmkran war
Nachmittägliche Aufregung

In der Tat hätte man von einem Foto aus schließen können, dass dort vor der Küste bei Telde, also Richtung Flughafen Gando auf Gran Canaria, ein großes Flugzeug im Wasser treibt. - Es ging dann auch ein Alarm los und besonders eben, nachdem das "CECOES" das Centro Coordinador de Emergencias y Seguridad des Gobierno de Canarias die Meldung verlauten ließ, dass man den Absturz eines Flugzeugs 2 Meilen vor der Küste Gran Canarias bestätigen würde. - Wenige Minuten später allerdings berichtigte man das, Helikopter und ein Flugzeug hätten die Stelle überflogen und bei dem, was wie ein großes Passagierflugzeug aussieht, handelt es sich um einen schweren zusammengelegten Kran, der von weitem eben der Form eines Flugzeugrumpfes nicht unähnlich ist. - Wer jetzt letztendlich nicht richtig hingesehen hat, und da für großen Wirbel sorgte, das wissen wir natürlich nicht, aber inzwischen bringen alle Agenturen und auch andere Quellen die beruhigende Meldung, dass nichts an der Geschichte dran ist. - So ganz gut ist das also nicht abgelaufen, denn das CECOES ist eine offizielle Stelle, welche eben genau für solche Fälle da ist, und man macht denen jetzt auch deutliche Vorwürfe. - Im ersten Moment dachte ich auch, das muss stimmen, sonst bringen die das nicht auf der eigenen Twitter-Seite und das dachten sich sicherlich auch die anderen Agenturen, welche diese Meldung dann über die ganze Welt verbreitet haben. - Man ist ja im Moment sowieso angeknackt in Richtung, wo ist das Flugzeug, da griffen dann alle gierig zu. - Allerdings meldete die AENA, das ist der Flughafenbetreiber und auch zuständig für die Flugleitung, dass keine Maschine überfällig ist, aber man schickte eben doch einen Hubschrauber, um genau nachzusehen. - Die machten dann auch Fotos von dem Kran, der für Aufregung sorgte und gleich darauf hin korrigierte die CECOES auch wieder die Meldung. - Es ist anständig von denen, dass sie auch noch die Falschmeldung stehen lassen, man hätte ja meinen können, so etwas nimmt man dann einfach wieder raus. - Da der Kran gelb ist, konnte man in der Presse sogar lesen, bei dem "Flugzeug" handle es sich um eine Maschine der Tuifly, so schnell geht es dann mit Falschmeldungen und ich denke gerade, wie sich ein paar Leute bedenklich Angst gemacht haben, wenn man gerade heute jemand in einer Tuifly Maschine von oder nach Gran Canaria sitzen hatte. - Nichts passiert, ein Kran war´s und kein Flugzeug und warum große Kräne bei uns wie Flugzeuge aussehen, das muss mir mal ein Ingenieur erklären. HIER gibt es ein Bild in Canarias7 (die fast immer die schnellsten sind) und klicken Sie auf "Ampliar" dann wird das größer und dann können auch Sie nachvollziehen, wie man da auf die Idee gekommen ist, es könnte sich dabei um ein Flugzeug handeln.

Fulanito de tal dice hoy: Por si las moscas

Falls die Fliegen (kommen). - Wenn man sehr vor- und umsichtig eine Angelegenheit angeht, die augenscheinlich keine Gefahr darstellt, dann kann man das mit diesem Spruch begleiten. - Soll daher kommen, dass man Lebensmittel auch vor Fliegen schützen sollte, auch wenn im Augenblick keine da sind.



Auf der dritten Meldung von oben bestätigt das CECOES den Absturz einen Flugzeuges, acht Minuten später korrigiert man diese Meldung wieder





Donnerstag 27.03.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1018 hPa

Silberhochzeit am Himmel
25 Jahr Binter Canarias

Binter ist für uns so normal wie die DB, ein Festpunkt in unserem Leben, denn wir müssen immer mal wieder von der einen Insel zur anderen fliegen, und dabei kommt man um Binter auf den Kanaren nicht herum. - Manchmal würde man gerne Alternativen sehen, hatten und haben wir auch schon, aber die Islas Airways, welche mit bis zu sechs Maschinen der Binter durchaus Konkurrenz gemacht ist Geschichte, und die Canaryfly hat nur drei Maschinen, fliegt nicht alle Inseln an und sorgt so nicht dafür, dass Binter Canarias seine quasi Monopolstellung wirklich in Gefahr sieht. - Islas Afortunadas Air bringt sich immer wieder ins Gespräch, ist aber wohl im Projektstadium festgefahren, und so bleibt es dabei, nichts geht im kanarischen Flugverkehr ohne die Binter Canarias. - Binter Líneas Aéreas de Canarias heißen die eigentlich, aber jeder sagt nur Binter und dahinter stecken drei Fluggesellschaften, die Binter selbst, die Canarias Airlines und die Naysa, den Verkauf der Tickets und die Organisation allerdings erledigt nur die Muttergesellschaft Binter Canarias. - 1989 gründete man in Telde auf Gran Canaria diese Fluggesellschaft, war zunächst Tochter der Iberia, die unter dem Namen IBinter und Aviaco die innerkanarischen Flüge vollzog. Im Jahr 2002 wurde die Gesellschaft dann privatisiert und Hesperia Inversiones Aéreas, S.A, eine Gemeinschaft mehrerer kanarischer Geschäfte und Geschäftsleute übernahm die Firma, der Name aber bleibt, Binter Canarias. - Fokker 27, Casa CN235 und DC9 waren die ersten Maschinen welche man flog, und am 26. März war der erste Flug einer Maschine mit der Flugnummer NT 104 vom Nordflughafen Tenerifes nach Gran Canaria unterwegs und seit dem sind die grünweißen Maschinen vom kanarischen Himmel nicht mehr wegzudenken. - Jetzt fliegt man, mit Ausnahme einer geleasten Bombardier CRJ200, welche Routen zwischen Gran Canaria und Nordafrika bedient, ausnahmslos Maschinen vom Typ ATR 72 und 20 Flugzeuge fliegen unter dem Kleid der Binter Canarias, auch wenn die Mehrzahl eigentlich der Naysa gehören. - Die Binter war viermal, 1992, 1993, 2005 und 2010 beste Regionalfluggesellschaft nach Meinung der ERAA (European Regions Airline Association) und hatte in den gesamten 25 Jahren Betrieb nur einen einzigen Unfall zu melden, als eine ATR 72 nach der Landung auf Tenerife Nord von der Landebahn abkam und mit dem Bugrad steckenblieb. - Alle Kanareninsel fliegt man an, genau so wie Marrakesch in Marokko, Madeira, El Aiun, Dakar, Banjul und Praia auf den Kapverden und die Verbindungen nach Afrika will man weiter ausbauen, da liegt viel Zukunft noch halb versteckt, so wie man überhaupt die Kanaren als europäischen Brückenkopf nach Afrika nutzen will. - Wie viel Zukunft da wirklich steckt, das wird sich in den kommenden Jahren zeigen, es ist aber bemerkenswert, dass auch die andere, viel kleiner Canaryfly nordafrikanische Flughäfen ansteuert, und nicht nur interkanarisch agiert. - Die Erklärung hierfür könnte aber auch sein, dass die Zahl der Passagiere im innerkanarischen Flugverkehr seit Jahren rückgängig ist, die Krise schlägt hier zu und da zwei konkurrierende Reedereien die Preise im Fährverkehr zwischen den Inseln immer billiger machen, sind viele vom Flugzeug auf die Schiffe umgestiegen. - Subventioniert werden beide Transportmöglichkeiten, jeder Einwohner der Kanaren fliegt oder schippert für die Hälfte des eigentlichen Preises, das Ministerio de Fomento in Madrid und das Gobierno de Canarias vergüten dann den Fluggesellschaften und den Reedereien die andere Hälfte der Ticketpreise. - Die Reedereien erhalten darüber hinaus noch Gelder für Pflichtrouten, die so genannten "OSP" (Obligación de Servicio Publico) verpflichten die Reedereien bestimmte Häfen in einer bestimmten Frequenz anzulaufen und erhalten dafür Gelder aus Madrid. - Wenn die Binter nicht irgendeinen schweren strategischen Fehler unternimmt, dann kann denen eigentlich nichts passieren, hier auf dem kanarischen Markt scheint keiner in der Lage zu sein, an deren Geschäft zu knabbern und wenn man vorsichtig genug wächst und neue Ziele genau studiert, dann kann man, auch Dank der Subventionen, noch weitere 25 Jahre bis zum Goldenen Flug weitermachen. - Mein Glückwunsch an Binter Canarias!



Binter Canarias, allgegenwärtig und unverzichtbar





Mittwoch 26.03.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 25 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 26,6 Grad - niedrigste Temperatur 18,6 Grad

2015, das Jahr der doppelten Jungfrau
In der Hauptstadt bastelt man bereits daran

Doppelte Jungfrau, wie geht das denn? - Jeder Ort hat hier seine Schutzheiligen und Patrone, auch Institutionen haben solche, manchmal sogar Dinge. - Meist sind das Jungfrauen, also Marienfiguren und die haben dann Beinamen und die berühmtesten hier auf der Insel sind die "Virgen de las Nieves" also die Jungfrau, oder wie man auf deutsch auch sagt, unsere liebe Frau vom Schnee. - Diese muss alle fünf Jahre arbeiten, denn deren Niederkunft, also deren Bajada in die Hauptstadt Santa Cruz findet nur alle fünf Jahre statt. - Das hat man so eingerichtet, weil das ein sehr aufwendiges Fest wird und man eben früher viel weniger Mittel hatte, um solch ein Fest zu wuppen. - Aber auch in der heutigen Zeit belastet solch eine Bajada anständig den Stadtsäckel, es gibt sogar immer Sonderhaushalte für das Jahr mit einer Bajada, und wenn die jetzt schon mit den Planungen anfangen, dann kann man etwa ermessen, was das für eine wochenlange Veranstaltung ergibt. - Wobei die allermeisten Programme gar nicht im religiösen Umfeld zu suchen und zu finden sind, man hat im Lauf der Jahrhunderte immer mehr Rahmenprogramm geschaffen und man streitet ein bisschen darüber, ob das notwendig war, weil sonst immer weniger Leute gekommen wären, oder ob diese ganzen Veranstaltungen nicht vom eigentlichen Kern ablenken. - So haben wir doch mit dem Zwergentanz das bereits erreicht, der ist berühmter und besuchter als die Niederkunft der Jungfrau selbst, obwohl er ursprünglich gar nichts mit der Bajada de la Virgen zu tun gehabt hat. - Aber diese beiden Ereignisse sind inzwischen fest miteinander verbunden, es ist unvorstellbar eine Bajada ohne den Zwergentanz, und umgekehrt. - (Wobei ich blasphemischer Ausländer mir durchaus vorstellen könnte, dass man den Zwergentanz aus touristischen Gründen jedes Jahr aufführen könnte, die Leute brennen darauf, das zu sehen) - Alle drei Jahre trägt man die andere über die Inselgrenzen hinaus bekannte Jungfrau in den Ort, und das ist die Virgen del Pino aus El Paso, welche oberhalb des Ortes in der gleichnamigen Kapelle wohnt. - Das Fest ist etwas volkstümlicher als die Akte in der Hauptstadt, obwohl man sich über die Jahre auch bemüht hat, daraus ein langwieriges Volksfest zu machen, mit zum Teil irrwitzigen Rahmenprogrammen. - (Schaumfeste, Autotuning, Fußballturniere usw) In El Paso wollte man also seine liebe Frau häufiger sehen, und nächsten Sommer ist es dann so weit, beide große Bajadas finden zusammen statt, aber die großen Nummer sind zweitversetzt, im Juli in der Hauptstadt und im August in El Paso. - Allerdings beginnt man mit den Rahmenveranstaltungen in El Paso bereits, wenn die Bajada in Santa Cruz noch am Laufen ist, aber das Hauptstück der in El Paso, die "Romería" findet erst statt, wenn die Bajada in der Hauptstadt bereits beendet ist. - Diese "Romería", also der Umzug, ist eines der prächtigsten Schauspiele zum anfassen und mitmachen überhaupt, da trägt man die Jungfrauenstatue unter Musikbegleitung und dauernden Hurrarufen von der Kapelle in den Ort, und ganz viele Motivwagen von Nachbarschaften oder Privatleuten begleiten den Umzug. - Es mag sein, dass Zwergentanz, Minué, Dialog zwischen der Burg und dem Schiff poetischere und glamourösere Veranstaltungen sind, der über viele Stunden dauernde Umzug allerdings, der ist die deutlich volksnähere Veranstaltung und ich glaube auch, wer da mitmacht, der hat meist mehr Freude und Gaudi. - Also zwei durchaus unterschiedliche gestaltete Niederkünfte unserer Patroninnen, und das in einem Sommer, und wer die Jungfrauen im Doppelpack haben will, der hat im Sommer 2015 einen vollen Terminkalender.

Fulanito de tal dice hoy: Por las bravas

Auf die wilde Tour. - Mit dem Knüppel in der Hand, mit der Faust in der Tasche, auf jeden Fall sollte man sich rückwärts bewegen, wenn einer vor einem etwas "por las bravas" machen will. .



Das ist unsere liebe Frau von der Kiefer, also die Virgen del Pino aus El Paso





Mittwoch 26.03.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1018 hPa

Ganz komplizierte Wetterkiste
Ab Freitag wird es kritisch

Gestern haben wir 28 Grad erreicht, der wärmste Tag in diesem, noch zugegeben kurzen Jahr, und heute sind ähnliche Temperaturen zu erwarten. - Aber man ahnt schon bei diesen Temperaturen, dass uns da noch Unannehmlichkeiten ins Haus stehen können. - Die jetzige Situation ist noch klar und deutlich, das Azorenhoch ist noch da, wo es hingehört, allerdings steht über Skandinavien ein weiteres Hoch, welches dort eigentlich nichts zu suchen hat, aus unserer Sicht zumindest, so kommt ein Tief, welches wie immer von West nach Ost über den Atlantik zieht, nicht weiter auf seinem Weg. - So wird sich dieses Tief nördlich von uns positionieren und das Atlantikhoch so weit in den Westen drängen, dass wir aus dessen Einfluss herausfallen. - Damit geraten wir ab Freitag in den Einfluss dieses Tiefdruckgebietes, welches aber sehr weit nördlich von uns ist, also wir an Regen nur wenig abbekommen werden. - Aber es wird auf jeden Fall kalt, denn das Tief versorgt sich mit Luft, die aus arktischen Gebieten kommt, und wird uns diese Kälte auch um die bereits verwöhnten Frühlingsohren blasen. - Für uns bedeutet das, frischer Wind aus Nordwest, anfänglich kräftig, man spricht von guten 20 Knoten, aber da das Tief eben sehr weit weg von uns agiert, nimmt der Wind im Laufe der kommenden Tage dann immer weiter ab. - Für den Flughafen könnte es lediglich am Freitag zu Beeinträchtigungen kommen, muss es aber nicht, es kommt darauf an, wie viel Westwind dabei ist, und je weiter der Wind aus Norden kommt, gibt es auch keine Probleme mehr. - Die Frage ist allerdings, wie lange wir uns mit dem Tief herumschlagen müssen, und das hängt eben davon ab, was aus dem Hoch über Skandinavien wird, denn so lange dort ein Hoch steht, kommt das Tief eben nicht voran. - Kein Unwetter droht, keine schweren Niederschläge, kein Starkwind, sondern einfach nur kalt wird es werden am Wochenende, und eben mit dem ungewissen Ausgang, wir wissen nicht, wie lange uns der Winter, der kanarischen Winter, wieder einholen wird. - Es bleibt aber wohl dabei, ein Winter des Windes und nicht des Wassers, das haben wir alle paar Jahre wieder und für den Tourismus ist das allemal besser, als viel Regen. - Für die Landwirtschaft sieht das natürlich anders aus, denn lediglich im November ist spürbar hier im Westen Niederschlag geblieben, und das gleich mit 248 Millimetern. - Die haben richtig für Wirkung gesorgt, aber im Dezember fiel überhaupt kein Regen, im Januar lächerliche 20 Millimeter, im Februar, dem eigentlich regenreichsten Monat des Jahres ganze 12 Millimeter, und im März auch nur 11 Millimeter bislang. - Ob da noch was dazukommt, vielleicht, ein bisschen, eher im Nordwesten der Insel, aber kalt wird es ein paar Tage lang und die Grafik unten, von der Agencia Estatal de Meteorología zeigt auch ganz deutlich, wo der Wetterbarthel den Most herholt, ganz aus dem Norden saugt das Tief die Luft an und wir werden daran erinnert, dass März ein Frühlingsmonat ist und noch kein Sommer.





Dienstag 25.03.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 28 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 14 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 28,6 Grad - niedrigste Temperatur 15,7 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeugs
Kilian bekommt Gänsehaut

Hier ist Kilian Jornet gemeint, der Top-Favorit den Ultramarathon Transvulcania erneut zu gewinnen, und er lässt sich in einem Interview auch herauslocken, dass dieses Rennen für ihn ein ganz spezieller Lauf ist. - Zumal mit diesem Rennen die Wintersaison zu Ende geht, er also wieder von den Skiern in die Laufschuhe zurück wechselt, und der Lauf sei spektakulär und auf der Zielgerade in Los Llanos hätte er Gänsehaut bekommen, so hätten ihn die Leute angefeuert und verbal angeschoben. - Auch lässt er uns wissen, dass er genau wie Emelie Forsberg nicht nur am 10. Mai den Ultramarathon laufen wird, sondern auch am 8. Mai den "Vertical Kilometer". - Das sei keine so schwere Aufgabe, er kenne den Weg ja bereits vom mehrfachen herablaufen, und wird sich so in Schwung bringen für die spätere wirkliche Herausforderung. - Darüber hinaus hält er es auch für möglich, die bisherige Rekordzeit von 6 Stunden und 54 Minuten noch unterbieten zu können, das hinge davon ab, ob es heiß werde an dem Tag. - An unserer Hauptverkehrsstraße, der LP3, welche Santa Cruz mit dem Aridanetal verbindet wird kräftig gearbeitet. Im Moment zieht man das Fieberglaskabel nach oben, und noch auffälliger für die Passanten, die Arbeiten an den Drainagen für die Straße. - Das sind gleich mehrere Wanderbaustellen und immer wieder muss auch mal der Verkehr angehalten werden, allerdings geht es meist schnell weiter. - Man will ja auch bald zwischen dem Inselkrankenhaus bis hinauf zum neuen Tunnel die Strecke mit einer neuen Asphaltschicht decken, aber dazu müssen die Vorbereitungen, eben wie die Drainagen allerdings bereits fertig sein. - So ist es nicht sicher, ob man noch im März asphaltieren kann, es wird wohl eher April werden, und dann muss auch immer wieder mit Vollsperrungen gerechnet werden. - Fertig geworden ist nun zunächst ein Streckenabschnitt vom Barranco Seco bis zur Curva de San Juanito, Richtung Puntallana und dann eben soll die Hauptverkehrsstraße ran. - So viel zu der Meldung, dass das Asphaltwerk in Fuencaliente geschlossen werden soll, das kann also gar nicht sein, denn sonst hätte man ja gar nicht asphaltieren können. - Auch erzählt uns der zuständige Rat in der Inselregierung, man warte noch auf 2 Millionen Euro vom Gobierno de Canarias, die wären zugesagt gewesen, eben um all diese Arbeiten zu finanzieren, aber man wolle nicht noch länger warten und schieße nun das Geld aus der Inselkasse erst mal vor. - Schön, dass wir so viel in der Portokasse haben… - In Santa Cruz ist man wieder mal am überlegen, wie man denn neue Parkplätze bekommt. - Seit dem man nicht mehr über die Fäkalienpumpstation spricht, warum eigentlich nicht mehr, treibt man jede Woche eine andere Parkplatzsau durch den Ort, immer mit dem Hinweis, man müsse mehr Parkplätze schaffen, sonst würde der Einzelhandel in der Stadt zu sehr leiden. - Dabei steht mitten in der Stadt ein Parkhaus rum, welches immer Plätze frei hat und der Eigentümer stöhnt, dass er so wenig Umsätze macht, dass er nicht einmal die Zinsen des Bankkredites bezahlen kann. - Jetzt ist im Gespräch, auf der "Avenida de los Indianos", das ist die Straße zwischen den beiden Kreisverkehren am Hafen, stadtauswärts nur noch einen Fahrstreifen zu befahren und den linken als Parkplatz zu nutzen. - Von Verkehrsaufkommen ginge das sicher, allerdings müssten dann die Autos anhalten, wenn einer einparken will, und das bringt dann doch Störungen mit sich. - Man kann auch dieses Jahr wieder wählen, und zwar die Kanarischen Inseln, und das eben beim Earth Observatory. - Im letzten Jahr bereits hat da unsere kleine Nachbarinsel El Hierro mit seinem unterseeischen Vulkan das beste Bild für das Tournament Earth 2013 abgegeben, und nun ist eine Satellitenaufnahmen von den Kanaren, und wie die Inseln vom Nordostpassat angeblasen werden, und auf der Leeseite der Insel die Wasseroberfläche unterschiedlich vom Wind "bearbeitet" wird und so vom Satelliten aus sich wie Schleier auf dem Meer ansehen. - HIER können Sie das Bild selbst betrachten und auch dafür stimmen, im Halbfinale sind wir schon, und wenn auch Sie uns Ihre Stimme geben, dann wird das schon.

Fulanito de tal dice hoy: Por la puerta grande
Durch die große Tür. - Etwas mit großem Erfolg abschließen und das auch zeigen.



Dienstag 25.03.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 26 % - Luftdruck 1020 hPa

Doppelt gesalzen
hält besser

An der Südspitze unserer Insel, an den Leuchttürmen von Fuencaliente gibt es die einzige noch funktionierende Saline der Provinz Santa Cruz de Tenerife. - Der Familienbetrieb dort versorgt auch so ziemlich die gesamte Provinz mit Salz, und ist inzwischen auch sehr erfolgreich damit Flor de Sal herzustellen, also Salzblume, und darüber hinaus gibt es dort ein Restaurant, eine Cafetería und man kann den Ablauf der gesamten Salzproduktion dort ansehen und nachvollziehen. - Ein paar Kilometer Luftlinie weiter in Richtung Norden, auf der Straße sind es mehr, da gab es mal eine Saline, die aber schon lange nicht mehr produziert und von der nur noch die Flächen der Verdunstungsbecken übrig sind und eine Ruine der Windmühle. - Das ist in Los Cancajos, dem Urlaubszentrum auf der Ostseite und seit Jahren ist man dabei, dort ein Interpretationszentrum für die Salzherstellung zu schaffen und bislang hat man vom Gobierno de Canarias auch wohl 700.000 Euro erhalten und ich frage mich schon dabei, warum man das denn macht. - Man will eine weitere Attraktion für den Ferienort schaffen, so weit kann man das verstehen, aber ob das sinnvoll ist, im gesamten Inselinteresse, das ist die andere Frage und auch ob denn eine Gemeinde mit Steuergeldern eine Konkurrenz zu einem privaten Betrieb aufstellen kann, darf und soll, der darüber hinaus das Geschäft um die Salzproduktion nicht als Museum betreibt, sondern als lebendige Praxis. Und natürlich ist die Produktion von Salz interessant, die von Meersalz sowieso und in Los Cancajos holte man das Meerwasser mit der Kraft von Windmühlen aus dem Atlantik und auch diesen Prozess stellt man eben heute nach. - Ich bin mir halt einfach nicht sicher, ob man dieses Geld wirklich gut ausgegeben hat, und ob mehr Gäste nach Los Cancajos kommen, nur weil es dort ein Salzmuseum gibt. - Ich glaube das nicht, sondern diese Investition ist für mich nur ein weiteres Beispiel dafür, dass die Fragmentierung der Insel in 14 Gemeinden eine deutliche Hypothek für uns ist, besonders im touristischen Sinn, weil eben jede Region ihren eigenen Vorteil ziehen will und je nach politischem Einfluss diesen auch bekommt. - Das merken wir am Streit um die Nutzung der Heiligen Quelle, wo und ob denn ein Golfplatz hin soll, und wir geben 700.000 Euro für ein Salzmuseum aus, wo doch ein paar Kilometer weiter eine Saline funktioniert und auch über alle Einrichtungen verfügt, welche Besuchern die Kunst und das Handwerk der Meersalzproduktion zeigt. - Solche lokalen Egoismen verhindern eine effizientere Nutzung unserer Ressourcen und stellen auch ein bisschen das Produkt La Palma in Frage, wenn wir denn 14 Fragmente anbieten und uns gegenseitig die Gäste abspenstig machen wollen. - Irgendwie versalzen wir uns da die Suppe auch und zwei Interpretationszentren für Salz, innerhalb ein paar Kilometer, das ist doch wirklich nicht notwendig.



