La Palma Aktuell   Nachrichtenarchiv Juni 2014

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Montag 30.06.2014 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 27 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 27,8 Grad - niedrigste Temperatur 20,5 Grad

Asphalt hochgestapelt
Vorsichtig fahren auf der LP3

Die jünger Tochter sitzt jetzt bereits im Flieger nach Madrid, und auch wenn das neue Flughafenterminal längst Alltag für uns geworden ist, ich kann es immer noch nicht leiden, und wünsche mir das alte, vielleicht auch miefige Terminal zurück und ich denke, das wird sich auch nicht so bald ändern. - Aber was soll das ständige Gemecker, wir haben wenigstens einen funktionierenden Flughafen, aber was nutzt uns das im Sommer, wenn aus Deutschland nur drei Charter in der Woche kommen. - Gut, immerhin drei mehr, als in BER gestartet sind, als wäre dieser Vergleich auch noch irgendwie tröstlich. - Wunderbar gestaltet sich das Fahren auf der neu asphaltierten Strecke der Hauptverbindungsstraße. - Schnell und problemlos sind die Arbeiten verlaufen, endlich mal eine Bautätigkeit der öffentlichen Hand, welche ohne Verzögerungen und Ärger verlaufen ist, und doch haben wir etwas zu meckern. - Man legte halt die neue Asphaltdecke auf die bereits vorhandene, es ist jetzt die dritte Asphaltdecke dort übereinander. - So rückt halt die Straße immer ein bisschen höher und man kennt das ja auch aus den Städten, wo man plötzlich ein Stück aussparen muss, um die Eingangstür von Häusern nicht zu versenken. - An vielen Stellen hatte man dem wohl Rechnung getragen, und auf den Zentimeter genau vorher bereits die Ablaufrinnen der Entwässerung angepasst, aber eben nur dort, wo man neue Drainagen erstellt hat. - Dort, wo es bereits Drainagegräben gab, ist nun ein ziemlich hoher Absatz entstanden und wer mit seinen Reifen dort aus Unachtsamkeit hineingerät, der wird Probleme bekommen, dort wieder heraus zu kommen. - LKW und SUV mit den großen Reifen werden weniger Ärger haben, aber PKW mit kleinen Rädern sollten an manchen Stellen der Straße sehr aufmerksam fahren, damit man nicht im Straßengraben landet. - Sicher, man muss immer vorsichtig fahren, und abseits der Fahrbahn hat sowieso kein Auto etwas zu suchen, aber wir kennen es doch aus dem Alltag, dass man immer mal abgelenkt ist, oder man doch ans Telefon geht, oder noch schlimmer, mit dem Daumen noch eine Nachricht auf das Smartphone eintippt. - Wer da über den Rand hinausfährt, der wird ein böse Überraschung erleben. - Da muss noch mal nachgearbeitet werden, zumindest an den heftigsten Stellen ist das zu gefährlich. - Mal sehen, ob man das von selbst angeht, und aus welchem Haushalt man das Geld herausfischt, aber hier muss nachgebessert werden, auch wenn die anderen Arbeiten so schnell und professionell erledigt wurden.

Der bisher wärmste Tag des Jahres und oben in den Bergen ist es noch deutlich wärmer. - Wir haben es hier gut erwischt und eher das Wetter aus Los Llanos anstatt das aus El Paso, dort in La Rosa und vor allem Tacande de arriba kann es im Sommer furchtbar heiß werden, denn dort spielt der ausgleichende Einfluss der Nähe zum Atlantik keine Rolle mehr. - Morgen Abend kühlt es dann wieder ab, dann erreicht uns wieder kühle und feuchte Luft vom Nordatlantik. - Und übrigens hatte ich doch nicht Recht mit den Temperaturen, der Mai war doch, wenn auch nur eine kleines bisschen, frischer als der Juni. (Mai 19,58 Grad, Juni 19,92 Grad im Durchschnitt)

Fulanito de tal dice hoy: Tener la mosca detrás de la oreja
Die Fliege hinter dem Ohr haben. - Wer zu ängstlich und vorsichtig an die Dinge geht, wer immer zaudert und hadert, sich so gar nichts traut, der hat die Fliege hinter dem Ohr.



Bitte nicht vom Weg abkommen





Montag 30.06.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 14 % - Luftdruck 1015 hPa

Was unsere "Besten" kosten
408.181 Euro im Jahr pro Abgeordneten

Na ja, wenn es wirklich unsere Besten wären, dann würde man das Geld ja vielleicht sogar gerne geben. - Europa Press hat da mal eine interessante Zusammenstellung gebracht, was denn die Abgeordneten der Autonomen Regionen in Spanien den Steuerzahler kosten. - Dabei gibt es extrem große Unterschiede, die von 131.469 Euro pro Abgeordnetem im Jahr in La Rioja gehen, bis hin zu 431.871 im Baskenland. - Diese Zahlen sagen nur bedingt aus, was denn die Parlamentsabgeordneten verdienen, sondern es handelt sich dabei um die Kosten, welche der Apparat Autonome Regierungen verursacht. - Man hat das so gerechnet, als Beispiel das Baskenland, dort hat man einen Haushalt von 32,4 Millionen für den Betrieb des Parlaments in Vitoria und teilt man das durch die 75 Sitze, so ergibt das die Rekordsumme in Spanien von 431.000 Euro pro Abgeordneten. - An Nummer zwei steht Katalonien, die geben 421.000 Euro für jeden regionalen Abgeordneten aus, und dann kommen schon die Kanarischen Inseln, mit eben 408.000 Euro. - Das mag auch daran liegen, dass es auf den Kanaren zwei Provinzen gibt, Santa Cruz de Tenerife und Las Palmas de Gran Canaria und dass man mal hier und mal dort regiert und man so den 60 Oberkanaren die Reisekosten auch ersetzen muss. - Diese drei Autonomen Regionen liegen über 400.000 Euro pro Politiker, und damit weit über den Abgeordneten, welche in Madrid ihrer Arbeit nachgehen, das spanischen Parlament hat 350 Abgeordnete, die kosten 83,9 Millionen Euro, das ergibt dann eine Summen von 239.000 pro Sitz. - Da kosten viele regionale Kofferträger also noch mehr, als die nationalen Abgeordneten in Madrid, und das wäre natürlich auch wieder ein großes Thema für die nächsten Kommunalwahlen im Mai 2015, warum müssen wir uns derart viele, und vor allem so teure Politiker leisten, in Kommunen, Inselregierungen, Landesregierungen, Madrid und dann eben auch noch das Europaparlament. - Vielleicht hilft ja diese Meldung von Europa Press diese Diskussion mal anzustoßen und auch nachzufragen, warum wir uns hier auf den Kanaren so mit die teuersten Regionalpolitiker leisten, die bei entscheidenden Themen, (siehe Probebohrungen) doch nur patzig mit dem Fuß auf den Boden trampeln und ihre 408.000 Euro im Jahr nicht umsetzen können. - So geht das Lob an die drei Autonomen Regionen, welche unter 200.000 Euro pro Abgeordneten bleiben, das sind die Klassenbesten aus La Rioja, mit "nur" 131.000 Euro, gefolgt von dem Regionalparlament von Castilla- La Mancha und dem aus Cantabria, welche beide 177.000 Euro pro Abgeordneten ihrer Autonomen Regierungen veranschlagen. - Die meisten Regionen geben zwischen 200.000 und 300.000 Euro pro Regionalpolitiker aus und lassen Sie mich wiederholen, das kann man nicht durch zwölf teilen und damit hat man die Gehälter der Abgeordneten, sondern das sind die Summen, welcher der Betrieb der autonomen Parlamente kostet, und dann geteilt durch die Anzahl der Sitze.



Sonntag 29.06.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 24,8 Grad - niedrigste Temperatur 17,5 Grad

Drachenflugtage nehmen Gestalt an
Google verrät mir immer, wohin es gehen soll

Das Wetter verändert sich bereits, heute Morgen konnte man schon spüren, dass die Luft aus einer anderen Ecke weht, als noch weit aus dem Nordatlantik. - Dabei war der Wind sogar ein bisschen zu übermütig und hat den Künstlern von den Blütenteppichen dann doch etwas zugesetzt. - Aber nichts, was nicht wieder zu reparieren wäre, wir erinnern uns noch an Jahre, da hat der Wind so ziemlich alles mitgenommen. Es ist auch noch nicht richtig warm, das wird erst übermorgen wohl so sein, aber man hat einen Wetterwechsel bemerkt,

Und wenn der Sommer nicht mehr weit ist, dann wird schon wieder kräftig an den Drachenflugtagen gebastelt und morgen geht der Reigen bereits los, da fliegt die jüngere Tochter mit einer Freundin eine Woche nach Madrid. - Ja, sie hat es sich verdient, keine Frage, und eigentlich heißt es ja, sie fährt nur zur Unterstützung ihrer Freundin mit, die um ihren Studienplatz einnehmen zu können, einen Englisch-Test in Madrid machen muss. - OK, ich glaube alles was man mir sagt, und das war dann auch noch nicht alles, die Damen planen gleich weiter und dieses Mal kommt wohl Amsterdam in diese nähere Auswahl, zumindest sagen mir das die Werbeangebote über Hotels in der Stadt da weit im Norden. - Aber man weiß noch nicht wie viele Damen fliegen werden, die größere Tochter hat eine Woche Fuerteventura bereits gebucht, aber eigentlich will sie auch noch mit den anderen beiden Frauen einen, vielleicht letzten gemeinsamen Urlaub machen. - Das wird oft sehr kurzfristig entschieden, schneller war man dabei mir zu sagen, dass die eine Woche Gran Canaria für mich wohl mehr als ausreichend war, und ich vor kommendem Sommer nicht schon wieder solche Flausen in den Kopf bekommen sollte, als mehr als eine Woche Urlaub im Jahr zu machen. - Das dürfen hier nur die Damen, ich komme damit klar, und wüsste halt nur zu gerne, wann ich wen zum Flughafen bringen muss und wann ich wen auch wieder abzuholen habe. - Wenn ich Glück habe, dann bin ich immer nur für ein paar Tage alleine, da die ja auch noch alle ihre eigenen Pläne verfolgen, und ein paar Tage, das reite ich doch mit Links ab, Ravioli aus der Dose, Bohnen mit Speck und nachmittags Tour de France im Fernsehen gucken, ohne dass mich jemand dafür kritisiert und ich mich für meine Begeisterung erklären muss. - Dabei gucke ich doch bloß die schöne Landschaft… Das ist so, wie mit den Texten im Playboy, und ich fahre auch nur aus Sicherheitsgründen ein Auto, welches über fünf Meter lang ist und so hoch, dass ich beginnende Glatzen bei Porschefahrern ohne Mühe prognostizieren kann. - Die Wohnungen für die beiden Studentinnen sind nun auch unter Dach und Fach, (das sind Wohnungen eigentlich immer) beide wohnen bei der gleichen Gesellschaft, allerdings weit voneinander entfernt. - Aber das hat geklappt, ein Vater will das gerne wissen, dass die Töchter gut untergebracht sind, und die Jüngere wird fast direkt an dem Traumstrand und der Traumpromenade "Las Canteras" wohnen und hat auch versprochen, sie würde jeden Tag rauf und runter joggen. - Wie gesagt, ich glaube alles was mir meine Frauen erzählen, und auch die Katzen, ist vielleicht auch besser so, sonst diskutiert man auf verlorenem Posten. - Die ältere Tochter kommt übernächste Woche, dann sind ein paar Tage alle da, und danach geht es los mit den vielen Drachenflugtagen, aber das gehört irgendwie dazu, zum Sommer. - Ab morgen können dann auch meine Frau und ich schon für September trainieren, wenn wir dann ohne Kinder über die Tage kommen müssen, ich glaube fast, meine Frau grault sich ein bisschen vor der Vorstellung, neben den sieben Katzen nur noch einen mittelalterlichen Zausel vorzufinden, aber die wusste doch, dass das irgendwann kommen muss.

Fulanito de tal dice hoy: Tener la lengua larga
Die Zunge lang haben. - Wer zu viel spricht, keine Geheimnisse behalten kann oder sich im Ton vergreift, dem sagt man hier eine lange Zunge nach.





Sonntag 29.06.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 69 % - Luftdruck 1015 hPa

Medialer Dauerbrenner Thermalquelle
Eigentlich kann man es nicht mehr hören

Das Aridanetal schläft noch, der große Tag der Fiesta in Los Llanos steckt den allermeisten noch bis zum Kater in den Gliedern, und in El Paso hat man ja die ganze Nacht durchgemacht, um die Blütenteppiche für "Sagrado Corazón de Jesús" fertig zu stellen. - Um 19:00 Uhr findet die Messe statt, es singt auch der Chor vor der alten Kirche die Hymne des "Sagrado Corazón" und auch wenn das alles etwas getragen oder schwer erscheint, macht doch genau dieses religiöse Fest viel von dem aus, was die Einzigartigkeit dieses in weiten Teilen mystischen Ortes El Paso zu erklären versucht. - Einen Zeit-Tunnel beschreiten wir da, aber der Blick richtet sich ausschließlich in die Vergangenheit, die Versprechungen des "Sagrado Corazón", welche in bunten Papierschnipseln über die Teilnehmer der Prozession herabgelassen werden, taugen leider nur als nachträgliche Rechtfertigungen, und nicht als gegenwärtige Perspektiven. - Vielleicht liegt auch vieles daran, dass es seit Jahrhunderten die gleichen Rechtfertigungen sind. - Auf jeden Fall ein beachtenswertes Fest, da gibt es viel zu beobachten, 19:00 Uhr mitten in El Paso, an beiden Kirchen, die ja nur einen Steinwurf auseinander liegen.

Der mediale Dauerbrenner ist der Streit um die Nutzung der "Fuente Santa", der seit dem Jahr 2005 wiederentdeckten Thermalquelle, welche im Jahr 1766 vom Ausbruch des San Antonio unter Lava begraben lag. - Jahrelange Untätigkeit, oder sollten wir verharmlosend sagen Unwissenheit wird jetzt angeklagt, eine riesengroße touristische Attraktion liegt dort ungenutzt herum, und wir streiten uns, wer denn am meisten davon abbekommen soll. - Dabei sind viele Voraussetzungen überhaupt noch nicht gegeben, von bürokratischer Seite her hat man noch überhaupt nichts unternommen, um eben auch die Probleme anzugehen die da lauten, Küstengesetz und Naturschutzgebiet, und wie man denn da dennoch eine für die Insel effiziente Infrastruktur erstellen könnte, obwohl die Gesetze das eigentlich nicht vorsehen. - Allerdings machen diejenigen, welche die Gesetze basteln, auch meistens noch einen Ausweg da hinein, und in der Tat gibt es eine Möglichkeit, die Verbote auszuhebeln, zumindest für eine öffentliche Nutzung, und daran will man nun seitens des Cabildo Insular La Palmas arbeiten. - Was bleibt ist der Streit zwischen den Hoteliers der Insel und der Gemeinde Fuencaliente, die Hoteliers wollen das Thermalwasser dort aus der Quelle holen, und in ihren Spa-Einrichtungen den Gästen anbieten, und Fuencaliente will das auf jeden Fall verhindern, dort betrachtet man dieses Thermalwasser als Gemeindebesitz und will nicht, dass von dem kostbaren Gut etwas auf andere herabregnet. - Die Inselregierung bezieht da inzwischen eine dritte Position, man rückt von dem Plan ab, das Wasser auch anderswo zu nutzen, und setzt alle Karten auf einen Ideenwettbewerb der Architektenkammer, und eben gleichzeitig auf die Versuche, von der Küstenbehörde und auch der Raumordnungskommission Grünes Licht zu bekommen, dass man dort überhaupt eine touristische Infrastruktur aufbauen kann. - Das mit der öffentlichen Nutzung steht dann natürlich ein bisschen gegen ein Auftreten eines privaten Investors, den man eigentlich bräuchte, wenn man da wirklich was draus machen will, aber da muss man wohl wieder einmal einen palmerischen Königsweg finden, der halt solche Dinge möglich macht. - Die Hoteliers wollen inzwischen sogar mit Unterschriftenaktionen erreichen, dass man das Wasser der Heiligen Quelle in deren Einrichtungen den Besuchern der Insel anbieten kann, und es wirkt irgendwie befremdlich, solche eine Aktion, hätte man das doch so nicht erwartet. - Man will nun für den Sommer den Stollen der Heiligen Quelle zumindest an manchen Tagen für Besucher zugänglich machen, nur kleine Gruppen, und nach Anmeldung, obwohl man doch diesen Stollen für richtig viel Geld eigentlich bereits als Besucherzentrum ausgebaut hat. - Hektischer Aktionismus, nach Jahren der lähmenden Agonie, Hauptsache hinten, und das soll bitte nicht noch Jahre entfernt sein, kommt irgendetwas raus, und diese Insel versetzt sich selbst endlich in die Lage, aus ihren eigenen Ressourcen auch Einkommen zu generieren.



Auf den bunten Papierschnipseln stehen die zwölf Verheissungen des "Sagrado Corazón" geschrieben und die Gläubigen bücken sich mit Eifer danach.





Samstag 28.06.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 53 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 22,6 Grad - niedrigste Temperatur 18,0 Grad

Rindviecher, Bananen und eine kleine Hitzewelle
Der Juni war eine trübe Tasse

Ohne die Zahlen bereits parat zu haben möchte ich mal behaupten, dass der Juni in diesem Jahr kühler war als der Mai. - Zu wenig Wind, und das atlantische Hoch griff zu weit in den Norden, und holte dermaßen kühle Luft zu uns, dass man sich abends durchaus eine Erkältung holen konnte, wenn man dieses Wetter bei uns noch nicht kennt. - Wenn die Sonne scheint, dann herrscht höchste Gefahr für einen Sonnenbrand, wir sind halt einfach ein bisschen näher, und unsere Luft ist so sauber, dass man sich noch schneller einen Sonnenbrand holt als anderswo. - Am Abend dann wird es deutlich kühler und 16 - 18 Grad taugen einfach nicht um ohne Jacke oder Überwurf den Tag draußen vor der Tür ausklingen zu lassen. - Zum 1. Juli allerdings wird das anders werden, da schiebt sich ein kleines Tief über das Hoch und schließt damit die Tür nach den Norden, und uns erreicht dann keine kühle Luft mehr aus dem Nordatlantik sondern vom Festland und Nordafrika, und die ist bereits deutlich vorgewärmt. - Allerdings nur ein paar Tage, in drei Nächten müsste das wieder abgefrühstückt sein, dann kommt der Passat zurück. - Für Mittwoch und Donnerstag dann das erste Mal in diesem Jahr deutlich erhöhte Brandgefahr, aber es wird schnell wieder kühler.

Die Féria de Ganado in Los Llanos ist immer wieder sehenswert, nicht nur wegen der vielen Rindviecher, die sich dort herumtreiben. - Kühe und Bullen sind auch reichlich da, ich glaube sogar mehr als in Garafía oder beim "Cruz de las Canales in El Paso". - Anders als auf anderen Viehmärkten hat man sogar Rinder gezeigt, die nicht der "Raza Palmera" angehören, die versteckt man sonst vor uns in den Ställen, denn solch ein Viehmarkt strotzt sonst eigentlich vor triefender Tradition. - Schafe, Ziegen, der palmerische Rattenhund, (Ratonero Palmero) und wer den zur eigenen Rasse erklärt hat, das war sicher auch eine höchst endemische Angelegenheit. - Aber das sagt mir auch, dass unser Nachbarshund kein echter Ratonero ist, der ist nämlich größer und noch wuchtiger, darum er ja auch von uns die Namen Erwin, oder Presswurst erhalten hat. - Ansonsten ist das der Hund mit den tausend Namen, alle unsere Hausgäste rufen ihn bei einem anderen Namen, und er hört immer, dahinter steckt natürlich die Aussicht auf ein Leckerli. - Eigentlich heißt der Hund Arturo, das verrate ich den Gästen aber erst bei der Abfahrt, und auch nur, wenn die uns sagen, wie sie ihn genannt haben. - Zurück auf den Viehmarkt, ist noch mehr als nur das Herzeigen von reinrassigen Kühen, die ursprünglich wohl mal aus Galizien kamen, als Arbeitsziere gehalten wurden und man weniger auf Milchleistung Wert legte, oder auf marmoriertes Fleisch, sondern eben auf die Gutmütigkeit, die Kraft und Ausdauer, und eben dass die mit dem mageren Futter hier im Sommer auskommen, welches man bei uns vorfindet. - Inzwischen ist das eine eigene Rasse geworden, die sich aber im Kampf gegen moderne Hochleistungsrassen bei der Milchproduktion nicht messen lassen können, und auch ist das Fleisch anderer berühmter Rassen wohl besser. - So ist viel Tradition und Nostalgie mit dabei, wenn die Landwirte ihre Tiere dieser hellbraunen Rasse weiter pflegen, und es gibt auch deutliche Zuwendungen seitens des Cabildo Insular, eben wenn man diese Tiere auf diese Messen bringt. - Immer wieder bewundernswert die Ruhe dieser Rinder, die ertragen stundenlagen Transport auf den LKW ohne Murren und bleiben dann auch noch weitere Stunden ruhig dort stehen, lassen sich anfassen und rumschubsen, ich habe selten gutmütigere Rinder gesehen. - Auf der Verkaufsausstellung gab es viele Stände, nicht alle hatten was mit Landwirtschaft zu tun, aber das macht das doch nur noch bunter und lockt mehr Leute an, und es ist immer wieder ein wahrer Magnet. Ich war früh unterwegs, und dennoch waren schon viele Besucher dort. - Auf einem Stand mit chemischer Keulenladung für die Steigerung der Produktion von Bananen hatten die eine Staude mit sage, schreibe und wiege 107 Kilo ausgestellt. - Dafür braucht es eben nicht nur Wasser, guten Boden und Sonne, sondern auch das eine oder andere Mittelchen. Doping für die Banane, wenn es eben sein muss. - Auch hatte man drei kanarische Doggen mit dabei, "Dogo Canario" genannt, auch "Presa Canario" oder nur "Presa" genannt und diese Tiere gibt es hier auf La Palma gar nicht so oft. - Das ist eher eine Rasse, die auf Gran Canaria gerne gehalten wird, mächtige und beeindruckende Tiere, die auch das Wappen der Kanaren auf der Flagge beschützen. - Heute Abend dann noch der großer Umzug, und wer dann alle heutigen Attraktionen der Fiesta in Los Llanos mitgemacht hat, der bekommt den Fiestaorden am Band mit Pflugscharen anstatt Schwertern.

Fulanito de tal dice hoy: Tener la cabeza llena de pájaros
Den Kopf voller Vögel haben. - Auf Deutsch hat man einen Vogel hier den Kopf voller Vögel, das Ergebnis ist das gleiche.



Unter den schattenspendenden Eukalyptusbäumen am Stadteingang findet jedes Jahr im Juni der Viehmarkt von Los Llanos statt.




"El Calabazo". - Die Angestellten der Bananenbarone durfen früher für den Eigengebrauch so viel Wasser aus den Leitungen entnehmen, wie sie mit einem Kürbis und Muskelkraft schafften. - Heute ist das nostalgisches Treiben.




"Dogo oder Presa Canario", mächtige Tiere.




Das Wappen der Kanaren, wo zwei dieser Hunde die sieben Inseln beschützen.




Interessante Viehtransporte, aber wir haben eben gar keine echten Viehtransporter. Die Rinder stört das nicht.





Samstag 28.06.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 75 % - Luftdruck 1017 hPa

Fiestas, als gäbe es kein Morgen
Viehmarkt, Romería und Sagrado Corazón

Fehlt nur noch, dass wir auch noch ein "Krisenfest" einführen. - Die Graduación, also die Abschlussfeier der Abiturklassen und die der ESO war gestern Abend viel besser organisiert, als noch vor zwei Jahren. - Das muss man ohne Fragezeichen anerkennen, und ich habe fast eine Wette verloren, denn man hatte extra Heriberto vom Rathaus kommen lassen, der den Beamer bediente und so funktionierte der auch beim ersten Versuch. - Allerdings stürzte das für die Bereitstellung der Daten notwendige Laptop mehrfach ab, also konnte ich Ehre und Geld behalten, und außerdem waren diese Hintergrundabbildungen eh nicht so wichtig. - Die eigentliche Graduación lief stramm organisiert ab, dafür brauchte man für die Fotos hinterher länger, drei Stunden muss man rechnen, mir war am Schluss furchtbar kalt und ich wollte nur noch nach Hause. - Die Schüler sind dann noch feiern gegangen, und irgendwann in den Grauen des Morgens zurückgekommen und nun tun die mir wirklich Leid, denn heute müssen die schon wieder feiern gehen. - Alle meine Argumente mit, ihr müsst lernen, ihr müsst fit sein ziehen ja nicht mehr, die hat uns ja eine Abiturnote um die väterliche Versorgungsangstdrüse gehauen, dass man ohne Argumente dasteht. - Heute ist der große Tag der "Fiesta de la Patrona" in Los Llanos, und deren Schutzheilige, nichts anderes bedeutet "Patrona", ist die "Virgen de Los Remedios". - Eine praktische Dame, die Jungfrau der Möglichkeiten heißt das, aber auch Heilmittel und Verbesserung und mit einer solchen Dame an der Spitze kann doch eigentlich nur alles besser werden. - Man muss sich mal überlegen, da gibt es andere Gemeinden, die haben eine "Virgen de Dolores" als Patronin, also eine Dame des Schmerzes, Los Llanos sollte sich da also nicht beklagen und man feiert diese Dame ja auch jedes Jahr ausgelassen und wochenlang. - Heute ist der Viehmarkt, der beginnt jetzt bereits am Vormittag und es ist gut, dass inzwischen eine Umgehungsstraße den Verkehr von der Osteinfahrt der Stadt fernhalten kann, früher gab es dann immer ein elendes Verkehrschaos, heute wird man galant auf die Umgehungsstraße geschickt und die Landwirte und Besucher der "Feria" können ungestört vom Autoverkehr das Treiben wirken lassen und beobachten. - Einer der Höhepunkte des Viehmarktes ist jedes Jahr die Speisung der Landwirte, da kochen Nachbarschaften aus der Gemeinde meist Kichererbsen und gelben Reis, einer einfachen kanarischen Subspezies der Paella, und weil man früh morgens bereits Freudenbeschleuniger der geistigen Getränkefamilie zu sich nimmt, wird das alles meist sehr feucht und sehr fröhlich. - Am Nachmittag schließt sich dann die "Romería" an, der Umzug in Trachten, und den führt der "San Isidro" an, der Schutzpatron der Landwirte und auch wenn Los Llanos noch viel von der "Romería" in El Paso lernen könnte, Tausende von Zuschauern säumen den Weg der Prunkwagen und der vielen Komparsen. - Los Llanos steht heute Kopf, man wirft sich entweder mitten rein, oder umfährt die Stadt weiträumig, Asketen und Pharisäer nehmen am Besten gleich den Weg über Fuencaliente, dann bleibt nichts kleben, denn unsere christlichen Fiestas machen meist einen Heidenspaß. - Dieses Wortspiel gibt es in der spanischen Sprache leider nicht, wäre sicherlich der Brüller. - Morgen findet dann ein ruhigeres Fest statt, in El Paso bewundert man die Blütenteppiche zu Ehren des Herzjesufest, dem "Sagrado Corazón de Jesús". - Das ist ein bisschen verrutschtes Fronleichnam, denn die Blütenteppiche sind eigentlich zu dem Fest angesagt, aber weil man sich früher nicht den Luxus leisten konnte, in jedem Ort der Insel gleichzeitig Blütenteppiche auszustellen, hat man in El Paso den Schritt gemacht, und sich das Herzjesufest für ihre Blütenteppiche auszusuchen, um nicht an der Konkurrenz in Mazo zu scheitern. - Pragmatisch in jeder Lebenslage, so taucht man sich durch die Zeit, und so lange kein globaler Schatten oder Bedrohung unseren Alltag einnimmt, so lange funktioniert das auch, allerdings werden die Ausfallerscheinungen sichtbarer. - Manchmal hängen wir nicht nur nostalgisch an Traditionen, sondern klammern uns hilflos daran, und hoffen damit den Aufprall der Globalisierung so weit dämpfen zu können, dass man uns nicht gleich hinwegfegt von der Liste der gefährdeten Ethnien. - Aber die Globalisierung ist längst da, und die sind ja auch nicht so blöd, dass man auf uns als Konsumenten verzichten wollte. Und so lange wir nicht mitbekommen, dass man uns verarscht, so lange tut das auch nicht weh.



