La Palma Aktuell
Kalenderblatt für den Juni 2005



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Wetter:

Das Wetter wird spätestens ab Juni langweilig, bis Oktober haben wir jetzt stabile Hochdrucklage, dabei ist das tatsächliche Wetter eigentlich nur noch von der Windgeschwindigkeit abhängig und der Luftfeuchte in den Höhen ab 1.000 Meter. Der Wind, nun ständig aus Nordost, bestimmt wo sich Wolken bilden können und wie lange diese sich halten. Im Regelfall führt das zu Wolkenbildung im Osten der Insel, da sich die feuchte Luft aus den unteren Schichten am Relief er Insel staut. Das sind die berühmten Passatwolken, die sich je nach Heftigkeit bis an die 1.500 Meter hoch auftürmen können und so die Barriere der Cumbre Nueva auch überwinden können. Dabei entsteht der Wolkenwasserfall und die feuchte Luft saust als Fallwind ins Aridanetal. Dort werden die Wolken aber schnell von der trockeneren Luft aufgelöst.

Weht aber überhaupt kein Wind, dann bewölkt sich auch die Westseite in einer Schicht die meist bei 900 Meter beginnt und bei 1.200 Meter wieder vorbei ist. Darunter ist es zu warm zur Wolkenbildung, darüber zu trocken. Wegen des fehlenden Windes gibt es keine Durchmischung der warmen unteren Luftschichten mit den trockenen aus der Höhe. Das führt oft zu der Annahme, es sei schlechtes Wetter, weil auch die Westseite bewölkt ist. Darüber und das ist oft ab 1.000 Meter bereits der Fall, brennt die Sonne und man kann wunderbare Wanderungen in den Höhen der Insel unternehmen. Auf La Palma muss man nicht fliegen um über den Wolken zu sein.

Der Juni war hübsch dreigeteilt, anfangs stabiler Hochdruck, allerdings ohne Wind und mit der bereits beschriebenen Wolkenbildung welche die Temperaturen am Boden nicht über mittlere 20 Grad steigen lässt. Im zweiten Drittel des Monats schwächelte der Passat leicht und wir kamen ein bisschen in den Einfluss des ebenso stabilen Hochs über dem nordafrikanischen Kontinent. Das sorgt für trockenere Luft, meist nur in den oberen Luftschichten, hält das aber länger an, dann findet langsam ein Austausch der Luftschichten statt und trockene Winde gelangen bis auf Meereshöhe. Dieses Phänomen, auch als Calima bekannt, dreht die normalen Regeln der Temperaturverteilung um. Dann ist es oben wärmer als unten. Wolken gibt es dabei nicht, die Luft ist viel zu trocken, aber Staub schränkt die Sichtweite stark ein. Weht kein Südostwind dabei, dann sind diese Besuche der Sahara bei uns kein Problem. Wehe aber, wenn das Hoch über Nordafrika so weit westlich gelangen kann, dass wir auch den Wind aus der Sahara bekommen, dann wird es schlimm für die Landwirtschaft und auch die gefürchteten Wüstenheuschrecken gelangen dann, vom Wind getragen aus Mauretanien zu uns.

War aber nicht so und nach einer Woche meldet sich das neu erstarkte Azorenhoch zurück und blies den ganzen Staub weiter in den Atlantik hinaus. Nun haben wir wieder "Kaiserwetter", blauer Himmel, kühle und feuchte Luft schmeichelt uns. Die Temperaturen schwanken kaum noch und man fragt sich, wie kann es sein, dass knapp neben der Sahara und in der prallen Sonne die Temperaturen im Schatten nur selten die 25 Grad Marke überschreiten. Das ist das Geheimnis des Nordostpassats, der uns ständig abkühlt mit seiner feuchten Luft die er auf seinem Rundweg über dem Nordatlantik aufgesaugt hat. "Islas Afortunadas" nennt man uns auch, die Glückhaften Inseln, stimmt, so lange de Passat weht.


Tourismus:

Diese Spalte könnte man getrost weglassen, Tourismus auf La Palma im Juni? Jetzt sind wir unter uns. Ein paar Stammgäste, welche den Luxus einer leeren Insel schätzen, wenn sie denn ein offenes Restaurant finden, ein paar die Las Palmas mit La Palma verwechselt haben und ein paar Schnäppchenjäger. Eigentlich könnte man La Palma, vom touristischen Standpunkt aus betrachtet im Juni schließen, Flughafen zusammenklappen, wegstecken und selber in den Bergen oder wenn es sein muss am Strand, Urlaub machen.

Schnell abhaken den Monat, Geld verdienen ist was für die anderen, die kommende Saison ist nur noch einen ewig langen Sommer hin und im Juli müssen wir so viel feiern, dass wir eh kaum zum Arbeiten kommen. Jetzt läuft der nationale Tourismus an, die Monate Juli und August sind die einzigen beiden Monate in denen es mehr Spanisch sprechende Gäste auf der Insel gibt als solche mit diversen germanischen Dialekten. Das größte Inselfest welches nur alle 5 Jahre stattfindet, die Bajada de La Vrigen de Las Nieves tut sein übriges dazu macht die Insel wieder etwas voller.


Gastronomie:

Restaurant Mama-Lupita

Besucht von Ulrich Liesenfeld im Mai 2005

Es war Samstag und ich wollte Santa Cruz mal wieder besuchen. Eine wirklich schöne Stadt. Auch, oder sogar besonders, wenn man die untere Region der Altstadt verlässt und einige hundert Meter (nicht Höhenmeter) die Wege nach oben läuft.
So liegt ca. 300 Meter oberhalb der alten Markthalle (die auch 2005 noch renoviert wird) auf der linken Straßenseite das mexikanische Restaurant Mama-Lupita.
Ich kam ziemlich früh, 10 Minuten nach der Öffnung am Mittag. Eventuell sollte man etwas später kommen, denn es roch noch nach Putzmittel. Immerhin ist es also sauber. Natürlich war ich der erste Gast.

Die Tische sind mit rechteckigen Holzschemeln ohne Lehne bestuhlt; die große Bar beherrscht den Raum.
Ich bestelle ein "Solomillo de Cerdo a la Mexicana" und ein mexikanisches Bier. Das Bier war leider nicht vorrätig, dafür aber ein anderes mexikanisches. Immerhin ist der sympathische Wirt (Sportschuhe, Jeans, Polohemd) nicht auf Deutsch ausgewichen als ich auf Spanisch bestellt habe.
Das Bier kommt schnell, angenehm temperiert, im Flaschenhals steckt eine Zitrone. Es schmeckt auch gut aus der Flasche. Dazu gute mexikanische Musik und Geklimper vom Reinigen der Gläser.
Naturgemäß dauert das Essen länger. Es kommt ohne Messer und Gabel. Nanu? Bier ohne Glas. Dann eventuell auch Essen ohne Besteck? Nein, auf Nachfrage kommt sofort welches. Sogar mit scharfem Messer.