Die ehemaligen Verdunstungsbecken der Saline in Los Cancajos





Montag 24.03.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 24 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 22,8 Grad - niedrigste Temperatur 13,2 Grad

Potemkin baut um
390.000 Euro für Nichts

Um die Jahrtausendwende ging der Großgeist in Spanien und auch in La Palma um, und der Großgeist ist natürlich das Gegenteil von Kleingeist. - Allerdings sind nicht alle Geister von nachhaltiger Natur und vieles von dem, was man in der blasigen Wachstumswut seinerzeit plante, und sich wünschte, wurde auch erfolgreich erstellt. - Von den privaten Fehlkalkulationen über Hypotheken und Finanzierungen und den heutigen Folgen, darüber sparen wir uns jetzt mal die schlechte Laune und blicken auf ein paar Mahnmale der öffentlichen Großmannssüchte, oder sagen wir lieber, falsch interpretierter Statistiken. - Das neue Flughafenterminal passt in diese Reihe, aber da es von Madrid finanziert wurde, hat man das durchgezogen, aber andere Prachtbauten mit epochalem Charakter sind erst gar nicht gebaut worden, oder stehen jetzt als mahnende Ruinen des eben nicht grenzenlosen Wachstums herum. - Ich bitte Sie aber gleich den Zeigefinger wieder wegzustecken, sonst komme ich Ihnen mit den Autobahnbrücken in Bayern, der Elbphilharmonie oder gar dem Flughafen in Berlin, wir haben alle unsere Bauleichen im Keller. - Ärgerlich aber ist es dann, wenn man sogar für nicht mal begonnene Träumereien bezahlen muss, denn nun hat das Verwaltungsgericht auf Tenerife die Inselregierung La Palmas dazu verdonnert, an ein Architekturbüro 390.000 Euro zu zahlen, für Änderungen im Projekt für ein Gebäude, dessen Bau niemals begonnen wurde. - Es sollte das "Auditorio Insular" also das Inselauditorium werden, in Argual, also unterhalb Los Llanos entstehen und sollte ebenso für Kunst wie für Ausstellungen und Konferenzen diesen, also diese Dinge, für die so ein Auditorium eben dienen kann. - Dass man gleichzeitig in de selben Stadt bereits einen Kulturpark baute, der genau für die gleichen Dinge herhalten sollte, das spielte keine Rolle, und nun steht das eine im Rohbau rum und vergammelt, und das andere Gebäude entwickelt sich vom Traum zum Alptraum, denn man muss jetzt auch noch dafür bezahlen. - Und bei den 390.000 Euro handelt es sich um Änderungen des ursprünglichen Projektes, was das gekostet hat, das haben wir bislang noch nicht in Erfahrung bringen können. - Die Inselregierung wollte aber diese 390.000 Euro nicht bezahlen, denn man hatte diesen Auftrag wohl niemals schriftlich vergeben, und reagierte so auch überhaupt nicht auf die Forderungen des Architekturbüros, welche seit dem Jahr 2009 bestehen. - Es war ja eh klar geworden, dass man die Finanzierung dafür nicht schultern konnte, also aus den Augen aus dem Sinn, wobei es in dem trefflichen Bericht von Victor Martín in der Zeitung El Día sogar heißt, dass die Pläne ganze Schränke gefüllt haben, und man das unmöglich hat übersehen können. - Das Gericht sah es als gegeben, dass es einen mündlichen Auftrag gegeben haben muss, denn kein Architekturbüro würde von sich aus solche Änderungen an einem bestehenden Projekt ausführen, also müsse die Inselregierung auch dafür bezahlen. - Wie das alles abgelaufen ist, wir wissen es letztendlich nicht, aber man bezahlt eigentlich immer für Groß- oder Übermut, allerdings schmerzt es, wenn der Steuerzahler dafür aufkommen muss und nicht diejenigen, welche sich damals Denkmäler planen ließen. Die Inselregierung kann noch Rekurs einlegen gegen dieses Urteil, allerdings haben wir nur ganz selten erlebt, dass die Gerichte sich da gegenseitig in die Parade fahren und es wird ja dann nicht billiger, sondern immer teurer, da die Zinsen weiter laufen und die Gerichtskosten dann auch zu übernehmen sind. - Ein gewaltiger Kater überkommt das Land seit ein paar Jahren, nur haben die meisten gar nicht gesoffen, aber die Kopfweh bekommen wir doch alle zu spüren.

Fulanito de tal dice hoy: Por la leche que mame

Wegen der Milch die in trank. - Damit erklärt man, dass man aus einem ganz bestimmten Grund so gehandelt hat, wie man es tut, ohne genauer darauf eingehen zu können oder zu wollen. - Man könnte auch das bayrische "Mia san mia" dafür nehmen.



Montag 24.03.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 40 % - Luftdruck 1017 hPa

Arbeitslosenlobbyisten suchen Arbeitslose
Wo bitte sind die Betroffenen?

Eigentlich wollte ich gar nicht darüber schreiben, weil es ein unangenehmes Thema ist, aber auch ein tägliches. - Am Samstag riefen mehrere politische Organisationen und die Gewerkschaften zu einer Manifestation in der Hauptstadt auf, man wolle gegen die schlechte Arbeitsmarktpolitik protestieren und von der Politik fordern, dass man mehr macht um mehr Arbeitsplätze zu schaffen, also mehr investiert. - Das hat man landesweit gemacht, in Madrid kamen auch viele Menschen, da gab es sogar unschöne Ausschreitungen, aber auf La Palma kamen vielleicht 25 Leute zusammen, und die meisten waren Parteienvertreter und Gewerkschaftler, welche eigene Fahnen hochhielten, und ganz verzweifelt mussten die Pressevertreter suchen, bis man dann endlich ein, zwei Arbeitslose getroffen hat, um diese zu befragen. - Man sucht nach Erklärungen, es gab diverse sportliche Veranstaltungen am Samstag, kann ja sein, dass alle, oder fast alle Arbeitslosen zum Autorennen hinauf auf den Time gegangen sind, oder zum Fahrradmarathon nach El Paso, aber so einfach ist das nicht, sondern da haben sich ein paar Organisationen heftig verrechnet und mit einer Beteiligung von "Betroffenen" gerechnet, die ihnen auch schon nicht mehr vertrauen. - Wer da war, das waren Vertreter der Extremparteien links wie rechts, und Gewerkschaftler, und wer will sich schon öffentlich vorführen lassen, seht her, keiner will mir Arbeit geben und sich dabei mit Fahnen von Extremideologien fotografieren lassen. - Dabei müssen wir doch endlich begreifen, dass nicht die Arbeitslosen das Problem sind, sondern die Arbeitslosigkeit, und da haben die Organisationen dieser Manifestation einfach total in die Sickergrube gegriffen, die können Arbeitslose nicht für ihre Zwecke instrumentalisieren. - Jeder weiß was Sache ist, und Spanien hat den Weg aus der Schuldenkrise über die von der Troika vorgegebenen Maßnahmen gesucht, also sparen um jeden Preis, und da ist Massenarbeitslosigkeit leider eine normale Begleiterscheinung, besonders wenn man eben wie hier in Spanien so vehement auf Wachstum gesetzt hatte, wie das die letzten Jahre vor der Jahrtausendwende noch war. - Die Arbeitslosen sind nicht nur satt keine Arbeit zu haben, sondern auch dafür zu dienen, dass irgendwelche Oppositionsgruppen, von welcher Seite auch immer, Arbeitslose dazu benutzen wollen, für ihre eigenen Interessen zu dienen. - Absolut sinnlos ist da jegliche Manifestation, davon bekommt kein Mensch Arbeit, und Politik wird schon lange nicht mehr von unten bestimmt, sondern von oben, wo immer das auch sein mag. - Dass sich dort kein Arbeitsloser blicken lässt, das ist doch mehr als verständlich, niemand will sich vorführen lassen und unter falschen Fahnen stehen, und eine Arbeitslosenfahne gibt es nicht.



Sonntag 23.03.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 31 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 22,0 Grad - niedrigste Temperatur 14,6 Grad

Nebenschauplatz
Was sonst noch so passiert ist

Die Presse macht heute allesamt in Spanien mit der Nachricht auf, dass Adolfo Suárez gegen Nachmittag gestorben ist, mit 81 Jahren. - Adolfo Suárez war der erste Präsident des neuen, demokratischen Spaniens, und ist hervorragend dafür verantwortlich, dass die "Transición", also der Übergang von der Diktatur in die Demokratie gelungen ist. - Adolfo Suárez ist nicht schnell und unerwartet verstorben, er war bereits länger erkrankt und in den letzten Tagen ging es ihm bereits sehr schlecht. - Wir machen mit dem Nebenschauplatz La Palma weiter, und hier lässt man uns in einer Presseerklärung wissen, dass eine äußerst polemisch betrachtete inseleigene Firma nun wieder auf den richtigen Weg gebracht werden soll. - Es geht um "Sodepal" (Sociedad de Promoción y Desarrollo Económico de la Isla de La Palma) und diese Firma ist gegründet worden, um den wirtschaftlichen Fortschritt der Insel zu fördern. - Das ist doch zunächst mal wünschenswert, allerdings wurde diese Firma zum politischen Zankapfel und wie es den Anschein haben mag, auch zum persönlichen Spielplatz der Coalición Canaria. - Immer wieder forderte die Opposition, allen voran die Partido Popular, Einsicht in die Konten von "Sodepal" aber man verschleierte da so einiges und wirkliche Transparenz gelang nie. - Man wusste auch in der Öffentlichkeit gar nicht, was denn da alles an Projekten lief, das lauteste aber waren die Fördermaßnahmen für die heimische Landwirtschaft. - Man kauft den Landwirten zu Festpreisen ihre Produkte ab, formt diese um, macht sie verkaufsbereit und schickt diese Produkte dann an Supermärkte auf La Palma aber auch den anderen Insel. - Eine gute Idee, allerdings machte man damit einer anderen, auch öffentlichen Firma Konkurrenz, der "GMR" (Gestión de Medio Rural), welche das Gleiche tat, nur ist diese Firma in der Hand des Gobierno de Canarias und natürlich macht man auch privaten Obst- und Gemüseexporteuren Konkurrenz. - Allerdings konnte man wohl erreichen, dass einige Landwirte wieder die Hacke in die Hand nahmen, denn Festpreise sind eine interessante Geschichte und wenn man auch garantiert bekommt, dass man einem die Produkte abnimmt, dann kann aus Landwirtschaft sogar noch ein freudiges Geschäft werden. - Am Anfang lief das auch gut, aber dann berichtete man von zu vielen Abfällen, und da man auch zum Beispiel bei den geputzten Gemüsen als Fertigsalat den Supermärkten alles wieder abnehmen musste, was sich dem Mindesthaltbarkeitsdatum näherte, vermutete man, dass es sich hier um ein Zuschussgeschäft handelte, praktisch einer Subvention der Landwirte. - Aber man bekam nie richtige Zahlen auf den Tisch, man sagte uns, für den und den Wert habe man Waren verkauft, aber eben nie, was es denn gekostet hat, diese Waren zu erzeugen und zu vertreiben. - Dann fing die nächste Geschichte an, die Landwirte, welche ihre Waren anlieferten mussten zum Teil viele Monate auf ihr Geld warten, manchmal mehr als ein halbes Jahr, und das brachte auch wieder viele dazu, sich andere Absatzwege zu suchen, oder die stiegen wieder ganz aus der Produktion aus. - Nun hat ja die Partido Popular die Verantwortung für "Sodepal" übernommen und kann jetzt beweisen, wie man so etwas besser macht. - Und wir warten jetzt natürlich auf die immer selbst geforderte Transparenz, und man erzählt uns, dass man nun mit neuem Schwung da rangehen will, und als erste Maßnahme hat man verkündet, dass nun die Landwirte maximal 45 Tage auf ihr Geld warten müssen. - Auch will man den Absatz von Obst- und Gemüseprodukten verdoppeln und so im Jahr über 100.000 Euro einfahren, aber man möchte auch genau erkunden, welche Produkte denn Gewinn erwirtschaften und welche wohlmöglich defizitär sind. - Also, die neuen Besen kehren, und vielleicht kehren die ja sogar gut, und wir erfahren irgendwann, ob "Sodepal" denn das enorme Schwarze Loch ist, von dem manche berichten, oder eine gut geführte Firma, die eben nicht in privater Hand ist.

Fulanito de tal dice hoy: Por bajo cuerda

Mit niedrigem Seil. - Heimlich arbeiten, etwas vor anderen verbergen.



Sie wissen nicht was Tierhefen sind? - Ein bisschen kann ich das aufklären, wie irgendeine Maschine darauf gekommen ist. - Also "heces" sind der Kot, und "heces de vino" ist die Weinhefe und irgendwie hat sich das dann dampfend in die Maschinenlogik ergossen.





Sonntag 23.03.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 63 % - Luftdruck 1017 hPa

Kiko ist einfach der Beste
Wenn man keine Tischdecken braucht

Kiko war an die zehn Jahre lang Wirt der Abuela, allein wegen der Nähe zu unserem Haus unser "Local Pub". - Wir sind dort häufig und gerne gewesen, das Essen war hervorragend und weil man einen guten Kilometer auch nach dem Essen einfach zu Fuß gehen kann, drängt sich das auch wirklich auf. - Dann aber nahmen Kiko und Jaqueline, seine Partnerin, die Möglichkeit an, in einer Immobilie des Vaters ein Restaurant aufzumachen an, denn die Miete, welche sie in der Abuela zu bezahlen hatten, nagte deutlich an dem Erfolg und man buckelt nicht gerne 12 Stunden am Tag wenn hinten nur ein Margarinebrot herauskommt. - Viele haben Kiko und Jaqueline aber auch von dem Absprung nach La Laguna gewarnt, und was das überhaupt solle, von morgens an bis abends, ohne Terrasse und ganz nah an der Hauptstraße, da würde er doch ganz viel von seinem Stammpublikum verlieren. - Wir kommen nicht mehr so oft, das ist richtig, es liegt nicht mehr so deutlich in unserer Reichweite, denn hin und zurück laufen, das ist dann doch heftig, und mit dem Auto, dann darf ich keinen Wein trinken, und Wasser, oder alkoholfreies Bier zum Essen, gefällt mir nicht so richtig. - Wir gehen dort hin, wenn wir mit Bekannten unterwegs sind, und immer sind wir zufrieden gewesen, und was halt Kiko besonders gut kann, ist mit Fleisch umgehen, und wenn eben der Hunger kommt und das Entrecote fordert, dann sollte man auf geraffte Tischdecken oder ziselierte Röschen von Teltower Rübchen keinen Wert legen, sondern die Kiefer in saftiges und trefflich behandeltes Rindfleisch beißen lassen. - Gestern haben wir uns was gegönnt, einen abendlichen Ausflug, sind zu Fuß nach La Laguna gegangen, eben immer noch im Übungsprogramm, die Alten alleine zu Hause, und sind dort Essen gegangen und haben erneut wunderbar gegessen. - Meine Frau war ganz exotisch gestern, die hat sich einen Hamburger bestellt, den macht Kiko sonst für die jungen Leute, oder die Bananenarbeiter auf dem Weg nach Puerto Naos, die wollte das einfach mal wissen, wie das inzwischen berühmte Stück schmeckt. - Ich habe einen "Guiso de la Casa" gegessen, Rinderrippchen mit ganzen Kartoffeln und einem Stück Weißkohl zusammen geschmort, besser kann man solch ein rustikales Stück gar nicht machen, und bei dem Genuss dieser Delikatesse habe ich mich zum ersten Mal gefragt, warum ich eigentlich nur Weißwein mag, denn der hatte keine Chance gegen das kräftige Rindfleisch. - Kein Ort für Dichterlesungen, kein Ort für einen Heiratsantrag, aber wenn man ehrlich und aufrichtig eine Neuauflage palmerischer Landküche erleben will, dann kommt man an der Casa Kiko nicht vorbei. - Sonntag haben die Ruhetag, ansonsten sind die immer da, wenn man von La Laguna aus in Richtung Los Llanos fährt, rechter Hand, oder von Los Llanos aus nach Puerto Naos, nach einer deutlichen Geraden, die kurz dreispurig ist, kommt noch eine Rechtskurve und dann fährt man direkt auf die Casa Kiko zu, und dort sind Sie richtig. - Wir sind die fünf Kilometer nach Hause übrigens nicht wieder zu Fuß hoch gegangen, sondern haben uns ein Taxi gerufen, wir sind Helden, aber nicht verrückt.



Samstag 22.03.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 24, Grad - niedrigste Temperatur 13,0 Grad

Kurznachrichten
Großes geschieht woanders

Und man sollte nicht unbedingt immer da stecken, wo Großes geschieht, denn es handelt sich dabei oft um großen Mist. - Das Wetter ist Klasse, vom Wind muss man sich ein bisschen verstecken, aber eine Terrasse Richtung Atlantik und ein Haus im Rücken zwingen einen zur Sonnenbrille und zur Sonnencreme, und das wird die kommende Woche auch so weitergehen. Bis Samstag, dann kann es sein, dass uns ein Tiefausläufer erwischt. - Es ist noch nicht sicher, aber sehr wahrscheinlich, und ich muss auch ganz ehrlich zugeben, dass wir hier im Tal nur früh im Winter ordentlich Wasser erhalten haben, das Frühjahr bis jetzt hat gegeizt mit dem notwendigen Nass. - Als jemand der im Tourismus arbeitet möchte ich mich nur ungerne mit Landwirten unterhalten über deren Auslegung von gutem Wetter. - Das Schiff ist da, sagt der Ex-Inselrat für Tourismus, der sich das erste Mal seit seiner Abwahl wieder in der Presse äußert, es sei im Hafen von Las Palmas, und er würde sich sehr wundern, dass der neue Inselrat für Tourismus keine Ahnung habe, was mit dem Schiff sei. - Er solle doch einfach bei ihm anrufen, er hätte doch seine Nummer, schon seit langem, oder sich bei der Stiftung melden sollen, welche die Inselregierung bei der Versenkung beraten solle. - Es geht um einen fast 60 Meter langen Kahn aus Korea, der in Las Palmas liegt und eigentlich dafür vorgesehen war, hier vor der Westküste der Insel als Wrack versenkt zu werden und damit ein interessantes Tauchrevier zu schaffen. - Allerdings kann man zwischen den Zeilen lesen, dass das Vorhaben, aus welchen Gründen auch immer, angehalten worden sein muss, denn der Ex-Inselrat sagt auch, er hätte mit der Stiftung telefoniert, und die seien immer noch bereit dazu, mit der Inselregierung diese Aktion anzugehen. - Ja, wenn der Ex sich meldet… Und immer wieder der Weißwein aus dem Norden der Insel räumt erste Preise ab, und erneut ist es der Vega Norte Albillo Criollo 2013, der auf der internationalen Weinmesse "Vinos Bacchus 2014" eine Golfmedaille erhält. - "Sauber und transparent, mit einem Funkeln mit bläulichen und grünlichen Tönen, an der Nase einen geblümten Grund mit Fenchel und darüber Düfte von Pfirsich und Aprikose. - Im Geschmack fertig, ausgeglichen, naschhaft und freimütig, intensiv und beständig. - Ein ausgeglichener Wein, mit delikater Säure und einem langen Nachgeschmack." - Leute, das stammt nicht von mir, ich habe das nur übersetzt, ich finde ihn einfach nur superlecker und fahre nach dem Diktat an meine Finger noch mal los, und gönne mir von der Naschkatze noch eine Flasche heute. - Ja, auf La Palma müsste man sein… Bald auf La Palma ist auch wieder Emelie Forsberg, die Gewinnerin der Ausgabe der Transvulcania 2013 und sie geht auch wieder die Ausgabe 2014 als Favoritin an. - Sie hat uns nun handschriftlich über ihre Facebook-Seite wissen lassen, dass für Sie in diesem Jahr zumindest zeitlich die Transvulcania ganz oben ansteht, und wenn ich das richtig deute, dann will Emelie nicht nur den Ultramarathon laufen, sondern auch den "Vertical Kilometer" zwei Tage vor dem eigentlichen Rennen, alle Achtung, die traut sich ja was zu. - Hoffentlich bleibt sie von Verletzungen verschont und dann drücken wir ihr kräftig die Daumen.

Fulanito de tal dice hoy: Por activa y pasiva

Mit Aktiv und Passiv. - Wenn man wirklich alles versucht, unter allen Umständen etwas zu erreichen, auf Umwegen und direkten Weg, dann macht man das hier mit Aktiv und Passiv.





Samstag 22.03.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1019 hPa

Wochenende
Die Langsamkeit überkommt uns

Die Tochter ist immer noch auf Gran Canaria und langsam werden wir langsamer. - Wir würden gerne schneller langsamer werden, auch auf die Gefahr hin, dass sich dabei einiges widerspricht. - Aber es geht, später aufstehen, eine zweite Tasse Kaffee, wir müssen ja nicht gleich los und ich habe mir sogar eine halbe Stunden Zeit gelassen darüber nachzudenken, ob ich denn heute wieder über die Lokalpolitik schreibe. - Der gute Geschmack hat gewonnen, wir drehen uns in der Politik auch nur um uns selbst und leider müssen wir ansehen, wie wir 90% unserer Energie darauf verschwenden, uns in Rollen zu behaupten, die da Regierung und Opposition heißen. - Wahrscheinlich geht uns das im "echten Leben" oft auch nicht anders, die meiste Zeit und vielleicht auch die meiste Aufmerksamkeit richten wir auf Dinge, die eigentlich gar keine nachhaltige Bedeutung für uns haben. - Wirklich Wichtiges vom Rahmenprogramm zu trennen, und dann auch die notwendige Energie zu fokussieren, das ist doch mal eine Aufgabe und dabei ist es dann völlig egal, wo man ist, auf einer kleinen Insel scheint der Horizont näher zu sein als in einer großen Stadt, aber ich darf Sie beruhigen, der scheint nur näher zu sein, ist aber genau so wenig greifbar. - Vielleicht ist der sogar eine permanente Bedrohung, "du kannst mich sehen, aber du bekommst mich nicht" ruft es uns da manchmal zu, und wer oder was nun dieses "es" ist, das wollen wir vielleicht auch gar nicht näher definieren. - Die paar Tage ganz ohne Kinder haben wir bislang ohne präsente Krankheit durchgestanden, die Übung ist geglückt, der September kann kommen, oder wollen wir einen sprechenden Horizont dann doch lieber als Krankheitsbild sehen? - Na gut, wir haben wenigstens einen, einen Horizont, aber alleine dessen Präsenz bringt uns auch nicht weiter, aber es ist beruhigend, dass er da ist, auch wenn wir uns gar nicht bewegen. - Also können wir die geforderten Arbeiten auch langsam erledigen oder noch besser die Zeit dafür nutzen, zunächst mal zu überlegen, was denn überhaupt wichtig ist und was nur dazu dient, den Rahmen zu schmücken oder zu füllen, der das Wichtige umgibt. - Aufpassen dabei muss man allerdings, wenn man nur noch dasitzt und darüber nachdenkt, das kann zur latenten Elfenbeinturmkrankheit werden, dann wird es Zeit aufzuspringen, und irgendwas zu tun, von mir aus auch Politik machen, aber besser Sport, dann aber bitte langsam und bitte auch nicht laut. - Wenn alles gut geht, dann haben wir die jüngere Tochter auch an Gran Canaria verloren, die ist ganz begeistert von ihrer Fakultät, hat sich auch die Wohngelegenheit bereits ausgesucht und so bleiben uns nur noch knappe drei Monate Schule, dann Prüfung zur Hochschulzulassung, und dann wird jeder Tag langsam sein und dann ist es keine Probe mehr, ob wir das können. - Dann müssen wir schnell genug langsam werden, dass wir uns nicht selbst überholen. - Oder hätten Sie lieber was über Lokalpolitik gelesen?





Freitag 21.03.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 19 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 20,8 Grad - niedrigste Temperatur 12,5 Grad

Alle Welt such ein Flugzeug
Wir suchen auch noch ein Schiff

Männer die aus Flugzeugen starren, so könnte man die filmischen Beiträge auch nennen, welche nun um das mysteriöse Verschwinden der großen Boeing geht. - Männer die mit den Schulten zucken findet man hier bei uns im Cabildo Insular, denn uns ist ein Schiff abhanden gekommen, welches im letzten Sommer in Las Palmas gekauft wurde, um hier als Wrack für Tauchfreunde zu dienen. - Der letzte Tourismusrat hatte das noch groß angekündigt, ein altes koreanisches Fischerboot sollte das sein, über 40 Meter lang, und man sei gerade bei der Dekontaminierung und die würde 50.000 Euro kosten, aber das ist wichtig, sonst könnte man den Kahn nicht vor der Westküste der Insel La Palma versenken. - Nun ist der Tourismusrat weg, den hat ein Misstrauensantrag weggefegt, und das Schiff auch, denn der neue Rat für Tourismus hat nicht die geringste Ahnung, wo das Schiff denn geblieben ist. - Man findet Papiere, die den Kauf bestätigen, dann einen Beratungsvertrag mit einer französischen Firma, welche bei der Beschaffung und auch der Versenkung Hilfestellung leisten soll, und dann wieder eine Annullierung des Kaufvertrages. - Wo das Schiff aber ist, und ob es aber überhaupt noch schwimmt, und uns gehört, das wissen wir nicht, der neue Rat für Tourismus sagt ganz einfach, er habe nicht die geringste Ahnung, wo das Schiff sei. - Und woher soll er das denn wissen, man sollte eben den alten Rat für Tourismus fragen, der ist aber abgetaucht nach dem Ende seiner Laufbahn als Politiker. - Also wird man sich an die Beraterfirma wenden müssen, denen hat man doch schon Geld bezahlt, damit wir wissen, wie es weitergeht, oder wie viel Geld wir anstatt eines Schiffes bereits im Atlantik versenkt haben. - Auf die Idee nach dem Schiff zu fragen war man auch eher zufällig gekommen, weil die Coalición Canaria den Vorschlag gemacht hat, man solle doch vier Zonen an der Küste La Palmas ausweisen um besondere Tauchreviere einrichten, in denen dann auch nicht mehr gefischt werden darf, ein bisschen nach dem Vorbild der staatlichen marinen Schutzzone zwischen El Remo und der Südspitze der Insel. - Alle Parteien fanden die Idee gut, die können also doch Opposition, aber man will sich unbedingt mit den Fischern absprechen, wo man denn solche Zonen einrichten könnte. - Und man sollte auch mit den Tauchbasen sprechen, ob denn das überhaupt interessante Reviere sind, sonst geht uns das so wie mit dem Schiff, wir bezahlen, wir machen und plötzlich weiß keiner mehr was wir eigentlich wollten.

Fulanito de tal dice hoy: Ponerse los pelos de punta

Die Haare aufstellen. - Wer einen heftigen und gewaltigen Schreck bekommt, dem stellen sich die Haare auf. - Auch wer richtig Angst hat vor etwas, dem ergeht das genau so.



Freitag 21.03.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1019 hPa

Karneval, lustig, aber nicht für alle
Wo sind die Grenzen?

