Montag 31.03.03 17:30
Hubschrauber für Los Llanos
Der Hubschrauberlandeplatz in Los Llanos kann in Kürze seinen
Betrieb aufnehmen. Gestern wurde schon mal "probegelandet".
Nun fehlt nur noch die Kennzeichnung und dann kann es losgehen.
Die Nähe zur Klinik von Los Llanos war auch der Grund warum
man diesen Platz ausgewählt hat. Nun ist es möglich,
Kranke oder Verletzte, ganz schnell mit dem Helikopter in das große
Krankenhaus auf der anderen Inselseite zu fliegen. Im Krankenwagen
dauert das doch mindestens 35 Minuten und die können entscheidend
sein.
Aber auch als Landeplatz für Löschhubschrauber kann dieser
Platz genutzt werden. Bislang mussten die Helikopter um aufzutanken
immer zum Flughafen auf die Ostseite fliegen.
Montag 31.03.03 08:15
Parkplätze sind Mangelware
In unserer Hauptstadt Santa Cruz, sind Parkplätze an den Wochentagen
so gut wie nicht zu ergattern. Nun hat die Stadtverwaltung ja schon
einen neuen Parkplatz am Hafen erstellt, aber da ist ab 9:30 Uhr
auch bereits alles dicht.
Santa Cruz hat ein großes Problem, da es sich wegen seiner
Topographie nicht ausdehnen kann. Eingeklemmt zwischen Bergen und
dem Meer. Der Durchgangsverkehr soll ja nun auf eine, weitgehend
unterirdische Umgehungsstraße ausweichen. Auch will man in
den nächsten 5 Jahren an die 2.000 Parkplätze neu schaffen.
Es sollen 5 Parkhäuser entstehen, die auch alle unter der
Erde liegen.
Es wird also viel gebuddelt in den nächsten Jahren. Santa
Cruz muss auch was tun, denn Los Llanos hat einfach Standortvorteile
und viele Firmen sind bereits aus Santa Cruz abgewandert, da dieses
Verkehrschaos nicht gerade ein Kundenmagnet ist.
Sie als Gast sollten dennoch Santa Cruz besuchen, es gibt auch
Möglichkeiten dort zu parken.
Wenn Sie aus Richtung Flughafen kommen, dann gibt es vor der Stadt
gegenüber der Tankstelle, jede Menge Parkplätze auf dem
Standstreifen. Es ist deutlich angenehmer, 10 Minuten am Meer in
die Stadt zu laufen, als 20 Minuten in der Stadt einen Parkplatz
zu suchen.
Sonntag 30.03.03 16:40
Mehr Engländer nach La Palma
Im Winterflugplan taucht eine einzige Maschine aus London und Manchester
auf. Aus Deutschland kommen im Winter 31 Maschinen wöchentlich
auf die grüne Insel. Das ist ein gewaltiges Ungleichgewicht,
hat aber Tradition hier auf La Palma.
Bis vor 2 Jahren gab es noch überhaupt keine Möglichkeit
aus England direkt nach La Palma zu fliegen. Die Inselregierung
verhandelt nun mit der britischen "JMC" um für den
nächsten Winterflugplan eine zweite Flugroute anzubieten.
Auch soll erstmalig im Sommer, dann aber nur einmal pro Woche,
La Palma angeflogen werden.
Die Deutschen machen 75% des Tourismus hier auf La Palma aus. Gefolgt
von den Holländern mit 12%, den Schweizern mit 8% und den
Briten mit 5%. Die Touristen von spanischen Festland sind in dieser
Statistik nicht berücksichtigt.
Ob es klappt, den Anteil der englischen Gäste auf der Insel
zu erhöhen, muss sich erst zeigen. La Palma lässt sich
nicht so einfach verkaufen und ist nur einem ganz selektierten
Publikum zugänglich.
Das haben wir mit den Finnen und Russen erlebt. Eine Saison haben
Reiseveranstalter aus Helsinki und St. Petersburg uns Gäste
geschickt. Diese waren nicht so "amused". Das Fehlen
einer touristischen Infrastruktur a la Tenerife, oder Gran Canaria
wurde sehr vermisst. Irgendwie hat man es nicht hinbekommen, die
Russen und Finnen zum Wandern zu überreden.
Es muss aber noch einen Trick geben, wie man 60.000 Briten mit
einem Schlag auf die Insel locken könnte. Wir müssen
wohl mal im Irak nachfragen...
Sonntag 30.03.03 08:50
Schilderwald
Die Eröffnung des neuen Tunnels steht ja nun kurz bevor. Es
stehen bereits aber die Verkehrsschilder. Große Verkehrsleitanlangen,
gerade so als handelte es sich um das Frankfurter Kreuz weisen
den richtigen Weg. Schade nur, dass der Fortschritt immer mit so
mächtigen Keulen kommt und die Schilder nun höher sind
als der höchste Baum.
Gut, wir sollen ja beim Autofahren auch nicht in die Natur gucken,
sondern auf die Straße und die Schilder. Eines ist damit
aber auch geklärt: Die Skulptur, "árbol de la
graja" (Krähenbaum) passt nun hervorragend in die Landschaft.
Hatte man doch Bedenken, dieses Monument aus verrostetem Eisen
könnte in der Umgebung wie ein Fremdkörper wirken. Nun
passt Sie hervorragend in die Landschaft aus Schilderwald und blinkenden
Lichtern.
Aber keine Angst, der Tunnel ist nicht überall und La Palma
bleibt, trotz dieses Ausrufezeichens der mobilen Gesellschaft,
ein Ort der stillen Sensationen.
Samstag 29.03.03 16:20
Regen oder kein Regen
Das fragen wir uns schon länger. Nun besteht ab Morgen mal
wieder die Möglichkeit, Niederschläge auf der Westseite
zu erhalten. Noch sind wir stark im Minus mit dem kostbaren Nass.
Von Westen her zieht ein, wenn auch nicht großes, Tiefdruckgebiet
auf uns zu. Nun bleibt noch abzuwarten, ob das momentane Hoch stark
genug ist, das Tief in den Norden abzudrängen.
Da der Wind immer noch unstet mal aus Südwest und mal aus
West weht, ist es noch nicht sicher, ob uns das Tief erwischt.
Nun haben wir ja bereits Ende März und uns fehlen laut Statistik
noch 40% Niederschlag.
Das ist nun nicht mehr einzuholen, aber ein paar Tage Regen brauchen
wir noch, bevor der regenlose Sommer beginnen kann.
Ich weiß, Sie sehen das anders, aber ohne Wasser gibt es
kein Grün.
Samstag 29.03.03 08:30
La Palma rückt näher
Ab Dienstag dem ersten April, verkehrt die neue Schnellfähre "Benchijigua
Express" zwischen Tenerife Süd und La Palma. Die norwegische
Reederei Fred Olsen setzt insgesamt 5 Fähren auf den kanarischen
Inseln ein. Da Fahrzeit dauert nun nur noch 2 Sunden, gegenüber
den 5 Stunden der normalen Fähre.
Ab La Palma fährt die "Benchijigua Express" um 06:30
und ist dann um 08:30 in Los Christianos.
Ab Tenerife geht es um 19:30 los, so ist man um 21:30 hier auf
La Palma.
Die Abfahrten sind täglich. Die "Benchijigua Express" ist
ein moderner Katamaran der letzten Generation und kann 950 Passagiere
und 271 Autos befördern. Das Schiff ist 95 Meter lang und
kann 42 Knoten schnell fahren.
Diese neue Verbindung nach La Palma ist auch für unsere Gäste
eine Erleichterung. Wer aus Termingründen nicht unter der
Woche einen Charterflug direkt nach La Palma antreten kann, der
hat es nun deutlich einfacher über Tenerife zu kommen.
Los Christianos ist vom Südflughafen nur 12 Kilometer entfernt,
so entfällt der lästige und teure Transfer zum Nordflughafen,
von wo aus die Inselhüpfer nach La Palma fliegen.
Auf der Webseite von Fred
Olsen können Sie noch mehr dazu erfahren und Online Booking
ist auch möglich.
Freitag 28.03.03 17:00
Wasserkraftwerk auf La Palma
Die Wenigsten wissen, dass es auf La Palma 3 Wasserkraftwerke gibt.
2 davon sind sehr klein und produzieren zusammen nur 500 KW elektrische
Energie pro Stunde. Ein weiteres, bei San Andres, "salto
de Mulato" genannt produziert im Moment 850 KW. Techniker
haben aber ausgerechnet, dass man mit dem dort vorhandenen Wasser
bis zu 5.000 KW produzieren kann.
Das Kraftwerk "el Mulato" stammt aus den 50er Jahren
und könnte nun mit neuer Technik ausgestattet, einen wesentlichen
Teil der Abhängigkeit vom Öl bedeuten. Abzuwägen
gilt der Preis für die Renovierung. Insgesamt beanschlagt
man etwas mehr als 3 Millionen Euro. Alleine die neue Turbine des
types "Pelton" kostet bereits 840.000 Euro.
