La Palma Aktuell
Kalenderblatt für den Januar 2006



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La Palma Kalenderblatt - Mai 2005



Wetter:

Wenn ich schreibe, ein ganz normaler Mai, dann bedarf es dazu einer Erklärung. Im Mai sortiert sich das Wetter auf dem Nordatlantik im Allgemeinen und das Azorenhoch nimmt seine sommerliche Stellung ein. Allerdings fehlt dem Motor unseres Wetters meist so früh im Jahr noch die Stabilität und alle Wetterlagen sind möglich. Ganz häufig im Mai, leichter Ostwind in den unteren Luftschichten, aber noch Westwinde in der Höhe. Dabei kommt es ab und zu auch zu Niederschlägen, die diesen Mai mit 4 mm allerdings recht mager ausgefallen sind.

Bis der Nordostpassat, als Kind des Azorenhochs sich wirklich etablieren kann, bedarf es mehrerer Anläufe und dabei kann der Passat ganz heftig blasen. Im Mai sind auf La Palma Tageshöchsttemperaturen von über 30 Grad genau so möglich wie Spitzenwerte unter 20 Grad, wobei die Nachttemperatur, natürlich höhenabhängig, nicht mehr unter 15 Grad absinkt. Für klare Wettervorhersagen ist der Mai einer der schwierigsten Monate, die Drücke in den unterschiedlichen Höhen variieren so heftig, dass man lieber von den Tabellen ablässt und auf Wolkenbildung achtet und Windrichtung.

La Palma hat wegen seiner topographischen Exzentrik sowieso in vielen Regionen ein ganz eigenes Mikroklima, eine generelle Wettervorhersage für die ganze Insel ist kaum möglich, bei instabilen Lagen müsste gar für jede Region eine eigene Wetterstation Daten und Vorhersagen liefern. Dabei kann man sich oft besser auf sein Gefühl verlassen und die Erfahrung und weniger auf Daten. Es kommt im Mai oft genug vor, dass selbst penibelste Auswertung der vorhandenen Daten und die gibt es wirklich reichlich, nicht die wirkliche momentane Wettersituation zeigen können. - Auch wenn in diesem Jahr der Winter eigentlich bereits im März zu Ende war, hier nun die Monatstabellen für die Wintersaison 2005/2005

Alle Daten beziehen sich nur auf unsere "Wetterstation" auf knapp 500 Meter Höhe, auf der Westseite im Aridanetal zwischen El Paso und Los Llanos. Die alte Regel, pro hundert Höhenmeter ein Grad weniger lässt sich anwenden.

Oktober 2004 Niederschlag 53 mm Tagestemperaturen zwischen 19 und 34 Grad, tiefste Temperatur Nachts 16 Grad

November 2004 Niederschlag 110 mm Tagestemperaturen zwischen 17 und 31 Grad, tiefste Temperatur Nachts 15 Grad

Dezember 2004 Niederschlag 122 mm Tagestemperaturen zwischen 15 und 26 Grad, tiefste Temperatur Nachts 13 Grad

Januar 2005 Niederschlag 149 mm Tagestemperaturen zwischen 14 und 26 Grad, tiefste Temperatur Nachts 11 Grad

Februar 2005 Niederschlag 309 mm Tagestemperaturen zwischen 12 und 22 Grad, tiefste Temperatur Nachts 10 Grad

März 2005 Niederschlag 68 mm Tagestemperaturen zwischen 13 und 28 Grad, tiefste Temperatur Nachts 10 Grad.

April 2005 Niederschlag 0 mm Tagestemperaturen zwischen 14 und 26 Grad, tiefste Temperatur Nachts 13 Grad.

Mai 2005 Niederschlag 6 mm Tagestemperaturen zwischen 17 und 30 Grad, tiefste Temperatur Nachts 15 Grad.

Gesamtniederschlagsmenge in diesem Winter: 817 mm. (Ich wiederhole, im Aridanetal zwischen Los Llanos und El Paso. Im Osten wurden in einigen Regionen Mengen von fast 2.000 mm gemeldet.)



Tourismus:

Im Wonnemonat Mai sind wir fast unter uns, das kennen wir schon und führt auch nicht mehr zu abgeknabberten Nägeln oder Alkoholismus bei den Tourismusabhängigen. Ist eben so, der Mai macht auch Urlaub und Sport in Mitteleuropa bereits möglich, da gibt es den Zwang in die Sonne fliegen zu müssen nicht mehr. Die offiziellen Zahlen melden ein kleines Plus, welches ich auch bestätigen kann. Zumindest ist der Abwärtstrend gestoppt, der jahrelang unsere Statistiken heimsuchte.

Allerdings ist die Konkurrenz viel größer geworden, es gibt jedes Jahr sehr viel mehr Übernachtungsmöglichkeiten, die völlig unproportional zu der Entwicklung im Tourismus stehen. Es gibt ein derart großes Überangebot, dass Preiskämpfe unvermeidlich sind und der gesamte Sektor sich in einem Preisniveau befindet, der dem vor zehn Jahren entspricht.

Das gilt nicht nur für die großen Hotelkomplexe, das schlägt auch ganz nach unten durch in den privaten Vermietbereich, Mietwagensektor und abgeschwächt auch in die Gastronomie. Die fragwürdigen Sonderangebote einiger Fluggesellschaften zeichnen ein virtuelles Bild von Urlaub fast umsonst und rechnet sich wohl nur noch durch die berühmte Mischkalkulation. Wenn es Flüge, zwar nur ganz begrenzt für 29 Euro nach La Palma gibt, dann erscheint alles darüber als teuer. Bedenkt man, dass vor zehn Jahren ein normaler Flug hin und zurück aus Deutschland nach La Palma zwischen 450 und 680 Mark gekostet hat, dann versteht man den bröckelnden Service und die Hinwendung der Airlines zu wirtschaftlichen Gabelflügen.

Da ist eine neue Klientel entstanden, das Internet und diese Preisauswüchse nach unten geben den Schnäppchenjägern auch unsere Insel zum Abschuss frei. Über das Internet den billigsten Flug gesucht, mehrere Ferienhausanbieter nach der billigsten Unterkunft abgehorcht und im Preis gegeneinander ausgespielt, das gleiche noch mal beim Mietwagen und schon scheint es La Palma fast für lau zu geben. Auf die Dauer kann man aber Leistungen nicht immer billiger abgeben, das führt nur dazu, dass die Großen mit dem langen Atem irgendwann die Kleinen fressen. Die gleichen Leute, die großspurig eine Hinwendung La Palmas zum Massentourismus verdammen, leisten genau dem Vorschub, wenn sie von der Insel und seinen Leuten immer wieder verlangen sich billiger zu machen. Um Gottes Willen nicht alle, sonst gäbe es uns kleine Krauter schon längst nicht mehr, aber wer von uns Preise wie in der Türkei, Bulgarien oder Marokko fordert, der tut dieser Insel und seinen Menschen nichts Gutes.



Gatronomie:

Teestube in El Paso "KCho Té"

Ausgesprochen wird das Katschote und ist eine Zusammenfassung von Kaffee, Schokolade und Tee und damit ist auch schon beschrieben um was es in dieser kleinen Teestube geht.

Anita, die Betreiberin, bietet in ihrem kleinen Laden an die zwanzig verschiedene Teespezialitäten, meist aromatisierte Sorten. Bei Preisen von 90 Cent bis hinauf zu 1,20 Euro pro Tasse Tee, Kaffee oder Kakao lässt man sich gerne eine große Tasse einschenken. Dazu gibt es Kuchen, belegte Brötchen und Konfekt und immer ein Lächeln von Anita und Ana gratis dazu.