Ich nehme ja mal an, Sie lesen diese Seite nicht zum ersten Mal, also sollte Ihnen die Polemik um die fünf als Zwerge verkleideten Jungs im Karneval aus Los Llanos noch in Erinnerung sein. - Wir haben da von Seiten deutlicher Traditionalisten erleben müssen, dass eben nicht alles gilt im Karneval was Spaß macht, sondern Grenzen gesetzt werden. - Der Zwergentanz ist für viele Palmeros, und besonders eben Hauptstädter ein Stück der Identität geworden, und darüber darf man sich nicht lustig machen, auch im Karneval nicht. - Ich stelle dabei allerdings die Frage, ob man denn wirklich mit dem Verkleiden als entsprechende Figur diese herabwürdigt, oder ob man dabei nicht eher sogar Bewunderung für das Original ausspricht. - Die Diskussion über die fünf bösen Zwergenschänder sind durch, die haben sich sogar schriftlich entschuldigt und spätestens danach wissen wir, dass Karneval doch Grenzen hat und man nicht über alles lachen darf. - Jetzt kommt ein neuer Fall der Kostümpolemik auf, Mariano Hernández Zapata, einst Stadtrat in Los Llanos für die Partido Popular, und nun Inselrat für Sport im Cabildo Insular, ist im Karneval in einem Kostüm erschienen, welches ein Abbild des Wappens trug, welches auf der Fassade des Rathauses von Los Llanos war, und Symbole aus der Franco-Zeit zeigt. - Dieses Wappen war nach großer und äußerst polemisch geführten Diskussionen schließlich entfernt worden, aber nur auf härtesten Druck der PSC/PSOE in der Gemeinde. - Nun kommt ein Ex-Inselrat der Coalición Canaria auf die Idee, im Plenum in der höchsten Inselkorporation anzuklagen, dass eben der angesprochene Mariano Hernández mit der Verkleidung auch völlig daneben liegt, denn so würde er ja seine Verehrung für die Franco-Diktatur ausdrücken und darüber könne er nicht lachen, genau so wenig wie die vielen Opfer der damaligen Zeit. - Hier stellt sich nun die Frage, einmal will man eine Verkleidung nicht haben, weil man damit die dargestellten Figuren beleidigt, und in einem anderen Fall klagt man an, dass man mit der Darstellung dieses Wappens eine Verherrlichung betreiben will? - Dabei meinte Mariano Hernández das gar nicht so, sondern er wollte sich damit über die vielen Jahre der Diskussion lustig machen, die es um das polemische Wappen über dem Rathaus gab. - Angesprochen darauf hat man den Inselpräsidenten, Anselmo Pestana, was er denn dazu für eine Meinung hätte und der wusste nichts dazu zu sagen, denn er kannte den Fall gar nicht, berief sich aber darauf, dass eben Karneval gewesen sei und man sich da eben über alles mögliche lustig machen kann, eben auch als Pfarrer oder Bischof verkleiden kann, jeder wie er eben wolle. - Wir betreten hier langsam eben einen unsicheren Boden, denn einmal hat man die Traditionalisten gegen unbegrenzten Spaß und nun kommen auch noch politische Grenzen mit ins Spiel, und da wird das endgültig zum Unspaß, wenn man sich ganz genau überlegen muss, ob denn Spaß mit einem kleinen bisschen Provokation, was man dann Satire nennen kann, in unserer kleinbürgerlichen Gesellschaft überhaupt geht. - Darüber wird man nachdenken müssen, ob wir denn schon so weit sind, über uns selbst lachen können zu können. - Wohl eher noch nicht.



Donnerstag 20.03.2014 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 24 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 20,3 Grad - niedrigste Temperatur 12,7 Grad

Der Kulturbeauftragte gibt bekannt
Programmänderung

Auch im dritten Kammermusikzyklus der palmerischen Opernfreunde ACAPO gibt es leider einen kurzfristigen Programmwechsel. Die Cellistin des angekündigten Streichquintetts fällt krankheitsbedingt aus. Die Organisatoren bedauern dies sehr, stellen aber erstens für das letzte Konzert ein wirklich ganz besonderes Schmankerl in Aussicht und konnten zweitens mit unseren Lokalmatadoren vom Trio Tres einen mehr als würdigen Ersatz finden.

Wie ich es schon großartig fand, dass einer meiner Lieblingsbuchautoren, Douglas Adams, seinerzeit eine fünfbändige Trilogie, den Anhalter durch die Galaxis, schrieb, so fasziniert mich am Trio Tres, dass es eigentlich aus zwei Musikern besteht. Ein weiterer vervollständigt dann das Ensemble, ist aber nicht festes Mitglied desselben. Fangen wir mit den beiden ständigen Musikern an.

v César Cabrera darf getrost als La Palmas bester Klarinettist bezeichnet werden. Sein Studium absolvierte er am Konservatorium in Teneriffa unter Michael Kirby. Mit dem dortigen Sinfonieorchester spielte er diverse Plattenaufnahmen ein. Aktuell ist er als Lehrer an der Inselmusikschule tätig.

Fernando Felipe Martel musste sich durchbeißen im Leben. Als jüngstes von neun Geschwistern, aus den Breñas stammend, brachte er es zum unbestritten besten Pianisten dieser Insel. Als Solist oder Klavierbegleiter zum Teil ausgesprochen namhafter Sänger machte er sich in den letzten Jahren einen exzellenten Namen.

Francisco Afonso stammt aus Venezuela, wurde dort am Konservatorium ausgebildet und spielte in diversen Orchestern des Landes. Seine geigerischen Fähigkeiten kann ich persönlich nicht beurteilen, da bin ich zu wenig Experte. Mir gefällt er sehr gut. Ich bewundere allerdings seine bedingungslose Tapferkeit. Er bildet nämlich an der Inselmusikschule junge Violinisten aus. Meine Stieftochter gehörte zu seinen Schülern, in dem Fall weiss ich also, wovon ich spreche.

Gespielt werden Werke von Khatschaturian, Mozart (Kegelstatt-Trio!!!) und Milhaud, also Klassisches und Moderneres gemischt. Freitag, 21. März, Beginn ist um 20.30 Uhr, Spielort ist das wunderschöne Stadttheater Circo de Marte in Santa Cruz. Karten gibt es ab 19.30 Uhr für 10 € an der Abendkasse.

Wir freuen uns auf ihr Kommen!

Mit musikalischen Grüssen

Ödi Jonitz (Kulturbeauftragter)






Donnerstag 20.03.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 48 % - Luftdruck 1019 hPa

Putin auf La Palma
Noch nicht

Das hätte vielleicht auch eine Geschichte für den 1. April werden können, aber so weit sind wir noch nicht. - Mit Russland und dem Herrn Putin ist nicht gut Krimessen, das erfährt die Welt in diesen Tagen gerade wieder, aber dieser Konflikt soll von anderen kommentiert und bewertet werden, und nicht von mir. - Hier auf der Insel gibt es nicht nur Gerüchte, dass Russen (nein, nicht alle, sondern nur die, die sich das auch leisten könnten) Interesse zeigen würden an dieser Insel, und wir dachten halt bislang, der Emir von Katar war schon da, hat auch wieder abgewinkt, lasst uns das ganz unter ländliche Legenden ableben, weil urbane Legenden auf La Palma äußerst selten sind. - Aber die Gerüchte halten sich hartnäckig, und jetzt platzt eine höchst interessante Meldung über die Presselandschaft herein, man meldet, untermauert von Äußerungen des Präsidenten des Gobierno de Canarias, der Direktor einer Moskauer Universität hätte gesagt, man wolle auf La Palma das größte Spiegelteleskop der Welt bauen, und das mit einem Primärspiegel von 60 Meter. - Ich brauchte eine halbe Stunde, um meinen Mund wieder schließen zu können, jetzt sind aber alle Fliegen wieder draußen und die gesamte Presselandschaft hat diese Meldung aufgenommen und verbreitet das. - Na gut, nach Sochi wundert einen nichts mehr, und Geld haben die irgendwie auch so viel, dass man solche Geschichten anstellen kann, denn wir reden hier von einer Investition, die über eine Milliarde Euro kosten würde. - Das wissen wir, weil seinerzeit, und das war vor ein paar Jahren, die ESO (European Southern Observatory) noch mit dem Gedanken spielte, das E-ELT (European Extremly Large Teleskope), ein 42 Meter Teleskop auf dem Roque de Los Muchachos zu erstellen, welches aber schließlich in Chile gebaut werden soll und wohl erneut geschrumpft ist, wie ich lesen konnte von anfänglich 100 Metern über die 42 Meter nun zu 39 Meter. - Und nun die Russen, und irgendwie passt das in Bild, dass man klotzt und nicht kleckert, und vielleicht will ich das einfach nur glauben, denn man müsste sich mal vorstellen, was das für unsere kleine Insel bedeuten würde, wenn man hier eine Investition in eine astrophysikalische Einrichtung steckt, und dabei über eine Milliarde Euro ausgeben würde. - Gut, das meiste Geld würde nicht hier ankommen, sondern in Technik und Gerätschaften und die Spiegelproduktion gehen, aber dennoch würden viele Arbeitsplätze geschaffen und man würde La Palma endgültig zum ersten Standort auf der Nordhalbkugel für Himmelsbeobachtungen machen. - Was wirklich dran ist, das weiß ich nicht, das weiß keiner so genau, aber es gibt wohl Anzeichen dafür, dass sich wirklich Russen, und eben nicht Viktor Normaltschik, für uns interessieren, als Ferienziel sind wir vielleicht für die nicht so interessant, wegen der fehlenden Strände und Infrastruktur, aber um dem weinerlichen Westen, der sich nicht mal ein 39 Meter Teleskop leisten kann, mal ordentlich zu zeigen wo der Rubel hängt, da wäre unsere Insel doch wirklich bestens geeignet. - Putin würde sicher kommen, aber ich zweifle mal daran, dass der dann noch rumputet, denn solche Projekte, die dauern von der Planung bis zur Ausführung Jahrzehnte, aber ich kenne ja die Russen nicht, und die haben uns schon oft überrascht. - 60 Meter Teleskop auf La Palma, oder eine 60 Meter Ente, und nicht die ESO, sondern die Russen, ich kann das kaum glauben, möchte es aber gerne tun. - Ich muss jetzt mit meinen Töchtern telefonieren, die sollen Russisch als Wahlfach nehmen, scheint mir angebracht zu sein…



Mittwoch 19.03.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 17 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 22,6 Grad - niedrigste Temperatur 13,8 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Blondinenalarm auf Gran Canaria

Bis zum Sonntag sind beide meiner Töchter auf Gran Canaria, die ältere, welche die kleinere ist, studiert ja dort schon anderthalb Jahre, und die jüngere, welche die größere ist, die will ab September dort sein, und beide sind blond, nicht im Kopf, sondern darauf. - Wenn alles klappt, das immer vorausgesetzt, aber im Moment sieht das gut aus. - Die Universität dort hat morgen und übermorgen Tage der Offenen Tür, eben genau für die Abiturklassen, und die zukünftigen Studenten können die für sie interessanten Fakultäten besuchen und bekommen dabei hoffentlich wichtige Dinge erzählt. - Die meisten Studenten aus La Palma studieren übrigens auf Tenerife, auch weil es in der gleichen Provinz liegt und auch, weil oftmals Verwandtschaft dort wohnt und man damit die Angelegenheit mit der Unterkunft besser hinbekommt. - Meine Frau und ich können dann auch bis Sonntag auch üben, was ab September auf uns zukommt, nämlich ausschließlich nur noch wir. - Und sechs Katzen. - Auf der Front ist Ruhe inzwischen, Penny ist die heimliche Königin, einfach weil sie nervt und sich überall vordrängelt, aber die anderen lassen sie und wir auch, so viel zu konsequenter Erziehung. - Ich habe noch mal ein bisschen nachgerechnet was die Haushalte der Gemeinden angeht, nicht nur El Paso ist jetzt durch, sondern auch Santa Cruz und Los Llanos war im Februar schon dran. - Meine Rechnung geht so, teilt man den Haushalt durch die Einwohnerzahl, dann kommt man in El Paso am billigsten zurecht, dort sind das pro Einwohner 671,- Euro, gefolgt von Los Llanos mit 756,- Euro und Santa Cruz gibt pro Bürger 923,- Euro im Jahr aus. - Bei den Investitionen sieht das so aus, El Paso gibt 44,60 Euro pro Bürger aus, Los Llanos 20,93, und Santa Cruz 26,06 Euro pro Einwohner. - Nur mal so dahingerechnet, weil die Zahlen gerade auf dem Tisch lagen, ich ziehe daraus keine Schlüsse. - Es gibt ein Vorprojekt, welches bestimmt, dass Nationalparks in Zukunft mindestens 5.000 Hektar groß sein sollen. - Das würde für La Palma bedeuten, dass man 310 Hektar umwandeln müsste, von Vorparkzone in Kerngebiet des Nationalparks, und das würde bedeuten, dass man dann dort viele Dinge, wie Land- und Forstwirtschaft nicht mehr durchführen könnte. - Daher will die Coalición Canaria im Inselparlament den Vorschlag machen, man solle sich gegen dieses Projekt wenden, denn unser Nationalpark, der definiert sich von den Abmessungen und der Lage eigentlich schon von selbst, und man würde keinen Vorteil erkennen, wenn man nun noch Gebiet von außerhalb der Caldera mit als Nationalpark nehmen würde. - Wenn sie Recht haben, haben sie Recht, so einfach sieht das aus, hier kann man wirklich mal einfach alles so lassen wie es ist. - Noch mal nach Los Llanos, dort kann man zukünftig sein gebrauchtes Öl aus der Küche loswerden, an Sammelcontainern, von denen es 30 geben wird, über das gesamte Gemeindegebiet verteilt. - Das meiste Öl landet bislang im Abwasser und schafft so für reichlich Probleme in der Kanalisation und auch in der Kläranalage und mit dem Aufstellen diese Container will man das verbessern. - Ein privater Betreiber wird sich dann um das Abfahren und auch die korrekte Aufarbeitung des Öls kümmern. - In anderen Gemeinde, zum Beispiel in Breña Alta habe ich das auch schon gesehen, da kann man gefällte Plastikflaschen in dafür vorgesehene Container werfen, wie das System in Los Llanos arbeiten wird, das steht da nicht in der Presseerklärung, nur dass die Container 240 Liter aufnehmen können, das hört sich dann eher so an, als würde das Öl da direkt in die Container entsorgt. - Dabei könnte ich mir vorstellen, dass das durchaus auch eine ziemliche Sauerei geben kann. - Bald sind die Container da, dann werden wir uns das genauer ansehen.

Fulanito de tal dice hoy: Ponerse las botas

Die Stiefel anziehen. - Die Schäfchen ins Trockene bringen sagt man auf Deutsch, wenn jemand einen Gewinn macht, dann zieht er die Stiefel an und verschwindet damit.



Mittwoch 19.03.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1018 hPa

Lolys Friedenshaushalt
Die dümmsten Kosten sind Zinsen

Zauberei ist es nicht, aber doch ein Kunststück. - Wie schafft man es in Zeiten der Krise den Gemeindehaushalt zu senken, allen Ressorts aber mehr Geld zuzuweisen wie noch vor einem Jahr, und den Posten Investitionen sogar mehr als zu verdoppeln? - Das ist ganz einfach, man spart ein paar Jahre und löst Bankkredite auf, und spart sich so die dümmsten Kosten aller Zeiten, das sind nämlich Zinszahlungen an die Banken und steckt dieses Geld dann in das Ressort Investitionen und sorgt so dafür, dass langsam wieder Geld auf die Straße kommt und lokale Firmen wieder mehr Aufträge von der Gemeinde bekommen und so der eine oder andere Arbeitsplatz auch wieder entstehen kann. - 5.387.000,- Euro beträgt der Haushalt in El Paso für das Jahr 2014, das sind 2% weniger als noch im vergangenen Jahr und in allen Ressorts steigen die Ausgaben leicht, aber gleichzeitig senkt man die Kosten um 11% und das geschieht einfach dadurch, dass man die meisten Verbindlichkeiten bei den Banken erledigt hat und so 110.000 Euro in diesem Jahr weniger an Zinsen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditoren hat. - So bleiben 350.000 Euro für Investitionen in diesem Jahr übrig, das ist zwar immer noch weniger als "vor dem Krieg", aber mehr als doppelt so viel wie noch im vergangenen Jahr und wenn man das vergleicht, zum Beispiel mit Los Llanos, die einen Haushalt von 16 Millionen haben, aber nur 450.000 Euro für Investitionen einplanen, dann steht El Paso mal wieder gar nicht so schlecht da im Inselvergleich. - Die "Sparloly" hat es also wieder geschafft, so wie vor acht Jahren auch, als El Paso die Gemeinde war, welche am wenigsten verschuldet war von allen 14 Gemeinden der Insel, und dann wurde María Dolores Padilla Felipe, so wie sie sich ausgeschrieben zeigt, ja durch einen Misstrauensantrag abgesetzt und von einem Dreiparteiengemisch ersetzt, was dann zur Folge hatte, dass man gleich wieder Kredite aufnahm, um damit Fiestas zu organisieren und El Paso wieder in die Schulden ritt. - Im Jahr 2011 besannen sich dann die Bürger El Pasos doch erneut, dass es Loly sein soll, welche der Gemeinde vorstehen soll, und nach fast drei Jahren harter Arbeit und kräftigem Sparen hat man nun den Gemeindehaushalt wieder im Griff, und sich aus den Fängen der Banken befreit. - Ganz langsam kommen so einige Gemeinden auch wieder auf dem Boden der Realität an und begreifen, dass man nur so viel Geld ausgeben kann, wie man einnimmt, und dass Kosten für Kredite das Allerschlechteste ist, wofür man Geld ausgeben kann und wenn El Paso da mit gutem Beispiel voran geht, dann wollen wir uns alle damit freuen. - Chapeau Loly, aber ich habe auch gar nichts anderes erwartet.



El Paso heißt der Weg





Dienstag 18.03.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 23,7 Grad - niedrigste Temperatur 13,5 Grad

Transvulcania 2014
Mit allen internationalen Stars der Szene

Endlich bestätigt eine Presseerklärung der Inselregierung, wer denn nun von den Stars der internationalen "Sky-Runner-Szene" alles teilnimmt an dem Ultramarathon hier auf La Palma, und wenn man sich das Teilnehmerfeld so auf dem Papier zergehen lässt, dann muss man einfach sagen, alle! - Die Transvulcania hier bei uns auf der Insel hat sich damit bei den Profis aus der Extremlaufszene zum "Must" entwickelt und diese Tendenz, die ist eine erfreuliche Geschichte. - Mir wird immer nur ein bisschen Angst, dass wir uns damit übernehmen, denn jedes Jahr werden es mehr Läufer, mehr Kategorien, mehr Zuschauer, und ich kann nur hoffen, dass wir die Organisation genau so gut hinbekommen, wie in den anderen Jahren. - Man hat ja auch bereits reichlich Erfahrung sammeln können und bei den internationalen Läufern hat sich das auch bereits herumgesprochen, die Transvulcania ist inzwischen eines der beliebtesten Rennen im Jahreskatalog und die Stars der Szene ziehen sich ja auch gegenseitig an, und jeder will wissen, wo er denn steht mit seinen Vorbereitungen. - So war es auch gut, das Rennen nicht zu verlängern, auf über 100 Kilometer, so wie man das noch kurz nach der letztjährigen Ausgabe angekündigt hatte, da die Transvulcania eines der ersten Rennen im Jahreskalender ist, sollte man es auch nicht übertreiben, und 83,3 Kilometer, mit einen zu überwindenden Höhenunterschied von 8.525 Meter, das reicht doch wirklich schon aus, und wer das übersteht, und das auch noch in solchen Fabelzeiten, die man im letzten Jahren erreicht hatte, zwei Läufer blieben unter sieben Stunden, nämlich Kilian Jornet, und Luis Alberto Hernando. - Diese beiden werden auch wieder dabei sein, wobei Kilian Jornet als der Überflieger der Szene angesehen werden muss und der nachdem er die Transvulcania 2013 gewonnen hatte auch bei allen anderen Läufen der Saison ganz vorne mit dabei war. - Weitere Stars der spanischen Laufszene kommen auch noch, die "Spanische Armada" heißt es da in den immer frischer werdenden Presseerklärungen aus dem Cabildo, und die heißen: Tofol Castanyer, Pau Bartoló, Javier Domínguez, Santi Obaya und Jordi Bes. - Aus Nordamerika kommen die größten Konkurrenten von Kilian Jornet und Luis Alberto Hernando und hier fällt ein Name besonders häufig, und der lautet Dakota Jones, der im Jahr 2012 Kilian Jornet auf der Transvulcania schlagen konnte, aber im letzten Jahr nicht dabei war. - Auch wieder kommt Sage Canaday, der Drittplatzierte des vergangenen Jahres und dann auch noch die Cracks wie Timothy Olson, Dylan Bowman, Jason Schlarb, Ryan Bak, Luke Nelson, Ty Draney, David Laney und Ryan Ghelfi. - Bei den weiteren Stars der Laufszene hebt man auch den Deutschen Philipp Reiter hervor, der die Transvulcania auch schon kennt und dann die Briten Tom Owens, Ricky Lightfoot, Stu Air, Robbie Britton, Es Thessider und Justin Maxwell, die Italiener Giuliano Cavallo und Fulvio Dapit, die Argentinier Gustavo Reyes und Mauricio Pagliacci sowie der Franzose Xavier Thevenard, welcher den Ultra Trail de Mont Blanc 2013 gewonnen hat. - Bei den Frauen darf man auf ein Kampf zwischen Emelie Forsberg, Anna Frost und Nuria Picas wetten, hier treten als die Erste der Ausgabe 2012 und immer noch Rekordhalterin Anna gegen die Siegerin des letzten Jahres Emelie und gegen die jeweils Zweitplatzierte Nuria an. - Anna Frost wollte letzte Jahr auch laufen, war auch hier, konnte aber wegen einer nicht ganz ausgeheilten Verletzung dann doch nicht teilnehmen. Weiter starten Uxue Freile, die Drittplatzierte letztes Jahr, Emma Roca, Leire Aguirrezabalaga, die Nordamerikanerin Cassie Scallon und die Japanerin Hiroko Suzuki, welche beide zum ersten Mal die Transvulcania laufen werden. - Das sind also die Stars, die hier laufen werden, das who is who der Ultrarunner-Szene, die Helden aber das sind die vielen Amateure, welche das ganze Jahr sich nach der Arbeit oder Schule quälen und sich vorbereiten, und auf dieses eine Ziel hinarbeiten, und auch wenn sie 10 Stunden nach den Siegern ins Ziel kommen, sind sie dann doch die wahren Gewinner dieses Rennens.

Fulanito de tal dice hoy: Ponerse la carne de gallina

Hühnerfleisch bekommen. - Man sagt oft auch statt carne - piel, als Haut statt Fleisch und dann verstehen wir das einfacher, wenn man in Deutschland Gänsehaut bekommt, so tun es hier die Hühner.





Dienstag 18.03.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 31 % - Luftdruck 1018 hPa

Die Letzten ihrer Zunft
Inselregierung bemüht sich um aussterbendes Kunsthandwerk

Die Japaner können alles besser, die Koreaner alles billiger, warum gibt es dann überhaupt noch Kunsthandwerk auf der Insel? - Dabei geht die Frage eher nach dem traditionellen Kunsthandwerk um, und die Rätin für Kultur im Cabildo Insular, María Victoria Hernández meint, dass man da eingreifen muss, und aussterbendes Kunsthandwerk auch finanziell unterstützen sollte. - Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da gab es noch viel mehr Kunsthandwerker, und diese Vielfalt sollte man am besten nicht verlieren, aber vieles davon ist halt im Laufe der Zeit brotlose Kunst geworden, weil die hergestellten Produkte einfach nicht mehr Teil des modernen Alltags sind. - Es liegen keine geklöppelten Deckchen mehr auf Nähmaschinenkästen und Ecktischen, und keine Braut heute freut sich darüber, dass man einen ganze Kiste an bestickten Laken vererbt bekommt, da ist manches einfach aus dem Alltag verschwunden und das muss man einfach auch bedenken und anerkennen. - Aber man will sich dagegen wehren, dass man dabei auch die Fähigkeiten, diese Arbeiten zu erstellen vergisst, und setzt dabei eben auch finanzielle Mittel ein, um dem Verlernen und Vergessen dieser Fähigkeiten entgegen zu setzen. - María Victoria Hernández gibt sich dabei kämpferisch, so kennen wir die Frau des Wissens, die als Chronistin Los Llanos´ und wohl auch der ganzen Insel sich mehr als verdient gemacht hat, es wird doch irgendwelche Töpfe geben, aus denen man Geld dafür gewinnen kann, dass man aussterbendes Kunsthandwerk noch für die kommenden Generationen weiterleben lassen kann. - Warum eigentlich fragen dabei andere Menschen, und jede Frage ist zu respektieren, und in der Tat darf man da sicher vermuten, dass nostalgische Gedanken und Traditionalismus auch eine tragende Rolle spielen. - Wenn es heute nur noch ein paar Menschen auf La Palma gibt, die Blechschmiede sind, oder Korbflechter, dann hängt daran nicht das Glück und das Schicksal der Insel, und schon gar nicht der Welt, aber Dinge bewahren zu wollen, und nicht gleich ins Museum zu packen, das gehört auch zu einem respektvollen Umgang mit der Geschichte einer Region. - Wenn es denn ein Kampf sein soll, solche Dinge für den Alltag zu retten, dann wird der verloren gehen, aber zwischen Alltag und Museum sucht man nun eine Linie, auf der traditionelles Kunsthandwerk noch gedeihen kann. - Bestes Beispiel dafür sind die Frauen der Seide in El Paso, auch die stehen zwischen Handwerk und Museum, haben aber wenigstens genügend Lobby, damit man finanziell weiterkommt. Noch! - Gerade eben jetzt, wo Geld in öffentlichen Korporationen sehr knapp ist, weil man Sparziele vorgeschrieben bekommt, ist es eben schwierig, für solche Aufgaben, wie das Bewahren nicht mehr zeitgemäßen Kunsthandwerkes, Finanzierung zu bekommen, aber María Victoria Hernández ist deutlich bereit dafür zu kämpfen, dass die Letzten ihrer Zunft Nachfolger bekommen, und weigert sich robust dagegen, dass für viele Berufe und Tätigkeiten der Weg vom Handwerk ins Kunsthandwerk einfach nur die Vorstufe für den Eintritt ins Museum ist.