Es ist Filet vom Schwein, genau richtig gebraten. Dazu Reis, der noch angenehm körnig ist. Dann sehr interessant geformte Kartoffelröstis und mexikanischer Salat (Mais, Paprika, Gurkenwürfel). Das Ganze kostete incl. Bier EUR 10,40.
So früh am Tag kommt noch kaum jemand. Innerhalb der ersten Stunde kam noch eine Familie. Eigentlich verwunderlich bei der guten Qualität.

Zum selber nachsehen im Web: www.mamalupita.com




Mama Lupita in Santa Cruz de La Palma



Vierter Teil der Diplomarbeit von Lars Gerhardts.
Alle Graphiken und Photos und auch der Text unterliegen dem Copyright von Lars Gerhardts. Ich musste einige Graphiken in Größe und Format ändern um diese für die Seite passend zu machen.

2 TOURISTISCHE SITUATIONSANALYSE

2.1 Touristisches Angebot der Insel La Palma
2.1.4 Kulturelle Attraktivität
2.1.5 Freizeit- und Erlebnisangebote



2.1.4 Kulturelle Attraktivität
Den Reiz einer touristischen Destination macht neben der Landschaft und der touristischen Infrastruktur auch der kulturelle Hintergrund aus. Die Geschichte der Insel La Palma spiegelt sich in vielfältiger Weise in ortstypischem Handwerk, kulturellen Sehenswürdigkeiten und seinen Veranstaltungen wider. Daher soll die kulturelle Attraktivität der Insel La Palma angefangen mit der Geschichte der Insel in diesem Kapitel näher betrachtet werden.

2.1.4.1 Geschichte
Die Insel La Palma kann auf eine vielfältige und bewegte Geschichte zurückblicken. In diesem Kapitel sollen jedoch nur diejenigen geschichtlichen Abschnitte Berücksichtigung finden, die für den Tourismus auf der Insel heute von Bedeutung sind.

Frühgeschichte der Insel Die erste Besiedlung der Insel lässt sich etwa auf das Jahr 500 v. Chr. zurückdatieren. Die Ureinwohner der Insel, die Benahoaritas, bewohnten Höhlen auf der ganzen Insel und lebten vor allem von der Viehzucht, indem sie sich Ziegen, Schafe und Schweine hielten, bauten aber auch in kleinem Umfang Gerste, Weizen und Hülsenfrüchte an (vgl. BOROWSKI/BOURMER, 1999, S. 39).
Für den täglichen Bedarf fertigten die Benahoaritas diverse Gebrauchsgegenstände. Dazu gehörten Keramikgefäße und primitive Werkzeuge, wie Äxte oder Klingen, die aus Stein oder aus Holz gefertigt waren (vgl. BOROWSKI/BOURMER 1999, S. 40).
Auf der Insel blieben archäologische Hinweise auf das Leben der Benahoaritas erhalten, zu denen neben den angesprochenen Werkzeugen und Keramiken vor allem Petroglyphen gehören. Auf keiner anderen Kanarischen Insel findet man eine so große Zahl von Felsritzzeichnungen vor wie auf La Palma.
Begonnen hat die Reihe der Entdeckungen im Jahre 1752, als Vandewalle de Cervellón die Felsgravuren in der Höhle von Belmaco fand. Seitdem wurden etwa 50 weitere Zeichnungen entdeckt, auch bis in die jüngste Vergangenheit hinein.
Die in Stein geritzten Gravuren zeigen diverse Motive, unter denen Spiralen, Kreise und Mäander am häufigsten vorzufinden sind.

Eroberung und Christianisierung
Bis zum ausgehenden Mittelalter blieben die Kanarischen Inseln weitgehend isoliert. Die damaligen Seefahrermächte zeigten keinerlei Interesse an den Inseln, da diese weder Bodenschätze noch andere Reichtümer versprachen.
Erst im Jahre 1492 unternahm General Alonso Fernández de Lugo aufgrund einer Ermächtigung der Spanischen Krone mit zwei Kriegsschiffen, einer Fregatte sowie 900 Mann einen erneuten Angriff auf die Insel, die durch königliches Dekret unterdessen den Namen San Miguel de la Palma erhalten hatte.
Am 29. September 1492 landete de Lugos Streitmacht an der Westküste der Insel, und zwar an der Stelle, an der sich heute der Ort Puerto de Tazacorte befindet. Jedoch gelang es de Lugo erst am 3. Mai 1493, die Insel komplett zu unterwerfen (vgl. BOROWSKI/BOURMER 1999, S. 32 f.).
Die Eroberung La Palmas bedeutete einen vollständigen Bruch mit den benahoaritischen Traditionen. In der Folgezeit der Eroberung wurde ein großer Teil der männlichen Bevölkerung als Sklaven verkauft, sodass nur noch rund 1.200 Menschen auf der Insel verblieben. Diese wurden nach und nach getauft und vermischten sich mit Einwanderern aus Spanien, Portugal, Flamen, Italien und anderen Regionen, sodass alte Riten und Gebräuche in Vergessenheit gerieten(vgl. BOROWSKI/BOURMER 1999, S. 33; SANTOS CABRERA 2000, S. 25).
Die Christianisierung der Inselbevölkerung mit der katholischen Taufe bildete die Grundlage dafür, dass in jedem Ort der Insel Kirchen erbaut wurden. Zudem feiert im Sommerhalbjahr jeder Ort ein Fest zu Ehren einer oder eines Schutzheiligen.

Spanische Zeit
Noch am Tag der Eroberung der Insel wurde an der Stelle, an der heute die Stadt Santa Cruz de La Palma liegt, die Siedlung Villa de Apurón gegründet. Es folgten weitere Siedlungen auf der Westseite sowie im Nordosten, überall dort, wo genügend Wasser und fruchtbare Böden vorhanden waren (SANTOS CABRERA 2000, S. 25).
Mitte des 16. Jahrhunderts importierte man Weinreben von Madeira, um diese auf den nicht mehr rentablen Zuckerrohrplantagen sowie auf den Lavafeldern des Inselsüdens zu kultivieren. Der Wein wurde innerhalb weniger Jahre zum wichtigsten Exportgut der Insel und blieb dies bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Aber auch heute noch stellt der Weinbau einen wichtigen Wirtschaftszweig der Insel dar.
Neben der beginnenden landwirtschaftlichen Nutzung der Insel stellte der Hafen von Santa Cruz de La Palma im 16. und 17. Jahrhundert einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. Im Jahre 1508 erhielten die Kanarischen Inseln zunächst das Privileg des freien Warenverkehrs. Aus diesem Grunde und wegen seiner geographisch exponierten Lage wurde der kanarische Archipel bald zum Drehkreuz des aufkommenden Handels mit Amerika. Die Insel La Palma profitierte davon mit ihrer Lage im Nordwesten der Inselgruppe am stärksten.
Im Jahre 1657 endete die herausragende Stellung La Palmas jedoch, da sich nun alle Handelsschiffe auf der Amerikaroute auf Teneriffa registrieren lassen mussten (vgl. BOROWSKI/BOURMER 1999, S. 33).
Es folgte ein wirtschaftlicher Niedergang der Insel, der durch die aufkommende Seidenherstellung nur leicht abgemildert werden konnte, woraufhin viele palmerische Familien nach Südamerika auswanderten (vgl. BOROWSKI/BOURMER 1999, S. 36 f.). Erst ab 1880 erholte sich die palmerische Wirtschaft mit der Einführung der Bananen- und der Tabakpflanze auf der Insel wieder nachhaltig.
Der Bananenanbau wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor und blieb dies bis heute. Auch der Tabakanbau stellte bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts einen entscheidenden Wirtschaftszweig auf La Palma dar. Heute sind handgefertigte Zigarren und palmerischer Wein vor allem ein beliebtes Reisesouvenir (vgl. SANTOS CABRERA 2000, S. 32 f.).

