La Palma Aktuell
Kalenderblatt für den Februar 2006



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Wetter:

Die Fakten zum Februar sind schnell gesagt: 162 Millimeter Niederschlag, verteilt auf zwei Tiefdruckgebiete sind in diesem Monat gefallen, das ist Durchschnitt. Die Höchsttemperatur betrug am 13.2. 22,2 Grad, die tiefste war am 24.2. 10,6 Grad. Alle Angabe beziehen sich auf eine Höhe von 510 Meter, Westseite, Aridanetal unterhalb El Paso. Wenn ich mich kurz zurückerinnern darf an den Februar vergangenen Jahres, dann hat es dieser Februar wieder gut, beziehungsweise normal mit uns gemeint. Der Februar ist statistisch der regenreichste und auch der kälteste Monat des Jahres.

Das Tief, welches uns ab der zweiten Februarwoche besuchte war ein hartnäckiges Luder, fast eine ganze Woche brauchte der Wirbel um zwei Finger seiner Ausläufer über uns zu schicken. Der Wind war nicht sehr heftig und kam meist aus Südwest, daher meist angenehme Temperaturen. Lästig war aber die Dauer, sechs Tage und sieben Nächte waren wir im Einflussbereich dieses Tiefs. Danach Passat als Zwischenstück, allerdings wieder mit sinkenden Temperaturen, man kann es nicht oft genug sagen, des Passat kommt aus Nordosten und bringt kühle, feuchte Luft zu uns.

Hier ist Platz noch mal auf die Wolkenbildung einzugehen. Nordostpassat bedeutet nicht immer nur, Wolken auf der Ostseite und Sonne im Westen. Dazu muss der Wind auch richtig wehen, einfach nur Hochdruck reicht nicht. Weht der Wind ganz schwach, oder gar nicht, dann ist nur morgens und abends die Sonne auf der Westseite zu sehen. Ohne Wind bildet sich bei Hochdruck eine dünne Wolkenschicht, die meist bei knapp unter 1.000 anfängt und meist nur sehr dünn ist, vielleicht bis 1.300 Meter reichend, aber doch verhindert, dass die Sonne scheint. Diese Wolkenschicht produziert die Insel selbst, aufsteigende Feuchtigkeit kann nicht nach oben abziehen, da die Luft in den oberen Schichten bereits gesättigt ist. Weht ausreichend Wind, dann sorgt der Passat dafür, dass diese Sperrschicht aufgelöst wird und uns, das in allen Reiseführern beschriebene Phänomen bietet - Wolken im Osten und Sonne im Westen. Stimmt überwiegend, aber eben nicht immer.

Ende Februar kam dann noch das zweite Tief, eher von der Klasse kurz, aber heftig. Der Kern war weiter nördlich und so erreichte uns der Sturm aus Nordwesten und damit mit kälterer Luft als sein Tiefdruckbruder welcher uns Anfang des Monats besuchte. Dieses Tief dauerte nur eine Nacht und zwei Tage, war aber mit Sturmböen von bis zu 130 Stundenkilometer gespickt. Schäden in der Landwirtschaft hielten sich in Grenzen, aber die Westseite der Insel war enormem Wellengang ausgesetzt. Ich mag den Begriff Klimawandel nicht, weil ein Wort alleine einen derart komplexen Vorgang nie beschreiben kann, aber auch wir müssen zugeben, dass die extremen Wetterphänomene zunehmen. Statistisch kann man das alles wieder hinbiegen, wenn man das auf eine Jahresniederschlagsmenge auslegt. Das haben wir ja im letzten Winter erlebt, Januar und Februar gab es Rekordkälte und Niederschlag, März und April waren aber wieder so lau und trocken, dass der gesamte Winter 2004/2005 nur noch als regenreich und kalt in der Statistik auftaucht aber nicht mehr als Rekordwinter.

Tourismus:

Der Februar glättet wieder ein bisschen den massiven Rückgang den wir im Dezember und Januar seitens des internationalen Publikums erleben mussten. Ab der Mitte des Monats füllte sich die Insel wieder so, wie man es aus anderen Jahren gewöhnt war. Wenn die Autovermieter plötzlich wieder anfangen die Wagen zu rationieren, dann ist das ein gutes Zeichen dafür, dass es wieder aufwärts geht. Echte, knackige Zahlen gibt es leider erst immer ab Mitte des kommenden Monats, so dass ich auf "gefühlte Werte" angewiesen bin.