Unsere Zukunft, unsere Eliten. - Die sollen es mal richten, hat man uns gestern mehrfach erzählt. - Allerdings planen 90% derer bereits außerhalb der Insel und hinterlassen unter dem Begriff "Hirnflucht" - "Fuga de Cerebro" deutliche Lücken in der Professionalität unseres Alltags.





Freitag 27.06.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 23,2 Grad - niedrigste Temperatur 17,7 Grad

Die Nacht der langen Beine
Seit Stunden zupfen jungen Damen an sich herum

In El Paso feiert man heute Abend die "Graduación", will heißen, die Abiturienten und die Teilnehmer der letzten Pflichtschuljahre werden vor großem Publikum geehrt. - So etwas dauert Stunden, ich mache das ja nicht das erste Mal mit, und meine Vorfreude auf diesen Akt der Reifebekenntnisse, die so gar nichts mit Reife zu tun haben, sondern eher exhibitionistische Ausmaße erreichen, ist gedämpft. - Meine Töchter haben sich bei dem Wettbewerb, wer hat die längsten Beine und wer den kürzesten Rock, eigentlich immer vaterbefriedend zurückgehalten und nun ist ja "nur" meine jüngere Tochter dran, und auch die hat ein Kleid gewählt, welches mir den Aufenthalt in einem Raum mit ihr ermöglicht. - Und halten Sie mich nicht für prüde, aber manche jungen Damen tragen ein Nichts über dem, was man eigentlich nicht sehen sollte, und vor zwei Jahren positionierte man mich genau unter der Bühne und ich kam mir vor wie ein Spanner, der versucht, da jungen Damen unter das, was unter anderen Umständen mal ein Rock hätte werden sollen, zu blicken. - Aber ich sollte ja Fotos machen, von allen, und dieses Jahr werde ich mein Tele aufschnallen und von ganz weit hinten ablichten, und alles festhalten, was denn da geschieht. - Vor zwei Jahren erreichte die Jüngere gerade die Weihen der 4. ESO, was etwa dem Realschulabschluss entspricht, und mit dem endet hier die Schulpflicht, oder aber mit 16 Jahren. - Meine ältere Tochter feierte vor zwei Jahren ihr Abitur, ich musste also bis zum bitteren Ende ausharren, und dieses Mal kann ich mich also auf einen Akt konzentrieren und kann ansonsten einfach nur unfunktionell herumstehen, das habe ich bei den vielen sinnleeren nächtlichen Treffen der Partei gelernt. - Für die Mädels ist das die große Show, die sitzen seit heute Morgen bei den diversen Friseuren, sind dann im Nagelstudio und anschließend bei der Kosmetikerin, und es gibt nur ganz wenige Moment in meinem Leben, an denen ich dann doch lieber Jungs hätte, anstatt Mädels. - Die Jungs haben das viel leichter heute, die können sogar in Alltagskluft dort auftreten, die meisten aber schnallen sich eine Krawatte ans Hemd über den Jeans, das sieht förmlich aus, aber nicht übertrieben. - Zunächst werden Reden geschwungen, Bürgermeisterin, (Loly, fasse dich kurz, sonst wählen wir dich nicht wieder) dann die Direktorin des IES El Paso und dann Lehrervertreter, Schülervertreter, sowohl von der ESO wie auch die der Abiturklassen und dann gibt es lustige Fotokollagen über Powerpoint und ich verspreche, es dauert wieder über eine halbe Stunde, bis man endlich jemanden findet, der mit dem Beamer umzugehen weiß und den so einstellt, dass man überhaupt ein Gesicht auf den Bildern erkennen kann. - Dann wird jeder einzelne Schüler auf die Bühne gerufen, unter gröhlendem Beifall seiner Klassenkameraden, oder einfach von jedem Anwesenden, und man versucht da anhand der Lautstärke feststellen zu wollen, wer denn da ein besonders beliebter Schüler war. - Wenn das alles überstanden ist, dann ist dennoch nichts vorbei, dann müssen gedehnte Eltern die Grazien nach Hause fahren, dort entschälen sich die Gezwängten aus ihren Roben und ziehen endlich wieder Kleidung an, denn danach geht es noch in eine Bodega zum Feiern, und ab dem Zeitpunkt darf kein Elternteil mehr anwesend sein. - Ja man muss sie ziehen lassen, später die monatlichen Überweisungen und dreimal im Jahr der Besuch, und ich finde das allermeiste richtig Klasse, nur vor heute Abend graust mir ein bisschen. - Und jetzt weiß ich endlich auch, warum meine ältere Tochter bei meinem Aufenthalt auf Gran Canaria unbedingt mit mir ein Hemd kaufen wollte. - Das muss ich heute Abend anziehen, das hat sie fernmündlich nach La Palma befohlen, wo ich doch das fast förmliche Ding weit hinten im geduldigen Schrank bereits zur Bestaubung freigegeben hatte.

Fulanito de tal dice hoy: Tener gancho
Einen Haken haben. - Ganz konträr zu der deutschen Bedeutung dieses Ausspruchs. Wer hier einen Haken besitzt, der hat es drauf, der besitzt Charisma, der ist bei allen beliebt, der hat einen Lauf.



Aus dem Archiv, die Nacht der langen Beine





Freitag 27.06.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 59 % - Luftdruck 1015 hPa

Keiner will das Parkhaus in Santa Cruz
Glaubt den niemand an die Zukunft der Hauptstadt?

Wie macht man ein kleines Vermögen auf La Palma? - Klar, in dem man ein großes Vermögen mitbringt. - Kann man auch auf andere Regionen münzen, wir sind da glaube ich keine Ausnahme, zumindest keine große. - Eigentlich hätte man ja meinen müssen, ein Parkhaus, in der so von Parkplatzknappheit geplagten Stadt wie Santa Cruz, müsste ein krisensicheres Geschäft sein. - Das hätte ich vor zehn Jahren auch unterschrieben, aber eben keinen Hypothekenkredit, der mir Millionen an Euro fast ohne Eigenkapital zusichert, und dann schließlich zu einem Paradebeispiel der Immobilienkrise führte. - Nein, es waren nicht alleine die viel zu hohen Hypothekenzinsen, welche den Betreiber schließlich in die Knie zwang, sondern auch eine Fehlplanung. - Und das gleich in dreifacher Hinsicht, man schätzte das Verhalten der Bewohner und Besucher der Stadt falsch ein, ebenso wie man die Baukosten für die Tiefgarage viel zu gering ansetzte und daraus ergab sich eben die dritte Fehleinschätzung, die Hypothekenzinsen fressen die viel geringer als angenommenen Erlöse aus dem Tagesgeschäft auf, und man fährt permanent Miese ein. - Nicht auszuschließen ist, dass sich Gesellschafter auch noch Gelder auf die Seite geschafft haben, aber das können nur Insider feststellen, die an die internen Papiere kommen und es ist nicht raus, ob man denn überhaupt in diese Richtung ermitteln will. - Nun möchte die Bank das Parkhaus am 24. September versteigern, aber wie es heißt, gibt es eigentlich überhaupt kein Interesse daran, dieses Parkhaus zu betreiben, man spricht von über vier Millionen Euro, die das kosten soll, und wenn die Einnahmen nicht mal dafür reichen, die Personalkosten zu bezahlen, so wie das der Betreiber sagt, dann wird sich wohl auch niemand finden, der das Parkhaus ersteigern will. - Oder kommen doch ominöse Geldwäscher aus den Golfstaaten, Südamerika oder Russland, ein bisschen spekuliert man hier doch auch auf "dummes Geld", welches unbedingt rein gewaschen werden muss, und eben beim Prozess der "Waschung" auch immer positive Synergieeffekte für das Waschhaus entstehen. - Wenn da aber nur Tageskassen von wenigen hundert Euro zusammenkommen, dann wird das auch professionelle Geldwäscher nicht wirklich locken. - Vielleicht sind wir aber auch alle ein bisschen blind, und sehen nicht, welche Chancen in unserer Hauptstadt Santa Cruz stecken, und wenn man endlich den Mut aufbringen würde, nach der Fertigstellung des Stadtstrandes auch den Autoverkehr von der dann möglichen Promenade zu entfernen, dann wäre die Avenida del Puente das große Einfallsportal in die Hauptstadt, und genau dort, wartet dann das Parkhaus auf die ihres Autos müden Besucher. - Vielleicht wäre das auch ein bisschen so, als würde man einen Haufen Geld auf Costa Rica gesetzt haben, dass die als Gruppenerster weiterkommen und jeder, der einem zuvor noch als Trottel betitelte, der zieht jetzt den Hut vor einem. - Also bitte, wo sind denn die großen Zocker, die mit Weitsicht und Genie investieren, und das Gras sowie die Shareholder wachsen hören? - Auf jeden Fall müssten die derart progressiv sein und denken, dass die auch die Tatsache übersehen, dass das Parkhaus überhaupt nicht unter den Hammer kommt, sondern lediglich die Konzession, für jetzt nur noch knapp siebzig Jahre. - Da sind auch noch einige Fragen offen, die 200 fest vermieteten Parkplätze, deren Eigentümer eine fünfstellige Summe bezahlt haben, um eben für damals 75 Jahre diesen Parkplatz zu besitzen, wie sieht des denn eigentlich mit denen aus, bekommen die ihr Geld zurück, respektiert ein zukünftiger Betreiber deren Rechte, oder haben die ihr Geld in ein großes Loch mitten in der Hauptstadt Santa Cruz gesteckt? - Manchmal bin ich froh, dass mein bescheidenes Dasein mich überhaupt erst gar nicht in die Verlockung treibt, solche Investitionen durchzudenken, allerdings fürchte ich mal, wenn ich Geld hätte, dann wäre ich dem Depp, der jeden Tag über die Plaza von Los Llanos läuft, sehr ähnlich.





Donnerstag 26.06.2014 16:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 43 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 23,2 Grad - niedrigste Temperatur 16,7 Grad

Gesucht - gefunden Entfacht - kontrolliert
Vermisste und Feuer

Heute war wieder mal so ein Tag, wo ich mir viel vorgenommen hatte, aber alles kommt anders als man denkt. - Um 17:00 Uhr muss ich in El Paso sein, zum Fußball und zu Fuß, deswegen gibt es heute nur ganz kurze Nachrichten.

Eine fünfundfünfzigjährige Litauerin war gestern Nachmittag mit Familie zur Vulkanroute aufgebrochen, wollte diese aber nicht beenden, sondern kehrte wieder um. - Als Ehemann und Sohn auch am Abend nichts mehr von der Frau gehört haben, alarmierten diese die Polizei und man begann heute Morgen mit der Suche und ab 11:00 Uhr sollte auch der Hubschrauber dazu starten. - Man fand die Frau aber noch vorher, in der Nähe der "Pared Vieja" und so ist dieses Abenteuer glücklich für alle ausgegangen. - Anders als in dem Fall des deutschen Gastes, der von einem Abendspaziergang oberhalb Tijarafes vor Monaten nicht mehr zurückkam. - Trotz intensivster Suche weiß man bis heute nichts über den Verbleib des Mannes.

Gegen 14:30 brach heute in Garafía, genauer gesagt in der Gegend von "Lomada Grande" aus noch unbekannten Gründen ein Feuer aus. - Einsatzkräfte vom Boden aus aber auch drei Helikopter, einer vom Gobierno de Canarias und die beiden von der BRIF aus Puntagorda konnten schnell eingesetzt werden, so dass man das Feuer schnell eingrenzen konnte. - Die Löscharbeiten gehen noch weiter, aber man gibt sich seitens der "Cecopin" zuversichtlich, da die meteorologischen Bedingungen günstig für die Brandbekämpfung sind. - Es hilft auch sehr, dass die betroffene Zone vom Land her zu erreichen ist, so dass man keine weitere Ausbreitung des Feuers befürchten muss. - Schnell, und mit genügend Mitteln eingegriffen kann man kleine Brände wohl gut bekämpfen, noch bevor ein großes Feuer daraus wird.

Fulanito de tal dice hoy: Tener entre ceja y ceja
Zwischen Augenbrauen und Augenbrauen haben. - Wenn man jemanden oder etwas genauestens im Blick behalten will, auch bis hin zur Obsession, oder weil man einen Verdacht hat, dann hat man den dermaßen im Blick, eben zwischen Braue und Braue.



Aus dem Archiv, einer der hier stationierten "Sokol W-3A" der BRIF aus Puntagorda






Hier zwei aktuelle Fotos vom Brand in Garafía mit freundlicher Genehmigung von Petra Kilian





Donnerstag 26.06.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 53 % - Luftdruck 1016 hPa

Industrie im Industriegebiet
Die Nachasphaltära beginnt

Eines der Asphaltwerke steht immer noch, nagelneu, allerdings nie in Betrieb gewesen und irgendwie versucht der Betreiber uns immer noch im Glauben zu lassen, dass man durch administratives Schweigen eine Genehmigung erhalten kann, ein Asphaltwerk zu betreiben. - Gut, ich bin so lange inzwischen auf La Palma, so dass mir wenig fremd sein sollte, aber ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass UNASPA dort irgendwann Asphalt produziert. - Der Wertstoffhof und die Blocksteinfabrik, aus mehr besteht dann das Industriegebiet gar nicht, Hunderte von Lampen brennen nachts, damit die streunenden Hunde dort Orientierung finden. - Aber inzwischen tut sich mehr, das Cabildo Insular konnte endlich Mieter für vier Industriehallen finden, die man vor vielen Jahren dort erbaut hatte, um eben Interessenten dort eine nutzbare Immobilie bieten zu können. - Man fand aber keine Interessenten, und dann versuchte man die Hallen gratis an Mutig anzubieten und erst nach langer Zeit wurde man fündig. - In einer Halle werden die Biere aus Tijarafe abgefüllt, in einer anderen Halle werden Schnäpse hergestellt und ein weiterer "Industrieller" (der allerdings alles ganz alleine macht) sammelt benutztes Speiseöl aus den Restaurants ein, filtert das, und stellt daraus Brennstoff her. - Anderthalb Jahre brauchte er um die Papiere zu bekommen, er schüttelt heute noch den Kopf wenn er an die vielen bürokratischen Schritte denkt die er tun musste. - Das aufbereitete Öl dient weniger um Fahrzeuge zu betreiben, das lohnt sich nicht wirklich, auch wenn das mit einer kleinen Umrüstung am Dieselfahrzeug gehen würde, aber er müsste dann an die 30 Cent Spritsteuer bezahlen und dann wird es knapp, da der Aufwand für ihn doch erheblich ist, und die umgeschlagenen Mengen noch keine Massenproduktion zulassen. - Auch fehlt ihm noch ausreichend Rohstoff, er muss fast um Altöl betteln, obwohl inzwischen die Gastronomen nachweisen müssen, dass ein zertifizierter Betrieb das Öl abholt. - Bislang stellt er nur Treibstoff für stehende Motoren und Öfen (zum Beispiel in Bäckereien) her, da muss er die 30 Cent pro Liter nicht bezahlen und ein kommendes Geschäft könnten auch Generatoren sein, und weiter denkt er auch darüber nach, Seife herzustellen. - Noch muss er alles alleine machen, mehr wirft das noch nicht ab, tagsüber fährt er mit seinem kleinen LKW die Restaurants ab und buckelt das Altöl auf die Ladefläche, und früh morgens oder spät abends steht er dann in seiner Industriehalle und filtert die Pommes-Frites-Reste wieder aus dem Öl. - Zukünftig will er auch in El Paso und Los Llanos Container aufstellen, in denen die Privatleute ihr gebrauchtes Speiseöl deponieren können, auf der Ostseite macht das schon ein Konkurrent von ihm so, und die Ergebnisse können sich wohl sehen lassen. - Treibstoff aus nachwachsenden Rohstoffen, und hier eben noch sinnvoller, nicht aus extra für die Industrie gezogene Pflanzen, sondern aus einem Abfallprodukt, welches sonst wohl in den Sickergruben und damit auch in den Untergrund der Insel gelangt wäre. - Es gibt also doch Nutzen und Sinn für das Industriegebiet dort, und was nun für manche Industrien noch störend ist, das sind die Staubwolken, welche das Zementwerk dort bei der Arbeit von sich gibt, sonst wären wohl noch mehr Betriebe dort hingegangen und hätten sich angesiedelt.





Mittwoch 25.06.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 44 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 23,7 Grad - niedrigste Temperatur 16,6 Grad

Tagesausflügler aus Hollywood
Shirley MacLaine war am Sonntag auf La Palma

So erfahren wir das heute durch die lokale Presse, und niemand hat es wirklich mitbekommen, außer eben den Begleitern der berühmten Dame. - Sie sei sehr interessiert gewesen an der Geologie der Insel, sie war auf der Cumbrecita, in der Wallfahrtskirche von Las Nieves und aß im Bodegón Tamanca in El Paso zu Mittag. - Das war keine schlechte Wahl, hoffentlich hat sie so unseren Mojo kennengelernt, denn auf diese Soßen bilden wir uns verdammt noch mal was ein. - Shirley MacLaine hält sich derzeit auf Gran Canaria auf und hat den Sonntag eben frei gehabt, und so diesen Tag genutzt, mal unsere Insel kennenzulernen. - Es hätte ihr gut gefallen heißt es noch, und wir können nur hoffen, dass die gute Frau auch später noch Werbung für uns machen wird. - Tagesausflügler, das ist auch noch so ein Publikum, welches wir gar nicht wirklich locken, obwohl Tenerife nur 30 Flugminuten weit weg ist, und Gran Canaria eine knappe Stunde. - Aber das ist teuer, für Nichtresidenten kommt man auf 150 bis 200 Euro hin und zurück, das ist für Shirley MacLaine kein Problem, Frieda Normalverbraucherin zuckt da schon ein bisschen zurück, zumal ja meist noch den Otto dabei hat, und man dann schon bei 400 Euro ist, ohne was außer einer ATR 72 von innen gesehen zu haben. - Mit dem Schiff wäre das natürlich billiger, viel billiger sogar, aber da ist man Stunden unterwegs, und so wie die Fahrzeiten im Moment sind, kann man sich das komplett abschminken. - Die Fähren fahren spät von Tenerife nach La Palma, und ganz früh am Morgen wieder auf die größte Insel der Kanaren, da kann man einen Tagesausflug von La Palma nach Tenerife unternehmen, und das wird auch gemacht, aber eben nicht umgekehrt. - Für den Sommer hieß es mal, es werde einen neuen Fahrplan geben, zumindest für eine der Fähren, aber weiter haben wir davon nichts mehr gehört, also fürchte ich mal, auch das ist wieder im Alltag, oder auf der Langen Bank liegen geblieben. - Wir sind halt doch ein bisschen weiter weg, La Gomera hat viel Tagestouristen aus Tenerife, dort organisiert man das mit Jeeps oder Bussen und karrt die Leute dann zunächst auf die Fähre, und dann über die Insel. - Dann entsteht aber auch wieder die Frage, lassen diese Gäste denn Einkommen auf La Gomera, oder bringen die sogar noch Picknick-Körbe mit? - Wir haben ja auch erst über die Jahre gelernt, von den vielen Kreuzfahrern zu partizipieren, inzwischen gibt es so viele organisierte Ausflüge hier über die Insel, und es bleibt schon Geld hängen. - Jetzt aber ist ja die Saison für Kreuzfahrtschiffe eh zu Ende, die kommen erst im Winter wieder in großen Zahlen und im Moment haben wir ja eh das Gefühl, fast unter uns zu sein. - Jetzt ist halt die Zeit der wahren La Palma Liebhaber, die lassen sich nicht von wenigen direkten Flugangeboten abschrecken, sondern wissen genau, wann sie die Insel fast für sich alleine haben, und nehmen da schon auch mal einen Umweg über eine andere Insel in Kauf, oder dass man eben im Sommer für den Flug ein bisschen mehr auf den Tresen legen muss. - La Palma, eine ganz besondere Insel für ganz besondere Menschen, und im Sommer gilt das sogar noch deutlicher.

Fulanito de tal dice hoy: Tener enchufe
Steckdose haben. - Wer gute Beziehungen hat, Vitamin B so zu sagen, der hat eine Steckdose. - "Enchufados" sind Leute, die nicht Dank ihrer Leistungen, sondern wegen ihrer Beziehungen einen Job oder Posten erhalten haben.



Mittwoch 25.06.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1019 hPa

Es wurde ein Huhn in Tijarafe überfahren
Und die Politik macht sich endgültig lächerlich

Als wäre das noch notwendig. - Um das Huhn tut es mir Leid, auch wenn das Foto zugegebener Weise aus dem Archiv stammt, aber eigentlich wäre das mehr Nachricht, als was sich unsere regionale und Inselpolitik wieder erlaubt. - Da ich nicht weiß, was Sie wissen, muss ich wieder ein bisschen ausholen, sonst verstehen Sie das Unverständliche nicht. - La Palma wird im Inselparlament und in den meisten Gemeinden durch Koalitionen von Partido Popular und den Sozialisten der PSC/PSOE regiert. - Sehr zum Leidwesen der regionalen Führung der PSC/PSOE, die im Gobierno de Canarias, also etwa dem Landtag, zusammen mit der Coalición Canaria regiert. - Oft hatte die Landespartei versucht, die Pakte hier auf der Insel zu beenden, es aber nie geschafft, aber doch eben die sechs im Inselparlament vertretenen Mitglieder aus der Partei geworfen. - Aber die Regierung auf La Palma steht, fester und besser als sich alle anderen vorstellen wollten, und Anselmo Pestana von der PSC/PSOE ist Inselpräsident, und hat augenscheinlich die Dinge mit seinen Mitstreitern, seien die nun von der PSC/PSOE oder von der Partido Popular, fest im Griff. - Zumindest hat es den Anschein, mag auch daran liegen, dass die Opposition, also nun die Coalición Canaria, diese Rolle gar nicht kennt, und unfähig ist, echte Oppositionsarbeit auszuüben. - Brauchen die auch gar nicht, das macht die PSC/PSOE alles ganz alleine mit ihrem Kampf regional gegen insular, und leider verbrauchen sich da zum Teil sogar gute Leute, denn die sechs Ratsmitglieder, welche nun nicht mehr der PSC/PSOE angehören, werden wohl keine weitere politische Karriere mehr nach den Wahlen im Mai 2015 ausüben können. - Als kleines Beispiel des täglichen Irrsinns der Eitelkeiten auf dem politische Parkett, oder soll man sagen Kabarett, dient der heutige Besuch des Chefs der PSC/PSOE der Kanarischen Inseln und Vizepräsident des Gobierno de Canarias, der hier so gescholtene José Miguel Pérez. - Der Wahlverlierer von 2011 (die PSC/PSOE verlor 11 Abgeordnete im kanarischen Parlament, und sank vom 26 auf 15 Sitze) und eigentlich hätte der Mann noch an dem Abend seine nicht vorhandenen Hut nehmen müssen, aber anstatt dessen paktierte er mit der Coalición Canaria, nur damit er vier weitere Jahre Einkommen beziehen kann. - Der Proteststurm seitens der Basis, und besonders aus La Palma blieb damals ungehört, Verlierer antworten oft nicht, besonders eben schlechte Verlierer. - Nun kommt Joßé Miguel Pérez heute nach La Palma, in seiner Eigenschaft als Rat für Bildung im Gobierno de Canarias, um die Schule IES Alonso Pérez Díaz in unserer Hauptstadt nach langer Renovierung erneut zu eröffnen und in Los Llanos die CEIP Mariela Cáceres Pérez, ein Schulneubau, einzuweihen. - Ob der nun kommt, oder nicht, das ist jedem Schüler egal, jedem Lehrer auch, der Schulbetrieb ruht eh schon wieder, es sind bereits Ferien, also würde man den Besuch des Bildungsrates eigentlich gar nicht wahrnehmen, würde der nicht von der Nichtbeachtung der Inselregierung wieder aufgewertet werden. - Eigentlich macht man solche Einweihungen, seien die auch nur für das Foto, in Begleitung von Vertretern der Inselregierung, aber José Miguel Pérez hat weder Anselmo Pestana eingeladen, noch einen anderen Vertreter der Inselregierung ihn zu begleiten, und das wiederum ruft nun beide im Inselparlament vertretene Regierungsparteien dazu auf, sich über die Nichtbeachtung der Inselregierung zu echauffieren. - Die Partido Popular regt sich übrigens noch mehr auf als die eigene PSC/PSOE, und das alles nur, weil ein Hansel, bei einem absolut unsinnigen Vorhaben keine anderen Hansel bei sich haben will. - Hallo Podemos, ihr müsst nur noch ernten kommen, PPCCPSOE machen den ganzen Tag nichts anderes, als Wahlkampf für euch. - Die eigentliche Meldung aber ist, es wurde ein Huhn in Tijarafe überfahren, ansonsten nichts Neues im Westen.