Montag 17.03.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 21 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 20,7 Grad - niedrigste Temperatur 12,0 Grad

Presseschau
Abendzeitung

Die Ärztegewerkschaft gibt neue Zahlen bekannt, über die Wartezeiten für Eingriffe am Inselkrankenhaus auf La Palma. - So haben sich insgesamt die auf der Warteliste stehenden Patientenzahlen in den letzten Jahren leicht gesenkt, von 3.642 im Jahr 2010 auf 2.840 im vergangenen Jahr, aber nun ist die Zahl wieder angestiegen, und jetzt liegt man bei 2.960 Personen. - Je nach medizinischem Bereich sind die Wartezeiten aber sehr unterschiedlich, während man in der Urologie, Gynäkologie und der Chirurgie lediglich zwischen 40 und 60 Tage warten muss, sind es in der Traumatologie und beim HNO an die 500 Tage. Man hätte sich in allen Bereichen verbessert, aber in den beiden letztgenannten nicht, und hier lägen auch die Probleme, warum die Zahl der Wartenden wieder angestiegen ist. - Ein Gast der Insel, der Presse nach eine Frau aus Frankreich, ist die Route vom Pico de la Nieve zum Reventón gelaufen, und hat sich dabei verirrt. - (Wie eigentlich, das ist ein gut gekennzeichneter und oft belaufener Weg) Sie rief darauf hin den Notruf und so wurden Suchtrupps zusammengestellt, welche den Weg von beiden Seiten angegangen sind. - Um so größer war dann das Erstaunen, dass die Suchtrupps sich in der Mitte trafen, aber die Frau nicht. - Alle halbe Stunde riefen die Helfer auf dem Mobiltelefon der Vermissten an, aber es meldete sich niemand. - Man machte sich also schon allergrößte Sorgen, bis irgendwann dann doch das Telefon abgenommen wurde und sich herausstellte, dass die Frau längst wieder in ihrem Ferienappartement lag, und einfach nicht ans Telefon gegangen ist. - Es ist also nichts passiert, andere Wanderer konnten die Frau wieder orientieren, aber wenn man den Notruf getätigt hat, dann aber wieder alles in Ordnung ist, dann bitte erneut den Notruf wählen und Bescheid geben, dass man längst seinen Abendschoppen trinkt, während die Suchtrupps noch unterwegs sind. - Die "ITV" (Inspección Técnica de Vehículos) also wie der deutsche "TÜV" kann bislang auf La Palma nur in El Paso abgenommen werden. - Auch die Fahrzeughalter von der Ostseite müssen dort hin, der gesamte Fahrzeugpark auf der Insel, der mit 50.000 Einheiten angegeben wird, muss also diese eine Station aufsuchen. - Seit längerem schon plant man eine zweite Station, natürlich auf der Ostseite, bei Mirca und nun heißt es, man sei praktisch fertig, müsse nun nur noch auf die Papiere von den genehmigenden Behörden warten, und dann könnte man loslegen. - Wann das sein wird, das wagt man aber nicht vorherzusehen, Behördenwege kennen oft keine Abkürzungen. - In El Paso werden dann also nur noch halb so viele Autos geprüft wie bisher, da wird man dann auch Leute wegschicken, vielleicht nach Mirca, so wird das also wohl nur eine Erleichterung für Leute auf der Ostseite, aber das ist ja auch schon wünschenswert und wir Westler haben es ja weiterhin nicht so weit. - In Santa Cruz wird aus dem Thema Parken eine bunte Angelegenheit und über kaum etwas unterhält man sich dort lieber, als über das Problem am Vormittag einen Parkplatz zu finden. - Dabei ist das gar kein Problem, entweder parkt man bereits vor der Stadt, auf der Höhe der Playa de Bajamar, oder man fährt ins Parkhaus. - In der Stadt hat man bereits Blaue Zonen eingerichtet, also Kurzparkzonen mit Parkscheinen, was wohl gut funktioniert. - Nun überlegt man auch noch eine Grüne Zone einzurichten, auch zentral, auf der dann Anwohner permanent parken dürfen und Leute von außerhalb maximal drei Stunden, aber gratis. - Das gilt aber aber nicht von 14:30 bis 16:00 Uhr und auch nicht ab 20:00 Uhr. - Parken in Santa Cruz, bald nur noch mit Gebrauchsanweisung. - Unter El Hierro hat die Zahl der seismischen Ereignisse wieder drastisch nachgelassen, nachdem am 14.3. die Zahl der Beben enorm angestiegen ist. - Am 15.3. waren es dann bereits 136 Beben von einer Stärke ab 1,5, am 16.3. deren 54 und heute nur noch drei. - Das Hin und Her in der Zahl, Lage und auch Stärke der Beben geht also weiter, El Hierro hält sich selbst weiter auf Trab und die Wissenschaftler wiederholen sich ständig, das sei alles ganz normal. - Nein, normal ist das nicht, normal sind ein paar Beben im Jahr, so wie das auf La Palma der Fall ist, aber im Rahmen der vulkanischen Aktivität, die derzeit unter El Hierro stattfindet, ist das schon wieder normal.

Fulanito de tal dice hoy: Poner el cascabel al gato

Der Katze eine Glocke umhängen. - Wer eine schwierige und vor allem gefährliche Aktion unternimmt, der hängt der Katze die Glocke um.





Montag 17.03.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 47 % - Luftdruck 1016 hPa

Alltagsdinge
Raureif auf dem Refugio El Pilar

Wandertag mit der Schule, daran kann ich mich noch mit großen Freuden erinnern, denn alles war besser als Algebra oder Latein. - Ich war ja sowieso mal ein Jahr in einer "Wanderklasse", welche kein eigenes Klassenzimmer hatte, sondern immer vom Altbau in den Neubau musste und wenn man das geschickt gemacht hat, dann war das gleich eine ganze Stunde weniger. - Wer weiß, ob was Anständiges aus mir geworden wäre, wenn ich mehr Anstrengung auf den Unterricht verwendet hätte, als alles daran zu geben, mich vor dem Unterricht zu drücken. - Unsere jüngere Tochter hat heute ihren letzten Schulwandertag ihres Lebens, wenn alles gut geht, aber danach sieht das aus, denn die ist anders gepolt als ihr Vater, und darüber bin ich sehr dankbar. - Früh hat man uns in Refugio El Pilar bestellt, von dort aus wollen die zu den Campanarios oberhalb von Jedey wandern und dann runter nach El Remo. - Bereits beim Hochfahren musste ich die Heizung samt Gebläse anmachen, wir waren zu viert im Auto, haben noch andere Schulwanderinnen mitgenommen, denn draußen war es eiskalt und man hat richtig eine Reifschicht auf dem Lavagrus da wahrnehmen können und auch die Büsche hatten einen pudrigen Überzug aus gefrorener Feuchtigkeit. - So waren die Mädels auch alle viel zu dünn angezogen, aber die Sonne wollte dann schon über die Cumbre Nueva kommen und jetzt sind die wohl schon vom Friermodus in den Sonnencrememodus übergegangen und gegen Nachmittag sind die dann alle wieder zu Hause. - Diese Woche haben die eh kaum Unterricht, am Mittwoch geht es dann nach Gran Canaria, die Abiturienten, welche dort studieren wollen besuchen dann die Tage der Offenen Tür an den dortigen Fakultäten, und erst am Sonntag kommt die dann wieder zurück, von Schulstress kann also diese Woche keine Rede sein, kommende Woche gehen dann die Prüfungen wieder los. - Die Sendung über La Palma im ZDF von gestern Mittag wird immer noch deutlich diskutiert, und die meisten sehen das kritischer als ich, aber ich muss da auch wieder anmerken, dass die, wie man sagt, Insider eben mehr wissen über die Insel und Fehler feststellen konnten, als diejenigen Betrachter, die keine Ahnung von unserem Dasein hatten und dieses Manko nun vielleicht ausgestrichen ist. - Ich hatte sehr viele Zuschriften dazu und die häufigste Kritik gab es daran, dass eben die Musikdarstellungen in Hotels oder Häfen gedreht wurden, die nicht auf La Palma waren, sondern auf Gran Canaria. - Sicher hätte es einen viel zu großen Aufwand bedeutet, diese Darsteller, ich weigere mich manchmal Künstler zu sagen, zu uns auf die Insel zu bringen, damit die ein Lied hier trällern und dann wieder verschwinden, also hat man das anders, eben kompakter gemacht. - Sicher hätte man das einfach erwähnen sollen, wäre geschickter gewesen, als das einfach laufen zu lassen, aber ich wiederhole mich halt immer wieder, das war eine Unterhaltungssendung am Sonntagmittag für ein eher unkritisches Publikum und keine Landschaftsdoku mit sozialkritischem Hintergrund auf Arte, ich hatte im Vorfeld sogar noch weniger erwartet, habe mich also nicht enttäuschen lassen. - Auch eine Art sich vor Depressionen zu schützen, man bastelt die Mauern, über die man täglich klettern muss, einfach sehr tief, dann kommt man auch einfacher drüber. - Oder sagt man Altersmilde dazu, da bin ich mir manchmal gar nicht so sicher. - Einen schönen Tag noch, ich versuche gerade rein zu kommen.



Sonntag 16.03.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 18 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 21,0 Grad - niedrigste Temperatur 12,8 Grad

Eigentlich gibt es keine Autobahn auf La Palma
Es war eine Unterhaltungssendung

Als La Palma Fan oder Interessierter haben Sie sicherlich auch den ZDF-Fernsehgarten heute Mittag gesehen und wenn man die Insel noch nicht kennt, dann war das allerbeste Werbung für uns. - Wer sich schon hier auskennt, der wird ab und zu gegrübelt haben, warum man mitten drin Bilder aus Gran Canaria zeigt, immer wenn die Schlagerfuzzis aufgetreten sind und das war dann schon Fremdschämen für Erwachsene, aber so ist die Welt der Fernsehunterhaltung eben. - Aber Danke ZDF, schöne Bilder allemal und dass fast nur Deutsche da auftreten, das sind wir ja auch schon gewohnt bei der Berichterstattung über unsere Insel, ist aber auch zu verzeihen, es ist ja schließlich das Zweite Deutsche Fernsehen und da ist die Umgangssprache natürlich Deutsch. - Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Sendung Appetit gemacht hat auf La Palma und wir dürfen nicht immer alles aus der grauen Brille der Wissenden betrachten, wir brauchen auch neue Gäste auf der Insel, nur mit den Stammgästen alleine reicht das nicht, und Werbung wird eben grinsend und fröhlich gemacht und die, oder sagen wir besser wir hatten auch noch richtig Glück gehabt, dass das Wetter Anfang März, als die das gedreht haben wunderbar war, so kamen hervorragende Bilder zusammen. - Sicher hätte ich mir dieses oder jenes anders gewünscht, aber es war eben eine Unterhaltungssendung und keine Landschaftsdoku über La Palma und so denke ich schon, dass der eine oder andere sich nun mehr für unsere Insel interessiert. - Anspruch und Realität treffen dann wieder aufeinander, wenn nun wirklich Interessierte sich auf die Suche machen nach La Palma zu kommen, dass man im Sommer nur von Düsseldorf, München und Frankfurt direkt nach La Palma fliegen kann. - Natürlich kommt man auch auf anderen Wegen zu uns, meist mit der Iberia/Iberia Express über Madrid, das ist die häufigste Verbindung neben den Chartergeschichten, ober eben über Gran Canaria und Tenerife, wobei man auf der letztgenannten Insel immer beachten muss, dass die Inselhoppe vom Nordflughafen TFN abfliegen und die meisten internationalen Maschinen aber am Südflughafen ankommen, TFS. - Ich kann weder die Moderatorin vorher, noch den Halbspanier, ich kannte nur den Lutz van der Horst aus Satiresendungen, Sonntagmittag ist sonst nicht meine Zeit den Fernseher anzumachen, und so war das eine wilde Mischung, die versucht hat einem neuen Publikum die Insel schmackhaft zu machen, aber auch am Schlagercharakter zeigt sich dann auch wieder deutlich, dass man da wohl ein etwas älteres Publikum ansprechen wird, für jüngere Menschen ist das wohl kein Programm gewesen. - Da liegt auch so in bisschen unser Problem, wir können für junge Menschen meist nur auf sportlichem Wege attraktiv sein, tun da aber aktiv ein bisschen wenig, denn Wandern ist nicht unbedingt lockend für junge Leute und wenn wir dann wieder die unendliche Diskussion auf uns zukommen sehen, dass man auf den Wanderwegen eigentlich nicht biken darf, dann stoßen da schon wieder Interessenkonflikte auf, die meist keine gute Wendung nehmen. - Auch da ist wieder die Politik gefragt, einfach verbieten ist der völlig falsche Weg, wir können nicht ausschließlich auf "nur Wandern" machen, man erwartet mehr von uns, oder sagen wir besser, wir selbst, denn wir sind ja auf der Suche nach neuem Publikum. - Man muss übrigens nicht im Neopren-Anzug baden gehen bei uns, das kann man auch in der Badehose machen, aber hat brav die meisten Sehenswürdigkeiten abgehakt, dabei merkte man dass hinter den Kameras Profis gestanden sind, und die paar verbalen Ausrutscher sind zu verzeihen. - Ich weiß aber nicht, ob La Palma wirklich zwischen Howard Carpendale und Andrea Berg passt, eher Gran Canaria, und dort sind die ja auch alle aufgetreten und die Bilder von den Hotels und der Hafen, die dort als Kulisse dienten, die waren aus dem Süden Gran Canarias, das hätte man vielleicht in einem Nebensatz anmerken können, aber es überwiegt die Freude, dass man uns wahrgenommen hat und man kann immer alles besser machen.

Fulanito de tal dice hoy: Poner toda la carne en el asador

Alles Fleisch in den Bräter legen. - Wer alles auf einmal riskiert, alles auf eine Karte setzt, der packt alles Fleisch auf einmal in den Backofen, auf den Grill oder in den Bräter.



Das Fundstück der Woche, Unterhose vor blühendem Mandelbaum, gefunden von Michael M. Waegner aus Berlin





Sonntag 16.03.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1017 hPa

SOS La Palma
Und man kann doch was tun

Es gibt die ersten Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung in Spanien, die Banken schreiben wieder höhere Gewinne, Amancio Ortega ist nun drittreichster Mann der Welt und die Arbeitslosigkeit sinkt seit vier Monaten real. - Bis das allerdings unten ankommt, also da, wo man am meisten gespart hat, um die brutale Wirtschaftspolitik der Boomjahre mit José María Aznar wieder auszugleichen, das dauert noch Jahre, oder wird für wohl eine Generation sich überhaupt nicht wieder regeln lassen. - Wir Ausländer sind davon weniger betroffen, wir generieren meist unser Einkommen aus anderen Volkswirtschaften, oder die meisten sind bereits Rentner, oder beziehen Einkünfte aus Kapitalertrag. Die meisten Ausländer, die hier leben, müssen gar nicht mehr arbeiten, sondern haben sich bereits eine Position erarbeitet, die es ihnen erlaubt, zumindest finanziell sorgenfrei der Zukunft und dem palmerischen Klima zu begegnen. - Genau diese Menschen spricht der Verein SOS La Palma an, denn man will sich solidarisch zeigen gegenüber den Menschen, die einen hervorragend empfangen haben hier, ihren Platz mit uns teilen, die aber nicht das Glück gehabt haben, wirtschaftlich diese auch hausgemachte Krise unbeschadet zu überstehen. - Dabei sind es eben genau die schwächsten Mitglieder dieser Gesellschaft, welche unter den Sparmaßnahmen am meisten zu leiden haben, und leider auch die, die am allerwenigsten Schuld haben an der Misswirtschaft in diesem Land um die Jahrtausendwende und diese Menschen brauchen Hilfe, auch unsere Hilfe. - SOS La Palma wendet sich dabei an Ausländer, die ein Herz für La Palma und deren Menschen haben und will etwas davon zurückgeben, was wir hier erhalten haben. - In Form von Geldspenden, welche an lokale Hilfsorganisationen gehen, meist die Sozialämter der Gemeinden oder die Caritas. - Das geht jetzt bereits über ein Jahr, und man kann wohl schon von Erfolgen sprechen, so laufen kontinuierliche monatliche Spenden an die Baptistengemeinde in Los Llanos, an die Caritas aus der gleichen Stadt, sowie an die Stationen der Caritas in Santa Cruz, El Paso und Mazo. - Darüber hinaus hat man an Weihnachten den Gemeinden El Paso, Breña Baja, Breña Alta, Mazo, Santa Cruz, Tazacorte, Puntagorda und dem Roten Kreuz in Santa Cruz jeweils 500 Euro zur Verfügung gestellt, die mal für Weihnachtsgeschenke an Kinder sozial benachteiligter Familien gingen, so wie auch für Lebensmittelkäufe verwendet wurden. - Dabei ist sichergestellt, dass eben nur bekannte Verteiler, wie eben die Sozialämter, oder eben Caritas und das Rote Kreuz die Spenden erhalten, denn genau diese Organisationen wissen ganz genau, wo denn die größte Not steckt und können gezielt spenden. - Die nächsten Aktionen sind geplant als Lebensmittelkäufe für das Sozialamt in Los Llanos und Puntallana, das wird noch diesen Monat stattfinden und natürlich muss das alles finanziert werden, aus Spenden, und darum bittet SOS La Palma auch Sie um Mithilfe und da ich weiß, wer in dieser Organisation arbeitet, leiste ich da auch meinen Teil und gehe gerne betteln für die, denn da stecken gute Gedanken und auch gute Taten dahinter. - Auch andere bieten sich an für SOS La Palma Gelder zu besorgen, so findet ein A-Capella-Singen am 30.3. um 17:00 Uhr in der Kirche von Las Angustias oberhalb des Ortes Puerto de Tazacorte statt, dort laden Shanti, Daniel, Ricardo, Monika und weitere Freunde auch Sie ein, dabei zu sein, und man bittet eben dafür um eine Spende von 5 Euro, die dann an SOS La Palma geht, welche diese Gelder dann an die Sozialstation von Tazacorte übergeben. - Am 11.4. gibt es dann einen Liedermacherabend mit Götz Widmann im Kino der Wohnwagensiedlung von La Laguna um 20:00 Uhr, und auch diese Einnahmen gehen an SOS La Palma um notleidenden Menschen auf dieser Insel den Alltag leichter zu machen. - SOS La Palma ist nicht Veranstalter dieser Konzerte, aber man bedankt sich ausdrücklich und ist hoch erfreut, dass Künstler sich dieser Idee annehmen und ihre Arbeit in den Dienst der Menschen hier stellen. - Wie Sie auch Ihren Teil dazu beitragen können, das lässt sich einfach und übersichtlich der Webseite von SOS La Palma entnehmen.





Samstag 15.03.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 18 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 21,8 Grad - niedrigste Temperatur 13,4 Grad

Durcheinander
Morgen Mittag Fernsehpflicht

Zweieinviertel Stunden, von 11:00 - 13:15 Uhr geht es im ZDF morgen um La Palma, in "Kiwis Insel-Abenteuer" haben die reichlich investiert, und waren mit einer große Equipe auf der Insel und wir hoffen nun natürlich, dass die wunderschöne Bilder eingefangen haben. - Das Ganze ist allerdings eine Musikshow, die ganze Zeit widmet man also nicht der Insel, sondern es wird immer wieder mit Musik unterbrochen, oder sollte man es anders herum formulieren, die Musiksendung wird immer wieder von La Palma unterbrochen. - Jede Werbung für die Insel ist eine gute Sache, und Sonntagmittag im ZDF, das muss doch passen und was das ZDF im Vorfeld dazu schreibt, das können Sie HIER erfahren. Es war ja zeitgleich auch noch ein Team vom WDR da, die haben auch den Weißen Karneval gedreht, aber diese Sendung, im Rahmen von "Wunderschön" wird es erst im kommenden Jahr rechtzeitig vor Karneval geben. - Also morgen sind wir gespannt, wie wir zwischen Andrea Berg und Howard Carpendale passen, und ein Bekannter sagte da schon ganz richtig, er wird das aufnehmen und dann was rausschneiden, die Musik, oder die Insel… - Und hier jetzt ein Auszug aus dem Polizeibericht, von einer Finca in Breña Alta hat ein dreiundvierzigjähriger Mann anderthalb bis zwei Tonnen Avocados geklaut. - Das erleben wir hier immer wieder, dass Obst und auch Gemüse von Äckern gestohlen wird. - Meist zum Weiterverkauf, aber auch zum eigenen Konsum, aber zwei Tonnen, da muss der richtig geackert haben und wohl auch schon eine Idee, wo man die verkaufen könnte, und dann sicher ohne Rechnung, sonst macht das ja keinen Sinn. - Die Organisation des Ultramarathons "Transvulcania" gibt bekannt, dass für den neu ins Programm genommenen "Vertikalen Kilometer" man sich immer noch einschreiben kann und für Läufer von der Insel und auch für andere, welche sich bereits bei den anderen Kategorien angemeldet haben, gibt es sogar einen Rabatt von 50%. - Das Rennen findet bereits am 8. Mai statt, also zwei Tage vor den eigentlichen Rennen, also wäre es von der Zeit her möglich, an beiden Events teilzunehmen, allerdings wird die körperliche Anstrengung in den zwei Tagen dann extrem. - Der "Vertikale Kilometer" führt von Puerto de Tazacorte über den Wanderweg auf den Time, von dort aus dann weiter hoch über die Sendemasten bis hin zum "Torre El Time", einer Feuerwachstation. - Das sind 6,6 Kilometer Strecke und 1.160 Höhenmeter Unterschied, und immer nach oben. Ich werde das Gefühl nicht so ganz los, als würde man diese Rennkategorie nicht so an Mann und Frau bringen wie den Ultramarathon oder den Halbmarathon, und deshalb geht man nun mit einer Pressekampagne und Rabatt hin und bietet das noch mal an. - Ist ja auch das erste Mal und man hat noch nicht so richtig die Erfahrung damit, und so viele Läufer von der Insel haben sicher diese ganz steilen Sachen nicht ausreichend trainiert und daher wird es wohl geringe Nachfrage geben. - Der Streit darum, wo denn nun die Übergabe der Startnummern geschieht, ist aus Sicht der Gemeinde Los Llanos übrigens noch nicht ausgestanden. - Die haben sich nach einem Treffen mit Gewerbetreibenden hingesetzt und eine Forderung losgelassen, nachdem man auf jeden Fall alles wieder so haben will, wie in den letzten Ausgaben, denn für die Geschäftsleute aus Los Llanos wären das herbe Verluste. - Ich glaube nicht, dass man sich seitens der Inselregierung aber noch anders entscheidet, die werden das wohl in Los Canacjos durchziehen. - Allerdings bleibt ein fader Nachgeschmack, bislang haben alle hier das Großereignis Transvulcania ohne Bedenken unterstützt. Da man es nun politisiert hat, wem auch immer das vorzuwerfen gilt, gibt es eben wohl zukünftig keine Partei- oder Interessentenübergreifenden Planungen mehr und auch wenn ich nicht, wie andere befürchte, dass man so das Großereignis gefährdet, es ist bleibender Schaden bereits entstanden.

Fulanito de tal dice hoy: Poner por las nubes

In die Wolken heben. - In den Himmel loben sagt man doch auf Deutsch, wenn man jemand oder eine Leistung ganz besonders hervorhebt.





Samstag 15.03.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 27 % - Luftdruck 1018 hPa

Akaymu rüttelt wieder an El Hierro
Da war doch noch was

Zu Weihnachten im vergangenen Jahr gab es die letzte Anhäufung von seismischen Ereignissen unter unserer kleinen Nachbarinsel El Hierro, und fast war man in den letzten Wochen und Monaten schon mal dabei zu sagen, die seit dem Juli 2011 andauernde vulkanische Tätigkeit unter der Insel El Hierro sei nun vorbei. - Gut, dass wir uns nicht so weit aus dem Fenster gelehnt haben, denn seit gestern melden zahlreiche Beben allen Beobachtern, dass es einen neuen Abschnitt in die Geschichte des Akaymu gegeben hat. - Seit Juli 2011 nun die neunte Phase mit robuster seismischer Aktivität, gestern zählte man etwas mehr als 80 Beben mit einer Stärke von mehr als 1,5 und heute sind es bis jetzt deren 70, so dass man davon ausgehen kann, dass wir heute locker und leicht die Einhundert Grenze überschreiten werden. - Die Beben sind allerdings allesamt schwach, fast alle unter 2,0 nur ganz wenige bis 2,3 und die Hypozentren liegen auch alle tief, im Mittel bei 18 bis 19 Kilometern. - Die Epizentren konzentrieren sich auf den Nordosten der Insel unter Valverde, der Zone, wo bislang in der Zeit seit 2011 die wenigsten Beben registriert worden sind. Es finden also erneut Magma Bewegungen unter der Insel statt, wohl horizontale wie man aus der gleichbleibenden Tiefe der Ereignisse schließen will und damit ist das nichts ungewöhnliches für die Vorgänge dort unter der Insel. - Allerdings ist es ungewöhnlich, dass eine vulkanische Aktivität auf den Inseln so lange andauert, zweidreiviertel Jahre rumort es jetzt unter der Insel El Hierro und auch, dass man so viele verschiedene Phasen verzeichnet, alle mit unterschiedlichen Merkmalen und auch immer komplett unvorhersehbar. - So sind sich die Meister der Geologie und Vulkanologie auch einig, man weiß, dass man nichts weiß, und gibt sich der Beobachtung eher hin als der Bewertung, sammelt Daten, beruhigt zu Beruhigende und wiederholt stereotyp, es gibt keinen Grund zur Beunruhigung, es ist völlig normal, dass seismisch aktivere Episoden die Ruhephasen ablösen, und wann unsere kleine Nachbarinsel wieder mal zu völliger Ruhe kommt, das weiß keiner und keiner wagt das zu sagen. - Akaymu nennen viele Beobachter der Szene den Vulkan El Hierros, der gar nicht wirklich greifbar ist, denn nur eine Eruption konnte man wirklich beobachten, und die war auch noch unterseeisch, vor der Südküste der Insel. - Akaymu, weil das der Avatar eines der charismatischten Mitglieder des Geologieforums "Todogeología-Tenerife" war, der 2004 unerwartet verstorben ist und man sich darauf hin einigte, dem nächsten Vulkan der Kanarischen Inseln diesen Namen zu verleihen. - Auch ist der Name inzwischen angekommen, eine biologische Expedition in das Seegebiet, wo die unterseeische Eruption stattgefunden hat, brachte auch viele neue Entdeckungen mit sich und eine bislang noch nicht katalogisierte Seeschnecke trägt nun auch den Namen "Runcina akaimui" und die Wissenschaftler weisen ausdrücklich darauf hin, dass man damit die Arbeit der unermüdlich beobachtenden Laien wie Professionellen ehren will, welche in dem Forum Todogeología-Tenerife und der Webseite Volcanesdecanarias ihre Ergebnisse öffentlich machen.