Mutig sich mit diesen Preisen den reichlich vorhandenen Bars und Cafeterias zu stellen, aber es ist ein ganz anderes Ambiente und Tee kann man sonst auf La Palma eigentlich nur trinken, wenn man seinen Teebeutel gleich mitbringt. Der kleine Gastraum ist fast wie ein Wohnzimmer und lädt durch seine private Atmosphäre ein. Ein Buch, eine Zeitung lesen, dazu eine Tasse Tee, ein Stück Kuchen oder Gebäck und dabei ab und zu auf die Straße gucken was dort so geschieht.

Für El Paso ganz neu, aber dieser Ort hat schon so viel möglich gemacht und wenn ich jetzt auch noch einen Darjeeling, grünen Tee und Rooibusch zu trinken bekomme, dann muss ich ja gar nicht mehr raus aus dieser kleinen Stadt.

Teestube KCho Té in El Paso


KCho Té ist nicht so leicht zu finden. Von der Dorfstraße an der alle Banken sind, rechts hoch in Richtung Kirche. Gleich wieder die erste Gasse rechts und noch ein paar Meter weiter auf der rechten Seite im Hochparterre, gegenüber dem Gebäude der Policía Local.



Dritter Teil der Diplomarbeit von Lars Gerhardts.

Alle Graphiken und Photos und auch der Text unterliegen dem Copyright von Lars Gerhardts. Ich musste einige Graphiken in Größe und Format ändern um diese für die Seite passend zu machen.

2 TOURISTISCHE SITUATIONSANALYSE

2.1.3 Touristische Infrastruktur

2.1.3.1 Beherbergungsangebot

Auf La Palma findet man im Gegensatz zu anderen Kanarischen Inseln ein quantitativ recht geringes Beherbergungsangebot vor. Dieses ist dazu regional sehr unterschiedlich auf der Insel verteilt, wie aus Karte 6 deutlich wird.

Auf La Palma gibt es vier verschiedene Beherbergungsformen:

Hotels incl. Aparthotels
Pensionen
Apartmentanlagen
Häuser des turismo rural

Hotels und Pensionen lassen sich zur Kategorie der Hotellerie zusammenfassen, während Apartmentanlagen und die Häuser des turismo rural zur Parahotellerie gehören.

Karte 6 Lars Gerhardts La Palma



Bei Betrieben des turismo rural handelt es sich um Häuser, die den Anforderungen des Gesetzes Decreto 18/1998 de 5 de marzo de Regulacion y ordenacion de los establecimientos de alojamiento de turismo rural der kanarischen Regierung entsprechen. Anforderungen an diese Häuser sind:
Sie müssen Baujahr 1950 oder älter sein, müssen sich auf dem Land oder aber in den alten Ortsteilen von Städten und Dörfern befinden, müssen mindestens 30 m² groß sein und ein eventueller Anbau von Bad oder Küche darf nicht größer als 25% der ursprünglichen Wohnfläche sein. Außerdem dürfen keine Schlafräume angebaut werden (vgl. GOBIERNO DE CANARIAS 1998).

Die Gesamtzahl der verfügbaren Gästebetten beläuft sich derzeit auf 9.665.
Davon entfallen 8.568 Betten auf die Tourismuszentren der Insel in den Gemeinden Breña Baja, El Paso, Fuencaliente, Los Llanos und Tazacorte. Die übrigen 1.097 Gästebetten verteilen sich auf den Rest der Insel (PATRONATO DE TURISMO).

Zu diesen 9.665 Betten kommen 312 Betten im ländlichen Tourismus, die über die Organisation Asociación turismo rural isla bonita vermietet werden und in den offiziellen Statistiken über den Beherbergungssektor keiner Gemeinde zugeordnet sind.
Dazu kommt, dass eine große Zahl an Beherbergungsbetrieben auf dem Land nach der derzeitigen Rechtsprechung nicht legalisierbar ist.
Die Zahl der nicht offiziell gemeldeten Beherbergungsbetriebe beläuft sich nach Aussage der Geschäftsführerin des Patronato de turismo, Frau Ana Castañeda, auf etwa 3.000 bis 4.000 Betten. Insgesamt kann man damit auf La Palma von einer Gesamtbettenzahl von 13.000 bis 14.000 ausgehen. Betrachtet werden allerdings im Folgenden nur die offiziell gemeldeten Unterkünfte.

Diagramm 2.1.2 Lars Gerhardts La Palma

Diagramm 2.1.2: Anzahl der Gästebetten auf La Palma von 1998 bis 2004
Quelle: ISTAC 2004 / PATRONATO DE TURISMO 2004a-h

Die Zahl der Unterkünfte hat sich in den vergangenen Jahren wegen baurechtlicher Gründe nur leicht verändert.
So lag die offiziell gemeldete Bettenanzahl 1998 bei 7.617 und stieg bis zum Jahr 2003 auf 8.727 an. Bei diesem Anstieg dürfte allerdings auch die unterschiedliche Datenbasis eine Rolle spielen, da die Statistiken des Patronato de turismo und des Instituto Canario de Estadística leicht unterschiedliche Werte für die Bettenzahl ausweisen.

Im Jahr 2004 stieg die Zahl der Betten relativ stark an, was sich mit der Eröffnung eines neuen Hotels in der Gemeinde Fuencaliente begründen lässt. Dieser Betrieb untergliedert sich in zwei eigenständige Komplexe mit unterschiedlichen Namen und stellt mit 1.250 Gästebetten seit Ende Juni 2004 das größte Hotel der Insel dar (vgl. Diagramm 2.1.2).

Diagramm 2.1.3 Lars Gerhardts La Palma

Diagramm 2.1.3: Anzahl der Beherbergungsbetriebe auf La Palma nach Betriebsart

von 1998 bis 2002

Quelle: ISTAC 2004

Die Anzahl der Beherbergungsbetriebe veränderte sich seit 1998 abhängig von der Betriebsart. Während die Anzahl der Hotelbetriebe nahezu unverändert blieb, erhöhte sich die Zahl der Betriebe im Sektor der Parahotellerie von 398 Betrieben 1998 um gut 25% auf 502 Betriebe im Jahr 2002 (vgl. Diagramm 2.1.3). Die Entwicklung des Beherbergungsgewerbes fand demnach überwiegend im ländlichen Bereich statt.

Diagramm 2.1.3 lässt auch eine Charakterisierung des Beherbergungsgewerbes auf der Insel zu. So verfügte La Palma im Jahre 2002 über 502 Betriebe im Sektor der Parahotellerie und lediglich 30 Hotelbetriebe. Bei der Bettenzahl ergab sich in 2002 folgendes Bild: 6.103 Betten im Sektor der Parahotellerie standen 1.939 Hotelbetten gegenüber. Damit ist die Zahl der Betten in der Parahotellerie gut dreimal so groß wie die Bettenzahl im Hotelgewerbe, was auf einen stark ländlich geprägten Tourismus schließen lässt.

Mit durchschnittlich zwölf Betten pro Betrieb im Bereich der Parahotellerie und 64 Betten im Bereich der Hotellerie findet man auf La Palma im Übrigen sehr kleine Betriebe vor. Zum Vergleich: Auf der Nachbarinsel Teneriffa gab es im Jahr 2002 58.153 Betten in 340 Betrieben der Parahotellerie (Ø 171 Betten pro Betrieb) und 68.469 Betten in 227 Betrieben der Hotellerie (Ø 301 Betten pro Betrieb)(ISTAC 2004).