Dienstag 24.06.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 45 % - Luftdruck 1019 hPa
Höchsttemperatur heute 23,3 Grad - niedrigste Temperatur 17,0 Grad

Zwerge versenken im Meer
Und andere Kurznachrichten

La Palma, das Tauchparadies, daran arbeiten wir immer noch ein bisschen. - Man gibt sich aber wirklich Mühe, und die neuesten Gedanken sind eben, man versenkt Dinge um die Tauchausflüge interessanter zu machen. - Künstliche Riffe schweben denen sowohl in Santa Cruz, wie auch vor der Küste Tazacortes vor, und weil wir hier auf La Palma sind, versenkt man auch Zwerge. - Unsere Zwerge, die vom Zwergentanz, mehr als zehn hat man heute versenkt, und in Zukunft können also interessierte Taucher unsere Zwerge auch unter Wasser tanzen sehen. - Die gesellen sich zu den Kreuzen der Märtyrer, welche an die Jesuiten gedenken sollen, die vor der Küste Tazacortes von französischen Piraten abgemurkst wurden. - Dann ist ja auch noch die Geschichte von dem koreanischen Fischkutter, an die 60 Meter lang, welches vor der Küste von Tazacorte versenkt werden sollte, und das man irgendwie verloren hat. - Macht nichts, ich habe es gefunden, glaube ich zumindest, im Hafen von Las Palmas. - Siehe Bild unten.

Unser neues Cabildo ist tatkräftig, nicht nur im Versenken von Zwergenstatuen, sondern man gibt sich nun auch gesprächsbereit, was eine der auffälligsten Bauruinen unser Insel angeht. - Wir sprechen vom Parque Cultural de Canarias, angefangen vor mehr als zehn Jahren, immer mal wieder mit Finanzierung aus diversen Fonds und Töpfen weitergebaut, aber niemals fertig gestellt. - Im Gegenteil, nun dümpelt der einem Schiff nachempfundene Bau derbe mitten in Los Llanos herum, und wo bitte sind die französischen Piraten, wenn man mal dringend welche braucht. - Ich bin ja fast der Meinung, man solle das Ding abreißen und vergessen, denn Buntmetallsammler haben längst die elektrischen Leitungen wieder halbprofessionell entfernt, alleine die Schäden zu reparieren, die in der Zeit entstanden sind, als das Geld ausging, die würden in die Millionen gehen. - Aber man will nicht aufgeben, das Cabildo gibt sich gesprächsbereit, noch lässt man den mal als Kulturtempel geplanten Bau nicht untergehen, oder man tut wenigstens so. - Das ist, wie viele andere Dinge auch, ein Relikt aus der Zeit, als man noch Wachstum für ein von Gott gegebenes Grundrecht hielt, und jeder der nicht mit seinen Schulden prahlte, als Idiot bezeichnet wurde. - Die Zeiten ändern sich, die Menschen nur ganz selten, und ich zweifle stark daran, dass der Kulturbeauftragte mal ein Konzert im Parque Cultural de Canarias ankündigen kann.

Und dann kommt noch die Nachricht, dass nun der oberste spanische Gerichtshof die Probebohrungen nach Erdöl vor den Küsten von Lanzarote und Fuerteventura erlaubt hat. - Viele Organisationen und eben unter anderem auch das Gobierno de Canarias, die Cabildos Insulares von Lanzarote und Fuerteventura, die Partei Izquierda Unida, Ecologistas en Acción-Ben Magec, die Stiftung César Manrique und der WWF hatten gegen die Probebohrungen geklagt. - Man fürchtet natürlich Schaden für die Umwelt, aber auch für die Tourismusindustrie, von denen die nördlichen Kanaren besonders abhängig sind. - Allerdings war nicht anzunehmen, dass man sich in Madrid die Aussicht auf Ölfunde dort vor der marokkanischen Küste nehmen lässt, in der augenblicklichen Situation wird das gebeutelte Spanien eine solche Chance sich leichter zu sanieren sicherlich nicht auslassen. - Darüber hinaus haben wir ja einen Industrieminister, Jose Manuel Soria, welche zwar Kanare ist, aber weil man ihm seinen angestrebten Lieblingsposten, den des Präsidenten des Gobierno de Canarias weggenommen hat, alles bislang dafür getan hat, dass die Kanaren nicht bevorzugt werden. - Auch Marokko betreibt dort Probebohrungen, das war auch ein Grund die Bedenken abzulehnen, es wird sowieso gebohrt, und Spanien will sich nicht von Marokko das Öl dort wegsaugen lassen. - Hier auf La Palma gab es auch solidarische Proteste gegen die Probebohrungen, aber es ist nicht wirklich Tagesthema hier, dafür sind wie einfach viel zu weit vom Schuss. - Wir können nur hoffen, dass die dort aufmerksamer arbeiten als im Golf von Mexiko, für die nördlichen Kanaren wäre eine ähnliche Tragödie katastrophal, und davor haben eben viele Menschen einfach verständliche Ängste.

Fulanito de tal dice hoy: Tener en la punta de la lengua
Auf der Zungenspitze haben. - Das muss man nicht erklären, das nutzt man auf Deutsch genau so.



Einer von den dreien könnte "unser" Kutter sein. - Von der Größe und der Beschreibung her käme das hin.



Die gleichen Schiffe von der anderen Seite.



Diese Bohrinseln warten im Hafen von Las Palmas auf ihren Einsatz





Dienstag 24.06.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 60 % - Luftdruck 1020 hPa

Gratis WiFi in Santa Cruz
Nur zehn Jahre zu spät

Wer nicht online ist, der ist off. - Oder out. - Mit Mühe habe ich meine Kinder dazu bewegen können, doch für mich eine Ausnahme zu machen, und ans Telefon zu gehen, wenn ich anrufe, und nun kommt es, sogar mit mir zu sprechen. - Das ist unter den jungen Leuten sonst tabu, es wird geschrieben, und zwar dauernd, und wer nicht 24 Stunden am Tag zu erreichen ist, der ist abgehängt, und wird wohl schwerlich in die andauernd erreichbaren Kreise zurückkehren können. - Da braut sich einiges zusammen, massenhafte Sehnenscheidenentzündungen an den "WhatsApp-Daumen" deutlich Häufung von Unfällen im Straßenverkehr, weil die Leute sogar noch auf der Autobahn die Welt wissen lassen müssen, eben dass man gerade auf der Autobahn fährt, und wenn die ersten Jugendlichen mit deutlichen Sprachschwierigkeiten versuchen sich durch Wischbewegungen über den Mund zu verständigen, dann sollten wir uns mal Gedanken machen. - Wenn wir das dann noch können. - Ich habe es nie verstanden, warum man denn zunächst Programme entwickelt, die aus Sprache Buchstaben machen, und jetzt welche entwickelt, welche uns das Geschriebene wieder vorlesen können, vielleicht ist das alles auch nur ein großer Selbstversuch, und wir sind die Versuchsobjekte. - Ich haben auch neulich ein neues Handy bekommen, das kann so viel, das kann ich mir alles gar nicht merken, und es hat auch nur eine halbe Stunde gedauert, bis ich kapiert habe, wie der eigentlich Vorgang des Telefonierens geht. - Die nächste Generation an Smartphones kommt bestimmt dann ohne das lästige Feature "fone" aus, ein Mobiltelefon, was dann wirklich alles kann, aber eben nicht mehr telefonieren. - Aber das ist halt so in der Technik, auch die Menschheit hat vorher es geschafft auf den Mond zu fliegen, noch bevor man bequeme Korkenzieher entwickelt hat, oder zum Beispiel Klospülungen, die nicht mehr tropfen. - Auf jeden Fall brauchen alle, immer und überall "WiFi", auch wenn es ein funktionierendes Telefonnetz gibt, denn sonst kann man ja den anderen nicht sagen, dass man online ist. - Anrufen hat ja keinen Sinn mehr, es geht ja keiner mehr ans Telefon, und was wollte man denen denn sagen, etwa dass man offline ist? - Traut sich doch keiner. - Jede Kneipe bietet inzwischen "WiFi", auch viele Geschäfte und Einheimische haben sowieso Flatrate über die Datenverbindung auf ihrem Phone, das meist viel smarter ist als sie selbst, "WiFi" wäre also nur noch ein Dienst, den ausländische Besucher nutzen werden, denn die haben natürlich Angst, sich in die Datenleitungen eines fremden Netzes zu begeben. - Mit Recht, das ist furchtbar teuer, aber das wird in ein paar Jahren auch erledigt sein. - Bis dahin sitzen die eben in der Kneipe, oder daneben und saugen an deren "WiFi", das ist absolut kein Problem und nun meldet man uns fröhlich aus der Hauptstadt, man möchte "WiFi" gratis in der Innenstadt anbieten. - Santa Cruz würde für diesen Dienst 14.000 Euro bezahlen müssen, die Glücklichen sind die von der Telefónica, die dürfen die Antennen setzen und dann kann man sich auf die Straße setzen und von dort aus seinen Kumpels im australischen Busch verkünden, dass man nun nicht mehr in der Kneipe sitzt, sondern davor. - Fernsehen macht Schlaue schlauer, und Dumme dümmer, das hat man uns vor 30 Jahren erzählt, aber das war vor Stefan Raab und den Privatsendern. - Ähnliches wollen uns manche über die Vorzüge der permanenten Erreichbarkeit erzählen, und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass man uns da einen ganz heftigen Bären aufgebunden hat. - Immerhin, es heißt, die Jugendlichen würden weniger zu Zigarette und Alkohol greifen, das ist doch super. - Ja wie denn auch, eine Hand für das Auto, eine für das Smartphone, wie bitte soll man denn da auch noch saufen und rauchen, da verlangen wir von unserer Brut einfach viel zu viel, die Armen haben es doch so schon schwer genug, andauernd online zu sein.



Guck mal Papa, was ich auf dem Flohmarkt gefunden haben, einen alten Taschenrechner!





Montag 23.06.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 56 % - Luftdruck 1018 hPa
Höchsttemperatur heute 23,3 Grad - niedrigste Temperatur 17,5 Grad

Nationalpark, ick hör dir trapsen
Alle Jahre wieder entstehen Begehrlichkeiten

Auf Lanzarote ist das ja bereits so, dort bezahlt man Eintritt für so ziemlich jede öffentliche Attraktion, und hier auf der Insel ziert man sich außerhalb Fuencalientes noch deutlich. - Die Frage, ob man denn für natürliche Attraktionen Eintritt verlangen kann, die wurde auf Lanzarote schon vor einer ganzen Weile beantwortet, hier stellt man die Frage so ziemlich jedes Jahr neu, und so auch dieses Jahr wieder. - Dabei ist das auch keine Frage, die hier auf der Insel entschieden werden kann, die Nationalparks haben Statuten und demnach kann man da nicht so einfach kassieren. - Also bittet nun die "Fecam" (Federación Canaria de Municipios) - das Bündnis der kanarischen Gemeinden, doch mal darüber zu reden, dass man diese Statuten ändern möge, so dass die an Nationalparks grenzenden Gemeinden doch Eintritt verlangen dürften. - Wie es heißt, möchte man als Argument anbringen, dass von staatlicher Seite jedes Jahr weniger Zuschüsse für die Nationalparks kommen, und so besonders der Brandschutz vernachlässigt würde, und damit die Gemeinden stärker belastet werden als noch früher. - Ja, das stimmt zum Teil, allerdings sind genau die Leute vom Nationalpark diejenigen, welche im Brandfall auch außerhalb des Parks die besten Leute in der Brandbekämpfung haben, und zum Teil auch die bessere Technik. - Man hat sich halt daran gewöhnt, dass die Leute von der Nationalparkverwaltung da sind, auch im Brandfall, und es brennt viel häufiger außerhalb des Nationalparks, als innerhalb. - Allerdings kann man eigentlich gar nicht genug tun um Brandvorsorge zu betreiben, besonders im Nationalpark, ich möchte gar nicht daran denken, wenn es in der internationalen Presse lauten würde, der Nationalpark Caldera de Taburiente sei Raub der Flammen geworden. - Da wird einem nicht nur aus Naturschutzgründen übel, sondern ehrlich auch aus touristischer Sicht, der Nationalpark ist immer noch der Lockstoff Nummer eins, und so ziemlich jeder Besucher der Insel kommt auch irgendwo in den Nationalpark. - Ich bin dafür, dass man eine kleine Summe kassiert, vielleicht 2 Euro pro Person, von jedem, der den Nationalpark betreten will, allerdings muss sichergestellt werden, dass die Einnahmen zweckgebunden in den Erhalt des Nationalparks gehen, und nicht dazu dienen, wie es leider in Fuencaliente geschieht, dass die Einnahmen dazu hergenommen werden, den Gemeindesäckel zu sanieren. - Ich glaube wohl, dass jeder Besucher solch einen Obolus verstehen würde, ich habe auf Gran Canaria sogar Eintritt in Kirchen und Parks bezahlt, und der Unterhalt des Nationalparks ist nun wirklich eine viel größere Aufgabe. - Man kann natürlich aber auch fürchten, dass mit diesen Einnahmen dann Madrid sich in der Lage sieht, die Zuwendungen noch weiter herunter zu fahren, das wäre dann natürlich kontraproduktiv, das sollte man unbedingt auch in die Überlegungen mit einbeziehen. - Dann wird auch noch vorgeschlagen, die Einwohner der Insel sollten von dem Eintrittsgeld ausgenommen werden und da frage ich dann einfach mal frech nach, warum denn bitte? - Auf der anderen Seite sind bei der Zählung der Besucher sowieso die Insulaner die kleinste Zahl der Besucher, allen voran sind das ausländische Gäste und dann eben Leute von den anderen Insel und vom Festland. - Mal sehen, ob das wieder nur eine gefällige Presseerklärung war, den die "Fecam" als Arbeitsnachweis verstehen will, wie das leider im politischen Alltag nur zu oft angewandt wird, oder ob man das durchaus relevante Thema wirklich mal angeht.

Fulanito de tal dice hoy: Tener cuerda para rato
Schnur für eine ganze Weile haben. - Wenn man noch Energie für ein ganzes weiteres Stück hat. - Meist benutzt man das, um das Alter zu verniedlichen, in dem man älteren Menschen zuruft, du hast noch Schnur für eine ganze Weile, will heißen, du bist doch in deinen besten Jahren.



Blick in die Caldera de Taburiente





Montag 23.06.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 75 % - Luftdruck 1019 hPa

Auch in Spanien wird noch Fußball gespielt
Unión Las Palmas erstklassig, aber ein paar Trottel spielen nicht mit

Abseits der, für Spanien so traurigen Geschehnisse in der Fußballweltmeisterschaft ging es gestern Abend in Gran Canaria für den lokalen Club Unión Deportivo Las Palmas um den Aufstieg in die erste spanischen Liga. - Das wäre nicht schlecht, sondern gut für die gesamte Region, denn seit ein paar Jahren, als der Club Deportivo Tenerife aus der ersten Liga flog, und gleich einen Durchmarsch in die dritte Liga hinlegte, spielt kein kanarischer Verein mehr in der ersten Liga. - Dabei hatte man jahrelang sogar beide Clubs ganz oben, Las Palmas und Tenerife, und in ganz guten Zeiten da spielte man sogar mit Tenerife um den UEFA-Cup, seinerzeit als Trainer mit dem uns allen bekannten Jupp Heynckes. - Gestern Abend sah es nun eine Halbzeit so aus, als käme nun erneut ein kanarischer Verein in die erste Liga, die hier leider "Liga BBVA" heißt, weil man inzwischen alles an die Banken verkauft hat, auch die eigenen Namen. - Aber das nur am Rande, man könnte auch sagen, wenn eine Bank so blöd ist, dafür Geld zu geben… - Las Palmas war die überlegene Mannschaft, das Hinspiel in Córdoba ging 0:0 aus, man musste also "nur" zu Hause gewinnen, ein Unentschieden mit Toren würde nicht reichen, dann würde die Auswärtstorregel greifen. - Es fehlte nur noch eine Minute bis zum Spielende, da öffnete man seitens des Club Las Palmas die Eingänge auch für eine Schar an Fans, wie sich später rausstellen sollte, falsche Fans, und davon stürmten wahrscheinlich angetrunkene Jugendliche das Spielfeld, in dem Glauben, das Spiel sei bereits gewonnen, und zwangen so den Schiedsrichter die Partie zu unterbrechen. - Nur mühevoll gelang es den, viel zu wenigen Ordnern, und später herbeigerufenen Polizisten die Störer wieder vom Spielfeld zu bekommen, und die Partie wurde erneut angepfiffen, so hatte es der Schiedsrichter bestimmt. - Allerdings hatten alle inzwischen die Konzentration verloren, auch die Spieler von Las Palmas bemühten sich die falschen Fans wieder vom Rasen zu bekommen, und nur wenige Sekunden nach dem Wiederanpfiff schoss Córdoba das 1:1 und war damit anstelle der Unión Las Palmas in die erste Liga aufgestiegen. - Der Schiedsrichter musste schließlich unter Polizeischutz fliehen, allerdings trifft den wohl weniger die Schuld als den Club selbst und die, vielleicht 20 Störer, welche dafür gesorgt hatten, dass das Spiel unterbrochen werden musste und man nicht die letzten Sekunden kontrolliert zum Aufstieg fertig spielen konnte. - Jetzt sucht man die Schuldigen, es gibt Facebook-Seiten, auf welche nach den Jugendlichen gefahndet wird, und die allermeisten sind auch bereits identifiziert, und man verlangt vom Club denjenigen Störern, die da auf den Rasen gelaufen sind, ein lebenslanges Stadionverbot auszusprechen. - Die echten Fans sind total sauer bis niedergeschlagen, man ist sich absolut sicher, ohne diese Unterbrechung hätte Córdoba keine Torchance mehr gehabt, und man muss sich fragen lassen, warum denn der Verein die Tore aufgemacht hat, als das Spiel noch gar nicht beendet war. - Fußballerisch erstklassig, aber ein paar Trottel ohne Hirn, und wahrscheinlich mit besoffenem Kopf sorgen dafür, dass die Kanarischen Inseln sich nicht in der kommenden Saison auf den Besuch von Clubs wie Real Madrid oder FC Barcelona freuen können. - Aber es ist ja leider nichts Neues, wenn Clubs Probleme mit vermeintlichen Fans haben, und da Einhalt zu gebieten ist meist komplizierter, als man sich das als Außenstehender vorstellen mag. - Eine große Chance für Gran Canaria, aber eben auch für die komplette Region Kanarische Inseln wurde da gestern Abend vergeigt, ein paar Trottel beenden den verdienten Traum ganz vieler Menschen.



Stadion der Unión Deportivo Las Palmas, zu dem Zeitpunkt war die Welt noch in Ordnung





Sonntag 22.06.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 75 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 20,8 Grad - niedrigste Temperatur 16,6 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
53. Mai, immer noch kein Sommer…

Heute Nachmittag hat es sogar leicht genieselt, aber nichts ist wirklich nass geworden. - Wir treiben weiterhin in einem wetterlosen Nichts auf dem Nordatlantik dahin, und wenn kein Wind weht, dann stehen die selbstgemachten Wolken über der Insel und lassen sich einfach nicht verschieben. - Über den Wolken, das ist wohl ab 1.200 Meter so, ist bestes Wetter, aber da ist die Freiheit ja sowieso grenzenlos, haben wir uns singen lassen. - Für morgen erwarten wir dann ein bisschen Wind, übermorgen etwas, mehr und ab Dienstag sollten wir auch wieder in den Einfluss des Azorenhochs geraten und damit stabilen Hochdruck bekommen und genügend Wind, der unsere tiefhängenden Wolken auflöst. - Die Winzer haben das gar nicht gerne, da war der Mai so trocken und sonnig, und nun die Tage unter den Wolken, das ist günstig für die Entwicklung von Pilzkrankheiten und die Trauben sind ja bereits fingernagelgroß. - Noch ist die Rechnung nicht gemacht, aber ich könnte mir denken, dass der Juni in diesem Jahr kälter war als der Mai, zumindest hier bei uns im Aridanetal. - Aber sehen wir es auch positiv, die Waldbrandgefahr ist extrem gering. - Morgen Abend sind die San Juan Feuer dran, und die machen Sie bitte nicht bei sich zu Hause, oder mit dem Mobiliar Ihrer Ferienwohnung, sondern besuchen die öffentlichen Darbietungen. - An der Playa de Bajamar, kurz vor der Hauptstadt geht es um 20:00 Uhr los, genau so wie in Puerto Espíndola im Nordosten der Insel, dann um 21:30 Uhr in Puerto de Tazacorte, am Strand und um 22:30 Uhr in El Remo hinter Puerto Naos. - Die "Hogueras" nennt man das, und diese Johannisfeuer sind besonders bei der Jugend hier auf der Insel sehr beliebt. - Die machen dann oft ein großes Gelage draus, mit Musik und reichlich Rum im Rucksack, und das geht dann auch bis in die Grauen des Morgens. - Aber so lange müssen wir ja nicht bleiben, wir haben ja bereits die Gnade der frühen Geburt und dürfen so manchen Quatsch ganz einfach auslassen. - Am 4. und 5. Juli wird es auf La Palma ein bisschen lauter, zumindest tagsüber und besonders im Norden der Insel aber auch rund um Los Llanos und ein bisschen El Paso. - Dann findet eine regionale Rallye hier auf der Insel statt, und man mag Motorsport auf La Palma. - Es kommen "die Großen" von den anderen Inseln, und werden sich eben an zwei Tagen hier auf La Palma messen. - Diese Rallye ist die zweite in der kanarischen Meisterschaft und die Organisatoren heben die Bedeutung dieses Rennens hervor, und dass man es endlich wieder geschafft habe, dieses Rennen auf die Insel zu bekommen, nachdem man letztes Jahr aus finanziellen Gründen passen musste. - Warum ich Ihnen das erzähle, weil diese Rallye irgendwie auch wieder ein kleiner Hinweis auf unsere Naivität und gleichzeitig Dickfelligkeit ist. - Diese Rallye wird gesponsert von der Inselregierung und trägt den Namen "Senderos de La Palma" oder kurz "Rallye de Senderos", und sendero heißt Pfad und auch Wanderweg. - Was hat nun ein Werbeträger für die Wanderwege dieser Insel mit Motorsport zu tun, ich würde eigentlich davon ausgehen, dass das sogar konträre Richtungen sind. - Winfried Hackbällchen, Fleischer Ihres Vertrauens, sponsert die veganischen Wochen in Barsinghausen, der Playboy den CSD in Ergoldsbach und Papst Franz läuft über den Fasching am Stachus und verteilt Kondome. - Vorher piekst der aber alle mit einer Nadel an, und diese Welt wird jeden Tag ein bisschen bunter, und manchmal wird man auch blind hinter all dieser Farbe.

Fulanito de tal dice hoy: Tener cola de paja
Einen Schweif aus Stroh haben. - Wenn jemand sagt, ich war es nicht, noch bevor irgendjemand überhaupt eine Beschuldigung ausgesprochen hat, der hat einen Schweif aus Stroh. - Das impliziert aber auch, dass derjenige, der seine Unschuld beteuert, in Wahrheit Schuld trägt.



Da hat die Katholische Kirche irgendwie die Finger und die Nadel drin





Sonntag 22.06.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 63 % - Luftdruck 1018 hPa

Weiter Rätselraten um die Zukunft der Kaserne
Die NATO-Option bleibt offen

Nahe der Hauptstadt steht ein ziemlich großer Kasernenkomplex, genannt "El Fuerte" und bereits seit zwei Jahrzehnten ist immer wieder die Schließung dieser Kaserne im Gespräch. - Die war sogar schon mal vom Militär verlassen, dann aber wieder belebt, gehörte zuletzt einer Ausbildungseinheit auf Tenerife an, aber die verlässt uns nun wohl auch wieder. - Aber man will die Kaserne nicht komplett schließen, 25 Mann sollen dort bleiben, wohl um die Anlage selbst zu pflegen, für welche Zukunft auch immer. - Von ziviler Seite aus beklagt man natürlich den Abzug der Militärs, auch wenn das schon lange nicht mehr viele Soldaten waren, aber die sind eben immer auch Konsumenten, und haben Arbeitsplätze geschaffen. - Wie viele Arbeitsplätze das waren, das erfahren wir nicht, und eben auch nicht, wie die nahe und mittelfristige Zukunft der Kaserne aussehen soll. - Vor vielen Jahren, nach der ersten Schließung der Kaserne machte man sich bereits Gedanken über die zivile Nutzung dieses immobiliären Schmankerls, über touristische Pläne spekulierte man bereits und aus sozialistischen Kreisen hieß es vor gut zehn Jahren, daraus soll ein internationales Friedenszentrum entstehen, wo sich die klügsten Köpfe der Welt zusammenfinden, um herauszubekommen, wie denn Frieden geht. - Das wäre natürlich mal eine tolle Geschichte, die Hymne dazu würde Nicole singen, im großen Ballsaal tanzen Juden mit Arabern und Schiiten mit Sunniten und ostukrainische Ukrainer mit ostukrainischen Russen und wenn die dann allesamt die große Weltbiosphärenreservatsweltfriedenspolonaise angehen, mit Putin an der Spitze, dann tritt unser Inselpräsident hervor und ruft: Wir haben es erfunden. - Ein kleiner Ausflug in die surreale Welt der Inselträume, das braucht natürlich kein Mensch, denn Frieden könnte einfach auch Krieg sein durch Unterlassung und die Frage wäre halt, wie macht man Frieden zu einem besseren Geschäft, als es der Krieg ist. - Jetzt wieder ernsthaft, die Kaserne findet im Moment keine weitere militärische Nutzung, und La Palma ist sicherlich strategisch nicht bedeutsam, und der massenhafte Einfall mitteleuropäischer Rentner im Winter ist ein Segen und keine Bedrohung, also sind Soldaten auf La Palma eigentlich nur ein Selbstzweck. - Wäre da nicht immer noch der Verdacht, dass diese Kaserne irgendwie in NATO-Pläne einbezogen werden könnte, denn als man ein paar amerikanische Soldaten auf La Palma sichtete, kam diese Geschichte gleich auf. - Man wiegelte seitens des Verteidigungsministeriums in Madrid ab, es gäbe keine Pläne, hier NATO-Soldaten zu stationieren, und auch aus dem Gespräch des Inselpräsidenten mit dem General sticht hervor, dass es keine solchen Pläne gäbe, und auf alle Fälle wären das dann nur Ausbildungseinheiten. - Wie denn nun, nur Ausbildungseinheiten, oder keine Pläne? - Ich glaube, wir sollten uns keine Gedanken darüber machen, dass La Palma zur Basis für NATO-Truppen wird, bei dem Hafen, und dem kleinen Flughafen, sind keine wirklichen Lockmittel für militärische Begehrlichkeiten gegeben.