Nun muss die "UNELCO", unser hiesiger Stromproduzent,
rechnen, ob sich das lohnt.
Freitag 28.03.03 07:50
Bürger, zur Sonne, zur Freiheit, zur Höhl
e
Die Vulkanhöhle von Todoque, bereits als Naturdenkmal gekennzeichnet,
soll nun unter Bürgerbeteiligung weitere Schutzmaßnahmen
erhalten. Hier geht viel über den Begriff "participatión
ciudadana" und ist auch in den kanarischen Gesetzen verankert.
Das soll einerseits für mehr Demokratie stehen, andererseits
erhöht man das Engagement der Bürger, wenn man sie an
politischen Entscheidungen beteiligt.
Zurück in die Höhle. Beim Ausbruch des San Juan 1949
entstanden einige Vulkantuben und um eine der Längsten geht
es hier. An die 400 Meter lang ist die begehbare Höhle und
von großem wissenschaftlichen Interesse. Selten hat man die
Möglichkeit eine so junge Höhle zu beobachten. Nicht
nur Geologen, sondern auch Biologen kommen hier auf ihre Kosten,
hat sich doch bereits eine eigene Fauna entwickelt.
Noch eine Bitte, laufen Sie auf keinen Fall einfach in das Vulkanfeld!
Das ist nicht nur respektlos gegenüber einem Naturdenkmal,
sondern auch äusserst gefährlich. Jederzeit können
kleine Hohlräume zusammenbrechen und an dem scharfen Lavagestein
haben sich schon viele Menschen verletzt.
Donnerstag 27.03.03 16:45
Lieber Rotwein als tot sein
Das haben wir früher mal gerufen ... Nun geht es auf La Palma
darum, dass hier zu wenig Rotwein produziert wird und auch nicht
in guter Qualität. Die Hauptlast des Rotweines aus La Palma
wird aus der Traube "Listán negro" gekeltert.
Viele schmeckt aber der Listán nicht so recht, stammt er
doch ursprünglich aus Andalusien und hat einen harzigen Beigeschmack.
Auch ist er nicht sehr farbintensiv, so dass viele Winzer ihn mit
dem deutlich dunkleren "Negramol" verschneiden. Diesen
findet man auch als unverschnittenen Wein, kann aber auch nicht überzeugen.
Man will nun die Bauern auffordern, mehr Rotwein anzubauen, da
die Nachfrage zunimmt. Angesichts der hohen Preise für palmerischen
Rotwein, greifen doch viele Leute und nicht nur Gäste, doch
lieber zu einem Roten vom Festland.
Bei Weißwein sieht es deutlich besser aus. Da haben wir den "verdello" eine
aus Italien stammende Rebe, den "Bujariego" aus Südspanien,
der einen schweren Ölfarbenen Tropfen ergibt.
Den "Listán blanco" der auf dem Festland "palomino" heißt
und dort für Shrerry verwendet wird. Den "Malvasia" meist
als Süßwein ausgebaut, aber auch in einer trockenen
Variante vorhanden.
Weiter der "albillo" im Norden der Insel auch "vielo" genannt.
Ein fruchtiger leichter Wein, der sich immer mehr Beliebtheit erfreut
und fast schon zum Modewein wurde. Dann noch der "sabro" die
einzige echte kanarische Traube. Wird aber immer seltener angebaut,
da der harzige Beigeschmack kaum noch erwünscht ist.
Am Besten: Sie trinken sich mal durch und bestimmen so Ihren Lieblingswein.
Prost!
Donnerstag 27.03.03 07:45
Was gut ist, kann noch besser werden
Auf La Palmas Straßen sterben weniger Menschen an Verkehrsunfällen,
als auf den anderen kanarischen Inseln.
Obwohl auf La Palma die Straßenführung wegen der Topographie
oft atemberaubend ist, geschehen hier sehr wenig Unfälle.
Das hat nicht nur mit Vernunft und defensivem Fahrverhalten zu
tun, sondern die meisten Unfälle passieren hier bei geringen
Geschwindigkeiten und so ist die Todesrate durch Verkehrsunfälle
bei Autofahrern sehr gering. Nun hat man seitens der Inselregierung
den ehrgeizigen Plan, die Todesrate auf Null zu senken.
Das kann aber nur durch mehr und bessere Ausbildung und Aufklärung
der Verkehrsteilnehmer geschehen. Dafür wird es verschiedene
Aktionen in den Kapitalen der beiden Inselhälften geben, wo
man die Autofahrer direkt ansprechen will.
Jeder Unfall (und jeder Krieg) ist vermeidbar, wir müssen
nur wollen.
Mittwoch 26.03.03 17:20
Wettervorhersagen für La Palma sind schwierig
Man müsste eigentlich 5 verschiedene Wettervorhersagen für
La Palma machen. Das Wetter ist hier in jeder Ecke anders. Hauptgrund
sind die hohen Berge, welche die Insel in 4 Zonen teilen.
Die fünfte Wetterzone sind dann die Berge selbst. Heute zum
Beispiel drehte der Wind ein paar Grad von Südwest auf West
und schon hatten wir im Aridanetal Regen. Gleichzeitig scheint
aber die Sonne im Norden und Nordosten. Meist allerdings ist die
Windrichtung Nordost und dann kann es heftig auf der Ostseite regnen
und hier merken wir nichts davon.
Ein weiteres Phänomen sind die zeitweise auftretenden Fallwinde.
Bei Windstärken über 6 bofors ensteht über dem flachsten
Teil der Insel, der "Cumbre Nueva" eine Art Düse.
Die "Cumbre Nueva" ist der Bergrücken über
dem Tunnel, der das Massiv der Caldera mit der Vulkankette der "Cumbre
Vieja" verbindet.
Diese Düse sorgt nun dafür, dass auf der windabgewandten
Seite, starke Fallwinde entstehen. Diese treten immer in Böen
auf und können dann leicht 100 Stundenkilometer erreichen.
Wo diese Fallwinde aber genau ankommen, das hängt nun wieder
von der Windrichtung ab. Es kann sein, dass beim Nachbarn die Teller
vom Tisch fliegen und sie selber sitzen in einer Flaute. Oder umgekehrt.
Bei Westwind ist das oft ein Problem für den Flugverkehr,
da können die Fallwinde bis zum Flughafen reichen und erschweren
die Landungen sehr. Es kommt jedes Jahr ein paar mal vor, dass
der Flughafen deshalb sogar geschlossen werden muss.
Was lernen wir daraus: wer auf La Palma mobil ist, der findet immer
gutes Wetter!
Mittwoch 26.03.03 08:00
Neue Parkplätze für Puerto de Naos
Da geht man nun ein ganz großes Problem an. Die Not einen
Parkplatz in Puerto de Naos zu finden, hat schon so manchen Gast
dazu gebracht, lieber in Puerto de Tazacorte baden zu gehen.
Nun sollen am Ortseingang 130 asphaltierte Parkplätze geschaffen
werden um die Situation etwas zu entspannen. Auch die Bewohner
von Puerto de Naos leiden sehr, da mehr als die Hälfte des
gesamten Verkehrs in dem Ort nur dadurch entsteht, dass die Leute
Runde um Runde drehen, nur um einen Parkplatz zu finden.
Am Hotel Sol sieht es kein bisschen besser aus. Wer dort einen
Mietwagen hat, der lässt das Auto lieber gleich draussen an
den Bananen stehen und macht einen gesunden Spaziergang zum Hotel.
Dienstag 25.03.03 16:30
Kläranlagen und Rum
Es gibt weitere Interessenten für das momentan stillgelegte
Industriegelände in El Paso. Dort produzierte Reynolds bis
2001 Zigaretten, nun steht das riesige Fabrikgebäude zum großen
Teil leer.
Nun hat sich ein Fabrikant von Kläranlagen angesagt, um dort
zu produzieren. Die Firma ist auf dem spanischen Festland beheimatet
und hat beste Kontakte nach Marokko. Der Vertragsabschluss mit "Mora
World Water International" soll bald erfolgen. Des weiteren
hat sich eine Gruppe palmerischer Geschäftsleute um 1.500qm
in dem Gebäude interessiert.
Die wollen dort Rum herstellen.
Insgesamt hofft man so, an die 250 Arbeitsplätze schaffen
zu können. das wären fast so viele, wie durch die Abwanderung
der Zigarettenfabrik seinerzeit verloren gegangen sind.
Dienstag 25.03.03 08:00
Dritter Windpark geht ans Netz
In "Manchas Blancas" bei Mazo sollen die drei Windräder
nun auch Strom produzieren. Insgesamt haben wir dann 3 Windkraftwerke
auf La Palma. 2 bei Fuencaliente und nun das neue bei Mazo.
Die drei neuen Windräder bei Mazo haben eine Potenz von jeweils
600 KW. Damit sind diese deutlich stärker als die bislang
installierten. Zusammen könnten die drei Windräder nun
1,8 MW Strom produzieren.