2.1.4.2 Kulturelle Sehenswürdigkeiten
Die Frühgeschichte La Palmas wird in zwei Archäologieparks dargestellt. Erstens im Parque cultural La Zarza im Norden der Insel bei Garafía. Zweitens im Parque arqueológico de Belmaco im Osten bei Mazo. In beiden Parks werden vornehmlich die Felsgravuren thematisiert. Daneben wird dem Gast auch das tägliche Leben der Benahoaritas nahe gebracht.

Parque cultural La Zarza
Der Kulturpark La Zarza befindet sich in der Gemeinde Garafía direkt an der LP-1 zwischen Garafía und Barlovento. Die Anlage besteht aus einem Besucherzentrum und einem dahinter liegenden Freigelände mit zwei Wohnhöhlen, die durch einen Rundwanderweg miteinander verbunden sind. Das Besucherzentrum, welches 1997 eröffnet wurde, hält für den Besucher einen Ausstellungsraum und einen Souvenirshop bereit.
Der Ausstellungsraum, der mit gedämpftem Licht und dezenter mystischer Musik ein sehr ansprechendes Ambiente bietet, umfasst mehrere Schautafeln, die das Leben der Ureinwohner thematisieren und die Bedeutung der Felsgravuren erläutern. Außerdem findet man neben zahlreichen Fundstücken von Gebrauchsgegenständen auch mehrere plastische Modelle des Lebens innerhalb der damaligen Höhlen, sodass dem Besucher das tägliche Leben, die Nahrung, der Glauben sowie auch der Totenkult der Ureinwohner in optisch greifbarer Form nahe gebracht werden. Darüber hinaus befindet sich im Ausstellungsraum ein plastisches Modell der Insel, auf der alle Fundstellen von Felsgravuren sowie Informationen über die Ausgrabungen dargestellt sind.
Daneben sind zwei Multimedia-Terminals vorhanden, auf denen der Besucher Informationen über Ausgrabungen, Archäologie und Kunsthandwerk abrufen kann. Sowohl die Schautafeln als auch die Informationen über die Multimedia-Terminals sind nur in den Sprachen Spanisch und Englisch verfügbar.
Vom Besucherzentrum aus gelangt der Besucher über den etwa einen Kilometer langen Rundweg zunächst zur größeren der beiden Höhlen, La Zarza, und dann weiter zur kleineren La Zarcita.
In beiden Höhlen findet man verschiedene Felsinschriften, die vorwiegend Spiralen, Kreisformen, Mäander und lineare Symbole zeigen. Im Bereich von La Zarza befinden sich 29 verschiedene Motive und in der kleineren La Zarcita 18. Auch an den Höhlen und entlang des Weges sind einige Informationstafeln in spanischer, englischer und deutscher Sprache installiert.

Abbildung 2.1.5: Petroglyphen in La Zarza

Abbildung 2.1.5: Petroglyphen in La Zarza
Quelle: GERHARDTS 2004


Der Kulturpark verfügt unmittelbar vor dem Besucherzentrum über einen Parkplatz für PKW und auf der gegenüberliegenden Straßenseite über einen Parkplatz für Reisebusse. Als Eintritt zahlen Erwachsene 1,80 , für Kinder bis zwölf Jahren müssen 0,90 gezahlt werden.

Parque arqueológico de Belmaco
Der Archäologiepark von Belmaco befindet sich im Gemeindegebiet von Mazo an der LP- 132 zwischen Mazo und Fuencaliente. Die Anlage besteht aus einem Eingangsbereich, der neben der Kasse und einem Souvenirverkauf auch eine kleine Cafeteria bereithält, einem Ausstellungsgebäude und einem oberhalb der Hauptstraße gelegenen Freigelände. Das Ausstellungsgebäude, in dem mit alten Holzbalkendecken und dezenter mystischer Musik ein interessantes Ambiente geschaffen wird, umfasst zwei Räume:
Der erste Raum befasst sich thematisch mit den Werkzeugen, dem Leben und dem Handwerk der Ureinwohner. Der Besucher findet dort neben Schautafeln, welche die Entstehung und Verwendung von Keramiken und anderen Gebrauchsgegenständen erläutern, auch Vitrinen, in denen ausgegrabene und reproduzierte Gegenstände ausgestellt sind. Zu sehen ist ferner ein plastisches Höhlenmodell, das den Alltag seiner Bewohner zeigt. Darüber hinaus hält dieser Raum für den Besucher ein Multimedia-Terminal bereit, auf dem sich fünf ein- bis vierminütige Videosequenzen zu Werkzeugen, Handwerk und Felsgravuren abrufen lassen.
Der zweite Raum befasst sich in Form von Schautafeln und Modellen mit Petroglyphen sowie dem Glauben und Totenkult der Benahoaritas.
Die Schautafeln wie auch die Videosequenzen sind in spanischer, englischer und deutscher Sprache gehalten.
Vom Ausstellungsgebäude aus führt der Rundweg unter einem Tunnel, der mit einer Zeitleiste der Inselgeschichte versehen ist, hindurch zu den Höhlen. Insgesamt verbindet der Weg zehn Wohnhöhlen miteinander, in denen der Besucher Felsgravuren findet.

Abbildung 2.1.6: Wohnhöhle im Archäologiepark
von Belmaco

Abbildung 2.1.6: Wohnhöhle im Archäologiepark von Belmaco
Quelle: GERHARDTS 2004


An jeder Höhle sowie auch entlang der Wege befinden sich weitere Informationstafeln, die nicht nur die Felsgravuren, sondern auch die Vegetation und ihre Nutzung im Leben der Ureinwohner sowie die damaligen Haus- und Nutztiere thematisieren.
Zu beiden Seiten der Straßen findet der Besucher Parkmöglichkeiten. Als Eintritt zahlen Erwachsene 2,00 , Kinder die Hälfte.