Die Kaserne "El Fuerte" nahe der Hauptstadt





Samstag 21.06.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 60 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 21,8 Grad - niedrigste Temperatur 15,9 Grad

Lazy Saturday
Sprich bloß nicht über Fußball

Der Wind ist wieder weg, so ist auch die Sonne wieder hinter selbst produzierten Wolken versteckt. - Kennen wir doch das Spiel, gestern noch mit Sonnencreme, heute mit Pullover, das Frühjahr auf La Palma wird nicht langweilig. - Heute Abend werde ich das deutsche Spiel gegen Ghana in einer Kneipe mit teutonischem Wirtshintergrund gucken, also Pizzería, wie sollte es anders sein, den meisten meiner Freunde würde ich wehtun, wenn ich gemeinsam mit denen vor dem Fernseher sitze, und das hoffentlich erneute gute Spiel der deutschen Mannschaft fröhlich kommentiere. - Das mache ich nämlich gerne, auch wenn ich davon nichts verstehe, aber das ist doch gerade das Lustige am Fußball, keine Ahnung, aber die robust und stringent vertreten, und das geht am besten im "Deutschen Haus". - Nein, wir haben keine Fahne, nicht mal einen Schal, oder auch nur eine Mütze, jeder der uns sieht, der weiß aus hundert Meter Entfernung bereits, dass wir Deutsche sind, vielleicht liegt es am kurzen Haarschnitt, oder dem unausweichlichen Hans Wolfshaut, oder eben im Original, Jack Wolfskin. - Ich habe früher mal versucht, das zu verbergen, mit Flatterjeans die in Bananenplantagen getragen werden, grob karierten Hemden, oder flott nach hinten geschobenen Schirmmützen, und da ist er wieder, nur Deutsche können Schirmmützen dazu sagen. - Das hat alles nichts genutzt, war im Gegenteil meist lächerlich, und meine Kinder haben mich dann immer derart ermahnt, doch mehr auf mein Äußeres zu gucken, sonst würden sie sich mit mir in der Öffentlichkeit nicht mehr zeigen. - Das machen sie eh kaum, oder dort, wo sie keiner kennt, also auf Gran Canaria, aber das ist wohl der ganz normale Lauf der Dinge. - Die Leute hier sind durch mit Fußball, die würden am liebsten die Weltmeisterschaft abhaken, die geschundenen Stars nach Hause holen und das Spiel gegen Australien, welches noch aussteht, wird wohl einen negativ-Einschaltrekord in Spanien für Spiele der "Furia Roja" geben, von der die "Furia" irgendwie auf dem Flug nach Brasilien verloren gegangen ist. - Die wollen auch kein Mitleid haben, es hat also auch keinen Sinn, sich mit anbiedernde Worten zu nähern, und das Scheitern der Mannschaft klein zu reden, man will überhaupt nicht darüber sprechen, denn fast zehn Jahre lang war Fußball die Antwort auf so viele Demütigungen, die man im globalisierten Alltag ertragen musste, und das ist nun plötzlich weg. - Und wie, nicht ein verlorenes Endspiel, welches man natürlich verloren hat, weil der Schiedsrichter blind war, anders werden Endspiele übrigens nie verloren, auch die deutsche Mannschaft weiß das, oder wenigstens ich, sondern das einzige Tor, welches man überhaupt erzielt hat in diesem zwei Spielen, hat man geschossen, weil der Schiedsrichter blind war. - Fußballspanien auf dem Boden, lassen Sie uns lieber über Korruption, Arbeitslosigkeit oder Atlético Paso sprechen, aber am besten gar nicht über Fußball und vielleicht sollten wir heute Abend nicht ganz so laut sein, wie noch gegen Portugal, man lebt hier einen schlimmen Kater, und der ist nicht an einem Tag zu bekämpfen.

Fulanito de tal dice hoy: Tener buenas aldabas
Gute Türklopfer haben. - Wer beste Kontakte in einflussreiche Kreise hat, dem sagt man nach, dass er eben einen guten Türklopfer habe.



Nur einer meiner Nachbarn bleibt aufrecht





Samstag 21.06.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1017 hPa

Politik aus Eriwan
Gemeindereform, im Prinzip ja

Spanien leistet sich den Luxus von kleinen und gar Kleinstgemeinden, das ist in ländlichen Zonen auf dem Festland sogar noch schlimmer als hier auf den Inseln, aber auch auf La Palma gibt es 14 Gemeinden für, offiziell 84.000 Einwohner, von denen aber inoffiziell sich wohl nur 65.000 auf der Insel dauerhaft aufhalten. - In den heftigen Jahren der Krise hatte man mal davon gesprochen, alle Gemeinden unter 10.000 Einwohner aufzulösen, da blieben auf La Palma gerade mal deren zwei, und dann moderierte man das auf unter 5.000 Einwohner und irgendwann hat man eine Gemeindereform aufgelegt, und in der ist von Gemeindezusammenlegungen gar nicht mehr die Rede. - Aber man wollte irgendetwas machen, also hat man die Anzahl der Gemeinderäte an die Einwohnerzahl angepasst, aber nur diejenigen, welche in Vollzeit ihren Job als Gemeinderat ausüben, in Teilzeit können die Gemeinden nach wie vor die volle Anzahl an Gemeinderäten behalten. - Nun dachten alle, die Teilzeiträte bekommen kein Geld, aber das ist nach genauer Lesung des Gesetzes gar nicht richtig, die werden auch entlohnt und können dabei genau so viel verdienen wie Stadträte im Vollzeitjob, so dass die ursprüngliche Idee vom schlankeren, und auf jeden Fall kostengünstigerem politischen Verwaltungsaufwand einem spanisch vorkommt. - Ob man das wusste beim "gesetzeln", oder ob man da wieder einmal seitens der Partido Popular in Madrid seine eigenen Gesetze nicht noch mal durchgelesen hat, das weiß ich nicht, aber so spart man in den Gemeinden überhaupt nichts und wir leisten uns weiterhin viel mehr Gemeinderäte, als eigentlich sinnvoll. - Nehmen wir das aktuelle Beispiel El Paso, was noch in den kommenden Tagen bitter und robust diskutiert werden wird. - Die haben reagiert, als Gemeinde zwischen 5.000 und 10.000 Einwohner dürfen die nur noch 3 von der Politik bestimmte Räte mitsamt dem Bürgermeister haben, aber bislang hat man fünf Räte. - Man hatte anfänglich sogar sechs, dürfte sogar sieben haben, aber die PSC/PSOE verzichtete freiwillig auf den sechsten Mann, aber die Partido Popular als Juniorpartner nicht auf ihre dritte Kraft, was damals schon für Polemik gesorgt hatte. - Also nun bleiben drei in Vollzeit, die Bürgermeisterin, der stellvertretende Bürgermeister und der Rat für Kultur. - Die beiden anderen Räte werden auf 75% der Arbeitszeit gesetzt, behalten aber ihren Lohn in voller Höhe weiter, und selbst die Opposition muss anerkennen, dass es legal ist was die machen, aber man räumt moralische Bedenken ein. - Gut, die arbeiten genau so viel wie vorher, niemand hat jemals die Stunden eines Stadtrates oder gar eines Bürgermeisters gezählt, die stempeln ihre Ankunft im Rathaus nicht ab und außerdem sind die ja besser draußen bei den Bürgern aufgehoben, dort wo die Probleme sind, und nicht nur auf dem bequemen Stuhl. - Und ich kann Ihnen versichern, dass es kein Zuckerschlecken ist, Stadtrat besonders einer kleinen Stadt zu sein, wo jeder einen kennt und man keine Möglichkeit der Flucht hat. - Das Gesetz ist völlig unnütz, und man hat wieder einmal eine Chance vertan, da Besserung in die Gemeinden zu bringen. - Mein Vorschlag ist ja immer, lasst die Gemeinderäte völlig ohne zuständiges Ressort in der Gemeinde, aber auch ohne Bezahlung, vielleicht eine Aufwandsentschädigung für die Kommissionen und Plenen, aber die Arbeit machen fest angestellte Fachleute, die Ahnung von Stadtplanung, Tourismus oder sozialen Diensten haben und die Räte sorgen als politische Kräfte lediglich dafür, in welche Richtung die Entwicklung einer solchen Gemeinde gehen soll. - Denn bei allem Bemühen, welches die meist nach vier Jahren auszutauschenden Stadträte an den Tag legen, das sind in den allermeisten Fällen keine Fachleute, und sollen nun plötzlich höchst komplexe Dinge wie Flächennutzungspläne, Stadtplanung, Finanzierungen erarbeiten und soziale Netze auswerfen, und waren in ihrem bisherigen Leben vielleicht Musiklehrer oder Parkplatzwächter. - Alle Ehre gebührt den Musiklehrern und Parkplatzwächtern, aber das ist leider keine Legitimation als Stadtrat Flächennutzungspläne zu bearbeiten oder die finanzielle Zukunft zu planen. - Die Gemeinden sind nicht zu teuer, es sind zu viele Gemeinden, und man leistet sich zu wenig Fachpersonal, und zu viel politische Mitläufer. - Das einzig gute daran ist, dass wir mit unsäglichen Gesetzen wie diesem, der Gruppierung "Podemos" noch viel mehr Argumente in die Hände geben, damit auch in den Gemeinden neuer Wind weht und neuen Geist damit einziehen kann - hoffentlich.



Freitag 20.06.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 39 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 23,2 Grad - niedrigste Temperatur 16,6 Grad

Quergelesen, quergedacht
In Madrid träumt man schon von Steuersenkungen

Der Wind ist endlich da, und schon scheint die Sonne. Wunderbares Wetter auf der Insel, auch wenn die Luft selbst noch frisch ist. - Das ist die Zeit der Sonnenbrände beim Wandern in den Bergen, denn frische Brise sorgt dafür, dass die Leute nicht merken, wie rot und verbrannt die Birne bereits ist. - Und abends ist jetzt die Zeit für Erkältungen, man geht noch in der Sonne los, setzt sich mit Hitze hin, dann geht die Sonne weg und man erkältet sich schneller, als man die drei Bier herunterbekommt. - Mütze und Creme in den Bergen, abends die Jacke oder den Pullover, Sie sind hier auf La Palma, und nicht in Playa del Inglés.

In Madrid bastelt man sich ja den Aufschwung bereits eine ganze Weile zusammen und in der Tat, wir können langsame, aber positive Schritte feststellen. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt reell seit Monaten und die Zahlen aus der Wirtschaft werden auch seit Jahren erstmals wieder von der Regierung angepriesen, und nicht von der Opposition als Zombieparabel gesungen, also können sich die Zahlen wieder sehen lassen. - Allerdings scheint es nur denen besser zu gehen, denen es eh nie schlecht ging, "unten", wo immer das auch ist, ist noch nichts davon angekommen, und nun verspricht man für das Jahr 2015 die IRPF (Impuesto sobre la Renta de las Personas Físicas) also die persönliche Lohn- und Einkommensteuer deftig zu senken. - Um mindestens 20%, und wer ein Einkommen unter 24.000 Euro im Jahr brutto nicht überschreitet, dem winken sogar noch größere Steuersenkungen. - Ok, wenn die Gegenrechnung stimmt, dann nimmt man das sicher an, so kommt mehr Geld auf die Straße, aber wieder trifft es eben nur diejenigen, welche überhaupt ein Einkommen versteuern können, aber nicht die, welche gar keines haben. - Vielleicht spuckt man auch nur so große Töne, weil man ganz aufgeregt ist um die neue politische Gruppierung "Podemos", denn die haben auf der Europawahl aus dem Stand und praktisch ohne Werbung in manchen Regionen über 10 Prozent der Stimmen erreicht, und wie viel Angst die Partido Popular vor denen hat, kann man daran abschätzen, wie viel Boshaftigkeiten man über die Leute aus deren Reihen ausschüttet. - Die sind richtig nervös geworden, denn man hat Angst, dass die vielen Nichtwähler, die eben so enttäuscht sind von der ganzen Politik im Lande, vielleicht auch nur aus Protest diese Partei wählen könnten, denn die wenden sich eben genau gegen Korruption und den Selbstbedienungsladen in Politik und Wirtschaft. - Vielen Wählern, aber auch besonders Nichtwählern ist doch inzwischen jegliche Ideologie egal, man möchte schlicht und ergreifend nicht mehr verarscht werden, und da kommen diese Jungs und Mädels gerade recht. - Wir werden aufmerksam sein, wie schnell die auch regionale und auch Ortsgruppen auf die Beine stellen können, denn erst mit Ortsgruppen wird das auch für uns Ausländer interessant, denn nur in den Gemeinden können wir ja wählen gehen und damit auch eine Abkehr vom politischen Selbstbedienungsladen Spanien fordern. - Wenn die sich nicht so verrückt wie die Piraten aufführen, dann haben die im Mai 2015 reelle Chancen die großen, satten und wahrscheinlich ab einem gewissen Level durchgehend korrupten Parteien deutlich zu ärgern, und das sollte man doch auf jeden Fall versuchen. - Ich bin gespannt, wie viel Schmutz man bis dahin noch über die Leute um Pablo Iglesias (bitte nicht Julio sagen) ausschütten wird, und je mehr da von der Seite der Partidop Popular auf den studierten Doktor der Politik gespuckt wird, um so mehr Anhänger wird der bekommen. - Dabei sind seine Forderungen und das Programm überhaupt nicht radikal, weder will man aus dem Euro raus, noch aus der Nato, noch aus der Europäischen Union, es geht hauptsächlich um die Umverteilung der Gewinne aus der Wirtschaft und um eine komplette Neuausrichtung der Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik des Landes, um Spanien eine Chance als modernen Land innerhalb Europas zu ermöglichen. - Die Gruppierung Podemos, (wir können) muss sich sputen, wenn man an den Kommunalwahlen im Mai 2015 aufgestellt sein will, die Wähler können sich derweil noch ruhig zurücklehnen und beobachten, wie sich denn da Ungemach für die alteingesessene politische Kaste aufbaut.

Fulanito de tal dice hoy: Tener buen saque
Einen guten Aufschlag haben. - Wer so richtig zulangt bei Speis und Trank, dem sagt man dabei einen guten Aufschlag nach. - Ich glaube, das gilt für beide Ausrichtungen, Gourmet und Gourmand.





Freitag 20.06.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 78 % - Luftdruck 1015 hPa

300 Fachleute gegen Waldbrände
Offiziell ist die Saison eröffnet, fehlt nur noch das Feuer…

Vom 15. Juni bis 14. Oktober, das ist der Zeitraum, in welchem die höchste Vorwarnstufe für Waldbrände auf den Inseln gilt, und dafür will man auch dieses Jahr wieder gerüstet sein. Dazu stellt nun Nieves Rosa Arroya, die neue Rätin im Inselparlament für Umwelt, und damit immer auch für Notfälle zuständig, ihre Truppen vor, die uns über den Sommer begleiten sollen und dafür sorgen, dass es zu keinem großen Waldbrand kommt. - 200 Mann Personal vom Cabildo Insular, dazu noch einmal 100 vom Nationalpark und der staatlichen Feuerbrigade "BRIF", das ist so in etwa die Zahl, die man jeden Sommer vorhält, auch wenn es aus internen Kreisen häufig heißt, es gäbe immer weniger Personal. - Die offiziellen Aussagen sind andere, aber nicht zweifeln darf man an dem Umstand, dass viele ältere Profis aus dem Gewerbe der Feuerbekämpfer aus Altersgründen inzwischen ausgestiegen sind, und deren Fachwissen nur teilweise zu ersetzen ist. - Leitstelle, wie auch in den vergangenen Jahren ist und bleibt das "CECOPIN" (Centro de Coordinación Operativa Insular) und die sind verantwortlich für alle Einsätze und Befehle, und die koordinieren auch die diversen Einheiten, welche ja prinzipiell unterschiedlichen Behörden angehören. - Das hat sich bewährt, da gab es früher immer Kompetenzstreitigkeiten, die ist man inzwischen losgeworden, und das ist gut so. - Was sich nicht bewährt hat ist eben die Tatsache, dass Hitzewellen hier auf den Kanaren sich nicht auf eine Insel beschränken, sondern die Waldbrandgefahr dann auf allen Inseln extrem ansteigt, und wir leider immer wieder den Umstand melden mussten, dass es auf mehreren Inseln gleichzeitig brannte. - Das führt dann dazu, dass man die knappen Mittel um Feuer aus der Luft zu bekämpfen aufteilen muss, und immer wenn die Hubschrauber nicht sofort gegen ein aufloderndes Feuer angehen können, dann kann es zu einem fatalen Großfeuer kommen, wie wir es zuletzt oberhalb der Städte El Paso und Mazo im Sommer 2014 hatten. - Das werde ich nie vergessen, gegen 10:00 fliegen unsere beiden Hubschrauber der Brif nach Tenerife, um dort gegen ein großes Feuer anzugehen, der anderen Helikopter des Gobierno de Canarias war am Vortag schon nach Tenerife geschickt worden und damit La Palma ganz ohne Hilfe aus der Luft. - Das war am 16. Juli 2012 und anderthalb Stunden nachdem "unsere" Hubschrauber nach Tenerife beordert wurden, brach ein Brand oberhalb El Pasos aus und hätte sicherlich von den drei Hubschraubern beherrscht werden können, so aber konnte sich das Feuer ausbreiten und entwickelte sich zu einem der größten Feuer in El Paso in diesem Jahrhundert. - Noch wichtiger eben als die Bereithaltung von Personal und Technik ist eben die Entwicklung beim Wetter, und in den kommenden zehn Tagen können wir uns eigentlich sicher sein, das nichts passieren wird, es ist zu frisch, zu feucht und auch kein Wind. - Gefährlich wird es ab der berühmten Regel 30 - 30 - 30, das bedeutet, Temperatur über 30 Grad, Windgeschwindigkeit über 30 Stundenkilometer und die Feuchte unter 30%. - Es gibt dann hier auf der Insel Situationen, da steht die Gefahrenskala auf 40 - 70 - 0 und dann kann man eigentlich sicher davon ausgehen, dass nur ganz großes Glück uns davor bewahren kann, dass kein großes Feuer entsteht. - Es ist fast immer Brandstiftung, ob nun aus Dummheit, Fahrlässigkeit oder gar wirklich gezielt, wir haben im Sommer keine Gewitter, welche in anderen Regionen für die vielen Waldbrände verantwortlich sind, hier können wir die Verantwortung nicht weiterschieben, sondern die bleibt bei uns. - Auch die Anwohner der besonders gefährdeten Gebiete, und das sind diejenigen, wo sich bewohnte Zonen an oder gar in den Pinienwald schieben, will man in diesen Gebieten besonders sensibilisieren, diese Nachbarn sollen Vegetation rund um das Haus eliminieren und auch keine Pflanzenabfälle lagern, die Falle eines Brandes zusätzliche Nahrung für das Feuer sein können. - Ich denke mal, wer das einmal gehabt hat, der achtet selbst schon darauf, dass rund um sein Haus nichts Brennbares mehr liegt, aber die Inselregierung legt in diesem Jahr ganz besondere Wertung darauf, dass die Bewohner aktiv bei der Brandvorsorge mithelfen. - Wie sich das Wetter ab Juli entwickelt, es wäre unseriös, darüber nun schon zu spekulieren, den Juni können wir aber als Gefahrenmonat für Waldbrände schon mal abhaken, und das ist gut so.



Donnerstag 19.06.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 61 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 20,2 Grad - niedrigste Temperatur 16,1 Grad

Dreifaltigkeit
Die Barcelona Option, Tierglück im Schlachthof, und noch was ganz daneben

Vom Samstag den 21. Juni ab fliegt jede Woche eine Maschine der "Vueling" von Barcelona nach La Palma. - Die fliegt mittags ab, so dass es aus jeder deutschen Stadt (mit internationalem Flughafen natürlich) möglich sein wird, über Barcelona nach La Palma zu fliegen. - Das ist doch mal ein Klasse Angebot, denn wir wissen ja, wie knapp es ist mit den Flügen nach La Palma aus Deutschland. - Und "Vueling" hat da durchaus gute Preise anzubieten, es kann also interessant sein. - Ein kleines Problem gibt es auf dem Rückflug, denn die Maschine kommt erst spät in Barcelona an, also wird man am gleichen Tag nicht weiterkommen nach Deutschland. Man kann sich nun die Nacht am Flughafen um die Ohren schlagen, oder verknüpft geschickt zwei angenehme Dinge miteinander, einen Urlaub auf La Palma, und ein paar Tage in der Katalanenmetropole. Sie wollten doch immer schon mal in diese pulsierende und niemals schlafende Stadt. - La Palma ist möglich, ist es immer, man muss eben auch mal ein bisschen weiter gucken als nur auf die direkten Charter auf die Insel, mit ein bisschen Mühe oder der Hilfe von einschlägigen Profis der Branche, wie Flugpoint zum Beispiel, kommt man immer nach La Palma. - Es wäre Klasse, wenn wir diese Maschine nach Barcelona auch weiter behalten könnten, Vueling hat zunächst angekündigt, drei Monate auf Probe zu fliegen, und wenn die Auslastung in Ordnung ist, dann will man das auch verlängern.

Die neue Inselregierung hat ja vor ein paar Monaten lobenswerterweise anerkannt, dass man auf dieser Insel eine Tierauffangstation braucht, und auch die Verantwortung dafür übernommen. - Das Projekt hierfür wird bereits erstellt. - In der Gemeinde Tijarafe scheint man einen Partner gefunden zu haben, welcher ein Grundstück bereitstellen will, so hieß es zumindest vor geraumer Zeit. - Nun meldet sich auch die Gemeinde San Andrés y Sauces und bietet ihrerseits ein Gebäude und ein Gelände an, welches für diesen Zweck genutzt werden könnte. - Es handelt sich dabei um den nicht mehr genutzten Schlachthof, der Bürgermeister meint, das wäre ideal und verteidigt das auch gegen die Opposition der Coalición Canaria, denn die nächsten Anwohner würden 250 Meter weit weg leben und auch wäre der Friedhof nicht tangiert, das nämlich hatte die Opposition dem Vorschlag des Bürgermeisters entgegen zu setzen. - Feine Sache der Gemeinde San Andrés y Sauces, dass man da auch mithelfen will, dass es endlich ein Tierheim geben könnte hier auf der Insel, aber leider reichen meine Pragmatikmedikamente nicht ganz aus, mir ein Tierheim in einem ehemaligen Schlachthof vorstellen zu können. - Ich weiß, das ist Quatsch, der neue Nutzen wäre der Wert, nicht die Vergangenheit, aber dennoch lässt mich irgendetwas zweifeln daran, ich komme da irgendwie nicht richtig klar und hoffe, dass die Tijarafe-Option hier sticht.

Über Fußballspanien braucht man ja eigentlich nichts mehr zu sagen, nur hat dieses frühe Ausscheiden auch konkrete wirtschaftliche Folgen, der Handel mit Freistoßdevotionalien ist natürlich bereits seit dem Holland-Spiel fast zum erliegen gekommen, und nun bleibt der Handel und viele anderen auch, auf den diversen Artikeln sitzen, und keiner will den Kram mehr haben. - Um die Fußballer brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, die haben mehr Einkommen als Auskommen, aber mancher Händler muss nun gucken, ob er den Kram irgendwie bis 2018 konservieren kann. - Ich war heute Einkaufen, ist ja egal wo, und an der Kasse gab es pro 20 Euro ein Rubbellos. - Da ich Katzenfutter kaufen war, bekam ich mehrere Rubbellose und habe auch gewonnen. - Heute, einen Tag nach dem bemitleidenswerten und gar nicht grandiosen Ausscheiden der Tiki-Taka-Truppe, schenkt mir der Supermarkt ein markantes Freundschaftsbändchen, welches ich eben mal mit der Kamera festgehalten habe. - Werbung kann so daneben sein.

Fulanito de tal dice hoy: Tener mala sombra
Schlechten Schatten haben. - Wer immer vom Pech verfolgt wird, der hat einen schlechten Schatten. - Klingt logisch.



Ein echter Fan hätte das der Kassiererin um den Hals geschlungen...



Donnerstag 19.06.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1017 hPa

Alles epochal, alles geht
Tiki-Taka, König, Tochter

Wenn man die Stimmung mal so wirken lässt, dann ist für die meisten meiner Nachbarn die Geschichte um das Ende der Ära Tiki-Taka dramatischer, als das Ende des Königs der Demokratie, Juan Carlos I. - Mit dem gebührenden Abstand eines ausländischen Republikaners scheint es mir kaum Veränderungen zu geben, die Hoffnungen vieler, man könne mit dem Ende der Regierungszeit des Juan Carlos auch gleich die Monarchie verabschieden, wird sich wohl zerschlagen, jetzt König Felipe VI ist viel zu beliebt und wohl auch viel zu gut, um den vielen Republikanern den Gefallen zu tun, weiter an der Monarchie zu sägen. - Das ist vergleichbar mit dem neuen Papst, auch der Franz ist ein wirkliches Geschenk für die katholische Kirche, bleibt nur die Frage, ob man das überhaupt wollte, dass nun die katholische Kirche plötzlich wieder dick im Aufwind steht. - Vielleicht muss man sich die Dinge einfach entwickeln lassen, und Felipe ist ja nun wirklich kein Trottel, und ich könnte mir wohl vorstellen, dass der für die Krone als nun Staatsoberhaupt eine neue Position sucht und vielleicht überrascht er uns ja positiv, in dem er moralische Grundvorstellungen nicht nur lebt, sondern diese auch von anderen herausragenden Persönlichkeiten im Land laut einfordert. - Darf sich ein ausländischer Republikaner vom neuen spanischen König überhaupt etwas wünschen? - Er muss ja nicht gleich so weinerlich rüberkommen wie der Gauck, aber so ein bisschen mal den eigenen Politikern und Bankern sagen, dass man so nicht in den Himmel kommt, das wäre doch schon mal ein Anfang. - Lassen wir uns überraschen. - Bei uns zu Hause läuten wir auch eine neue Epoche ein, die jüngere Tochter hat eine solch hervorragende PAU (Hochschulzulassung) geschrieben, dass sie ohne Probleme an jeder spanischen Universität einen Platz für Tiermedizin bekommen würde, so ist es damit klar, dass sie Ende August La Palma verlässt und uns Alte hier unserem eigenen Schicksal überlässt. - Nach Madrid will sie nicht, weil da der Kulturschock wohl zu groß wäre, und in Las Palmas kennt sie sich bereits ein bisschen aus, die Fakultät ist überschaubar und wenn irgendwas passiert, ist ja immer noch die Schwester da, so fällt einem der Ausstieg aus gemachten Nestern sicher einfacher. - Ich hatte schon gefürchtet, nun will die sonst wo hin und Wohnungssuche und alles ginge wieder von vorne los, aber da kommt dann ein Stück Kanarität auch durch, lieber Las Palmas als Madrid, kenne ich irgendwo her. - Die beiden alten Schrulligen mit den sieben Katzen, ich bin mal gespannt auf die Epoche, ob ich mir dann eine Modelleisenbahn zulege, oder auch noch für www.senioren-aktuell.rip schreibe, mal sehen, was die Epochen noch so mit einem treiben. - Aber es war ja klar, dass sie auch gehen wird, hier auf La Palma sind wir gerade nicht auf der Überholspur, sondern sondieren noch, ob wir doch noch einen Weg finden, uns irgendwie noch an die Aufbruchsstimmung anderer Regionen anzuschließen, oder ob wir uns wirklich voll und ganz auf das Experiment Einigeln und Schrumpfen einlassen sollen, und langsam zum eigenen Hybrid werden. - Langsam ist sicher gut, dann kommen wir auch mit, und wie die nächste Epoche dieser Insel aussieht, so ganz klar sind da die Konturen noch nicht, aber ich bin sehr zuversichtlich, und vielleicht sehen wir in anderthalb Jahrzehnten dann wieder viele frische Köpfe hier auf der Insel, die wir seit ein paar Jahren fortschicken, sich anderswo auf die Große Weite Welt vorzubereiten, denn davon haben wir hier keine Ahnung. - Die Epoche Tiki-Taka, dass die vorbei scheint, das freut mich richtig, und so viele Jahre hat das Rasenbillard ja auch funktioniert, nun aber kommt Fußball wieder nach Hause, und Schnelligkeit, Kampf und Phantasie sind wieder angesagt, wie schön doch plötzlich Fußball wieder sein kann. - Hier hatte man das schon geahnt, leider hat man auf eine Renovierung der Mannschaft und auch auf eine Weiterentwicklung verzichtet, was einmal gut ist, ist immer gut, und wieder lernen wir, das stimmt so nicht, denn diese Welt dreht sich immer weiter und alles was drauf ist dreht sich mit. - Nun müsste nur noch jemand in München anklopfen und es den Bayern auch noch morsen: Tiki-Taka tut-tut-tut, Tiki-Taka tut-tut-tut, kein Anpfiff unter dieser Nummer.