Zusammenfassend lässt sich zur Quantität des Beherbergungsgewerbes der Insel festhalten:

Das Bettenangebot ist auf der Insel unterschiedlich verteilt
Das Bettenangebot wächst nur langsam
Die Betriebsgrößen sind sehr klein
Die Parahotellerie nimmt eine herausragende Stellung bei den Beherbergungsformen ein

Zur Beurteilung des Qualitätsstandards des Beherbergungsgewerbes auf La Palma diente das offizielle Unterkunftsverzeichnis des Patronato de turismo als Grundlage. Dieses Verzeichnis enthält sämtliche gemeldeten Beherbergungsbetriebe auf der Insel und gibt Informationen zur Art der Unterkunft, der Qualitätskategorie, zur Anzahl der Zimmer bzw. Wohneinheiten und zur Lage auf der Insel.
Die Qualitätskategorien sind in Spanien nicht für jede Unterkunftsart gleich. Die Bewertung von Hotels liegt zwischen einem und fünf Sternen, wobei fünf Sterne für den höchsten Standard stehen. Apartmentanlagen werden mit einem bis drei Schlüsseln bewertet, wobei drei Schlüssel für die höchste Qualitätsstufe stehen. Häuser des turismo rural verfügen über keine Qualitätsbewertung.

Diagramm 2.1.4 Lars Gerhardts La Palma

Diagramm 2.1.4: Apartmentzimmer nach Qualitätsstandard
Quelle: Eigene Auswertung nach PATRONATO DE TURISMO 2004m

Diagramm 2.1.4 zeigt die Einordnung der insgesamt 1.323 Apartmentwohneinheiten in Qualitätskategorien. Danach hält die Insel La Palma 330 Wohneinheiten einfachen Standards, 398 Einheiten mittlerer Kategorie und 595 Einheiten gehobener Qualität vor. Daraus könnte geschlossen werden, dass der Apartmentsektor auf der Insel einem relativ gehobenen Standard entspricht. Stellt man jedoch diesen Zahlen die regionale Verteilung des Angebots und die Anzahl der Betriebe gegen, so wird diese Feststellung relativiert. Denn bei der regionalen Verteilung fällt auf, dass sich die Unterkünfte höherer Qualität vorwiegend auf die touristischen Zentren konzentrieren. Im ländlichen Bereich ergibt sich ein umgekehrtes Bild.
Bei Betrachtung der Zahl der Betriebe darf nicht unerwähnt bleiben, dass es sich bei den 3- Schlüssel Anlagen nur um sechs Betriebe handelt, die jedoch über eine durchschnittliche Zahl von 99 Wohneinheiten je Anlage verfügen. Auf der anderen Seite stehen 46 1-Schlüssel Anlagen mit nur sieben Einheiten pro Betrieb. Die kleineren ländlichen Betriebe sind demnach nicht in der Lage, mit dem Qualitätsstandard der großen, teilweise auch zu Apartmentketten gehörenden Anlagen zu konkurrieren.

Diagramm 2.1.5 Lars Gerhardts

Diagramm 2.1.5: Hotelzimmer nach Qualitätsstandard
Quelle: Eigene Auswertung nach PATRONATO DE TURISMO 2004m

Diagramm 2.1.5 stellt die Einordnung der 1.735 Hotelzimmer der Insel nach ihrem Qualitätsstandard dar. Auch in diesem Sektor zeigt sich ein deutliches Übergewicht hochqualitativer Beherbergungsangebote. Lediglich 5-Sterne Hotels fehlen auf der Insel. Jedoch ist auch in diesem Bereich darauf hinzuweisen, dass es auf der Insel inklusive der neuen Doppelanlage in Fuencaliente nur fünf Hotels der 4-Sterne Kategorie gibt. Allein die Doppelanlage der Princess Group in Fuencaliente stellt 625 Zimmer zur Verfügung. Daneben existieren das Hotel Sol Melia in Puerto Naos mit 308 Zimmern und das H10 Taburiente Playa mit 292 Einheiten in Los Cancajos, die beide zu großen Ketten gehören. Der Parador de turismo Isla de La Palma gehört zu einer staatlichen Gruppe und bietet 78 Zimmer. Damit ergibt sich bei den 4-Sterne Häusern ein Schnitt von 260 Zimmern pro Betrieb. Die acht Hotels unterer bis mittlerer Kategorie kommen dagegen nur auf 433 Zimmer, was einem Schnitt von 54 Zimmern je Hotel entspricht.
Auch für den Hotelsektor lässt sich danach feststellen, dass kleinere Betriebe nicht in der Lage sind, mit den Qualitätsstandards der großen Anlagen mitzuhalten.

In Bezug auf die Preisstruktur im Beherbergungssektor sprach Ana Castañeda, Geschäftsführerin des Patronato de turismo, allgemein von einem im Vergleich zu anderen Kanarischen Inseln etwas höheren Preisniveau.
Eine Internetrecherche ergab ein differenziertes Bild der Preisstruktur: So ließ sich feststellen, dass die Preise im Bereich der Hotellerie auf La Palma im Schnitt zwischen 40 und 100% höher liegen als auf den größeren Nachbarinseln Teneriffa und Gran Canaria (Hotel Reservierungsservice 2004). Ein umgekehrtes Bild ergab sich jedoch im Bezug auf das Preisniveau der Parahotellerie. In diesem Bereich liegen die Übernachtungskosten auf La Palma durchschnittlich 25 bis 40% niedriger als auf den übrigen Kanarischen Inseln (Asociación turismo rural isla bonita 2004).

Camping

Über die genannten Übernachtungsformen hinaus ist es auf La Palma auch möglich, Campingmöglichkeiten wahrzunehmen. Jedoch gibt es bislang keine öffentlichen Campingplätze. Übernachtungen auf einem der sechs Plätze der Insel sind im Voraus bei der Umweltbehörde bzw. der Nationalparkverwaltung zu reservieren. Die Plätze verfügen über eine sehr einfache Ausstattung, teilweise ohne sanitäre Anlagen. Im Einzelnen gibt es folgende Campingmöglichkeiten auf der Insel:

Zeltplatz in der Caldera de Taburiente, insgesamt 100 Plätze
Albergue San Antonio del Monte in Garafía, insgesamt 48 Plätze
Área de Acampada El Pilar in El Paso, insgesamt 350 Plätze
Campamento El Riachuelo in El Paso, insgesamt 50 Plätze
Centro de Naturalezza La Rosa in Puntagorda, insgesamt 50 Plätze
Zona de Acampada Laguna de Barlovento in Barlovento, insgesamt 150 Plätze

Im Hinblick auf die Übernachtungszahlen auf La Palma spielen die Campingplätze jedoch keine bedeutende Rolle, sodass diese in den Gästestatistiken auch nicht aufgeführt sind. Die Nachfrage nach Campingplätzen resultiert in erster Linie aus Wochenendausflügen von Einheimischen.

2.1.3.2 Gastronomieangebot

Auf der Insel La Palma findet man ein recht großes Angebot an gastronomischen Betrieben vor. Dies liegt vor allem darin begründet, dass die meisten Unterkünfte auf der Insel keine Verpflegungsleistung anbieten, sodass der Gast darauf angewiesen ist, sich selbst zu versorgen. Das gastronomische Angebot auf La Palma besteht im Wesentlichen aus zwei Betriebsformen. Man findet hier Bars und Restaurants vor, die im Folgenden genauer erläutert werden sollen.