Museo Insular de La Palma
Das Inselmuseum La Palmas befindet sich im Zentrum von Santa Cruz de La Palma an der Plaza de San Francisco im alten Franziskanerkonvent.
Das Gebäude besteht aus einer Kreuzgang-Galerie sowie einem mit Orangenbäumen bestandenen Innenhof.
Dargestellt wird ein Überblick über die gesamte Geschichte der Insel. Angefangen bei den Benahoaritas werden hier ausgegrabene oder reproduzierte Keramiken und Werkzeuge gezeigt. Daneben werden auch die Felsgravuren thematisiert.
Ein zweiter Ausstellungsraum widmet sich der Naturkunde. Hier sind in Vitrinen mineralogische Sammlungen und diverse ausgestopfte Tiere der Insel sowie anderen Teilen des Archipels ausgestellt.
Einen dritten Ausstellungsbereich bildet die Kunstgeschichte. Neben flämischer Malerei wird hier ein Querschnitt durch die Malerei von nationaler Bedeutung der letzten Jahrhunderte gezogen.
Der vierte Teil der Ausstellung, der sich auch in den Innenhof erstreckt, thematisiert die Volks- und Heimatkunde. Hier finden sich diverse Exponate, die die bäuerliche und kunsthandwerkliche Tradition der Insel, so zum Beispiel auch das Seidenhandwerk, nachzeichnen.
Der Eintritt kostet 1,80 für Erwachsene, Kinder zahlen keinen Eintritt.

Museo naval
Das Schifffahrtsmuseum der Insel befindet sich in Santa Cruz de La Palma an der Plaza de la Alameda. Die Ausstellungsräume befinden sich dort innerhalb eines 1940 entstandenen Beton-Nachbaus des Schiffes Santa María, mit der Christoph Kolumbus 1492 nach Amerika segelte.
Der Besucher findet im Ausstellungsraum alte Seekarten, Navigationsgeräte und Flaggen. Darüber hinaus sind Modelle weiterer Schiffe des Kolumbus ausgestellt.

Abbildung 2.1.7: Schifffahrtsmuseum

Abbildung 2.1.7: Schifffahrtsmuseum
Quelle: GERHARDTS 2004


Als Eintritt zahlen Erwachsene und Jugendliche 1,30 , Kinder unter 13 Jahren haben freien Eintritt.
Neben den genannten geschichtlichen Attraktionspunkten gibt es eine Reihe weiterer kleiner Ausstellungen, die sich vornehmlich dem Kunsthandwerk auf der Insel widmen. Dazu kommen zahlreiche Manufakturen, die neben der Darstellung ihrer Tätigkeit handgefertigte Artikel verkaufen.
Zudem gibt es in jeder Gemeinde sehenswerte Kirchen, die meist über prachtvolle Hochaltäre sowie Elemente flämischer Kunst und aufwändig geschnitzte Jungfrauendarstellungen aus Holz verfügen. Die meisten dieser Kirchen sind außerhalb der Messen für den Publikumsverkehr geöffnet.
Nicht unerwähnt bleiben soll auch die Plaza La Glorieta in Las Manchas, die vom palmerischen Künstler Luis Morera gestaltet wurde. Der Boden ist mit einem Mosaik, das Blumen- und Tierdarstellungen zeigt, ausgelegt. Daneben laden exzentrisch gestaltete und von Pflanzenarrangements umgebene Steinbänke zum Verweilen ein. Zentrum des Platzes ist eine kleine Bühne mit einem Wandbild aus Stricklava.

Abbildung 2.1.8: Plaza La Glorieta

Abbildung 2.1.8: Plaza La Glorieta
Quelle: GERHARDTS 2004


2.1.4.3 Veranstaltungen
Auf La Palma finden, mit Ausnahme der Wintersaison, in jedem Monat Straßenfeste statt. Meist ist der Hintergrund religiös: Gefeiert werden Schutzheilige des jeweiligen Ortes oder der ganzen Insel. Die Feste sind oft regional begrenzt, ziehen sich über mehrere Tage hin und sind geprägt durch Speis, Trank, Gesang und Tanz. In der Regel sind die fiestas nicht an einen bestimmten Termin gebunden, sondern werden an den, dem eigentlichen Feiertag folgenden, Wochenenden gefeiert.
Die folgende Darstellung liefert einen Überblick über die wichtigsten der palmerischen Feste:

Tabelle 2.1.1: Kulturelle Veranstaltungen auf La Palma

Tabelle 2.1.1: Kulturelle Veranstaltungen auf La Palma
Quelle: SCHULZ 2000, S. 31 ff.; SCHULZE 2004, S. 18 ff.


Neben den wiederkehrenden und an feste Termine gebundenen Feierlichkeiten gibt es auf La Palma noch eine Reihe weiterer kultureller Veranstaltungen in den Bereichen Kunst, Theater, Film und Musik. Beispielhaft dafür seien hier die Theater- und Tanzveranstaltungen zum Tag der Kanaren, Ende Mai, oder auch das internationale Festival traditioneller kubanischer Musik genannt, welches im August 2004 auf La Palma stattfand.

2.1.5 Freizeit- und Erlebnisangebote
Im nachfolgenden Kapitel soll dargestellt werden, welche Arten der aktiven Freizeitgestaltung dem Gast auf der Insel La Palma offeriert werden.
Dabei soll zunächst auf sportliche Aktivitäten eingegangen werden, die der Gast auf der Insel betreiben kann. Besonderes Augenmerk soll dabei den Wandermöglichkeiten auf der Insel gelten, da diese ein herausragendes Element des touristischen Angebots darstellen. Im nachfolgenden Abschnitt dieses Kapitels soll aufgezeigt werden, welche sonstigen Formen der Freizeitgestaltung dem Gast angeboten werden.

2.1.5.1 Sportangebote

Wandern
In Anlehnung an KOUCHNER/LYARD (2001, S. 10) wird eine Region aufgrund folgender Faktoren zu einem attraktiven Wanderziel:

Einzigartige und vielseitige Landschaft
Interessante Flora und Fauna
Schutzgebiete, die die natürliche Attraktivität dauerhaft sichern
Kulturelle Vielfalt

Da La Palma alle genannten Faktoren bietet, verfügt die Insel als Wanderregion über eine hohe Attraktivität. Nicht zuletzt macht auch das ausgeglichene Klima die Insel zu einem ganzjährig attraktiven Wanderziel.
Dementsprechend breit gefächert ist das kommerzielle und nicht-kommerzielle Angebot an Wanderaktivitäten auf der Insel.
Zunächst soll an dieser Stelle auf die Möglichkeiten eingegangen werden, die Natur der Insel auf eigene Faust zu erwandern, um dann im Folgenden auf die Angebote kommerzieller Anbieter einzugehen.

Nicht-kommerzielles Angebot
Beschreibung der Wanderrouten

Die Insel La Palma verfügt über ein verknüpftes Netz von Wanderwegen, das die gesamte Insel erschließt. Die Wanderwege sind aufgeteilt in drei Kategorien:
Senderos de gran recorrido (GR): Bei dieser Kategorie handelt es sich um Wege über lange Distanzen, die mehrere Tagesetappen umfassen. Von dieser Kategorie gibt es zwei Wege auf der Insel.