Die Anzahl der Beben über 1,5 in den letzten 90 Tagen unter El Hierro. Diese und viele weitere Grafiken bietet das Nationale Geografische Institut an, das Instituto Geográfico Nacional, oder kurz "IGN"





Freitag 14.03.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 21,8 Grad - niedrigste Temperatur 12,7 Grad

Erst kommt die Partei, und dann die Insel
Manche kapieren es einfach nicht

Zweimal an einem Tag Politik, das ist für viele zu viel, aber mir platzt gerade die Hutschnur vom nicht vorhandenen Chapeau, als ich eine Pressemeldung vom derzeitigen Chef der PSC/PSOE auf La Palma lesen muss. - Muss ich eigentlich nicht, Sie auch nicht, rechts oben ist das Zauberkreuz, und wen Politik nicht interessiert, oder es nicht mehr hören kann, der bewegt seine Maus jetzt nach rechts oben, oder wer einen Mac hat auf die andere Seite. - Mich interessiert Politik, weil sie, ich muss leider sagen, unsere Zukunft bestimmt und lenkt und mich interessiert die Zukunft dieser Insel. - Wie Sie ja sicherlich wissen, regiert ein Pakt von sechs Räten der PSC/PSOE mit sechs Räten der Partido Popular unsere Insel seit drei Monaten, und die eigene sozialistische Partei auf Ebene der autonomen Region Kanarische Inseln ist gegen diesen Pakt und hat deswegen auch schon versucht, die sechs Räte aus der Partei auszuschließen. - Wir, die Basis, also die Stänkerer dort unten, sind aber der Meinung, der Ausschluss war weder form- noch fristgerecht, und das haben bislang auch die Gerichte so gesehen. - Nun meldet sich, auf die erste Nachlese der Hundert Tage Ansprache der Inselregierung der augenblickliche und eingesetzte Parteichef der Insel zu Wort, Manuel Marcos Lorenzo, und fordert von den sechs Räten der Sozialisten sofort, die Koalition mit der Partido Popular aufzugeben. Man könne nicht mit dem Klassenfeind koalieren und man ginge jetzt auf die Europawahl zu und die Partido Popular verfechte eine äußerst unsoziale Politik und deshalb müsste man aus Gründen des Zusammenhangs, der Verantwortung und im Sinne der Partei auf keinen Fall mit der Partido Popular zusammenarbeiten. - Der Mann hat nichts kapiert, nur eben, dass die Partei befiehlt, und alle zu gehorchen haben, ganz egal ob die Insel darunter leidet, das ist zweitrangig. - Dabei geht es nur um die eigene Machterhaltung, denn auf Ebene des Gobierno de Canarias regieren die selbst ernannten Sozialisten rund um den blassen José Miguel Pérez und einem kleinen Kreis an Machthungrigen zusammen mit der Coalición Canaria, und die setzen die Parteispitze der PSC/PSOE unter Druck, man solle doch endlich die aufmüpfigen Leute da auf La Palma loswerden, damit auch die Regierung im Cabildo Insular wieder in die Hände der Coalición Canaria gehen kann. - Sicher hat die Partido Popular auf nationaler Ebene einen fragwürdigen Sanierungskurs vorgenommen, der wenig sozialverträglich ist und die Kosten der Krisenbewältigung nach unten weiterleitet, und sicher ist das neue Abtreibungsgesetz der Judaspreis dafür, dass man sich auf die Hilfe der Katholischen Kirche im Wahlkampf verlassen konnte und kann, aber was hat das mit der Inselpolitik zu tun, wo es doch darum geht, dass man endlich dämliche Parteiinteressen ausblendet und zum Wohl der Insel arbeitet. - Und das muss man denen einfach lassen, bei denen stimmt auch das Klima untereinander, auf den Treffen und Sitzungen auf denen ich dabei war, kamen niemals parteigesteuerte Überlegungen durch, sondern es ging immer darum, wie es denn für die Insel am besten wäre. - Sicher machen die das auch für sich, für ihr Gehalt, aber ich arbeite auch nicht umsonst, Sie auch nicht, aber nun haben wir die erste vernunftgesteuerte Inselregierung seit vielen Jahren, und dann kommt Manuel Marcos daher und sagt, das geht nicht, man muss an die Partei denken. Von mir die Rote Karte, es geht nicht um die Partei, sondern um La Palma.

Fulanito de tal dice hoy: Poner los pies en polvorosa

Die Füße in den Staub stecken. - Flüchten, abhauen, schnell weg.



Freitag 14.03.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1018 hPa

Hundert Tage Zweisamkeit
Erstes Selfie der neuen Inselregierung

Nach hundert Tagen macht man so etwas, oder vielleicht auch besser nicht. - Eigentlich fängt nach hundert Tagen Regierung die Opposition an den Baseballschläger wieder in die Hand zu nehmen, aber bei uns ist fast alles anders. - Man könnte es fast auch Bericht zur Lage der Inselnation nennen, so lange und so ausführlich lässt man uns wissen, was denn die neue Inselregierung bereits nach drei Monaten so alles geschafft hat. - Ohne Frage weht ein anderer Wind, und man hat das Gefühl, dass die sogar richtig Spaß haben in ihren Jobs, oder liegt das einfach daran, dass die inzwischen pressetechnisch besser vertreten sind. - In den drei Monaten kann man noch nicht wirklich viel bewegen, aber eben Richtungen ändern, und das war das Entscheidende bislang, und um uns das zu erklären, wäre vielleicht eine etwas bescheidenere Aussage geschickter gewesen, als diese Heilsverkündung, die wahrscheinlich eher dazu dienen wird, die Opposition aufzuwecken. - Es ist auch nicht ganz einfach für die Mitglieder der neuen Inselregierung, welche auch schon Partner, oder soll man sagen Geiseln der alten Inselregierung waren, als die Räte der PSC/PSOE noch zusammen mit der Coalición Canaria regierten, weil man das im Gobierno de Canarias so wollte. - Wenn jetzt alles besser ist, dann war das damals schlecht, das riecht auch nach hundert Tagen noch ranzig, so schnell vergisst das Volk dann doch nicht, auch wenn man das oftmals glauben mag. - Es steht eigentlich außer Frage, dass die neue Inselregierung es besser macht, als die alte, nur ist das nicht wirklich alleine bereits eine bemerkenswerte Feststellung, sondern so ein bisschen wie der neue Papst, der auch alles besser macht, als der alte, weil schlechter einfach nicht mehr geht. - Jetzt werde ich ungerecht, denn der Franz aus Argentinien ist sicher das Beste, was der katholischen Welt passieren konnte, jetzt noch sein Coming out, er ist schwul, oder wenigstens verheiratet, dann hat diese Geschichte auch noch eine Zukunft, aber wir sind da ja längst an kleine Schritte gewöhnt. - Vielleicht ist es ja auch ein interessanter neuer Stil Politik zu verbreiten, noch bevor die Opposition aus ihrer weinerlichen Lethargie erwacht, bringen wir einen superselbstgefälligen Bericht zur Lage der Inselnation, und berauben damit den Nörglern jeglichen Ansatz zur Kritik. - Denn die gab es bislang einfach nicht, zumindest nicht offiziell, in den sozialen Netzen schon, aber einige bemerkenswerte und bestimmende Köpfe der alten Inselregierung sind total abgetaucht, und zeigen sich somit als absolut oppositionsunfähig. - Wer kann das schon, Opposition, man sollte mal die Linken fragen, die kennen nichts anderes, aber eine Coalición Canaria ist eben anderes gewöhnt und man hat fast das Gefühl, die weigern sich auch ihre Arbeit als Opposition zu machen, denn noch stehen die da und klagen, laut, leise, aber auch vor Gericht, man möchte wieder Regierung sein. - Das steht auch immer noch ein bisschen im Raum, wird allerdings immer leiser, aber so ganz ist die Geschichte noch nicht gegessen, dass diese neue Inselregierung immer noch durch eine einstweilige Verfügung, und eine konträre, der nicht zugestimmt wurde, getragen wird. - Die Frage, ob denn die Misstrauensabstimmung rechtens war, mit dem man die frühere Inselpräsidentin Guadalupe Gonzáles Taño aus dem Amt geworfen hat, steht immer noch aus. - Es ist wohl alles richtig, was die neuen Herren dort im Cabildo Insular uns zurufen, die haben sicherlich in den ersten hundert Tagen gut gearbeitet, aber sie sind zu laut im Eigenlob, denn eigentlich sollte doch nicht nur die Arbeit sich verändern, sondern auch der Stil. - Dennoch, ein Chapeau gibt es von mir, für die Arbeit, nicht aber für die B-Note, denn eigentlich könnten sie ihre Taten und Ergebnisse für sich sprechen lassen und damit auch einen neuen Stil in dem Geschäft entwickeln, der sich immer noch Politik schimpft.



Donnerstag 13.03.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 19,2 Grad - niedrigste Temperatur 11,5 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Beatrix von Holland hat keine Orange auf La Palma gepflanzt

Aber Richard von Weizsäcker. - Im Jahre 1985 wurden die Sternwarten oben auf dem Roque de Los Muchachos eingeweiht. - Dazu kamen viele illustre Menschen auf die Insel, und man fand dabei die Idee schön, diese Staatsoberhäupter und gekrönten Leute könnten ein freundliches Souvenir hinterlassen. - Dazu lud man ein, in einem Patio im Convento San Francisco in der Hauptstadt einen Orangenbaum zu pflanzen. - Richard von Weizsäcker tat das, Margarita von Dänemark, das spanische Königspaar, Gustav von Schweden, Patrick Hillary, seinerzeit irischer Präsident und der Graf von Gloucester. - Auf dem Protokoll stand auch, dass Beatrix einen pflanzen sollte, aber die Dame war indisponiert, wie man sich ausdrückt, also wurde dieser Baum nie gepflanzt. - Die Geschichte kommt jetzt auf, weil Personal aus dem niederländischen Konsulat hier auf der Insel nachgefragt hat, wie es denn dem Baum so ginge, den seinerzeit die Beatrix gepflanzt haben soll. - Schöne Geschichte, ich hatte noch nie was davon gehört, das Richard von Weizsäcker hier einen Obstbaum hat, aber man lernt eben täglich dazu. - Dann spricht man auch wieder von einem anderen Deutschen auf der Insel und zwar dem, der seit dem 10. Februar in Tijarafe vermisst wird. - Man hat tagelang nach ihm gesucht, die offizielle Suche dann eingestellt, aber immer mal wieder mit Freiwilligen weitergesucht. - Nun hat man erneut eine offizielle Suche unternommen, weil man bestimmte, schwer zugängliche Regionen noch mal absuchten wollte, aber auch dieses Mal war die Suche vergebens. - Der Mann war zum Urlaub hier und wollte nur eben einen kleinen Ausflug machen, meldete sich bei seiner Frau auch noch per Telefon, er würde jetzt zurückkommen, aber man hat nie wieder etwas von ihm gehört. - Weiter bleibt die Polemik um die Übergabe der Startnummern für die Transvulcania, die nicht mehr wie sonst, in Los Llanos an die Läufer übergeben werden sollen, sondern in Los Cancajos. - Die Geschäftsleute aus Los Llanos sind empört, dass man ihnen das wegnimmt, aber der Veranstalter, die Inselregierung, hat das so beschlossen. - Aufgrund der ganzen grimmigen Polemik bietet nun der zuständige Inselrat an, man würde mit dem Rathaus kollaborieren, um andere Events dafür nach Los Llanos zu holen, um auch Leute in die Stadt zu locken. - Ob das die Wogen glätten kann, das weiß ich nicht, in Los Llanos ist man immer noch stinkig auf die Inselregierung. - Dabei fällt mir auf, dass man gar nicht mehr über die Fäkalienpumpstation in der Hauptstadt gesprochen hat, die auch wochenlang Tagesgespräch war, und der letzte Stand war, dass die Hafenbehörde nun doch bereit sei, ein Stück hinter der Hafenmole abzugeben, an die Küstenbehörde. - Also wenn zwei Behörden da etwas unternehmen, dann kann das dauern, aber es wäre doch schon mal interessant, ob man sich da inzwischen geeinigt hat, oder ob wir immer noch befürchten müssen, da mitten an der meist benutzen Einfahrt in unserer Hauptstadt zunächst um den heißen Brei herumzufahren oder zu gehen haben. - Und noch eine erfreuliche Meldung, La Palma macht jetzt auch außerhalb der Insel archäologische Schlagzeilen. - Eine junge Frau aus Los Llanos, Milagros Álvarez Sosa war als Direktorin einer Gruppe von Archäologen in Luxor und dort hat das Team unter ihrer Leitung eine neue Grabstätte entdeckt. - Die Expedition läuft unter dem Namen "Min-Project" und hier ist man ganz stolz darauf, nun eine berühmte Ägyptologin auf der Insel zu haben, nicht jeden Tag werden dort neue Gräber entdeckt und alle, aus Cabildo Insular, wie auch den Rathäusern, wollen nun zusammen mit Milagros auf ein Pressefoto.

Fulanito de tal dice hoy: Poner las manos en el fuego

Die Hände ins Feuer stecken. - Das sagt man auf Deutsch auch, wenn man die Hände für jemanden ins Feuer hält, dann bürgt man ganz und gar für eine andere Person.



Donnerstag 13.03.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 12 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1018 hPa

Nein zur Privatisierung der Wasserversorgung in El Paso
Loly bleibt hart

Die Frage, ob man denn die defizitäre öffentliche Wasserversorgung in private Hände legen soll, ist Gegenstand so ziemlich in jeder Gemeinde, aber wie es jetzt aussieht, ist die Privatisierungswelle vorbei. - Nicht nur, weil die Einsicht, dass ein öffentliches Gut am besten nicht in private Hände gegeben werden soll, langsam die Runde macht, sondern auch, weil die privaten Anbieter dieser Dienste gar nicht mehr die Angebote machen, wie das noch vor ein paar Jahren der Fall war. - Valoriza Agua, Aqualia und vor allem Canaragua sind die Löwen im kanarischen Geschäft mit öffentlicher Wasserversorgung, und haben sich jahrelang mit hohen Abstandszahlungen an die Gemeinden gegenseitig die Verträge weggenommen.- Dabei sind Angebote an die Gemeinden gegangen, welche irre hohe Abstandszahlungen vorgesehen haben, und das ist nicht gut gegangen. - Einmal sind die Versorgungsnetze in den meisten Gemeinden nicht in einem guten Zustand, und es lohnt sich dann einfach nicht für die Firmen, und auf der anderen Seite haben die jeweiligen Konkurrenten über die Gerichte so ziemlich jede Vergabe der Gemeinden an eine bestimmten Versorger wieder gekippt, und der Wettbewerb musste wiederholt werden, wobei hier auf La Palma der aberwitzige Umstand dann eintrat, dass genau die Versorger, welche die Vergabe an einen Mitbewerber angeklagt hatten, sich dann später bei einer erneuten Ausschreibung gar nicht mehr beworben haben. - Das brachte nicht nur Gemeinden an den Rand der Zahlungsunfähigkeit, denn die bereits geleisteten Abstandszahlungen mussten ja zurückbezahlt werden, sondern führten eben dazu, dass man inzwischen nicht mehr an die Versprechen der privaten Versorger glaubt, man könne einen defizitären Betrieb innerhalb von ein paar Jahren in eine sprudelnde Geldquelle verwandeln. - Los Llanos hat sich inzwischen auch festgelegt, auch wenn man sehr viel Geld aufwenden muss, um die öffentliche Wasserversorgung aufrecht zu erhalten, man lässt den Dienst in Gemeindehand, und auch in El Paso wird man dabei bleiben, das hat die Bürgermeisterin nun erneut ausgedrückt, auch wenn man draufbezahlt, man will es nicht wagen, die Versorgung erneut in private Hand zu geben, weil deutlich zu befürchten ist, dass dann die Preise für den Verbraucher steigen könnten und das will man den Leuten in der augenblicklichen Situation nicht zumuten. - Dabei ist El Paso auch wieder ein Sonderfall, das allermeiste Wasser, welches auf der Insel gefördert wird, das kommt aus deren Gemeindegebiet, und damit sollte man doch meinen, hier hätte man das meiste und auch das billigste öffentliche Wasser. - Aber das ist nicht so, das Wasseramt der Insel verkauft der Gemeinde El Paso sozusagen ihr eigenes Wasser und daran haben schon viele Bürgermeister der Gemeinde gesägt, aber keiner hat bislang es hinbekommen, dass man daran etwas geändert hätte. - Und in privater Hand war die Wasserversorgung in El Paso auch schon, man hatte das an Canaragua vergeben, aber nur für einen Zeitraum von fünf Jahren, aber auch bei uns hatte ein Gericht diese Vergabe als ungültig erklärt, und eine Neuausschreibung der Vergabe verfügt. - Aber kein einziger Anbieter hat sich bei der neuen Ausschreibung überhaupt gemeldet, und danach hat die Gemeinde die Wasserversorgung wieder in die eigenen Hände genommen und wird diese auch nicht mehr hergeben. - Wobei man ja auch klar sagen muss, im Moment gibt es da gar keine Interessenten mehr, so dass dem kategorischen Nein an die Privatisierung auch ein bisschen die Gegenfrage stellen kann, wem eigentlich sagen wir hier denn Nein.



Mittwoch 12.03.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 17,9 Grad - niedrigste Temperatur 10,6 Grad

Fremder Wein in heimischen Schläuchen
Das Rätsel aus Tijarafe

Die Kellerei S.A.T. Bodegas Noroeste de La Palma ist bekannt für ihre Weine hier auf der Insel, welche unter dem Namen Vega Norte abgefüllt und auch gut verkauft werden. - Der Weiße Vega Norte Albillo Criollo hat alleine schon sehr viele internationale Preise abgeräumt, der gehört neben den Malvasías aus Fuencaliente sicherlich zu den meistprämierten Weinen der Insel. - Allerdings beklagt man sich seitens der Bodega immer, dass man gar nicht genügend Trauben von gute Qualität bekommen würde auf der Insel, und das führe dann regelmäßig ab dem Sommer bereits dazu, dass man keinen Wein mehr zu verkaufen hätte, obwohl man das gerne machen würde. - Auch für dieses Jahr droht uns für den Sommer erneut ein Engpass, besonders bei den Weißweinen, denn die Ernte ist erneut sehr schlecht ausgefallen. - Nun hat man in der Kellerei lange überlegt, wie man dann das Problem lösen könnte und ist auf einen Kunstgriff gekommen, der komplett legal ist, wenn auch ein bisschen komisch klingt. - Man holt sich einfach Trauben von woanders her, und kellert die dann hier auf der Insel, und hat dann mehr Wein zur Verfügung. - Man darf das machen, aber man darf das dann nicht als Qualitätswein unter der Herkunftsangabe D.O. La Palma machen, aber man kann es unter dem "DOP Vino de Calidad de las Islas Canarias" machen und das ist dann in Ordnung. - Den Wein selbst nennen die Acertijo, was Rätsel heißt und ein bisschen rätselt hier der Kunde auch, was er denn eigentlich in der Hand hält. - Es steht nämlich nicht drauf, man muss es wissen, aber die Bodega will auch niemand an der Nase herumführen, die haben das im Vorfeld deutlich in Presseerklärungen gesagt, man arbeite nun mit Traubenerzeugern in Tacoronte auf Tenerife, kaufe dort Trauben, bringt diese dann nach La Palma und keltert dann hier den Wein. - Wer das aber nicht weiß, der kauft sich den Acertijo und denkt, das sei Wein aus La Palma, weil die Herkunft der Trauben auf der Flasche nicht extra ausgewiesen ist, sondern da steht, gefertigt und abgefüllt von S.A.T. Bodegas Noroeste de La Palma und dann eben der DOP Vino de Calidad de las Islas Canarias. - Der schmeckt gut, zumindest der Weiße, den Roten probiere ich nicht, ich verstehe nichts von Rotweinen und mag die auch überhaupt nicht, aber der Weiße ist durchaus geeignet eine sommerliche Durststrecke zu überwinden. - Der hat reichlich Körper, so wie das unsere Weine sowieso haben, vielleicht ist er manchen ein klein wenige zu süß, aber wer wirklich die ganz trockenen Weine haben will, der ist mit dem Listán bestens bedient. - Und ein Rätsel ist nicht nur die Herkunft des Weines für jemanden, der das nicht weiß, sondern ein Rätsel steht auch auf der Flasche, welches man aber hier schon kennt. - Ich übersetzte das mal frei: - Was ist das: Eine knorrige Alte, mit einem umgarnenden Sohn, mit vielen kleinen schönen Töchterlein und einem Enkel mit Prädikat. - Die Antwort steh auch auf der anderen Seite des Etiketts, das sind der Rebstock, die Ranken, die Trauben und der Wein. - Und jetzt noch auf Spanisch, dann reimt sich das sogar: Una vieja jorobada, con un hijo enredador, con muchas niñas bonitas, y un nieto predicador.

Fulanito de tal dice hoy: Poner las cartas sobre la mesa

Die Karten auf den Tisch legen. - Ungeschminkt die Wahrheit sagen, und auch wenn es rechtlich sicher alles in Ordnung ist mit dem Etikett vom Rätsel in der Flasche, vielleicht wünscht sich der eine oder andere doch, es würde auch auf der Flasche stehen, wo denn die Trauben dafür herkommen.





Mittwoch 12.03.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 12 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 53 % - Luftdruck 1016 hPa

Das Geschäft Transvulcania
Die Besten kommen wieder

In unterschiedlichen Medien erfahren wir heute ziemlich interessante Nachrichten über das internationale Spektakel, welches sich Transvulcania nennt, und für mehr als einen Tag die Augen der Welt der Läufer und Extremsportler auf diese Insel richtet. - Zunächst die schöne Meldung, dass man mit Kilian Jornet, Sage Canaday, Dakota Jones, Luis Alberto Hernando, Timothy Olson wieder die absolute Weltelite der Bergläufer begrüßen darf. - Weitere Namen nennt man noch nicht, ist sicher noch nicht alles unter Dach und Fach, aber auch jeden Fall darf man sich auf der Duell zwischen Kilian Jornet, dem Überflieger der letzten Jahre und Dakota Jones freuen, der Kilian im vorletzten Jahr auf der Transvulcania besiegen konnte. - Bei den Frauen können wir wohl mit der Siegerin des letzten Jahres rechnen, mit Emelie Forsberg und hoffen auch auf Anna Frost und Fernanda Maciel, aber bei den Frauen werden noch keine Namen genannt. - Aber sicher werden die Besten der Welt auch da sein, so weit nicht verletzt, denn die Transvulcania gehört zu den Rennen der Bergläuferszene, welche als Start in das neue Jahr gilt und eben als hervorragende Vorbereitung für den weiteren Verlauf der Saison. - Eine weitere Nachricht erinnert uns auch daran, dass solch ein Rennen extrem viel Geld kostet, aber eben auch Einkünfte generiert. - Wo Geld ausgegeben wird, kommt das eben auch in andere Hände, und das nennt man dann Geschäft, und seit Wochen sind wir mit der Frage beschäftigt, warum denn die Übergabe der Startnummern nicht mehr in Los Llanos stattfindet, sondern dieses Jahr in Los Cancajos. - Seitens des Bürgermeisters aus Breña Baja, Borja Pérez, heißt es in einem Artikel, welchen die Zeitung "Diario de Avisos" veröffentlicht, man hätte seinen Teil dazu beitragen müssen, dass man die Übergabe der Startnummern und auch die Läufermesse bis sich hätte ausrichten dürfen. - Da steht nicht deutlich, dass man Geld dafür bezahlt hätte, das bleibt unbestimmt, es ist aber anzunehmen, dass das so ist. - Auch hat das was damit zu tun, dass eben genau in dem Zeitraum Anfang Mai das Hotel Sol in Puerto Naos wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist, sich also Los Llanos auch gar nicht nah zeigt für die Läufer von außerhalb, welche fast alle in Los Cancajos oder Fuencaliente untergebracht sind. - Auf jeden Fall möchte Borja Pérez ausschließen, dass es sich um politische Gründe handelt, warum diese beiden Events von Los Llanos nach Breña Baja gewandert sind, so wie man es inoffiziell auch seitens der Gemeindeverwaltung in Los Llanos vermutet. - Dort, in der einwohnerreichsten Gemeinde der Insel, regiert eine Koalition von Coalición Canaria und der PSC/PSOE und in der Inselregierung ist die Partido Popular am Werk, auch wieder mit der PSC/PSOE, und der jetzt zuständige Mann für Sport im Cabildo Insular und damit federführend bei der Ausführung der Transvulcania, Mariano Hernández Zapata, war bis zum Machtwechsel in Los Llanos noch Stadtrat in der größten Stadt der Insel und verlor eben diesen Posten. - Deshalb rumort auch der Gedanke, man könnte eine politische Rache hinter dem Vorgang vermuten, aber eigentlich ist doch Mariano Hernández Zapata die Stufen heraufgefallen, anstatt in Los Llanos zu regieren ist er jetzt im Inselparlament, da müsste man doch eigentlich dankbar sein und nicht ärgerlich. - Das meint auch der Bürgermeister aus Breña Baja, hinter der Verlegung der Vergabe der Startnummern läge kein politischer Schachzug, sondern rein geschäftliche Gedanken, aber was nun die Gemeinde gemacht oder bezahlt hat, dass man auch am Geschäft Transvulcania teilhaben kann, das nennt er nicht im Klartext.