Das allerdings schafft die Leitung nicht und nun müssen erst
mal neue Kabel verlegt werden mit einem deutlich größeren
Querschnitt. So wird anfänglich nur ein Windrad ans Netz gehen,
die anderen beiden drehen sich dann einfach nur so, weil es schön
aussieht...
Montag 24.03.03 17:00
Der Flughafen von La Gomera sorgt weiter für Polemik
Nun ist die Zahl der täglichen Passagiere sogar noch weiter
abgerutscht. Im Moment werden 57 Leute pro Tag dort abgefertigt!!
Dennoch wird kräftig investiert und zwar die Summe von 935.000,-
Euro. Die Landebahn und die Zubringerpiste sollen überholt
werden. Böse Zungen behaupten, da hat sich die Inselregierung
einen Privatflugplatz hingestellt. Richtig ist wohl, dass es sich
bei dem Flugplatz um ein Prestigeobjekt handelt das bar jeder Vernuft
ist. Es hat im Vorfeld auch genügend mahnende Stimmen gegeben
und viele versuchten dieses Projekt zu verhindern.
Wollen wir aber nicht zu hart sein, auch wir haben unsere Prestigobjekte
hier auf La Palma: 2 Tunnel, 2 Häfen, 2 Hauptstädte...
Montag 24.03.03 08:00
Wieder Diskussion um die Flüge nach La Palma
Dabei geht es nicht um die Charterverbindungen, sondern um die
interinsularen Flüge von Tenerife und Gran Canaria nach
La Palma. Nun soll auch noch der Frühflieger von Gran Canaria
nach La Palma gestrichen werden.
Die "Binter Canarias" ist immer noch die einzige Gesellschaft,
die als "Inselhopper" fungiert. Es geht auch nicht nur
um die Passagiere, sondern um ein großes Frachtvolumen, welches
mit dem Flugzeug nach La Palma kommt.
Da merkt man wieder mal die negative Begleiterscheinung, der "doppelten
Insellage". Da wir kein internationaler Hafen sind, wird alle
Fracht erst in Tenerife oder Gran Canaria angelandet und dort umgeladen.
Handelt es sich um verderbliche Ware oder Expressgut, dann wird
das Flugzeug als weiterer Transportweg gewählt. Da entstehen
nun aber wieder neue Engpässe.
Als Beispiel: an manchen Tagen erhalten wir die Tagespresse nicht
vor 11:00 Uhr. Große Hoffnung wird nun auf die Schnellfähre
gesetzt, die ab April zwischen Tenerife und La Palma eingesetzt
wird.
Das ist eine echte Alternative für den Frachtsektor, auch
wenn man in Tenerife dann die Fracht erst in den Süden der
Insel karren muss. Die neue Fähre fährt ab Los Christianos
und wird für die Strecke nach La Palma nur noch 2 Stunden
brauchen.
Sonntag 23.03.03 17:30
Los Llanos will die Schönste werden
Nachdem nun die historischen Fassaden instandgesetzt sind, neue
Fußgängerzonen geschaffen wurden und mehrere Kunstwerke
in der Stadt aufgestellt sin, geht es nun an die Verschönerung
der Zufahrtsstraßen. Auch soll der Park an der Straße
in Richtung Puerto de Naos fertigestellt werden.
Da baut man schon lange dran und die Kinder freuen sich endlich
auf einen neuen Spielplatz. Lustig wird es an der Straße
nach El Paso. Die rechte Seite gehört Los Llanos und die linke
Seite zu El Paso. Nun werden rechter Hand hübsche Natursteinmauern
gezogen und linker Hand bleibt alles beim alten. Für diese
Arbeiten werden wieder Arbeitslose herangezogen, die so für
6 Monate erneute Beschäftigung haben.
Es ist wirklich beachtenswert, mit wie viel Ehrgeiz Los Llanos
an seinem Image werkelt. Wenn nicht Wahlkampf wäre, dann würde
man sich noch mehr freuen...
Sonntag 23.03.03 08:45
Die Falangisten sind unterwegs
Gemeint sind damit die Tausendfüßler, die im Moment
auf La Palma in Horden auftreten. Auf der Suche nach Feuchtigkeit
wandern diese Schnufüßler auch durch Gärten und
Häuser. Es gibt wohl über 720 Arten der Tausendfüßler
und weiter als "Diplopoda juliformia" bin ich nicht gekommen
bei der genaueren Bestimmung, welcher der munteren Gesellen denn
hier auf den Kanaren uns ab und zu besuchen kommt, nicht gelangt.
Die Tiere sind absolut harmlos und nur 1-3 Zentimeter groß,
treten aber bisweilen in solchen Massen auf, dass nur noch der
Besen zu Verteidigunszwecken dient. Die Tiere sind nachtaktiv und
versuchen vor der Sonne zu flüchten, deshalb treten sie auch
nur im Winter in Erscheinung und dann auch nur, wenn es geregnet
hat. Die Hauptopulation ist im Norden der Insel, aber durch die
intensiven Niederschläge des vergangenen Winters haben sich
die Tausendfüßler auch bis ins trockenere Aridanetal
gewagt.
Ach ja, warum Falangisten? So nennt man die Tiere hier, denn sie
sind schwarz, treten immer in Massen auf und keiner braucht sie...
Samstag 22.03.03 16:30
Die kanarischen Inseln gehören nicht zu Afrika
Das geht aus einer geologischen Studie hervor, die Carlos Carracedo
und Robert Tilling aufgestellt haben. Die beiden Herren sind
international anerkannte Vulkanologen. Demnach sind die Kanaren
unabhängig vom afrikanischen Festland durch das Austreten
von Lava nur zufällig dort, wo sie jetzt sind entstanden
... Ich finde das schön, dass wir nicht zufällig in
der Gegend von Bagdad entstanden sind ...
Die beiden Geologen vergleichen das kanarische Archipel so eher
mit Hawaii und finden bemerkenswert viele Gemeinsamkeiten, trotz
der großen Entfernung. Die Bevölkerung der Kanaren wird
das freuen, macht man sich doch keine Freunde hier, wenn man behauptet,
die Kanaren gehören zu Afrika.
Von der Bevölkerungstruktur sind die Kanaren rein europäisch,
mit wachsenden Bindungen nach Südamerika. Afrikanische Einflüsse
sind hier sehr selten und gar exotischer als an der Mittelmeerküste
Spaniens.
Samstag 22.03.03 08:30
Die Technik macht´s möglich: mehr Bananen, weniger
Wasser
Galt doch der intensive Anbau von Bananen immer schon als Wasserverschwender.
Sicher ist die Banane eine Pflanze die sehr viel Wasser braucht
und in Regionen ohne regelmäßige Niederschläge,
ohne Bewässerung nicht auskommt. Man hat jedoch den Wasserverbrauch
in den letzten Jahren stark senken können.
Einmal durch bessere Methoden der Bewässerung. Früher
war hier nur die Flutbewässerung üblich. Man hat dazu
die gesamte Plantage unter Wasser gesetzt, was dazu führt,
daß nicht nur viel Wasser verloren geht, sondern auch noch
Nährstoffe aus dem Boden geschwemmt werden.
Von 1992 bis heute, hat sich die Fläche mit Flutbewässerung,
von 1.214 Hektar, auf 445 Hektar reduziert. Die beiden anderen
Methoden der Bewässerung sind Sprenkler und Tropfbewässerung.
Die Sprenkler eignen sich hervorragend in Plantagen unter Glas,
da dort keine ungünstigen Windverhältnisse das Wasser
wegwehen können. Im Freiland hat sich die Tropfbewässerung
am besten bewährt.
So konnte von 1992 bis heute, der Gesamtwasserverbrauch an Wasser
um 20% gesenkt werden, obwohl sich gleichzeitig die Anbaufläche
um 15% erhöht hat.
In der Zukunft will man aber noch mehr machen. Die Inselregierung
hat 7 Messtationen installiert, deren Daten den landwirtschaftlichen
Genossenschaften zur Verfügung stehen. Diese Angaben ermöglichen
eine bessere Bestimmung, wie viel Wasser tatsächlich den Plantagen
gegeben werden muss. Das genaue Messen der Regenmengen sowie Luftfeuchte
und Temperatur, sind halt exakter als Gefühl und Erfahrung
der Landwirte.
Ja, wir tun was für unser Wasser.
>Freitag 21.03.03 17:20
Filmfestival auf La Palma
Das zweite "internationale Festival des digitalen Films" genannt
el "Festivalito" findet vom 19. - 26. Juli statt. Bis
zum 23.5. kann man sich noch anmelden für den Wettbewerb.
Es werden sowohl Kurzfilme, wie auch Spielfilme prämiert.
Natürlich alles digital. Unterstützt wird das Festival
vom dem Pay-TV "Canal Plus" Letztes Jahr kamen 27 Filme
in den Wettbewerb und man hofft dieses Jahr auf mindestens so viele
Einsendungen.
Freitag 21.03.03 07:45
Auf La Palma fehlen Facharbeiter
Das beklagt der Präsident der Unternehmervereinigung der Insel.