Senderos de pequeño recorrido (PR): Diese Kategorie umfasst Wege über mittlere Distanzen, die innerhalb einer Tagesetappe zu bewältigen sind. Zu dieser Kategorie gehören 19 Hauptrouten und 23 Nebenrouten.

Senderos locales (SL): Bei diesen handelt es sich um lokale Strecken, die entweder zwei längere Routen miteinander verbinden oder kurze in sich abgeschlossene Rundwege darstellen. In diese Kategorie fallen 36 Routen.

Das heutige Netz an Wanderwegen besteht in dieser Form erst seit dem Winter 2001/2002. Zu dieser Zeit wurden die Routensysteme, die Markierungen sowie die Informationstafeln neu gestaltet und an die Vorgaben von ERA (European Ramblers Association) und FEDME (Federación Española de Deportes de Montaña y Escalada) angepasst. Entwickelt wurde das System im Rahmen von TOURMAC, einem Wandertourismusprojekt zwischen den Inselregierungen von La Palma, Gran Canaria, El Hierro, Madeira und den Azoren, das im Kontext eines Interreg-IIIb-Programms steht.
Bei den Wanderwegen der Insel handelt es vorwiegend um caminos reales, d.h. um Pfade, die in den vergangenen Jahrhunderten entweder als Hirtenwege oder als Verbindungswege zwischen Siedlungen fungierten. Nur wenige Wege wurden neu angelegt.
Zur physischen Beschaffenheit der Wege lässt sich festhalten, dass es sich meist um schmale aber gut begehbare Pfade handelt. Diese werden regelmäßig, insbesondere am Ende eines jeden Winters, auf Schäden kontrolliert werden und, wenn notwendig, wieder instand gesetzt.

Wanderinformationen
Damit der Gast die Wanderwege der Insel auf eigene Faust zu nutzen imstande ist, muss er sich vorab alle notwendigen Informationen erschließen können.
Zu diesem Zweck gibt das Patronato de turismo eine kostenlose Broschüre heraus, in der eine Sammlung besonders reizvoller Tageswanderungen aufgeführt ist.
Die Beschreibung der einzelnen Touren enthält neben Wissenswertem über Verlauf und Charakter der Wanderstrecke auch Informationen über Flora, Fauna, Geschichte und Geologie der Insel. Darüber hinaus wird dem Gast kostenlos eine Wanderkarte im Format DIN A3 zu Verfügung gestellt, die einen Überblick über alle Routen der Insel gibt, das Markierungssystem erläutert und auf Sicherheitsaspekte hinweist.
Zudem befinden sich an den wichtigsten Startpunkten von Wanderrouten dreisprachige Tafeln, die Informationen über Verlauf, Charakter und Höhenprofil der dort beginnenden Touren geben. Außerdem sind auf ihnen eine Übersichtskarte der Insel und das Markierungssystem abgebildet.

Abbildung 2.1.9: Infotafel am Startpunkt
von Wanderrouten

Abbildung 2.1.9: Infotafel am Startpunkt von Wanderrouten
Quelle: GERHARDTS 2004


Daneben hält der örtliche sowie auch der deutsche Buchhandel Wanderführer bereit, die Routenbeschreibungen und meist auch Informationen über Flora, Fauna, Geschichte und Geologie enthalten. Als Ergänzung dazu sind auch großformatige Wanderkarten von La Palma erhältlich. Dazu muss allerdings einschränkend angemerkt werden, dass es bislang keinen Wanderführer und erst eine Wanderkarte am Markt gibt, die das neue Routensystem der Inselregierung berücksichtigen. Der Wanderer ist demnach gezwungen, sich entweder an den Markierungen oder an dem Routenvorschlag im Wanderführer zu orientieren. Wanderungsbegleitende Zusatzinformation zu Flora, Fauna und Geschichte und Geologie erhält der Gast auch in drei Besucherzentren auf der Insel, die sich speziell mit der Caldera de Taburiente, dem Lorbeerwald Los Tilos und den Vulkanen im Süden der Insel beschäftigen.

Dienstleistungen im Rahmen des Wandertourismus
Wie bereits beschrieben hält die Insel La Palma ein großes Bettenkontingent im ländlichen Raum bereit. Viele dieser ländlichen Apartmentanlagen bzw. Häuser des turismo rural befinden sich in unmittelbarer Nähe zu den Startpunkten der Wanderrouten und bilden damit eine hervorragende Ausgangslage für Wandertouristen.
Die Unterbringung von Wandergruppen, die mehrtägige Touren unternehmen, scheint jedoch problematisch. Einerseits gibt es entlang der Wanderrouten keine Schutzhütten, die für eine Übernachtung genutzt werden können, andererseits sind die Vermieter der ländlichen Beherbergungsbetriebe nach Informationen von Birke Nicolai, Geschäftsführerin von Senderos Canarios S.L., aufgrund des geringen Umsatzes oftmals nicht oder nur ungern bereit, diese nur für eine Übernachtung aufzunehmen.
Innerhalb der Caldera de Taburiente besteht für Wanderer die Möglichkeit, auf einem Campinggelände zu übernachten.
Um die Verpflegung hat sich bei nahezu allen Wanderrouten der Wanderer selbst bemühen. Einkehrmöglichkeiten findet man außerhalb geschlossener Ortschaften kaum. Eine organisierte Beförderung von Wanderern gibt es lediglich für Wanderungen in der Caldera de Taburiente. Dort besteht die Möglichkeit, vom Wandererparkplatz im Barranco de las Angustias bis zum Startpunkt der Caldera-Wanderung am Aussichtspunkt Los Brecitos die Dienste eines Offroad-Taxis in Anspruch zu nehmen, da Start- und Endpunkt der Wanderung nicht identisch sind. Für diese Strecke wird ein Fahrpreis von neun Euro berechnet. Bei allen anderen Wanderungen, bei denen es sich nicht um Rundwanderrouten handelt, bleibt dem Wanderer nur die Möglichkeit, mit öffentlichen Verkehrmitteln oder einem regulären Taxi zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen.
Da auf La Palma, abgesehen von geeignetem Schuhwerk, keine spezielle Wanderausrüstung benötigt wird, kommt dem Verleih oder Verkauf von Ausrüstungen als Dienstleistung geringere Bedeutung zu. Jedoch gibt es in Los Llanos einen Händler, der sich speziell auf den Vertrieb von Wanderausrüstungen eingestellt hat.