Bars

Die Bars sind vergleichbar mit den deutschen Kneipen , servieren neben Getränken aller Art jedoch auch einfache Gerichte.
Von Touristen werden die Bars jedoch relativ wenig frequentiert. Einerseits aus dem Grunde, dass dort kein Speiseangebot vermutet wird, anderseits auch wegen des urtümlichen Ambientes mit rustikalen Holztischen, laufenden Fernsehern und lautstark diskutierenden Einheimischen. Die Zahl der Bars auf der Insel ist mit 425 jedoch groß (ISTAC 2004). Die größte Häufung dieser Lokale findet man in den beiden Städten Santa Cruz de La Palma und Los Llanos.
Dass die Bars eine recht geringe touristische Bedeutung haben, lässt sich auch aus der Tatsache feststellen, dass die Anzahl der Bars einer Gemeinde in keinem Zusammenhang mit der Gästebettenzahl oder der Zahl der übernachtenden Touristen in einer Gemeinde steht. So verfügt die Gemeinde Breña Baja mit 19 Bars über weniger Lokale dieser Art als die Gemeinde Breña Alta mit 26, obwohl die Zahl der Gästebetten in Breña Baja 40 Mal höher liegt (ISTAC 2004).

Restaurants

Auf der Insel La Palma gibt es aktuell 125 Restaurants (Patronato de turismo 2004i). Dabei kann man zwei Arten von Restaurants unterscheiden. Einerseits findet man vorwiegend auf dem Land Restaurants, die auf eine einheimische Klientel zugeschnitten sind. Andererseits gibt es in den touristischen Zentren auch reine Touristenrestaurants. Beiden Typen gemeinsam ist der qualitativ durchschnittliche Standard: Serviert wird einfache Kost, die man unter dem Begriff gutbürgerliche Küche subsumieren kann. Gehobene Gastronomie findet man auf der Insel nicht.
Die Restaurants außerhalb der touristischen Zentren servieren vorwiegend Gerichte der palmerischen Küche in landestypischem Ambiente. Speisekarten liegen in spanischer Sprache aus oder es gibt überhaupt keine Speisekarten. In diesem Fall gibt es ein feststehendes Tagesgericht oder der Gast wählt die Speise in der Küche selbst aus.
Eine Besonderheit auf La Palma sind die Quioscos. Dabei handelt es sich um traditionelle Fischrestaurants, die sich unmittelbar an der Küste befinden und in der Regel nur aus einer Holzhütte mit Außenterrasse bestehen. Dort gibt es nur wenige, aber dafür fangfrische Fischgerichte.
In den touristischen Zentren findet man eine recht hohe Restaurantdichte vor. Diese reinen Touristenrestaurants bieten neben einigen landestypischen Gerichten vorwiegend internationale Küche an. Die Speisekarten sind dort meist in spanischer, englischer und deutscher Sprache gehalten.
Daneben verfügen auch die Hotels sowie größere Apartmentanlagen über Restaurants, die besucht werden können, ohne dort zu übernachten. Das Angebot besteht dort in der Regel aus einem Buffet.

Anders als bei den Bars ist die Anzahl der Restaurants pro Gemeinde abhängig von der Touristenfrequenz. So findet man die meisten Betriebe in den touristisch stark frequentierten Gemeinden Breña Baja, El Paso und Tazacorte vor. Auch die beiden Städte verfügen über eine recht hohe Restaurantdichte.

Diagramm 2.1.6 Lars Gerhardts La Palma

Diagramm 2.1.6: Anzahl von Restaurants sowie Bars und Cafeterias pro Gemeinde
Quelle: Eigene Auswertung nach PATRONATO DE TURISMO 2004i / ISTAC 2004;

Die Gesamtzahl der verfügbaren Restaurantplätze auf La Palma übersteigt die Zahl der sich gleichzeitig auf der Insel befindlichen Gäste bei weitem. Die derzeit 125 Betriebe bieten zusammen fast 11.000 Sitzplätze an, wobei auch die Kapazität der Restaurants von der touristischen Frequentierung der Gemeinde abhängig ist (PATRONATO DE TURISMO 2004i).

Diagramm 2.1.7 Lars Gerhardts La Palma

Diagramm 2.1.7: Kapazität der Restaurants in Plätzen pro Gemeinde
Quelle: Eigene Auswertung nach PATRONATO DE TURISMO 2004i

2.1.3.3 Ver- und Entsorgung

Ein weiterer wichtiger Baustein der touristischen Infrastruktur ist die lückenlose Versorgung des Fremdenverkehrgebietes mit Energie und Wasser, sowie die Entsorgung der anfallenden Abfallprodukte. Neben der reinen Vorhaltung von Ver- und Entsorgungsleistung ist jedoch bei der Kapazitätsplanung darauf zu achten, dass die vorhanden Ressourcen der Destination nicht übernutzt werden, da der Standortvorteil einer intakten Umwelt damit infrage gestellt werden könnte. Auf die Versorgung mit den Ressourcen Wasser und elektrische Energie sowie auf die Abwasser- und Müllentsorgung und ihre kapazitiven Grenzen soll in diesem Kapitel eingegangen werden.

Elektrische Energie

Die Energieversorgung auf La Palma untersteht dem Stromversorger Unión elétrica de Canarias (UNELCO). Diese Gesellschaft ist für die Stromversorgung auf dem gesamten Archipel verantwortlich. Es bestehen jedoch keine Verbundnetze zwischen La Palma und anderen Kanarischen Inseln, sodass die Insel in ihrer Energieversorgung autark ist. Das einzige konventionelle Kraftwerk der Insel La Palma befindet sich in Los Guinchos in der Gemeinde Breña Alta, vor dem Ortseingang der Hauptstadt Santa Cruz de La Palma. Dabei handelt es sich um ein Dieselkraftwerk mit einer Leistung von 48,64 MWh (vgl. LA PALMA 14 71, S. 4; SIEBOLD 2004b).

Zusätzlich zu diesem Kraftwerk in Los Guinchos gibt es auf der Insel mehrere kleine Windparks, unter anderem in den Gemeinden Garafía und Fuencaliente. Diese haben eine Gesamtleistung von 2,8 MWh (vgl. LA PALMA 14 61, S. 6).
Darüber hinaus befindet sich oberhalb des Ortes Los Sauces, Gemeinde San Andrés y Sauces, das Wasserkraftwerk Los Mulatos mit einer Leistung von 0,8 MWh. Dieses soll bis Sommer 2005 auf 6,5 MWh Leistung erweitert werden (vgl. SIEBOLD 2004b).
Insgesamt ergibt sich danach eine installierte Gesamtleistung auf der Insel von 52,24 MWh.

Der derzeitige Spitzenverbrauch der Insel liegt bei etwa 42 MWh. Jedoch kalkuliert man in der Branche mit einer Reservemarge von 30% über der Spitzenlast, sodass die momentane Leistung nicht ausreichend ist (vgl. SIEBOLD 2004b).
Bei der Zuschaltung eines Notstromaggregats in Spitzenzeiten gab es daher in den vergangenen Monaten immer wieder Probleme, aus denen mehrere inselweite Stromausfälle resultierten. So zum Beispiel am 22. Oktober 2003, als die komplette Insel einen Tag lang ohne Strom auskommen musste (vgl. LA PALMA 14 71, S. 4).

Zwar ist der Stromverbrauch auf La Palma im Gegensatz zu den übrigen Kanarischen Inseln in den vergangenen Jahren nicht mehr wesentlich angestiegen (2001: -2%; 2002: +1%), jedoch ergab sich schon 2003 durch die Eröffnung des Hallenbades in Breña Alta, des neuen Cumbre-Tunnels und eines Textilunternehmens in El Paso ein gesteigerter Bedarf, der durch die Fertigstellung von mehreren Gewerbegebieten sowie die wachsende Anzahl an Gästebetten in den kommenden Jahren noch weiter ansteigen wird. Dennoch war der Stromversorger UNELCO aus wirtschaftlichen Gründen lange nicht bereit, die Leistung wesentlich zu erhöhen (vgl. LA PALMA 14 67, S. 4; LA PALMA 14 71, S. 4).

