Gastbeiträge von Rose Marie Dähncke

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Sanitärer Irrtum


Die sanitären Anlagen in unserem erdgeschössigen Badezimmer entwickelten ein fortschreitendes Phänomen: Das Duschwasser stieg im Handwaschbecken hoch, das Handwasser gurgelte versteckt irgendwo, und manchmal befand sich auch der Kloinhalt nicht gerade dort, wo er hingehört. Wir ließen einen Fachmann kommen. Hier ist jeder ein Fachmann, und viel klüger als der Fachmann, der die Anlage einst gebaut hat. Er stellte fest, dass es so nichts taugt und am besten alles aufgerissen und eine neue Ableitung geschaffen würde. Wir mussten wohl oder übel diesem größeren Projekt zustimmen. Nach einem Tag Arbeit des Fachmannes mit Gehilfen wusste ich bereits, wie unser Haus von unten aussieht. Es gab kein Fundament, die Rohre befanden sich etwa zehn Zentimeter unter dem kiesigen Erdboden. Der Fachmann dachte sich ein neues System der einzelnen Abwasserverbindungen aus und empfahl, das Sammelrohr durch die Außenmauer nach draußen und um das Haus herum zur Sickergrube zu führen. Wir waren mit allem einverstanden.

Das Unternehmen erwies sich dann als gar nicht so aufwendig, denn hier gibt es keinen Frost, so dass man nur wenig Boden ausschachten muss, um das Rohr darin einzubetten. Man sollte sich jedoch merken, wo solche Rohre liegen, damit dort nicht ein Baum gepflanzt oder tief gegraben wird. Der Vorbesitzer hatte uns leider keine Zeichnung hinterlassen. Unser Fachmann hatte also Glück, gleich auf ein vorbeikommendes Rohr zu treffen, das ihm sehr gelegen kam, um die Ableitung in die Sickergrube abzukürzen. Die Gräben wurden zugeschüttet, der Fachmann bezahlt, der Fußboden im Bad war hübscher als früher, das System funktionierte.

Unser Hanggelände ist in Terrassen angelegt, auf der untersten befindet sich der Ententeich, bei dem ein offener, zementierter schmaler Zuflusskanal ankommt, in welchem ich noch nie Wasser gesehen hatte. Aber drei Tage nach der Rohrverlegung sah ich dort neben Feuchtigkeit noch etwas anderes, das mir augenblicklich auffiel und zu denken gab. Es waren Weizenkörner! Und wir machten gerade eine Weizenkur! Der folgende Gedankenrückweg war gar nicht so schwierig: schlecht gekaut, unverdaut, Klo und kein Weg zur Sickergrube. Es bestand jetzt eine Direktverbindung zwischen Ententeich und Toilette. Wir gingen der Sache sofort und eingehend nach. Gut, dass wir zwei waren. Einer ließ im Hause nacheinander alle sechs Wasserhähne und dann die drei Spülungen laufen, der andere gab von unten das Zeichen für "kommt" oder "kommt nicht". Letztlich zeigte sich, dass nur die Abwasser der neuen Verlegung unten ankamen.

Aber wie konnte das sein? Auch das Rohr, auf das der Fachmann gestoßen war, musste doch seine Bewandtnis haben. Es musste auch ohne unsere Klospülung manchmal Wasser führen, sonst wäre es doch nicht zweckmäßig durch eine Rinne zum Ententeich verlängert. Sabine kam dann die Erleuchtung: "Mama, das ist die Regenrinne!" Und in der Tat trafen wir bei der Rückverfolgung der möglichen unterirdischen Rohrverlegungen über zwei Terrassen hinauf in die Richtung des Dachwasserabflusses. Die letzte Bestätigung gab uns der nächste Regen.

Es kam erneut ein Fachmann. Er sagte, so taugt es natürlich nichts, hub erneut Gräben aus, schaffte Gefälle und verlegte ein Rohr, das tatsächlich die Sickergrube traf.

Wir hatten bei allem noch großes Glück gehabt. Hier verlegt man nämlich auch Elektrokabel in Plastikröhren direkt unter der Erdoberfläche, wovon eine am Haus vorbei zu einem weiter unten gelegenen Häuschen mit Werkstatt führt. Stellen Sie sich vor, der Fachmann hätte das Klo-Abwasser an die Werkstattbeleuchtung angeschlossen.




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