Kommerzielles Angebot
Aufgrund der hohen Nachfrage haben sich auf La Palma auch mehrere kommerzielle Wanderagenturen etabliert. Insgesamt gibt es vier Agenturen, von denen zwei in Los Cancajos, eine in Santa Cruz de La Palma und eine weitere in Puerto Naos ihre Niederlassung haben (PATRONATO DE TURISMO 2003, S. 15).
Diese organisieren festgelegte Wandertouren auf der ganzen Insel und sorgen daneben für den Transport der Wanderer. Die Buchung erfolgt jeweils direkt beim Veranstalter oder über die Zielgebietsagenturen der Reiseveranstalter, welche die Buchung an den Veranstalter weitergeben.
Da auf La Palma alle Zielgebietsagenturen mit Senderos Canarios S.L. zusammenarbeiten und diese Agentur dadurch die größte der Insel darstellt, soll im Folgenden das Angebot beispielhaft anhand dieser Agentur beschrieben werden. Alle Angaben beziehen sich auf ein Gespräch mit Frau Birke Nicolai, Geschäftsführerin von Senderos Canarios S.L., am 21.05.2004 in Los Cancajos.

Die Agentur besteht in ihrer heutigen Form seit 1988 und wird von Birke Nicolai und Alberto Poll geleitet. Senderos Canarios S.L. verfügt über 18 Wanderführer im Alter von 34 bis 52 Jahren, die fest angestellt oder selbständig tätig sind. Die Wanderführer kommen aus ganz unterschiedlichen Berufsfeldern: So gibt es unter ihnen auch Biologen, Lehrer und Pädagogen, da es in Spanien keine anerkannte Ausbildung gibt, die ein Wanderführer als Qualifikation vorweisen muss. Die Agentur selbst verlangt von ihren Mitarbeitern einen Erste- Hilfe-Kurs mit speziellen Aspekten zur Bergrettung. Darüber hinaus schult die Agentur die Führer für die Informationsstops während der Wanderungen. Dabei müssen die Führer Kenntnisse über Flora, Fauna, Geologie und Geschichte der Insel erwerben.
Die Gäste können Wandertouren aus einem Angebot von zehn Routen buchen, die jeweils unterschiedliche Regionen der Insel erschließen und verschiedene Schwierigkeitsgrade aufweisen. Die Touren sind dabei mit oder ohne Transfer buchbar, jedoch nutzen 95% der Gäste auch den Transfer.
Die Preise je Wandertour liegen zwischen 26 und 36 ohne Transfer und zwischen 39,50 und 49 einschließlich Transferleistung.
Die Gäste werden morgens in Los Cancajos und in Puerto Naos mit dem Bus abgeholt. Daneben bestehen aber auch bestimmte Treffpunkte auf der Insel, an denen eine Zustiegsmöglichkeit für Gäste besteht, die eine Unterkunft an anderen Orten der Insel bewohnen.
Die Gruppengröße beträgt jeweils 15 Personen. Bei mehr Teilnehmern werden mehrere Gruppen gebildet, die zeitlich leicht versetzt starten.
Während der Wanderung werden den Teilnehmern an interessanten Stellen Informationen über Flora, Fauna, Geologie und Geschichte vermittelt. Die Informationen werden dabei mündlich und unter Zuhilfenahme von Abbildungen gegeben. Auf manchen Touren werden auch Besucherzentren angelaufen, in denen die Gäste Faltblätter bekommen (z.B. am Vulkan San Antonio). Die Information der Gäste geschieht mehrsprachig, wobei der Führer jeweils mehrere Sprachen spricht. Daher ist nur ein Führer pro Tour notwendig.
Zur Klientel der Agentur lässt sich sagen, dass ungefähr 50% der Wanderer Deutsche sind. Holländer und Belgier machen 30% der Kunden aus. Der Rest ist gemischt - im Sommer hauptsächlich Spanier. Der Altersdurchschnitt der Gäste liegt bei 52 Jahren, die Wanderer werden jedoch tendenziell wieder jünger.

Reiten
Die ausgedehnten Naturlandschaften der Insel, vor allem auf der Ost- und Westseite, bieten die Möglichkeit von Reitausflügen verschiedener Längen. In vier Reitzentren, zwei in El Paso und zwei in Las Breñas, besteht die Möglichkeit, Reitausflüge zu buchen und Reitkurse zu nehmen. Der Umgang mit den Gästen erfolgt dabei in spanischer, englischer und deutscher Sprache.

Mountainbiking
Zwar ist die Insel La Palma aufgrund ihrer Topographie nicht unbedingt zum Radfahren geeignet, jedoch bietet insbesondere das bergige Gelände der Cumbre Vieja gute Bedingungen für Mountainbiker. Touren entlang der Hochebene sind dabei ebenso möglich wie Abfahrten ins Aridane-Tal. Drei Bike-Clubs auf der Insel in Puerto Naos, Los Llanos und Breña Baja bieten verschiedene Dienstleistungen rund um das Mountainbiken. Generell werden geführte Ausflüge organisiert, wobei auch der Transport der Räder eingeschlossen ist, und Fährräder vermietet. Bike n Fun in Los Llanos bietet darüber hinaus Mountainbikekurse sowie Inselhopping für Touren auf Teneriffa an. Neben Spanisch wird überall auch Englisch und Deutsch gesprochen.

Paragliding
Wegen ihrer Höhe über dem Meer und der besonderen klimatischen Bedingungen bietet die Insel La Palma zu jeder Jahreszeit die Möglichkeit zu Gleitschirmflügen. Auf der Insel gibt es diverse Startpunkte für diese Flüge, die in ihrer Höhe über dem Meer sowie den Windbedingungen variieren und damit unterschiedliche Schwierigkeitsgrade bieten. Angeboten werden Gleitschirmflüge von zwei Clubs, einem in Puerto Naos und einem in Fuencaliente.
Das Angebot umfasst Flüge an verschiedenen Orten der Insel einschließlich der Vermietung der entsprechenden Ausrüstung. Darüber hinaus werden Gleitschirmkurse für Anfänger und Fortgeschrittene organisiert. Der Club in Puerto Naos bietet auch Anfängern ohne Vorkenntnisse die Möglichkeit zum Paragliding durch Tandemflüge zusammen mit dem Fluglehrer. Neben Spanisch wird in den Clubs auch Englisch, Deutsch oder Italienisch gesprochen.

Tauchen
Speziell die Gewässer im Süden La Palmas eigenen sich aufgrund der vielfältigen Unterwasserwelt sowie geringerer Strömung und Brandung für Tauchgänge. Diese werden von vier Tauchzentren in Fuencaliente, Los Cancajos, Santa Cruz de La Palma und Los Llanos organisiert. Neben der Vermietung des entsprechenden Materials zählen auch Tauchkurse zum Angebot. Abgesehen vom Tauchzentrum in Santa Cruz de La Palma wird überall auch Englisch und Deutsch gesprochen.

Höhlenforschung
Das zahlreiche Vorkommen von Höhlen im vulkanischen Gestein der Insel bietet die Möglichkeit, einen Einblick in die unterirdische Welt der Insel zu gewinnen.
Speziell die Höhlen rund um Mazo sowie die Vulkanröhren von Todoque stellen in diesem Zusammenhang ein interessantes Studienobjekt dar. Höhlenbesuche werden organisiert von der Höhlenforschungsgruppe Benisahare in Santa Cruz de La Palma. Es wird allerdings nur Spanisch gesprochen.