Die Folgen dieser Unternehmenspolitik betreffen schon jetzt das neue Hotel in Fuencaliente. Statt der angeforderten Leistung von 1.300 KWh stellte UNELCO dem Hotel nur 900 KWh zur Verfügung, da die alten Leitungen für die geforderte Leistung nicht ausreichend waren. Eine Erweiterung des Leitungsnetzes lehnte UNELCO ab, sofern für die anfallenden Kosten nicht der Betreiber des Hotels aufkäme (vgl. SIEBOLD 2004a; SIEBOLD 2004c).
Aktuell hat sich jedoch UNELCO zum Einlenken bereit erklärt, sodass noch im Laufe des Jahres 2004 das Notstromaggregat durch eine neue 23 MW starke Gasturbine ersetzt werden soll. Zusätzlich will UNELCO zwei weitere Dieselgeneratoren mit je 12 MW Leistung installieren. Die Kosten für den Ausbau beziffert UNELCO auf 60 Millionen Euro, zusätzlich sollen weitere sechs Millionen Euro in den Ausbau des Leitungsnetzes investiert werden (vgl. LA PALMA 14 83, S. 8).
Mit diesen Erweiterungen scheint der steigende Energieverbrauch zunächst gesichert.

Wasser

Durch ihre Lage im Westen des kanarischen Archipels und dem damit verbundenen atlantischem Klimaeinfluss ist La Palma die wasserreichste Insel der Kanaren. Die Wasserversorgung der Insel setzt sich aus drei verschiedenen Säulen zusammen (vgl. SANTOS CABRERA 2000, S. 89 ff.):

Quellen: Die Quellen liefern durchschnittlich 10 hm³ Wasser pro Jahr.

Galerien: Sie haben eine Ergiebigkeit von 39,3 hm³ Wasser pro Jahr.

Brunnen: Die Gesamtfördermenge beträgt 18,45 hm³ pro Jahr.

Insgesamt stehen der Insel La Palma danach jährlich 67,75 hm³ Trinkwasser zur Verfügung. Von dieser Menge verbraucht die Landwirtschaft vor allem aufgrund des bewässerungsintensiven Bananenanbaus 95,5%. Nur 4,5% des Wassers wird für Haushalte und Tourismus genutzt (vgl. REIFENBERGER 1993, S. 105).
Da die Fördermengen der Brunnen und Galerien infolge einer Übernutzung in den vergangenen Jahren zurückgingen, erließ die Inselregierung einen Wassernutzungsplan, der die Anlage von Staubecken förderte, um zu verhindern, dass ein großer Teil des Quellwassers vor allem im Winter ungenutzt ins Meer fließt. Derzeit gibt es auf der Insel zehn größere Staubecken mit einem Gesamtfassungsvermögen von 4,7 Mio. m³, von denen sich vier Becken noch im Bau befinden (vgl. LA PALMA 14 81, S. 7).
Eine Wasserknappheit besteht danach auf La Palma nicht. Es gilt lediglich, die Problematik der örtlichen und zeitlichen Verfügbarkeit zu beheben.

Abwasser

Auf La Palma gibt es zurzeit sechs größere Abwasserreinigungsanlagen (ARAs). Dazu kommen eine ARA am Flughafen, eine am Krankenhaus von Santa Cruz und eine weitere am Schlachthof von El Paso.
Die sechs großen ARAs klären die Abwässer der Orte Tazacorte, Los Llanos, Puerto Naos, Los Sauces, Santa Cruz und Los Cancajos.
Diese Anlagen funktionieren allerdings tendenziell unzuverlässig. Während die Anlagen von Los Llanos und Tazacorte veraltet und überfordert sind, hat die ARA von Santa Cruz Probleme mit dem Pumpsystem. Durch diese Missstände gelangt immer wieder Abwasser in unmittelbarer Küstennähe ungeklärt ins Meer.

Im Fall der Anlage von Los Llanos verschmutzen ungeklärte Abwässer regelmäßig den touristisch bedeutsamen Strand von Puerto de Tazacorte. Dieser Missstand soll nun mit Hilfe eines submarinen emisarios gelöst werden (vgl. LA PALMA 14 84, S. 10).

Die übrigen Orte auf La Palma verfügen über keine ARA. Im Falle der dünnbesiedelten Nordgemeinden und der Gemeinde Fuencaliente stellt dies kein Problem dar. Hier werden die Abwässer in Sickergruben entsorgt, über die jedes Haus verfügt.
Nach Informationen von Dodo Hobi, Biologin und Herausgeberin der Inselzeitung La Palma 14 , ist die Praxis der Sickergruben im Allgemeinen durch die geringe Einwohnerzahl im ländlichen Bereich unbedenklich. Hier wäre der Umweltschaden, der durch den Bau eines Klärwerkes entsteht, größer als derjenige, der von den Sickergruben ausgeht. Dabei kommt der Insel der gute Untergrund zugute: Durch das lockere vulkanische Gestein wird eine optimale Filterung garantiert, sodass das Wasser beim Erreichen Grundwasserniveaus rein ist.

Anders sieht die Situation jedoch in Breña Baja, Breña Alta, Mazo und El Paso aus. Da die Hauptorte dieser Gemeinden mehr als 2.000 Einwohner haben, wären sie per Gesetz verpflichtet, ihr Abwasser zu klären.
Da die Insel La Palma bis Ende 2005 Auflagen der EU betreffend der Abwasserreinigung zu erfüllen hat, verabschiedete die Inselregierung im Oktober 2001 den Plan insular de Saneamiento, Depuración y Reutilización.
Dieser Plan sieht die Behebung der Probleme mit der ARA in Santa Cruz sowie die Modernisierung und Erweiterung der Anlagen von Puerto Naos und Tazacorte vor. Zusätzlich werden zwei neue Klärwerke gebaut. Eine Anlage entsteht am nördlichen Pistenkopf des Flughafens und soll die Abwässer der Gemeinden Breña Alta, Breña Baja und Mazo klären. Eine weitere entsteht in Los Llanos und wird leistungsfähig genug sein, um auch die Abwässer der Gemeinde El Paso zu klären (vgl. LA PALMA 14 39, S. 7).
Im Hinblick auf die zukünftige touristische Entwicklung im Bereich Puerto Naos soll nach Informationen von Frau Hobi darüber hinaus eine weitere Anlage in El Remo entstehen.

Mit der vollständigen Umsetzung dieses Planes sollte das Abwasserproblem auf der Insel gelöst sein. In die Erweiterungspläne soll nach Angabe von Frau Hobi die zukünftige Anzahl von Gästebetten einkalkuliert worden sein.