Obwohl die Arbeitslosigkeit sehr hoch ist, fehlen in vielen Sparten
qualifizierte Mitarbeiter. Besonders dramatisch ist es in technischen
Bereichen und der kompletten Kommunikationsbranche.
Die meisten Probleme sind allerdings hausgemacht. Wegen des niedrigen
Lohnniveaus auf der Insel wandern die hiesigen Fachkräfte
ab, da man auf den großen kanarischen Insel bis 20% und auf
dem Festland gar 40% mehr verdient als hier.
Nun will man die Weiterbildung fördern um so aus ungelernten
Arbeitern Fachkräfte zu machen. Die andere Idee, für
gute Leute einfach gutes Geld zu bezahlen, findet bei Unternehmen
immer wenig Anklang.
Schwieriger zu lösen ist das Problem, dass es auf einer kleinen
Insel wenig Aufstiegsmöglichkeiten gibt. Wer richtig Karriere
machen will, der muss schon das Flugzeug nehmen und dort arbeiten,
wo die Musik spielt
Donnerstag 20.03.03 17:00
Flugtickets für Studenten
Auch dieses Jahr können Studenten aus La Palma mit Zuschüssen
rechnen um zu den Universitäten in Tenerife oder Gran Canaria
zu gelangen. Diese Hilfen sind gestaffelt nach dem Einkommen der
Eltern. Bis zu Euro 120,- gibt es. Man kann ja leider weder mit
der Bahn, noch mit dem Auto zur Universität fahren, sondern
muss das Schiff oder Flugzeug nehmen. Die weitaus meisten Studenten
aus La Palma studieren in La Laguna auf Tenerife. Nur eine geringe
Anzahl geht nach Gran Canaria.
Unerwarteter Regen auch auf der Westseite. Der in den Höhen
starke Nordostwind, trägt die Wolken bis auf die Westseite.
Der Regen ist zwar nicht so ergiebig wie im Norden, aber dennoch
wird man nass. Regen auf der Westseite bei Nordostwind ist äusserst
selten und hält auch meistens nicht lange an.
Donnerstag 20.03.03 08:00
Seit 03:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen
Mehr gibt es nicht zu diesem Thema, sonst kann ich heute nicht
weiterarbeiten.
In Tazacorte wird heute die dritte "Woche des Meeres" eröffnet.
Zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen rund um das Meer,
dokumentieren die Entwicklung Tazacortes, welche immer vom Dasein
als Hafen bestimmt wurde. Kein anderer Ort dieser Insel ist so
deutlich geprägt vom Leben mit und vom Atlantik.
Mittwoch 19.03.03 17:25
UNESCO Siegel
Langsam kristallisiert sich klarer heraus, welche Produkte und
welche Hersteller das UNESCO Siegel tragen dürfen. Es handelt
sich dabei ausschließlich um landwirtschaftliche Produkte,
die in Handarbeit veredelt werden. Auch müssen die Methoden
der Herstellung traditionell sein und ohne moderne Technik auskommen.
Da habe ich ein paar Bedenken, ob das dann immer den Anforderungen
des Gesundheitsamtes entspricht. Aber da wird man sich einigen
können. Ganz wichtig ist den "Wächtern des Siegels" auch,
dass nur Kleinbetriebe, vorzugsweise Familienbetriebe, dieses Siegel
erhalten.
Noch nicht geklärt ist der Vertrieb der Produkte. Man denkt
aber natürlich auch darüber nach, diese besiegelten Leckereien
zu exportieren. Auf jeden Fall ist das eine große Chance
für viele Kleinbetriebe, ihre mit viel Mühe hergestellten
Produkte zu bewerben.
Mittwoch 19.03.03 08:00
Zigarren aus El Paso
Von Morgen an bis Samstag Abend kann man den 15 Zigarrendrehern
aus El Paso bei der Arbeit zusehen.
Im "Recinto Ferial" (gegenüber des Rathauses im
Untergeschoss) wird der gesamte Ablauf der Zigarrenmanufaktur erklärt.
Dass es wieder Zigarrenherstellung is El Paso gibt, haben wir einer
Initiative der Gemeinde zu verdanken, die traditionelles Kunsthandwerk
fördert und Jugendlichen eine Ausbildung dazu anbietet.
Das alles ist noch im Anfangsstadium, aber anhand des Seidenmuseums
kann man ja auch die Nachfrage dafür erkennen. Fraglich ist
immer noch die Kommerzialisierung. Ewig wird die Gemeinde das nicht
sponsern können, andererseits will man den diesen Sektor nicht
gänzlich in private Hand lassen.
Dafür wird sich schon eine Lösung finden. Dem Gast wird
auf jeden Fall wieder ein Stück mehr Inselkultur in El Paso
geboten.
Dienstag 18.03.03 16:30
Wiederaufforstung als Schulfach
Zumindest für zwei Tage wird das für 50 Schüler
aus Puntagorda wahr. Was zunächst als nette Abwechslung des
Schulalltages anfing, wurde durch den Enthusiasmus der Schüler
und Lehrer zu einem solch großen Erfolg, dass eine Wiederholung
angesagt ist. Auch andere Schulen wollen nun diesem Beispiel folgen.
Konkret ging es um die Landschaft bei Las Tricias. Durch starke Überweidung
und intensiven Weinbau ist dort die ursprüngliche Flora stark
verdrängt worden. Nun wird aber in vielen der abgeweideten
Landschaften kein Wein mehr angebaut, da es sich in extremen Lagen
nicht mehr lohnt.
Auch stehen viele Ziegen jetzt in Ställen und werden von Kraftfutter
ernährt. Diese Brachlandschaften gilt es nun wieder aufzuforsten.
Die Umweltschutzbehörde hat nun zusammen mit der Schule in
Puntagorda dieses Programm aufgelegt. Der Idee folgten aber nicht
nur die Schule, sondern viele Freiwillige schlossen sich an und
spendeten auch Pflanzen aus ihren privaten Anzuchten.
Es handelt sich um die typischen Gewächse des Nordens dieser
Höhenlage:
Drachenbaum: "dracaena drago",
kanarische Dattelpalme "phoenix canariensis",
einer hochwachsende Wachholderart (Zeder) "juniperus cedrus"
und dessen kleinerer Verwandter der in El Hierro so berühmte
Sabina "juniperus phoenicea"
und zweier Wolfsmilcharten wie die Balsamwolfsmilch "euphorbia
balsamifera"
und die nur auf den Kanaren beheimatete Kanarenwolfsmilch "euphorbia
canariensis"
So, nun ist Schluss mit lateinischen Namen und ich gehe mit meinen
Kindern nun lateinisch essen: "pizza vulgaris"
Dienstag 18.03.03 08:00
Alles Banane?
Mit einem neuen Programm will die Inselregierung unsere absolute
Schlagseite in Richtung Bananen etwas bremsen. So kommt nun der
Anbau von Tabak, Zuckerrohr und die Zucht von Seidenraupen, auch
in den Genuss von Subventionen.
Gerade bei Tabak will man damit dem Import von Tabak entgegen wirken.
Es ist doch schon ein bißchen peinlich, wenn die berühmten "puros" aus
La Palma ganz aus Importtabak bestehen. Die Hauptprobleme beim
hiesigen Tabak liegen nicht an der Qualität, sondern an den
schwierigen Bedingungen diesen richtig zu trocknen. Daher richten
sich die Subventionen auch in die Verbesserung der Trocknungsanlagen.
Bei Zuckerrohr und Seidenraupen sollen kleine Betriebe dazu ermutigt
werden, diese traditionellen Gebiete wieder aufleben zu lassen.
Hat doch vor Kurzem erst die UNSECO unser traditionelles Handwerk
unter besonderen Schutz gestellt.
Das geht alles schon in die richtige Richtung. Auf lange Sicht
bringt es halt nichts, eine Monokultur durch eine andere abzulösen.
Es freut mich ungemein, dass die Inselregierung, wenn auch zaghaft,
nun auch zu diesem Entschluss gekommen ist.
Einer bleibt weiter uneinsichtig, das ist Jose Maria Aznar. Das
was Bush und Blair da machen wollen, ist ein klarer Bruch des Völkerrechtes.
Ich weiß wirklich nicht, wie Jose Maria Aznar das vor seinem
Volk vertreten will.
Montag 17.03.03 18:10
Internationale Gewässer zwischen den Inseln
Damit soll jetzt Schluss sein. Da die kanarischen Inseln kein eigener
Staat sind, sondern Teil eines Staates, sind die Binnengewässer
zwischen den Insel als internationale Zone zu behandeln.