Dienstag 11.03.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 28 % - Luftdruck 1012 hPa

Kurznachrichten
Was die Presse so hergibt

In den allermeisten öffentlichen Korporationen gab es heute Mittag eine Schweigeminute, wir schreiben den 11. März, oder wie man hier sagt den 11M und an dem Tag genau vor zehn Jahren explodierten in Madrid die Bomben in den Vorortzügen, welche 192 Menschen das Leben kostete. - Zwei Tage später, am 13. März war dann Nationalwahl in Spanien, und viele Beobachter sind der Meinung, dass das lange Festhalten des damaligen Regierungspräsidenten José María Aznar an der Eta-These mit Schuld daran war, dass nicht er, wie erwartet, sondern der damals noch ziemlich unbekannte José Luis Rodríguez Zapatero an die Macht kam. - In Los Llanos hat man sich immer noch nicht abgefunden damit, dass die Vergabe der Startnummern und die Läufermesse für die Teilnehmer der Transvulcania nicht mehr in ihrem Ort sein soll, sondern in diesem Jahr in Los Cancajos. - Jetzt hat man in einigen Läden Unterschriftslisten entdeckt, auf denen die Unterschreibenden fordern, dass diese beiden Akte im Rahmen vieler Veranstaltungen rund um das internationale Rennen hier wieder nach Los Llanos kommen. - Allerdings ist der Organisator und auch Investor in Sachen Transvulcania das Cabildo Insular, und die haben das bereits fest beschlossen und werden sich da wohl von Los Llanos auch nicht mehr reinreden lassen. - Anderthalb Meilen vor dem Hafen Santa Cruz de La Palma ist gestern ein Arbeitsponton zunächst gekentert und inzwischen gesunken. - Man hat dieses Ponton aus Gran Canaria zu uns geschleppt, und das sollte dazu dienen, bei dem Einbringen des Sandes für den Stadtstrand zu helfen. - Man vermutet ein Leck, welches eben kurz vor dem Ziel dafür gesorgt hat, dass es nun in einer Tiefe von 700 Metern liegt. - Man wird das Ding wohl auch nicht bergen, und es hatte auch keinen Treibstoff oder Schmiermittel an Bord, aber man muss jetzt eine andere Arbeitsplattform finden und herbringen, und dadurch verzögern sich die Bauarbeiten erneut. - Die Gemeinden der Insel erhalten Geld, für die Verbesserung der Lebensbedingungen in den ländlichen Zonen. - So zumindest heißt das und insgesamt werden 2,1 Millionen verteilt, und das meiste dieser Gelder kommt aus den "FEADER-Fonds" (Fondo Agrícola de Desarrollo Rural) ich glaube auf deutsch heißen die Fonds zur Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums. - Die Gemeinden erhalten nicht nach der Einwohnerzahl die Gelder, sondern nach den vorgelegten Projekten, so kommt es, dass Los Llanos zum Beispiel "nur" 84.738 Euro bekommt, das wesentlich kleinere Puntallana aber 362.266.- und wir bedanken uns mal wieder bei den europäischen Steuerzahlern.

Fulanito de tal dice hoy: Poner la barba en remojo

Den Bart einweichen. - Unter Druck stehen, ganz heftig in Eile sein.



Dienstag 11.03.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 12 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1012 hPa

Und der Gewinner ist
Der Supercomputer in Barcelona

Die meteorologische Störung ist durch, es ist zwar noch kalt, aber die Sonne arbeitet schon kräftig daran den März als deutlichen Frühlingsboten wirken zu lassen. - Die Niederschläge kamen genau so wie vorhergesagt, und von den vier Informationsquellen, die mir das kommende Wetter auf den Kanaren deuten, haben zwei sogar auf Stunden genau vorhergesagt, was denn passieren wird. - Da ist vor allem das Global Forecast System, welches ich in der Maske der Wetterzentrale verfolge, und welches ohne Zweifel die allerbesten Voraussagen auf Langzeit gibt, die wagen sogar 16 Tage Vorausschau und liegen dabei meist ungeheuer genau. - Man muss ein bisschen weiterklicken, fängt mit dieser Seite an, geht dann oben in der Mitte auf "GFS 1° + GFS Ens: Europa (Städteauswahl)" und dann öffnet sich eine neue Seite, und links kann man in einem Pulldown-Menü auch La Palma auswählen und kann dann vier verschiedene Meteogramme wählen, welche die wichtigsten Daten liefern. - Hier ist besonders beachtenswert die Gültigkeit der Langzeitvorhersage in dem Meteogramm "Ensemble t850 und Nds", welches wirklich beachtenswerte Vorhersagen für das kommende Wetter der nächsten 16 Tage zustande bringt. - Für die kurzfristige Voraussage allerdings, also die kommenden paar Tage und nicht nur, ob es regnet, sondern auch wo, hat sich der Supercomputer in Barcelona durchgesetzt, welcher in dem Modell "Caliope Canarias" nicht nur das Wetter, sondern auch unheimlich viele andere Daten verwaltet, und für den Sommer eben auch diese wunderbaren Daten über den Saharastaub herausgibt, und wir ein paar Tage vorher schon wissen, wie staubig denn die Luft sein wird. - Fast im Vorbeigehen haben die auch noch die Wettervorhersage für die kommenden drei Tage, und liegen da hervorragend, deutlich besser als das Wetteramt der AEMET, die nicht so wirklich klarkommen damit, dass diese Insel von der Orographie her in mehrere Wetterzonen geteilt ist. - Auf den Tafeln des "Barcelona Supercomputing Center" kann man in einem sechs-Stunden Rhythmus nicht nur sehen, ob es regnen wird, sondern auch wo auf der Insel, und da sind die wirklich Top in ihren Voraussagen und ersetzen damit fast das Regenradar, welches unsere Insel zwar noch mit anzeigt, aber eben nicht die Region, aus der die Regenschauer kommen, und somit eben nur eine Bestätigung geben, dass es regnet, wir aber keine Vorhersage machen können. - Gerade bei Wetterlagen wie es gestern und vorgestern war, der Wind eben aus Nordwest bis Nord kommt, regnet es bei uns im Tal nicht mehr, wenn der Wind mehr aus Nord und nicht mehr aus Nordwest kommt. - In den Vorhersagen hat das Modell "Caliope Canarias" Trefferquoten, die mehr als beeindruckend sind, und zeigen diese auch grafisch so an, dass man das kapieren kann. - Mag sein, dass die anderen Wetterdienste das auch könnten, aber die Anzeigen sind dort nicht fein genug und so ist für mich der Gewinner im nicht vorhandenen Wettbewerb der Wetterdienste in den weit reichenden Vorhersagen klar und deutlich das Global Forecast System, und im drei Tages Bereich und eben auch im Erkennen der regionalen Unterschiede hier auf der Insel, das Modell "Coaliope Canarias", aus dem schnellen Rechner in Barcelona.



Gestern Nacht fiel nur noch Regen im Norden der Insel, der Wind hatte so weit gedreht, dass es im Tal keine Niederschläge mehr gab und nur "Caliope Canarias" hat das so deutlich angezeigt.





Montag 10.03.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 4 mm - Luftfeuchte 50 % - Luftdruck 1008 hPa
Höchsttemperatur heute 17,0 Grad - niedrigste Temperatur 10,9 Grad

Wieder besser Zahlen im internationalen Tourismus
Auch die Deutschen legen wieder zu

Heute Mittag war das Wetter ganz grausam, man sah nicht mal mehr den Atlantik, und widerlicher Regen jagte mich durch El Paso, als ich gerade etwas zu besorgen hatte. - Seit dem frühen Nachmittag aber ist Wind aufgekommen, aus Nord-Nordwest und seit dem hat es bei uns nicht mehr geregnet und die Sonne ist sogar noch ein bisschen herausgekommen. - Noch kann weiter ein bisschen Regen fallen, aber morgen ist allerhöchstwahrscheinlich die Geschichte schon durch. - Trotzdem war es der bislang kälteste Tag im Jahr. - Nun zum Tourismus. - Es gibt wieder gute Nachrichten, wir haben die Gästezahlen erhöhen können, zumindest was den internationalen Tourismus angeht und man die Statistik des noch staatlichen Flughafenbetreibers AENA (Aeropuertos Españoles y Navegación Aérea) nimmt. - Mir erscheint das die sicherste Quelle zu sein, aber wir können halt nicht ermitteln, wie viele von den Fluggästen aus den nationalen Zielen Touristen sind, so haben wir dort keine richtigen Zahlen. - Auch wissen wir nicht, wie viele internationale Gäste über Tenerife zu uns kommen, oder über Gran Canaria, aber das sind nach unserer Erfahrung sehr wenige. - Auch wissen wir nicht, wie viele hier lebende Deutsche auch die Maschinen nutzen, und dann eben als Touristen gezählt werden, aber wir können auf jeden Fall, wenn wir immer die selbe Quelle nutzen feststellen, ob es rauf oder runter geht. - Und es geht seit Monaten hügelauf, den bergauf wäre dann doch wieder zu übertrieben, denn mit 11.168 internationalen Gästen im Februar 2014 zu den 10.740 im Februar 2013 sind das gerade mal 428 mehr. - Unser neuer Rat für Tourismus nennt da andere Zahlen, deutlich positivere, aber er sagt, die habe er auch vom Flughafenbetreiber, er nennt sogar 12.153 internationale Gäste, aber die kann ich selbst nach öfterem Nachgucken einfach nicht finden. - Ich weiß nicht, wer von uns beiden da die falschen Zahlen hat, und gehe so weit zu sagen, ich würde mich freuen für uns, wenn ich mich irren würde. - Ich kann bislang nur Positives über Raúl Camacho sagen, aber ich konnte so viele internationale Gäste in den Statistiken der AENA nicht finden. - Ich schreibe zunächst die gesamten Passagierzahlen raus, dann öffne ich nur die nationalen Reisenden, ziehe die zweiten von der Gesamtsumme ab und müsste dann nach meiner Denkweise die internationalen Gäste haben, denn es gibt ja nur National und International. - Hier kommen wir auch zu dem Phänomen, warum denn trotz des Anstiegs im internationalen Sektor die Gesamtpassagierzahlen im Februar gesunken sind, und zwar deutlich, denn flogen im Februar 2013 22.412 Gäste aus anderen spanischen Flughäfen zu uns, so waren es in diesem Jahr nur noch 20.653. - Und hier spalten wir das mal noch genauer auf, dann stellen wir fest, dass dieser Verlust fast vollständig in der Verbindung vom Nordflughafen nach La Palma zu finden ist. Im Februar 2013 kamen noch 17.558 Reisenden aus Tenerife Norte zu uns, und in diesem Februar sind es "nur" noch 15.904. - Und diese Abwanderung der Reisenden vom Flugzeug in die Schiffe, diesen Trend beobachten wir schon eine ganze Weile, die kann man deutlich und sicher richtig auf die Krise schieben, denn die Fähren sind deutlich billiger als das Flugzeug. - So melden auch die Reedereien steigende Passagierzahlen und da es im Flugverkehr zwischen den Inseln so gut wie keine Konkurrenz gibt, finden die Leute selten billige Flüge über irgendwelche Aktionen und nehmen dann das Schiff, denn dort gibt es wohl Konkurrenz zischen den beiden großen Reedereien die hier verkehren, die Reederei Fred Olsen und die Naviera Armas. - Also, La Palma gewinnt wieder im Tourismus leicht dazu, dieser Winter läuft besser, aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir mulmig wird, wenn ich an den Sommer denke.

Fulanito de tal dice hoy: Poner la otra mejilla

Die andere Wange hinhalten. - Ein Friedensangebot machen.



Montag 10.03.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 11 Grad - Niederschlag 3 mm - Luftfeuchte 58 % - Luftdruck 1010 hPa

Penny beherrscht die feline Szene
Kampfschnurren um die vorderen Plätze

Es ist empfindlich kalt geworden gestern Abend, und auch jetzt zeigt sich die Sonne noch nicht, hier auf den Kanaren ist es im Moment kälter, als in weiten Teilen Mitteleuropas. - Das wird sich aber bereits morgen wieder ändern, so hoffen wir zumindest und die Wetterdienste unterstützen unsere Hoffnungen. - So kommt es mir im Moment sehr zugute, dass mir beim Frühstück, oder auch wenn ich einfach nur am SChreibtisch sitze, immer eine kleine Katze sofort auf den Schoß springt und dort schnurrend Platz nimmt. - Meine Beine kühlen so nicht aus und man muss überhaupt feststellen, dass die scheueste und kleinste Katze unserer gesamten Horde aus sechs Individuen bestehenden felinen Gruppe inzwischen die dominante Figur geworden ist, welche immer zuerst zu fressen bekommt, und immer die beste Position behalten darf. - Wir erinnern uns daran, dass diese kleine Gelbnase zunächst nicht einmal berührt werden wollte, sondern erst einen Tag später, als die anderen Hilfsbedürftigen auftauchte, immer versteckt und vorsichtig, und heute ist sie die Katze, welche am meisten direkten Kontakt sucht, sich anschmiegt und berührt werden will. - Sie erinnert mich am meisten an Paul, als auch der in ganz jungen Jahren, wie auch heute noch, immer auch körperlichen Kontakt suchte und sucht, nur musste der sich seinerzeit nicht gegen andere Konkurrenz durchsetzen, sondern war ja, sagen wir mal, Einzelkind. - Penny aber kommt mit der Konkurrenz hervorragend zurecht, sie drängelt sich einfach vor, und jeder lässt sie gewähren, und wenn es wirklich mal robust wird, dann faucht ein Kilo Katze deren vier an, und die vier Kilo weichen vor dem einen Kilo zurück. - Inzwischen hat Penny ihren Bruder Leo auch von der Größe her eingeholt, war sie anfangs wirklich nur ein "Halbes Hemd", so ist sie nun genau so groß und auch so schwer wie ihr Bruder, aber doppelt so geschickt wenn es darum geht, die Aufmerksamkeit und auch die Zuwendung zu erfahren. - Sie bettelt am lautesten, sie läuft am schnellsten, sie macht den größten Unfug und jeder will sie dennoch sofort in die Arme nehmen, und sie bekommt immer alles, was sie will. - Einen Satansbraten ziehen wir uns da heran, die kränkliche und zurückgebliebene Penny ist auf dem besten Wege zum soziopathischen Alptraum an Haustier zu werden, und wir sehen da nicht nur zu, sondern sind auch noch Teil ihres felinen, aber nicht teuflischen Plans. - Paul, der andere Soziopath in unserer felinen Familiengruppe geht der kleinen Nachfolgerin deutlich aus dem Weg. - Er vermeidet jegliche Konfrontation mit ihr und hat auch beim Fressen freundlich darauf verzichtet, zuerst Futter zu erhalten, so wie er das früher gemacht hat, als die ersten Konkurrenten in Form von Lucky und Mops zu uns gestoßen sind. - Nicht mal ignorieren heißt es da, wo die anderen Katzen wohl mal meckern und fauchen, dann sich aber doch zurückziehen, da verhält sich Paul völlig unauffällig, und versucht jeden Kontakt mit ihr zu vermeiden, so als wüsste er genau, dass er gegen die Taktik der kleinen Penny sowieso den Kürzeren ziehen würde. - Draußen regnet es und es ist furchtbar kalt, und eine kleine Katze auf meinem Schoß wärmt mich und ich muss zugeben, dass dieses Vieh uns längst alle im Griff hat.





Sonntag 09.03.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 4 mm - Luftfeuchte 29 % - Luftdruck 1010 hPa
Höchsttemperatur heute 19,8 Grad - niedrigste Temperatur 13,9 Grad

Fauler Sonntag mit Kater
Die Sonne kommt gerade raus

Das nenne ich echte Generationsübergabe, inzwischen habe nicht mehr ich den Kater nach Karneval, und ich kann nur hoffen, dass mir meine Kinder nicht alles nachmachen… Und Hausaufgaben stehen noch an, und das mit Brummschädel, aber wer feiern kann, der kann auch arbeiten und witzig ist, dass auch die ältere Brut aus Gran Canaria heute sehr unleidig mit uns telefoniert hat, aber es gibt Hoffnung, auch dort ist jetzt der Karneval vorbei. - In Las Palmas ist das meisterwartete Event die Gala mit der Wahl der Drag-Queen, und richtig schrille Typen tauchen dort auf, das ist schon lustig anzusehen und wer in Las Palmas richtig Karneval feiert, der lässt das nicht aus. - Ich habe so auf die Schnelle nur ein Video vom letzten Jahr gefunden, aber auch das zeigt schon, in welche Richtung das geht. - So hat jede Insel auch ihre eigenen Spezialitäten, aber das ist ja in den deutschen Karnevalshochburgen auch nicht anders. - Das Wetter war Mist heute, wie angesagt, aber kalt und unfreundlich und lediglich seit einer Stunde ist die Sonne herausgekommen, so wie das öfter im Winter um diese Uhrzeit erst geschieht, wenn die Sonne dann schon tief genug steht, um unter die Wolkendecke zu schielen. - Das wird dann doch noch was mit meinem Abendspaziergang, nachdem wir den Tag über eigentlich gar nichts gemacht haben. - Darf auch mal sein, morgen ist der Alltag wieder da, dann funktionieren wir auch wieder, aber morgen soll das Wetter noch weiter unangenehm sein, erst Dienstag dann erwarten wir wieder das Fortsetzen von Nordost und damit unserem normalen Wetter. - Jetzt ist die Temperatur doch noch wieder auf über 19 Grad gestiegen, das hatten wir heute Mittag nicht und so versöhnt uns die Sonne wieder wettermäßig für diesen sonst so trüben Tag. - So, jetzt ist Schluss, ich geh raus, die Knochen rufen nach Bewegung, und vielleicht auch nach einem Glas "La Gota".

Fulanito de tal dice hoy: Poner en órbita

In den Orbit setzen. - Wenn man jemanden ins Rampenlicht setzt, jemanden zu Erfolg verhilft, dann setzt man diese Person in den Orbit.



Das sonntägliche Fundstück, Petroglyphen vom Flughafen La Palma, endlich wieder ohne nur Übersetzungsfehler, und Nora aus Hamburg, sei gegrüßt, ich auch...





Sonntag 09.03.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 51 % - Luftdruck 1012 hPa

Aschersonntag
Karneval go home

Andere Gemeinden machen noch eine Woche weiter, aber Los Llanos hat nun genug, Karneval ist durch und das ist gut so. - Gestern sollte Schluss sein, aber heute Morgen war das erst so weit, wir wohnen mehrere Kilometer weg von Los Llanos weg, aber die Musik des letzten Tages des Karnevals drang bis gut 06:00 Uhr laut und ruppig bis zu uns hinauf und mehrmals habt ich das ganze Treiben verflucht, weil man kaum schlafen kann bei dem Krach. - Alt geworden fällt mir dann immer dabei ein, wenn ich mich darüber ärgere, denn vor ein paar Jahren war ich auch noch Teil dieses Treibens, das habe ich aber nun an die nächste Generation übergeben. - Gestern war auch tagsüber schon viel los in Los Llanos, ein Treffen der Trommlergruppen, der Batucadas, war bereits gegen Mittag tätig und auch das hört man im gesamten Aridanetal, denn die haben mächtig große Trommeln um sich donnerndes Gehör zu verschaffen. - Auch wenn der Weiße Karneval in Santa Cruz sicher die bekanntere Veranstaltung ist, der Karneval in Los Llanos dauert länger und hat wohl über die Tage gesehen so auch mehr Besucher. - Nachgezählt hat da keiner, Zahlen nennt man sowieso immer nur für den "Día de los Indianos" und die scheinen meist deutlich zu hoch gefasst, wobei es genügend Leute gibt die behaupten, dass in diesem Jahr weniger Leute in der Hauptstadt waren und viel mehr Menschen als sonst an dem Tag auf dem Karneval in Los Llanos. - Ich war weder dort noch da, aber meine Töchter haben auch genau das wiedergegeben, aber alles ist gut verlaufen, bestens organisiert, auch der Transport mit den Bussen hat funktioniert, und auch die kleine Panne, dass man auf der Rute zwischen Santa Cruz und Los Cancajos bereits am Abend den höheren Preis verlangt hat, der erst ab 23:00 Uhr gelten sollte, kann man doch ruhig verzeihen, da hat der Busfahrer etwas falsch verstanden und 2 Euro statt 1,30 kassiert. - Erdnüsse, darüber braucht man sich nicht aufzuregen, und das Größte was am Karneval 2014 hängen bleiben wird, das ist die Geschichte mit den Zwergenkostümen und der kollektiven Empörung großer Teile der Gesellschaft über die fünf Jungs, die auszogen Spaß zu haben, aber nicht damit gerechnet hatten, dass manche Symbole unantastbar sind. - Hier im Aridanetal herrscht nun Ruhe, Don Carnal ist abgezogen, die Karnevalistinnen von gestern Abend schlafen noch und morgen geht die Schule wieder los und der Alltag begrüßt uns dann mit seinem stinknormalen Sorgen und Geschichten. - Ein paar Tropfen Regen sind bereits gefallen, und im Laufe des Tages erwarten wir noch mehr, für die einen mögen es Abschiedstränen sein, für die anderen willkommene Reinigung nach vielen Wochen unseres ausschweifenden Karnevals.



Samstag 08.03.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1010 hPa
Höchsttemperatur heute 19,5 Grad - niedrigste Temperatur 10,9 Grad

Die Zwergenwut verdampft langsam
Die fünf Karnevalisten entschuldigen sich schriftlich bei der Gemeinde Santa Cruz

Manchmal weiß ich nicht, ob manche von uns hier mit der Traditionspflege nicht ein Stückchen zu weit gehen, kann man auch sein, dass ich das nicht verstehe, weil ich nicht hier geboren bin und diese Traditionen nicht mit der Muttermilch aufgesogen habe. - Wir erinnern uns, im Straßenkarneval von Los Llanos verkleideten sich fünf junge Männer als "Enanos" also Zwerge und dabei handelt es sich nicht im irgendwelche Zwerge, sondern es waren deutliche Kopien der Zwerge, welche in der Hauptstadt alle fünf Jahre zu Ehren der Niederkunft der Virgen des Las Nieves zu der berühmten Polka tanzen. - Mehrere Fotos von den kostümierten Zwergen landeten im Netz und von dort an gab es einen riesigen Aufstand, das sei eine Beleidung der Traditionen, Worte wie verbieten, verurteilen, verprügeln und das sei eine Demütigung fielen, und heftig wurde diskutiert darüber ob man denn so etwas machen kann oder nicht. - Es gibt auch genügend Leute, welche die fünf Karnevalisten verteidigt haben, so ist das nicht, aber die Mehrzahl der Leute, und meistens eben die aus der Hauptstadt, die waren wirklich nicht amused, denn mit den Zwergen verbindet die meisten Hauptstädter wirklich eine ziemlich innige Verbindung, fast schon devote Verehrung, und so fühlte man sich auf den Schwanz getreten, sowieso, weil das in Los Llanos stattfand und immer wieder gibt es Konkurrenz zwischen den beiden Städte. - Von außen betrachtet ist das wirklich unverständlich, wie man sich über solche Verkleidung aufregen kann, in Amerika blubbert doch auch niemand, wenn wir uns als Cowboys verkleiden oder eine Obama-Maske aufsetzen, aber hier ist man immer schnell geknickt, wenn man das Gefühl bekommt, man würde einem Traditionen wegnehmen oder diese verhöhnen. - Allerdings würde ich nicht einmal sagen, das war eine Verhöhnung, im Gegenteil, die haben sich sogar richtig Mühe gegeben. - Man wirft denen auch vor, sie hätten damit das Geheimnis verraten, was denn nun wirklich in diesen Kostümen steckt, allerdings ist das eigentlich gar kein Geheimnis, wenn man nicht an Zwerge und solche Dinge glauben will. - Aber man spricht eben immer wieder von der ganz bestimmten Magie, welche diese Zwerge auf die Zuschauer ausüben, und dazu müssen eben diese Zwerge da bleiben wo sie hingehören, nämlich nach Santa Cruz und nur zur Bajada. - Inzwischen sind aber noch mehr Zwergenkopien aufgetaucht, und die Krönung ist ein Video von einer Fiesta in einer kleinen Stadt in Mexico, wo man auch einen Zwergentanz aufführt, der wirklich eine Kopie, aber eine schlechte Kopie unseres Zwergentanzes ist, denn sogar die berühmte Polka von Domingo Santos wird dort gespielt und wie nun diese Zwerge nach Mexiko gekommen sind, das wäre mal eine ganz interessante Geschichte. - Die Bürgermeisterin aus Los Llanos hat sich nun eingemischt, wollte schlichten, der Bürgermeister von Santa Cruz gibt eine Presseerklärung raus, man solle bitte die Symbole der Stadt respektieren, und die Zwerge sind in der Tat inzwischen Symbole der Stadt geworden, so vielleicht kann man auch noch am besten verstehen, warum das Ganz so hochgekocht ist. - Es würde ähnlich laufen, wenn zum Beispiel Karnevalisten sich als Virgen del Pino verkleiden, da wären ganz viele aus El Paso stinkesauer, Karneval ist lustig, ausgelassen und wild, unterliegt aber dennoch gewissen Grenzen, die halt eben von einer nicht komplett definierten Linie gezogen sind. - Inzwischen ebbt die Empörung ab, die fünf Jungs haben sich schriftlich entschuldigt, sie hätten niemals irgendjemanden damit beleidigen wollen, und man würde sich bei denen entschuldigen, bei denen das so angekommen ist. -

Fulanito de tal dice hoy: Poner en bandeja

Auf das Tablett legen. - In der deutschen Sprache sagt man auf dem Tablett servieren und so meint man das auch, wenn man jemandem allerbeste Möglichkeiten unterbreitet oder Dinge hervorragend vorbereitet hat, so das der andere eigentlich gar nichts mehr machen muss.