Abfall

Die derzeitige Situation der Entsorgung von jährlich 25 bis 30 Millionen Tonnen Müll auf La Palma beruht auf einer Zwischenlösung.
Bis Ende der neunziger Jahre hatte die Insel drei Verbrennungsanlagen in Barlovento, Mazo und El Paso. Diese widersprachen allerdings der Gesetzgebung der EU.
Nach einer drohenden Klage der EU mussten zwei der drei Anlagen geschlossen werden, sodass der Müll der Ostseite nun vorübergehend im Barranco Seco nördlich von Santa Cruz deponiert und auf der Westseite weiterhin in El Paso verbrannt werden muss.
Ende 1998 wurde ein Abfallbewirtschaftungsplan (Plan Insular de Residuos sólidos PIRS)
für die Insel aufgelegt. Dieser sah eine zentrale Müllverbrennung und drei kleinere über die Insel verteilte Anlagen vor.
Nach einem neuen Gesetz der kanarischen Regierung ist aber nur noch eine Anlage auf jeder Insel erlaubt (vgl. LA PALMA 14 2, S. 5).
Der neue PIRS von Oktober 2003 sieht keine Verbrennungsöfen mehr vor, weil davon ausgegangen wird, dass das Müllvolumen zu 60% organisch und damit kompostierbar ist. Ein großer Teil der Restmüllmenge besteht dagegen aus Stoffen, die sortiert und recycelt werden könnten. Daher wird derzeit in Tiguerorte bei Mazo eine zentrale
Müllverarbeitungsanlage gebaut, die mit einer Sortieranlage, einer Kompostanlage sowie einer Deponie ausgestattet ist. Diese Sortieranlage wäre grundsätzlich auch geeignet, Plastik- und Alumüll zu sortieren (vgl. LA PALMA 14 70, S. 4).
Daneben enthält der PIRS Regelungen zu getrennten Erfassungssystemen für Glas und Papier und sieht den Betrieb von Sondermüllsammelstellen (Puntos limpios) vor. Dieser Spezialmüll wird nach Gran Canaria bzw. auf das spanische Festland verschifft und dort weiterverarbeitet.
Vollständig in Kraft treten soll der PIRS mit Fertigstellung der Müllverarbeitungsanlage Mazo im Frühjahr 2005. Danach sollte sich die Abfallsituation auf der Insel entscheidend verbessern (vgl. LA PALMA 14 80, S. 4).

2.1.3.4 Verkehr

Ein entscheidender Faktor für die touristische Attraktivität einer Destination ist auch die verkehrliche Infrastruktur, da nur über eine ausreichende Verkehrsinfrastruktur das volle touristische Potential einer Region dem Gast zugänglich gemacht werden kann. Dieses Kapitel widmet sich zunächst der Erreichbarkeit von den touristischen Quellmärkten her, also dem Flughafen La Palma und dem Hafen Santa Cruz mit seinen Verbindungen ins In- und Ausland. Anschließend soll auf das inselweite Straßennetz und abschließend auf öffentliche Verkehrsmittel sowie auch auf den touristisch bedeutsamen Verleih von Mietwagen eingegangen werden.

Flughafen La Palma

Der Flughafen der Insel La Palma befindet sich an der Ostküste in unmittelbarer Nähe des Touristenzentrums Los Cancajos und wird wie alle spanischen Flughäfen von der staatlichen Gesellschaft Aeropuertos Españoles y Navegación Aérea (AENA) betrieben.

Abbildung 2.1.3 Lars Gerhardts La Palma

Abbildung 2.1.3: Flughafen La Palma
Quelle: GERHARDTS 2004

Eröffnet wurde er am 15.04.1970 und ersetzte damit den alten Flughafen in Buenavista oberhalb von Santa Cruz. Weiterhin diente der Flughafen jedoch vorwiegend interinsulären Flügen. Erst 1985 wurde er umgebaut und mit neuen Servicegebäuden ausgestattet, sodass die ersten Charterflüge vom europäischen Festland abgewickelt werden konnten. Ende der neunziger Jahre wurde er nochmals renoviert und etwas umgebaut.
Heute findet man einen modernen Flughafen mit einer Startbahnlänge von 2.200 m, einer Vorfeldgröße von 35.000 m² und einem 8.400 m² großen zweistöckigen Terminalgebäude im kanarischen Baustil vor. Außerdem verfügt er unterhalb des Terminalgebäudes über 900 kostenlose PKW-Stellplätze. Die Abfertigungskapazität des Flughafens wird mit 1.200 Passagieren pro Stunde angegeben (AENA 2004).

Aufgrund der steigenden Zahl von Flugbewegungen und Passagierankünften soll der Flughafen in nächster Zukunft erneut um- und ausgebaut werden.
Zur Notwendigkeit eines Ausbaus erklärte Samuel Hernandez, Mitarbeiter des Patronato de turismo, dass aktuell 22 bis 28 Flugbewegungen täglich im interinsulären Verkehr stattfänden. Dazu kämen je nach Wochentag zahlreiche Charterflüge sowie regelmäßige Verbindungen zum spanischen Festland. Dies würde vor allem zu Engpässen bei den Stellplätzen auf dem Vorfeld führen.
Mit dem Ausbau soll das bestehende Terminalgebäude entfernt und so Platz für ein um 50.000 m² vergrößertes Vorfeld geschaffen werden. Außerdem entstehen separate Zubringer zu den Pistenköpfen, um zukünftig das Starten und Landen von Flugzeugen in Serie zu ermöglichen.
Im Bereich des heutigen Parkplatzes soll ein neues sechsstöckiges Terminalgebäude von 200 m Länge und 60 m Breite entstehen. Die künftig 1.200 Parkplätze werden sich in einem Parkhaus unter dem Vorfeld und in den ersten beiden Etagen des Terminalgebäudes befinden. Insgesamt sind für den Ausbau des Flughafens Kosten in Höhe von 117 Mio. Euro veranschlagt. Der Ausbau soll im Jahre 2010 abgeschlossen sein und die Kapazität des Flughafens soll dann bei zwei bis drei Millionen Passagieren pro Jahr liegen (vgl. LA PALMA 14 90, S. 8; LA PALMA 14 91, S. 3).

Zu den Umwelteinflüssen des Flughafens La Palma ist zudem erwähnenswert, dass das Umweltmanagementsystem im Dezember 2001 nach ISO 14001 zertifiziert wurde, unter anderem da der Flughafen seinen Energiebedarf ausschließlich über eine flughafeneigene Windkraftanlage abdeckt.
Vom Flughafen La Palma aus werden Verbindungen zu den anderen Kanarischen Inseln, Flüge zum spanischen Festland und Charterflüge zum europäischen Festland angeboten (vgl. LA PALMA 14 86, S. 15).

Interinsuläre Routen:

Die interinsulären Routen werden bedient von den beiden regionalen Fluggesellschaften Binter Air und Islas Airways, die mit kleinen Flugzeugen eine eng getaktete Verbindung vor allem zur Nachbarinsel Teneriffa realisieren. Die Kapazität an Sitzplätzen variiert zwischen Sommer und Winter nur geringfügig und lag im Sommer 2003 bei 1.284 Plätzen täglich nach Teneriffa Nord, 144 Sitzplätzen täglich nach Gran Canaria und 216 Flugplätzen pro Woche nach Lanzarote (NEGRO 2003a).
Aktuelle Verbindungen im Sommer 2004 ( LA PALMA 14 86, S. 15):

Teneriffa Nord: Derzeit 15 tägliche Verbindungen (stündlich) und fünf nicht tägliche Flüge
Teneriffa Süd: Jeweils ein Flug am Freitag und ein weiterer am Sonntag
Gran Canaria: Drei tägliche Flüge sowie drei nicht täglich verkehrende Flüge
El Hierro: Jeweils ein Flug am Freitag und ein weiterer am Sonntag
Lanzarote: Verbindung alle zwei Tage, freitags und sonntags zwei Flüge

Routen zum spanischen Festland:

Im Sommerflugplan (Mai bis Oktober) bestehen täglich mehrere Verbindungen zum spanischen Festland, die von fünf verschiedenen Fluggesellschaften bedient werden. Im Winter reduziert sich die Anbindung auf fünf Flüge pro Woche nach Madrid.
Die Höhe der insgesamt zum spanischen Festland verfügbaren Sitzplatzkapazitäten betrug im Sommerflugplan 2004 40.954 (NEGRO 2004). Im Winterflugplan 2003/2004 (November bis April) betrug die Gesamtzahl der Plätze 19.500 (NEGRO 2003b).
Verbindungen im Sommerflugplan 2004 ( LA PALMA 14 86, S. 15):