Mittwoch 18.06.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 19 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 69 % - Luftdruck 1017 hPa
Höchsttemperatur heute 20,1 Grad - niedrigste Temperatur 17,6 Grad

Katzenzustandsbericht
Ärger machen immer nur die Weiber

In unserem Büro hing mal eine Chauvi-Kasse, die ist inzwischen unter dem Eigengewicht kollabiert, jetzt sind nur noch Scheine zugelassen, und davon fahren die Damen im Sommer in den Urlaub. - Allerdings wusste ich nicht, dass ich die vier Katzenmädchen nicht als Weiber betiteln darf, denn meist benehmen die sich so, oder sollten wir noch drastischer werden, sogar wie bitches. - Sieben Katzen sind eigentlich zu viele, da gibt es Reibereien, da jede für sich natürlich die größte Aufmerksamkeit verlangt, aber warum die drei Herren, selbst der Jüngste, der Leo, da völlig harmlos sind, und die vier Damen ein Spektakel nach dem anderen produzieren, das muss irgendwie am Geschlecht liegen, die Zufallsoptionen sind eigentlich nicht mehr vorhanden. - Paul ist nach wie vor der Pascha, die Graue Eminenz und niemand macht ihm seine Stellung streitbar, obwohl er auch niemals darum kämpfen musste. - Er besitzt eben auch die Ruhe, die anderen zuerst an den Topf zu lassen, er weiß eben, dass es vornehmer ist zu warten, und einen eigenen Napf zu haben und in Ruhe zu essen, als dass vier weitere Katzen gleichzeitig den Topf in einen Napf stecken, um bloß die erste zu sein, welche von dem parfümierten Tierkadaver sich Brocken einverleibt. - Paul macht keine Zicken, keinen Ärger, sein linkes Auge sabbert manchmal, aber wenn der seine Streicheleinheiten bekommt und man weiß, dass der Kerl einfach nicht mehr so hoch springen kann wie die anderen, dann ist man sein Freund. - Mops, der große, graue Riese, auch der neigt nicht zum Ärger, nur hat der ab und zu Stress mit Lucky, seiner Schwester, die aber mit fast allen anderen Katzen auch Ärger hat. - Zu der kommen wir noch. - Mops braucht viel zu fressen, ganz bestimmte Streicheleinheiten, nur den Kopf und die Ohren, am Körper ist ihm das unheimlich, aber sonst eine Ausgeburt an Frieden und Gemütlichkeit, ein echter Pluspunkt für unsere Katzengemeinde. - Noch beliebter ist Leo, einer der jüngsten in unserer Gemeinde, eine symmetrisch gezeichnete graue Hauskatze, mit einem Charakter wie Johnboy Walton, und wirklich alle haben ihn gerne, selbst die Zicken Lucky und Luffy sind von seinem Charme hin und hergeworfen. - Ein bisschen macht er uns Sorgen, weil er so dünn ist, aber wir waren mehrmals bei Ángel Blauauge mit ihm, und er findet keine Ursache dafür, allerdings geht es ihm gut und es scheint ihm nichts zu fehlen und inzwischen ist er in den inneren Zirkel aufgerutscht, er gehört zu den drei Katzen, die in er Küche gefüttert werden, um sie vor der Horde draußen, welche um die Näpfe streiten, ferngehalten zu werden. - Die dritte im inneren Zirkel ist Lucky, unsere Sorgenkatze inzwischen, weniger wegen ihrer Behinderung, sie hat zwar vier Beine, aber nur drei davon reichen bis zur Erde, was ihre Bewegungen kompliziert, sie aber oft schneller und wendiger scheint, also die vierbeinigen Kameraden. - Aber Lucky hat sich irgendwie zur Problemkatze entwickelt, die hat Luffy auf dem Kieker, und es gab bereits Szenen, wo Lucky Luffy bereits derbe unterworfen hatte und auch übel bearbeitet hat. - Luffy ist die, welche zuletzt zu uns gekommen ist, ein wenig verwöhnte Dame, die halt erst mit fast einem Jahr lernen musste, mit anderen Katzen zusammen zu wohnen, und da vermuten wir den Hintergrund für die Auseinandersetzungen zwischen den beiden Damen. - Allerdings ist Lucky immer die Siegerin und jagt Luffy über die Terrasse, bis diese sich irgendwo versteckt, dann erst lässt Lucky ab. - Penny, die als kleinste und scheueste Katze zu uns kam hat sich prächtig entwickelt und setzt sich inzwischen ohne Probleme auch gegen die Größeren durch, und scheint auch den Weg gefunden zu haben, den beiden Zicken Lucky und Mia aus dem Weg zu gehen, oder die Stirn zu bieten. - Penny ist größer und schwerer als Leo inzwischen, das war umgekehrt als die zu uns kamen, da war Penny nur eine halbe Portion, verglichen mit ihrem Bruder. - Mia ist wieder zutraulicher geworden und kommt wieder öfter zu uns, aber noch ist sie unnahbarer als die anderen Katzen, und scheut oft vor Berührung zurück. - Ihren Platz in der Gemeinschaft macht sie gar nicht wirklich deutlich, meist zieht sie sich nach dem Fressen an den Rand zurück und beobachtet mehr, hat aber auch keine Auseinandersetzungen mit den anderen Katzen, sie nimmt es aber uns immer noch übel, dass wir diese Katzenfamilie haben derart anwachsen lassen. - Aber es wird besser mit Mia, sie gehört wieder öfter einfach dazu, auch wenn man ihr mit Vorsicht begegnen sollte und auf jeden Fall auf ihre Warntöne reagieren sollte, sonst holt man sich heftige Kratzer ab. - Jetzt ist Mia wieder besser drauf, da kommt dieses Problem zwischen Lucky und Luffy, und immer sind es die Damen, die für Aufregung sorgen. - Und ob wirklich alles mit Mia in Ordnung ist, das weiß ich auch nicht, denn neulich habe ich sie erwischt, wie sie wild mit meinen gerade abgestreiften Socken nach dem Abendspaziergang spielte und schmuste, und daraus nun ein Charakterbild dieser Katze zu zeichnen, dafür fehlt mir die felinpsychologische Ausbildung. Fulanito de tal dice hoy: Tener agallas
Schneid haben. - Das muss man nicht übersetzen, aber vielleicht ist die Anmerkung noch interessant, dass man in den meisten Ländern Südamerikas das anders deutet, dort ist da negativ belegt und bedeutet das dreist sein, gefräßig sein, geizig sein.



Mia und die verräterische Socke




Ein Bild mit Seltenheitswert, alle sieben Katzen auf einmal. - Nur möglich mit Lockstoff "Felix Fantastic"





Mittwoch 18.06.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 86 % - Luftdruck 1016 hPa

Keine Insel hat mehr Wasser als La Palma
Auch die Preise sind die niedrigsten auf den Kanaren

Allerdings steht die Geschichte um die Wasserversorgung auf unserer Grünen Insel nicht so einfach da, man könnte locker mehrere Doktorarbeiten über die Verteilung und die Entwicklung des Wassers hier auf der Insel schreiben, und hätte immer noch nicht alle Winkel abgedeckt. - Über allem steht die Geschichte, dass Wasser ein riesengroßes Geschäft ist, und das Wasser hier in den Händen von privaten Firmen ist, die meist Aktiengesellschaften sind. - Oft auch "Comunidades de Regantes" also Gemeinschaften der "Gießer" und dabei meinen wir eben Landwirte, welche ihre Kulturen bewässern müssen. - Davon gibt es viele auf der Insel, und in manchen Regionen ist das gut bis ziemlich gerecht geregelt, anderswo geht es eher derbe und robust gewinnorientiert zu. - Die Öffentliche Hand hat es niemals geschafft, die Wasserversorgung in ihre Hände zu bekommen, viele sagen das ist gut so, andere meinen, das Wasser der Insel sei Allgemeingut und müsste allen gleichermaßen zur Verfügung stehen, und natürlich zum Selbstkostenpreis. - Wer aber Besitzer solcher Wasseraktien ist, und das sind die allermeisten hier, (80% der Haushalte auf der Insel verfügen über Wasser im Eigentum oder geliehen von anderen Aktionären) die fürchten dann in dem Moment wieder den Wert ihrer Aktien zu verlieren, und so funktioniert ein durchaus feudales System perfekt, in dem ein Gemeingut wie das Wasser, weiter für private Gewinnsteigerung dient. - Aber wenden wir uns mal dem Trinkwasser zu, denn hier stellt man den Vergleich zu den anderen Inseln besser her, denn so wie man das Wasser auf La Palma handelt und verschachert, das findet man auf den anderen Inseln nicht. - Auch beim Trinkwasser gibt es zwei Optionen, das Wasser in Eigentum, also Aktienanteile einer bestimmten Firma, von der man dann ohne Unterlass über lange Leitungen Wasser bezieht. - Das ist die allergünstigste Option an Wasser zu kommen, allerdings müssen eben die Voraussetzungen gegeben sein, dass man überhaupt an das Wasser herankommt. - In der Umgebung muss eine "Cajita" (Kästchen, aber besser ist der Begriff Verteiler) sein, in den man Wasser von einer entsprechenden Firma leiten kann. - Das hängt auch von der Kapazität der "Cajita" ab und dazu muss man Durchgangsrechte erwerben, die so genannten "Pases". - Wenn das alles gewährleistet ist, dann muss man selbst die letzte Strecke von der "Cajita" zu seinem Tank erstellen, was dazu führt, dass diese Insel eben von abertausenden von anfänglich blitzenden verzinkten Rohren übersäht ist. - Bezahlen muss man dann jährlich die Anteile an die Wasserfirma, (z.B. Aridane, Minaderos, Plata, La Laja) und auch noch an den "Ramal", also für die Pflege und Verwaltung des Verteilers, an dem man sitzt. - In meinem Fall sind das an die einhundert Euro im Jahr, 2xAridane plus ganz wenig für den Ramal und im Durchschnitt kostet mich dann hochgerechnet der Kubikmeter Wasser im Jahr 24 Cent. - Damit liege ich über dem Durchschnitt auf La Palma, aber ich rechne eben nicht mit der eigentlich Sollmenge, sondern mit dem, was wirklich ankommt, denn niemand bekommt so viel, wie eigentlich laufen sollte. - Das liegt an Schwankungen der Verfügbarkeit, aber auch an Verlusten, die man durch die ewig langen Rohrleitungen wohl hinnehmen muss, und zum Deppen macht sich jeder, der mit knorrigem Zeigefinger zu seinem "Llavero" (der Mann mit dem Schlüssel der Verteilerstation) geht, und verlangt, dass man Einhundertprozent von der versprochenen Menge an Wasser haben will. - Die hat einem auch niemand versprochen, man bekommt einen Anteil des Gesamtwassers, und wenn das weniger ist, dann sind auch die Anteile geringer, und so bleibt einem das Reklamationsrecht eigentlich nur, wenn es deutlich weniger ist, als man im Durchschnitt gewohnt ist. - Auf den anderen Inseln aber muss man sehr viel mehr für Wasser ausgeben, das geht von Minimum auf La Palma (18 Cent) bis hin zu 1,51 Euro auf Fuerteventura, für das gekaufte Wasser. - Der Durchschnitt auf den Kanaren liegt dabei bei 61 Cent, also kann ich immer noch sehr zufrieden sein. - Dann gibt es aber auch noch das Stadtwasser, welches allerdings seht viel teurer ist. - Auch hier gibt es Unterschiede, die von 87 Cent bis 2,03 Euro reichen, pro Kubikmeter, und auch hier ist La Palma wieder die günstigste Insel, was das Wasser angeht. - Aber Vorsicht, denn bei uns bekommt man für den Mehrverbrauch von Stadtwasser keinen Rabatt, sondern einen Strafzuschlag, so kosten die ersten 8 Kubikmeter 75 Cent, und wer mehr als 35 Kubikmeter in zwei Monaten verbraucht, der muss dann 1,47 Euro pro Kubikmeter hinlegen und das ist dann schon teuer, wenn man damit einen Garten gießen will. - Aber genau das will man damit ja verhindern, das Stadtwasser soll nur als Trinkwasser genutzt werden, um allen den Zugang zu einer Wasserversorgung überhaupt zu ermöglichen, denn in manchen Gegenden der Insel gibt es keinen Zugang zu den privaten Wasseranschlüssen. - Es war schon immer ein besonderes Vergnügen, auf La Palma zu leben, und um das Wasser brauchen wir uns also keine allzu großen Gedanken machen, so lange der Passat weht, gibt es genug davon auf der Insel, es ist das billigste Nass der Kanaren und immer noch verdienen viele unsichtbare Geister mit, man möchte sich gar nicht ausmalen wie das wäre, wenn das Wasser auf La Palma genau das dem Verbraucher und Landwirt kosten würde, wenn man die Kosten der Verteilung gerecht umlegen würde.



Eine "Cajia" mit den abgehenden Rohrleitungen, welche dann in die einzelnen Häuser gehen





Dienstag 17.06.2014 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 23,7 Grad - niedrigste Temperatur 17,8 Grad

Kurzgeschichten
Polizei verhaftet Polizisten und weitere kurze Dinge

Die Nachricht des Tage ist sicherlich die Festnahme von zwei Mitgliedern der Guardia Civil in Los Llanos, wegen Rauschgifthandels und Geldwäsche. - Nur knapp erfahren wir davon, nur gerade so viel, dass man keinen Verdunklungsversuch unterstellen kann, aber man ermittelt auch noch weiter, also hält man sich mit Einzelheiten zurück. - Inzwischen ist auch eine dritte Person festgenommen worden, auch in Los Llanos, aber dabei handelt es sich um eine Zivilperson. - Die Ermittlungen und Verhaftungen wurden sowohl von der Guardia Civil, wie auch von der Policía Nacional vorgenommen, das macht natürlich Sinn, wenn die Polizei gegen eigene Kräfte ermittelt, dass man sich Hilfe von außen holt und darüber hinaus, wenn es sich dabei um organisierte Bandenkriminalität handelt, dann übernimmt sowieso die Policía Nacional. - Mal sehen, ob wir eines Tages, wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind, ausführlich erfahren, wie das alles abgelaufen ist, aber so richtig gerne lässt man sich seitens der Guardia Civil nicht hinter die Fassade gucken, besonders eben wenn man Schwarze Schafe aus den eigenen Reihen entblößt hat.

In Mazo wird wieder kräftig an Blütenbildern und Triumphbögen gearbeitet, am Donnerstag ist Fronleichnam, hier "Corpus Christi" genannt, und das ist das höchste Fest in der Ostgemeinde. - Auch in anderen Gemeinden feiert man dieses Fest, aber nirgendwo wird derart viel Mühe und Aufwand getrieben, den Ort für den die Prozession vorzubereiten. - Wochenlang arbeiten die Nachbarschaften an den Konstruktionen, an denen dann Tage vor der Prozession die Blütenblätter aufgebracht werden. - Da rückt der ganze Ort nah zusammen und alle helfen mit, damit dann am Donnerstag alles frisch aufbereitet ist. - Bis Sonntag lässt man dann die Bögen und Bilder stehen, damit sich alle Leute und auch die vielen Besucher daran erfreuen können, und ich muss sagen, das ist auf jeden Fall einen Ausflug nach Mazo wert. - Viele besuchen auch Mazo schon diese Tage, um die Arbeiten der Leute zu beobachten, und es ist in der Tat enorm, was die werken und schaffen, um damit so zerbrechliche Kunstwerke zu schaffen, die dann nur ein paar Tage stehen, oder wenn scharfer Wind oder Regen kommen, noch kürzer sogar. - Aber das Wetter müsste stimmen für die kommenden Tage, es wird zwar wieder kälter, aber kein Regen und Sturm sind angesagt. - Dieter Karloske hat einen Film gedreht über die Corpus Christi-Fest in Mazo, den können Sie sich HIER herunterladen und ansehen.

Ich habe es endlich geschafft, mal wieder an der Bildergalerie zu arbeiten, nachdem die Saison über einfach zu viel los war, um viele Stunden am Stück zu finden. - Heute habe ich endlich die Galerie von Friedhelm Scholz hochladen können, und in den nächsten paar Wochen folgen noch vier weitere Galerien und ein neuer Film. - Für solch eine Fotogalerie brauche ich lange Zeit. Hunderte von Fotos müssen gesichtet werden ausgewählt, bearbeitet, komprimiert, dann in die Seiten eingearbeitet, verlinkt und dann hochgeladen werden. - Das verlangt Zeit, und besonders Konzentration und dann möchte ich das gerne am Stück machen, und nicht immer wieder fortgeholt werden. Das ist in der Saison praktisch nicht zu schaffen, aber weil im Moment die Kuh derart dünn ist, habe ich wohl Zeit diese Galerien nun aufzuarbeiten. - Ich bringe die in der Reihenfolge, wie man sie mir auch geschickt hat, mancher wird sich also noch ein bisschen gedulden müssen, aber in den kommenden Wochen gibt es reichlich aufs Auge in unserer Bildergalerie.

Fulanito de tal dice hoy: Tararí que te vi
Tararí ich habe dich gesehen. - Aus den Wörtern geht der Sinn eigentlich überhaupt nicht hervor. - Man sagt das, wenn man die Meinung oder die Aussage eines anderen völlig konträr sieht und macht sich mit dem Ausspruch sogar ein wenig lustig über sein Gegenüber, nach dem Motto, das geht aber gar nicht, was du da erzählst.





Dienstag 17.06.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 75 % - Luftdruck 1015 hPa

Wirtshaus zur Post
Santa Cruz entdeckt sich selbst

In Sachen Post gibt es nicht nur positive Dinge zu berichten, so hat man sich in El Paso inzwischen vom Zustellungsdienst verabschiedet. - Die Poststation in El Paso bleibt wohl aber bestehen, doch wird der Zustelldienst inzwischen aus Los Llanos organisiert. - Das muss nicht unbedingt schlechter sein, allerdings müssen nun diejenigen, welche Post abholen, und das können eben auch jede Menge Pakete sein, dann nach Los Llanos fahren, und diese aus der Fußgängerzone hinaus schleppen. - Nur gut, dass das Parkhaus nicht weit weg ist, und viele sind ja auch der Meinung, dass das nur eine Vorstufe dazu ist, dass man die Post aus El Paso ganz verschwinden lassen will. - Ob das wirklich so kommt, das steht natürlich noch nicht fest, aber die Befürchtung wird schon deutlich genährt. - Von der Post in Santa Cruz gibt es andere Dinge zu berichten, die nicht wirklich mit dem Postdienst zu tun haben, sondern mit dem Umstand, dass Santa Cruz inzwischen wahrscheinlich begriffen hat, dass man sich nicht mehr als unersetzbare Metropole und Einzugsgebiet für die gesamte Ostseite halten kann, sondern auf neue Reize und Attraktivitäten setzen muss, und diese wohl einen touristischen Hintergrund besitzen müssen. - Alleine der Stadtstrand beugt die Stadt ja sehr in diese Richtung, wobei ich ja immer noch fürchte, dass die Hauptverkehrsstraße der Stadt den Strand nicht nur physisch von der Stadt getrennt halten wird. - Aber das müssen wir abwarten, besonders eben auch wie man das handhaben will, ob man jenseits auf der Strandseite Gastronomie ansiedeln darf, oder ob man dazu eben die meistbefahrene Straße der Stadt überqueren muss. - Ich sehe da immer noch stadtplanerische Defizite, man hätte bereits beim Bau der Umgehungsstraße die Möglichkeiten schaffen müssen, die Stadt alleine von "oben" her zu versorgen, um dann irgendwann, und das wäre eben bald, mit dem Stadtstrand, der Hauptstadt die Gnade und die Freude einer richtig großen Promenade zu schenken. - Was solch eine Promenade ausmacht, das verkennen die allermeisten, aber es gibt keinen größeren Publikumsmagneten als eine wirklich einladende und breite Promenade, auf der man sieht, gesehen wird, und man schlendern, oder auch laufen kann, und das in einem kollektiven positivem Umfeld. - Ich nenne das einfach mal die Canteras-Option, abgekupfert von der drei Kilometer langen Uferpromenade der Hauptstadt Gran Canarias. - Ob man das wagt in der Hauptstadt, solche entscheidenden Dinge anzugehen, das weiß ich nicht, noch überwiegt in den allermeisten Gemeinden der Insel die Angst vor Traditionen und die alten Zöpfe bleiben dran, Mut und Freigeist haben sich noch nicht wirklich bis in die palmerische Provinz gewagt, mal sehen, ob die Elfenbeinturmsoldaten der Sympathietruppe des frischen Windes in der Parteienlandschaft, die Jungs und Mädels von Podemos, daran etwas ändern können. - Kleine Schritte geht man aber in der Hauptstadt, man möchte jetzt nicht nur neben dem Postgebäude am Hafen einen Aufzug hinauf auf die Plaza von San Telmo bauen, sondern auf halber Höhe ein Ausflugslokal erstellen, nämlich auf dem Dach des Postgebäudes. - Der Postgebäudechef der Provinz Tenerife gibt sich begeistert, man könne dann auch leichter die oberen Etagen des Hauses erreichen und ob der wirklich begriffen hat, um was es da eigentlich geht, das lassen wir mal außen vor. - Wir denken da natürlich zunächst an die mehr als Hunderttausend Besucher die mit den Kreuzfahrtschiffen zu uns kommen, die dann ohne Treppen und Mühen weiter kommen können als nur bis zu McDonlads, und vor dort oben, sei es nun vom Dach der Post, oder noch höher, auf der Plaza San Telmo, dort hat man einen hervorragenden Blick auf den Hafen, die Marina, das eigene Kreuzfahrtschiff und das ist doch ganz genau das, was die suchen. - Aber ich gebe es zu, auch ich würde dort einen Kaffee lang verweilen, einen kleinen Moment über der Hauptstadt Luft schnappen, und es kann nur gut für die ganze Insel sein, wenn unsere Hauptstadt sich so richtig rausputzt.



Zwischen der Post, dem Gebäude mit der Fahne drauf, und dem Gewerkschaftshochhaus könnte man die Lücke mit einem Fahrstuhl füllen, der hinauf bis an die Plaza San Telmo reicht. - Halbe Höhe dann das Wirtshaus zur Post, auf dem Dach des breit ausladenden Gebäudes.





Montag 16.06.2014 15:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 78 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 21,9 Grad - niedrigste Temperatur 18,5 Grad

Die Lange Bank
Thermalbad und Fäkalienpumpstation sorgen weiter für Polemik

Wie herrlich ist da doch die Geschichte um die Sanierung der LP3, der Hauptverkehrsstraße, vom Inselkrankenhaus bis hoch zum neuen Tunnel. - Ein bisschen Verzögerung vor dem Beginn der Asphaltierung, da es eine leichte Wartezeitem beim Verlegen des Glasfaserkabels, aber dann zog man das durch, und obwohl man die Arbeiten tagsüber erledigte, gab es keine langen Wartezeiten, vielleicht mal fünf Minuten maximal, dann wurde man weitergewunken. - Es widerstrebt mir Chapeaus zu verteilen, wenn einfach mal eine Arbeit genau so gemacht wird, wie sich das gehört, aber da es sich leider um eine Ausnahme handelt, gibt es dafür "la Gorra". - Das ist nicht der Hut, sondern die Mütze, also der kleine Bruder des großen Lobes.

Anders sieht es bei den momentanen Polemikhits auf der Insel aus, und beide Kandidaten zur Silbernen Zitrone, oder sollten wir regional angepasst zur Schwarzen Bananen sagen, haben mit Wasser zu tun. - Die eine Einrichtung hat Heilwasser, so erzählt man uns zumindest, die anderen Einrichtung das ziemlich genaue Gegenteil, und bei beiden weiß man noch nicht so genau wohin, und wie das alles laufen soll. - Es vergeht kein Tag, an dem nicht irgendjemand durch die gesamte Presse springt und seinen Vorschlag bereitet, was man denn mit der Heiligen Quelle machen sollte, und immer noch bekriegen sich die Gewerbetreibenden aus dem touristischen Bereich und die Gemeinde Fuencaliente, unterstützt durch die Parteigänger der Coalición Canaria, auch weil man denen eben mit auf den Weg geben muss, in all den neuen Jahren nach der Wiederentdeckung der wahrscheinlich zweitwichtigsten natürlichen und touristischen Ressource der Insel, eben der Thermalquelle der Funte Santa, hat man nichts erreicht, aber auch gar nichts, was dieses Wasser als touristische Attraktion für La Palma nutzbar machen würde. - Die eine Seite fordert, das Wasser der Quelle an alle bereits existierenden touristischen Einrichtungen zu verteilen, oder zumindest an die, welche ein SPA haben, die anderen Seite will das auf jeden Fall verhindern, weil man damit fürchtet, man würde die Hoheit über dieses Thermalwasser verlieren und so auch keine Badeanstalt dort errichten können. - Wobei sich die Coalición Canaria dort selbst auf die Füße tritt, sie will wohl ein Thermalbad dort auf oder neben der Quelle, aber sie wollen das nicht in private Hände geben, sondern von der Gemeinde oder der Insel verwalten lassen. - Davon kann ich nur abraten, wir haben weder die Fachleute noch die Mittel dazu, so etwas gut und effizient zu betreiben, das haben wir uns so oft bereits in anderen Fällen bewiesen. - Wie das alles ausgeht, ich weiß es nicht, bin aber ganz gespannt, ob meine Töchter bereits fertig studiert haben, bis wir endlich ein Thermalbad haben.