Samstag 08.03.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1010 hPa

Ein Winter der Windes, nicht des Wassers
Wunderbares, verdammtes Azorenhoch

Aus der Sicht der Landwirte im Aridanetal ist dieser Winter bislang furchtbar verlaufen. - Ende des Jahres war lediglich der Dezember befriedigend mit seinen Niederschlägen auf der Westseite, Januar und Februar hingegen haben eine deutliche Wasserschuld hinterlassen, die wir wohl auch im März nicht bezahlt bekommen. - Wir, die im Tourismus arbeiten, sehen die Angelegenheit natürlich in einem anderen Licht, es ist zwar ein bisschen kälter als in den anderen Wintern, aber nichts ist schlimmer im Tourismus als Regen. - Gut, in Nordnorwegen vielleicht nicht, aber wir sind hier auf den Kanarischen Inseln, und selbst auf der wasserreichsten der sieben Inseln verzeiht man uns es nicht wirklich, wenn es länger als zwei Tage regnet. - Das Nordatlantische Hoch, von den meisten als Azorenhoch betitelt, sorgt dafür, dass die ständig, Winter wie Sommer aus dem Golf von Mexiko anrollenden Tiefs, nicht auf unsere Breiten geraten, sondern nördlich von den Kanaren auf das europäische Festland und nach Großbritannien geschickt werden. - Nur wenn das Azorenhoch verschwindet, kann es bei uns im Westen regnen, und das geschieht ausnahmslos im Winter, denn im Sommer ist dieses Hochdruckgebilde derart stabil, dass es sich kaum bewegt. - In diesem Winter ist es auch viel stabiler als in anderen Wintern, so hat es eben so wenig geregnet bei uns, aber der Wind ist dafür deutlicher Begleiter hier im Aridanetal, denn wir sind Landezone der Fallwinde, die sich aus der Düsenwirkung der Cumbre Nueva ergeben. - Der ständige Nordostpassat, Produkt des Azorenhochs, weht gegen die Nordostseite der Insel, drückt sich die schroffen Hänge der Insel hoch, und findet seinen geringsten Widerstand eben auf den niedrigen Kämmen der Cumbre Nueva. - Im Norden fangen die Höhen des Caldera-Grates die Winde und die Wolken ab, und im Süden die Cumbre Vieja, und dazwischen eben liegt die niedrigere Cumbre Nueva, und dort sammeln sich nun die Winde und sausen mit einem Vielfachen der ursprünglichen Geschwindigkeit ins Aridanetal hinab. - Fallwinde, so wie der Fön das auch hergibt, und je nach genauer Windrichtung pfeift es hinunter bis ans Meer, meistens aber nur bis Los Llanos und Todoque. - Dabei kann man auch gar nicht sagen, dass es "oben" mehr weht als "unten", wir haben ja bei dem letzten Sturm, den man wohl als Unwetter bezeichnen muss, obwohl es nur eine robuste Varianten unseres normalen Wetters war, dass direkt am Meer die meisten Windschäden zu verzeichnen waren, und in den oberen Zonen fast nichts passiert ist. - In diesem Winter ist das Nordatlantische Hoch wieder sehr stabil, zwei Monate Hochdruck ohne Unterlass sind Zeichen der Stärke dieses Phänomens, und die Stürme und dauernden Niederschläge an den Nordküsten Frankreichs und Spaniens und auch die Überschwemmungen in Großbritannien sind Folgen dieser Wetterlage. - Für ein paar Tage nun ändert sich das, das Azorenhoch will Europa erobern und verlässt für einen kurzen Zeitraum die Wächterstellung im Nordatlantik. - Das wird zur Folge haben, dass eines der dauernd aus dem Westen anbrausenden Tiefdruckgebiete einen Ausläufer bis auf unsere Breiten hinabschicken kann und wir morgen mit Niederschlägen auch bei uns im Westen rechnen müssen. - Montag auch noch, aber es werden keine großen Mengen sein, die da fallen werden, und da wir Wind aus Nordwesten haben werden ist es überhaupt fraglich, wie viel von dem Regen bei uns ins Tal ankommen wird. - Das Gros der Niederschläge wird im Nordwesten fallen, und nur wenn der Wind genügend auf West dreht, bekommen wir auch etwas ab. - Der Wind ist für uns nicht das Thema, 25 Knoten heißt das, aber wenn der mit dieser Geschwindigkeit bei uns ankommt, dann dreht sich das ganze System, und auf der Ostseite, besser gesagt im Südosten der Insel können dann auch Fallwinde entstehen, welche ein Mehrfaches der ursprünglichen Windgeschwindigkeit erreichen können. - Bei Nordwest ist es nicht so schlimm, wird wohl den Betrieb auf dem Flughafen auch nicht behindern, bei reinem Westwind und vor allem Südwest, da kommt es regelmäßig vor, dass Scherwinde den Betrieb auf unserem Flughafen beeinträchtigen und sogar tagelange Schließungen die Folge sein können. - In diesem Jahr noch nicht, Dank dem Azorenhoch, welches sich nun eine kleine Auszeit nimmt, aber ab Dienstag rechnen wir bereits wieder mit der Formierung eines neuen Hochdruckgebietes, und eben wieder dort, wo es für uns hingehört, über den Azoren.



Die berühmte Cascada de Nubes, der Wolkenwasserfall über der Cumbre Nueva. - Aber nicht nur die Wolken finden so den Weg auf die Westseite, eben auch die Winde, welche dann hier im Aridanetal als Fallwinde die Bäume zum Rütteln bringen. - In El Paso nennt man diese böigen Winde zärtlich "Brisa", was wohl für den robusten Charakter der Menschen hier spricht.





Freitag 07.03.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 42 % - Luftdruck 1009 hPa
Höchsttemperatur heute 18,6 Grad - niedrigste Temperatur 13,5 Grad

Los Llanos stinkig auf Organisation der Transvulcania
Man will eben alles für sich

Ob es wirklich einen politischen Hintergrund gibt, wie manche meinen, das weiß ich nicht, aber wenn dann würde das so aussehen, dass man seitens der Inselregierung, und hier die Partido Popular, die Gemeinde Los Llanos dafür bestrafen will, dass man dort aus dem Gemeinderat geflogen ist. - Diese Vermutung müssen wir einfach so stehen lassen und das Gegenargument hierzu lautet ganz einfach, dieser Lauf gehört der ganzen Insel und Los Llanos hat weiterhin auch die meisten Veranstaltungen und eben auch das Privileg, Zielort zu sein und damit hat man dann doch den wichtigsten Teil des Rennens behalten. - Bei den anderen Ausgaben des Rennens fanden so ziemlich alle Veranstaltungen, welche die Transvulcania begleiten, und das sind viele, in Los Llanos statt und einige andere Orte meckerten schon darüber, aber weder El Paso, noch Tazacorte wären in der Lage, für so viele Menschen, Begleiter und Zuschauer die entsprechende Adresse zu sein. - Weggenommen hat man Los Llanos in diesem Jahr die Verteilung der Startnummern und die Läufermesse, die Feria del Corredor, welche dieses Jahr vom 7. - 9. Mai in Los Cancajos stattfinden werden. - Und das ist schon auch ein Spektakel, denn dort bekommt man dann auch die Stars des Rennens zu sehen, und deswegen gehen da viele Leute hin und diese Messe, das sind 30 Stände mit Sportartikeln, und auch die haben sich in der Vergangenheit dem Zuspruch eines breiten Publikums erfreut. - Und Los Llanos hat Geschäft gemacht rund um die Verteilung der Startnummern und der Feria del Corredor, die Stadt war voll, die Gastronomie boomte und auch die Geschäftsleute waren hocherfreut über diese Tage der vielen Besucher in der Stadt. - Das wird Los Llanos in diesem Jahr fehlen, und man will das nicht so einfach hinnehmen und so schimpft der Verband der Einzelhändler auch gewaltig, und gibt auch zu denken, dass eben viel weniger Leute nach Los Cancajos kommen werden als das in Los Llanos waren, und man so auf viel Geschäft verzichten würde. - Und man geht noch weiter in den Vorwürfen, die Einzelhändler und die Gastronomen in Los Llanos hätten in der Vergangenheit so viel zum Erfolg der Transvulcania beigetragen, welche ja nicht nur das Rennen wäre, sondern auch die Tage Volksfest drum herum, dass es ungerecht ist, wenn diese Veranstaltungen nun zum Teil in andere Gemeinden verlegt werden. - So hat die Bürgermeisterin der Stadt die Gewerbetreibenden und auch Interessierten eingeladen, für den 11. März um 20:30 Uhr in die Casa de la Cultura, dann würde man die Einzelhändler und Gastronomen der Stadt informieren, was man denn alles für Aktionen rund um die Transvulcania geplant hat, damit man seine Geschäftsplanung auch dafür abstimmen kann. - Vielleicht kann die Stadt ja selbst an den Tagen noch eine Veranstaltung machen, die auch viele Leute anlockt und so den Geschäftsleuten Kunden zuschustert, das sollte man doch einfach mal überlegen. - Auch informierte man über die Neuerungen in dieser Ausgabe der Transvulcania und da ist die größte, dass die neue Modalität, der echte Marathon, vom Refugio El Pilar aus gestartet wird, und zwar 10:30 Uhr und das Ziel Puerto de Tazacorte ist. - Warum wird auch erklärt, man kann so die gleiche Strecke nutzen, welche auch der Ultramarathon begeht, und muss nicht für eine andere Strecke die ganzen Versorgungsstationen und besonders eben das viele Personal entlang der Strecke stellen. - Da wird sich die Gemeinde Mazo ärgern, denn eigentlich sollte ein Streckenteil durch deren Gemeinde gehen, und das Ziel dann wieder am Refugio El Pilar sein. - So hat die Ostseite wieder das wenigste abbekommen und vielleicht hat man ja deswegen die Ausgabe der Startnummern und die Läufermesse in den Osten geschickt, lasst uns doch so positiv denken.

Fulanito de tal dice hoy: Poner el grito en el cielo

In den Himmel schreien. - Auch den Spruch muss man nicht erklären, den Spruch gibt es wohl in allen Sprachen.





Freitag 07.03.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1011 hPa

Alles Paletti im Asphaltwerk
Lopesan weiß nichts von einer Schließung

Vergangene Woche noch hieß es, die "APMUN" (Agencia de Protección del Medio Natural y Urbano), also das Umweltamt des Gobierno de Canarias, hätte die Schließung des Werkes in Fuencaliente angeordnet, da heißt es nun seitens der Betreiberfirma, davon wisse man nichts und würde weiterhin den Asphalt für die Insel bereitstellen. - Ob das nun eine Ente war, oder nicht, so ganz klar wird einem das nicht, denn weiter heißt es, man hätte doch die Genehmigung vom Gemeindesekretär und auch vom Consejo Consultivo de Canarias und damit wäre das alles in Ordnung. - Einzig könnte es Wirrungen geben, weil man inzwischen ein neues Werk aufgestellt hätte, welches das alte ersetzt hätte, aber das sei geringerer Bedeutung und würde nicht dazu führen, dass die Lizenz generell nicht gelten würde. - Das Werk arbeite völlig normal, ohne die geringsten Einschränkungen und man würde auch so weitermachen, man habe ja schließlich die Papiere. - Ich weiß nicht, ob die Lizenzen damals, ich glaube im Jahr 1988 erteilt wirklich in Ordnung ist, denn es hat wiederholt Diskussionen darum gegeben, und es heißt aus der Gemeinde, dass man seinerzeit die Lizenz nach einem vorläufigen Plan vergeben hätte, der aber später nicht bestätigt wurde. - Die Sache ist in solchen Fällen immer fraglich, und andauernd sind solche Angelegenheiten passiert, dass man Bauten und Unternehmen nach vorläufigen Plänen hat laufen lassen, ohne dann später die endgültigen Raumordnungspläne erneut konsultiert hätte. - Das ist meistens gut gegangen, handelte es sich doch fast immer um Wohnhäuser, denen niemand nachkräht, aber im Fall eines doch zumindest in den letzten Jahren schon häufig erwähnten Asphaltwerkes, ist das dann doch eine andere Sache, sowieso wenn es einen Konkurrenten gibt, der die Angelegenheit zur Anzeige bringt. - In Sachen Asphalt auf dieser Insel haben wir in den letzten Jahren so ziemlich alles erlebt, so dass wir auch in dem Fall wieder sagen müssen, abwarten, letztendlich werden wohl Gerichte darüber zu entscheiden haben, welche Papiere von wem denn bindend sind und ob das, was damals vielleicht galt, denn heute noch gilt. - Für die Insel würde die Schließung des einzigen produzierenden Asphaltwerkes eine heftige Ohrfeige darstellen, denn wir könnten sonst alle Straßenbaumaßnahmen komplett knicken und es gibt viele Schlaglöcher zu stopfen und sowieso sollte doch diesen März die Hauptverbindungsstraße neu asphaltiert werden, die es auch sehr nötig hat. - Man hatte seitens der Inselregierung bereits daran gedacht, ein mobiles Asphaltwerk im Barranco Seco aufzustellen, dort wo die inzwischen geschlossene Mülldeponie der Insel liegt, aber wie die Dinge nun liegen, kann man das vielleicht wieder vergessen. - La Palma und das Thema Asphalt, viele Geschichten um einen wahrhaft heißen Brei



Donnerstag 06.03.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 26 % - Luftdruck 1011 hPa
Höchsttemperatur heute 20,5 Grad - niedrigste Temperatur 13,6 Grad

Rettet Vueling unseren Sommer?
Nach La Palma über Barcelona

Zunächst allerdings nur für drei Monate konnte man die spanische Fluggesellschaft Vueling dafür begeistern, doch einmal in der Woche auch von Barcelona aus nach La Palma zu fliegen. - Und wenn man früh genug bucht, dann auch zu leckeren Preisen und es ist dann tatsächlich möglich, von jeder größeren Stadt in Deutschland samstags nach La Palma zu fliegen. - Meine Tests ergaben Preise um die 250 Euro, allerdings ist der Haken an der Geschichte, dass man nur hin kommt und nicht zurück, jedenfalls nicht am gleichen Tag, da der Flug von La Palma nach Barcelona erst 23:15 die katalonische Hauptstadt erreicht. - Man müsste sich dann einige Stunden auf dem Flughafen von Barcelona um die Füße hauen, und dann am Sonntag weiter zu fliegen. - Und da liegt nun das Problem, warum wir trotz aller Freude, die wir über jeden einzelnen Flug mehr nach La Palma haben, aus internationaler Sicht nicht wirklich so jubeln, wie das die Zuständigen für Tourismus hier auf La Palma gerade tun, und sich in Berlin dafür sogar feiern lassen, dass man diesen Flug ergattert hat. - Natürlich guckt man dabei eher auf den nationalen Markt, und das dürfen die auch tun, und das ist auch ganz toll, aber für internationale Besucher bringt eben Vueling nur den Hinflug wunderbar gerissen, zurück wird es etwas anstrengender. - Gut, viele werden damit kein Problem haben, oder hängen einfach ein paar Tage Barcelona dran, ist ja auch ein extrem interessantes Ziel, aber wieder andere wird das abschrecken und keine Alternative sein. - Ab 21. Juni geht es los, für drei Monate und immer am Samstag kommt man dann aus der zweitgrößten Stadt Spaniens auch zu uns auf die kleine Insel La Palma. - Eine gute Nachricht, nur eben mit dem Pferdefuß, dass der Rückflug kompliziert ist, aber wir freuen uns trotzdem wie Kinder über jeden Flug mehr, der Gäste auf diese Insel bringen kann.

Fulanito de tal dice hoy: Poner el dedo en la llaga

Den Finger in die Wunde stecken. - Das muss man nicht erklären, den Spruch gibt es wohl in allen Sprachen.





Donnerstag 06.03.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 41 % - Luftdruck 1012 hPa

Zwergenaufstand
Im Karneval geht alles, wirklich?

Bei uns ist immer noch Karneval, das dauert hier ein bisschen länger, auch wenn die ganz großen Akte und Auftritte bereits vorbei sind. - Die ganz große Presse und Aufregung aber sind nun nicht die Indianos in Santa Cruz, oder der Umzug in Los Llanos, sondern der Umstand, dass eben in der Aridanemetropole einige Karnevalisten als "Enanos", also als Zwerge verkleidet, und dabei eine Diskussion ausgelöst haben, die für Außenstehende kaum verständlich ist. - Die "Enanos", besser gesagt der Tanz der Zwerge mit der entsprechenden Polka sind das herausragende Stück im Rahmenprogramm der Bajada de la Virgen de Las Nieves, und wie bei vielen unserer eigentlich religiösen Festen gewinnt das Rahmenprogramm immer größere Bedeutung. - Ursprünglich war der Tanz der Zwerge auch gar kein Bestandteil der Bajada de la Virgen de Las Nieves, sondern eine Persiflage auf die Bedrohung der Inseln durch Napoleon, aber man integrierte eben diese Aufführung in das Fest, welches nur alle fünf Jahre stattfindet. Auch durch den seltenen Auftritt gewinnt der Tanz der Zwerge und eben die Zwerge selbst gewisse Exklusivität und inzwischen haben sich diese "Enanos" gut zu allererster Sehenswürdigkeit, oder besser noch als Stück der Identität der Stadt entwickelt. - Das Abbild des Zwerges ist inzwischen geschützt, und es mögen sicher auch finanzielle Interessen sein, die man dabei verfolgt, aber darüber hinaus sind die "Enanos" für die Hauptstadt eben eine kulturelle Identität und auch eine Tradition, die man auf keinen Fall globalisiert oder aufgeweicht sehen will. - Und nun trauen sich ein paar Leute aus Los Llanos, wobei man gar nicht sicher weiß, ob die denn aus Los Llanos sind, diese Zwerge nachzubauen und im Karneval von Los Llanos damit aufzutauchen, einige sprechen sogar von Blasphemie und Beleidigung, und Volkes Seele kocht hoch, zumindest bei den Einwohnern aus Santa Cruz, die sich zum Teil wirklich verletzt sehen, weil man in der Konkurrenzmetropole auf der anderen Seite der Insel nun ihre Zwerge persifliert hat. - Der Sinn oder der Unsinn des Karnevals, und das Verkleiden dabei sind gar nicht so wirklich das Thema dabei und auch wird die Frage nicht gestellt, ob man denn mit den Anlegen einer Verkleidung die dargestellte Figur aufwertet oder herabwürdigt, es geht einfach darum, dass diese Figuren unantastbar sind für Dritte und man immer schon in der Hauptstadt mit großer Eifersucht darüber gewacht hat, dass die Zwerge nur für Santa Cruz tanzen. - Die ewige Konkurrenz der Hauptstadt zum Aridanetal, und damit besonders mit Los Llanos feuert die Diskussion weiter an, und dann ist da auch noch die Magie um das Geheimnis der Zwerge, allerdings handelt es sich bei dieser Magie so ein bisschen wie beim Christkind, oder Santa Claus, eigentlich weiß jeder wie es wirklich steht, aber man will dran glauben, und damit die Magie schützen, und auch hier hätte man eben gegen den guten Ton verstoßen, in dem man diese Magie durch Zurschaustellen entblößt hätte. - Man verrät sein Geheimnis nicht, auch wenn es eigentlich gar keines mehr ist, und wir haben ja auch bereits im Vorfeld des Karneval erlebt, wie wenig Spaß man in der Hauptstadt versteht, wenn es darum geht, wenn andere Traditionen aus Santa Cruz kopieren oder nacheifern. - Man will es nicht, dass man anderswo die "Indianos" nachmacht, und das ist schon schlimm, die Zwerge aber zu kopieren, welche ein Stück Seele der Hauptstadt sind, das ist dann wirklich zu viel und wir werden noch eine ganze Weile diese Diskussion verfolgen können, die Außenstehende aber niemals wirklich ganz begreifen können.



Das Denkmal für die Zwerge in Santa Cruz, da gehören die hin und nirgendwo anders, nicht mal zum Spaß, denn die Zwerge sind kein Spaß





Mittwoch 05.03.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 21,8 Grad - niedrigste Temperatur 13,2 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Der Wind macht einen ganz wuschig

Zweimal an einem Tag zum Flughafen, wo ich doch so gerne Auto fahre… - Die beiden Mädels hatten einfach keine Plätze im gleichen Flugzeug bekommen, die eine flog vormittags, die andere erst vorhin, also musste ich zweimal hin. - Nun ist also wieder nur die Stammbesatzung hier, das Haus wieder leerer und auch die Logierkatze ist wieder weg. War kein Problem mit der Kleinen, die kannten sich noch von Weihnachten, nur ganz am Anfang war die Katze aus Gran Canaria ängstlich. - Es ist aber überhaupt erstaunlich, wie gut die das Reisen verträgt, die beklagt sich nicht, schaut immer nur neugierig aus der Tasche und lässt das alles über sich ergehen. - Mit Paul wäre überhaupt nicht daran zu denken, alleine wenn der in die Kiste muss und den Kilometer zum Tierarzt, dann jammert und jault der wie es erbarmungsloser gar nicht geht. - Und was die alles mitgenommen hat nach Gran Canaria, die braucht eine Woche nichts zu Essen einkaufen, Käse, Mojo, Wurst und Süßigkeiten, kiloweise haben wir das noch heute zusammengetragen. - Aber das ist so üblich, die Studenten aus La Palma bekommen immer Lebensmittel mit eingepackt von den Eltern, manchmal sogar viele vorgekochte Gerichte. - So weit gehen wir nicht, aber Käse und Mojo und andere Dinge, welche es angeblich auf Gran Canaria in der Qualität nicht gibt, die müssen sein. - Unsere Indianer werden immer internationaler, so heißt es zumindest aus dem Rathaus von Santa Cruz, New York Times, The Guardian Los Angeles Times, NBC News, Las Vegas Sun, Daily Mail und Ottawa Citizen hätten auch über unsere Art den Karneval zu feiern berichtet, auch waren bedeutende internationale Fotografen auf der Insel und wir hatten das ja schon vorweggenommen, auch der WDR hat gedreht. - Der Wind hier im Aridanetal hat wieder deutlich zugenommen, das heißt auf der einen Seite Sonnenschein, weil sich keine Sperrschicht bilden kann, auf der anderen Seite aber nervt der viele Wind nach ein paar Tagen und die Katzen jagen den ganzen Tag Blätter auf der Terrasse, welche vom Wind hin und her geblasen werden. - Der Wind wird aber weniger in den kommenden Tage und am neunten und zehnten März erwischt uns eine kleine Störung, die aus Nordwesten auch geringe Niederschläge bringen kann. - Nichts Gewaltiges, aber das Wetter ändert sich in den kommenden Tagen. - Und die traurige Geschichte mit dem Hund, welcher vor einigen Wochen zunächst an der Straße von San Isidro zum Refugio El Pilar gesichtet wurde und zwei Tage später starb, die geht weiter. - Beobachter hatten den zunächst noch lebenden aber verletzten Hund gesehen und das zwei Behörden mitgeteilt, die aber nicht eingegriffen haben. - Der Hund lag dann tot da und man berichtete in den Online-Medien darüber, und man regte sich natürlich deutlich auf. - Auch der Kadaver wurde nicht abgeholt, so dass die gleichen, welche den Hund gemeldet hatten, ihn begruben und aus einer blau gestrichenen Palette ein Mittelding zwischen Mahnmal und Grabmal machten, und die Geschichte dort aufschrieben. - Nach ein paar Tagen allerdings hatte irgendwer dieses Mahnmal zerstört und die Palette in den Wald geworfen, aber man baute das dann wieder auf. - Nun hat man das Grabmal erneut verwüstet, die Palette viel tiefer in den Wald geworfen, aber auch dieses Mal haben die das wieder aufgebaut. - Wer da ein Interesse hat, dass dieses Mahnmal verschwindet, das fragen sich nun viele Leute inzwischen, denn eigentlich kann doch nur jemand ein Interesse daran haben, der irgendwie ein schlechtes Gewissen hat.

Fulanito de tal dice hoy: Poner el arado delante de los bueyes

Den Pflug vor die Ochsen stellen. - Auf deutsch nimmt man dazu Pferde, wenn man die von hinten aufsattelt. - Also man meint damit, wenn man etwas genau verkehrt herum macht.



Mittwoch 05.03.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 38 % - Luftdruck 1014 hPa

Wunder dauern etwas länger
Ob wir auf der ITB den Sommer noch retten können?

Die Internationale Tourismusbörse in Berlin gehört zu den Pflichtterminen für die Insel, auch wenn man dort wenig Kontakt zu den potentiellen Besuchern hat, sondern eher mit den Profis der Branche zu tun hat. - Raúl Camacho, unser Rat für Tourismus ist dort, wie auch der Inselpräsident Anselmo Pestana, beide versuchen dort die Quote der deutschen Gäste wieder zu gewinnen, die wir in den letzten Jahren verloren haben. - Warum das so ist hat viele Gründe, aber einer vorwiegt vor allem, das knappe Flugangebot und damit die zum Teil horrenden Preise, die man für einen Flug nach La Palma auf den Tresen legen muss. - Nicht immer, die Preise variieren stark, aber die gesuchten Termine in den Ferien und zu den Feiertagen sind befremdlich. - Im Moment sind wir noch hervorragend ausgebucht, der Winter 2013/2014 wird besser sein als noch der vergangene Winter, auch weil das Wetter in diesem Jahr hervorragend ist bei uns, aber der Sommer, der macht uns wirklich Sorgen, denn nur noch aus Düsseldorf, Frankfurt und München kann man dann von Mai bis Ende Oktober zu uns fliegen, oder eben über Madrid oder Tenerife und Gran Canaria und da wird es dann wirklich etwas happig, auf unsere Insel zu entsprechenden Preisen zu gelangen. - Man ist sich nicht so ganz einig, wie man denn die Sache angehen soll, aber man hat auf jeden Fall begriffen, dass man in Sachen Werbung für die Insel die Dinge ändern muss und viel progressiver werben wird, und auch den Weg nur als Wanderinsel gelten zu wollen, verlassen muss. - Die internen Diskussionen sind vielfältig, allerdings auch manchmal unfruchtbar, denn alleine mit dem Erhöhen der Flugkontingente erreichen uns mehr Urlauber, so dass man oft auch in die Diskussionen brüllen möchte, nehmt euch nicht so wichtig, es ist egal ob diese oder jene Höhle für Besucher mehr oder weniger einfach zu besuchen ist, deswegen kommt kein Gast mehr auf die Insel, aber wenn aus Stuttgart und Berlin auch noch geflogen wird, dann schon. - Mehr Angebot, mehr Nachfrage, und oder umgekehrt, manchmal scheint man sich nicht mehr an fest gefundene Regeln halten zu können und hausgemachte Probleme kommen auch noch dazu, und lassen uns einen Sommer erwarten, in dem Besucher damit rechnen können, ziemlich exklusive Aufmerksamkeit erreichen können. - Ich bin gespannt, was denn unser Beitrag auf der ITB noch reißen kann für diesen Sommer, fürchte eher nicht mehr, dazu ist es bereits zu spät, will aber gerne hinzufügen, dass es nicht Schuld oder Problem der jetzigen Inselregierung und Tourismusrates war, was denn diesen Sommer passiert. - Die sind nämlich erst ein paar Monate am Drücker und fangen gerade erst an, an anderen Schaltern und Knöpfen zu ziehen und zu drücken, als man das bislang gemacht hat. - Hoffnung besteht immer, man kann auch immer auf die Insel kommen, muss nur halt ein bisschen aktiver sein als man das vielleicht gewöhnt ist und eventuell auch Umwege in Kauf nehmen und ein paar Stunden mehr unterwegs sein. - Aber die meisten wissen das ja eh, La Palma lohnt sich auf jeden Fall und es beweist sich immer wieder ein alter Spruch, der da lautet: La Palma, eine ganz besondere Insel für ganz besondere Menschen.