Madrid: Ein täglicher Flug, zusätzlich dienstags, mittwochs und donnerstags ein weiterer Flug. Im August donnerstags drei Flüge und samstags und sonntags zwei Flüge.
Barcelona: Dienstags und mittwochs je ein Flug
Bilbao: Ein Flug am Mittwoch

Routen zu den europäischen Quellmärkten:

Zusätzlich zu den angeführten nationalen Linienflügen kommen diverse weitere Verbindungen europäischer Charterfluggesellschaften mit vorwiegend deutschen Destinationen. Auch bei den Charterflügen wird zwischen Sommer- und Winterhalbjahr unterschieden. Im Sommerflugplan 2004 wird die Gesamtkapazität an Sitzplätzen zum europäischen Festland bei etwa 49.866 liegen (NEGRO 2004). Dazu kommt die Kapazität der Charterverbindung nach Mailand, die erst seit Anfang Juli 2004 besteht.
Im Winter ist die Zahl der Sitzplätze mit 103.220 (Winter 2003/2004) deutlich höher, was jedoch vor allem über größere Flugzeugtypen und Nonstop-Flüge realisiert wird. Die Zahl der Verbindungen erhöht sich dabei nur unwesentlich (NEGRO 2003b).
Verbindungen im Sommerflugplan 2004 ( LA PALMA 14 86, S. 15):

Düsseldorf: Ein Direktflug am Dienstag und ein weiterer am Mittwoch über Gran Canaria

Stuttgart: Ein Flug dienstags via Lanzarote
Hamburg: Ein Direktflug am Dienstag
Münster: Donnerstags eine Verbindung über Teneriffa Süd
Berlin: Ein Flug nach Berlin-Tegel am Donnerstag über Teneriffa Süd
Frankfurt/Main: Ein Direktflug am Donnerstag
Mailand: Eine Verbindung montags via Gran Canaria
Brüssel: Ein Flug am Mittwoch über Teneriffa Süd, zusätzlich zwei Flüge am Samstag über Fuerteventura
Amsterdam: Eine Verbindung am Donnerstag über Lanzarote und zwei weitere am Freitag via Teneriffa Süd

Auf dem Flughafen La Palma wurden im Jahr 2002 12.917 Flugbewegungen registriert, von denen 10.574 auf nationale Flüge zwischen La Palma und den anderen Kanarischen Inseln sowie dem spanischen Festland und 2.343 auf internationale Charterflüge entfielen. Insgesamt betrug die Zahl der Passagierankünfte auf dem Flughafen La Palma 2002 412.776. Davon kamen 253.719 Passagiere von anderen Kanarischen Inseln, 40.128 vom spanischen Festland und weitere 118.929 Passagiere aus dem europäischen Ausland (ISTAC 2004).

Die Situation der Flugverbindungen vom europäischen Festland nach La Palma birgt allerdings auch Kapazitätsprobleme:
Die Verbindungen werden ganz überwiegend von Charterfluggesellschaften bereitgestellt, die an Veranstalter gebunden sind. Die großen Veranstalter sind senkrecht organisiert, sie verfügen also in allen Geschäftsfeldern vom Marketing über Beherbergung bis zu den Transportleistungen über entsprechende Tochterunternehmen, sodass die Flugkapazitäten zum größten Teil an die gebuchten Beherbergungskapazitäten der Veranstalter gebunden sind. Lediglich die Restkapazitäten werden frei verkauft, was zu geringen freien Kapazitäten und damit recht hohen Flugpreisen führt.
Die Entwicklung im Luftverkehr geht jedoch zurzeit in eine Richtung, die dem Tourismus auf La Palma dienlich sein könnte. In den letzten Jahren sind immer mehr neue Fluggesellschaften entstanden, die aufgrund ihrer Kostenstruktur niedrigere Preise realisieren können und zunehmend auch Destinationen anfliegen, die früher im Linienverkehr nicht abgedeckt waren und nur durch Charterflüge bedient wurden. Zu diesen ungebundenen Fluggesellschaften gehört auch Air Berlin, die sich in den letzten Jahren zur zweitgrößten deutschen Airline entwickelt hat, und momentan schon mehrmals pro Woche die Insel La Palma anfliegt. Die ungebundenen Flugkapazitäten werden also in Zukunft ansteigen, was eine Chance für den Individualtourismus und den turismo rural auf La Palma sein könnte.

Hafen Santa Cruz de La Palma

Die Bucht vor Santa Cruz de La Palma wird seit der Eroberung der Insel durch die Spanier als Hafen genutzt. Der heutige Hafen befindet sich unmittelbar südlich von Santa Cruz und besteht aus einem Hafenbecken, welches von einer Mole zum offenen Meer hin begrenzt wird. Entlang dieser Mole bestehen Anlegemöglichkeiten sowohl für Frachtschiffe als auch für Passagierschiffe. Darüber hinaus befindet sich im südlichen Teil des Hafens eine weitere, kürzere Mole, an der Liegeplätze für Sportboote bereitgehalten werden.
Vom Hafen Santa Cruz aus gibt es aktuell drei verschiedene Fährverbindungen, zu denen die wöchentliche Verbindung zum spanischen Festland nach Cádiz mit einer Überfahrtsdauer von 48 Stunden zählt.
Die anderen beiden Verbindungen führen zur Nachbarinsel Teneriffa.
Eine Fähre verkehrt jeweils montags bis mittwochs und samstags nach Santa Cruz de Tenerife. Die Überfahrt dauert sechs Stunden. Die andere verkehrt täglich und montags, mittwochs und freitags sogar zweimal täglich nach Los Cristianos im Süden Teneriffas mit einer Überfahrtszeit von zwei Stunden (vgl. LA PALMA 14 86, S. 15).

Abbildung 2.1.4. Lars Gerhardts La Palma


Abbildung 2.1.4: Hafen Santa Cruz de La Palma

Quelle: GERHARDTS 2004

Zusätzlich zum Fähr- und Frachtverkehr spielt die Kreuzschifffahrt im Hafen von Santa Cruz de La Palma eine nicht unerhebliche Rolle. Im Laufe des Sommerhalbjahres wird die Inselhauptstadt von etlichen Schiffen angelaufen, die sich auf Kanarenkreuzfahrten befinden. Im Jahre 2002 betrug die Gesamtzahl der im Hafen registrierten Passagiere 282.420. Davon entfielen 87.731 Passagiere auf die Kreuzschifffahrt (ISTAC 2004).