2.1.5.2 Freizeitangebot
Neben dem beschriebenen Sportangebot wird dem Gast eine Reihe weiterer Freizeitaktivitäten auf der Insel angeboten. Dazu zählen Ausflüge, Freizeitparks, Besucherzentren und Bademöglichkeiten in Form von Stränden, auf die im Folgenden näher eingegangen werden soll.

Ausflugsangebot
Über die Zielgebietsagenturen der großen Reiseveranstalter ist es möglich, diverse Tagesausflüge mit Reisebussen zu buchen. Das Angebot variiert dabei je nach Veranstalter. Zum Standardangebot zählen die Nord- und die Südtour sowie eine Tour in die Gegend um Garafía und eine Tour auf den Roque de los Muchachos.
Die TUI bietet zusätzlich zwei Spezialtouren in den Norden der Insel an, die eine kurze Wanderung mit einschließen. Die Ausflüge sind in der Regel ganztägig, schließen teilweise ein Mittagessen mit ein und kosten zwischen 25 und 30 pro Person. Veranstalter der Fahrten ist das lokale Busunternehmen Tamaragua Tours. Die Zielgebietsagenturen treten lediglich als Vermittler auf.
Zusätzlich zu den Busausflügen besteht auf La Palma auch die Möglichkeit, Schiffsausflüge zu unternehmen. Es gibt zwei Veranstalter auf der Insel, deren Touren in Puerto de Tazacorte starten.
Die Fancy II bietet drei verschiedene Touren an. Der Gast kann wählen zwischen der Nordroute, die einen Ausflug in die Cueva Bonita sowie einen Stop an der Playa de la Veta einschließt, der Südroute, die die Beobachtung von Walen und Delfinen zulässt, und der Sonnenuntergangsfahrt. Die Fahrten dauern 2,5 bis 4,5 Stunden und finden im täglichen Wechsel statt. Die Preise liegen zwischen 22 und 36 für Erwachsene und zwischen 12 und 20 für Kinder. Zusätzlich offeriert der gleiche Veranstalter Tauchfahrten und Hochseeangelfahrten.
Die Agamenon führt eine tägliche Fahrt mit den Zielen Cueva Bonita, Cueva de Candelaria, Playa de la Veta sowie Wal- und Delfinsuche durch. Der Fahrpreis beträgt hier 19,50 für Erwachsene, Kinder zahlen die Hälfte.
Beide Schiffe bieten ein Unterwasserfenster sowie einen kostenpflichtigen Transfer von Puerto Naos und Los Cancajos an.

Freizeitparks
Größter Freizeitpark der Insel ist der Maroparque in Breña Alta. Dieser Park ist recht aufwändig am Hang einer Schlucht angelegt und bietet dem Besucher vielfältige Einblicke in regionale und überregionale Flora und Fauna.
Entlang eines Rundwegs hat der Besucher die Möglichkeit, sich diverse Vogelarten, Affen, Reptilien und Säugetiere aus der Nähe anzuschauen. Zu jedem Tier aber auch zu Pflanzenarten sind Informationstafeln vorhanden, die Aufschluss über deren Eigenarten und Habitate geben. Darüber hinaus gibt es mehrere begehbare Volieren, in denen die Vögel frei fliegen können sowie einen Raum mit mehrere Aquarien und Terrarien.
Im Ein- und Ausgangsbereich befinden sich zusätzlich eine kleine Cafeteria und ein Souvenirverkauf.
Ein Rundgang durch die Anlage dauert eine bis 1,5 Stunden und der Eintrittspreis beträgt für Erwachsene 9,70 und für Kinder 4,90 . Vor dem Eingang sind wenige Stellplätze für PKW vorhanden.
Attraktion auf der Westseite der Insel ist der Vogelpark in El Paso. Dieser Park ist in einem weitläufigen privaten Garten angelegt und vermittelt Informationen über verschiedene Vogel und Pflanzenarten, die entlang eines Rundweges zu betrachten sind. Darüber hinaus gibt es dort mehrere Freiflugvolieren, durch die der Rundweg hindurchführt sowie eine Austernpilzzucht.
Gerichte mit Austernpilzen lassen sich vor Ort in einer kleinen Bar verköstigen. Ein Rundgang durch die Anlage dauert ca. 20 Minuten, der Eintrittspreis beträgt 6 für Erwachsene und 2 für Kinder. Vor dem Eingang werden einige Stellplätze für PKW vorgehalten.
Ein weiterer kleiner privater Park ist der Palmex Cactus Park, der sich ebenfalls in El Paso befindet. Hier sind in einer Gartenanlage ca. 660 verschiedene Kakteenarten zu bewundern, die eine Höhe bis zu 16 Metern erreichen. Dieser Park ist allerdings nur an drei Tagen in der Woche geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt 3,50 für Erwachsene, Kinder kommen kostenlos hinein.

Besucherzentren
Auf der Insel gibt es drei Besucherzentren, die dem Gast Informationen über die Natur der Insel vermitteln sollen. Diese beziehen sich auf die drei natürlichen Hauptattraktionen der Insel.
Zum einen gibt es an der Straße zwischen El Paso und dem Cumbretunnel direkt am Abzweig zur Cumbrecita das Besucherzentrum der Caldera. Innerhalb eines schlichten Betonbaus findet der Gast Informationen zu Flora und Fauna, Geologie, den Kanarischen Inseln, der Caldera, Ur- und Frühgeschichte und zu Sitten und Gebräuchen. Diese Informationen sind auf Schautafeln mit Abbildungen und Texten in Spanisch, Englisch und Deutsch dargestellt.
Außerdem findet man Vitrinen mit Fundstücken aus der Zeit der Benahoaritas. Auf einer Empore werden verschiedene Wandertouren innerhalb der Caldera vorgestellt.
Im halbstündlichen Rhythmus wird zusätzlich ein kurzer Film über die Caldera gezeigt und der Gast hat die Möglichkeit, Informationen über ein Multimedia-Terminal abzurufen. An Informationsmaterial wird dort ein kostenloses Faltblatt mit einer Karte der Caldera, Tipps zu Wandertouren und kurzen Informationen zu Geologie, Flora und Fauna bereitgehalten. Darüber hinaus kann der Besucher Bücher, Filme und Karten über die Caldera käuflich erwerben.
Am Ende der Straße, die von der LP-1 in den Lorbeerwald von Los Tilos hinaufführt, liegt das Besucherzentrum von Los Tilos. Innerhalb eines Hauses im kanarischen Stil befindet sich eine Ausstellung zu Flora und Fauna des Lorbeerwaldes. Diese wird allerdings zurzeit umgebaut, sodass der volle Umfang an dieser Stelle nicht wiedergegeben werden kann.
Derzeit findet der Gast dort nur einige wenige Exponate und Schautafeln in spanischer Sprache, die über wenig Informationsgehalt verfügen. Darüber hinaus wird in regelmäßigen Abständen ein Film über den Wald gezeigt. Zudem gibt es einen Souvenirshop.
Am südlichen Ortsausgang von Fuencaliente, unmittelbar am Vulkan San Antonio, befindet sich das Besucherzentrum der Vulkane der Südspitze La Palmas. Das Gebäude bettet sich in den Kraterrand ein und enthält einen Ausstellungsraum, einen Raum für Filmvorführungen, einen Souvenirverkauf und eine Cafeteria.
Die Ausstellung vermittelt in anschaulicher Weise Informationen über Geologie der Insel und des Archipels, die Geschichte der Vulkanausbrüche auf der Insel und Seismographen. Die Tafeln sind nur in spanischer Sprache gehalten. Allerdings bekommt der Besucher am Eingang eine Broschüre, die Übersetzungen der Texte enthält. In regelmäßigen Abständen wird ein kurzer Film über die Geologie und die jüngsten Vulkanausbrüche gezeigt.
Vom Besucherzentrum aus startet der Rundgang auf dem Kraterrand des San Antonio. Als einziges Besucherzentrum ist das der Vulkane kostenpflichtig: Erwachsene zahlen 3,50 Eintritt.