Dienstag 04.03.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 15 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 13,8 Grad

Indianernachlese und Mordsgaudi auf dem Bike
Bocadillo-Tester unterwegs

Man hört immer wieder, es waren deutlich weniger Teilnehmer auf dem Día de Los Indianos als noch letztes Jahr, aber da sagten das auch schon viele. - Ob das nun rein subjektive Eindrücke sind, beweisen kann ich das nicht, aber das Fest zieht sich ja viel länger hin als früher noch, und auch ist die ganze Stadt nun Feierfläche, das zieht sich also auch alles räumlich auseinander. - Viele Leute waren am Nachmittag schon wieder weg, andere kamen erst nachts, wobei immer wieder betont wird, dass man früh kommen soll, es ist schöner tagsüber, auch weil noch nicht so viel Alkohol konsumiert wurde, aber das Fest geht inzwischen bis in die Grauen des Morgens und viele beißen sich da durch. - Solche Feste verändern sich ja auch über die Jahre hin, auch die Organisatoren lernen immer dazu und man muss auch festhalten, dass es keine besonderen Vorkommnisse gab, außer eben den üblichen Ausfallerscheinungen, wenn da bestimmte Leute einfach zu viel dem Alkohol zugesprochen haben. - Heute Mittag fuhr dann auch eine Sonderfähre von Olsen nach Tenerife, da waren reichlich Leute drauf, und vielleicht ist das ja wirklich so wie einige Beobachter berichten, dass weniger Palmeros dort waren, aber mehr Menschen von den anderen Inseln und eben auch, weil Los Llanos ja eine Konkurrenzveranstaltung mit Ray Castellano aufgestellt hatte und so viele Menschen das eher vorgezogen haben. - Aber die Indianos sind weiterhin das Fest auf der Insel, welches die allermeisten Leute anlockt, da kommt auch die Bajada de la Virgen nicht mit, jedenfalls nicht an einem Tag, aber da die Bajada ja Wochen dauert, kommen wohl insgesamt mehr Menschen zusammen, als auf den Weißen Karneval in unserer Hauptstadt.

Richtige Gaudi haben auch ein paar Biker hier auf der Insel gehabt, die über ihren Aufenthalt ein wirklich gekonntes Video gedreht haben, was auf jeden Fall allerbeste Werbung für die Insel ist. - Aber es geht nicht nur um biken, sondern die machen auch noch einen Bocadillo-Führer für die Insel. - Vier Süddeutsche Jungs radeln über die Insel, wirklich Klasse Aufnahmen und gehen in diverse Bars und benoten dort die erhaltenen belegten Brote, was eben hier Bocadillo heißt. - Dabei haben die Jungs jede Menge Spaß, futtern sich durch die Brote und werden durchaus professionell dabei gefilmt, sogar Luftaufnahmen sind dabei, die mit einer Drohne gemacht wurden. - Ich weiß zwar nicht, ob die überall dort fahren durften, wo die gefahren sind, aber es ist ein Klasse Werbestück für die Insel und auch für den Guide, der die Leute hier betreut hat und durch die Reviere geführt und halt für die Firma, die das organisiert. - Macht richtig Spaß den Film zu sehen, es gibt auch richtige Lacher dabei und eben super Aufnahmen nicht nur für Anhänger dieses Sports zu sehen. - Klasse gemacht, sicher das Fundstück der Woche, macht Lust auf mehr und einfach mal wieder öfter ein Bocadillo essen, wir wissen ja nun, wo es die besten gibt und Danke Rolf für das Zusenden des Links.

Fulanito de tal dice hoy: Poner de vuelta y media

Jemand anderthalb mal drehen. - Wenn man jemanden böse beleidigt, so richtig mit Schimpfwörtern zusammenstaucht, dann hat man ihn anderthalb mal gedreht.





Dienstag 04.03.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 14 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 76 % - Luftdruck 1017 hPa

Erneut gute Zahlen am Arbeitsmarkt
Katerstimmung alleine vom Karneval

Nur ganz wenige Lokale hatten gestern Abend offen in El Paso, aber diejenigen, welche eben gegen den Trend ihre Öffnungszeiten behaupteten, die waren auch hervorragend besucht. - Das Gleiche würde auch für Weihnachten gelten, auch an den Tagen suchen vor allem Besucher unserer Insel nach offenen Lokalen, aber wir lernen eben langsam. - Bis unsere Karnevalisten das Spätstück zu sich nehmen werden, gehen sicher noch ein paar Stunden ins Land, und vom Flughafen gibt es zu vermelden, dass heute 28 Maschinen nach Tenerife fliegen, und 9 nach Gran Canaria, der Exodus der Indianer setzt also bereits heute ein, weil viele morgen bereits wieder arbeiten müssen. - Apropos arbeiten, immer am vierten des Monats bringt die "Sepe" (Servicio Público de Empleo Estatal) die Zahl der Arbeitslosen des vergangenen Monats, und hier dürfen wir erneut freudig feststellen, dass der positive Trend anhält und in Spanien im fünften Monat hintereinander die Zahl der Arbeitslosen gesunken ist. - Wir bewegen uns zwar immer noch in Ziffern die beunruhigend sind, aber die Richtung ist eindeutig und bemerkenswert, die Zahl der Arbeitslosen im Februar 2014 ist um 227.736 Personen gegenüber dem Vergleichsmonat des letzten Jahres zurückgegangen. - Das sind 4,52% weniger, und damit die größte Prozentzahl was die Abnahme bei der Zahl der Arbeitslosen angeht, und das erste Mal seit dem Jahr 2007, dass die Zahl der Arbeitslosen im Februar sogar gegenüber dem Vormonat abgenommen hat. - Was allerdings bleibt, es sind immer noch 4.812.486 Menschen ohne Arbeit in Spanien, und damit tragen wir immer noch eine gewaltige Hypothek mit uns herum. - Besonders wenn man bedenkt, dass im letzten Vorkrisenjahr, in 2007, die Zahl der Arbeitslosen noch bei 2.075.275 lag, dann aber sich mehr als verdoppelte und erst im Oktober des Jahres 2013 das erste Mal wieder sank. - Seitens der Regierung feiert man das bereits als den Erfolg überhaupt, und in der Tat sind auch andere Faktoren als positiv einzuschätzen, aber "unten" kommt das alles noch nicht an, und das wird auch noch dauern. - Aber die Impulse erreichen die Mittelschicht bereits, diejenigen, die Arbeit haben, nur eben die letzten Jahre deutliche Konsumzurückhaltung zeigten, weil man eben erschreckt war und Angst hatte, dass alles noch viel schlimmer kommen könnte. - Diese Angst verfliegt nun langsam und man darf darauf hoffen, dass nun eine positive Spirale ausgelöst wird, von mehr Konsum hin zu mehr Zutrauen und damit auch mehr neuen Arbeitsplätzen. - Und wieder müssen wir leider anmerken, dass diejenigen, welche deutlich verantwortlich sind für die Krise, nämlich der Sektor Finanzen und Immobilien, nicht dafür sorgen, dass diese Krise beendet wird, sondern die kleinen Leute, deren Arbeitsplätze ganz einfach wegrationalisiert wurden, weil man besonders im öffentlichen Sektor kein Geld mehr für Investitionen bereitgestellt hat, um die vorgegebenen Sparziele erreichen zu können. - Jeden Monat der gleiche Spruch, aber der ist einfach zu gut, um ihn nur einmal zu sagen: Endlich sind die Lichter am Ende des Tunnels nicht mehr die Scheinwerfer eines entgegenkommenden LKW. - Es bleibt viel Hoffnung und noch viel Weg vor uns, bis auch "unten" der neue Schwung ankommt. Wer die Zahlen ganz genau sehen will, der klickt HIER und erhält dann 67 Seiten Tabellen und Erklärungen als PDF von der "SEPE"







Montag 03.03.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 25 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 21,0 Grad - niedrigste Temperatur 13,4 Grad

Der Westen hat Ruh
Kaum ein Auto fährt

Morgen werden wir dann wieder zu lesen bekommen, an die 50.000 - 70.000 weiß gekleidete Indianer hätten in der Hauptstadt gefeiert und wieder werden wir diese Zahl auch in Frage stellen, denn wir wissen gar nicht, wie wir das richtig zählen könnten. - Auf jeden Fall sind sehr viele Menschen dort, das ganz sicher und hier im Westen ist im Moment alles ruhig. - Auf den Straßen fahren kaum Autos, wer jetzt noch nicht in Santa Cruz ist, der fährt auch nicht mehr hin, traditionell geht man früh auf die Indianos und gegen Abend kommen dann die ersten auch schon wieder zurück. - Da war Los Llanos auch ganz frech in diesem Jahr, heute tritt der sehr bekannte, (habe ich mir sagen lassen) DJ Ray Castellano auf und wird wohl besonders die jüngeren Leute auf die Westseite ziehen. - Unsere Mädels sind mit dem Bus kurz vor Mittag rüber, ich habe sie nach Los Llanos gebracht, weil die Busse um diese Uhrzeit bereits in Los Llanos voll sind und dann in El Paso oft nicht anhalten. - Die eine will gegen Morgen wiederkommen, die andere bereit heute Abend, so richtig sind wir dann also morgen Vormitttag wieder beruhigt, denn ein solch ausgelassenes Fest mit starkem Drang alkoholische Getränke in Mengen zu konsumieren, lässt keinen Vater und keine Mutter der Insel wirklich komplett ruhig. - Aber die sind deutlich über das Alter hinaus, als dass man die noch bewachen oder leiten könnte, das ginge nach hinten los. - Unsere jüngere Tochter hat nun eine Woche Karnevalsferien, das machen aber nicht alle Schulen so, viele fangen bereits am Mittwoch wieder an, unsere darf noch länger Karneval machen. - Bei uns ist übrigens mit dem Aschermittwoch noch nicht Schluss mit lustig, unser Karneval der geht so lange wie wir wollen, und meist ist Los Sauces das Schlusslicht, da wird die Sardine am 15. März in der Nordostgemeinde begraben, und das Begraben dieses Fisches, das ist dann so etwas wie der Aschermittwoch in Deutschland. - Ich werde dann mal wieder nach El Paso gehen, mal sehen, wer auch alles im Westen geblieben ist.

Fulanito de tal dice hoy: Poner de patitas en la calle

Auf die Pfoten auf die Straße stellen. - So versucht man zu umschreiben, wenn man Jemandem kündigt oder an die frische Luft setzt .



Canon, Sondermodell Indianos





Montag 03.03.2014 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 13 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 56 % - Luftdruck 1019 hPa

Der große Tag des Karneval
Die Indianer sind unterwegs

Noch heute, also gute 500 Jahre später fallen wir immer noch auf diesen gewaltigen Irrtum herein, als man eigentlich glaubte, in Indien angekommen zu sein. - Zwischen Inder und Indianer, oder hier Indios y Indianos liegen Kontinente, und auch wenn man von den westindischen Inseln spricht, so total lag selten einer daneben, wie dieser Glücksritter aus Genua, der Indien suchte und Amerika fand, und manchmal bin ich mir gar nicht so sicher, ob das denn ein begrüßenswerter Irrtum war. - Sei es wie es sei, für die Kanaren und eben besonders für die kleinen Inseln waren die Antillen, und besonders Kuba ganz wichtige Orte, denn man konnte vor der Armut und dem Hunger hier auf der Insel entfliehen, und viele Palmeros bestiegen die Schiffe, um in der damals noch Neuen Welt ihr Glück zu finden. - Nicht alle fanden das, manche fanden auch den Tod, so wie die meisten Passagiere auf dem Schiff Valbanera, welches zwischen Santiago de Cuba und La Habana sank, eben mit hunderten Auswanderern an Bord, aber viele andere wiederum fanden Aus- und Einkommen auf Kuba und viele davon kamen auch wieder zurück auf unsere Insel. - Daher wissen wir doch auch wie man Zigarren macht, daher sprechen wir auch so, wie wir sprechen, gilt doch das "Palmero" als Abklatsch der kubanischen Sprache und viele Traditionen und Feste hat man hier auch nach kubanischem Vorbild übernommen. - Der Gipfel ist sicherlich der "Día de Los Indianos", also heute am Rosenmontag, heute feiert man, was denn nun überhaupt? - Eigentlich ist das Ganze eine Persiflage, eben auf die, vermeintlich reich gewordenen Rückkehrer aus Kuba, die hier dann arrogant und spöttisch über die Hiergebliebenen herzogen. - Viele brachten auch ihr Vermögen mit, ihre erworbene Erfahrung und daraus resultierten auch Investitionen und Unternehmungen, die bis heute den Werdegang der Insel bestimmen. - Allerdings hat sich über die Jahrzehnte hin die Persiflage zu einer Hommage verändert, war der Ursprung dieser Fiesta zunächst das robuste Lustigmachen über die Heimkehrer, so schwingt heute eine zunehmende Solidarisierung mit den Rückkehrern mit, man macht sich nicht mehr über sie lustig, sondern man ist "Indiano" und das ist eigentlich eine bemerkenswerte Wandlung. - Das tut dem Ganzen im Spaßfaktor aber keinen Abbruch, im Gegenteil, gewinnt dadurch sogar, denn die beste Persiflage überhaupt, die findet in dem Moment statt, wenn man sich selbst verspotten kann, und hier gehört man in Santa Cruz de La Palma sogar zur Weltspitze. - Heute Vormittag funktionieren wird noch halbwegs, die Geschäfte haben meist bis Mittag offen, dann schließt man und schickt seine Angestellten nach Hause, damit diese sich umkleiden können, weiß kleiden, wie man sich eben kleidet, wenn man gerade nach einer wochenlangen Schiffsreise seine Heimatinsel betritt… - Auf nach Santa Cruz, bitte mit dem Bus, nicht mit dem Auto, und wer so gar keinen Sinn für gemeinschaftliches Ausrasten und kollektiven Halbwahnsinn hat, der muss Santa Cruz weiträumig umfahren, oder bleibt am besten gleich auf der Westseite, nähert sich aber auch Los Llanos nicht zu nah. - Auch da hat sich was in den letzten Jahren getan, früher, als alles anders war, und nur manches besser, da feierte man den "Día de Los Indianos" nur tagsüber, und dann zogen alle gegen Abend nach Los Llanos, weil da die Nacht über gefeiert wurde. - Heute geht der "Día" weit in die Nacht hinein, sogar bis zum nächsten Morgen und am besten denkt man gar nicht darüber nach, wo das alles herkommt, sondern besser darüber, wo uns das alles hinführen mag. - Heute führt es uns nach Santa Cruz, die halbe Inselbevölkerung wird wohl dort sein, morgen sind wir dann ein Stück weiter, und wo das wiederum ist, das werden wir dann ja sehen.



Archivindianerinnen





Sonntag 02.03.2014 17:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 21 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 20,8 Grad - niedrigste Temperatur 14,0 Grad

Heute mal Pause
Mir fällt nichts ein

Das Wetter ist wunderbar, die Familie will eine Runde wandern gehen, da muss ich doch einfach mit, da kann und will man doch nicht Nein sagen und so bleibt heute Abend mal die Nachrichtenküche kalt. - Es passiert eh nichts außer Karneval…

Fulanito de tal dice hoy: Poner coto

Einen Grenzstein setzen. - Etwas robust und endgültig beenden, klipp und klar sagen oder machen dass es so nicht weitergeht.



Sonntag 02.03.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 52 % - Luftdruck 1020 hPa

Irgendwo muss das Zeugs ja hin
Ratlosigkeit in Sachen Asphalt

Bei uns ist alles noch ganz still, die drei Damen vom Karneval sind erst in den Grauen des Morgen nach Hause gekommen und ich habe Angst, alleine vom Anschlag der Tastatur da zu laute Geräusche zu machen. - Wäre doch fatal das Frühstück vor 14:00 Uhr einzunehmen, das ist gegen jegliche karnevalistische Tradition, da muss man aufpassen. - Aber nicht alle haben Karneval, es gibt ja daneben auch noch Alltag und nach der Schließung unseres einzigen Asphaltwerkes auf der Insel stehen wir ziemlich auf dem Schlauch, unsere Straßenbaupläne durchzusetzen. - Es ist auch gar nicht klar, ob denn der Betreiber des seit 1988 in der Gemeinde Fuencaliente arbeitenden Werkes sich gegen die Schließung seitens der "APMUN" (Agencia de Protección del Medio Natural y Urbano) wehren wird und wie die Aussichten dafür, oder besser dagegen sind, das ist alles noch völlig in der Luft, aber auf jeden Fall muss sich die Inselregierung überlegen, wo man denn auf La Palma diese unangenehmen, aber eben notwendigen Industrien ansiedeln kann. - Der zuständige Rat dafür im Cabildo Insular, Jorge Gonzáles bringt nun ein Modell wieder ins Gespräch, welches auch die Bürgerplattform gegen die Asphaltwerke im Industriegebiet von Los Llanos bereits angedacht hatte, nämlich zeitlich begrenzte Produktion, nahe dort, wo denn Straßenbaumaßnahmen stattfinden. - Das hieße, dass man, vielleicht bis zu einem Zeitraum von zwei Jahren hin einen Standort belegt, und danach das Werk woanders aufstellt, man eben nicht dauerhaft eine Umgebung belastet, sondern nur zeitweise. - Nach unseren Informationen wären die hier auf der Insel vorhandenen Anlagen dazu in der Lage, die sollen allesamt wieder abbaubar und erneut zu errichten sein, also könnte man bereits vorhandene Werke nutzen. - Für solche temporalen Aufstellungen gäbe es vollständig andere Richtlinien und Vorschriften, heißt es aus dem Cabildo Insular, also sollte man diese Gedanken weiter verfolgen. - Was ausgeschlossen werden kann ist die Versorgung mit Asphaltmischungen von anderen Inseln aus, das hat man uns erklärt, das dauert viel zu lange, und die Mischung würde viel zu kalt ankommen. - Dabei aber kommt man auf eine andere Idee, man würde wohl die Mischung auf einer anderen Insel machen, den erkalteten Asphalt dann aber bei uns wieder erhitzen, und da tritt dann plötzlich wieder das Industriegebiet von Los Llanos in den Plan, denn wir erinnern uns, im Urteil, welches gegen den Rekurs des Betreibers Unaspa entschieden hat, stand doch geschrieben, dass man keine Produktion von Asphaltmischungen zulassen würde, wohl aber die Bearbeitung. - Ich weiß nicht, ob das ein großer Plan gegen oder für etwas ist, nur dass die Insel eben Asphalt benötigt und der irgendwo produziert oder aufbereitet werden muss. - Jorge González lässt da auch einen Namen fallen, für einen provisorischen (mal sehen wie lange provisorisch ist) Standort und nennt die geschlossene Mülldeponie im Barranco Seco genau auf der Gemeindegrenze zwischen Puntallana und Santa Cruz dafür. - Diesen Monat noch wollten wir die Hauptverkehrsstraße vom Inselkrankenhaus bis zum neuen Tunnel neu asphaltieren, aber man schließt das einzige vorhandene Asphaltwerk, da werden einige Leute nervös, auch wenn wir mitten im Karneval stecken und mir kommen ziemlich komische Gedanken dabei, was denn daraus entstehen könnte.



Samstag 01.03.2014 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 23 % - Luftdruck 1021 hPa
Höchsttemperatur heute 22,2 Grad - niedrigste Temperatur 14,2 Grad

Indianerflugtag
31 Flüge aus Tenerife heute

Dennoch war der Flughafen nicht voll, denn die kleinen ATR 72 spucken ja immer nur 74 Fluggäste aus und flogen heute dann wieder fast leer nach Tenerife zurück. - Aber es ist interessant, welche Kapazitäten die Binter auftreiben kann, normalerweise sind es 12 Maschinen am Tag aus Tenerife und heute fast das dreifache. - Morgen wird das auch noch mal so sein, die Leute kommen in Scharen zu uns, um eben den verrückten Karneval in Santa Cruz am Montag mitzumachen. - Am Dienstag und Mittwoch geht das Ganze dann anders herum, da kommen die Maschinen fast leer zu uns und füllen sich dann wieder mit den müden und abgekämpften Indianos. - Unsere Indianerin ist nun auch angekommen, die hat noch eine Freundin mitgebracht, die auch diesen staubigen Karneval erleben will und das Katzenvolk ist wieder zu siebt. - Allerdings hat der feline Logiergast aus Gran Canaria einen ziemlich Schrecken bekommen, da alle Katzen anwesend waren und sich ins Zimmer verdrückt und ist noch nicht wieder aufgetaucht. - Dabei kennt man sich eigentlich schon, von den drei Wochen über Weihnachten, aber davon war jetzt nichts zu spüren. - Aber Katzenzickenalarm ist ja bei uns nichts Neues, aber bis kommenden Mittwoch werden wir das schon aushalten. - Ein Kurzbesuch eben, aber nicht anders möglich, denn die Uni ruft dann wieder. Wir werden unsere Tochter auch nur sehr begrenzt zu sehen bekommen, mein Auto ist dann wieder das beliebte Big Yellow Taxi, aber wir wollten das doch so… Die Insel steht jetzt wieder für ein paar Tage Kopf und eines kann ich nicht empfehlen, Dienstagmorgen einen Ausflug nach Santa Cruz, es sei denn, Sie sind Dokumentalphotograph und wollen einen indianischen Tatort besichtigen. - Aber die Stadtreinigung dort in Santa Cruz hat das Schlimmste meist am frühen Nachmittag bereits beseitigt, das Pulver aber bleibt noch wochenlang in den Pflastersteinritzen und erst reichliche Regenfälle lassen dann diese letzten Zeugen der Babypuderschlacht verschwinden. - In den vergangenen Jahren war das auch immer wieder unangenehm für die Kreuzfahrer, welche eben Dienstag früh mit einer Aida hier angekommen sind, da boten wir kein schönes Bild für die Besucher der Insel, aber das hat sich ja nun mit dem neuen Fahrplan erledigt.

Fulanito de tal dice hoy: Poner como un trapo

Wie einen Lappen machen. - Wenn einer in aller Öffentlichkeit zusammengefaltet wird, so richtig böse und nach Strich und Faden, dann hinterlässt man den wie einen Lappen.



Binter bringt sie, Binter nimmt sie





Samstag 01.03.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 15 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 34 % - Luftdruck 1022 hPa

Wem gehört die Transvulcania?
Los Llanos beklagt sich über die Inselregierung

Der Ultramarathon Transvulcania ist unbestritten das Beste, was uns in den letzten Jahren passieren konnte. - Dieses Rennen hat uns nicht nur internationale Anerkennung gebracht, sondern auch ganz viele Menschen hier bewegt, sich sportlich zu betätigen und man kann, darf und will wohl ganz einfach sagen, La Palma ist eine sportbegeisterte Insel geworden und jeder kennt zumindest jemanden, welcher auch an diesem gewaltigen Ereignis teilnimmt und wird damit auch mit dem Transvulcaniafieber angesteckt. - Es ist natürlich auch ein Geschäft, rund herum hat man daraus ein Volksfest gemacht und einige Tage vor dem Rennen bereits gab es immer ein Fest in Los Llanos, welches dann in der Übergabe der Startnummern gipfelte, und die Stadt dabei aus allen Nähten platzte. - Gut für die Kneipen und Geschäftsleute des Ortes und das will man nun in der diesjährigen Ausgabe der Stadt Los Llanos wegnehmen, denn dieses Jahr soll die Übergabe der Startnummern in Los Cancajos stattfinden, so hat man es seitens der Organisation der Transvulcania erklärt. - Großer Aufschrei in Los Llanos, die Bürgermeisterin Jesús María Armas, von allen immer nur "Susa" genannt, wendet sich mit einem derben Pressebericht an die Öffentlichkeit und wirft dem Cabildo Insular vor, man würde parteipolitische Überlegungen vor Tatsachen stellen und Los Llanos damit stark benachteiligen, und sogar den Erfolg des Rennens damit in Frage stellen. - Das müssen wir man ein bisschen mit Abstand betrachten und natürlich hat die Bürgermeisterin aus Los Llanos alles Recht auf ihrer Seite sich zu beklagen, wenn man einen großen Akt, mit Präsenz von über 10.000 Menschen, aus ihrer Stadt woanders hin legt. - Aber wir sollten auch die anderen Meinungen anhören und da sind auch Argumente vorhanden welche logisch klingen. - In Los Cancajos wohnen ganz viele Teilnehmer des Rennens, also haben die keine Notwendigkeit irgendwie die Inselseite zu wechseln um das Trikot entgegen zu nehmen, das wäre also praktisch für diese Läufer. - Dann meinen viele eben auch, Los Llanos sei sowieso schon als Zielort der Transvulcania besonders bevorzugt, da könne man doch solche Spektakel wie eben die Trikotübergabe doch ruhig auch anderen Orten auf der Insel gönnen. - Vielleicht wechselt man das auch, jedes Jahr eine andere Stadt, wo man dann eben auch die Buden aufbaut und daraus ein Fest macht und die Gewerbetreibenden des entsprechenden Ortes ihren Umsatz machen können. - Unterschwellig kommt aber eben immer der Vorwurf auf, das Ganze sei politisch motiviert, denn im organisierenden Cabildo Insular regiert die Partido Popular mit den Sozialisten, und in Los Llanos hat die Coalición Canaria zusammen mit den Sozialisten die Partido Popular aus dem Amt geworfen. - Da ist es nun natürlich nicht weit weg anzunehmen, dass man sich im Cabildo überlegt hat, dann nehmen wir denen dieses Spektakel weg, und geben das einer Gemeinde, die politisch genau so gestrickt ist wie wir, und da trifft man sich in den meisten Gemeinden der Insel, eben auch in Breña Baja, zu welcher der Ort Los Cancajos gehört. - Es wird heftig diskutiert, ob man denn damit die Transvulcania in Gefahr bringt, oder es einfach nur gerecht ist, auch andere Orte als Los Llanos daran verdienen zu lassen, aber eines glaube ich nicht, dass der Erfolg dieses Rennens davon abhängt, wo denn die Trikots übergeben werden. - Wichtiger wird sein, dass man die Organisation dieses Rennens weiterhin so gut beherrscht wie man das in den vorausgegangenen Ausgaben gemacht hat, denn in diesem Jahr nehmen insgesamt 3.500 Teilnehmer an den verschiedenen Rennkategorien teil, und das sind mit Begleitern und Betreuern derart viele Menschen, dass man sehr gut sein muss im Organisieren. - Natürlich hängt mein Herz immer auf der Westseite, aber die Argumente, dass das ein Rennen sei, welches der Insel "gehört" und nicht nur Los Llanos, die sind wohl schon richtig, auf der anderen Seite habe ich ganz oft auch die Richtigkeit des Spruches, never change a winning team erfahren müssen und so bleibe ich ohne Antwort in der Frage, ob es denn richtig oder falsch sei, die Vergabe der Startnummern von Los Llanos nach Los Cancajos zu geben.






Familie Ellen & Simon Märkle

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