Öffentliches Straßennetz

Das Straßennetz der Insel La Palma hat eine Gesamtlänge von 1.200 km (vgl. BOROWSKI/BOURMER 1999, S. 29). Es lassen sich verschiedene Typen von Straßen unterscheiden:
Bei den am besten ausgebauten Straßen handelt es sich um die carreteras nacionales (Staatsstraßen), welche die Hauptverkehrsadern der Insel bilden. Die LP-1 bildet einen Ring, welcher sich einmal um die ganze Insel zieht und damit die meisten größeren Ortschaften erschließt. Die LP-2 bildet eine Querverbindung innerhalb dieses Ringes und verbindet die Hauptstadt Santa Cruz de La Palma im Osten der Insel mit dem Aridane-Tal auf der Westseite der Insel.
Die den carreteras nacionales untergeordnete Straßenkategorie stellen die carreteras comarcales (Nebenstraßen) dar. Bei ihnen handelt es sich oft um alte Straßenzüge, die durch die carreteras nacionales ersetzt wurden. Sie erschließen kleinere Orte an den Küsten oder bilden aufgrund der geringen Frequentierung und ihrer landschaftlichen Reize touristisch wertvolle Nebenstrecken. So zum Beispiel die LP-113/LP-1032, welche von Hoya Grande im Nordwesten der Insel über das Gebirgsmassiv der Caldera bis nach Santa Cruz de La Palma führt und dabei alle Klima- und Vegetationszonen der Insel durchquert.
Daneben gibt es noch einige kleinere Fahrwege und Pisten, die überwiegend von Touristen befahren werden. Zu diesen zählen die Straße zum Aussichtspunkt La Cumbrecita an der Südflanke der Caldera de Taburiente sowie die Piste, die von Los Llanos ins Innere der zum Talgrund des Barranco de las Angustias haben jedoch im Herbst 2004 begonnen (vgl. LA PALMA 14 88, S. 9).
Insgesamt ist der Zustand der Straßen auf La Palma sehr gut. Lediglich ein etwa sechs Kilometer langer Abschnitt der LP-1 zwischen Las Tricias und Hoya Grande im Nordenwesten der Insel sowie einige kleine Nebenstraßen im Norden La Palmas weisen Schäden auf.
Allgemein kann man beobachten, dass mit Unterstützung der Ziel-1-Förderungen des Europäischen Fonds für Regionalentwicklung, auf die die Insel La Palma aufgrund ihrer Einstufung als ultraperipheres Gebiet innerhalb der Europäischen Union Anspruch hat, in den letzten Jahren sehr viel Geld in die verkehrliche Infrastruktur der Insel investiert wurde. Neben den überwiegend neu asphaltierten Straßen gilt das Hauptaugenmerk dabei einer Verkürzung der Strecken und Fahrzeiten bei den carreteras nacionales.
Auch auf die wachsenden Durchgangsverkehre in den beiden Städten La Palmas wurde reagiert. Eine Umgehungsstraße in Santa Cruz de La Palma wird bereits gebaut, während sich das Projekt einer Umgehungsstraße um Los Llanos herum in der Planung befindet.

Öffentlicher Personennahverkehr

Durch ihre landschaftliche Vielfalt lädt die Insel La Palma dazu ein, Ausflüge auf der Insel zu unternehmen. Speziell den Gästen der Touristenzentren Los Cancajos und Puerto Naos sowie denjenigen, die in den beiden Städten untergebracht sind, bietet der ÖPNV auf der Insel eine relativ gute Alternative zum Mietwagen.
Der ÖPNV auf der Insel wird von Transportes Insular La Palma S.Coop. mit Sitz in Santa Cruz de La Palma durchgeführt.
Die Linienführung der vier längeren Überlandlinien (L1, L3, L5 und L11) decken sich mit dem Straßenverlauf der carreteras nacionales. Durch diese Linien werden ausgehend von Santa Cruz de La Palma bzw. Los Llanos alle größeren Orte der Insel erschlossen.
Daneben gibt es von Santa Cruz de La Palma aus fünf Linien, die Ortsteile der Stadt bzw. ihre nähere Umgebung anfahren. Weiterhin erreicht man von Santa Cruz de La Palma aus das Touristenzentrum Los Cancajos und den Flughafen (L8), die zona recreativa El Pilar, die gleichzeitig der Startpunkt der Wandertour Große Vulkanroute ist (L9), sowie den Ort
Tigalate im Südosten der Insel (L7). Von Los Llanos aus gibt es drei Linien in die nähere Umgebung: Eine nach El Paso (L1-A), eine in das Touristenzentrum Puerto Naos und weiter nach El Remo (L4) und eine in den Badeort Puerto de Tazacorte (L2). Eine weitere Linie verbindet im Osten der Insel die Orte Los Sauces und San Andrés miteinander (L12). Damit sind viele der touristischen Attraktionspunkte der Insel auch mit dem Bus zu erreichen. Die Startpunkte der wichtigen Wanderrouten mit Ausnahme der Großen Vulkanroute werden jedoch nicht angefahren oder können nur nach einem zusätzlichen Fußmarsch erreicht werden. Das Innere der Caldera de Taburiente, der Aussichtspunkt La Cumbrecita sowie der Roque de los Muchachos können gar nicht mit dem ÖPNV erreicht werden.
Die Taktzeiten der 16 Linien auf der Insel variieren. Wochentags steht jedoch auf allen Hauptstrecken eine mindestens stündliche Verbindung zur Verfügung. Los Cancajos und Puerto Naos sind im halbstündlichen Takt mit Santa Cruz de La Palma bzw. Los Llanos verbunden. Damit ist der Bus für dort untergebrachte Gäste eine sehr interessante Alternative zum Auto. Auch der Fahrpreis ist mit zum Beispiel 0,90 für eine einfache Fahrt von Puerto Naos nach Los Llanos sehr moderat.

Mietwagen

Ein großer Teil der Gäste auf der Insel La Palma ist in Apartmentanlagen in ländlichen Gebieten untergebracht. Zudem liegen die landschaftlichen Reize der Insel sowie auch die Startpunkte der Wanderrouten in Gebieten, die vom öffentlichen Personennahverkehr nicht oder nur schlecht erschlossen werden. Aus diesen Gründen kommt der Gast auf La Palma im Allgemeinen nur schwer ohne PKW aus.
Auf diese Tatsache ist die Insel gut eingestellt. Neben Pauschalarrangements, bei denen ein Mietwagen Bestandteil der Reiseleistung ist, gibt es die Möglichkeit, den Mietwagen vom Heimatland aus zuzubuchen. Daher bestehen Kooperationen zwischen Reiseveranstaltern und lokalen Mietwagenagenturen. Der Gast bezahlt die Kosten für den Mietwagen zusammen mit dem Reisepreis, übernimmt diesen am Flughafen und gibt ihn auch dort wieder zurück.
Auch hat der Gast die Möglichkeit, vor Ort einen Wagen zu mieten.
Insgesamt gibt es auf der Insel 40 Mietwagenagenturen, neun davon haben mehrere Büros auf der Insel (PATRONATO DE TURISMO 2004j). Regional sind diese überwiegend auf die beiden Städte sowie auf die Touristenzentren verteilt. So gibt es in Santa Cruz de La Palma sechs Agenturen, in Los Llanos auf der Westseite zehn. Im Touristenzentrum Los Cancajos bieten neun Agenturen ihre Mietwagen an, in Puerto Naos sind es sieben. Daneben gibt es am Flughafen fünf Vermieter, in El Paso vier, in Breña Baja drei und weitere zwei Agenturen in Mazo. Im Norden und Süden der Insel gibt es jeweils nur eine Mietwagenagentur in Barlovento und in Fuencaliente.
Es werden Wagen verschiedener Kategorien angeboten, vom Kleinwagen bis zum geländegängigen Jeep. Einige Agenturen halten darüber hinaus auch Minibusse für Wandergruppen bereit.
Die Preise staffeln sich nach Mietdauer und Fahrzeugkategorie. So kostet ein Kleinwagen der Kategorie A (Citroen Saxo oder vergleichbar) bei Auto Ancar S.L. zwischen 23,11 und 26,39 pro Tag, für einen Geländewagen der Kategorie H (Suzuki Samurai oder vergleichbar) bezahlt der Gast zwischen 37,41 und 41,47 pro Tag und ein Minibus der Kategorie L (VW Bus oder vergleichbar) kostet zwischen 68,97 und 74,38 pro Tag (AUTOS ANCAR S.L. 2004).



Familie Ellen & Simon Märkle

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