Die Fluggesellschaften sind inzwischen ja auch sehr flexibel geworden und können anhand der wirtschaftlich und ökologisch sinnvollen Gabelflüge verhindern, dass man halbleere Maschinen nach La Palma schicken muss. Das ist vielleicht nicht immer ganz bequem für den Gast, da er manchmal Zwischenlandungen oder gar Umsteigen in Kauf nehmen muss. Aber wir müssen auf dem Teppich bleiben, manche Verbindung nach La Palma wäre sicher schon gestrichen worden, wenn es diese Möglichkeit nicht gäbe. Halbvolle Maschinen können sich die Carrier bei den Kerosinpreisen und gleichzeitig stattfindendem ruinösen Wettbewerb nicht mehr erlauben.

Eigentlich viel zu frisch, weil gerade erst begonnen, es findet eine neue Denkrunde der touristischen Strategieplanung für La Palma statt. Bevor ich jetzt bereits ein Umdenken verkünde, es ist alles noch ganz zart und frisch, aber die ersten ernsten Stimmen tauchen auf, man hätte sich doch bloß nicht an anderen Zielen orientieren sollen, sondern einen ganz eigenen Stremel verfolgen sollen. Das haben alle vernünftigen Zeitgeister schon seit Jahrzehnten gesagt, aber die Politik steht immer unter der Fuchtel der schnellen Erwartungshaltung, eine langfristige und nachhaltige Planung verspricht ja keinen schnellen Erfolg und ist daher wahltechnisch nicht interessant. Das ist übrigens kein endemisch palmerisches Problem, der Zusammenbruch des Solidarpaktes der Renten in Deutschland war vor 25 Jahren schon bekannt, aber damit gewinnt man keine Wahlen (Die Rente ist sicher) und manch Politiker scheint die Alterspyramide erst vor einer Woche entdeckt zu haben. - Das hat nichts mit La Palma zu tun, soll aber nur als Beispiel dafür dienen, dass politische Entscheidungen nicht nur nach Ratio und Notwendigkeiten geschehen und wir mit unserem 4 jährigen Parteienkarussell Zukunftsplanungen zeitlich limitieren.

Ganz interessant die Bewegungen der einzelnen Passagieraufkommen nach Herkunftsflughäfen. Ich werde diese Statistiktabellen fortführen, dann sieht man auch später wieder im Jahr den Wechsel zum internationalen Tourismus. Ein ganz strittiger Punkt ist immer, wie viele der Passagiere in den innerkanarischen Flügen sind "Touristen" und wie viele sind notwendige Flüge weil man auf einer anderen Insel etwas zu erledigen hat. Die Inselregierung gibt an, dass 30% aller Reisenden in den Maschinen Touristen sind. Diese Zahl ist, außer vielleicht in den beiden traditionellen Urlaubsmonaten Juli und August viel zu hoch angesetzt. Ich gehe nach meiner Erfahrung davon aus, dass in den anderen Monaten nicht mal 10% der Reisenden echte Touristen sind.



Innerkanarische Flüge

Abflughafen Dez 2004 Dez 2005 Saldo Jan 2005 Jan 2006 Saldo
Tenerife Nord 48.851 51.058 + 2.207 39.078 42.246 + 3.168
Gran Canaria 7.248 9.324 + 2.076 5.337 6.775 + 1.438
Lanzarote 304 551 + 247 312 812 + 500
El Hierro 255 301 + 46 255 298 + 43
Tenerife Süd 270 526 + 256 259 760 + 501
Fuerteventura 532 617 + 85 632 473 - 159
Summen 57.460 62.377 + 4.917 45.873 51.364 + 5.491

Der interinsulare Flugverkehr wächst weiter, aber nicht mehr so schnell.


Flüge vom spanischen Festland

Abflughafen Dez 2004 Dez 2005 Saldo Jan 2005 Jan 2006 Saldo
Madrid Barajas 5.546 5.128 - 418 5.212 5.523 + 311
Barcelona 409 47 - 362 107 0 - 107
Bilbao 0 0 0 0 0 0
Summen 5.952 5.175 - 777 5.319 5.523 + 204