Wer also zwischen La Palma und Tenerife schippert und nicht näher
als 20 Meilen an die Küsten fährt, der kann von den spanischen
Patrouillien nicht aufgebracht werden. Die illegale Praxis der
Müllentsorgung sowie das Reinigen der Tanks kann so nicht
unterbunden werden. Auch ist es unmöglich, in dieser "rechtsfreien" Zone
Schmuggler oder Flüchtlinge zu verfolgen. Bislang waren sich
die politischen Kräfte auf den Inseln auch noch nicht einig,
wie das gehen soll und wer dann auch die größeren Aufgaben
auf dem Wasser übernimmt. Diese Hürden sind nun genommen
und vielleicht ist es bis zum Ende des Jahres bereits so weit,
dass es endlich kanarische "Binnengewässer" gibt.
Montag 17.03.03 08:00
Kanaren, eine beliebte Alternative
So sehen das Sprecher der beiden größten Reiseveranstalter
Europas. Die TUI und Thomas Cook beherrschen zusammen 90% des Urlaubstourismus
in Europa. In den letzten Wochen melden die beiden Veranstalter
große Stornierungen von Reisen nach Ägypten, Tunesien
und in die Türkei.
Ein beachtlicher Teil dieser Gäste fliegt anstatt dessen auf
die Kanaren. Tenerife und Gran Canaria haben so die Möglichkeit,
die Statistik wieder erfreulicher zu gestalten. Der Anlass dazu
ist natürlich alles andere als erfreulich. Die beiden großen
Reiseveranstalter warnen die Kanaren auch davor sich nun wieder
auf den Lorbeeren auszuruhen.
Für La Palma hat das so gut wie keine Konsequenzen, da wir
als Alternative für Massentourismus und Kegelclubs nicht taugen.
Sonntag 16.03.03 19:20
No a la guerra!
"Nein zum Krieg" liest man hier aller Orten und viele Leute tragen
die T-shirts mir dieser Aufschrift. Gestern waren in Santa Cruz de Tenerife und
in Las Palmas de Gran Canaria jeweils weit mehr als 20.000 Menschen auf den Straßen
um gegen den Krieg und damit gegen die eigene Regierung zu protestieren.
Nun kommen die Stunden der Erklärungen und alles Bemühen
des alten Europas hat nicht gefruchtet. Ich muß noch mal
deutlich darauf hinweisen, daß die spanische Bevölkerung
diesen Krieg zu 85% ablehnt. Das haben zahlreiche Umfragen ergeben.
Nur der halsstarrige Ministerpräsident Jose Maria Aznar sieht
seinen Vorteil im Schoß von George Bush. Nun fragen Sie mit
Recht: wie ist es möglich, daß ein Regierungschef gegen
das eigene Volk votiert. Darauf haben wir alle keine Antwort, nur
vielleicht eine Sache, Jose Maria Aznar hat bereits am Anfang seiner
Legislaturperiode gesagt, daß er sich nicht wieder zur Wahl
stellen wird.
Nächste Frage, warum sagt der König nichts? Juan Carlos
sagt prinzipiell nichts zur Politik Spaniens. Er hat einmal Spanien
vor einem weiteren Bürgerkrieg gerettet, mit einem einzigen
Satz und danach nie wieder in das Tagesgeschehen eingegriffen.
Gut, das hat nichts mehr mit La Palma zu tun, aber das bewegt uns
hier und wir fühlen uns, bis auf ganz wenige Ausnahmen, als
furchtbar alte Europäer.
Sonntag 16.03.03 09.00
Prestigeobjekte braucht auch La Palma...
Nach dem Verschwinden der Zigarettenfabrik in El Paso gab es ein
langes Verwirrspiel, was denn nun aus dem Gelände und Gebäude
der nach Trier verlagerten Produktionsstätte wird. Eine
eigens dafür gegründete Firma, "Sotexcan" erhielt
den Zuschlag. Daß der Ex-Wirtschaftsminister der kanarischen
Insel Vorstand der Firma ist, kann nur ein Zufall sein.
Dort sollen leichte Baumwollgarne produziert werden, die dann in
der Mutterfabrik bei Barcelona zu Handtüchern und Bettwäsche
weiterverarbeitet werden. Wenn alles gut geht, dann sollen bis
zum Jahr 2004 doch 159 Arbeitsplätze geschaffen werden. Nicht
bis zum Jahr 2004 warten will man mit dem Kassieren der Subventionen.
7 Millionen Euro sollen her, das ist auch schon bewilligt, bevor
noch der erste Meter Garn hergestellt wurde.
7 Millionen Euro entspricht den gesamten Lohnkosten von 159 Arbeitern
für 2 Jahre. So geht´s Bisneß...
Samstag 15.03.03 17:00
Westseite weiter ohne Regen
Was die Gäste freut, ärgert den Bauern immmer mehr. Nun
haben wir (die Bauern) gehofft, eines der altlantischen Tiefs könnte
La Palma vom Westen her erwischen, aber das hat nicht geklappt
und so sitzen wir weiter auf dem trockenen.
Im Osten und Norden ist die Lage anders. Der Nordostpassat weht
leicht und immer wieder kommt es dort zu Niederschlägen. Hier
auf der Westseite ist es windstill, deswegen aber auch bewölkt.
Eine geschlossene Wolkendecke hängt auf etwa 1.800 Meter und
bewegt sich kein Stück. Das Meer hat sich wieder beruhigt
und nun ist auch in Tazacorte das Baden wieder ohne Probleme möglich.
Samstag 15.03.03 08:30
Die Spinne in der Yucca-Palme
Das war der Titel eines Buches über Schauergeschichten. Ganz
so abwegig ist das allerdings nicht. Nun fürchtet am hier
weniger eine monströse Tarantel, sondern viel mehr unbemerkt
eingeschleppte Pflanzenschädlinge. Vor Monaten bereits hat
die Landwirtschaftkammer davor gewarnt, daß viele Einfuhren
von Obst und Gemüse keine Gesundheitskontrolle in den Häfen
oder Flughäfen passieren.
Über die Hälfte aller Pflanzenschädlinge, mögen es Insekten
oder Pilzerkrankungen sein, sind auf diesem Wege auf die Insel gekommen. Das
Problem liegt weniger auf La Palma selbst, da nur ein verschwindend geringer
Teil der Güter hier direkt angelandet wird. Fast sämtliche Fracht,
auch Obst und Gemüse, werden in Tenrife und Gran Canaria umgeladen und kommen
dann ohne weitere Kontrolle zu uns.
Nun hat man der Staatsanwaltschaft eine Anzeige übergeben,
wo diese Unterlassungen angeklagt werden. So hat man z.B. Erdbeeren
und Ananas aus Afrika in den Märkten gefunden, obwohl es laut
Zollbehörde überhaupt keine Einfuhr dieser Produkte gab.
Das mag alles ein bißchen kleinlich klingen, aber wenn uns
Pflanzenkrankheiten wie die schwarze Sigatoka erwischen, dann kann
das für eine kleine Insel wie La Palma, die von der Bananenproduktion
abhängig ist, fatal sein.
Freitag 14.03.03 18:00
Der Thunfisch ist da
Un zwar nicht irgendein Thunfisch, sondern der beliebte "Barilote" Auf
deutsch, Weißer Thunfisch und für alle die es wissen
wollen: "Thunnus alalunga".
Der Barilote ist ein kleiner Vertreter seiner Gattung und wird
nur bis zu einem Meter groß. Oft in dieser Jahreszeit ziehen
Schwärme dieses Thunfisches an La Palma vorbei, auf der Suche
nach Nahrung. Im Moment tummeln sich an die dreißig Schiffe
vor La Palma um dem Barilote nachzustellen.
Dieses äußerst wohlschmeckende Fisch wird nicht als
Konserve abgefüllt, sondern landet als Speisefisch auf den
Tellern. Das zartrosa farbige Fleisch, ist meist saftiger als andere
Thunfischarten. In den nächsten Wochen gibt es hier überall
Barilote zu essen, Sie sollten sich das nicht entgehen lassen!
Freitag 14.03.03 08:30
Etwas weniger Gäste
Im Februar kamen etwa 36.000 Touristen weniger auf die kanarischen
Inseln, als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Die einzige
Insel, die zulegen konnte war Lanzarote mit einem bescheidenen
Zuwachs von einem knappen Prozent.
Die Hauptlast des Rückganges geht auf Kosten von Tenerife,
dort kamen 6,5% weniger als im letzten Jahr.
La Palma schlägt sich wacker, mit einem Minus von 2,6%. In
Zahlen sind das 371 Gäste weniger. Diese Werte stammen von
der "AENA" das ist der Betreiber der kanarischen Flughäfen.
Noch hat man keine Zahlen, nach Ländern getrennt.
Das wird dann wirklich interessant, ob die Deutschen weiter an
Präsenz auf den Kanaren verlieren.
Donnerstag 13.03.03 16:50
Campingplatz am Meer
Warum sich La Palma mit Campingplätzen bislang so ziert, weiß ich
nicht. Der Campingplatz in der Caldera und auf der Cumbre sind
ja wegen der klimatologischen Bedingungen auch nur für kurze
Aufenthalte geeignet.