Mit der Fäkalienpumpstation werde ich diese Wette nicht eingehen, die kommt sicher vorher, aber eben auch nicht so schnell, wie man das gerne hätte, und damit verschiebt sich auch erneut der Termin um die Eröffnung des Stadtstrandes von Santa Cruz de La Palma. - Die ursprünglichen Pläne sahen vor, dass man genau auf dem Kreisverkehr, welcher am Hafen steht, und um den jeder Besucher aus dem Süden, oder eben dem Hafen herum muss, sei er nun mit dem Auto unterwegs, oder Fußgänger, diese Pumpstation hinstellt. - Über zwei Meter hoch, da könnte man weder daran vorbeisehen oder gehen, und auch wenn man uns immer wieder versichert, das würde nicht riechen, glaubt das niemand von uns, denn die alte Pumpstation, die am Ende der Avenida del Puente liegt, die riecht auch. - Als man dann endlich mal eine Fotomontage des Pumpstation, wie sie kommen sollte, veröffentlicht hat, gab es einen riesigen Aufschrei und niemand mehr, auch die Politiker nicht, die das alles vorher abgesegnet haben, wollten diese architektonische Pretiose mit olfaktorischer Basis noch haben. - Aber wohin, in den Hafen, die sagen Nein, hinter die Hafenmole, also auf den Strand, die Küstenbehörde sagt Nein und nach langer Zeit und endlich als das Cabildo Insular versprochen hat, die Mehrkosten von sage, schreibe und rieche 900.000 Euro zu bezahlen, ist es zu einem Abschluss gekommen, und sowohl die Hafen, wie auch die Küstenbehörde haben wohl nun zugesagt, dem alternativen Standort nördlich der Hafenmole zuzustimmen. - Wie heißt der wunderbare und so gute Spruch: Wen Gott liebt, dem schenkt er Wasser und ein Leben auf La Palma. - Aber Leute, passt auf, um welches Wasser es sich dabei handelt…

Fulanito de tal dice hoy: Tal para cual
Dieser für jene. - Das kann man eigentlich so nicht übersetzen, aber so ziemlich das bedeutet es. - Wenn zwei Leute genau füreinander gemacht sind, sich sehr ähnlich sind, muss nicht unbedingt nur in Sachen Liebe sein, dann nützt man diesen Ausdruck. - Auch im negativen Sinn zu benutzen.




Auf diesem Kreisverkehr wollte man ursprünglich die Pumpstation errichten, über zwei Meter hoch und das gesamte Innere des Kreisverkehrs ausfüllend.





Montag 16.06.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 78 % - Luftdruck 1015 hPa

Patenschaften für Obstbäume
Exoten für La Palma

Heidelbeeren, Himbeeren, Kirschen, das sind in Mitteleuropa Alltagsfrüchte, hier auf der Insel aber Exoten, denn eigentlich sind das Langtagpflanzen, aber mit neuen Sorten, geschicktem Handeln und gezielter Bodenpflege kann man hier alles anbauen. - Dazu kommt ja auch noch, dass wir in die Höhe gehen dürfen, und so auch eine, für viele Pflanzen notwendige Winterbrache herstellen können, wer also mal den geistigen Horizont weiter als Bananen, Avocados und Tomaten schweifen lässt, der kommt auch hier weiter. - Erdbeeren sind ja schon fast Alltag hier auf der Insel, aber auch da hat es Jahrzehnte gedauert, bis man sich endlich zutraute, solche Fremdlinge auch hier zu pflanzen. - Manchmal scheint das so zu sein, dass wir in vielen Dingen richtig Angst haben vor Erfolg, da ist etwas zerbrechliches und ängstliches in der sonst nicht hinterfragenden Insulanerseele, neue Wege beschreiten ist nicht unser Ding und Erfolg haben mit Exoten, fast schon verdächtig. - So kommt das auch, dass oft Ausländer diese Nischen belegen, oder sagen wir besser aufreißen, und erst nach einer langen Eingewöhnungsphase fahren dann die Nachbarn auch mit. - Ich darf erinnern, dass auch die Bananen hier, und die sind nun wirklich Alltag und Wappenfrucht unserer Insel inzwischen, auch noch Ausländern hier eingebracht wurden, und zwar von den Iren, durch den heute noch tätigen Obst und Gemüsemulti Fyffes. - Nun rechne ich aber nicht damit, dass Himbeeren und Kirschen den Bananen Konkurrenz machen könnten in Zukunft, das ist natürlich Quatsch, aber auf jeden Fall den Binnenmarkt kann man auf diese Art und Weise bunter machen, und glauben Sie bloß nicht, den Palmeros würden keine Himbeeren oder Kirschen schmecken. - Aber auch ein bisschen weiterdenken dürfen wir, das sind Produkte, die sehr wertvoll sind, gegenüber dem Gewicht, dass sie darstellen, also darf man ruhig auch so weit denken, dass man diese Schnullitäten auch per Luftfracht auf die anderen Inseln schicken könnte. - Dort herrscht ein geradezu riesiger Bedarf nach solchen Früchten, der galoppierende Tourismus auf den großen Inseln braucht Unmengen solcher landwirtschaftlicher Pretiosen, die man aus aller Herren Länder importiert, und da könnte man doch mal mit der Himbeere in der Hand auftreten und sagen, meine lieben Herren, auch wir können das. - So weit sind wir noch nicht, aber nun tritt ein Palmero auf den Plan, und der fängt in Garafía an, solche Früchte zunächst für den heimischem Markt anzubauen. - Und er hat auch noch eine ganz besondere Idee, man kann diese Bäume und Büsche adoptieren, man bezahlt 10 Euro, darf dem Baum einen Namen geben, (Ein Kirschbaum namens Schalke) ihn ab und zu besuchen und wird auch weiter an den Kosten aber auch an den Gewinnen beteiligt. - So ganz genau habe ich das nicht verstanden, wie das der Diario de Avisos da rüberbringt, aber ich bin mir sicher, wir werden von diesem Projekt, welches sich übrigens Odissea Leffman Project nennt, noch mehr hören. - Könnte auch ein Romantitel von Robert Ludlum sein, aber der Schaffer dieses Projektes bezeichnet damit die Odyssee seines Lebens, und ein gewisser Herr Leffman hat ihn auf die Idee gebracht, dass man die Bäume doch zur Adoption freigeben könne. - Ich weiß nicht, ob das klappt, viele phantasievolle und bewundernswerte Ideen sich hier bereits aufgeblüht und dann hat die der Alltag irgendwann verschluckt, oder sind in den Mühlen einer marodierenden Bürokratie untergegangen. - Der Macher ist einer von hier, allerdings ein Rückkehrer, also bereits mit dem Makel des Blicks von außen befleckt und gleichzeitig beseelt, und lassen Sie uns mal sehr wohlwollend beobachten, was ein palmerischer Rückwanderer aus deutscher Stressfirma hier auf der Insel auf die Beine stellen kann. - Ich hoffe viel, diese Insel braucht ganz viele Menschen, die ganz viele neuen Ideen verwirklichen und mit Freude betrachte ich jedes dieser Projekte. - Chapeau vorab, auch wenn ich mich da wieder meilenweit aus dem Fenster lehne!



Sonntag 15.06.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 24 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 60 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 24,8 Grad - niedrigste Temperatur 18,3 Grad

Die Gelben Engel sind da
und Spanisch lernen bei Experten

Am frühen Nachmittag kam nun endlich die Sonne raus, auch wenn es noch ein bisschen dunstig ist, man könnte Sommer ahnen. - Allerdings wird es wohl noch ein bisschen länger Frühling bleiben, so wirklich heiß wird es auch in den kommenden Wochen noch nicht. - Ist den meisten eh lieber, und dann spielt uns das ja auch in die Hände gegen die Waldbrände, welche immer nur bei hoher Hitze und Trockenheit zur wirklichen Gefahr werden. - Und wir sind nun auch besser gerüstet, denn Els flüsterte mir heute Vormittag, dass nun endlich die beiden Helikopter der staatlichen "BRIF" auf ihrer Station in Puntagorda gelandet wären. - Die "BRIF" ist die Brigada de Refuerzo contra Incendios Forestales, also die Unterstützungsbrigade gegen Waldbrände, und das sind echte Profis, die von Madrid aus bezahlt und geschickt werden und die Sommermonate hier bei uns auf La Palma Dienst tun. - In den letzten Jahren hatten die immer die kompakten, aber starken und sehr wendigen Sokol Hubschrauber, die im Brandfall zunächst die Einsatztruppe in der Nähe des Feuers absetzt, und danach mit einem Wassersack bewaffnet gegen das Feuer anfliegt. - Wir hatten auch mal einen großen Sikorsky hier und einen Superpuma, aber die beiden sind zu Bruch gegangen, einer vor vielen Jahren abgestürzt und der Superpuma ist bei einem Einsatz auf El Hierro verbrannt. - Also hoffen wir mal, dass es wieder die kleinen und fleißigen polnischen Maschinen sind, die haben uns schon mehr als einmal den Pelz gerettet. - Die werden in den kommenden Tagen sicherlich einige Begrüßungsrunden auch durchs Aridanetal fliegen, damit jeder hier weiß, die Gelben Engel sind wieder da. - Allerdings sind das nicht alleine unsere Hubschrauber, die fliegen auch Einsätze auf den anderen Inseln, also immer da wo es notwendig ist, und das haben wir vor zwei Jahren derbe zu spüren bekommen, wo unsere beiden Sokol gegen 09:30 nach Tenerife geschickt wurden, um dort bei einem Feuer zu helfen, und gegen 11:00 oberhalb El Pasos ein Feuer ausbrach und wir stundenlang keine Hilfe aus der Luft bekamen, und sich so ein zunächst noch durchaus beherrschbares Szenario in einen Großbrand verwandelte, der erst nach Tagen kontrolliert werden konnte. - Es kommt auf die Schnelligkeit an, damit aus einen kleinen Brandherd erst gar kein Großfeuer entstehen kann, und dabei gibt es keine besseren Einsatzmittel als die Hubschrauber, besonders eben in Gelände mit derart abrupter Orographie wie bei uns, wo eben viele Gebiete vom Boden aus überhaupt nicht erreicht werden können.

Die Universität La Laguna aus Tenerife ist besorgt um unsere Spanischkenntnisse, und meint damit die ausländische Fraktion auf unserer kleinen Insel. - Daher bietet man zwischen dem 30. Juni und dem 17. Juli zwei Kurse an, einen für mittlere Sprachkenntnisse und einen für Fortgeschrittene, und zwar in intensiven Schritten. - In Los Llanos, zweimal pro Woche, Montag und Mittwoch jeweils von 09:30 - 13:30 Uhr für das mittlere Niveau, sowie Dienstag und Donnerstag zu den gleichen Zeiten für Fortgeschrittene. - Man muss sich aber vorher unbedingt anmelden, das kann man unter der Telefonnummer 922 319 200 machen. Oder Sie schreiben eine E-Mail an Beatrix Hernández Bravo bhernan@fg.ull.es. Der Unterricht findet im Erwachsenenbildungszentrum Guyafanta statt und ein Plan (bitte runterscrollen) zeigt Ihnen, wo das ist. Solche Kurse sind Intensivkurse und nicht für eben mal reinhören, aber dafür hat man auch wirklich was davon und die allermeisten von uns sind doch wirklich noch ausbaufähig, was die Spanischkenntnisse anbelangt.

Spanischkurse längerfristig und nicht nur in den kurzen Sommerwochen kann man auch bei "El Alisio" haben, die führen laufend Kurse durch, in kleinen Gruppen und können sich hervorragend an das Niveau der Schüler einstellen, das haben die in vielen Kursen vorher bereits erwiesen. - Kurzfristig und intensiv im Sommer über die Universität La Laguna, langfristig und nachhaltig bei El Alisio in Los Cancajos. - Wer besser spanisch spricht kommt in Spanien weiter, so einfach ist das. - Hier ist das Telefon 660 918 306 oder eine E-Mail an secretaria@elalisio.com

Fulanito de tal dice hoy: Subirse por las paredes
Die Mauern hochklettern. - Das HB-Männchen machen, und wer zu jung ist um das zu verstehen, wer außer sich ist vor Wut und sich gar nicht mehr einkriegt, der geht die Wände hoch.









Sonntag 15.06.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 86 % - Luftdruck 1013 hPa

Wirtschaftsindikator Kuhschädel
Viehmarkt von San Antonio del Monte wieder auf Erfolgsspur

Früher, als alles anders war, und nur manches besser, da war dieser Viehmarkt vor allem bei jungen Menschen beliebt. - Mit Zelten, oder nur mit einem Schlafsack, oder so viel Alkohol im Rucksack, dass es einem ganz egal ist, wie und wo man irgendwann schläft, sind tausende von Menschen nach Garafía gezogen, um dort ein Wochenende zu verbringen. - Das Fest San Antonio del Monte mit den Höhepunkten der Prozession des Heiligen Antonius und dem anschließenden Viehmarkt ist auch heute noch eine der berühmtesten Fiestas der Insel, hat aber über die Jahre als Publikumsmagnet verloren. - Nun scheint man erneut auf der Erfolgsspur zu sein, man meldet wieder mehr ausstellende Teilnehmer, und auch mehr Besucher, wobei ich klar zugeben muss, dass der ganze Tross, der früher dort in Massen aufgeschlagen ist, nicht wirklich gekommen ist um Kühe und Bullen zu betrachten, sondern einfach unter Gleichgesinnten ein endemisiertes Woodstock zu feiern. - Wenn es regnete, dann hatte das auch was davon, und ich bin inzwischen in einem Alter, in dem ich mir das nicht mehr antue, eine Matratze und ein Bad anstatt roter Erde und einem Busch, kommen mir inzwischen sehr entgegen. - Viel schlimmer aber noch als steigende Hygieneansprüche glattgebügelter Altrocker fiel die herbeigeredete Krise über diese Festivitäten her, und auch die ausstellenden Landwirte fühlten sich immer mehr vernachlässigt, weil die Zuschüsse aus diversen Landwirtschaftsfonds wohl nicht mehr ausreichen, um die hier auf der Insel defizitäre Rinderzucht auszugleichen. - Dabei geht es besonders um die Rinder der bei uns so berühmten "Raza Palmera", diese hellen gutmütigen Riesen, die eigentlich eher als Arbeitstiere gezogen wurden, als um Milch und Fleisch zu erzeugen und deswegen heute eigentlich nicht mehr in den geforderten Rahmen moderner Rinderzucht passen. - Auf allen "Ferias de Ganado" also Viehmärkten auf der Insel gehen die Besucherzahlen seit Jahren zurück, und auch eben die Zahl der ausgestellten Tiere, so dass man da wohl eine Spirale nach unten feststellen kann und Jugendliche interessieren sich heute sicherlich für andere Dinge als für endemische Rinder oder schwarze Schweine, also hat diese Tradition der Viehmärkte nicht wirklich rosige Zukunftsaussichten. - Anderswo macht man dann solche Spektakel zur Touristenattraktion, aber da muss ich vorsichtig einfügen, welche Touristen bitteschön, weniger als diesen Sommer hatten wir vielleicht 15 Jahre nicht mehr. - Da kommt es gut, wenn wir heute lesen können, dass wieder mehr Aussteller und auch Besucher den Viehmarkt von Garafía gefunden haben, und vielleicht ist es ja auch einfach eine kleine Trendwende, weil die Wirtschaftsaussichten ein klein bisschen besser aussehen, als noch in den vergangenen Jahren. - Oder waren es die Fluchttendenzen nach der Fußballkatastrophe, und viele sind bloß nach Garafía gefahren, weil weiter weg einfach gar nicht mehr geht? - Warten wir ab, ob sich aus der erfreulichen Entwicklung bei San Antonio del Monte neue Hoffnung schöpfen lässt. Wir haben hier interessante wie lustige Wirtschaftsindikatoren, frühere Bürgermeister von Los Llanos maßen das Wohlergehen der Gemeinde in verbrauchten Tonnen an Zement, und jetzt basteln wir uns einen Aufschwung, gemessen an der Anzahl der Kuhköpfe in Garafía. - Aber ich weiß ganz genau, dass in vielen, selbst multinationalen Firmen Entscheidungen aus dem Bauchgefühl einiger Vorstandsmitglieder entschieden werden, so weit weg sind wir davon auch nicht, und so lange Mehdorn und Wowereit nicht auf die Idee kommen, unsere Viehmärkte neu ordnen zu wollen, strahle ich beste Zuversicht aus.



Absolut typisch, zwei von drei Endemiten verpennen wieder mal den Aufschwung





Samstag 14.06.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 20 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 69 % - Luftdruck 1011 hPa
Höchsttemperatur heute 21,0 Grad - niedrigste Temperatur 18,0 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
Für dich schiebe ich die Wolken weiter

Ich kann sogar Dieter Bohlen zitieren… So jemand fehlt uns jetzt, nein, nicht der Dieter, sondern jemand, der für uns die Wolken weiterschiebt. - Den ganzen Tag unter einer geschlossenen Wolkendecke, und während der Mai dieses Jahr wärmer war, als noch der gleiche Monat im Vorjahr, so bringt sich der Juni bislang nicht wirklich als Sommermonat ein. Aber wie schon so oft gesagt, wir tun uns öfter ein bisschen schwierig in den Sommer zu starten, dafür haben wir hinten raus das bessere Wetter und gleichzeitig ist die Waldbrandgefahr auch nicht sehr hoch. - Da knüpfe ich gleich an, denn die paar Brände, die wir bereits hatten, die stellten keine wirkliche Gefahr bislang dar, denn die meteorologischen Bedingungen waren gegen eine Ausbreitung. - Allerdings haben wir dabei erfahren, dass uns Feuerwehrleute fehlen, durch Eintritt ins Rentenalte ist die Mannschaft des "Medio Ambiente", welche bei der Brandbekämpfung stets die Hauptlast trägt, deutlich geschrumpft und vor allem stehen diese wirklichen Fachkräfte in Sachen Flächenbrand auch als Ratgeber nun nicht mehr zur Verfügung. - Die Rätin für Umwelt im Cabildo Insular hat nun angekündigt, einen Griff in den Haushalt 2015 bereits zu machen, und von dem Geld mehr Kräfte für eventuelle Notfälle zu beschaffen. - Vielleicht haben die mehreren kleinen Feuer ja ihre Wirkung damit erfüllt, und damit kommt man zu dem Verdacht zurück, dass diese Brände, gelegt von Mahnern, genau zu der Reaktion führen sollten. - So erzählt man es hinter vorgehaltener Hand und man muss zugeben, die sicherlich gelegten Feuer, die waren anspruchsvoll zu löschen, aber nicht wirklich gefährlich. - Allerdings möchte ich mich auf keinen Fall festlegen, ob man wirklich so darauf hinweisen wollte, dass wir in diesem Jahr von der Personalstärke nicht gerüstet sind. - Auf La Palma hat man vier traditionelle Güter zum "BIC" erklärt, aber nicht zum Einwegfeuerzeug, sondern das heißt ausgeschrieben "Bien de Interés Cultural" also zum öffentlichen Kulturgut. - Das können Gebäude sein, Fiestas, einzelne Kunstwerke, oder sogar ganze Stadtteile, sowie Traditionen. - Gleich zweimal hat es El Paso erreicht, hier schützt man nun besonders das Kunsthandwerk um die Seidenproduktion, sowie das Umfeld um die Wallfahrtskirche "Pino de la Virgen". - Das hatte man schon lange vor, und es ist gar nicht so einfach, wenn man diesen Schutzstatus erreichen will, sowohl Autonome Region, wie auch Madrid müssen damit einverstanden sein. - Weiter stellt man nun den historischen Kern des Ortes San Andrés, sowie die Tanzaufführung des "Borrachito Fogatero" in Mazo unter den Schutz des "BIC". - Dort tanzt ein betrunkener Feuerwerker, denn genau das ist die Übersetzung, und das läuft so ähnlich ab wie mit dem Tanz des Teufels in Tijarafe, der übrigens schon länger ein "BIC" ist. - Das war auch notwendig, denn eigentlich verbieten die Vorschriften das Tragen von solchen Kostümen mit Feuerwerkskörpern und besonders das Abfeuern dieser in Menschenmengen. - Mit dem "BIC" aber geht das in Ordnung, Tradition geht selbstverständlich über Vernunft, wie konnte ich jemals daran zweifeln. - Und dann zum Tagesausklang noch eine Polizeigeschichte. - Die Guardia Civil meldet einen Verhafteten. - Der hätte den Auftrag erhalten, einen PKW zu reparieren, und bereits als Anzahlung dafür 2.500 Euro erhalten. - Allerdings machte der sich nicht an die Reparatur, sondern verkaufte darüber hinaus auch noch das Auto zerlegt in Einzelteile. - Wer den Schrott hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.

Fulanito de tal dice hoy: Subir los humos a la Cabeza
Den Rauch in den Kopf steigen lassen. - Wer sich hochnäsig verhält, arrogant, eingebildet, dem ist der Rauch zu Kopf gestiegen



San Andrés





Samstag 14.06.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 88 % - Luftdruck 1012 hPa

Schulfrei
Aber mit dem Jubel muss noch gewartet werden

Gestern war der letzte Tag der PAU, der Prüfungen zur Hochschulzulassung und die drei Tage hat man ohne Tränen überstanden, es sieht also ganz zuversichtlich aus. - Allerdings erfahren wir erst kommenden Mittwoch, wie die Noten sind, und in einem komplizierten Verfahren kann man dann aus den Noten der beiden Abiturjahre und der Note der PAU die "Nota de Corte" errechnen, welche wohl in Deutschland "Numerus Clausus" genannt wird. - Von der Note hängt dann ab, ob man dieses oder jenes Studium überhaupt antreten kann, und wenn die Note schlechter ist, dann muss man sich einen Plan B basteln, oder das letzte Schuljahr, oder auch nur ein paar Fächer und die PAU erneut im kommenden Jahr machen. - Aber auch wenn die Note stimmt, heißt das noch nicht, dass man damit automatisch sein Traumfach studieren kann, denn wenn es zum Beispiel nur einhundert Plätze gibt, und einhundert Bewerber mit einer besseren Note melden sich an, auch dann ist man angeschmiert. - Es ist also immer noch nicht klar, selbst nach dem kommenden Mittwoch, ob denn die jüngere Tochter ihren Traumstudienplatz erhält, oder ob sie noch mal in sich gehen muss, und ich das "Big Jellow Taxi" ein weiteres Jahr satteln soll. - Man kann natürlich auch auf andere Universitäten ausweichen, in denen die "Nota de Corte" nicht so hoch ist wie auf der Universität Las Palmas, aber das würde bedeuten, dass sie aufs Festland müsste und darüber hinaus hat die Fakultät für Tiermedizin in Las Palmas eine guten Namen. - Auf der anderen Seite mussten wir aber schon die Bude für die Tochter anmieten, denn es waren nur noch ein paar Plätze vorhanden, und die wären sicherlich weg, wenn wir bis Mitte Juli warten würden, bis es wirklich klar ist, ob das mit dem Studienplatz klappt oder nicht. - Wir wagen uns da also ziemlich weit aus dem Fenster, aber vielleicht ist es auch hilfreich, keinen Plan B zu haben, sonst würde man anfangen zu zweifeln und würde das nicht so konsequent vorantreiben. - Bei der älteren Tochter sind auch viele Dinge zu entscheiden in den kommenden Tagen, denn allerhöchstwahrscheinlich wird sie auf den Erasmus-Austausch in London verzichten. - Mit Tränen in den Augen, aber die neuen Statuen von Erasmus schreiben eine 75prozentige Übereinstimmung der Fächer vor die man "mitnimmt", und die Professoren der Universität Las Palmas und die der in London sind sich entweder nicht einig, oder wollen gar nicht, dass die Geschichte mit Erasmus weitergeht. - Von zehn Fächern die in einem Jahr erledigt sein sollten, hat man bislang drei als genügend übereinstimmend befunden, ansonsten herrscht da tiefes Schweigen, und wenn sie nur drei oder vielleicht vier Fächer mitnehmen kann, die dann auch zurückgekehrt gelten, dann ist das, außer in London gewesen zu sein, ein verlorenes Jahr und sie müsste auf alle Fälle ein fünftes Jahr Studium angreifen. - Das könnte man aber besser für den Master nutzen und diese ganzen Entscheidungen müssen auch in der kommenden Woche getroffen werden, weil eben auch die Wohnungsfrage für den nächsten Kurs angegangen werden muss. - Und beide Töchter können nicht zusammen wohnen, auch wenn sie auf der gleichen Universität studieren, da die Ältere ihre Fakultäten auf dem Campus oberhalb Las Palmas hat, in Tafira, und die Jüngere nach Arucas muss, oder fast bis nach Arucas, und deswegen am Nordende von Las Palmas eine Bude in einer Studentenresidenz belegen wird, falls denn alles gut geht. - Vor dort geht sie zwei Minuten zur Bushaltestelle, und mit dem Bus braucht sie eine viertel Stunde maximal zur Fakultät. - Es bleibt also spannend, wahrscheinlich mit Kindern ein Leben lang, und das Gute daran ist, dass einem so keine Zeit bleibt, sich mit seinen eigenen krüppeligen Unfähigkeiten auseinandersetzen zu müssen. - Eltern sind Egoisten, die benutzen ihre Kinder, um von sich abzulenken…



Freitag 13.06.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 68 % - Luftdruck 1013 hPa
Höchsttemperatur heute 22,7 Grad - niedrigste Temperatur 18,0 Grad

Willkommen im Reservat
10 weitere Jahre hängt uns die UNESCO die Weltbiosphäre ans Reservat