Flüge aus Mitteleuropa

Abflughafen Dez 2004 Dez 2005 Saldo Jan 2005 Jan 2006 Saldo
München 4.190 5.256 + 1.066 4.485 5.649 + 1.164
Amsterdam 4.880 4.407 - 473 5.608 5.124 - 484
Stuttgart 1.915 3.403 + 1.488 2.203 3.174 + 971
Frankfurt 2.402 2.156 - 246 2.548 2.852 + 304
Nürnberg 2.956 2.499 - 457 2.554 2.324 - 230
Hamburg 1.811 1.615 - 196 1.685 1.193 - 492
Düsseldorf 2.844 1.025 - 1.819 2.853 1.174 - 1.697
Berlin 939 570 - 369 982 1.063 + 81
Brüssel 660 793 + 133 1.111 1.047 - 64
Bremen 343 332 - 11 385 505 + 120
Friedrichshafen 393 192 - 201 296 171 -125
Mailand 147 171 + 24 464 154 - 310
Hannover 469 16 - 453 361 140 - 221
Verona 0 66 + 66 0 68 + 68
Faro 0 84 + 84 0 64 + 64
Zürich 492 0 - 492 462 0 - 462
London 1.711 0 - 1.711 1.643 0 - 1.643
Köln/Bonn 0 254 + 254 0 0 0
Paderborn 0 96 + 96 0 0 0
Summen 26.125 22.851 - 3.301 27.640 24.702 -2.938

Weiter im Jammertal, für den Februar und besonders den März, erwarten wir jedoch Besserung

Alle Gäste von Gabelflügen werden dem deutschen Flughafen zugeordnet von dem aus es endgültig nach La Palma geht. Wer also von Münster über Nürnberg zu uns fliegt, wird eben mal zum Franken mutiert.

Jede Statistik hat ihre Fehlerquote, die Zahlen stammen jedoch von der staatlichen Flughafenbetreibergesellschaft "AENA".



Anstatt Gastronomietipp, ein berittener Ausflug, berichtet von Sabine Siebenrock.

Eine Wanderung - hoch zu Ross - auf La Palma

Ganz oben in Tacande haben Karin und Reinhard ein Pferdeparadies mit großen Koppeln und neuen Paddocks.
Als La Palma Urlauber mit etwas Reitkenntnissen hat uns ihre Webseite (www.la-palma-reiten.com) angesprochen und der Gedanke "mal nicht auf den eigenen Beinen durch die Berge zu latschen" fand gerade meine neunjährige Tochter sehr reizvoll.
Ohne weitere Adresse machten wir uns auf und fanden tatsächlich die Finca Corazón.

Wir hatten Glück und Reinhard hatte freie Tourtermine. Mein erster Eindruck: verantwortungsbewusster Tierfreund, plant seine Touren nach Kenntnissen und lässt nicht jeden auf jedes Pferd. Das kommt mir als Mutter einer pferdeverrückten Träumerin sehr entgegen.

Wir entschieden uns für die kurze Tour (2,5h) und trafen uns am Vormittag an einem klaren Wintertag mit Reinhard und Karin. Nach dem Kennen lernen unserer Mitreiterin, der Pferdeauswahl und dem Bekannt machen mit den Tieren durch putzen und satteln, geht die Tour, nach paar Runden auf dem Reitplatz, über ca. 400 Höhenmeter zur Llano de Jable. Der Aufstieg ist teilweise so steil, dass ich Mitleid mit meinem Pferd bekomme und meine Tochter immer glücklicher darüber ist, diese Wanderung nicht zu Fuß machen zu müssen.

Oben angekommen geht es im schnellen Galopp, welcher das Adrenalin steigen lässt, über die Aschefelder. Da sich mein Nachwuchs halbwegs auf ihrem Pferd hält, kann auch ich die Geschwindigkeit meiner hübschen Stute genießen.

Einen anderen Weg geht es wieder steil runter, doch ich habe längst die Orientierung verloren, verlasse mich auf Reinhards sichere Führung und erfreue mich an den herrlichen Ausblicken. Auf ganz steilen Wegstrecken führen wir nun unsere Pferde und lassen sie bei einer kurzen Pause grasen. Frisches Gras ist hier eine Rarität und daher für die Equii natürlich eine Delikatesse.

Wieder bei der Finca Coracón wird abgesattelt und zum Abschied bürsten wir unsere Pferde dankbar und glücklich trocken. Karin und Reinhard haben unsere Tour sicher und gewissenhaft geführt. Der Muskelkater bleibt nur zwei Tage. An den Spaß erinnern wir uns sicher noch im nächsten La Palma Urlaub und dann ist dieses Erlebnis eine Wiederholung wert.






Familie Ellen & Simon Märkle

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