In Fuencaliente, genauer gesagt an der PLaya de Cabras, soll nun
der erste Campingplatz am Meer entstehen. Wer die Ecke um den Windpark
kennt, weiß, daß da noch viel Arbeit zu tun ist, bevor
man dort ein Zelt aufstellen kann. Das gesamte Gelände ist
ein Steinbruch und ziemlich zerwühlt.
Nun kann man aber ja zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und
die nötigen Insvestitionen nicht nur als ökologogische
Wiederherstellung der Landschaft sehen, sondern mit dem Campingplatz
auch ein neues touristisches Angebot schaffen.
Leider soll es erst im Jahr 2004 so weit sein, denn vorher muß man
sich auch noch einigen, wo das Geld herkommen soll.
Donnerstag 13.03.03 08:10
Böse Buben unter Kontrolle
Auf einer Pressekonferenz ließ uns der Abgeordnete des kanarischen
Parlamentes die Polizeistatistiken der letzten 6 Jahre wissen.
Demnach sank die Anzahl der Gesamtdelikte um 20% zwischen 1996
und 2002, bei einem gleichzeitigen Anstieg der Bevölkerungszahl
um 15%.
Wenn man nur den Unterschied der beiden letzten Jahre nimmt, dann
ist der Rückgang der Kriminalität in der Provinz Tenerife
mit 14% doppelt so hoch, wie in der Provinz Gran Canaria, mit nur
7%. Die einzige Insel, die ein Wachstum an Delikten ausweist, ist
Lanzarote mit einer Zunahme von bescheidenen 1,2%.
Diese insgesamt sehr positive Entwicklung geht zum großen
Teil auf die immer effizientere Polizeiarbeit. Die Aufklärungsrate
liegt im Mittel bei 38,5% das könnte noch besser sein, ist
aber schon ein gewaltiger Fortschritt gegenüber dem Jahr 1996.
Da lag diese Quote noch bei bescheidenen 22.7%.
Mittwoch 12.03.03 16:20
Unvorstellbare Artenvielfalt an Tieren in der Caldera de Taburiente
Eine Gruppe von Wissenschaftlern des nationalen naturwissenschaftlichen
Museums hat im Nationalpark etwa eine halbe Million Proben eingesammelt
mit einem überraschenden Ergebnis: Es wurden 93 Gattungen,
aus 30 Familien in der Caldera entdeckt, die man bislang auf
den kanarischen Inseln nicht vermutet hatte.
4 Gattungen sind bislang auch den Wissenschaftlern überhaupt
noch nicht bekannt. Dabei handelt es sich in allen Fällen
um Insekten, oder wirbellose Tiere. Insgesamt hat man nun 739 Arten,
aus 594 Gattungen und 284 Familien in der Caldera de Taburiente
katalogisiert. Da aber noch gar nicht alle Proben ausgewertet sind,
wird es wohl noch weitere Überraschungen geben.
Ein Rätsel konnte aber schnell gelöst werden. Ein bislang
unbekanntes Säugetier mit einem Beutel auf dem Rücken,
welches häufig in Rudeln in der Caldera auftritt, konnte von
den Wissenschaftlern noch nicht eingefangen werden.
Da es für die spanischen Wissenschaftler unverständliche
Laute ausstößt, hat man internationale Hilfe erhalten.
Reinhold Messner hat diese Spezie schnell als "homo turisticus
rucksackiensis" enttarnt...
Mittwoch 12.03.03 08:10
Sparsame Palmeros
La Palma ist die Insel der Kanaren mit dem geringsten Anstieg des
Verbrauches an elektrischer Energie. Gerade mal 1% mehr Strom
wurde im Jahr 2002 gegenüber dem Jahr 2001 konsumiert. Die
Jahre davor war ein Anstieg zwischen 5 und 10 Prozent normal.
Was sich zunächst wie ein vorbildliches Verbraucherverhalten
darstellt hat aber einen ganz einfachen Hintergrund. Die Tabakfabrik
schloß Ende 2001 ihre Produktion und damit ging einer der
größten Verbraucher der Insel vom Netz.
Andere Zahlen sind eigenlich interessanter. Los Llanos hat im Stromverbrauch
deutlich zugelegt und die Nordprovinzen der Insel, besonders Garafia
und Puntagorda haben sogar sinkende Verbrauchszahlen. Auch dabei
bestätigt sich ein Problem der Insel, die Landflucht im Norden
und das schnelle Wachsen der neuen Metropole, Los Llanos.
Dienstag 11.03.03 15:45
Hohe Wellen
Seit ein paar Tagen branden Wellen von bis zu 8 Meter Höhe
an unsere Küsten. Das ist nicht nur ein unvergeßliches
Naturschauspiel, sondern auch gefährlich, wenn man sich dem
Meer zu weit nähert. In Puerto de Tazacorte wurde ein Teil
der Promenade überspült und der Sandstrand ein paar hundert
Meter verschoben.
Baden ist bei diesen Brechern natürlich nicht möglich.
In Tenerife hat es sogar Verletzte gegeben. Eine vermeintlich geschützte
künstliche Lagune wurde von den Wellen überspült
und verletzte so 11 Gäste.
Ursprung dieser großen Wellen ist das nordatlantische Tief,
welches vor ein paar Tagen noch bei den Azoren lag und nun Mitteleuropa
mit Regen überzieht. Diese Wellen kommen über mehrere
Tausend Kilometer auf unsere Küsten zu und brechen dann dort.
Für Morgen ist Besserung angesagt, aber bis man sicher wieder
baden kann, wird es noch ein paar Tage dauern.
Dienstag 11.03.03 08:00
Wanderwege aller Inseln, vereinigt euch!
La Palma wird federführend in einem europäischen Projekt,
die Wanderwege aller "makaronesischen" Inseln besser
zu gestalten. Die Kanaren, Azoren, Madeira und die Kapverden bezeichnet
man geographisch als makaronesische Inseln. Nicht weil die Makkaroni
von hier kommen, aber alle diese Inseln haben einen gemeinsamen
Ursprung und ähnliche klimatographische Bedingungen.
Nun, was hat das mit den Wanderwegen zu tun? Gar nichts, aber es
gibt Geld dafür an diesem Projekt zu arbeiten. Genau 1,3 Millionen
Euro dafür, daß auf Madeira die gleichen Wanderschilder
stehen wie auf La Palma. Es heißt auch, man möchte die
kanarischen Wanderwege in das Netz der Nordafrikanischen Routen
einbinden. Wie soll das gehen? Vielleicht mit einem netten Hinweis: "Halten
Sie bitte für 700 Kilometer die Luft an, Sie durchschreiten
nun den atlantischen Ozean"!
Ich freue mich immer, wenn Geld auf die Insel kommt, aber manchmal
staunt man einfach.
Ohne zu staunen bleibt aber zu berichten, daß La Palma über
1.018 Kilometer ausgebauter und beschilderter Wanderwege verfügt.
Damit sind wir Spitze auf den Kanaren, einzigartig, und das wollen
wir auch bleiben.
Montag 10.03.03 16:30
Die Protea, keine Alternative zur Banane, aber eine Pflanze mit
Zukunft
Seit etwa 5 Jahren baut man auf La Palma die Protea an. Diese kommt
aus der Familie der "Proteaceae" und ist ursprünglich
im südlichen Afrika beheimatet. In Deutschland kennt man die,
oft sehr teure, "Protea cyranoides" oder Königsprotea
als langlebige und effektvolle Schnittpflanze.
Da die Protea hier auf La Palma sehr günstige Bedingungen
findet, niedriger ph-Wert, gut drainierte Böden und auch sehr
windverträglich ist, bietet sich der Anbau förmlich an.
Waren es im Jahr 2000 erst 8 Bauern, die insgesamt 150.000 Proteen
angebaut hatten, so sind es jetzt bereits 60 Landwirte, die zusammen
500.000 Pflanzen ziehen. Nun warnt man schon vor einer Schwemme
und versucht ein bißchen zu bremsen, da der Absatzmarkt begrenzt
ist und der Transportweg auch nicht mehr hergibt. Die geschnittenen
Proteen werden als Luftfracht nach Holland geschickt. Nun sucht
man, sowohl neue Absatzmärkte, wie auch bessere Transportmöglichkeiten.
Da soll noch mal einer sagen, La Palma kann nichts anderes als
Bananen...
Montag 10.03.03 08:10
Biosphärenreservat mal praktisch
In etwa zwei Monaten wird das neue Inselgewächshaus fertig.
Bei Puntallana, im Nordosten der Insel entsteht gerade ein 12.000
Quadratmeter großes Gewächshaus, in dem die heimische
Flora und Fauna unter geschützten Bedingungn nachgezogen wird.
Gerade im Bereich der endemischen Flora der Insel ist es dringend
angezeigt, ein Nachzuchtprogramm zu starten. Viele eingeschleppte
Pflanzen, sogenannte Neophyten, haben bereits einige der endemischen
Arten fast verdrängt. Es soll aber auch eine Tierstation mit
einem Veterinär dort untergebracht werden.
Weiter besteht die Möglichkeit für Schulklassen diesen
Lehrgarten zu besuchen und unter Führung geschulten Personals,
die heimische Flora zu erfahren.