Bademöglichkeiten
Anders als bei den weiter östlich gelegenen Inseln des kanarischen Archipels ist La Palma keine klassische Badedestination. Dies hängt hauptsächlich mit der Beschaffenheit der Strände zusammen.
Während die Strände der weiter östlich gelegenen Inseln zum Teil aus feinem, weißem Saharasand bestehen, findet man auf La Palma ausschließlich schwarze Lavasandstrände vor. Diese sind zudem größtenteils durchsetzt mit kiesigen Anteilen sowie Geröll, was sich vor allem im Brandungsbereich unangenehm bemerkbar macht. Insbesondere für Kinder bergen die Strände der Insel Gefahren aufgrund der starken Brandung und nicht zu unterschätzender Unterströmungen im Küstenbereich. Darüber hinaus fallen die Strände wasserseitig sehr steil ab, sodass Kinder keine Möglichkeit haben, im Wasser zu stehen. Im Nordteil der Insel sowie an der Südspitze ist das Baden im Meer sogar für geübte Schwimmer aufgrund von Brandung und Strömungsverhältnissen lebensgefährlich. Ein dritter Faktor, der die Bademöglichkeiten einschränkt, ist die Erreichbarkeit der Strände. Kleinere natürliche Badebuchten sind mitunter nur mit dem Auto und unter Inkaufnahme eines längeren Fußmarsches zu erreichen.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Gast auf La Palma auf das Badevergnügen gänzlich verzichten muss. Auf der Insel gibt es drei touristische Badestrände: Einen in Puerto de Tazacorte, einen in Puerto Naos und einen weiteren in Los Cancajos.
Der Strand von Puerto de Tazacorte ist vor allem für Kinder geeignet, da er mit einer Mole gegen Brandung und Strömung geschützt ist. Der nördliche Teil des Strandes bis zum Ausgang des Barranco de las Angustias ist künstlich aufgeschüttet und damit relativ frei von Kies und Geröll. Am Strand gibt es Duschen - jedoch sind weder eine Badeaufsicht noch Toiletten vorhanden. Die Wasserqualität ist gut, dennoch wurde Puerto de Tazacorte die Blaue Flagge für gute Strandqualität wegen fehlender Toiletten verweigert. An der Strandpromenade sind Restauration, ein kleiner Supermarkt und eine Eisdiele vorhanden.
Der Strand von Puerto Naos ist ebenfalls künstlich aufgeschüttet, lediglich im südlichen Teil und im Brandungsbereich lassen sich Überreste des natürlichen Kiesstrandes erahnen. Wegen fehlender Mole ist der Strand stark der Brandung ausgesetzt, außerdem fällt er wasserseitig sehr steil ab. Der obere Strandbereich ist von Palmen bestanden und bietet Schattenplätze. Am Strand sind Duschen, Umkleideräume und Toiletten vorhanden, außerdem gibt es von 10 bis 18 Uhr eine Badeaufsicht. An der Badeaufsicht werden zudem Liegen und Sonnenschirme verliehen.
Der Strand endet abrupt an einer Betonmauer, oberhalb derer sich die Strandpromenade befindet. Hier sind Restauration, Geschäfte mit Badebedarf, eine Eisdiele und ein Supermarkt vorhanden. Dem Strand von Puerto Naos wird jährlich die Blaue Flagge verliehen.
Auch der Strand von Los Cancajos entstand künstlich. Zwischen Überresten der ursprünglichen Küstengestalt aus Lavagestein wurde feiner schwarzer Sand aufgespült, wobei die Lavazungen als natürliche Molen wirken. Zusätzlich wurde vor dem Strand ein Wellenbrecher aus Betonklötzen installiert. Der westliche Teil des Strandes befindet sich in einer kleinen Bucht und ist so vor Strömung und Brandung geschützt.
Am Strand ist ein Servicegebäude mit Duschen, Toiletten und Umkleidekabinen vorhanden, welche allerdings kostenpflichtig sind. Des Weiteren werden Liegestühle vermietet und eine Badeaufsicht ist vorhanden.
Oberhalb des Strandes befindet sich das centro commercial, in dem der Gast Einkaufsmöglichkeiten auch für Badebedarf, Restauration und einen Imbiss findet. Eingebettet in den Strand sind ein kleiner Spielplatz sowie eine Aussichtsplattform. Auch der Strand von Los Cancajos verfügt über die Blaue Flagge.
Zusätzlich zu den Touristenstränden findet der Gast an der Nordwestküste der Insel zwei Meerwasserschwimmbecken vor. Eines in San Andrés und eines in der Nähe von Barlovento.
Hier besteht die Möglichkeit, in den vom Meer abgetrennten Natur- bzw. künstlichen Schwimmbecken strömungs- und brandungsunabhängig im Meerwasser zu baden. Liegemöglichkeiten auf Steinterrassen sowie sanitäre Anlagen sind vorhanden.

Abbildung 2.1.10: Naturschwimmbecken Charco
Azul in San Andrés

Abbildung 2.1.10: Naturschwimmbecken Charco Azul in San Andrés
Quelle: GERHARDTS 2004


Für den Gast, der abseits der Touristenströme die natürlichen Strände der Insel kennen lernen möchte, bietet die Insel zahlreiche kleine, hübsche Buchten, in denen man größtenteils für sich ist. Hier darf selbstverständlich keine besondere Infrastruktur erwartet werden. Des Weiteren sind diese Strände in der Regel nur zu Fuß zu erreichen.

Abbildung 2.1.11: Playa de Nogales

Abbildung 2.1.11: Playa de Nogales
Quelle: GERHARDTS 2004



Familie Ellen & Simon Märkle

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