Das ist ohne Zweifel eine gute Nachricht für die Insel, in Schweden haben die auf einem Kongress das beschlossen, nachdem Beobachter der UNESO vor ein paar Monaten die Insel besucht haben. - Wir wären blöd, nicht kräftig damit zu werben, wobei ich überrascht bin, wie selten oder wie wenig die ankommenden Gäste dieses Thema aufgreifen. - Vielleicht überschätzen wir auch die Werbewirkung eines solchen, geborgten Titels, denn alle zehn Jahre kommen die gucken, ich weiß allerdings nicht wo, und stecken uns dann wieder die Biosphäre an das Revers. - Ich bin da vielleicht manchmal ein bisschen kritisch, oder eher fordernd, denn für mich ist die Bezeichnung Weltbiosphärenreservat La Palma mehr eine Aufgabe als eine Auszeichnung, und ich sehe zwar deutliche Fortschritte, die es in vielen Entwicklungen gibt, aber man kann eben die fragwürdigen Entscheidungen und zum Teil dicken Probleme die uns noch deutlich von einer Biosphäre entkoppeln, auch nicht übersehen. - Rosarote Brillen gibt es nicht auf Krankenschein. - Allen voran die Geschichte mit der Energieversorgung, es liegen Pläne in Schubladen wichtiger Menschen, in denen klar aufgezeigt wird, wie man denn La Palma von den Scheichs unabhängig machen könnte, aber irgendwie waren andere Dinge wichtiger, und im Moment redet niemand mehr davon. - Dabei könnte man eine Umstellung von fossilen Brennstoffen, welche bei uns für fast jegliche Energie genutzt werden, auf erneuerbare Energien auch als Außenwerbung genutzt werden. Völker der Welt, schaut auf diese Insel, die basteln sich ihren Storm jetzt selbst, und jeder kann dabei zugucken wie das geht. - Dabei könnte man für die Jahre der Planung und des Übergangs sogar Fakultäten internationaler Universitäten hier installieren, wo Generationen an Studenten aus erster Hand lernen und begreifen, wie man denn so etwas macht. - Solch eine Aufgabe stelle ich mir unter dem Titel Weltbiosphärenreservat vor, oder den Versuch der autarken Lebensmittelversorgung, oder den Verbot von Einwegverpackungen zumindest bei Getränken, oder irgend etwas, was dieser Insel einen wirklichen Schubs verleiht, aber ich fürchte mal, dass wir seit dem Jahr 2008, als man offiziell die Krise verkündet hatte und das als Ausrede hernimmt, um jegliche robuste Aktion in Richtung Grün zu unterdrücken. Der Spruch, Bio, oder Öko sind Luxus, und den können wir uns im Moment nicht leisten, lauert an jedem Bartresen, in den Kämmen der Friseure, in den Lenkradschonern der Taxifahrer und leider auch in den Presseverklärungen unserer Politiker, die andere Prioritäten im Moment entdeckt haben. - Allerdings bin ich auch noch nicht so gaga, dass ich ohne weiteres anerkenne, dass man von Menschen, die nicht wissen, wie sie mit ihrem Geld das Ende des Monats erreichen verlangen kann, Joghurtbecher auszuwaschen, Fair-trade Produkte zu kaufen und Kartoffeln von der Insel, wenn die aus Israel die Hälfte kosten. - Da liegen also riesige Aufgaben versteckt, Biosphäre trotz leerer Hose, und Fortschritt anstatt Wachstum. - So hatte ich mir das vorgestellt, vor zehn Jahren, als man diese Insel zum Weltbiosphärenreservat erklärt hatte, aber ich kann mich auch gut irren, darin habe ich eine jahrzehntelange Erfahrung. - In ein paar Monaten wird die Partido Popular offiziell die Krise als überwunden verkünden, auch wenn wohl bloß für sich selbst, aber vielleicht können wir ja dann wieder mal den steilen Treck aufnehmen, auf dem wir schon mal waren, und kräftig Biosphäre ins Reservat blasen. - Bis dahin sind wir einfach nur eine wunderschöne Insel, die man unbedingt gesehen haben muss, und die Fleißbildchen von der UNESCO hängen wir dann an die Pläne für die Weltbiosphärenreservatsautobahn und auf die Wegweiser über die Fairways unserer Golfplätze. - Jeder hat sein Handycap, und ich fürchte mal, ich meine damit keinen Überzieher fürs Mobiltelefon.

Fulanito de tal dice hoy: Subirse a la parra
Die Weinrebe hochsteigen. - Sich in eine Position begeben, die einem eigentlich nicht zusteht. - Wenn Bauern aus El Paso vierspurige Autobahnen auf Gran Canaria befahren…



Vor dem Eintritt ins Reservat, bitte jegliche Ideologien abgeben. So wie man früher, als man noch dachte, John Wayne rettet die Freie Welt, seinen Revolver abgeben musste, bevor man den Saloon betrat.



Freitag 13.06.2014 08:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 84 % - Luftdruck 1013 hPa

Die Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter
Aber bis das "unten" ankommt, dauert das noch unbefriedigend lange

Nicht alleine die Zahlen des Arbeitsmarktes wecken Hoffnung in Spanien, auch steht man finanziell wieder deutlich besser da, niemand redet mehr von einem eventuellen Rettungsschirm, und der Risikoaufschlag liegt so tief wie seit dem Jahr 2008 nicht mehr. - Also alles im Grünen Bereich könnte man meinen, aber da sind wir noch weit entfernt davon, denn noch können wir nicht von einem Aufschwung sprechen, sondern lediglich von einer Konsolidierung, und einem Trend, der die notwendigen Grundlagen schaffen kann, damit es bald wirklich zu einem Aufschwung kommen kann. - Es gibt allerdings Anzeichen dafür, dass der Konsum wieder deutlich gestiegen ist und gerade eben die Menschen, welche immer in Arbeit waren, aber aus Angst vor der Zukunft das Geld festgehalten haben, nun wieder zu mehr Konsum bereit sind. - (Ich war Zeuge davon in den riesigen Einkaufszentren auf Gran Canaria, die haben gekauft wie die Deutschen…) Das wird weitere Arbeitsplätze schaffen, und so kann man wohl wieder Wachstum generieren und eine Spirale nach oben schaffen. - Leider entfernen wir uns damit noch nicht von dem wirklichen Problem unserer Wirtschaft, dass wir endlich Modelle schaffen müssen, die unabhängig von Wachstum sind, aber diese Modelle können eben nicht losgelöst aus dem internationalen Zusammenhang funktionieren. - Also sind wir immer noch gefangen in der Wachstumsfalle, nicht nur Spanien, aber hier hat man eben noch derber und härter auf Auslaufmodelle gesetzt und Geld ausgegeben, welches gar nicht vorhanden war. - Die Finanzkrise scheint überwunden, bezahlt von "unten", wenn es das überhaupt gibt, oder sollten wir eher sagen von denen, die keine Stimme und keinen Einfluss haben. - Die Disziplin hier im Lande ist erstaunlich, obwohl offensichtlich die komplette Führungscliquen der Politik und der Banken korrupt sind, und die Justiz hilflos bis regungslos dem nach Geld knisternden Treiben zusieht. - Lediglich bei den Europawahlen sind die Leute mal aus sich herausgegangen und haben sowohl der linken Izqiuierda Unida und der erstaunlichen Gruppe Podemos (wir können) plötzlich zusammen je nach Autonomer Region an die 20% verschafft. - Dabei wartet genau Podemos mit interessanten wirtschaftlichen Projekten auf, die eben genau die Modernisierung des produzierenden Sektors vorsieht und auch deutlich nach anderen, eben nachhaltigen Wirtschaftsmodellen sucht, denn alles was mit Zinsen und Inflation zu tun hat, kann gar nicht nachhaltig sein. - Allerdings sind wir gespannt, ob es der Podemos gelingt, aus dem Rahmen einer Protestbewegung zu steigen und vor allem auch, ob die es schaffen, regionale und sogar Ortsgruppen zu organisieren, die bei den Kommunalwahlen im kommenden Mai auch ähnliche Werte erzielen können. - Ich bin da ganz Ohr, vielleicht tut sich da wirklich was, und zwingt so zumindest als Seitendruck die konservativen Parteien zum Umdenken. - So wie das in der Rollkragenpulloverzeit der Grünen auch noch war, denn solch einen Anstoß hat es ja im spanischen Parlament noch nie gegeben. - Seit Oktober 2013 sinkt die Zahl der Arbeitslosen in Spanien kontinuierlich, wir sind jetzt bereits unter dem Niveau von 2012, und mit der neuen Hoffnungen der Wähler, die endlich anfangen zu reagieren, kann man doch hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.





Wenn Sie ausführlich darüber Bescheid wissen wollen, dann können Sie sich HIER auf 67 Seiten Hunderte von Tabellen und Erklärungen über den Stand der Arbeitslosigkeit in Spanien von der "SEPE" herunterladen.





Donnerstag 12.06.2014 19:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 57 % - Luftdruck 1014 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 17,5 Grad

Dampfradio unter Druck
Radio Murión will man den Dampf abdrehen

Das ist nicht neu, einigen passt der Sender nicht, da wird zu offen kritisiert und unangenehme Meinungen kommen da auf den Tisch. - Ich hatte schon ein paar Mal über dieses lustig bis skurrile Radio berichtet, welches da von vielen Menschen, meist im Aridanetal, gehört wird. - Besonders die Programme "El Soplete", (das Gebläse) und die La Caldera machen Furore, weil man dort meist kein Blatt vor den Mund nimmt und Dinge ausspricht, die sich eigentlich kein weiteres Medium traut. - Ganz einfach deswegen, weil dann genau das passieren könnte, was Radion Murión passiert ist. Zunächst wollte man bereits im Mai 2013 den Sender schließen, da kamen Herren und Damen vom Viceconsejería de Comunicación y Relación con los Medios des Gobierno de Canarias und forderten, den Sendebetrieb einzustellen. - Es hatte Anzeigen gegeben, von anderen Radiostationen, Radio El Murión würde illegal senden, sie hätten keine Lizenz. - Das traf wohl zu, so wie auch für die allermeisten anderen Radiosendern und auch Fernsehkanäle auf den Kanaren, da herrscht ein chaotisches Rechtsverständnis und keiner weiß so richtig, wie das weitergehen soll. - Radio Murión schloss darauf hin einen Kooperationsvertrag mit dem legalen Sender 7.7, welcher für La Palma die Frequenzen FM 94.6, 88.5 und 92.9 belegt hat. - Letzte Wochen nun legte man den Sender auf dem Time still, seitens des Gobierno de Canarias und brachte auch ein Siegel an. - Das brach man aber seitens der Geschäftsleitung des Senders, und ist weiter zu hören, und nun ist man sich nicht so ganz sicher, wie denn die Sache weitergeht. - Hinter dem Radio steckt César Gil, der vor vielen Jahren noch gern gesehener Investor in Tazacorte war, dann aber von den damals regierenden Räten und auch Technikern derbe falsch beraten wurde, und dem man viele Grundstücke als bebaubar angedreht hatte, von denen es sich später herausstellte, dass diese niemals touristisch genutzt werden können. - Der hat viel Geld verloren, oder das seiner Anleger, und hat die Gemeinde ja auch um einen zweistelligen Millionenbetrag verklagt, aber eben mit ungewissem Ausgang, und sollte ein Gericht wirklich zu seinen Gunsten entscheiden, dann wäre Tazacorte Pleite, und das komplett. - Aber so weit sind wir noch nicht, und bis dahin leistet sich halt der verarschte Investor einen Radiosender, in dem er selbst laut und ohne jegliche Angst die Dinge von damals ans Tageslicht zerrt, dabei Ross und Reiter nennt, und das gefällt natürlich vielen nicht. - Allen voran nicht den Treuen der Coalición Canaria, denn die zogen damals unter dem Namen "Unión Bageñete" die Fäden in Tazacorte. - Aber César Gil geht noch weiter und nennt auch die großen Namen der Coalición Canaria auf Ebene des Gobierno de Canarias, die stünden dahinter, dass man ihn, und sein Radio mundtot machen wolle. - Wie weit das wirklich stimmt, das weiß ich nicht, allerdings wäre Radio Murión nicht das erste Opfer der Aufklärungsversuche der Vorgänge um diverse Urbanisationsprojekte rund um Puerto de Tazacorte. - Da liegen Leichenstapel im Keller, und wer die anfasst, der bekommt Ärger. - Das Vormittagsprogramm El Soplete mit den beiden medialen Schlachtrössern Emilio und Tomás gehört zu meinem Pflichtprogramm, wenn ich vormittags in der Lage bin, Radio zu hören. - Das sind beides Rentner, und die lassen sich von keinem mehr den Mund verbieten, und da kommen dann manchmal Dinge rüber, die erlebt man sonst nur in der Kneipe zu fortgeschrittener Stunden. - Die Beiden versuchen auch nicht Coalición Canaria-Bashing, allerdings mischt sich César Gil auch ab und zu in das Programm ein und dann bekommen die Lobbyisten im ideologischen Schafspelz gleich wieder eins auf das Fell gebrannt. - César Gil hat keine Angst davor wegen des gebrochenen Siegels, das sei ja von einer Behörde, nicht aber von einem Gericht, und darüber hinaus hätte man ja bereits mit der Kollaboration mit Radio 7.7 alle Auflagen erfüllt. - Hier im Aridanetal auf der Frequenz 94,6 auf der Ostseite 92,2 oder eben über die Webseite, Radio Murión. (Die auf der Webseite angegebenen Frequenzen sind alt und gelten nicht mehr) - El Spolete gibt es wochentags von 10:00 bis 12:00 Uhr, manchmal auch ein bisschen länger, und ab 11:30 sendet Mikel Chacon auf Onda Cero (92.7) seine Sendung a pié de calle, auch hörenswert. Der ehemalige Schreiber von El Día packt auch Dinge an, ist wohl seriöser als Tomás und Emilio, allerdings erreicht er deren ländlichen Charme, der durchaus manchmal auch als morbide bezeichnet werden kann, nicht ganz. - Man muss Fan sein, und ich gebe zu, ich bin Fan von Tomás und Emilio, nicht immer was die sagen, sondern wie zwei alte Herren jedem den Finger zeigen genau wissend, uns kann doch keiner mehr was. - Murión sagt man hier übrigens zu einer bissigen Muränenart, die sich auch vor Tazacorte tummelt.

Fulanito de tal dice hoy: Sin ton ni son
Ohne Ton und ohne Stimme. - Quatsch erzählen, Dinge ohne Sinn und Verstand von sich geben.



Donnerstag 12.06.2014 07:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 18 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 74 % - Luftdruck 1015 hPa

Die Wege der Kartoffeln sind unergründlich
Das Kartoffelkarussell

Die Zeitung El Día fasst ein interessantes Thema an, welches uns als durchaus ländlich geprägte Gesellschaft doch interessieren sollte. Auf La Palma und auch auf den anderen Inseln isst man viele Kartoffeln, die gelten als gesunder Sattmacher, auch wenn das gesund in viel Öl frittiert nur noch klein geschrieben wird. - In dem Interview beklagt sich Miguel Bravo, Präsident der Landwirtschaftskooperative "Cocampa" (Cooperativa del Campo Palmero) darüber, dass die großen Supermarktketten nicht richtig mitziehen im Angebot von lokalen Produkten und nur die beiden Filialisten Spar und San Martín direkt von den Landwirten, ersatzweise den Kooperativen, Kartoffeln von hier beziehen. - Die anderen Supermärkte auf der Insel würden lediglich zufälligerweise mal Kartoffeln aus La Palma verkaufen, und zwar als Reimport aus Tenerife. - Diese (bösen) Supermarktketten würden zwar Kartoffeln auch aus La Palma beziehen, so wie auch von den anderen Inseln, dann in Zentrallager bringen, und von dort wieder ausliefern. - Also bringen die, Miguel Bravo nennt die Summe von 500.000 Kilo Kartoffeln, welche auf La Palma produziert werden, dann in Zentralläger auf Tenerife geschickt werden, und von dort dann wieder an Supermärkte nach La Palma geliefert werden. - Hört sich natürlich nach Unsinn und nach dämlicher Verteuerung an, aber die meisten großen Ketten können gar keine Rücksicht auf unsere fragmentierte Landwirtschaft nehmen, sondern müssen ständig und 52 Wochen im Jahr ausreichend Kartoffeln vorhalten, und da ist das gang und gäbe, dass solche Warenkarussells entstehen können. - Wir sind einfach nicht, oder besser gesagt nicht mehr in der Lage, alleine für einen ausreichenden Warenstrom in Sachen Kartoffeln zu garantieren, so wirft man alles, eben auch unsere Kartoffeln, in einen Topf, und versorgt daraus wieder die Abnehmer. - Wie man das ändern könnte ist eigentlich ganz einfach, man müsste die Produktion von Kartoffeln auf La Palma besser planen und dafür sorgen, dass man immer genügend Mengen bereit hält, um die großen Supermärkte jederzeit beliefern zu können. - Ein Nein, die nächsten drei Wochen haben wir keine Kartoffeln darf es dann nicht geben, sonst ist man die Supermärkte als Kunde gleich wieder los. - Aber das haben wir in all den Jahren nicht geschafft, auch wenn gleich zwei öffentliche Firmen, zunächst die GMR, die Gestión de Medio Rural und dann parallel und inzwischen alleine die inseleigene SODEPAL sich um die Vermarktung der Kartoffeln der Insel gekümmert haben. - Es gibt aber auch noch ein anderes Problem für die konsequente Vermarktung unserer Kartoffeln auf der Insel, und das ist der große Eigenkonsum und der Verkauf der Knollen unter der Nachbarschaft und auf Bauernmärkten. - So lässt uns Miguel wissen, dass von den acht Millionen Kilo Kartoffeln, welche auf La Palma konsumiert werden, die Hälfte aus kleinen Hausgärten stammt, also gar nicht in den Verkauf, oder eben nur auf nachbarschaftlichem Niveau kommt. - Und diese Summe steigt an, auf jeden Fall seit dem Jahr 2008, welches man als erstes Krisenjahr betiteln will. - Die restlichen vier Millionen Kilo stammen aber eben nur noch zum Teil aus La Palma selbst, wobei der San Martín und der Spar mit zusammen 800.000 Kilo palmerischer Kartoffeln noch hervorstechen, so verkaufen die anderen Ketten zusammen nur noch diese 500.000 Kilo, die eben als zufälliger Reimport auf die Insel zurück kommen. - 2,7 Millionen Kilo importieren wir von außerhalb, meist aus Großbritannien, Israel oder Ägypten.



Mittwoch 11.06.2014 18:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 46 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 24,0 Grad - niedrigste Temperatur 17,2 Grad

Die Quelle der Zwietracht
Oder heiligt die Quelle die Mittel?

Schreibt der schon wieder über die "Funte Santa", also die Heilige Quelle, welche man vor neun Jahren im Süden der Insel nach intensiver und teurer Suche wiederentdeckt hat. - Ein Juwel, eine natürliche Ressource, welche gut und nachhaltig genutzt ein enormer Schatz für die touristische Entwicklung der Insel sein könnte. - Wäre da nicht der "Könntjunktiv", der schlimmste aller Modi überhaupt, wenn wir eben nur könnten, aber da liegt unser Problem. - In den letzten Tagen hat sich ein wahrer "polemikstorm" in den Medien, seien diese nun papieren, oder über Monitore zu verstehen aufgebaut, und irgendwie haben alle Recht, zumindest ein bisschen, aber wieder geht nichts weiter. - Die Gewerbetreibenden im Tourismus auf der Insel, geführt von dem einflussreichen und rührigen Verband CIT-Tedote haben vor eine Weile vorgeschlagen, man solle doch das Thermalwasser, welches aus der Quelle kommt, doch auf die bereits vorhandenen Hotels mit Spa-Anlagen verteilen, dann könnte ganz La Palma damit Werbung machen und den Gästen bereits dieses kurative Wasser zur Verfügung stellen, ohne dass man auf den Bau und Betrieb eines Thermalbades dort unten in Fuencaliente warten müsste. - Zunächst fand dieser Vorschlag überall außer in der Gemeinde Fuencaliente Zustimmung, allerdings bröckelt nun diese Front ein wenig, nachdem nun auch der Gesundheitsdienst abgewunken hat, und auch der Vizechef des Cabildos zur Vorsicht mahnt, das Entnehmen des Wassers dort könnte auch bürokratische negative Folgen haben. - Das Nein der "Dirección General de Salud Pública" um die Nutzung des Thermalwasser außerhalb der Quelle, und noch zu errichtenden Anlagen dort, die könnte politisch motiviert sein, denn der Chef dieses Amtes ist auch von der Coalición Canaria, genau so wie der Bürgermeister aus Fuencaliente, allerdings kenne ich den Direktor der "Dirección General de Salud Pública" persönlich, denn das ist ein Nachbar von uns, und ich halte den Mann für absolut integer, es gibt auch in der Coalición Canaria Köpfe und positive Erscheinungen, nur treten die meistens nicht wirklich hervor. - Dahinter steht wohl eher ein anderer Grund, den ich selbst auch noch anführen möchte, da er bislang in den Diskussionen noch nicht wirklich aufgetaucht ist. - Wenn wir also dieses Thermalwasser, welches wirklich von vielen Seiten als deutlich kurativ bezeichnet wird, in allen touristischen Anlagen anbieten, welchen einen SPA-Bereich haben, dann hat doch kein Investor der Welt mehr Interesse daran, dort auf oder neben der Quelle ein weiteres SPA zu errichten. - Man könnte vielleicht hingehen und sagen, so lange dort keine Möglichkeit besteht dieses Thermalwasser den Gästen zur Verfügung zu stellen, so lange beliefert man die Hotels der gesamten Insel, aber wenn dann dort eine Badeanstalt errichtet wurde, dann bleiben die Wasser exklusiv den Betreibern vorbehalten. - In der Inselregierung fürchtet man eine weitere bürokratische Falle, wenn man nämlich das Wasser eh schon in anderen Betrieben nutzt, dann verliert man gegenüber den Küsten- und den Naturschutzbehörden das Argument, doch dort eine Ausnahme zu machen, denn eigentlich kann dort nichts privates hingestellt werden. - Wer das sagt, ist Carlos Cabrera, altgedientes politisches Schlachtross mit mehr Erfahrung als die allermeisten, die über die Nutzung der Quelle sprechen und schreiben und wenn der das sagt, dann sollte man das zumindest auch auf der Rechnung haben. - Mich erinnert der Streit um die Quelle immer ein bisschen an mein Lieblingsbuch meiner Jugend, das hieß, "die Wasser der Hügel" und stammt von dem provenzalischen Autor Marcel Pagnol. - Keiner gönnt dem anderen was, und damit besiegelt man Schicksale. - Allerdings habe ich wohl die Hoffnung, dass man sich in Sachen Fuente Santa doch noch einigen kann, mit der neuen Inselregierung muss mehr möglich sein als mit der alten, oder hat mich diese Woche Urlaub wieder naiv gemacht?

Fulanito de tal dice hoy: Sin pena ni gloria
Ohne Schmerz und ohne Sieg. - Ohne Glanz und Gloria, mittelmäßig, unauffällig, sang und klanglos.



Mittwoch 11.06.2014 09:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 17 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 65 % - Luftdruck 1015 hPa

Der Sommer beginnt am 40. Mai
Das wäre vorgestern gewesen

Heute beginnt die PAU, die Prueba de Acceso a la Universidad, also die Prüfungen für die Hochschulzulassungen. - Das dauert drei Tage lang und dient den allermeisten ihren Notendurschnitt noch zu verbessern. - Mehrere Eltern haben eine Fahrgemeinschaft organisiert, denn diese Prüfung findet in der Schule IES Las Nieves, oberhalb der Hauptstadt statt. - Heute bin ich nicht dran, aber morgen, also kommen die Nachrichten morgen deutlich später. - Alle sind ganz furchtbar aufgeregt, seit Tagen bereits, und es ist Zeit, dass das endlich losgeht. - Diese Prüfungen sind noch von den Autonomen Regionen verfasst, das soll aber geändert werden um dann eine landesweite Einheit der Prüfungsnormen zu erstellen. - Darüber wird aber noch gestritten, die Regionen wollen sich diese Hoheit über die Bildung nicht nehmen lassen, was ja wohl in Deutschland zwischen Bund und Ländern auch immer wieder zu Streitigkeiten führt. - Heute ist ein langer Tag für die Schüler, das geht um 10:00 Uhr los, vorher noch Einweisung und Anmeldung, und dann sind die erst kurz nach 18:00 Uhr heute fertig. - Sicher werden die wirklich fertig sein und vom ersten Tag hängt besonders viel ab, da man sich den Schwung, oder auch den Frust für die beiden weiteren Tage holen kann. - Meine Daumen sind bereits krumm vom Drücken, andere bekommen Sehnenscheidenentzündung vom dauernden WhatsApp schreiben, ich vom Daumendrücken. - Wird schon alles gut gehen.

Die Wetterbilder aus Nordrheinwestfalen sind ja dramatisch. Tote und Verletzte, Überschwemmungen mitten in Deutschland, wie froh können wir also hier sein, dass wir kaum mal zu diesen Starkwettern kommen. - Sowieso nicht im Sommer, da presst sich kein Tief irgendwie bis auf unsere Höhen durch, da findet "Wetter" viel weiter im Norden statt, bei uns droht eben im Sommer nur die Gefahr, dass sich Bruder Afrika wettertechnisch bei uns bemerkbar macht. - Das wiederum führt zu extrem hoher Brandgefahr, und das ist unser primärer Feind auf der Wetterfront, denn wir wissen ja, wenn das Wetter für uns steht, dann kann ein Feuer gar nicht zu einer Brandkatastrophe ausarten. - Letzte Woche brannte es ja oberhalb der Hauptstadt, aber es kommt eben bei dem jetzigen Wetter nicht zu einer schnellen Ausbreitung des Feuers, so hatten zwei Hubschrauber und die Bodentruppen das Feuer schnell im Griff. - Es ist durchaus üblich, dass wir ein langes Frühjahr haben und den Sommer erst spät einläuten, und das liegt meist an der Großwetterlage und einem weit nördlich stehenden Azorenhoch. - So weht ganz wenig Wind, und da überall auf La Palma, außer im extremen Süden reichlich Vegetation steht, steigt von den ersten Morgenstunden bereits viel Feuchtigkeit auf, die aber eben auf eine Sperrschicht trifft, die meist zwischen 800 und 1.000 Meter liegt, und dort die Feuchtigkeit nicht weiter nach oben abziehen kann. - Tagsüber liegt dann die Insel dann unter ihrem selbst produzierten Wolkenschild und sorgt eben dafür, dass die Temperaturen im unteren Bereich der "Zwanziger" liegen. - Das erklärt auch den Temperaturunterschied zwischen Nord und Süd auf den großen Inseln, im Norden gibt es Dank der Passatwinde genügend Niederschläge für einen Vegetationsgürtel und der sorgt dann wiederum für Wolkenbildung an Tagen der Flaute wie jetzt, und so ist es im Norden der Insel gerade mal über die zwanzig Grad, im Süden aber, wo keine Vegetation irgendwelche Verdunstung hergeben könnte, locker über dreißig Grad. - Die kommenden Tage wird es auf La Palma wärmer werden, aber nicht heiß, das wollen wir doch auch gar nicht. - Allerdings bleiben wir weiter in einer Zone, in der Wetter eigentlich überhaupt nicht stattfindet, vielleicht müssen wir den wirklichen Sommerbeginn dann doch auf den 55. Mai verlegen und wer vor der Hitze in Deutschland fliehen will, ich kenne da eine nette kleine Insel mitten im Atlantik, die sogar eine eigene Wolkenfabrik hat…



Die Druckverteilung auf dem Nordatlantik lässt unser Archipel am "Rande des Wetters" bleiben. - das ist auch gut so, denn wer mitten drin ist, der bekommt schnell mal eins auf den Deckel. Diese Grafiken schenkt und die AEMET, die Agencia Estatal de Meteorología.