Gute Idee und vielleicht dürfen ja sogar unsere Gäste
den Garten besuchen. Was brauchen wir da noch einen Golfplatz?
Sonntag 09.03.03 15:40
Gutes Wetter und kein Ende
Selten haben wir den März so sonnig und warm erlebt wie diese
Tage. Seit dem 26. Februar scheint jeden Tag die Sonne, ohne das
geringste Wölkchen. Die Landwirte sehen das nicht so gerne
wie unsere Gäste, aber noch ist der Winter ja nicht vorbei.
Das gute Wetter haben wir einem sehr stabilen Hoch zu verdanken,
welches nun seit über einer Woche über den Kanaren liegt.
Dabei weht ein ganz leichter Wind aus Nordost. Dieses Hoch war
sogar stark genug, das riesige nordatlantische Tief so weit nach
Norden zu schieben, daß es die Kanaren nicht streifen wird.
Erst Mitte nächster Woche kann es zu Änderungen kommen,
aber das ist noch nicht ganz klar, ob unser momentanes Hoch an
Einfluß verliert. Hier noch eine gute Wetterkarte, die wir
uns häufig ansehen.
Sonntag 09.03.03 10:00
Tazacorte stinkt´s
Was da stinkt ist die Kläranlage von Los Llanos, die wohl
an der Obergrenze ihrer Kapazität angekommen ist. Immer öfter
läuft das Auffangbecken über und gelangt so in den "Baranco
Tenisca" Früher liefen die Becken nun nach heftigen Regenfällen über,
das war auch nicht schön, aber halt sehr verdünnt.
Los Llanos ist halt schnell gewachsen und eine Kläranlage
wächst nicht einfach mit. Der Inselpräsident hat Abhilfe
versprochen, wir haben ja schließlich Wahlkampf. Ein weiteres
Auffangbecken soll her und ein Überlauf geschaffen werden,
der dann unterseeisch ins Meer geleitet wird. Die Fischfarmen werden
sich freuen und irgendwie wird das Meer dadurch ja auch menschlicher...
Samstag 08.03.03 16:30
Los Llanos eröffnet Behandlungsraum für Drogenabhängige
Auch wenn keiner gerne darüber redet, aber auch hier in der "heilen
Welt" gibt es ein Drogenproblem. Weil es nicht besser wird
wenn man wegschaut, hat Los Llanos nun im Gesundheitszentrum eine
Poliklinik für Drogenabhängige eröffnet.
Ein Arzt, zwei Psychologen und ein Pädagoge sollen den Suchtkranken
professionelle Hilfe geben. Man hofft so auch auf die Möglichkeit
einer besseren Aufklärung, da viele Jugendliche synthetische
Einstiegsdrogen verharmlosen.
Das Zentrum ist für etwa 200 Personen ausgelegt. So viele
Drogenabhängige vermutet man in der Region, Los Llanos, El
Paso und Tazacorte.
Samstag 08.03.03 08:30
Zeitreise
Unsere Nachbarinsel El Hierro hat seine erste Ampel erhalten. Die
Ampel regelt den Verkehr eines einspurigen Tunnels. Das ist eigentlich
keine Nachricht wert, aber ich erinnere mich, als die erste Ampel
der Westseite in Los Llanos aufgestellt wurde. Das war vor mehr
als 20 Jahren und damals ein einschneidendes Erlebnis. Die ganze
Stadt hat diskutiert und es dauerte sehr, sehr lange, bis man
den "semaforo" auch akzeptiert hat.
Heute gibt es so viele Ampeln in Los Llanos, daß man viel
Zeit zum Nasepopeln hat. Die erste Ampel in El Paso, das sind nun
so etwa 5 Jahre her, war richtig gefährlich. Weh dem Fußgänger,
der auf das grüne Männchen vertraut hat und einfach losgelaufen
ist! Inzwischen gehört es zum Alltag, an einer roten Ampel
sogar zu halten. Wenn aber keiner kommt, dann fällt es uns
schon schwer, das rote Licht der Zivilisation ernst zu nehmen.
Freitag 07.03.03. 16.20
Wieviel Tourismus verträgt eine Insel?
Nun hat man mal nicht Manager, oder Politiker befragt, sondern
einen Geographie Professoer der Universität Gran Canaria.
Der nennt erst mal Zahlen: Auf La Palma gibt es im Moment 8.000
Betten für Gäste, das entspricht 10 Einwohnern pro
Gast, oder 11 Gäste pro Quadratkilometer. Diese Zahl könnte
man ohne Probleme um 50% erhöhen, ohne einen negativen Einfluß auf
Insel und Gesellschaft.
Rechnerisch kommen wir damit auf 12.000 Betten für die ganze
Insel. Auf den anderen Kanaren sind es 50 Betten pro Qkm und auf
Lanzarote und Fuerteventura gibt es gar mehr Hotelbetten als Einwohner.
Der Professor warnt eindringlich, auf La Palma die gleichen Fehler
zu wiederholen, wie man es auf den anderen Inseln bereits gemacht
hat. Noch ist aber die Welt hier in Ordnung und ich hoffe sehr,
daß Politiker von den Wissenschaftlern ein bißchen
lernen können.
Freitag 07.03.03 08:40
Umgehungsstraße von Los Llanos
Die Projektierung geht3 in die letzte Phase und wenn die Inselregierung
zustimmt, dann kann mit dem Bau bereits diesen Sommer begonnen
werden. Die neue Trasse soll Los Llanos südlich umgehen,
wird unterhalb von Dos Pinos beginnen und bei Argual wieder auf
die nun vorhandene Straße führen.
Man versucht damit die chronisch verstopfte Hauptstraße von
Los llanos zu entlasten, und den Durchgangsverkehr nach Tazacorte
und in den Norden der Insel, an der Stadt vorbei zu führen.
Die Umgehungsstraße von Los Llanos wird knappe 4 Kilometer
lang und in beiden Richtungen zweispurig sein.
Donnerstag 06.03.03 18:30
Am Aschermittwoch ist nicht alles vorbei
Zumindest nicht bei uns, da wird der Carneval noch bis zum Sonntag
hin ausgedehnt. Gestern war das "Begräbnis der Sardine" in
Los Llanos. Dieser Fisch gilt als Symbol für Wollust und
Ausschweifung und wird als Papierattrappe am Aschermittwoch unter
Wehklagen verbrannt. Nun kommen 2 Tage der relativen Ruhe und
Samstag und Sonntag ist noch mal richtig was los auf den Straßen
von Los Llanos und Puerto de Naos. Danach können selbst
wir nicht mehr feiern und brauchen dringend Ruhe.
Das Wetter war diesesmal bester Begleiter des Carneval, nicht einen
Tag Regen und auch nachts noch angenehm warm. Die nächsten
Tage werden wohl auch weiterhin bei schwachem Nordostwind, hier
auf der Westseite herrlichsten Sonnenschein bringen.
Der überaus trockene Januar und Februar macht es möglich,
daß die Mandelbäume immer noch blühen, da die Blüte
sehr spät eingesetzt hat. Das gibt es ganz selten, Mandelblüte
und Carneval gleichzeitig.
Donnerstag 06.03.03 07:30
Sinnvoller Tierschutz
Ein hiesiger Tierschutzverein bietet in Zusammenarbeit mit einer
deutschen Organisation die kostenlose Sterilisation, oder Kastration
von Hunden an. Das ist ein überaus begrüßenswerter
Versuch, der Hundeschwemme auf La Palma Herr zu werden. Das Geld
dazu kommt größtenteils aus Deutschland, aber auch
die hiesigen Tierärzte kolaborieren mit Sonderpreisen. Bislang
versuchte man verstoßene Hunde an neue Besitzer im Ausland
zu vermitteln, auch mit Erfolg. Das ist aber keine langfristige
Lösung, sondern nur eine Verlagerung der Probleme. Diese
lobenswerte Initiative ziehlt darauf ab, das Problem dort klein
zu halten, wo es entstanden ist.
Berichte wonach auch Dieter Bohlen und Oliver Kahn umsonst in den
Genuß der kostenlosen Behandlung kommen, konnten nicht bestätigt
werden...
Mittwoch 05.03.03 16:50
Weniger Arbeitslose
Im Februar ist die Zahl der Arbeitslosen auf den kanarischen Inseln
leicht zurückgegangen. Nun gibt es noch 96.944 Leute auf
den Kanaren ohne Arbeit.
Dennoch liegt die Quote immer noch bei unangenehmen 11,49% Nun
ist es aber das erste Mal seit Juni 2002, daß die Zahl der
Arbeitslosen überhaupt zurückgegangen ist. Ob das schon
die große Wende ist, oder nur ein kleines Hoch, das wird
sich zeigen.
Mittwoch 05.03.03 08:45
Fliegst du nicht auf mich, dann hole ich mir einen Anderen
Die Probleme mit der Iberia und La Palma haben ja eine lange Geschichte.
Nun sind wieder Flüge zwischen Madrid und La Palma gestrichen
worden unter zweifelhaften Erklärungen. Nun verhandelt die
Inselregierung mit der "Spanair" um einen weiteren
Linienflieger für uns zu begeistern.
Die Spanair flog vor Jahren bereits die Route Madrid - La Palma,
zog sich dann aber wieder zurück, als die Iberia den täglichen
Dienst auf der gleichen Strecke aufnahm. Ein Sprecher der Spanair
gab sich aber etwas zugeknöpft, gerne würde man nach
La Palma fliegen, aber nicht als Konkurenz zur Iberia, sondern
als Monopolist.
So ist das auch keine Alternative, aber wir müssen halt auch
eingestehen, daß für 2 Fluggesellschaften die Insel
nicht groß genug ist.
Dienstag 04.03.03 22:30
Große Wellen
Das Wetter ist ja nun schon seit einer Woche richtig so, wie alle
Gäste es wollen. Über 20 Grad und Sonnenschein jeden
Tag. Jedoch ist es im Moment unmöglich, auf La Palma im
Meer zu baden. Es gibt riesige Wellen, die aus dem Nordatlantik
kommen und uns das Meer nur so um die Ohren peitschen.
Besonders gefährlich sind die kleinen Buchten, wo die Brecher
aus unterschiedlichen Richtungen kommen. Trügerisch sind auch
die Pausen, die der Ozean einlegt. Er ist für einen Moment
ganz ruhig, aber jede siebte Welle macht dann alle naß.
Dienstag 04.03.03 08:30
Tunnelblick
Der oberste Verkehrsminister hat gestern die Tunnelbaustelle besucht
und für gut befunden. Wahrscheinlich versteht der gute Mann
genauso viel vom Tunnelbau wie wir. Aber das ist Politik und
da mischen wir uns nicht ein. Auf jeden Fall wird der neue Tunnel
Ende April fertig und dann können wir 5 Minuten eher mit
der Parkplatzsuche in Santa Cruz beginnen. Im Moment ist man
dabei die Technnik des Tunnels zu vervollständigen. Rauchmelder,
Kameras, Fluchtwege und Antennen für den Handyempfang wrden
installiert. Zahlen: Der neue Tunnel ist 2.640 Meter lang. Baubeginn
war 1998 und der endgültige Preis wird wohl 36 Millionen
Euro sein. Das sind "nur" 10 Millionen mehr als veranschlagt,
also alles im europäischen Rahmen.
Montag 03.03.03 17:30
Pilz, nicht Pils
La Palma erhält eine Pilz-Gesellschaft. Eine Gruppe begeisterter
Pilzsucher hat sich zu einer Interessengemeischaft zusammengeschlossen.
Ziel ist, allen Leuten Hilfestellung bei der Bestimmung der Pilze
zu geben, aber darüber hinaus auch der Schutz der Schwämme.
Weiter will man Führungen unternehmen um Besuchern die Pilzwelt
La Palmas näher zu bringen. Auf der Nord und Ostseite der
Insel gibt es durch die häufigen Niederschläge, Pilze
von September bis April.
In dieser Zeit kann man auch die leckeren Pfifferlinge, Steinpilze
und Maronen finden.
Ich sag Ihnen aber nicht wo...
Montag 03.03.03 08:30
Die Indianer verabschieden sich
Heute ist Santa Cruz der Mittelpunkt des Carnevals mit der "Einschiffung
der Indianer". Keiner weiß mehr so genau, ob damit der
Abschied der palmerischen Auswanderer nach Kuba gemeint ist, oder
deren Rückkehr nach La Palma. Das ist dem Feiernden auch egal,
wichtig sind, weiße Kleidung und ein großer Vorrat
an Talkumpuder um den Nachbarn mal endlich einzupulvern. Das geht
bereits Nachmittag los, da fahren unendliche Karavanen mit weißgekleideten
Menschen Richtung Santa Cruz. Gegen Abend kommt der Tross zurück
um in Los Llanos weiter zu feiern.
Es wird ausdrücklich davor gewarnt, heute Abend nüchtern
mit dem Auto die Hauptstraße von Santa Cruz nach Los Llanos
zu benutzen. Sie wären der einzig Nüchterne und könnten
sich falsch verhalten...
Sonntag 02.03.03. 16:30
Der Flughafen ist Rollstuhltauglich
Bei den Umbauarbeiten des Flughafens wurden nun auch die letzten
Hürden für Rollstuhlfahrer beseitigt. Nun sind alle
Ein und Ausgänge mit Rampen versehen und endlich auch die
Sonnenterrasse zugänglich.
Der Flughafen erfüllt damit endlich die internationalen Standards.
Insgesamt ist es nicht leicht für "Rollis" auf La
Palma, die Gehwege sind in den Städten nur zögerlich
hergerichtet und ausserhalb gibt es wenig Möglichkeiten, zumindest
für wenig sportliche Rollstuhlfahrer. Auch gibt es auf der
ganzen Insel nur 2 Mietwagen mit Handgas.
Dazu eine Frage in eigener Sache, wer verkauft, oder vermittelt
eine Handgasanlage für einen Hyundai Accent, möglichst
von Zawatzky. Ich hatte die Firma bereits angeschrieben, aber die
meinten nur, ich soll mit dem Auto vorbeikommen...
Nun noch ein bißchen Eigenwerbung, wir haben zwei Ferienhäuser
die für Rollstuhlfahrer zugänglich sind: Casa
Rosa und Finca Dulce
Sonntag 02.03.03 08:45
Die Sahara zeigt sich
Ein als "Calima" bekanntes Wetterphänomen können
Sie heute beobachten. Das ist staubige und trockene Luft aus dem
Südwesten, die Sand aus der Sahara mit sich trägt. In
der Webcam kann man das ganz gut erkennen. Ein starkes Hoch über
Portugal saugt die warme Luft aus Süden an und überquert
dabei die kanarischen Inseln.
Der "Calima" kann im Sommer sehr unangenehm werden, da
gib es Temperaturen bis 35 Grad. Jetzt im Winter ist das nicht
so schlimm, aber die Sicht ist halt begrenzt. Oft kommt es bei
solch einer Wetterlage zu Hitzeregen, da fallen dann wenige, aber
ganz dicke Tropfen zur Erde, die den gelben Staub der Luft mit
sich führen. Wehe der Hausfrau, die in diesem Moment gerade
die weiße Bettwäsche zum Trocknen aufgehängt hat.
Oft folgt im Winter auf "Calima" der Regen, wenn der
Wind weiter bis Nordwest dreht. Im Moment aber sieht man auf dem
Radarbild kein atlantisches Tief, daß uns erreichen könnte.
Samstag 01.03.03 16:30
Traumwetter zum Carnevalsanfang
Nun seit drei Tagen völlig wolkenlos und Sonne den ganzen
Tag. Das ist besonders nett von Petrus, stehen uns doch harte Nächte
ins Haus. Nichts ist schlimmer als ein verregneter Carneval. Das überall
gestreute Talkumpulver verwandelt bei Regen die Straßen in
wahre Rutschbahnen und die kunstvollen Kostüme lösen
sich in Nichts auf.
"Canela de Colombia" nennt sich die Gruppe, bestehend aus 13 Frauen,
die heute Nacht das Festzelt zum Brodeln bringen soll. Die Gruppe tritt zum ersten
mal in Spanien auf und ist sonst nur auf dem südamerikanischen Kontinent
bekannt. Gut, dann hören (und schauen) wir uns die dreizehn Kolumbianerinnen
mal an...
Samstag 01.03.03 09:00
La Palma wird Cyberinsel
Einen selbsbewussten Plan haben da die Oberen der Insel geschmiedet.
Breitbandinternetverbindungen für Behörden, Firmen
ud Schulen. Internetzentren in den Städten für die
Bevölkerung. Der größte Posten dürfte jedoch
für eine alternative Verbindung zum einzigen Kabel nach "Aussen" draufgehen.
Haben wir es doch erst vor kurzem erlebt, wie fragil so eine Verbindung
sein kann. Hintergrund ist natürlich eine anhaltende Zukunftsplanung
für die Insel. Die umständlichen Transportwege (siehe
06.02.03) verhindern die Ansiedlung von Industrie. Die Banane wird
uns langfristig auch nicht mehr ernähren können und der
Tourismus kann auch nur ein Teil des Inseleinkommens sein. Es ist
nur ein logischer Schritt, da auf Zukunft zu setzen und La Palma
so ein weiteres Standbein zu sichern.
Viel Arbeit muss bis dahin noch gemacht werden. Nun nützt
ja die schnellste ADSL Leitung nichts, wenn die letzten Kilometer
Kabel zum Rechner in alten, maroden Leitungen liegen und bei jedem
Gewitter ein neuer Trafo fällig ist. Aber das wird schon,
die Anpassungsfähigkeit der Insel und seiner Bewohner waren
immer schon erstaunlich.
Manch einer träumt schon vom "silicon valley de Aridane"..