Dienstag 10.06.2014 18:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 22 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 49 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 22,4 Grad - niedrigste Temperatur 16,4 Grad

Wirklich die Grüne Insel
Es ist gut, wieder zu Hause zu sein

Es tut auch gut, wieder eine richtige Tastatur zur Verfügung zu haben, und nicht mehr bei grellem Licht zu versuchen, diese furchtbar kleinen Tasten auf dem Smartphone zu treffen. - Leider bin ich halt nicht so smart wie mein Phone, und oft habe ich nur geahnt, was ich geschrieben habe, bitte sehen Sie gnädig über den Wirrwarr da auf Twitter hinweg. - War aber trotzdem ein Erfolg, das wurde angenommen, und meine Tochter hat sich schon über mich lustig gemacht, ob die Welt denn wirklich wissen will, was wir denn heute zu Abend essen. - Nun wird das mit dem Twitter weniger, aber wenn ich eben unterwegs etwas Bemerkenswertes erspähe, dann werde ich das auch über Twitter weitergeben. - Gran Canaria hat mich wohl begeistert, das muss ich zugeben, hatte aber eben auch eine kompetente Reiseleiterin, die mich auf die interessanten Dinge aufmerksam gemacht hat. - Dennoch wäre das auf Dauer nichts für mich, das ist zu voll, zu schnell und auch nicht grün genug, aber für eine gewisse Zeit reizt Gran Canaria, und dort besonders der Norden und natürlich die einnehmende Metropole Las Palmas. - Der Süden reizt mich nicht so sehr, Playa del Inglés fand ich furchtbar, das mondändere Maspalomas rausgeputzt wie ein Pfau, und Puerto de Mogán reizvoll, bis fast schon kitschig schön. - Aber von dort aus kann man zu den Talsperren ins Gebirge hoch fahren und da gibt es beeindruckende Schluchten und Landschaft, weiter als das Auge reicht. - Dort begegnet einem fast niemand, ein deutlicher Kontrast zu den großen Zentren wie Telde oder Las Palmas. - Allerding sind die Farben eben so anders, rotbraun und schroff, lediglich um die Talsperren, welche erschreckend wenig Wasser haben, kommt das beruhigende Grün wieder zum Vorschein. - Die Menschen auf Gran Canaria, und halt besonders die Hauptstädter, sind sehr offen und erstaunlich freundlich und hilfsbereit, wenn man aus einer solch engen, eingeschworenen und fast geschlossenen Gesellschaft kommt, wie das im eher ländlichen La Palma oft ist, dann ist man wirklich überrascht, von der Freundlichkeit der Menschen dort. - Meine Tochter hat das gut getroffen auf Gran Canaria, auch wo sie wohnt, direkt auf dem Campus, das erleichtert ihr das Studium sehr und die Busse fahren 20 Minuten, dann ist sie in der Hauptstadt, das genießt sie auch deutlich. - Wir waren natürlich immer auswärts Essen, und es ist nicht leicht, dort am großen Stadtstrand Las Canteras wirklich gute Restaurants zu finden, das meiste ist eben lalala und was richtig gut ist, das ist auch richtig teuer, aber wenn der stolze Vater mit der Tochter umherzieht, dann sitzt die Geldbörse locker und wir haben einiges an Geld da auf die große Insel gebracht. - Mir hat es ein bisschen weh getan, wie einfach Gran Canaria sich verkauft, die Ferienzentren im Süden waren voll, selbst in Las Palmas sind die Buden gerammelt, und La Palma verkauft sich sehr viel schwerer, was aber einfach nicht an der Schönheit der Insel liegen kann, sondern wirklich zum allergrößten Teil damit zu tun hat, dass wir so wenige und damit meist teure Verfügbarkeiten mit dem Flugzeug haben. - Wir sind eben für das große Geschäft zu klein, und die Reiseveranstalter winden sich wie Aale, und wollen einfach das Heiße Eisen La Palma nicht richtig anpacken. - Das macht uns natürlich für Individualtouristen interessant, welche eine echte Alternative suchen, und ich kann Ihnen garantieren, dass wir eine authentische Alternative gegenüber zum Beispiel Gran Canaria sind. - Wer wirklich nach La Palma will, der findet auch Flüge, und wenn es eben über eine andere Insel gehen muss, oder über Madrid, Barcelona oder sonst wie. - Will man es freundlich ausdrücken, dann könnte man sagen, vielleicht kommt mal jemand und küsst uns aus dem Dornröschenschlaf, will man es robuster betiteln, dann könnte man von einer Agonie sprechen, in welcher sich unser touristischer Sektor befindet. - Bloß nicht wecken, sonst könnte noch was aus uns werden, allerdings fürchte ich mal, dass wir uns dann furchtbar erschrecken würden, wenn wir plötzlich Erfolg hätten.

Fulanito de tal dice hoy: Sin comerlo ni beberlo
Es weder essen, noch trinken. - Wenn man plötzlich und völlig unschuldig und eigentlich unbeteiligt in eine Sache gerät, dann hat man die weder gegessen, noch getrunken. - Das kann auch positiv gemeint sein, meistens wird es aber negativ genutzt, wenn einem etwas Unerwartetes passiert.



Hier noch ein Bild, welches ich Ihnen nicht vorenthalten will. - Links der "Pico de Gáldar" auf Gran Canaria, 430 Meter hoch, und rechts davon das Double, der Teide auf Tenerife, 3.718 Meter hoch. - Keine Montage, an manchen Tagen kann man das so von Las Palmas aus sehen.


Vom 3.6. - 10.6.2014 war ich auf Urlaub


Dienstag 03.06.2014 08:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 47 % - Luftdruck 1016 hPa

Drohnenflugtag
Der Koffer packt sich nicht alleine

Heute ist es also so weit, jetzt mache ich mal Urlaub, und ich bin wirklich aufgeregt, weil ich eben schon gar nicht mehr weiß, wie das geht. - Im Koffer liegen bislang eine Flasche Schampoo, obwohl bei mir drei Tropfen reichen, um meine Restkopfbehaarung deutlich einzuschäumen, und eine Packung neuer Unterhosen, ansonsten ist nichts gepackt. - Aber da ich bis Mittag Zeit habe, wird das schon noch werden, und ich verreise ja auch nur eine Woche, länger geht nicht, ich muss rechtzeitig wieder zur PAU meiner jüngeren Tochter zurück sein, die muss ja ab dem 11. drei Tage lang schriftliche Prüfungen wegen der Hochschulzulassung ablegen. - Die finden ja nicht hier auf der Westseite statt, sondern auf der Schule "Las Nieves" hinter der Hauptstadt Santa Cruz in Richtung Puntallana. - Aber eine Woche reicht mir sicherlich, und meine ältere Tochter hat mir versprochen, dass es reichlich Programm geben wird in der Woche. - Gut, ich lasse mich überraschen, man nimmt mir sowieso die Dinge langsam aus den Händen, ich bräuchte auch keine Karte mitnehmen, sie hätte so etwas alles auf dem Handy, ich bräuchte nur noch Gas geben und lenken und bezahlen, was sie allerdings nicht laut gesagt hat, Sie wüsste schon wo lang es geht. - Gut, auch der König dankt irgendwann ab, ich sollte schlauer sein und das früher machen, vielleicht eine gute Chance das bereits zu üben. - Ich bin wirklich gespannt, wann jemand den Koffer packt, das Spiel zwischen meiner Frau und mir geht weiter, allerdings weiß ich ganz genau, dass ich spätestens um 11:00 dann die Klamotten reinschmeiße, wir haben uns einen Spaß daraus gemacht, den leeren Koffer dort seit Tagen liegen zu haben. - Das ist beim Drachenflugtag anders, die packen eine Woche lang, da liegen dann zwei große Koffer und vom ersten Tag an sind da Klamotten drin, die aber im Lauf der Vorbereitungszeit auf den Drachenflugtag immer wieder ausgewechselt werden. - Nun aber ist Drohnenflugtag und ich freue mich riesig, mal eine Woche nur bedingt funktionieren zu müssen. - Wenn Sie wollen, können Sie uns aber in den Urlaub begleiten, wir werden per Twitter von unserem Urlaub auf Gran Canaria berichten. - Das Konto werde ich dann auch weiter nutzen, nicht als Konkurrenz oder Parallele zu La Palma Aktuell, sondern als Ergänzung, wenn ich eben nicht im Haus bin. - Das können Fiestas sein, wie zum Beispiel die Romería, oder auch Veranstaltungen oder sonstige Ereignisse, welche sich eben aus dem Alltag und dem Zufall ergeben, die nicht ausführlich in den Nachrichten behandelt werden müssen. - Warum Twitter und nicht Facebook, einmal kann ich Facebook nicht leiden, und zum anderen macht die beschränkte Zahl an Worten die gesendet werden kann gerade eben das Gegenstück und nicht die Konkurrenz zu La Palma Aktuell aus. - Wir versuchen das einfach mal, vielleicht wird was draus, wenn nicht, dann war das auch nicht schlimm, Sie sind eingeladen.



Montag 02.06.2014 19:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 23 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 35 % - Luftdruck 1016 hPa
Höchsttemperatur heute 23,8 Grad - niedrigste Temperatur 15,9 Grad

Wirres und zusammenhangloses Zeug
In Afrika jubeln die Elefanten

Auch ein ausländischer Republikaner kommt nicht darum herum, die Abdankung des Spanischen Königs Juan Carlos wahrzunehmen, aber ich werde Ihnen dazu nicht meine Gedanken erzählen, das steht mir auch gar nicht zu, sondern das, was ich in Gesprächen mit meinen Freunden aufgefallen ist. - Die meisten meinen, endlich, bis viel zu spät, und die Linken, und es gibt viele Linke in Spanien, fordern nun gleich wieder ein Referendum, ob man sich denn weiterhin eine Monarchie leisten will. - Geht nicht, die Verfassung sieht das nicht vor und so lange die PP mit absoluter Mehrheit in Madrid steht, braucht man daran gar nicht denken. - Aber selbst die Gemäßigten freuen sich darüber, dass nun eine unverbrauchte und saubere Person den Platz des Königs einnimmt, Felipe ist deutlich beliebter als sein Vater, auch wenn er immer noch davon zehrt, dass er seinerzeit Spanien aus der Diktatur in die Demokratie hat laufen lassen. - Das Königshaus hat in den letzten Jahren viel an Sympathie verloren, die Skandale um den Schwiegersohn, der den Staat vermutlicher Weise um Millionen betrogen hat, und dann halt die Geschichte mit dem Bild, auf dem der König vor einem von ihm erschossenen Elefanten posiert. - So kam auch der Spruch, heute feiern die Elefanten in Afrika, und es bleibt zu hoffen, dass Felipe die Krone wieder näher ans Volk rückt, sonst rückt noch mehr Volk ab, und es zuckt bereits. - Mehr muss ich nicht dazu schreiben, Sie können ja sonst überall alles nachlesen. - Bei uns war heute den ganzen Tag Hektik, schließlich will ich ja morgen in den Urlaub fahren, und es gab noch so viel zu erledigen, dass ich auch morgen Vormittag noch in die Rollschuhe muss, um alles noch hinzubekommen. - Selber Schuld, ich habe keine Routine im Verreisen, eigentlich bin ich der, der immer da ist, und so fällt es gar nicht leicht, die vielen Dinge vorauszuplanen, zumal Monatswechsel immer noch Statistik und Anmeldungen und andere Dinge vom Job her anfallen. - Mit der Tochter war ich noch auf der Ostseite, da konnten wir die Bauarbeiten an der Hauptverkehrsstraße beobachten, und es dauert wirklich nicht lange an den Ampeln, in ein paar Minuten ist man vorbei, und die sind flott am Arbeiten und haben bereits Botazo erreicht. - Ich meine, der aufgebrachte Asphalt wäre sehr grob, muss aber natürlich zugeben, dass ich keine Ahnung davon habe, was man da als Decke aufzubringen hat, und ich kann nur hoffen, dass die schwitzenden Jungs dort an den dicken Maschinen viel mehr davon verstehen als ich. - Wird schon, in zwei Wochen ist das sicher erledigt, und wie gesagt, keine wirkliche Hürde für die Pendler von einer Seite auf die andere der Insel. - Das Glasfaserkabel liegt nun bereits bis zum Schlachthof herunter auf der Westseite, und der liegt oberhalb El Pasos, und bis zur ehemaligen Zigarettenfabrik sind es nur noch ein paar Kilometer, also auch die haben gute Arbeit geleistet.

Fulanito de tal dice hoy: Si te he visto, no me acuerdo
Ob ich dich gesehen habe, daran kann ich mich nicht erinnern. - Vielleicht ist es besser, ich vergesse dich. - Schluss machen könnte man auch dazu sagen, aber das wird nicht nur in amourösen Umständen angewandt. - Es gibt sogar ein Lied darüber, welches durchaus hörbar ist.







Montag 02.06.2014 09:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 54 % - Luftdruck 1016 hPa

Transvulcania 2015
Einschreibung beginnt am 6. Juni

Manche klopfen sich noch den Staub aus den Sachen von der diesjährigen Ausgabe, welche am 10 Mai stattgefunden hat, da eröffnet man am 6. Juni um 11:00 Uhr bereits die Einschreibungen für die Ausgaben im kommenden Jahr, die am 9. Mai 2015 stattfinden wird. - Nach dem riesigen Andrang, den es letztes Jahr bei den Einschreibungen gegeben hat, wäre es wohl für diejenigen, die auf jeden Fall wieder laufen wollen angesagt, sich so bald wie möglich einzuschreiben. - Die Anzahl der Läufer für die Ausgabe des Ultramarathon über 73 Kilometer ist auf 1.800 Läufer limitiert. - Die größte Änderung bei der Einschreibung für das kommende Jahr ist ein Leistungsnachweis, der gefordert wird, wer also den Ultramarathon laufen will, der muss das positive Erreichen des Ziel eines Berglaufes von mindestens 40 Kilometer innerhalb der letzten 18 Monate vor dem 9. Mai 2015 nachweisen. - Wer den Marathon laufen will, der muss auch einen Nachweis bringen, hier reicht allerdings ein 20 Kilometer Trail-Lauf. - Wer das also noch nicht nachweisen kann, für den wird es Zeit, sich bei einem solchen Lauf zu bewerben, sonst kann er sich nicht bei der Transulcania anmelden. - Da kommt auch ein bisschen Kritik rüber, so macht man es vielen Amateuren unmöglich, sich an diesem Rennen zu versuchen, auf der anderen Seite erklärt das der zuständige Rat für Sport in der Inselregierung, man will den Lauf auch von den Teilnehmern her professioneller gestalten. - Und wer die Transvulcania in diesem Jahr geschafft hat, der kann im kommenden Jahr auch laufen, denn er hat ja die Papiere eines "Finishers" bekommen. - Oder aber man muss sich wie in einer Liga hocharbeiten, hier auf der Insel kann man den Marathon des Puntallana Cabra Trail laufen, wenn man den übersteht, dann kann man an der Transvulcania teilnehmen, oder man macht eines der vielen Bergrennen auf der Insel mit, welche die 20 Kilometer haben, danach den Marathon der Transvulcania 2015, um dann 2016 auch den Ultramarathon zu laufen. - Das ist also zu schaffen, es wird halt nur etwas anspruchsvoller die Zulassung zu erhalten. - Die Einschreibungspreise bleiben hoch, für den Ultramarathon muss man 90 Euro hinlegen, für den Marathon 80 Euro und den Halbmarathon 70 Euro, wobei Residenten der Insel jeweils einen Rabatt von 20 Euro erhalten. - Ich denke, wer sich wirklich auf solch ein Rennen vorbereitet, für den sind die Einschreibegebühren nicht wirklich die Aufgabe, und wer von außen kommt, und das werden immer mehr, die haben sich ja auch gut überlegt, was sie sich antun. - Wir hier freuen uns sehr über dieses internationale Rennen, die Augen der Extremsportler sind in den Tagen auf uns gerichtet und wir fühlen uns kurzzeitig wie der Sportnabel der Welt. - Allerdings tun sich die konservativen Medien wie Fernsehen und Zeitung noch nicht wirklich in der Lage, solch ein Rennen zu verfolgen, aber über Twitter und bestimmte Sportkanäle, die sich auch neuer Medien bedienen, war man permanent auf der Höhe des Geschehens, selbst vom heimischen Sessel aus. - Für mich eh die bessere Wahl, ich schaffe gerade mal die Ultratajuya, von mir zu Hause in das Dorf, und wieder zurück, und das reicht mir dann auch. - Ab morgen allerdings werde ich jeden Tag die Canteras rauf und runter laufen, die drei Kilometer Promenade am Stadtstrand von Las Palmas de Gran Canaria, der Urlaub ist nah…



Sonntag 01.06.2014 17:30 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 21 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 36 % - Luftdruck 1015 hPa
Höchsttemperatur heute 22,3 Grad - niedrigste Temperatur 16,0 Grad

Der Kulturbeauftragte gibt bekannt
Podemos

Wir können. In aller Munde ist hier dieses Schlagwort, das gleichzeitig für eine neue spanische Partei steht, die bei der Europawahl das bestehende Parteiensystem so richtig aufgemischt hat. Podemos, also.

An was denkt der Ausländer spontan, wenn die Rede auf Spanien kommt? Fußball, Tennis, Stierkampf.
Korrupte Politiker/Industriekapitäne/Banker.
Auch an Sol y Playa, Paella und Flamenco.
Und weiter? Gibt's da noch mehr?

Am vergangenen Dienstag saßen fünf Spanier auf der Bühne des Teatro Circo de Marte in Santa Cruz. Sie interessieren sich privat nur bedingt für Fußball, sind nicht korrupt und liegen nur selten am Strand, da sie täglich stundenlang ihre jeweiligen Instrumente üben müssen. Und so haben sie es in die Champions League der europäischen Solisten geschafft. Das Konzert war phänomenal gut, die Zuhörer wie vom Donner gerührt, ich habe fast zwei Tage gebraucht, um wieder im Alltagsmodus anzukommen. Wir können also auch Musik!

Am kommenden Freitag geht es gleich weiter, eine junge, viel versprechende Pianistin aus Georgien gibt uns die Ehre, Mariam Batsashvili. Dieses Konzert hat eine moderne, auf Internet basierende Entstehungsgeschichte, die derart vom allgemein üblichen abweicht, dass ich sie hier gerne in der Kurzfassung zum Besten gebe.

Vor vielen Monaten erreichte mich eine Mail meines Bruders aus Berlin mit einem Link zu einem Video auf YouTube. Er schwärmte von seiner Entdeckung dort. Der Link führte zu Aufnahmen einer damals 17-jährigen Jungmusikerin, Studentin am Konservatorium von Weimar, Preisträgerin des dortigen Liszt-Wettbewerbs. Auch ich war begeistert, aus der könnte mal eine ganz Große werden! Und so begab ich mich in die Facebook-Welt, fand die Pianistin dort gelistet und stellte ein Freundschaftsgesuch, welchem durch Mariam stattgegeben wurde. Als wir von ACAPO dann dabei waren, den dritten Kammermusikzyklus zu konfektionieren, nahm ich per Facebook-Nachricht Kontakt zu der Künstlerin auf und schlug vor, ein Konzert auf La Palma zu geben. Und so weit sind wir nun, am Freitag, dem 06. Juni um 20.30 Uhr, wie (fast) immer im Teatro Circo de Marte in Santa Cruz de La Palma wird uns Mariam Batsashvili begeistern. Karten gibt es für € 10 an der Abendkasse.

Ich gebe eine ausdrückliche Empfehlung für dieses Konzert ab! Schauen sie sich gerne die hinter diesem Link hinterlegten Videos an, so als kleiner Vorgeschmack.

Für die Sammler hier noch ein paar Stationen ihrer noch jungen Karriere:

- *1993 in Tiflis/Georgien
- "Young Talents" Konzert in Österreich als 11-jährige.
- 2008 Förderpreis des internationalen Wettbewerbs für junge Pianisten in Ettlingen.
- 2009 Grand Prix und Stipendium beim 2. internationalen Klavierwettbewerb "Die goldene Taste" in Frankfurt.
- 2011 Erster Preis und Sonderpreis beim 3. Internationalen Klavierwettbewerb für junge Pianisten der Musikhochschule Weimar.
- 2012 Zweiter Preis beim 2. Internationalen Klavierwettbewerb "Maria Herrero" in Granada/Spanien.
- "Winners & Masters" Reihe, Gasteig, München.

Konzertreisen führten sie mit und ohne Orchester nach Österreich, Georgien, Deutschland, Italien, Spanien, Bulgarien, der Ukraine, Russland und Südafrika.

Und dabei will ich es belassen. Gehen sie einfach hin, das wird ganz, ganz großartig.

Mit musikalischen Grüßen

Ihr

Ödi Jonitz
(Kulturbeauftragter)


Fulanito de tal dice hoy: Ser uña y carne
Nagel und Fleisch sein. - Wenn zwei Menschen schier unzertrennlich sind, alles gemeinsam machen, und man sich den einen nicht ohne den anderen vorstellen kan. - Man meint damit die Fingernägel (uña) und das Nagelbett (carne - Fleisch) und die sind sich ja sehr nahe, und unzertrennlich.








Sonntag 01.06.2014 10:00 Uhr - El Paso - Westseite - 540 m Höhe
Temperatur 16 Grad - Niederschlag 0 mm - Luftfeuchte 55 % - Luftdruck 1016 hPa

Doch keine Amerikaner auf La Palma?
Verteidigungsministerium beruhigt

Auf La Palma haben wir eine Kaserne, nahe der Hauptstadt, und die ist eigentlich jedes Jahr von der Schließung bedroht. - Jetzt gibt es dort noch ein kleines Kontingent an Soldaten, welches einer Ausbildungskompanie auf Tenerife angehört, und längst haben die zivilen Korporationen mehrere Augen auf diese große Einrichtung dort geworfen. - Allerdings sucht man wohl seitens des Militärs eine weitere Nutzung dieser Anlage, "El Fuerte" genannt, also der Starke, und da kam nun der Verdacht auf, man wolle diese Kaserne als Nato-Stützpunkt nutzen. -- Warum kam dieser Verdacht auf? - Einmal hieß es seitens des spanischen Militärs, die Kanaren würden strategisch immer wichtiger was Westafrika betrifft, und die Nato hätte dort steigendes Interesse, und man hatte auch angekündigt, aus der Ausbildungseinheit eine Unterstützungs- und Versorgungseinheit zu machen. - Dann wurden ein paar amerikanische Soldaten auf der Insel gesehen, die wohl auch dort in der Kaserne waren und schon, widewidewitt und eins und eins macht Nato-Stützpunkt, und weil an den Tagen das Wetter schlecht war, gab es sofort eine große Diskussion. Die einen witterten ein Geschäft mit Geld um sich werfenden GI (wobei ich mir haben sagen lassen, das ist bereits Plural) und die anderen, die haben Angst, La Palma könnte sich in eine militärische Basis verwandeln, um späte Kolonialpolitik, oder deren Reststoffverwertung auch aus La Palma durchzuziehen. - Wie schnell die Leute Position beziehen ist interessant, und manchmal auch erschreckend, es gibt da einen Drang, Urteile noch vor der Anklage auszusprechen und manchmal habe ich auch das Gefühl, die neuen Medien würden das beschleunigen, weil man nicht der viertletzte sein will, der auch etwas feiert, oder ablehnt, sich empört und seinen Senf dazu geben muss. - Fragen wir doch einfach mal nach, ob da was im Busch ist und die Jungs und Mädels der nach den Europawahlen so erstarkten IU (Iquierda Unida - Vereinigte Linke) haben das auch gemacht, ans Verteidigungsministerium geschrieben und nachgefragt, ob es denn Aktivitäten der Nato hier auf La Palma geben werde. - Die Antwort ist nun da, es sind keine gemeinsamen Übungen angesagt, und der Besuch von amerikanischen Soldaten auf La Palma war eine ganz normale Aktion innerhalb des nordatlantischen Bündnisses. - Kurz, knapp, und wie weit glaubwürdig, das weiß ich nicht. - Die Diskussion wird allerdings damit beendet sein, unsere Aufmerksamkeitsspanne ist ohnehin deutlich kürzer geworden, seit dem das inflationäre Auftreten von Nachrichten einen deutlich erhöhten Durchlauf verursacht. - Ich habe mich eigentlich gewundert, dass man die Antwort überhaupt veröffentlicht hat. - Gut, das haben auch nur ein paar Medien abseits der offiziellen Zeitungen gemacht, die noch neben dem Mainstream-Werbeblock der konservativ Gesponserten liegen, aber seit dem bei den Europawahlen die IU und die Gruppierung Podemos so viel Aufmerksamkeit erreicht haben, wird denen nun auch wieder mehr Platz in den Medien eingeräumt. - Ich bin gespannt, ob Podemos und IU es schaffen, sich als echte Alternative bei den Kommunalwahlen zu präsentieren, und nicht nur als durchlaufenden Protestposten auf einer Europawahl, welche die allerwenigsten hier, und ich glaube auch anderswo, wirklich ernst genommen haben und sich so getraut haben, mal was "anderes" zu wählen. - Keine Amerikaner auf La Palma, wie schade eigentlich, die mit Zuckerguss haben mir immer am besten geschmeckt.



Das Objekt der Begierde, die Kaserne "El Fuerte" nahe der Hauptstadt Sant Cruz






Familie Ellen & Simon Märkle

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